Ein starkes Stück Sauerland
3,80 Euro
zwischen Verse und Sorpe
Sauerland
Regionale Produkte sind in
Plettenberg
Kunst, die unter die Haut geht
Sauerland
DAS SAUERLANDMAGAZIN
DAS SAUERLANDMAGAZIN MAI/ JUNI 2016
Tipps für Urlaub zwischendurch
Einkauf im Hofladen und auf dem Markt
Tattoos sind Vertrauenssache
Strandgefühle, klettern, paddeln, radeln ISSN 2363-6777
www.Komplett-magazin.de
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VORWORT
Komplett. . . . . . bereitet Sie, liebe Leserin, lieber Leser, auf einen hoffentlich wunderschönen Sommer vor. Unsere Autoren zeigen Ihnen die schönen Seiten unseres starken Stücks Sauerlandes zwischen Verse und Sorpe. Schwimmen und entspannen Sie in den Frei-, Spaß- und Strandbädern, klettern, radeln oder paddeln Sie im Lennetal oder tauchen Sie einfach mal ab im Sorpesee – hier gibt es viele Möglichkeiten für den kleinen Urlaub zwischendurch. Die KOMPLETT-Autoren Cristin Schmelcher und Martin Büdenbender stellen Ihnen einige vor. Den hohen Freizeitwert unserer Region können Sie auch nach außen tragen. Wir tun es gerne und aus Überzeugung: Hier kann man nicht nur gut arbeiten, sondern auch gut leben. Mit diesen Argumenten werben auch heimische Unternehmen, um Jugendliche von einer Ausbildung bei ihnen zu überzeugen. Ob in Industrie, Handwerk, Handel oder Gastronomie, die Auswahl für die Schulabsolventen ist groß. Einen Überblick können sich Schülerinnen und Schüler zum Beispiel auf der Ausbildungsbörse in Plettenberg verschaffen, die am 1. Juli vom Stadtmarketingverein veranstaltet wird. Mitarbeiter der Agentur für Arbeit Iserlohn sind verstärkt im Außendienst unterwegs, um die Werbetrommel für die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten zu rühren. KOMPLETT-Autor Uwe Tonscheidt berichtet darüber am Beispiel des Café Restaurants Karl in Neuenrade. Sommerzeit, Ferienzeit, für viele Jugendliche Ferienarbeitszeit. Rüdiger Kahlke fragt Prominente aus der KOMPLETT-Region nach ihrem ersten Ferienjob und gibt Tipps für die Ferienjobsuche. Ums Thema Arbeit dreht sich auch die Fotoausstellung, mit der sich das KOMPLETT-Magazin auf dem Familien- und Generationentag am 21. Mai in Plettenberg präsentiert. Das Motto „Wir bleiben bunt“ haben Heiko Höfner und Martin Büdenbender bildlich umgesetzt und Frauen und Männer an ihren Arbeitsplätzen in Plettenberg fotografiert. Die Ergebnisse sind sehenswert! Überzeugen Sie sich davon und besuchen uns am 21. Mai im Plettenberger Ratssaal. Einen Vorgeschmack sehen Sie in dieser Ausgabe. Themenwechsel: Haben Sie ein Tattoo? Dann gehören sie zur wachsenden Gruppe von Menschen, die diese Körperkunst als Ausdruck ihrer Persönlichkeit oder einfach nur als Schmuck tragen. Mit der Kunst, die unter die Haut geht, beschäftigt sich Bernhard Schlütter in zwei Geschichten. Er besuchte ein Tattoo-Studio in Plettenberg und sprach mit dem Fotografen Arek Goniwiecha, der für sein Buch „Nothing To Hide“ ausschließlich Menschen mit tätowierten Händen fotografierte. Viele interessante Menschen lernen Sie unter der Rubrik „Echte Sauerländer“ auch in dieser KOMPLETT-Ausgabe kennen. Zum Beispiel Benedikt Selter aus Finnentrop, der als Wetterjäger mit der Kamera unterwegs ist, oder Dr. Hussein Saleh aus Neuenrade, der mit 18 aus dem Irak nach Deutschland kam, um Medizin zu studieren, und jetzt seine spannende Lebensgeschichte als Buch geschrieben hat. Haben Sie viel Vergnügen beim Lesen und vor allem: Bleiben Sie komplett!
Bernhard Schlütter, Heiko Höfner und das komplette Team vom
KOMPLETT-Magazin
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Titelfoto: Martin Büdenbender
Zukunft gestalten - Werdohler Stadtmuseum
Alles drin Zukunft gestalten So bunt ist Plettenbergs Arbeitswelt..........................19 Krankenhaus-Kooperation für Wohl der Patienten........60 Junges Konzept für Werdohler Stadtmuseum................62 Wildkatzen auf der Spur............................................. 70 Blasmusik ganz neu entdecken................................. 76
Echte Sauerländer - Hofladen Schweitzer
Echte Sauerländer Hofladen Schweitzer - Fleisch aus eigener Zucht....... 8 Mein erster Ferienjob - Promis erinnern sich................12 Abschied von Matta Heynes Tabakwarenladen........ 16 Benedikt Selter - der Wetterfotograf......................... 24 Peter Hagen - Institution beim TuS Plettenberg............26 Kunst, die unter die Haut geht.......................................28 Wolfgang Meffert - ein Mainzer in Herscheid................32 In Werdohl steht ein Haus auf Stelzen...................... 50 F.-J. Becker - Kämpfer mit Nehmerqualitäten........... 58
Komplett lecker - Grilltipps
Dr. Saleh - Der Arzt, der aus der Wüste kam............ 66
Komplett lecker und gemütlich Tischreservierungen, Tomaten & tolle Tröpchen ������ 46 Grilltipps von der Sauerländer BBCrew �������������������� 48
Kultur komplett Werdohl: Eine Stadt liebt ihre Kinder........................ 38 Kunst setzt Rost an - so ist es gewollt ��������������������� 50 Arek Goniwiecha lässt Hände erzählen..................... 74 Kultur komplett - Hände erzählen Geschichte
Komplett erleben Fotokunst und Schmiedekurs....................................... 7 Veranstaltungskalender: Nichts wie hin! �����������42/43
Komplett aktiv - Einfach mal abtauchen
Beim Balve Optimum werden Meister gekürt.......... 45 Plettenberger feiern EM-Partys unterm Dachstuhl.... 47 Strandgefühle zwischen Verse und Sorpe................. 56 Autofrühling in Meinerzhagen................................... 68
Komplett aktiv Präzisionsflug über Plettenberg................................... 6 Einfach mal abtauchen im Sorpesee......................... 10 Klettern, radeln, Kanu fahren im Lennetal................ 20 Traditionell, aber nicht gewöhnlich: der Dudelsack....34
Komplett beraten - Werdohl ist anziehend
Neue Laufserie: Sauerland Trailrun Challenge.......... 44
Komplett beraten So bekommst du einen Ferienjob............................. 14 Selbst gebaut: der Gartenzaun.................................. 31 Alles im Lack - Schauerte-Zentrum in Finnentrop.... 36 Werdohl ist anziehend............................................... 40 Henke & Kober: starker Service an der Lenne.......... 69
Berufswelt Sauerland Plettenberger Ausbildungsbörse ����������������������������� 15
Berufswelt Sauerland - Ringen um DURA Zukunft
Ringen um Dura-Zukunft hält an............................... 64 Gastro-Branche bietet attraktive Aussichten............ 73
Komplett in eigener Sache Hubbi-Krimi Scherben bringen Unglück.........................77 Impressum ����������������������������������������������������������������� 81 Hankes Döneken �������������������������������������������������������� 82 Komplett erleben - EM Party
PRÄZISIONSFLUG ÜBER PLETTENBERG Schön ist es, das Sauerland aus der Vogelperspektive zu betrachten. Dieses Privileg genießen die Piloten der Fliegergruppe Plettenberg/Herscheid, und sie teilen es gerne mit zahlenden Passagieren. Für dieses Komplett-Foto leisteten die Piloten Maßarbeit. Gekonnt haben sie ihre Ultraleichtflugzeuge über Plettenberg ganz dicht gekreuzt, so dass dieses Foto möglich wurde. Unten sehen Sie die evangelische Johanniskirche in Eiringhausen, die aus diesem Blickwinkel eingerahmt
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wird von der Hochstraße und den Eisenbahngleisen der Ruhr-Sieg-Strecke. Das Industriegebiet Bannewerth und die Häuser der Eschensiedlung am Berghang dahinter scheinen nur einen Katzensprung entfernt zu sein. Informationen übers Fliegen und Mitfliegen gibt die Fliegergruppe Plettenberg/Herscheid auf ihrer Internetseite: edkp.de. Foto: Martin Büdenbender
UNGEWÖHNLICHE MALLORCA-IMPRESSIONEN
Der Kiersper Fotograf und Autor Arne Machel (auf dem Foto links) zeigt bis zum 10. Juni ungewöhnliche Mallorca-Impressionen aus seinem FotoProjekt „arte casual – zufällige Kunst“ in der Galerie der Hansestadt im Rathaus Attendorn. Die Fotografien von Arne Machel sind überraschende Einblicke in die Urlaubsinsel Mallorca
abseits der Touristenströme. Ein lachendes Gesicht in einer verwitterten Tür, eine blaue Grotte aus maroden Schiffplanken: Arne Machel, der seit 20 Jahren eine intensive Beziehung zu der Mittelmeerinsel pflegt und diese durch seine journalistische Arbeit und durch Freundschaften mit Einheimischen kennen gelernt hat, schaut genau hin. Und entdeckt kleine Kunstwerke im Alltäglichen. Das FotoProjekt „arte casual“ ist eine Bilderreise in die Welt der kleinen, oft übersehenen Dinge der Mittelmeerinsel. Miniaturen, die von Menschenhand geschaffen wurden und durch Einflüsse der Natur ein eigenes, künstlerisches Erscheinungsbild erhalten haben. „Diese Motive zu entdecken, ihre Besonderheiten hervorzuheben und sie in ein Bild umzusetzen ist mein Beitrag, Natur und Menschen Mallorcas meinen Respekt zu zeigen“, sagt der Kiersper Fotograf. 2015 gewann Machel mit seinem Bild „Cosmos“ den Wettbewerb „Die Farben Mallor- „zufälligen Kunst“ im Palau Sa Font in cas“; seine Bilder waren bislang inSchawag_AZ_Affe_54x155 15 der Inselhauptstadt Palma. Die AusZW.indd 1 20.04.16 Ausstellungen in Deutschland und auf stellung im Attendorner Rathaus ist Mallorca zu sehen. Aktuell präsentiert bis zum 10. Juni zu den Öffnungszeider Fotograf auch eine Auswahl der ten der Verwaltung zu sehen.
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SCHMIEDE-KURS FÜR ELTERN UND KINDER AN DER LUISENHÜTTE Hammer, Amboss, Esse. Das sind die Werkzeuge für den Workshop „Wenn der Vater mit dem Sohn“. Einblicke ins alte Schmiedehandwerk bietet am 1. JuniWochenende der Kurs an der Luisenhütte in Balve. Teilnehmen können natürlich auch Mütter und Töchter oder Großeltern und Enkel. Mitbringen sollten sie Arbeitshandschuhe, Kleidung mit lan-
gen Ärmeln und festes Schuhwerk rät Bernadette Lange von den Museen der Märkischen Kreises. Geschmiedet wird vor der Luisenhütte in Balve-Wocklum an einer offenen Feuerstelle. Auf dem Amboss werden Messer und Feuereisen selbst hergestellt. Jeder muss mit anpacken und den Blasebalg bedienen. Die Kinder sollten min-
destens neun Jahre alt sein. Im Workshop werden die Schmiedeteile auch gefeilt und geschliffen. Die Materialkosten sind in der Kursgebühr enthalten. Anmeldungen werden möglichst bald erbeten unter 02352/966-7034 oder museen@maerkischer-kreis.de Wo: Luisenhütte Wocklum (Balve) Wann: 4. oder 5.6.2016, 11 – 17 Uhr (Tagesworkshop) Kosten: 50 Euro pro Paar, jedes weitere Kind 25 Euro (rk)
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HOFLADEN SCHWEITZER DER SPEZIALIST FÜR REGIONALES OCHSENFLEISCH
Text Uwe Tonscheidt Fotos Martin Büdenbender
Donnerstags großer Andrang in Leveringhausen bei Dieter und Gabi Schweitzer in der Wurstküche
„Da weiß man, wo’s herkommt“, sind sich alle Anwesenden einig, die am Donnerstagmorgen um kurz nach zehn in Schweitzers Wurstküche stehen. Donnerstags ist auf Hof Schweitzer in Leveringhausen bei Garbeck immer viel los. Denn dann verkaufen Dieter und Gabi Schweitzer, was sie am Dienstag und Mittwoch zubereitet haben. Im Angebot: verschiedene Sorten Hausmacher-Wurst und Schinken, je nach Saison Grill- und Bratwürste und natürlich Rindfleisch aus eigener Zucht. Da sind die Schweitzers seit Jahren Spezialisten.
90 Prozent Stammkundschaft Vor allem ihre Ochsenmast ist es, die ihnen viel Stammkundschaft beschert. „Wer bei uns einmal Braten gekauft hat, kommt wieder“, hat Landwirt Schweitzer erfreut festgestellt. Den Anteil der Stammkundschaft beziffert er auf ca. 90 Prozent. Die, die am Donnerstag vor Ostern in der Schlange stehen, sind allesamt Stammkunden. „Wir kommen schon seit fünf Jahren alle acht bis zehn Wochen“, berichtet ein Ehepaar aus Mellen, als es den Braten fürs Oster-Festessen einpackt. Auch Wilfried Korte aus Dahle holt sich seinen Osterbraten bei Schweitzers, aber auch noch manch anderes aus dem Hausmacher-Sortiment.
Würzung ist Chefsache Dass die Würste so beliebt sind, hat vielleicht etwas damit zu tun, dass die Kundschaft schon ein Stück weit am Geschmack mitgearbeitet hat. Als die Schweitzers vor vielen Jahren mit dem Wursten begannen, haben sie sich Rezepte aus Büchern und von der Verwandtschaft besorgt. Sie haben geschmacklich manches versucht. „Probiert mal und kritisiert“, lautete die Aufforderung an die Kunden.
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Schnell reifte die Erkenntnis fürs Wurstsortiment: „Nicht zu viel, sondern die Sorten, die wir machen, gut.“ Zehn Haumacher-Würste kamen dabei heraus. „Für die Gewürzmischung ist mein Mann zuständig“, verrät Gabi Schweitzer. „Die bleibt natürlich geheim“, zwinkern sich die beiden zu. Hausmacher-Würste gehen natürlich nicht ohne Schweinefleisch. „Das kaufen wir zu“, berichtet Dieter Schweitzer. Fürs Wursten gilt: „30 Prozent Rind, 70 Prozent Schwein.“ Auch als Braten, Grillfleisch und Gyros hat der Hofladen Schwein im Sortiment, ebenfalls als Hausmacher-Schinken. „Die, die zu Weihnachten zu kaufen sein werden, kommen jetzt in die Räucherung“, erläutert der 57-Jährige kurz vor Ostern. „Schinken ist Chefsache“, fügt seine Gattin hinzu. „Musst du denn immer noch den Schinken schneiden?“ wird sie von einer Stammkundin aus der Schlange eher rhetorisch gefragt. Sie muss. Schinken schneiden ist Sache der Chefin, weiß offensichtlich jeder, damit hält der Chef nicht hinterm Berg. „Und meine Frau ist auch für die Sülze zuständig“, ergänzt Dieter Schweitzer. Ob der Hinweis „Ist meine Frau im Urlaub, gibt’s keine Sülze und keinen geschnittenen Schinken“ ernst gemeint ist, muss die Kundschaft selbst überprüfen.
Mund-zu-Mund-Propaganda: „Bring was mit“ Die wächst und gedeiht vor allem durch Mund-zu-MundPropaganda. „Ich nehm‘ schon mal was mit nach Meinerzhagen“, erzählt Wilfried Korte, dass er mittlerweile auch mit dem Auftrag „bring was mit“ unterwegs ist. Marlene Kleinhörster hat sich aus Hagen auf den Weg nach Leveringhausen gemacht. Und eine Frau mit Jod-Unverträglichkeit reiste hocherfreut aus Lüdenscheid an: „Bislang musste ich mir Rindfleisch ohne Jodzusatz aus Bayern kommen lassen.“
Rinder sind zwei Sommer auf der Weide „Für unsere Weideochsen gibt es nur Futter aus dem eigenen Betrieb“, erläutert Dieter Schweitzer den Umgang mit der eigenen Zucht aus dem 140 Tiere zählenden Milchviehbetrieb, den sein Sohn führt. „Von April bis November haben sie freien Weidezugang“, außerdem habe jedes Tier seine Box. Im Winter wird Silage gefüttert. Durch diese Aufzucht wachsen die Tiere langsamer, verbringen zwei Sommer auf der Weide. „Dadurch wird mehr Eiweiß eingelagert und das Fleisch feinfaserig und ganz zart“, schwärmt Rindfleischfreund Schweitzer. Neben Haltung und Herkunft seien den Kunden auch die Fragen der Schlachtung wichtig, so der Landwirt. Hier arbeitet er mit dem Metzger Josef Bödefeld aus Endorf zusammen (wie auch der Schweinemastbetrieb Stork in Küntrop, den wir in der vergangenen Ausgabe vorgestellt haben). Dort wird für Schweitzers alle 14 Tage geschlachtet. Der Transport nach Endorf ist nicht weit und halte den Stress für die Tiere gering. Das wirke sich auch auf das Fleisch aus, weiß der Fachmann zu berichten: „Wenn die Tiere Stress haben, steigt der PH-Wert. Das merkt man, wenn das Fleisch am Finger klebt.“
Regionale Schlachtung im Metzgereibetrieb Die Schlachtung in einer regionalen Metzgerei wirke sich auch auf den Preis aus, erläutert der Landwirt an einem Beispiel: Bei einer kleinen Gruppe von Schweinen koste die Veterinär-Fleischbeschau pro Tier über 25 Euro. Bei den Mengen in Großbetrieben betrage dieser Preis zwei Euro und weniger. Seine Kunden seien aber schon immer gerne bereit gewesen, diese Preissituation mitzutragen. Als die Schweitzers in den 90er Jahren angefangen haben, war die Kundschaft
noch sehr speziell. Heute kommen Menschen allen Alters in den Hofladen, auch viele Jüngere. Und das, obwohl die Schweitzers so gut wie gar nicht im Internet zu finden sind.
Vermarktung via Telefon Ihr Vermarktungsweg Nummer eins ist ganz klassisch das Telefon. Das hat bis jetzt ganz prima geklappt. Und es macht besonderen Sinn, wie Gabi Schweitzer erläutert. Das Warenangebot nach einer Schlachtung ist endlich. Da steht nicht alles in unbegrenztem Maß zur Verfügung. „Filet und Roastbeef sind für die Stammkunden.“ Wenn da jemand nicht zum Zuge kommt, heißt es 14 Tage warten, bis zum nächsten Schlachttermin. So etwas lässt sich am Telefon direkt besprechen. Weitere Bestellungen kommen über SMS, Whatsapp und E-Mail oder „beim Einkaufen im Dorf“ rein. Vor Ort geraten Schweitzers Produkte sowieso nicht in Vergessenheit, vor allem in der Grillsaison: Beim Schützenfest gibt’s Grill- und Bratwürstchen aus Leveringhausen, bei den Osterfeuern und auch zu manch anderen Gelegenheiten, beispielsweise auf dem Bauernmarkt in Hemer. „Da können wir gar nicht so viel grillen wie wir sollen“, freut sich der 57-Jährige, dass die Produkte von seinem Hof so gut ankommen. Die Mund-zuMund-Propaganda-Strategie geht übrigens auch überregional auf: „Wurst geht inzwischen auch nach Murnau, Garmisch und Lübeck.“
Hofladen Schweitzer, Leveringhausen 6, 58802 Balve-Garbeck Verkauf immer donnerstags von 10 bis 16 Uhr Vorbestellungen telefonisch unter 02375/4163 oder 0173/5432438
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SCHWERELOSIGKEIT UND GRENZENLOSE STILLE
Text Cristin Schmelcher Fotos privat
Einfach mal abtauchen und im Sorpesee schweben
Tauchschulinhaber Matthias Richter (rechts) und Geschäftsführer Oliver Pütz
Beladen mit Neoprenanzug, Füßlingen, Handschuhen, Flossen, Jacket, Maske, Flasche und Atemregler machen wir uns mit einem etwas skeptischen, aufgeregten und zum Teil mulmigen Gefühl auf den Weg zum Ufer des Sommertauchplatzes am Sorpesee. „Was soll man im Sorpesee schon sehen?“, murmelt mir meine Kollegin ins Ohr, die ihre anfängliche Skepsis eine Stunde später komplett vergessen hat. Nach einem gescheiterten Tauchversuch vor Jahren in einem Hallenbad habe ich zunächst mit anderen Gedanken zu kämpfen. Nach kurzer Einweisung fällt es mir schwer, mich auf den Grund sinken zu lassen. Mein Instinkt, die Wasseroberfläche in erreichbarer Nähe zu haben, ist größer. Während die Kollegin schon die Unterwasserwelt erkundet, schnorchelt mein Tauchlehrer auf meinen Wunsch mit mir behutsam an der Wasseroberfläche, bis ich bereit bin, langsam in die Tiefen des Sorpesees abzutauchen. Auch der Druckausgleich muss geübt sein und ich bin dankbar für die 1:1-Betreuung durch meinen Guide, der auf meine Handzeichen achtet und das Steigen und Sinken mittels meines Inflators steuert. Allen anfänglichen Schwierigkeiten zum Trotz fange ich an die Zeit zu vergessen, als mich plötzlich neugierige junge Hechte und kleine Flussbarsche umgeben.
Tauchregeln dürfen nicht vernachlässigt werden „Man darf nicht vergessen, dass wir für das Element Wasser eigentlich nicht geschaffen sind und uns in eine andere Welt begeben“, erklärt Tauchschulinhaber Mat-
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thias Richter meine ersten Reaktionen. Anfänger seien zudem oft aufgeregt, atmeten schneller und bräuchten mehr Luft, was das Sinken erschwere. Es sei immer Vorsicht und Respekt geboten. „Tauchen ist eine der sichersten Sportarten, aber nur wenn man sich auch an die Regeln hält“, erläutert der Tauchlehrer. In der Tauchschule lernt man den Umgang in sämtlichen Situationen. „Man muss ehrlich zu sich selbst sein. Wenn ich mich nicht wohl fühle, gehe ich nicht tauchen“, so der Familienvater. Hört man auf seinen Körper und beachtet man die Gesetze der Unterwasserwelt kann man Tauchen sicher zu einer der spannendsten Sportarten zählen, auch im in den Jahren 1926 bis 1935 erbauten Sorpesee. Neben Flussbarschen und Hechten leben hier auch Zander, Aale, Graskarpfen, Seeforellen und mittlerweile sogar Schildkröten, die wahrscheinlich ausgesetzt wurden. Interessant wird es ab Mai, wenn die Jungtiere aktiv werden. Besonders spannend sollen laut Aussage der Tauchfans auch Nachttauchgänge sein, da dann mehr große Tiere zu sehen seien, so z.B. Hechte bis 1,50 Meter Länge. In dem 65 Meter tiefen Stausee lässt sich bis etwa 33 Meter Tiefe tauchen. 2006 kam Matthias Richter auf die Idee sein größtes Hobby zum Beruf zu machen und gründete die Tauchschule mit integriertem Zubehör-Shop in Sundern-Amecke. Der 46-jährige gebürtige Herscheider taucht seit seinem zwölften Lebensjahr und lebt heute in Lennestadt. Der gelernte Metzger hat als ehemaliger Tauchschüler und später auch Tauchlehrer der Tauchschule Biggesee schon damals das Abschalten innerhalb riesiger Fischschwärme genossen: „Es ist einfach ein tolles Gefühl und man bekommt den Kopf frei.“ Auch seine Familie ließ sich schnell für sein Hobby begeistern. Geschäftlich unterstützt wird er durch seine zwei Teilhaber Oliver Pütz und Stephan Henkel. Der Amecker Oliver Pütz absolvierte zuvor 2011 eine Lehre zum Sport- und Fitnesskaufmann in der Tauchschule. Mittlerweile zählen vier Vollzeitkräfte und 18 Aushilfen zu seinem Stammpersonal an der Sorpe, darunter zwölf Tauchlehrer, fünf Assistenten und fünf Techniker. Der Geschäftsführer hat außerdem im letzten Jahr auch die Tauchschule am Biggesee übernommen.
Erwerb von verschiedenen Tauchscheinen möglich Neben Schnuppertauchen wahlweise im Pool der Tauchschule oder im See und Nachttauchgängen mit Tauchschein bietet die Tauchschule Sorpesee auch Bergwerktauchen in Europas zweitgrößten zu betauchenden Bergwerk in Bestwig-Nuttlar an. Sämtliche erforderlichen Scheine für verschiedene Tauchabenteuer können in der Schule erworben werden, so zum Beispiel auch der Höhlen- und Wracktauchschein. Der klassische Open-Water-Diver ist für 399 Euro zu absolvieren und berechtigt weltweit zur Materialausleihe und zum Tauchen an ausgewählten Plätzen. Der Kurs beinhaltet fünf Theoriemodule, eine theoretische Vorbereitung zuhause, fünf Stunden Training im Pool und vier Stunden im freien Gewässer und kann mit 100 Euro Aufpreis auch als VIP-Kurs mit einer 1:1 Betreuung gebucht werden. Schnuppern im Pool kann man für 39 Euro und in der Sorpe für 69 Euro. Da Süßwasser eine geringere Dichte hat als Salzwasser ist der Schwebezustand in Salzwasser einfacher zu erreichen. Wer somit das Tauchen in unseren heimischen Süßgewässern erlernt, dem wird das Tauchen in Salzwassermeeren im Urlaub einfacher fallen und der wird sich gut vorbereitet fühlen. Auch die Tauchschule bietet Tauchsafaris in Form von Urlauben und Tagesausflügen an. Zudem kommen Mitglieder des Tauchclubs für 19 Euro monatlich in den Genuss zahlreicher Vergünstigungen, zum Beispiel für Material. Auch der Nachwuchs darf auf keinen Fall zu kurz kommen und so gibt es einen Kinder- und Jugendclub, in dem spiele-
risch Fertigkeiten und Rettungsübungen erlernt, Ausflüge in Indoortauchbecken organisiert werden und ebenfalls später der Tauchschein erworben werden kann. Wer bereits einen Tauchschein besitzt, kann eine Tageskarte für den Sommertauchplatz für 5 Euro erwerben. Am Wintertauchplatz kann für 7,50 Euro am Tag getaucht werden. Weitere Informationen gibt es im Internet auf der Seite www.tauchschule-sorpesee.de oder direkt im Geschäft. Die Tauchschule hat mittwochs und donnerstags von 12 – 19.30 Uhr, freitags von 12-19 Uhr, samstags von 10 – 17 Uhr und sonntags von 10 – 16 Uhr geöffnet.
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Foto Martin Büdenbender
NEUES MOPED ALS MOTIVATION Mit Ferienjobs werden kleine Wünsche wahr
Von Rüdiger Kahlke
Coole Klamotten kaufen, reisen, den Führerschein machen, Geld fürs Moped oder das eigene Auto verdienen oder das Studium finanzieren - die Motivation zu jobben ist unterschiedlich. Oft sind Ferienjobs ein Weg, das Ziel zu erreichen. Und manchmal sind sie auch Fingerzeig bei der Berufswahl. Nach der Mofa „war die 50-er gefragt“. Für Marc Kostewitz, Abteilungsdirektor Marketing der Volksbank im Märkischen Kreis, war das neue Moped Motivation als 16-Jähriger in den Ferien zu arbeiten. Einen Job fand der Plettenberger im benachbarten Metallbetrieb. Hier musste der Schüler Schrauben aufbohren. „Ein Auge nach dem anderen, dann Gewinde reinschneiden“, erinnert sich der Banker. 14 Tage wollte er für das neue Moped arbeiten. Nach einer Woche reichte es ihm. „Es war mir zu monoton“, erzählt Marc Kostewitz. Die Erfahrungen in dem Produktionsbetrieb, später noch in einer Härterei mit Hitze und Schichtbetrieb, haben ihn aber auch in seinem „Faible fürs Kaufmännische bestärkt.“ Die Ferienjobs motivierten zudem weiter zu lernen. Ein Praktikum bei einer Bank gab dann den Ausschlag für die Berufswahl.
wusste vorher schon, dass sie später „was im kaufmännischen Bereich“ machen wollte. „Wenn man das gemacht hat, wusste man, dass man das nicht sein Leben lang machen wollte.“ Detlef Seidel, stellvertretender Landrat aus Werdohl, hat als 15-Jähriger Leuchtengehäuse abgegratet. Zum Metall-Betrieb in der Uferstraße waren es nur ein paar Schritte. Vom ersten Verdienst kaufte er sich einen Kassettenrecorder. Später, im Akkord, gab es mehr Geld und „die Ansage der Kollegen, die Schnitte nicht kaputt zu machen“. „Man versteht manches besser“, blickt Detlef Seidel positiv auf seine Ferienjobs als Bote bei der Stadt, seinem Job im Finanzamt oder im Holzwerk zurück. Und als Briefträger hat er „viele Leute kennen gelernt“- für einen Politiker auch ein wichtiges Kapital.
„Man versteht manches besser“ Anke Dahlhaus, Leiterin des Seniorenzentrums in Herscheid, hat mit 16 erstmals in einem Unternehmen gearbeitet. „Irgendwelche Sachen packen“, erinnert sie sich. An den Job war sie über den Vater einer Freundin gekommen. Sie wollte „Geld verdienen - ohne Ziel“ und
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Vor allem in den Sommerferien bieten heimische Unternehmen Jobs an. Dann, wenn auch die Mitarbeiter Urlaub machen wollen - oder müssen. Das Angebot für Ferienjobber „hängt vom Bedarf ab“, sagt Jana Melcher, die bei Novelis in Ohle Personalfragen bearbeitet. Entschieden wird kurzfristig. „Wer sich bewirbt, ist vorn mit dabei“, sagt Jana Melcher, die sich ein kurzes Anschreiben mit Lebenslauf wünscht.
INFO
• Neben den klassischen Ferienjobs in Produktion, Logistik oder Gastronomie suchen auch Hilfsorganisationen junge Menschen, die für sie werben. Als Fundraiser haben sie die Aufgabe, Menschen zu überzeugen, die jeweilige Organisation zu unterstützen. Infos unter: - deinferienjob.com - www.aktion-weltkinderhilfe.de/bewerbung
gehört „nicht zum Kerngeschäft“, machte Lena Draxler wenig Hoffnung, eine Stelle über die Arbeitsagentur zu ergattern. Sie rät jungen Leuten: „Augen aufhalten“ und schauen, „wo wird eine Aushilfe gesucht, wo sind Aushänge?“. Wer fündig wird, kann sich damit nicht nur kleine Wünsche erfüllen oder das Studium finanzieren, sondern gewinnt auch an Erfahrung. Und sei es nur, sich klar zu werden, was man auf keinen Fall dauerhaft machen möchte.
• Daneben gibt es Portale, die Ferienjobs anbieten. Teilweise ist dabei eine Anmeldung/Registrierung nötig, z. B.: - www.ferienjob.de - www.gelegenheitsjobs.de - www.jobmensa.de • Zudem gibt es im Netz spezielle Angebote nach Alter gestaffelt.
Volljährigkeit verbessert Chancen „Jeder kann sich bewerben“, betont Romina Gomez, die bei Kracht in Werdohl mit dem Thema beschäftigt ist. Zwei bis drei Monate vor den Ferien nimmt sie noch Bewerbungen an. Hier gilt, wie auch bei anderen Unternehmen, dass Bewerber 18 Jahre alt sein sollten, wenn sie in der Produktion arbeiten. Bezahlt werden sie gemäß ihrer betrieblichen Erfahrung. Wer öfter bei Kracht tätig wird, hat auch die Chance mehr zu verdienen. „Ganz einfach“ läuft das Prozedere bei Seissenschmidt in Plettenberg. Walburga Schürholz führt in der Personalabteilung eine Liste. Interessenten für den Ferienjob rufen an, werden notiert und dann bei Bedarf benachrichtigt. Sie können dann jeweils für drei Wochen in den Sommerferien arbeiten, „um möglichst jedem eine Chance zu geben“, begründet Walburga Schürholz die zeitliche Begrenzung. Sie entscheidet sich auch gerne für „die, die schon mal da waren“. Grund: Die kennen sich im Betrieb aus.
Arbeitsagentur: Selbst die Augen aufhalten „Vitamin B“ war früher vielfach die Eintrittskarte in den Betrieb. Eltern, Verwandte oder Bekannte, die in einem Betrieb arbeiten, scheinen nach der Komplett-Umfrage nicht mehr der entscheidende Türöffner zu sein. Arbeitgeber, hat Lena Draxler, Sprecherin der Arbeitsagentur in Iserlohn festgestellt, „nutzen die Jobbörse und stellen eigene Stellen ein.“ Selbst Ferienjobs zu vermitteln
Foto Martin Büdenbender
Mein erster Ferienjob Jaqueline Feldmann (21), Jung-Comedian aus Plettenberg, im Hauptberuf Finanzwirtin: „Also, ich hatte nie einen Ferienjob. Allerdings habe ich mich mit sieben Jahren das erste Mal selbstständig gemacht mit Jacky‘s Fahrrad-Waschanlage und habe für eine D-Mark jedes doofe Fahrrad in der Nachbarschaft gewaschen. Leider ging meine Firma nach einer Woche pleite und ich kam wegen Steuerhinterziehungen in Höhe von 0,75 Pfennig in den Knast. Das war das Ende meines ersten Jobs. Ich habe dann mit 15 angefangen, irgendwas mit Medien zu machen - ich habe Zeitungen ausgetragen.“
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ALTER FÜR ARBEITSZEIT Fabian Ferber (IG Metall) hat Tipps ENTSCHEIDEND für Schüler und Studenten
Rüdiger Kahlke
Ferien. Das ist nicht die große Freiheit. Jedenfalls nicht, wenn man jobbt. Fragen, wie man an den Job kommt und was zu beachten ist, hat Fabian Ferber, der sich bei der IG Metall für den Märkischen Kreis um Jugendliche kümmert, im Gespräch mit KOMPLETT beantwortet. Wie kommt man zu einem Job? Übliche Vermittler sind Betriebsräte, Eltern, Verwandte, die in dem Betrieb arbeiten. An Schulen gibt es auch Lehrkräfte, die sich um die Berufsvorbereitung kümmern und die Firmen kennen, die Jobs anbieten. Aber auch Initiativ-Bewerbungen sind möglich - also selbst Interesse bekunden. In welchen Bereichen gibt es Ferienjobs? Möglichkeiten gibt vor allem es in der Gastronomie, in der Industrie (Montagebereich) und in der Logistik. Gibt es Altersgrenzen? Erst ab 15 Jahren darf man acht Stunden am Tag arbeiten und das höchstens vier Wochen im Jahr. Die Arbeitszeit muss dabei zwischen sechs und 20 Uhr liegen. Gefährliche oder körperlich anstrengende Arbeiten dürfen Minderjährige nicht ausführen. Ab 18 fallen Schüler nicht mehr unter das Jugendarbeitsschutzgesetz. Sie können dann auch in Schichten arbeiten und sind damit flexibler einsetzbar. Wie sieht es mit der Bezahlung aus? Unter 18 Jahren gilt der Mindestlohn nicht. In Betrieben mit Tarifbindung wird auch nach Tarif bezahlt. Die untere Grenze liegt etwa im Metall- und Elektrobereich bei etwa 2.000 Euro brutto im Monat. Wer etwa vier Wochen lang arbeitet, hat auch Anspruch auf anteiligen Urlaub. Wird Arbeitskleidung gestellt? Falls das für die Tätigkeit notwendig ist: ja. Sicherheitsschuhe, z. B. in Produktionsbetrieben, muss das Unternehmen stellen. Wer ist hilft, wenn es Probleme gibt? Für alle ab 18 Jahren ist der jeweilige Betriebsrat zuständig. Jüngere können sich an die Jugend- und Aus-
bildungsvertretung wenden. Wo es die nicht gibt, beraten auch die Gewerkschaften. Auch Schüler können Mitglied werden und die DGB-Angebote nutzen. (Fabian Ferber ist unter 02351-3658-16 erreichbar, Mail: fabian. ferber@igmetall.de) Müssen Ferienjobber Steuern oder Sozialversicherung zahlen? In der Regel sind Ferienjobs abgabenfrei, wenn Sie nicht mehr als 50 Tage im Jahr arbeiten. Studenten und Schüler sind zumeist über ihre Eltern oder den Studentenstatus versichert. Auch Minijobber (450-Euro-Jobs) müssen keine Steuern zahlen. Wird der Verdienst auf Bafög oder Kindergeld angerechnet? Wer Bafög bezieht, darf 400 Euro im Monat dazu verdienen. Bei Studenten, die häufiger arbeiten, kann Kindergeld zurück gefordert werden, wenn eine kritische Einkommensgrenze überschritten wird. Die wird jährlich neu berechnet.
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8. Mai 2016 12.00 – 17.00 UHR
AUTOS, AUTOS, AUTOS ... BUNTES KINDERPROGRAMM n von tione ener k A MUSIK UND GESANG e Viel nerzhag SÜSSES UND DEFTIGES Mei ereinen V FLANIEREN UND SHOPPEN
Veranstalter: Volksbank im Märkischen Kreis eG, Veranstaltergemeinschaft Autoschau, in Kooperation Stadtmarketing Meinerzhagen e. V.
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10. PLETTENBERGER AUSBILDUNGSBÖRSE Am 1. Juli in der Schützenhalle - Termin erstmals vor den Sommerferien
Wer im Jahr 2017 mit einer Ausbildung beginnen möchte, sollte jetzt die Weichen stellen. Eine gute Möglichkeit dazu bietet die 10. Plettenberger Ausbildungsbörse am Freitag, 1. Juli, in der Schützenhalle (Im Wieden). Die Plettenberger Ausbildungsbörse versammelt viele große und kleinere Arbeitgeber aus der Vier-Täler-Stadt und der näheren Umgebung. Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen aus Plettenberg haben an etwa 50 Ausstellungsständen die Möglichkeit, sich über ihre beruflichen Möglichkeiten in Plettenberg und Umgebung zu informieren. Die 10. Ausgabe der Ausbildungsbörse findet erstmals vor den Sommerferien statt. „Damit reagieren wir auf die Anregung der Unternehmen, die diesen Zeitpunkt als besser bezeichneten“, erklärt Sonja Büsing vom Stadtmarketing Plettenberg. Es sei erst mal ein Versuch. Anschließend werde die Stadtmarketing-AG Wirtschaft und Arbeit resümieren und ggf. für das nächste Jahr flexibel reagieren. Das Prozedere bleibt das gewohnte. Die Ausbildungsbörse in der Schützenhalle ist von 8 bis 16 Uhr geöffnet. Am
Morgen und Vormittag kommen die Jugendlichen aus dem Kompetenzzentrum Berufsorientierung Plettenberg (KBOP) der Zeppelinschule, der Geschwister-Scholl-Realschule, der VierTäler-Schule und dem Getrud-BäumerBerufskolleg. Den Nachmittag nutzen Schüler/innen des Albert-SchweitzerGymnasiums, um sich über Alternativen zum Hochschulstudium zu informieren. Die vom Stadtmarketing erstellte Broschüre zur Ausbildungsbörse hilft den Jugendlichen, sich im Vorfeld einen Überblick zu verschaffen. „Doch nicht nur Jugendliche besuchen die Ausbildungsbörse, auch viele interessierte Bürger möchten sich erfahrungsgemäß über die einheimischen Unternehmen informieren. Die Wirtschaft hat somit die Chance, sich jedes Jahr der Plettenberger Bevölkerung zu präsentieren und auch ihre Produkte und/oder Dienstleistungen darzustellen“, hat Stadtmarketing-Geschäftsführer Steffen Reeder beobachtet. Die Ausbildungsbörse werde so zur Leistungsschau der Plettenberger Wirtschaft. obs
BOM für Werdohl und Neuenrade im September Die Berufsorientierungsmesse (BOM) für Schüler/innen aus Neuenrade und Werdohl findet wie gewohnt im September statt. Termin ist Mittwoch, 21. September, von 9 bis 15.30 Uhr im Fest- und Schulzentrum Riesei. Aktuelle Infos gibt’s auf der Internetseite bom-mk.de.
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ABSCHIED VON „MATTA“ HEYNES TABAKWARENLADEN
von Martin Büdenbender
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Ein wenig verloren wirkt das kleine Haus Nummer 33 in der Plettenberger Wilhelmstraße. Eingezwängt zwischen den hohen Mauern der um 1900 entstandenen Nachbargebäude duckt es sich im milden Licht der Frühlingssonne. Im dunkelbraun gerahmten Schaufenster stapeln sich Rauchwaren und hochwertige Spirituosen. Links vom Fenster verbirgt sich hinter einem kleinen Vorraum die Eingangstür, die den Blick in den nur 25 Quadratmeter großen Verkaufsraum freigibt. Eine wuchtige Holztheke versperrt den Weg zu den wohlgeordneten Regalen, die bis unter die Decke mit Tabakwaren gefüllt sind. Auf der Stirnseite des Raumes, direkt neben einem kühlschrankgroßen Huminator für die besten unter den besten Zigarren, entdeckt man eine stattliche Ansammlung edler Whiskys. Alles für den erlesenen Geschmack, beste Qualität, und die hat ihren Preis. Ganz umsonst ist dagegen der Genuss fürs Auge. Nostalgie pur wohin man blickt. Im Ladenlokal sieht es aus wie vor 60 Jah-
durchzubringen. Gewohnt hatte die kinderreiche Familie im Obergeschoss, auf nicht einmal 50 Quadratmetern, heute kaum vorstellbar. Unterm Dach wurden lange Zeit der Tabak zugerichtet und dann die Zigarren gewickelt. 50 Jahre lang hat Matta Heyne - tagaus, tagein - hinter dem Verkaufstresen gestanden. Generationen von Plettenbergern haben sie gekannt und bis heute nicht vergessen. Als Matta vor 17 Jahren im gesegneten Alter von 91 Jahren starb, übernahm zunächst ihre Tochter, Monika Baier-Heyne, das Geschäft. 2005 verzog sie an den Bodensee. Aber drei engagierte Plettenberger, Lars Niggemann, Dr. Peter Vieregge und Thomas Großheim, sprangen in die Bresche und erwarben das Haus. Wenn schon Matta Heyne nicht mehr war, sollte zumindest das Geschäft weiter bestehen.
ren, als wäre die Zeit stehen geblieben. Damals stand Matta Heyne hinter der Theke. Sie hatte das Geschäft 1949 von ihrer Mutter übernommen, die den Betrieb ihres früh verstorbenen Mannes lange Zeit alleine führen musste, um sich und ihre sechs Kinder
Plettenberg ist ohne Matta Heynes Tabakwarenladen in der Wilhelmstraße kaum vorstellbar. Trotzdem muss man sich in der Viertälerstadt mit diesem Gedanken anfreunden. Spätestens Ende des Jahres schließt das kleine Geschäft für immer seine Türen.
Beim Kaffeeklatsch wird die Vergangenheit lebendig
In Plettenberg ist die Geschäftsaufgabe bereits seit Wochen Stadtgespräch. Im März haben die drei Besitzer diese allseits bedauerte Entscheidung getroffen. Nur noch wenige Monate kann man bei Tabakwaren Heyne einkehren und ein wenig vom Flair einer längst vergangenen Zeit mitnehmen. Yvonne Handelmann steht jetzt hinterm Tresen, berät die Kundschaft und spricht auch gerne über die bewegte Geschichte des kleinen Hauses. Noch lebendiger wird die Vergangenheit, wenn ihre Freundin Irina Bohnes und Mattas Neffe Kurt-Alfred Heyne auf eine Tasse Kaffee vorbeischauen. Dann sitzen die Drei am gleichen Tisch, an dem auch Matta immer saß. Es wird von früher erzählt und man ist ein bisschen traurig, aber es wird auch viel gelacht. „Hier genau auf diesem Stuhl hab ich früher gesessen und meine Hausaufgaben gemacht,“ erinnert sich Kurt Heyne und es ist ihm anzusehen, dass ihn die ungewisse Zukunft des kleinen Hauses belastet. „Was soll ich sagen, das ist typisch Plettenberg“, grollt er und erinnert daran, dass das Haus an der Wilhelmstraße 33 vor 40 Jahren schon einmal abgerissen werden sollte. Aber die Bürger hatten mit Erfolg dagegen protestiert, seit 2007 steht es sogar unter Denkmalschutz.
drei Inhaber haben sich die Entscheidung, den Tabakwarenladen aufzugeben, nicht leicht gemacht. Schließlich hatten sie das Haus mit dem Ziel erworben, alles beim Alten zu belassen. Betriebswirtschaftlich war das Geschäft aber zuletzt nicht mehr haltbar. „Wir haben schon alles ausprobiert“, erklärt Lars Niggemann. „Aber die Zeiten haben sich geändert. Zigaretten verkaufen sich nicht mehr so wie früher. Das gilt auch für Zigarren. Die dienen zwar primär dem Genuss. Aber eine gute Zigarre gönnt man sich am ehesten in guter Gesellschaft, nach dem Sonntagsessen im Gasthaus, auf großen Feiern oder beim Schützenfest. Doch dort ist das Rauchen nicht mehr erlaubt. Und auf die Terrasse gehen, um eine Zigarre zu rauchen, wer macht das schon? Es ist auch eine Generationenfrage. Ich kenne keine 20-jährigen, die Zigarre rauchen.“ Auch der Versuch, das Angebot mit dem Verkauf hochwertiger Spirituosen breiter aufzustellen, hatte nicht funktioniert. Die Frage, ob es daran liegt, dass die Sauerländer nicht auf Whisky stehen, oder ob zu wenige von dem Angebot wissen, ist unerheblich. Letztlich kommt es auf das Gleiche heraus: „Der kleine Tabakwarenladen macht zu wenig Umsatz“, fährt Lars Niggemann fort, „und der wird im Laufe der Zeit eher noch geringer. Wir haben das jetzt über zehn Jahre probiert. Jetzt müssen einfach neue Ideen her.“
Zu wenig Umsatz Aber was soll nun aus Mattas Laden werden? Vermieten oder verkaufen? Ein Wohnhaus, vielleicht ein Weinfachgeschäft oder besser ein Heimatmuseum? Die
Matta Heyne (rechts) wie man sie kannte: 50 Jahre stand sie im Tabakwarenladen hinterm Tresen.
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Im rosaroten Clubzimmer...
... darf geraucht werden.
Willkommen in Mattas guter Stube
Hochwertige Tabakwaren für den Genießer.
Gerne erinnert Lars Niggemann aber auch an die schö-
einzukaufen“, schmunzelt Kurt-Alfred Heyne. Mattas Ta-
nen Erlebnisse. „Vor etwa acht Jahren beispielsweise, zur Eröffnung des Raucherclubs, war das Haus rappelvoll. An dem Tag hatten wir tatsächlich 180 Leute zu Besuch. Kurzfristig standen sogar auf einen Schlag rund 100 Personen in dem kleinen Haus.“ Standen, versteht sich, denn zum Sitzen reichte der Platz nicht mehr. Genügend Platz auch zum Sitzen haben Yvonne Handelmann, Irina Bohnes und Kurt Heyne in Mattas Küche, natürlich mit Blick auf das Ladenlokal. Das ist auch gut so. Immer wieder öffnet sich die Ladentür, kommen Kunden aus der Nachbarschaft oder von weither. Finnentrop, Hemer, Lüdenscheid, Attendorn, aus dem ganzen Sauerland. „Wir hatten schon Kunden aus Frankfurt, die auf dem Weg nach Hamburg extra einen Abstecher nach Plettenberg machten, um bei uns Havannas
bakwarenladen ist in Insiderkreisen bekannt, aber der Kundenkreis letztlich eben doch zu klein. Das war früher anders, erinnert sich Irina Bohnes. „Als Kind schickte mich mein Vater, der betrieb damals ein Dentallabor, immer rüber zu Matta, einen Riegel Kippen holen. Ich bin in den Laden rein und wenn Matta dann mit ihrem blauen Kittel, den sie immer anhatte, aus der Küche geschlurft kam, kniff sie, so wie es ihre Art war, ein Auge halb zu, blickte mich an und fragte. ‚Wer bist du denn? ’. „Ich bin die Tochter von Peter Niggemann und hätte gerne ne Stange Kippen für meinen Papi“, hab ich geantwortet. Dann hat Matta gelächelt und gesagt „Ach so, dann ist ja gut“, und hat mir die Stange rüber geschoben und meist gab es noch ein Feuerzeug obendrauf.“
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BUNTE PLETTENBERGER ARBEITSWELT Am Samstag, 21. Mai, feiert Plettenberg den Familien- und Generationentag unter dem Motto „Wir sind Plettenberg, wir bleiben bunt“. Auf der Bühne im Rathausinnenhof, auf dem Wieden, im Rathaus und im Jugendzentrum Alte Feuerwache wird es von 12 bis 19 über zahlreiche Vorführungen, Mitmach-Aktionen und internationale gastronomische Stände geben.
Mit dabei ist das Team vom Komplett-Magazin. Eine Ausstellung von Bildern der Komplett-Fotografen Martin Büdenbender und Heiko Höfner zeigt, dass auch die Plettenberger Arbeitswelt bunt und vielfältig ist. Einen kleinen Vorgeschmack sehen Sie hier. Besuchen Sie uns am 21. Mai im Plettenberger Ratssaal und lassen Sie sich faszinieren!
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KLETTERN, RADELN, KANU FAHREN Das Lennetal will sich touristisch profilieren Das Regionaleprojekt LenneSchiene hat schon allerhand bewegt. Entlang des Lennelaufs putzen sich die Kommunen mit Hilfe von Fördergeldern heraus. Der Lennebalkon in Plettenberg ist im Bau, die Lennespange in Werdohl nimmt langsam Formen an. So will man die Region nicht nur für ihre Bewohner attraktiver machen, sondern sich auch touristisch profilieren. Dazu gehört als gemeinsames Projekt der Ausbau des Fahrradweges Lenneroute, oder als Projekt vor Ort beispielsweise das geplante Lenneufercafé in Werdohl oder der Ausbau der Werdohler Kletterfelsen. Ein bisschen optimistisch, aber eigentlich gar nicht so abwegig ist die Frage, ob sich die Lenne selbst nicht noch mehr in solche Überlegungen einbauen ließe. Ob es neben Radtourismus nicht vielleicht künftig auch einen Wassertourismus an der Lenne geben könnte? Ein funktionierendes Vorbild dafür existiert bereits. Unter www.ruhr-kanu.de bietet die „Lenne-Ruhr KanuTour“ Kanufahrten im Unterlauf der Lenne und an der Ruhr an. Nun hat Hohenlimburg mit seiner Wildwasserstrecke natürlich ganz andere Voraussetzungen als die Lenne in ihrem Ober- und Mittellauf. Aber befahrbar ist sie auch dort mit kleinen Booten durchaus. Schließlich sind mit dem TV Jahn Plettenberg und dem Altenaer Canu-Verein am Mittellauf gleich zwei Vereine ansässig, die Kanusport anbieten. Jens Barwich von der Kanusportabteilung des TV Jahn Plettenberg steht solchen Überlegungen eher skeptisch gegenüber: „Eine solche touristische Nutzung der Lenne liegt nicht im Interesse des Vereins.“ Das wäre auch nicht im Sinne des Naturschutzes, meint Barwich. „Angler und Kanuten verstehen sich bislang gut und wollen weiter miteinander auskommen.“ Außerdem sind da noch die vielen Wehranlagen, die die Kanuten immer wieder zum An- und Ablegen zwingen. Aber die Abschnitte dazwischen haben schon ihren Reiz. Man male sich nur aus, wie es wäre, mit einem Boot langsam unter dem Viadukt bei Ütterlingsen durch zu fahren und mit leichten Paddelschlägen über die dort oft spiegelglatte Lenne in Richtung der Wehranlage Wilhelmsthal zu gleiten. Und bei Hochwasser, etwa im Frühjahr, kann die Lenne sogar zur sportlichen Herausforderung werden.
Kletterwelt im Sauerland Die Umsetzung eines solchen Angebotes läge natürlich weniger im Aufgabenbereich eines Vereins, sondern
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Von Martin Büdenbender
eher im Interesse eines privaten Investors. Der ist nicht in dieser, aber sehr wohl in anderer Hinsicht bereits gefunden. Im interkommunalen Gewerbepark Rosmart entsteht gerade auf einer rund 5.600 Quadratmeter großen Fläche ein neuer Kletterpark. René Brehm (32 Jahre) verwirklicht seine Geschäftsidee unter dem Namen „Kletterwelt-Sauerland“ im Grenzgebiet zwischen
wehr und Bürgerstammtisch entstanden vor fünf Jahren 15 weitere Kletterlinien. Im letzten Jahr wurden dann nochmals zwei große Felsplatten erschlossen und können in diesem Jahr bestiegen werden. Jede Felswand hat hier ihren Namen. Neben der Lenneplatte, der Denkmalwand und dem Lennewächter fordern jetzt auch der Lennebrüggler mit acht neuen
Werdohl, Altena und Lüdenscheid in unmittelbarer Nähe zur A45. Errichtet wird eine helle Kletterhalle (1500 Quadratmeter), dazu eine Boulderhalle (500 Quadratmeter) für das Klettern ohne Kletterseil und Klettergurt in Absprunghöhe, sowie ein Bistro mit Außenterrasse, ein Klettershop und Seminarräume. An bis zu 16 Meter hohen Wänden sollen mit modernster Sicherheitstechnik ausgestattete Hallen beste Möglichkeiten für aktive Klettersportler, Interessierte, Fitness-Sportler sowie Kinder und Jugendliche bieten. „Wir möchten den Menschen in der Region diesen schönen und abwechslungsreichen Sport näher bringen“, erklärt René Brehm und kann dabei schon auf die positiven Erfahrungen der vielen Sportbegeisterten bauen, die in den letzten Jahren regelmäßig an den Kletterfelsen in Werdohl ihrem Hobby nachgehen. Dort, an der Lenne, hat sich erneut einiges getan. Dass es am Werdohler Lenneufer eine Anzahl spannender Kletterfelsen gibt, hat sich längst herumgesprochen. Seit vor 14 Jahren die ersten Haken für die Kletterrouten eingebohrt worden sind, hat sich die Zahl derer, die Werdohl aufsuchen, um hier ihrem Hobby, dem Sportklettern, nachzugehen, ständig vergrößert. Anteil an dieser erfreulichen Entwicklung haben neben dem DAV-Gummersbach, der das Klettergebiet erschlossen hat und weiterhin betreut, auch die Werdohler selbst. Mit Unterstützung von Feuer-
Routen und die Werdohler Neunerplatte mit weiteren zehn Kletterrouten die Sportler heraus.
Anfahrt: Die Felsen befinden sich direkt am Ufer der Lenne in Werdohl. Über die L655 nach Werdohl kommend, in der Ortsmitte an der Kreuzung rechts in die „Bahnhofstraße“ abbiegen, über die Stadtbrücke, dann sofort zweimal rechts und unter der Stadtbrücke bis zur Ampelanlage. Links einordnen, über die Brücke fahren, die die Bahnlinie quert, links in die Friedensstraße einbiegen und dann rechts in die Altenaer Straße abbiegen. Nach 350 Metern am Ende der Straße vor der Schranke parken (Parkplatz vorhanden). Jetzt sind es noch 140 Meter zu Fuß zum Felsen.
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Die Kommunen im Lennetal arbeiten mit großem Engagement daran, ihre Region für die Menschen lebenswerter und für Touristen interessanter zu gestalten. Da kommt so ein Projekt, wie die Errichtung der Kletterwelt Sauerland gerade recht. Klettern kann in Werdohl
Was haben Sie bisher beruflich gemacht? Im Anschluss an meine Ausbildung zum Industriekaufmann bei der Schnöring GmbH in Schalksmühle habe ich mein berufsbegleitendes Studium zum Bachelor of Business Administration (Betriebswirtschaft) in Essen absolviert und eine Ausbildung zum zertifizierten SAPBerater gemacht. Meine Bachelorarbeit habe ich schon damals mit dem Hintergrund des Projektes Kletterhalle geschrieben. Seit August letzten Jahres bin ich persönlich haftender Gesellschafter und Geschäftsführer der Kletterwelt Sauerland KG. Wie sind Sie zum Klettern gekommen? Den ersten Kontakt zum Klettern hatte ich als Grundschüler bei einem Klassenausflug in die damals erste und einzige Kletterhalle der Region in Dortmund. Jahre später habe ich während einer Reha nach einer beim Fußballspiel erlittenen Verletzung das Klettern wiederentdeckt. Wo wurden Sie zum Klettertrainer ausgebildet?
künftig indoor und outdoor betrieben werden. Mein Team und ich sehen das genauso! Wenn man sich mit der Region, was das Klettern und die Kletterszene angeht, etwas beschäftigt, wird schnell klar, dass es genau das ist, was hier bisher fehlt.
Die Ausbildung zum Klettertrainer habe ich über den Deutschen Alpenverein (DAV) gemacht. Ich bin Trainer C Sportklettern im DAV und kann bzw. darf alles, was mit Sportklettern und Bouldern zu tun hat, ausbilden und Kletterscheinprüfungen abnehmen.
Interview mit Kletterwelt-Investor René Brehm
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Was hat Sie motiviert, dieses große Projekt in Angriff zu nehmen? In der Region fehlt eine gut erreichbare Kletter- und Boulderhalle. Der Fahr- und Zeitaufwand, den ich und viele meiner Kletterfreunde aktuell betreiben müssen, um unserem Sport nachgehen zu können, ist sehr hoch. Daher entstand die Idee, in der Region eine Kletterund Boulderhalle zu errichten und zu betreiben. Durch mein Studium bin ich gut darauf vorbereitet, vor allem hat es mir die Angst davor genommen, solch ein großes Projekt in Angriff zu nehmen. Ich möchte die Chance wahrnehmen, mich selbst zu verwirklichen. Ich realisiere gerade meinen Lebenstraum. Von Anfang an war mir klar, dass ich das Projekt im Sauerland realisiere. Ich bin hier zu Hause, fühle mich hier sehr wohl und bin mit der Region sehr stark verbunden! Wie werden Sie künftig ihr Angebot in der Kletterwelt mit den Möglichkeiten in Werdohl verbinden? Die Kletterfelsen der Werdohler Lenneplatte werden,
re Aspekte berücksichtigt werden. In den letzten Jahren habe ich über den DAV Gummersbach mitgeholfen, neue Klettergebiete an der Lenne einzurichten. Eine große Aktion war die Erweiterung der Werdohler Lenneplatte im letzten Jahr um zwei weitere Kletterfelsen – das war viel
wie auch andere Felsgebiete der Umgebung, ins Kurs programm der Kletterwelt Sauerland mit eingebunden. Es wird verschiedene Felskurse geben, in denen die Grundlagen erlernt werden. Outdoor-Klettern ist anders als in der Halle, draußen müssen zusätzliche und ande-
Arbeit. An dieser Stelle möchte ich die Stadt Werdohl loben, die absolut kletterfreundlich ist und uns stark dabei unterstützt, an echtem Naturfels klettern zu können. Auch der Werdohler Bürgerstammtisch um Manfred Hoh macht hier eine exzellente Arbeit!
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DER WETTERFOTOGRAF Benedikt Selter fotografiert Natur- und Wetterphänomene Benedikt Selter liebt die Natur und sein Hobby ist die Fotografie. Das Resultat dieser Kombination sind oft erstaunliche Landschaftsaufnahmen. Blühende Wiesen, Herbst- und Winterlandschaften, Felder, Wälder, Flüsse und Seen, Berge und Täler sind seine Motive. Was Benedikt Selters Fotos aber so besonders macht, ist seine Vorliebe für außergewöhnliche Naturund Wetterphänomene und sein Ehrgeiz, diese im Bild festzuhalten. Richtig glücklich ist er erst, wenn es ihm gelingt, den Blitz des gerade vorbeiziehenden Donnerwetters zu fotografieren, oder den farbenfrohen Regenbogen im Anschluss. Inversionswetterlagen bringen ihn jedes Mal auf den Gipfel. Denn dort steht man über dem Nebel im Tal und kann im Sonnenschein eine wie verzaubert aussehende Welt ablichten. „Oben blau, unten grau“, zitiert der Finnentroper schmunzelnd ein bekanntes Sprichwort, „das ist ideales Wetter für Fotografen. Wenn über dir die Sonne thront und unter dir der Nebel sich langsam auflöst, dann überkommt dich ein Gefühl von Freiheit“, philosophiert er.
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Von Martin Büdenbender
„Wenn die Blitze zu nahe herankommen, bleibe ich im Auto“
Für ein gutes Foto nimmt er gerne Umstände in Kauf. „Oft steht er mitten in der Nacht auf, um ein Gewitter zu fotografieren“, toleriert Lebenspartnerin Denise Christ das Hobby ihres Freundes mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Und es ist nicht einmal gesagt, dass das Unwetter, das er da mitten in der Nacht fotografieren will, gerade über das Lennetal zieht. „Ein paar hundert Kilometer fahre ich schon so manches Mal für ein außergewöhnliches Naturereignis raus, wenn zum Beispiel eine Superzelle (Orkanwetter) vom Wetterdienst angekündigt ist.“ Für die „Wetterjäger Südwestfalen“ liefert er regelmäßig die Fotos zu den vorgestellten ExtremWetterlagen. Fotos von einem Orkan zu erstellen, ist wahrlich nicht jedermanns Sache. Wer hat schon Lust, bei Wind und Regen mit der Fotoausrüstung aufzubrechen. Will man das Resultat nicht dem Zufall überlassen, sind gute meteorologische Kenntnisse nützlich. Man muss den richtigen Standort finden und
Vereinigten Staaten schon seit vielen Jahren verbreitet. Durch den Klimawandel bedingt gibt es aber auch in Mitteleuropa immer häufiger Extremwetterlagen und damit verbunden einen wachsenden Kreis von Personen, die sich damit beschäftigen, die als Wetterjäger mit Windmessgerät, Notebook und Fotoapparat unterwegs sind. Im Internet gibt es dazu eine große Community. Über Facebook tauscht man sich aus, vergleicht Wetterdaten und Prognosen, verabredet sich für die gemeinsame Wetterjagd und tauscht Bilder aus. Auch Benedikt Selter (www.facebook.com/Benedikt-Selter-Photography-293290247446396/) hat Dank seiner Fotos eine große Fangemeinde um sich geschart. „So schön kann Sauerland sein“ ist nur eine von vielen positiven Reaktionen auf seine Bilder. Damit ist in diesem Fall aber keine Unwetteraufnahme gemeint. Benedikt Selter begeistert sich auch für die schönen Seiten, die Natur und Wetter zu bieten haben. Viele seiner Fotos zeigen Sonnenauf- und Sonnenuntergänge. Sonnenaufgänge übten eine ganz eigene Faszination aus, schwärmt der 30-Jährige. Beim Sonnenuntergang käme ein Tag zur Ruhe. Beim Aufgang der Sonne aber käme es, als wäre der Tag noch unschuldig, noch völlig unberührt.
auch die damit verbundenen Gefahren richtig einschätzen. „Wenn die Blitze zu nahe herankommen, bleibe ich im Auto“, versichert Benedikt Selter. Stormchasing, Gewitterjagen, ist in den
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PETER HAGEN HAT BEIM TUS PLETTENBERG SCHON FAST ALLES GEMACHT
Text und Fotos Martin Droste
73-jähriger „Inbegriff eines Zeitzeugen“ hatte mit Fußball eigentlich nichts am Hut – Jugendtrainer, Vorstandsmitglied, Organisator
Irfan Buz steht natürlich ganz oben auf der Gästeliste zum 125. Jubiläum des TuS Plettenberg , das der TuS Plettenberg am Pfingstwochenende feiert. „Das war der beste Trainer, den ich bei uns erlebt habe“, legt sich Peter Hagen fest. Und der 73-Jährige aus Eiringhausen hat viele Übungsleiter im Lennestadion kommen und gehen sehen. „Irfan hatte alles: Zucker-
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Peter Hagen hat in den letzten 48 Jahren alle Höhen und Tiefen beim TuS Plettenberg miterlebt.
Pfadfindern aktive Hagen schon etwas anderes machen. „Denn aus der kurzen Hose war ich längst rausgewachsen.“ „Hör mir auf mit Fußball“, hatte Peter Hagen auf die Frage von Jugendleiter Mischke geantwortet, ob er sich am Nachmittag um die B-Jugend des Vereins kümmern könnte. Wenig später saß er im „großen Bus von Cordes“ und fuhr mit
brot und Peitsche“, erinnert sich das TuS-Urgestein gerne an die fünf Jahre an der Seite von Buz zurück. Auch von Roger Schmidt schwärmt Peter Hagen, der in den letzten 48 Jahren „alle Höhen und Tiefen“ des TuS Plettenberg miterlebt hat. „Roger war etwas Besonderes und hatte einfach etwas.“ Der von RW Lüdenscheid nach Böddinghausen gewechselte Ausnahmespieler eroberte die Plettenberger Herzen im Sturm. Das damalige Vorstandsmitglied hatte aber schnell erkannt, dass „der woanders spielen musste“. „Roger war schon nach zwei Jahren Kapitän“, weiß Hagen noch genau. Als Spielführer sorgte Schmidt z.B. auch dafür, dass die 1. Mannschaft zur Stelle war, als das Vereinsheim angestrichen wurde. Noch heute hält Peter Hagen Kontakt zum Bundesligatrainer von Bayer Leverkusen. „Wir schicken uns zwei- bis dreimal im Jahr eine SMS.“ Auf diesem Weg hat Hagen, der beim TuS
teilungsleiter Axel Sedlatschek den 73-Jährigen beim Besuch des Komplett-Magazins vor. „Ich habe beim TuS immer das gemacht, wozu ich Lust hatte“, lacht der gelernte Maurer, der sich 1976 selbstständig machte und zusammen mit seinem Bruder einen Handwerksbetrieb führte. Ralf Beßler, erst Trainer und dann TuS-Fußball-Präsident, arbeitete bei ihm im Büro. Dabei ist Peter Hagen zum Jubiläumsverein gekommen wie die Jungfrau zum Kind. „Ich hatte mit Fußball nichts am Hut und bin da so rein geschliddert“, blickt der 73-Jährige zurück. Den Stein ins Rollen brachte der damalige Jugendleiter Günter Mischke an einem Samstag. Der junge Peter Hagen wollte vor dem Wochenende nur ein paar Sachen in der Drogerie von Mischke einkaufen. Zu diesem Zeitpunkt hätte sich der junge Mann nicht vorstellen können, dass
dem Nachwuchsteam nach Halver. Zunächst einmal musste sich der neue Betreuer, den niemand kannte, beim Einsteigen in den Bus den jungen Spielern vorstellen. Zum Spiel in Halver war der Schiedsrichter nicht gekommen. Peter Hagen, der „noch nie vor den Ball getreten hatte“, sprang auch als Unparteiischer ein. Die Partie ging mit 0:12 verloren. Aber das ist nicht der einzige Grund, warum der heute 73-Jährige diesen Tag nicht so schnell vergessen wird. Als der ehemalige Pfadfinder den Spielbericht ausgefüllt hatte, war der Bus längst abgefahren. Kurzerhand bestellte der junge Mann aus Eiringhausen ein Taxi. Damit ging es nach Meinerzhagen, wo die A-Jugend des TuS im Einsatz war. Mit den A-Junioren konnte Hagen dann nach Hause fahren. „Da hätten die meisten anderen sofort aufgehört“, weiß Axel Sedlatschek. Aber nicht Peter Hagen. Der
„fast alles gemacht hat“, den prominenten Ex-Spieler auch zum Vereinsjubiläum über Pfingsten eingeladen. Peter Hagen „ist der Inbegriff eines Zeitzeugen“, stellt Fußball-Ab-
er Stunden später mit der B-Jugend des TuS Plettenberg zum Meisterschaftsspiel nach Halver fahren würde. Dabei wollte der zuvor in der katholischen Jugend und bei den
schaute ein paar Tage später beim Training von „Charly“ Dunkel vorbei, der für die A- und B-Jugend zuständig war. Als Hagen bemerkte, wie stiefmütterlich Dunkel die B-Junioren
Vorsitzender Friedhelm Führt, Peter Hagen und Fußball-Chef Axel Sedlatschek (von links) freuen sich auf das Vereinsjubiläum.
behandelte, stand für ihn sofort fest: „Ab nächste Woche trainiere ich die Mannschaft.“ Natürlich hatten seine Schützlinge schnell heraus, dass ihr neuer Trainer kein Fußballfachmann
hung des Vereinsheims am 11. November 1988 stand der Steuerberater an der Spitze des Gesamtvereins. Damals würdigte Friedhelm Führt die Verdienste von Hagen und Monz mit
war. Aber dieses Defizit machte Hagen mit anderen Eigenschaften wett. „Ich war sehr gelenkig und konditionsstark.“ Und er konnte mit jungen Leuten umgehen. Am Saisonende führte Peter Hagen sein Team, das bis zu seinem Amtsantritt noch kein Spiel gewonnen hatte, auf den zweiten Platz. „Wir haben nicht mehr verloren.“ Darauf ist der Rentner noch immer stolz. Der Trainerjob bei der B-Jugend war der Anfang einer langen Karriere beim TuS Plettenberg als Vorstandsmitglied, Organisator des SauerlandCups sowie Betreuer im Seniorenund Juniorenbereich, zuletzt in der A-Jugend mit Trainer Christian Klein. Peter Hagen war immer bereit, Aufgaben und Verantwortung zu übernehmen. Unvergessen sind auch seine Verdienste und die des 2013 verstorbenen Eckhard Monz beim Bau des Vereinsheims. „Wenn die beiden das nicht angestoßen hätten, säßen wir
diesen Sätzen: „Insgesamt wurden rund 2.400 Arbeitsstunden erbracht. Mein besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang den Vereinsmitgliedern Eckhard Monz und Peter Hagen, die mehr als die Hälfte der Stunden leisteten und die ich als Väter des Vereinsheims bezeichnen möchte. Ohne sie wäre das Projekt wohl immer Utopie geblieben.“ „Vom Verlegen der Fliesen bis zum Sockelbau haben wir alles selbst gemacht“, weiß der gelernte Maurer aus Eiringhausen noch genau. Auch Eckhard Monz war als Bauingenieur und Inhaber eines Baugeschäftes ein Mann vom Fach. „Ohne die beiden wäre das Vereinsheim nicht fertig geworden“, betont Fußball-Chef Axel Sedlatschek. Sogar seinen dreiwöchigen Jahresurlaub hat Peter Hagen damals geopfert, „um mit dem Bau weiter zu kommen“. Für Friedhelm Führt endet der Termin mit dem Komplett-Magazin im „Elfer“ mit einer Überraschung. Jetzt weiß der
heute nicht hier“, betont TuS-Gesamtvorsitzender Friedhelm Führt beim Komplett-Termin im schmucken „Elfer“. Führt und Hagen kennen sich seit 60 Jahren. Schon bei der Einwei-
1. Vorsitzende auch, wo der bei der Grundsteinlegung am 11. November 1988 eingemauerte Kupferbehälter mit interessanten Zeitdokumenten geblieben ist. Damals hatten Peter Ha-
gen und Eckhard Monz an dieser Stelle eine Erinnerungstafel aus Messing mit der Aufschrift „Anno 1988“ angebracht. Bei der nächsten Renovierung musste Hagen die Mauer abreißen und setzte den historischen Metallbehälter in eine neu eingezogene Steinwand im Küchenbereich ein. Was viele vielleicht gar nicht wissen: Peter Hagen ist seit 30 Jahren auch Mitglied beim Stadtrivalen SC Plettenberg. „Aber da oben mache ich nichts“, stellt der Mann aus Eiringhausen klar. Der 73-Jährige macht kein Geheimnis daraus, dass er ein erklärter Befürworter einer Fusion von TuS und SC ist. Mit einer Bedingung: „Aber nur, wenn man Ziele hat.“ Peter Hagen wünscht sich einen Plettenberger Großverein, der von der Bevölkerung und Industrie getragen wird und der „vernünftigen Fußball bietet“. Internet: tus-plettenberg.de, hsv-plettenberg-werdohl.de Plettenberg macht die Hörprobe:
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KUNST, DIE UNTER DIE HAUT GEHT
Text Bernhard Schlütter Fotos Martin Büdenbender
Existenzgründer Markus und Steffi Seegert betreiben Black Art Tattoo in Plettenberg
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Fußballstar Lionel Messi trägt Tattoos und Schauspieler Johnny Depp ebenfalls. Auch Popsängerin Katy Perry, Skandalnudel Miley Cyrus und Sauberfrau Angelina Jolie lieben die Kunst, die unter die Haut geht. „Die verschiedensten Leute tragen Tattoos, auch Rechtsanwälte und Mediziner“, erzählt Markus Seegert, Inhaber des Studios Black Art Tattoo in Plettenberg. Mit dem eigenen Tattoo-Studio, das er im Mai 2015 am Grafweg in Plettenberg eröffnete, hat sich der 27-jährige Balver einen Traum erfüllt. „Ich habe schon immer gerne gemalt und war an Tattoos interessiert. Mit 17 habe ich mir das erste Koffer-Set gekauft und auf Schweinehaut meine ersten Tattoos gestochen“, erzählt Markus Seegert. Beruflich führte ihn sein Weg zunächst in eine andere Richtung. Er absolvierte die Ausbildung als Fachkraft für Lagerlogistik, arbeitete dann als Verkäufer im Außendienst. Die Tätowierkunst beschäftigte ihn aber weiter. 2014 vollzog er den beruflichen Wechsel, fing in
sich ein neues Tattoo stechen oder ein vorhandenes erweitern zu lassen. Auch Cover-ups – ein altes Tattoo, das nicht mehr gefällt oder das misslungen war, wird verbessert oder mit einem neuen Motiv überdeckt – gehören zu seinen Spezialitäten.
einem Studio in Gummersbach an. Schon bald erwarb er sich einen guten Ruf. Seine Arbeiten und die von ihm entworfenen Tattoos verhalfen ihm zum Szenenamen „Monsieur Filigrani“. Etliche seiner Stammkunden nehmen eine weite Anreise auf sich, um
Farbe durch Blutungen zum Teil wieder ausgewaschen. Es kommt zu den so genannten „Blau outs“. Die richtige Technik setzt also Erfahrung voraus, die Markus Seegert in Seminaren bei Großen der Branche gesammelt hat und durch regelmäßige Fortbildungen erweitert.
Lernen bei den Großen Tätowierer ist in Deutschland kein Ausbildungsberuf. Man lernt bei erfahrenen Tätowierern und in Kursen. Markus Seegert nahm u.a. Unterricht bei Randy Engelhard, auch bekannt durch die Reality-TV-Serie „Horror Tattoos“, und Tommy Lee Wendtner. Der Tätowierer sticht mit einer hohlen Nadel in die Haut und führt im gleichen Schritt Farbe ein. Entscheidend ist dabei die exakte Stichtiefe. Landet die Farbe nur in der obersten Hautschicht, verschwindet das Tattoo, sobald die obersten Zellen im normalen Erneuerungsprozess der Haut abgestoßen werden. Sticht er hingegen mit der Nadel zu tief, wird die
Michael (37): Meine ersten Tattoos habe ich mir in den 90er Jahren stechen lassen. Damals waren kleinere Motive angesagt. Inzwischen stehe ich auf große Bilder. Meine Jugendsünden habe ich mit Coverups überdecken lassen. Auf meinen Waden trage ich die nordischen Runen für ‚Treue’ und ‚Liebe’. Das ist nichts Politisches. Ich mag einfach die Wikinger. Die waren Kämpfer genau wie ich. Bevor ich mir das erste Tattoo von Markus stechen ließ, habe ich mir seine Arbeit genau angeguckt. Jetzt komme ich manchmal auch nur ins Studio, um zu quatschen und einen Kaffee zu trinken.
Feuerprobe bei Ehefrau Steffi Seine Feuerprobe bestand er bei seiner Ehefrau Steffi. Sie ließ sich nicht nur ein Tattoo von ihm stechen, sondern ermutigte ihren Mann auch zum Schritt in die Selbstständigkeit. Die begann ganz konventionell mit einem KfWFörderantrag zur Existenzgründung. Die Wahl für die Geschäftsgründung fiel auf Plettenberg. Auch hierfür war Steffi Seegert ausschlaggebend. „Das war mein Bauchgefühl“, sagt die 25-Jährige lächelnd, zählt aber auch handfeste Gründe auf: zentrale Lage im MK, drumherum kein anderer Tätowierer. Am Grafweg wurde das junge Ehepaar fündig und blickt nun bereits auf das erste Geschäftsjahr zurück. Markus ist für die Tattoos zuständig, Steffi für die Piercings. Dafür absolvierte die gelernte Bäckereifachverkäuferin eine Ausbildug an der Thüringer Piercing-Schule.
Markus Seegert in Aktion
Großen Wert legen Steffi und Markus Seegert auf einwandfreie hygienische Bedingungen in ihrem Tattoound Piercingräumen. „Hygiene ist bei uns genauso wichtig wie in einer Arztpraxis.“ Die Tätowiernadeln sind einzeln und steril verpackt, werden jeweils nur einmal verwendet. Die Sterilität aller Werkzeuge für Tätowieren und Piercing wird durch Indikatorstreifen angezeigt. Verwendet werden ausschließlich nach der Tätowiermittel-Verordnung zugelassene Farben. Regelmäßige Kontrollen durch das Gesundheitsamt werden durchgeführt.
Jennyna LaQueena alias Jenny König (26): Ich lerne bei Markus das Tätowieren. Vor allem schaue ich ihm bei der Arbeit zu und übe erstmal das Zeichnen. Meine ersten Tattoos steche ich auf Kunsthaut. Erst wenn ich ganz sicher bin, mache ich richtige Tattoos. Ich persönlich stehe auf den Stil Black and Grey. Farbige Tattoos zu stechen, das ist die Königsklasse.
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Steffi Salge (28): Mit 18 habe ich mein erstes Tattoo bekommen, mein Sternzeichen Skorpion. Das Motiv auf meinem Rücken habe ich selbst entworfen: Engels- und Schmetterlingsflügel und mein Motto ‚Viva la vida’. Markus von Black Art Tattoo hat es dann noch verfeinert. Das Tattoo ist für mich wie eine Schutzhülle. Die Schmerzen beim Stechen fühle ich wie ein mehr oder weniger starkes Brennen. Aber das vergisst du, und hinterher bist du nur noch glücklich.
Jedes Tattoo hat seine Geschichte Der Gesprächston im Black Art Tattoo ist vertraut. Viele Besucher sind Stammkunden, kommen auch einfach mal auf einen Kaffee rein. Seine Handwerkskunst bringt es mit sich, dass Markus Seegert seine Kundinnen und Kunden sehr gut kennen lernt. „Jedes Tattoo hat seine Geschichte, viele sind sehr persönlich. Ich fühle mich ein, entwickle und gestalte zusammen mit dem Kunden das
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Motiv. Dann steht der Kunde auch voll dahinter und sieht sich nicht satt.“ Erinnerung an ein verstorbenes Baby, eine Liebeserklärung an den Partner oder der Pfotenabdruck der Katze – die Geschichten hinter den Tattoos sind so vielfältig wie das Leben. „Politische und extremistische Sachen mache ich aber nicht“, stellt Markus Seegert klar. Je nach Motiv dauert das Stechen eines Tattoos zwischen 30 Minuten und etlichen Stunden, die dann auf mehrere Sitzungen aufgeteilt werden. „Meine Tattoos beginnen bei 75 Euro. Qualität hat ihren Preis“, sagt Markus Seegert selbstbewusst. Dafür erhält der Kunde ein Kunstwerk, das im besten Falle auch dem Betrachter unter die Haut geht. www.tattoo-blackart.de
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VERANKERUNG UND GRENZ-ABSTÄNDE SIND TÜCKEN BEIM GARTENZAUN Komplett-Service: Fachleute geben Tipps für Hobby-Handwerker Von Rüdiger Kahlke Abgrenzung oder nur schickes Accessoire, Sicherheitsfaktor oder Sichtschutz? Beim Zaun reicht die Palette von zweckgebunden-praktisch bis designermäßig. Einfacher Maschendraht, klassischer Jägerzaun, stabile Metallstreben oder modern arrangierte Bretter - der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Die KOMPLETT-Redaktion gibt Tipps, worauf Heimwerker beim Bau eines Zaunes achten sollten. Zunächst sollte man sich klar werden, welcher Zaun infrage kommt. Die günstigste Variante ist Maschendraht. Metall-Doppelstäbe sehen schicker aus, sind aber auch teurer. Qualitätsunterscheide zeigen sich vor allem beim Material. Das gilt auch bei Holzzäunen. „Ein QualitätsMaßstab ist die Materialstärke“, so der Plettenberger Garten- und Landschaftsbauer Björn Selle. Billig-Produkte hätten zuweilen „keine geraden Bretter“. Auch die Imprägnierung sei weniger langlebig, so die Erfahrung des Fachmannes. „Vergleichen“, rät Gerd Voß, Zaunbauer aus Neuenrade . Das gelte auch für Befestigungselemente.
Bodenhülsen: Preiswert, aber tückisch Holz oder Metall - auf jeden Fall braucht der Zaun Halt. Und den liefern Pfosten. Sie müssen standsicher sein und Fäulnis oder Korrosion trotzen. Björn Selle bevorzugt Fundamente für die Pfosten. Einschlaghülsen sollte man nur bei weichen oder aufgeschüttetem Boden nehmen, rät der Gartenbauer. Grund: Stößt man beim Einschlagen auf Widerstand, verziehen sich die Hülsen. Björn Selle rät, mit einem Eisen „vorzustickeln“. Bei Widerstand im Boden die „Einschlaghülsen abflexen und einbetonieren“. Bodenhülsen sind kostengünstiger als Fundamente, so Gerd Voß. Aber: Sie müssen lot- und fluchtgerecht gesetzt werden. Statt die Hülsen mit einem speziellen Kloben einzuschlagen, raten die Fachleute zu Holzhammer
Anstrich erst nach Wartezeit Je nach Zaun sollte man „drei bis sieben Zentimeter von der Grenze wegbleiben“, rät der Gartenbauer. So komme man dem Nachbarn nicht in die Quere. Wer selbst baut, muss auch die Rechtslage im Auge haben. Bei Sichtschutzzäunen ab zwei Metern Höhe gelten 50 Zentimeter Grenzabstand. Besondere Regeln gelten, wenn der Zaun an öffentliche Bereiche (Gehwege, Straßen) grenzt. Björn Selle: „Besser vorher beim Bauamt nachfragen.“ Wenn der Zaun steht, geht‘s ums Aussehen. Gerd Voß rät, vor der Montage zu grundieren. Beim Anstrich „zwei bis drei Jahre warten“, meint Björn Selle, „damit die Imprägnierung ausdünsten kann.“ Mit dem Anstrich erst nach der Montage lassen sich auch kleine Macken von der Montage noch kaschieren, sieht Gerd Voß einen weiteren Vorteil. GAH hilft Heimwerkern mit Video-Workshop • Anleitungen und Tipps zum Bau eines Zaunes bieten verschiedene Portale im Internet: www.bauanleitung.org/garten/ gartenzaun-bauanleitung • Mit einem „Zaunrechner“ bietet das Herscheider Unternehmen Gustav Alberts (GAH) Hilfe bei der Planung und Kalkulation eines Zaunes: www.gah.de/de/heimwerker/konfigurationen/ zaunrechner/index.php • Auf einem eigenen Youtube-Kanal gibt GAH in Workshops Schritt-für-Schritt-Anleitungen zum Bau verschiedener Zäune:
und passendem Pfosten, um die Hülsen in den Boden zu treiben. Das machen auch Profis zu zweit - so lassen sich die Pfosten besser ausrichten. Kleine Abweichungen können noch beim Verschrauben des Pfostens korrigiert werden, weiß Björn Selle.
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DREIKLANG AUS MUSIK, HARMONIE UND HUMOR
Wolfgang Meffert zog nach Herscheid der Liebe wegen – Gitarrenlehrer, Fachbuchautor und Organisator der offenen Bühne von Wolfgang Teipel
Wolfgang Meffert liebt die Musik, er pflegt die offene Bühne im Herscheider Seniorenzentrum und hat als Fachbuchautor einen echten Coup gelandet.
treibt. Musik, Tanz, Gesang, vielleicht auch mal ein Comedian oder ein Poetry Slammer – sie alle finden im Bistro des Seniorenzentrums ein dankbares Publikum. „Ich bin offen für alles. Es muss nicht die große Kunst sein.“ Er möchte Instrumentalisten und anderen Künstler/inne/n, die sich gern mal vor Publikum ausprobieren wollen, ein Forum bieten. Gern würde er auch mal einen Zauberer auf der offenen Bühne sehen. „Dann woll’n wir mal“, sagt der Mann mit dem gemütlichen pfälzischen Dialekt. Dann greift er zur Gitarre und begleitet Peter Crummenerl, der auf seiner Mandola, einer Bass-Mandoline, eine russische Weise zupft.
„Die offene Bühne ist immer wieder eine Wundertüte“, sagt der 58-Jährige und schmunzelt. Sogar einen Dudelsackspieler aus Neuenrade hat es schon zweimal in die Senioreneinrichtung Auf dem Rode gelockt. So liebt es der Mann, der am Eichenweg eine Gitarrenschule be-
Gelassenheit und Humor zeichnen den 58-Jährigen aus, der vor zwölf Jahren „der Liebe wegen“ aus Mainz nach Herscheid kam. Mit seiner Gitarrenschule hat er sich beruflich ein Standbein geschaffen. Das Alter seiner Schüler reicht von sieben bis über 70. Schon auf dem Weg
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LEIDENSCHAFT FÜR SCHOTTLAND UND DEN DUDELSACK Guido Bunsen unterrichtet das traditionelle Instrument an der Musikschule Lennetal Text und Fotos Martin Droste
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Bis aus einem Anfänger ein richtiger Dudelsackspieler wird, ist es ein weiter Weg und es erfordert buchstäblich einen langen Atem. Diese Erfahrung hat auch Guido Bunsen gemacht. „Am Anfang war ich ein paar Mal soweit, dass ich die Axt aus dem Keller holen wollte“, lacht der Bamenohler über die schwierige erste Zeit mit dem un-
leiter eines Drahtunternehmens in Altena arbeitet. Als der aus beruflichen Gründen nach Halver gezogene Keller vom Angebot der Musikschule Lennetal erfuhr, hat er sich sofort gemeldet. „Der Dudelsack hat mich immer gereizt.
gewohnten Instrument. Bunsen hatte vorher Schlagzeug gespielt, zeitweise sogar professionell. Bis der verheiratete Außendienstvertreter routiniert die richtigen der neun Töne auf der Spielpfeife seines Hochland-Dudelsacks traf, hieß es: üben, üben, üben. Inzwischen hat der 36-jährige SchottlandFan die Seiten getauscht. Guido Bunsen lehrt an der Musikschule Lennetal das Spiel auf dem traditionellen Instrument der Schotten. Das KomplettMagazin hat den Bamenohler beim Unterricht in Werdohl besucht. Auch hier heißt es: üben, üben, üben. Seine Great Highland Bagpipe, auf der Bunsen nur zu besonderen Anlässen spielt, lässt er zu Hause. Im Mittelpunkt steht beim Unterricht in Werdohl die kleine Übungspfeife, „Practice Chanter“ genannt. Auf dieser Pfeife werden die einzelnen Stücke einstudiert, damit hinterher der richtige Ton aus der Spielpfeife kommt. Markus Keller hat mit der „Fingerfertigkeit und Koordination noch große
Hier kommt man mit neun Tönen aus.“ Aber bis es soweit ist, dass Markus Keller auf diesem Instrument spielen kann, wird es noch eine Weile dauern. Bis dahin ersetzt die Übungspfeife die Great Highland Bagpipe. „Ich bleibe auf jeden Fall dabei“, will er nicht aufgeben.
Schwierigkeiten“. Das gibt der nach eigenen Angaben „vollkommen unmusikalische“ Musikschüler offen zu. „Ich bin ein blutiger Anfänger“, lacht der Mann aus Halver, der als Betriebs-
„Wenn man schon einmal ein Instrument von der Pike auf gelernt hat, ist das eigentlich gar nicht mehr so schwer“, ist Guido Bunsen überzeugt. Übung macht bekanntlich den Meis-
Zum Üben in den Wald Zu viert nehmen die Zwillingsschwestern Petra Wach-Kurzawa und Claudia Mittermayer aus Plettenberg mit ihren Kindern Lea und Nick Unterrichtsstunden bei Guido Bunsen in Werdohl. Die Mittelalter-Rocker von der Band „In Extremo“ haben sie auf den Geschmack gebracht. „Für uns Ältere ist es nicht einfach. Das ist eine richtige Herausforderung, vor allem die Verbindung von Kopf und Fingern“, sagt Claudia Mittermeyer. Nick Kurzawa und Lea Mittermeyer, beide Fans der schottischen Kultband „Runrig“, haben es da leichter: Sie spielen schon Querflöte bzw. Blockflöte.
ter. Und deshalb versucht der leidenschaftliche Dudelsackspieler, jeden Tag zumindest eine halbe Stunde zu üben. Seine Great Highland Bagpipe packt er dafür aber nur selten aus. Denn wenn Bunsen in „voller Ausstattung“ zu spielen beginnt, kann es schon einmal laut werden. Deshalb übt er auch selten zu Hause und geht mit seinem Dudelsack des schottischen Traditionsherstellers Shepherd lieber in den Wald. Die Bagpipe holt der Dozent an der Musikschule Lennetal nur zu besonderen Anlässen hervor, wie bei Hochzeiten, Geburtstagsständchen, Familienveranstaltungen, Firmenfeiern oder Konzerten mit Orchester. Auch für die musikalische Gestaltung von Trauerfeiern wird er immer mal wieder gebucht. Mittlerweile umfasst das Repertoire von Guido Bunsen auf dem schottischen Nationalinstrument 25 bis 30 Lieder. Die meisten davon kann er auswendig spielen.
Emotional voll erwischt Von 2001 bis 2004 machte Bunsen aus seinem Hobby einen Beruf und spielte im Heeresmusikkorps 300 Ko-
Info blenz als Orchester-Schlagzeuger. Bei einem Auftritt in der damaligen KölnArena wurde Guido Bunsen musikalisch „emotional voll erwischt“. Der Grund war eine schottische Militärkapelle, die mit Dudelsäcken in die Arena einmarschierte. „Das will ich auch noch lernen“, stand für ihn sofort fest. Nach über fünf Jahren beherrscht er sein Lieblingsinstrument. „Man muss mit dem Bauch pusten“, schwört Guido Bunsen auf die Atmung über das Zwerchfell. Bei seinen Auftritten trägt der Sauerländer natürlich den Kilt, seinen neun Meter weiten Faltenrock, dazu Sporrans (Taschen), passende Strümpfe mit Sockenhaltern (Flashes) und Schuhe (auf Gälisch Ghillie Brogues) und eine Kappe (Glengarry). Zwei Träume hat der Dudelsackfan aus Bamenohl. Zum einen will er unbedingt das berühmte „Edinburgh Military Tattoo“ miterleben, das größte schottische Musikfestival vor dem altehrwürdigen Castle. Und zum anderen würde er „schon gerne in einer schottischen Pipe-and-Drums-Band mitspielen, mit allem, was dazugehört“. Das Trommeln übt er schon. Markus Keller und die vier Plettenberger sind fünf von insgesamt zehn Musikschülern, die bei Guido Bunsen in Werdohl und Finnentrop Unterricht nehmen. Fast alle haben bei Null angefangen. Kontakt aufnehmen kann man mit Guido Bunsen über bunsen.guido@googlemail.com. Die Musikschule Lennetal informiert über ihre Angebote unter www.musikschule-lennetal.de.
Am Anfang braucht der DudelsackNeuling nur eine Übungsflöte (engl. Practice Chanter genannt). Dieser Practice Chanter wird direkt angeblasen und klingt, im Verhältnis zur richtigen Pipe, sehr leise und ist relativ günstig zu haben. Man benötigt die Übungspfeife zum Erlernen der nicht ganz einfachen, aber elementar wichtigen Fingersätze. Über die Blowpipe (das Mundstück/Anblasrohr) kommt die Luft in den Sack, der meist aus Schafs-, Ziegen- oder neuerdings aus Elchleder oder sogar aus Goretex besteht. Ein Rückschlagventil an der Unterseite der Blowpipe verhindert, dass die eingeblasene Luft wieder austritt. Ist der Sack mit Luft gefüllt, drückt man mit dem Arm unter dem sich der Sack befindet, die Luft gleichzeitig aus den vier verschiedenen Pfeifen und bringt diese dadurch zum Klingen. Die schottische Great Highland Bagpipe besitzt zwei verschiedene Arten von Pfeifen: zum einen die drei Drones (das sind die, die dem Dudelsackspieler auf der Schulter liegen und den brummenden dunklen Dauerton erzeugen) und zum anderen den Pipe-Chanter - die Spielpfeife, die die Melodie erzeugt.
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Eingespieltes Schauerte-Team führt im Karosserie- und Lackzentrum Finnentrop-Bamenohl hochwertige Unfallreparaturen und Lackarbeiten durch Der Lack ist ab vom eigentlich doch noch hochwertigen Auto? Kein Grund, sich vom liebgewonnenen fahrbaren Untersatz zu trennen. In seinem Karosserie- und Lackzentrum in Finnentrop-Bamenohl verfügt das Autohaus Schauerte über bestens geschulte Fachleute und hochmodernes Equipment, um das Fahrzeug wieder in seinen ursprünglichen Farbglanz zu versetzen. Zwei Lackierkabinen bilden das technische Herz des Unfallreparatur- und Lackzentrums. „Die Anlagen der Marke Wolf Taifun sind auf dem neuesten Stand der Technik“, erklärt Olaf Knecht, der Leiter der Lackiererei. Sie sind für die Verwendung der modernen Lacke auf Wasserbasis ausgelegt und verfügen über eine umweltfreundliche
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Wärmerückgewinnung. Vier Fahrzeuglackierer und eine Auszubildende bilden dazu ein bestens eingespieltes Team, das die Lackier- und Finisharbeiten durchführt. Vom Lackieren eines Spiegelgehäuses bis zur kompletten Instandsetzung zum Beispiel eines Unfallfahrzeugs werden alle Aufgaben bewältigt.
VW-Originalprodukte und Farbrezepturen für alle Marken Verwendet werden ausschließlich die Originalprodukte der Hersteller VW, Audi, Skoda und Seat. „Das ist wichtig für den Kunden, denn dadurch bleibt sein Garantieanspruch erhalten“, erläutert Olaf Knecht. In Finnentrop wird nicht nur für die Schauerte-Betriebe lackiert, sondern auch für Werkstätten anderer Marken. Ein Beleg für die Qualität sind die Verträge mit mehreren großen Versicherungen, die ihren Kunden die Unfallreparatur bei Schauerte empfehlen. „Wir verfügen über die Farbrezepturen für alle Automarken“, berichtet Olaf Knecht. „Die Ansprüche werden grundsätzlich immer höher“, stellt er fest und nennt als Beispiel Lackierungen mit Perlmutteffekt.
„Die bestehen aus drei Schichten: Grundton, Perlmuttschicht und abschließend Klarlack.“ Sorgfalt, handwerkliches Geschick und nicht zuletzt Fachwissen sind erforderlich, um die Originalqualität der Lackierung zu erreichen. Um den Ansprüchen gerecht zu werden, besuchen die Schauerte-Mitarbeiter regelmäßig Fortbildungen. Dadurch sind sie in der Lage, auch spezielle Kundenwünsche zu erfüllen, seien es farbliche Akzente am Auto oder die Komplettrestaurierung eines Oldtimers.
Modernste Schweißtechnik für Karosseriereparaturen Für Reparaturen an der Karosserie, die heutzutage aus hochfestem Stahl besteht, steht bei Schauerte modernste Schweißtechnik (MAG- und MIG-Schweißen, Punktschweißen) zur Verfügung. „Beim Punktschweißen ist hoher Druck notwendig, um die Verbindung zwischen Neuteil und Karosserie herzustellen. Dies ist nur mit modernsten Geräten möglich, die bei uns vorhanden sind“, erklärt Kfz-Technikermeister und Hochvolttechniker Ümit Karacan. „Da beim Schweißen mit diesen modernen Geräten eine geringere Hitze benötigt wird, entsteht weniger Verzug und es sind weniger Spachtelarbeiten nötig.“ Weitere Vorzüge der Karosseriereparatur bei Schauerte sind: Konservierung der Schweißstellen vermeidet späteres Rosten; eine moderne Richtbank ermöglicht die komplette Karosserie-Rückverformung bei größeren Unfallschäden; kurze Wege zwischen Karosseriereparatur und Lackiererei; beste Ausbeultechnik durch Miracle-System; Scheibenreparatur und –ersatz mit Originalharzen und – klebern. Zwei Techniker und ein Auszubildender sind im Schauerte-Karosseriezentrum Finnentrop-Bamenohl tätig.
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rund um die Kfz-Reparatur und Instandhaltung qualifiziert sind. Dadurch können unter anderem auch alle Arbeiten an Elektrofahrzeugen durchgeführt werden. Was der Schauerte-Standort Finnentrop-Bamenohl sonst noch zu bieten hat, erläutert Standortleiter Mirko Kruse: „Verkauf von Neu- und Gebrauchtwagen, Wartung und Reparatur sowie Ersatzteil- und Zubehörverkauf werden von einem kompetenten Team angeboten.“ Insgesamt 25 Mitarbeiter/innen kümmern sich im Servicebereich und in der Werkstatt um die Kundenwünsche. Autohaus Schauerte Bamenohler Straße 119 57413 Finnentrop Telefon 02721 9749 0 info@schauerte.com www.schauerte.com
WERDOHL: EINE STADT LIEBT „IHRE KINDER“ Von Martin Büdenbender Natürlich, jede Stadt liebt „Ihre Kinder“. Heute mehr denn je. Den Kindern gehört die Zukunft. Dass sie sich in ihrer Heimatstadt wohl fühlen, ist wichtig, nicht für Werdohl, für jede Stadt. Aber warum deshalb gleich „Ihre“ groß schreiben? Die Generation 60+ kann sich vielleicht erinnern. Anfang der 70er Jahre sorgte eine Rockband mit engagierten, deutschsprachigen Texten für Schlagzeilen. „Ihre Kinder““, damals vom Musikexpress zur „besten deutschen Bluesband“ gekürt, nannte ihre vierte Platte „Werdohl“. Ernst Schultz, Mitbegründer der Band, erinnert sich: „Anfang der 70er hatte die Band einen Auftritt im Werdohler Schrottkeller. In der Garderobe lag ein herrenloses Foto vom Lenne-Freibad herum und wurde von einem Bandmitglied eingesteckt.“ Der Auftritt in Werdohl und dieses Foto müssen inspirierend auf die „Krautrocker“ gewirkt haben. Im Booklet der nächsten Produktion, eben der LP „Werdohl“, fand sich jedenfalls eine Abbildung des Freibad-Fotos wieder, unterschrieben mit der leicht ironischen Bemerkung: „Werdohl am Ende der Welt – oder irgendwo im Sauerland. Werdohl ist ein Symbol für „Ihre Kinder“ unterwegs“. Der einzige Beweis für uns, dass Werdohl existiert, ist dieses Foto.“ Die Werdohler zeigten Sinn für diese Art Humor und bedankten sich für bei der Band für die musikalische Imageförderung. Der damalige Bürgermeister August Solmecke überreichte Ernst Schultz im Rahmen einer Feierstunde das Stadtwappen. Immerhin hatten die Rockmusiker den Namen der Stadt Werdohl kurzzeitig bei Musikfreunden bundesweit ins Gespräch gebracht. Zum zweiten Woodstock wurde Werdohl damit nicht. Die Geschichte von damals hat jetzt unverhofft eine Fortsetzung gefunden. Jürgen Krutzsch, Musiker und Inhaber der Kultkneipe „Alt-Werdohl“, vielen unter seinem Künstlernamen Pöngse bekannt, übergab Bürgermeisterin Silvia Voßloh kurz nach Ostern eine frische Prägung des Werdohl-Klassikers von „Ihre Kinder“. Sireena Records, ein deutsches Independent-Musiklabel, hatte „Werdohl“ in diesem Frühjahr noch einmal neu aufgelegt. Pöngse, der unter dem Namen „Cinema“ selber Musik produziert, erklärt, wie es zu dieser Aktion kam: „Sireena Records ist zufällig das selbe Label bei dem auch Cinema erscheint. Und da ich wiederum zufällig in Werdohl wohne, hat man mich gebeten, diese Übergabe zu machen.“
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Pöngse übergibt Bürgermeisterin Silvia Voßloh eine neue Prägung des Rock-Klassikers „Werdohl“.
007 aus dem Lennetal Nun waren „Ihre Kinder“ natürlich nicht wirklich Kinder der Kleinstadt an der Lenne. Vielmehr kamen sie aus Nürnberg. Werdohl hat aber selbst eine stattliche Reihe erfolgreicher Töchter und Söhne hervorgebracht, die den Namen Werdohl weit über die Stadtgrenzen hinaus getragen haben. Darunter ist auch ein echter König. Theodor von Neuhoff,1692 in Köln geboren († 1756 in London), wuchs in Pungelscheid auf. Historiker fügen diesen Angaben ein „wahrscheinlich“ bei. Zumindest seine ersten Lebensjahre soll er auf der (1797 abgebrannten) Burg Pungelscheid verbracht haben. Ganz sicher weiß man das bei so alten Herren nie. Nicht einmal sein exaktes Geburtsjahr ist verbürgt. Aber fest steht, das dieser blaublütige Werdohler 1736 für 100 Tage König von Korsika war. In die Geschichtsbücher ist Theodor Stephan von Neuhoff als deutscher politischer Abenteurer eingegangen. Auch als Agent soll er gewirkt haben: 007 aus dem Lennetal. Unter anderem mischte er so erfolgreich bei den Freiheitskämpfen der Korsen mit, dass er am 15. April 1736 von einem Konvent der korsischen Bevölkerung im Kloster Alesani zum König Theodor I. von Korsika gewählt wurde. Er scheiterte dann aber schnell an Intrigen, Verschwörungen, Familienehre und Blutrache in den Reihen der Korsen. Ganz eng verbunden ist mit dem Namen Alfred Colsman (geboren 1873 in Werdohl; gestorben 1955) das kurze, aber legendäre Kapitel deutscher Luftschifffahrt. Ingenieur und Manager Colsman prägte als Generaldirektor und Architekt des Zeppelin-Konzerns die Entwicklung der Luftschifffahrt wesentlich mit. Das kleine Werdohl ist die Wiege der deutschen Luftschifffahrt. Im Evekinger Werk des Industriellen Carl Berg wurden
die Einzelteile des ersten Luftschiffs und später der Zeppeline hergestellt.
matstadt blieb. Am Bau zahlreicher Fabrik- und Wohnbauten sowie öffentlicher Gebäude in Werdohl war er beteiligt. Auch das Mahnmal auf dem Grimme-Platz hat er geschaffen. Im Frühjahr hat der Rat beschlossen, die künftige LenneTerrasse auf den Namen Paul-Seuthe-Terrasse zu taufen.
Einen großen Namen, vor allem im Osten Deutschlands, hatte Edgar „Eddi“ Külow. Der 2012 verstorbene Kabarettist, Regisseur, Schauspieler, Synchronsprecher und Autor wurde 1925 in Werdohl geboren. Nach dem Krieg siedelte er nach Leipzig um, machte dort Karriere als Kabarettist und Satiriker und stand in mehr als 100 Spiel- und Fernsehfilmen vor der Kamera.
Weltrekord im Riesei-Stadion Schließlich gibt es da noch die Diskus-Liesel. Deutschlands wohl populärste Diskuswerferin hat im Grunde genauso viel und genauso wenig mit Werdohl zu tun, wie die anfangs vorgestellte Rockformation „Ihre Kinder“. Aber mit nur einem Wurf gelang es ihr, den Namen Werdohl in ganz Deutschland ins Gespräch zu bringen. Im Sommer 1968 steigerte sie sich im Werdohler Riesei-Stadion im letzten Versuch auf 62,54 m. Weltrekord! Auch König Fußball brachte Werdohl immer wieder mal in die Schlagzeilen. Fortuna Düsseldorf, Borussia Dortmund, MSV Duisburg, Roter Stern Belgrad und FC Schalke 04 maßen sich mit den Amateuren von Jahn Werdohl. Unbestrittener Höhepunkt: Am 12. August 1974 trat der FC Bayern München als Europapokalsieger mit seinen aktuellen Nationalspielern an. Die Bayern gewannen bei strömenden Regen mit 12:1.
Theodor von Neuhoff war ein politischer Abenteurer, dem es Mitte des 18. Jh. gelang, sich vorübergehend an die Spitze der korsischen Unabhängigkeitsbewegung gegen Genua zu stellen. Er ging als erster und einziger frei gewählter König von Korsika (Theodor I., 1736) in die Geschichte ein.
Denis Feix, 1975 in Werdohl geboren und aufgewachsen, ist einer der besten Köche Deutschlands. Von der Lenne nach Bad Griesbach führte ihn sein überaus erfolgreicher Werdegang, über den man im Michelin, der Bibel für Gourmets, nachlesen kann. Zwei Sterne bedeuten schon fast der Olymp der Meisterköche.
Auch der promovierte Germanist, Kunsthistoriker und Buchautor Walter Wehner hat seine Wurzeln in Werdohl, wurde hier 1949 geboren, wuchs aber im Ruhrpott auf und lebt heute in Iserlohn. Neben zahlreichen Sachbüchern hat er auch einige Krimis geschrieben. Obwohl nicht in Werdohl geboren, ist Paul Seuthe eng mit Werdohl verbunden. Der 1909 in Hagen geborene Architekt, Bauingenieur und Maler zog 1930 nach Werdohl, das bis zu seinem Tod im Jahr 1997 seine Hei-
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WERDOHL ZUM ANZIEHEN Vertrieb stylischer Produkte über eigenen Online-Shop Werdohl ist jetzt auch anziehend. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Unter www.werdohlstore.de können ab sofort stylische Werdohl-Shirts, Pullover, Jacken, Westen, Schürzen, Kappen, Mützen, Shorts und vieles mehr zum Anziehen gekauft werden. Daneben werden auch allerlei Accessoires wie Taschen, Anstecker, Regenschirme, Schlüsselanhänger, Tassen und ähnliches angeboten. Alle Produkte tragen originelle Grafiken, die direkt auf Werdohl hinweisen. Ob bunter Hase mit Hornbrille und Susanne Macaluso (links), Andreas Haubrichs und eine WoGe-Mitarbeiterin Werdohl-Krawatte, symbolisierte präsentieren eine Auswahl der Produkte vor dem Kulturbahnhof Stadtansichten für Kultur in Werdohl, ein „ahoi-Werdohl“-Logo für alle Lenne-Kapitäne werde nicht zusätzlich mit der Verkaufsabwicklung beoder eine stylische „nice@werdohl“-Aufschrift, Grafiklastet („das wäre zeitlich nicht zu leisten gewesen“). designerin Iris Kannenberg hat alles mit leichter Hand Der Kunde könne bequem vor dem heimischen Compuund einem Augenzwinkern gestaltet. ter bestellen und profitiere von einer 30tägigen RückHinter all dem steht Werdohl Marketing, das dieses Progabegarantie. jekt, so Geschäftsführer Ingo Wöste, mit dem Ziel iniDas Sortiment soll künftig weiter ausgebaut werden, tiiert habe, der Stadt ein anziehendes, sympathisches betont Andreas Haubrichs (Werdohl Marketing). Denkund interessantes Gesicht zu geben. Die Produkte „on bar sei, dass es künftig bei größeren Veranstaltungen, demand“, also auf Abruf, zu vertreiben, biete fürs Erste etwa beim Sommerfest „Genuss am Fluss“, eine Ausnur Vorteile, erklärt Susanne Macaluso. Werdohl Marwahl der Produkte an einem Verkaufsstand vor Ort verketing müsse nicht finanziell in Vorleistung gehen und trieben werden. bü
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2016 18
3 Di 4 Mi 5 Do 6 Fr 7 Sa 8 So 9 Mo
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10 Di 11 Mi 12 Do 13 Fr 14 Sa
Sa., 14.5. - Mo., 16.5. tten feiert Der Heimat-Schützenverein Hülscho sein nde ene och gstw traditionell am Pfin Schützenfest.
15 So 16 Mo
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17 Di 18 Mi
Fr., 20.5., 20 Uhr Kabarett mit Christoph Sieber und seinem Programm „Hoffnungslos optimistisch “ Rammberghalle, Herscheid-Hüinghau sen www.herscheid.de
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19 Do 20 Fr 21 Sa 22 So 23 Mo
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24 Di 25 Mi 26 Do 27 Fr 28 Sa 29 So 30 Mo
Fr., 27.5. - So., 29.5. Schützenfest in Plettenberg-Landemert www.sv-landemert.de
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VERANSTALTUNGEN ### NICHTS WIE HIN!
So., 15.5., 13 Uhr 26. Immecke Open Air Independent Rockfestival mit Destination Anywhere, Immecke Allstars, Eradicator u.v.a. Plettenberg-Oesterau www.immecke-open-air.de
Juni
2016
1 Mi
Fr., 3. - So., 5.6. Schützenfest des Schützenvereins Plettenberg-Oestertal www.sv-oestertal.de
Sa., 4.6. - Mo., 6.6 Uhr Schützenfest der Schützenbruderschaft St. Johannes Langenholthausen www.schuetzen-la.de
2 Do 3 Fr 4 Sa 5 So 6 Mo
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7 Di
Sa., 4.6., 12 Uhr Werdohler Stadtfest Live-Musik, Tanz und kulinarischer Genuss in der kompletten Innenstadt www.werdohl.de
8 Mi Sa., 11.6. - So., 10.7. Public Viewing zur Fußball-Europameisterschaft in der Balver Höhle, er Übertragung der Spiele mit deutsch haft Beteiligung, Schützenbrudersc St. Sebastian Balve
9 Do 10 Fr 11 Sa 12 So 13 Mo
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14 Di 15 Mi 16 Do
So., 12.6., 11 Uhr Schnupperklettern an der Lenneplatte Werdohler Bürgerstammtisch www.werdohl.de Fr., 17.6. - Mo., 20.6. Schützenfest der Plettenberger Schützengesellschaft von 1836 e.V. www.psg1836.de
17 Fr 18 Sa 19 So 20 Mo
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Fr., 1.7. bis Mo., 4.7. Schützen- und Volksfest des Werdohler Schützenvereins www.werdohlersv.de
25 Sa 26 So 27 Mo 28 Di 29 Mi 30 Do 31 Fr
So., 26.6., 14 Uhr Wir sind Kultur Ein Nachmittag voller Kultur, Unterhaltung und Genuss rund um die Christuskirche Kulturkreis Plettenberg
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Tipp des Monats So., 19.6., 17 Uhr Affelner Altarmusik „Sing to the Lord“ Der Barbershopchor Southland Voices und das Vokalensemble Reine Männersache präsentieren geistliche Chormusik. St.-Lambertus-Kirche Affeln, www.neuenrade.de
Sauerland Trailrun
Challenge
277 KILOMETER ÜBER STOCK UND STEIN 1. Sauerland Trailrun Challenge Laufserie startet im Mai
auch er nicht plausibel beantworten können: „Ich weiß, dass es unnütz ist“, hat er mal in einem „Zeit“- Interview eingeräumt. „Ich laufe nicht herum und sage: Bergsteigen ist wichtig für die Menschheit. Aber bevor ich losgevon Martin Büdenbender he, gibt es nichts Am 5. Mai in Allendorf fängt alles mit Sinnvolleres für mich als das. Die einer Distanz über zehn Kilometer Nützlichkeit und die Sinnhaftigkeit ganz harmlos an. Aber dann: 27. Mai existieren auf verschiedenen Sterin Bödefeld, unglaubliche 111 Kilo- nen. Es würde mich keiner aufhalmeter, 10. September, 74 P-Weg-Ki- ten können, der sagt: Das bringt ja lometer in Plettenberg und schließ- nichts.“ Auch die Trailrunner werden lich am 15. Oktober noch einmal die sich nicht aufhalten lassen und sich klassische Marathondistanz ab Fle- der Lauf-Magie stellen. ckenberg über den Rothaarsteig. Wie groß das Interesse an solchen „Die spinnen, die Sauerländer“, hät- Herausforderungen ist, zeigt jeweils te ein populärer Gallier wohl gesagt. die Teilnehmerzahl der P-Weg-WettZugegeben: nicht alle Sauerländer bewerbe in Plettenberg. Für die Verspinnen und nicht alle nehmen an anstalter war es naheliegend, auf der „1. Sauerland Trailrun Challen- diese Nachfrage zu reagieren. „Der ge“ teil. Außerdem werden sich zu Gedanke, eine Laufserie zu starten, den Sauerländern sicherlich etliche schwebt schon seit letztem Jahr im Siegerländer oder Ruhrgebietler Raum“ erklärt Sebastian Tengler. gesellen. Auf jeden Fall gibt es ge- „Wir sind beim P-Weg immer auf nügend Laufsport-Fans, die sich die- der Suche nach Neuerungen, die die sen Herausforderungen stellen und Veranstaltung attraktiver machen. bis zur völligen Erschöpfung laufen Das war vor einigen Jahren das Kidswerden. Als Spinner sehen sie sich Race, das aus dem Programm des Ptrotzdem nicht. Wegs nicht mehr wegzudenken ist. Vor zwei Jahren haben wir dann mit Die spinnen, die Sauerländer dem Fun-Night-Run eine Lücke für Die eigenen Grenzen ausloten, das die Kinder-/Jugendlichen geschloshat Menschen seit jeher gereizt. sen, die zu alt für das Kids-Race, Bergsteiger Reinhold Messner hat es aber zu jung für den Halbmarathon mit seinen Touren wie kaum sonst sind.“ einer vorgemacht. Aber die Frage Nicht alle Neuerungen haben sich „Warum macht man so etwas“ hat bewährt. So hat das Angebot eines
Staffellaufs nicht funktioniert, „obwohl wir“, so Tengler, „viele Firmenmannschaften in Plettenberg und Umgebung haben, die starten.“ Doch dieser Misserfolg war kein Hinderungsgrund, es mit einer neuen Idee zu versuchen. Tengler hatte das Thema „Laufserie“ 2015 bei einer Sitzung angesprochen. „Mein Teamkollege Olaf Wojtaszek und sein Freund Peter Schneider, Inhaber von Sport-Schneider in Lennestadt, beide leidenschaftliche Läufer, haben die Sache dann forciert“, so Tengler. Einem internen Treffen folgte im Januar ein erstes Treffen mit den Veranstaltern der anderen Läufe. Ein Reglement wurde gleich an dem Abend festgelegt. „Ich habe die Homepage dann erstellt und durch Heiko Höfner von perfect art Unterstützung für Logo und Flyer bekommen.“ „Wichtig ist uns, dass wir mit der Serie junge und alte Teilnehmer gleichermaßen ansprechen und sowohl Starter, die lieber auf kurzen Strecken unterwegs sind, als auch Starter, die gerne auf die richtig lange Distanzen gehen, erreichen. In der neuen Serie kann sich jeder austoben, alle müssen sich aber auf mindestens einen Halbmarathon einlassen (für den einen dann die Langdistanz, für den anderen die Sprintstrecke…).“
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20.04.16 19:55
Text Bernhard Schlütter
Auf diesem Reitplatz werden Meister gekürt Balve Optimum vom 2. bis zum 5. Juni Sport, Stars und Sternchen Vier Tage Reitsport auf höchstem Niveau, Stars und Sternchen aus über 20 Nationen, Show und Shopping – all das ist das Balve Optimum. Im vergangenen Jahr wurde offiziell, dass die Deutschen Meisterschaften dem Balve Optimum noch bis mindestens 2020 erhalten bleiben. Zudem ist das Turnier in der sauerländischen Gemeinde Sichtungsstandort für die Olympischen Spiele Ende August in Rio de Janeiro. Neben dem Spitzensport werden die Ausstellermeile, der Show-Abend und die Optimum-Party das Reitsportwochenende bereichern. Das Balve Optimum findet in einem der schönsten Reitstadien Deutschlands statt. In der landschaftlich idyllischen Lage am Schloss Wocklum werden die Organisatoren wieder für professionelle Rahmenbedingungen sorgen - für die Sportler ebenso wie für die vielen tausend Besucher. Neben den Reitsportstars aus aller Welt starten regionale Teilnehmer und der Nachwuchsreiter bei hochdotierten Wettbewerben. So stehen neben den Deutschen Meisterschaftsprüfungen im Dressur- und Springreiten weitere internationale Prüfungen auf dem eng gestrickten Zeitplan in den Stadien, ebenso wie die EM-Sichtung der Dressur-Nachwuchsreiter und zahlreiche Prüfungen für Nachwuchspferde. Das Optimum erfreut sich bei Prominenten wachsender Beliebtheit. Die VIP-Lounges sind gesellschaftlicher
Treffpunkt und Netzwerkplattform zugleich und das weit über das Sauerland hinaus. Verteidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyen ist Dauergast beim Optimum und betont: „Exzellente Reiter, klasse Pferde und eine unvergleichliche Atmosphäre: eben nicht nur eines der bedeutendsten Reitturniere Europas, sondern auch ein Familientreff der Top-Pferdesportler und für alle Beteiligten ein echtes Erlebnis.“ „Unser Ansporn ist in jedem Jahr noch besser zu werden, weiter zu wachsen und Innovationen zu schaffen, um Ihnen allen jedes Jahr aufs Neue ein wunderbares Turnier zu bieten“, begründet Veranstalterin Rosalie von Landsberg-Velen ihre Motivation. Und dass sie Erfolg hat, ist nicht zu übersehen. Das Balve Optimum entwickelt sich zunehmend zum gesellschaftlichen Glanzlicht in NRW. Karten können im Internet unter balve-optimum.de oder telefonisch unter 0180 6050400 bestellt werden.
GE W INNSPIEL Für Sie, liebe Komplett-Leserin, lieber Komplett-Leser, haben wir einige Eintrittskarten beim Optimum-Veranstalter locker gemacht. Alles, was sie tun müssen, ist, eine E-Mail an optimum2016@komplett-magazin oder eine Postkarte mit dem Kennwort „Optimum2016“ an Komplett-Verlag, Am Galgenhagen 13, 58840 Plettenberg zu schicken. Einsendeschluss ist am 20. Mai 2016. Unter allen Einsendern verlosen wir dreimal zwei Eintrittskarten für den OptimumSamstag, 4. Juni. Die Gewinner werden benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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Komplett lecker. Autor Detlef Schlüchtermann
TISCHRESERVIERUNGEN, TOMATEN UND TOLLE TRÖPFCHEN Was sich in nur zwei Monaten im gastronomischen Bereich tut, ist schon gewaltig. Ich hatte Ihnen versprochen, diesmal – rechtzeitig zum Sommer - auf eines meiner Lieblingsgemüse (botanisch gesehen handelt es sich indes um eine Beere) auf die Tomate einzugehen. Gleichzeitig berichte ich über zwei Ärgernisse für Gastronomen, die in Medien heiß diskutiert wurden. Zudem muss ich Ihnen einen kleinen Wein-Überblick bieten, fußend auf meinen Erfahrungen bei der Pro Wein 2016 in Düsseldorf, der größten Fachmesse des Rebensaftes weltweit.
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ie Ärgernisse: Gastwirte sind sauer, wenn Tische reserviert werden und die Gäste sich’s dann anders überlegen. In der Spitzengastronomie, die oft selbst bei Menüs um die 100 Euro nicht kostendeckend arbeiten kann, gehen leere Tische richtig ins Geld. So setzt sich immer stärker der Trend durch, bei der Reservierung eine Kontonummer zu hinterlassen. Bei Nichterscheinen werden Teilbeträge oder der volle Preis fürs Menu fällig. Einige Spitzenköche in den USA und Schweden lassen sich bereits die Rechnung vorab bezahlen. Was halten Sie davon? Noch krasser ist der Fall aus der Region. Im Mendener Restaurant „Himalaya“ zahlt der Gast extra, wenn er nicht aufisst. Wer beim Buffet kräftig zulangt, dann aber alles auf dem Teller zurücklässt, muss blechen. Für 100 Gramm zwei Euro. Ein Ansatz, dessen Umsetzung wohl für einigen Zoff sorgen wird, der aber in die richtige Richtung zielt, finde ich. Man sollte immer nur soviel kaufen, wie man auch konsumieren kann. Nicht nur im Restaurant, auch in der heimischen Küche. Schreiben Sie mir doch kurz, was Sie von diesen Entwicklungen halten: schluechtermann@komplett-magazin.de
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ie Tomate: Ein Star in meiner Küche. Sie stammt aus Süd- und Mittelamerika und ist bei uns erst um 1950 heimisch geworden. Tomaten sind nicht nur lecker und vielseitig verwendbar - sie sind vor allem gesund. In Freilandtomaten, die zu bevorzugen sind, steckt reichlich Vitamin C. Vor allem, wenn sie nicht ge-
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kocht werden. Ein Tipp: Tomaten mit einem guten, kalt gepressten Olivenöl beträufeln oder als Saft mit Pfeffer und Öl. Ein Genuss und so gesund. Zum Vitamin gesellt sich noch Lycopin, das freie Radikale im Körper unschädlich macht. Es soll vor Herz-Kreislauferkrankungen schützen und so das Infarktrisiko senken. Die Ballaststoffe von Kernen und Schale bringen den trägen Darm in Schwung. Das rote Früchtchen ist eben ein Alleskönner: Es schmeckt roh, gekocht, gegrillt und püriert. Und wenn’s Sie interessiert: Ich esse Tomaten am liebsten als Suppe mit frisch gerösteten Brotcroutons und mit Basilikumblättern verfeinert. Hmmm. Mir läuft schon wieder das Wasser im Mund zusammen. . .
P
ro Wein 2016: Wer die Gelegenheit hat, die Düsseldorfer Fachmesse Pro Wein zu besuchen, sollte nicht zögern. Was hier an edlen Tropfen geboten wird, ist in der Fülle einmalig. Rund 6200 Anbieter zeigen, was sich auf dem Sektor Rebensaft tut. Südafrika, Südamerika, Australien, Neuseeland, der Staat New York und der Westen der USA drängen in die Märkte, die traditionell in Händen der Süd-Europäern waren. Ich habe mich diesmal auf die Spätburgunder-Traube spezialisiert. Aufgrund seiner geschmacklichen Qualität und seines feinen Duftes findet der Spätburgunder, in Frankreich Pinot Noir wieder mehr Beachtung. Bis Mitte des letzten Jahrhunderts stammten die wichtigsten Vertreter dieser Traube aus dem Burgund. Da hat sich inzwischen einiges verändert. Und jetzt kommt meine durch viele Tests untermauerte Erkenntnis: Die besten deutschen Spätburgunder aus der Pfalz, Baden, von der Ahr, aus Franken oder Rheinhessen brauchen sich nicht mehr hinter den großen Franzosen zu verstecken. Winzer wie Bernhard Huber, Rudolf Fürst oder Konrad Salwey beweisen Jahr für Jahr zu welch großer Leistung sie fähig sind. Und das Schöne: Die Weine sind erschwinglich. Auch die kalifornischen und vor allem neuseeländischen Pinot Noir werden immer besser, ziehen aber auch im Preis an. Fazit: Nicht nur der deutsche Riesling zählt weltweit zu den besten seines Fachs, sondern zunehmend auch der Spätburgunder. Lassen Sie sich mal ein gutes Fläschchen schmecken. . .
Wohl bekomm‘s!
PLETTENBERGER FEIERN EM-PARTYS UNTERM DACHSTUHL li ‘16 u J . 0 1 i n u J . 0 1
Die Fußballfans fiebern der Europameisterschaft entgegen. Vom 10. Juni bis zum 10. Juli spielen 24 National-Teams hstuhl sorgt acPlettenberg sdSC in Frankreich um den EM-Titel. Der n a h p te S m r unte t deutschen erneut dafür, dass Fußball-Fans die Spiele arkder nberg/Alter M e tt le P Mannschaft in Partystimmung unterm Stephansdachstuhl auf dem Alten Markt miterleben können. dspiele live Deutschlan le Al „Wir sind gerüstet“, freuen sich SCP-Vorsitzender Andreas and - Großleinw Barnewitz, Uwe Meister und Tobias Barnewitz auf die EM- Bewirtung itt frei zum harten Kern des rund 70-köpfigen Partys.- Sie gehören Eintr Helferteams und können auf die bei den WM- und EMPartys seit 2006 gesammelten Erfahrungenwww.facebook.com zurückgreifen. /scplettenberg Eine geplante Verlegung des Public-Viewings in den Rathausinnenhof wurde verworfen. „Wir haben einen Kompromiss mit dem Eigentümer des Hauses zur Sonne gefunden“, berichtet Andreas Barnewitz. So werde der Abstand zwischen Gerüst für die Übertragungsleinwand und Haus Sonne vergrößert. Die Zahl der Partygäste ist auf 1000 pro Spiel begrenzt. Aus Gründen der Sicherheit ist die Mitnahme von Flaschen, Schirmen, Rucksäcken etc. zum Event nicht gestattet. Ein Sicherheitsdienst wird für den gefährdungsfreien Ablauf der Partys sorgen.
SCP organisiert das Public Viewing zur Europameisterschaft
Der Eintritt ist wieder frei. „Es gibt Sportplatzverpflegung“, kündigt Andreas Barnewitz an. „Das heißt kalte Getränke, Bratwurst und Brötchen.“ Markus Hoffmann alias DJ Marc Kiss wird die Stimmung vorm Anpfiff und in der Halbzeitpause musikalisch anheizen. Unter den Besuchern werden original EM-Fußbälle verlost. Weitere Programmpunkte könnten kurzfristig dazukommen. Das SCP-Team ist für die Europameisterschaft gerüstet. Dank einiger Sponsoren ist das finanzielle Grundrisiko abgesichert. „Möglichst viele Spiele sind gut für die Vereinskasse und dafür machen wir das“, sagt Andreas Barnewitz. Uwe Meister hofft, „dass alle letztlich damit glücklich werden, damit wir das in zwei Jahren zur WM wieder machen können“. Die Termine der deutschen Vorrundenspiele (Gruppe C): Sonntag, 12. Juni, 21 Uhr, Deutschland – Ukraine Donnerstag, 16. Juni, 21 Uhr, Deutschland – Polen Dienstag, 21. Juni, 18 Uhr, Deutschland – Nordirland Weitere Termine sind abhängig von der Platzierung nach den Gruppenspielen. Das Finale steigt am Sonntag, 10. Juli, um 21 Uhr.
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WELCHER GRILL DARF‘S SEIN? Grillen überm Lagerfeuer – oder doch lieber ein Smoker
Was war das Grillen früher doch noch einfach. Würstchen auf den Rost und heiße Holzkohle drunter, fertig. Einfacher geht’s kaum und geschmeckt hat‘s auch immer. Heute wird aus dem Grillen oft eine Wissenschaft gemacht. Aber warum auch nicht, es darf doch gerne ein bisschen mehr sein. Mehr im Sinne von mehr Qualität, mehr Geschmack, mehr Genuss und mehr Abwechselung. Inzwischen hat sich eine richtige Grillkultur entwickelt und im gut sortierten Fachgeschäft ist das Grillsortiment scheinbar endlos groß. Holzkohlegrill, Elektro- oder Gasgrill, Dutch Oven, Keramikgrill, Beefer oder Smoker... Tim und Sebastian, die Grillspezialisten der BBCrew, haben alles ausprobiert und helfen bei der Wahl. „Unsere Rezepte richten sich vor allem an jene, die etwas Aufwand am Grill nicht scheuen“, stellen die beiden klar. Aber nicht jeder mag es aufwändig. Für Ungeduldige ist daher die klassische Methode, das direkte Grillen, immer noch die richtige Wahl. Im Grunde reicht schon das offene Feuer, über dem man das aufgespießte Würstchen knusprig braun werden lässt. Beliebt ist diese Methode, weil sie so herrlich unkompliziert und schnell ist. Direktes Grillen, das heißt eine intensive Hitze von circa 300 Grad Celsius wirkt direkt von unten. So tritt das Fett schnell aus dem Fleisch aus. Oft tropft es zischend in die Glut. Leider ist das wegen der daraus resultierenden Rauchentwicklung bedenklich. Der Qualm begünstigt die Entstehung gesundheitsschädlicher Stoffe. Ideal sind daher Holzkohlegrills, in denen man die glühende Kohle seitlich vom Grillgut anhäufen kann, oder Gasgrills die das Fleisch nur von den Seiten befeuern. Eine untergestellte Aluwanne fängt das austretende Fett auf. Das verspricht Genuss ohne Reue. Innerhalb kürzester Zeit sind Steaks, Hähnchenschenkel, Koteletts, Hamburger, Würstchen und sogar Gemüse zubereitet.
Wie grillt man besser: direkt oder indirekt? Wachsender Beliebtheit erfreut sich das indirekte Grillen. Was macht den Unterschied? Kurz gesagt, ein Deckel muss her. Die Hitze, die von unten auf das Grillgut trifft, kann
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von Martin Büdenbender
nicht mehr nach oben entweichen, sondern zirkuliert unter dem geschlossenen Deckel und gart das Stück Fleisch gleichmäßig. Das dauert etwas länger, aber der Erfolg rechtfertigt den Aufwand, finden Tim und Sebastian. Die Frage lautet also nicht, was ist besser, Kohle-, Gasoder Elektrogrill, sondern, wie grille ich lieber, direkt oder indirekt? Auf die Spitze wird die Methode des indirekten Grillens durch die nicht gerade preiswerten Barbecue Smoker getrieben, gusseiserne Ungetüme, die ein wenig an eine Dampflok erinnern. Für einen guten Smoker muss man schon einen vierstelligen Betrag hinlegen. Anders als beim Grillen auf Holzkohlegrill liegen die Speisen nicht direkt über der Glut oder dem Feuer, sondern in einer eigenen Kammer, durch die lediglich die heiße Luft der Kohle oder des Holzes zieht. Der besonders schonende Garprozess dauert meist mehrere Stunden. In ähnlichen Regionen bewegen sich die Preise für die eiförmigen Keramikgrills. Big Green Egg wird das Original genannt, an dessen Bauweise sich alle Nachahmer orientieren. Der geschlossene Feuertopf in der Form eines Rieseneies wird mit Holzkohle befeuert und hält eine einmal erreichte Temperatur auf Grund seines dicken Keramikmantels über längere Zeit konstant, so das sich darin wunderbar garen oder auch räuchern lässt. Wer eine preiswertere Methode sucht, sollte sein Glück mit einem Dutch oven versuchen, rät Sebastian. Dieser gusseiserne Topf mit einem ebensolchen Deckel wurde und wird in den USA und in Australien seit dem 18. Jahrhundert sowohl zum Kochen als auch zum Braten und Backen über offenem Feuer verwendet. Der meist mit drei Beinen versehene Dutch oven kann auch mitten ins Feuer oder besser mitten in die Glut gestellt werden. Ein kräftiger Deckelrand ermöglicht es, die glühende Kohle auch oben auf zu legen, so dass dieser rustikale Backofen rundum beheizt wird. Brauchbare Dutch oven gibt es schon für weniger als 100 Euro. Eine besondere Art des direkten Grillens stellt das Sizzeling dar. Hierbei wird ein Fleischstück kurz (weniger als eine Minute pro Seite) über extremer Hitze sehr heiß angegrillt um danach bei moderater Hitze fertig gegart zu werden. Besonders einige moderne GasgrillStationen haben speziell für diese Zubereitungsart eine extra Brennerzone, in der ein Keramikbrenner verbaut
ist, der Temperaturen von mehr als 800 Grad Celsius erreicht. Tim und Sebastian benutzen dafür einen leistungsstarken Beefer, der das Grillgut von oben mit 800 Grad befeuert. Der Vorteil des Sizzelings ist das schnelle Entstehen von Röstaromen an der Oberfläche des Fleischstückes. Im Inneren garen kann es anschließend in einem verschlossenen Grill.
Ein Grill für alle Fälle Wer mit seinem Grill sowohl die direkte als auch die
Rauchbier Gulasch „Rauch und Fleisch ist meistens eine richtig gute Idee! Das beweist auch unser Rezept für dieses wunderbare Rauchbier Gulasch! So kommt ein feiner malziger und rauchiger Geschmack ans Fleisch, ohne dass dafür der Räucherofen angeworfen werden muss!“ raten Tim und Sebastian. „Allerdings“, schränken sie ein, „sollte Rauchbier Gulasch nicht gerade bei 30 Grad im Schatten zubereiten werden. Damit stoßt ihr bei euren Gästen nicht immer auf Gegenliebe.“ Aber im Mai sind hochsommerliche Temperaturen in der Regel nicht zu erwarten. Und wem die Zubereitung im gusseisernen Dutch Oven über dem offenen Feuer zu rustikal ist, der kann natürlich auch am heimischen Herd mit Edelstahltopf und Backofen zu einem delikatem Gulasch kommen 5 Kilo Rindfleisch (zum Beispiel aus der Hüfte) jeweils 2 rot, gelbe und orange Paprika, 1 Glas Rinderfond, 4 Gemüsezwiebeln, 1 Flasche Rauchbier, Salz & Pfeffer, Chipotle Chili, geräuchertes Paprikapulver, Paprika edelsüß
Für die Knödel: 1 rote Zwiebel, 250ml Milch, 3 Eier, 3 altbackene Brötchen, 50g getrocknete Steinpilze, 3 Kräutersaitlinge
Zubereitung Gulasch: Zunächst einmal werden die Zwiebeln in feine Würfel geschnitten. Wenn Sie etwas gröber werden, ist dies kein Beinbruch, da Sie ohnehin zusammen mit dem Fleisch geschmort werden. Die Paprika dagegen sollten in etwa gleich große Stücke geschnitten werden. So fallen sie mundgerecht aus und geben später ein schönes Bild auf dem Teller ab. Das Fleisch wird ebenfalls in Würfel geschnitten und in zwei Etappen im Dutch Oven angebraten, So entwickeln sich schöne Röstaromen und das Fleisch verliert kein Wasser. Im selben Topf werden die Paprika und die Zwiebeln angebraten. Ist alles angeschwitzt, werden Rinderfond und das Rauchbier hinzugegeben. Bevor
indirekte Grillmethode anwenden kann, hat eindeutig mehr Möglichkeiten. Ob Gasgrill oder Holzkohlegrill ist dabei zunächst unerheblich – wichtig ist vor allem ein Modell mit Deckel. Sogar mit hochklassigen Elektrogrills sind beide Methoden möglich. Für direktes und indirektes Grillen gleichermaßen geeignet sind dank ihres Deckels alle Kugelgrills. Wer also gerne mit der Größe des Grillguts experimentiert, heute mal ein paar Würstchen, aber morgen einen dicken Braten auf dem Grill zubereiten möchte, für den ist diese Kombi-Option optimal. es dann an´s Schmoren geht, sollte das Gulasch mit Salz, Pfeffer, geräuchertem Paprikapulver, etwas Chipotle Chili, und ordentlich Paprika edelsüß gewürzt werden. Das Gulasch schmort nun für anderthalb bis zwei Stunden bei geschlossenem Deckel. Im Dutch Oven ist mehr auf Unter- als auf Oberhitze zu achten. Wird der Backofen genutzt, ist dieser auf eine Temperatur von 140 Grad einzustellen.
Zubereitung Pilzknödeln: Zunächst werden die getrockneten Steinpilze in ganz feine Würfel geschnitten. Die ebenfalls „gewürfelten“ Kräutersaitlinge und Zwiebeln werden kurz angeschwitzt. Hierfür gibt man etwas Butter an die Pilze und Zwiebeln. Bei schwacher Hitze wird alles zusammen angebraten bis die Pilze deutlich an Volumen verloren haben und die Zwiebeln glasig sind. Die in grobe Würfel geschnittenen Brötchen werden anschließend zusammen mit Pilzen und Zwiebeln in eine Schüssel gegeben und mit Milch übergossen (am besten funktioniert das, wenn die Milch zuvor kurz in einem Topf erwärmt wurde). Alles zusammen wird nun einmal miteinander vermengt und zur Seite gestellt. In einer separaten Schüssel verquirlt man drei Eier mit Salz und Pfeffer oder einem BBQ Rub (Gewürzmischung) und gießt die Ei-Masse über die Brötchen. Alles zusammen wird noch mal verknetet. Aus der Masse werden möglichst gleichgroße Knödel geformt, um eine gleichmäßige Garzeit zu garantieren. Selbst gemachte Knödel werden nicht gekocht. Vielmehr bringt man etwas Salzwasser in einem Topf zum Kochen und schaltet den Herd dann auf die kleinste Stufe. Dann erst die Knödel hineingeben und (je nach Größe) etwa 10 bis 15 Minuten im heißen Wasser ziehen lassen.
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EIN HAUS AUF VIER BEINEN Ungewöhnliches Wohnhaus in Werdohl steht auf Stelzen Ein 225m² großes Baugrundstück, extrem steil, dafür aber in Südhanglage und mit einem traumhaften Blick auf Werdohl und unschlagbar günstig – dieses Angebot stellte das Ehepaar Michael und Johanna Tauscher vor 12 Jahren vor ein Problem. Kaufen oder nicht? Und wie kann man das bebauen? Die Lösung ist so genial wie einfach und auf jeden Fall ein Blickfang. Das Haus in der Straße „Unterm Bausenberg“ in Werdohl ist nicht zu übersehen. Zuerst sieht man nur die Stelzen, auf denen es steht: vier jeweils sechs Meter hohe Stahlträger. Oben drauf thront das Haus, das auf den ersten Blick an einen Schuhkarton aus Metall erinnert: Quadratisch, einfach und praktisch. Zum Hauseingang gelangt man über eine schmale Metalltreppe. Bis man hier angekommen ist, hat man aber schon eine ganze Menge über das Äußere des Hauses gestaunt. Heute gehört das ungewöhnliche Heim mit 120 m² Wohnfläche Holger Tschorn und seiner Lebensgefährtin Melanie La Mula. Seit einem Jahr wohnen sie hier und sind rundum zufrieden.
Außen kühl und schlicht, innen gemütlich Der kühle Eindruck, den das Haus von außen vermittelt, ist sofort verschwunden, sobald man durch die Eingangstür tritt. Drinnen sieht alles ziemlich normal
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Text Pia Mester FotosMartin Büdenbender
aus, eine Spur schicker sogar noch als in gewöhnlichen Häusern. Unten befinden sich die Schlafzimmer und ein Badezimmer, das Obergeschoss besteht aus einem großen Raum, der Küche, Wohn- und Esszimmer beherbergt, sowie einer Gästetoilette. Das Highlight ist aber der Balkon mit der wirklich unglaublichen Aussicht. „Wie in New York“, meint Holger Tschorn und Melanie La Mula erzählt, wie ihre Mutter, die unter Höhenangst leidet, sich erst mal an den luftigen Balkon gewöhnen musste. Die breite Fensterfront erlaubt es aber auch aus dem Wohnzimmer die überwältigende Aussicht ins Lennetal zu genießen. Die Fensterfront und die Industriebauweise mit Flachdach sind zugleich Segen und Fluch des Hauses. Der Stahl ist pflegeleicht und stabil, das Fenster lässt viel Licht in den Wohnbereich. Das führt dazu, dass besonders das Obergeschoss bei genügend Sonneneinstrahlung kaum geheizt werden muss. Bauherrin Johanna Tauscher lebte gemeinsam mit Mann und zwei Kindern dort: „Wir hatten Heizkosten wie in einer 50 m² Wohnung mit zwei Personen“, erinnert sie sich. Allerdings ist es so auch im Sommer immer kuschelig warm im Haus. Dagegen hilft aber eine breite Jalousie. Als Johanna Tauscher und ihr Mann 2004 ihren Traum von den eigenen vier Wänden verwirklichen woll-
ten, musste zunächst einmal ein geeignetes Grundstück her. Unterm Bausenberg wurden sie fündig. Das Hanggrundstück gehörte damals einem älteren Herren und schien unbebaubar: Aufschütten oder das Gestein sprengen, eines von beidem wäre nötig gewesen, um ein konventionelles Haus zu errichten. „Die Erdarbeiten wären doppelt so teuer geworden wie das Haus selber“, sagt Johanna Tauscher.
„Grundstück unschlagbar preiswert“ Deshalb stand das Grundstück auch sehr lange zum Verkauf „und war unschlagbar preiswert“, erzählt Johanna Tauscher. Glücklicherweise arbeitet sie bei Rüdiger Wilde, einem Architekten aus Lüdenscheid, der sich auf Industriebauweise spezialisiert hat. Sie schilderte ihm ihr Problem und gemeinsam entstand die Idee für das Stelzenhaus. Damit schlugen die Tauschers und Architekt Wilde gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe: Die schräge und ziemlich kleine Fläche des günstigen Grundstücks wurde optimal ausgenutzt, die Kosten für das Haus waren geringer als bei einem gleichgroßen herkömmlichen Neubau und der Bau dauerte insgesamt nur ein paar Monate. Nicht zu vergessen die geringen Heizkosten und der tolle Ausblick. „Ich würde jedem empfehlen, so ein Haus zu bauen“, sagt Johanna Tauscher heute. Doch so ein ungewöhnliches Haus ist nicht jedermanns Sache. Die Nachbarn fanden das Projekt von Anfang an spannend. Zum Glück, erzählt Johanna Tauscher, habe es in der Straße keinen Bebauungsplan gegeben. So hatten sie und der Architekt bei der Gestaltung freie Hand. 2007 reichten Tauscher und Wilde die Pläne des Hauses beim deutschlandweiten „GALILEO Architecture Award“ ein – und gewannen. Johan-
na Tauscher, damals hochschwanger, schaffte es nicht zur Preisverleihung in Berlin und schickte ihren Chef. Auch am Tag der Architektur beteiligte sich die stolze Bauherrin und war erstaunt über die vielen interessierten Besucher. Doch bei den staunenden Blicken blieb es: Bisher hat noch niemand das Haus Unterm Bausenberg nachgebaut.
Ein Haus für Liebhaber Auch Melanie La Mula hatte anfangs Probleme, ihren Lebensgefährten von dem ungewöhnlichen Wohnhaus
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zu überzeugen. Sie selbst war von Anfang an Feuer und Flamme, doch Holger Tschorn hatte Bedenken. So ein Wohnhaus in Industriebauweise ist schließlich auch ein Wagnis. Letztlich sprach dann aber alles für das Haus: Sowohl Tschorn als auch La Mula arbeiten in Werdohl. Den Altbau, in dem sie vorher lebten, waren sie leid. Außerdem wünschten sie sich ein pflegeleichtes Haus mit wenig Garten. Hinzu kamen das geringe Alter des Hauses und der günstige Preis – und schon war der Kaufvertrag besiegelt. Der Einzug gestaltete sich dann zwar als etwas schwierig, weil über die schmale, in den Hang eingelassene Treppe, höchstens ein Beistelltisch ins Haus gebracht werden kann. Deshalb mieteten die beiden einen Kran und schafften alles über den Balkon hinein. Heute, ein Jahr nach ihrem Einzug, sind die beiden sichtlich stolz auf ihr ungewöhnliches und gemütliches Zuhause und können sich nicht mehr vorstellen, woanders zu leben. Auch Johanna Tauscher erinnert sich noch immer gerne an das Haus, das sie aufgrund einer Scheidung verkaufen musste. Wenn sie könnte, sagt sie, würde sie sofort wieder dort einziehen. Auf der Liste der potenziellen Käufer ist sie sicherlich nicht die Einzige.
Wohnen in Werdohl Spätestens seit sie ihr eigenes Haus bewohnen, fühlen sich Melanie La Mula und Holger Tschorn in Werdohl wohl. Aber eigentlich versichern die beiden, wollten sie niemals in Werdohl wohnen. Eine Aussage, die man öfter hört. Ist Werdohl als Hauptwohnsitz wirklich so unbeliebt? Wir haben nachgefragt, und zwar bei Immobilienmakler Ralf Beßler von R. B. Makler in Plettenberg. Natürlich gebe es bei der Beliebtheit und somit auch den Immobilien- und Grundstückspreisen Unterschiede bei den verschiedenen Städten rund um Werdohl, erklärt er. „Aber Werdohl ist genauso beliebt wie Plettenberg.“ Herscheid und Neuenrade hingegen lägen preislich und von der Attraktivität her etwas über Werdohl und Plettenberg. Herscheid sei wegen seiner Lage, der nahen Anbindung zur Autobahn und der Nähe zu Lüdenscheid fast so etwas wie eine Trabantenstadt. Neuenrade hingegen sei historisch gesehen schon immer ein Ort gewesen, in dem sich Industrielle aus der Umgebung gerne niederließen. Lediglich Altena als Nachbarstadt von Werdohl fällt aus dem Rahmen. Hier haben die vielen Leerstände, die bröckelnde Metallindustrie und die vielen Hanglagen für einen Preisverfall im Immobiliensektor gesorgt. Ein Teufels-
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Technische Daten zum Stelzenhaus Baujahr: 2004 Baukosten: 160.000 Euro Bruttorauminhalt: 320 m² Nutzfläche: 120 m² Grundstücksfläche: 255 m² Gebäudefläche: 60 m² Gebäudehöhe / Geschosse: 5 m / zwei Tragkonstruktion: Stahl Sandwichelemente: Fassade 110 m², 100 mm dick Quelle: www.ifbs.de 20.06.2011
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kreis: Unbewohnte Städte werden weniger gepflegt, was wiederum dafür sorgt, dass niemand dort leben möchte. Für Makler wie Beßler ein „schwieriges Pflaster“. Insgesamt seien in den letzten Jahren die Immobilienpreise in vielen Kleinstädten gefallen, die Auswahl für Käufer damit umso größer. „Die Käufer haben fast die freie Wahl“, erklärt Ralf Beßler.
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KAFFEEMEHL MACHT ROST KÖRNIGER EXPERIMENTE MIT DER VERGÄNGLICHKEIT „Workshop rostig!“ in Werdohl: Künstliche Alterung als künstlerische Ausdrucksform Von Rüdiger Kahlke Auf dem Rasen liegen Kugeln. Daneben stehen Figuren, nass vom Regen. Braun-silbrig glänzend: Rost. Was nach Verfall aussieht, nach Vergänglichkeit, ist gewollt. Fünf Schritte weiter helfen KursTeilnehmerinnen dem Verfall „auf die Sprünge“. Rost ist Thema eines zweitägigen Kurses in Annette Kögels Atelier. Was die Damen in die Hand nehmen, sieht Stunden später ganz schön alt aus. Rost, oft lästig, meistens ärgerlich, ist hier der Hit. - Alterung als Zeitgeist. Jedenfalls was die Objekte angeht. Im „Workshop rostig!“ geht es darum, Vergänglichkeit zu erzeugen, die Patina der Zeit, das Ergebnis von Verwitterung, den Prozess der Oxidation, der Reaktion von Sauerstoff mit Eisen künstlich herzustellen. Rost als Ausdrucksform, als Gestaltungselement.
Angebot liegt im Trend Damit liegen die Kurs-Teilnehmerinnen im Trend. Annette Kögel beschäftigt sich seit mehr als zehn Jahren mit der Technik. „Kunstwerke, wie Richard Serras anfangs verhasstes „Terminal“, besaßen in den achtziger Jahren noch Provokationspotential.“, schrieb die Frankfurter Allgemeine 2008. Seither „mutiert der Rost jedoch zu einer der künstlerischen Oberflächen schlechthin“, heißt es dort weiter. Bei Google erscheinen unter dem Suchbegriff „Rost Gartendeko“ rund 136.000 Treffer. Rost ist nicht mehr nur die Patina der Geschichte. Rost ist ein top aktuelles Thema für Künstler und Kreative. Wer „Edelrost herstellen“ in der Suchmaschine eingibt, bekommt ellenlange Hinweise, wie der Verfallsprozess künstlich eingeleitet, beschleunigt oder stabilisiert werden kann. Auf den Tischen im Atelier liegen ebenfalls Kugeln. Auf weißem Styropor zeichnen sich braun Konturen der Kontinente ab. Nebenan arbeitet eine Kursteilnehmerin an einem Bild, mischt eine Spachtelmasse an, die dem Bild reliefartige Strukturen verleiht. Im Nebenraum entstehen kleine, kachelgroße Bilder, die zu einer Collage zusammengesetzt werden können. Eine Kursteilnehmerin rührt Kaffeemehl in Spachtelmasse. „Das wird körniger“, erklärt Annette Kögel, „da wird
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echt experimentiert.“ Arbeiten mit Rost ist für Ursula Klamann wie ein „Zufallsgenerator. Man ist überrascht, was wird.“ Jedes Teil ein Unikat. Einwirkungszeit der Oxidantien, Luftfeuchtigkeit oder Schichtstärke beeinflussen das Ergebnis. Reproduktion eins zu eins geht nicht. Bei gleicher Arbeitsweise kann das Ergebnis „beim nächsten Mal ganz anders werden“, bestätigt die Kursleiterin.
Verschiedene Techniken Die Techniken, künstlich Rost zu erzeugen, sind unterschiedlich. Manches muss vorbereitet werden. Deshalb läuft der Workshop über zwei Tage, unterbrochen von einem Tag Pause. Die Lösungen, die die braune Patina erzeugen, werden wie Farbe aufgetragen. Manche Objekte müssen immer wieder eingepinselt werden, andere nur trocknen. Der Effekt stellt sich dann von selbst ein. Auf einer Leinwand mit Spachtelmasse steht die Flüssigkeit, die zum Roststreifen erstarren soll. Annette Kögel zeigt, wo es hakt: „Das müsste von da nach da fließen.“ Kleine Hilfestellung. - Sie legt ein Stück Wellpappe unter das Bild. Auf der nun schiefen Ebene verteilt sich die Lösung, fließt, zeichnet die Rostbahn vor. Erfahrungswerte sind das „A“ und „O“ bei der Arbeit mit Rost. Die Werdohler Kursleiterin hat „alles schon im Garten gehabt und gesehen, was funktioniert und was nicht.“ Spachtel etwa friert im Freien auf. Papier als Untergrund für Skulpturen saugt sich voll. Und Kugeln werden innen mit Steinen beschwert, damit sie nicht wegrollen. Richtig gemacht, halten die Objekte lange, überstehen viele Jahre auch unter freiem Himmel.
Inspirierender Input und Praxistipps
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Fragen
Was macht man wie? Darum geht in dem Workshop vor allem. Die Teilnehmerinnen sind überwiegend solche, die regelmäßig in Kögels Atelier malen. Sie sind mehr oder weniger kreativ tätig. „Es wird vorher abgesprochen, was man machen will“, sagt Annette Kögel. Aber jede Teilnehmerin setzt dann ihre Ideen um. „Manche brauchen einen Input“, so die Erfahrung, anderen genügen kleine Praxistipps. Die Motivation der Teilnehmerinnen - im Workshop und in den Malkursen dominieren die Frauen - ist unterschiedlich. „Entspannung pur“, sagt Eveline Thöne. Sie kann dabei gut abschalten: „Hier vergisst man alles.“ Misserfolge? - Gibt es nicht. „Selbst wenn man denkt, es ist verhunzt, macht Annette Kögel drei Striche und es wird toll.“ Melanie Haase hatte zum 40.
an Heike Hoffmann,
Kunsttherapeutin.
Frau Hoffmann, als „Entspannung pur“ empfinden Teilnehmer an Kunst-Workshops ihre Tätigkeit. Ist Kunst ein Anti-Stress-Mittel? Das wirkt. Es kann eine Art Heilungsprozess sein, ein Eintauchen in sich selbst. Ich habe selbst früher einen Kunstkreis angeboten. Wichtig ist dabei die WohlfühlAtmosphäre. Wir haben täglich zuviel Input auf allen Kanälen. Da tut es gut, mal zur Ruhe zu kommen. Beim Malen kommt man sich näher, spürt was mit einem los ist. Farbauswahl oder Material sind ein Signal für Befindlichkeiten. Es gibt Teilnehmer, die Probleme einbringen. Als Kunsttherapeutin muss ich dabei sehen, wo die Pädagogik etwa mit Tipps zu Material oder Techniken aufhört und Therapie anfängt. Die Grenze sollte in einem reinen Kunstkurs nicht überschritten werden. Macht es Sinn in einem Kurs (Gruppe) statt im stillen Kämmerlein kreativ zu werden? Ich würde lieber in einen Kurs gehen. Dann gibt es feste Termine. Ich habe dafür bezahlt. Wichtig erscheint mir, einen festen Termin zu haben. Auch um Abstand zu
Geburtstag einen Geschenk-Gutschein bekommen, erzählt, dass sie „schon immer kreativ unterwegs war“. Die Technik, etwas rosten zu lassen, ist für sie eine Möglichkeit, Neues auszuprobieren. „Danach hab ich den Kopf voller Ideen“, sagt sie und ist begeistert von dem offenen und gegenseitigem Austausch. Wenn man selbst gerade keine Idee habe, vor einer freien Fläche sinniere, komme man ins Gespräch. Ursula Klamann outet sich: „Ich bin Kögel infiziert.“ Angefangen hat sie mit einem Kurs „Malen mit Kreide“. Seit zehn Jahren besucht sie Kurse bei der Werdohler Künstlerin und gewinnt „immer wieder neue Eindrücke.“
Rost festigt Freundschaften Die Workshop-Teilnehmer kommen aus unterschiedlichen Bereichen. Etliche kennen sich aus anderen Kunst-Kursen, treffen sich regelmäßig an der Neuenrader Straße in Werdohl. Einig sind sich alle, dass das kreative Schaffen Stress abbaut. Es schaffe einen Ausgleich. „Es gibt immer was zu lachen hier“, spricht eine Teilnehmerin für viele. Und längst sind aus den Mal-Treffs oder Workshops Freundschaften entstanden, die über den eigentlichen Anlass hinaus gehen. gewinnen ist es besser, raus zu gehen. Und in der Gruppe ist es dynamischer. Alleine m i t M a l e n a n z u fa n g e n führt häufig zu Frust, weil auch der Austausch fehlt. Ein paar Grundkenntnisse zur Farbauswahl und zu M aterialien sind schon wichtig. Es gibt verschiedene Angebote und es kommt darauf an, das Richtige zu finden. Ich rate, verschiedene Kurse auszuprobieren. - Es muss passen. Natürlich gibt es auch Autodidakten, die so klarkommen. Von Beuys ist überliefert, dass jeder ein Künstler sei. Kann jeder Malen, um zu entspannen? Jeder ist befähigt, was zu malen oder zu zeichnen. Es kommt auf den Anspruch an, den man hat. Den sollte man nicht zu hoch hängen. Das Ergebnis muss nicht fotoähnlich sein. Befriedigender ist es, etwas von Farbenlehre zu kennen und Techniken zu erlernen. Wichtig ist zu erkennen, dass es Prozesse gibt und man sich Zeit dafür nehmen muss. Wichtig sind zudem ein geschützter Raum, Wohlfühl-Atmosphäre, dazu zu lernen und schließlich ein Erfolgserlebnis. Aber oftmals ist der Prozess künstlerischen Tuns viel befriedigender und wichtiger als das Endprodukt.
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KÄMPFER MIT NEHMERQUALITÄTEN
Franz-Josef Becker erlebte die goldene Zeit des Plettenberger Boxsports hautnah mit
Mit seinen 80 Jahren übt sich Franz-Josef Becker noch einmal in der Boxpose.
Franz-Josef Becker ist schon immer ein Kämpfer mit Nehmerqualitäten gewesen. Nicht nur im Boxring, auch im ganz normalen Leben. „Ich war zäh“, schmunzelt der Attendorner. Immer, wenn er am Boden lag, ist der vor wenigen Wochen 80 Jahre alt gewordene Ex-Faustkämpfer wieder aufgestanden. So auch nach dem schweren Motorradunfall, den Franz-Josef Becker nur mit viel Glück und schweren Verletzungen überlebt hat und der seine hoffnungsvolle Karriere als Weltergewichtler beim BC ’48 Plettenberg von einem Tag auf den anderen beendete. Mehr als fünf Jahre hatte der Attendorner für den Boxclub aus der Nachbarstadt gekämpft, und das höchst erfolgreich. „Im ersten halben Jahr bin ich mit dem Fahrrad über Windhausen nach Plettenberg gefahren“, erinnert sich der 80-Jährige noch genau, der in seiner Heimatstadt nach dem Aus im Boxring zu einem Pionier des Freizeit- und Breitensports
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geworden ist. Als junger Mann hatte es Franz-Josef Becker ganz schön in den Fäusten. Weil es in Attendorn keinen Boxverein gab, schloss sich der damals 17-Jährige dem am 18. Februar 1948 im Gasthof Hoppe gegründeten Verein in der Vier-Täler-Stadt an und erlebte in den 1950er Jahren dessen goldene Zeit hautnah mit. In der Festschrift „50 Jahre Stadtsportverband Plettenberg“ wird berichtet: „In Plettenberg wurde immer in der Schützenhalle geboxt, zur Plettenberger Kirmes. Erst war Boxen, anschließend Tanz. 2.000 Zuschauer waren normal.“ Zweimal war Normalausleger und Rechtshänder Becker mit der Plettenberger Boxstaffel auch zu Gast in seiner Heimatstadt Attendorn. Gekämpft wurde in der alten Schützenhalle. „Trotz drückender Hitze hatten sich immerhin 400 Personen eingefunden“, berichtete die Westfalenpost Olpe vor 60 Jahren. In dem Zeitungsartikel mit der
Text und Foto Martin Droste
Überschrift „Stürmischer Jubel für siegreichen Becker“ heißt es: „Am meisten interessierte die heimischen Zuschauer das Auftreten des Attendorners Becker, der seinen 25. Kampf an diesem Abend bestritt. Er setzte in allen drei Runden seinem Gegner Gudkowski stark zu, stoppte ihn mit seiner Linken so hart und sicher, dass in der letzten Runde der Gegner zermürbt aufgab und Becker zum technischen K.o.-Sieger erklärt wurde. Beifallumrauscht nahm er die Glückwünsche der Boxleitung entgegen, die ihm mit roten Nelken und einem Geschenk im Ring gratulierte.“ Viele alte Zeitungsausschnitte hat Franz-Josef Becker bis heute verwahrt. Dazu gehört ein Artikel über eine Boxveranstaltung in Attendorn gegen den BSK Oelde: „Der einzige K.o.-Sieger des Abends war der für Plettenberg boxende Attendorner Franz-Josef Becker, der dem Oelder Ziegenbein bereits zu Beginn der ersten Runde auf die Bretter schicken konnte. Man wird von diesem sympathischen Boxer in der Zukunft noch einiges erwarten dürfen. Ein Maitanz vereinte die Boxerfamilie noch für einige Stunden.“ Das hoffnungsvolle Nachwuchstalent ging mit dem BC ’48 Plettenberg auch auf Reisen. Eine davon führte die Auswahl in die DDR, wo die Plettenberger unter anderem im sächsischen Freiberg kämpften. Die Ausbeute des schmächtig wirkenden Weltergewichtlers (bis 69 Kilogramm) war ein Sieg und eine Niederlage. Becker war nicht der einzige Attendorner in den Reihen des BC `48. Auch Erich Saßmannshausen und
Josef „Jupp“ Kronenberg kämpften für den Boxclub aus der Nachbarkommune. Zweimal die Woche trainierte der junge Weltergewichtler in einer kleinen Turnhalle in Plettenberg. „Den Namen der Schule kenne ich nicht mehr. Die Luft roch nach Schweiß.“ Aber Erwin Kulas hat Franz-Josef Becker natürlich gekannt, das prominente Aushängeschild des BC ’48. „Ich habe fünfeinhalb Jahre mit ihm trainiert.“ Nach seinem frühen Karriereende und auch noch nach dem unrühmlichen Ende des Vereins - ein Vorstandsmitglied war 1961 mit der Kasse durchgebrannt – hielt FranzJosef Becker weiter Kontakt zu seinen ehemaligen Kameraden. Er präsentiert einen Bericht des Süderländer Tageblatts vom 9. Oktober 1989 über den 60. Geburtstag von Boxkumpel Willi Bialojan: „Bei manchen alten Boxern wurden natürlich Erinnerungen an die bei vielen Plettenbergern schon in Vergessenheit geratene Zeit geweckt. Besonders stolz sind die ehemaligen Boxer auf ihren Erwin Kulas, der es als Gründungsmitglied des BC 48 schaffte, bis in die Nationalmannschaft vorzudringen. ‚Der Erwin’, erzählt ein Boxkamerad, ‚hat Plettenberg in der ganzen Welt bekannt gemacht.’ ‚Stimmt’, wirft ein anderer Boxer ein, ‚der hat überall gekämpft, ob in Afrika, der Sowje-
tunion oder in den USA’.“ Den letzten Boxkampf in Attendorn erlebte Franz-Josef Becker 1972. Aus Anlass des Stadtjubiläums wurde in der damals neuen Stadthalle ein Boxring aufgebaut. Ehrengast war der ehemalige Europameister Heinz Neuhaus. Becker hätte lieber Peter Müller geholt, den alle nur „de Aap“ nannten. Auch nach der Boxkarriere blieb er dem Sport treu. So gründete FranzJosef Becker 1965 den Schwimmclub Schwarz-Weiß Attendorn, hob 1975 die erste Lauftreffabteilung im Kreis Olpe aus der Taufe, organisierte den Biggeseelauf und später den Citylauf, der längst zur Erfolgsgeschichte geworden ist. Zwei Boxkämpfe sind ihm besonders in Erinnerung geblieben. Ein muskelbepackter Anfänger aus Lüdenscheid brach ihm mit einem brachialen Schlag eine Rippe. „Der schlug wie ein Pferd“, weiß FranzJosef Becker noch genau. Aber der junge Attendorner biss auf die Zähne, hielt bis zum Schlussgong durch und siegte nach Punkten. Kein gutes Ende nahm der Kampf gegen den Mendener Hegeleicht, der ihm den Kiefer zerschmetterte. Danach ging es ins Krankenhaus. „Die meisten Kämpfe habe ich aber gewonnen.“ Darauf legt Franz-Josef Becker großen Wert. Seine bei den Gegnern gefürchteten Stärken waren die linke Gerade und der rechte Aufwärtshaken.
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Der junge Weltergewichtler Franz-Josef Becker wartet hinten in seiner Ecke. Sein angeknockter Gegner liegt vorne auf dem Boden und wird vom Ringrichter angezählt.
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Zusammen zum Wohl der Patienten Kooperation sichert Zukunft für Krankenhäuser in Plettenberg und Altena Die Kooperation des Krankenhauses Plettenberg mit dem St.-Vinzenz-Krankenhaus Altena trägt zur Sicherung der beiden Krankenhäuser im Lennetal bei. Da sind sich die Verantwortlichen beider Häuser ganz sicher. Das Krankenhaus Plettenberg befindet sich seit Jahren im Aufwind. „Wir verzeichnen für das erste Quartal 2016 einen historischen Höchststand der Auslastung“, verkündete Geschäftsführer Michael Kaufmann jüngst im Gesundheitsausschuss der Stadt Plettenberg. Seinen guten Ruf verdanke das Plettenberger Krankenhaus dem Mut der Eigentümer – Stadt Plettenberg und Reinhold-Mendritzki-Stiftung – sowie vielen richtigen Entscheidungen in den vergangenen Jahren.
Dr. Ploch und sein Anästhesieteam sind seit Januar auch für Altena zuständig.
„Durch die Kooperation mit dem St.-Vinzenz-Krankenhaus werden Kosten auf mehrere Schultern verteilt“, erklärt Michael Kaufmann, der als Geschäftsführer der Lenne-Kliniken GmbH nun auch das Altenaer Krankenhauses leitet. Die Vorreiterrolle in der Zusammenarbeit hat seit Januar dieses Jahres das Plettenberger Anästhesieteam um Chefarzt Dr. Andrzej Ploch übernommen. „St. Vinzenz braucht dafür keine eigenen Fachärzte und Plettenberg hat 220.000 Euro mehr in der Kasse“, fasst Michael Kaufmann zusammen. Erfahrung mit der Zusammenarbeit hat auch Dr. Harald Heisler. Der ehemalige Chefarzt der Chirurgie in Plettenberg übernahm 2008 im Zuge der damaligen Kooperation die Leitung der Viszeralchirurgie in St. Vinzenz. Derzeit leistet der Unruheständler zehnmal pro Monat Hintergrunddienst für die Chirurgie in Altena. „Die Zusammenarbeit mit Altena war immer gut“, bestätigt der sympathische Mediziner. Sorgen der Plettenberger Bevölkerung, dass Ärzte nicht vor Ort sein könnten, wenn sie gebraucht werden,
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Zusammen für Plettenberg und Altena: die Ärzte Dr. Harald Heisler, Dr. Angelika Zeh, Dr. Andrzej Ploch und André Scholz (von links) Foto Büdenbender/WR
räumt Michael Kaufmann aus. „Wir haben die Kapazitäten, um die Patienten in Plettenberg und in Altena zu versorgen. Eine bestimmte Zahl von Fachärzten muss ein Krankenhaus sowieso vorhalten, um Fehlzeiten zum Beispiel durch Urlaub auszugleichen. Durch kluges Personalmanagement erreichen wir sogar eine bessere Auslastung.“ Auf keinen Fall würden Patienten zwischen Altena und Plettenberg hin- und hergeschickt, verspricht Michael Kaufmann. „Jeder Patient, der zu uns kommt, hat Anspruch auf eine gute Versorgung, zumindest aber Diagnose. Auch wenn wir nicht alles machen können oder werden, wir weisen Wege.“ Kosten sparende Synergien gebe es vor allem im Management und in der Verwaltung. Für die nötige Transparenz sorge eine Clearingstelle. „Geschäftsführung und Buchhaltung schreiben die Zahlen für Plettenberg und Altena auf, um die richtigen Schlüsse ziehen zu können. Das spielt sich jetzt ein.“ Michael Kaufmann ist fest davon überzeugt: „Von der Zusammenarbeit der beiden Krankenhäuser profitieren Plettenberger und Altenaer.“
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„Wir wollen uns weiter verbessern auf der nach oben offenen Fairtrade-Skala“ Balve trägt für weitere zwei Jahre das Fairtrade-Prädikat – Ehrenamtliche tragen das Projekt
Das Prädikat Fairtrade Town schmückt sicherlich die Stadt, sieht Balves Bürgermeister Hubertus Mühling in dem Zertifikat der weltweiten Kampagne Fairtrade Towns einen Imagegewinn für die Hönnestadt. Immerhin war Balve im Februar 2014 die erste Kommune im Märkischen Kreis, die als Fairtrade Town zertifiziert wurde. Die Hönnestadt bleibt in Sachen fair gehandelte Waren am Ball und darf das Gütesiegel, das alle zwei Jahre neu vergeben wird, weiterhin tragen. „Die Stadtverwaltung ist dabei nur ein Baustein“, verweist der Bürgermeister auf die rührige Gruppe von Ehrenamtlichen, die das Projekt Fairtrade Town in Balve vorantreibt und den Gedanken des fairen, nachhaltigen Handels immer fester in der örtlichen Gesellschaft verankert. Vertreter/innen von kirchlichen Vereinen und Gruppen, politischen Parteien, aus dem örtlichen Fachhandel und der Stadtverwaltung bilden die Steuerungsgruppe, die immer wieder neue Ideen zur Förderung des Fairtrade-Gedankens entwickelt und durch beharrliche Überzeugungsarbeit weitere Partner aus Handel und Gastronomie hinzugewinnt. Namentlich sind dies: Andrea Schulte, Heinz Rapp (Dritte-Welt-Gruppe), Birgit Schäfer, Hermann Krekeler (Kolpingsfamilie), Sigrid Schmidt (SPD), Elisabeth Tillmann (Fachhandel) und Sabine Storch-Fälsch (Stadtverwaltung). Die Steuerungsgruppe legte einen handlichen Einkaufsführer im Scheckkartenformat auf, in dem die Geschäfte und Betriebe aufgelistet sind, die Fairtrade-Produkte führen. Die Ehrenamtlichen gehen in Schulen und Kindergärten, um über fairen Handel zu informieren. Öffentlichkeitswirksame Aktionen werden durchgeführt. So erhalten die Sportvereine Fußbälle, die ohne Kinderarbeit und unter Zahlung von landesüblichen Löhnen
hergestellt wurden. In den Kirchengemeinden werden Filmvorführungen organisiert. Die städtische Bücherei macht ebenfalls mit und verleiht den Ratgeber „Fair einkaufen – aber wie?“. Ein Videoclip über Fairtrade in Balve ist in Arbeit. Und beim Public Viewing zur FußballEuropameisterschaft in der Balve Höhle werden „Popquins“ als faire Alternative zum Popcorn angeboten. So ist Fairtrade in Balve inzwischen in aller Munde, das Ende der Fahnenstange aber längst noch nicht erreicht. „Wir wollen uns weiter verbessern auf der nach oben offenen Fairtrade-Skala“, verspricht Andrea Schulte. www.balve.de
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GESCHICHTE BEGREIFEN UND ERLEBEN Werdohls Stadtmuseum mit jungem Konzept Es klingelt und bimmelt, rappelt und klappert in Werdohls Stadtmuseum. Heute sind junge Museumsbesucher zu Gast. Und die bringen ganz schön Leben in die gute Stube. Auf zwei Etagen wird alles inspiziert, was die Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins mit großem Engagement zusammengetragen und liebevoll ausgestellt haben. Da werden Knöpfe gedrückt, Glocken geläutet, Bildschirme betatscht und alte Werkzeuge begrabscht. Nein, keine Sorge, nicht schlimme Finger gehen da zu Werke. Das ist alles so gewünscht. Das gehört im Stadtmuseum zum Konzept. Gerade junge Menschen sollen aus der Geschichte lernen. Dazu müssen sie diese verstehen, erklärt der Vorsitzende Heiner Burkhardt. Und verstehen heißt auch begreifen, begreifen im wahrsten Sinne des Wortes. Das Zieheisen, durch das zu Urgroßvaters Zeiten Eisenstäbe in immer dünnere Drähte gezogen wurde, befühlen die jungen Gäste neugierig. Die schwere Zange, mit der in der Schmiede einst das glühende Eisen aus dem Feuer gezogen wurde, will erprobt werden. Mit allen Sinnen lernen und verstehen ist das Motto im Museum. Das Glockenspiel der Kilianskirche erklingt auf Knopfdruck, die Wasserräder und Schwanzhämmer des Ahe-Hammer-Modells lassen sich per Fernbedienung in Bewegung setzen. Den Standort markanter Gebäude ermitteln die kleinen Museumsbesucher im
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von Martin Büdenbender von Rüdiger Kahlke
Stadtmodell per Knopfdruck. Und die Großen unter den Kleinen können ihr Wissen über die Stadtgeschichte per Werdohl-Quiz am Computer auf die Probe stellen. Möglich wurde die interaktive, multimediale Präsentation der alten Exponate erst durch die Bereitstellung großzügiger Räumlichkeiten im renovierten Bahnhof der Stadt. Den Umzug im Herbst 2013 nutzte der Heimatverein, um die Ausstellung grundlegend zu überarbeiten. Vor allem die jungen Museumsbesucher hatte man dabei im Visier. Nach gut zwei Jahren resümiert der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins Heiner Burkhardt: „Das Konzept hat sich bewährt.“ Schulklassen trifft man im Stadtmuseum Werdohl seitdem häufig an. Hier wird Geschichte lebendig. Die St. Michael Schule machte das Stadtmuseum letztes Jahr gar zu einer Station ihrer Jubiläumsfeier zum 150jährigen Schulbestehen. Unter dem Motto „Schule wie früher“ durften die Grundschüler die dort ausgestellten alten Sitzbänke mit Lehrerpult aus dem Jahre 1925 ausprobieren.
Am 22. Mai „Unterwegs im Museum“ Unter dem Titel „Unterwegs im Museum“ bietet der Heimat- und Geschichtsverein zusammen mit der Kunstwerkstatt im Bahnhof (KuBa) den großen und ganz besonders den kleinen Gästen aus Werdohl und den umliegenden Städten und Gemeinden am Sonntag, 22. Mai die Möglichkeit, das Stadtmuseum und die Kunstwerkstatt
(beide sind im Bahnhofsgebäude zuhause) zu erkunden. Heiner Burkhardt hat sich dazu Museumspädagogin Olga Falz zur Seite geholt. In vier Führungen (10.30 Uhr, 11.30 Uhr, 13 Uhr und 14 Uhr) werden beide den Kindern und Jugendlichen die Stadtgeschichte altersgerecht aufbereitet nahebringen. Jeweils im Anschluss bietet die Kunstwerkstatt im Bahnhof (KuBa) unter der Leitung von Annette Kögel den jungen Museumsbesuchern die Möglichkeit, das Erlebte und Gesehene in Zeichnungen und Bildern umzusetzen. Wer Lust dazu hat, darf auch „Werdohler Gebäude in Miniatur“ aus lufttrocknender Knetmasse formen und sich dabei von Keramikerin Sabine Schlosser anleiten lassen. Zum Abschluss der Museums-Kunst-Aktion gibt es für alle junge Teilnehmer eine kleine Überraschung. Um Anmeldung wird unter 02392 10415 gebeten. Noch eine Nachricht, die zum Museumskonzept passt: Nachdem der Geschichtsbummel des Heimat- und Geschichtsvereins Werdohl nun schon seit einem Jahr ein großer Erfolg ist, planen die beiden Initiatoren Andreas Späinghaus und Udo Böhme eine vergleichbare Veranstaltung auch für Grundschüler anzubieten.
Auf Knopfdruck läuft das Modell des Ahe-Hammers
INFO
Kinderaktion im Werdohler Kulturbahnhof Was: Kinderführungen im Museum angeboten und Mal-Aktion in der Kunstwerkstatt. Wann: Sonntag, 22.05.2016, von 10:00 bis 15:00 Uhr Wo: Stadtmuseum und KuBa, Bahnhofsplatz 1 + 3, 58791 Werdohl Telefon: 02392/10415 Stadtmuseum und KuBa Wer: kleine Gäste aus nah und fern Verantwortlich: Heiner Burkhardt / Annette Kögel, Telefon: 02392/10415 Der Eintritt ist frei
Niklas weiß: Verstehen funktioniert über „begreifen“.
Anfassen erlaubt! So macht der Museumsbesuch Spaß.
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DURA-BESCHÄFTIGTE LEHNEN ÜBERNAHME-ANGEBOT AB - ARBEITNEHMER FORDERN VERHANDLUNGEN
Von Rüdiger Kahlke
Ziel ist ein Zukunftstarifvertrag - Gewerkschafter: Unmoralisches Angebot Die Dura-Beschäftigten in Plettenberg und Selbecke werden den Unternehmensbereich Leisten und Blenden nicht übernehmen. Auf einer Betriebsversammlung am 21. April lehnten sie die Offerte der Dura-Geschäftsleitung ab. – „Mit großer Mehrheit“, wie es nach der Versammlung hieß. „Das unmoralische Angebot war eine Finte“, so Torsten Kasubke, 2. Bevollmächtigter der IG Metall im Märkischen Kreis nach der Versammlung gegenüber Komplett. In der Plettenberger Schützenhalle hatte der externe Sachverständige, den die Arbeitnehmer-Vertreter eingeschaltet hatten, Gründe dargelegt, die einen Er-
folg bei Übernahme der Werke durch die Beschäftigten aussichtslos erscheinen lassen. Kasubke, der auch Verhandlungsführer der Arbeitnehmerseite bei den Gesprächen mit Dura ist: „Mit diesem Angebot wäre der Standort nicht zu erhalten. Es kommt der Eindruck auf, als wolle der Konzern sich möglicher Sozialplankosten entledigen. Das ist mit uns nicht zu machen.“ Mit einer Demonstration und der Forderung nach einem Zukunftstarifvertrag hatten eine Woche zuvor 500 Mitglieder der IG Metall bei dem Automobilzulieferer auf das Übernahmeangebot reagiert. Die Offerte der DuraGeschäftsführung am 6. April war eine weitere Über-
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raschung für die Mitarbeiter des Bereiches Leisten und Blenden an den Standorten Plettenberg und Selbecke. Ungewissheit gibt es seit Ende November 2015. Da hatte die Unternehmensleitung angekündigt, rund 850 Arbeitsplätze abbauen zu wollen.
Arbeit nur als Subunternehmen möglich Die Dura-Geschäftsleitung habe zwei Optionen angeboten, so Kasukbe. Zum Einen Abbau von rund 850 Stellen, alternativ den Kauf des Unternehmens durch die Beschäftigten. Der Metaller: „Wir ziehen die dritte Option und die heißt, über die Zukunft mit einem Tarifvertrag sprechen.“ Gegen eine Übernahme sprechen aus Sicht des Sachverständigen und der ArbeitnehmerVertreter, dass zur Offerte weder Maschinen noch Patente zählen und personell die Bereiche Verwaltung, Vertrieb, und Entwicklung nicht zum Bereich Leisten und Blenden gehören. Unter diesen Voraussetzungen könnte der Bereich quasi nur als Subunternehmen tätig werden. Zudem seien bereits neue Aufträge abgelehnt worden, schreibt die IG Metall in einer Pressemitteilung. Das neue Unternehmen hätte weder ManagementKapazitäten noch Kunden-Kontakte oder Eigenkapital. Kasubke: „Ein Betriebsgelände, das für die Beschäftigung für fast 1.500 Menschen ausgelegt ist, wird für 450 Mitarbeiter kaum wirtschaftlich betrieben werden können. Die verlagerten Aufträge sprechen auch nicht dafür, dass hier eine große Zukunft geplant wird.“ Der Gewerkschafter forderte nun ernsthafte Gespräche zum Erhalt des Unternehmens. Er rief die Eigentümerin Linn Tylton (USA) auf, sich in diese Verhandlungen einzubringen.
Geschäftsleitung ist am Zuge Jetzt ist die Dura-Geschäftsleitung am Zuge, die mehrfach betont hatte, mit den Beschäftigten über weitere Schritte sprechen zu wollen. Vor der Betriebsversammlung hieß es dazu auf Anfrage von Komplett, dass Dura um „zügige Kommentierung des schriftlich unterbreiteten Angebots“ gebeten habe, ohne Fristen zu nennen. Wie immer die Entscheidung ausfalle, „nehmen wir die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern auf und halten uns an den gesetzlich vorgeschriebenen Prozess“, teilte das Unternehmen weiter mit, betonte aber auch, dass die Werke restrukturiert und erheblich verkleinert werden müssten, um profitabel zu arbeiten.
Kämpferische Stimmung Teilnehmer schilderten die Atmosphäre der Betriebsversammlung in der Schützenhalle als „gut und kämpferisch“. Ziel des Zukunftstarifvertrags soll sein, alle Standorte zu erhalten, neue Aufträge zu generieren und betriebliche Abläufe zu verbessern und somit zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Betriebs beizutragen. Klar ist für den IG Metall-Bevollmächtigten aber auch, „dass Menschen, die zum Teil ihr ganzes Leben bei Dura gearbeitet haben, im Falle des Arbeitsplatzverlustes sozialverträglich und angemessen ‚entschädigt‘ werden“. „Wir lassen uns nicht wie Lämmer zur Schlachtbank führen“, kündigten die Arbeitnehmer Kampfbereitschaft an. Die Gesprächsbereitschaft der Dura-Führung wollen die Beschäftigten fördern. Sie haben vorerst beantragte Mehrarbeit und Sonntagsarbeit abgelehnt.
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DER AUS DER WÜSTE KAM Der Neuenrader Mediziner Dr. Saleh aus dem irakischen Kerbala hat seine Lebenserinnerungen und noch etwas mehr aufgeschrieben
Von Uwe Tonscheidt
auf den Weg nach Deutschland, um Medizin zu studieren. Er wird dafür von den örtlichen Behörden mit dem klangvollen Namen Abdul Hussein Haji Mohammed Saleh Al-Scharkachi ausgestattet. Heute hat er einen deutschen Pass und heißt darin Abdul Hussein Mohammed Saleh. Das ist fast richtig. Bei dem in Deutschland gestarteten Versuch, seine phantasievolle Umbenennung rückgängig zu machen, zeigten auch die hiesigen Behörden Kreativität. Die Namenskürzung klappte nicht hundertprozentig. Dr. Hussein Saleh, seit 1981 praktizierender Arzt in Neuenrade, hat ein autobiografisches Buch geschrieben. Dass er es geschrieben hat, hat viel mit seiner Familie zu tun, der im Irak und Iran und der in Deutschland. Immer wieder, berichtet er im Komplett-Gespräch, sei er gefragt worden: „Warum bist du nach Deutschland gegangen? Und warum bist du Arzt geworden?“ Eine Antwort auf diese Fragen, braucht mehr als einen Abend. „Dann schreib’ doch ein Buch“, sei er aufgefordert worden. Wer denn das Buch lesen würde, habe er in die Runde gefragt. Alle Finger seien hoch gegangen.
Aus Adul Hussein Saleh wurde Abdul Hussein Haji Mohammed Saleh Al-Scharkachi Also hat er ein Buch geschrieben. „Der aus der Wüste kam“ heißt es und erzählt in elf Kapiteln die Lebensgeschichte eines schiitischen Irakers, der 1944 als Abdul Hussein Saleh in Kerbala geboren wird. Mit 18 Jahren macht er sich
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Verlag bestätigt: „Das Buch ist spannend“ Die Namenskapitel I und II gehören zu den unterhaltsamen Anekdoten im über 200 Seiten starken Buch des Mediziners. „Ich habe es so geschrieben, als ob Sie neben mir sitzen“, berichtet der Ich-Erzähler im KomplettInterview. „Überaus ehrlich und mit einer ordentlichen Portion Selbstironie erzählt Abdul Hussein Saleh seine bewegte Geschichte“, heißt es im Klappentext des in der „edition fischer“ in Frankfurt erschienen Buches. Dass es dort gedruckt wird, war nicht von vornherein klar. „Wir haben dem Verlag das von meiner Tochter abgetippte Manuskript geschickt und gefragt, ist das was, was man veröffentlichen kann? Ist es zu primitiv? Haben gefragt, was sie dazu meinen?“, berichtet Dr. Saleh. Er freute sich über die Antwort: „Das Buch ist spannend, absolut nicht langweilig.“ Auch würde es „jungen Leuten imponieren, was man als 18-Jähriger so machen kann“. Der Weg des jungen Irakers nach Deutschland und zum
Medizinstudium war steinig. Gerade die Beharrlichkeit und der starke Wille des jungen Saleh gefällt einem Rezensenten beim Internet-Buchhändler Amazon besonders gut. Zudem hebt er hervor, wie der Neuenrader „Autor sehr unterhaltsam das Aufeinandertreffen zweier völlig unterschiedlicher Kulturen“ beschreibt: „In seinem Heimatland hat er als 18-Jähriger noch nie eine nackte Frau gesehen und wird plötzlich mit aufreizenden Werbepostern konfrontiert, auf denen hübsche Frauen…. Reizwäsche zur Schau stellen. Dass es in so einem jungen Mann ‚fürchterlich‘ brodelt, ist doch klar…“ Und weiter heißt es: „Gerade in Zeiten des starken Flüchtlingszustroms ist dieses Buch wunderbar, weil es die ganz natürlichen und menschlichen Gegebenheiten beschreibt.“
Historische Hintergründe werden beschrieben Und gerade in Zeiten des starken Flüchtlingsstroms ist es hilfreich, wenn jemand mit Wurzeln in einem dieser Flüchtlingsländer versucht, seinen Leserinnen und Lesern diesen Kulturkreis und dortige Problemlagen verständlich nahe zu bringen. Dr. Saleh erläutert in seinem Buch die Entstehung des Islam, den Glauben der Schiiten und die religiöse Bedeutung der Stadt Kerbala. Und er erläutert die jüngere Konfliktlage an Euphrat und Tigris, zeigt auf, welch bedrohliche Folgen das für Mitglieder seiner Familie hat und hatte.
Patienten-Lob und kritische Töne Bei seinen Patienten, die das Buch gelesen und ihn darauf angesprochen haben, sei es sehr gut angekommen, berichtet Dr. Saleh. Es enthält auch Kapitel, in denen er seine eigene Krebserkrankung thematisiert und deren
Heilung schildert. Auch philosophisch-psychologische Betrachtungen zu Träumen gehören dazu. Der 71-Jährige ist „begeistert über die Resonanz“. Es gibt nicht nur Lob, es gibt auch Kritik. Dass Saleh bei der Schilderung seines Lebens als Arzt in Deutschland auch ausführlich über Geld spricht und konkrete Summen nennt, hat nicht jedem gefallen. Ausführlich berichtet der Neuenrader auch von seiner Spielsucht und dem schwierigen Weg, sich von ihr zu lösen. Nicht nur da nennt er hohe Beträge. Die nennt er ebenfalls bei der Schilderung seiner Anlage- und Kreditangelegenheiten mit Banken. Da geht es bisweilen um Siebenstelliges. Nicht jeder Banker dürfte die Schilderungen mit Freude lesen. Gedanken über Formalia sind nicht auszuschließen. „Offen sein“ und Willkommenskultur sind heute selbstverständliche Zielsetzungen. Im Neuenrade der frühen 1980er konnte das live am Telefon ganz anders sein, schildert Saleh auch in seinen Erinnerungen.
Weitere Aktivitäten nicht ausgeschlossen Dass der spätberufene Autor vor allem das anekdotische Erzählen mag, zeigen viele seiner Kapitel. Da ist er auf den literarischen Pfaden seiner kulturellen Herkunft unterwegs. „Meine Frau hat manches gestrichen“, sagt er mit Hinweis aufs Kapitel „Außerordentlich seltsame Fälle im Praxisalltag“. Sie hätte ihm das Kapitel durchaus ganz streichen können. Mit dem Hinweis: „Das ist Stoff für eine andere Geschichte“. Im Prinzip weiß „Jungautor“ Saleh das auch, denkt er doch darüber nach, ob er seine Erfahrungen vielleicht in Prosatexten verarbeiten könnte. Vor der literarischen Tat stellt sich für den Verfasser handschriftlicher Manuskripte eine noch ungeklärte handwerkliche Frage: „Wer tippt ab?“
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Von Rüdiger Kahlke
Meinerzhagener Frühling mit Auto-Schau und verkaufsoffenem Sonntag
Cabrio oder SUV - Die Meinerzhagener City wird zum Show-Room für die Autohändler und zur Info-Börse für die Besucher. Vier Autohäuser zeigen am 8. Mai (Muttertag) was sie an neuen Modellen zu bieten haben. Die Schau unter dem Titel „Meinerzhagener Frühling“ hat Tradition. Sie ist ein Besuchermagnet, der weit über die Stadt hinaus wirkt. Start in den „Meinerzhagener Frühling“ ist um 12 Uhr vor der Volksbank, die federführend die Organisation stemmt und die Umsetzung mit einem fünfstelligen Budget ermöglicht. Bürgermeister und Volksbank-Vorstand eröffnen mit einem Fass-Anstich das Event. Mitglieder der Volksbank dürfen sich anschließend auf ein persönliches Geschenk freuen. Über die Auto-Schau hinaus bieten die Veranstalter ein buntes Programm für Kinder. Besucher können sich mit Süßem und Deftigem verpflegen oder shoppen. Die Geschäfte haben am 2. Sonntag im Mai von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Umrahmt wird das Event in der City von musikalischen Darbietungen.
Fernsehstar zum Anfassen Eine Attraktion ist auf Einladung der Stadtwerke Meinerzhagen am 8. Mai ein Stargast, der besonders Kinder und ihre Familien begeistern dürfte. - Die Maus präsentiert sich als Fernsehstar zum Anfassen: Hände schütteln, Fotos machen und kleine Späße treiben. Ihr Auftritt wird sicher so bunt und überraschend sein wie „Die Sendung mit der Maus“ selbst.
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Überall in der Stadt gibt es neben neuen Autos (Busenius Automobile, AKG Automobile, Meinerzhagener Autohaus und Autohaus Starke) somit viel Spannendes zu entdecken. Zum sonntäglichen Stadtbummel warten die Geschäfte an der Hauptstraße, der Derschlager Straße und „Zur Alten Post“ mit Aktionen auf. An der Oststraße (Mega-M arkt) können sich Besucher bei der Oldtimer-Parade alte Schätzchen ansehen oder Erinnerungen auffrischen, während Kinder sich schminken oder auf der Hüpfburg austoben können. Der „Meinerhagener Frühling“ klingt ab 17 Uhr mit einem halbstündigen Orgelkonzert in der Jesus-ChristusKirche aus.
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PROVINZIAL HENKE & KOBER: STARKER SERVICE AN DER LENNE
Auf Bewährtem aufbauen – neue Lösungen erschließen, das ist das Ziel der Fusion der beiden ProvinzialGeschäftsstellen in Werdohl. Die beiden erfahrenen Agenturinhaber Michael Henke und Sebastian Kober arbeiten seit dem 1. Januar 2016 mit ihren bisherigen Teams zusammen für die Interessen ihrer Kunden – unter neuem Namen. „Durch den Zusammenschluss können wir unseren Kunden einen verbesserten Service bieten“, sagen die langjährigen Agenturinhaber Michael Henke (45) und Sebastian Kober (37), die zukünftig ihr ganzheitliches Beratungskonzept weiter ausbauen wollen: „Für unsere Kunden bedeutet dies einen spürbaren und nachhaltigen Mehrwert.“ Mit insgesamt zwölf Mitarbeitern deckt die neue Provinzial Henke & Kober an zwei Standorten alle Versicherungssparten mit kompetenten Fachleuten ab. Ob für Privatkunden, Kommunen, Kirchengemeinden oder für Kunden aus dem gewerblichen und industriellen Bereich: „Wir haben für alle Herausforderungen die passenden Versicherungslösungen und das erforderliche Know-how“, sagt Henke, der selbst mit dem Altersvorsorge-AWARD in Gold ausgezeichnet worden ist. Darüber hinaus finden die Kunden nun sowohl Fachberater für Gewerbe als auch Fachberater für Vermögen und Finanzen in einem gemeinsamen Unternehmen. „Die Entwicklung und Vor-Ort-Betreuung betrieblicher Versorgungskonzepte, aber auch das gewerbliche und industrielle Risikomanagement zeichnen uns aus“, betont Sebastian Kober, der bereits seit mehr als zehn Jahren als Geschäftsstellenleiter der Provinzial in Werdohl etabliert ist. Mit Claus Kolberg, Inhaber von
Ackon Kolberg Immobilien, bietet das Büro der Provinzial Henke & Kober zudem einen umfassenden Maklerservice für seine Kunden: Bewertung, Kauf und Verkauf von Immobilien sowie das passende Absicherungskonzept kommen hier aus einer Hand. Die Bürogemeinschaft von Ackon Kolberg Immobilien und Provinzial Henke & Kober bietet ihren Kunden damit einen besonderen Mehrwert. Beratungen können die beiden Versicherungsprofis zukünftig nicht nur in den beiden Geschäftsstellen, bei den Kunden zu Hause oder den Unternehmen vor Ort, sondern nach Terminvereinbarung auch bequem via Skype durchführen. „Wir sind damit bei der Provinzial Vorreiter“, stellt der Inhaber Sebastian Kober die innovative Ausrichtung der Provinzial Henke & Kober heraus. Der gebürtige Werdohler Michael Henke verweist auf die regionale Verwurzelung als öffentlicher Versicherer und das damit verbundene gesellschaftliche Engagement. „Wir unterstützen auch künftig unsere Vereine vor Ort, speziell im Breitensport, und sind weiterhin Partner unserer Freiwilligen Feuerwehr.“ „Unsere Kunden können sich sicher sein: Wir sind immer für sie da, wenn sie uns brauchen“, stellen Sebastian Kober und Michael Henke den Schwerpunkt ihrer gemeinsamen Arbeit heraus.
Die Provinzial-Geschäftsstelle Henke & Kober erreichen Sie telefonisch unter Werdohl-50660, per Fax unter Werdohl-506626 oder per Mail unter henke-kober@provinzial.de. Persönlich ist das Team während der Bürozeiten für Sie da. Büro Freiheitstr. 15: Mo. bis Do. von 8:30 - 12:30 Uhr und 14:30 - 17:30 Uhr sowie Fr. von 08:30-14 Uhr Büro Bahnhofstr. 16: Mo. bis Fr. von 8:30 - 12:30 Uhr und von 14:30 - 17:30 Uhr
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MIT BALDRIAN UND FOTOFALLEN WILDKATZEN AUF DER SPUR
von Rüdiger Kahlke
Naturschutzzentrum MK unterstützt Screening - Kooperation mit Museum in Münster
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„Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt.“
gen“, ergänzt Klaus Schulte, der das Wildkatzen-Projekt
Dem griechischen Dichter und Bauern Heriod (700 v. Chr.) wird der Spruch zugeschrieben. Ein rutschiger Trampelpfad, ein Sprung über den Rombach, der mehr oder weniger gut gelingt. Dann geht es in der Nähe der Heinrich-Bernhard-Höhle in Plettenberg-Lettmecke steil bergauf. - Kontroll-Expedition in Sachen Wildkatzen. Ein paar provisorische Stufen am Hang zeugen noch von Walderkundungen, die Förster Markus Ingenohl früher mit Kindergarten-Kindern gemacht hatte. Stefanie Funke, Studentin der Landschaftökologie in Münster, geht voran. Sie erreicht als erste das Ziel: eine Fotofalle, zwei Meter dahinter der Lockstab „MK 35“. Durchatmen, wegen des Aufstiegs. Spannung, was ist auf dem Chip in der Kamera?
beim Naturschutzzentrum seit 2015 betreut.
Von Olpe aus nur „ein Katzensprung“
Anfang März hatten Stefanie Funke und Klaus Schulter
In Zusammenarbeit mit den Naturkunde-Museum in Münster ist Schulte im Märkischen Kreis der Wildkatze auf der Spur. Im benachbarten Kreis Olpe wurden die Tiere bereits nachgewiesen. Von dort in den Märkischen Kreis „ist es nur ein Katzensprung“, bleibt Helena Klöckner, die ebenfalls Landschaftsökologie studiert und das Screening im Hochsauerland durchgeführt hat, im Bild. Die Katze, die größer als eine Hauskatze ist, gilt als Wärme liebend und scheu. Schulte: „Wir haben uns angesehen, wo sie wandern könnte.“ Eine Option war das Lennetal mit den angrenzenden Waldgebieten. Für Markus Ingenohl ist es „interessant zu sehen, wie schnell die Katze sich ausbreitet“. Ursprünglich nur noch ver-
vom Naturschutzzentrum Märkischer Kreis im Revier Ebbetal die Lockstäbe aufgestellt. Ihr Ziel: Wildkatzen nachweisen. Das Revier bietet laut Ingenohl, was die Katzen mögen: „Wald, Bergkuppen, Felsen, auf denen sie in der Sonne liegen können.“ 2.300 Hektar Natur pur am Rande des Ebbegebirges. Im Wildnisgebiet selbst wird der Wald nicht bewirtschaftet. Seit der Sturm Kyrill im Januar 2007 über das Sauerland fegte und innerhalb weniger Minute für großflächige „Kahlschläge“ sorgte, hat Ingenohl das Wildnisgebiet sich selbst überlassen.
einzelt in der Eifel nachgewiesen, gibt es Wildkatzen inzwischen wieder in verschiedenen Regionen. Für Klaus Schulte mit ein Grund ist das große Nahrungsangebot. Kyrill hat auch dazu geführt, dass Mäuse, die idealen Beutetiere, reichlich vorhanden sind. Es beginnt zu regnen. Helena Klöckner hat die Speicherkarte aus der Fotofalle gezogen und spannt den Schirm auf, unter dem Stefanie Funke den Laptop startet. Alle scharen sich um den elektronischen Begleiter. Die Fotofalle hat seit der letzten Kontrolle eine Woche
So ist ein Biotop entstanden, das auch seltene Tiere wie Schwarzstorch oder verschiedene Spechte anlockt, berichtet der Förster. Und das eben auch, soweit man weiß, ein idealer Lebensraum für die Wildkatze ist. „Halt so, wie wir uns vorstellen, was die Katzen mö-
zuvor mehrfach ausgelöst. Bilder sind auf dem Chip. Das schönste: ein Wildschwein, das am Lockstab schnuppert. Eine Wildkatze leider nicht. Also: Akkus wechseln, Kamera in der Fotofalle scharf stellen. Lockstab wieder mit Baldrian einsprühen. - Auf ein Neues.
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DNA-Analyse als 2. Schritt Auch an Stab „MK 51“ auf der anderen Seite des Rombach-Tales ist an diesem Vormittag nichts zu holen. Was, wenn endlich die Wildkatze auf dem Foto wäre? „Wir freuen uns erst in der Runde und rufen dann im Museum an“, sagt Stefanie Funke. „Wir machen jedenfalls keine Riesenreklame“, betont Revier-Chef Markus Ingenohl, „dass nicht jeder gleich meint, er müsse die Katze suchen. Die sieht er eh nicht.“ Nächster Schritt wäre ein DNA-Nachweis. Die Stäbe mit der BaldrianParfümierung locken die Wildkatzen über weite Entfernungen an. Versuchsweise hat das Naturschutzzentrum an den Stäben auch Reagenzgläser mit der Flüssigkeit befestigt, die über eine kleine Öffnung in der Kappe den Duft freisetzen. An den aufgerauten Stäben reiben sich die Katzen. Haare, die hängen bleiben, werden zur Analyse in Fachlabors wie dem Senckenberg-Institut nach Frankfurt geschickt. Anhand der Fellproben lässt sich feststellen, woher die Katzen kommen.
Revier Ebbetal bietet idealen Lebensraum Bis Ende April kontrollieren Klaus Schulte und Stefanie Funke wöchentlich die Lockstäbe. Rund 40 waren es im vorigen Jahr, vor allem im östlichen und nördlichen Bereich des Märkischen Kreises. Fünf sind es diesmal im Großraum Plettenberg. Und bis dahin, sagt Markus Ingenohl, „hoffen wir immer noch auf den Ausruf: Wir haben sie!“ Für den Förster ist klar, dass das Wildnisgebiet mit Südhanglage für die Wildkatze ein „gefundenes Fressen“ ist. „Die Landschaft ist ein Traum in Tüten“, sagt er und glaubt, dass das scheue Tier längst da ist. Nur der Nachweis, der fehlt eben noch. Ob es zur Paarungszeit im nächsten Frühjahr erneut ein Screening gibt, „hängt davon ab, ob wir die Fotofalle nochmal kriegen“, ist auch Klaus Schulte daran interessiert, dass sich Schweiß und Mühe doch noch auszahlen. Erfolg oder Misserfolg - hier hängt‘s an einem kleinen Foto.
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Fragen
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an Katrin Rosentreter
Wildkatzen-Botschafterin des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND). Was macht die Wildkatze so interessant, dass nach Nachweisen zu ihrer Verbreitung gesucht wird? Die Wildkatze benötigt als Prädator (Räuber, die Red.) große, zusammenhängende Wälder. Zudem stellt sie relativ hohe Anforderungen an den Wald. Damit bevorzugt sie genau den Typ Wald, den wir als naturnah und nachhaltig bezeichnen. Dort, wo es der Wildkatze gut geht, geht es auch den anderen Waldbewohnern gut. Damit ist die Wildkatze eine Indikatorart für gesunde Wälder - und die wünschen wir uns doch alle! Warum der große Aufwand mit Fotofallen und DNAProben? Fotofallen geben meist den ersten Hinweis auf ein Wildkatzenvorkommen. Mit der Auswertung der DNAProben kann man nicht nur eindeutig feststellen, ob es sich tatsächlich um eine Wildkatze handelt, sondern kann auch sagen, um welche Wildkatze es sich handelt. So lässt sich beispielsweise die Wanderung von männlichen Tieren nachvollziehen, wenn sie an verschiedenen Lockstöcken „geortet“ werden. Zudem kann man untersuchen, ob die verschiedenen Wildkatzen, deren Haare man findet, einer „Wildkatzenfamilie“ angehören. Diese Informationen sind aber nicht einfach nur „nett zu wissen“, sondern für den Schutz der kleinen
Tiger unerlässlich. Ist die genetische Vielfalt groß (also sind Individuen verschiedener Familien in einem Gebiet), so ist das für den Genpool der Art besser, weil sie dann weniger anfällig für Krankheiten sind. Ein weiterer Forschungsaspekt ist die Untersuchung der Verwandtschaft mit unseren Hauskatzen. Es ist ja denkbar, dass sich die Wildkatze irgendwann mit unserer Hauskatze verpaart hat. Seit wann gibt es dieses intensive Screening und was war der Auslöser? Das Projekt „Wildkatzensprung“ des BUND begann im Jahr 2011. Inzwischen wurden mehr als 5.000 Haarproben gesammelt und über 16.000 junge Büsche und Bäume gepflanzt. Die gezielte Anlage von Biotopverbundstrukturen in Form von Wildkorridoren wurde bisher nur unzureichend realisiert. Dank des Projektes „Wildkatzensprung“ sorgt der BUND nun dafür, dass der Anteil von Biotopverbundstrukturen in Deutschland steigt. Wo kommt die Wildkatze her und ist sie typisch für unsere Wälder? Ursprünglich war das Vorkommen der Europäischen Wildkatze über ganz Europa verbreitet. Jahrhundertelang wurde die Wildkatze vor allem in Mitteleuropa stark bejagt. Gleichzeitig entstand durch die stärkere forstwirtschaftliche Nutzung der Wälder, die Industriealisierung und die zunehmende Besiedlung der Verlust der Lebensräume für die Wildkatze. Daher ist sie heute stark vom Aussterben bedroht.
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KOCH PHILIP FRANK: „ICH BEREUE KEINEN TAG MEINE BERUFSWAHL“ Arbeitsagentur lud ins Neuenrader Restaurant Karl ein, um Perspektiven in der Gastro-Branche aufzuzeigen von Uwe Tonscheidt Philip Frank ist Koch aus Überzeugung.
Manche Branchen sind auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt nicht beliebt: z.B das Hotel- und Gaststättengewerbe. „Da gibt es allgemein Fachkräftebedarf“, stellt Lena Draxler von der Arbeitsagentur in Iserlohn fest. Zusammen mit Anja-Katrin Rammoser-Schriever vom Arbeitgeberservice der Agentur hat sie das Café & Restaurant Karl in Neuenrade ausgesucht, um die Werbetrommel zu rühren. Souschef Philip Frank ist Koch aus Überzeugung. Eigentlich stand anfangs Papas Lampenfirma auf seinem Zukunftsplan. Doch dann machte er ein Praktikum in der Gastronomie, anschließend das Fachabi und nach einem Jahrespraktikum stand fest: „Ich werde Koch.“ „Ich bereue es keinen einzigen Tag“, sagt er heute. Die Begeisterung für seinen Beruf hat auch etwas mit seinen bisherigen Arbeitgebern zu tun. Er hat sich gute Häuser gesucht. Eine sehr renommierte sauerländische Küche war sein Ausbildungsbetrieb. Ein Jahr Gastronomie auf Sylt hat er absolviert, wissend, dass sich das im Lebenslauf gut macht. Der ist so gut, dass Geschäftsführerin Ruth Orthaus-Echterhage hofft, dass der junge, ambitionierte Mann ihrem Restaurant längere Zeit erhalten bleibt. Bis zu fünf Köche gehören zum Restaurant-Team. 15 Mitarbeiter/innen sind fest angestellt, darüber hinaus gibt es Aushilfen, berichtet die Geschäftsführerin. Mit einer solchen Mannschaft lasse sich die Arbeit gut organisieren, sagt Frank. Er weiß, dass Wochenend-Arbeit, SiebenTage-Woche und Schichtdienst junge Leute abschrecken. Doch in einem ausreichend großen Team sei alles „eine Frage der Organisation“, erläutert der stellvertretende Küchenchef. Organisationstalent sei in der Gastronomie das A und O. Die in den Medien präsenten Kochsendungen würden bei vielen jungen Leuten eine falsche Erwar-
tungshaltung wecken. Das habe vorübergehend zu einem wahren Run auf den Kochberuf geführt, aber auch zu hohen Abbrecherzahlen. Einen Abbruch der Ausbildung will Ruth Orthaus-Echterhage möglichst vermeiden. „Bei uns fängt nur an, wer ein Praktikum gemacht hat“, erläutert die Unternehmerin ihr Prinzip. Das gibt den Bewerbern die Möglichkeit ihr Interesse zu testen und dem Arbeitgeber Einblicke in ihre Eignung. Jungen Leuten rät die Geschäftsführerin der Echterhage-Holding (fünf Industriebetriebe, ein Generalbauunternehmen, eine Marketing-Agentur, ein Café & Restaurant), sich bei Interesse an Praktika und Ferienjobs mutig und frühzeitig an die Firmen zu wenden. Anja-Katrin Rammoser-Schriever: „Praktika bieten auch die Möglichkeit, rechtzeitig Defizite zu erkennen, an denen man etwas verbessern kann. Dabei unterstützt die Arbeitsagentur Bewerber und Unternehmen.“ Info: arbeitsagentur.de, karl.menu
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HÄNDE, DIE GESCHICHTEN ERZÄHLEN
von Bernhard Schlütter
Fotograf Arek Goniwiecha stellt Menschen vor, die nichts und vor allem nicht sich selbst verstecken wolllen
„Nothing To Hide“ heißt das Fotobuch von Arkadiusz Goniwiecha. Warum ihm Musiker, Models, Moderatoren, ganz normale Leute bereitwillig die Hände entgegenstrecken? Sie haben ungewöhnliche Hände. Tätowierte Hände. Gefärbte Handwurzeln, Handballen und Handinnenflächen, Fingerkuppen und Knöchel. Sie zeigen ihre Weltanschauung, Vorlieben, Verbundenheiten, Extravaganzen als Tattoos auf ihren Händen – ganz offen, dauerhaft bleibend. Sie wollen sie nicht verstecken. Der Plettenberger Arkadiusz Goniewiecha, den jeder, auch er sich selbst, Arek nennt, ist als Konzertfotograf und Videofilmer in der Hardcore- und Punkszene ein gefragter Mann. Der 27-Jährige, der nach einem Volontariat beim Süderländer Tageblatt jetzt in Dortmund Fotografie studiert und derzeit mit Freundin Nathalie in Bochum wohnt, fotografiert für einschlägige Szenemagazine wie Visions und Metalhammer, begleitet Bands auf Tour und erhält dabei auch Backstage-Einblicke. Zur Idee und zum Projekt „Nothing To Hide“ führte ihn aber der Zufall an der Hand. 2010 fotografierte er ein Konzert der Hardcore-Band Tribute To Nothing. Ihm fallen die tätowierten Hände von Gitarrist Kris Stammer auf. „Ich wollte sie in Verbindung mit seinem Gesicht im Querformat festhalten.“ Die Herausforderung für den Fotografen: Hände und Gesicht sind ziemlich weit voneinander entfernt. „Durch eine etwas unnatürliche Haltung seiner Hände gelingt es mir aber vor dem Club, in dem das Konzert stattfindet, mein Ziel zu erreichen. Die Hände sind perfekt zu erkennen. Das Gesicht ist durch die stark geöffnete Blende zwar unscharf, aber dennoch gut im Bild.“ Diese „Zombie-Haltung“ wiederholt sich in Varianten im Buch.
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Fünf-Minuten Begegnungen mit dem Reportageobjektiv Von nun an wirft Arek verstärkt ein Auge auf Hände und stellt fest, dass vor allem Musiker, aber auch viele Leute in seinem Freundes- und Bekanntenkreis tätowierte Hände haben. Er spricht sie an – oft spontan – und fotografiert ihre Hände. Er nutzt seine Kontakte in der Musikszene, bekommt Promis wie Jacoby Shaddix von der US-Metal-Band Papa Roach, Jennifer Weist, Frontfrau der Band Jennifer Rostock, Torsten Scholz von den Beatsteaks und Guido Donot vor sein 35-mmReportageobjektiv. „Immer ganz schnell, ansprechen, Foto machen. Ich habe nicht einen einzigen Termin abgesprochen. Es waren meist Fünf-MinutenBegegnungen vor, zwischen oder nach Auftritten“, berichtet Arek. Die unvorbereiteten Hand-Models ließen sich bereitwillig fotografieren und gaben Auskunft über den Grund ihrer Handtätowierungen. Klar, sie haben ja nichts zu verbergen. Auf den 254 Seiten halten nicht nur Musiker ihre Hände in die Kamera. Auch einige Tätowierer werden in Nothing To Hide verewigt, ebenso der laut Guinessbuch meist gepiercte und implantierte Mann der Welt, Rolf Buchholz. Oder bekannte Gesichter wie der Kriminalbiologe und Vorsitzende des NRWLandesvorstandes von „Die Partei“, Mark Benecke, oder der Kölner Journalist und Moderator Oliver Plöger.
Scarlett Simoneit, Model aus Düsseldorf, hat die Handinnenflächen tätowiert - sehr schmerzhaft.
Jennifer Brehm, Erzieherin aus Plettenberg, trägt die Rose als ewiges Zeichen der Liebe.
Die Rose erinnert Jennifer an Dinge, die sie glücklich machen Die Plettenbergerin Jennifer Brehm erklärt das Motiv auf ihrer Hand: Die Rose als ewiges Zeichen der Liebe erinnere sie, nicht zu vergessen, „wie wertvoll die Dinge sind, die mich glücklich machen“. Dazu gehört für die junge Erzieherin auch ihr „Dorfleben“ in Plettenberg „mit den schönsten Aussichtsplätzen, den viel zu kleinen, überschaubaren Bars und den Menschen, die mein Lebenslauf sind“. Die Fotos sind nicht alle unbedingt technisch perfekt. Kein Blitz, das vorhandene Licht muss ausreichen, der Hintergrund säuft ab. „Ich habe manches Motiv verhauen, aber dennoch ins Buch aufgenommen, weil es um die Bildkomposition geht“, meint Arek. Aus dem selben Grund sind die meisten Fotos in seinem Buch schwarzweiß. „Ich liebe Schwarzweißfotos. Der Blick konzentriert sich aufs Motiv.“ 160 Exemplare hat Arek von seinem Buch in hochwertigem Fotodruck herstellen lassen und verkauft sie über seinen eigenen Onlineshop (www.arek-photography.com) für 49,50 Euro das Stück. Die Verwirklichung seines Herzblut-Projekts wurde erst möglich durch das Sponsoring des Whiskeydestillerie Jack Daniel’s, der zu Nothing To Hide auch ein Making-of-Video produzierte und ins Netz stellte. Auch eine Ausstellung in Köln durfte Arek mit seinen Hand-Fotos bestreiten. „Ein Buch und eine Ausstellung – das ist doch das höchste, was ein Fotograf erreichen kann“, ist er stolz auf sein Werk. „To be continued“ (wird fortgesetzt) steht auf der letzten Seite, denn er hat noch viele weitere Hand-Fotos in der Hinterhand. Vielleicht zeigt Arek die Hand-Tattoo-Fotos ja bald auch mal in einer Ausstellung im heimischen Sauerland. Verstecken muss er sich damit nicht.
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BLASMUSIK ENTDECKEN
von Bernhard Schlütter
Feuerwehrmusikzug Plettenberg zieht für Mitgliederwerbung über die Dörfer
Foto Ai-Lan Na-Schlütter
Blasmusik ist vielseitig, Blasmusik ist alles andere als altbacken, Blasmusik ist in – den Beweis dafür tritt der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Plettenberg immer wieder an. Stücke aus aktuellen Musicalproduktionen wie Starlight Express, Popmedleys und anspruchsvolle Konzertwerke gehören ebenso zum
Repertoire des Blasorchesters wie die klassische Dicke-BackenMusik für Schützen- und andere Volksfeste. Ein weiterer Trumpf des Musikzugs Plettenberg ist die tolle Gemeinschaft, die nicht nur beim Musizieren viel Spaß hat. 33 Musikerinnen und Musiker bilden derzeit das Blasorchester des Musikzugs unter der Leitung von Michael Hammecke. Dazu kommen sechs Frischlinge, die im vergangenen Jahr dazugestoßen sind. In ihre Ausbildung investiert der Musikzug Zeit und Geld. „Wir beginnen mit Unterricht in allgemeiner Notenkunde“, erklärt Musikzugführer Thomas May. Instrumentalunterricht erhalten die Neulinge entweder bei Privatlehrern oder in der Musikschule Lennetal. „Die Kostenbeteiligung beträgt 30 Euro pro Monat, den Rest bezahlen wir aus der Musikzugkasse“, erklärt Thomas May. Günstiger kann man ein Instrument nicht erlernen. Um noch mehr potenzielle Musiker/innen zu erreichen, zieht der Feuerwehr-Musikzug in diesem Jahr über die Dörfer. „Wir gehen zu den Leuten, veranstalten offene Proben in verschiedenen Plettenberger Ortsteilen“, kündigt Thomas May an. Dabei kann jeder Interessierte die verschiedenen Instrumente ausprobieren. Außerdem werden die vielfältigen Aktivitäten vorgestellt, die teils speziell für die Jugendlichen, teils für den kompletten Musikzug durchgeführt werden. Jetzt beginnt erst mal die Schützenfestsaison im Sauerland. Der Musikzug Plettenberg spielt u.a. bei den Schützenfesten in Plettenberg-Grünetal (6. bis 8. Mai), Plettenberg-Oestertal 3. bis 5. Juni) auf. Darüber hinaus ist das Feuerwehr-Blasorchester am Pfingstsonntag, 15. Mai, beim Frühschoppenkonzert im Rahmen des 125. Jubiläums des TuS Plettenberg im Lennestadion Böddinghausen zu hören, am 26. Juni beim Tag der Kultur an der Christuskirche in Plettenberg und am 3. Juli beim Dorffest in Pasel. Der Feuerwehrmusikzug probt montags ab 19 Uhr im Feuerwehrhaus in Holthausen (Am Nocken). Aktuelle Informationen finden sich auf der Internetseite www.musikzug-plettenberg.de.
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SCHERBEN BRINGEN UNGLÜCK EIN HUBBI-KURZKRIMI Von Pia Mester Freitagabend in der Nuckelpinne. Im Fernsehen über der Theke lief die Wiederholung irgendeines Bundesligaspiels, das Berthold andächtig schaute. Gerda sortierte Erdnussschalen und Hubbi genoss die Ruhe, um endlich mal in ihrem neuen Buch „CSI-Forensik für Dummies“ zu schmökern. Fortbildung sozusagen. Sie seufzte genervt, als die Eingangstür mit einem Schwung aufflog und Karl-Heinz in die Kneipe stürmte. Er machte sich gar nicht erst die Mühe, die anderen zu grüßen, sondern polterte sofort los. „Diese dumme Kuh! Und mein Vater hat noch gesagt, warte mit der Hochzeit. Vielleicht findest du noch eine andere. Aber nein, ich war ja so verliebt in ihre blonden Locken!“ „Ehekrach?“, fragte Berthold. „Ich könnte sie so….“ Karl-Heinz ballte die Hände zu Fäusten und verzog wütend das Gesicht. „Jetzt trink erstmal was und dann erzählst du, was los ist“, sagte Hubbi und stellte ihm ein Pils vor die Nase, das er sofort gierig herunterstürzte. Tatsächlich wirkte er danach etwas ruhiger. „Es ist deswegen.“ Er zog einen ausgeschnittenen und schon ziemlich zerfledderten Zeitungsbericht aus der Tasche. Hubbi nahm das Papier und las. Es ging in der Meldung um eine antike chinesische Schale, die durch Zufall auf einem Dachboden in Österreich gefunden wurde. Als sie den Wert des Stückes las, musste sie schlucken: 1,5 Millionen Euro. „Teures Porzellan“, murmelte sie. Berthold und Gerda lasen sich den Bericht ebenfalls durch und nickten. „Und was hat das jetzt mit deiner Frau zu tun?“, wollte Gerda schließlich wissen. „Vor ein paar Wochen hat sie in so einem Anfall das ganze Haus entrümpelt. Ist ja ne Menge zusammengekommen, bei ihren vielen Flohmarktbesuchen. Und dann war ja auch diese Sammlung von den CDU-Frauen für’s Gertrüdchen.“ Hubbi nickte. Jedes Jahr gab es beim Gertrüdchen-Fest in Neuenrade einen großen Trödelmarkt, dessen Erlös einem guten Zwecke zugute kam. „Und bei den Sachen, die sie gespendet hat, war auch eine Schale, aus der ich beim Fernsehen immer meine Chips gegessen habe. Sie meinte, die Schale wäre alt und hässlich und müsse immer mit der Hand gespült werden, aber ich wollte sie behalten. Sie hat sie aber einfach hinter meinem Rücken gespendet und mich vor vollendete Tatsachen
gestellt.“ Er brummte noch etwas unverständliches, das Hubbi aber gar nicht mitbekam. Ihr schwante Schlimmes. „Sag bloß, diese Schale…“ „…sieht genauso aus wie die auf dem Bild. Die Chinesen haben damals bestimmt mehr als eine davon hergestellt, wenn du mich fragst.“ „Oh“, sagten Gerda und Berthold wie aus einem Mund. „Hol sie zurück, hab ich ihr gesagt. Und wenn du sie den CDU-Frauen eben abkaufst. Aber sie will nicht. Das sei peinlich und unhöflich, sagt sie. Ich wollte das schon erledigen, aber sie droht mir damit, nie wieder meine Wäsche zu waschen, wenn ich es tue.“ Er fuhr sich durch die Haare. Hubbi staunte: Für eineinhalb Millionen konnte Karl-Heinz sich sein Leben lang jeden Tag eine neue Unterhose kaufen. „Hubbi, du musst mir helfen“, sagte er nun verzweifelter, als Hubbi es je von ihm gehört hatte. „Und wie?“ „Kauf du die Schale für mich. Du bekommst auch etwas ab von den Millionen, versprochen.“ Hubbi grinste. So leicht würde sie nie wieder an so viel Geld kommen. Pünktlich zur Eröffnung am Gertrüdchen-Samstag erschien Hubbi im alten IHR PLATZ, wo dieses Jahr der Trödelmarkt stattfinden sollte.
Zeichnung Arnd Hawlina
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Ihre Hände waren ganz verschwitzt vor Nervosität, aber sie war zuversichtlich, dass sie die Schale finden würde. Mit ihr stürmte noch eine ganze Horde moderner Jäger und Sammler die ehemalige Drogerie. Dass sie so eine gewaltige Menschemenge über die Tische ergießen würde, hatte Hubbi nicht geahnt. Ihr Puls stieg: Sie musste sich beeilen. Hochkonzentriert hielt sie Ausschau nach der Schale. Zur Sicherheit hatte sie den Zeitungsbericht mit dem Foto in der Tasche, aber sie hatte sich das Bild so oft angesehen, dass sie die Schale auf jeden Fall erkennen würde. „Na, Hubbi, hast du schon was Schönes gefunden?“ Hubbi drehte sich um und schaute zunächst auf einen gewaltigen Busen in einem helllila Strickpullover. Beides gehörte Edeltraud, der besten Freundin von Hubbis Mutter. „Nee, noch nicht, ich schau noch“, stammelte Hubbi und überlegte fieberhaft, wie sie die geschwätzige Endfünzigerin möglichst schnell wieder loswurde. Ihre Erfolgschancen sanken mit jeder Minute und jedem neuen Käufer. „Naja, das meiste hier kannst du sicher nicht gebrauchen, du hast bestimmt nicht so viel Platz in deinem Kinderzimmer.“ Hubbi knirschte mit den Zähnen. Dass sie wieder bei ihren Eltern wohnen musste, störte sie ja selber. Kein Grund für Edeltraud, darauf rumzureiten. „Also ich habe schon ein paar schöne Teile gefunden“, sagte sie nun und kramte in einem Stoffbeutel mit Katzenaufdruck. „Schau mal, diese Kristallvase, so ein gutes Stück. Und hier, die Silberlöffel, dass man sowas weggeben kann, tss!“ Hubbi schaute sich unauffällig weiter um. „Die ist zwar ein bisschen altmodisch, aber sie passt ganz gut zu dem Geschirr, das ich letztens bei Otto bestellt habe“, plapperte Edeltraud unnachgiebig weiter. Hubbi schaute kurz auf ihre Hände und erstarrte: Das war doch die Schale! „Was guckst du denn so? Ist sie so hässlich?“, fragte Edeltraud, als sie Hubbis Blick bemerkte. „Nein, also…“Hubbi schluckte. „Doch, sehr hässlich. Passt gar nicht zu dir, finde ich. Vielleicht kannst du sie ja noch zurückgeben.“ Edeltraud beäugte die Schale kritisch. „Naja, so furchtbar ist sie nun auch wieder nicht. Und für drei Euro kann man nichts sagen.“ „Ehrlich gesagt finde ich sie gar nicht so scheusslich“, sagte Hubbi und hoffte, dass ihre neue Strategie funktionierte. „Sie ist sogar sehr schön. Würdest du sie mir wohl verkaufen? Ich gebe dir auch fünf Euro.“
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„Fünf Euro?“ „Zehn.“ Edeltraud lächelte milde. „Ach Hubbi, ich weiß doch, dass du momentan klamm bei Kasse bist. Es wäre einfach unverantwortlich von mir, dir so einen unnützen Kram zu verkaufen. “ „Aber sie gefällt mir wirklich“, erwiderte Hubbi kraftlos. Diese Frau war ein harter Brocken. „Du findest bestimmt was anderes“, sagte Edeltraud und ließ die 1,5 Millionen Euro wieder in der Katzentasche verschwinden. „Übrigens“, sagte sie noch, bevor sie sich zum Gehen wandte. „Morgen früh veranstalte ich bei mir einen Brunch. Deine Eltern haben zugesagt, komm doch mal mit.“ Es gab keinen Ort, an dem Hubbi ihre Sonntage weniger gerne verbrachte als bei Edeltrauds legendärem Brunch. Trotzdem nickte sie. „Klar, ich komme gerne.“ „Dass ich das noch erleben darf“, jauchzte Hannelore Dötsch, als ihre Tochter Hubbi verkündete, ihre Eltern zum Brunch zu begleiten. Ihr Vater Hermann guckte genauso gequält aus der Wäsche, wie Hubbi sich fühlte. Aber es half ja nichts: Die Schale befand sich in Edeltrauds Haus, also musste sie auch dort hin. Der Brunch verlief genauso, wie Hubbi ihn von ihrem ersten und einzigen Mal in Erinnerung hatte: Ein Haufen Bekannter ihrer Eltern, von denen die meisten noch darauf bestanden, dass Hubbi sie „Onkel“ oder „Tante“ nannte, tummelten sich in Edeltrauds Wohnzimmer und dem mit Palmen aller Art vollgestellten Wintergarten und kauten andächtig. Ein Tisch bog sich regelrecht unter dem Buffet, von dem der ganze Affelner Fußballverein sattgeworden wäre. Hubbi versuchte, sich unsichtbar zu machen. Sie füllte ihren Teller mit Tortellini-Salat und Krabbenhäppchen und verzog sich in eine Ecke, von wo sie die mampfenden Onkels und Tanten gut im Blick hatte. Und auch die Tür zur Küche. Denn ihr Plan war einfach, aber in ihren Augen Idiotensicher: Sie wollte sich in die Küche schleichen, die Schränke durchsuchen und die Schale einfach stehlen. Dann endlich kam ihre Chance, als der älteste Onkel im Raum, Gisbert, sein Hörgerät im Paprikasalat verlor. Alle Anwesenden kamen ihm zur Hilfe oder rückten zumindest ein Stück näher, um dem Schauspiel besser folgen zu können. Hubbi nahm all ihren Mut zusammen und schlüpfte in die Küche. Die war ziemlich geräumig. In Windeseile, aber so leise, wie möglich, öffnete Hubbi eine Tür und eine Schublade nach der anderen. Als sie die Müslischälchen entdeckte,
wähnte sie sich schon am Ziel, aber die chinesische Schale war nicht darunter. „Suchst du was?“, hörte sie eine Stimme hinter sich und zuckte zusammen. Edeltraud stand in der Tür. „Eine Gabel“, murmelte Hubbi. „Ich glaube nicht, dass das Besteck bei euch oben im Schrank ist“, sagte Edeltraud, fischte eine Gabel aus einer Schublade und reichte sie Hubbi. „Aber gut, dass du gerade hier bist. Du kannst mir helfen. Schau mal da im Kühlschrank, im obersten Fach, da steht die Zwiebelcreme.“ Hubbi öffnete gehorsam den Kühlschrank und fand sofort, was sie suchte: Die Zwiebelcreme. In der chinesischen Schale. „Und die Platte mit Tomate und Mozzarella. Wärst du so lieb und bringst beides ins Wohnzimmer?“ Hubbi nickte und Edeltraud verschwand. Besser konnte es gar nicht kommen. Sie nahm die Schale und lief fast in Richtung Haustür. Es war ihr ziemlich egal, was die Freunde ihrer Eltern von ihr dachten. Die meisten hielten Hubbi sowieso für ziemlich seltsam. Allerdings hatte sie nicht damit gerechnet, dass in dem Moment, als sie durch den Flur stürmte, ihre Mutter aus dem Gästebadezimmer kommen würde. Hubbi konnte noch bremsen, aber die Schale mit der Zwiebelcreme flog in hohem Bogen weiter und landete direkt an Hannelores Schulter, blieb dort eine Sekunde kleben, fiel dann zu Boden und zersprang in viele kleine Teile. „Verflixt und zugenäht nochmal! Hubbi, pass doch auf!“, kreischte Hannelore. Hubbi hingegen konnte sich nicht rühren. Eineinhalb Millionen Euro, ging es ihr immer wieder durch den Kopf. Nun kam auch Edeltraud dazu. Sie führte Hannelore nach oben, um ihr eine von ihren Blusen zu leihen. Hubbi drückte sie wortlos eine Kehrschaufel und einen Handfeger in die Hand. Wie betäubt beseitigte Hubbi das Chaos. Sie wollte die Scherben-Zwiebelcreme-Mischung schon in den Mülleimer werfen, als ihr ein Gedanke kam und sie alles in eine Mülltüte stopfte und diese in ihrer Handtasche verstaute. Dass Onkel Gisbert sein Hörgerät schließlich nicht im Paprikasalat, sondern zwischen den gefüllten Champignons fand, bekam Hubbi nicht mehr mit. Da war sie schon auf dem Nachhauseweg. *** „Und?“, fragte Hubbi ängstlich, als Karl-Heinz an diesem Abend nach einer mehrwöchigen Abwesenheit endlich wieder in der Nuckelpinne auftauchte. Auch Gerda und Berthold wunderten sich jeden Abend, wo er blieb. „Ich hab tatsächlich jemanden gefunden, der die
Scherben wieder zusammensetzen konnte“, sagte KarlHeinz. Hubbi jubilierte innerlich. „Das ist doch toll!“ „Sicher“, sagte Karl-Heinz. „Und dann habe ich sogar einen Käufer gefunden. Einen richtigen Antiquitätenhändler.“ Es war also doch noch alles gut geworden, dachte Hubbi, und ihr fiel ein Stein vom Herzen. „Dann bist du jetzt also Millionär?“, fragte Berthold. „Nicht ganz“, sagte Karl-Heinz mit einem bitteren Grinsen um die Mundwinkel. Er griff in seine Hosentasche und legte einen 500-Euro-Schein auf den Tisch. „Mehr wollte oder konnte der Händler nicht zahlen. Und auch sonst niemand, den ich gefragt habe.“ Das Lächeln verschwand aus Hubbis Gesicht, als KarlHeinz ihr fünf Euro über den Tresen schob. „Bitte, Hubbi, dein Anteil, wie versprochen.“ Meistens löst Hubbi ihre Fälle ja ziemlich schnell, aber in „Kassensturz“ hat sie es mit einer äußerst kniffligen Angelegenheit zu tun. Der erste richtig lange Hubbi-Krimi ist ab Juni in allen Buchläden und als E-Book bei Amazon erhältlich. Mehr Infos unter www.hubbi-ermittelt.de
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Impressum „Mami, was für ein Paket?“, wollte Jonathan wissen und hüpfte auf und ab.Komplett Verlag HERAUSGEBER: „Möchtest du nicht noch eine Runde rutschen, bevor wir Postadresse: Am Galgenhagen 13, 58840 Plettenberg fahren, mein Kleiner?“ 02391/606376 tel, 02391/606375 fax „Auwww.komplett-magazin.de, ja!“, rief er und rannte davon. info@komplett-magazin.de „Woher wusstest du das? Und wie hast du das gemacht?“, flüsterte Manuela. REDAKTION: verantwortlich Bernhard Schlütter „Bio-Leistungskurs, weißt du nicht mehr?“, sagte Hubbi, Redaktionelle Mitarbeit Pia Mester, Martin Büdenbender, Detlef Schlüchtermann, „Vererbungslehre?“ Rüdiger Kahlke, Uwe Tonscheidt, Cristin Schmelcher, Manuela schüttelte den Kopf. Martin Droste, Wolfgang Teipel, Ai-Lanbegann Na-Schlütter „Also“, Hubbi, „es gibt Merkmale, die vererben redaktion@komplett-magazin.de sich dominant und andere rezessiv. Braune Augen sind doGESTALTUNG: minanter als blaue Augen. Besonders, wenn die Vorfahren Heiko Höfner, www.perfect-art.de ebenfalls alle braune Augen hatten. Deine Eltern haben DRUCK: braune Augen, deine Schwiegereltern www.groll-druck.de, Meinerzhagen und du und Boris auch…“ ERSCHEINUNGSWEISE: „…nur Jonathan nicht.“ zweimonatlich (Januar, März, Mai, Juli, September, November), Preis/Schutzgebühr 3,80 Euro. „Genau. Aber Robin hat blaue Augen.“ Abonnement: Manuela zog eine Schachtel Zigaretten aus der Tasche Abo gilt für ein Jahr/sechs Ausgaben und21zündete eine an. Ihre Finger zitterten. war Euro zzgl.sich Versandkosten (Heft-Einzelpreis 3,50 „Es Euro); Heft du undmir einBedingungen Ausrutscher.auf Ich dem liebeAbo-Bestellformular Boris wirklich. Dasim musst unter www.komplett-magazin.de glauben.“ ISSN: Hubbi nahm ihre Freundin in den Arm und hielt sie einen 2363-6777 Moment fest. „Das tue ich.“ ANZEIGENVERWALTUNG: „Danke, Hubbi“, flüsterte sie. Komplett-Verlag
„Ich übernehme gern Verantwortung!“
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Bernhard Schlütter, Heiko Höfner Am Galgenhagen 13, 58840 Plettenberg 02391/606376 tel · 02391/606375 fax anzeigen@komplett-magazin.de Horst Hanke, Graf-Engelbert-Str. 21, 58809 Neuenrade, 02392 6337 tel, h.hanke@hanke-werbung.de Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/13, gültig ab 1. Oktober 2013. Redaktions-/Anzeigenschluss: 15. Februar, 15. April, 15. Juni, 15. August, 15. Oktober, 15. Dezember für die jeweils nächste Ausgabe
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Das nächste Komplett-Magazin erscheint am 7. Juli.
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AUSBILDUNG MAL ANDERS Ein Werbeprojekt und keine Idee? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es in einer solchen Situation hilfreich ist, sich gedanklich abzulenken, statt sich vergeblich in eine Aufgabe zu verbeißen. Vor Jahren, ich arbeitete in Darmstadt in einer Werbeagentur und grübelte über eine Fertighauskampagne nach. Der mir zugeteilte Azubi Wolfgang stand neben mir am Bürofenster und ich brachte ihm soeben bei, was man macht, wenn einem nichts, aber auch gar
drei zählen können, meldet sich eine Frauenstimme: „Also das ist doch die Höhe. Ich sehe sie deutlich. Nein, nicht meine Tochter auf der Leiter ist es, die mit ihnen spricht, ich stehe hier am anderen Fenster hinter der Gardine und beobachte sie schon eine Weile. Eine sehr doofe Art andere Menschen zu ver..... Aber wir haben auch eine kleine Überraschung für sie. Ihr Chef ist mein Cousin und der wird jeden Moment hinter ihnen stehen um sie zu fragen, mit welchen albernen Dingen sie ihre Arbeitszeit verplempern.“ Wir sehen deutlich die Hand mit dem gestreckten Mittelfinger, die sich zwischen Gardine und Fenster zeigt. Ups, nicht mehr lustig!
nichts zur Kampagne einfällt: Man stiert gedankenverloren aus dem Fenster... Im Mehrfamilienhaus gegenüber sehe ich eine junge Frau auf einer Leiter. Sie hängt Gardinen auf. Ich habe eine Idee. Ich beauftrage sofort Azubi Wolfgang, rüber zu diesem Haus zu flitzen, um von den Namensschildern an den Haustürklingeln abzulesen, wer dort wohnt. In ein paar Minuten ist Wolfgang zurück. Dann soll er aus dem Telefonbuch laut der nun bekannten Namen die Telefonnummern heraussuchen, die zur Straße und Hausnummer passen. Wenige Minuten vergehen (Wolfgang ist ein guter Azubi) und ich wähle die erste Nummer. Eine Frau meldet sich. Ich lege auf. Zweiter Versuch: keine Verbindung. Dritter Versuch: Volltreffer! Die Frau gegenüber steigt von der Leiter. Wir zählen drei Sekunden und beenden die Verbindung. Die Frau kommt zurück, steigt auf die Leiter. Wir wählen dieselbe Nummer. Die Frau steigt von der Leiter. Wir zählen drei Sekunden und beenden die Verbindung. Als die Frau wieder auf der Leiter steht haben wir Lachtränen in den Augen und schlagen uns die Schenkel wund vor Freude. Ach, ist das toll! Also noch mal anrufen. Diesmal mit etwas mehr Zwischenzeit. Die Frau ist mit der Leiter nun schon zum zweiten Fenster weitergerückt. Die Verbindung ist da, es klingelt am anderen Ende. Bevor wir wieder bis
Unser Chef aber sieht die Sache glücklicherweise nicht so dramatisch. Im Gegenteil. Er will die ganze Geschichte noch einmal in allen Einzelheiten hören, um sie bei passender Gelegenheit (wahrscheinlich auf einer Familienfeier) weiterzuerzählen. Und Wolfgang? Er bestand seine Abschlussprüfung sogar mit Auszeichnung. Vielleicht hatte er in seinem Berichtsheft beschrieben, wie man mit dem Gardinen-Leiter-Telefontrick eine kreative Durststrecke überwindet. Horst Hanke
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