Ein starkes Stück Sauerland
3,80 Euro
zwischen Verse und Sorpe
Plettenberg
Spannende Bürgermeisterwahl
Sauerland
Das SauerlandmagaziN August / September 2015
Ausbildungsbörsen
Schulte und Viteritti kämpfen um Stimmen
Sauerland
Das SauerlandmagaziN
Perspektiven für Fachkräfte
Einen Burger komplett, bitte Grillrezept der Sauerländer BBcrew ISSN 2363-6777
www.Komplett-magazin.de
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VORWORT
Komplett. . . . . . lecker ist der KOMPLETT-Burger, den die Sauerländer BBCrew für Sie, liebe Leserin, lieber Leser, kreiert hat. Tim und Sebastian sind nicht nur Genießer, sondern wahre Künstler am Grill. In dieser Ausgabe lernen sie die Beiden kennen. Die Sauerländer BBCrew wird von nun an in jedem KOMPLETT-Magazin ein leckeres Grillrezept vorstellen. Wenn Sie Tim und Sebastian persönlich erleben möchten, besuchen Sie uns doch auf dem Kürbismarkt in Rärin am 3. Oktober. Das ist zwar noch eine Weile hin, aber notieren Sie sich den Termin doch schon mal in Ihrem Kalender! Ebenfalls
vormerken
sollten
sich
Jugendliche
und
Eltern
die
Termine
der
Ausbildungsmessen in der Region. Die Veranstaltungen in Werdohl, Plettenberg und Lüdenscheid sind hervorragende Gelegenheiten, Informationen zu sammeln und Kontakte für die Berufsausbildung zu knüpfen. KOMPLETT legt einen Schwerpunkt auf das Thema Ausbildung in unserer Region. Wir lassen Arbeitsagentur und Gewerkschaft zu Wort kommen und erzählen beispielhafte Ausbildungsgeschichten. Bewegung in unsere Region bringen sollen die LEADER-Projekte LenneSchiene und BürgerRegionSorpe. Bis zum Jahr 2020 werden Vorhaben zur Entwicklung des ländlichen Raums aus Mitteln der Europäischen Union (EU) gefördert. Politisch gewollt ist eine starke Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, die durch die Gründung von LEADERVereinen gewährleistet werden soll. KOMPLETT informiert über den Sachstand der LEADER-Projekte und die Möglichkeiten, die sich für die beteiligten Kommunen ergeben. KOMPLETT wird LEADER weiter beobachten, begleiten und kommentieren, denn die Absicht, unser starkes Stück Sauerland zwischen Verse und Sorpe weiterzuentwickeln, deckt sich vollkommen mit unserer Zielsetzung. Markus Gärtner aus Herscheid und Christian Bölker aus Heggen sind echte Sauerländer, die sportlich Außergewöhnliches leisten. Triathlet Gärtner erfüllt sich seinen großen Traum und startet beim Ironman Hawaii. Fußballtorwart Bölker spielt für die SpVg Olpe in der Westfalenliga und ist Keeper der deutschen Gehörlosen-Nationalmannschaft.
KOMPLETT
erzählt
Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, die spannenden Geschichten dieser beiden Ausnahmesportler. Apropos Ausnahmesportler: Im Juni berichtete KOMPLETT über die Ultratrail-Läufer Fred Lange und Sebastian Tengler. Zusammen haben sie den Lavaredo Ultratrail bewältigt: 119 Kilometer und 5.800 Höhenmeter über die Dolomiten. Dabei hatten sie mit einigen Unbilden zu kämpfen, die Sebastian Tengler in seinem Laufblog (www. tengler.org) schildert. Danke, dass Sie KOMPLETT lesen! Wir wünschen Ihnen ein anregendes Lesevergnügen, empfehlen Sie KOMPLETT weiter und vor allem: Bleiben Sie komplett!
Bernhard Schlütter und Heiko Höfner
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Titelfoto Heiko Höfner
Zukunft gestalten - Das Duell
Alles drin Zukunft gestalten Mehrgenerationen-Wohnen im Stadtzentrum.................8 Duell um den Chefposten im Rathaus............................10 An der Lenne tut sich was..............................................46 Herscheider Pappkiste ist für alle da......................... 48
Echte Sauerländer - Sie lieben alte Häuser
Bürgerregion Sorpesee stellt sich auf....................... 50 Zeitreise durch 150 Jahre Schulgeschichte................ 54 Pendler über L 697 brauchen viel Geduld................ 70 Weltkriegserinnerungen von Dr. Dieter Krach........... 72
Echte Sauerländer Markus Gärtner ist heiß auf Hawaii........................... 20 Stefanie Rickfelder liebt ihre Wahlheimat Sauerland....30 Doris und Arno Märtin lieben alte Häuser................ 62 Plötzlich Schützenkönigin: Erika Reinländer............. 65 Komplett lecker - Der Komplett Burger
Christian Bölker: Torwart mit besonderen Stärken... 66 Reiner Schilling baut sich seine heile Welt............... 76
Komplett lecker und gemütlich Sauerländer BBCrew präsentiert: Komplett-Burger � 28 Bei 800 Grad wird Steak zum Hochgenuss �������������� 58 Kolumne Lecker Kantinenessen �������������������������������� 60
Kultur komplett Neuenrader Stadtmuseum wird eröffnet.................. 52 Kultur komplett - Neuenrader Stadtmuseum
Komplett erleben Schützenfest und Schlagernacht.................................. 7 Veranstaltungskalender: Nichts wie hin! �����������42/43 Nacht der langen Tische in Meinerzhagen............... 44 P-Weg bewegt Tausende in Plettenberg................... 45 PleWo-Stadtfest mit vielen Heimspielen.................. 62
Komplett aktiv - Über den Wolken...
Luise heizt ein mit Livemusik und Lasershow.......... 69
Komplett aktiv Spritzig-kühles Vergnügen im Freibad........................ 6 Luftige Filmaufnahmen mit Engels Drohne.............. 18 Mit diesem Flieger ist alles ultraleicht...................... 20
Komplett beraten Gutes Brot braucht Zeit............................................... 14 Wasserdicht: Kellerwände von innen sanieren......... 17
Komplett beraten - Gutes Brot braucht Zeit
Zukunftssicheres Wohnen im MenschelQuartier....... 26 Gesetz schreibt neue Heizung vor............................. 27 CT und MRT - mehr als nur ein Foto.......................... 40 Industriemarketing für den Mittelstand.................... 68
Berufswelt Sauerland Viel Bewegung auf dem Ausbildungsmarkt............. 32 Fachkräfte brauchen Perspektiven �������������������������� 33 Ausbildung beim Fiskus mit und ohne Abi............... 34 Lehre und Studium - ein anspruchsvoller Weg......... 36
Berufswelt Sauerland - Perspektiven gesucht
Erfolgreicher Gang zur Ausbildungsbörse................. 37 Kai Uwe Rudolph - als Erzieher ein Exot................... 38 Energiemanagement gut für Firmen und Umwelt... 57 Weihnachtsbaumproduzent ein Ganzjahresjob........ 74
Komplett in eigener Sache Hubbi-Krimi Bauernschläue �������������������������������������� 78 Impressum ����������������������������������������������������������������� 81 Hankes Döneken......................................................... 82 Komplett erleben - P-Weg bewegt Tausende
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Spritzig kuhles Vergnugen im Freibad ..
Foto Martin Büdenbender
Heiße Tage gab es schon einige in diesem Sommer. Selbst in unserem Klima gemäßigten Sauerland kratzten die Temperaturen im Juli mehrfach an der 40-Grad-Marke. Abkühlung bieten die Bäder und Talsperren in der Komplett-Region. Im Herscheider Freibad traf KomplettFotograf Martin Büdenbender die sportliche junge Dame, die für seine Kamera Haare und Wassertropfen fliegen ließ. Gerade an den von der Sonne verwöhnten Tagen strömen die Besucher in Scharen in die Freibäder in Herscheid, Werdohl und Neuenrade sowie an die Sorpe-, Oester- und Biggetalsperre, während bei kühleren Temperaturen eher das Freizeitbad Aqua Magis in Plettenberg oder das Finto in Finnentrop angesagt sind. Die Komplett-Region bietet eben für jedes Wetter das passende Freizeitangebot.
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Teuflisches Schützenfest – Himmlische Schlagernacht Unter dem Motto „Teuflisches Schützenfest – Himmlische Schlagernacht“ feiert der Schützenverein Plettenberg-Eiringhausen vom 14. bis zum 17. August sein Hochfest des Jahres. Zur Schlagernacht am Sonntag kommen Schlager-Legende Michael Holm und die österreichische Sängerin Alessa ins Festzelt unter der Hochstraße. Das Vorstandsteam um den Vorsitzenden Frank Schmidt lässt sich immer wieder etwas einfallen, um das traditionelle Schützenfest mit frischen Ideen zu kombinieren und für ein breites Publikum attraktiv zu gestalten. Dieses Jahr also Schlagernacht. Michael Holm war von 1962 bis 1981 mit 21 Singles in den deutschen Verkaufscharts notiert, mit sieben Titeln davon in den Top 10. Mit „Tränen lügen nicht” war er ganze 21 Wochen unter den ersten Zehn, davon lange auf Platz 1. Dafür wird „Tränen lügen nicht” als bester deutscher Song der letzten 42 Jah-
re notiert. Als Produzent, Texter und Komponist war Holm auch für Hits anderer Künstler wie Rex Gildo, Howard Carpendale und Mary Roos verantwortlich. 2013 feierte Michael Holm seinen 70. Geburtstag. Immer noch ist er aktiv und kreativ. Davon werden sich die Eiringhauser und ihre Gäste überzeugen können. Mit Allessa kommt ein junger Schlagerstar aus Österreich. Seit ihrem Album-Debut in den Charts im September 2012 findet sich jede Single von Allessa auf Platz 1 der österreichischen Schlager-Airplay-Charts, in Deutschland landet sie regelmäßig unter den Top 10. Ihr jüngstes Album heißt „Adrenalin“ und der Titel ist Programm für Allessa. Eine weitere Neuerung betrifft den Freitagabend. Nach dem Kids Day für die Jüngsten der Eiringhauser Schützenfamilie steigt am Abend ab 20 Uhr eine Zeltparty mit DJ Marc Kiss. „Wir
kommen damit dem Wunsch vieler jüngerer Schützen entgegen“, sagt Frank Schmidt. „Wir hoffen auf einen erfolgreichen Schützenfestauftakt. Schließlich ist DJ Marc Kiss ein Garant für ausgezeichnete Stimmung.“ Kartenvorverkauf im Reisecenter Hüsken in Plettenberg und bei Lotto Toto Schneider in Eiringhausen (Eintrittspreise Samstag 8 Euro, Sonntag 10 Euro, Kombikarte 15 Euro, Eintritt für Mitglieder frei)
Erfolg ist cool.
It’s P-WEG-Time P-Weg Durchgangszeitenrechner Keine zwei Tage hat es gedauert, da war das Starterfeld des P-Weg 2015 ausgebucht. Für Ultramarathonläufer, Marathonläufer, Wanderer und Walker sowie Biker ist der P-Weg zu einem festen Termin im Wettbewerbskalender geworden. Neben der attraktiven Streckenführung spielt ganz gewiss auch die tolle Unterstützung der Besucher eine entscheidende Rolle. Für sie, die Stimmungsmacher an der Strecke, hat das Team der Plettenberger Firma Schawag bereits im letzten Jahr mit dem PWegWeiser ein cleveres Infoblatt
herausgebracht, um zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Den P-WegWeiser wird es nach viel positiver Resonanz natürlich auch 2015 wieder geben. Wer die Durchgangszeit seines Favoriten oder seiner Favoritin exakt berechnen will, findet hierfür in diesem Jahr erstmals ein Online-Tool. Gesponsert und unterstützt durch Ralf Schawag und sein Team wurde ein Durchgangszeitenrechner realisiert, der die Durchgangszeiten an markanten Streckenpunkten ermittelt. Für noch mehr Anfeuerungen und Begeisterung an der Strecke.
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Komfortable Wohnungen in bester Innenstadtlage Plettenbergs Von Bernhard Schlütter
GWU baut Mehrgenerationen-Wohnquartier an der Kaiserstraße. Pflegedienst Liebeskind bezieht Praxisräume und initiiert Freizeitangebote Eine Kaltmiete von 8 Euro pro Quadratmeter, Kaufpreise zwischen rund 184.000 und 415.000 Euro zuzüglich 18.500 Euro für einen Parkplatz in der Tiefgarage – das Bauprojekt des Gemeinnützigen Wohnungs-Unternehmens (GWU) Plettenberg auf dem ehemaligen W.-Wagner-Firmengelände an der Kaiserstraße lässt die Plettenberger aufhorchen. Fünf Mehrfamilienhäuser mit zusammen 31 Wohnungen erstellt das GWU in bester Innenstadtlage. Bis zum Sommer 2016 sollen alle Wohnungen bezugsfertig sein. Das GWU bietet einen Teil als Eigentumswohnungen zum Verkauf an. Mindestens die Hälfte der Wohnungen will das GWU selbst vermieten. „Ich musste selbst auch schlucken, als ich diese Preise feststellte“, gibt GWU-Geschäftsführer Ulrich Eckmann im Gespräch mit dem Komplett-Magazin zu, betont gleichzeitig: „Das ist kein Luxusbau. Die Baukosten allgemein sind in den vergangenen 15 Jahren um über 40 Prozent gestiegen.“ Dazu komme, dass die Anforderungen an die Standards für barrierearmen Wohnraum sehr hoch seien. Die erforderlichen Gutachten mehrerer Architekten hätten den Bau zusätzlich verteuert. „Wir bauen nach dem aktuellen Stand der Technik“, erklärt Ulrich Eckmann. Dazu gehört eine hocheffiziente Wärme- und Warmwasserversorgung, die niedrige Ener-
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giekosten ermöglicht. Dazu gehört auch ein aufwändiger Schallschutz der Wohnungen – nicht unwichtig u.a. wegen der nahen Feuer- und Rettungswache. Städtebaulich wird die Baulücke an der Kaiserstraße mit einem villenartigen Baukörper (Kaiserstraße 8) mit Satteldach geschlossen. Die Flucht der benachbarten Gebäude wird aufgenommen. Ein straßenseitiger Giebel nimmt Elemente der denkmalgeschützten Kaiserstraße 10 auf. Die Räume im Erdgeschoss wird der Pflegedienst Liebeskind beziehen. „Wir werden über unsere Dienstleistungen des ambulanten Pflegedienstes hinaus Freizeitangebote besonders für die älteren Bewohner, aber auch für die Öffentlichkeit machen“, kündigt Inhaberin Kerstin Liebeskind an. Im Haus 8d werden im Erdgeschoss Gemeinschaftsräume eingerichtet, die sich für Veranstaltungen unterschiedlicher Art eignen. „Wenn genügend Interesse vorhanden ist, könnte hier auch gemeinsames Mittagessen angeboten werden“, kann Kerstin Liebeskind sich vorstellen. In ihren neuen Praxisräumen werden wie bisher in der Grünestraße u.a. Treffen von Demenz- und Selbsthilfegruppen sowie das Trauercafé Schmetterling des Hospitznetzwerks Plettenberg stattfinden. Die weiteren vier Gebäude (Kaiserstr. 8a bis d) auf dem Grundstück werden um einen inneren Wohnhof positioniert und sind in der Bauweise annähernd identisch. „So werden kleine überschaubare Nachbarschaften
innerhalb der einzelnen Häuser angeboten, die zusammen das Quartier mit dem zentralen Wohnhof bilden“, erklärt Ulrich Eckmann. Dahinter steht die Leitidee des Zusammenlebens verschiedener Generationen, denn die barrierearmen Wohnungen sind nicht nur der älteren Generation vorbehalten. Alle fünf Häuser verfügen über Aufzüge. Die Häuser 8a bis d sind mit der Tiefgarage über das Untergeschoss verbunden. Die Wohnanlage an der Viktoriastraße erhält einen räumlichen Abschluss; die ehemalige Fabrikantenvilla wird berücksichtigt und in das Ensemble einbezogen. Zur Straße Am Wall wird durch das Einschwenken des westlichen Gebäudes Abstand gehalten und gleichzeitig werden die weiteren Gebäude auf dem Grundstück abgeschirmt. Erreichbar sind die Häuser sowohl von der Kaiserstraße als auch vom Wall. Die Parkplätze für die Bewohner befinden sich in der Tiefgarage (22 Plätze) sowie wohnungsnah zwischen den Häusern 8 und 8a. „Derzeit sieht die Bebauung sehr kompakt aus, aber die Außenflächen werden abwechslungsreich gestaltet und lockern das Quartier auf“, kündigt Ulrich Eckmann an. Gepflasterte Flächen wechseln sich mit Grünflächen ab. Auf dem zentralen Platz wird es Sitzbänke unter Bäumen geben. Hecken und einzelne Gehölze werden die Wege säumen, und auch die nahe gelegenen Standorte
für Müllcontainer werden mit Heckenanlagen begrünt. Einen Großteil der neuen Wohnungen wird das GWU selbst im Eigentum behalten und vermieten. „Maximal die Hälfte der Wohnungen soll verkauft werden“, sagt Ulrich Eckmann. „Wohnraum ist in Plettenberg ausreichend vorhanden, allerdings bisher noch nicht für die ältere Klientel, die in Zukunft verstärkt nachfragen wird“, stellt er fest. Diese älteren Leute, die in zentraler Lage bis zum Lebensende wohnen möchten, sind die Hauptzielgruppe, die das GWU mit den Mehrfamilienhäusern anspricht. „Darüber hinaus bekommen wir immer mal wieder Anfragen von heimischen Unternehmen, die Wohnungen für Angestellte suchen, die neu nach Plettenberg ziehen. Für diese Zielgruppe haben wir bisher noch keine Angebote.“
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Duell um den Chefposten im Rathaus Adrian Viteritti
• aus Plettenberg • 34 Jahre alt • verlobt • Abitur am St.-Ursula-Gymnasium Attendorn 1999 • mit Studium gekoppelte Ausbildung beim Märkischen Kreis, 2004 Abschluss als Diplom-Verwaltungswirt (FH) • ab 2009 berufsbegleitender Studiengang zur Leitung öffentlicher Einrichtungen (Master of Public Administration) an der Universität Kassel, 2011 Master-Abschluss • seit 2009 im Bereich IT, Organisation und Controlling der Kreisverwaltung des Märkischen Kreises in Lüdenscheid tätig • Internetseite: adrian-viteritti.de
Bürgermeisterwahlen finden am 13. September statt Am 13. September finden in Nordrhein-Westfalen Bürgermeisterwahlen statt. Die Kandidatinnen und Kandidaten, die in diesem Jahr antreten, werden für fünf Jahre gewählt. 2020 finden dann Kommunal- und Bürgermeisterwahlen in NRW wieder gemeinsam statt.
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In Balve (Hubertus Mühling), Herscheid (Uwe Schmalenbach), Neuenrade (Theo Wiesemann) und Werdohl (Silvia Voßloh) waren die Bürgermeister bereits im vergangenen Jahr gewählt worden. In Finnentrop tritt Amtsinhaber Dietmar Heß (CDU) gegen den parteilosen Stefan Volpert
Adrian Viteritti
Ulrich Schulte • aus Plettenberg • 48 Jahre alt • verheiratet mit Sabine seit 1994 • zwei Kinder (15 und 13 Jahre alt) • Abitur am Albert-Schweitzer-Gymnasium Plettenberg 1986 • seit 1988 bei der Stadtverwaltung Plettenberg, Ausbildung zum Diplom-Verwaltungswirt • von 1993 bis 1996 berufsbegleitendes Studium der Betriebswirtschaftslehre für Verwaltungsangehörige an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie in Bochum, Abschluss Betriebswirt (VWA) • ab 2004 Leiter der Rechnungsprüfung und seit 2012 Kämmerer der Stadt Plettenberg • Internetseite: uli-schulte.de
Gewählt wird in Finnentrop, Sundern und Plettenberg und Christian Vollmert (Freie Wähler FÜR Finnentrop) an. In Sundern konkurrieren Kerstin Pliquett (CDU) und der vom Bündnis Zukunft Sundern (SPD, FDP, WISU, Grüne, Linke) nominierte Ralph Brodel um die Gunst der Wähler. In Plettenberg bewerben sich der parteilose Ulrich
Ulrich Schulte
Schulte, der von SPD, FDP und UWG nominiert wurde, sowie Adrian Viteritti (CDU) um die Nachfolge von Klaus Müller (SPD), der nicht erneut antritt. Am 26. August um 17 Uhr findet eine Podiumsdiskussion der beiden Kandidaten im Jugendzentrum Alte Feuerwache statt.
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Adrian Viteritti: „Es ist wichtig, Plettenberg für die Herausforderungen der Zukunft zu rüsten“ Was ist Ihr Hauptbeweggrund, für das Bürgermeisteramt zu kandidieren? Es war schon immer mein Traum, Bürgermeister zu sein. Schon im Jugendalter habe ich interessiert verfolgt, was in Plettenberg politisch passiert. Ich habe die Kommunalpolitik zu meinem Hobby gemacht. Dazu kommen die Erfahrungen, die ich in 15 Jahren in der Verwaltung gemacht habe. Als Bürgermeister muss man die Begegnung mit Menschen lieben, das tue ich. Ich spreche Probleme an und versuche sie, mit neuen Ideen zu lösen. Ich bin Kommunalpolitiker und Verwaltungsmensch aus Leidenschaft. Was finden Sie gut an und in Plettenberg? Plettenberg hat viele Vorteile. Es ist eine attraktive Stadt und ein starker Wirtschaftsstandort im Grünen. Ich schätze das tolle ehrenamtliche Engagement in vielen Bereichen. Wir haben ein klasse Schul- und Sportzentrum in Böddinghausen, eine Vielzahl von Vereinen und ein tolles kulturelles Angebot. Wir haben das Krankenhaus, und ich werde alles daran setzen, es zu erhalten. Wir haben sehr viele Vorteile, die wir oft zu wenig herausstellen. Was sollte in Plettenberg besser werden? Es ist wichtig, Plettenberg für die Herausforderungen der Zukunft zu rüsten. Im Bereich der Innenstadt muss das Isek (Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept) umgesetzt werden. Darüber hinaus möchte ich ein Cross-Channel-Marketing für den Einzelhandel anregen, wobei das Ladengeschäft mit dem Onlinehandel verknüpft wird. Für den Wirtschaftsstandort ist es wichtig, dass wir unsere Unternehmen hier halten und unterstützen. Dafür möchte ich eine Wirtschaftsförderung als kompetente Stelle einrichten. Der Breitbandausbau muss verstärkt und der Zustand der Straßen verbessert werden. Eine weitere Aufgabe ist die Weiterentwicklung der Stadtverwaltung und der Ausbau von Onlinediensten. Ich werde Bürgermeistersprechstunden auf dem Wochen- und dem Samstagsmarkt und gerade für Jüngere eine BürgermeisterApp anbieten. Durch mehr Bürgerfreundlichkeit und transparente Verfahren möchte ich das Vertrauen der Bürger in Verwaltung und Politik wieder stärken. Für Familien sollten wir die Abhol- und Bringzeiten in den
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Kindertagesstätten flexibler gestalten. Durch eine Altbauförderung würde der Erwerb bestehender Immobilien für junge Familien attraktiver. Ebenso sollten wir städtische Baugrundstücke so vermarkten, dass sie für junge Familien erschwinglich sind. Das Ehrenamt ist der Kitt unserer Gesellschaft. Deswegen würde ich die 25-prozentige Kürzung der Förderung Sportund Kulturvereinen zurücknehmen. Sie sind in ihrer Freizeit auch als Fitnesstrainer tätig, fahren gerne Mountainbike – was wird aus diesen Hobbys, wenn Sie Bürgermeister werden sollten? Mein größtes Hobby ist inzwischen die Kommunalpolitik. Ich habe die wunderbare Chance, mein Hobby zum Beruf zu machen. Welche Rolle spielt das Alter des Kandidaten, spielt es überhaupt eine? Ich bin jung genug, um neue Ideen einzubringen und umzusetzen, und ich bin konservativ genug, um auf Bewährtes zu setzen. Entscheidend ist nicht das Alter, sondern sind Eigenschaften wie Fachwissen, Führungskompetenz, Durchsetzungsvermögen und hohe Sozialkompetenz. Welche gestalterischen Möglichkeiten sehen Sie vor dem Hintergrund der finanziellen Situation der Stadt? Gestaltung hat nicht unbedingt Auswirkungen auf den Haushalt. Ich mache keine Wahlversprechen, die nicht realistisch sind. Vieles kann durch Eigenleistung und Bürger engagement realisiert werden. Es braucht halt nur jemanden, der die Dinge angeht. Mittelfristig müssen wir die komplette Verwaltungsstruktur überprüfen, den Aufbau und Ablauf von Prozessen ggf. ändern. Ich werde meine Erfahrung im Bereich der Prozessoptimierung einbringen. Was möchten Sie nach fünf Jahren als Bürgermeister verändert haben? Die Innenstadt hat mit schönen Plätzen und grünen Inseln eine bessere Aufenthaltsqualität und ist barrierefrei. Die Stadtverwaltung ist ein moderner Dienstleister mit vielen Onlinediensten und zufriedenen Mitarbeitern und Bürgern. Die Unternehmen aus Einzelhandel und Industrie haben einen Ansprechpartner, der sich um ihre Belange kümmert. Familien bleiben in Plettenberg, wo sie erschwingliches Eigentum bekommen. Die Menschen haben das Gefühl, von Politik und Verwaltung ernst genommen zu werden. Das Plettenberger Krankenhaus besteht weiterhin.
Ulrich Schulte: „Ich möchte die Kommunikation zwischen Verwaltung, Politik und Bürgern verbessern“ Was ist Ihr Hauptbeweggrund, für das Bürgermeisteramt zu kandidieren? Es ist reizvoll für mich, zu gestalten. In sieben Jahren als Rechnungsprüfer habe ich kontrolliert, was andere gemacht haben. In den vergangenen zwei Jahren als Kämmerer konnte ich schon mitgestalten. Als Bürgermeister habe ich noch mehr Möglichkeiten. Zudem war die Entscheidung von Klaus Müller, nicht mehr zu kandidieren, für alle überraschend, und die Parteien hatten nur wenig Zeit, einen Kandidaten aufzubauen. Ich wollte auf keinen Fall, dass ein Auswärtiger Bürgermeister wird, der nicht weiß, dass man im Sauerland nach jedem zweiten Satz „woll“ sagt. Was finden Sie gut an und in Plettenberg? Mit gefällt besonders die Kombination aus Grün und Industrie. Viele Orte sind wunderschön, aber da ist der Hund verfroren und die Leute fahren jotwede zur Arbeit. Oder es gibt Industrie, aber alles ist grau in grau. Was sollte in Plettenberg besser werden? Ich möchte die Kommunikation zwischen Verwaltung, Politik und Bürgern verbessern. Dazu gehört die Bürgermeistersprechstunde, in der Leute bewusst die Möglichkeit haben zu sagen, was sie stört. Dazu gehört auch, dass politische Entscheidungen wesentlich transparenter gemacht werden. Wir werden die Sachverhalte zum Beispiel auf einer eigenen Facebookseite und der Homepage der Stadt erläutern. Sie sind aktiv im Schützenverein Blau-Weiß Sundhelle, moderieren als Staatsanwalt das Biergericht, sind im P-Weg-Team – was wird aus diesen Hobbys, wenn sie zum Bürgermeister gewählt werden sollten? Im P-Weg-Team, dem ich seit 2007 angehöre, habe ich mit Mark Schmellenkamp meinen Nachfolger für die Organisation der P-Weg-Helfer eingearbeitet. Da ziehe ich mich zurück. Im Schützenverein Sundhelle werde ich beim Offizierskorps ins zweite Glied zurücktreten. Ganz aufhören werde ich nicht, dafür ist das zu sehr eine Herzensangelegenheit. Meine zukünftige Rolle beim Biergericht wird davon abhängen, wie ich noch an der Programmgestaltung mitwirken kann.
Welche Rolle spielt das Alter des Kandidaten, spielt es überhaupt eine? Für die Leute spielt es sicher eine Rolle. Manche finden einen älteren, erfahrenen Bürgermeister besser; andere würden lieber einen Jüngeren sehen, der vermeintlich frischen Wind bringt. Ich sehe mein Alter als Vorteil an. Da man aus Fehlern lernt, habe ich schon mehr gelernt als ein Jüngerer. Welche gestalterischen Möglichkeiten sehen Sie vor dem Hintergrund der finanziellen Situation der Stadt? So lange wir nicht im Haushaltssicherungskonzept sind, können und werden wir die Kredite für einzelne größere Investitionen aufnehmen. Im Kleinen bedeutet unsere finanzielle Lage allerdings, dass wir bestimmte Leistungen nicht mehr kostenlos anbieten können beziehungsweise sie teurer machen müssen. So mussten wir die Gebühren für die Kindertagesstätten erhöhen, haben dabei aber auch festgestellt, dass die angebotenen Betreuungszeiten vielfach nicht den Bedürfnissen der Eltern entsprechen. Die könnten auch bei eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten flexibler gestaltet werden. In vielen Bereichen müssen wir das Bürgerengagement verstärken, das heißt die Stadt macht Sachen möglich, die dann von Bürgern ehrenamtlich durchgeführt werden, zum Beispiel im Kulturbereich oder bei der Grünanlagenpflege. Was möchten Sie nach fünf Jahren als Bürgermeister verändert haben? Ich hoffe, dass es der Stadt dann finanziell besser geht, wir dann eine schöne neue Innenstadt haben, wir immer noch ein Krankenhaus vor Ort haben und die Bürgerinnen und Bürger zufrieden sind und sagen „Plettenberg ist meine Heimatstadt, hier fühle ich mich wohl“.
Podiumsdiskussion der Bürgermeisterkandidaten D e r Ko m p l ett-Ve r l a g ve ra n st a l tet e i n e Podiumsdiskussion mit den beiden Plettenberger Bürgermeisterkandidaten. Sie findet statt am Dienstag, 18. August, um 19 Uhr im evangelischen Gemeindehaus in Ohle (Lennestr. 29). Moderator der Veranstaltung ist Komplett-Herausgeber Bernhard Schlütter.
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Gutes Brot braucht Zeit Vielfalt aus dem Backofen
Text Rüdiger Kahlke Fotos Martin Büdenbender
Handwerk braucht Erfahrung: Echte Bäcker setzen auf Fingerspitzengefühl „Unser tägliches Brot gib uns heute“, bitten Christen konfessionsübergreifend im „Vater unser“. Brot ist das Nahrungsmittel schlechthin – seit biblischer Zeit, als Jesus mit fünf Broten 5000 Zuhörer satt machte. Und nirgends gibt es so viele Brotsorten wie bei uns. Gut 300
Lautsprecher. Jeder weiß, was zu tun ist. Allmorgendliche Routine. Die Kunden wollen zum Frühstück ihr gewohntes Brötchen, ihr Brot. Krankenhaus oder Altenheim wollen pünktlich beliefert werden. Der Chef zählt die Brötchen, die er aus dem Ofen holt, ab, verteilt sie
sollen es sein - Deutschland ist Brot-Weltmeister - jedenfalls was die Vielfalt angeht. Und mit dem Tag des Butterbrotes, jeweils am letzten Freitag im September, rückt die Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) das Brot in den Blickpunkt.
auf Korbkisten, in denen sie auskühlen können. Brot backen ist bei Schuberts Familienangelegenheit. Die Bäckerei in Ohle ist eine der wenigen, in denen noch Handarbeit angesagt ist - Handwerk statt maschineller Produktion.
5.50 Uhr. Mit dem Schieber holt Hans-Jörg Schubert Brote und Brötchen aus dem Ofen. Es ist nicht die erste „Fuhre“ an diesem Morgen. Wenn sich viele morgens noch einmal umdrehen, läuft in der Backstube in Ohle schon das volle Tagesprogramm. Schubert, sein Sohn Marvin und Bäckermeister Detlef Hurst werkeln ab zwei Uhr morgens für das tägliche Brot ihrer Kunden. Detlef Hurst sprüht Kastenformen mit Öl ein, damit sich die Brote später gut aus der Form lösen lassen. Marvin Schubert bestreut Teig-Rohlinge mit Körnern. Im Hintergrund dudelt Gute-Laune-Musik aus dem
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Preisdruck nimmt zu Detlef Hurst knetet die Teigballen, die später als Brote über die Ladentheke gehen. Für den Bäckermeister, der seit 20 Jahren in dem Ohler Familienbetrieb arbeitet, geht nichts über die handwerkliche Arbeit. „Der Teig ist jeden Tag anders“, sagt er, und erklärt auf den fragenden Blick: „Luftfeuchtigkeit und Temperatur ändern sich.“ Ob der Teig gut ist, mehr ruhen muss, das hat er im Griff, wenn er gleichzeitig mit rechts und links die Masse durchwalkt. Und dann kann er entscheiden, ob der Teig länger geknetet werden oder länger ruhen muss. Erfahrung, die keine Maschine einbringen kann.
18 verschiedene Brotsorten backt das Trio jeden Tag. „Dazu kommt noch die Partyschiene“, sagt Hans-Jörg Schubert und meint damit Ciabatta, Baguette sowie diverse Stangenbrote mit Körnern oder Zwiebeln, Knoblauch oder Käse. Bei den Brötchen ist die Vielfalt noch größer. Was die Brotsorten angeht ist Deutschland Weltmeister. Gut 300 sollen es sein. Aber Bäcker wie Schubert gibt es immer weniger. Filialketten und Backshops bestimmen zunehmend das Bild. „Die machen das mit
Masse – über den Preis“, spürt auch Hans-Jörg Schubert die Konkurrenz.
Flexibilität als Vorteil In Ohle gab es früher drei Bäcker. Jeder hatte sein Auskommen. Hans-Jörg Schubert ist froh, eine große Stammkundschaft zu haben – und einen Klassiker im Programm: Schwarzbrot. Das geht weg wie die sprichwörtlich warmen Semmeln. Dass sich Schubert und ein paar Kollegen in der Region noch behaupten können, liegt ihrer Ansicht nach an der Qualität und der Flexibilität. „Wenn morgens ein Kunde kommt und Wünsche für den Nachmittag hat, kriegen wir das hin“, sind Schubert und Detlef Hurst stolz auf ihr Handwerk. Gutes Brot. Dafür braucht es „kräftigen Sauerteig, gescheite Mehle und Zeit. Das ist das ganz wichtig“, sagt Hans-Jörg Schubert und wiegt Mehl für die nächsten
Brote ab. Rezeptgenauigkeit ist extrem wichtig“, betont der Chef. „Beim Kochen kann man experimentieren, beim Backen ist das schwierig.“ Die drei Bäcker selbst haben unterschiedliche Geschmäcker. Der Chef mag am liebsten Siegerländer oder ein Roggenmischbrot, „weil es geschmacklich intensiver und fester ist“. Junior Marvin bevorzugt „Nordländer, weil es am saftigsten ist“. Und Detlef Hurst steht auf Roggenmischbrot: „Kräftig, säuerlich, da kann man alles drauf essen.“ Ein Brot passt immer.
alles drauf essen.“ – Ein Brot passt immer.
Bäckerhandwerk: Brotvielfalt als Welt-Kulturerbe schützen • Deutschland gilt als das Land, in dem die meisten Brotsorten gebacken werden. • Grund hierfür ist unter anderem die Getreidevielfalt, die neben Weizen auch Roggen oder Dinkel umfasst. • Die frühere Kleinstaatlichkeit führte zu unterschiedlichen Backkulturen in den deutschen Ländern. • Mit der Meister-Ausbildung gibt es hier eine einzigartige Qualifizierung. • Als Ernährungsministerin hatte Ilse Aigner die Idee des deutschen Bäckerhandwerks für ein „Brotregister“ unterstützt. Ziel ist der Schutz der einmaligen deutschen Brotvielfalt als immaterielles Welt-Kulturerbe.
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6 Scheiben Brot pro Tag
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Fragen an… … Heike Mast-Dürwald, Ernährungsberaterin der AOK Nord-West in Lüdenscheid.
Frau Mast-Dürwald, welchen Stellenwert hat das Butterbrot noch angesichts der vielen Angebote?
Was ist das Gesunde am Butterbrot? Mast-Dürwald: Wenn man das Bot bewusst wählt – aus Vollkornmehl – und den Belag auch. Vollkornmehl enthält lebensnotwendige Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe. Es gibt inzwischen an fast jeder Ecke Snacks, Döner, Wraps, Hamburger. Ist das klassische Butterbrot den Fast-Food- oder Mitnehm-Angeboten überlegen?
Mast-Dürwald: Brot als Lebensmittelgruppe hat immer noch einen sehr hohen Stellenwert. Vier bis sechs Scheiben Brot pro Tag ist eine gängige Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Wenn man dann noch die Qualität im Auge hat, ist das besonders positiv.
Mast-Dürwald: Das Brot kann überlegen sein, wenn es nicht fettreich zubereitet ist, Frischkost enthält ist, aber keine Mayonnaise. Besser ist sicher ein belegtes Baguette mit Frischkost als ein Croissant. Blätterteige und süßes Gebäck enthalten deutlich mehr Kalorien. Eine Scheibe Brot enthält 100 Kalorien und ein Croissant schon 275 Kalorien. Körner-, Vollkorn- oder Mischbrote. Es wird vielfach ans Gesundheitsbewusstsein appelliert. Worauf sollte der Kunde achten?
Wie sieht denn das ideale Butterbrot aus? Mast-Dürwald: Ideal ist ein dick geschnittenes Brot, nicht die hauchdünne Scheibe, mit wenig Fett darauf und Wurst oder Käse. Es kann auch etwas Süßes sein und etwas Frisches wie Obst oder Salat dazu. Ein klassisches Butterbrot mitzunehmen ist besser und billiger als unterwegs etwas zu kaufen.
Von Rüdiger Kahlke
Mast-Dürwald: Der Verbraucher denkt oft, Vollkornbrot muss dunkel sein und Körner enthalten. Es kann aber auch hell aus Weizenkorn sein. Körner- oder Mehrkornbrote müssen nicht aus Vollkornmehl bestehen. Es darf nur Vollkornbrot heißen, wenn mindestens 90 Prozent Vollkornmehl drin sind. Da hilft es nachzufragen, wenn man sich orientieren will.
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allen unangenehmen Begleiterscheinungen für den Hauseigentümer wie zerstörtes Erdreich und eine wochenlange Baustelle ums Haus entfällt damit natürlich auch. Die Produkte des Bauhandwerksbetriebs Neumann beispielsweise beweisen, dass Abdichtungsmaßnahmen von innen nachhaltig, sicher und erfolgreich sind. Die einfache Anwendung bietet hohe Verarbeitungs- und Funktionssicherheit und spart Zeit und damit Kosten.
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Keller von innen zu sanieren ist wirtschaftlich, nachhaltig und bequem Es muss nicht immer eine Überschwemmung, ein Starkregen oder ein Wasserrohrbruch sein: Wenn einem Haus das Wasser bis zum Halse steht, steckt nicht immer ein spektakuläres Ereignis dahinter, sondern viel häufiger Feuchtigkeit, die nur langsam und unbemerkt ins Gebäude eingedrungen ist und dort langfristig die Bausubstanz schädigt. Dabei gelangt Feuchte auf unterschiedlichen Wegen ins Gebäude Die häufigsten Probleme werden durch von außen eindringendes Wasser bzw. von unten aufsteigende Feuchtigkeit in erdberührten Bauteilen und im Fundamentbereich ausFeuchteursachen
Regen und Spritzwasser
Feuchte aus der Raumluft
Feuchte aus dem Erdreich
aufsteigende Feuchte
gelöst. Die Hauptursachen hierfür sind fehlende oder defekte Abdichtungen und Leckagen. So kann das Wasser nahezu ungehindert aus dem Erdreich in das Mauerwerk eindringen und durch dessen Kapillarwirkung aufsteigen. Das ist ein wenig so, als würde man einen Schwamm ins Wasser tauchen. Da das Wasser an der Wandoberfläche verdunstet, kann weitere Flüssigkeit nachfolgen und mit der Zeit immer höher steigen, so dass bald nicht nur ein feuchter Keller das Problem ist. Vor allem ältere Gebäude sind von davon betroffen. Muffiger Geruch, Salzausblühungen, blätternder Putz oder feuchte Flecken an den Wänden zeugen davon, dass aufsteigende Feuchtigkeit ihr zerstörerisches Werk ungehindert verrichten kann. Feuchtigkeit in den Wänden und im Mauerwerk ist Gift für die Bausubstanz und schadet schlimmstenfalls auch der Gesundheit der Bewohner, wenn sich krankmachende Schimmelpilze oder Hausschwamm bilden. Deshalb ist es wichtig, die Feuchte so schnell wie möglich mit der richtigen Technik zu stoppen. Weil von innen einfach einfach ist Da eine Abdichtung von außen aufwändig, teuer und aufgrund baulicher Gegebenheiten häufig gar nicht möglich ist, bietet sich eine Sanierung von innen an. Dies ist effektiv und der Einsatz teurer Technik erübrigt sich. Das Ausgraben des Kellers mit
Mühelos Feuchte aussperren Wenn aufsteigende Feuchtigkeit das Mauerwerk angreift, ist die von dem Bauhandwerksbetrieb Neumann verwendete Secco Horizontalsperre mit ihrer unkomplizierten Anwendungstechnik eine günstige und vor allem effektive Sanierungsmaßnahme. Sie besteht aus einem Gel mit umweltverträglichen Mikrosilikonen, die mit einer Schlauchbeutelpresse oder einer Injektionspumpe durch Bohrlöcher in die Wand eingebracht wird. Das Gel verteilt sich sowohl kapillarleitend als auch durch Verdunstung und wirkt selbst bei völliger Durchfeuchtung des Mauerwerks. Dank eines stark erhöhten Wirkstoffanteils genügt eine kleine Menge, um Poren und Hohlräume wasserabweisend auszukleiden (Hydrophobierung). Dadurch bleiben Materialverbrauch und Kosten niedrig, die Sicherheit der Anwendung äußerst hoch. Nur wenige mühelose Arbeitsgänge sind bei der Verarbeitung des Secco Sperrputzes erforderlich. Er kann ergänzend zur Horizontalsperre oder als einzelne Sanierungsmaßnahme verwendet werden. Wände werden damit innerhalb kurzer Zeit nachhaltig von innen abgedichtet. Der Sperrputz ist rein mineralisch und enthält keine Kunststoffzusätze. Problemlos kann er dem Druck einer fünf Meter hohen Wassersäule widerstehen. Die vom Bremer Baustoffproduzenten redstone hergestellten Produkte zur Feuchtesanierung aus dem System Secco sind bequem und sicher anzuwenden und nachhaltig wirksam. So bleiben Gebäude einfach wasserdicht. Mehr Informationen zu den Dienstleistungen und den Produkten gibt es unter : www.website.de
Kleiner Flieger verschafft groSSen Überblick Text Rüdiger Kahlke Fotos Martin Büdenbender
Herscheider Carsten Engel setzt Drohnen für Filmaufnahmen und besondere Perspektiven ein Es brummt, als sei ein ganzer Hummelschwarm im Anflug. Carsten Engels Hummel ist weiß, etwa drei Kilogramm schwer, etwas größer als ein Briefbogen. Ein paar Meter entfernt, auf dem Parkplatz am RobertKolb-Turm an der Nordhelle, schießt sie in den Himmel. Die kleine Kamera unter dem Rumpf, an dessen vier
Mit kleinem Gerät und Kamera in die Luft zu gehen und für den großen Überblick zu sorgen, ist das Geschäftsmodell des Herscheider Kommunikationstechnikers. Er hat bereits einen Imagefilm für Altena gemacht, arbeitet an einem Streifen über Lüdenscheid, hat die Drohne schon eingesetzt, um Immobilien aus neuer Perspektive darzustellen. Robert-Kolb-Turm auf der Nordhelle fliegen. Mit 21 Jahren hatte sich Engel in Lüdenscheid selbstständig gemacht, galt als der jüngste Unternehmer in der Bergstadt. Der neue Geschäftszweig ist aus seinem Hobby heraus entstanden. Der Techniker hatte jahrelang Modell-Hubschrauber geflogen. Dann entdeckte er die neue Technik. Drohnen mit Akku „sind nicht so störanfällig und wartungsintensiv“, sagt er. Bis zu 25 Minuten kann das Gerät mit einer Ladung fliegen. Akkus, gleich einen Koffer voll, hat Engel im Gepäck. „In zehn Sekunden ist sie wieder oben“, sagt er, während er mit einem Klick den Akku wechselt. Die Drohne, ein Standardmodell aus China, hat er für seine Zwecke optimiert. „Insiderwissen einbringen“, nennt er das. Basiswissen könne „man googlen“, Erfahrung nicht. „50 Stunden“, schätzt Engel, „sind an Training nötig, um einigermaßen sicher zu fliegen.“
Genehmigung nötig
Armen sich kleine Rotoren drehen, bietet einen Panoramablick über Herscheid und das Ebbegebirge. Carsten Engel legt die Steuereinheit aus der Hand. Die Drohne schwebt, wie von unsichtbaren Fäden gehalten, auf einer festen Position über dem Turm. GPS-Koordinaten steuern die Drohne, fixieren sie an einem Punkt.
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Schüler begeisterten sich oft für das Hobby, sparten fleißig auf eine Drohne und dann seien 500 Euro auch schnell perdu. Grund: fehlende Erfahrung. Engel selbst hat schon eine Drohne „gecrasht. Das passiert schnell.“ Eine andere hatte sich verflogen. Laut GPS-Daten sollte sie 150 Meter entfernt sein. Sie stand auf einem Feld zwei Kilometer weit weg. Die Finder riefen das Ordnungsamt an und das vermutete, dass es Engels Ausreißer war.
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Seither hat er „Adresse und Telefonnummer drauf, falls sie mal falsch landet“. Normalerweise ist die Drohne so programmiert, dass sie zum Startpunkt zurück fliegt, wenn der Akku an eine festgelegte Kapazitätsgrenze kommt. Der technisch nächste Schritt, so Engel, stehe schon bevor. Drohnen können vorgegebene Strecken fliegen oder dem Piloten demnächst in gewissem Abstand wie ein Dackel folgen. Ein Problem ist dabei noch nicht gelöst. Engel: „Hindernisse kann sie nicht erkennen.“ – Noch nicht. Aber: Geflogen werden darf ohnehin nur auf Sicht. Wer gewerblich Drohnen einsetzt, muss dafür eine Erlaubnis und eine Versicherung vorweisen können. Menschenansammlungen dürfen nicht überflogen werden. „Das ist ´ne Waffe, wenn so ein Drei-Kilo-Ding vom Himmel fällt“, sagt Engel. Gewerbliche Nutzung ist im Kommen, weiß der Unternehmer. Die Konkurrenz werde größer. Immobilienmakler nutzten zunehmend die neue Technik, um ihre Objekte aus anderer Perspektive darzustellen und besser zu vermarkten. Panoramaaufnahmen ermöglichen es Nutzern am PC, im Bild zu navigieren. Mit gut gemachten Filmen sei noch Geld zu verdienen, meint Carsten Engel und präsentiert auf dem Laptop im Kofferraum seines SUV, was er meint. Die Drohne fliegt neben den Schwimmern im Freibad her, verfolgt sie auf gleicher Höhe. Komplett-Fotograf Martin Büdenbender ist begeistert über das Höhenfeuerwerk des Lüdenscheider Schützenfestes - von oben gefilmt mit der Drohne. Die neue Sicht auf einen alten Zauber.
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Markus Gärtner ist heiSS auf Hawaii
Ein Mann lebt seinen Traum. Der Herscheider Triathlet Markus Gärtner startet am 10. Oktober beim härtesten Ausdauerwettkampf der Welt – dem Ironman-Run auf Hawaii. Markus Gärtner ist heiß auf den großen Kampf. Triathleten sind Grenzgänger am Gipfel körperlicher Leistungsfähigkeit. 3,86 Kilometer schwimmen, 180,2 Kilometer in die Pedalen treten und zum Abschluss ein Lauf über die Marathonstrecke von 42,195 Kilometer – das kostet Kraft, körperlich und mental. Die
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hohen Anforderungen schrecken den 41-Jährigen Mitgesellschafter des Herscheider FitnessStudios „Feelgood“ nicht. „Training, das ist der Kampf. Der Wettkampf ist die Belohnung“, sagt er. Das Rennen auf Big Island hat er sich hart verdient. Die Vorbereitungen haben im November 2014 begonnen. Markus Gärtner arbeitet mit Trainer Michael Krell zusammen. Der Mann aus Nürnberg hat sich darauf spezialisiert, berufstätige Triathleten zu betreuen. „Er schickt mir Wochenpläne, die ich mit eiserner Disziplin umsetze“, versichert Markus Gärtner. Und so absolviert er ungezählte Trainingsstunden in der Oestertalsperre, im Herscheider Freibad und im Lüdenscheider NattenbergSchwimmbad sowie auf Straßen und Wegen rund um Herscheid. Mit einer von Krell ausgeklügelten Strategie schaffte er am 3. Juli beim Frankfurter Triathlon die Qualifikation für den Start auf Hawaii. „Das war eine Hitzeschlacht mit Temperaturen von 40 Grad auf der Strecke. Deshalb sollten wir jeden Kilometer zehn bis 15 Sekunden langsamer
Von Wolfgang Teipel
laufen als geplant.“ Das zahlte sich aus. Rund ein Drittel aller Starter stieg vorzeitig aus. Bei Markus Gärtner reichte die Kraft bis zum Schluss. Dass sein TriSpeed-Kollege und Betreuer Frank Holzmann aufgeben musste, bedauert Markus Gärtner ganz besonders. „Er hat den größten Teil meiner Vorbereitungen mitgemacht.“ Nach 9:45:51 Stunden überquerte der Herscheider die Ziellinie am Frankfurter Römer. Im Ziel stand neben der Zeit mit Platz 77 im Gesamtfeld, darunter 55 Profi-Triathleten, auch Platz 13 in Gärtners Altersklasse M 40 fest. Dazu kam Glück. Es waren nur zehn Plätze für Hawaii zu vergeben. Aber schnell war klar, dass einige die Reise nach Kailua Kona nicht antreten würden. „Als bei der Siegerehrung mein Name aufgerufen wurde und ich ja sagte, brandete unbeschreiblicher Jubel auf.“ Gärtners Traum war in Erfüllung gegangen. Markus Gärtner ist ein Familienmensch. Seine Frau Adriane und die Kinder Fabian (3) und Pia (5) sollen einen zufriedenen Vater und keinen verbissenen Sportler erleben. So startet er sein Training in aller Herrgottsfrühe, wenn die Familie noch schlummert. Selbstverständlich machen die Gärtners auch gemeinsam Urlaub. Und dann ist da noch die Arbeit im „Feelgood“. „Das muss man alles erst einmal unter einen Hut kriegen“, sagt Markus Gärtner. Er schafft es und dafür zollen ihm viele großen Respekt. „Massen von E-Mails, eine unglaubliche Zahl von Posts auf Facebook, das hat mich
schon überwältigt.“ Toll fand er auch die Geste vom Landgasthof Vedder. Die Gastronomen aus Nieder-Holte gratulierten zur „XXL-Leistung“ mit einem Gutschein über ein kräftiges Rumpsteak und ein Getränk. Vor zwei Wochen ist Markus Gärtner wieder ins Training eingestiegen. Jetzt fiebert er dem Start in Kailua Kona entgegen. Den Flug für sich
und seine Familie hat er seit langem gebucht. Am 30. September heben die Gärtners ab und fliegen nach Hawaii. „Dann habe ich noch zehn Tage Zeit mich zu akklimatisieren“, plant der Athlet. Dass er ohne Frau Adriane und die Kinder antreten könnte, ist für Markus Gärtner unvorstellbar. „Alle sollen dabei sein, wenn sich mein größter Traum erfüllt.“
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Stärkste Disziplin: Multitalent Markus Gärtner liebt die Herausforderung. Radfahren war schon immer sein Ding. Vor einigen Jahren hatte er sich vorgenommen seine Schwiegereltern mit dem Mountainbike zu besuchen. 400 Kilometer Herscheid – Magdeburg in drei Tagen. Kein Problem. „Es muss auch in zwei Tagen funktionieren“, forderte sich der Herscheider heraus. Auch das ging gut. „Mit dem Rennrad an einem Tag“, sagte er der Strecke erneut den Kampf an. Er blieb Sieger und in Magdeburg empfingen ihn die Schwiegereltern mit einem improvisierten Zieleinlauf. Spaß muss eben sein.
„Sport ist einfach mein Ding“, sagt der 41-Jährige. So zählt er zu den Gründungsmitgliedern von TriSpeed Herscheid e. V. Er gilt als das Herscheider Zugpferd im Liga-Triathlon. Die Ausdauersportler aus dem Ebbedorf treten mit zwei Teams in der Verbandsliga Nord bzw. LandesligaMitte an. „Stärkste Disziplin: Multitalent“, schreiben die TriSpeed-Kollegen auf der Vereins-Homepage über Markus Gärtner. Er selbst bekennt sich aber zu einer Rangfolge: „An erster Stelle steht das Radfahren, dann folgen Laufen und Schwimmen.“
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Das Sauerland von oben Bei der Fliegergruppe Plettenberg-Herscheid können Interessierte die Faszination Fliegen erleben, Rundflüge buchen oder ihren Flugschein machen. Eine Reportage über 15 Minuten Fliegen an einem Sommertag.
Text Pia Mester Fotos Martin Büdenbender
Und jetzt lenken Sie mal“, sagt Markus Krummenerl und nimmt die Hände vom Steuerknüppel des Flugzeugs. Direkt vor meinem Sitz befindet sich eine identische Lenkvorrichtung. Ich drücke ihn vorsichtig nach vorne, und das Ultraleichtflugzeug neigt seine Nase dem Boden entgegen. Schnell bringe ich ihn wieder in die Ausgangsposition. Auch meine zaghaften Versuche, nach rechts und links zu lenken, enden eher kläglich. Nein, ich möchte dieses Flugzeug nicht steuern. Die unglaubliche Aussicht auf die Sauerländer Wälder genügt mir. Markus Krummenerl, Pressesprecher der Fliegergruppe Plettenberg-Herscheid, wundert das nicht besonders. Er weiß, dass Menschen, die zum ersten Mal in einem Ultraleichtflugzeug mitfliegen, sich nicht immer sofort wohl fühlen: „Einige fühlen sich ausgeliefert.“ Andere jedoch wissen ab diesem Moment, dass sie das Fliegen nie wieder loslassen wird – und werden so schnell es geht Vereinsmitglieder. So wie der 10-jährige Robin, der uns in diesem Moment sicherlich sehnsüchtig vom Boden aus beobachtet. Seit drei Jahren verbringt er jede freie Minute auf dem Flugplatz am Habbel. Er kennt jede Maschine inund auswendig, hilft, wo er kann, und darf dafür hin und wieder mitfliegen. 180 Mal sei er schon von hier aus in die Luft gegangen, erzählt er mir. Natürlich kann es Robin kaum erwarten, dass er endlich selber einen Flugschein machen darf.
Stimmen Reaktionsfähigkeit, Hör- und Sehvermögen? Doch da muss er sich noch ein wenig gedulden: Die
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Prüfung für die Segelfluglizenz darf man erst mit 16 und die für das Ultraleichtflugzeug erst mit 17 Jahren ablegen. Zuvor muss man sein Wissen, Können und seine medizinische Tauglichkeit unter Beweis gestellt haben. Ein Flugmediziner beurteilt den allgemeinen Gesundheitszustand, die Reaktionsfähigkeit, das Hör- und Sehvermögen. Diese fliegerärztliche Tauglichkeitsuntersuchung muss ein Pilot in regelmäßigen Abständen wiederholen. Markus Krummenerl findet das mehr als sinnvoll: „Warum gibt es sowas nicht auch bei Autofahrern?“ Ungefähr 2500-3000 Euro kostet die Ausbildung für die Ultraleicht-Fluglizenz, etwa die Hälfte muss man für einen Segelflugschein berappen. Für die theoretische Prüfung muss ein Flugscheinanwärter die Antworten auf 1200 Fragen kennen, für die Zulassung zur praktischen Prüfung zudem noch 30 Flugstunden absolviert haben, was oft der schwierigste Part ist. Denn die sechs Fluglehrer des Vereins arbeiten ehrenamtlich, außerdem muss auch das Wetter passen, wenn eine Flugstunde ansteht. An diesem Tag passt das Wetter, ja, es ist nahezu perfekt: strahlend blauer Himmel, Sonnenschein und gefühlt 30 Grad. „Noch besser ist ein klarer, ruhiger Wintertag“, erzählt Markus Krummenerl, „dann ist die Luft noch stabiler.“ Was er damit meint, erfahre ich schon wenige Minuten nach dem Start. Um abzuheben braucht ein Ultraleichtflugzeug kaum 100 Meter. Drinnen klingt das allerdings nicht anders als in einem normalen Touristenbomber:
Pilot Christian Consilvio über die Schulter geschaut
Der Motor läuft auf Vollgas und dröhnt in die winzige Kabine. Alles surrt, die Maschine wird schneller und plötzlich merke ich, wie wir uns vom Boden lösen. Was nicht bedeutet, dass es in dem Flugzeug sehr viel leiser würde. Oder ruhiger. Mit seinen 290 Kilo Leergewicht und uns beiden als zusätzlichem Ballast hat das vereinseigene Ultraleichtflugzeug der Thermik über den Sauerländer Wäldern nicht viel entgegenzusetzen. Stellenweise fühle ich mich wie in einer Achterbahn. Einer ziemlich guten Achterbahn.
Vertrauen in die Technik Auch in Achterbahnen ringen in meinem Inneren das blinde Vertrauen in die Technik und die Unglücksbilder aus den Medien oder Kinofilmen miteinander. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nach diesem fünfzehnminütigen Flug wieder wohlbehalten auf der Erde landen werde. Und doch weiß ich auch, dass das Glück eine Hure ist. Doch durch die Ruhe, die mein Pilot ausstrahlt, kann ich mich entspannt der Aussicht zuwenden. Ich weiß, dass er alles unter Kontrolle hat. Vor dem Start hat er eine Checkliste abgearbeitet, Instrumente, Zustand der Maschine und Unterlagen geprüft, und sich schließlich über Funk mit „Plettenberg INFO“ – der Bodenfunkstelle des Flugplatzes – verständigt. Und ich weiß, dass man mit dem roten Hebel den Fallschirm auslöst.
Fliegen im unkontrollierten Luftraum Ein ständiger Funkkontakt zum Boden ist aus Sicherheitsgründen Standard in der Fliegerei – immer nach dem Prinzip „hören und gehört werden“. Und da sich Sportflugzeuge zumeist nach Sichtflugregeln im sogenannten „unkontrollierten Luftraum“ bewegen, gilt mehr noch das Prinzip „sehen und gesehen werden“, wie mir Markus Krummenerl vor unserem Start erklärt hat. Eine große Verantwortung für den Piloten, aber auch eine große Freiheit. Ganz anders als im „kontrollierten Luftraum“, der sich um einiges höher und rund um größere Flughäfen befindet. Denn dort tummeln sich die Verkehrs- und Frachtflugzeuge,
es ist also sehr viel mehr los als einen Kilometer über dem Boden, wo wir uns jetzt befinden. Und daher bewegen sich Flugzeuge weiter oben in der Regel mit Unterstützung der Flugsicherung – seien es die zuständigen Fluginformationsdienste oder aber die Flugverkehrskontrolle. Letztere begrenzt die Freiheit über den Wolken dann doch deutlich, indem sie einem Piloten präzise Anweisungen zur Route und Höhe vorgibt. Fliegt man ohne entsprechende Freigabe in bestimmte Bereiche des kontrollierten Luftraums, kann man sich sogar strafbar machen. Da ist es hier auf unserer Flughöhe und in „unserem“ Luftraum doch deutlich entspannter. Und obwohl Sportpiloten überwiegend nach Sicht und auf Basis ihrer Papierkarten fliegen, lassen sich viele mittlerweile auch von GPS-Geräten bei der Orientierung unterstützen.
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Eine gründliche Vorbereitung ersetzt die neue Technik aber nicht, wie mir Krummenerl erklärt. Vor dem Start sollte der Pilot immer die geplante Route komplett durchgehen und grundsätzlich schauen, welche Besonderheiten ihn auf dem Weg zum Zielflughafen erwarten. Bei einem kleinen Rundflug, wie Markus Krummenerl ihn mit mir unternimmt, ist das natürlich nicht nötig. Doch einige Mitglieder der Herscheider Fliegergruppe nutzen die Ultraleichtmaschinen auch für einen Wochenendausflug an die Nordsee. Auf Juist etwa ist man in ungefähr 80 Minuten. Über der Versetalsperre ist man in knapp fünf Minuten. „Da sehen Sie die A45 und dort ist die Klinik Hellersen“, sagt Markus Krummenerl und zeigt dabei aus dem Fenster. Ich bin erstaunt, wie kurz die Wege in der Luft sind. Ok, mit 150 Stundenkilometern sind wir auch nicht gerade im Schneckentempo unterwegs. In der Ferne erkenne ich die Türme der Nordhelle und das Kraftwerk Elverlingsen. Solche markanten Punkte in der Landschaft dienen den Piloten zur Orientierung und zum Abgleich mit ihren Karten.
Aqua Magis sieht von oben aus wie eine Schlangengrube Bevor wir wieder den Flugplatz am Habbel ansteuern, fliegt Markus Krummenerl mit mir noch eine Schleife über Plettenberg. Das Aquamagis sieht mit seinen bunten Rutschen aus wie eine Schlangengrube. Daneben glitzert die Lenne in der Sonne. Mir war bis zu diesem Augenblick gar nicht klar, dass es im Lennetal noch weit mehr Wälder als bebaute Flächen gibt. Irgendwie ist dieser Gedanke tröstlich. „Das Sauerland ist schön von oben, oder?“ fragt mein Pilot. Im Vergleich dazu sei das Münsterland regelrecht öde, nur Felder, alles flach, kaum Abwechslung. Das Sauerland hingegen wölbt sich grün durch die Landschaft, ein bisschen wie das Auenland in J. R. R. Tolkiens „Herr der Ringe“. Worin liegt die Faszination des Fliegens? „Diese grenzenlose Freiheit“, sagt Markus Krummenerl und mir kommt sofort das Lied von Reinhard Mey in den Sinn. „Mich hat das schon immer interessiert“, erzählt der 40-Jährige weiter: „Ich bin auch so ein Typ, der um einen Flughafen herum einen Autounfall verursachen könnte, weil ich ständig nach den Flugzeugen Ausschau halte.“ Nach 15 Minuten steuern wir den Flugplatz am Habbel an. Die Landung ist erstaunlich sanft. Gemächlich fährt Markus Krummenerl das Flugzeug zurück zum Hangar. Ich setze das Headset ab und klettere aus der Maschine. Mir ist etwas flau im Magen. Vielleicht liegt es an den Luftlöchern. Vielleicht aber auch an den Endorphinen.
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Ein Ultraleichtflieger lässt sich auch von einer Person auf die Rollbahn ziehen.
- Die Fliegergruppe Plettenberg-Herscheid hat momentan ca. 50 aktive und über 100 passive Mitglieder. - Ein Mal im Monat findet ein monatliches Treffen im Fliegercasino am Habbel in Hüinghausen statt. Gäste und Interessierte sind jederzeit herzlich willkommen. - Viele Mitglieder machen ihr Hobby auch zum Beruf. Derzeit steuern vier Piloten der Fliegergruppe auch reguläre Verkehrsflieger. Das ist kein Zufall: Bevor man professioneller Pilot werden darf, muss man Erfahrung im Sportflugzeug nachweisen können. - Die Fliegergruppe bietet auch Rundflüge im Segel-, Ultraleicht- oder Motorflugzeug an. Eine Viertelstunde kostet 40 Euro. - Mehr Informationen findet man auf der Homepage der Fliegergruppe: www.edkp.de
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Zukunftssicheres Wohnen im neuen MenschelQuartier Wohnen, arbeiten und leben mitten in Plettenberg
Die richtige Immobilie in der richtigen Lebensphase – das wünschen sich die meisten Eigentümer. Die Immobilienspezialisten von der R.B. Makler in Plettenberg wissen aus langjährigen Erfahrungen mit ihren Kunden, Eigentümern, die überwiegend älter als 60 Jahre sind, dass dieser Wunsch nicht ganz einfach zu erfüllen ist. Viele stellen fest, dass ihre Immobilie ihnen zunehmend Schwierigkeiten bereitet. Das kann der große Garten sein, dessen Pflege beschwerlich wird, oder die steile Treppe, die sich nicht mehr mühelos bewältigen lässt. Besonders für diese Zielgruppe bringt R.B. Makler das Projekt „MenschelQuartier“ auf den Weg. Das MenschelQuartier liegt östlich des Plettenberger Zentrums, auf dem Gelände der Schraubenfabrik Adolf Menschel, in unmittelbarer Nähe des Krankenhauses. Von hier aus ist die Innenstadt fußläufig in fünf Minuten erreichbar. Dieses Grundstück ist eines der letzten verfügbaren in attraktivster und zentralster Wohnlage Plettenbergs und erhält nach dem Abriss des alten Firmengebäudes ein ganz neues Ambiente. Zur Innenstadt braucht man keinen PKW mehr, denn es sind zu Fuß nur wenige Minuten. Der Standort bietet alle Vorteile, die sich jeder Hausbesitzer wünscht. Das herrliche Natur- und Wanderparadies liegt vor der Haustür. Das und vieles mehr machen das MenschelQuartier zu einer der besten und begehrtesten Adressen der Stadt.
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Das gesamte Grundstück erstreckt sich auf rd. 5250 m2 über eine Breite von 70 Metern und eine Tiefe von ca. 75 Metern von der Rittershausstraße 3 bis zur Rittershausstraße 7. 16 Baugrundstücke zwischen rd. 330 und 395 m2 stehen zur Verfügung, davon vier auf Erbpachtbasis. Entstehen sollen hier barrierefreie Bungalows mit Wohnflächen von ca. 80 bis 125 m2. Die R.B. Makler übernimmt die Projektentwicklung und den Verkauf der Grundstücke. Den Käufern ist es freigestellt, mit welchem Bauträger sie ihre Immobilie errichten. Für den Käufer fallen dadurch die insgesamt 8,5 Prozent an Grunderwerbssteuer, Notar- und Grundbuchkosten lediglich auf den Grundstückskaufpreis an. „Es gelingt leider nicht allen Menschen, den richtigen Zeitpunkt zum Auszug aus der vertrauten, aber zu aufwändig werdenden Immobilie zu finden. Das MenschelQuartier ist eine hervorragende Gelegenheit, zukunftssicheren Wohnraum für das Alter zu erhalten“, empfehlen die Immobilienexperten Ralf Beßler und Jackson Mahendrarajan.
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Nach 30 Jahren ist Schluss: Alte Heizungen müssen raus Energieeinsparverordnung setzt Grenzen: Gesetz sieht Austausch vor
„Viele haben das Thema gar nicht auf dem Schirm, wenn die Heizung störungsfrei läuft“, weiß Christoph Schulte, Obermeister der Innung Heizungsbau. Wer denkt schon daran, dass der alten Öl- oder Gasheizung, die ohne Mucken läuft, das Aus per Gesetz droht? Jedenfalls dann, wenn die Anlage vor 1985 eingebaut worden ist. Die Energieeinsparverordnung sieht vor, dass Kessel für flüssige (Öl) und gasförmige Brennstoffe, die älter als 30 Jahre sind, ausgetauscht werden müssen. Der Grund: Alte Anlagen verbrauchen zu viel Energie und belasten die Umwelt. Aber auch hier gilt: keine Regel ohne Ausnahmen. Darauf weist Helge Pfingst, Energieexperte bei der Verbraucherberatung in Lüdenscheid, hin. Nicht ausgetauscht werden müssen Niedertemperatur- und Brennwertkessel. Die gehen ohnehin sparsam mit Energie um. Anlagen unter 4 kW und über 400 kW fallen ebenfalls nicht unter die neue Regelung. Auch wer als Eigentümer ein Ein- oder Zweifamilienhaus selbst nutzt, muss jetzt nicht gleich die Heizung erneuern. Bei einem Eigentümerwechsel muss aber innerhalb von zwei Jahren die Heizanlage erneuert werden.
Von Rüdiger Kahlke
Helge Pfingst rät, auf jeden Fall die Energieberatung einzubeziehen. Dabei sollte man auch im Auge behalten, welche zusätzlichen Maßnahmen sinnvoll und welche Zuschüsse möglich sind. Der Berater weiß: „Bei erneuerbaren Energien gibt es besonders viele Fördermittel.“ Zudem könne eine Baubegleitung sinnvoll sein. Bis zu 50 Prozent dieser Kosten erstatte die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Mit steigenden Energiepreisen werde verstärkt auf den Einsatz regenerativer Energie gesetzt, hat Christoph Schulte beobachtet. Die Heizungsbauer empfehlen Systeme, „die sich über die Jahre auch rechnen“. Was wo angebracht ist, hänge allerdings vom jeweiligen Objekt und den Bedürfnissen der Nutzer ab. Inzwischen, so Schulte, gebe es eine Fülle von Systemen und Kombinationsmöglichkeiten. Entsprechend groß ist die Bandbreite bei den Kosten. Die können für die neue Heizung zwischen 5000 und 50.000 Euro liegen. „Das ist wie beim Auto. Es gibt solche und solche.“ Der Bedarf ist auch für Helge Pfingst ein zentrales Kriterium. Eine überdimensionierte Heizung ist teurer – bei der Investition und bei den Betriebskosten. Der Verbraucherberater und der Heizungs-Experten empfehlen, einen hydraulischen Abgleich machen zu lassen, um eine gleichmäßige Erwärmung sicher zu stellen. Tipps zur Heizungserneuerung gibt die Verbraucherberatung NRW: www.vz-nrw.de/austauschpflichtfuer-heizkessel-1 Hinweise zu Fördermöglichkeiten der KfW: www.kfw.de
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Ein mal Burger komplett Die Sauerländer BBCrew lässt nichts anbrennen. 10.000 Youtube-Abonnenten und Grillseminare in ganz Deutschland Text Bernhard Schlütter · Fotos Heiko Höfner und Martin Büdenbender
Tim Ziegeweidt (links) und Sebastian Buchner sind die Sauerländer BBCrew.
Diese beiden Männer lassen nichts anbrennen. Dabei teilen Sebastian Buchner (27) aus Attendorn-Lichtringhausen und Tim Ziegeweidt (28) aus Plettenberg eine glühende Leidenschaft: das Grillen. Und nicht nur das. Gemeinsam haben sie sich vorgenommen, dem Wort „grillen“ eine neue Bedeutung zu geben. Als Sauerländer BBCrew veröffentlichen sie Videos und Rezepte auf dem Internetportal Youtube. Mit verschiedenen Grills, einer Menge Knowhow und noch mehr Ideen präsentieren sie jeden Sonntag neue Gerichte vom Grill – und zukünftig auch in jeder Ausgabe des Komplett-Magazins. Wir treffen Tim und Sebastian auf der Familienwiese am Aqua Magis in Plettenberg. Hier gibt es neben etlichen Spielgeräten auch eine öffentliche Grillstelle. Ein
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toller Ort, um eine neue Folge für das Videoportal der BBCrew zu drehen. „Ein mal Burger komplett“, steht heute auf dem Dreh- und Speiseplan. „Tach Freunde!“ So beginnen Tim und Sebastian jedes ihrer Videos, bei deren Anschauen einem das Wasser im Munde zusammenläuft. Dicke Freunde, das sind die zwei. Sie arbeiten beide bei der Firma H+R Spezialfedern in Lennestadt. Tim ist gelernter Federnmacher. Sebastian hat zunächst die Ausbildung zum Rettungssanitäter gemacht, ist jetzt in der Qualitätssicherung bei H+R beschäftigt. Und in ihrer Freizeit wird gegrillt. „Das Kochen war schon länger unser Hobby. Unsere Kenntnisse haben wir dann aufs Grillen übertragen.“ Die Idee mit den Grillvideos hatten Tim und Sebastian vor etwa zwei Jahren. Der erste Clip ging im Januar 2014 online. Kachelfleisch und Fächerkartoffeln bereiteten die beiden Grillmeister im Premierenvideo für das Internetpublikum zu. Etwas mehr als eineinhalb Jahre und genau 83 Folgen später stehen sie am mitgebrachten Kugelgrill „Big Green Egg“ auf der Familienwiese und erklären den von ihnen kreierten Komplett-Burger. Rund 10.000 Abonennten verzeichnet ihr Youtube-Kanal, entsprechend hoch sind die Klickzahlen auf jedes Video. In der Grillszene ist die Sauerländer BBcrew schnell bekannt geworden. Inzwischen geben Tim und Sebastian Grillseminare in ganz Deutschland. „Die Nachfrage ist riesig. Wir sind fast jedes Wochenende im Einsatz“, erzählt Sebastian, „entweder geben wir Seminare oder
Der Komplett-Burger von der Sauerländer BBCrew Zutaten: 4 Burger Patties, 4 Burgerbrötchen 8 Scheiben Cheddar Mini Paprika, rote Zwiebeln, Gurkenscheiben Salat (idealerweise einen bunten Salatmix) wir werden für Feste gebucht.“ Bis zu 150 Personen verköstigen die beiden Grill-Künstler problemlos. Besonders stolz sind sie darauf, dass ein Hamburger (die Stadt) Gewürzkontor eine ihrer Gewürzmischungen ins Programm genommen hat. Der „Cherry Chipotle Rub“ von Ankerkraut ist ein Rezept der Sauerländer BBCrew. Wer die Männer von BBCrew in Aktion erleben möchte, hat dazu z.B. auf der Burg Schnellenberg Gelegenheit (www.burg-schnellenberg.de). Dort finden regelmäßig Grillseminare mit Tim und Sebastian statt. Auch der Finnentroper Wurst- und Fleischhersteller Metten ist längst auf die Sauerländer BBCrew aufmerksam geworden und bietet Seminare mit ihnen an. Am Komplett-Stand auf dem Räriner Kürbismarkt am 3. Oktober werden Tim und Sebastian ebenfalls grillen und Kostproben verteilen.
Inzwischen ist der Komplett-Burger fertig. Wir dürfen probieren: „Komplett lecker“, lautet das einmütige Urteil. Auch die Sauerländer BBCrew ist zufrieden mit ihrer neuesten Grillkreation. Obligatorisch ist ihre Verabschiedung am Ende jedes Videos: „Nicht vergessen: Bleibt neugierig aufs Essen!“
Zunächst müsst Ihr Eure Creme herstellen. Dafür nehmt Ihr einfach 4 El Mayonnaise und 3 El von Eurem Dry Tomato Ketchup. Beides verrührt Ihr ordentlich und schmeckt es dann mit etwas Pfeffer ab. Die Paprika müsst Ihr kurz über direkter Hitze angrillen bis sie Farbe bekommen. Danach entfernt Ihr das Kerngehäuse und schneidet die Paprika in kleine Streifen, bestreut sie mit Salz und lasst sie etwas ziehen. Die Zwiebel wird in Ringe geschnitten und die Gurke in Scheiben. Die Burgerbrötchen werden kurz bei direkter Hitze angetoastet und zur Seite gelegt. Nun gebt Ihr die Burgerpatties auf den Grill und grillt diese zunächst von einer Seite an bis sie schön braun sind. Nach dem Wenden gebt Ihr den Käse auf das Pattie und schließt den Deckel Eures Grills. Die untere Seite des Burgers wird schön braun und knusprig und der Käse schmilzt. Zum Zusammenbau Eures Burgers ist nicht viel zu sagen: Ihr bestreicht die Unterseite des Brötchens mit Eurer Creme und gebt den Salat darauf, anschließend die Paprika und das Burgerpattie. Nun wird der Burger mit den roten Zwiebeln und den Gurkenscheiben garniert, der Deckel wird aufgesetzt und alles zusammen kann prima gegessen werden.
Guten Appetit!
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Wahlheimat Sauerland – Neuenraderin fühlt sich hier jeden Tag wie im Urlaub
Text und Fotos Cristin Schmelcher
Stefanie Rickfelder tauschte das Münster- mit dem Sauerland „Wenn ich morgens aufstehe und aus dem Fenster schaue, denke ich jeden Tag, ich wäre im Urlaub“, schwärmt Stefanie Rickfelder über ihre neue Wahlheimat. Die gebürtige Münsterländerin lebt seit August 2014 in Neuenrade und genießt täglich den Ausblick von ihrer Terrasse über das Sauerland. Aufgewachsen in der Gemeinde Beelen absolvierte die 32-Jährige 2002 eine Ausbildung zur Bürokauffrau beim Kreis Warendorf, bevor sie 2004 zum Landschaftsverband Westfalen-Lippe in Münster wechselte, wo sie parallel ein Abendgymnasium besuchte. „Ich wusste schon damals, dass ich mich beruflich weiter entwickeln will und sah dafür zunächst in einer größeren Stadt mehr Möglichkeiten“, erzählt die heutige Lehrerin im Gespräch mit dem Komplett-Magazin. „Ich dachte damals, wenn ich mal kündige, mache ich auch das, was mich wirklich interessiert.“ So begann die begeisterte
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Sportlerin 2007 die Fächer Ökotrophologie und Sport an der Universität und an der FH Münster zu studieren. Während ihres Studiums übte sie verschiedene Nebentätigkeiten aus, u.a. als Serviceküchenkraft bei dem Reiseveranstalter Frosch-Reisen, und gab verschiedene Sportkurse, z.B. für ein Reha-Zentrum. Im Anschluss an das Erste Staatsexamen im Juli 2012 absolvierte Rickfelder ihr Referendariat am Zentrum für schulpraktische Lehrerausausbildung in Bielefeld und am Berufskolleg Halle (Westf.). Hier erwarb sie zudem einen Snowboardund Skilehrerschein. Nach dem Zweiten Staatsexamen kehrte sie im März 2014 kurz nach Münster zurück und arbeitete vorübergehend auf einem Erdbeer- und Spargelhof, was ihr viel Freude bereitete. Im August des vergangenen Jahres trat Stefanie Rickfelder dann eine Vertretungsstelle für die Fächer Sport und Ernährung/Hauswirtschaft beim Gertrud-Bäumer-
Berufskolleg in Lüdenscheid und Plettenberg an. „Da mein Bruder schon seit seinem Studium an der FH Südwestfalen im Sauerland lebte, war mir die Gegend nicht ganz fremd und mir hat es schon immer gut hier gefallen“, erklärt sie ihre Entscheidung. Der drei Jahre ältere Guido lebt heute mit seiner Frau in Iserlohn. Durch die beiden Schulstandorte bot sich Neuenrade als optimaler Wohnort an, auch wenn die „Neu-Sauerländerin“ im Februar aufgrund eines festen Stellenangebots zum Berufskolleg am Eichholz in Arnsberg wechselte. „Ich bin hier einfach angekommen und habe eine gute Nachbarschaft“, schwärmt sie über die hohe Lebensqualität ihrer neuen Heimatstadt. In ihrer Freizeit geht sie gerne mit ihrem vierjährigen Ridgeback-Dalmatinermix Balthasar und mit Freunden auf Sauerland-Entdeckungstour und fährt gerne Mountainbike, besonders gerne Downhill. Für letzteres bietet ihr die abwechslungsreiche Umgebung hier optimale Voraussetzungen. In diesem Jahr hat sie beim Super
Gravity NRW Cup in Olpe-Fahlenscheid teilgenommen. Gesundheitlich ging es alles andere als bergab und so sind frühere stressbedingte körperliche Beschwerden bislang ausgeblieben. „Ich finde es entspannend hier und kann vor allem in der Woche gut abschalten und an den Wochenenden kann man im Sauerland einiges unternehmen“, so Rickfelder. In den Wintermonaten schätzt die begeisterte Snowboarderin die Nähe zu verschiedenen Skigebieten. Die ehemalige Städterin muss aber natürlich auch hin und wieder zurück in die Stadt und so geht es öfter mal an den Wochenenden zu Freunden nach Münster oder Dortmund, ihr gefällt daher die Nähe zur Autobahn. „Ich kann mir gut vorstellen, hier zu bleiben, aber ich weiß natürlich nicht, wohin mein Weg geht.“ Vielleicht sollten wir Sauerländer uns alle einfach mal vorstellen, wir wären hier im Urlaub, denn es gibt hier einiges zu entdecken, wenn man unsere Umgebung mit den Augen eines Fremden betrachtet.
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„Wer Fachkräfte will, muss Perspektiven bieten“ „Der Endspurt läuft“ Arbeitsagentur-Chefin Karin Käppel beobachtet viel Bewegung auf dem Ausbildungsmarkt „Rein rechnerisch kann jeder unversorgte Bewerber einen Ausbildungsplatz finden“, stellte die Agentur für Arbeit Iserlohn anlässlich der Veröffentlichung der Ausbildungszahlen im Juni fest. „Auch weiterhin sind die Zeiten für Ausbildungsplatzbewerber sehr gut, denn mit Blick auf die reinen Zahlen findet fast jeder Ausbildungsplatzbewerber eine Ausbildungsstelle“, erklärt Agenturchefin Karin Käppel. „Es gibt die üblichen Gründe, warum zum Jahresende Ausbildungsplatzbewerber unversorgt und Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben. Jetzt ist aber noch viel machbar und es geht jetzt sowohl für Betriebe als auch Bewerber darum, dass noch alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um zueinander zu finden. Der Endspurt läuft und alle Beteiligten sollten Vollgas geben!“ Von den seit Oktober 2014 gemeldeten 2771 Berufsausbildungsstellen waren im Juni noch 1142 Ausbil-
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dungsplätze unbesetzt. Gegenüber den Werten des Juni 2014 sind im Märkischen Kreis 5,8 Prozent (172 Stellen) weniger Ausbildungsstellen gemeldet worden. Karin Käppel, Chefin der Iserlohner Arbeitsagentur, berichtet: „Alleine im Juni wurden dem Arbeitgeberservice 112 weitere Ausbildungsstellen gemeldet, aber auch 94 weitere Ausbildungsplatzbewerber haben sich in der Berufsberatung gemeldet, um Unterstützung bei der Ausbildungsplatzsuche zu erhalten. Es ist noch viel Bewegung auf dem Ausbildungsmarkt erkennbar, so dass ich allen Beteiligten – ob Arbeitgebern oder Jugendlichen – nur raten kann, im Endspurt mit den Berufsberatern sowie Mitarbeitern des gemeinsamen Arbeitgeberservice die Chancen auszuloten und optimal zu nutzen. Im Bewerbungs- und im Stellenbesetzungsprozess steht niemand alleine dar, sondern kann umfassende Unterstützung erhalten. Resignieren ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinesfalls erforderlich. Erfreulich ist, dass bereits einige Arbeitgeber auch schwächeren Bewerberinnen und Bewerbern eine Chance auf einen Ausbildungsplatz gegeben haben. Daher mein Appell: Lassen Sie sich unterstützen, um alle bestehenden Chancen zu nutzen!“
Ausbildung
DGB-Chef: Wer Fachkräfte will, muss Perspektiven bieten
Agentur für Arbeit sieht keinen flächendecken Fachkräftemangel – Marquardt: Nur jedes vierte Unternehmen bildet aus Zudem suchten die Unternehmen Personal oft erst, wenn es eng werde. „Innerhalb kurzer Zeit wird gesucht – und dann nichts Passendes gefunden.“ Das ließe sich durch vorausschauende Planung vermeiden.
DGB: Vieles nicht stimmig
Rüdiger Kahlke im Gespräch mit Jochen Marquardt (Li.), Leiter des DGB-Bezirks Mark-Ruhr.
Text und Fotos Rüdiger Kahlke Demografischer Wandel, Fachkräftemangel – Schlagworte, die die Runde machen. Das ist die eine Seite. Schüler, die reihenweise Bewerbungen schreiben. Hochschulabsolventen, die von einem Praktikum im nächsten landen. Fachkräfte, die auf übliche tarifliche Leistungen verzichten müssen. Das ist die andere Seite. Und die, meint Jochen Marquardt, Leiter der DGB-Region Ruhr-Mark, ist leider Realität. In jeder Arbeitsverwaltung gebe es ein Missverhältnis zwischen denen, die einen Ausbildungsplatz suchen und der Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze, sagt Marquardt, der für den Märkischen Kreis, den EnnepeRuhr-Kreis, Hagen, Witten und Bochum zuständig ist. „Den realen Fachkräftemangel gibt es in der Breite nicht“, so der DGB-Regionalleiter. Er sieht sich dabei in guter Gesellschaft. Erst im Juni zeigte die Bundesagentur für Arbeit auf, dass aktuell „kein flächendeckender Fachkräftemangel“ festzustellen sei. Fachkräftemangel ist für viele zum politischen Kampfbegriff geworden. Während die Wirtschaft den angeblichen Mangel beklagt, verweist der DGB-Chef auf die Verantwortung der Unternehmen. Nur etwa ein Viertel bilde aus. Besser sieht es bei den mittelständischen Betrieben aus. Hier liege der Anteil bei immerhin 60 Prozent.
Der DGB-Chef räumt ein, dass es Berufsfelder gibt, bei denen des „einen Mangel an interessierten jungen Leuten gibt“. Der Gastronomiesektor gehört dazu, auch der Bereich der Pflegeberufe. Marquardt: „Wer Bäcker werden soll, muss auch eine Perspektive haben. Die darf nicht so aussehen, dass er nur kleine Brötchen backen darf.“ Zur mangelnden Perspektive zählt der Gewerkschafter die Entwicklung bei den Zeitverträgen oder Teilzeitjobs. Wer keine Sicherheit biete, dürfe sich nicht beklagen, wenn junge Menschen wegziehen oder keine Familie gründen. Er habe auch Verständnis dafür, dass junge Leute nicht 100 Kilometer von ihrem gewohnten Umfeld eine Ausbildung antreten wollten, wenn „im Anschluss die Perspektive fehlt“. Die psychologischen Aspekte müssten berücksichtigt werden. Marquardt: „Vieles ist nicht stimmig.“ Dazu gehört auch die Entlohnung. Wer sich über mangelnde Fachkräfte im Pflegebereich beklage, dürfe sich angesichts der Arbeitsbedingungen und Entlohnung darüber nicht wundern. Das MittelstandsMagazin „Wirtswoche“ kommt zu dem Schluss, der Fachkräftemangel könne „so wahnsinnig groß nicht sein“, solange Unternehmen sich nicht bemüßigt sähen, „ihre erwünschten Mitarbeiter besser zu bezahlen“. Über Sparprogramme und Abfindungen sind über die Jahre vielfach vor allem ältere Mitarbeiter aus den Unternehmen gedrängt worden. „Damit ist viel Erfahrungswissen verloren gegangen.“ Mit Blick auf ländliche Regionen sieht der Leiter der DGB-Region Mark Ruhr die Unternehmen gefordert, „ein attraktives Umfeld zu schaffen“. Die Verantwortung für die personellen Probleme werde allzu leicht auf die Gesellschaft abgewälzt.
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Für alle, die gut rechnen können Fiskus-Ausbildung mit und ohne Abi
Dass es bei den Finanzbehörden humorlos zugeht, konnten 2014 bei der Berufsorientierungsmesse BOM in Werdohl Auszubildende Annika Gärtner und Ex-Azubi Philip Behr nicht bestätigen. Stattdessen hielten sie gern ein Werbeplakat ihres Arbeitgebers in die Kamera. Dort stand in großen Lettern zu lesen: Wir geben dem Schwarzgeld ein Zuhause. Wie der Staat das Geld einnimmt, mit dem die Rahmenbedingungen für Demokratie, Rechtsstaat und soziale Marktwirtschaft finanziert werden, kann man lernen. Bewerbern mit Oberschulreife steht eine Ausbildung zum Finanzwirt im mittleren Dienst offen. Wer Abitur hat oder die Fachhochschulreife, kann sich fürs Duale Studium beim Finanzamt bewerben. Eine Ausbildung für den gehobenen Dienst. Alle Bewerbungen erfolgen online. Bewerbungen für das Jahr 2016 sind für den mittleren Dienst noch bis Ende des Jahres möglich, für den gehobenen Dienst bis Ende November. Allerdings empfiehlt Ilona Tonscheidt, Ausbildungsleiterin im Finanzamt Altena, sich so früh wie möglich zu bewerben: „Wenn die Bewerbungen spät kommen, kann es sein, dass die Stellen an den
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Von Uwe Tonscheidt
Wunschorten schon besetzt sind.“ Es ist nämlich möglich, sich gezielt für einen Finanzamts-Standort zu bewerben. „Wir gucken bei den schulischen Leistungen besonders auf die mathematischen und die Deutschkenntnisse“, berichtet Ilona Tonscheidt. Sie ergänzt: „Ausdrücklich begrüßen wir auch Bewerbungen von Bewerberinnen und Bewerbern mit Migrationshintergrund.“
Ausbildung
Zwei Jahre Ausbildung Die zweijährige Ausbildung im mittleren Dienst besteht aus acht Monaten Theorie und 16 Monaten Praxis in einem Finanzamt. „Da durchlaufen die Auszubildenden alle Arbeitsbereiche“, berichtet Philip Behr. Die theoretischen Lehrgänge finden in der Landesfinanzschule Wuppertal statt. Auch das dreijährige Duale Studium für den gehobenen Dienst ist in Praxis und Theorie aufgeteilt. Die akademische Ausbildung findet in der Fachhochschule für Finanzen im münsterländischen Nordkirchen statt. Die Unterrichtsblöcke umfassen zwischen zwei bis sechs Monaten. Unterkunft und Verpflegung werden gestellt. Die Vergütung während Studium und Ausbildungszeit beläuft sich um die 1000 Euro im Monat. Studiengebühren werden nicht fällig. Die Zukunftsperspektiven sind attraktiv. „Bislang sind alle Auszubildenden und Studenten übernommen worden“, schildert Tonscheidt die bedarfsgerechte Ausbildung beim Finanzamt Altena. Von den knapp 100 Beschäftigten des Hauses seien aktuell zwölf Auszubildende.
Durchaus beliebt sei der betriebsprüfende Außendienst, berichten Tonscheidt und Behr. Dass das von Betriebsinhabern und Freischaffenden nicht immer ebenso empfunden wird, bestreiten sie nicht. Manchmal erreiche das Amt aber auch tätige Reue. Behr berichtet schmunzeld: „Ein Anwärter fand in der Post 5000 Euro und eine Selbstanzeige mit dem Hinweis: ‚Ich konnte nicht mehr schlafen‘.“ Und wenn das mit der Reue nicht klappt: Steuerfahnder ist auch eine beliebte Perspektive in der Steuerverwaltung. Irgendwer muss es ja nach Hause bringen, das Schwarzgeld.
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Spielbankrevisor und Steuerfahnder Wer nach einigen Jahren Berufserfahrung vor Ort Veränderungen möchte, hat in der Finanzverwaltung verschiedene Möglichkeiten. Wer technisch ambitioniert ist, findet im Rechenzentrum in Düsseldorf mannigfaltige Aufgaben. Es ist sogar möglich einen täglichen Finanzamts-Arbeitsplatz in einer Spielbank zu haben. Dort sind Revisoren Bestandteil des Spielbankbetriebes.
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Duales Studium -
Münsterländer Jung’ lernt Maschinenbau im Sauerland Von einer ländlichen Region in die andere – Die Hightech-Zukunft im Blick
Von Uwe Tonscheidt
Familie mit. Aus dem beschaulichen Recke an der Landesgrenze zwischen NRW und Niedersachsen gingen Bewerbungen und Kopien seiner schulischen Laufbahn in die ganze Republik.
Beim Vorstellungsgespräch punkten
Ein Tipp für die Ausbildungsmessen 2015 in Werdohl und Plettenberg: Ruhig mal die Auszubildenden und Studenten ansprechen, die dort ihre Ausbildungsbetriebe repräsentieren. Die haben richtig was zu erzählen. Von ihnen gibt’s jede Menge Tipps und Einblicke für die Bewerberinnen und Bewerber von morgen. IndustrieMechaniker-Azubi und Maschinenbau-Student Hendrik Moss stand 2014 bei der BOM, der Berufsorientierungsmesse für Werdohl und Neuenrade, Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort. Seine Botschaft: Herausfinden, was man will und sich dann richtig reinhängen. „Ich will was Technisches machen.“ Das war Zwölftklässler Hendrik Moss 2012 klar. Doch wie kann es dann 2013 nach dem Abitur weiter gehen?, lautete die offene Frage. „Ein duales Studium könnte es sein“, erinnert sich der junge Mann aus dem nördlichen Münsterland an Diskussionen mit seinem Vater. Da macht man parallel eine praktische Berufsausbildung und ein technisches Studium. Hendrik war schnell klar: „Das ist es, was ich will. “ Und es sollte unbedingt die Fachrichtung Maschinenbau sein: „Über 90 Bewerbungen habe ich geschrieben.“ Mit einem Abitur-Schnitt von 2,7 landete er im Bewerberstapel der Personalabteilungen nicht ganz so oft auf der Einladungsliste fürs Vorstellungsgespräch. Am Anfang gab es reichlich Absagen. Da muss man stark sein und langen Atem haben. Bei Hendrik half die ganze
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Dann tat sich was. Die Vereinigten Deutschen Metallwerke (VDM) in Werdohl luden den jungen Mann zum Vorstellungsgespräch ein. „Da musst du dich richtig reinhängen“, war Hendrik klar. Und: „Man muss sich auch gut verkaufen können.“ Hendrik konnte das offensichtlich: „Mein Ausbilder hat mir später verraten, dass ich beim Vorstellungsgespräch richtig gepunktet habe.“ Er bekam den Zuschlag. Über die Wohnungsgesellschaft WoGe hat er eine für Azubi-Studenten erschwingliche Wohnung gefunden. Als Student schrieb sich der Nordwestfale an der Südwestfälischen Fachhochschule in Iserlohn ein. Da studiert er jeden Samstag Maschinenbau. Richtig, samstags, von 9 bis 16.30 Uhr. Duales Studium heißt auch, sich zeitlich richtig reinhängen. „Wenn man so was machen will, muss man wissen, dass man auf viele andere Sachen verzichten muss“, stellt der 21-Jährige mit Blick auf seine Wochenenden fest. Schränkt aber auch gleich ein: „Es ist anstrengend, aber ich habe doch weniger Zeit fürs Studium aufzuwenden als anfangs gedacht. Normalerweise ist in der Woche nach Feierabend in der Firma nicht ganz so viel zu tun, außer, es stehen Klausuren an. Da muss man sich auch nach Feierabend noch mal aufraffen.“ Das ist nicht jedermanns Sache. In seinem Studiengang hat Hendrik beobachtet, dass von den rund 120 Kommilitonen und Kommilitoninnen, die 2013 mit ihm begonnen haben, noch knapp 80 da sind. So wie Verbundstudenten parallel zur Ausbildung studieren, studieren in Iserlohn auch viele parallel zu ihrem Beruf. Wenn für den Neu-Werdohler alles planmäßig verläuft, darf er sich im Februar 2018 Bachelor of Engineering nennen. Dann hat er viereinhalb Jahre MaschinenbauStudium hinter sich. Womit er sich in seiner BachelorArbeit beschäftigen wird, ist noch nicht raus. Das wird im 7. Semester entschieden, zusammen mit dem Aus-
Ausbildung
bildungsbetrieb. Das ist das Besondere an einem Dualen Studium. Firmen sind an solchen Ausbildungen auch deshalb interessiert, weil damit der eigene Nachwuchs gezielt für die Bedürfnisse des Unternehmens qualifiziert werden kann. Seinen Schritt ins anspruchsvolle Duale Studium Maschinenbau hat Hendrik bislang nicht bereut. Und das erste Nahziel hat er schon Ende des Jahres vor Augen: Dann ist er ausgebildeter Industriemechaniker.
TIPPS UND FAKTEN
Ihr Bestatter aus der Vier-Täler-Stadt mit der historischen Kutsche
Duales Studium Maschinenbau - 2,5-jährige betriebliche Ausbildung zum Industriemechaniker - 4,5-jähriges Wochenend-Studium zum Bachelor of Engineering, z.B. an der FH Südwestfalen in Iserlohn - Tipps vom Azubi-Studenten: „Man sollte mehr als ein wenig technisch begeistert sein. Und: Sich frühzeitig bewerben, da auch Tests in den Unternehmen anstehen.“
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Erfolgreicher Börsengang Timo Habbel stellte auf der Plettenberger Ausbildungsbörse die Weichen für sein Berufsleben Für Timo Habbel war der Gang zur Plettenberger Ausbildungsbörse die Weichenstellung für sein Berufsleben. Im Herbst 2013 informierte sich der heute 17-Jährige gezielt am Stand der Firma Weyand, im August 2014 begann er bei Weyand seine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann. „Das habe ich nicht bereut. Ich bin sehr zufrieden“, stellt er ein Jahr später fest. „Für mich war nach dem Realschulabschluss der Besuch einer weiterführenden Schule keine Option“, erzählt Timo Habbel. Auf die Ausbildungsbörse in der Plettenberger Schützenhalle hatte er sich vorbereitet, ging gezielt zur Firma Weyand. „Dort konnte ich mich mit der Chefin Christiane Holzmann unterhalten und über den Beruf des Einzelhandelskaufmanns informieren.“ Direkte Folge: Im Frühjahr 2014 absolvierte Timo ein freiwilliges Praktikum im Elektrogeschäft in Eiringhausen, und nach dem Schulabschluss konnte er mit der Ausbildung beginnen. „Der unmittelbare Kontakt mit den Kunden macht mir Spaß. Es ist genau so, wie ich es mir vorgestellt habe“, mag Timo Habbel seine Arbeit. Zu seinen Aufgaben gehören neben dem Verkauf die Warenannahme und –verräumung, die Bearbeitung von
Von Bernhard Schlütter
Reklamationen und Garantiefällen. Drei Jahre dauert die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann; nach zwei Jahren hat man den Abschluss als Verkäufer im Einzelhandel. Neben der Ausbildung im Betrieb besucht Timo Habbel an zwei Tagen pro Woche das Eugen-Schmalenbach-Berufskolleg in Altena. „Diese Ausbildung kann ich weiterempfehlen“, sagt er, „und die Ausbildungsbörse als Informationsmöglichkeit auch. Da ist für jeden etwas dabei.“
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Vorbild, Spielkamerad und manchmal auch Ersatz-Papa Erzieher gelten als Exoten – Kai Uwe Rudolph: Kindergarten bietet täglich neue Herausforderungen
Ausbildungsmessen
Ein Kind, das nicht sprach, hat Kai Uwe Rudolph zum Sprechen gebracht. Sein Medium war eine Handpuppe. Wochenlang hatte er versucht, mit dem Kind zu kommunizieren. „In dem Moment, wo es geklappt hat, war das ein Highlight für mich“, erzählt der Erzieher. Seit sechs Jahren kümmert sich Kai Uwe Rudolph um Kinder im Vorschulalter. Anfangs „mit Vorurteilen belastet“ sagt er mit Blick auf Umfeld und Freundeskreis. „Das passt ja gar nicht für einen Mann“, sei ein gängiges Vorurteil. „Für mich war das normal“, sagt er. Er habe schon als Fachoberschüler während des Praktikums im Kindergarten gemerkt, „dass der Draht zu den Kindern sofort da war“. Nach dem Zivildienst machte er die Ausbildung zum Erzieher. Für ihn war „es die richtige Entscheidung“, auch wenn Männer in dem Beruf immer noch als Exoten gelten.
BERUFS-ORIENTIERUNGS-MESSE BOM FÜR WERDOHL UND NEUENRADE 16. 9. von 9 bis 15.30 Uhr im Fest- und Schulzentrum Riesei in Werdohl Mehr als 40 Unternehmen, Institutionen und Verbände informieren über Ausbildungsmöglichkeiten. Am Vormittag ist die BOM Schüler/innen ab Klasse 9 der Werdohler und Neuenrader Schulen vorbehalten. Ab 13 Uhr ist die Messe für alle Interessierten geöffnet. www.bom-mk.de
AUSBILDUNGSMESSE LÜDENSCHEID 23. 9. von 8 bis 18 Uhr im Kulturhaus in Lüdenscheid 85 Firmen und Institutionen haben sich angemeldet. Am Vormittag werden vor allem die 9. Klassen der weiterführenden Schulen im Klassenverband die Messe besuchen. Zwischen 14 Uhr und 18 Uhr sind alle Inte-
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Von Rüdiger Kahlke
„Man muss sich jeden Tag neu einstellen“, schildert Kai Uwe Rudolph die Herausforderungen. Die Kinder seien immer anders drauf. Die Erzieher sind Förderer, Kummerkasten, Psychologe, Spielkamerad. „Auf die Kindergärten wird immer mehr Verantwortung übertragen“, sagt der 29-Jährige. Sich einfach nur mit den Kindern zu beschäftigen, werde in den Familien seltener. Wenn mit Kindern etwas unternommen werde, habe das oft Event-Charakter. Kinder seien aber von Grund aus neugierig, hätten Spaß auch an kleinen Dingen wie einfachen Spielen, im Bilderbuch zu blättern, Geschichten zu hören. Hier füllen Erzieher Lücken. In Fortbildungen und Team-Gesprächen wird die eigene Arbeit immer wieder hinterfragt, wird nach Verbesserungen gesucht. Derzeit, so der Erzieher, sei die Betreuung der Kleinkinder (U 3) ein großes Thema. Das sei in der Ausbildung kaum berücksichtigt worden. „Die Arbeit ist schwieriger, man braucht noch mehr Geduld.“ Jungen Männern, die sich für den Bereich interessieren, rät Kai Uwe Rudolph, ein Praktikum zu machen. Erfahrungen seien nicht zu ersetzen – das Gefühl von den Kindern anerkannt und geschätzt zu werden auch nicht.
ressierten eingeladen, die Messe zu besuchen. www. luedenscheid.de
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CT und MRT – mehr als nur ein Foto Krankenhaus Plettenberg hält moderne Diagnoseverfahren auch für ambulante Kassenpatienten vor Mit Hilfe der Computertomographie (CT) und der Magnet resonanztomographie (MRT) ist es möglich, ohne aufwändige und belastende operative Eingriffe in den menschlichen Körper zu schauen. Im Plettenberger Krankenhaus stehen beide Diagnoseverfahren auch für ambulante kassenärztliche Patienten zur Verfügung. Die Radiologieabteilung bietet konventionelle Durchleuchtungsverfahren mit Röntgenstrahlen sowie die Diagnose von Verletzungen und Erkrankungen mit Hilfe der Bildgebungsverfahren CT und MRT an. Chefarzt Dr. Till Hoja und sein medizinisches Fachteam sind überaus kompetent und verfügen dank der Verbindung mit der radprax MVZ Arnsberg GmbH über moderne Geräte.
len einsetzt. Während der Untersuchung liegt der Patient auf einer bequemen Liege, die sich im Magnetfeld befindet. Der Magnet selber ist kopf- und fusswärts offen, gut belüftet und beleuchtet. Auch während dieser Untersuchung steht der Patient ständig unter Sichtkontrolle durch das medizinische Fachpersonal und kann sich jederzeit über eine Notfallklingel bemerkbar machen. Zum Schutz gegen die lauten Klopfgeräusche, die während der Untersuchung entstehen, erhält der Patient einen Gehörschutz. „Ob CT oder MRT die am besten geeignete Untersuchungsmethode ist, hängt vom einzelnen Patienten und der Fragestellung ab“, erklärt Dr. Till Hoja. „Je jünger der Patient, desto mehr sollte man zur MRT tendieren. Ist der Patient zu jung, ist eine Diagnostik im MRT meist nur unter einer Kurzzeitnarkose möglich. Als Faustregel gilt, dass Kinder ab dem sechsten Lebensjahr eine MRT-Untersuchung gut meistern können. Bei Die CT ist eine spezielle Form älteren Patienten muss bemoderner Computertomograph im Krankenhaus der Röntgenuntersuchung, bei dacht werden, ob die längere Plettenberg der der zu untersuchende Körper Liegezeit, zum Beispiel bei Rückenabschnitt „Schicht für Schicht“ dargeschmerzen, ein Hindernis darstellt.“ stellt wird. Während der Untersuchung liegt Sprechzeiten für ambulante Untersuchungen der Patient meist in Rückenlage auf dem Untersuchungsin der Radiologie des Krankenhauses Plettenberg: tisch, der durch die Untersuchungseinheit fährt. Diese Unmo., di., do. 8 - 16 Uhr; mi. u. fr. 8 - 14 Uhr; tersuchungseinheit ist ein vorne und hinten offener Ring, tel. Anmeldung: 02391/63-666 so dass die Untersuchung auch von Patienten mit Angst in engen Räumen oder Panik gut toleriert werden kann. In der Regel dauert die Untersuchung ein bis zwei, höchstens aber fünf Minuten. Während der Untersuchung ist der Patient unter Sichtkontrolle durch die medizinischen Assistenten; zusätzlich kann er sich jederzeit über ein MiKrankenhaus Plettenberg krofon bemerkbar machen. Ernst-Moritz-Arndt-Str. 17, 58840 Plettenberg Die Magnetresonanztomographie ist eine spezielle Form Tel. 02391/63-0, info@krankenhaus-plettenberg.de der Schichtuntersuchung, die im Gegensatz zur CT keine www.krankenhaus-plettenberg.de Röntgenstrahlung, sondern ein Magnetfeld und Radiowel-
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Sa., 15.8., 19 Uhr Sinfoniekonzert mit dem Märkischen Jugendsinfonieorchester „... unter Dampf“,Lokschuppen der Sauerländer Kleinbahn in Herscheid-Hüinghausen, eine Stunde vor Beginn gibt es eine Konzerteinführung, sauerlaender-kleinbahn.de
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2 Mi 3 Do 4 Fr 5 Sa 6 So 7 Mo
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So., 6.9., 13 bis 18 Uhr Verkaufsoffener Sonntag in Neuenra de, von 11 bis 18 Uhr Kunst und Klön in der Eulengasse www.neuenrade.de
8 Di 9 Mi
Fr. & Sa., 11. & 12.9. Heimat shoppen in Werdohl ndel Die Geschäfte des Netzwerks Einzelha penbeteiligen sich an den Heimat-shop Aktionstagen der SIHK zu Hagen
10 Do 11 Fr 12 Sa 13 So 14 Mo
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15 Di 16 Mi
Fr. & Sa., 18 & 19.9. Kreiskönigschießen in Werdohl Freitagabend Zeltparty im Festzelt am Lenneufer, Samstag Königschießen www.werdohlersv.de
17 Do 18 Fr 19 Sa 20 So 21 Mo
So., 13.9., 19 Uhr Frühstück bei Tiffany Schauspiel nach Truman Capote Theaterabend der Kunstgemeinde sen Plettenberg in der Aula Böddinghau
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22 Di
Fr., 18.9., 10 bis 18 Uhr Werdohler Bauernmarkt In der Innenstadt werden hochwertige heimische Produkte von selbst gemachter Leberwurst bis hin zu kunstvollen biologischen Seifen angeboten.
23 Mi So., 27.9., 14.30 bis 18 Uhr Neuenrader Seniorenfest 2015 Kaffeetrinken, Unterhaltungsprogramm, Konzert Musikverein Neuenrade Saal Hotel Kaisergarten
24 Do 25 Fr 26 Sa 27 So 28 Mo 29 Di 30 Mi
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Tipp des Monats 29./30.8. & 5./6.9. Aktionstage Lenne lebt! mit Veranstaltungen in allen Kommunen der LenneSchiene www.lenneschiene.de
FuSSgängerzone wird zur groSSen Tafel
Von Rüdiger Kahlke
Nacht der langen Tische in Meinerzhagen kulinarischer und musikalischer Treffpunkt Die Innenstadt eine lange Tafel. Die Menschen entspannt. Man trifft sich, probiert hier ein Häppchen, redet dort miteinander. 2010, beim Start, war es nur ein Test.
Events beim Stadtmarketing Meinerzhagen hatten den Vorschlag für die Nacht der langen Tische gemacht. Martin Leonidas konnte damit zunächst nichts anfangen und fragte sich: „Was ist das?“ Ganz einfach. Die Leute verlegen ihr Wohnzimmer auf die Straße, bringen Tische, Stühle, Sessel, Deko und natürlich Essen und Getränke mit. Oder sie nutzen den Service des StadtmarketingVereins und reservieren Bierzeit-Garnituren. Auch Getränke werden auf Wunsch an die Tische geliefert.
Köstlichkeiten aus vielen Küchen
Inzwischen ist die „Nacht der langen Tische“ in Meinerzhagen eine Veranstaltung, der viele entgegen fiebern. Mit dem Event hat die Stadt an der Volme ein Alleinstellungsmerkmal in der Region, eine Attraktion auch für Auswärtige. Am 15. August verwandelt sich die Fußgängerzone wieder in ein Open-Air-Restaurant, wird zu Treffpunkt für Vereinsmitglieder, Freunde, Sehleute. Mitmachen kann jeder. Nur eine Anmeldung vorab beim Stadtmarketing Meinerzhagen wünscht sich dessen Geschäftsführer Martin Leonidas – allein schon wegen der Planung.
Am 15. August steigt das Fest zum fünften Male. „Es ist bombastisch eingeschlagen“, bilanziert Leonidas. Die Stadtwerke Meinerzhagen, die Meinerzhagener Baugesellschaft und die Sparkasse Kierspe-Meinerzhagen sind als Sponsoren dabei und ermöglichen ein Kleinkunstprogramm. Zauberer, Puppenspieler oder Feuerschlucker kommen an die Tische und zeigen, falls gewünscht, ihre Tricks. Zuschauer werden zu Mitspielern. Die Sparkasse bietet mit ihrem „Musikus“-Wettbewerb zudem jungen Musikern eine Plattform. Das Publikum stimmt ab, wer am besten ankommt. 300 Euro winken den Bands als Preisgeld. Ein festes Programm gibt es nicht, dafür viel Spontanität zwischen Mutters Kartoffelsalat, italienischen Antipasti, griechischen Suflaki oder türkischen Pizzen. Raum für spontane Aktionen zu lassen, habe sich bewährt, so Leonidas. Und so muss nach der Preisvergabe lange nicht Schluss sein. Im vorigen Jahr gab’s bis in die Nacht eine Session der Musiker in der Fußgängerzone. Da trübt auch Regen die sauerländer Feierfreude nicht. Info: www.die-nacht-der-langen-tische.de
Bewerbung schon unterwegs?
Pariser Picknick als Vorbild Das „Dîner en blanc“ in Paris gilt seit mehr als 25 Jahren als Vorbild für Picknicks in der Stadt. Es hat viele Nachahmer gefunden. So mondän wie an der Seine, wo Teilnehmer und Tischeindeckung ganz in weiß gewandet sind, ist es an der Volme glücklicherweise nicht. Zwei Damen aus dem Arbeitskreis Veranstaltungen/
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P-Weg-Erlös für die S(w)ingin’ Kids Marathonwochenende vom 4. bis zum 6. September
Der P-Weg-Marathon verwandelt Plettenberg jedes Jahr im September ein Wochenende lang in die Sporthochburg des Sauerlandes. Rund 2000 Läufer, Walker, Wanderer und Mountainbiker gehen in diesem Jahr am 5. und 6. September auf die zwischen 21,1 und 93 Kilometer langen Strecken rund um die Vier-Täler-Stadt. Und am Freitag, 4. September, starten Kinder und Jugendliche beim Kids Race (Lauf- und Fahrradwettbewerbe) durch die Plettenberger Innenstadt sowie beim Fun Night Run (Stirnlampenlauf für alle im Alter von 10 bis 16 Jahren). Die Großveranstaltung wird seit der Erstauflage im Jahr 2004 ausschließlich ehrenamtlich organisiert. Verantwortlich ist das P-Weg-Team. An jedem P-WegMarathon-Wochenende sind darüber hinaus über 2000 Helferinnen und Helfer als Streckenposten und an den Verpflegungsstationen im Einsatz. Traditionell wird der finanzielle Überschuss des P-Weg-Wochenendes für einen sozialen Zweck gespendet. Nutznießer wird in diesem Jahr das Chorprojekt „S(w)ingin‘ Kids“ des Stadtverbands für Chormusik Plettenberg sein. Das Geld trägt dazu bei, das gemeinschaftliche Singen in den Plettenberger Grundschulen für die Zukunft zu sichern. Der Stadtverband führt dieses Projekt seit 2001 kostenfrei für die Kinder in den Grundschulen durch. Es wird von Christoph Ohm, einem erfahrenen Chorleiter und Pianisten, geleitet. Im Schuljahr 2014/15 nahmen jede Woche mehr als 200 Kinder an den Plettenberger Grundschulen freiwillig an diesem Angebot teil.
Die Verlosung wird mit zahlreichen attraktiven Preisen bestückt sein. Es winken ein Mountainbike und eine Wochenendreise als Hauptgewinne sowie viele weitere Sachpreise. Es lohnt sich also, sich am besten gleich mehrere Lose zu sichern. Die Lose werden zum Preis von 0,50 Euro angeboten und sind schon im Vorfeld des P-WegWochenendes ab dem 10. August bei allen Sängerinnen und Sängern der Plettenberger Chöre erhältlich. Darüber hinaus werden die Lose während der Plettenberger Woche sowie am P-Weg-Wochenende in der Innenstadt angeboten. Die Ziehung der Hauptgewinne findet am Nachmittag des P-Weg-Sonntags nach den Siegerehrungen der Mountainbiker statt. obs
Freitag, 4. September 18 Uhr Eröffnung, Kids Race ca. 20.30 Uhr Fun Night Run / Pastaparty
Samstag, 5. September 7 Uhr Start Ultramarathonläufer und –staffeln 8.30 Uhr Start Marathonläufer, -walker und –wanderer 10.30 Uhr Start Halbmarathonläufer ab 11 Uhr Rahmenprogramm in der Innenstadt ab 13.30 Uhr Siegerehrungen ab 20 Uhr Siegerehrung Plettenberger Stadtmeisterschaft, Pastaparty
Sonntag, 6. September 9 Uhr Start Mountainbiker 74 und 93 km 10 Uhr Start Mountainbiker 45 km ab 10 Uhr Rahmenprogramm in der Innenstadt ab 14 Uhr Siegerehrungen ab 17 Uhr Siegerehrung Plettenberger Stadtmeisterschaft
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Die Leaderregion LenneSchiene baut stark auf das bürgerschaftliche Engagement, wie es beispielsweise der Bürgerstammtisch in Werdohl zeigt.
Plastik der Drahtzieher in Altena: Das Projekt „Drahtrollenroute“ will den Drahthandelsweg aufwerten.
An der Lenne tut sich was LenneSchiene jetzt auch als Leader-Region am Start An der Lenne tut sich was. Erst hat das Regionale-Projekt LenneSchiene für frischen Wind in den Kommunen im Lennetal gesorgt. Jetzt freuen sich Finnentrop, Plettenberg, Werdohl, Altena, Nachrodt-Wiblingwerde und Iserlohn-Letmathe nach einem erfolgreichen Bewerbungswettbewerb über weitere Millionen aus Fördertöpfen der EU. Denn die LenneSchiene ist jetzt auch Leader-Region. Mit Schreiben vom 20. Mai 2015 bestätigt der NRWMinister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, Johannes Remmel, den Erfolg der LEADER-Bewerbung der LenneSchiene LEADER-Region: „…ich freue mich Ihnen mitteilen zu können, dass Ihre Bewerbung als neue LEADER-Region im Rahmen des nordrhein-westfälischen Programms Ländlicher Raum erfolgreich war. Auf Vorschlag des neutralen und unabhängigen Expertengremiums, das mit der Auswahl der Lokalen Aktionsgruppen beauftragt war, ist die Entscheidung über die von Ihnen vorgelegte regionale Entwicklungsstrategie positiv ausgefallen. Dazu gratuliere ich Ihnen ganz herzlich.…Mit freundlichen Grüßen Johannes Remmel .“
Verein für Regionalentwicklung gegründet Am 14. Juli ist die Leader-Region mit der Gründung des „Vereins für Regionalentwicklung Region LenneSchiene e.V.“ auch offiziell an den Start gegangen. Der Verein setzt sich aus Bürgerinnen und Bürgern aller beteiligten sechs Kommunen zusammen. Mitglieder sind zudem die Mitarbeiter der Arbeitskreise, die in den vergangenen Monaten die Bewerbung so erfolgreich vorangetrieben haben: Neben Vertretern der beteiligten Kommunalverwaltungen, sind das Mitglieder zahlreicher Vereine und Institutionen an der Lenne vom Westfälisch-
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Von Martin Büdenbender
Lippischen Landfrauenverband über den Freizeit- und Touristikverband Mittleres Sauerland e.V. bis hin zur Musikschule Lennetal. An der Gründungsversammlung nahmen rund 50 Bürger/innen teil. Sie wählten den Vorstand: Vorsitzende wurde Werdohls Bürgermeisterin Silvia Voßloh, stellvertretender Vorsitzender ihr Finnentroper Bürgermeisterkollege Dietmar Heß und Schatzmeister Matthias Schröder (Plettenberg). Engagierte Bürgerinnen und Bürger können dem neuen Verein jederzeit beitreten und an der Umsetzung der Projekte mitwirken. 2,7 Millionen Euro stehen der Leader-Region LenneSchiene für den Förderzeitraum von 2015 bis 2020 zur Verfügung. Aufgabe des neuen Vereins ist es, dieses Geld möglichst effektiv für die geplanten Projekte einzusetzen und deren Durchführung zu begleiten. Durch ein geschicktes Management kann diese Summe sogar vergrößert werden, glaubt Stefan Groß. Für die Projekte, von denen ja die ganze Region profitieren wird, werde sich zusätzliches Geld akquirieren lassen. Ein Regionalmanager, dessen Stelle ausgeschrieben wird, unterstützt den Verein bei seiner Arbeit. Möglichst viele der Projekte, die im Laufe des Leader-Prozesses von der Bürgerschaft und der Lenkungsgruppe entwickelt wurden, sollen umgesetzt werden. Projektträger sind vorwiegend aktive und engagierte Dorfgemeinschaften und bürgerliche Initiativen. Das verdeutlicht die Aufbruchsstimmung in der Region.
49 Projekte benannt Exemplarisch für die insgesamt 49 benannten Projekte stehen diese sechs Vorhaben: Als Beispiel für Kooperation mit anderen LeaderRegionen steht die „Musikschule Lennetal“. Sie versucht, Musikvereine und Akteure zusammenzubringen und über die Regionsgrenzen hinweg zu vernetzen.
Einen Drahthandelsweg gibt es bereits.
Der Vorstand des neuen Vereins für Regionalentwicklung Region LenneSchiene: (v.l.) Matthias Schröder, Silvia Voßloh und Dietmar Heß Rärin
Werdohl Werdohl
Rärin
Kontaktadressen Leader-Region Im „Löwenzahnprojekt“, das aktuell in Plettenberg an Hohl Zur Linde Hohl der Zeppelinschule umgesetzt wird, werden Kinder und LenneSchieneZur Linde Wanderparkplatz Linde Jugendliche eingeladen einen Tag in ein Unternehmen Herscheider Stadt Altena Gemeinde, 58762 Altena Wanderparkplatz Linde Links Richtung Berghagen Schützenhalle zu gehen und dort den Betrieb kennenzulernen. Herscheider Lüdenscheider Str. 22 undRichtung Ober -Stuberg Mühle Links Berghagen Schützenhalle und Ober -Stuberg Mühle (Umzusetzung in der ganzen Region, Kostenschätzung Nachrodt-Wiblingwerde, 58769 Nachrodt-Wiblingwerde, Plettenberg 30 000 Euro) Gemeinde Finnentrop, 57413 Finnentrop, Am Markt 1 Plettenberg Lüdenscheid Hardt Die Inwertsetzung der vorhandenen InfrastrukturLüdenscheid eines Stadt Plettenberg, 58840 Plettenberg, Grünestraße 12 Herscheid Hardt Wanderweges möchte das Projekt „Drahtrollenroute“ in Stadt Iserlohn, Schillerplatz 7 Herscheid Kreisel Kreisel Stadt Werdohl , 58791 Werdohl, Goethestraße 51 Altena vorantreiben. Hierbei sollen die dem Springerbach folgenden ehemaligen Drahtrollen (historische Drahtherstellung) durch eine Wanderroute erschlossen werden und die Industriegeschichte präsentiert werden. (Kostenschätzung 90 000 Euro) Für das Handlungsfeld „Bürgerschaftliches Engagement“ steht das Projekt „WasserWegeSchätze“ mit dem Ziel, die regionale Identität der LenneSchiene zu fördern. Kinder und Jugendliche suchen zusammen mit ihren Familien nach besonderen Plätzen und Orten in der Region. Durch das Eintragen in eine Schatzkarte der LenneSchiene werden diese besonderen Punkte auch für die Gesamtbevölkerung erlebbar. (Kostenschätzung: 35.000 Euro) Im Projekt „Bildungskooperation im ländlichen Raum“ wird versucht, potenzielle Arbeitskräfte, die an Familie oder Orte gebunden sind, mit außerschulischen Angeboten zu erreichen, weiterzubilden und zu qualifizieren. Das Kursangebot, das in Kooperation mit VHS, Schulen und Wirtschaft entwickelt werden soll, wird in den Dörfern abgehalten - die Lehrer kommen also zu den Schülern und nicht umgekehrt. Das Kursangebot wird erweitert durch Qualifizierungslehrgänge und durch eine Ausbildungsoffensive. (Kostenschätzung 150 000 Euro) Das Projekt „Nachhaltigkeitsmarkt“ will ein Netzwerk aufbauen, das aus Direktvermarktern, Landwirten, Biolandwirten und Forstwirten besteht. Durch eine gemeinsame „Dachmarke“ soll neben einem Siegel auch eine Vermarktungsgemeinschaft entstehen. (Kostenschätzung: 75 000 Euro)
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Ansprechpartner der Region LenneSchiene: Matthias Schröder | Stadt Plettenberg | Stadt- und Umweltplanung Grünestraße 12 | 58840 Plettenberg | Tel: 02391/923171 mat.schroeder@plettenberg.de
Das Wirtsehepaar Silke und Peter Bauckhage freut sich auf Ihren Besuch
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Plettenberg Lüdenscheid
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Text Wolfgang Teipel Fotos Guido Raith
Die Pappkiste ist für alle da Das Herscheider Jugendzentrum feiert am 29. August sein 25-jähriges Bestehen Seit vielen Jahren ist das Jugendzentrum „Pappkiste“ in Herscheid ein Ort der Begegnung. Es holt mit seinem Angebot Kinder und Jugendliche von der Straße und bietet ihnen die Möglichkeit, freie Zeit sinnvoll zu gestalten. Das erste Graffiti auf dem Gebäude war vor einigen Jahren noch ein Fall für den Gemeinderat. „Es wurde heiß diskutiert“, sagt JZ-Leiterin Silke Obier. Dann rang sich die Politik schließlich einen Beschluss pro Graffiti ab. So konnten Sprayer Franco und die Herscheider Jugendlichen ihr Domizil nach eigenen Vorstellungen verschönern. Ade griechischer Adonis. „Über Jahre mussten wir auf den Po der Statue schauen, die die Wand bis dahin verziert hatte“, erinnert sich Silke Obier.
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Vor rund zwei Jahren ging’s dann unkomplizierter und die Gemeinde packte sogar selbst mit an. Als der Lüdenscheider Graffiti-Künstler Yves Thomée zusammen mit Robert Manke, Florian Dorr, Alex Schrader und Ashkan Samieiejad den Drachen Shenlong aus der AnimeSerie Dragonball auf die rückwärtige Fassade sprühte, stellten Mitarbeiter des Bauhofs ein Gerüst auf, damit die Fläche bis unters Dach genutzt werden konnte. Im Bild selbst ist sogar die Pappkiste verewigt. Der Drache speit nämlich nicht nur Feuer, sondern spuckt mit der Flamme auch das Jugendzentrum Herscheid aus. So ändern sich die Zeiten. „Die Pappkiste verändert sich mit ihren Besuchern und mit der Zeit“, sagt Silke Obier. Nichts ist in Stein gemeißelt, vermutlich auch der Drache Shenlong nicht. Das Fotolabor, das die Leiterin noch kennengelernt hat, ist längst Geschichte. WLAN, zwei Tablets und die Smartphones der Jugendlichen beherrschen heute die Szene. „Da müssen wir sehen, dass wir noch mitkommen“, gesteht Andreas Matrusch. Der Mann neben Silke Obier steht ebenfalls für die Veränderungen, mit denen Jugendarbeit Schritt halten muss. Andreas Matrusch arbeitet
Mitarbeiterin Ortrud Struck ist seit 21 Jahren eine feste Größe im Jugendzentrum Pappkiste.
seit August 2014 in der Pappkiste und auf den Straßen von Herscheid. Er will für alle da sein, nicht nur für die Jugendlichen, für die die „Pappkiste“ ein fester Anlaufpunkt ist. Seine Aufgabe ist die aufsuchende Jugendarbeit. Der Sozialarbeiter geht dahin, wo sich die treffen, die das Angebot der Herscheider Vereine und des Jugendzentrums nicht erreicht. Die Treffpunkte kennt er inzwischen. Der Mann mit der schwarzen Base-Cap wird akzeptiert. Die Probleme dieser Jugendlichen gleichen denen der Stammbesucher. „Partnerschaftsstress wie Eifersucht oder Schlussmachen, aber auch Konflikte in der Schule wie Mobbing“, sagt Andreas Matrusch. Manchmal suchen die Teenies seinen Rat, manchmal lassen sie auch nur ihrem Frust freien Lauf. „Auch das hilft“, weiß der Sozialarbeiter. Er will die jungen Frauen und Männer vor allem zum Nachdenken bringen. „Für einen Hammer sieht jedes Problem wie ein Nagel aus“, bringt es Andreas Matrusch auf den Punkt. Draufhauen, das sei aber nie die Lösung. Wer sich besinne, komme meist zum besseren Ergebnis. Eine feste Größe in der Pappkiste sind die Ferienspiele. Anfang der Sommerferien hatten Silke Obier, Andreas Matrusch und ihre neun Helfer zwei Wochen lang fast 50 Kinder zu Gast. „Die Ferienspiele genießen seit vielen Jahren einen guten Ruf“, sagt Silke Obier. Beweis gefällig? Unter den Helfern sind immer wieder Jugendliche, die schon als Kind an der Veranstaltung teilgenommen haben. Und selbst unter den Eltern der Ferienspielkinder entdeckt Silke Obier immer wieder mal ehemalige Teilnehmer. Die „Pappkiste“ im Wandel der Zeiten - sie hat eine feste Größe. Das ist Ortrud Struck. Sie arbeitet inzwischen
seit 21 Jahren im und für das Jugendzentrum. Zwar sitzt sie seit einigen Jahren im Rathaus und regelt von hier aus die verwaltungstechnische Seite der Herscheider Jugendarbeit, bei den Ferienspielen ist sie aber nach wie vor mittendrin. „Das macht einfach einen Riesenspaß“, strahlt sie. Das ändert sich wohl auch nicht, solange Kinder und Jugendliche Leben in die „Pappkiste“ bringen.
Was haben eine Ente, ein Schweinchen und ein Glühwürmchen gemeinsam? Richtig, gar nichts. Aber: Sie alle sind in der PHÄNOMENTA Lüdenscheid zu finden und haben viele, erstaunliche Fähigkeiten. Du bist dran, diese herauszufinden!
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Bürgerregion Sorpesee wird von der EU gefördert
Von Uwe Tonscheidt
Arnsberg, Sundern, Balve und Neuenrade starten sechsjähriges LEADER-Projekt
Dabei soll es zum Beispiel darum gehen, wie Verkehrsanbindungen und Mobilität in der Region über die Grenzen von Hochsauerlandkreis (Arnsberg, Sundern) und Märkischem Kreis (Balve, Neuenrade) verbessert werden können. Eine weitere Fragestellung ist, wie die Stärken dieser Region nach außen getragen werden und wie sich die Aktiven in dieser Region besser untereinander vernetzen?
Bürger und Ehrenamtliche besonders wichtig Die Regional-Konfrezenzen, die Arnsberg, Sundern, Balve und Neuenrade im Herbst 2014 für ihre gemeinsame LEADER-Bewerbung veranstalteten, führten zum Erfolg.
Die im Mai fürs europäische Förderprogramm LEADER gekürte „Bürgerregion Sorpesee“ – Arnsberg, Sundern, Balve, Neuenrade - sucht eine/n Regionalmanager/in! Sechs Jahre lang gilt es in Zusammenarbeit mit vielen Ehrenamtlichen und Ideengebern die Entwicklung der ländlichen Region rund um die Sorpe voranzubringen.
Regional-Management wird gesucht Ist das was für Sie? Sie kennen sich aus in der Region Arnsberg, Sundern, Balve und Neuenrade? Sie können Projektentwicklung, Moderation und Organisation sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit? Vergabeund Förderrecht ist Ihnen nicht fremd und Sie haben Erfahrungen in der Netzwerkarbeit? Ja? Dann sollten Sie sich die Stellenausschreibung der Bürgerregion Sorpesee anschauen. Bis zum 20. August können Sie sich bewerben.
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Diese und zahlreiche weitere grundsätzliche Zielsetzungen waren Teil der Bewerbung, die die „Bürgerregion Sorpesee“ im ersten Quartal 2015 zur Düsseldorfer Landesregierung schickte. Das zusammen mit dem Planungsbüro Stein+Schultz entwickelte Konzept war eines von 28 erfolgreichen. Am 21. Mai teilte das zuständige Umweltministerium NRW mit, welche der 43 Bewerberregionen den Zuschlag erhielten. Da herrschte Freude in den Rathäusern. Es war die Bestätigung der gemeinsamen Anstrengungen der vorangegangenen Monate. Verwaltungen und interessierte Bürgerinnen und Bürger hatten am Konzept mitgewirkt.
„Ich bin mal gespannt, wer sich bewirbt“, sagt Klaus Fröhlich von der Zukunftsagentur der Stadt Arnsberg. Er hat ganz maßgeblich an der Ausschreibung mitgewirkt. Dass das schon sehr, sehr umfangreich ist, was da an Anforderungen steht, ist Fröhlich klar. Aber es umfasst all das, was ein Regionalmanagement künftig zu tun
Fröhlich macht sich jetzt zusammen mit seinen Kollegen Sven Rothauge (Balve), Michael Schäfer (Sundern) und Marcus Henninger (Neuenrade) und in Absprache mit den jeweiligen Bürgermeistern daran, die LEADER-Region Sorpesee formal-organisatorisch auf die Beine zu stellen. Schritt eins ist die Besetzung des RegionalManagements. Dafür sind 1,5 Stellen vorgesehen. Da muss also nicht Eine/r alles aus der Ausschreibung können. Arbeitgeber des Managements soll ein Verein mit lokaler Aktionsgruppe „Bürgerregion Sorpesee“
hat. Dort sollen alle Fäden der Aktionen und Aktivitäten zusammenlaufen, die ihm Rahmen des europäischen Förderprojektes LEADER stattfinden. Bis 2020 ist das europäische Programm angelegt, umfasst für die Region einen Gesamtzuschuss von 3,1 Mio. Euro.
werden. Den gibt es aber noch nicht. Der muss vor der Einstellung also noch gegründet werden. Immerhin ist der Verein/die Lokale Aktionsgruppe der Chef des Managements und die Vollversammlung der Souverän aller Aktivitäten.
Jeder kann sich einbringen Mitglied im neuen Verein kann jeder werden, so die bisherigen Überlegungen. Im Vereinsvorstand bzw. erweiterten Vorstand – der Lokalen Aktionsgruppe - soll gewährleistet sein, dass alle beteiligten Kommunen hinreichend vertreten sind. Die europäischen Spielregeln sehen auch vor, dass da nicht mehrheitlich Vertreter aus den Rathäusern und Verwaltungen sitzen. „Mindestens 51 Prozent“, erläutert Fröhlich, sollen aus gesellschaftlichen Gruppen kommen, sollen Sozialpartner und auch Vertreter der Wirtschaft sein. „Eigentlich wollen wir diesen Anteil noch etwas größer“, so Fröhlich zu den bisherigen Vorgesprächen. In Stein gemeißelt ist das Organisatorische noch nicht. Die Förderrichtlinien der EU sind es allerdings schon. Da hat die Bezirksregierung schon mitgeteilt, dass man dem künftigen Regionalmanagement das notwendige Knowhow vermitteln werde, berichtet Marcus Henninger. Das braucht natürlich ein wenig Zeit. Niemand brauche Angst haben, bei der Diskussion künftiger Projekte jetzt etwas zu verpassen, sagt Fröhlich. Vor Februar 2016 rechnet er nicht mit dem Start von Förderprojekten.
Der nächste wichtige Schritt ist die Vereinsgründung, die Schaffung einer Institution, die formal als „Bürgerregion Sorpesee“ handeln kann. Das soll im Herbst geschehen. Sobald klar ist, wann und wo unter welchen formalen Rahmenbedingungen gegründet werden kann, ist das online zu lesen. Unter „leader-sein.de“ hat Fröhlich bereits eine zentrale Adresse eingerichtet, die unmittelbar zu den umfassenden Infoseiten auf dem Server der Stadt Arnsberg führt. Über die Internetseiten der beteiligten Städte sind diese Seiten ebenfalls zu erreichen. Da gibt es ganz viel zu lesen, inklusive Erklärvideo und Kontaktmöglichkeiten.
„Neue Zusammenarbeit schon jetzt eine Erfolgsstory“ „Eigentlich haben wir jetzt schon eine Erfolgsstory“, wertet Neuenrades Bauamtschef Marcus Henninger die zurückliegenden Aktivitäten zur erfolgreichen LEADERBewerbung positiv. In der Vergangenheit hatten die Kommunen aus dem HSK und dem MK nur wenig miteinander zu tun. Jetzt hätten Arnsberg, Sundern, Balve und Neuenrade gezeigt, so Henninger: „Die vier können gut miteinander arbeiten.“ So sieht das auch Klaus Fröhlich. Es gibt „viel Potenzial“.
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Von Neuenradern für Neuenrader und Gäste Stadtmuseum wird am Tag der Deutschen Einheit eröffnet
Von Uwe Tonscheidt
Und es gibt einen Recherche-Laptop, mit digitalisierter Stadtgeschichte und großem Bildschirm an der Wand. „Dort können Schulklassen und andere Gäste digital in der Neuenrader Stadtgeschichte von Prof. Dieter Stievermann blättern und alles nachschlagen, was der Historiker 1990 in seinem fast 400-seitigen Werk veröffentlicht hat. Wer im Raum der heimischen Industriegeschichte neugierig geworden ist, was Neuenrades Traditionsunternehmen heute zum Beispiel an Jobs und Ausbildungen zu bieten haben, kann das gleich am großen Bildschirm via Internet recherchieren.
Über 100 Jahre Bahn- und Busverkehr Altbürgermeister Klaus Peter Sasse mit einer Skulptur des Stadtgründers Graf Engelbert III.
Am 3. Oktober öffnet das Neuenrader Stadtmuseum offiziell seine Pforten. Nach Jahren der Vorbereitung ist es soweit. Im Anschluss an den Bürgerempfang zum Tag der Deutschen Einheit sollen die Geschichtsinteressierten der Hönnestadt die Möglichkeit erhalten, sich die neuen, alten Räume in der Ersten Straße 19 anzuschauen. Im einstigen Domizil des Neuenrader Bürgermeisters Johann Gerhard Diepmann (1776-1833) hat ein anderer Ex-Bürgermeister, Klaus Peter Sasse, mit dem Geschichtsvereinsvorsitzenden Dr. Rolf-Dieter Kohl umfangreiche Vergangenheitspflege betrieben. Herausgekommen ist ein ehrenamtlich betreutes Stadtmuseum mit drei Abteilungen und einem digitalen Nachschlagewerk.
Urkunden, Exponate und Recherche-Laptop Die Stadtgeschichte in Urkunden und bedeutenden Dokumenten, die Industrie- und Handelsgeschichte anhand historischer Exponate und Firmenporträts Neuenrader Traditionsunternehmen sowie eine detaillierte Sammlung zur Verkehrsgeschichte der Hönnestadt warten künftig auf die Museumsbesucher.
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Wie man mit viel Liebe zum Detail die Verkehrsgeschichte einer Kleinstadt recherchieren kann, aus über 100 Jahren Bahn- und Busverkehr, das ist im großen Raum der heimischen Verkehrsgeschichte zu sehen. Den hat HeinzWerner Turk mit unzähligen Exponaten bestückt. Mit Gucken hat man zwar schon jede Menge zu tun. Doch ist es auch ratsam, einen Termin mit Turk zu vereinbaren. Denn der hat manches zu erzählen. Zum Beispiel, wo er all die klassischen Hönnetalbahn-Fahrkarten her hat, die sich Kinder im Museum abstempeln lassen können. „Ich hab auch den Führerschein des 1. Mark Sauerland Busfahrers“, war nur ein weiteres Detail von vielen, die er erfreut dem Komplett-Magazin berichtete. Mark Sauerland, das ist die Keimzelle der heutigen MVG. 1925 nahm sie ihren Dienst auf, in Neuenrade.
Eine Faksimile des Neuenrader Sanctus Darüber hinaus gibt es weitere Details, die davon künden, dass das eine oder andere aus der kleinen Hönnestadt sogar übers Sauerland hinaus Beachtung fand. Hein-Werner Turk hat eine umfangreiche Ausstellung zur Verkehrsgeschichte zusammen gestellt.
Zum Beispiel in der Evangelischen Kirche. Da wird das „Neuenrader Sanctus“ noch heute in ganz Westfalen gesungen. Geschrieben wurde es 1564, als Professor Hermann Wilken die Neuenrader Kirchenordnung verfasste. „Wilken ist vermutlich sogar der größte Sohn der Stadt“, mutmaßte Dr. Kohl 2009 in einem Tageszeitungs-Interview. Aktuell freut er sich darüber, dass er fürs Museum ein Faksimile der Kirchenordnung bekommt. Pfarrer Steinhoff habe das in die Wege geleitet. Zu sehen sein wird sie im Raum der Urkunden. Dort sind auch die Stadtgründungsurkunde aus dem Jahr 1355 und weitere Urkunden zu städtischen Privilegien zu sehen. Es sind allesamt Faksimiles. Darüber hinaus gibt es etliche Details aus dem Neuenrader Leben vergangener Jahrhunderte. „Viele Neuenrader haben Ausstellungsstücke zur Verfügung gestellt“, berichtet Klaus Peter Sasse. Klassische, gute, alte Vaterland-Fahrräder aus den 1950er Jahren gehören dazu, Akkordeons und Musikinstrumente aus Neuenrader
Stadtarchivar Dr. Rolf-Dieter Kohl hat intensiv zur Geschichte des alten Kaufmannshauses geforscht.
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und Klingenthaler Produktion, ein Feuerwehrhelm aus ganz alten Tagen und manches mehr.
Spendenfinanziertes Ehrenamtsprojekt Dass das Projekt viel Zeit in Anspruch genommen hat, hatte seinen Grund auch in der Projekt-Finanzierung, berichtet Klaus Peter Sasse: „Wir haben immer nur das Geld ausgegeben, das wir auch hatten.“ Den ursprünglichen Plan, das Vorhaben durch das Denkmalamt bezuschussen zu lassen, haben die Initiatoren recht bald verworfen. Beim Besuch im Münsteraner Fachamt wurde schnell klar, dass dort erst Förderfähigkeit festgestellt wird, wenn in inhaltliche Konzeptzion und bauliche Standards fünfstellige Beträge geflossen sind. Danach stand fest, es wird ein ehrenamtliches Projekt. Einige Zeit wurde die Zuschusslage mit dem Banner „Stattmuseum“ vor der Eingangstür dokumentiert. Das ist jetzt vorbei. Das Museum wird Stadtmuseum heißen. Es wird getragen aus Spenden, Mieteinnahmen und einem städtischen Jahreszuschuss von 2500 Euro. Welche Öffnungszeiten ehrenamtlich betreut möglich sind, wird die Zukunft zeigen. Apropos Zeit . Gleich neben dem bronzenen Stadtgründer Graf Engelbert soll eine Kastenuhr aus dem 19. Jahrhundert hängen. Die hatte der langjährige Ortsheimatpfleger Ludwig Kappe vor seinem Tod RolfDieter Kohl vermacht, mit dem Auftrag: „Wenn es mal ein Museum gibt, dann häng’ die da auf.“ Genau so soll es sein, am 3. Oktober.
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Juni waren die Eltern und Freunde zur Aufführung des Zirkus Makkarioni-Pepperoni in die Turnhalle am Riesei eingeladen.
Im Februar wurden die Uhren zurück gedreht. Unterrichtet wurde wie vor 125 Jahren.
Zeitreise durch Jahre Schulgeschichte
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Text und Fotos Martin Büdenbender
St.-Michael-Grundschule feiert Jubiläum am 26. September „Guten Morgen Fräulein Direktorin“, schallt es Schulleiterin Christel Kringe aus 25 Kinderkehlen entgegen, als sie das Klassenzimmer betritt. Und natürlich schnellen dabei alle Schüler von ihren Stühlen auf, ganz so, wie es die Schulordnung im 19. Jahrhundert verlangt. Diszipliniert warten die Jungen ab, bis sie sich wieder setzen dürfen. Im Raum nebenan das gleiche Bild, nur das hier ausschließlich Mädchen unterrichtet werden, die fleißig mit dem Griffel auf Schiefertafeln kritzeln, was ihnen ihre Lehrerin, Fräulein Weppler, diktiert. Die Schülerinnen und Schüler der katholischen St.Michael-Grundschule haben sich im Frühjahr auf eine ungewöhnliche Zeitreise begeben. Für drei Tage gilt die Schulordnung von 1890. Und, wer hätte das gedacht, die Schülerinnen und Schüler der Generation Internet, Facebook und Twitter sind ganz begeistert von diesem Ausflug in die Vergangenheit. Klare Regeln galten vor mehr als hundert Jahren in den Schulen. Und „im Grunde wollen unsere Kinder ja auch klare Regeln“, erklärt Christel Kringe. „Wie gefällt es euch im Jahr 1890?“, fragt sie in die Runde. Die meisten Schüler äußeren sich begeistert. Es gibt aber auch ein paar Stimmen, die klagen: „Ich möchte wieder ins Jahr 2015 zurück.“ Kein Problem, das lehrreiche Experiment dauert nur drei Tage. Danach ist an der Schulstraße 19 aber immer noch
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kein Alltag eingekehrt. Denn in diesem Jahr besteht die städtische katholische St.-Michael-Grundschule 150 Jahre. Und das wird groß gefeiert. Das ganze Schuljahr laufen im Jubiläumsjahr bis hin zum großen finalen Schulfest am 26. September Veranstaltungen und Projekte: Museumsbesuch der 3. und 4. Klassen, Filme zur Schulgeschichte, ein Schreibkurs „Alte Schriften“, Zeitzeugenberichte, die Leseprojektwoche „Literatur damals“, ein Chorprojekt „Alte Lieder“, Pausenspiele wie früher... und, und, und. Das ganze Festprogramm und alle Aktionen darzustellen, würde den Rahmen sprengen. Aber ein paar Kostproben, garniert mit Zitaten der Grundschüler, lesen Sie hier:
Carlos (10):
eil sind ganz toll, w Die Lehrerinnen t reden kann. Be man mit allen gu ischacht mir der Engl sonders Spaß m p. ht bei Herrn Pom und Sportunterric
Wer kennt sie nicht, die Streiche von Max und Moritz. Wilhelm-Buschs satirische Bildergeschichte von den zwei Lausbuben ist genauso alt wie die St.-Michael-Schule. Grund genug, daraus ein Schulprojekt zu machen: Im Rahmen der Lesewoche
In der Kunstwerkstatt im Bahnhof (KuBa) malen die Schülerinnen und Schüler der Klasse 3a.
„Literatur damals“ bilden sich die Schülerinnen und und Schüler ihre eigene Meinung über die zwei Jungen, die mit ihren derben Streichen eine Erwachsenenwelt der Zucht- und Prügelpädagogik entlarven. So wie Lehrer Lämpel, da sind sich alle einig, benimmt sich keine Lehrerin und kein Lehrer der St.-Michael Schule. Ungewöhnlich wie die gesellschaftskritischen Verse waren vor 150 Jahren die Illustrationen zu den sieben Streichen. So zeichnen wie Wilhelm Busch, das wollen die St.-Michael-Schüler auch. Mit viel Geschick kopieren sie die Strichzeichnungen auf ihre Zeichenblöcke und kolorieren Max und Moritz farbenfroh mit Buntstiften oder Wasserfarben.
Janosch (10):
„Ich finde die ga nzen Aktivitäten toll, die die Schule m acht, besonders je tzt im 150. Jahr. Wir waren im Klette rpark , haben auf der Klassenfahrt eine Floßfahrt ge macht, Picknick an der Lenne, und der Zirkus war de r Hammer.
Ein Highlight im Jubiläumsjahr ist der Kinder-MitmachZirkus „Sternschnuppen-Theater“, der vom 8. bis 13. Juni die Schule besuchte: Auf dem Pausenhof, im Klassenzimmer, in der Turnhalle, überall wird eine Woche lang geübt, probiert und trainiert. Es ist gar nicht so einfach, mit Bällen zu jonglieren, übers Drahtseil zu balancieren, auf dem Einrad das Gleichgewicht zu halten, oder gar am Trapez in luftiger Höhe Kunststücke zu vollführen. Die Kinder sind voll und ganz gefordert. Jeder Einzelne trägt Verantwortung und weiß, nur gemeinsam wird das Projekt gelingen. Am Anfang muss so mancher Misserfolg hingenommen werden. Aber dank der Hilfe
des nimmermüden Trainerteams funktioniert zu guter Letzt doch noch alles. Am 13. Juni ist es so weit. In der Turnhalle am Riesei warten Eltern, Geschwister, Freunde und Förderer der Schule auf den großen Auftritt. Lampenfieber macht sich unter den kleinen Akteuren breit. Vorhang auf, Manage frei: Trapezkünstler, Zauberer, Jongleure, Clowns, Akrobaten, Fakire, Seilspringer, Einradfahrer, Drahtseilartisten, Raubtiere auf zwei Beinen, Balance- und Schwungbandkünstler glänzen mit Akrobatik, Charme und Witz. Über zwei Stunden dauert das Programm und tosender Applaus verabschiedet die jungen Artisten. Zwei Aufführungen gibt es an diesem Tag, damit auch wirklich jeder Schüler seinen Auftritt hat. 200 Schülerinnen und Schüler zählt die St.-MichaelSchule. Einer ist im Jubiläumsjahr überraschend hinzugekommen. Angeblich treibt er schon seit Jahren in der Schule sein Unwesen. Entdeckt wurde er aber erst jetzt. Doris Althoff, seine geistige Mutter, klärt auf: Die Rede ist von Kamo, dem putzigen Hasenhörnchenhamster, der durch die katholischen Grundschule geistert und dort allerlei Abenteuer erlebt, die nicht nur spannend, sondern auch lehrreich sind. Doris Althoff hat ihr Buch über das kleine FantasieGeschöpf den Schülerinnen und Schülern der St.-MichaelSchule gewidmet, die im Rahmen einer Lesung im Juni längst Freundschaft mit ihrem Grundschulmonster geschlossen haben.
Schulleiterin Christel Kringe:
steht dieses Jahr Unsere Schule be nd Jahren. Darauf si seit genau 150 z wir mächtig stol
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Jelena (6):
Wir unternehmen ganz viel. Ich w ar sofort in meiner ersten Schulwoc he im Theater, habe schon in der Bücherei überna chtet und jetzt du rfte ich sogar aufs Tr apez . Und ich fin de supertoll, dass w ir soviel Musik machen.
„Katholische Schule wünschenswert“ wird Missionspfarrer Hardebusch in der Schulchronik (nach einem Aufsatz von Ferdinand Imöhl) zitiert. 1861 war gerade die St.Michaels-Gemeinde gegründet worden, deren Wunsch tatsächlich schon zwei Jahre später in Erfüllung ging. Sie erhielt die Erlaubnis für die Errichtung einer privaten katholischen Schule. Der Unterricht begann im Herbst 1863 im großen Zimmer des Pfarrhauses und wurde vom Pfarrer erteilt. Die Zahl der Schüler wuchs so schnell, dass die Gemeinde am 20. Mai 1865 den Antrag stellte, ihre private katholische Schule als öffentliche Einrichtung zu genehmigen. Dem Antrag wurde am 1. Oktober 1865 stattgegeben. Die St.Michael-Schule war geboren.
Jule (10):
le In der katholischen Grundschu unde geSt. Michael habe ich viele Fre supernett funden. Die Lehrerinnen sind iter. Diese und helfen einem immer we Schule macht einfach Spaß!!!
Wegen weiter steigender Schülerzahlen wurde zur Entlastung in Eveking an der Kirchstraße um 1900 eine katholische Volksschule errichtet. Sie dient heute als Malteser-Hauptquartier. 1909 entstand der Bau der katholischen Schule Brüderstraße, der 19 Jahre später nochmals erweitert wurde. Er beherbergt heute VHS und Musikschule. Im dritten Reich kam es zur Auflösung aller Konfessionsschulen. In der Endphase des 2. Weltkrieges kam der Unterricht in den Schulen völlig zum Erliegen. Erst nach der Kapitulation wurde wieder unterrichtet. Allerdings durfte die katholische nur als Gemeinschaftsschule geführt werden. Erst heftiger Widerstand der Eltern bewikte, dass es seit 1947 wieder die katholische Schule gab, die seit 1962 den offiziellen Namen Städtische St.-Michael-Schule trägt und nach der Schulreform von 1968 (Trennung der Volksschule in Grund-und Hauptschule) als katholische Grundschule weitergeführt wird. Bedingt durch den allgemeinen Rückgang der Schülerzahlen ist sie jetzt wieder die einzige katholische Grundschule in Werdohl. Mit ihren 200 Schülern und zehn Lehrkräften ist sie heute an der Schulstraße 19 zuhause.
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Umwelt und Unternehmen profitieren von zertifiziertem Energiemanagement Die Zeit drängt: EU-Richtlinie setzt Frist bis 5. Dezember 2015
Das Thema Energieeffizienz rückt in diesem Jahr in zahlreichen Unternehmen in der Region in den Brennpunkt. Dafür sorgt die im Dezember 2012 in Kraft getretene EU Energieeffizienz-Richtlinie 2012/27/EU (EED). Mit dieser Richtlinie wurde in der EU ein gemeinsamer Rahmen von Maßnahmen zur Förderung von Energieeffizienz geschaffen, um sicherzustellen, dass übergeordnete Energieeffizienzziele der EU von 20 Prozent Energieeinsparung bis 2020 erreicht und weitere Energieeffizienzverbesserungen für die Zeit danach eingeleitet werden. Neben dieser grundsätzlichen Forderung enthält die EED eine Vielzahl weiterer Regelungen zur Steigerung der Energieeffizienz. Diese Richtlinie sieht außerdem die Einführung von Energieeffizienzverpflichtungssystemen vor wie ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001, ein Umweltmanagement nach ISO 14001 oder ein Energieaudit nach EN 16247-1. „Die Frist für die Einführung läuft am 5. Dezember 2015 ab“, sagt Mark André Schmidt, Geschäftsführer der SWEDAC Zertifizierungsgesellschaft International GmbH (SZI) mit Sitz in Plettenberg. Von der Auditpflicht bzw. von der Einführung von Energiemanagementsystemen sind alle Unternehmen betroffen, die nicht unter die KMU-Definition (Kleine und Mittlere Unternehmen) der EU fallen. Als Unternehmen gilt jede Einheit, unabhängig von ihrer Rechtsform, die eine wirtschaftliche Tätigkeit ausübt. Auch Unter-
nehmen, die gemeinnützigen, mildtätigen oder kirchlichen Zwecken dienen, sowie kommunale Eigenbetriebe gelten in der Regel als wirtschaftlich tätige Unternehmen. Damit gilt die Verpflichtung nicht nur für Kapitalgesellschaften oder produzierende Betriebe, sondern – unabhängig von der Rechtsform oder Branche – für alle Unternehmen, bei denen die Mitarbeiterzahl, der Jahresumsatz oder die Jahresbilanzsumme festgelegte Schwellenwerte übersteigen. Das sind Unternehmen, die mehr als 250 Mitarbeiter beschäftigen oder deren Jahresumsatz über 50 Millionen Euro und Jahresbilanzsumme 43 Mio. Euro liegen. „Viele wissen noch nicht einmal, dass sie unter die Regelung fallen“, meint Knut Brösecke, Leiter der Zertifizierungsstelle bei SZI. Dabei werde die Zeit jetzt knapp. „Betroffene Unternehmen oder solche, die sich unsicher sind, sollten sich besser heute als morgen mit einer Zertifizierungsgesellschaft in Verbindung setzen.“ Die Einführung von Energie- bzw. Umweltmanagementsystemen dient nicht allein dem Umweltschutz, sondern bringt auch den Unternehmen greifbaren Nutzen. „Es werden Einspar- und Entwicklungspotenziale aufgezeigt. Genaue Messungen von Energieverbräuchen helfen, die Wirksamkeit zu verbessern und Kosten zu senken“, zählt Knut Brösecke die Vorteile auf. Die SZI GmbH in Plettenberg versteht sich als innovatives Unternehmen mit Schwerpunkt im Bereich der Zertifizierung von Managementsystemen. SZI wurde im Jahr 2014 neu gegründet, blickt aber auf langjährige Berufserfahrung in der Zertifizierung von Unternehmen in verschiedenen Branchen zurück. Anfang 2015 wurde SZI durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) akkreditiert. Der Kundenstamm umfasst mehr als 370 Organisationen, sowohl kleine und mittelständische Betriebe als auch international tätige Unternehmen aus verschiedenen Branchen. www.szigmbh.de
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800 Grad im Sauerland Steakhaus Mediterran in Attendorn-Milstenau garantiert Gourmetfreunden einen besonderen Fleischgenuss Text und Fotos Cristin Schmelcher
Sorgfältig ausgewählt und eingekauft, legt Dalibor Divkovic ein 300-Gramm-Steak in seinen 800-GradBroiler, in dem das Stück Fleisch nicht lange verbleibt, denn ein gutes Steak brät maximal zwei Minuten. „Je nach Größe maximal eine Minute von der einen Seite und eine Minute von der anderen Seite“, erklärt der Gastronom, der von Freunden und Stammgästen nur „Dado“ genannt wird, im Gespräch mit dem KomplettMagazin. In Frage für seine Steaks kommt nur Fleisch von ordentlich gezüchteten Rinderrassen aus Freilandhaltung, die eine angemessene Maismahlzeit genossen haben, die die spätere karamellisierte Steakkruste garantiert. Tagesangebote sind abhängig vom Einkauf, den der 36-Jährige meistens beim anerkannten Fleischlieferanten Otto Gourmet vornimmt, der eng mit verschiedenen internationalen Ranches zusammen arbeitet. Dado holt hier des Öfteren sein Fleisch persönlich ab. Vom US-Beef aus Nebraska über das Irish Dry Aged Beef von John Stone und das Australische Wagyubeef von der Jack´s Creek Farm bis hin zum Argentinischen Black Angus Steak – für seine Steaks kommt nur qualitativ hochwertiges Fleisch in Frage. „Den Unterschied der Rinderrassen schmeckt man in der Geschmackskonsistenz“, erklärt der gebürtige Kroate. Die Preise variieren erheblich und so
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kostet zum Beispiel ein Kilogramm Wagyubeef zwischen 250 und 500 Euro. Den Rest erledigt der 800-GradBeefer und Dados langjährige Erfahrung am Herd. Das Fleisch wird schnell so hoch erhitzt, dass sich außen eine krosse Kruste bildet und das Steak innen schön saftig bleibt, weshalb der Steakkenner es gerne medium-rare empfiehlt. Um diesen Effekt zu erzielen, sollte das Steak mindestens 300 Gramm schwer sein. „Das teuerste Stück Fleisch ist aber nicht nur aufgrund des Preises das Beste, auch die Marmorierung ist wichtig“, erzählt Dado und schwärmt vom besonders saftigen Entrecote, auch wenn viele Gäste sich gerne ein Stück Filetsteak schmecken lassen. New-York-SteakhausQualität garantiert der Gastronom auch beim Dry-AgedBeef. Das so genannte Hanging Tender wird mindestens 21 Tage bei 60 bis 80 Prozent Luftfeuchtigkeit und bei 2 bis 3 Grad Celsius im Reifeschrank abgehangen, den die Besucher im Gastraum bestaunen können. Ähnlich wie bei einem geräucherten Schinken wird die trockene Kruste dann abgetrennt und das Steak gewonnen. Seit gut einem Jahr bietet der Familienvater zusammen mit seiner Frau Helena Pandev damit den Sauerländern ein besonderes kulinarisches Highlight mitten auf dem Land an, woher sich auch der Name des Restaurants „Mediterran“ ergründet. Aus dem Lateinischen abgeleitet
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bedeutet „in media terra“: mitten auf dem Land. Neben Steaks kommen hier auch Liebhaber der kroatischen Küche auf ihre Kosten. Für Gruppen grillt Dado auf Bestellung gerne mal ein Spanferkel oder wie bei der Eröffnung des Restaurants einen ganzen Ochsen. Geplant ist außerdem ein brasilianischer Abend mit Steaks vom Rodizio-Grill, Caipirinha und passender musikalischer Untermalung. Viele Sauerländer kennen das Paar bereits seit Jahren, da man ihre Spezialitäten zuvor im Attendorner Gasthaus genießen konnte, auch wenn es dort noch keinen 800-Grad-Broiler gab. Seit seinem 13. Lebensjahr steht Dado Divkovic zusammen mit seiner Mutter Milicia in der Küche. Die gelernte Köchin führte zuvor das Restaurant Breitling in Dortmund und das Grillrestaurant Hotel Haus Kernkamp in Hagen, bis ihr Sohn das Spezialitätenrestaurant Sankt Michael in Hagen übernahm. 2008 zog es die Familie dann ins Sauerland nach Finnentrop, der Heimatstadt von Dados Frau Helena. Insgesamt vier Vollzeitkräfte und etwa zehn Aushilfen kümmern sich in Milstenau um das leibliche Wohl der Gäste. Der Chef selbst verwirklicht sich sowohl hinterm Tresen als auch im Service und in der Küche. Im Kaminzimmer findet man etwa 80 Sitzplätze und ein umfangreiches Salatbuffet. Außerdem gibt es eine gemütliche Terasse mit ca. 50 Sitzplätzen und Parkmöglichkeiten direkt vorm Haus. Das Bistro um den Tresen herum ist zum beliebten Treffpunkt auch nach 22 Uhr geworden. Wem das nicht genügt, der kann im Vorfeld eine der beiden Kegelbahnen reservieren oder sich in der angegliederten Tennishalle sportlich auspowern. Das Team vom Steakhaus Mediterran gönnt sich bis zum 10. August noch eine Sommerpause, danach ist das Restaurant wieder von 12 bis 14 Uhr und von 17.30 bis 23 Uhr geöffnet, an Samstagen nur abends und montags ist Ruhetag. Einen Tisch sollte man besonders in den Wintermonaten am besten rechtzeitig unter der Nummer 02722/6342109 reservieren, da das Restaurant gerade an den Wochenenden meistens ausgebucht ist. Weitere Informationen findet man auch im Internet: www. mediterran-attendorn.de.
20.06.2011
www.baco.de
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Komplett lecker. Autor Detlef Schlüchtermann
Lecker Kantinenessen – ein Widerspruch? Ja, ja das leidige Kantinenessen! Man kann zu Günter Wallraff stehen wie man will, aber die Ergebnisse der Recherchen seines TVTeams werden zu Stadtgesprächen, lassen Verantwortliche handeln und fordern oft Konsequenzen. Gut so. Denn hier liegt vieles noch im Argen. Schon vor einigen Jahren habe ich mal alle Kantinen einer Stadt im Sauerland getestet. Das Ergebnis: Da, wo der Betreiber vor Ort bekannt war, selbst kochte, war das Essen gut bis akzeptabel, da, wo ein Caterer nach einer Ausschreibung verpflichtet wurde, ließ es meist zu wünschen übrig. Klar, man darf hier nicht pauschalisieren. Aber, wo Kostendruck die Produktauswahl bestimmt, wo die Zutaten für ein Mittagessen mit manchmal nicht mehr als 0,5 Euro kalkuliert werden, kann einfach nichts Gescheites bei rumkommen. Und wenn der Küchenbetreiber dann noch versucht, mit seinem Mittagstisch das gesamte kulinarische Welt-Spektrum abzudecken, geht es leider auf Kosten der Qualität. Das Dilemma: Wenn der Deutsche den Sparhebel ansetzt, dann als erstes beim Essen. Anders als der feinschmeckende Franzose schätzen wir nicht den „flüchtigen Genuss“, hat es Feinschmecker-Papst Wolfram Siebeck einmal genannt. Will sagen: Wir wollen beim Essen Geldsparen, regen uns aber auf, wenn wir dann kein leckeres Mahl serviert bekommen und die Zutaten aus Massentierhaltung und von mit Chemikalien verseuchten Äckern und Treibhäusern kommen.
Saure Linsen mit Spätzle und Salat Wer die bundesdeutsche Kochszene beobachtet, sieht, dass auch beim Kantinenessen gerade ein Umdenken
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beginnt. Lassen Sie mich kurz ein Konzept aus BerlinKreuzberg vorstellen: Eins, das etwas mit Nachhaltigkeit, etwas mit Gesundem, etwas Vitalem und Neuem zu tun hat. Es geht um die „Kantine Neun“ in der Markthalle in Kreuzberg. Hier wirbelt sogar ein ehemaliger Sternekoch im Hintergrund, der den Schnickschnack satt hatte und sich mit einfachen, aber leckeren und handwerklich perfekten Gerichten verwirklicht. Zur Auswahl gibt es jeweils drei Gerichte (Fleisch, vegetarisch, vegan). Nachhaltigkeit und saisonale Produkte aus der Region stehen im Vordergrund. Die Karte wird nach dem Gartenangebot geschrieben und dann geändert, wenn neue Produkte reif zum Ernten sind. Drei Beispiele gefällig: Graupen-Risotto mit mariniertem Schweinefleisch und Schnittlauch-Vinaigrette, Saure Linsen, Spätzle & Salat oder Quinoasalat mit Gurke, Spargel und Radieschen. All diese Gerichte sind für 6,80 Euro zu haben. „Ein bisschen happig für’n Kantinenessen“, mögen Sie jetzt einwerfen. Aber, wer wert auf Top-Produkte legt, der muss das hinblättern. In Kreuzberg stehen die Gäste Schlange, um einen Tisch zu ergattern. Ob sich so etwas auch im Sauerland umsetzen ließe? Ich würd’ sagen: Einen Versuch ist es wert.
Wohl bekomm’s Fragen und Anregungen unter: schluechtermann@komplett-magazin.de
PleWo-Stadtfest mit viel Musik und Kleinkunst Samstag Rocknacht mit heimischen Bands Finest Fathers und Acoustic Hats. Radspitz sorgt am Freitag für Partystimmung Plettenberg feiert das 37. PleWo-Stadtfest vom 21. bis zum 23. August. Die Organisatoren Barbara Benner und Frank Ulrich Sohn vom städtischen Kulturbüro haben für das Programm in diesem Jahr zahlreiche heimische Gruppen und Akteure ver37. PleWo-Stadtfest pflichtet. in Plettenberg, Innenstadt 21.08. - 23.08.2015 Am Samstagabend ab ca. 20 Uhr spielen die Bands Finest Fathers und Acoustic Hats abwechselnd auf der Bühne unterm Stephansdachstuhl. Es wird rockig, denn die Finest Fathers Jörg Wilmink (Bass und Gesang), Reinbert Hammecke (Gitarre), Martin Schlütter (Schlagzeug) und Bernhard Schlütter (Gitarre) stehen für handgemachten Coverrock vom Feinsten. Fetenhits von AC/DC, Gary Moore und Uriah Heep, Rockklassiker von Deep Purple, Led Zeppelin und Black Sabbath reißen das Publikum mit. „Das wollte ich schon lange mal wieder hören“, ist eine der häufigen Reaktionen bei den Finest-FathersKonzerten. Veranstaltet vom Kulturbüro der Stadt Plettenberg.
Verkaufsoffener Sonntag ab 13 Uhr
Die Acoustic Hats sind sechs Musiker aus dem Sauerland. Die Band um die Plettenberger Stefan Seuthe (Gitarre, Gesang), Andreas Wiehle (Gesang, Gitarre, Mundharmonika und Percussion) und Peter Schlütter (Keyboards) verspricht handgemachte Musik mit Coversongs aus sechs Jahrzehnten. Egal, ob Deutschrock, Rock’n’Roll der 60er und 70er Jahre oder rockige Ohrwürmer – die Acoustic Hats lassen jede Party zum Event aufsteigen. Gute-Laune-Musik ist garantiert.
Viele weitere Akteure aus der Vier-Täler-Stadt und der Nachbarschaft treten auf dem Alten Markt auf: u.a. am Freitag die PopGesangsklasse der Musikschule Lennetal, am Samstag das Jugend sinfonieorchester der Musikschule Lennetal und die Vier-Täler-Alphornbläser, die Sängerinnen Jessika Rehner und Fabienne Drepper und die Tanzgruppe „Enchanted“ des TV Jahn Plettenberg. Am Sonntag spielt auf dem Alten Markt der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Plettenberg auf und der Frauenchor Femme Vokal gibt ein halbstündiges Konzert. Der Freitagabend tanzt aus der Reihe. Dann spielt ab 20 Uhr die Gruppe Radspitz aus Oberfranken auf dem Alten Markt. Radspitz gehört seit Jahren zu den angesagtesten Coverbands im deutschsprachigen Rraum. Es sind der perfekte Mix des Programms und die einzigartige Mischung aus Professionalität und Spielfreude, womit die Band begeistert. Das PleWo-Stadtfest bietet Programm und Unterhaltung in der gesamten Innenstadt. Verschiedene Walking Acts bespaßen die Besucher, die durch die Fußgängerzone flanieren. Auf dem Maiplatz ist das Kinderindianerdorf Maverland aufgebaut. In der Schützenhalle finden am Samstag und Sonntag der Kreativ-Kunsthandwerkermarkt und der Modelltruck-Event zugunsten der Aktion Lichtblicke statt. Im Rathausinnenhof gibt es am Samstag Modellhubschrauber-Vorführungen des ModellSport-Clubs Plettenberg und am Sonntag den OldtimerFrühschoppen der Motorsportfreunde Plettenberg. obs
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Nach dem Altbau ist vor dem Altbau
Text Pia Mester Fotos Martin Büdenbender
Doris und Arno Märtin haben mit dem Hof im Hesewinkel in Pungelscheid bereits das zweite historische Wohnhaus von Grund auf renoviert. Nur eine Hügelflanke und ein schmaler Feldweg trennen das über 200 Jahre alte Bruchsteinhaus im Hesewinkel vom belebten Pungelscheid. Denkmal-Experte Arno Märtin und seine Frau Doris haben das historische Bauernhaus vor 18 Jahren gekauft und von Grund auf renoviert. Heute könnte das Anwesen ohne Probleme als Kulisse für eine Landlust-Schmonzette herhalten. Drei Gebäude stehen auf dem bäuerlichen Anwesen der Familie Märtin: Das Haupthaus, der Ziegenstall und das sogenannte „Hexenhäuschen“. Wie ursprünglich vorgesehen wohnt die Familie im Haupthaus. Das Hexenhäuschen mit einer Wohnfläche von 60 m² wird vermietet, steht zum Zeitpunkt unseres Besuchs allerdings leer. Vor einigen Wochen war der Dachstuhl abgebrannt. Technischer Defekt. Nun stehen Arno und Doris Märtin wieder vor einem Bauprojekt. Zum Glück haben sie darin Erfahrung. Arno Märtin haben es die richtig alten Gebäude schon seit seiner Jugend angetan. „Meine Großmutter lebte in einem sehr alten, original erhaltenen Haus“, erinnert er sich, als ich ihn nach dem Grund für diese Leidenschaft frage. Mit 16 Jahren entdeckte der gebürtige Attendorner den historischen Hof auf dem Gelände der
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ehemaligen Burg Pungelscheid. Es war Liebe auf den ersten Blick, erklärt Arno Märtin. Er träumte davon, das Gut gemeinsam mit einem guten Freund zu kaufen und wieder herzurichten. Allerdings dachten die damaligen Besitzer nicht daran, ihr geschichtsträchtiges Heim zu verlassen. Erst viele Jahre später stand das Gut Pungelscheid zum Verkauf an. Diese Chance ließ sich Arno Märtin natürlich nicht entgehen. In den kommenden Jahren investierte das Ehepaar viel Zeit und Arbeit in das Objekt – und wurde mit einer Menge Erfahrung und Wissen belohnt. Bald schon sahen sich die beiden nach einem neuen Projekt um und wurden nur ein paar Hundert Meter von ihrem Zuhause entfernt fündig. Der ca. 1780 erbaute Hof im Hesewinkel war genau das, was sie suchten. Doch auch hier musste das Ehepaar Märtin zunächst Geduld an den Tag legen. Zwar war das Anwesen nicht bewohnt, aber die Besitzer wollten es auch nicht loswerden. Als Arno und Doris Märtin den Hof 1998 schließlich doch kaufen konnten, war nur das kleine Hexenhäuschen bewohnbar. Das Haupthaus hatte unter dem langen Leerstand sehr gelitten. „Im ersten Jahr machten wir das
Dach, im zweiten dann die Rohre“, erzählt Doris Märtin. Mit Bohlen verstärkten sie den Dachstuhl und deckten es schließlich mit Blech ab. Das war zwar keine historisch passende Lösung, erklärt Doris Märtin, aber es stört auch nicht das Gesamtbild. Außen 1780, innen 2000? Das wollten die Märtins nicht. Und so entschied sich das Paar für etwas, bei dem die meisten Hausbesitzer Reißaus nehmen würden: Sie beantragten Denkmalschutz für den alten Hof. Aus gutem Grund, wie Arno Märtin erklärt. Wäre das Haus nach modernen Standards ausgebaut worden, hätten die Märtins vor einem gewaltigen Problem gestanden. Denn dann hätten sie die Fenster vergrößern müssen, was bei bis zu einen Meter dicken Bruchsteinmauern nicht gerade ein Kinderspiel ist. „Außerdem wäre so der historische Charakter total verloren gegangen“, sagt Arno Märtin. Der Denkmalschutz erlaubte es, das Gebäude nach altem Stil wieder herzurichten. Und das bedeutet: Holzgeflecht mit Lehmbewurf anstatt RigipsPlatten für die Zwischenwände. Grober Fischgrät-Boden statt pflegeleichten Laminats.
Kachelofen statt Gaszentralheizung. Die umfangreiche Renovierung dauerte: „Wir haben das Haus vor 18 Jahren gekauft und sind vor 8 Jahren eingezogen“, sagt Doris Märtin. 10 Jahre Bauzeit also, in denen das komplette Innere des Hauses wieder hergestellt wurde und heute doch so aussieht, als wäre es noch original 1780.
Blick in die „Gute Stube“ des Bauernhauses Märtin in Werdohl-Hesewinkel
„Viel Liebe zum Detail“ – diese abgedroschene Phrase fällt mir sofort ein, als ich die Wohnküche des Hauses betrete. Die Spüle in der kleinen Küche ist aus Stein, ebenso wie im Gästebad. Gekocht wird auf einem alten Ofen, der noch mit dünnem Feuerholz beheizt, also „gestochert“ werden muss. Wir sitzen an einem kleinen, grob gezimmerten Tisch und trinken Kaffee aus Tassen mit Blaumalerei-Muster. Dann führt mich Doris
Diese Tür führt zum Stall des Bauernhauses
Märtin durch die untere Etage: „Das hieß früher die kalte Pracht“, erklärt sie, als wir den Raum neben der Wohnküche betreten. Die samtbezogenen Sofas sehen tatsächlich so aus, wie ich sie im Haus meiner Oma in Erinnerung habe. Wie früher wird dieser Raum nicht als tägliches Wohnzimmer genutzt, sondern nur, wenn Gäste kommen. Allerdings aus ganz anderen Gründen: Die Märtins haben genug Zimmer. Besonders beeindruckend ist die Deele. Die morsche Zwischendecke haben die Märtins nicht ersetzt, so dass man jetzt vom Erdgeschoss bis zum Dachstuhl gucken kann. An den Wänden hängen Bilder in Goldrahmen, alte Schinken, die wie gemacht sind für diesen Raum. Hier läuft man auch über einen Steinboden mit Fischgrätenmuster. Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie lange es gedauert hat, diese historische Einrichtung zusammen zu tragen. „Wir haben viel geerbt, gesammelt oder aus Abrisshäusern gerettet“, sagt Doris Märtin. Als das Ehepaar vom Gutshof in Alt Pungelscheid in den Hesewinkel umzog, mussten sie allerdings vieles wieder verkaufen. Es war einfach kein Platz mehr da, erklärt Arno Märtin: „Dort hatten wir 300 Quadratmeter Wohnfläche und Schießscharten in den Wänden. Das war herrschaftlich. Das Anwesen hier ist mit 130 Quadratmetern Wohnfläche eher bäuerlich.“ Wenig Platz, aber auch keine Möglichkeit, schwere große Möbel durch die engen Treppenhäuser und Fenster ins Innere zu bringen. So blieb nur, was nicht nur vom Stil, sondern auch von den Maßen in den Räumen mit den niedrigen Decken Platz hat.
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Heute ist der Hof Hesewinkel ein Schmuckstück. Arno und Doris Märtin genießen besonders die Lage: Zentral, und doch für sich. Allein sind sie auf dem Hof dennoch nie. Das Hexenhäuschen, das früher bis zu sieben Personen beherbergte, wird gerade renoviert und soll dann wieder vermietet werden. In dem Stall, der in die Felswand gebaut ist, wohnen drei Ziegen: Hanni, Nanni und Bernhard. Außerdem leben auf dem Hof noch einige Hühner, Bienen sowie Hofhund Benny. Eine neue Blütezeit für einen alten Hof also. Vielleicht ist das Anwesen jetzt, mit seinen ungefähr 235 Jahren, in seinem besten Zustand.
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Plötzlich Königin
Text und Foto Pia Mester
Erika Reinländer regierte 1962 gemeinsam mit Erwin Zülch die Grünetaler Schützen. Daran, wie es dazu kam, erinnert sich die 92-Jährige noch heute gerne „Erika, du bist Königin“, sprach sie eine Frau in der Schützenhalle an. Zunächst wollte die heute 92-Jährige gar nicht glauben, dass Erwin Zülch tatsächlich sie auserwählt hatte. „Das war vielleicht ein Schock“, erinnert sie sich heute. Es brauchte damals ein paar Minuten, bis sie sich an diese Tatsache gewöhnt hatte. Deshalb wohl auch der Spitzname „die Zaghafte“.
Eine lebenslange Freundschaft
„Die Zaghafte“ wird Erika Reinländer in den Annalen des Schützenvereins Plettenberg-Grünetal genannt. 1962 nahm sie Erwin Zülch, „der Lustige“, zu seiner Königin. Wie sich die älteste noch lebende Plettenberger Regentin a.D. diesen Spitznamen verdiente, wird noch heute im Verein immer wieder gerne erzählt. Der 14. Juli 1962 war ein regnerischer Samstag. Gegen Nachmittag zog das Schützenvolk zum Schießstand an der Wieckmerth, um einen Nachfolger für den amtierenden König Otto Linde zu ermitteln. Darunter waren auch Erika Reinländer und ihr Mann Kurt. Die beiden hatten sich 1947 bei einem Konzert in Landemert kennengelernt und lebten mittlerweile in Plettenberg. Kurt Reinländer war bereits als Jugendlicher in den Schützenverein eingetreten und engagierte sich nun sogar im Vorstand.
„Schieß ihn erst mal!“ Wovon Erika Reinländer erst später erfuhr, war der kurze Wortwechsel zwischen Kurt Reinländer und Erwin Zülch. „Wenn ich den Vogel schieße, gibst du mir deine Frau zur Königin?“, soll der spätere Regent gefragt haben. „Schieß ihn erst mal!“, bekam er von Kurt Reinländer zur Antwort. Bei den Grünetaler Schützen war es damals Tradition, dass man nicht seine eigene Frau zur Königin nahm. Drei Stunden lang mühten sich die Königsanwärter an dem zähen Holzvogel ab. Vielen Zuschauern dauerte der Wettkampf zu lange, sie begaben sich schon mal in die Schützenhalle. Auch Erika Reinländer bekam nicht mit, wie die normalen Patronen gegen Königsmunition ausgetauscht wurden. Nach 925 Schüssen stand um 19 Uhr der neue König fest. Nur die Königin noch wusste nichts von ihrem Glück.
Vom Festumzug hat Erika Reinländer noch ein Foto. „Wir Frauen haben angezogen, was wir zu Hause hatten“, erinnert sie sich. Kaum eine sei auf die Idee gekommen, sich für den Umzug aufwändig neu einzukleiden. Ehemann Kurt und Erwin Zülschs Frau Helga waren natürlich im Hofstaat, gemeinsam mit dem gesamten Schützenvorstand. Über die überraschende Königswürde ihrer Mutter konnte sich die älteste Tochter der Reinländers zunächst gar nicht freuen. Sie hatte sich immer einen Hund gewünscht und konnte nun gar nicht verstehen, warum sich ihre Eltern zwar eine Regentschaft, nicht aber das ersehnte Haustier leisten konnten. „Später hat sie dann aber doch noch einen Hund bekommen“, sagt Erika Reinländer. Für Erwin Zülch und seine Königin Erika Reinländer wurde dieses Wochenende und das darauf folgende Jahr zu einer unvergesslichen Zeit. Aus der Überraschung wurde eine lebenslange Freundschaft zwischen den beiden Ehepaaren. 11 Jahre später saß Helga Zülch an der Seite von Heinz Neumann auf dem Thron. Natürlich kamen die Reinländers wieder in den Hofstaat. Noch heute stehen Erika Reinländer und Helga Zülch in Kontakt. Kurt Reinländer war bis zu seinem Tod 70 Jahre im Grünetaler Schützenverein. „Er hat kein einziges Schützenfest ausgelassen“, erinnert sich seine Witwe, „das war immer der Höhepunkt des Jahres.“ Und das Schützenfest 1962 war besonders schön.
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Nationaltorhüter mit GardemaSS und starken Reflexen
Von Martin Droste
Christian Bölker ist von Geburt an gehörlos. Auf dem Sportplatz trotzt er seinem Handicap
Christian Bölker hat eigentlich alles, was ein erstklassiger Fußball-Torhüter braucht. Der 27-Jährige aus Heggen ist im besten Torwartalter und strahlt mit seinem Gardemaß von 1,95 Metern und 88 Kilogramm Körpergewicht eine große Ruhe aus. Mit seinen starken Reflexen war der Keeper in der Saison 2014/15 einer der Garanten für den Aufstieg der SpVg Olpe in die Westfalenliga. Beim Traditionsverein aus Olpe steht Christian Bölker seit drei Jahren zwischen den Pfosten, im zweiten Jahr als Stammtorhüter. Bis 2012 hat der Fan von Borussia Dortmund für seinen Heimatverein SV Heggen gespielt. Trainiert wurde er am Daspel auch von seinem Vater Peter, der früher selbst als Schlussmann aktiv war. Aber Christian Bölker ist kein normaler Torhüter. Der Heggener ist seit seiner Geburt gehörlos. Seine Behinderung beschreibt Vater Peter Bölker als „an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit“. Nach mehreren Operationen trägt Christian ein Cochlear-Implantat, eine Hörprothese. Das Handicap des heute 27-Jährigen ist wohl genetisch bedingt. Auch der jüngere Bruder Steffen ist gehörlos. Die ältere Schwester kann hingegen ganz normal hören. Die beiden Brüder verbindet die Leidenschaft für den Fußball. Allerdings ist Christian, der Ältere, viel konsequenter, was seine Karriereplanung betrifft. „Er hat kein
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Laster, trinkt keinen Alkohol und raucht auch nicht“, sagt der Vater. Dem runden Leder ist der in Heggen bei Fischer & Kaufmann arbeitende Zerspanungstechniker von Kindesbeinen an hinterhergelaufen. „Bei der Taufe seines Bruders hat der Pastor die ältere Schwester gefragt, wo denn Christian ist. Beim Fußball spielen, hat die geantwortet“, erzählt Peter Bölker lachend eine Anekdote aus der Kindheit seines ältesten Sohnes. Aber auch Christian hat viel zu erzählen. Wenn man dem 27-Jährigen beim Sprechen ins Gesicht sieht, langsam und deutlich redet, kann der Olper „Aufstiegsheld“ auch das meiste verstehen. Zu Beginn seiner Fußballkarriere spielte Christian Bölker zunächst gar nicht im Tor, sondern im Feld. „Irgendwann ist Christian dann in die Kiste gegangen“, erzählt sein Vater, Förderer und Trainer. Und irgendwann hörten auch die Probleme mit der Koordination auf, die das im Innenohr sitzende Gleichgewichtsorgan verursacht hatte. Christian, der in seinen Mannschaften immer einer der Größten war, entwickelte sich zu einem fast normalen Torhüter. Beim SV Heggen kam der ehrgeizige Keeper, bis auf eine Ausnahme in der C-Jugend, aber nie über die Kreisliga hinaus. „Ich wollte höher spielen“, begründet der 1,95-Meter-Mann seinen Wechsel zur SpVg Olpe. Der Start in Olpe stand aber unter keinem guten Stern. Als Christian Bölker im Sommer 2012 kam, war die Spielvereinigung gerade aus der Westfalenliga abgestiegen. Hinter Christoph Sauermann war der Heggener erst einmal die Nummer 2 im Olper Tor. Das sollte sich im zweiten Jahr ändern. Seitdem ist Christian unbestritten die Nummer 1 und hat bis auf ein Spiel immer in der Startelf gestanden. Da war der 27-Jährige bei einem Lehrgang der Deutschen Gehörlosen-Nationalmannschaft. Der Lohn für die guten Leistungen von Christian Bölker und der gesamten Olper Mannschaft war der souveräne Aufstieg in die Westfalenliga. „Dort wollen wir erst einmal die Klasse halten“, wagt der Heggener schon einen Blick in die kommende Saison. Beim Besuch des Komplett-Magazins stand für Christian Bölker aber die Gehörlosen-Europameisterschaft 2015 in Hannover im Blickpunkt. In der Gehörlosen-Nationalmannschaft ist der BVB-Anhänger eine feste Größe und seit 2010 auch Stammtorwart.
Es wurde nichts für Christian Bölker mit dem Traum vom Gewinn der Europameisterschaft im eigenen Land. Im Viertelfinale mussten sich Bölker und Co. in Hannover der Gehörlosen-Nationalmannschaft von Russland mit 1:2 geschlagen geben. Am Ende belegte das deutsche Team nach einem 4:1Sieg im Platzierungsspiel gegen Irland den fünften Platz. Neuer Europameister wurde die Türkei, die im Finale Russland beim 4:0 keine Chance ließ. Sein erstes großes Turnier, die Weltmeisterschaft im griechischen Patras, erlebte Christian noch auf der Ersatzbank. Weltmeister darf sich der Keeper aus Heggen seit dem deutschen WM-Triumph 2008 trotzdem nennen. Bei der Europameisterschaft vor vier Jahren in Dänemark kassierte Christian Bölker nur zwei Gegentore und wurde zum besten Torwart des Turniers gewählt. Wie später 2013 in Bulgarien reichte es bei der EM 2011 zum dritten Platz. Den Bronzerang erreichte die deutsche Gehörlosen-Nationalmannschaft mit Christian Bölker auch 2009 bei den Deaflympics in Taipei, einer Art Olympische Spiele für gehörlose Sportler. Als Belohnung für diese Erfolge gab es u.a. das Silberne Lorbeerblatt und zwei Empfänge bei den Bundespräsidenten Horst Köhler und Joachim Gauck in Berlin. Nationalmannschaft und Verein: Das reicht Christian aber nicht. Der Keeper spielt auch noch für den GTSV Essen in der NRW-Liga des Deutschen Gehörlosen-Sportverbandes. Mit Essen ist der Heggener mehrfacher Deutscher Meister. Jetzt wechselt Bölker zur GSV Düsseldorf, dem größten Konkurrenten von Essen. Bei den internationalen und nationalen Spielen der Gehörlosen müssen die Fußballer ihre Hörgeräte abnehmen, um gleiche Bedingungen für alle herzustellen. Dann kommt es besonders für die Torleute auf Augenkontakt, Bewegungen und Gesten an. Wenn der Schiedsrichter das Spiel etwa bei einem Foulspiel unterbricht, hebt er eine Fahne. Solche Hilfsmittel gibt es im normalen Ligabetrieb natürlich nicht. „Ich schaue immer genau auf den Schiedsrichter“, verrät Christian Bölker kein Geheimnis. Den Unparteiischen wird auch vor den Partien gesagt, dass der Schlussmann gehörlos ist. Und wie klappt es mit der Verständigung im Spiel mit den Mannschaftskollegen? „Man sagt ja, dass die anderen Sinne geschärft werden, wenn einer ausfällt“, sagt Vater Peter Bölker. Ob über
Gesten, Zeichen oder einen Griff in die Gebärdensprache: Christian bekommt genau mit, was auf dem Platz los ist. Der Vater ist natürlich stolz auf seinen ältesten Sohn und begleitet ihn so oft wie möglich zu den Spielen. Nur eines kann der Senior bis heute nicht verstehen. Dass Christian Anhänger von Borussia Dortmund geworden ist. „Daran war das halbe Jahr auf der Grundschule in Dortmund schuld“, mutmaßt Schalke-Fan Peter Bölker. Erst nach einem „harten Kampf“ durfte der Heggener auf die Westfälische Förderschule in Olpe gehen. Für den Kindergartenbesuch in Kaan-Marienborn musste der junge Christian früh aufstehen. Schon kurz nach 6 Uhr morgens wurde er zu Hause abgeholt. Und das drei Jahre lang. Begeistert ist Christian Bölker noch immer von seinem ehemaligen Trainer Irfan Buz, den es von der SpVg Olpe in die Türkei gezogen hat. Über die sozialen Medien hält der lange Torhüter so gut es geht Kontakt zum ehemaligen Coach auch des TuS Plettenberg.
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Queen-Musik, Feuerund Lichtshows Festival „Luise heizt ein“ am 5. September. Führungen durch die Luisenhütte und Schloss Wocklum
Das Festival „Luise heizt ein“ in und an der Luisenhütte in Balve-Wocklum findet am Samstag, 5. September, ab 17 Uhr statt. Grund für den späteren Termin ist das Licht. „Die Sonne wird eineinhalb Stunden eher untergehen als Ende Juni und damit können wir unsere Luisenhütte länger ins rechte Licht setzen“, erklärt Detlef Krüger, Fachdienstleiter Kultur und Tourismus des Märkischen Kreises. Erstmalig kommt in diesem Jahr ausgefeilte Laser-Technik beim Festival-Finale zum Einsatz. Für Konzeption und Umsetzung wurde die Arnsberger Agentur Laser & Vision verpflichtet. Bevor die Laser-Show startet, bietet das Programm jede Menge Aktionen. Ab 17 Uhr gibt es feurige Mitmachaktionen und Experimente zum Thema „Licht“. Ab 18 Uhr heizen der „Feuermann“ mit feuriger Jonglage und die Band The Royal Squeeze Box dem Publikum ein. The Royal Squeeze Box hat sich auf die Songs von Queen und Freddy Mercury spezialisiert.
Blick in den Kochtopf zulassen. Getreu seinem Motto „Regional & Saisonal“ zeigt er, was die Küche im 19. Jahrhundert für die damaligen Hüttenarbeiter oder die adelige Herrschaft zu bieten hatte. Es werden auch Führungen durch die historische Hochofenanlage angeboten. Neu im Angebot sind Führungen durch das Schloss Wocklum. Um 17 Uhr, 18 Uhr und 19 Uhr werden Rundgänge durch die repräsentative Wohnstätte der Familie Landsberg-Velen angeboten. Weil die Teilnehmerzahlen hierfür begrenzt sind, sollten sich Interessierte im Vorfeld telefonisch anmelden unter 02352/966-7034 oder per E-Mail an museen@maerkischer-kreis.de. Der Eintritt zur Veranstaltung, in die Luisenhütte und in das Museum für Vor- und Frühgeschichte der Stadt Balve ist frei. pmk
Mit beginnender Dunkelheit werden rund um die Luisenhütte immer mehr Illuminationen zu sehen sein. Manchmal sind es wie lebend pulsierende Leuchtkugeln, manchmal ändert die Luisenhütte wie von Zauberhand ihre Ausstrahlung. Eine Videoprojektion lässt die Besucher ahnen, welche Höhen und Tiefen die alte Hochofendame und die mit ihr verbundenen Menschen erlebt haben, und eine Inszenierung auf dem Hüttenteich verspricht die Begegnung mit einem rätselhaften Wesen. Zwischendurch wird Radiokoch Volkhard Nebrich einen
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Pendler zwischen Plettenberg und Attendorn brauchen viel der L 697 ist vor allem für Lichtringhauser und Geduld Vollsperrung Windhauser nervig. Auf die erneuerte Straße freuen sich aber alle Von Martin Droste
Des einen Freud, des anderen Leid. Die Schützen aus Windhausen und Lichtringhausen haben sich bei ihren Hochfesten im Juni über fast autofreie Dorfstraßen gefreut. Wer aber in diesen Wochen von Plettenberg über Windhausen nach Attendorn und umgekehrt braucht Geduld – viel Geduld. Noch bis zum Ende der Sommerferien ist die Landstraße 697 zwischen Windhausen-Keseberg und dem Ortseingang von Attendorn für den Verkehr gesperrt. Der Landesbetrieb Straßen NRW erneuert die marode Straßendecke auf einer Länge von 900 Metern vom Kreisverkehrsplatz an der Attendorner Nordumgehung bis zum Beginn der Dreispurigkeit der Landstraße bei Keseberg. Das geht nur bei einer Vollsperrung des normalen Straßenverkehrs. Auch für die Buslinie 70 der Märkischen Verkehrsgesellschaft (MVG) ist seit Beginn der Sommerferien die Durchfahrt der Baustelle auf einer Notfahrspur nicht mehr möglich.
Weg zur Arbeit verlängert sich von vier auf zwölf Kilometer Weil auf Plettenberger Stadtgebiet auch die Ortsdurchfahrten Lettmecke und Oesterau mit Ampelschaltung ausgebaut worden sind, drohten die 1500 Bewohner von Windhausen, Lichtringhausen und Neuenhof von der Außenwelt abgeschnitten zu werden. Die Lösung: Der Fernverkehr wurde über die L 539 von Attendorn nach Finnentrop und von dort über die B 236 nach Plettenberg umgeleitet, und umgekehrt. Der „normale“ Verkehr wird in einem Ringsystem durch die umliegenden Wälder geschickt. Für Karl-Josef Hammer vom Ordnungsamt der Stadt Attendorn funktioniert „die Umfahrung für den Nahbe-
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reich über Roscheid und Ebbelinghagen problemloser als erwartet“. Die Leidtragenden der Vollsperrung und der weiten Umleitungen sind die vielen Pendler. „Sonst fahre ich vier Kilometer zur Arbeit, jetzt sind es zwölf“, beschreibt eine Verkäuferin aus Windhausen, die in Attendorn arbeitet, den täglichen Mehraufwand. Gilbert Florath aus Lichtringhausen ist einer der zahlreichen Betroffenen, der jeden Morgen über Ebbelinghagen nach Attendorn zu seiner Arbeitsstelle fährt und über Roscheid wieder zurück. „Die Straße musste neu gemacht werden“, hat Florath Verständnis für die wochenlangen Bauarbeiten. Was den 1. Vorsitzenden des Sportclubs LWL 05 aber ärgert ist, dass „rund um Lichtringhausen alles zugemacht“ worden sei. „Nach Plettenberg braucht man eine halbe Stunde, nach Attendorn 25 Minuten“, berichtet Florath über lange Ampel-Wartezeiten in beiden Richtungen. Christian Orlowski von 2-Rad-Meyer Bikes & More pendelt täglich zwischen Plettenberg und dem Geschäft in der Kölner Straße teilweise sogar mit dem Fahrrad. Weil das Zentrallager von 2-Rad-Meyer in Plettenberg ist und von dort täglich Neuräder, Ersatzteile, Bekleidung usw. nach Attendorn transportiert werden müssen, „wirkt sich die Sperrung sicherlich auf den Zeitaufwand und auch auf unsere Kosten aus“. „Sehr beeinträchtigt“, sieht der Mann von 2-Rad-Meyer „unseren kostenlosen Hol- und Bringedienst.“
„Froh, dass die Straße endlich gebaut wird“ Hermann Guntermann hat sich seit vielen Jahren für die Sanierung der L 697 eingesetzt. „20 bis 30 Briefe“ hat der CDU-Stadtverordnete aus Windhausen an die zuständigen Behörden geschrieben. „Ich würde auch lieber direkt nach Attendorn zum Einkaufen fahren, aber wir wollten ja alle die neue Straße“, nimmt Guntermann die Umleitung in Kauf. Froh ist Guntermann darüber, dass die Märkische Verkehrsgesellschaft (MVG) während der Vollsperrung der L 697 in den Sommerferien ab der Haltestelle Keseberg
einen Ersatzverkehr anbietet. Folgen hat die Vollsperrung der L 697 auch für viele Geschäfte in Attendorn. Einige Unternehmen und Einzelhändler beklagen deutliche Umsatzrückgänge durch ausbleibende Kundschaft aus dem Raum Plettenberg. Auch Kunden aus den drei Orten Windhausen, Lichtringhausen und Neuenhof haben ihr Einkaufsverhalten geändert.
ten Klaus Neugum und Thomas Gritschke von der Plettenberger Feuerwehr. Notrufe laufen weiterhin bei der Kreisleitstelle in Olpe ein und werden von dort über eine direkte Verbindung zur Leitstelle in Lüdenscheid weitergeleitet. Dann ist die Plettenberger Wache mit den Löschgruppen Oestertal und Holthausen zuständig. Rücken die Plettenberger in Richtung der drei Attendorner Ortschaften aus, werden sie von der Olper Leitstelle betreut. Unterstützt werden die Brandschützer aus der Vier-TälerStadt bei ihren Einsätzen von den ortskundigen Löschgruppen aus Windhausen und Lichtringhausen. Die Baustelle liegt voll im Zeitplan“, versichert Karl-Josef Fischer. Der Pressesprecher von Straßen NRW Südwestfalen ist überzeugt, dass die L 697 pünktlich zum Ende der Sommerferien Mitte August für den Verkehr wieder freigegeben werden kann.
„Liebe Plettenberger/innen, die Einkaufsstadt Attendorn schätzt sie als unsere Kundschaft sehr. Derzeit verhindert allerdings die Baustelle zwischen Attendorn und Windhausen, dass Sie uns auf dem einfachen und gewohnten Weg erreichen können“, heißt es in einem Aufruf der Attendorner Werbegemeinschaft. „Viele Kunden aus Plettenberg erledigen wegen der schwereren Erreichbarkeit der Attendorner Innenstadt ihre Einkäufe woanders“, weiß der 1. Vorsitzende Christian Springob. Als „Entschädigung für die beschwerliche Anfahrt“ hat die Werbegemeinschaft der Hansestadt in Plettenberg „Couponflyer“ verteilen lassen, mit dem die Kunden „tolle Rabatte in vielen Geschäften bekommen“. Betroffen von der Vollsperrung der L 697 und den weiten Umleitungswegen ist auch der von der Familie Luke geführte Landgasthof Roscheid. Die Zahl der Besucher gerade in den ersten Wochen zurückgegangen.
Ende gut, alles gut? Nicht ganz. Denn nur einige Kilometer entfernt kommt die nächste Vollsperrung. Fast für ein ganzes Jahr wird von August bis Juni 2016 die Landstraße 853 (Hollenbocker Straße) von Heggen bis Hollenbock kurz vor dem Attendorner Stadtgebiet gesperrt. Hier legt der Landesbetrieb Straßenbau einen Geh- und Radweg an. Zudem wird die alte Brücke über den Milstenaubach abgebrochen und ersetzt. Sämtlicher Verkehr wird von Heggen über die L 539 (Attendorner Straße) nach Attendorn umgeleitet
Enge Zusammenarbeit zwischen Feuerwehren Attendorn und Plettenberg Wegen der Straßensperrung arbeiten die Feuerwehren von Attendorn und Plettenberg sowie die Leitstellen des Kreises Olpe und des Märkischen Kreises sehr eng zusammen. Eigentlich sollte die hauptamtliche Plettenberger Wehr Brandschutz und Rettungsdienst für die drei Attendorner „Exklaven“ erst nach der Vollsperrung in den Sommerferien übernehmen. Aber schnell stellte sich heraus, dass die „schweren Baumaschinen im Falle eines Rettungs- und Feuerwehreinsatzes nicht schnell genug aus dem Weg geräumt werden können“, berich-
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Schutz vor Artilleriefeuer in aufgewühlten Gräbern
Text Bernhard Schlütter Bundesarchiv Bild 146-1970-088-24, Koblenz, zerstörte Gebäude Ecke Löhrstraße-Fischelstraße.
Dr. Dieter Krach erinnert sich an die letzten Kriegstage als junger Offizier im Kessel von Koblenz Vor 70 Jahren am 8. Mai 1945 endete mit der Kapitulation der Wehrmacht der 2. Weltkrieg in Europa. Der Plettenberger Dr. Dieter Krach erlebte als junger Soldat die letzten Monate des Krieges. Im März 1945 war er nach Koblenz versetzt worden. Den ebenso verzweifelten wie aussichtslosen Endkampf der Wehrmacht um Koblenz gegen die vordringenden US-Truppen schildert er in seinen Erinnerungen. Mit fast 90 Jahren ist Dr. Dieter Krach einer der wenigen noch lebenden Zeitzeugen. Das KomplettMagazin veröffentlicht seine Tagebucheinträge in mehreren Folgen. Sie sind ein berührendes Zeitzeugnis aus den letzten Tagen des Dritten Reiches. „Ich habe erst später begriffen, dass wir von den Nationalsozialisten betrogen und ausgenutzt worden sind“, sagt Dr. Dieter Krach heute. Mit der Veröffentlichung seines Tagebuchs möchte er einen Beitrag gegen das Vergessen leisten. „Am 16. März war der Amerikaner bei Brodenbach über die Mosel gesetzt und bei Boppart an den Rhein gestoßen. So hatte Koblenz auch keine Verbindung mehr mit dem Hinterland. Am 17. März begann der Amerikaner den Angriff auf Koblenz von Mosel und Rhein gleichzeitig. Schnell hatte er meine Nachbarkompanie zerschlagen. Ich wurde gezwungen, eine Frontschwenkung von 90 Grad vorzunehmen und baute meine Kompanie vom Moselufer über den Bahnhof Moselweiß bis zur Karthause hin auf. Da die Unterführer nicht einmal die von mir gegebenen Befehle ausführen konnten, musste ich allein jedem seinen Auftrag und seinen Platz zuweisen, war also Kompanieführer, Zug- und Gruppenführer in einem. Bei dem gro-
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ßen Kompanieabschnitt konnte ich die Strecke nicht zu Fuß bewältigen, so dass ich mir ein am Wege stehendes Fahrrad griff und ungeachtet des heftigen feindlichen Feuers durch die Straßen und Gärten von Moselweiß und über das anschließende freie Feld fuhr. Die feindlichen Geschosse sausten mir um die Ohren. Meine alten Leute, z.T. bis 57 Jahre alt, waren der Situation nicht gewachsen. Sie ließen sich gefangen nehmen oder erwarteten in Keller verkrochen, den Feind. Als ich um eine Hausecke lugte, sah ich zehn Meter von mir entfernt drei schwer bewaffnete Amerikaner, wie sie gerade zehn meiner Leute aus einem Keller hervorholten und gefangen nahmen. Ich schwang mich auf mein Fahrrad und entwich um die nächste Ecke. Obwohl ich meine Leute immer wieder durch gutes Zureden oder Drohen an ihre Pflicht gemahnt hatte, konnte ich den Zerfall der Einheit nicht aufhalten, zumal die Nachbarkompanie nicht mehr bestand. Ich musste mich mit geringen Kräften von nur wenigen Männern bis zum Eingang von Koblenz zurückkämpfen. Der größte Teil der rechts angelehnten Kompanie hatte sich in den Marienhofbunker geflüchtet und wurde dort, ohne am Kampf teilgenommen zu haben, gefangen genommen.
„Phosphorgranate schlug dicht neben mir ein“ Der Feind drückte in etwa Regimentsstärke nach. Vier feindliche Aufklärungsflugzeuge beobachteten laufend die Bewegungen auf der Erde und leiteten das Feuer. Als ich hinter einem Zaun mit etwa zehn Mann kurz verschnaufte, schlug eine von einem der Flugzeuge gelei-
tete Phosphorgranate dicht neben mir ein. Dieses sind Richtungsgranaten, die Phosphor enthalten, der als milchiger Nebel sichtbar wird. Der verspritzende Phosphor setzte meinen Mantel sofort in Brand. Hätten nicht die Männer bei mir die Flammen erstickt, hätDieter Krach auf einem Foto aus dem Oktober 1944 te ich schwere Brandwunden davontragen können. Der milchige Nebel nahm uns völlig die Sicht und Atemluft, so dass wir eiligst das Weite suchten. Wir hatten uns kaum aus dem Gefahrengebiet entfernt, als dort auch schon richtige Granaten einschlugen. Da nun auch von der Karthause Richtung Flugplatz heftiger Kampflärm aufkam, sah ich die Aussichtslosigkeit unserer Lage ein und entschloss mich, mich mit dem Rest meiner Leute, etwa 20 Mann, über den am Hang der Karthause liegenden Friedhof zum Bataillonsgefechtsstand zurückzuziehen. Dieser lag an der Simmerner Straße dicht am Flugplatz. Es war ein in den Berg getriebener Stollen, Von dort hatte man den Blick auf Koblenz, den Rhein und hinüber auf die andere Rheinseite. Als wir in der Abenddämmerung durch den Friedhof zur Karthause aufstiegen, erhielten wir schweres Artilleriefeuer. Schutz fanden wir nur in den aufgewühlten Gräbern. Ich verlor dabei meine Leute und konnte mich dann nur noch mit einem Offizier und einem Mann am Bataillonsgefechtsstand melden. Dort war ich bereits als gefallen gemeldet worden. Da aus Richtung Flugplatz und schon über uns aus der Siedlung heftiges Feuer zu vernehmen war, machten wir vom Gefechtsstand aus einen Gegenstoß in diese Richtung. Es hatten sich hier etwa 20 Offiziere und 40 Mann eingefunden. Die Vordersten fielen gleich oder wurden gefangen genommen. Von allen Seiten erhielten wir heftiges MGund Gewehrfeuer, schließlich auch Granatwerferfeuer. Wir mussten uns wieder zum Stollen zurückziehen. Aber der
Feind drang uns gleich nach. Bis zur Dunkelheit konnten wir uns noch verteidigen, indem wir ihn vom Eingang aus abwechselnd mit Maschinenpistolen und Karabinern unter Feuer nahmen, während einige Männer die leergeschossenen Magazine nachfüllten. War der Feind wieder gewichen, so pirschten wir uns an die schon zerstörten Häuser heran, in denen er meist Schutz gesucht hatte und schossen Panzerfäuste dort hinein. (wird fortgesetzt) Dieter Krach ist im November 1925 in Berlin geboren. Die Familie zog als er acht Jahre alt war an den Rhein, wohnte erst in Wiesbaden, dann in Mainz und schließlich in Koblenz. Da er ein Schuljahr übersprungen hatte, konnte er ein reguläres Abitur machen, bevor er eingezogen wurde, während seine Klassenkameraden alle nur mit dem Notabitur in der Tasche Soldat werden mussten. Als Dieter Krach Weihnachten 1945 aus der Kriegsgefangenschaft nach Hause kam, lebten seine Eltern in Bonn, das dann auch sein Zuhause wurde. Dort hat er nach einer Banklehre auch studiert, Volkswirtschaft mit Betriebswirtschaft und Jura als Nebenfächer und promovierte 1952 zum Dr. rer. pol. Während des Studiums lernte er seine Frau Julia kennen. 1961 zogen sie nach Plettenberg. Hier wurde Dr. Dieter Krach Direktor des Ohler Eisenwerks (heute Novelis) und war bis zu seinem Ruhestand für die Finanzen aller Pfeifferschen Werke verantwortlich. Im Jahr 1977 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Lions-Clubs Plettenberg/Attendorn.
Das Fort Konstantin in Koblenz
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Weihnachtsbaum-Produzent ist ein Ganzjahresjob
Text und Fotos Rüdiger Kahlke
Kosmetische Korrektur im Sommer macht aus Tannen Schmuckstücke fürs Fest Im Sommer brauchen die Nordmanntannen nach fünf, sechs Jahren in der Kultur einen Formschnitt. Dann rückt Matthias Müller mit der Heckenschere an.
die Knospen ab.“ Das ist später nur durch Formschnitte noch zu korrigieren. Ab März werden schlecht gewachsene oder beschädigte Bäume entfernt, um Platz zu schaffen. Gepflanzt, gedüngt und gegen Unterwuchs gespritzt wird im April. Trockenheit und später Frost sind dann die Risikofaktoren und des Forstmanns Feinde. „Pflanzen und nicht mehr hingehen“, ist dann erst mal Matthias Müllers Devise. Ab dem zweiten Standjahr in den Kulturen seien die Setzlinge so stabil, dass sie auch Trockenphasen überstehen. „Die Pflanze hilft sich selbst“, sagt Müller, „sie wirft dann Nadeln ab, um die Verdunstungsfläche zu verringern“. Mit einer Zange werden im Mai die Spitzen „gekniffen“, um den Trieb zu regulieren.
Stickstoff-Gabe im August hübscht Bäume auf „Einmal schneiden, bitte.“ Im Juni geht es den Nordmanntannen an die Nadeln. Dann rückt Matthias Müller oder einer seiner Mitarbeiter in den Kulturen mit der Heckenschere an. Nach fünf, sechs Jahren - in der Mitte ihres Lebens - verpasst der Weihnachtsbaum-Bauer den Pflanzen einen Formschnitt. Sie sollen untenrum nicht zu breit werden. Ältere Stammkunden auf Müllers Hof in Neuenrade-Altenaffeln drücken es plastischer aus: Die Bäume sollen aussehen wie eine schöne Frau: groß, schlank und obenrum auch noch etwas. Da müssen die Weihnachtsbaum-Produzenten schon mal nachhelfen – mit der Heckenschere, um „Hüftgold“ vorzubeugen. Oder mit einer Klemme, damit die Spitze nicht zu lang und dürr wird.
Der Horror: später Frost und Rehe Ob aus dem Setzling in den Kulturen auch ein Schmuckstück für die weihnachtliche Stube wird, entscheidet sich in den Sommermonaten. Neun bis elf Jahre stehen die Bäume in den Kulturen. Vom Pflanzen bis zur Ernte ist jeden Sommer Pflege angesagt. Vor allem im Herbst und Winter müssen die Gatter kontrolliert werden. Zwei Rehe in einer Kultur „können in kurzer Zeit einen Totalschaden verursachen“, weiß Philipp Teipel, Weihnachtsbaum-Produzent aus Plettenberg.. „Die fressen
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Im Juni werden Plastikstäbe auf die Tannen gesteckt, damit Vögel sich nicht auf die Spitzen setzen und diese abknicken. Allerdings nur bei den Nordmanntannen. „Auf Blaufichten setzen sich die Vögel nicht“, so Philipp Teipel. Der Plettenberger Familienbetrieb baut auf 25 Hektar Fläche Weihnachtsbäume an. Die Plastik-Antennen werden später wieder eingesammelt. Ein Haufen Arbeit bei 6500 Pflanzen pro Hektar. Formschnitt und mähen des Unterwuchses stehen in den Sommermonaten auf dem Plan. Bis zu dreimal geht es mit Sense oder Motormäher in die Kulturen. „Je nach Wetterlage“, sagt Müller. Teipels düngen bis zu dreimal im Jahr. Letztmals im August. Eine Stickstoff-Gabe im Juli oder August hübscht den Baum auf, sorgt dafür, dass die Nadeln zum Fest auch kräftig grün aussehen. Ab September richtet sich der Blick schon auf Weihnachten. Dann, nach den großen Messen, stehen die Preise weitgehend fest. Die Bäume, die erntereif erscheinen, werden etikettiert. Die Baum-Produzenten heften Zettel an die Tannen, die für Größe und Qualität stehen. Bäume erster Wahl haben Zettel in voller Farbe, die zweite Wahl hat gestreifte Schildchen. Der Preis macht den Unterschied. „Die Einschätzung liegt in persönlichem Ermessen“, sagt Matthias Müller. Deswegen macht er das auch selbst. „Kontinuität ist wichtig“, meint der Altenaffelner,
„damit der Kunde auch das bekommt, was er bestellt.“ Im November und Dezember stehen Ernte und Verkauf an. Bis dahin sind 150 Stunden pro Jahr und Hektar für die grünen Schmuckstücke aufgewandt worden.
Vorteil: Arbeiten nicht auf den Tag genau „Sechs Wochen vor Weihnachten ist Hardcore“, sagt Müller. Da ist an Wochenenden oder freie Sonntage nicht zu denken. 7000 Bäume pro Saison setzt er um. 75 Prozent gehen in den Handel. Den Rest verkauft er auf dem Hof oder einem Stand in Menden. Müller legt Wert auf Qualität. „Die Bäume kommen nicht auf eine Palette. Jeder Baum bleibt stehen“, erklärt er. So werde er noch von Regen oder Tau benetzt und bleibe länger frisch. Wie andere auch bietet der Landwirt die Möglichkeit, den Baum selbst abzusägen „Das hat Event-Charakter“, sagt Müller. Es gebe Familien, „die zelebrieren das regelrecht“. Ihnen sei auch die Herkunft des Baumes wichtig. „Tolle Kundschaft, die sich den Baum sorgfältig aussucht“, charakterisiert Müller seine Klientel. Abgesägte Bäume in den Kulturen – Fehlzeige. Allenfalls Bäume, die mit Bändchen markiert sind, dann aber für die Kunden doch nicht in Frage kamen, sieht er schon mal. Seit 2002 setzt Matthias Müller auf Weihnachtsbäume. Ihr Verkauf macht inzwischen 50 Prozent der Erlöse des Hofes in Neuenrade aus. Jeweils 25 Prozent entfallen noch auf Ackerbau und Schweine sowie die Forstwirtschaft. Auf einer Fläche von 15 Hektar wachsen die Bäume bei Müllers. „Das Schöne dabei ist, dass man nicht alles auf den Tag genau machen muss“, schildert Müller Vorteile der Umstellung auf den Weihnachtsbaum-Anbau. Nordmanntannen sind der Renner, der weichen Nadeln wegen. Sie machen 70 Prozent des Bestandes aus. Für Müller selbst sind Blaufichten erste Wahl. Wenn die in der Stube steht, muss sie bis zur Decke reichen – und nach Tanne duften. „Das ist für mich Weihnachten“, sagt Müller.
Samen kommen aus dem Kaukasus • Etwa 24 Millionen Weihnachtsbäume werden jährlich bundesweit verkauft. • Jeder 3. Baum kommt aus dem Sauerland. Es gilt damit als wichtigstes Anbaugebiet in Deutschland. • Die Samen für Nordmanntannen werden im Kaukasus gesammelt. Die Höhenlage ist entscheidet dafür, dass die Tannen später nicht zu früh austreiben. Damit wollen die Produzenten Schäden durch späte Nachfröste vorbeugen. • Mit den Bäumen werden etwa 700 Mio. Euro umgesetzt (2012). • 100.000 Dauer- und Saisonarbeitsplätze hängen an der Produktion von Weihnachtsbäumen. Dazu kommen noch etliche Saisonjobs in der Verkaufssaison. • Christoph Köhler von der Landwirtschaftskammer in Meschede schätzt die Anbaufläche in NRW auf 15.000 Hektar. Eine zentrale Erfassung gebe es nicht. 70 Prozent der Bäume sind Nordmanntannen. (rk) • Seit 1987 hat der Märkische Kreis 160 Hektar an Flächen für Weihnachtsbaum-Kulturen neu genehmigt.
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AEZ I MOVIE
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Auf Reiner Schillings Modellanlage ist auch ein Wasserkraftwerk aufgebaut.
Reiner Schillings heile Welt gibt es nur als Modell Text und Fotos Martin Büdenbender Wenn Reiner Schilling an seiner Modelleisenbahn bastelt, verliert er sich in seiner kleinen miniaturisierten Welt. Hier hat alles seine Ordnung, hier verkehrt die Bahn immer ganz pünktlich, schnauft die Dampflok noch wie zu Großvaters Zeiten über die Gleise, stehen die Häuschen fein rausgeputzt in einer idyllischer Landschaft aus Pappmaschee und bunten Farben. Und wenn doch mal irgendwo etwas aus der Reihe geraten ist, dann richtet er das mit geschickten Händen - ganz schnell und unbürokratisch. Im richtigen Leben sieht alles ein bisschen anders aus, weiß der frühere Werdohler Ratsherr nur zu gut. 15 Jahre hat er die politischen Entscheidungen in seiner Stadt mitgestaltet, war lange im Umwelt- und StadtentwicklungsAusschuss aktiv; beruflich hat er mit seinem Arbeitgeber, Enervie, gute Zeiten mitgemacht aber auch Tiefen erlebt. Eine heile Welt hat Reiner Schilling auf dem Dachboden seines Hauses aufgebaut, Stadt, Land und Fluß in winzig
glaubte man damals, bis zur Rente sicher beschäftigt zu sein.“ Die Zeiten haben sich geändert. Die Elektromark ist in Enervie übergangen, und die energiepolitische Entwicklung hat sich gegen den Energieversorger gerichtet. Das Kohlekraftwerk in Elverlingsen steht vor dem Aus. Das Unternehmen kämpft um seine Existenz und viele Mitarbeiter verlieren ihren Job. Reiner Schilling hatte am 24. Juni seinen letzten Arbeitstag. 47 Jahre sind genug, findet er. Was mit seinem Arbeitgeber geschieht, ist ihm jedoch keineswegs gleichgültig. Zu viele schöne Jahre hat er beim Energieversorger gehabt. Besonders die letzten 17 Jahre behält er in guter Erinnerung. Zum Jahreswechsel 1998/99 wurde im Unternehmen ein Elektriker für die Wartung und Kontrolle des Laufwasserwerks Wilhelmsthal gesucht. Das wurde bis dahin vom Schichtdienst des Kohlekraftwerks mit be-
klein. Sogar ein Wasserkraftwerk findet man auf seiner Modellanlage. Kein exaktes Abbild der großen Wehranlage und des Kraftwerks Wilhelmsthal an der Lenne. Aber trotzdem hat das Modell damit zu tun. Denn die letzten 17 von insgesamt 47 Berufsjahren war Reiner Schilling für den Betrieb des Laufwasserkraftwerkes bei WerdohlDresel zuständig.
dient. Schilling zögerte keinen Moment, diese Chance zu ergreifen: „Diese Aufgabe war wie für mich geschaffen“. Eigenständiges Arbeiten in der unter Denkmalschutz stehenden Anlage, dafür sorgen, dass alles störungsfrei läuft, dafür nahm er auch gerne den ein oder anderen Noteinsatz in den Nachtstunden in Kauf. Viel Technik
„Elektromark war eine große Familie“ 14 Jahre hat der gelernte Elektroinstallateur in seinem Handwerk gearbeitet. 1982 wechselte er zur Elektromark in Elverlingsen. Nicht als Elektriker, sondern als Radladerfahrer und Lokführer (Be-und Entladen von Kohle und Asche) war er dort zunächst tätig. Warum dieser berufliche Neuanfang? „Elektromark, das war damals die große Familie“, erklärt Schilling. „Bei der Elektromark eine Anstellung zu erhalten, bedeutete, so
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Die Wehranlage wurde 2011 renoviert.
Reiner Schilling an seiner alten Wirkungsstätte: dem Kraftwerk Wilhelmsthal.
Alte Technik im Kraftwerk, die heute noch funktioniert
steckt in einem solchen Kraftwerk, aber man arbeitet immer mitten im Grünen, das gefiel Schilling.
Ein Biotop zwischen Viadukt und Wehranlage Der Aufstau der Lenne hat Einfluss auf Flora und Fauna. Zwischen Viadukt und Wehranlage ist ein Biotop entstanden. „Durch die verringerte Fließgeschwindigkeit der Lenne haben sich Tiere angesiedelt, die es hier sonst nicht gäbe“, erklärt Reiner Schilling. „Ich habe dort Eisvögel gesehen, Kormorane. Wildgänse lassen sich nieder, Blesshühner, Schwäne und jede Menge Libellen gibt es dort“, schwärmt er. In den Jahren 2010 bis 2012 wurde das Wehr des Kraftwerks Wilhelmsthal aufwändig saniert. Als Teil dieser Maßnahme wurde das Kraftwerk durch den Bau einer neuen Fischaufstiegsanlage am Wehr auch ökologisch aufgewertet. Ferner wurde eine Wasserkraftschnecke - die erste in der Lenne - installiert, um am Wehr auch den letzten Kubikmeter Wasser noch energetisch zu nutzen.
Über mächtige Zahnräder werden die Schleusentore der Wehranlage geöffnet und geschlossen
2012 erhielt Wilhelmsthal eine dritte Turbine. So konnte die Leistung des Kraftwerks auf rund 1,2 MW verdoppelt werden. Zwei Francisturbinen, so alt wie das 1924 errichtete Wasserkraftwerk, erzeugten ursprünglich den Strom und laufen heute noch. Eine Augenweide sind die mächtigen Generatoren. Wie ein technisches Museum mutet der große Kraftraum an, der Jahre lang das Arbeitsumfeld für Reiner Schilling war. Daran änderte sich auch ab 2008 kaum etwas, als die Laufwasserwerke und das Pumpspeicherwerk (PSW) zusammengefasst von einem Team betreut wurden. Seitdem war auch das 35 Kilometer entfernte Pumpspeicherwerk Rönkhausen Einsatzort für den Werdohler, für den Wilhelmsthal aber weiterhin oberste Priorität behielt. Zwischen Elverlingsen und Rönkhausen muss Reiner Schilling nun nicht mehr pendeln. Den kleinen Dienstwagen hat er gegen sein Reisemobil getauscht. Wilhelmsthal behält er trotzdem in Auge. Sein Haus in Dresel liegt keinen Kilometer entfernt vom Wasserkraftwerk.
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Bauernschläue Hubbi hätte diesen Tag wirklich genießen können. Der Affelner Bauernmarkt war schon seit ihrer Kindheit immer eine besondere Veranstaltung für sie gewesen. Sie erinnerte sich an die heißen Spätsommertage, an denen sie gemeinsam mit ihren Klassenkameraden beim Kartoffelsuchen geholfen hatte. Es galt, die meisten und größten Knollen zu finden. Rückblickend dachte Hubbi, dass sie beim Kartoffelsuchen weit mehr Talent an den Tag gelegt hatte als in der Kneipe oder bei ihren kläglichen Versuchen als Kriminalistikstudentin. Auch heute war wieder so ein trockener Spätsommertag. Tausende Menschen drängelten sich auf dem Gelände rund um das Landmaschinenheim, der „Bauernbar“, bestaunten den Hufschmied, streichelten die Lämmer und durchstöberten die Marktstände. Es hätte wirklich ein perfekter Tag werden können – wenn Hubbis Freundin Lisa nicht ihren neuen Mitbewohner Billy mitgebracht hätte. Billy hatte eine schwere Zeit hinter sich, was Lisa immer wieder als Entschuldigung für seine schlechten Manieren anbrachte. Erst hatte Hubbi Verständnis gezeigt, doch jetzt war sie es leid. Gerade hinterließ Billy einen dicken Sabberfleck auf Hubbis neuer, verdammt teurer Handtasche. Höchstwahrscheinlich hatte er es auf ihre Bratwurst abgesehen. Wenn sie nicht aufpasste, sprang das Monster sie gleich auch noch an. „Lisa, du musst die Leine etwas kürzer nehmen“, sagte Hubbi. Ihre Freundin blickte verwirrt auf Hubbis Tasche und lächelte dann entschuldigend: „Ach, das kannst du mit einem nassen Lappen ganz leicht entfernen. Er mag dich halt.“ Hubbi wollte die Zuneigung dieses riesigen, haarigen, anhänglichen Hundes nicht. Ihren eigenen Langhaardackel Meter hatte sie extra zu Hause gelassen. Menschenmassen machten ihm Angst und sie hatte keine Lust, ihn die ganze Zeit zu tragen. Sie wollte einfach mit ihrer Freundin über den Bauernmarkt schlendern und quatschen. Stattdessen war Lisa ununterbrochen damit beschäftigt, Billy von interessanten oder gut riechenden und daher wahrscheinlich fressbaren Ablenkungen wegzuzerren. In ihrer Tasche fand Hubbi ein Papiertaschentuch, das sie mit einem Schluck aus ihrer Wasserflasche anfeuchtete. Der Hundesabber entpuppte sich als zäher Kleister. „Verdammter Köter“, schimpfte Hubbi. Zum Glück konnte Lisa sie nicht hören, denn sie bemühte sich gerade nach Kräften, Billy von der Einkaufstüte eines etwas schwitzenden Mannes fernzuhalten, der sich gerade auf einer Bank ausruhte. Als Hubbi die Taschentücher wieder in ihrer Handtasche
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Ein Hubbi-Kurzkrimi Von Pia Mester
verstaute, klingelte ihr Handy. Es war Karin, ihre Nachbarin. Komisch, dachte Hubbi, bis auf das eine Mal, als sie ihr geholfen hatte, das Fähnchenfest zu organisieren, hatte Karin sie noch nie auf ihrem Handy angerufen. „Hallo, hier Hubbi Dötsch“ „Hubbi, Karin hier. Ich wusste nicht, an wen ich mich wenden sollte.“ „Wieso? Ist etwas mit meinen Eltern?“ Bilder von Hausbränden, Krankenwagen, Autounfällen und blutigen Bratpfannen schossen ihr durch den Kopf. „Was? Nein, nein, denen ging es jedenfalls heute früh, als ich zur Arbeit fuhr, noch gut.“ Karin arbeitete in der Tierarztpraxis in Altenaffeln. Manchmal suchte Hubbi ihren Rat, wenn Meter mal wieder Flöhe hatte oder eine Impfung anstand. „Den ganzen Tag werden hier schon Hunde mit Vergiftungserscheinungen eingeliefert“, fuhr Karin fort, „wir rotieren hier regelrecht. Der Doktor glaubt, dass es sich um Rattengift handelt. Und jetzt kommt‘s…“ „Ja?“, bohrte Hubbi nach. Dass manche Leute meinten, Pausen machten ihre Geschichten irgendwie spannender. „Alle waren heute auf dem Bauernmarkt.“ „Ok… Und?“ „Na, da vergiftet jemand die Hunde!“ „Nun mal langsam, vielleicht haben die Hunde das ja auch zufällig gefressen.“ Hubbi konnte sich nicht vorstellen, dass jemand so gemein sein konnte. „Manche Hunde sind so verfressen, dass sie auch Rattengift fressen, ja, aber die meisten rühren das Zeug nicht an. Ich glaube, jemand hat Köder gebaut, die kein Hund links liegen lassen würde.“ „Haben die Besitzer denn nichts gesehen?“ „In dem Gewusel? Nein, keiner kann sich an etwas Verdächtiges erinnern. Hubbi, diese nervige Lokaljournalistin hat schon angerufen. Wenn nicht schnell etwas passiert, steht morgen in der Zeitung, dass ein Irrer in Affeln Hunde vergiftet. Es muss etwas passieren, dieser Hundemörder muss gestoppt werden, sonst wird sich in Zukunft niemand mehr zum Bauernmarkt trauen.“ Hubbi wollte es zwar nicht wahrhaben, aber Karin hatte recht: Die Zukunft des Bauernmarktes stand auf dem Spiel. „Gut, ich kümmere mich darum.“ Sie legte auf. Die Bratwurst in ihrer Hand war mittlerweile kalt geworden. Lisa hatte noch immer ihre liebe Mühe, Billy von der Einkaufstüte des rotgesichtigen Mannes fern zu halten. Den schien das nicht zu stören. Er tätschelte Billy den Kopf und griff in die Tüte, die den Hund so faszinierte. „Hier habe ich was Feines für dich…“
Hubbis Herz machte einen Satz. Mit zwei schnellen Schritten war sie bei Lisa und ihrem Hund und ließ wie durch Zufall den Rest ihrer Bratwurst genau vor dessen Nase fallen. Die Tüte des Mannes war Billy auf einmal piepegal, seine Aufmerksamkeit galt nur noch der saftigen Bratwurst auf dem Boden. „Oh, ich Tollpatsch“, sagte Hubbi und lächelte den Mann unschuldig an. Dann hakte sie ihre Freundin unter und zog sie weg. „Gleich fängt die Melkvorführung an, wir sollten uns einen guten Platz sichern.“ Fröhlich kauend trottete Billy den beiden Frauen hinterher. Als sie außer Hörweite des Mannes waren, erklärte Hubbi Lisa, was passiert war und von ihrem Verdacht. Zum Glück hatte Billy noch kein Leckerli des Mannes gefressen. „Und was willst du jetzt tun? Du weißt doch gar nicht, ob er wirklich die vergifteten Köder verteilt hat.“ Hubbi wusste es selbst nicht so genau. Gedankenverloren ließ sie ihren Blick über die Stände schweifen. Der Bienenwachs-Verkäufer packte einer Kundin gerade fünf dicke Kerzen und eine Tube Salbe in eine Tüte mit gelbem Aufdruck. Diese Tüte… „Hallo, ich nehme zwei Gläser Honig und drei von diesen Kerzen und noch dieses Buch hier“, sagte Hubbi zu dem Bienenwachsverkäufer. „Sie wissen ja genau, was Sie wollen, was?“, grinste der. „Brauchen Sie eine Tüte oder geht das so?“ „Eine Tüte bitte.“ Hubbi bezahlte. „Ich dachte du wolltest diesen Hundemörder überführen, stattdessen kaufst du erst mal ein?!“, zischte Lisa. „Außerdem hasst du Honig.“ „Lisa, jetzt denk doch mal mit!“, fauchte Hubbi zurück. Lisas Augen wurden groß. „Ich verstehe. Und wie willst du das anstellen?“ „Dafür brauchen wir Billy.“ Möglichst unauffällig schlenderten Hubbi, Lisa und Billy zurück zu der Bank, auf der sie den Mann zurückgelassen hatten. Tatsächlich saß er noch dort und redete mit einer jungen Frau, die einen Chihuahua auf dem Arm hielt und ihm wie einem Baby den Rücken tätschelte. „Ok“, flüsterte Hubbi, „lass das Ungetüm frei!“ Lisa löste Billys Leine. Kaum, dass dieser das bemerkt hatte, rannte er freudig auf den Mann mit der lecker riechenden Tüte zu. Wie Hubbi es gehofft hatte, schaffte Billy es nicht, rechtzeitig zu stoppen. Er riss die Bank gemeinsam mit dem Mann zu Boden. Lisa und Hubbi kamen dem Mann zur Hilfe und während Lisa umständlich versuchte, im wieder auf die Beine zu helfen, vertauschte Hubbi schnell die Tüten. „Es tut mir wirklich leid. Er will halt mit Jedem spielen“,
sagte Lisa, „Und ich glaube, er mag Sie.“ „Das sagen sie doch alle, diese selbstgerechten Hundbesitzer!“, stieß der Mann zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Doch dann lächelte er, als wäre nichts passiert: „Danke für die Hilfe, junge Frau“, sagte er und klopfte sich die Hosen ab. Lisa leinte Billy wieder an Zeichnung Arnd und dann gingen sie schnell Hawlina davon. In einer ruhigen Nebenstraße wagte Hubbi es endlich, einen Blick in die Tüte zu werfen. Darin fand sie zwei Dosen Hundeleckerlies. Als sie eins entzwei brach, sah sie sofort die pinke Pille. Auch in den anderen Leckerlis befand sich Rattengift. „So ein Schwein!“, entfuhr es Hubbi. Dann kramte sie ihr Handy aus der Tasche und wählte die Nummer der Polizei. „Nur gut, dass Billy so ein kluger Hund ist“, sagte Lisa. „Naja“, sagte Hubbi, „gut, dass er so verfressen ist.“
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Hallo Herr Peek! Einmal im Jahr fahren meine das Erschrecken und das Erstaunen aus den Gesichtern Frau und ich nach Dortmund, der Anwesenden und der Gag wurde mit Lachen beum als Kleinstädter mal lohnt. Dann half man uns, unsere Frauen wieder zu Großstadtluft zu schnuppern. finden, indem wir durch die Sprechanlage des Hauses Geparkt wird am Anfang des nach ihnen rufen durften. Als sie zurück kamen konnten Westenhellwegs, wo die Tour wir es nicht verstehen, dass man in so kurzer Zeit soviel beginnt und bis zum Osteneinkaufen kann (das muss vorbestellt gewesen sein). hellweg führt. Viele MenIch fand schnell, in schon geschilderter Art, eine Jeans. schen sind zu sehen, aber Zwar am Bauch etwas eng, aber sonst passend. auch vieles Interessantes mehr. Auf der Hälfte unserer Egal, wo wir danach in diesem Hause hinkamen, überTour habe ich meistens schon mein ganzes Taschengeld all wurden wir erkannt, betuschelt und beschmunzelt. ausgegeben, weil ich jedem der Straßenmusikanten Selbst die Kassiererin fragte später mit einem Schuss Hurechts und links des Weges etwas in den Hut werfe. Einmor, ob die Hose normal oder mit den hausüblichen Permal habe ich eine junge Musikstudentin gefragt, ob ich sonalprozenten abgerechnet würde. Naja, wir brauchten mal auf ihrer Geige spielen dürfte (ich habe nämlich als unsere wahre Identität nicht offenlegen, denn ich nehme Junge ca. vier Jahre lang Geige spielen müssen). Leider mal an, dass die P&C-Mitarbeiter/innen wissen, wie ihre hat aber meine Geigenkunst im Laufe der Jahre schwer Chefs aussehen. Eigentlich schade, mit den Personalprogelitten, so dass die vorbeigehenden Menschen, anstatt zenten hätte unser Geld bestimmt einen größeren EinGeld in den Hut zu geben, einen großen Bogen um uns kauf ermöglicht. (Noch ne’ Jeans.) machten. Ich bekam den Eindruck, die Studentin war Nach dem P&C-Besuch gingen wir zusammen gleich neglücklich, als wir weiter gingen. Ich bereute danach, benan auf dem Alten Markt in den „Alten Markt“. Eine urdass ich damals den Geigenunterricht abgebrochen hatalte Kneipe in der ein Mett- und ein Käsebrötchen Pflicht te. Aber ich kam zu der Zeit gerade in das Alter, wo man sind, aber auch ein halber Liter Dortmunder Gerstensaft den Unterschied zwischen Männlein und Weiblein kensehr gut schmeckt. Nach diesem waren mein Freund und nen lernt und ab da hatte die Violine nie wieder auch ich drauf und dran, in anderen Geschäften mit dem gleinur die geringste Chance. chen Gag noch einmal aufzutreten. Vielleicht bei C&A: Weiter geht es auf dem Westenhellweg: Nachdem wir „Hallo Herr Clamotte .... hallo Herr Anton“? uns etliche Schaufenster angesehen hatten, durch einiWir kriegten uns nicht ein vor guter Laune, sahen aber ge Geschäfte gebummelt waren, kamen wir zu Peek & dann in den Gesichtern unserer Frauen eine uns fremde Cloppenburg. Hier bekomme ich dann immer Lust, mir Art von guter Laune und so verschoben wir diese Idee etwas zum Anziehen zu kaufen. Meistens eine Jeans. auf unbestimmte Zeit. Oft nehme ich dann sofort die allererste, die ich anproGastkolumne von Horst Hanke biere, denn das ewige Hier-noch-und-da-noch-RumgeSie können zippel macht mich verrückt. Sie können kochen... Wir Also rein ins Geschäft. Die Rolltreppe führt uns in den kochen... 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Lieferu-ng -dazugehörigen und die he üc K n Küche rurng Antwort: „Hallo Herr Cloppenburg!“ in meine Richtung sie alterna re ModerniIh lte re e Ih und -diere dazugehörigen Elektrogeräte eigenem ch ten Kü r almit Ih erfolgte, sah man erschrockene Verkäuferinnen und erund die dazugehörigen Elektrogeräte mit eigenem Kundendienst. und die dazugehörigen und die dazugehörigen Elektrogeräte mit eigenem Kundendienst. staunte Kundengesichter. ...und das,mit seit über 40 Jahren! Elektrogeräte eigenem Kundendienst. Elektrogeräte mit ...und das, seit über 40eigenem Jahren! Kundendienst. Die Frau meines Freundes wollte gerade eine Umkleidas, seit über 40 Jahren! ...und...und das, seit über 40 Jahren! Kundendienst. dekabine verlassen, verschwand aber direkt wieder in ...und das, seit über 40 Jahren! dieser und schloss sich ein. Ich glaube, sie schämte sich. Meine Frau nahm sofort einen anderen Weg. 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