Ein starkes Stück Sauerland
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zwischen Verse und Sorpe
Komplette Biergartentour Gemütlich radeln zwischen Verse und Sorpe
Hier geht‘s zum Lennestrand
Finnentrop
Wir entdecken unseren Fluss neu
Sauerland
DAS SAUERLANDMAGAZIN
Sauerland
DAS SAUERLANDMAGAZIN JULI/ AUGUST 2017
Leistungssport mit 2 PS Kristin Hoffmann aus Rönkhausen ISSN 2363-6777
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… wird nach und nach die Lenneschiene. Das Regionale-2013-Projekt verbindet zum einen acht Kommunen aus drei Kreisen, rückt zum anderen den Fluss wieder mehr in den Blickpunkt seiner Anrainer. Noch laufen in einigen Städten Baumaßnahmen zur Attraktivitätssteigerung des Lenneufers (z.B. Westpark in Werdohl), doch es sind schon viele schöne neue Aufenthaltsorte am Fluss entstanden (Lennepark Finnentrop, Lennepromenaden Plettenberg und Altena u.a.). Leider klaffen im Radweg Lenneroute immer noch altbekannte Lücken. Die vorhandenen Abschnitte lassen aber erahnen, welche touristische Attraktion die Lenneroute für die Region zwischen Schmallenberg und Iserlohn-Letmathe einmal sein wird. KOMPLETT-Autor Martin Büdenbender hat sich diesmal aufs Pedelec geschwungen und eine Lenne-Radtour der genussvollen Art unternommen. Auf die Suche nach dem von der Rockband Zoff in der inoffiziellen Hymne „Sauerland“ besungenen Lennestrand hat sich KOMPLETT-Autorin Cristin Schmelcher gemacht - und ist fündig geworden. An etlichen Orten lädt die Lenne zum erfrischenden Planschen ein. Kennen Sie, liebe Leserin, lieber Leser, weitere Badestellen am Lennestrand oder haben Sie persönliche Erinnerungen an ihre Kindheit an der
Heiko Höfner
Martin Droste
Pia Kablau Martin Büdenbender
Rüdiger Kahlke
Cristin Schmelcher Wolfgang Teipel
Iris Kannenberg
Uwe Tonscheidt
Detlef Schlüchtermann
Lenne? Erzählen Sie uns davon, wir würden diese gerne auch entdecken!
Bernhard Schlütter
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Faszinierend ist, wie viele kreative, schillernde, prominente, ja einfach interessante Menschen das Sauerland hervorbringt. In diesem KOMPLETT-Magazin lernen Sie Kristin Hoffmann kennen, die sich komplett dem Fahrsport verschrieben hat, oder Peter Ortkras, der als Streckenchef einer Tour-deFrance-Etappe eine tragende Rolle beim berühmtesten Radrennen der Welt spielt. Der als Krisenprophet nicht nur in Wirtschaftskreisen berühmt gewordene Professor Max Otte nimmt Sie mit auf einen Spaziergang durch sein Heimatdorf Ohle. Birgit Hüttebräucker ist so etwas wie das wandelnde Archiv der Ebbegemeinde Herscheid. Der Sommer ist da und damit für viele von uns die Haupturlaubszeit. In unserer Rubrik „Komplett erleben“ stellen wir Ihnen Ausflugsziele ganz in Ihrer Nähe vor. Und damit Sie bei der Autofahrt dorthin möglichst wenig Sprit verbrauchen, haben wir mit unserem KOMPLETT-Flitzer ausprobiert, wie das funktionieren kann. Wir hatten Spaß dabei! Wir wünschen Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, gute Unterhaltung beim Lesen, einen schönen Sommer und vor allem: Bleiben Sie komplett!
Heiko Höfner, Bernhard Schlütter, und das komplette Team vom KOMPLETT-Magazin
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Zukunft gestalten - Generationentreff - 63
Alles drin Zukunft gestalten Neuenrades neues Duo für die Jugendarbeit................30 Auf der Wiehardt sind Wanderer willkommen..............34 Förderung fürs Ehrenamt................................................44 Gesucht: Neue Partner für Haus Nordhelle............... 53 TACH! Beitrag zur Medienvielfalt............................... 59 Schnelles Internet für Neuenrade............................. 62 Neuer Generationentreff in Altenaffeln.................... 63 Finnentroper drehen eigenen Heimatfilm................ 64 Förderverein MIKI für das Wohl der Kinder............... 75
Echte Sauerländer - Professor Max Otte - 22
Echte Sauerländer Wohnen in alter Jugendherberge Ober-Holte........... 16 Ein Neuenrader bei der Tour de France..........................20 Spaziergang mit Professor Max Otte......................... 22 Martin Michaelis: Multitalent mit starker Stimme.... 32 Julian Heidrich: Turner, Musiker, Schauspieler........... 38 Uriger Einkauf in Greitemanns alter Deele............... 50 Birgit Hüttebräucker pflegt Herscheids Archive........ 70 Komplett lecker - Radeln und genießen - 46
Komplett lecker und gemütlich Kolumne: Der knauserige Esser �������������������������������� 45 Radeln und genießen auf der Lenneschiene ����������� 46
Kultur komplett Annette Kögel: „Kunst trägt mich“............................ 54 Rumo Tripot: Gute Musik und ein Stück Heimat....... 56 Pöngse macht Musik fürs Kopfkino........................... 58 Grundschüler auf musikalischer Seefahrt.................. 60 Kultur komplett - Gute Musik und ein Stück Heimat - 56
Titelfoto: Martin Büdenbender
Komplett erleben - Lennestrand - 12
Komplett erleben Mein Lieblingsplatz: das Freibad................................. 6 Rutschen- und Wasserspaß im AquaMagis............... 11 Hier geht‘s lang zum Lennestrand............................ 12 Spaziergang auf dem Baumwipfelpfad..................... 18 Veranstaltungskalender: Nichts wie hin! �����������42/43 Altena erlebt das Mittelalter...................................... 78
Komplett aktiv Kristin Hoffmann: Leistungssport mit 2 PS.................. 8
Komplett aktiv - Leistungssport mit 2 PS - 8
GFC Werdohl: Fußball spielen ohne Pfeifen.............. 28 Vier Sauerländer radeln quer durch die USA............ 68 Auf dem Wellin lernen Kutscher das Fahren............. 72 Rhönradturnen - keine Angst vor blauen Flecken.... 76
Komplett beraten So fahren Sie gesund in den Urlaub.......................... 25 Früher schalten - später tanken................................ 26 Panne mit Pedelec - Versicherungsschutz................ 40
Berufswelt Sauerland
Komplett beraten - Früher schalten - später tanken - 26
Mit 43 Jahren noch mal auf die Schulbank �������������� 66 Ausbildungsmessen in der Region............................ 67
Komplett in eigener Sache Hubbi-Krimi ���������������������������������������������������������������� 80 Impressum ����������������������������������������������������������������� 82 Hankes Döneken �������������������������������������������������������� 82 Komplett im Abonnement ���������������������������������������� 83 Berufswelt - Ausbildungsmessen - 67
LIEBLINGSPLATZ FREIBAD Pack die Badehose ein
Text und Fotos Martin Büdenbender Lino in Aktion. Seine Spezialität ist der Salto vom Sprungturm
„Eigentlich ist mein Lieblingsplatz an der Seite meiner Freundin“, beteuert Lino Stagni. „Aber gleich danach kommt das Freibad!“ Kein Wunder, denn Linos Mutter, Heike Hinsching, ist Bademeisterin im Werdohler Freibad. Dort fühlt sich der 15-jährige Gymnasiast, der bis vor kurzem in Plettenberg im Schwimmverein aktiv
war, so richtig in seinem Element. Mit seiner Vorliebe fürs Schwimmbecken steht der Werdohler nicht alleine da. Die Freibäder und Badeseen zwischen Sorpe und Verse sind an den heißen Sommertagen gut besucht. Also dann, wie sang schon Conny Froboess vor über 50 Jahren: „Pack die Badehose ein ...“
Liebe Leserin, lieber Leser, haben Sie einen Lieblingsplatz? Schreiben Sie uns am besten mit einem Foto: Komplett-Verlag, Am Galgenhagen 13, 58840 Plettenberg oder per E-Mail an redaktion@komplett-magazin.de.
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DÄMMERSCHOPPEN MIT BLASMUSIK
Freunde der Blasmusik kommen auch in diesem Sommer in Sundern auf ihre Kosten. Vom 6. Juli bis zum 24. August findet jeden Donnerstag ab 19 Uhr ein Dämmerschoppen
auf dem Franz-Josef-Tigges-Platz in Sundern statt. Heimische Musikvereine und Gruppen spielen dort auf. Das Programm: 6. Juli SMS Bigband Sundern, 13. Juli Musikverein Endorf, 20. Juli Postorchester Sundern, 27. Juli Originalkapelle Sauerklang, 10. August Mandolinen-Orchester, 17. August Kolpingsfamilie Westenfeld, 24. August Musikverein Stockum. Für den 3. August wird noch eine Kapelle gesucht. Interessierte Musiker oder Orchester können sich per Mail beim Stadtmarketing Sundern melden (info@sundern-sorpesee.de).
SOMMERKULTUR IN PLETTENBERG
Das Sommerkulturprogramm hat in Plettenberg seit 22 Jahren einen festen Platz im kulturellen Geschehen. In diesem Sommer werden an sieben Tagen Veranstaltungen angeboten. Opernrevue, Kindertheater, Kleinkunst, Comedy, Musik für Kinder und Erwachsene - die Bandbreite ist erneut groß. „Wir haben für Jung und Alt viel dabei“, ist Barbara Benner vom Kulturbüro der Stadt sicher. An vier Sonntagnachmittagen und einem Freitagabend im Juli und August erwartet die Plettenberger und Gäste ein vielfältiges Unterhaltungsprogramm, das vom Shantychor über Pop- und Rockmusik bis zu Musicalund Operettenmelodien reicht. Straßenkomödianten und als Highlight das Pantomimen-Quartett „Dekru“ aus der Ukraine (30. Juli) bieten auch fürs Auge etwas. Den krönenden Abschluss des Kultursommers bildet das
N.N. Theater aus Köln (10. August), das diesmal das Luther-Jahr thematisch aufgreift. Tradition hat auch das Kinderprogramm, das an vier Sonntagen an der Christuskirche stattfindet. Dabei gibt es u.a. ein Wiedersehen mit dem Kindertheater Kreuz & Quer aus Duisburg, das ebenfalls bei noch keinem Kultursommer gefehlt hat. Neuland betreten die Akteure zum Auftakt des Sommerprogramms. Am Sonntag, 9. Juli, wird die Opernrevue „Max und Moritz“ in der Aula Böddinghausen aufgeführt. Das Jugendsinfonieorchester der Musikschule Lennetal erarbeitet in Zusammenarbeit mit der Kleinen Oper Bad Homburg die Opern-Revue „Max und Moritz“ - eine Zusammenstellung berühmter Opernarien und Orchestervorspiele/Ouvertüren aus drei Jahrhunderten Operngeschichte. Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf (8 Euro Erwachsene/4 Euro Kinder) in der Stadtbücherei und an der Information im Rathaus. Zu allen anderen Kultursommerveranstaltungen ist der Eintritt frei. plettenberg.de
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GENUSS AM FLUSS Werdohl zeigt sich am 19. und 20. August von seiner besten Seite. Das zweitägige Spektakel „Genuss am Fluss“ bietet Musik, Show und nicht zuletzt gutes Essen. Das Fest findet in diesem Jahr ausnahmsweise auf dem Goetheparkplatz statt, da die Lennewiese an der Dammstraße zurzeit als Westpark neu gestaltet wird. Am Samstag, 19. August, ab 19 Uhr und am Sonntag, 20. August, ab 11 Uhr werden am Lenneufer jede Menge Kultur, mit Licht, Farben, Wasser, Feuer und Musik und mit einem riesigen Angebot kulinarischer Genüsse geboten. Veranstalter sind Werdohl Marketing und die WoGe Werdohl. werdohl.de, werdohl-marketing.de
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MIT ZWEI PS ÜBER STOCK UND STEIN
Spuren des häufigen Trainings haben sich in den Acker gegraben. Die Grasnarbe hat schon unter Hufen und Rädern gelitten – mehr brauner Boden als grüne Halme. Etwas unterhalb von Wildewiese, in einer leichten Linkskurve der K 9, lenkt Kristin Hoffmann (23) das Pferdegespann von der Straße auf das Feld. Eine Runde zum Aufwärmen auf der Außenbahn, dann durch den Parcours aus roten Kegeln. Hier, auf der Höhe zwischen Lenne und Sorpe, trainiert die Studentin aus Rönkhausen für höhere Ziele. Es schaukelt ganz schön auf dem Kutschbock. Aber Kristin Hoffmann (23) sitzt kerzengerade, wirkt dabei locker und entspannt. In der linken Hand die Zügel, rechts die Peitsche. Die Fuß verharrt über den Bremspedalen. Was für Lehrkräfte der Zeigestock ist (oder besser: mal war) ist für die angehende Lehrerin die Peitsche. Mit ihr zeigt sie Aaluna (10) und Amiira (8) wo es lang geht. Kristin
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Kristin Hoffmann aus Rönkhausen betreibt Fahrsport als Leistungssport Text Rüdiger Kahlke Fotos Martin Büdenbender
Hoffmann sieht es aus Sicht des Reitsportlerin: „Die Peitsche ersetzt den Schenkeldruck des Reiters.“ Die beiden Haflinger reagieren schnell, aber nicht hektisch. Mensch und Tiere sind ein eingespieltes Team.
Seit zwei Jahren im Landeskader Die Rönkhauserin ist mit den beiden Braunen fast täglich unterwegs, mal als Gespann, mal zum Ausritt. „Es ist wichtig, mit den Pferden vertraut zu sein“, sagt sie. Und: „Sie müssen gut geschult sein.“ Das gehe unter dem Sattel am besten. Die Haflinger hat sie mit ihrem Mentor Christian Schmalor selbst ausgebildet. Der Umgang mit Pferden ist Kristins Leben. Sie reitet seit ihrem sechsten Lebensjahr, hat, bevor sie auf Lehramt für Englisch und Französisch studierte, als Tierarzthelferin gearbeitet. Mit 15 erwarb sie das Fahrabzeichen. „Ein später Einstieg“, blick sie zurück.
Ihre Eltern hatten sie vor die Wahl gestellt: Roller-Führerschein oder Fahrabzeichen. Die Entscheidung war für die Pferdefreundin klar. Seit nunmehr acht Jahren fährt sie Gespanne, setzt auf Perfektion, wenn es darum geht, die Pferde vor der Kutsche zu lenken. Dabei geht es nicht um gemütliche Planwagen-Fahrten mit feierfreudigen Vereinen. Die Studentin betreibt Gespannfahren als Leistungssport. Seit zwei Jahren gehört sie dem Landesjugendkader an. An den Fahrsport kam sie durch Christian Schmalor. Der betreibt einen Ausbildungsstall für Gespann-Fahrten im Höhendorf Wildewiese, eher bekannt als Skigebiet. Der Elektronik-Experte war selbst im Landeskader, hat erfolgreich an Meisterschaften teilgenommen und dann die Trainerlizenz erworben. Den Fahrsport und die Ausbildung dazu betreibt er als Hobby. Anders als beim Reitsport kann man davon nicht reich werden. „Wenn man Glück hat, hat man mit dem Preisgeld die Fahrtkosten und Meldegebühr raus“, umreißt Kristin Hoffmann den Rahmen.
Bis zu sechsmal pro Woche Training in Wildewiese Neben viel Zeit sind Ehrgeiz und Empathie nötig, um im Kader zu bestehen. Trainiert wird in Wildewiese bis zu sechs Mal pro Woche. Präzision, Kraft, Kondition. Darum geht es. Den Haflingern bescheinigt die Kutscherin ein hohes Potenzial. „Sie sind für höhere Klassen geeignet.“ Kristin Hoffmann hat sich in die Klasse M vorgearbeitet, die dritthöchste der vier Klassen. An Wochenenden geht es oft zu Turnieren. Campiert wird dann im Lkw oder Hänger, mit denen die Kutschen transportiert werden. Selbst für das Kader-Mitglied ist die Unterstützung eher bescheiden. Kurse für die Gespann-Fahrer finden alle 14 Tage dienstags statt – im Münsterland. „Das ist für mich nicht machbar“, sagt die Studentin mit Blick auf die lange An- und Abreise. Bleibt hin und wieder ein Wochenend-Training mit den Fachleuten des Pferdesportverbandes Westfalen e. V. „Das reduziert auch die Kosten“, sagt Kristin Hoffmann. Nach der Runde ums Trainingsgelände geht es durch den Parcours: Hindernisfahren. Rote Kegel markieren die Tore, die in verschiedenen Kombinationen durch-
fahren werden müssen. Und das alles in flottem Tempo. Die Abstände sind nur wenig größer als die Breite der Kutsche. Zentimeterarbeit. „Man muss sehr präzise fahren“, sagt Kristin Hoffmann. Vorausschauend natürlich auch: „Die Linie bei der Anfahrt ist wichtig.“ Es geht rechts herum auf das nächste Kegelpaar zu. 1,40 Meter ist das Gespann breit. Die Durchfahrt misst nur 25 Zentimeter mehr. Aaluna und Amiira nehmen den Kopf nach rechts. Pferde und Gefährt bilden einen eleganten Bogen. „So soll es sein“, freut sich Kristin Hoffmann, die es mit gutem Auge, viel Erfahrung und Feingefühl in der Hand hat, dass ihr Gespann keinen der gelben Bälle von den Kegeln kickt. Fehlerfreier Durchgang. „Es geht um Genauigkeit und Schnelligkeit“, erklärt Kristin Hoffmann. Beim Turnier läuft die Uhr mit. Die Haflinger sieht sie als ideale Partner. „Die machen größere Schritte als Ponys und sind daher schneller.“
Dressur ist die Stärke des Gespanns Drei Disziplinen sind bei den Turnieren zu bewältigen. Die Dressur steht am Anfang. Neben der Ausführung vorgegebener Lektionen kommt es hier auch auf den Gesamteindruck an. Erscheinungsbild der Fahrerin und Aussehen der Kutsche spielen bei der Wertung eine Rolle. Hierbei hat sie schon 2016 bei der Deutschen Jugendmeisterschaft gut gepunktet. Ihre Haflinger haben zudem „eine gute Gangart für die Dressur“ und sind auf die Fahrerin fokussiert. Bei der zweiten Disziplin, der Geländefahrt, auch Marathon genannt, gilt es eine vorgeschriebene Strecke mit natürlichen und künstlichen Hindernissen schnell zu durchfahren. Diese Aufgabe zu lösen, „ist gefährlicher als reiten“, sagt Kristin Hoffmann und ist froh, dass sie „noch nicht umgekippt ist“. Auf der Geländestrecke ist immer ein Beifahrer dabei. Er steht hinten auf der Kutsche und sorgt vor allem bei Kurvenfahrten für den Gewichtsausgleich, dafür, dass das Gespann in der Spur bleibt und eben nicht umkippt. Gleiches gilt für die dritte Disziplin, den Hindernisparcours. Vorn im Wettbewerb mitzufahren braucht Zeit, Zeit fürs Training. Kristin Hoffmann wendet etwa 30 Stunden pro Woche für ihren Sport auf. Selbst im Winter.
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Sie ist sehr ehrgeizig, betont Christine Schmalor, die auf der Rückbank sitzt, anerkennend. „Ich versuche, auch bei Wind und Wetter zu trainieren“, sagt Kristin Hoffmann. Im Winter auszureiten, mache auch den Pferden Spaß. Ein Full-time-Hobby. Auch eines, „bei dem man schon abschalten kann“, sagt die Leistungssportlerin. Jedenfalls wenn die Sonne scheint, wie an diesem Tag. Dabei spielt auch die eigene Fitness eine Rolle. „Einmal in der Woche Krafttraining tut gut“, nimmt sich die Fahrerin selbst in die Pflicht. „Es ist schon kraftaufwändig.“ Das erklärt auch, warum Mehrspänner häufiger von Männern gefahren werden. Ihr Ziel: bei der Deutschen Jugendmeisterschaft in Bösdorf vom 3. bis 6. August vorn
dabei zu sein. Ihre Stärke sieht sie in der Dressur. Für die beiden anderen Disziplinen arbeitet sie noch. Zufrieden wäre sie auch, wenn ihr Trainer oder sie „einen Titel auf Landesebene gewinnen“, sagt sie. „Das wäre eine schöne Belohnung für das ganze Training.“
• Kutsche fahren ist nicht so verbreitet wie das Reiten, aber gefährlicher, weiß Kristin Hoffmann, die beides kennt. • Im Dezember 2016 hatte die Deutsche Reiterliche Vereinigung e. V. beschlossen, einen Kutschenführer-
• Jeweils ein Fahrer und ein Beifahrer (Groom) bilden das Team. • Der Beifahrer sagt während des Wettbewerbs Richtungs-oder Schrittwechsel an und stabilisiert durch Gewichtsausgleich den Wagen bei hohem Tempo.
schein einzuführen. „Dieser soll die verantwortlichen Personen auf dem Kutschbock dazu befähigen, ein Pferdegespann auf öffentlichen Wegen und Straßen zu führen“, heißt es dazu auf der Homepage (www. pferd-aktuell.de/kutschenfuehrerschein). • Verbandsintern können Gespannfahrer Prüfungen zu den Fahrabzeichen ablegen. Mit dem Fahrabzeichen 5 kann zugleich der Kutschenführerschein A (für Privatpersonen) erworben werden.
• Im Wettbewerb stehen drei Disziplinen an: Dressur, Geländefahren und Hindernisfahren. Sie erfordern von Fahrern und Pferden Disziplin und Flexibilität. • Bei der Dressur kommt es auch auf das Erscheinungsbild an: Kleidung des Fahrers / der Fahrerin, zum Wagen passende Pferderasse, angemessene Ausrüstungen und Verzierungen des Wagens. • Die Geländefahrten können über Strecken bis zu 20 Kilometern gehen, deren einzelne Phasen innerhalb einer Zeitvorgabe passiert werden müssen. • Beim Hindernisfahren muss unter Zeitdruck ein Parcours (Tore aus Kegeln) in vorgeschriebener Reihenfolge durchfahren werden. Wird dabei ein Ball auf den Kegeln abgeworfen, gibt es Strafpunkte.
Stichwort: Fahrsport • Unter den Begriff „Fahrsport“ fällt das Führen einer Kutsche oder eines Wagens mit einem Gespann von einem bis zu vier Pferden.
2016 sind die beiden Sauerländer bereits zum PaarTeam des Jahres gewählt worden. Kristin als Fahrerin und ihr Trainer Christian Schmalor. Die Ehre ist Verpflichtung: Sie müssen dafür im Februar 2018 den Fahrerball in Rönkhausen ausrichten. „Dann noch einen Titel zu haben wäre top“, hofft Kristin Hoffmann auf immateriellen Lohn für den immensen Aufwand.
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von Cristin Schmelcher
„BEGRABT MEIN HERZ AM LENNESTRAND“
Aber wo ist der eigentlich?
Darf man in der Lenne überhaupt baden?
„Begrabt mich mal am Lennestrand“, singt Reiner Hänsch mit der Band Zoff in seinem Hit „Sauerland“. - Wo liegt denn der genau, Herr Hänsch? „Der Lennestrand ist immer da, wo der Sauerländer ihn haben will!“, erklärt mir der gebürtige Letmather im Interview und verbindet mit der Songzeile eine bestimmte geheime Stelle. „Da lassen wir uns aber erst mal noch etwas Zeit mit“, schmunzelt der heutige Friesländer, der oft und immer wieder gerne ins Sauerland zurückkehrt. Fleißig begebe ich mich also auf die Suche nach den Lennestränden der Lennemenschen. In meiner Heimatstadt Plettenberg werde ich bei Umfragen und Interviews mehrfach auf einen geheimen Ort in Plettenberg-Pasel hingewiesen. Tatsächlich finde ich hier etwas versteckt hinter einem Maisfeld ein Stück Wiese mit einer Bank unter einem Baum, einen kleinen Steg und ein Tau zum ins Wasser schwingen vor. Eine Rutsche muss es wohl auch mal gegeben haben. So ganz geheim ist diese Stelle aber nun doch wieder nicht: Vor ein paar Jahren drehte die Krombacher Brauerei hier in der Umgebung einen Werbespot. Von hier aus geht’s weiter nach PlettenbergOhle, wo ich auf ein paar badende Jugendliche treffe. Dort scheint das Wasser so tief zu sein, dass die drei Jungs hinein springen können. Ein gutes Stück weiter gibt es sogar eine Insel. „Hier haben wir früher zu Grundschulzeiten schwimmen geübt“, erinnert sich Stadtmarketingmitarbeiterin Sonja Büsing. Auch der Plettenberger Berthold Isbaner erinnert sich an Schwimmversuche in dem heimischen Gewässer: „Früher gab es ja nicht so Schwimmkurse wie heute.“
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„Das liegt in der Verantwortlichkeit der einzelnen Gemeinden“, erklärt mir Harro Feckler vom Ruhrverband. Besondere Vorsicht vor Strömungen sei auf jeden Fall in der Nähe von Wehranlagen geboten, so der Leiter des Regionalbereichs Süd. Eine offiziell ausgezeichnete Badestelle gebe es bislang an der Lenne nicht, das Gewässer habe aber durchaus Badewasserqualität. An niederschlagsreichen Tagen im Jahr könne es allerdings zu einer Auslastung der Niederschlagswasserbehandlungsanlagen kommen, wodurch stark verdünnt Keime in den Fluss gelangen könnten. Dies treffe maximal 15 bis 20 Tage im Jahr zu, erläutert der Plettenberger weiter. Der 56-Jährige ist in seiner Freizeit seit 25 Jahren in der Kanuabteilung des TV Jahn Plettenberg aktiv und kennt daher viele feine Ecken im Lenneverlauf. Vor allem im oberen Bereich zwischen Schmallenberg und Lennestadt-Kickenbach sei die Landschaft paddeltechnisch besonders reizvoll.
Die Lenne entspringt am Kahlen Asten im Rothaargebirge und plätschert zunächst munter durch einige Ortschaften der Stadt Schmallenberg, bevor sie sich ihren Weg durch das Lennetal bahnt und nach 138 Kilometern Länge bei Hagen-Hohenlimburg kurz vor dem Hengsteysee schließlich als wasserreichster Zufluss in die Ruhr mündet.
„Wo die Misthaufen qualmen, da gibt’s keine Palmen“, oder? Als die Band Zoff 1983 erstmals die Sauerlandhymne anstimmte, gab es mit Sicherheit keine Palmen am Ufer. Im Zuge der laufenden Leader- und Lenneschieneförderung ist das heute gar nicht mehr ausgeschlossen. So ist im
Rahmen dieser Projekte zum Beispiel der Lennepark mit Promenade in Schmallenberg entstanden. „Des Weiteren geplant ist u.a. ein Flusslehrpfad mit zehn Stationen und Kurzfilmen von Fleckenberg bis zum Kurpark, der sich mit dem Thema ‚Was lebt in und um die Lenne?’ beschäftigt“, erklärt der Verkehrsvereinsvorsitzende der Schmallenberger Altstadt Georg Wülbeck mir. Im Café Zeit am Wasserrad können Lenneliebhaber übrigens in einer alten Mühle hausgemachten Kuchen und Kaffee genießen. Auch der Kurpark TalVital in Lennestadt-Saalhausen hat so einiges zu bieten. Nach dem Ausprobieren des Tretbeckens und des Barfusserlebnispfades lasse ich mich hier in einer Hängematte am Ufer nieder und fühle mich an einem Lennestrand angekommen. Zudem gibt es hier ein schönes gastronomisches Angebot, eine Fischtreppe und einen Musikpavillon, in dem von Mai bis September jeden Sonntagnachmittag Konzerte stattfinden.
Von Finnentrop nach Nachrodt-Wiblingwerde Meine Suche nach dem Lennestrand führt mich weiter über Finnentrop, wo mich ein Gemeindemitarbeiter für Tourismus und Kultur auf einige wilde Strandabschnitte zwischen den Ortsteilen Lenhausen und Rönkhausen und die Thyssen-Wiesen hinweist. Dort hätten Renaturierungsarbeiten stattgefunden und es würde sich ein neues Ufer bilden. Am Hafen des Lennesees hinter dem Bahnhof wurde ein Park mit Sitzmöglichkeiten, Kinderspielplatz und Wasserfontäne angelegt. Der Ausbau von weiteren Radwegen und -brücken ist in vollem Gange. „Der Lennestrand ist natürlich an der neuen Plettenberger Waterkant“, sagt der Geschäftsführer des Plettenberger Stadtmarketings, Steffen Reeder, stolz. Im Bereich der Lennebrücke in Böddinghausen wurde hier eine attraktiv beleuchtete Promenade mit Sitzmöglichkeiten, einer Fontäne und einer Plattform auf der Lenne geschaffen.
Die drei Einweihungsveranstaltungen fanden großen Anklang. „Endlich ist die Lenne für Jedermann so offensichtlich zugänglich und wird als Freizeitort angenommen“, schwärmt ein Besucher der Eventreihe.
Auch die Lenneterrassen in Werdohl erfreuen sich wachsender Begeisterung bei Jung und Alt und bieten viele flache Kiesbuchten zum Baden. Michael Tauscher hat 20 Jahre den Ferienspaß in der Stadt begleitet und kennt nicht nur das alte Lenneschwimmbad, sondern hat auch schon Spuren von Halbedelsteinen bei Flusswanderungen entdeckt. Der heutige Flüchtlingsbetreuer freut sich über den aktuellen Umbau des neuen Westparks mit neuer Liegewiese. In Altena hingegen gelange ich über eine Treppe hinunter zum Ufer und hier ist keinesfalls Ende, denn man kann über große Steine durch das Gewässer gehen. Auf der höher gelegenen Promenade nehme ich unter einem Sonnensegel ein kühles Getränk zu mir und bin fasziniert, zu welcher Breite die Lenne bis hier angewachsen ist. Auf der anderen Uferseite herrscht Hochbetrieb auf dem Grillplatz. „Ein schönes Stück Wiese am Wasser findet man in der Nähe der Steinernen Brücke“, verrät mir Alexandra Barcevic, Sachbearbeiterin für Tourismus
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bei der Stadt Altena. In Nachrodt-Wiblingwerde bietet die Stadt von Mai bis September sogar Trauungen in Rastatt auf der Lennepro-
menade an. Jeden Dienstag und Donnerstag bewirtet hier zudem der Verein Kultur-Schock e.V. die Lenneterrassen an den Kiesbuchten.
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„Ohne Verbindung gibt es keine Zukunft!“
nur zu zahlreichen Lesungen die Lennegemeinden, sondern freut sich mit seinen Bandmitgliedern besonders auf den 9. Dezember, wenn in der Lennehalle in Nachrodt wieder etliche Sauerländer seinen Evergreen mit anstimmen: „Begrabt mein Herz am Lennestrand!“
Mächtig weiter gebaut wird in Iserlohn-Letmathe. Neben dem Park mit Promenade und Bikepark soll im Ortsteil Genna ein Café Extrablatt entstehen und auch über den Bau eines Lennebades wird heiß diskutiert. Dadurch hat sich der Ortsteil zur bevorzugten Wohnlage entwickelt. Rainer Großberndt, Zweiter Vorsitzender der Letmather Werbegemeinschaft, hält zudem den Ausbau von Straßen und des Radweges „Lenneroute“ als auch der BahnRärin Werdohl Rärin Werdohl linie für besonders wichtig. „Ohne Verbindung gibt es keine Zukunft“, bedauert der gebürtige Letmather vor allem, Hohl Zur Linde Hohl Zur Linde dass das Projektgebiet der Regionale 2013 hier endet, da Wanderparkplatz Linde Hagen-Hohenlimburg nicht mehr zu Südwestfalen gehört. Herscheider Wanderparkplatz Linde Links Richtung Berghagen Schützenhalle Herscheider und Ober -Stuberg Mühle Links Richtung Berghagen Schützenhalle Der Wildwasserpark in Hohenlimburg mit seiner Slalomund Ober -Stuberg Mühle Plettenberg Strecke lässt übrigens jedes Kanutenherz höher schlagen. Plettenberg Lüdenscheid Nach zahlreichen Erkundigungen und Interviews scheint Hardt Lüdenscheid Herscheid Hardt Reiner Hänsch recht damit zu haben, dass es für die SauHerscheid Kreisel Kreisel
erländer sehr viele persönliche Lennestrände und nicht einen exklusiven gibt. Seine persönliche Lieblingsstelle behält der Musiker gerne für sich, aber fragen Sie ihn doch einfach selbst noch mal: Der heutige Autor besucht nicht
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WOHNEN IN EINER JUGENDHERBERGE
von Martin Büdenbender
Jutta und Jürgen Raikas gute Stube war einst Speisesaal für hungrige Ausflügler lich ist das Zuhause von Jutta und Jürgen Raika auch für zwei Personen nicht wirklich üppig dimensioniert. Im Erdgeschoss befindet sich links vom Hausflur die Küche, rechts geht es ins Wohnzimmer, das früher als Speiseraum diente. Wie damals in der ersten Etage, die ja auch nicht größer als das Erdgeschoss gewesen sein kann, 35 Betten untergebracht worden sein sollen, ist kaum vorstellbar. Doppelbetten waren damals üblich. Trotzdem muss es gnadenlos eng zugegangen sein. Allerdings bestand ja auch die Idee des Altenaer Pädagogen Richard Die Jugendherberge Ober-Holte in den 30er Jahren, damals noch mit Strohdach. Schirrmann, des Vaters der deutMitten im Grünen liegt das kleine Örtchen Ober-Holte bei schen Jugendherbergsbewegung, darin, nicht LuxusapHerscheid am Fuße des Ebbegebirges. Hier, wo im Laufe partements, sondern in erster Linie preiswerte Übernacheines Tages mehr Wanderer als Autos die Dorfstraße pastungsmöglichkeiten für junge Menschen, Jugendgruppen sieren, hier, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, und Schulkassen zu schaffen. Von Komfort war vor hunist – um es salopp auszudrücken - scheinbar nichts los. dert Jahren nie die Rede. Das sieht die wachsende Zahl von Erholungssuchenden Erste Jugendherberge und Feriengästen, die den idyllisch oberhalb der Verseeröffnete 1912 in Altena talsperre gelegenen Flecken für sich als Freizeitraum entdeckt haben, ganz anders. Ober-Holte ist als AusDie Eröffnung der ersten Jugendherberge auf der Burg gangspunkt für Ausflüge ins Ebbegebirge nahezu ideal Altena im Jahr 1912 löste in den folgenden Jahren eine gelegen. Von daher ist es eigentlich keine Überraschung bemerkenswerte Welle von weiteren Eröffnungen aus. zu hören, dass es in Ober-Holte sogar einmal eine JuIn Herscheid, so schreibt Heinrich Streich in einer Jubigendherberge gegeben hat. Das ist schon ein paar Jahrläumsbroschüre des SGV-Herscheid, wird bereits 1913 zehnte her. Heute wird das Haus Ober-Holte 5 von Jutta eine Jugendherberge in der Pfarrhausscheune verzeichund Jürgen Raika bewohnt. net. Nachdem diese 1920 geschlossen wurde, diente fünf Jahre lang die Herscheider Mühle als Unterkunft, bis Unscheinbares Haus 1925 der Bauer Otto Geck in Ober-Holte in seinem Nemit unglaublich viel Platz benhaus eine Herberge für die Wanderjugend einrichteObwohl das Gebäude von außen betrachtet im Vergleich te. „Die Herberge“, so schreibt Heinrich Streich weiter, zu damals keine wesentlichen Änderungen erfahren hat, „erfreute sich hoher Übernachtungszahlen, nicht zuletzt erinnert an das Kapitel Jugendherberge nicht mehr viel. wegen der großartigen Lage, die auch den Wintersport Das liegt vor allem daran, dass das alte Haus schon imermöglichte, als auch wegen der Beliebtheit der Hermer recht unscheinbar aussah, dass man sich schlicht bergseltern Otto Geck und seiner Tochter Emmy, der heuund einfach unter einer Herberge, die 1939 im Reichstigen Frau (Emmi) Bauckhage.“ jugend-Herbergsverzeichnis mit vier Schlafräumen und Die alte Jugendherberge befindet sich heute im Besitz Betten für 35 Personen sowie zwei Tagungsräumen ausder Kinder von Emmi Bauckhage, die es an das Ehegewiesen wurde, etwas viel Größeres vorstellt. Tatsächpaar Raika vermietet haben. Jutta Raika zog 1978 in das
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Haus ein, das sie mit ihrem jetzigen Ehemann, Jürgen Raika, seit 1987 bewohnt. „In den ersten Jahren sah das Haus noch schlimm aus“, erinnert sie sich. Eine neue Haustür wurde damals eingebaut, das anheimelnde Strohdach durch ein Ziegeldach ersetzt, das Mauerwerk verputzt und verkleidet. Und der große Spülstein unterm Flurfenster, in dem fleißige Hände einst das Geschirr von ganzen Wandergruppen reinigten, wurde kurzerhand mit einer Fensterbank überdeckt. Inzwischen ist es richtig wohnlich im Haus Ober-Holte 5 geworden. Über seine Vergangenheit ist abgesehen von den zwei Jahrzehnten, die es als Jugendherberge diente, nicht viel bekannt. Das Nebenhaus von Bauer Otto Geck soll früher als Schmiede gedient haben. Da es aus Bruchsteinen gemauert wurde, ist anzunehmen, dass es in etwa genauso alt wie der um 1798 erbaute Nachbarhof ist. Die Bruchsteine sind heute nur noch Im Keller zu sehen. Ihn haben die Raikas seit vielen Jahren nicht mehr genutzt. Dem Komplett-Magazin erlaubten sie jedoch einen Blick hinein zu werfen. Die ebenfalls aus Bruchsteinen gemauerte Gewölbedecke ist sehenswert. Sie wird wohl für alle Ewigkeiten halten.
Blick in den Gewölbekeller, der so vor über 200 Jahren gemauert worden sein dürfte.
Die gute Stube von Jutta und Jürgen Raika war vor gut 80 Jahren der Speisesaal der Jugendherberge.
INFO In Deutschland waren im Jahr 2015 mehr als 10.200.000 Übernachtungen in Jugendherbergen zu verbuchen, dies bedeutet ein leichtes Plus zum Vorjahr. Die Mitgliederzahl im DJH ist erneut auf 2,4 Millionen gestiegen (+ 1,9 %), vor allem die Zahl der Familienmitgliedschaften ist gestiegen. Die Über-
nachtungen gehen zu 37 % auf das Konto von Schulen, es folgen Familien mit 21 %, Freizeiten mit 18 %.[4]
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1,6 KILOMETER DURCH DIE BAUMKRONEN Spaziergang auf NRWs längstem Baumwipfelpfad. Von Rüdiger Kahlke Erlebnispark in Waldbröl - „Panarbora“ bietet weite Sicht und globales Dorf „Über allen Gipfeln Ist Ruh‘. In allen Wipfeln spürest Du kaum einen Hauch“, heißt es bei Goethe. Das ist in Waldbröl anders. Unten heißer Sommer. Besucher, die versuchen, ihr Auto im Schatten zu parken. Oben ein wohltuender Wind. Oben heißt hier bis zu 23 Meter über Grund. „Panarbora“ nennt sich der Erlebnispark an der Jugendherberge in Waldbröl. Wir sind unterwegs auf NordrheinWestfalens längstem und barrierefreien Baumwipfelpfad. Auf Holzstegen geht es 1,6 Kilometer zwischen Baumkronen hindurch. Unten ein grünes, wogendes Meer aus Bäumen, über einem der blaue Himmel. Jedenfalls an diesem Sommertag. Auf dem Holzsteg verteilt sind Info-Stationen, die Wissenswertes über Wald und Natur bieten. Zudem können die Wipfelstürmer selbst aktiv werden, die Natur erkunden oder die richtigen Antworten auf Fragen finden. „Die Sicht von oben“ ist für Lara (11) das Beeindruckendste auf der Tour. Tim (9) findet es großartig, quasi auf Baumhöhe zu laufen. Und dann der Blick von der Aussichtsplattform auf halber Strecke über das Bergische Land, tief runter zur Rheinebene und auf der anderen Seite ins Sauerland - nahezu grenzenlos.
Neuer Erlebnispark mit architektonischem Highlight 2015 wurde der Park eröffnet. Er ist ein Highlight im Angebot des Deutschen Jugendherbergswerkes. Fast 14 Millionen Euro wurden investiert. Schon der Aufstieg auf den Wipfelpfad, kreisförmig in einem hölzernen 40 Meter hohen Turm, ist beeindruckend. Für einige lockt die Sicht, für die Kinder ist es der Weg nach oben, den sie nicht schnell genug hochlaufen können. Für andere ist es die Konstruktion des Holzbaus, die beeindruckt. Auf der Aussichtsplattform zeigt eine große Baumscheibe anhand der Jahresringe, welche bedeutenden Ereignisse es wann gab. Außer Naturkunde auch noch etwas Allgemeinwissen, das nebenbei vermittelt wird.
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Irrgarten und Spieltunnel Nach der Tour durch die Wipfel geht es unten spannend weiter. Ein Irrgarten mit Buchenhecken lässt bei den Kindern keine Langeweile aufkommen. Die können sich außerdem in einem Spieltunnel tummeln. Die Kleinen finden auf einem großen Abenteuer- und Wasserspielplatz vielfältige Betätigungs- und Kontaktmöglichkeiten mit anderen Kindern. Ein Café bietet sich zur Rast und Stärkung an. Die Großen können sich im Panarbora-Erlebnispark ebenfalls einen Kindheitstraum erfüllen. Das Jugendherbergswerk bietet hier verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten an. Ferien im Baumhaus, oder im Global Village, einem Erlebnis-Dorf sind möglich. Dabei kann man in einer mongolischen Jurte, einem südamerikanischen Stelzenhaus oder afrikanischem Lehmhaus übernachten.
INFO • Das Abenteuer mit Natur aus der Vogelperspektive oder ungewöhnlichen Übernachtungsorten ist gut über die A 4 von Olpe in Richtung Köln zu erreichen • Im Sommer wartet der Park mit besonderen Aktionen auf: • 8. Juli: Märchenabend auf dem Baumwipfelpfad, ab 20 Uhr. • 7. August: Lange Nacht in Panarbora, • 12. u. 14. August: Laurentiusnächte, in denen vermehrt Sternschnuppen zu sehen sind. • www.panarbora.de • Service-Hotline: 02291 90 86 50
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Peter Ortkras (rechts) ist bei den Rad-Profis beliebt, als der „Mann für alle Fälle“.
EIN NEUENRADER BEI DER TOUR DE FRANCE Peter Ortkras als Streckenchef der 2. Etappe im Einsatz Die Tour de France, das größte Radsportspektakel der Welt, sorgt diesen Sommer wieder für Schlagzeilen. Vom 1. bis zum 23. Juli jagen die besten Radsportler über Frankreichs Straßen. Gestartet wurde die Tour am 1. Juli auf deutschem Boden, und das mit Beteiligung des Neuenraders Peter Ortkras. Der 68-Jährige ist natürlich nicht mit seinem Rennrad am Start gewesen. Vielmehr war Peter Ortkras als Streckenchef für den reibungslosen Ablauf der zweiten Etappe verantwortlich, die nach dem Prolog in Düsseldorf am 2. Juli rund um die Landeshauptstadt führte. „Tour-Maker“ werden die vielen ehrenamtlichen Helfer genannt, ohne die eine solche Großveranstaltung gar nicht durchführbar wäre. So hautnah bei der Tour dabei zu sein, war auch für Peter Ortkras, der schon seit vielen Jahren dem Radsport verbunden ist, etwas Besonderes. Als junger Mann hat sein Herz jedoch zunächst für eine andere Sportart geschlagen. Autoslalom-Rennen auf Parkplätzen waren in den 60er und 70er Jahren sehr populär. Da hat der Neuenrader auf einem NSU TT erfolgreich mitgemischt. Von 1972 bis 1978 ist er dann Bergrennen gefahren. Zunächst auf einem NSU Brixner mit 150 PS, zuletzt auf diversen Porsche mit bis zu 500 Pferdestärken unter der Haube. Zu seinen Mäzenen gehörte damals der Plettenberger Wilhelm Bartels, der mit seinen mehr als 300 Siegen als „Bergkönig“ in die Motorsportgeschichte eingegangen ist. Vordere Plätze kann auch Peter Ortkras vorweisen. Aber zum Motorsport-Profi hat es nicht gereicht. Deshalb hat sich der
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von Martin Büdenbender
gelernte Jungwerker mit knapp 30 Jahren selbstständig gemacht und eine Existenz als Autoteileverkäufer aufgebaut. Sein Kfz-Ersatzteilgeschäft an der Werdohler Bahnhofstraße betreibt er noch heute.
Einstieg als Fahrradmechaniker Als Familienvater mit vier heranwachsenden Kindern rückte für Peter Ortkras in den folgenden Jahren ein anderes Hobby in den Vordergrund. An den Wochenenden hat er mit seinen Sprößlingen das Sauerland per Rad erkundet. Mit der Zeit wurden nicht nur die Kinder größer, sondern auch die Radtouren. Gleichzeitig wuchs die Begeisterung für den Radsport. Beide Töchter und beide Söhne fuhren Radrennen und die ganze Familie besuchte an den Wochenenden, wann immer es möglich war, Sechstage-Rennen. Mit Spannung verfolgten die Ortkras die Entscheidungen auf dem Holzoval, hatten aber auch ein Auge für das Geschehen vor und nach dem Start, etwa für die Fahrradmechaniker, die die Räder vor jedem Start in einen TopZustand brachten. „Das wäre doch was für dich“, schlugen ihm seine Kinder vor. Sie behielten Recht. Das war tatsächlich etwas für Peter Ortkras. Im Winter 1997/98 half er erstmals als Fahrradmechaniker beim Sechstagerennen in Köln mit. Er hat seine Sache ohne Zweifel gut gemacht. Denn der Neuenrader ist seitdem bei den Radsportlern sehr gefragt. Anfangs als der „Mann für alle Defekte“, später dann als der „Mann für alle Fälle“ war er längst nicht nur als Schrauber tätig, sondern auch als Starthelfer und wenn Not am Mann war sogar schon mal als Physiotherapeut.
Sein guter Name in Radsportkreisen hat zusammen mit seinen Ortskenntnissen dazu geführt, dass vor neun Jahren die Deutschlandtour der Profis durch Neuenrade und Werdohl führte. „Das ist eines meiner schönsten Erlebnisse gewesen“, schwärmt Peter Ortkras. „Ich war für den Streckenabschnitt durch den Märkischen Kreis verantwortlich.“ Tausende säumten damals die Straßen und verfolgten das Ereignis. Nach wie vor engagiert sich Peter Ortkras für den Radsport und sitzt auch selbst noch fest im Sattel.
Der Neuenrader in den 70er Jahren beim Bergrennen mit einem NSU Brixner ...
... und vor kurzem, als Starthelfer bei einem Sechstage-Rennen
„Kürzlich bin ich mit dem Rad nach Soest gefahren, hab da noch eine 40-Kilometer-Runde gedreht und bin nachmittags zurück nach Hause.“ Das Komplett-Magazin hat schnell mal nachgerechnet: Macht 150 Kilometer - herzlichen Glückwunsch!
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SPAZIERGANG DURCH OHLE MIT PROFESSOR MAX OTTE Wirtschaftswissenschaftler, Börsianer, Publizist und im Herzen Sauerländer Text Bernhard Schlütter, Fotos Martin Büdenbender
Blick von der Terrasse des Elternhauses auf das Lennetal
Professor Max Otte macht im August einen Spaziergang nach Berlin. Nicht einfach so. Er will ein Zeichen setzen: für die freiheitlich-demokratische Grundordnung, für Frieden und für die soziale Marktwirtschaft. In neun Tagesetappen legt Max Otte die Strecke von der Rhön bis in die Bundeshauptstadt zurück. Mitwanderer und Mitwanderinnen sind ihm willkommen, für die
komplette Tour oder auf einzelnen Abschnitten. Max Ottes Wanderstrecke führt durchs Sauerland. Am 12. August heißt das Etappenziel Plettenberg-Ohle, Ottes Heimatdorf. Mit seinem früheren Schul- und Bandkollegen Bernhard Schlütter unternahm der vielbeschäftigte Wirtschaftswissenschaftler, Börsianer und Publizist vorab einen Spaziergang durch Ohle.
Ich treffe Max Otte vor seinem Elternhaus am Stübel. Seine Mutter Lore wohnt hier. Auch eine Tante und ein Onkel wohnen in Plettenberg. Sie besucht er regelmäßig, pflegt außerdem den Kontakt zu Schulfreunden, die hier heimisch geblieben sind. In Ottes Garage haben wir damals unseren ersten Proberaum gehabt. Neugierig öffne ich die Tür und siehe da: Reste von Eierkartons kleben von innen am Garagentor - unsere Schallisolierung, denn die Nachbarn standen nicht alle auf Rockmusik. „New Waterfall“, später „Täuschung“ hieß unsere Band. „Es war eine klasse Zeit“, sind wir uns einig. Und Hobbymusiker sind wir beide heute noch. Ich jetzt eher mehr, der rührige Unternehmer Otte weniger: „Leider viel zu wenig Zeit!“
„Am Stübel bin ich geboren und aufgewachsen. Seit dem
ist er erneut in einem Dorf, genau gesagt Blankenheimerdorf in der Eifel. Dort hat er das ehemalige Pfarrhaus bezogen, die benachbarte ehemalige Dorfkneipe gleich mitgekauft und zu einem Tagungshaus umgebaut. Seine Arbeit als Unternehmer erledigt er in Köln. Mit seinem Institut für Vermögensentwicklung (IFVE) berät er Privatanleger. Darüber hinaus veröffentlicht Max Otte als gefragter Wirtschafts- und Finanzexperte regelmäßig Artikel zu Wirtschafts- und Finanzthemen in Tages- und Fachzeitschriften. Berühmt geworden durch sein 2006 veröffentlichtes Buch „Der Crash kommt“, in dem er die die internationale Finanzkrise und ihre Auswirkungen vorhersagte, ist er ein gefragter Interviewpartner und absolviert regelmäßig Fernseh- und Radioauftritte. Die Zahl seiner Vorträge hat er inzwischen von einst über 80 auf rund 20 pro Jahr verringert. „Ich konzentriere mich auf die Tätigkeiten als Publizist und Fondsmanager. Vorträge halte ich
Abitur bin dann allerdings so um die 40 Mal umgezogen.“ Er ist herumgekommen in der Welt. Heimisch geworden
nur noch da, wo es mir Spaß macht.“ Sein Lieblingsthema derzeit: Das Bargeld soll nicht abgeschafft werden.
Vom Dorf Ohle über 40 Stationen nach Blankenheimerdorf
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Erster Job als Zeitungsbote für „Die Kirche“ Wir haben die alte Ohler Dorfkirche erreicht. Hier ist Max Otte, damals noch mit dem Vornamen Matthias, von Superintendent Otto Grünberg konfimiert worden. Später hat Matthias den Vornamen seines Vaters angenommen. Vor zwei Jahren, an seinem 50. Geburtstag, ließ sich Max Otte mennonitisch taufen. „Meine Mutter stammt aus einer Mennoniten-Familie.“ Er identifiziert sich mit dieser evangelischen Freikirche, deren Merkmale u.a. die Erwachsenentaufe und der Verzicht auf Berufsgeistliche sind. Der evangelischen Kirchengemeinde Ohle bleibt er eng verbunden. „Pfarrerin Anju Laddach ist eine Freundin der Familie. Meine Mutter ist engagiertes Mitglied der Gemeinde.“
Die Lehrer haben eben nicht verstanden, wie gut ich eigentlich bin“, meint er, der sein Abitur am Albert-Schweitzer-Gymnasium Plettenberg schließlich mit dem Notenschnitt von 1,3 absolvierte. An Bäcker Schubert führt für Max Otte kein Weg vorbei, wenn er zu Besuch in Ohle ist. „Hier habe ich früher jeden Tag Brötchen geholt.“ Jetzt kauft er ein Brot, nimmt damit ein Stück Geschmack und Erinnerung aus dem Sauerland mit in die Eifel.
Grundschüler machen Weinprobe beim „Kleinen Onkel“ Schöne - und lustige - Erinnerungen verbindet Max Otte auch mit dem „Kleinen Onkel“. Die Gaststätte direkt an den Bahngleisen der Lenneschiene gibt es schon seit Jahren nicht mehr. Heute hat Tischlerin Karin Gutschlag ihre Werkstatt in dem Haus ihrer Eltern eingerichtet. „Wir sind in der vierten Grundschulklasse mit unserem Lehrer Martin Zimmer zu einer Weinprobe hier gewesen. Das waren andere Zeiten“, erzählt Max Otte. Ihn hat diese Weinprobe offenbar auf den Geschmack gebracht, denn inzwischen gibt es eine eigene „Weinselektion Prof. Otte“. Seine besondere Verbindung zum Wein und zum Weinanbau ist tatsächlich familiär bedingt. Ein entfernter Onkel war Winzer in Oppenheim am Rhein und als Jugendlicher arbeitete Otte dort in der Weinlese mit. Im Biergarten der Gaststätte Zur Post gönnen wir uns einen Kaffee. Hier bei Gastwirtsfamilie Bulis wird am 12. August auch das Etappenziel des Spaziergangs nach Berlin sein. Dann darf auch ein Pils oder ein Glas Wein getrunken werden. Im Jahr 2016 organisierte Max Otte diese Etappenwanderung erstmals. „Es war eine spontane Aktion. Gemeinsam wandern, dabei Gespräche führen und sich auf die Grundwerte unserer Demokratie und der sozialen Marktwirtschaft besinnen, unter dem Motto ‚freie Bürger unter freiem Himmel’, das funktioniert.“
Auf dem Weg entlang der Bundestraße 236 zur Grundschule zählt Max Otte die Namen der Familien auf, die zu seiner Kindheit und Jugendzeit in den einzelnen Häusern wohnten. „Ich kenne hier jedes Haus, denn ich habe die evangelische Kirchenzeitung „Die Kirche“ ausgetragen und damit mein erstes Geld verdient.“ Das ist nun über 35 Jahre her und an manchen Stellen rätselt Otte. „Hier hat sich doch einiges verändert.“ Sein früheres Klassenzimmer in der Grundschule Ohle findet Max Otte fast auf Anhieb wieder. Es ist heute der Gymnastikraum. „Meine Noten in der Grundschule waren durchwachsen, wie eigentlich bis zur Klasse 10.
„Es ist schön auf Schusters Rappen“ Das Wandern als Hobby habe er vor zehn Jahren wiederentdeckt. „Als Kind und Jugendlicher bin ich mit meinen Eltern und dem SGV Ohle viel gewandert. Es ist schön auf Schusters Rappen. Das macht mir Spaß. Ein Marathonlauf dagegen ist Quälerei und werde ich nie machen, das habe ich mir geschworen.“ Durch seine Vorträge ist er überall in Deutschland gewesen und findet, dass es „so viele wunderschöne Landschaften bei uns gibt“. Besonders haben es ihm die Mittelgebirge angetan: Taunus, Harz, Pfälzer Wald zählt er auf, aber natürlich auch das Sauerland und die Eifel - die beiden Regionen, die er „Heimat“ nennt.
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Einkaufen wie früher: Ein frisches Brot bei Bäcker Schubert
ZUR PERSON Max Otte ist am 7.10.1964 in Plettenberg geboren. Er besuchte die Grundschule Ohle und das städtische Gymnasium Plettenberg (heute Albert-Schweitzer-Gymnasium. Otte studierte Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre und politische Wissenschaften in Köln, des Weiteren an der American University in Washington D.C. und promovierte an der Princetown University.
Otte macht Werbung bei den Lesern seines Börsenbriefs, in den sozialen Medien und über Anzeigen. Die Idee kommt an. „Bunt gemischt“, beschreibt Max Otte die Schar der Mitwanderer. Viele begleiten ihn auf einzelnen Etappen, manche machen den kompletten Weg mit. Der beginnt diesmal am 8. August in der Rhön und endet am 18. August in Berlin. Nicht nur Mitwanderer, sondern auch Wanderführer für einzelne Tagesabschnitte, die zwischen etwa 20 und 35 Kilometer betragen, können sich über die Internetseite spaziergang-nach-berlin.de melden.
Wandern mit der Deutschlandfahne Auf der Sauerland-Etappe am 12. August wird Max Otte selbst die Wanderführung übernehmen. Treffpunkt und Streckenführung werden angemeldeten Teilnehmern mitgeteilt. „Das machen wir nicht öffentlich, um zu verhindern, dass Störenfriede kommen“, erklärt Otte. „Wir wandern mit Deutschlandfahne. Das ist halt das einzige Symbol, das wir haben, und es steht für unsere demokratische Grundordnung. Aber mancher stört sich daran.“
Plötzlich ist „früher“ ganz gegenwärtig. Max Otte schwelgt im Gespräch mit Komplett-Herausgeber Bernhard Schlütter in alten Erinnerungen.
Von 2011 bis 2016 war Otte Professor an der Karl-Franzens-Universität Graz. Seine Professur an der Fachhochschule Worms, die er seit 2001 inne hat, ruht. Otte ist Gründer der Instituts für Vermögensentwicklung GmbH (IFVE) in Köln. Mit seinem Börsenbrief privatinvestor.de präsentiert Otte Finanzen und Finanzinformationen für Privatinvestoren sowie Bürgerinnen und Bürger allgemeinverständlich, nutzbringend und humorvoll.
An den Abenden der Wandertage werden verschiedene Fachleute kurze Impulsreferate halten, z.B. der Wissenschaftler Prof. Dr. Dr. Helge Peukert, der Rechtsanwalt und Publizist Carlos A. Gebauer sowie der Kabarettist Ludger K. Im Gasthof Zur Post in Ohle wird am 12. August Prof. Max Otte den Impulsvortrag halten. Auf ein Thema will er sich noch nicht festlegen, aber es werde um Gefahren für die Demokratie und die soziale Marktwirtschaft gehen. Die Abendveranstaltung im Gasthof Zur Post beginnt um 19 Uhr. Dazu sind auch Nicht-Wanderer willkommen. Der Eintritt beträgt 8 Euro. Voranmeldungen für einzelne Tagesetappen oder die gesamte Tour sind möglich auf der Homepage spaziergangnach-berlin.de. Nach der Anmeldung erhalten die Teilnehmer alle Informationen über ihre Etappen.
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Krank im Urlaub, so beugen Sie vor Sie stehen bevor, die schönsten Wochen des Jahres. Doch plötzlich sind sie da, die ersten Anzeichen einer Erkältung, der Hals schmerzt und der Kopf dröhnt, sobald die Betroffenen ein wenig Freizeit haben und sich entspannen. Aber wie ist dieses Phänomen zu erklären, welches in der Fachsprache „Leisure Sickness“ - Freizeitkrankheit genannt wird? Auf jeden Fall ist es ein Alarmsignal für zu viel Hektik,
gen, das Zusammensein mit der Familie pflegen und auch mal Handy und Computer außen vor lassen. Beherzt man einige von diesen Dingen, so besteht die gute Chance, die schönsten Wochen des Jahres von Anfang an zu genießen, damit klimatische Veränderungen, eine ungewohnte Speisenzubereitung, vermehrte Sonneneinstrahlung keine allzu große Herausforderung für unser Immunsystem darstellen. Da unser Körper ca. 12 Tage braucht, um Stresshormone abzubauen, sollte ein Erholungsurlaub dementsprechend lange dauern und vor allem nicht von einem Rund-umdie-Uhr-Programm bestimmt werden. Bereiten Sie Ihre Reise gut vor, das betrifft auch Ihre Rei-
Stress und Überforderung. Wir gönnen uns endlich ein paar freie Tage, damit sich unser Organismus erholen kann. Aber weit gefehlt. In Stressphasen versucht der Organismus möglichst lange seine Leistungsfähigkeit zu halten und schraubt die Produktion seiner Stresshormone wie Cortisol, welches dann oft dauerhaft erhöht ist, nach oben, um auf jeden Fall noch ein paar Tage durchzuhalten. Und das betrifft nicht nur Selbstständige, sondern auch Mütter mit Doppelbelastung und so weiter. Deshalb ist es wichtig, nicht direkt vom Schreibtisch auf die überfüllte Autobahn in den Urlaub zu starten, sondern erst einmal zwei, drei arbeitsfreie Tage nutzen, um den Organismus Schritt für Schritt herunterzufahren. Damit wir gesund bleiben, brauchen wir einen ausgewogenen Wechsel von Anspannung und Entspannung. Ist dieses Zusammenspiel allerdings gestört und der Organismus gelangt zwischendurch nicht mehr in eine Ruhephase, so können auch noch erhöhter Blutdruck, Schlafstörungen, übermäßiges Schwitzen und andere ernstzunehmende Warnsignale auftreten. Zur Stärkung des Immunsystems sollte schon einige Zeit vor Urlaubsantritt besonders auf eine gesunde, vitaminreiche Kost, viel Bewegung an frischer Luft und unter Umständen auf eine naturheilkundliche Begleitmedikation geachtet und zurückgegriffen werden. Auch eine vorbeugende Versorgung mit Mikronährstoffen macht im Vorfeld Sinn. Um dem Alltagsstress zu begegnen, sollte zwischendurch auf kleine Auszeiten geachtet werden. Vielleicht einfach mal durchatmen, eine Tasse Tee genießen, eine maßvolle Sporteinheit einflechten, für ausreichend Schlaf sor-
seapotheke, die durchaus auch homöopatische Arzneien beinhalten darf. Ihr/e Heilpraktiker/in steht Ihnen gerne beratend zur Seite. Um einen Sonnenbrand zu vermeiden, ist der beste und natürliche Schutz der Haut vor zu viel Sonne langsame Gewöhnung und gesunde Ernährung. Die Vermeidung extremer Sonneneinstrahlung wie der ungeschützte Aufenthalt in extremer Mittagshitze zwischen 11.30 und 14.30 sollte mittlerweile ausreichend bekannt sein. Die Südländer halten nicht umsonst zu dieser Zeit ihre Siesta. Sollte es doch zu einem Sonnenbrand gekommen sein, kann als erste Hilfemaßnahme kühlendes Aloe vera aufgetragen werden. Damit sich sich unser Verdauungstrakt auf eine veränderte Nahrungsaufnahme, als wir sie von zu Hause gewohnt sind, einstellen kann, sollte anfänglich bei Rohkost, rohem Fisch und nicht durchgegarten Speisen Zurückhaltung geübt werden, damit uns nicht ein Magen-DarmInfekt die Freude am Urlaub verdirbt.
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EHER SCHALTEN SPÄTER TANKEN
Ob`s was bringt?: Kanten abkleben, den Luftwiderstand senken.
Der komplette Spritverbrauchstest bringt es an den Tag: Verbrauch um fast einen Liter auf 100 Kilometer verringert Text Bernhard Schlütter, Fotos Martin Büdenbender, Heiko Höfner Nicht erst seit dem Abgasskandal ahnen, nein wissen wir, dass die Spritverbrauchsangaben in den Werbeanzeigen und Datenblättern der KFZ-Hersteller nicht mehr als graue Theorie sind. Unter Laborbedingungen ermittelt. In der Wirklichkeit unmöglich zu erreichen. Doch um welche Mengen der tatsächliche Spritverbrauch unseres Komplett-Flitzers von der Herstellerangabe abweicht, das wollen wir im Alltagstest herausfinden. Man, kann der schlucken: Tanken zu Beginn und zum Abschluss des Tests ist Pflicht.
Der Blick in die technischen Daten unseres Benziners verrät mir, dass der kombinierte Verbrauch unseres mit 55 kW (rund 75 PS) angetriebenen Kleinwagens 4,6 Liter betrage. Okay, wir nutzen das Auto fast ausschließlich im innerörtlichen Verkehr und für das Auf und Ab auf Sauerländer Mittelgebirgsstraßen. Innerorts, so der Hersteller, verbraucht der Motor 5,8 Liter Benzin. Als Testpilot fahre ich zunächst einmal einige hundert Kilometer, so wie ich es gewohnt bin, rechne den Spritverbrauch auf 100 Kilometer aus und erlebe die erste Überraschung: Mit 6,01 Liter liegt der Verbrauch gar nicht mal so weit über der Herstellerbehauptung. Mal schauen, was da noch an Sparpotenzial drinsteckt. Nun werde ich penibel. Mit Hilfe meiner Kollegen wird die Rückbank ausgebaut. Ich entferne die Kunststoffblenden an den Felgen. Gewichtsreduzierung heißt die Parole. Ich klebe Fugen in der Karosserie mit Folienband ab, um den Windwiderstand zu verringern.
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So weit die äußeren Maßnahmen. Entscheidend für einen möglichst geringen Spritverbrauch wird meine Fahrweise sein, das ist mir klar. Also beherzige ich möglichst alles, was ich vor Jahren in der Fahrschule gelernt oder aktuell über Sprit sparendes Fahren gelesen habe. Möglichst früh schalten, lautet vor allem die Devise. Dabei hilft mir mein Auto, denn im Display wird mir nicht nur angezeigt, in welchem Gang ich gerade fahre, sondern auch, wann ich in den nächsthöheren wechseln soll. Mir scheint dieser Moment um einiges zu früh zu sein. Zwar bin ich kein besonders rasanter Fahrertyp und beschleunige eigentlich schon gewohnheitsmäßig eher behutsam, aber die Fahrzeugtechnik will, dass ich noch zeitiger hochschalte. Das treibt manchen Fahrzeugführer, der hinter mir herfahren muss, offensichtlich zur Weißglut, wie ich beim Blick in den Rückspiegel feststellen muss. Was soll’s? Das ist ein Test und den ziehe ich komplett durch! Weitere Spartipps fallen mir nach und nach ein. So starte ich den Motor erst, nachdem ich mich angeschnallt und fahrbereit gemacht habe. Das Gaspedal betätige ich beim Zündvorgang nicht. Außerorts fahre ich maximal 90 km/h. Darauf brauche ich gar nicht besonders zu achten, denn so untertourig wie ich im fünften Gang unterwegs bin, reicht die Zeit zwischen zwei Geschwindigkeitsbegrenzungen gar nicht, um auf 100 km/h zu kommen. An roten Ampeln schalte ich den
Unnötiger Ballast bleibt zu Hause. Weniger Gewicht heißt weniger Verbrauch.
Was könnte noch den Verbrauch senken? Anschieben .....
Motor aus. Klimaanlage, Radio - alles tabu, denn Stromverbrauch bedeutet auch Spritverbrauch. Nach guten 600 Kilometern bewusst sparsamen Fahrens steuere ich die Tankstelle an und bin gespannt, wie viel oder vielmehr wie wenig Benzin ich verbraucht habe. Das Ergebnis ist erneut eine Überraschung für mich: 5,22 Liter auf 100 Kilometer. Ich unterbiete locker die Herstellerangabe. Das hatte ich nicht erwartet. Ich trete in Phase drei meines nicht repräsentativen Tests ein. Zwar beachte ich weiterhin einige Fahrverhaltensregeln, die ich inzwischen schon verinnerlicht habe, aber auf das Radio möchte ich während der
Fahrten nicht verzichten. Auch den Komfort der Klimaanlage genieße ich bei sommerlichen Temperaturen. Die Sache mit dem frühen Schalten handhabe ich lockerer, beschleunige schon mal mit beherztem Tritt aufs Gaspedal. Testtanken die Dritte: Meine Rechnung ergibt diesmal 5,75 Liter/100 Kilometer. Immer noch knapp unter dem vom Hersteller für den Verbrauch innerorts ermittelten Wert. Mein Fazit: Die Herstellerangabe ist zumindest beim Komplett-Flitzer doch nicht so weit von der Wirklichkeit entfernt und durch bewusstes Fahren lässt sich mancher Liter Sprit sparen - gut für den Geldbeutel und die Umwelt.
... oder den Berg hinauf ziehen!
So rechnen Sie den Spritverbrauch aus Die Verbrauchswerte lassen sich bei vielen Autos bequem per Bordcomputer abrufen. Ein Knopfdruck, und schon wissen sie, wie viele Liter ihr Wagen auf 100 Kilometern aktuell verbraucht. Wieviel ein Fahrzeug aktuell verbraucht, ist gut zu wissen. Ein steigender Benzinverbrauch kann ein Hinweis darauf sein, dass etwas nicht in Ordnung ist. Ein Schaden kann unter Umständen rechtzeitig erkannt werden, bevor die Reparatur richtig teuer wird. Wer den Angaben des Bordcomputers nicht traut oder ein Fahrzeug ohne Verbrauchsanzeige besitzt, muss auf die klassische Weise den Spritverbrauch berechnen. Das geht so: Nach dem Volltanken stellt man den Tageskilometerzähler auf Null. Beim nächsten Tankstopp heißt
es dann, die getankte Litermenge zu notieren (steht auch auf dem Kassenbeleg) und die seit dem letzten Tankstopp gefahrenen Kilometer abzulesen. Um anschließend den Spritverbrauch für 100 Kilometer zu berechnen, wird die getankte Literzahl mit 100 multipliziert und durch die zurückgelegten Kilometer geteilt: Menge x 100 ÷ Distanz. Beispiel: Angenommen, sie haben 35 Liter nachgetankt und seit dem letzten Tankstopp 600 Kilometer zurückgelegt, müsste die Berechnung so aussehen: 35 l x 100 ÷ 600 km. Daraus resultiert ein Benzinverbrauch von 5,83 Litern auf 100 Kilometern. Am besten ist es, den Spritverbrauch regelmäßig zu berechnen, um einen möglichst genauen Verbrauchswert für sein Auto zu ermitteln. (Quelle: pkw.de)
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FUSSBALL-TRAINING OHNE PFEIFEN: KICKER KOMMUNIZIEREN IN GEBÄRDENSPRACHE
Von Rüdiger Kahlke
GFC Werdohl ist für Gehörlose wie eine große Familie – Fußballer kommen aus 36 Nationen Überrascht drehe ich mich um. „Schönen Abend noch – und danke!“, ruft einer mir hinterher, als ich den Sportplatz Altemühle verlasse. Überrascht? Ja. Ich war beim Training des GFC Werdohl. „GFC“ steht für GehörlosenFreizeitclub. Auf dem Kunstrasen trainiert in drei Gruppen eine große Familie. Ihre Mitglieder kommen aus 36 Nationen. Bei aller Verschiedenheit eint sie eines: Sie sind fußballbegeistert und gehörlos – aber nicht sprachlos. Nach und nach trudeln die Fußballer ein. Die Kennzeichen der Autos verraten, dass der GFC kein Dorfverein ist. Sein Einzugsgebiet reicht weit übers Versetal hinaus. Von den 52 Mitgliedern spielen 38 aktiv Fußball. Die Kicker kommen zum Teil aus dem westlichen Ruhrgebiet und dem Sauer- und Siegerland. Der Verein hat sportliche Erfolge zu verzeichnen, hat einen Namen in der Szene. NRW-Landesmeister 2011, 3. Platz bei der NRW-Regionalmeisterschaft der Gehörlosen-Clubs 2017 sind dabei nur einige Beispiele.
Gelungene Integration über Kultur- und Sprachgrenzen hinweg Vor 20 Jahren, im Juni 1997, haben neun Aktive, darunter Ralf Bratkus, der seither auch als 1. Vorsitzender fungiert, den Verein gegründet. Ihr Ziel war es, Gehörlosen und hörbehinderten Menschen Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung anzubieten. Die Fußballabteilung sollte dabei ein sportliches Betätigungsfeld sein. Sie wurde das Aushängeschild des Vereins. Und so kamen auch Hörbehinderte aus dem weiten Umkreis nach Werdohl.
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Gemeinsame Aktivitäten und Erfolge sind auch ein Beweis für eine gelungene Integration über Kultur- und Sprachgrenzen hinweg. Die ersten lassen schon auf dem Parkplatz den Ball kreisen. Einer, in der Mitte, versucht die Lederkugel zu erhaschen. Aufwärmen vorm Trainingsstart. Neuankömmlinge werden herzlich begrüßt: abklatschen, Umarmungen – wie in einer Familie halt. Trainiert wird jeweils freitags. Vor dem Spaß an Spiel und Sport steht die Pflicht. Fürs Gruppenfoto im Tor macht Ralf Bratkus per Handzeichen deutlich: Noch etwas Geduld bitte. Erst müssen sich alle „in Schale schmeißen“: weiße Trainingsjacke, schwarze Hose. Neue, die noch kein Trikot haben, wollen nicht mit aufs Bild, wollen nicht als Außenseiter erscheinen. Auch das einheitliche Outfit zeigt: Wir gehören zusammen.
Kommandos kommen lautlos Die Teams verteilen sich auf dem Kunstrasen. Eine Gruppe macht Konditions- und Krafttraining, dreht Runde um Runde auf dem Platz in Altemühle, macht Liegestütze. Ein Trainer schießt die Torhüter warm, die entgegen der Laufrichtung nach dem Ball hechten müssen bis ihnen der Schweiß übers Gesicht läuft. Und eine Gruppe sprintet um Hütchen, macht Sprung- und Schnellübungen. Sie „hören“ auf das Kommando des jüngsten Trainers. Der, Dennis Behling aus Plettenberg, schwitzt im Alltag für sein Fachabi. Als Co-Trainer sorgt er freitags mit für die Fitness der GFC-Kicker. Seine Anweisungen sind klar – und ruhig. Sein Vater, ebenfalls im Trainer-Team, ist ge-
Gelungene Integration über Kultur- und Sprachgrenzen hinweg Seine Liebe zum Fußball kann der Marokkaner Zaidane El Mhammedi-Alaoui (34) beim GFC ausleben. Hier kann er sich auch „mit den Kollegen unterhalten.“ Gleich, welcher Herkunft, aus Marokko, aus der Türkei, Polen oder Russland, sie „sprechen“ alle eine Sprache, wenn sie sich über Gebärden verständigen. Co-Trainer Dennis Behling bestätigt das. Er selbst kickt beim TuS Plettenberg. Die Art wie beim GFC mit Menschen umgegangen wird, beeindruckt ihn. Das Training selbst sei lustiger, sagt der Fachoberschüler: „Man geht danach nicht einfach nach Hause.“ Zusammenhalt werde gepflegt. Diese Inklusion soll noch intensiviert werden. Behling und der GFC möchten eine Mannschaft aufbauen, in der Hörende und Gehörlose zusammen spielen. „Die Verständigung erfolgt über Blickkontakte“, erklärt Dennis Behling. Man müsse halt mehr auf andere achten und taktisches Verständnis schulen.
Das Kopfkino folgt Vorurteilen Das Training am Freitagabend und die Motivation der Akteure unterscheiden sich ansonsten, von der Geräuschkulisse mal abgesehen, nicht von dem „normaler“ Vereine. Kein Grund also überrascht zu sein, als ich gehe. Die jungen Männer zwischen 20 und Mitte 30 sind ganz normal – nur meine Schlussfolgerungen nicht. Das Kopfkino folgt Vorurteilen. Unbewusst. Warum sollte, wer nicht hören kann, nicht sprechen können? Und Fußball spielen können sie auch, wie die Titel zeigen. Dass beim Schiedsrichter eine Fahne die Pfeife ersetzt und Spieler, die „Elfmeter“ fordern, dafür den Daumen bei geschlossener Faust nach oben drehen, sind einige der Unterschiede.
Und an die kann man sich gewöhnen. Man muss nur genauer hinschauen, um den anderen wahrzunehmen. Das kann auch im „normalen“ Leben nicht schaden. www.gfc-werdohl1997.de
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Fragen
hörlos. Dadurch hat der Plettenberger früh gelernt, sich per Gebärdensprache zu verständigen. Ein paar Handzeichen und alle wissen, was zu tun ist, wie die Übung abläuft. Die Trainer geben zwischendurch Erklärungen, korrigieren, formen Zeichen mit den Fingern. Das alles geht ganz ruhig, konzentriert und doch locker zu. Das schätzen die Sportler. Für Metallbauer Florian Seward (26) ist der GFC „ein super Verein“. Er ist gern mit der Mannschaft zusammen unterwegs, freut sich auf die Turniere. Adem Yabancioglu (35) schätzt neben dem Fußball spielen „das Zusammensein mit meinen Kollegen. Der GFC Werdohl ist wie eine Familie für mich“. Fabian Jatzkowski (28) ist Torwart. Ihm „macht das beim GFC Werdohl richtig Spaß.“
an Ralf Bratkus, 1. Vorsitzender und Gründungsmitglied des GFC Werdohl: Wie kam es zur Gründung des GFC Werdohl? Der Verein wurde am 28. Juni 1997 als Freizeitclub für die ganze Familie (Gehörlose und Hörgeschädigte) gegründet. Es wurden gemeinsame Ausflüge, Treffen und Aktivitäten organisiert. Natürlich durfte auch eine sportliche Komponente nicht fehlen. So wurde dann auch der Fußballclub gegründet. Haben sie auch Angebote für gehörlose Frauen zum Beispiel? Leider haben wir aus finanziellen Gründen keinen Vereinsraum, in dem man sich regelmäßig, zwanglos treffen könnte. Da könnten sich dann auch die Frauen und Kinder unterhalten und irgendwelchen Hobbys und Aktivitäten nachgehen. Auch Karnevals- und Weihnachtsfeiern müssten nicht immer in der Kneipe stattfinden, was für viele Mitglieder oft zu teuer ist. Was bietet der Verein außer Fußball? Seit 2015 gibt es auch noch die Abteilung Mountainbike und Fahrrad. Wie erklären Sie die Bedeutung, die der GFC im Fußball hat und sein großes Einzugsgebiet? Der GFC Werdohl ist der einzige Fußballverein für Gehörlose im Märkischen Kreis. Viele unserer Spieler haben einen Migrationshintergrund und freuen sich, in einem Verein Turniere und um Meisterschaften spielen zu können. Die Spieler kommen aus dem gesamten Ruhrgebiet, Sieger- und Sauerland. Wir sind ein Verein für gehörlose Mitglieder aller Nationen, die sich alle sehr gut verstehen. Es wird gemeinsam trainiert, gekämpft und auch gefeiert. Neue Mitglieder, egal woher, sind immer willkommen!
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NEUENRADES JUGENDARBEIT IST NEU AUFGESTELLT
Von Uwe Tonscheidt
Ann-Kristin Berg und Nadine Kaufmann sind das neue Leitungsteam im Jugendzentrum
Kaufmann im Mai 2017. Jetzt gilt es für die beiden „Neuen“ das Konzept des Kreisjugendamtes mit Leben zu füllen und für die OKJA in Neuenrade ein zukunftsfähiges Gerüst aufzustellen. „Dabei ist wichtig“, berichteten sie am Runden Tisch den anwesenden Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern, „die Jugendlichen mit einzubeziehen und Sie sollen die Möglichkeit haben mitzugestalten.“ Darauf haben junge Menschen einen Anspruch. Es ist gesetzliche Vorgabe. Bei der Gestaltung des Mädchenraumes ist das auf der Niederheide bereits gelungen: „Der sieht jeden Tag anders aus“, freut sich Ann-Kristin Berg über die Kreativität, die die Besucherinnen des Hauses da an den Tag legen. Auch die Besucher hatten schon ein Gestaltungsprojekt: aus Paletten ein Sofa bauen.
Das Neuenrader Jugendzentrum hat ein neues Leitungsteam. Sozialarbeiterin Ann-Kristin Berg aus Halver und Sozialpädagogin Nadine Kaufmann aus Menden sind jetzt für die Jugendeinrichtung auf der Niederheide verantwortlich. Nicht nur das Team ist neu. Die Jugendarbeit im Bereich des Jugendzentrums in Neuenrade neu aufzustellen, lautete im vergangenen Jahr das Ziel im Neuenrader Rathaus und in der Kommunalpolitik. Einher ging es mit der Erarbeitung eines neuen Kreisjugendamt-Konzeptes für die Offene Kinder- und Jugendarbeit - im Fachjargon mit OKJA abgekürzt. Das ist seit Anfang des Jahres in Kraft und regelt, wie künftig die OKJA in den vom Kreisjugendamt betreuten Städten und Gemeinden stattfinden soll. Dazu gehören alle kleineren Kommunen ohne eigenes Kreisjugendamt, unter anderem Balve, Herscheid und Neuenrade. „Wir haben die Jugendarbeit komplett neu angefasst“, berichtet Neuenrades Bürgermeister Antonius Wiesemann Ende Mai am „Runden Tisch Jugendzentrum“. Dazu gehört, sich personell neu aufzustellen. In Kooperation mit dem Märkischen Kreis habe man an den Unis nach geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern Ausschau gehalten. Und wurde fündig. Sozialarbeiterin Ann-Kristin Berg trat im November 2016 ihren Dienst an. Sozialpädagogin Nadine
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Ganz konkrete Mitwirkung der Besucherinnen und Besucher ist auch vor der Jugendzentrumstür gefragt. „Die Außenfassade des Jugendzentrums wird neu gestaltet“, kündigte Antonius Wiesemann Ende Mai an. Er sei auf die kreativen Vorschläge der jungen Leute gespannt. Jugend- und Sozialausschuss-Vorsitzende Ulrike Wolfinger freut sich darüber, dass sich die im Vorjahr eingeführten Samstag-Öffnungszeiten im Jugendzentrum bewährt haben. Seitdem ist das Haus donnerstags, freitags und sams-
tags für Kinder und Jungendliche geöffnet. Die Öffnungszeiten sollen jetzt mit Besetzung der beiden Vollzeitstellen neu geregelt werden. Eine Entscheidung steht noch aus. Auch hielt sich das Leitungsduo im Mai und Juni noch mit Informationen darüber zurück, wie die weitere konzeptionelle Arbeit künftig konkret aussieht. Das in Arbeit befindliche Konzept ist auch ein zu leistender Abstimmungsprozess: mit den Verantwortlichen vor Ort, den Verantwortlichen des Kreisjugendamtes und mit Beteiligung der jungen Menschen im Jugendzentrum. Für deren Mitwirkung wird es einen Beirat geben, kündigt Ann-Kristin Berg an. SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Wette hört das mit Blick in die Vergangenheit gern. Er macht keinen Hehl daraus, dass er mit der Art und Weise wie das in den Jahren vor 2016 gehandhabt wurde, nicht zufrieden war. Darüber hinaus stehen weitere Aufgaben in der Neuenrader Jugendarbeit an. Mit dem neuen Leitungsduo im Jugendzentrum haben die Rathausverantwortlichen wichtige Personalien geregelt. Es gibt jedoch weiteren Bedarf. Die sogenannte „aufsuchende Jugendarbeit“, die unter anderem im Bereich Wall über Jahre ein Thema war, wird auch künftig ein Thema sein, so Wiesemanns Hinweis. Hauptamtsleiter Dierk Rademacher fügt hinzu, dass eine personelle Ergänzung da zwingende Voraussetzung sei. Beim Thema Drogenproblematik, so Sozialarbeiterin Ann-Kristin Berg, habe man bereits Kontakt mit Fachleuten der Drogenberatung. Die Probleme, die im Bereich Wall auftreten, seien nicht nur eine Frage der Jugendarbeit, so Neuenrades Rathauschef. Ein Teil der Probleme würden durch Erwachsene ver-
ursacht. „Da muss das Ordnungsamt tätig werden,“ sagt Antonius Wiesemann. In Sachen Jugendzentrum hat der Bürgermeister Kapazitäten im Terminkalender frei gehalten. Er will dem Haus einmal im Monat für eine Stunde einen Besuch abzustatten, als Bürgermeister „zum Anquatschen“. Zu wissen, wie die junge Generation so tickt, was ihr Freude macht und wo der Schuh drückt, ist für einen ersten Bürger der Stadt nicht verkehrt. Demografischer Wandel und Bevölkerungsrückgang ist für die politisch Verantwortlichen im ländlichen Raum ein wichtiges Zukunftsthema. Und da definiert der gelernte Gartenbaumeister Antonius Wiesemann Jugendarbeit als Standortfaktor: „Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche sich in ihrer Stadt wohlfühlen. Wenn ich positive Erinnerungen an meine Kindheit und Jugend habe, dann komme ich nach einer Ausbildung auch gerne wieder zurück.“ Eine so gestaltete Kinder- und Jugendarbeit sieht der Rathauschef als Gemeinschaftsaufgabe. Denn die findet ja nicht nur im Jugendzentrum statt, sondern vielerorts in der Stadt. „Oft wissen die Akteure in der Jugendarbeit nur wenig voneinander“, sieht Wiesemann ein aktuelles Defizit. Vernetzung könne da künftig Verbesserungen für alle Beteiligten bringen. Ein Gedanke, den er mit dem Jugendforums-Vorsitzenden Wolfgang Schulte teilt. Das vom Neuenrader Bürgerpreisträger 2016 initiierte VIP Jugendforum hat gerade die Vernetzung der Jugendangebote zum Ziel.
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MARTIN MICHAELIS MULTITALENT MIT STARKER STIMME
Von Iris Kannenberg
Herscheider ist als Musiker, Filmer, Synchronsprecher und Moderator unterwegs
Martin Michaelis ist in Werdohl geboren, lebte als Kind in Plettenberg und ist heute Herscheider aus Überzeugung. Also ein echtes Sauerländer Urgestein. Martin wirkt ruhig, ausgeglichen, macht einen sympathischen Eindruck. Man fasst Vertrauen zu ihm. Eigentlich vom ersten Moment an. Auf die Frage, wo er gerne das Interview machen möchte, fällt seine Wahl auf den Hüinghauser Museumsbahnhof. Das ist sein Lieblingsplatz. Hier fährt er manchmal einfach nach einem hektischen Tag vorbei, genießt die Stille und das märchenhafte Ambiente
nicht nur zu schauspielern, sondern auch vorzulesen. Aus selbst geschrieben Texten, aber auch aus den Büchern anderer Autoren. Mir liest er einen kurzen Text vor und ich begreife, da sitzt jemand vor mir, der könnte aus einer chinesischen Anleitung zum Zusammenbau für Regale noch etwas Spannendes herauskitzeln. Wenn er liest, ist man sofort in einer ganz anderen Welt. Man taucht mit ihm in den Text ein. Er fesselt seine Zuhörer durch Stimme und Ausdruckskraft.
und tankt auf. Er ist dort bekannt, hat schon einen Werbefilm mit dem Verein gedreht, der den Bahnhof verwaltet und ist mit allen „per Du“. Wir setzen uns in den Bahnhofskiosk und er beginnt einfach zu erzählen. Was er so macht und wie lange schon.
Ebenso ist das, wenn er eine Dokumentation einspricht. Die Bilder bekommen einen besonderen Glanz. Seine Stimme berührt, sie nimmt den Zuhörer mit. Man kann sich dem nicht entziehen. Als Synchronsprecher ist er schon deshalb gut, weil er jede Gefühlsregung des Schauspielers da auf der Leinwand 1:1 aufnehmen und
Martin ist ein Multitalent. Er ist Musiker, beherrscht mehrere Instrumente und hat auch schon mal eine Zeit lang in einer Reggae-Band gespielt. Ist mit der Band getourt, hat dort auch seine Liebe zur Fotografie und zum Film entdeckt. Er spielt auch Kirchenorgel. Ein Instrument, das er liebt, aber aufgeben musste. Zu groß. Passt eben nicht in jede Tasche. Irgendwie unpraktisch, wenn man auf Tournee gehen will. Leider.
Eigenes Ton- und Filmstudio
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Martin Michaelis, der Elektrotechnik gelernt hat, entdeckt über die Musik, dass er auch ein begabter Filmer ist. Schon früh versucht er, sich ein entsprechendes Equipment aufzubauen, filmt Konzerte und Events, erstellt Dokumentationen und Werbefilme für seine Kunden. „Da wächst man eben so rein“, antwortet er auf die Frage, wie er gelernt hat, mit der Kamera umzugehen. Heute hat er in Herscheid-Rärin ein eigenes Ton- und Filmstudio, in dem er die Filme bearbeitet, schneidet und synchronisiert.
übersetzen kann. Warum?, frage ich ihn. Seine Antwort ist einfach: Er liebt das Leben, setzt sich damit auseinander. Es ist ihm nicht gleichgültig, was in seiner Umwelt passiert. Menschen sind seine Passion.
Überhaupt - Synchronisation! Er entdeckte früh sein Talent als Schauspieler. Andere Menschen sprechen ihn immer wieder an, auf seine coole Stimme und seine Fähigkeit, allein mit dieser Stimme einer Rolle ein ganz besonderes Gewicht zu geben. Martin Michaelis beginnt
Mit scharfen Augen und wachem Geist stemmt er sich gegen jede Art von Ungerechtigkeit. Ungerechtigkeit regt ihn auf, ist etwas, das ihn sichtbar beschäftigt. Nicht als einer, der nur meckert, sondern jemand, der sich engagiert und nach Lösungen sucht.
Er moderiert auch auf Festen und Feiern. Klar, mit der Stimme und dieser Präsenz wird er gerne gebucht. Moderation ist für ihn noch einmal eine besondere Herausforderung. „Ohne doppelten Boden“, sagt er, „und ohne die Möglichkeit, einfach alles noch einmal zu machen und Fehler per Drag and Drop zu korrigieren.“ Aber gerade das fordert ihn heraus. Dieser direkte Kontakt zu den Menschen. Dieses Spontane und Unvorhersehbare macht ihm Spaß.
Großes Herz und weiter Blick
Lesungen, Moderation. Er kann das alles richtig gut. Und ist doch jemand, der die Natur liebt, die Stille der Herscheider Wälder und es schön findet, wenn die Rehe direkt bis vor die Haustür kommen. Als Kontrapunkt zu seiner oft turbulenten Selbstständigkeit. Der dabei sehr bescheiden daher kommt und trotz dieses bunten Sammelsuriums an Gaben nicht viel Aufsehens um sich selbst macht. Der einfach leben möchte. Und andere leben lässt.
Nach seinen Visionen für die Zukunft befragt, erzählt er von seinen Plänen, eine eigene Show auf die Beine zu stellen. Irgendwie so in Richtung politisches Kabarett. Nur sensibler. Feiner. Ohne platte Schaufel, die man dem Publikum vor den Kopf schlägt. Er will seine eigenen Texte vor Publikum lesen. Daraus ein abendfüllendes Programm zusammenstellen. Ein Mix aus Lesung, Film und Kabarett sollte es sein. Vielleicht noch mit jemand
An diesem Nachmittag mit ihm am Hüinghauser Bahnhof, zeigt er sich mir als Mensch mit großem Herz und weiten Blick. Offen für das, was die Zukunft für ihn bereit hält. Geerdet und doch so kreativ, dass man direkt Lust bekommt, mit ihm ein Projekt zu starten. Einen Werbefilm vielleicht. Oder eine Lesung. Oder einfach nur einen dieser Zugwagons zu restaurieren, die hier überall herumstehen. Über uns zieht ein Segelflugzeug seine Bahn am blitzblauen Himmel. Martin hat Recht. Ein
anderem zusammen. Es fällt ein Name. Okay, noch so ein Urgestein.
besonderer Ort. Mit einem besonderen Flair. Zum Kraft tanken. Ich spüre es auch.
Ansonsten ist er auf dem Sprung, mit seiner Stimme durchzustarten. Und organisiert fast nebenbei dann
noch Events und filmt diese gleich mit. Events machen ihm Spaß, aber er macht gleich klar, dass er ein Teamplayer ist. Dass er Freude daran hat, mit anderen zusammenzuarbeiten. So eine Herausforderung, wie die Planung eines großen Dorffestes, zusammen anzugehen. Und den Erfolg dann auch gemeinsam zu genießen. Martin bewegt sich elegant in den unterschiedlichen kreativen Welten. Musik, Film, Texte, Synchronisationen,
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50 JAHRE WIEHARDT Wandern ist nicht nur des Müllers Lust
von Martin Büdenbender
„Die Wiehardt ist ein altes Fachwerkhaus, viele Leute geh’n da täglich ein und aus, Man kann wippen, schaukeln, spielen, manchmal läuft man sich auch Schwielen, War man einmal dort, dann will man nicht mehr fort.“ Diesen netten Reim ließ sich die Klasse 3 der Grundschule Hüinghausen vor 30 Jahren einfallen und bedankte sich so für ein paar Tage Gastlichkeit im schönen SGVWanderheim, das damals gerade 20 Jahren bestand. Inzwischen ist die Wiehardt 50 Jahre alt geworden und hat in dem halben Jahrhundert Tausenden von Wanderern, Ausflüglern, Schülerinnen und Schülern, Freundeskreisen und Familien mehr als nur ein Dach über dem Kopf geboten. Alle haben sich dort wohl gefühlt und schöne Eindrücke mit nach Hause genommen. Viele haben diese – so wie die Hüinghauser Grundschüler – noch vor Ort im Gästebuch festgehalten. „Ich bin ein Wandrer hier auf Erden, bin selbst zu Haus ein flücht`ger Gast, kann ich auch hier nicht sesshaft werden, so mach’ ich doch, wo’s schön ist, Rast“, dichtete beispielsweise der langjährige SGV-Vorsitzende Emil Rittinghaus 1970 anlässlich der Jahresabschlusswanderung ins Gästebuch.
Thomas Dahlhaus erinnert sich gerne Geführt wird das Wanderheim, das auf dem Gebiet der Stadt Plettenberg liegt, von der SGV-Abteilung Lüdenscheid unter dem Vorsitz der Herscheiders Thomas Dahlhaus. Auch er verbindet seine ganz persönlichen Erin-
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nerungen mit der Wiehardt: „Meine Familie ist zum SGV gekommen, weil mein Bruder wie viele Generationen von Schülern vor ihm und nach ihm in der 4. Schulklasse die Grundschulabschlussfahrt zur Wiehardt unternommen hat. Anfangs war die Wiehardt für mich ein Wanderziel, das zusammen mit der Wandergruppe mehrmals im Jahr angelaufen wurde. Da ich mich nach einigen Wanderungen gut auskannte, bin ich dann zusammen mit den anderen Kindern, die mitwanderten, vorgelaufen, um die Wandergruppe anzukündigen. Kulinarisch gesehen war, zumindest was die gekochten Speisen anging, die Wiehardt für mich eher ein rotes Tuch – Dicke Bohnen, Pfannengrütze, Grünkohl, Erbsensuppe – alles Dinge, die ich nicht mochte. Gut, dass es immer eine sogenannte „Extrawurst“ von einer der Hütten-Mamas gab und ich nicht verhungern musste. Hier habe ich in der Zeit auch Wanderwochenenden erlebt, die samstags mit einem Frühstück begannen – dabei habe ich auch zum ersten Mal Bratkartoffeln zum Frühstück gegessen... Samstags am Abend haben wir Kinder dann im Matratzenlager herumgetobt, während unsere Eltern langweilige Gespräche im Erdgeschoss führten. Heute weiß ich, dass die Erwachsenen vermutlich destilliertes Obst und flüssige Kräuter zu sich genommen haben. Bei einer Begebenheit haben sich Siegfried Linnepe und mein Vater ein Zimmer geteilt – mein Vater wurde bemitleidet, weil Siegfried als Schnarcher bekannt war -
Eintrag ins Gästebuch, das zum Jubiläum auslag.
und am Morgen kam Siegfried unausgeschlafen zum Frühstück, weil ihn das Sägen meines Vaters wach gehalten hat. Später war die Wiehardt ein Ziel, um mit dem Fahrrad hierhin zu fahren. Einmal bin ich als Jugendlicher ganz allein und spontan von Lüdenscheid mit dem Rad hierhin geradelt, um in überraschte Gesichter zu schauen, was ich denn allein hier wollte und ob meine Eltern wüssten, wo ich war. Ich brauche nicht extra zu erwähnen, dass es damals noch kein Handy gab. Später fand ich es dann spannend, mit meinem ersten eigenen Auto durch den Wald zur Wiehardt zu fahren. Dies in meiner „Sturm – und Drangzeit“ viel zu schnell, was dann als Info bei Günter Arndt – personifiziertes Wiehardt – Urgestein – ankam und mir meinen ersten richtigen Anpfiff einbrachte. Meinen zweiten Anpfiff habe ich dann kassiert, weil ich bei einem meiner Geburtstage, ich glaube dem 20., für das Lagerfeuer das Kaminholz aus dem Schuppen genommen habe – schon damals und heute immer noch ein „Sünde“. Neben einer Strafzahlung musste ich anschließend helfen, neues Holz aus dem Wald zu holen.
Das Wanderheim kann auch gemietet werden. Hier wurde es zur Taverne „Zum besseren Betrüger“
Eine Leckerei für alle Wanderer: das Holzofenbrot von der Wiehardt.
Dies soll auf keinen Fall bedeuten, dass mein Verhältnis zu Günter Arndt oder den anderen Wiehardt-Aktiven einen Knacks bekommen hätte. Ich war hier immer willkommen und hatte – so mein Eindruck – bei etlichen Wiehardt-Freunden einen Stein im Brett. In den Folgejahren war ich dann mehrmals als Organisator von Wochenendfreizeiten hier oben, sei es mit der damals existierenden Kindergruppe, später mit der Jugendgruppe und mehrmals mit den Volkstanzgruppen. Dabei kann ich mich daran erinnern, dass wir unsere Lebensmittel mit Schlitten und Rucksack von Wellin herüber getragen haben. Tagsüber haben wir Volkstanz gemacht und abends saßen wir dann am Ofen und haben gesungen. Nicht selten hat der letzte Geselle des Abends schon mal den Kaffee für das Frühstück aufgesetzt, bevor er ins Bett gegangen ist.“
Aus altem Pachthof wurde in Eigenleistung ein schmuckes Wanderheim
So sah der alte Pachthof vor gut 50 Jahren aus, bevor er zum Wanderheim Wiehardt umgebaut wurde.
„Schon lange hatte der SGV in den 50er und 60er Jahren den Wunsch nach einem eigenen Wanderheim gehegt und konnte sich diesen durch einen günstigen Mietvertrag mit dem Freiherrn von dem Busche-Ippenburg schließlich 1967 erfüllen“, erinnert die SGV-Abteilung auf ihrer Homepage. „Das Haus, ein alter Pachthof, landschaftlich sehr schön auf der Höhe zwischen Plettenberg und Herscheid gelegen, sah von außen nicht schlecht
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aus, war aber innen renovierungsbedürftig. Ohne Geld, doch mit viel Idealismus wurde die Arbeit in Angriff genommen. Es gelang, die Zimmer so weit herzurichten, dass schon acht Wochen nach Pachtbeginn die ersten Übernachtungsgäste aufgenommen werden konnten. Um den früheren Kuhstall zu einem Tages- bzw. Aufenthaltsraum umzubauen, wurde natürlich mehr Zeit gebraucht. Nachdem die Futtertröge ausgebaut und zu Waschtrögen umfunktioniert worden waren, ein großer gemauerter Ofen eingebaut, aus zwei von Grävinglöh herangeschafften alten Wagenrädern Leuchter gefertigt, Holzvertäfelungen angebracht und eine einheitliche Bestuhlung angeschafft worden waren, strahlte der ehemalige Kuhstall eine urgemütliche Hüttenatmosphäre aus. Die Wiehardt wurde schnell zum Mittelpunkt des Vereinslebens. Es haben sich zu keiner Zeit so viele Neumit-
glieder angemeldet wie damals. Um Geld für notwendige Ausbauarbeiten zu verdienen, wurden Sommerfeste veranstaltet. Heute finden auf der Wiehardt außer dem Sommerfest auch noch das Kohl- und Mettwurstessen sowie der so genannte Hiärkelmai (das plattdeutsche Erntedankfest) alljährlich statt und haben einen guten Ruf weit über die nähere Umgebung hinaus. Da die Wiehardt sehr einsam liegt, hat man sich immer um gute Nachbarschaft mit den umliegenden kleinen Gehöften bemüht. Nachbarschaft war ja ursprünglich auch Notgemeinschaft, in der einer dem anderen half. Vor allen Dingen in den Wintermonaten, wenn das Haus oft wochenlang nicht mit dem Auto erreicht werden konnte, hatte Bauer Mantel mit Pferd und Schlitten den Wanderfreunden oft die lebensnotwendigen DinDie Wiehardt heute aus der Vogelperspektive (Luftbild: Sebastian Loer) ge herangeschafft. Im Sinne von Brauchtumspflege hatten die Aktiven von der Wiehardt damals das Neujahrs-Singen wieder aufleben lassen. Zur Freude der Nachbarn machten sich die SGVler am Silvesterabend auf ihren mindestens zweistündigen Weg durch die Nacht zu den umliegenden Höfen, wünschten singend ein gutes „Neues Jahr“ und überreichten den „Neujahrsplatz“, ein wohlschmeckendes, rundliches Hefegebäck.
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HOCHZEITEN UND FEIERLICHKEITEN JEGLICHER ART IM HAUS BIS 200 PERSONEN CATERING AUSSER HAUS BIS 1500 PERSONEN
Beliebtes Ziel von Schulklassen und Gruppen Den Sturm „Kyrill“ hat das Wanderheim im Jahr seines 40-jährigen Bestehens unbeschadet überstanden, allerdings hat man nun schon vom Hauptweg aus, wieder freie Sicht auf das Haus. Vor fünf Jahren wurde das Haus entsprechend der aktuellen Anforderungen des Brandschutzes sicher gemacht. Sichtbare Auswirkungen dieser Maßnahmen sind die neuen Balkone, die am Wanderheim installiert wurden und als Fluchtwege dienen. Renovierungen, wie zum Beispiel die Erweiterung der Heizungsanlage auch auf den großen Aufenthaltsraum und ein neuer Anstrich von außen und innen, halten das Haus weiterhin attraktiv, was auch die gestiegenen Übernachtungszahlen bestätigen. Daher wurde auch im Jahr 2017 der Mietvertrag um weitere fünf Jahre verlängert.
Dafür stehen 34 Betten verteilt auf 6 Zimmer und einen großen Schlafraum bereit. Am Wochenende sind es 8 Betten weniger, da diese Zimmer für den Hüttendienst reserviert sind. Die Gruppen haben eine eigene Küche zur Verfügung ( Selbstverpflegung ) und einen großen Aufenthaltsraum (beheizbar mit Heizung und Kachelofen). Die Wiehardt kann nach Absprache auch für Tagesaufenthalte genutzt werden. Dabei steht ein eigenes Grillhaus zur Verfügung, ausreichend Sitzgelegenheiten am Haus, ein Spielplatz, eine Lagerfeuerstelle und vieles mehr. Bei Interesse wenden Sie sich an anfrage-wiehardt@sgv-luedenscheid.de
Das Wanderheim Wiehardt mieten kann jeder, der mit einer Gruppe von Freunden, Bekannten oder Familie schöne gemeinsame Tage mitten in der Natur verbringen möchte. In der Woche wird das Wanderheim gerne von Kindergärten und Schulklassen für Ausflüge und mehrtägige Aufenthalte genutzt. Gastlichkeit wird auf der Wiehardt nicht nur beim Jubiläumsfest groß geschrieben.
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MIT DEM HERZ IN DER HAND Multitalent Julian Heidrich - Turner, Musiker und Schauspieler „Ich würde gerne irgendwann einmal in einem Kinofilm mitspielen.“ Julian Heidrich hat sein Herz an die Schauspielerei gehängt. „Mit dem Herz in der Hand“, heißt sein Leitspruch. Der 28-jährige Plettenberger geht offen auf andere Menschen zu, hat einen mitreißenden Humor, bezeichnet sich selbst als „sehr emotional“ und ist auf jeden Fall ein Energiebündel. Und hat vielfältige Talente: Turner, Musiker, Schauspieler. „Zu Hause rumsitzen, das kann ich überhaupt nicht.“ Nach dem Abitur besuchte Julian Heidrich eine Schauspielschule in Köln. „Das war ein dreiwöchiger Kurs, eine Einführung in die Grundlagen, aber zu der Zeit war ich
Text Bernhard Schlütter Fotos Martin Büdenbender
noch nicht so weit, mich komplett für die Schauspielerei zu entscheiden“, erzählt er. Also erst mal was Richtiges lernen. Julian studierte Soziale Arbeit an der Uni Siegen. Seit vier Jahren betreut er als Sozialpädagoge eine Wohngruppe für Kinder und Jugendliche in Eiringhausen. Seine Arbeitgeberin ist die Evangelische Jugendhilfe Friedenswald. „Meinen Beruf, meine Arbeit mache ich total gerne“, betont er. Es geht ihm aber auch um die Sicherheit einer festen Anstellung, „damit ich meine Rechnungen bezahlen kann“.
Mit Hardcore-Band Atoa musikalisch unterwegs Mit Leidenschaft geht Julian seinen Hobbys nach: Schauspiel und Musik. „Musik gehörte eigentlich immer zu meinem Leben“, sagt er. Im Alter von vier Jahren bekam er Klavierunterricht. „Ein bisschen“ Gitarrespielen brachte er sich später selbst bei. Sein Lieblingsinstrument ist aber das Schlagzeug. Er trommelte zu Schülerzeiten in verschiedenen Bands und jetzt seit einigen Jahren bei der Hardcore-Formation
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schauen“, profitiert er bei seiner Entwicklung als Schauspieler davon. Seine Mentorin Laura Thomas hilft ihm, gibt viele Tipps. Sie hat Julian auch vor zwei Jahren ermutigt, sich wieder der Schauspielerei zuzuwenden. Mit ihr dreht er auch immer wieder Sketche und Kurzfilme, die sie im Internet veröffentlichen. Über die Agentur Initio kommen des Öfteren kleine Rollen für Julian rein. So spielte er u.a. in der SAT1-Reihe „Schicksale“ in vier Folgen mit. „Das ist besser als jeder Workshop“, schätzt er die Erfahrungen bei richtigen Fernsehproduktionen hoch ein. „Dabei wird sehr professionell gearbeitet von der Regie bis zur Maske.“
„Ich würde gerne ein cooles Drama spielen“ Ein Traum für ihn wäre eine eigene (Fernseh-)Produktion, „doch das ist sehr aufwendig“. Sein Haupttalent liegt sicher im Komödienbereich, doch Julian wäre kein ambitionierter Schauspiellehrling, wenn er nicht gerne „ein cooles Drama“ spielen wollte. Welche Filme schaut Julian am liebsten? „Wenn ich am Ende des Films total fertig bin, dann finde ich den gut. Ich bin da sehr emotional.“ Julian Heidrich trägt halt sein Herz in der Hand. „Atoa“. Die Band mit Mittelpunkt in Düsseldorf brachte im vergangenen Jahr das Debütalbum „Unter Wölfen“ heraus. Beim Lable „A Rising Empire“ soll noch in diesem Jahr der zweite Longplayer auf den Markt kommen. Daher ist für „Atoa“ viel Studiozeit angesagt. Es gibt dennoch einige Gelegenheiten, Julian Heidrich und „Atoa“ live auf Festivals zu erleben: am 8. Juli bei Rockaue in Bonn, 5. August beim Festivalkult umsonst & draußen in Porta Westfalica und am 12. August beim Nonstock Festival in Fischbachtal.
TV-Jahn-Turnhalle ist zweites Zuhause Bleibt neben Beruf und Musik noch Zeit für die Schauspielerei? Wenig, aber Julian bleibt dran. Gerade hat er ein neues Showreel aufgenommen, mit dem er bei der Schauspielagentur Initio (Berlin) gelistet und das auch auf der Videoplattform Youtube zu sehen ist. Laura Thomas, Schauspielerin, Fotografin und Videofilmerin aus Krefeld, hat ihn in der TV-Jahn-Turnhalle in Plettenberg in Szene gesetzt. Die Turnhalle ist für Julian das zweite Zuhause. Seit seinem dritten Lebensjahr ist er im TV Jahn Plettenberg aktiv, brachte es bis zum Deutschen Meister im Jahn-Sechskampf im Jahr 2006 und turnt noch heute in der Verbandsligamannschaft des TV Jahn. „Beim Gerätturnen habe ich gelernt, mir vieles abzu-
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PANNEN MIT PEDELECS KÖNNEN TEUER WERDEN Welche Versicherung hilft? Komplett fragt Experten, was sinnvoll ist.
Laues Lüftchen, blauer Himmel, frisches Grün. Ideale Bedingungen fürs Radeln. Der Spaß kann auch seine Tücken haben. Denn: Alle zwei Minuten wird in Deutschland ein Fahrrad gestohlen. Die Zahl der Unfälle mit Pedelecs, also Elektro-Fahrrädern, hat sprunghaft zugenommen, allein zwischen Januar und September 2016 um knapp 40 Prozent. Oft wird’s dann teuer. So kostet ein neuer Akku auch schon mal 800 Euro. Genug Gründe, sich über die richtige Versicherung rund ums Rad Gedanken zu machen. „Man muss sich schon überlegen, ob man sein Rad unbeaufsichtigt stehen lässt“, sagt Michael Henke, Inhaber der Provinzial-Agentur Henke & Kober in Werdohl. Grundsätzlich gilt: „Das Rad gehört generell zum Hausrat und ist gegen Einbruchdiebstahl versichert“, so Henke. Aber: Eine Hausrat-Versicherung zahlt nur dann, wenn das Rad aus verschlossenen Räumen (Keller, Garage) gestohlen wird. Sie bleibt außen vor, wenn man mit dem Rad unterwegs ist. Dann, so Michael Henke, „ist es nur mit einem Extrabaustein gegen Diebstahl versichert“. Die Tarife sind, wie bei der Autoversicherung, unterschiedlich. Sie richten sich nach dem Risiko in der Region. „Der Schutz gilt 24 Stunden weltweit. Das Rad muss aber gesichert sein“, weiß Henke. Leistungen der Versicherung gibt es mit dem Baustein dann auch, wenn das Rad auf einer Tour im Sauerland oder im Urlaub auf Mallorca abhanden kommt. Der Versicherungs-Fachmann weist darauf hin, dass eine polizeiliche Meldung ebenso nötig ist, wie der Nachweis, dass es das Rad auch gab (Foto, Rechnung).
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Von Rüdiger Kahlke
Policen nur für das Rad hält Jens Altrichter, Inhaber des gleichnamigen Versicherungsbüros in Plettenberg, für „zu teuer“. Jedenfalls bei hochwertigen Rädern. Auch er rät zur Absicherung über die Hausrat-Versicherung, eventuell mit Zusatzprämien. Dann wird auch der Neuwert ersetzt. Alternativ sei eine Versicherung etwa über Radsportverbände zu überlegen. „Das ist ganz gut“, meint Altrichter mit Blick auf die Kosten. Zudem hält er eine private Haftpflichtversicherung für sinnvoll. Sollte jemand Fremdschäden verursachen, etwa weil er mit dem E-Bike zu flott unterwegs war oder eine Situation falsch eingeschätzt hat, kommt die Privathaftpflicht für das Malheur auf. Michael Henke betont zudem, dass die Regelung nur für zulassungsfreie Räder gilt. Räder mit Hilfsmotor oder S-Pedelecs seien über das nötige Nummernschild versichert. Reißt der Rahmen oder macht der Akku schnell schlapp, könnte ein Mangel des Herstellers vorliegen. Geht es darum, Ansprüche gegen Dritte geltend zu machen, kommt eine Rechtsschutzversicherung ins Spiel. Jens Altrichter hat ein praktisches Beispiel. „Kinder bis acht Jahre gelten als deliktunfähig.“ Verursachen sie Schäden am Rad oder einen Unfall, können Haftpflicht- und/oder Rechtsschutzversicherung hilfreich sein, wenn es darum geht, Ansprüche geltend zu machen - oder abzuwehren. Wer alle drei Versicherungen hat, muss allenfalls das zusätzliche Diebstahl-Risiko versichern. Prämien nur für das Rad richten sich nach dessen Wert. Je hochwertiger, desto teurer. Michael Henke rechnet bei einem 3.000 Euro teuren E-Bike mit Kosten von etwa 250 Euro im Jahr: 60 Euro für die Haftpflicht, 90 Euro für die Diebstahl-Versicherung, etwa 100 Euro für den Rechtsschutz. Unbeschwertes Radeln bieten inzwischen auch die Fahrradhändler mit an. Deren Versicherungspakete decken auch Schäden am Rad oder an der Elektrik ab. Selbst Verschleißschäden können mitversichert werden. Aber: Rechtsschutz- und Haftpflicht bleiben in der Regel außen vor und müssen gesondert vereinbart werden. Wie immer gilt auch hier: Preise und Leistungen vergleichen. Das billigste muss nicht das beste Angebot sein.
Tipp des Monats Kultursommer in Plettenberg an vier Sonntagnachmittagen (16., 23. und 30.7., 6.8.) mit parallelem Kinderprogramm, Bürgerschoppen mit „Zauberhaft und Band“ am Freitag, 21.7., Eintritt frei www.plettenberg.de Fr., 7.7., bis So., 9.7. Dorffest in Kleinhammer dohl veranDer Löschzug 2 der Feuerwehr Wer lhof in Schu staltet das beliebte Fest auf dem Kleinhammer
Juli
2017
1 Sa 2 So 3 Mo
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4 Di 5 Mi 6 Do
7.7. - 9.7. id Schützenfest Schützenverein Hersche lle sha haft insc eme e/G Schützenhall
7 Fr 8 Sa 9 So 10 Mo
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11 Di 12 Mi 13 Do 14 Fr
8.7. - 10.7. Schützenfest Schützenbruderschaft Hl. Drei Könige Garbeck Schützenhalle Garbeck
15 Sa 16 So 17 Mo
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18 Di 15.7. - 17.7. Schützenfest Schützenbruderschaft St. Sebastian Balve Balver Höhle
19 Mi 20 Do 21 Fr
Fr., 28.7., 16 Uhr Der Fischer und seine Frau, Märchen-Theater Platz neben der Eisdiele in Werdohl www.werdohl.de
22 Sa 23 So 24 Mo
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25 Di Sa., 29.7., 10 Uhr und AfterVolksschwimmen, Kanu-Challenge eid gsch Lan G show-Hawaii-Party der DLR Strandbad Langscheid www.sundern-sorpesee.de
28.7. - 30.7. Schützenfest Schützenverein Blau-Weiß Sundhelle in Plettenberg Schützenheim/Schießstand Sundhelle
26 Mi 27 Do 28 Fr 29 Sa 30 So 31 Mo
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VERANSTALTUNGEN ### NICHTS WIE HIN!
Sa., 8.7 & So., 9.7., jew. 10 - 18 Uhr 20 Jahre Bau- und Betriebshof & Feu er- und Rettungswache am Wall in Plettenb erg, Tag der offenen Tür am Samstag im Bau hof und Sonntag bei der Feuerwehr
August
2017
1 Di
3.8. - 5.8. Irish Folk und Celtic Music in der Balver Höhle www.festspiele-balver-hoehle.de
Do., 10.8., 20 Uhr ater Plettenberger Kultursommer, NN-The 7 201 er Luth „Ich fürchte nichts“ kt Unterm Stephansdachstuhl, Alter Mar
2 Mi 3 Do 4 Fr 5 Sa 6 So 7 Mo
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8 Di
Fr., 11.8., 16 Uhr Master Me, Bauchredner für Kinder l Platz neben der Eisdiele in Werdoh www.werdohl.de Sa., 12.8., 19 Uhr Schlagerparty des TuS Plettenberg unterm Stephansdachstuhl auf dem Alten Markt mit DJ Dominik vom Team ProLight
9 Mi 10 Do 11 Fr 12 Sa 13 So 14 Mo
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Sa., 12.8., 19 Uhr & So., 13.8., 11 Uhr Bergfest in Rärin der Löschgruppe Rärin der Freiwilligen Feuerwehr Herscheid
15 Di 18.8. - 21.8. Schützenfest Schützenverein Eiringhausen Festzelt unter der Hochbrücke
16 Mi 17 Do 18 Fr 19 Sa 20 So 21 Mo
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22 Di 23 Mi
Fr., 25.8., 19.30 Uhr Sommerkabarett „Bildung. Macht. Schulte.“ von und mit Volker Weininger Stadtbücherei Werdohl
Sa., 26.8., 19.30 Uhr Strandfest - 50 Jahre DLRG Herscheid, bunter Abend in der Gemeinschaftshalle Herscheid
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Tipp des Monats
27 So 28 Mo 29 Di 30 Mi 31 Do
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Sa., 19.8., 19 Uhr & So., 20.8., 11 - 18 Uhr Genuss am Fluss, jede Menge Kultur, mit Licht, Farben, Wasser, Feuer und Musik. Veranstaltung von Werdohl Marketing und WoGe Werdohl, Goetheparkplatz www.werdohl.de
WETTBEWERB FÖRDERT NEUE IMPULSE FÜR DAS EHRENAMT Vereine können sich bis 31. Oktober 2017 bewerben
Neuer Impuls für das Ehrenamt und neue Ideen: Die Volksbank im Märkischen Kreis schreibt einen Preis für Ehrenamt, Ideen, Verantwortung und Engagement in der Region – kurz „EIVER“ aus. Er ist mit insgesamt 17.500 Euro dotiert. Die Bewerbungsphase hat Anfang Mai begonnen. Sie dauert noch bis zum 31. Oktober 2017. „Die Resonanz ist bisher gut. Wir haben Kontakte in viele Bereiche“, sagt Marc Kostewitz, Abteilungsdirektor Marketing bei der Volksbank im Märkischen Kreis. „Interessante Projekte deuten sich vor allem in den Bereichen Gesundheit, Soziales und Sport an.“ Anlass für die Auslobung des Preises ist der 100. Geburtstag, den das genossenschaftliche Institut in diesem Jahr feiert. „So wollen wir in besonderer Weise bürgerschaftliches Engagement würdigen, eine Kultur der Wertschätzung für freiwilligen regionalen Einsatz stärken und Menschen motivieren, in diesem Sinne weiter zu handeln“, erläutert Karl-Michael Dommes, Vorstandssprecher der Volksbank im MK.
Zusammenhalt fördern: Engagement in den Bereichen Jugend- und Altenhilfe, Demografie, Alter und Hospiz, Pflege, sorgende Gemeinschaften. Hände reichen: Engagement in den Bereichen Inklusion, Kultur, Völkerverständigung und Friedensarbeit. Menschlichkeit zeigen: Engagement in den Bereichen Demokratie, Menschenrechte, Partizipation, Gleichstellung, Engagementförderung und Beteiligungskultur. „Es spielt keine Rolle, ob sich Gruppen mit bereits laufenden Projekten oder mit Projekten bewerben, die sich noch im Planungsstadium befinden“, betont Karl-Michael Dommes. Interessenten finden einen Bewerbungsbogen auf der Homepage der Bank unter www.volksbank-im-mk.de. Die vollständige Bewerbung mit weiteren Informationen wie Konzepte, Beschreibungen und Presseartikeln sollte per Mail über EIVER@volksbank-im-mk.de eingereicht werden. Die Preisverleihung findet am 16. Dezember im Rahmen des Festaktes zum 100-jährigen Jubiläum der Volksbank im Neuenrader Kaisergarten statt.
Fünf Kategorien EIVER zeichnet Projekte von Vereinen und gemeinnützigen Institutionen aus, die einer der folgenden Kategorien zuzuordnen sind: Perspektiven bieten: Engagement in den Bereichen Integration, Bildung, Qualifikation, Wissenstransfer, Ehrenamtsförderung, Leistungsmotivation und Sport. Zukunft gestalten: Engagement in den Bereichen Klima-, Telefon: 02391/1755 Natur- und Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Denkmalund Brauchtumspflege, Wissenschaft und Forschung, Gesundheit und Prävention, Feuer-, Katastrophen- und Zivilschutz.
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Komplett lecker. Autor Detlef Schlüchtermann
DER KNAUSERIGE ESSER – VOM DILEMMA DER TOP-GASTRONOMIE Die Gastronomie ist ein schwieriges Geschäft. Oft auch ein sehr ungerechtes. Da mühen sich Spitzenköche tagein, tagaus bis zu 16 Stunden am Herd ab, um nach den begehrten Auszeichnungen, allen voran, nach Sternen im Guide Michelin, dem renommiertesten aller Gastroführer, zu greifen. Sie kochen phantastisch, beherrschen alle Techniken der Zubereitung, wissen, wo und wie sie die besten Produkte heimischer Landwirte erwerben und verarbeiten können. Und wenn sie dann den Sterne-Olymp erklommen haben und resümieren, was letztlich außer dem Ruhm übrig geblieben ist, müssen viele resigniert feststellen: Nicht genug, um ein sorgenfreies Leben als Spitzenkoch führen zu können. Wer auf Top-Level kochen will, braucht Personal. Allein lässt sich eine Spitzenküche nicht führen. Erst im vergangenen Monat durfte ich bei Edouard Loubet, einem 2-Sterne-Star im provencialischen Bonnieux, das „heilige Reich“ besichtigen. Während im Restaurant sechs Tische bedient wurden, leisteten in der Küche acht Köche Schwerstarbeit, um jedes Gericht perfekt auf den Teller zu bringen. Das Timing, alles zur rechten Zeit auf den Punkt zu garen und dann noch gleichzeitig an einen mit sechs Personen besetzten Tisch zu servieren, ist Höchstleistung und erfordert auch ein gewisses Maß an Genialität. Und weil derartiger Perfektionismus Könner verlangt, die auch ein angemessenes Gehalt erwarten, wirft die Spitzengastronomie kaum Gewinne ab. Von den rund 280 besternten deutschen Spitzenköchen kämpfen nach Insider Angaben die meisten ums Überleben. Und das bei durchschnittlichen Preisen eines Sechs-GängeMenüs von 130 bis 150 Euro. Kaum zu glauben, dass dies keinen Gewinn abwerfen soll. Aber bei stolzen Einkaufspreisen für erstklassige Produkte (z.B. Bretonischer Steinbutt pro Kilo für 60 Euro) und der oben erwähnten großen Küchen-Brigade bleibt kaum etwas übrig. Ja, ein
wahrlich schwieriges Geschäft, das die meisten Top-Läden nur durch Querfinanzierung bewältigen. In der Regel stehen große Hoteliers oder andere Konzerne hinter der Sterne-Gastronomie. Sie machen das Geld mit Übernachtungen und buttern im Restaurant dazu.
Imbissbetreiber auf der Anklagebank Auf der anderen Seite, so erinnere ich mich an einen Prozess vor dem Landgericht Arnsberg, wo ich jahrzehntelang größere Verfahren journalistisch begleitete, gab es mal eine Reihe von Angeklagten, die gut gehende Imbisstuben betrieben. Als die Sprache auf ihre Gewinne kam, trauten die Richter kaum ihren Ohren. Von Hunderttausenden war da die Rede, mit wenigen Läden in wenigen Jahren. Das Dilemma allerdings: Die Betreiber beschafften sich das Fleisch an der Steuer vorbei und landeten auch deshalb auf der Anklagebank. Aber auch bei korrekten Abgaben an den Fiskus hätten die Imbissbudenbesitzer ein hervorragendes Einkommen gehabt, bei dem die Sterneköche vor Neid erblasst wären. Und bei jenen Gastronomen mussten für einen Grillspieß mit Pommes sechs Euro bezahlt werden. Um den Hunger zu stillen, ein guter Deal. Die Läden jedenfalls brummten. Was will ich mit den Ausführungen sagen? Anders als Franzosen oder auch Spanier und neuerdings auch die Skandinavier gelten die Deutschen als knauserig. Unsere westlichen Nachbarn kommen mit Rostlauben ins Sterne-Lokal und lassen es sich gut gehen. „Die Deutschen fahren mit riesigen SUVs vor und bestellen den billigsten Wein“, verriet mir jüngst ein Top-Gastronom. Kein Wunder also, dass hier mit minder guten Zutaten und einem hoch frequentierten Imbiss mehr verdient wird, als im angesagten Gourmet-Tempel. Eigentlich schade.
Anregungen und Kritik wie immer unter schluechtermann@komplett-magazin.de
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Von Martin Büdenbender
GENUSSTOUR ZWISCHEN VERSE UND LENNE Der komplette Ferientipp
Die Schönheit der Region zwischen Sorpe und Verse entdecken in den letzten Jahren immer mehr Erholungssuchende auf ihren Rädern. Unterstützt wird dieser Trend durch den Ausbau der Fahrradwege, etwa der Lenne route. Hinzu kommt, dass im Zeitalter der E-Bike-Mobilität die zahlreichen Steigungen im bergigen Sauerland ihre Schrecken verloren haben. Es ist Sommer. Die Sonne lacht vom Himmel. Das Sauerland zeigt sich von seiner besten Seite. Das satte Grün der Wälder und Wiesen wird nur vom tiefen Blau der Seen und Flüsse unterbrochen. Genau das richtige Wetter um eine Radtour in Angriff zu nehmen. Kevin und André haben ihre Mountainbikes startklar gemacht, Ilka hat sich ein Pedelec ausgeliehen. Die Route ist schnell festgelegt. Von Herscheid soll es durchs Tal der Schwarzen Ahe und entlang der Verse nach Werdohl, von dort hinauf nach Neuenrade, dann über Affeln nach Plettenberg und von dort zurück nach Herscheid gehen. Und damit die Tour ein wirklicher Genuss wird, haben sich die drei entschlossen, die entlang ihrer Runde liegenden Biergärten und Straßencafés aufzusuchen. Am späten Vormittag startet die kleine Gruppe am Wanderparkplatz der Versetalsperre. Gut gelaunt geht es den Silberg hinunter und dann ins Tal der Schwarzen Ahe.
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Dort liegt nur unweit des einstigen Silberg-Stollens das Hotel-Restaurant Herscheider Mühle mit seiner liebevoll arrangierten Grünanlage. Ein großes Pagodenzelt steht dem idyllischen Gartenlokal zur Seite, eine durchaus praktische Einrichtung, falls doch mal ein Regenschauer die Gäste überraschen sollte. Korn wird hier schon lange nicht mehr gemahlen. Allerdings hat die Mühle eine lange Geschichte. Sie wurde bereits 1394 urkundlich erwähnt. Seit mehr als 190 Jahren wird sie von Familie Alberts betrieben. Anknüpfend an die Vergangenheit als Bäckerei- und Mühlen standort, sind besonders die traditionellen Mühlen-Waffeln zu empfehlen. Für den großen Hunger bietet die Speisekarte Verführerisches aus Wild, Geflügel und Fisch.
Durch Ahe- und das Versetal nach Werdohl und Neuenrade Nach kurzer Rast schwingt sich die kleine Reisegruppe auf ihre Bikes und radelt entlang der Schwarzen Ahe und der Verse Werdohl entgegen. Vorbei führt die Fahrt an Mühlenteichen, kleinen Ortschaften, vorbei auch am Schmiedemuseum Ahehammer. Das Tempo ist flott, denn zunächst geht es beständig flussabwärts. Erst von Werdohl hinauf nach Neuenrade wird es für die jungen Männer anstrengend. Ilka hingegen kann auf 200 zu-
Zwischenstopp an der Alten Post in Ohle ...
... und ein kühles Blondes im Biergarten vom Landcafé zum Erlental.
sätzliche Watt aus dem kleinen Elektromotor ihres Pedelecs bauen. Nach mehr oder weniger mühsamen drei Kilometern bergauf ist die Wilhelmshöhe erreicht. Von dort geht es in voller Fahrt hinab ins Zentrum Neuenrades. Im „Café und Restaurant Karl“ ist der nächste Stopp geplant. Das am Stadtgarten gelegene „Karl“ ist vor wenigen Jahren mit großen Ambitionen gestartet. Abendgäste genießen hier feine Gerichte, die im offenen Front-CookingBereich zubereitet werden. Dort zaubern Susanna Galic und ihr Team mit geübter Hand kreative Ideen auf die Teller. Ein Kompliment machen auch die radelnden Gäste der Küche: Für die hungrigen Biker gibt es auf der luftigen Terrasse einen leckeren Salatteller.
So gestärkt nehmen die drei den nächsten Streckenabschnitt in Angriff. In mehreren Anstiegen radeln sie Affeln entgegen, um dann die Abfahrt hinunter nach Plettenberg zu genießen. In Eiringhausen führt der Weg in Richtung Ohle. Dort liegt direkt neben der alten romanischen Ohler Kirche der traditionsreiche Gasthof „Zur Post“. Schöne Wandzeichnungen an der Fassade des Hauses machen auf den ersten Blick unmissverständlich
Keine zwei Kilometer von der Post entfernt liegt direkt am Lennewehr das Landcafé Zum Erlental. Warum hier schon wieder rasten? Ulrike Wetzels selbstgemachte Torten sind legendär, die darf man sich nicht entgehen lassen. Außerdem liegt das Landcafé direkt an der Lenneroute, die die drei Ausflügler auf dem wohl schönsten Abschnitt von Ohle nach Plettenberg abfahren. Vorbei an saftigen Wiesen radeln sie auf die unter Denkmalschutz stehende Eisenbahnbrücke mit ihrer auffälligen Stahlkonstruktion zu und passieren danach das Aqua Magis und die neuen Lenneterrassen in Eiringhausen. Parallel zum Hestenbergtunnel führt der Radweg schließlich genau ins Zentrum Plettenbergs. Ein schöner Kontrast zur ländlichen Idylle ist der Besuch des Restaurants „Stadtleben“. Die Außengastronomie an der Wilhelmstraße bietet reichlich Platz, um in Ruhe und aller Gemütlichkeit ein kühles Blondes zu genießen. Das Stadtleben, wird den drei Radtouristen schnell klar, beginnt in Plettenberg vor allem in den Abendstunden.
klar, dass hier einst die Postkutsche Station machte. Der rustikale Biergarten mit Blick ins Grüne und auf die Ohler Kirche lädt zum Verweilen ein. Die Küche punktet nicht nur mit regionalen Gerichten, sondern auch mit griechischen und internationalen Speisen.
Einen ganz anderen lukullischen Genuss erwartet sie ein paar Meter weiter am Maiplatz. Das „Eiscafé Sagui“ bietet italienische Eisspezialitäten, die sich die drei in Gesellschaft von Dutzenden anderen Gästen munden lassen.
Rast in Ohle, wo einst die Postkutsche Station machte
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Zurück durchs Elsetal Durchs Elsetal radeln die Ausflügler schließlich über Herscheid zurück zum Ausgangspunkt an der Versetalsperre, jedoch nicht, ohne zuvor noch einen Abstecher zum Landgasthof Zur Linde zu riskieren. Der Weg hinauf nach Ober-Stuberg wird mit einem schönen Blick ins Ahe-Tal belohnt, und der Biergarten unter der markanten alten Linde - da sind sich die drei Radler einig - ist unbedingt einen Zwischenstopp wert. Fazit des abwechslungsreichen Tagesausflugs: „Wir werden die Tour bestimmt noch mal fahren“, versichern André und Kevin. „Aber nur mit dem E-Bike“, ergänzt Ilka. Der Ladestand des Akkus war zuletzt deutlich gegen Null, gegangen, hatte die 50 Kilometer aber durchgehalten. Der Entscheidung kann man nur beipflichten. Schließlich gibt es entlang dieser Runde oder auch anderer Runden noch viele weitere Biergärten und Straßencafés zu entdecken, etwa den Kaisergarten in Neuenrade, oder Niko‘s Taverne Mezebar in Plettenberg, usw...
... durchs Tal der Schwarzen Ahe Richtung Werdohl
In Neuenrade bei „Karl“genießen die Radfahrer einen leckeren Salat.
Kaisergarten in Neuenrade
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Von der Herscheider Mühle geht es ...
Ein Prost auf das Stadtleben
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SCHNUCKELIGER HOFLADEN IN GREITEMANNS ALTER DEELE Reiches Angebot an regionalen selbst gemachten Produkten Direkt an der L686 liegt im Sunderner Ortsteil Seidfeld das Anwesen der Familie Greitemann. Ein stattlicher Hof mit allem was dazu gehört, mit Stallungen und Scheunen, mit Wiesen und Weiden und einem repräsentativen Hallenhaus mit seinem längs zum Dachfirst geteiltem Grundriss. Erbaut wurde das Bauernhaus 1870, so wie damals üblich mit Wohnräumen, Stall und Scheune, alles unter einem Dach. Multifunktional wird das Gebäude auch heute noch genutzt. Unter dem mächtigen Dach wird nach wie vor das Heu gelagert. Die alte Deele, in die einst die Ernte direkt eingefahren werden konnte, hat jedoch in den letzten Jahren eine ganz neue Funktion erhalten. Margit und Franz Greitemann haben sie vor 17 Jahren mit großem Aufwand umgebaut und dort ihren Hofladen eingerichtet. Die hohe Deelentür gibt den Blick frei auf viel Fachwerk und massive Holzbalken. Ein Steg überspannt die Deele und verbindet beide Hausflügel. Von dort oben kann man den alten Steinboden, der in einem Fischgrätenmuster gepflastert ist, besonders gut überblicken. „Die Steine waren ursprünglich in Lehm gelegt“, erinnert sich Franz Greitemann. Der Boden wurde im Zuge des Um-
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Von Martin Büdenbender
baus komplett aufgenommen und neu verlegt, diesmal in Mörtel. Darunter kam eine Isolierschicht, damit die Steine die aus dem Boden aufsteigende Feuchtigkeit nicht weitergeben. In diesem außerordentlich schönen Ambiente bietet Margit Greitemann ihren Kunden ein reiches Angebot regionaler Produkte. Obst, Gemüse, Fleischwaren, BioEier, Kartoffeln, selbst gemachte Konfitüren und Säfte, Holzofen-Brot und Backwaren, alles was das Herz be-
gehrt, zählt zum Sortiment des Hofladens. Selbstverständlich fehlt es auch nicht an Milchprodukten. Franz Greitemannn und sein ältester Sohn Johannes setzen ganz auf Milchwirtschaft sowie auf die Auf- und Nachzucht. Bis zu 100 Kühe gehören zum Hof. Johannes Greitemann, der in Osnabrück ein agrarwissenschaftliches Studium abgeschlossen hat, bringt neue Ideen in den Betrieb mit ein. „Er möchte gerne einen modernen Kuhstall errichten lassen“, erklärt sein Vater, gibt jedoch zu bedenken: „Das kostet viel Geld.“
besitzt einen höheren Nährwert und enthält wertvolle Enzyme und Antikörper. Andererseits kann eine Keimbelastung von Rohmilch nie völlig ausgeschlossen werden, so dass bei Greitemanns die Rohmilch mit der Anweisung „vor Verzehr abkochen“ abgegeben wird. Im Laufe der Jahre hat sich ein wachsender Kreis von RohmilchKäufern gebildet. Dennoch ist der Prozentsatz der so verkauften Milch gering, erklärt Franz Greitemann.
Wanderweg durch „Ku(h)ltourlandschaft“
Rohmilch aus dem Automaten
Der Hof Greitemann ist eine von acht Stationen auf dem 3,7 Kilometer langen Rundwanderweg zum Thema „Milch macht Ku(h)lturlandschaft“. Dieses vom Land NRW und der Landwirtschaftskammer geförderte Projekt möchte die Zusammenhänge von Landbewirtschaftung und den Erhalt einer abwechslungsreichen Kulturlandschaft verdeutlichen. „Nicht nur die Kinder wissen heute viel zu wenig über die Milchwirtschaft“, bedauert Margit Greitemann. Deswegen nimmt sich Franz Greitemann regelmäßig Zeit, Schulklassen über seinen Hof zu führen und seinen jungen Gästen alles Wissenswerte rund um das Thema Milch zu vermitteln.
Auf eine weitere Besonderheit des Hofes macht Margit Greitemann aufmerksam: „Wir verkaufen hier frische Rohmilch über unseren 24 Stunden am Tag geöff-
Mehr Hobby als ein weiteres Standbein des landwirtschaftlichen Betriebes, ist die kleine Pferdezucht der
neten und zugänglichen Selbstbedienungsautomaten.“ Rohmilch ist unbehandelte Milch. In der Europäischen Union darf als „Rohmilch“ bezeichnetes Gemelk weder über 40 Grad Celsius erhitzt noch einer Behandlung mit ähnlicher Wirkung unterzogen worden sein. Rohmilch
Greitemanns. Nachdem die drei inzwischen erwachsenen Kinder früher alle Pferdesport getrieben haben, entschloss sich die Familie zum Kauf von zwei Stuten, von denen eine in diesen Sommer Nachwuchs bekommen hat.
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KIRCHENKREISE SUCHEN PARTNER FÜR HAUS NORDHELLE Evangelische Tagungsstätte soll wirtschaftlich betrieben werden
Von Wolfgang Teipel
M e i n e r z h a g e n . D i e E v. Tagungsstätte Haus Nordhelle in Meinerzhagen arbeitet an der viel zitierten „schwarzen Null“. Sie soll bis zum Jahr 2018 stehen. Noch ist sie nicht erreicht. Das setzt die beiden Kirchenkreise Iserlohn und LüdenscheidPlettenberg als Träger des Hauses schon heute unter Druck. Deshalb denken sie über eine Veränderung der Trägerstruktur nach. Seit dem Abschluss der Modernisierung Ende 2014 unterstützen die beiden Kirchenkreise Haus Nordhelle jährlich mit rund 260.000 Euro, um die Liquidität der Einrichtung sicherzustellen. „Das können wir uns auf Dauer nicht leisten“, sagt Klaus Majoress, Superintendent des Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg. Vor diesem Hintergrund haben die beiden Kirchenkreise im Februar dieses Jahres mit Unterstützung eines Beratungsunternehmens ein Bieterverfahren eingeleitet. Ziel ist es, Interessenten zu finden, die sich an der Trägerschaft beteiligen. „Sie können aus dem kirchlichen oder diakonischen Bereich kommen“, erläutert der Superintendent. Auch Bewerber außerhalb der Kirche seien nicht ausgeschlossen. Der Grund für die Sorgen der beiden Kirchenkreise: Von sonntags bis freitags ist das Tagungszentrum mit einer Belegungsquote von 40 Prozent nicht ausreichend ausgelastet. Dank intensiver Vermarktungs-Bemühungen zeigt die Kurve inzwischen leicht nach oben. „Aber es reicht noch nicht.“ Das räumt Christian Graf, Leiter der Tagungsstätte, ein. Er ist dennoch zuversichtlich. „Das Ziel, 2018 wirtschaftlich zu arbeiten, wurde zum Abschluss des Gutachtens über die Zukunft des Hauses im Jahr 2012 festgelegt“, sagt er. Der Umbau sei im Jahr 2014 abgeschlossen worden. Das Ev. Tagungszentrum arbeite jetzt seit zweieinhalb Jahren mit der neuen Konzeption. „Klar ist: Wir brauchen Zeit.“
Dennoch: Bis zum Herbst dieses Jahres soll Klarheit über die künftige Perspektive des Hauses erzielt werden. „Es geht aber nicht um Schließung“, bekräftigt Superintendent Klaus Majoress. „Beide Kirchenkreises stehen fest zu Haus Nordhelle.“
Zur Erinnerung Unter dem Slogan „Aufbruch 2015“ hatten die beiden Kirchenkirche Iserlohn und Lüdenscheid-Plettenberg als letzte verbliebene Träger über drei Millionen Euro in die Hand genommen und Haus Nordhelle grundlegend modernisiert. Die zwölf Tagungsräume wurden erneuert und mit aktuellster Technik ausgestattet. Das gilt auch für die Zimmer, die sich über die fünf Halbetagen des Hauses verteilen. Sie bieten jetzt Drei-Sterne-Komfort. Der Plan dahinter: Haus Nordhelle öffnet sich Tagungskunden aus der südwestfälischen Industrie. Sie sollen für eine gleichmäßige Auslastung unter der Woche sorgen. Der Werbeslogan lautet „Tagen mit Weitblick“. Unter dem Stichwort „Begegnung leben“ wird Stammkundschaft aus den Kirchengemeinden den Aufenthalt so angenehm wie möglich gestaltet. Um das christliche Profil des Hauses zu schärfen, wurde sogar eine kleine Kapelle gebaut.
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„KUNST IST, WAS ICH BIN, KUNST IST, WAS MICH TRÄGT“
Von Iris Kannenberg
Annette Kögel schafft Bilder von großer Kraft und gibt ihre Kunst an Kinder und Erwachsene weiter die vorhandenen Kurse sind voll. KuBa im Bahnhof Werdohl ist ihr Angebot für Kinder; die Erwachsenen kommen direkt zu ihr nach Hause, wo sie in ihrer lila gestrichenen Jugendstil-Villa einen kompletten Keller zur Verfügung hat, der, zum Atelier umgebaut, die besten Möglichkeiten für angehende Künstler bietet.
Stillstand geht gar nicht Explizite Voraussetzungen für einen Malkurs braucht man nicht. Frei nach dem Beuys´schen Motto „Jeder ist ein Künstler“ darf sich hier der, der Lust dazu hat, künstlerisch ausprobieren, experimentieren und mit Annette Kögel ist eine Institution in Werdohl. Ein maßgeblicher Teil der quicklebendigen Kunstszene der kleinen Lennestadt und vielen Lennetaler Familien besonders durch ihre „Kunst im Bahnhof“, kurz „KuBa“, bekannt. Die aparte Künstlerin veranstaltet dort zusammen mit ihrer Kollegin Sabine Schlosser Seminare und Kurse für Kinder. Sie können hier malen und plastisch arbeiten und ihre kreativen Fähigkeiten testen und weiterentwickeln. Annette kommt aus einem kleinen Nachbarort von Werdohl, aus Ihmert in Altena und hat zunächst eine ganz profane Ausbildung bei der Firma Vossloh gemacht, geheiratet und drei Kinder bekommen. War erfolgreich im Beruf, u.a. im Bereich Marketing. Gemalt hat sie dabei schon immer. Eher nebenbei. Bis sie merkte, dass sie allein auf sich gestellt mit der Malerei nicht weiterkam. Sie brauchte und wollte mehr. Und fand dieses „Mehr“ zunächst in einem kleinen Atelier in Neuenrade bei Irmhild Hartstein. Nach einem Jahr in verschiedenen Malkreisen erfuhr sie vom IBKK (Institut für Ausbildung in Bildender Kunst) in Bochum, einer privaten Hochschule. Genau das richtige für jemanden, der sich künstlerisch weiterentwickeln will. Nach fünf Jahren erlangte sie den akademischen Abschluss einer „Meisterschülerin“ und war bereit für ihr eigenes Atelier. Begonnen hat sie mit zwei Schülern, mittlerweile ist sie so gut gebucht und ihre Kurse sind so gut besucht, dass sie manchmal sogar Schüler ablehnen muss. Die Zeit reicht dann einfach nicht mehr aus und
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Farbe und Leinwand seinen eigenen kreativen Weg finden. Dazu integriert Annette jeweils zwei bis drei Anfänger in bestehende Kurse, in denen Schüler oft schon über ein beachtliches Wissen und die entsprechende Technik verfügen. Das befruchtet sich, sagt sie, die neuen lernen von den Älteren und sind motiviert, wenn sie sehen, welche Fortschritte die jetzigen Profis selbst über die Jahre gemacht haben. Annette Kögel ist experimentierfreudig. Im eigenen Leben wie in ihrer Kunst. Stillstand geht gar nicht. Sie arbeitet ständig an neuen Techniken, probiert aus, verwirft, entwickelt weiter. Sich, ihre Technik, ihre Kunst und die Botschaft dahinter. Kommunikation zwischen Menschen ist eine davon. Kommunikation ist ihr wichtig. Und vielschichtig. Manchmal auch gestört. Dann geht die Information eben
nicht von A nach B sondern von A nach X. Oder verhallt irgendwo zwischen den Personen, die es einfach nicht schaffen, sich einander mitzuteilen. Viele ihrer Bilder drücken diesen ewigen Versuch der Menschheit aus, verstanden zu werden. Manchmal erfolgreich, manchmal schon im Ansatz zum Scheitern verurteilt. Die Künstlerin erklärt mir die Symboliken auf ihren Bildern. Manches erkenne ich sofort. Ihre Bilder haben etwas Intuitives, fast Spirituelles. So genannte „Schattenserien“ gibt es, die handeln oft von ihr und ihren Söhnen. Sie zeichnet nur die Umrisse. Und doch erkennt man sofort, wer wer ist.
Ein Pinselstrich, der seinesgleichen sucht Überhaupt, die Söhne. Sie wohnen bei ihr, sind um sie herum. Kein Wunder, Annette Kögel lässt Menschen stehen, versucht nicht, sie zu verbiegen. In ihrer Nähe fühlt man sich wohl, frei und inspiriert. Kein Wunder, dass man hier nicht so einfach weggeht. Das Haus ist voller Kunst, dazu streichen dem Besucher gerne mal zwei Karthäuser-Katzen von enormen Ausmaßen um die Beine. Die zwei sind ganz offensichtlich der Meinung, dass sie hier die Chefs sind. Man lässt sie in dem Glauben. Jedoch: Annette ist die Seele des Hauses, ganz unbestritten. Sie, ihre Bilder und das Ambiente der Villa fügen sich nahtlos zusammen zu einem Gesamtkunstwerk. Sie lebt, was sie ist und ist was sie lebt: Künstlerin durch und durch. Ohne Frage und ohne Wenn und Aber. Annette Kögel hat eine große Begabung. Sie erschafft echte Kunst, von hohem künstlerischen Wert. Sie kann tatsächlich etwas. Wie sie die Farbe aufträgt, lasierend in immer neuen Schichten. Dazu ein Pinselstrich, der seinesgleichen sucht. Der „Strich“ ist die Visitenkarte eines jeden Malers. An ihm wird er gemessen. Und er bezeugt bei Annette, dass sie es drauf hat. Jedes ihrer Bilder hat die Kraft, den Betrachter in seinem Innersten zu berühren. Das muss man erst einmal schaffen.
Leuchtkraft und ihre pulsierende Energie. Im Haus begegnet man überall bronzierten kleinen Faltschiffchen, die ein Symbol sind für eine Freundin, die gestorben ist. Annette faltete Schiffchen, um ihrem Tod zu trotzen. Lange. Immer mit dem Gefühl, solange sie faltet, wird ihre Freundin leben. 4000 Mal faltete sie kleinere und größere Papierschiffchen, bronzierte sie und dachte dabei an ihre Freundin. Als sie starb, hatte Annette eine Hommage an das Leben geschaffen, deren Protagonisten überall im Haus verteilt ein quirliges Eigenleben führen. Eine anrührende Armada, die vom Keller bis zum Dach über ein imaginäres und sehr lebendiges Wasser in die Herzen der Besucher segelt. Annette Kögel plant Großes mit der Galerie. Ohne dabei etwas zu überstürzen. Hier ist viel Platz für Kultur. Musik, Performance und Kochkurse sollen hier einen Raum haben. Aber auch Weinproben oder Lesungen. Sie zeigt mir noch den Garten, in dem Kunst z.B in Form von großen Kugeln einfach so herumliegt. Auf die Frage, was sie sich wünscht, sagt sie ganz schlicht: „Ich will malen“. Malen, das ist ihr Zentrum, die Quelle ihrer Kraft. Sie ist ein Mensch, der in sich ruht. Und diese Ruhe an andere weitergibt. Man fühlt sich wohl in ihrer Nähe. Inspiriert. Sie lebt nicht in einer Metropole. Sie hat sich bewusst für das Sauerland entschieden. Werdohl ist eine kleine Stadt, die erstaunlich viele große Künstler beherbergt. So wie Annette Kögel, die hier für sich einen Ort gefunden hat, in dem sie sich wohlfühlt und der für sie nicht nur Heimat ist, sondern ihr auch die Inspiration und Geborgenheit gibt, die sie braucht, um sich als Künstlerin weiterentwickeln zu können. www.annettekoegel.de
Villa mit viel Platz für Kultur Sie zeigt mir ihre neue Galerie. Früher wohnten hier Mieter. Seitdem die ausgezogen sind, will Annette Kögel es versuchen, den Schritt wagen, komplett von der Kunst und ihren Kursen zu leben. Hier in ihrer Galerie ist viel Platz. Für Bilder, Stelen und Plastiken. Eine Freundin, die Goldschmiedin ist, stellt außergewöhnlichen Schmuck aus. Annette Kögel selbst ist im Aufbruch. Das schlägt sich in ihrer Kunst sichtbar nieder. Ihre Bilder sind nicht nur virtuos gemalt, sie bestechen auch durch ihre
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KUNTERBUNTE MUSIK, GUTE STIMMUNG UND EIN STÜCK HEIMAT
Text und Fotos Cristin Schmelcher
„Eigentlich entstand der Name des Festivals aus einem Kunstfehler“, schmunzelt Hauptorganisator Christian Schulte-Backhaus im Interview mit dem KomPlettMagazin. „Rumo“, der Wolpertinger aus Walter Moers gleichnamigen Fantasy-Roman sollte ursprünglich mit dem „Tripod“, einem dreibeinigen Herrscher, kombiniert werden. Aus dem „d“ wurde ein „t“ und somit das französische Wort für Spielhölle, das das rege Festivaltreiben aber ebenfalls sehr gut repräsentiert: Jung und Alt tanzen zu ganz unterschiedlichen Musikstilen oder plaudern mit einem kühlen Getränk und Snack in einem ruhigeren Bereich des Kulturhofes auf alten Sofas. Beim selbstkreierten Wort wird das „t“ übrigens mit gesprochen - das ist den Organisatoren besonders wichtig.
Musikalischer Ausnahmezustand Begrüßt werde ich ganz sauerländisch mit einer Flasche Bier am sonnigen Ort des Geschehens. Kaum vorzustellen, dass hier am idyllischen Breitenbruch, unweit von der Dorfmitte Neuenrade-Küntrops entfernt, mindestens einmal im Jahr musikalischer Ausnahmezustand herrscht. Und das alles in der elterlichen Scheune von Claudius Schulte und Christian Schulte-Backhaus, die damit ihre Heimat unter den Musikliebhabern bekannt gemacht haben. Auch Hofbesitzer Gerhard Schulte (69) ist begeistert und unterstützt seine 39- und 42-jährigen Söhne bei der
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Durchführung des Events. Doch die Scheune bietet schon längst nicht mehr ausreichend Platz für die steigende Besucherzahl, so dass das Familienfestival auch auf das Außengelände des ehemaligen Bauernhofes ausgeweitet wurde. Begonnen hatte alles 2001, als die beiden Brüder im Rahmen des Pfadfinderstammes Steve Biko aus Neuenrade die Veranstaltung „Rock an der Villa“ in Neuenrade mit organisierten. Als Fortsetzung dessen folgte „Rocken am Glocken“ im Jahre 2003 am Neuenrader Waldstadion. Die 1999 gegründete Coverrockband „Entspannungsminister“, wo Christian den Bass und Claudius das Schlagzeug besetzt, lud daraufhin 2004 erstmalig einige lokale Bands ein, mit ihnen einen privaten Gig in der heimatlichen Scheune zu spielen, der Eintritt war kostenfrei. 2005 erfolgte ein Konzert nach dem gleichen Konzept und auch 2006 gab es ein kleines Open-Stage-Festival. Etwas professioneller ging es dann 2007 und 2008 weiter, wo durch Spenden der etwa 300 Gäste für Aufkleber und Buttons eine größere technische Anlage gemietet wurde.
Rumo-Tripot-Fans haben sich verdoppelt Seit 2009 findet nun jährlich das „Rumo-Tripot-Festival“ statt und bis zum letzten Jahr hat sich die Besucherzahl von 300 auf 600 Personen verdoppelt. Es wurde ein offizielles Eintrittsgeld erhoben, von dem fortan die Bands, steigende Technikkosten und ein professionelles Bewirtungsteam bezahlt werden. Zudem gibt es
mittlerweile richtige Festivalbändchen und bedruckte Trinkbecher. Natürlich sind auch T-Shirts mit dem beliebten Logo vor Ort zu erwerben, eben alles was zu einem richtigen Festival dazu gehört. 2016 gründeten die beiden Brüder mit ihrem erweiterten Freundeskreis den Verein Kulturfluter e.V., zu dem mittlerweile 45 aktive und passive Mitglieder zwischen 3 und 60 Jahren zählen. Alle Vereinsmitglieder verbindet die Liebe zur Musik, gute Stimmung,Teamgeist, Engagement, Flexibilität und vor allem Improvisationstalent, wenn es zum Beispiel einen unvorhergesehenen Wolkenbruch gibt. Die beiden Vorsitzenden des Vereins müssen mit ihrem zehnköpfigen Kernteam mittlerweile eine Auswahl unter 300 Bands treffen, die sich jährlich für das Festival bewerben. Übrig bleibt ein buntes Line Up bestehend aus lokalen sowie überregionalen Bands mit jeweils etwa einer Stunde Spielzeit.
Rumo Tripot 2017 Während im letzten Jahr u.a. die Bands Jenga und Kaboom für ordentlich Stimmung sorgten, hat der hauptberufliche Kreisjugendreferent Christian mit seinem Team auch für dieses Jahr eine interessante Musikauswahl zusammengestellt. Am Samstag, den 2. September wird ihren Besuchern auf zwei Bühnen von 14 bis 2 Uhr wieder ein genreübergreifendes Programm geboten. Den Auftakt macht dieses Mal das Münsteraner „Prestige Orchestra“ gefolgt von deutsch-arabisch-sprachiger Reggae-Musik von der Band Rasta & Araber aus Neuenrade. Heimisch geht es zunächst weiter mit dem Werdohler „Wolfman Blues Orchestra“, bevor die Darmstädter „Immer Grün“, zu deren Genre Rock, Alternative und Indie zählen, die Bühne betreten. In den Abendstunden wird „No wow“ aus Enschede mit Lo-Fi Trash Blues und Garage Rock das Gelände vibrieren lassen. Die Marburger Musiker von „Apewards“ schließen sich mit ihren Heavy-Blues-Stücken daran an. Den krönenden Abschluss bilden die Hardcore-Jungs von „Now way out 58“ aus Lüdenscheid. Karten sind online für sechs Euro oder an der Abendkasse für acht Euro erhältlich. Wer Gefallen an der Location und dem Event findet, muss übrigens nicht immer ein Jahr warten, um zum Breitenbruch zurückzukehren. Beim „Mai Perlorama“ wird seit vier Jahren am 30. April mit diversen Coverbands in den Mai gerockt. Interessierte können außerdem den Verein schon ab 13 Euro jährlich aktiv oder passiv unterstützen. Weitere Infos zum Festival und Kontaktinformationen findet man unter: www.rumotripot.de.
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PÖNGSE WANDELT MIT CINEMA AUF SPUREN VON TANGERINE DREAM „The Discovering Of Time“ bietet Filmmusik fürs Kopfkino Drummer Eroc übernommen. Das Album bietet bei einer Gesamtspielzeit von knapp einer Stunde zehn abwechslungsreiche Songs und Filmmusik fürs Kopfkino. (obs)
Kritiken zu “The Discovering of Time“
Der Werdohler Musiker und Gastwirt Jürgen Pöngse Krutzsch legt das vierte Album seines Musikprojekts „Cinema“ vor. Zusammen mit Lebensgefährtin Brigitte Grafe, die für die Technik und den Mix zuständig ist, hat er für „The Discovering Of Time“ einen Stilmix geschaffen, der von Sphärenklängen, die an „Tangerine Dream“ erinnern, über tanzbare Beats bis hin zu orchestraler Filmmusik reichen. Der ehemalige Gitarrist der Krautrockband „Tibet“ lebt mit Cinema seine Leidenschaft für elektronische Musik aus. Die Besonderheit ist die Kombination mit Gitarren und einem echten Schlagzeug. „The Discovering Of Time“ ist eine reine Instrumentalscheibe und rockiger als die Vorgänger „Isolation“, „The Magic Box“ und „Loopings“. Dafür sorgte auch die geballte Musikerpower, die sich Pöngse als Verstärkung ins Studio geholt hat. Schlagzeuger Dirk Brand trommelt sonst in der Hardrockband Axxis und begleitete schon Größen des Musikgeschäfts wie Gloria Gaynor, Caterina Valente und John Wetton. Gitarrist Jörg Dudys ist festes Mitglied der Jule Neigel Band, spielte außerdem schon bei Nena, Xavier Naidoo und Wolfgang Niedecken. Weitere Gitarristen bei dieser Produktion sind Christian Schwarzbach (Bobby Kimball, Erin Perry, Soul Kitchen) und Cinema-StammGitarrist Benjamin Peiser aus Werdohl (Lord Bishop, Billie Ray & The Wild). Das Mastering wurde erneut von Ex-Grobschnitt-
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Nachdem sich die Krautrock-Band „Tibet“ im Jahr 1980 aufgelöst hatte, begann der Gitarrist und Keyboarder PÖNGSE sich der elektronischen Musik im besten Sinne der 80er-Jahre-Tangerine Dream zuzuwenden. So entstand Cinema – und so klingt Cinema auch anno 2017 auf „The Discovering Of Time“, das diesmal mit herrlich „floydigen“ Gitarren-Passagen angereichert ist, noch immer! Thoralf Koß (musicreviews.de) (...) auf „The Discovering Of Time“ läuft die gewohnte Kopfkino-Musik und man entdeckt hier und da schon Ecken, die den edlen Staub des krautigen Rocks aus Pöngses alten Zeiten beherbergen. Die Tracks auf dem Album lassen auf der einen Seite das Abdriften mit geschlossenen Augen in andere Sphären zu, bieten aber andererseits, auch gerade der Gitarren wegen, immer Momente, um zu staunen, wie scheinbar gegensätzliche Stile doch so perfekt harmonieren. Ulli Heiser (rocktimes.de) Schaut man sich das Line up an, findet man zwei ProgrammiererInnen, die von einem Drummer begleitet werden und sich mit wechselnden Lead Gitarristen schmücken. Das lässt eigentlich nichts Gutes hoffen. Umso erfreulicher, was dann aus den Boxen kommt. Cinema ist kein klebriger Konservenkleister, sondern elektronisch gestützter Art-Rock, der das Rock völlig zu Recht im Namen trägt. Und die Gastmusiker werden auch nicht nur wie hired Guns behandelt, sondern im Booklet genauso ausführlich vorgestellt, wie Mastermind Jürgen Krutzsch und Brigitte Grafe. Norbert von Fransecky (musikansich.de)
DER TACH! IST EIN WICHTIGER BEITRAG ZUR MEDIENVIELFALT Lokales Nachrichtenportal sucht Unterstützung bei Nutzern
www.guten-tach.de ist ein regionales Nachrichtenportal und Kooperationspartner des Komplett-Magazins. Nachrichten online zu lesen, das ist keineswegs nur ein hipper Trend. 78 Prozent der Deutschen tun es. Der TACH! und damit auch TACH! Lennetal liegen mit ihrem Angebot, lokale Nachrichten ins Netz zu bringen, genau richtig. Jetzt sucht das Online-Portal Unterstützung bei seinen Nutzern. Warum? Komplett sprach mit Herausgeber Sven Parnemann. Komplett: Sven, warum bittest Du die TACH!-Leser um finanzielle Unterstützung? Sven Parnemann: Wir benötigen ganz einfach ein zweites Standbein. Wir müssen wirtschaftlich arbeiten. Wir wollen mehr Nachrichten anbieten und unsere Qualität ausbauen. Reichen dazu die Einnahmen aus der Online-Werbung nicht? Bei weitem nicht. Übers Jahr gesehen decken diese Einnahmen zurzeit gerade einen Teil unserer Grundkosten. Bei vielen potenziellen Werbekunden fehlt noch die Bereitschaft und oft auch noch das Verständnis dafür, dass sich Werbung in einem Online-Medium wie dem TACH! lohnt. Jetzt sollen die Leser mit einer Art Abo-Modell helfen. Es heißt steady. Was macht den Charme dieses Modells aus? Zunächst mal die einfache Bedienung. Wer unsere Seiten aufruft, findet dort den Button „Unterstützen“. Mit zwei weiteren Click kann er wählen, ob er monatlich fünf, zehn oder 20 Euro beisteuern möchte. Dann folgt die Anmeldung, entweder über Facebook oder per E-Mail. Danach wird die Einzugsermächtigung ausgefüllt. Eine Kündigung ist jederzeit und ebenso einfach möglich. Was ist das Ziel der Aktion? Wie ich eingangs schon sagte: Wir müssen das Portal auf
Von Wolfgang Teipel
eine sichere wirtschaftliche Basis stellen. Dabei können uns die Abonnenten helfen. Meine Überzeugung ist: Die Region braucht ein Nachrichtenmedium, das nicht von den großen Zeitungsunternehmen abhängig ist. Der TACH! ist ein wichtiger Beitrag zur Medienvielfalt in unseren Städten. Diese Auffassung teilen auch viele unserer Leser. Wie fühlt Du Dich beim Kampf David gegen Goliath? Stark gefordert. Vor allem spüre ich die Verantwortung gegenüber dem TACH!-Team. Die Autoren stecken viel Zeit in das Portal. Das soll sich in absehbarer Zeit auszahlen. Zudem ist mir klar: Wir müssen auch noch viel Überzeugungsarbeit bei potenziellen Werbekunden leisten. Zum TACH!-Team gehören neben Herausgeber Sven Parnemann (Lüdenscheid) auch Bernhard Schlütter (Plettenberg), Uwe Tonscheidt (Neuenrade), Elke und Wolfgang Teipel (Lüdenscheid) und Iris Kannenberg (Lüdenscheid).
RELAXEN. FEIERN. GENIESSEN.
Wann immer mir danach ist…
Wilhelmstr. 3 | Plettenberg | Tel. 02391/602674 | facebook/stadtleben.plettenberg
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MIT DEN JEKITS AUF MUSIKALISCHER SEEFAHRT
von Martin Büdenbender
Förderprogramm der Musikschule Lennetal für alle Grundschüler Große Vorfreude in der ersten Klasse der evangelischen Grundschule in Ütterlingsen. Gleich ist Unterricht bei Musikschullehrerin Marion Jeßegus. Die kennt nicht nur tolle Lieder, sondern nimmt die Kinder immer mit auf eine spannende Reise. Doch zuerst noch schnell gemeinsam das Tonleiter-Lied gesungen: „C-D-E-F-G-AH-C - und so steigen wir putzmunter, die Tonleiter wieder runter“. Und schon beginnt die fröhliche Schiffsreise von Insel zu Insel. Auf jeder Insel warten Schatzkisten mit wertvollen Instrumenten auf die kleinen Seefahrer. Auf der Tasteninstrumente-Insel waren sie schon, ebenso auf der Schlagzeug-Insel oder auf der Insel für Streichinstrumente. Diesmal führt die Schiffsreise zu einer Insel mit Schatztruhen voller Holzblas-Instrumente. Da gibt es nicht nur Blockflöten zu entdecken. Musikschullehrer Dayong Zhang ist heute mit an Bord. Er hat eine Oboe mitgebracht. Und als er schließlich sogar ein Fagott aus seiner Instrumentenkiste packt, werden die Kinderaugen ganz groß. Zu Dritt dürfen sie das riesige Instrument halten und einzeln sogar versuchen, ihm einen Ton zu entlocken.
Jedem Kind Instrumente, Tanzen und Singen JeKits (Jedem Kind Instrumente, Tanzen und Singen) heißt das von der Landesregierung geförderte Musikprogramm, das die Musikschule Lennetal seit 2010 an mittlerweile dreizehn Grundschulen im Lennetal von Altena über Werdohl, Neuenrade und Plettenberg bis Finnentrop durchführt. Das Programm ist ein Gewinn für alle Seiten. Über alle sozialen Schichten hinweg wird den Kindern der Zugang zur Musik ermöglicht. Fingerübungen bevor es an die Tasten geht
Umgekehrt profitiert auch die Musikschule. Viele Grundschüler werden so auf lange Sicht auch als Schüler der Musikschule gewonnen. Bereits vor der Einschulung werden die Eltern über das Zusatzangebot JeKits an den Grundschulen vertraut gemacht. Für den Elementarunterricht kommen die Musikschullehrer der Musikschule Lennetal e.V. in die Schulen und gestalten die Stunden im Tandem mit den Grundschullehrern. Das Unterrichten im Team ermöglicht eine intensive pädagogische Betreuung und kann auch über die einzelnen Musikstunden hinaus Impulse für die Grundschularbeit setzen. Die Kinder werden im Klassenunterricht spielerisch an Rhythmus und Notation herangeführt und lernen verschiedenste Instrumente kennen. Es geht vor allem um das Entdecken und Bewusstwerden von musikalischen Ordnungsprinzipien. Natürlich steht als erstes hier im Fokus, dass die Kinder am Ende der ersten Klasse neugierig sind, eines der im Unterricht vorgestellten Instrumente im 2. Schuljahr in kleinen Gruppen zu erlernen.
Instrumentalunterricht in der Schule
INFO
Der Instrumentalunterricht im zweiten Schuljahr startet in kleinen Gruppen (bis 6 Kinder). Jedes Kind darf sich sein Instrument aussuchen. Dabei geben die Kinder bei der Instrumentenwahl zwei Lieblingsinstrumente an. Zusätzlich zu den Unterrichtsstunden kann jedes Kind in einer weiteren Musizier-Stunde erste Erfahrungen im Zusammenspiel innerhalb eines Orchesters sammeln (Orchester Kunterbunt). Die Kinder erleben so bereits in den Unterrichtsstunden den charakteristischen Ensembleklang und erlernen früh das gemeinsame Musizieren. Sie erhalten die Instrumente als Leihgabe und dürfen sie zum Üben mit nach Hause nehmen. Ab dem 2. Schuljahr unterrichten die Musikschullehrer die Instrumentalgruppen alleine.
Am JeKits-Programm nehmen derzeit 14 Grundschulen teil: Altena: städt. Gemeindschaftsgrundschule, Standorte Mühlendorf und Dahle Finnentrop: Grundschulverbund Frettertal, Standorte Fretter und Schönholthausen Neuenrade: Gemeinschaftsgrundschule Neuenrade, Standorte Burgschule und Altenaffeln Plettenberg: Martin-Luther-Grundschule, Standorte Königstraße und Oestertal; Grundschulverbund Hallenschule, Standorte Ohle und Halle Werdohl: städt. Gemeinschaftsgrundschule, Standorte Kleinhammer und Königsburg, städt. Martin-LutherGrundschule und städt. St. Michael Grundschule. Ab dem nächsten Schuljahr werden in Finnentrop vier weitere Grundschulen am JeKits-Programm teilnehmen: Grundschulverbund Lennetal mit den Standorten Finnentrop, Rönkhausen und Bamenohl, sowie die Gemeinschaftsgrundschule Heggen. (Diese Schulen kooperieren derzeit auch schon unter dem von der Gemeinde Finnentrop finanzierten Projekt „Musizieren an Grundschulen“). Kosten: 1. Schuljahr kostenfrei, 2. Schuljahr 23 Euro pro Monat (beide Jahrgangsstufen sind landesgefördert) Kontakt: Musikschule Lennetal Tel. 02392 1508, info@musikschule-lennetal.de
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SCHNELLES INTERNET BREITBANDAUSBAU IN NEUENRADE Von Uwe Tonscheidt
Unitymedia schließt 435 Haushalte an - Auch im Industriegebiet stehen Verbesserungen an
Manchmal geht es schneller, wenn kein Fördergeld fließt. Das dachten sich Neuenrades Verantwortliche beim Breitband-Ausbau. Im nordöstlichen Bereich der Stadt, Richtung Friedrichstal, sollte schnelles Internet her, das beim Planen und Bauen nicht ganz so lange braucht. Das Vorhaben ist gelungen. Anschlüsse mit einer Bandbreite bis 400 Mbit sollen 2018 für 435 Haushalte zur Verfügung stehen. Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia will rund 900.000 Euro investieren, so UnternehmensPressesprecherin Dr. Eva-Maria Ritter. Es sei eine Investition, die ohne staatliche Zuschüsse erfolge.
Erste Anschlüsse sollen noch 2017 möglich sein „Voraussichtlich im September“, so Projekt-Manager Frank Schubert bei der Projektvorstellung im Neuenrader Rathaus, beginnen die auf sechs bis sieben Monate veranschlagten Bauarbeiten. Ca. sechs Kilometer Leitungen sind zu verlegen. Bei planmäßigem Fortgang der Arbeiten „sind erste Hausanschlüsse noch in diesem Jahr möglich“, so Schubert. Für den Hausanschluss ruft Unitymedia aktuell eine einmalige Anschluss-Gebühr von 199 Euro auf. Hinzu kommt der Abschluss eines Vertrages über die künftige Kabelnutzung. Minimum sei ein Zweijahresvertrag mit 120 Mbit-Internet-Anschluss und Telefon-Flatrate, so Schubert, „ein TV-Kabelvertrag ist nicht notwendig“. Wer will, kann auch mehr buchen, so das Unternehmen: „Der Kabel-Internet-Anschluss bietet DownloadRaten bis 400 Mbit.“ Der Kabelnetzbetreiber setzt darauf, dass „ein Vielfaches der Geschwindigkeit eines VDSL-Anschlusses“ die Kundschaft überzeugt. Um zu zeigen, was künftig noch an Steigerungen möglich ist,
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hat Unitymedia für Bochum ein Pilotprojekt angekündigt, das ein Gbit an Downloadgeschwindigkeit ermöglicht. Dabei hat der Anbieter die steigende Zahl derer im Blick, die Mediatheken und Streamingdienste nutzen, Filme und TV-Angebote an Smart-TV, PC, Tablet oder Smartphone sehen. Da Unitymedia zu den Anbietern gehört, die in Neuenrade über ein großes eigenes Netz verfügen, das 2750 Haushalte erreichen kann, hatte die Stadt hier Chancen gesehen, im Gebiet Richtung Friedrichstal zu einem zügigen Breitbandausbau zu kommen, erläutert Bürgermeister Antonius Wiesemann bei der Projektvorstellung. Im vergangenen Dezember fand im Kulturschuppen eine Infoveranstaltung mit über 100 Interessierten statt. Unitymedia schloss zur Absicherung des Investitionsaufwandes Vorverträge ab. „40 Prozent der Haushalte sind die angestrebte Mindestzahl“, so Pressesprecherin Dr. Ritter. Bürgermeister Wiesemann freut sich, dass es für diesen Bereich Neuenrades gelungen ist, einen BreitbandInvestor zu finden. „Man kann gar nicht deutlich genug sagen, wie wichtig schnelles Internet für eine Stadt ist, nicht nur für Gewerbe und Industrie, auch für die Haushalte“, so Wiesemann.
Verbesserungen fürs Neuenrader Industriegebiet „Einige Bereiche liegen noch im Argen“, weiß der Bürgermeister. Probleme bereiten unter anderem die „zwei unterschiedlichen Vorwahlbereiche“ zu denen Neuenrade gehört. Es gibt die 02392 für Werdohl und Neuenrade und die 02394 für Küntrop, Affeln, Altenaffeln und Blintrop. Das kann unangenehme Folgen haben, erläutert Frank Mollitor, städtischer IT-Experte: Ein „im Küntroper Industriegebiet liegendes Glasfaserkabel darf nicht fürs Neuenrader Anschlussgebiet genutzt werden“. Eine Verkabelung aus westlicher Richtung müsse her. Die ist allerdings in Sicht fürs Neuenrader Industriegebiet. Noch in diesem Jahr, so Mollitor, solle die Breitband-Erschließung kommen. Dieses Projekt wird mit Bundesmitteln gefördert. Letzte Feinheiten, so Mollitor Mitte Juni, seien noch zu besprechen. Wahrscheinlich komme ein großes deutsches Telekommunikationsunternehmen zum Zuge.
ERSTES LEADER PROJEKT EINGEWEIHT: GENERATIONENTREFF IN ALTENAFFELN Europäische Union zahlt 65 Prozent der 150.000 Euro Investition 600 ehrenamtliche Arbeitsstunden
Das erste Projekt der EU-geförderten LEADER Region Neuenrade, Balve, Sundern und Arnsberg ist geschafft. Am 14. Juni wurde der Generationenplatz und der Generationenraum an und in der Grundschule Altenaffeln eröffnet. Mit 65 Prozent förderte die EU das 150.000-Euro-Projekt. Realisiert werden konnte es, weil Altenaffelns Dorfgemeinschaft sich dafür ins Zeug legte. 600 ehrenamtlich geleistete Arbeitsstunden stehen auf dem Zettel. Und es sind eigentlich noch mehr. Denn finanziell beteiligt haben sich die Altenaffelner ebenfalls und zwar mit dem Erlös aus ihrem Dorfjubiläum 2017. Auch das war deshalb ein großer Erfolg, weil sich die Altenaffelner da richtig reingehängt haben. Bei solchen Aktivitäten achtet man in Altenaffeln offensichtlich darauf, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. So wurde zur Einweihung des Generationenplatzes das jährliche Oldtimerfest der Oldtimerfreunde genutzt. Das ist immer am Tag vor Fronleichnam. In einem Freiluftgottesdienst bekamen der Generationenplatz und der Generationenraum den kirchlichen Segen. Traditionell sorgte die Jugendkapelle aus Stockum für zünftige Musik und am Abend war Partyband-Premiere in der neuen, kleinen Arena unterm Sonnensegel. Die Formation „Nachtflug“ vom Musikverein Affeln spielte auf. „Morgens um 4 war ich Zuhause“, verriet Ortsvorsteher Andreas Wiesemann im Gespräch mit dem Komplett-Magazin.
Von Uwe Tonscheidt
Schulgarten wurde bereits generationsübergreifend gewirkt. Die Zweitklässlerinnen und Zweitklässler kümmern sich um Tomaten, Möhren, Radieschen, Sellerie und Rotkohl. Dabei werden sie von erfahrenen Altenaffelnerinnen unterstützt. Peter Marcegaglia, ein Aktiver aus dem Altenaffelner Zirkel, kümmerte sich ums Pflanzgut. „Bei den Tomaten“, berichtet er schmunzelnd, habe er eine nicht so alltägliche Sorte besorgt. Wenn Erntezeit ist, sollen die Früchte der Gartenarbeit kundig zubereitet werden. Wann und wo das „Essen aus dem Schulgarten“ vielleicht nach alten Rezepten serviert wird, darüber müssen sich die Beteiligten noch Gedanken machen. Ab August sind erste feste Termine in den beiden Generationsräumen im Kalender vermerkt. Jeweils am 2. Donnerstag im Monat ab 15 Uhr. Welche Aktivitäten daraus entstehen, ist aktuell noch eine spannende Frage. Überhaupt gilt es, mit den neuen Möglichkeiten Erfahrungen zu sammeln. Das sagt auch Awerd Riemenschneider, der Leiter der Neuenrader Grundschule. Beim Einweihungsfest lobte er das besondere Engagement in Altenaffeln: „Wir haben jetzt wahrscheinlich den schönsten Schulhof in der Region.“
Ihr Bestatter aus der Vier-Täler-Stadt mit der historischen Kutsche
Räume mit Leben füllen Das Einweihungsfest ist gefeiert. Platz und Räumlichkeiten sind geschaffen. Nun gilt es, sie mit Leben zu füllen. Da sind die Altenaffelner auf einem guten Weg. Im
Am Untertor 3 · 58840 Plettenberg Tel.: 02391 – 10109 · Mobil: 0172 – 2714860 www.ralf-koenig-bestattungen.de
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HEIMATFILM DER BESONDEREN ART
Text Martin Droste
Bürger halten die schönen Seiten Finnentrops in bewegten Bildern fest „Wir suchen uns die Rosinen raus. Der Film soll die Perlen der Gemeinde Finnentrop zeigen“, betonte Carsten Engel bei der offiziellen Vorstellung des Filmprojektes. Der Herscheider ist Geschäftsführer der Lüdenscheider Firma E-Komm IT & Kommunikation. Der Profi ist redaktionell verantwortlich und setzt für spezielle Luftaufnahmen eine Hightech-Drohne ein, natürlich mit einer entsprechenden Genehmigung. Seit Anfang Februar läuft das Projekt „Mitmachfilm Gemeinde Finnentrop“. Viele Vereine haLenhausen, Foto Carsten Engel ben schon kurze selbst gedrehte Videos auf der Internetseite www.mitmachfilm.de hochgeladen. Ob Osterfeuer, Karnevalsveranstaltung, Maipokal der Wasserfreunde, Basketball mit den „Black Fires“ oder ein Auftritt des Frauenchores Lenhausen: Auf der Facebook-Seite „Mitmachfilm Gemeinde Finnentrop“ wird die Kommune jetzt schon von vielen bunten Seiten gezeigt. „Wir freuen uns über mit dem Smartphone selbst gedrehte Filme von Osterbräuchen, SchützenfesEine ganze Gemeinde wird zum Drehort und zur Kulisten, Dorffesten, Sportveranstaltungen; eben alles, was se eines Heimatfilms der besonderen Art. Seit Anfang uns und das Leben in unserer Gemeinde ausmacht“, Februar läuft das Projekt „Mitmachfilm“ in Finnentrop. hofft Sparkassen-Vorstand Frank Nennstiel, dass auch in Das gemeinsame Projekt von Gemeinde und Sparkasse den kommenden Wochen und Monaten zahlreiche HobFinnentrop soll einen Einblick in das Leben, Wohnen und by-Regisseure das Leben und die Natur in der Region an Arbeiten in der Lenne-Kommune mit ihren fast 18.000 Lenne, Bigge und Fretter dokumentieren. Einwohnern geben. Alle Finnentroper Bürgerinnen und Geschenk zum 50. Geburtstag Bürger, Vereine und Unternehmen, aber auch Auswärtige der Gemeinde sind aufgefordert, im wahrsten Sinne des Wortes mitzumachen. Gezeigt werden sollen die schönen Seiten der Die Dreharbeiten gehen über ein Jahr und werden voSauerländer Natur und das große Angebot an Lebensraussichtlich Anfang 2018 abgeschlossen sein. Bis zum qualität, Freizeit, Kultur und Arbeitswelt. Jahresende entsteht dann aus den besten hochgeladeRönkhausen, Foto Carsten Engel
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nen Sequenzen ein cooler und abwechslungsreicher Trailer - sprich Imagefilm - über die Gemeinde Finnentrop. Der Werbefilm in einer Kurz- und einer Langversion soll rechtzeitig vor dem 50. Geburtstag der Kommune an der Grenze zum Märkischen Kreis im Jahr 2019 fertig sein. „Es ist ein Geschenk der Sparkasse an alle Bürgerinnen und Bürger“, erklären die Sparkassenvorstände Frank Nennstiel und Dirk Atteln. Unter allen Film-Einsendern verlost das heimische Geldinstitut zum Ende des Projektes ein I-Pad. Auch Bürgermeister Dietmar Heß wünscht sich viele Videos, damit der Film „möglichst nah dran“ an den in der Gemeinde Finnentrop lebenden Menschen und „in hohem Maße authentisch“ ist. Die Filmsequenzen über die schönsten Seiten der Kommune können auf der Homepage der Gemeinde Finnentrop hochgeladen werden. Weitere Informationen und Hinweise zum Mitmachfilm sind dort unter dem Link www.finnentrop.de/ mitmachfilm abrufbar. Hier finden Interessierte auch einen kurzen Beispielfilm.
Datenschutz wird beachtet Eine Info zum Datenschutz: Die Mitarbeiter von Gemeinde und Sparkasse Finnentrop sowie Carsten Engel von der Lüdenscheider Firma E-Komm IT & Kommunikation können sich bei den Dreharbeiten ausweisen. Sofern bei den Dreharbeiten private Interessen berührt werden sollten, werden Filmaufnahmen im Vorfeld rechtzeitig angekündigt. Eventuell erforderliche Einverständniserklärungen werden eingeholt. Das Team des Projektes „Mitmachfilms“ setzt sich aus folgenden Personen zusammen: Carsten Engel (Geschäftsführer der Firma E-Komm IT & Kommunikation aus Lüdenscheid), Josef Wurm und Simone Rohde (Sparkasse Finnentrop), Hans-Werner Rademacher, Andrei Deutenberg und Nina Klauke (Gemeinde Finnentrop).
Finnentrop, Foto Carsten Engel
Kamerafahrt durch Fehrenbrachter Tunnel Profi Carsten Engel hat inzwischen erste Probeaufnahmen gemacht. Auch die Hightech-Drohne war schon im Einsatz und hat beeindruckende Bilder z.B. vom Oberbecken bei Rönkhausen geliefert. Im Fehrenbrachter Tunnel durfte der Mini der Sparkasse Kamera mann spielen und den Tunnel während der Durchfahrt filmen. Auch den Hobbyfilmern sind keine kreativen Grenzen gesetzt, um die Gemeinde Finnentrop mal aus ganz anderen und ungewöhnlichen Kameraperspektiven zu zeigen. Die eingereichten Filmsequenzen sollten folgenden technischen Anforderungen genügen: eine Länge von maximal 30 Sekunden, eine Auflösung mindestens in HD (1920 x 1080 Pixel), Filme in Querformat mit einer ruhigen Kameraführung und bei Handyaufnahmen möglichst ohne Zoom. Mit Trikots, Aufschriften usw. sollten die Namen der abgebildeten Vereine kenntlich gemacht werden.
Bei der Fahrt durch den Fehrenbrachter Tunnel sind mit dem Mini der Sparkasse Finnentrop beeindruckende Bilder gelungen. Im Einsatz waren: (von links) Andrej Deutenberg (Gemeinde), Josef Wurm (Sparkasse), Hans-Werner Rademacher (Gemeinde) und Carsten Engel
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MIT 43 NOCH MAL AUF DIE SCHULBANK
WeGebAU ebnet Virginia Binder Weg in neue berufliche Zukunft Von Bernhard Schlütter
Schürholz-Personalleiterin Ilona Schmidt (rechts) und Carsten Plate vom Arbeitgeberservice unterhalten sich mit Virginia Binder über ihre Erfahrungen während der Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement. Foto: Bernhard Schlütter
Virginia Binder ist 43 Jahre alt und arbeitet seit über 20
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ter Fortzahlung des Arbeitsentgelts freigestellt werden. Unter bestimmten Voraussetzungen kann dem Arbeitgeber ein Arbeitsentgeltzuschuss gewährt werden“, erklärt Agenturchefin Sandra Pawlas. Sie fügt hinzu, dass die Weiterbildung der Mitarbeiter eigentlich eine Aufgabe des Unternehmens sei. „Uns geht es aber um Prävention. Gering qualifizierte und ältere Arbeitnehmer sind eher von Arbeitslosigkeit bedroht. Durch die Weiterbildungsmaßnahmen erhöhen sich ihre Beschäftigungschancen.“ Daher übernimmt die Arbeitsagentur die Kosten für die Weiterbildung und beteiligt sich am Gehalt. Zwei Jahre lang drückte Virginia Binder die Schulbank beim bfw in Lüdenscheid, war während dieser Zeit nur an zwei Tagen pro Woche im Unternehmen. „Es war am
Jahren bei der Firma Schürholz Stanztechnik in Plettenberg. Angefangen hat sie damals als Reinigungskraft. Jetzt ist sie frischgebackene Kauffrau für Büromanagement. Eine starke Karriere, die beispielhaft sein kann. Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter älterer Arbeitnehmer lautet der sperrige Titel eines Programms, mit dem die Agentur für Arbeit vor allem kleine und mittlere Unternehmen unterstützt, wenn sie ihren Mitarbeitern Weiterbildungen während des laufenden Arbeitsverhältnisses ermöglichen. Die Abkürzung WeGebAU ist daher auch wörtlich zu verstehen: Das Förderprogramm ebnet Wege in eine neue berufliche Zukunft. „Ich bin als junge Frau aus Rumänien nach Deutschland gekommen“, erzählt Virginia Binder. Eine Ausbildung hatte sie nicht. Um zur Versorgung der Familie mit zwei Kindern beizutragen, arbeitete sie zunächst als Reinigungskraft in der Firma Schürholz. Später wurde sie Maschinenbedienerin. Doch Virginia Binder wollte mehr und so suchte sie das Gespräch mit Personalleiterin Ilona Schmidt. „Frau Binder hat mich überzeugt, dass sie in der Lage und motiviert ist, eine Ausbildung erfolgreich zu absolvieren“, sagt Ilona Schmidt. Die Personalleiterin suchte Rat beim Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit in Iserlohn. Dort informierte man sie über das WeGebAU-Programm, das wie maßgeschneidert für Virginia Binder und Schürholz
Anfang sehr schwierig, mich wieder ans Lernen zu gewöhnen“, berichtet sie. Ihre Mitauszubildenden waren größtenteils viel jünger. Zwischen 26 und 50 Jahre alt seien die Gruppenmitglieder gewesen. Mit viel Fleiß und Ausdauer schaffte es Virginia Binder die Ausbildung erfolgreich zu beenden. „Dieses Beispiel sollte anderen Mut machen“, meint Carsten Plate vom Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur. „Es gibt in den Unternehmen noch viele Potenziale, die genutzt werden können.“ Ilona Schmidt bestätigt, dass dies eine gute Erfahrung auch für das Unternehmen sei. „Wir planen, eventuell einen weiteren Mitarbeiter über diesen Weg weiterzubilden.“
Stanztechnik ist. „Zielgruppe des Programms sind geringqualifizierte Beschäftigte und Beschäftigte in kleinen und mittleren Unternehmen. Gefördert werden können Personen, die von ihren Arbeitgebern für die Dauer einer Qualifizierung un-
dem führenden Anbieter von Unterlegscheiben und Sicherungselementen für die Schraubenindustrie und den Automobilbau entwickelte sich ein Spezialist in der Herstellung von Prägeform-, Stanz-, Stanzbiege- und Ziehteilen.
Schürholz feiert 2018 100-jähriges Bestehen Schürholz Stanztechnik produziert zu 95 Prozent für den Automotivebereich. Für dieses Jahr wird ein Umsatz von 76 Millionen Euro angestrebt. 2009 betrug er noch rund 28 Millionen Euro. Am Standort Plettenberg wird bei Schürholz an sechs Tagen pro Woche in drei Schichten produziert. Neben dem Hauptstandort Plettenberg mit 140 Mitarbeitern hat die Schürholz-Gruppe weitere Standorte in Kirchhundem, in Polen (Sroda Slaska) und China (Jiangsu). Der Grundstein für das Unternehmen wurde 1918 mit der Gründung einer Presserei in Plettenberg gelegt. Aus
UNTERNEHMEN WETTEIFERN UM FACHKRÄFTE VON MORGEN Ausbildungsmessen in der Komplett-Region „Wir suchen Dich!“, „Dein Berufsstart in guten Händen“ oder einfach „Wir bilden aus“ - die heimischen Unternehmen werben bei den Ausbildungsmessen in der Region vehement um Fachkräftenachwuchs. Es gibt weniger Bewerber als Ausbildungsstellen im Märkischen Kreis. Dementsprechend hart ist der Wettbewerb um die Fachkräfte von morgen. Ausbildungsmessen sind gern genutzte Plattformen, um sich den jungen Leuten als attraktiver Ausbildungsbetrieb zu präsentieren. In Plettenberg fand die diesjährige Ausbildungsbörse bereits im Juni statt. Mit rund 50 Industriebetrieben, Händlern, Handwerksunternehmen, Verbänden und Institutionen war das Angebot gewohnt umfassend. Von der Ausbildung in Industrie und Handwerk bis zum Verbundstudium wurden die Möglichkeiten offensichtlich, die junge Erwachsene in der heimischen Region vorfinden. „Work and live here!“, lautet die plakative Aufforderung
des Stadtmarketingvereins Plettenberg als Ausrichter der Ausbildungsbörse. Dieses Motto passt zu allen Ausbildungsmessen in der Region. (obs)
TERMINE Ausbildungs- und Studienbörse Karriere im MK: 19. September, 9 bis 18 Uhr, Grohe-Forum in Hemer, karriere-im-mk.de Ausbildungsmesse ZAK in Lüdenscheid: 21. September, 8 bis 18 Uhr, Kulturhaus Lüdenscheid, ausbildungsmesse-luedenscheid.de Berufsorientierungsmesse BOM für Neuenrade und Werdohl: 27. September, 9 bis 15.30 Uhr, Fest- und Schulzentrum Riesei in Werdohl, bom-mk.de
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DIE ECHTE HÖLLE KOMMT SPÄTER Vier Sauerländer fahren das Radrennen Race across America 2019
Von Wolfgang Teipel Altena, den Radtourismus im Sauerland und für weitere Sponsoren für ihren ganz speziellen Traum: die Teilnahme am legendären Radrennen durch Amerika. Mit im Team beim außergewöhnlichen Pfingstausflug: Koordinator Frank Lachnitt aus Plettenberg, Physiotherapeut Volker Stuberg aus Kierspe, Chefnavigator Alexander Fink aus Frankfurt, Ralf Vogler aus Herscheid und Medienspezialist
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Zwei Herscheider, ein Plettenberger und ein Mann aus Meinerzhagen haben einen Traum. Sie wollen 2019 an der „Race across America“ (RAAM) teilnehmen. Eine Ultra-Herausforderung: Das Radrennen führt über rund 4800 Kilometer von der West- zur Ostküste. Die Fahrer überwinden dabei 55.000 Höhenmeter, klettern über 3000-Meter-Pässe in den Rocky Mountains und quälen sich durch die Höllenhitze der Mojave-Wüste. Stimmungsmacher im RAAM-Radsportteam MK 2019 ist der Herscheider Triathlet Markus Gärtner. Er hat immer einen Scherz auf den Lippen. „Ich sehe die anspannten Gesichter – bei der Presse“, witzelte er kurz vor der jüngsten Belastungsprobe. Dabei hatten er sowie Julian Becker (Herscheid), Sven Dunker (Plettenberg) und Milivoje Nilovic (Meinerzhagen) selbst Grund genug, angespannt zu sein. Vor den vier Radsportlern lag schließlich eine Tour nonstop von Herscheid bis Bad Liebenwerda im Kreis Elbe-Elster, dem Partnerkreis des Märkischen Kreises, und wieder zurück.
Jannik Fischbach aus Olpe. Nach dem Start in Herscheid stiegen drei Radfahrer in Plettenberg in den Teambus um. Julian Becker übernahm die erste Schicht, gefolgt und vom Verkehr abgeschirmt von dem Followcar. Etwa alle 30 Kilometer wechselten sich die Fahrer ab. Bei trockenem Wetter klappte die 530 Kilometer lange Hinfahrt durch die Nacht bis auf kleine Radreparaturen reibungslos. „Die Nonstop-Fahrt in den Landkreis Elbe-Elster war für uns eine wichtige Erfahrung. Wir haben bei dieser Simulation unter anderem verschiedene Räder testen können und unterschiedliche Streckenprofile bewältigt. Alles lief wie am Schnürchen, so dass wir nach 16 Stunden Dauerfahrt bereits um 9 Uhr zum Frühstück in Bad Liebenwerda eingetroffen sind“, berichtet Frank Lachnitt. Während sich die Radler eine Pause gönnten, kümmerte sich die Crew bereits um die Logistik der Heimfahrt. Und das Zweirad-Center Schicketanz leistete unbürokratische Reparaturhilfe.
Pfingstausflug über 110 Kilometer
Botschafter des Märkischen Kreises
Das Fazit: Rund 1100 Kilometer in 33 Stunden – das RAAM Team MK 2019 hat seine Simulationsfahrt als Vorbereitung auf die USA-Strapaze erfolgreich beendet. Simulation von Teamfähigkeit, Logistik, Rollenverteilung im Betreuerteam und natürlich ein erster großer Ausdauertest für die Radsportler waren vorrangige Ziele dieser ersten Testfahrt. Ganz nebenbei warb das Team im brandenburgischen Partnerkreis auch für die Burg
Mittags wurde der Tross von Christian Heinrich-Jaschinski, Landrat des Elbe-Elsterkreises, auf dem Marktplatz von Bad Liebenwerda begrüßt. Dann ging es ganz entspannt weiter zu einer Radwanderung mit etwa 60 Freizeitradlern und den Bürgermeistern der Städte Bad Liebenwerda, Uebigau-Wahrenbrück und Mühlberg, Thomas Richter, Andreas Claus und Hannelore Brendel zu Sehenswürdigkeiten des Landkreises Elbe-Elster.
Ausgangs- und Endpunkt war die Stadt Bad Liebenwerda. Auf dem Marktplatz in Bad Liebenwerda und an den anderen Zwischenstationen im Landkreis mussten die Radler aus dem Märkischen Kreis dann immer wieder von ihrem ehrgeizigen Vorhaben erzählen. „Bad Liebenwerda hat uns einen warmen Empfang bereitet. Wir haben uns als Botschafter der Märkischen Kreises so richtig wohl gefühlt“, erinnert sich Frank Lachnitt. Am Sonntagmorgen machten sich die Märker wieder auf den Heimweg. Die Bedingungen waren schwierig. Strömender Regen wirkte teilweise wie Schmierseife auf den Straßen. Bei einem Sturz in einer Kurve zog sich Sven Dunker einige schmerzhafte Blessuren zu, konnte aber später weiterfahren. Als kleine Schikane erwiesen sich auch die Steigungen insbesondere auf den letzten 150 Kilometern. Dennoch blieb die Stimmung gut. „Unsere Fahrer haben gute Beine“, lobt Lachnitt. Um 1.10 Uhr in der Nacht von Pfingstsonntag auf Pfingstmontag kamen die Sportler wieder in Herscheid an. Bergauf und bergab mit einem Stundenmittel von 33,3 km/h. Lässt sich das wiederholen? Auf die Distanz des Race across America wären die Fahrer samt Tross bei diesem Tempo nach gut sechs Tagen am Ziel. Erlaubt sind für Teams neun Tage und fünf Stunden. „Wir werden sicher
nicht die volle Zeit brauchen“, ist Frank Lachnitt zuversichtlich. „Das Team aus Begleitern und Fahrern funktioniert. Das hat die Simulation gezeigt.“ Jetzt müssen die Fahrer ihre Top-Form konservieren. Darum wird sich Oberarzt Dr. Ulrich Schneider von der sportmedizinischen Abteilung des Klinikums Hellersen kümmern. Für die gute Laune wird aber weiter Markus Gärtner zuständig sein.
Geld für die Palliativstation „Race Across America“ ist nicht nur ein hochklassiges Sportevent. Es dient auch wohltätigen Zwecken. Deshalb möchte das Team mindestens zehn Prozent des Erlöses aus Sponsorengeldern und Werbeeinnahmen an den Förderverein Palliativstation des Klinikums Lüdenscheid spenden. „Alles, was nach dem Rennen 2019 noch an Geldern übrig ist, fließt eins zu eins an die Palliativstation der Märkischen Kliniken in Lüdenscheid“, sagt Teamkoordinator Frank Lachnitt. Aus diesem Grund hat MKLandrat Thomas Gemke auch die Schirmherrschaft für dieses Projekt übernommen.
Max Otte lädt ein zum
Spaziergang nach Berlin in 8 Etappen vom 08. – 18. August 2017 Wollen Sie ein Zeichen setzen für die freiheitlich-demokratische Grundordnung? Für die Soziale Marktwirtschaft? Für Bürgersinn? Für Frieden in Europa? Dann wandern Sie doch mit mir und meinen Mitstreitern nach Berlin! In acht Etappen geht es im August von der Rhön bis nach Potsdam bzw. Berlin, wo unsere Abschlussveranstaltung stattfinden wird. Die Tagesetappen hängen nicht zusammen. Gerne können Sie auch an einzelnen Tagen mitwandern. DIE EINZELETAPPEN: Di 08.08. Rhön Mi 09.08. Taunus Do 10.08 Ruhetag Fr 11.08. Bergisches Land Sa 12.08. Sauerland So 13.08. Teutoburger Wald
Am 12. August wandern wir durch das schöne Sauerland. Am Abend machen wir Halt in Plettenberg-Ohle, wo der Ökonom Dr. Ulrich Horstmann einen Vortrag halten wird. Ich würde mich sehr freuen, auch Sie als Teilnehmer begrüßen zu dürfen. Herzlichst, Ihr
Mo 14.08 Ruhetag Di Mi Do Fr
15.08. 16.08. 17.08. 18.08.
Harz Harz Umland von Schwerin Abschlussveranstaltung (in Potsdam oder Berlin)
Max Otte Anmeldung bitte unter: www.spaziergang-nach-berlin.de
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EXKURSION IN DIE GESCHICHTE HERSCHEIDS
von Martin Büdenbender
Birgit Hüttebräucker ist Archivarin der Kirchengemeinde und engagiert im Heimatmuseum Spieker
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Wenn Birgit Hüttebräucker in einem der alten Kirchenbücher des Archivs der Kirchengemeinde Herscheid blättert, rinnen Jahrzehnte wie Sekunden durch ihre Hände. Man glaubt, Geschichte regelrecht riechen zu können. Die Herscheiderin liebt es, so in die Vergangenheit eintauchen zu können. Sie weist auf eine Jahreszahl. „Anno 1748 getauft“ steht dort in kunstvoller Schrift geschrieben. Behutsam greift sie nach dem Fragment einer alten Urkunde über Liegenschaftsangelegenheiten der Kirchengemeinde. Es ist das älteste Archiv-Dokument. Es stammt aus dem Jahr 1372.
ken stapeln sich Kartons und reihen sich Aktenordner aneinander. Das kennt man so aus vielen Verwaltungsbüros. Erst wenn man genauer hinschaut, fällt auf, dass hier nicht die Akten der letzten Jahre oder Jahrzehnte, sondern von vielen Jahrhunderten eingeordnet stehen. Wahre Schätze sind in hundert Schatullen nach Sachgebieten gegliedert und werden chronologisch geordnet säuberlich aufbewahrt. Ganz unten im Schrank versteckt sich eine Reihe besonders alter Kirchenbücher. Sie sind in brüchigem Leder eingebunden. Birgit Hüttebräucker greift sich einen dieser alten Bände und schlägt ihn auf.
Birgit Hüttebräucker ist seit zwei Jahren ehrenamtliche Archivarin der Kirchengemeinde Herscheid. Die alten Dokumente schlummern im Martin-LutherHaus, das sich unweit der Apostelkirche befindet. Den Lesern des Komplett-Magazin gewährt sie einen Blick in das Archiv: Zunächst ist der Raum, in den Birgit Hüttebräucker ihre Gäste führt, von eher unauffälliger Sachlichkeit. Ein Tisch mit Stühlen stehen vor dem Fenster und an den Wänden schlichte Büroschränke. Auch als sie die Schranktüren öffnet, ist der Anblick eher ernüchternd. Vom Archiv einer so alten Kirche (die Apostelkirche wurde urkundlich erstmals 904 in einer Schenkungsurkunde als Herisceithe erwähnt) erwartet man anderes. In den Schrän-
Er enthält überwiegend alte Rechnungen der Kirchengemeinde. Alle sind mit schöner Handschrift verfasst und viele mit einem Siegel oder mit kunstvollen Formularköpfen versehen. Das Papier der meisten Dokumente ist schon vergilbt und die Schrift teils bis zur Unleserlichkeit verblichen. Über mehrere Jahrhunderte geben Rechnungen und Zahlungsanweisungen einen Einblick in die handwerklichen Tätigkeiten der Bürger in der Gemeinde. Die alten Aufzeichnungen verraten, wer einst als Bäcker, Schneider, Schuster, Schreiner oder gar Schmied in Herscheid tätig war. Arzt- und Apothekenrechnungen geben Auskunft über medizinische Betreuung der Bürger im 19. Jahrhundert. Um die Inhalte dieser wertvollen Archivarien zu erhalten, hat die Herscheiderin 2007 damit be-
gonnen, die alten Bücher abzuschreiben und digital zu erfassen, - eine Mammutaufgabe.
Mit der Ahnenforschung fing alles an „Je mehr man in der Vergangenheit gräbt, desto mehr erfährt man über die Geschichte Herscheids“, erklärt Birgit Hüttebräucker. Schon als Jugendliche hatte sie sich für Historisches interessiert und mit 17 Jahren begonnen, Ahnenforschung zu betreiben. „Damals wusste ich noch nicht, dass man sich, wenn man einmal mit diesem Virus infiziert ist, über viele Jahre damit beschäftigt. Nachdem ich zu Beginn meiner Nachforschungen noch alle Familiendaten auf Papier festgehalten habe, folgte mit Einzug des Computers die Eingabe der Informationen in ein Genealogieprogramm. Ganz automatisch weitet sich dieses Hobby mit der Zeit aus, denn man möchte mehr über die Vorfahren erfahren und nicht nur die Lebensdaten sammeln.“ Und das, was sie auf diesen Wegen über das Leben ihrer Vorfahren zu erfuhr, machte sie nur noch
neugieriger. Sie suchte in Archiven und mit der Zeit lernte sie alte Handschriften zu lesen. Seit 2003 betreibt sie eine Internet-Seite (huettebraeucker-genealogie) und teilt dort mit, was sie bei ihren Forschungen in Erfahrungen bringen konnte, etwa die Ergebnisse der Familienforschung Raika aus Gelsenkirchen-Buer und der Familie Raikowski, Kreis Stuhm im ehemaligen Westpreussen, aber auch alte Einwohnerverzeichnisse von Herscheid, oder Erklärungen zu verschiedenen Familiennamen, ein Ortsregister, ein Verzeichnis der Gefallenen aus Herscheid oder auch alte Sagen und Berichte. Fotos rund um Herscheid aus Vergangenheit und Gegenwart ergänzen und illustrieren die vielen Zahlen und Fakten.
Führungen durch den Spieker So gesehen ist es keine Überraschung, dass sich Birgit Hüttebräucker auch für den Geschichts- und Heimatverein ihrer Gemeinde engagiert. Seit vielen Jahren gehört sie zum Team der ehrenamtlichen Mitarbeiter, die den 300 Jahre alten Spieker leiten. Der ist nicht nur das Wahrzeichen, sondern auch das Heimatmuseum der Ebbegemeinde. Im Trauzimmer des Spiekers sind übrigens auch Trauungen möglich. An den Besuchstagen führt Birgit Hüttebräucker Gäste aus nah und fern durch die kleinen Räume des Fachwerkhauses und weiß zu fast jedem der dort ausgestellten, historischen Gegenstände eine Geschichte zu erzählen. Seit einigen Jahren präsentiert sie zudem auf der Homepage des Geschichts- und Heimatvereins Herscheid (http://www.cms.ghv-herscheid.de/) und in der lokalen Presse das „Exponat des Monats“. Mal ist es der Bowle-Topf, den der Lehrer und Chorleiter Friedrich Wil-
helm Egon Brünger 1911 von seinen Sangesbrüdern zur Hochzeit geschenkt bekam, oder die Kindernähmaschine der Firma Carl Sieper aus dem Jahr 1910. Ein anderes Mal sind es die Holz-Skier mit den prägnanten Namen „Sausewind“ und „Ebbe Ski“, selbstverständlich „Made in Herscheid“, oder das Confirmations-Attest aus dem Jahr 1868, das die Konfirmation des damals 14jährigen Theodor Kaufmann aus Marlin bescheinigt. Ein Besuch des Spiekers, so klein er auch ist, lohnt sich also. Er birgt in seinen kleinen Räumen und Stuben eine Fülle an Ausstellungsstücken und damit auch noch reichlich Material für viele weitere Folgen des Exponats des Monats.
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AUCH PFERDEKUTSCHER BRAUCHEN EINEN FÜHRERSCHEIN
Von Iris Kannenberg
Alexander Zuchowski unterrichtet auf dem Wellin angehende Kutschfahrer
Den Herscheider Alexander Zuchowski habe ich auf einer Pferdemesse kennengelernt. Als Veranstalterin und passionierte Reiterin durfte ich auf seiner Sportkutsche mitfahren. Nie werde ich das vergessen, fast nichts in meinem Leben hat mir so viel Spaß gemacht. Wie im Flug ging es um kleine Kegel herum, die Fliehkraft drückte mich auf den Boden, das Adrenalin schoss in meine Adern und man sagte mir hinterher, ich hätte ununterbrochen über beide Wangen hinweg gegrinst und dabei auch noch laut gelacht vor Freude. Am darauffolgenden Tag hatte ich allerdings einen Muskelkater, der sich gewaschen hatte. Tat richtig weh. Seitdem überlege ich ernsthaft, vom Rücken der Pferde auf den Kutschbock zu wechseln, so viel Spaß hat mir dieses Abenteuer gemacht. Im Verlauf unserer Komplett-Reihe über die Reitstäl-
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le rund um Plettenberg herum fiel mir Alexander dann auch zuerst wieder ein. Eine gute Gelegenheit, mal nachzuschauen, was er und seine beiden Haflinger-Pferde so machen. Alexander ist immer begeistert, wenn es darum geht, etwas Positives über seinen Sport zu berichten und sagte sofort einem Interview zu. Einige Wochen später treffen wir uns in seinem Stall auf dem Herscheider Wellin. Den betreibt er zusammen mit der Familie Oversohl, die sich hauptsächlich dem Reiten verschrieben hat und dort eine Anlage aufgebaut hat, die sich sehen lassen kann. Als ich im dort ankomme, ist gerade eine Fahrprüfung im vollen Gange. Eine Schülergruppe macht ihr Fahrabzeichen. Das ist der Führerschein für Kutschen, den der Gesetzgeber jetzt von jedem fordert, der auf öffentlichen Straßen mit seiner Kutsche unterwegs sein will. Aufge-
regte Schüler im Alter von 17 bis 50 Jahren stehen mit einer nicht minder aufgeregten Jury um die Kutsche von Alexander herum. Alle schaffen es, den Prüfern ohne nennenswerte Fehler zu erklären, was man beachten muss, um ein Gespann fahrfertig zu machen. Die Haflinger von Alexander lassen dies derweil lammfromm über sich ergehen und sind im Gegensatz zu den anwesenden Erwachsenen endgechillt. Normalerweise eher ganz leger in Reitklamotten unterwegs, hat sich Alexander heute als Prüfer in Schale geschmissen. Er trägt Anzug und Krawatte plus Hut. Ich muss zweimal hinschauen, ehe ich ihn erkenne. Steht ihm, ganz ohne Frage. Um mir einen Eindruck zu vermitteln, was hier gerade läuft, setzt er mich zusammen mit den ersten Prüflingen, die die Theorie bestanden haben, zur Praxisprüfung auf eine Kutsche mit zwei gewaltigen Kaltblütern, zwei Mädchen, wie ich erfahren darf, und ebenfalls lammfromm. Dazu sind sie so stark, dass sie ohne Probleme sechs Personen plus Kutsche ziehen können. Ich merke den Prüflingen die Anspannung an. Jetzt auch noch mit der Presse im Schlepptau. Das kann ja was werden. Aber sie sind eben Reiter und von daher ziemlich cool und so einiges gewöhnt. Wer auf ein Pferd steigt, der hat ja wohl keine Angst vor einer kleinen Kamera. Ich bin ziemlich schnell Teil des Teams, zittere mit den Prüflingen mit und bin sehr erleichtert, dass alle es so gut drauf haben und diesen Teil der Prüfung mit Bravour bestehen. Und ich darf auf der Kutsche mitfahren. Ein Traum. Zurück auf dem Hof, ist die theoretische Prüfung für alle gelaufen. Mittagspause ist angesagt. Ich spreche mit Mareike Oversohl, die zwischen den Pferden herumwuselt. Vor gefühlten 100 Jahren habe ich mein inzwischen leider verstorbenes Pferd bei ihr gekauft. Das verbindet. Sie ist Niederländerin und hat zum Glück ihren sympathischen Akzent nie verloren. Stolz zeigt sie mir gemeinsam mit Alexander die Anlage, die ich kaum wiedererkenne. Aus einem einfachen Platz mit Stall ist eine Reitanlage geworden, die mit einem Reit- und Fahrplatz, einer großen Halle und zwei Ställen mit Paddocks hohen reiterlichen Standards mehr als Genüge tut. Alexander holt seine beiden Haflinger, die mittlerweile ausgespannt in ihren Boxen stehen, noch einmal heraus und es entstehen Fotos, die unzweifelhaft beweisen, dass die drei eine echte Herzensbeziehung zueinander haben. Dann gehen die Schüler zum Essen und Alexander mit mir in seinen Laden. Der ist Teil seines Einfamilien-Hauses, das gleich um die Ecke des Stalles liegt. Er hat sich hier mit seiner Familie ein echtes Paradies erschaffen.
INTERVIEW
„Kutsche fahren ist fast wie fliegen!“ Alexander, ich bin echt neugierig. Nach dem, was ich heute hier erleben durfte ganz besonders. Wie lange bist Du denn schon hier auf dem Wellin mit Deinen Pferden? Wir waren früher auf der Rosmart bei dem Onkel meiner Frau. Aber ich hatte hier oben auch schon als Kind immer Pferde. Ich komme ja von hier. Während meines Studiums habe ich die Pferde aber abgegeben. Über meine Frau bin ich dann wieder ans Pferd gekommen. Einmal Pferdenarr immer Pferdenarr, dieses Sprichwort hat sich bei mir original bewahrheitet. Seit 2012 waren wir dann auch wieder hier auf dem Wellin. Und das Gespann habt ihr dann auch erst seit 2012? Nein, das haben wir schon deutlich länger. Seit 2007. Seitdem fährst Du auch Kutsche? Ja, ich bin früher immer so ein bisschen bauernmäßig gefahren, Freestyle eben. Und hab dann gesagt, ich möchte das eigentlich mal richtig lernen. Und habe dann so einen Fahrkurs gemacht, wie Du ihn heute hier auch gesehen hast. Dadurch habe ich soviel Spaß daran bekommen, dass ich meinen Trainerschein gemacht habe, alle gängigen Fahrabzeichen dazu und die Befähigung erlangt habe, andere auszubilden. Darüber hinaus bin ich Richter bei Turnieren. Dann ist auch noch der Laden dazu gekommen, in dem wir Helme verkaufen und Geschirre und überhaupt alles, was mit dem Kutsche fahren zu tun hat. Wir beraten auch Leute, die sich dafür interessieren, welche Kutsche und was für ein Pferd geeignet ist, wie das mit der Fahrsicherheit aussieht und mit dem entsprechenden Unterricht. Du hast hier ja eine offizielle Fahrschule? Genau, das ist hier eine Pferdefahrschule mit Fahrsportbedarf.
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Was kann man hier genau machen? Man kann hier alle Abzeichen der reiterlichen Vereinigung (FN) erwerben, man kann alle Fahrabzeichen (FA) machen. Das fängt an mit dem FA 5, das ist das Einsteigerabzeichen für das Fahren im Straßenverkehr. Aber wir bieten auch Dressurabzeichen an. Also die höheren Abzeichen im zweispännigen Bereich. Was haben wir damals auf der Pferdemesse eigentlich gemacht? Das nennt sich Kegelfahren, das ist Teil des Dressurabzeichens. Da muss eine Dressur gefahren werden, also es müssen Aufgaben erfüllt werden, wie beim Dressurreiten auch. Dazu wird ein Kegel-Parcours gefahren. Das ist dann richtiges Sportfahren. Sehr rasant. Fast wie fliegen. Das hat mit gemütlich durch die Landschaft fahren nichts mehr zu tun. Die Pferde werden dafür ganz speziell ausgebildet. Und das sind dann richtige Sportpferde. Und das ist richtig anstrengend. Ja, das kann man wohl sagen. Das geht absolut in die Arme und in den Oberkörper. Wenn Du hinten drauf mitfährst und für das Gleichgewicht der Kutsche zuständig bist, geht das auch enorm auf die Beine. GanzkörperLeistungssport. Ganz ohne Frage. Sportfahren ist ähnlich wie das Training auf einer Vibrationsplatte im Fitnessstudio. Da werden alle Muskeln benötigt. Das Schöne am Sport-Fahren ist, dass es ein Teamsport ist. Du hast ja immer Beifahrer dabei. Und Du kannst natürlich auch einfach mal mit der Familie gemütlich durchs Gelände zockeln.
wir alle gemeinsam schon so etwas wie ein Dreamteam. Wie ist das, wenn ich in diesen Sport einsteigen möchte? Bietet ihr da Unterricht an, so wie andere Schulen den normalen Reitunterricht? Wir bieten nach Absprache am Wochenende Unterricht an. Wir bieten auch Turniervorbereitungen an und begleiten zu Turnieren. Im Herbst haben wir immer das große Fahrturnier am Wellin, bei dem viele unserer Schüler erste Turniererfahrungen sammeln können. Ich fahre auch als Trainer in die entsprechenden Ställe. Auf Anfrage. Wenn es mehrere Schüler sind, denn sonst lohnt es sich für uns nicht, der Aufwand ist dann zu groß. Aber wir kommen gern auch direkt zum Kunden. Das ist kein Problem. Man kann immer zu uns kommen, um zum Beispiel sein Fahrtraining zu intensivieren. Man muss nur seine Pferde mitbringen. Kutschen haben wir vor Ort. Wir sind Verfechter einer soliden Ausbildung. Sicherheit wird bei uns groß geschrieben, einfach um Unfälle so weit es geht zu vermeiden. Dazu kommt: Ich bin geborener Herscheider und lebe seit 42 Jahren hier oben am Wellin. Ich bin Sauerländer durch und durch und mit meinem ganzen Herzen. Wir machen daher gerne mit unserem Sport auch Werbung für das Sauerland ganz allgemein. Das Gelände hier ist einmalig. Zum Kutschfahren wie zum Reiten. Wir lieben das Sauerland und seine Möglichkeiten, die es Pferdefreunden bietet, und fühlen uns da manchmal ein bisschen wie Pioniere und Botschafter der ersten Stunde, die touristisch einen Weg für andere bereiten.
Reitest Du auch noch? Nach einem schweren Reitunfall sitze ich ehrlich gesagt lieber auf dem Kutschbock. Reiten ist einfach nicht so mein Ding. Nichtsdestotrotz liebe ich Pferde und alles, was mit ihnen zu tun hat. Der Fahrsport ist eine gleichwertige Alternative zum Reiten und macht den Umgang mit dem Pferd in ähnlicher Weise möglich. Nach welchen Kriterien hast Du Deine Haflinger ausgesucht? Nun, als erstes müssen einem die Pferde einfach gefallen. Meine Frau und ich mögen beide diese robusten Haflinger-Typen. Arino war unser erstes Pferd. Asterix haben wir zweijährig in Arnsberg gekauft und beide über Jahre ausgebildet. Selbst und mit der Unterstützung von kompetenten Trainern. Dazu sind wir wirklich überall hingefahren. Es hat sich gelohnt, wie Du selber erfahren durftest. Die beiden sind wirklich eine Bank vor der Kutsche und
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Ich kann nur jedem begeisterten Kutschfahrer sagen: Hier bei uns gibt es Möglichkeiten und dazu eine landschaftliche Schönheit, die weit über das hinausgehen, was man sich gemeinhin so vorstellen kann. Wer es ausprobieren will, ist herzlich bei uns willkommen. Es lohnt sich, ganz sicher.
FÜR DAS WOHL DER KINDER P-Weg-Erlös geht ans Märkische Kinderschutz-Zentrum
Der P-Weg-Marathon ist die bundesweit bekannte Sportgroßveranstaltung in Plettenberg. Die Vier-Täler-Stadt steht in diesem Jahr vom 8. bis zum 10. September wieder ganz im P-Zeichen. Insgesamt rund 2000 Sportlerinnen und Sportler gehen auf die Wander-, Walking-, Laufund Mountainbikestrecken rund um Plettenberg. Hinzu kommen noch mal einige hundert Kinder und Jugendliche beim Kids Race und Fun Night Run am Freitag. Seinen besonderen Charakter erhält das P-Weg-Marathonwochenende dadurch, dass es komplett ehrenamtlich organisiert wird. Ebenfalls über 2000 Helferinnen und Helfer unterstützen das P-Weg-Team bei der Durchführung. Der durch Sponsoren, Startgeld und Standgeld erwirtschaftete Überschuss wird traditionell für einen sozialen Zweck gespendet. Begünstigter in diesem Jahr ist MIKI, der Förderverein des Märkischen Kinderschutz-Zentrums. Das Märkische Kinderschutz-Zentrum am Klinikum Lüdenscheid ist seit 25 Jahren die Fachstelle rund um das Thema Kindeswohlgefährdung in der Region und unterstützt Kinder und Jugendliche bei der Aufarbeitung von herausfordernden Situationen. Es begleitet Mütter und Väter in Überforderungssituationen und entwickelt mit ihnen geeignete Wege zum Wohle ihrer Kinder. Als Beratungsstelle ist es Teil der Märkischen Kliniken und damit gelebtes Praxisbeispiel für die Vernetzung von Jugendhilfe und Gesundheitswesen. Das KinderschutzZentrum nutzt seine bundesweiten Kontakte zur fachlichen Bereicherung der Region und prägt dadurch den interdisziplinären Dialog und die Weiterentwicklung von konzeptionellen Standards und Haltungen im südlichen Märkischen Kreis. Es engagiert sich in den unterschied-
Von Bernhard Schlütter
lichen Netzwerken von Jugendhilfe, Schule, Gesundheitswesen, Polizei und Justiz, damit interdisziplinäre Kooperation gelingen kann und passgenaue Hilfe dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Seit nunmehr 23 Jahren hat sich der Förderverein MIKI zum Ziel gesetzt, das Kindeswohl von misshandelten und vernachlässigten Kindern und Jugendlichen prophylaktisch und therapeutisch durch die jährliche Finanzierung einer Stelle zu unterstützen und damit zum Fortbestehen dieses Kinderschutz-Zentrums beizutragen. „Dafür benötigen wir jährlich rund 50.000 Euro“, berichtet MIKI-Vorsitzende Antje Malycha. Die weiteren drei Stellen werden als freiwillige Leistung gemeinsam von den Jugendämtern Altena, Lüdenscheid, Plettenberg, Werdohl und des Märkischen Kreises finanziert. Das Märkische Kinderschutz-Zentrum ist zuständig für die Städte und Gemeinden Altena, Lüdenscheid, Plettenberg, Werdohl, Balve, Halver, Herscheid, Kierspe, Meinerzhagen, Nachrodt-Wiblingwerde, Neuenrade und Schalksmühle. Gerade weil die Leistung der Jugendämter freiwillig ist, ist der Förderverein der Garant für den unermüdlichen Einsatz für das Kinderwohl und übt mit der Bezahlung einer Stelle sanft pädagogischen Druck auf die öffentliche Hand aus, ihre finanzielle Unterstützung im KinderschutzZentrum fortzusetzen. Viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer tragen an Bastelständen, auf Weihnachtsmärkten, an Crêpe-Öfen und Würstchenständen, auf Nachbarschaftsfeiern und im Freundeskreis dazu bei, dass das Märkische Kinderschutz-Zentrum mit einer vollen Stelle finanziell unterstützt werden kann. In Plettenberg genießt MIKI einen großen Rückhalt. So unterstützt der Freundeskreis um Marita Gerdes den Förderverein seit vielen Jahren mit regelmäßigen Spenden aus dem Verkauf von Handarbeiten. „Wir freuen uns nicht nur darüber, dass wir uns am P-Weg-Marathon-Wochenende in Plettenberg vorstellen können“, kündigt Antje Malycha an, dass der Förderverein mit einem Infostand vor Ort sein wird. Dort und in der gesamten Innenstadt werden die Lose für die P-Weg-Tombola mit vielen Gewinnen verkauft. Jedes Los trägt zur Unterstützung des Märkischen Kinderschutz-Zentrums bei.
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KEINE ANGST VOR BLAUEN FLECKEN Rhönradturnen beim ESV Finnentrop
Von Martin Droste
Die Dreifachsporthalle in Finnentrop ist an Zurück zu den erfahrenen Turnerinnen diesem Trainingsabend fest in MädValentina Wurm und Marie Wolfchenhand. Die Rhönradabteilung Seara. Die beiden 18-JähriRund 30 Rhönradturnerinnen – Anfängerinnen und Leistungssportler des ESV Finnentrop besteht gen wollen trotz Stuinnen – gehören zur Rhönradabteiausschließlich aus Sportdium in Essen bzw. lung des ESV Finnentrop. lerinnen: Zwölf turAusbildung in Köln nen bei den Anfändem Rhönradturgerinnen, zwölf in nen treu bleider Leistungsgrupben solange es pe. „Jungen und geht. „In Köln Männer sind beim gibt es auch Rhönradturnen rar einen Verein“, gesät“, bedauert hat sich ValenAnnika Eickelmann tina erkundigt. diese Entwicklung. Marie ist bei Die 29-Jährige kümden Deutschen mert sich seit über Meisterschaften zehn Jahren mit inzwiimmerhin 18. geworschen drei anderen ausgeden. Bei der DM waren bildeten Übungsleiterinnen um auch Nele-Sophie Altmann die Turnerinnen im Alter von sieben und Paula Ohm am Start. bis 23 Jahren. Zu den Aushängeschildern des ESV „Blaue Flecken gehören dazu“, erzählt Valentina Wurm Finnentrop gehörte in den letzten Jahren auch Juliane lachend. Die 18-Jährige trainiert „zwei- bis dreimal die Rademacher, die wie Lia Noelle Börner beim DeutschWoche“. Wie ihre gleichaltrige Vereinskollegin Marie land-Cup glänzen konnte. Mit dem diesjährigen DeutWolf-Seara ist sie seit elf Jahren aktiv. Valentina und Maschen Turnfest in Berlin hat die 27-Jährige ihre Karriere rie zeigen dem Komplett-Reporter mit ihren Rhönrädern beendet und konzentriert sich jetzt auf ihre Trainertäeine sogenannte „Spirale“, eine von drei Einzel-Disziptigkeit. linen beim Rhönradturnen (siehe Infobox). Eine Übung, So erfolgreich ist die elfjährige Helene noch nicht, die die viel Kraft und Konzentration verlangt. mit Annika Eickelmann für ihre Geradeturnen-Kür übt. „Kraft, Ausdauer, Gleichgewichtsgefühl und Koordinati„Ich mache auf jeden Fall weiter“, ist die junge Turneonsfähigkeit.“ Das sind die Anforderungen, die Valentina rin aus Serkenrode schon mit Leidenschaft dabei. ErsWurm spontan mit ihrer Lieblingssportart in Verbindung te Wettkampferfahrungen hat sie beim Best-Wicht-Cup bringt. Eine gehörige Portion Mut gehört auch dazu. Zum in Bestwig und bei der NRW-Meisterschaft gesammelt. Beispiel bei der Disziplin Sprung, die seit 1999 zum StanIn Bestwig arbeitet ihre Trainerin Annika Eickelmann als dardprogramm der Turnerinnen gehört. Höhenangst sollLehrerin. „Das ist schon eine starke Belastung“, macht te man dabei nicht haben. sich die 29-Jährige nichts vor. Aber noch steht die Der Durchmesser eines Rhönrades ist von der KörperÜbungsleiterin aus Serkenrode so oft wie möglich in der größe der Athletinnen abhängig. Übungsleiterin AnniDreifachsporthalle Finnentrop. Denn sie hat nicht vergeska Eickelmann turnt mit einem Sportgerät, das immersen, wie alles angefangen hat: „Vor zehn Jahren war ich hin 2,30 Meter Durchmesser hat. Die beiden Reifen aus als Trainerin alleine.“ Das hat sich geändert. Zum enEisen sind mit Kunststoff beschichtet. Ein Rhönrad kosgagierten und fachkundigen Trainerteam gehören auch tet zwischen 500 und 1000 Euro. Mit 40 solcher Räder Anna Vollmert, Juliane Schulte und Juliane Rademacher. ist die Abteilung des ESV Finnentrop gut ausgestattet. Wer Mut, Gelenkigkeit, eine gute Koordination und
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Konzentrationsfähigkeit mitbringt und keine Angst vor blauen Flecken hat, ist bei den Übungseinheiten willkommen. Die Anfängerinnen trainieren montags und freitags von 17 bis 19 Uhr, die Leistungsgruppe montags und mittwochs von 18.30 bis 20.30 Uhr. Eine zusätzliche Trainingseinheit am Wochenende steht noch auf dem Wunschzettel von Annika Eickelmann. Mit dem alten Eisenbahner Sportverein verbindet den ESV Finnentrop nur noch die Abkürzung im Vereinsnamen. Der Sportverein mit seinen rund 350 Mitgliedern betreibt überwiegend Breitensport. Die Ausnahme ist die Rhönradabteilung mit ihren Leistungssportlerinnen. Erfunden wurde das Rhönrad Anfang der 1920er-Jahre von Otto Feick. Der Schlosser und Eisenbahner aus Reichenbach in der Rhön verschweißte Fassreifen aus der Schmiede seines Vaters mit Querstäben und soll sich mit diesem Gerät als Kind die Langeweile vertrieben haben. Zwar gibt es inzwischen sogar Weltmeisterschaften, aber selbst in Otto Feicks Heimatland ist das Rhönradturnen nie über den Status einer Randsportart hinausgekommen.
Drei Einzel-Disziplinen: Beim Geradeturnen rollt das Rad auf beiden Reifen und es werden Pflicht- und Kürübungen vorgeturnt. Teilweise werden dabei Elemente aus dem Reck- oder Barrenturnen verwendet. Es gibt Übungen, die mit Hilfe beider, einer oder ohne Bindungen ausgeführt werden. Beim Spiraleturnen bewegt sich das Rad auf einem Reifen und tellert wie bei einer Münze. In der großen Spirale hat das Rad einen Neigungswinkel von 60 Grad, in der kleinen Spirale weniger als 30 Grad. Der Turner versucht das Rad durch Gewichtsverlagerung und Armzug auf der jeweiligen Höhe zu halten und nach drei bis fünf Sekunden in der kleinen Spirale das Rad wieder in den Stand zu bringen. Beim Sprung wird das Rad mit Schwung angeschoben. Der Turner läuft hinter dem Rad her und lässt sich vom Schwung auf das Rad ziehen. Aus der Grätsch-, Hock- oder Standposition vollführt er dann einen Sprung auf einen Mattenberg. Dies kann z. B. ein Hocksprung, Grätschsprung, Überschlag oder Salto sein. Quelle: Wikipedia
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Gerade, Spirale, Sprung Das Rhönrad ist ein Sportgerät, das aus zwei Reifen besteht, die durch sechs Sprossen – zwei einfache Stangen (Spreizsprossen), zwei Griffsprossen und zwei Brettsprossen – miteinander verbunden sind. Der Durchmesser des Rades variiert je nach Größe des Turners, so dass der Turner fast gestreckt auf den Brettern stehen kann und sich an den Griffen hält. An den Brettern können Lederschlaufen, sog. Bindungen, befestigt werden, in denen sich der Turner mit den Füßen festklemmen kann. Es gibt Räder von 130 bis 245 cm Durchmesser. Die Räder wiegen zwischen 40 und 60 kg.
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ALTENA ERLEBT DAS MITTELALTER Als Belohnung fürs Drachenstreicheln können sich junge Besucher auf der Burg zum Ritter schlagen lassen. Rundherum wird in den Burghöfen und -museen jede Menge Mittelalterleben für Kinder und Erwachsene geboten. Am Deutschen Drahtmuseum, am Fuße der Burg, erwartet kleine und große Besucher am Samstag und Sonntag die Greifvogelshow der Skyhunters. An der Burg Holtzbrinck können Besucher den Heerlagern beim stilechten Lagerleben zuschauen – und gerne auch mitmachen. (pmk) Die Vorbereitungen für das große Mittelalterfest in Altena Anfang August laufen auf vollen Touren. Die Veranstalter versprechen ein spektakuläres Programm. Wenn der Gaukler Köpfe verdreht und ein Pferd durchs Feuer geht, wenn sich das Schwein über der Flamme dreht und die Hexe beim Henker um ihr Leben fleht, dann heißt es Willkommen in Altena beim größten MittelalterFestival in Südwestfalen. Unter dem Titel „Altena – eine Stadt erlebt das Mittelalter“ wird von Freitag, 4. August, bis Sonntag, 6. August, buntes Leben zwischen Rittern und Recken, Henkerspack und Schabernack geboten. Los geht’s mit einem Highlight gleich zur Eröffnung am Freitagabend: Ab 18 Uhr wird rund um die Eröffnungsfeier „Burg Altena in Flammen“ gefeiert. Zur Musik gibt es jede Menge Feuer auf den Höfen und aus den Türmen. Am Samstag und Sonntag ergreift das mittelalterliche Treiben von der ganzen Stadt Besitz. Auf der Lennepromenade, in der Innenstadt, im Deutschen Drahtmuseum und auf Burg Altena erwartet die Besucher das mal raue, mal humorige Leben vergangener Zeiten. Auf dem großen Turnierplatz werden waghalsige Kämpfe per Pferd ausgetragen. Gleich daneben führt der Weg durch den mittelalterlichen Orient, wo es herrlich nach Gewürzen duftet und gemütliche Hocker zu einer Pause mit einem Glas frisch gebrühtem Tee einladen. Auf der Sandbühne geben Feuergaukler, Erzähler und Magier einen Einblick in die orientalischen Künste und Vergnügen des Mittelalters. Einer der Höhepunkte ist am Samstagabend das Nachtturnier der Kaskadeure. Auf der großen Musikbühne spielen als TopAct „Vogelfrey“. Drumherum wird ein Programm geboten, das seinesgleichen sucht - mit alter Handwerkskunst, Marktständen, rustikalen Speisen, Musik, Spiel, Gaukelei und Narretei. Mit dabei sind Gaukler und Zauberer, Komödianten und Walkacts sowie jede Menge Spielleute. Wer mutig ist, kann auf Burg Altena den Drachen Fangdorn dabei beobachten, wie er nicht nur den Schatz der Burg bewacht, sondern auch meterlange Flammen speit.
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Öffnungszeiten Das Festival „Altena – Eine Stadt erlebt das Mittelalter“ ist geöffnet: Freitag, 4. August: ab 18 Uhr Burg in Flammen auf Burg Altena Samstag, 5. August: 11 bis 24 Uhr Sonntag, 6. August: 11 bis 18 Uhr
Eintritt „Burg in Flammen“: Tagesticket 6,00 Euro, Kinder bis Schwertmaß frei Samstag/Sonntag: Tagesticket 9,00 Euro, Familienkarte 20,00 Euro, Kinder bis Schwertmaß frei Dauerkarte: 17,00 Euro/Person, gültig für alle drei Tage mittelalter-festival.de
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DIE KAUFHAUSDETEKTIVIN EIN HUBBI-KURZKRIMI
Von Pia Mester
„Noch so eine Aktion wie gestern, und du bist gefeuert.“ Markus Robbersheim schaute Hubbi grimmig an. Die versuchte mit ihrem charmantesten Lächeln gut Wetter zu machen, doch es gelang ihr nicht. „Aber es sah wirklich so aus, als stecke er sich den Kugelschreiber in den Socken. Es hat so geglänzt“, sagte Hubbi entschuldigend. „Dann musst du in Zukunft eben genauer hinsehen, bevor du einen unschuldigen Kunden ohne Vorwarnung anspringst und zu Boden wirfst. Was glaubst du, was uns das an Schadensersatz kosten wird? So eine Beinprothese wieder gerade zu biegen, ist nicht günstig!“ Hubbi, die eigentlich Huberta Dötsch hieß, musste sich eingestehen, dass sie wirklich Mist gebaut hatte. Aber es war der erste Tag in ihrem neuen Nebenjob als Kaufhausdetektivin und sie wollte Markus, ihrem Chef, beweisen, dass sie es draufhatte. Diese Aushilfsstelle hatte sie über die guten Beziehungen ihres Vaters bekommen und die Arbeit machte ihr sogar Spaß. Außerdem brauchte sie dringend das Geld. Der letzte Brief vom Verpächter der Nuckelpinne, ihrer Kneipe in Affeln, hatte so gar nicht mehr nett geklungen. Sie versprach Markus, von nun an erst einmal genau zu beobachten, bevor sie einen potenziellen Dieb flachlegte. Das kam ihr auch ganz gelegen, denn ihr rechter Ellenbogen, auf dem sie bei der Aktion gestürzt war, tat ihr noch immer weh. Das Kaufhaus war gar kein schlechter Ort, um hier den ganzen Tag zu verbringen, fand Hubbi. Sie schaute sich ausgiebig in der Taschenabteilung um und entdeckte ein Exemplar, auf das sie ab jetzt sparen wollte. Dass sie es wahrscheinlich sofort kaufen würde, sobald sie wieder Geld in der Tasche hatte, verdrängte sie. Auf einmal fiel ihr eine ältere Dame ins Auge. Sie war gut gekleidet, mit einem Chanel-Kostüm in Altrosa und dazu einem echten Fuchs um den Hals, dessen Glasaugen gruselig ins Leere starrten. Bedächtig wanderte sie die Gänge entlang und schaute sich überall um, so als suche sie nichts bestimmtes. Eine Pensionärin beim Fensterbummel oder eine Ladendiebin auf Raubtour? Hubbi wusste nicht, was die Frau für sie so verdächtig machte, aber sie beschloss, sie zu observieren. Unauffällig, natürlich. Die Frau wanderte gemütlich in die Abteilung für Damenoberbekleidung und zog mal hier eine Strickjacke aus Kaschmir, mal dort eine Leinenhose hervor. Nach und nach türmten sich auf ihrem Arm eine ganze
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Menge Klamotten. Alle in ziemlich gedeckten Farben. Nur ein gelber Farbklecks stach hervor: Ein Seidentuch. Mit dem gesamten Stapel verschwand die Frau in einer Umkleidekabine. Hubbi schaute sich nach den Verkäuferinnen um. Wollten die denn gar nicht eingreifen? Schließlich war dort auf dem Schild doch groß und breit zu lesen, dass man nicht mehr als fünf Teile mit in die Kabine nehmen dürfe. Hubbi überlegte kurz, ob sie die Dame darauf aufmerksam machen sollte, doch dann hätte sie ihre Tarnung verraten. Also tat sie so als sei sie ebenfalls auf der Suche nach einem neuen Outfit und behielt dabei die Umkleidekabine im Auge. Nach einer Weile erschien die ältere Dame wieder, die Haare etwas zerzaust, der Fuchs saß ein wenig schief auf ihren Schultern. Ihr schien kein einziges der Kleidungsstücke zu gefallen, denn sie legte sie einfach alle achtlos auf ein dafür bereitgestelltes Regal, damit die Mitarbeiterinnen die Teile wieder einräumen konnten. Dann schlenderte sie weiter in Richtung Elektronikabteilung. Hubbi folgte ihr und lief dabei an dem Kleiderstapel vorbei. Sie warf einen Blick darauf. Doch sie hätte sich unmöglich alle Teile merken können. Erst, als sie die Bekleidungsabteilung verlassen hatte, fiel ihr auf, was gefehlt hatte: Das bunte Seidentuch. Sie lief zurück, durchwühlte den Stapel, wodurch die meisten Stücke zu Boden fielen und sie sich einen wütenden Rüffel von einer Verkäuferin abholen musste, und erstarrte. Das Tuch war weg, eindeutig. Was sollte sie jetzt tun? Sie musste die Ladendiebin auf frischer Tat ertappen, so viel stand fest. Hatte sie das Kaufhaus einmal verlassen, würde Hubbi nicht mehr viel ausrichten können. Jetzt oder nie. Sie vergewisserte sich, dass die Frau noch immer in der Elektronikabteilung war - offenbar hatte sie es auf einen der MP3-Player abgesehen - und lief dann schnell zu Markus Büro. Ohne zu klopfen platzte sie hinein. Markus telefonierte gerade, entschuldigte sich aber bei seinem Gesprächspartner und legte eine Hand über die Sprechmuschel. „Was ist?“ „Da ist eine Ladendiebin“, sagte Hubbi außer Atem. „Was soll ich tun?“ Er schaute sie skeptisch an. „Und du bist dir ganz sicher? Hast du gesehen, wie sie etwas gestohlen hat?“ Das hatte Hubbi zwar nicht, trotzdem nickte sie. Das fehlende Tuch und ihr untrügliches detektivisches Gespür reichten ihr als Beweis.
„Ok“, sagte Markus. „Zeig mir erstmal, wen du meinst.“ Hubbi führte den Kaufhaus-Chef an die Stelle, wo sie die Diebin zurückgelassen hatte. Doch dort war sie nicht mehr. Sie entdeckte sie schließlich bei den Stiften. Gerade zog sie die Kappe von einem edlen Füllfederhalter. Sie schloss ihn wieder, klemmte ihn sich unter den Arm und ging weiter. „Da“, sagte Hubbi und zeigte auf die Frau. „Diese alte Dame?“, fragte Markus ungläubig. Hubbi nickte. „Sie hat ein Seidentuch eingesteckt.“ „Sieht mir nicht aus wie eine Ladendiebin“, flüsterte Markus. „Und du bist dir ganz sicher?“ „Wofür hast du mich denn eingestellt, wenn du meinem Urteil nicht traust?“, fragte Hubbi frech, obwohl sie sich das selber nicht so sicher war. „Schon gut. Wir schauen mal, was sie an der Kasse alles aufs Band legt.“ Sie machten einen Umweg durch die Haushaltswarenabteilung und versteckten sich zwischen den Stabmixern, von wo aus sie die Kasse im Blick hatten. Hubbi war gespannt wie ein Flitzebogen: Von dieser Überführung hing ihr Job ab. Und damit der Erhalt der Nuckelpinne. Außerdem ging ihr diese schicke Handtasche nicht aus de Kopf. Sie wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. Markus, dieser Geizhals, hatte die Klimaanlage offenbar auf Sparflamme gestellt. Als sich die Dame der Kasse näherte, hielt Hubbi die Luft an. Sie legte erst den Kugelschreiber ,dann ein Netz Orangen, eine Packung Batterien sowie einen Lippenstift auf das Band. Keine Spur von dem Seidentuch. Die Frau bezahlte, packte alles in eine Tüte und wandte sich zur Tür. „Siehst du?“, sagte Hubbi an Markus gerichtet. Der nickte, was Hubbi als Startschuss zum Angriff auffasste. Mit schnellen Schritten ging sie auf die Frau zu. „Hey, stehenbleiben, Kaufhausdetektivin!“, brüllte sie so laut, dass die umstehenden Leute erschrocken zu ihnen hinüberschauten. Auch Markus beobachtete sie, jedoch starr vor Schock. Die Dame drehte sich um. Als sie erkannte, dass sie gemeint war, wurde sie kreidebleich im Gesicht. Sie schnappte nach Luft und zerrte an ihrem Fuchskragen. „Und jetzt schön auspacken“, sagte Hubbi und entriss der Frau die Tüte. Sie versicherte sich, dass sie das Seidentuch nicht übersehen hatte. Hatte sie nicht. Doch wo war es dann? Die Frau musste es unter ihrer Kleidung versteckt haben. Kam es ihr nur so vor oder war diese Jacke an einigen Stellen ziemlich ausgedellt? In Ermangelung jeglicher Erfahrung als Kaufhausdetektiv - weder praktischer noch theoretischer - packte Hubbi die Jacke der Frau und riss sie auf. Die Leute sogen
scharf die Luft ein, denn nun sah man, dass die alte Dame darunter lediglich ein weißes Spitzenunterhemd trug. „Hubbi, was zum Teufel machst du denn da?“, hörte sie Markus hinter sich fauchen. Er war zu ihnen gekommen. „Siehst du denn nicht, dass diese arme Frau gleich zusammenbricht?“ Tatsächlich war die Diebin Zeichnung noch blasser geworden und Arnd Hawlina ihre Beine zitterten. Im nächsten Moment gaben ihre Knie nach und sie sank Markus mit einem theatralischen Seufzer in die Arme. Schuldgefühle und Scham überwältigten Hubbi. Wie hatte sie bloß glauben können, dass diese Oma eine Ladendiebin war? Sie wollte helfen, aber wie? Der Fuchspelz! Kein Wunder, dass der Kreislauf der Frau schlapp gemacht hatte, sie musste sich unter diesem pelzigen Ungeheuer ja zu Tode schwitzen. Ohne weiter darüber nachzudenken und Markus warnenden Blick ignorierend griff sie nach der Stola und zerrte sie der Frau vom Hals. Sollte sie doch Schadenersatz verlangen, so teuer konnte so ein Mottenfestschmaus ja wohl nicht sein. Die Frau sah Hubbi entsetzt an - und wirkte dabei kein bisschen krank mehr. Hubbi warf den Fuchspelz achtlos zur Seite. Es schepperte. Der Kopf des Tieres war beim Aufprall auf die Fliesen zertrümmert. Aus dem Maul des Fuchses quoll das gelbe Seidentuch. Daneben lagen der MP3-Player sowie ein silbernes Armband. Markus Mund stand offen. Hubbi fasste sich als erste wieder. „Tja, da hat sich wohl jemand für schlauer gehalten als das Tier, das sie um den Hals trug.“ Hubbi ermittelt auch in voller Roman-Länge: „Kassensturz - Hubbis erster Fall“ und „Fingerspitzengefühl - Hubbis zweiter Fall“ sind als Taschenbuch und Ebook bei Amazon und im Buchhandel erhältlich. Mehr Informationen unter www.hubbi-ermittelt.de
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BEIM ZAHNARZT ODER WER HAT DAS HÄMMERCHEN STIBITZT
IMPRESSUM
Eigentlich gehe ich ohne Angst zum Zahnarzt. Aber diesmal geht es nicht nur um Karius und Baktus, sondern ein Stiftzahn vorne neben den Schneidezähnen soll eingesetzt werden. Ich bin ganz schön nervös, als ich da so im Wartezimmer sitze. Und da mich in dieser Praxis alle Mitarbeiterinnen inklusive des Arztes, der mein Kegelbruder ist, gut kennen, fällt das natürlich sofort deutlich auf. Daher wird wohl auch meine Ausrede, erst andere Patienten vorzuziehen, weil ich das Kreuzworträtsel noch nicht fertig gelöst habe, nicht akzeptiert. Es hilft alles nichts, ich muss zur Behandlung. Ich sitze auf dem Behandlungsstuhl und warte angespannt auf den Arzt, als mein Blick das Bestecktablett trifft. Ich sehe ein hammerähnliches Instrument, das unverzüglich meine Nervosität erhöht. Ohne zu zögern, nehme ich diesen Gegenstand und schiebe ihn in meinen linken Hemdsärmel. Das dicke Ende in meiner Hand festhaltend. Die Behandlung verläuft ohne Zwischenfall, nur als dieser „Hammer“ benötigt wird und nicht griffbereit auf dem Tablett liegt, wird vom Arzt sehr aggressiv danach gefragt und mir ist es, als ob seine Assistentin deswegen erschrocken zusammenfährt. Ich werde in meinem Stuhl immer kleiner und verliere jeglichen Mut, das Instrument wieder aus meinem Ärmel hervorzuholen. Natürlich ist ein Ersatzinstrument sofort parat. Ich bemerke vom Verlauf der weiteren Behandlung gar nichts, da meine Gedanken damit, wie ich das Hämmerchen wieder loswerden kann, beschäftigt sind. Ich halte es näm-
lich immer noch mit dem Mittelfinger in meiner Hand fest. Erst als ich wieder durch das Wartezimmer komme, lege ich es, peinlich darauf bedacht, nicht entdeckt zu werden, auf einen Zeitungsstapel. Ein paar Tage später treffe ich die Assistentin auf einer Geburtstagsfeier und natürlich sprechen wir über die peinliche Situation mit dem Hämmerchen. Das Geheimnis, warum das Instrument im Wartezimmer gefunden wurde, sei gelöst, erzählt sie. Ein kleiner Junge, der direkt vor mir behandelt worden war, musste das wohl gewesen sein. Eigentlich bin ich mit dieser Lösung total zufrieden, wenn mich nicht ein sehr flaues Gefühl im Magen belasten würde. Im Laufe der Geburtstagsfeier aber wird das zunehmend besser und erst jetzt, nur durch diese Kolumne, kommt die Wahrheit heraus. Oh, oh.
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Von Horst Hanke
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