Ein starkes Stück Sauerland
3,80 Euro
zwischen Verse und Sorpe
Sauerland
Herbstfeste feiern
Finnentrop
DAS SAUERLANDMAGAZIN SEPTEMBER/OKTOBER 2016
Unser Dorf für die Region
Apfelfest und Kürbismarkt locken
Plettenberg
DAS SAUERLANDMAGAZIN
Hülschotten hofft auf Leader-Förderung
Frischzellenkur für die City Zwei Frauen als Hoffnungsträgerinnen ISSN 2363-6777
www.Komplett-magazin.de
STARTE MIT UNS IN EINE
FEURIGE KARRIERE.
BEI UNS WIRST DU BESTIMMT FÜNDIG. Egal ob im technischen oder kaufmännischen Bereich, wir bieten Dir 13 verschiedene Berufe zur Auswahl.
Klick einfach mal rein und finde den passenden für Dich:
www.deine-staerke.de
Bewirb Dich jetzt.
VORWORT
Komplett. . . . . . feiert mit Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, den Spätsommer und den Herbst. Diese farbenfrohen Jahresabschnitte laden zu vielfältigen Aktivitäten im Sauerland ein. Lange Traditionen haben der Räriner Kürbismarkt und das Sauerländer Apfelfest auf Hof Crone, Veranstaltungen die nicht nur mit vielfältigen Marktständen locken, sondern sich als Treffpunkte in herrlichem Ambiente etabliert haben. Gefeiert wird auch in Iserlohn-Letmathe – und zwar das wahrscheinlich größte Brückenfest Westfalens. Aus der KOMPLETT-Region gut erreichbar über den Radwanderweg Lenneroute oder per Bahn auf der Lenneschiene, ist das Brückenfest unser Ausflugstipp für das erste Septemberwochenende. Bei dieser Gelegenheit könnten Sie auch die sehenswerten Anlagen zur Nutzung der Wasserkraft an der Lenne besuchen. Martin Büdenbender und Martin Loer zeigen diese Bauwerke aus der Vogelperspektive. Und wenn die ersten herbstkalten Regenschauer fallen, sind Sie mit dem KOMPLETT-Magazin bestens ausgerüstet. Sie lesen, wie die Plettenberger Innenstadt ein frisches Erscheinungsbild erhalten und mit neuem Leben erfüllt werden soll, dass Werdohl mit dem Westpark ein neues Freizeitgelände erhält und die Bewohner Hülschottens die LEADER-Region Lenneschiene als Chance begreifen, ihr Dorf nach vorne zu bringen. Bemerkenswert ist auch das Projekt, das der Plettenberger Luca Schawag mit einer Schularbeit anstößt: Ein Flowtrail würde nicht nur den Mountainbikern viel Spaß bereiten, sondern auch dazu beitragen, den Verkehr im Wald kanalisieren und die Natur zu schützen. Auch dieses Projekt könnte ein Fall für LEADER sein. In unserer Rubrik „Komplett lecker und gemütlich“ präsentiert Cristin Schmelcher Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, die sizialianische Spezialität Arancini. Die heimischen Gastronomen Gaetano Saitta und Alfredo Liguori bekochten die KOMPLETT-Autorin und verrieten dabei auch gleich das Rezept. In die Küche schauen, das gehört im Neuenrader Café Karl zum Konzept. Komplett-Autor Martin Büdenbender besuchte das Restaurant mit der gläsernen Küche. Die internationale Kunstszene trifft sich in Balve, speziell die Anhänger der PSI-Kunstbewegung. Uwe Tonscheidt besuchte den Bildhauer Gerd Jörgens in seinem Atelier auf dem Balver Gesundheits-Campus und ließ sich die Kunstrichtung
„Psychosymbolismus“
erklären. Liebe Leserin, lieber Leser, wir wünschen Ihnen komplett viel Vergnügen beim Lesen unserer Zeitschrift! Falls Sie Anregungen oder Kritik äußern möchten, sind wir für Sie da, denn wir möchten, dass Sie uns treu bleiben. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen farbenfrohen Herbst und vor allem Bleiben Sie komplett!
Bernhard Schlütter, Heiko Höfner und das komplette Team vom
KOMPLETT-Magazin
3
Titelfoto: Martin Büdenbender
Zukunft gestalten - Westpark Werdohl wird gebaut
Alles drin Zukunft gestalten Westpark Werdohl wird gebaut........................................8 Frischzellenkur für Plettenbergs City..............................12 Flowtrail-Projekt als Schularbeit.....................................16 Hülschotten hofft auf Leader..........................................25 Lehrwerkstatt macht Einwanderer fit.............................44 Medizinische Versorgung rund um die Uhr....................57 Lehrreiches Erlebnis im Schulgarten...............................60 Obstkenner sichern alte Sorten für die Zukunft.............66
Echte Sauerländer - Herzrausch-Babys
Echte Sauerländer Puppenmutter Petra Hoffmann................................. 28 Villa Waldeslust - ein kleiner Traum...............................54 Gutes aus der Region gibt‘s in Göddes alter Tenne.. 63 Sauerländer Wortschatzsuche auf dem Höhenflug.. 75
Komplett lecker und gemütlich Arancini - Sizilien für Zuhause ��������������������������������� 36 Gläserne Küche im Café Karl ������������������������������������� 48 Komplett lecker - Café Karl
Kolumne: Schnitzeljagd auf Herzpatienten �������������� 50 Die BBCrew grillt Bierwürstchen ������������������������������� 80
Kultur komplett Programm der Kunstgemeinde Plettenberg............. 32 Cara Stemski: Mozart ist cool..................................... 38 Stadtschatten - ein modernes Märchen ������������������� 51 Balve wird Zentrum der internationalen PSI-Kunstbewegung................................................... 68 Das Kleine Kunstforum Werdohl..................................71 Kultur komplett - Mozart ist cool
Komplett aktiv - Profitraining für Nachwuchstorhüter
Komplett erleben Mein Lieblingsplatz...................................................... 6 Kürbismarkt und Apfelfest........................................... 7 Wasserkraft im Lennetal............................................ 10 Naturdenkmal Hünenburg......................................... 14 Neuenrade trifft sich.................................................. 21 Letmathe feiert riesiges Brückenfest........................ 33 Ausflug in die Wisent-Wildnis.........................................40 Veranstaltungskalender: Nichts wie hin! �����������42/43
Komplett beraten - Gundula Denkhaus
Profiboxer made in Plettenberg................................ 58 Landemert feiert mitten im Dorf............................... 62
Komplett aktiv P-Weg-Erlös für das Café International..................... 22 Effektive Selbstverteidigung mit Krav Maga............. 30 Profitraining für Nachwuchstorhüter......................... 46
Komplett beraten Reinigungstechnik aus Brachthausen........................ 18 Beratung für Frauen in allen Lebenslagen................ 34
Berufswelt Sauerland - Tagen mit Weitblick
Berufswelt Sauerland Tagen mit Weitblick im Haus Nordhelle ������������������ 74
Komplett in eigener Sache Junggesellinnenabschied - ein Hubbi-Krimi ������������� 76 Hankes Döneken �������������������������������������������������������� 82 Impressum ����������������������������������������������������������������� 83 Komplett erleben - Wasserkraft
MEIN LIEBLINGSPLATZ wo auch der Kaiser zu Fuß hingeht von Martin Büdenbender
„Hic est magnus Imperator“, er ist der große Herrscher. Das Loblied meint Karl den Großen, vor schlappen 1250 Jahren Herrscher des riesigen Frankenreichs, fünf Frauen, 18 Kinder. Ein Machtmensch. Beneidenswert! So träume ich, wenn ich auf meinem Thron sitze. Statt des Reichszepters halte ich die Tageszeitung in der Hand. Das Zeitgeschehen schwarz auf weiß gedruckt, das ist mein Reich. Dort wo auch der Kaiser zu Fuß hingeht, befindet sich mein Lieblingsplatz. Hier habe ich meine Ruhe, hier sind die Gedanken frei. Mit dieser Wertschätzung des stillen Örtchens stehe, besser gesagt: sitze ich nicht alleine da. Legt man die in Deutschland durchschnittliche Lebenserwartung von 81 Jahren zugrunde, kommt jeder Bundesbür-
ger auf eine Gesamtsitzungszeit von ca. 230 Tagen, also 0,6 Jahren. (Quelle: jetzt.de) Nun mal im Ernst: Auch wenn eine erfolgreiche Sitzung im allgemeinen sehr erleichternd ist, kann ich mich persönlich beim Genuss eines Glases guten Rotweins vom Kaiserstuhl wesentlich besser entspannen. Allein das Bouquet ist von ganz anderer Qualität. Und da gibt es noch einen Thron, den ich ganz besonders mag: den Engelbert-Thron (oder -Stuhl). Nördlich der Burgruine Schwarzenberg, unweit eines hohen Felsens an der Lenne, befindet sich im Gestein eine sitzartige Vertiefung. Der Sage nach soll dort Graf Engelbert III. von der Mark mit Vorliebe gesessen und mit besonderem Wohlgefallen auf sein Land geschaut haben. Nach wie vor ist die Aussicht ins Lennetal erhaben. In idyllischer Abgeschiedenheit kann man hier über den Sinn des Lebens sinnieren: Woher kommt alles und wohin geht alles? - Bitte zum Schluss nicht vergessen, die Spülung zu betätigen.
Liebe Leserin, lieber Leser, haben Sie einen Lieblingsplatz? Schreiben Sie uns am besten mit einem Foto: Komplett-Verlag, Am Galgenhagen 13, 58840 Plettenberg oder per E-Mail an redaktion@komplett-magazin.de.
6
SAUERLÄNDER APFELFEST AUF HOF CRONE
Das Sauerländer Apfelfest auf Hof Crone in Dösseln findet am Sonntag, 16. Oktober, statt. Es locken Genüsse wie frisch gepresster Apfelsaft, duftende Waffeln, Reibeplätzchen und Apfel-Federweißer die Genießer nach Werdohl. Dazu gibt es Musik und Informationen von A wie Apfelsorten bis Z wie Zierkürbisse. Über 60 Stände und Attraktionen erwarten die Besucher beim Sauerländer Apfelfest auf dem Hof Crone in Werdohl am 16. Oktober. Zur Eröffnung der gemeinsamen Veranstaltung vom Naturschutzzentrum Märkischer Kreis e.V. und Hof Crone findet um 10 Uhr eine ökumenische
Andacht statt. Bis ca. 18 Uhr dreht sich an dann alles um Äpfel- und Erdäpfel. Es stehen aber auch weitere Früchte des Herbstes im Mittelpunkt. So werden Kürbisse in allen Formen und Farben angeboten. Schnäpse, Säfte sowie Knabberkram und Gewürze runden das Angebot der Leckereien ab. Gebührenpflichtige Parkplätze stehen in Dösseln zur Verfügung. Es besteht aber auch die Möglichkeit, für einen Euro pro Strecke den Bürgerbus-Pendeldienst zwischen Bahnhof Werdohl und Hof Crone nutzen.
RÄRINER KÜRBISMARKT Jedes Jahr am 3. Oktober dreht sich im kleinen Bergdorf Rärin bei Herscheid alles um die große Frucht. Der Kürbismarkt wird Jahr für Jahr von den ehramtlichen Mitgliedern der Interessengemeinschaft Räriner Kürbismarkt veranstaltet. Auf
Schawag_AZ_Bewegung-ZW_54x155.indd 1
einem der größten Märkte der Region kann der Besucher nicht nur aus einer Sortenvielfalt von über 50 Kürbissorten wählen, sondern auch allerlei Anregungen mit nach Hause nehmen, was man aus und mit Kürbissen alles machen kann.
12.07.16 21:02
An über 80 Ständen bieten die Händler eine große Auswahl an Kürbissen, Dekorativem und interessanten handwerklichen Kleinigkeiten. Dafür, dass niemand mit leerem Magen nach Hause gehen muss, sorgt eine große Auswahl an Verpflegungsständen. Auch hier lässt sich erahnen, dass ein Kürbis nicht nur zum Aushöhlen da ist. Es gibt Kürbiskuchen, Kürbiswaffeln, Kürbispunsch, Kürbisbrot, Kürbismarmelade, Kürbissuppe, aber auch traditionelle Speisen wie Bratwurst, Steaks, Crêpes oder Reibeplätzchen. Der Kürbismarkt öffnet um 11 Uhr und dauert bis 18 Uhr.
7
WESTPARK WERDOHL WIRD GEBAUT
Bürgerbegehren abgewiesen von Martin Büdenbender
Der Westpark aus der Vogelperspektive im jetzigen Zustand.
So soll der Westpark einmal aussehen.
2246 Unterschriften, das entspricht fast 20 Prozent der Wahlberechtigten in Werdohl, haben sich auf einer Unterschriftenliste gegen das Bauvorhaben „Westpark“ ausgesprochen. Das angestrebte Bürgerbegehren wurde Mitte August abgewiesen. Der Rat stimmte mehrheitlich dagegen.
8
Der Westpark ist (neben dem Erlebnispunkt Remmelshagen und der Lennepromenade) Werdohls Anteil am (oder je nach Sichtweise „Beitrag zum“) regionalen Projekt Lenneschiene, mit dem das Land NRW die acht an der Lenne gelegenen Kommunen (von Schmallenberg bis Letmathe) seit 2013 fördert und unterstützt. Schon vorher und parallel dazu hat Werdohl mit Hilfe von Geldern aus verschiedenen Fördertöpfen seinen Bahnhof zu einem kulturellen Begegnungsraum umgebaut, den Brüninghausplatz neugestaltet und die Innenstadt über eine Spange sichtbar an die Lenne angebunden. Alles in allem hat sich in Werdohl viel getan und das, obwohl die Haushaltskasse leer ist. Die Fördergelder machten es möglich. Vorerst letztes Glied in der Kette der Projekte zur Verbesserung der Lebensqualität in Werdohl und dem ganzen Lennetal ist der Westpark. Das Areal zwischen Lenne und Dammstraße erhält ein neues Gesicht und soll
In der Folgezeit wird das Projekt Schritt für Schritt vorangetrieben. Unklarheit über den Fortgang der Sanierungsarbeiten an der Lennebrücke führen vorübergehend zu einem Planungstopp. Seitdem jedoch klar ist, dass die notwendige Ersatzbrücke nicht über das Westpark-Gelände führen wird, geht es zielstrebig weiter. Die ursprünglichen Planungen, die ein Kostenvolumen von 880 000 Euro beinhalteten, werden fallen gelassen und stattdessen eine bodenständige Variante angegangen, die sich auf das Lennevorland zwischen dem Wehr und dem Restaurant Vier Jahreszeiten beschränkt. Neue Kostenrechnung: 390000 Euro bei einem Eigenanteil von 72000 Euro. Mittel in Höhe von 110000 Euro aus dem Förderprogramm Stadtumbau West, die beim Abriss der alten Schule an der Leipziger Straße eingespart wurden werden dazu umgewidmet. Daran wird im Dezember letzten Jahres erstmals Kritik aus den Kreisen der Werdohler-Bürgergemeinschaft (WBG) geübt. In den folgenden Monaten wird die Kritik immer lauter und führt schließlich zu einer öffentlichen Diskussion, in der der Sinn und Zweck des Westparks grundsätzlich in Frage gestellt wird. Die Gegner halten die finanziellen Aufwendungen für eine Stadt, die sich in der Haushaltssicherung befindet, für unangemessen, geben zu bedenken,
zu einem Bereich mit Wasserspielen, Grill- und Sitzecken und Wohnmobilstellplätzen umgebaut werden. „Bereits im März 2013 ist der Ratsbeschluss zum Westpark gefasst worden“, betont Fachbereichsleiter Michael Grabs auf Anfrage.
dass die Bevölkerungszahl in Werdohl in den nächsten Jahren weiter sinken wird, kritisieren, dass der geplante Radweg, für den der Westpark ein Fixpunkt sein soll, in den nächsten Jahren nicht zu erwarten ist, weisen darauf hin, dass die zu bebauende Fläche als Hochwassergebiet aus-
Der Westpark ist schon jetzt Ort für zahlreiche Veranstaltungen
Wasserspiele, wie hier an der Sorpe, sind eine Attraktion für Kinder
gewiesen ist und warnen vor den Folgekosten. Die Befürworter mit Bürgermeisterin Silvia Voßloh an der Spitze betonen, dass das Freizeitgelände für alle Werdohler gebaut wird. Das Geld werde eingesetzt, um die Zukunft Werdohls zu gestalten: „Wir dürfen die Hände nicht in den Schoß legen, sonst wird Werdohl untergehen“, rechtfertigt
Baumstämme in Form von Forellen …
... und Steinformationen gliedern den Park.
Der Westpark versteht sich als Fortsetzung der stadtzentral gelegenen Lenne-Terrassen, die schon jetzt gut angenommen werden.
die Bürgermeisterin die Investition. Die Stadtverwaltung hält das Bürgerbegehren für unzulässig, weil es zu spät eingereicht worden ist. Dieser Sichtweise schließt sich in seiner Sitzung Mitte August auch der Rat an. Die Westpark-Gegner bleibt jetzt noch der Weg, vor dem Verwaltungsgericht zu klagen.
Kommentar
PROJEKT WESTPARK EINE GROSSE CHANCE von Martin Büdenbender Entscheidungen werden in einer repräsentativen Demokratie, ob auf großer Bühne oder kommunaler Ebene, von Volksvertretern für die Bürger getroffen. Leider sind diese Entscheidungen nicht immer nachvollziehbar, im schlimmsten Fall sogar grundverkehrt. Vielleicht erklärt das die in der Bevölkerung zunehmend um sich greifende Skepsis gegenüber der Politik. Überall dort, wo Entscheidungen gefällt werden, können auch Fehler passieren. Das darf für die eine Seite keine Entschuldigung sein, aber auf der anderen Seite auch nicht dazu führen, jedweden politischen Beschluss in Frage zu stellen, anzuzweifeln und anzuprangern.
beteiligten Kommunen. Trotzdem hagelt es aus Kreisen der Bevölkerung immer wieder Kritik. So versucht in Werdohl eine Initiative, das Projekt Westpark zu kippen. Dabei haben gerade dort der aufwändige Umbau des historischen Werdohler Bahnhofs zum Kulturbahnhof und die gerade vor dem Abschluss stehende Neugestaltung des Brüninghausplatzes mit der sich anschließenden Stadtspange und Lenneterrasse gezeigt, wie positiv sich das Stadtbild verändert. Ohne Fördergeld hätte Werdohl diese Projekte niemals stemmen können. Das gilt auch für vergleichbare Projekte in den anderen Kommunen.
Mit Unterstützung von Fördergeldern versuchen die Städte und Gemeinden im Sauerland in Zeiten kommunaler Verschuldung die Weichen für die Zukunft zu stellen. Das Wohnen im ländlichen Raum soll lebenswerter werden.
Es ist das gute Recht aller Bürger, Kritik an Entscheidungen zu üben, so auch an dem Bauvorhaben „Westpark“. Aber in Anbetracht von 390.000 Euro Gesamtkosten bei einem Eigenanteil von lediglich 78.000 Euro würde Wer-
Von Förderprogrammen wie „Lenneschiene“ oder „LEADERsein“ (rund um die Sorpetalsperre) profitieren alle
dohl eine große Chance verschenken, wenn der Westpark nicht gebaut wird.
9
WASSERKRAFT IM LENNETAL Wehranlagen aus der Vogelperspektive
Die Nutzung der Wasserkraft erfährt im Zeichen der Energiewende eine Renaissance. Wurde Wasserkraft im Sauerland seit dem 15. Jahrhundert für den Antrieb von Korn-, Öl- und Knochenmühlen und später für Schmiedehämmer, Walzwerke und Drahtrollen genutzt, entstanden entlang der Lenne vor rund hundert Jahren zahlreiche Kraftwerke für die Stromerzeugung. Zwischenzeitlich renoviert, leisten sie heute einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung. Alleine 13 bis 18 Mio. kWh Strom leisten jährlich die drei Laufwasserkraftwerke, die die Mark-E an der Lenne betreibt. Die Anlagen in Werdohl - in Wilhelmsthal und Bockeloh - sowie in Siesel bei Plettenberg decken somit rechnerisch den Bedarf von 4.000 bis 5.000 Haushalten.
von Martin Büdenbender Fotos Sebastian Loer
Schön anzusehen sind sie außerdem - besonders aus luftiger Höhe mit einem Multicopter fotografiert. Das gilt auch für das Pumpspeicherkraftwerk Rönkhausen mit seinem Oberbecken in 570 Meter Höhe. Von dort oben hat man einen herrlichen Blick über das Lennetal. Das Wasserkraftwerk Bamenohl in Finnentrop fällt durch seine Architektur auf, die eher an eine Villa als an ein Kraftwerk erinnert. Im Plettenberger Ortsteil Papenkuhle blickt man auf den Obergraben und die Wehranlage des Wasserkraftwerks des Aluminiumwerks Alcan, das umgebaut und modernisiert wurde. Freizeittipp: Alle Laufwasserkraftwerk sind mit dem Fahrrad über die Lenneroute erreichbar. Die Wehranlage des Wasserkraftwerkes der Firma Alcan. Dahinter die markante Fischbauchbogenbrücke.
Das Wasserkraftwerk Bamenohl bei Finnentrop
10
Blick über das Lennetal in Richtung Schloss Brüninghausen
Die Wehranlage bei Elhausen gehört zum zwei Kilometer entfernt liegenden Kraftwerk Bockeloh
Vom Hochbecken des Pumpspeicherwerks Rönkhausen ist das ganze Sauerland zu überblicken
Die Oestertalsperre mit ihrer 33 Meter hohen Staumauer
Ein Hingucker: die Wehranlage Wilhelmsthal
11
Das Einkaufszentrum P-Center an der Bahnhofstraße soll an die Innenstadt angebunden werden und zu ihrer Belebung beitragen. Die Eröffnung ist für Frühjahr 2017 geplant.
FRISCHZELLENKUR FÜR PLETTENBERGS CITY
Text Bernhard Schlütter Fotos Martin Büdenbender
Innenstadtmanagerinnen Valeria Paslar und Anne Kraft nehmen ihre Tätigkeit auf – Geschäftsstelle in der Wilhelmstraße 14 Die Plettenberger Innenstadt ist in die Jahre gekommen. In den 1980er Jahren zuletzt umfangreich erneuert, ist ihre Sanierung längst überfällig. Mit einem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) und Zuschüssen aus dem Städtebauförderprogramm des Landes NRW geht die Stadt jetzt das Projekt Innenstadterneuerung an. Ein elementarer Bestandteil ist die Einrichtung eines Innenstadtmanagements, dessen Tätigkeit auf drei Jahre festgelegt ist. Valeria Paslar und Anne Kraft vom Dortmunder Planungsbüro Stadt + Handel haben ihre Arbeit aufgenommen und beziehen eine Geschäftsstelle in der Wilhelmstraße 14. Sie wollen die Plettenberger City einer Frischzellenkur unterziehen.
12
Was macht das Innenstadtmanagement? „Wir sind Anlaufstelle für Einzelhändler, Eigentümer, alle Bürger im Bereich der Innenstadt und sorgen für die Vernetzung mit der Stadtverwaltung“, fasst Valeria Paslar ihren Aufgabenbereich zusammen. In Kooperation mit den Einzelhändlern, Immobilieneigentümern und weiteren Innenstadtakteuren sollen die Veränderungen
Viele Innenstadtakteure dürften vor allem die verschiedenen Förderprogramme interessieren, die für den Innenstadtbereich aufgelegt werden und an den Mann bzw. die Frau gebracht werden sollen: Fassaden- und Hofprogramm, Programm für die Modernisierung und Instandsetzung privater Immobilien, Verfügungsfonds und Quartiersfonds Innenstadt. Valeria Paslar Erste Priorität hat die Umsetzung des Fassaden- und Hofprogramms, denn private Initiativen müssen die ISEK-Maßnahmen ergänzen, damit die Plettenberger Innenstadt attraktiver wird. Dafür stehen rund 200.000 Euro zur Verfügung. „Seit das Programm bekannt ist, haben wir schon über 20 Interessensbekundungen von Hauseigentümern in der Innenstadt bekommen“, berichtet Hartmut Engelkemeier, Stadtplaner in der Plettenberger Verwaltung. Der Wille zur Modernisierung und Verschönerung der Innenstadt ist also offenbar in Plettenberg vorhanden.
gesteuert und eine positive Entwicklung in Gang gesetzt werden. Dabei arbeitet das Innenstadtmanagement eng mit dem bestehenden Stadtmarketing-Verein zusammen, konzentriert sich aber ausschließlich auf den Innenstadtbereich.
Darüber hinaus werden ein Verfügungsfonds und ein Quartiersfonds eingerichtet. In diesen Fond fließen öffentliche und private Mittel, die z.B. zur Finanzierung von Veranstaltungen und Projekten genutzt werden können, die der Innenstadt und ihren Bewohnern zugute
Hier sind Veränderungen notwendig: (v.l.) das Kaufhaus am Maiplatz, Leerstände in der Fußgängerzone, Hochbeet auf dem Maiplatz.
3
Fragen
kommen. Für die Vergabe des Geldes aus diesen Töpfen soll ein Gremium gebildet werden. Die Innenstadtmanagerinnen beraten Interessierte bei der Beantragung von Mitteln aus diesen Programmen und begleiten die Durchführung der einzelnen Maßnahmen. „Neben der Präsenz im Innenstadtbüro werden wir auf
an Anne Kraft
Wie und wann können die Plettenberger Sie und ihre Ideen zur Belebung der Innenstadt am besten kennenlernen? Wir eröffnen das Büro des Innenstadtmanagements in der Innenstadt in Kürze. Zu der Eröffnung laden wir alle Plettenberger ein, uns und unsere Ideen kennenzulernen. Selbstverständlich besteht darüber hinaus auch die Möglichkeit, uns im Büro oder in der Innenstadt direkt anzusprechen. Die Gewerbetreibenden in der Innenstadt werden wir zudem von uns aus aufsuchen. Ebenso die Vereine, Politik, Gruppen und weitere, die sich für und in der Innenstadt engagieren. Welche Maßnahmen stellen Sie sich vor, um die bestehenden und zunehmenden Leerstände von Geschäftsräumen in der Innenstadt zu füllen? Wir verstehen uns als Mittler zwischen Immobilieneigentümer und zukünftigem Nutzer. Zunächst nehmen wir Kontakt mit den Immobilieneigentümern auf. Gemeinsam nehmen wir die Leerstände genau unter die Lupe und bewerten sie nach bau- und nutzungstypologischen Parametern. Für uns ist wichtig zu wissen, warum steht die Fläche leer und seit wann, eignet sie sich aufgrund der Lage, der Größe, des Zuschnitts und weiterer Aspekte als Gewerbefläche oder müssen wir andere Nutzungsmöglichkeiten diskutieren, was muss eventuell noch verändert werden, um die Fläche attraktiv zu machen. Und
den Einzelhandel und die Hauseigentümer zugehen und sie beraten. Die Arbeitsgruppe Innenstadt wird zukünftig häufiger tagen und wir werden eigene Informationsveranstaltungen durchführen“, kündigt Valeria Paslar an. Sie geht ihre neue Aufgabe mit viel Elan an: „Ich bin immer positiv eingestellt.“ dann geht es in den intensiven und manchmal langwierigen Prozess der Akquise. Unser Büro Stadt+Handel verfügt durch die jahrelange Arbeit in den Bereichen Einzelhandel und Stadtentwicklung über viele Kontakte zu Projektentwicklern und Expansionsmitarbeitern, so dass wir den Kontakt zwischen Anbieter und möglichem Interessent herstellen können. Eine Daueraufgabe wird sein, den Kontakt zu den aktuellen Nutzern der Flächen in der Innenstadt aufzubauen und zu intensivieren, um auf Veränderungstendenzen wie Geschäftsaufgaben, Expansionsabsichten oder ähnliches schon frühzeitig reagieren zu können. Bevor es also überhaupt zu einem Leerstand kommt. Dieser skizzierte Prozess benötigt Zeit, um das notwendige Vertrauen zu den Immobilieneigentümern und den aktuellen Nutzern aufzubauen, die uns sehr sensible Daten zur Verfügung stellen. Parallel ist es daher wichtig, gemeinsam mit dem Stadtmarketing, der Stadtverwaltung und vielen anderen Akteuren dafür zu sorgen, dass die Plettenberger gerne in die Innenstadt kommen. Denn nur dann lassen sich Leerstände wieder mit Leben füllen. Was möchten Sie in drei Jahren, am Ende Ihrer Tätigkeit in Plettenberg erreicht haben? Unser Ziel ist es, uns als Innenstadtmanagement unnötig zu machen. Daher möchten wir einerseits Strukturen hinterlassen, die die notwendigen Daueraufgaben eines Innenstadtmanagements übernehmen können. Und andererseits eine solide Basis von Nutzung, Aufenthalt und Qualität schaffen, auf der sich die Innenstadt weiter entwickeln kann.
13
NATURDENKMAL HÜNENBURG Expedition in Ohles Vergangenheit
Von Martin Büdenbender
Plettenberg zählt auf seinem Stadtgebiet zwei Schlösser, eine Burgruine und war Standort der vermutlich „bedeutendsten Soldatenburg im ganzen westlichen Gebirgsraum“. Nicht wenige Kulturschätze für eine 26 000 Einwohner zählende Stadt. Nur, wer kennt sie schon?
Eines von den zwei Plettenberger Schlössern: Schloss Brüninghausen
Schloss Brüninghausen dient als Miethaus, Schloss Grimminghausen, in Privatbesitz befindlich, verschwindet hinter hohen Zäunen, Burgruine Schwarzenberg ist schwer zu finden, da sie kaum ausgeschildert ist. Und an die einstige Hünenburg auf dem Sundern in Ohle erinnert auf den ersten Blick nur ein Stück rekonstruierte Pfostenschlitzmauer, und natürlich der Name der dort gelegenen Siedlung Burg. Vielleicht ist die umliegende Konkurrenz, etwa in Form der ansehnlichen Burgen Altena und Schnellenberg (Attendorn) oder des Wasserschlosses Lenhausen (Finnentrop) und des Jagdschlosses Herdringen der Grund dafür, dass um die eigenen historischen Gebäude nicht viel Aufhebens gemacht wird. Eigentlich schade. Natürlich ist es schön, ein voll restauriertes Gebäude wie die Burg Altena zu besichtigen. Aber kommt nicht mehr Abenteuer-Stimmung auf, wenn man abseits des Wanderweges um den Sundern über einen kleinen Trampelpfad auf den Kopf des 375 Meter hohen Hügels kraxelt, um dort die Überreste der alten Burg zu entdecken, die hier vor mehr als tausend Jahren gestanden hat? Es kann auch dann Spaß machen, sich auf die Spuren Heinrich Schliemanns zu begeben, wenn man nicht das sagenumwobene Troja ausgräbt, sondern „nur“ in der Geschichte der Wallburg in Ohle forscht. Das findet auch der Vorsitzende der Ohler Dorfgemeinschaft Tony Meyer. Schon als kleiner Junge ist er auf dem Sundern herumgeklettert und hat nach verborgenen Schätzen gesucht. Die Faszination, die von diesem Bodendenkmal ausgeht,
14
Ein Stück des äußeren Schutzwalls der früheren Fliehburg ist rekonstruiert worden
hat ihn nie wieder losgelassen. Auf www.ohle-dorf.de hat er mit großer Sorgfalt alles Wissenswerte und Interessante zum Dorf Ohle zusammengetragen, und der alten Hünenburg ein eigenes Kapitel gewidmet.
„Wir Ohler sind nie besiegt worden!“ „Wir Ohler sind nie besiegt worden“, scherzt er mit Blick auf die wohl älteste und dank der Wallburg uneinnehmbare Siedlung im Lennetal und lädt zu einem Erkundungsgang auf den Sundern ein. Direkt oberhalb der Siedlung Burg startet die Expedition in die Vergangenheit. Eine grüne Steele weist den Weg zum Bodendenkmal, der Fliehburg (Hünenburg) auf dem 375 Meter hohen Sundern. Gegen den Uhrzeigersinn muss man den zwei bis drei Kilometer langen Rundweg, der um den Sundern führt, in Angriff nehmen. Schon nach 300 Metern macht eine weitere Steele links des Weges neben einer Ruhebank darauf aufmerksam, dass man auf historischen Pfaden wandelt. Oberhalb der Steele ist ein Stück des äußeren Schutzwalls der Burg rekonstruiert worden. Die Fortsetzung des Walls aufwärts Richtung Bergkopf und abwärts ins Tal lässt sich gut erkennen.
Nicht ausgeschildert ist dagegen der Weg zu den Überresten der inneren Burg, bedauert Tony Meyer und weist auf die Abbiegung, die gleich zu Beginn des Rundweges links steil bergauf auf den Kopf des Sundern führt. Nach 200 Meter Kraxelei – keine Sorge: anseilen muss man sich nicht – erreicht man den Gipfel. Ins Auge fällt ein Hochsitz, der sich auf einer kleinen Erhöhung befindet. Sieht man genauer hin, dann erkennt man, dass der Hochsitz auf einem Wall steht. Und zwischen Bäumen, Sträuchern und Gras liegen nicht einfach ungeordnet Bruchsteine herum, sondern die Trümmer der alten Hauptburg. „All die Steine wurden von unseren Vorfahren hier hoch geschleppt“, erklärt Tony Meyer, greift sich einen der grauen Wacken: „Auffallend ist bei vielen Steinen, dass sie gerundete Kanten haben.“ Warum? „Sie stammen aus dem Bett der Lenne, die sie rund gewaschen hat.“ „Hier vorne“, Tony Meyer zeigt auf eine Vertiefung, „muss sich ein Brunnen befunden haben, und dort hin-
den Bewohnern auch Nölkenburg genannt, ist das älteste Zeugnis heimischer Besiedlung.“
ten wurden vor einigen Jahrzehnten Ausgrabungen durchgeführt.“ Sie waren offensichtlich nicht von Erfolg gekrönt, denn seitdem hat keiner mehr ernsthaft nachgeforscht. Dabei ist sich Tony Meyer sicher, „dass die Burg auch ein Kellergewölbe gehabt haben muss, das hier irgendwo unter all der Erde liegt“. An der Südostecke des Burgwalls macht er auf einen mächtigen Haufen von Bruchsteinen aufmerksam, die unterhalb des Walls liegen. Dort muss sich einst das Haupttor befunden haben.
Ende der Lichtung biegt er rechts ab und erreichte nach wenigen Metern eine kleine Anhöhe. Energisch drückt er die Birkensträucher, die sich hier breit gemacht haben, zur Seite und gibt den Blick frei auf Plettenberg. „Und das hier ist mein Lieblingsplatz. So schön ist das Lennetal.“
Herrlicher Blick aufs Lennetal Tony Meyers Lieblingsplatz mit herrlichem Blick aufs Lennetal.
Noch hat Tony Meyer seine Führung nicht abgeschlossen. Unterhalb des Walls schreitet er entlang einer Lichtung. Dort wurde ein zweiter Brunnen nachgewiesen, der die Menschen, die hier vor vielen hundert Jahren gelebt oder Zuflucht gesucht haben, mit Trinkwasser versorgte. Am
Wildromantisch: die Burgruine Schwarzenberg
„Darauf ist Verlass!“ Die Überreste der Schutzburg sind weit über tausend Jahre alt. Heimatforscher Manfred Sönnecken schreibt dazu, dass die Hünenburg-Anlage auf den Resten einer vermutlich ins Spätlatene (5. - 1. Jh. v. Chr.) zu datierende Befestigung zurückgeht und durch die Franken wieder neu aufgebaut wurde (9. - 10. Jh.). Es war eine gewaltige Anlage, die wohl die bedeutendste Soldatenburg im ganzen westlichen Gebirgsraum war. „Die Burg auf dem Sundern ist eine Keimzelle der Ohler Dorfentwicklung“, betont Tony Meyer. „Die Hünenburg, eine Zeit lang nach
Und zwar Tag und Nacht! Ob kleine Reparaturen oder in Notfällen – das gwu-Serviceteam steht allen Mietern schnell und kompetent zur Seite. Wenn es sein muss, rund um die Uhr. Mehr Vorteile und aktuelle Wohnungsangebote finden Sie jetzt auf www.gwu-plettenberg.de gwu: Unsere Genossenschaft. Unser Zuhause. Unser Glück. Gemeinnütziges Wohnungsunternehmen Plettenberg eG
Umlauf 14 58840 Plettenberg
Fon 02391 9292-0 www.gwu-plettenberg.de
15
ACHTERBAHNFEELING FÜR MOUNTAINBIKER AM PLATTBERG Schüler Luca Schawag erarbeitet professionelles Flowtrail-Konzept Ein neues Highlight für Mountain- und Dirtbiker gibt es seit Juli in Plettenberg. Die Sparkassen-Bike-Arena auf dem ehemaligen Freibadgelände im Grünetal bietet Übungsmöglichkeiten und pure Action für Anfänger und Profis. Der Plettenberger Schüler Luca Schawag ist nicht nur begeisterter Nutzer der Bike-Arena, er hat auch bei den Arbeitseinsätzen zum Ausbau und zur Gestaltung mitgearbeitet. Und er hat einen Plan: „Ein
Von Bernhard Schlütter
unzählige herrliche Routen, auf denen Mountainbiker die wunderschöne Natur mit herrlichen Panoramen genießen können. Das Paradestück ist der Grenzweg rund um Plettenberg. Der 63 Kilometer lange P-Weg verläuft durch Wald und Flur. Er gibt dem jährlich am zweiten Septemberwochenende stattfindenden P-Weg-Marathon-Wochenende seinen Namen. Insgesamt 472 Kilometer umfasst das vom SGV betreute Wanderwegenetz auf Plettenberger Stadtgebiet. Weitestgehend in schöner Eintracht wird es von Wanderern und Bikern genutzt
Konflikte auf „wilden Trails“ sind vorprogrammiert
Flowtrail wäre die perfekte Ergänzung zum Bikepark“, meint der 17-Jährige. Ein Konzept für diesen Flowtrail hat der Schüler des Albert-Schweitzer-Gymnasiums als Facharbeit erstellt. „Ich habe mich entschlossen, in dieser Facharbeit ein Flowtrail-Konzept für Plettenberg aufzustellen, da ich selber Mountainbike fahre und somit schon ähnliche Projekte besuchen konnte“, überzeugte er seinen Lehrer. Plettenberg ist in der Mountainbikeszene ein Begriff. In den Wäldern rund um die Vier-Täler-Stadt gibt es
16
Doch gerade auf schmaleren Wegen, die von Bikern als Singletrails geschätzt werden, kann es an unübersichtlichen Stellen zu gefährlichen Begegnungen zwischen Radlern und Fußgängern kommen. In seiner Facharbeit führt Luca Schawag aus, dass regulär angelegte Flowtrails Konflikt lösend wirken würden, weil Mountainbiker eine Abfahrt auf dem Trail einer Abfahrt auf einem durch Fußgänger benutzten Wirtschaftsweg vorziehen würden. Zugleich würden die Nutzung und der Bau sog. „wilder Trails“, die meist mit Schäden und Beeinträchtigungen der Natur verbunden sind, für die Biker uninteressant. Die Deutsche Initiative Mountainbike (DIMB) beschreibt Flowtrails als „Wegetypen, die entweder extra für Biker angelegt werden oder durch Modifizierung eines geeigneten vorhandenen Wegs entstehen. Der wellige Verlauf
lässt Achterbahn-Feeling aufkommen und spielerische Elemente, die auch ohne exzellente Fahr- oder Sprungtechnik gemeistert werden können, zaubern Tourenbikern und Freeridern gleichermaßen ein breites Grinsen ins Gesicht. Durch die Führung unmittelbar parallel zu ohnehin frequentierten Hauptwegen wird die Abstimmung mit dem Forst, dem Naturschutz und anderen beteiligten Stellen erleichtert und die Akzeptanz bei Jagdpächtern erhöht. Denn so hält sich die Belastung für die Umwelt in einem vertretbaren Rahmen.“ Die DIMB berät Flowtrail-Interessenten und bietet eine bundesweite Zertifizierung derartiger Strecken an. In seiner Facharbeit schlägt Luca Schawag als Standort für den Flowtrail den 548 Meter hohen Plattberg oberhalb des Grünetals vor. „Einerseits würde das Ende des Flowtrails in direkter Nähe zum Bikepark liegen, wodurch bereits ein Kriterium der DIMB erfüllt wäre und ausreichend Parkplatzfläche vorhanden wäre. Außerdem müsste zum Erreichen des Bikeparks die K5 nicht überquert werden, wodurch keine weiteren Gefahren entstehen. Andererseits gehören große Teile der Waldflächen in diesem Bereich der Stadt Plettenberg, wodurch das Genehmigungsverfahren deutlich vereinfacht würde. Dadurch, dass diese Waldflächen zum Großteil erst vor wenigen Jahren geerntet wurden, sind die wirtschaftlichen Interessen an diesen Waldstücken gering“, zählt er Argumente auf.
Finanzierung durch Sponsoring oder Leader-Region LenneSchiene Die Kosten für Beschilderung, Werbematerial, Website, Planung, Genehmigung, Baumaterialien und Sprit bezif-
fert Luca Schawag auf rund 30.000 Euro, wenn der eigentliche Ausbau ehrenamtlich erfolge. Werde wie beim Bau der Sparkassen-Bike-Arena ein Unternehmen beauftragt, sei mit Kosten von etwa 70.000 bis 100.000 Euro zu rechnen. Als Finanzierungsmöglichkeiten führt er neben eventuellen öffentlichen Zuschüssen z.B. Sponsoring oder Crowdfunding an. Im Gegenzug würde dieser Trail eine große Anziehungskraft auf Mountainbiker auch aus der weiteren Umgebung ausüben sowie eine Attraktion für Ausflügler und Touristen darstellen. „Durch die Nähe zum Stadtzentrum sind Gastronomie und Einzelhändler im Einzugsbereich des Flowtrails. Das Hotel und Restaurant Haus Battenfeld liegt in direkter Nachbarschaft zum Flowtrail, wodurch eine Steigerung der Gästezahl, bei angepasstem Angebot, gegeben wäre. Mountainbiker, welche den Trail nur als Zwischenstopp eines längeren Urlaubes nutzen würden, könnten auch andere Attraktionen, wie zum Beispiel das Aqua-Magis, besuchen“, führt Luca Schawag in seiner Facharbeit aus. Sein Flowtrail-Konzept hat er schon Bürgermeister Ulrich Schulte und der Stadtverwaltung vorgestellt. „Eine gute Idee, profesionell ausgearbeitet“, urteilte Schulte und versprach, die Umsetzung zu prüfen. CDU-Ratsmitglied Adrian Viteritti, selbst passionierter Mountainbiker, hat die Idee auch an die Leader-Managerinnen der LenneSchiene weitergegeben. „Gut möglich, dass im Rahmen des Leaderprojekts eine Förderung denkbar ist“, meint Viteritti. Es wäre auf jeden Fall ein Schritt, Plettenberg touristisch interessanter zu machen. Wir sind komplett gespannt und werden am Thema dran bleiben
E-Bike für sportliche Touren • Bluetooth Verbindung mit Impulse Smart LCD • integrierter Akku im Unterrohr • Kostenlose Navigation mit Impulse Navi App
99,3.2 EURO 2-Rad Meyer Bikes & More 58840 Plettenberg 57439 Attendorn Wilhelmstrasse 12 Kölner Str.14 Tel. 02391 / 2765 Tel. 02722 / 3085436
www.2-rad-meyer.de
Unser kompetentes 2-Rad-Meyer-Team berät sie in allen Belangen rund ums Rad Wir bieten...
· Hol- und Bring-Service · Werkstattservice · Finanzierungskauf · Leihräder · Radbekleidung
www.2-rad-meyer.de
2-Rad Meyer Bikes & more
Kölner Str. 14b · 57439 Attendorn Tel.: 0 27 22/ 308 54 36 Wilhelmstr. 12 · 58840 Plettenberg Tel.: 0 23 91/ 27 65 · info@2-rad-meyer.de
17
Advertorial
REINIGUNGSTECHNIK AUS BRACHTHAUSEN EROBERT EUROPA
Die Idee der Weißmacher macht Schule
In der ehemaligen Katholischen Grundschule in Brachthausen hat er die Schulbank gedrückt. Nachdem er das leerstehende Gebäude gekauft und grundlegend saniert und neu eingerichtet hat, dient es jetzt der Umsetzung seiner vor Jahren entwickelten und ständig weiter optimierten Geschäftsidee für eine einzigartige Reinigungstechnik von Gebäudefassaden.
Das Team v.l.: Thomas Fischer, Alois Hermes, Dr. Daniel Jaspers, Andrea Kaufmann und Sebastian Hermes
Die Rede ist von Sebastian Hermes, den der Autor im Oktober 2013 kennenlernen durfte und einiges über seine Ideen, Konzepte und Pläne erfahren und aufgeschrieben hatte. Die Schlussfrage lautete seinerzeit: „Wo wollen Sie mit Hermes Fassadenreinigung in fünf Jahren stehen?“ Seine kurze, aber präzise Antwort darauf: „Ich könnte mir zwei Teams vorstellen, die alle Anfragen bearbeiten und die Aufträge umsetzen!“ Jetzt stehen wir beide im Klassenraum der Grundschule, der zum Schulungsraum umfunktioniert worden ist. Im Untergeschoss zeigt Sebastian Hermes mir dann beim Rundgang eine Produktionsstätte, in der die technischen Hilfsmittel zur Fassadenreinigung hergestellt werden. „Hier“, so erklärt er mir stolz, „entstehen die Geräte, die wir aktuell selber entwickeln und fertigen.“ Tatsächlich hatte Vater Alois Hermes bereits 1981 mit dem Bau einer ersten Apparatur zur Reinigung von Putzfassaden begonnen. Die Gene fürs Tüfteln, Ausprobieren und Weiterentwickeln hat er offensichtlich an seinen Sohn weitergegeben. Als dieser 1998 die vom Vater entwickelte „Hauswaschanlage“ auf einem Foto
18
Von Martin Büdenbender
sah – er war gerade mal sechzehn – begannen sich die Räder für Technik und Entwicklung in seinem Kopf zu drehen. Die Folge: Lehre als Elektrotechniker mit anschließender Meisterprüfung.
Die „alte“ Hauswaschanlage war mittlerweile verkauft, aber der Gedanke ließ Sebastian in der Folgezeit nicht los und so entstand 2007 eine weiterentwickelte Apparatur einschließlich der mit ihr verbundenen Dienstleistung. Gleichzeitig gründete er die Einzelfirma Sebastian Hermes und eröffnete 2010 den Firmenstandort in Kirchhundem-Brachthausen. Die Presse wurde aufmerksam und das Fernsehen berichtete in kurzen Beiträgen über die Entwicklung seiner Teleskoplanzen und der chemischen Hilfsmittel. Sebastian als Alleinunternehmer hatte in der Folgezeit mehr als genug zu tun und reiste fortwährend durch die gesamte Republik, um alle Aufträge erfüllen zu können. Was ist dann passiert, dass der Komplett-Autor ihm jetzt in der ehemaligen Grundschule gegenübersteht und Antworten haben möchte, wofür 600 Quadratmeter gebraucht werden? Sebastian: Gestartet bin ich als einfacher Fassadenreiniger. Dann habe ich festgestellt, dass der Bedarf ständig wuchs und Weiterentwicklungen nötig wurden. Mein Vater hat mich dabei unterstützt und wir haben zusammen neue technische Hilfsmittel ausgetüftelt und getestet, bevor wir sie in der Praxis realisiert haben.
Mein Schulkamerad aus der Kinderzeit, Dr. Daniel Jaspers, ist zuständig für die Entwicklung aller unserer chemischen Produkte, die für die Reinigung enorm wichtig sind. Je mehr Verbesserungen wir auf den Anwendermarkt gebracht haben, umso mehr Interessenten aus dem Bereich der Immobilien- und Hauseigentümergesellschaften meldeten sich. Diese Flut von Anfragen konnten wir gar nicht allein bewältigen. Also mussten wir neue Firmen begeistern, die für uns die Dienstleistungen umsetzen. Hier sprechen wir von Handwerkern wie z.B. Malern und Stuckateuren. Also musstest du deine neue Hauswaschanlage bewerben? Richtig, denn die angesprochene Zielgruppe für die Dienstleistung Fassadenreinigung kannte uns ja nicht. Mit Hilfe eines Profis habe ich eigene kleine Videos über mein Unternehmen erstellt und ins Netz gestellt. In kurzer Zeit hatte ich genügend Interessenten, die sich kundig machen wollten.
Du hast Schulungen angeboten? Genau. Aber das konnte ich ja nicht zu Hause machen. Also haben wir uns nach weiteren Räumlichkeiten umgesehen. Schulungen, Schule, da hat es Klick gemacht? So ist es. Warum sollte ich nicht da, wo wir - Papa, meine neuen Mitarbeiter und ich - selbst geschult worden sind, neu starten. Du hast ja den Schulungsraum gesehen. Da sind jede Woche Schulstunden angesagt. Ohne die richtige Fachkompetenz geht heute in der Wirtschaft nichts mehr. Qualität, Persönlichkeit, Glaubwürdigkeit, Produkteffizienz und Wettbewerbsfähigkeit sind die Schlüsselwörter für den Erfolg. Wenn du schulst, Auftragsbearbeitung machst, zu den Kunden fährst, neue Angebote erstellst, hast du da noch Zeit für die Nachbetreuung deiner geschulten Umsetzer? Im letzten Jahr haben wir ein schon patentiertes Schmutzwasserkonzept entwickelt und umfirmiert in die Hermes Fassadenreinigung GmbH. Unser Vorzeigeprodukt ist die Hermes Kombibox XL mit Chemiepumpe und Hochdruckreiniger. Das ist ein weltweit einzigartiges Komplettmodul zur Algenentfernung an Hausfassaden. Es verbindet Frischwassertank, Chemietanks, Abwasseraufbereitung und Hochdruckgerät in einem.
19
Und dann stehen wir auf dem ehemaligen Schulhof vor der Hermes-Allzweckwaffe, die in einem Sprinter fest montiert ist. Der Firmenchef schaut mich an und bemerkt meinen fragenden Blick. Du siehst ungläubig aus und suchst nach der nächsten Frage. Diese Kombibox XL dient einerseits als Chemiespeicher, andererseits als Aufbereitungssystem für das anfallende Abwasser. Das ist enorm kundenfreundlich, denn dieses Komplettsystem haben wir entwickelt, um die Kosten der Abwasserentsorgung so gering wie möglich zu halten. Beim Reinigungsverfahren ist es jetzt nicht mehr nötig, anfallendes Abwasser von der Baustelle wegzuschaffen und zu entsorgen. Unsere entwickelte und eingebaute Technik ermöglicht es, das Abwasser direkt in das System zu pumpen, es zu säubern und danach erneut zum Abspülen der Fassade zu verwenden. Das ist ja unglaublich! Es stellt aber für die Handwerkerkunden, die euer Produkt- und Dienstleistungsangebot ausführen auch eine finanzielle Herausforderung dar. Natürlich hat die Kombibox ihren Preis, aber die hohe Effektivität zeigt sich in der enormen Zeitersparnis. Gleichzeitig sind wir in der Entscheidungsphase, ob wir das Komplettmodul nicht direkt mit Fahrzeug anbieten. Sebastian, Ihr denkt schon wieder weiter. Ich frage aber nicht, wo Hermes in fünf Jahren sein will. Deine Antwort von 2013 hat sich nach diesem Besuch bei euch völlig erledigt. Ich wünsche dir, deinem Vater und euren Mitarbeitern eine gesunde Alleinstellung am Algenentfer-
20
nungsmarkt in Deutschland und wie ich sehe, auch schon in Europa. Auf dass deine Schulungen in der ehemaligen Grundschule gute Ergebnisse zeigen! Alle weiteren Informationen auf www.hermes-reinigungstechnik.com
Die Hermes Kombibox "XL" mit Chemiepumpe und Hochdruckreiniger. Hermes Fassadenreinigung GmbH Zum Ellenborn 3 ·57399 Kirchhundem Tel.: 02723 688065 · Fax: 02723 687094 info@hermes-reinigungstechnik.com www.hermes-reinigungstechnik.com
PREMIERE AM 17. SEPTEMBER: HASHTAG „NEUENRADE TRIFFT SICH“ Von Neuenradern für alle, die in Neuenrade leben – Vereine, Gruppen und Einrichtungen stellen sich vor
„#Neuenrade trifft sich“ hat am 17. September 2016 Premiere. Mit 22 Gruppen, Vereinen, Kirchengemeinden, Schulen und örtliche Einrichtungen. Allesamt sind sie dann mitten in der Stadt, auf der Niederheide vertreten. Alle, die in der Hönnestadt leben, sollen sehen und erleben, was Neuenrader in ihrer Freizeit für ihre Mitmenschen tun, und Anregungen bekommen, wo man mitmachen könnte. Um 14 Uhr geht es auf dem Schulhof der Hönnequell-Schule los. Drei Abteilungen des TuS Neuenrade – Turnen, Fußball und Tennis – sowie der Luftsportverein Sauerland stehen für ein riesiges Sportangebot. Wie man sich vor Ort für seine Mitmenschen einsetzen kann, zeigen unter anderem der Bürgerbus-Verein, der Arbeitskreis Dritte Welt, das Begegnungscafé „Come together“ und der Nachwuchs der Feuerwehr. Die Kirchengemeinde und die Mevalana Moschee sind vertreten, die Pfadfinder, die Neuenrader Familienzentren, das Jugendzentrum, die Hönnequell- und die Freie Waldorfschule sowie die Schützengesellschaft. Die Keimzellen dieser neuen, Neuenrader Gemeinschaftssinn vorstellenden Aktivität, sind natürlich auch dabei, das VIP-Projekt und die Neuenrader Stadtbücherei/Zelius. Dort ist die „#Neuenrade trifft sich“-Idee – gewachsen, berichten Bücherei/Zelius-Leiterin Sandra Horny und forumneuenrade-Vorsitzender Wolfgang Schulte im Gespräch mit Komplett. Ursprünglich wurde über eine Veranstaltung nachgedacht, die den 240 in Neuenrade lebenden Flüchtlingen mehr Einblick in die Hönnestadt und ihre Möglichkeiten bietet. Doch genau das, der Einblick in die vielfältigen Angebote und Gemeinschaftsaktivitäten, ist ja eigentlich etwas, dass alle in der Hönnestadt
Von Uwe Tonscheidt
angeht, so die Erkenntnis. „Neuenrade trifft sich“ war als Idee geboren. Jede der 22 aktiv teilnehmenden Gruppen ist aufgerufen, sich etwas für den Gemeinschaftstag einfallen zu lassen. „Spiel, Spaß und Wettbewerb“ gehören dazu. Die Kids (auf besonderen Wunsch auch Erwachsene) bekommen eine Aktionskarte, mit der sie von Stand zu Stand ziehen und Aufgaben erfüllen können. Um 17.30 Uhr wird unter allen TeilnehmerInnen ein Longboard verlost. Wie es sich für solch ein Kennlernfest gehört, gibt es reichlich regionale und internationale Verpflegung. „Wir sind gespannt, was an dem Nachmittag hier los sein wird“, sagt Sandra Horny bei einem der Vorbereitungstreffen im August. Da herrscht viel Geschäftigkeit in den Räumen der Stadtbücherei und der Volkshochschule. Menschen, die vor Krieg, Gewalt und Elend in Syrien, dem Irak, Afghanistan und anderen Ländern geflohen und mittlerweile in Neuenrade angekommen sind, erzählen ihren ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern von ihrer Flucht. Mit Bildern, Landkarten, Grafiken und Geschichten soll eine Ausstellung „#Ankommen in Neuenrade“ entstehen. Sie wird am 17. September zum Auftakt von „#Neuenrade trifft sich“ eröffnet. Sie bietet die Gelegenheit, die Geschichten der Menschen, die ihre Heimat verlassen haben, kennen zu lernen, nicht nur die Geschichten, auch die Menschen selbst. Dazu ist nicht nur bei „#Neuenrade trifft sich“ Gelegenheit. Bereits 2015 hat Neuenrade in der Stadtbücherei monatlich das Begegnungscafé „Come together“ eingerichtet. Ein Ort des Kennenlernens für alle die da sind, ganz gleich wo sie herkommen. Das gilt übrigens auch für die Einheimischen untereinander. Das sind zwischenzeitlich bis zu 100 Ehrenamtliche gewesen. Da kennt auch nicht jeder jeden. Die große Bereitschaft der Hönnestädter zur ehrenamtlichen Unterstützung bei der Flüchtlingsarbeit hat dazu geführt, „dass die Lage in Neuenrade ruhig und entspannt ist“, schreibt Bürgermeister Antonius Wiesemann im 5000-fach gedruckten Flyer zu #Neuenrade trifft sich. Er lädt alle dazu ein „sich ein Bild zu machen und vielleicht selbst Lust zu bekommen, an der einen oder anderen Stelle mitzumachen“.
21
Von Bernhard Schlütter
AUSHÄNGESCHILD FÜR PLETTENBERG Der P-Weg-Marathon hat sich zu einer Topmarke, einem Aushängeschild entwickelt und dafür gesorgt, dass Plettenberg in Sportlerkreisen überrregional bekannt geworden ist. Wer einmal dabei war, will immer wieder kommen, schwärmt von der guten Organisation, den wunderschönen Strecken und der einmaligen Stimmung, für die die Plettenberger entlang der Strecke und im Zielraum auf dem Alten Markt sorgen. Jahr für Jahr finden sich über 2000 Helfer bereit, die ehrenamtlich für den reibungslosen Ablauf der Großveranstaltung sorgen. Auch die Mitglieder des P-Weg-Orgateams sind ehrenamtlich tätig – das ist bürgerschaftliches Engagement im besten Sinne. Am zweiten Septemberwochenende steht die Vier-Täler-Stadt ganz im Zeichen des Ausdauersports. Wanderer, Walker und Läufer gehen am Samstag (Starts nach Strecken zwischen 7 und 10.30 Uhr) auf die Strecken durch die Wälder rund um Plettenberg. Spektakulär sind die Starts der Mountainbiker am Sonntagmorgen (9 und 10 Uhr), wenn rund 1000 Biker begleitet von der Hardrock-Hymne „Highway to Hell“ von AC/DC losrollen und die Herausforderung von 45, 74 oder 93 Kilometern mit 1200, 2000 oder 2600 Höhenmetern annehmen. Den Auftakt des P-Weg-Marathon-Wochenendes bildet das Kids Race am Freitagabend, bei dem Kinder aus den Plettenberger Grundschulen auf einem Rundkurs durch die Innenstadt laufen oder radeln. Aktuelle Infos: p-weg.de
22
Wunderschöne Strecken, top Organisation und einmalige Stimmung
Café International: Lebendiges Miteinander in Plettenberg Jedes Jahr wählen die P-Weg-Organisatoren einen sozialen Zweck in Plettenberg aus, an den der finanzielle Überschuss der komplett ehrenamtlich durchgeführten Veranstaltung gespendet wird. In diesem Jahr fiel die Wahl auf das Café International, das im Jahr 2015 von der Evangelischen Kirchengemeinde initiiert wurde und unter Regie der Freiwilligenzentrale beim Diakonischen Werk Lüdenscheid/Plettenberg ausgerichtet wird. An jedem zweiten Sonntag im Monat findet das Café International im Dietrich-Bonhoeffer-Haus statt. Dazu sind stets alle Menschen Plettenbergs eingeladen, egal ob sie nun „Einheimische“ sind oder Flüchtlinge bzw. Migranten. So trifft sich eine bunte Vielfalt an Erwachsenen und Kindern aus arabischen, afrikanischen, asiatischen und südeuropäischen Ländern und aus Plettenberg. Einige Flüchtlinge sprechen weder deutsch noch englisch, aber die non-verbale Verständigung klappt gut. Zudem treffen viele Zuwanderer auch auf Menschen aus ihren Heimatländern und freuen sich über ein Gespräch in ihrer eigenen Sprache. Im Mittelpunkt steht aber immer das gemeinsame Miteinander. Dafür stehen Kuchen, Kaffee, Tee und kalte Getränke bereit. Für die Kinder gibt es immer ein besonders Angebot mit Bastel- und Spielaktionen. Zunächst bestand der Mitarbeiterkreis hauptsächlich aus Mitgliedern der Evangelischen Gemeinde Plettenberg. Das änderte sich sehr schnell. Es kamen Christen aus anderen evangelischen und katholischen Gemeinden, der Freikirche und der Landeskirchlichen Gemeinschaft hinzu und Menschen ohne Gemeindeanschluss. Zudem halfen nach und nach auch zahlreiche Migranten mit. So besteht der Mitarbeiterkreis aus einer bunten Schar von nunmehr 50 Personen. Die gemeinsame Aufgabe verbindet und erleichtert das gegenseitige Kennenlernen.
Einige MitarbeiterInnen sprechen auch russisch, arabisch, farsi, mazedonisch und kiruanda und können somit auch einmal als Übersetzer fungieren. Das P-Weg-Wochenende nutzen die Helferinnen und Helfer vom Café International, um sich der breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Dazu wird ein Infostand im Bereich des Alten Markts stehen. Darüber hinaus werden am gesamten Wochenende Lose für die große Tombola verkauft. Die Gewinnziehung ist am Sonntagnachmittag gegen 17 Uhr. Der Erlös aus der Tombola kommt genau wie der gesamte Überschuss der P-Weg-Veranstaltung der weiteren Arbeit im Café International zugute. „Wir möchten gerne weitere gemeinsame Aktivitäten durchführen, die nur mit entsprechender finanzieller Unterstützung möglich sind“, erklärt Christiane Flick-Schöttler vom Helferteam. Das könnten z. B. sein: • Besondere Angebote für die gemeinsame Zeit während des Cafés wie Singen, Tanzen, Musizieren, Theaterspielen mit professioneller Anleitung oder als Vorführung, Mitmachaktionen mit einem Clown oder Zauberer • Ein Fest in einer anderen Umgebung, möglichst mit Einbindung lokaler Partner ( z. B. Familienprogramm auf der Burgruine Schwarzenberg mit dem Heimatkreis oder ein Suchspiel mit der Paseler Dorfgemeinschaft) • Eine Fahrt zu einem attraktiven Ort für Familien, z. B. Fort Fun oder Panoramapark • Gemeinsames Entwickeln einer Smartphone App für Flüchtlinge in Plettenberg Der Erlös des P-Weg-Marathon-Wochenendes wird also auch in diesem Jahr gut angelegt sein.
Gepäck haben, das auf dem Alten Markt versteigert wird. Auch dieser Erlös geht an den sozialen Zweck, das Café International.
Echte Männer am Start Zahlreiche Zuschauer haben ihre Geschichte im Fernsehen verfolgt. Binnen fünf Monaten hatten sich fünf Männer mit hartem Training von Couchpotatoes zu Cross-Triathleten entwickelt. Mit dabei: der Plettenberger Andreas genannt „Mauli“ Braach. Zusammen mit seinen Mitstreitern Dennis und Michael nimmt Mauli am P-Weg-Marathon teil. Die echten Männer starten über die 45-km-Mountainbikedistanz und werden im Ziel sicher dem Moderatorenteam Ai-Lan NaSchlütter, Carsten Bock, Florian Putz und Wolfgang Kreutzmann Rede und Antwort stehen.
Neu: die P-Weg-Kappe Die Teilnehmer, die das Ziel erreichen, erhalten das Finisher-Shirt mit dem P-Weg-Logo. Neu ist in diesem Jahr die P-Weg-Kappe, die jeder während des PWeg-Marathon-Wochenendes für 15 Euro pro Stück erwerben kann. Eine schöne Erinnerung an Plettenberg und den P-Weg.
Olympia-Souvenir aus Rio Dagmar Freitag, SPD-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag, ist von Anbeginn an Stammgast beim P-Weg-Marathon-Wochenende. In diesem Jahr wird sie am Freitag nach Plettenberg kommen und ein Olympia-Souvenir aus Rio im
Eines für viele: das Team HITKO Vereine, Freundeskreise, Hobby-Lauftreffs und Mountainbikegruppen, Phantasieteams und Firmenteams – die Starterlisten des P-Weg-Marathons bieten einen bunten Mischmasch. Mittendrin erstmals in diesem Jahr das Team Hitko. Die Besonderheit: Biker, Läufer und Walker dieses Teams repräsentieren gleich acht Firmen aus Plettenberg und Herscheid, bei denen sie selbst arbeiten, zum Teil sogar Chefs sind. Patrick Hayduk hatte im vergangenen Jahr die spontane Idee, ein eigenes Team zu bilden. Sein Freund Sebastian Dorn übernahm das Design der Tri-
23
Neuenrade www.karl.menu lle Individue feiern ts h c a n Weih nte em Ambie in stilvoll / 2 9 Fon 023 0 80 54 15
Tagen und feiern im Karl oder auf Schloss Wocklum Eventorganisation Tagen + Feiern Catering Rent a cook
Karl Café & Restaurant Am Stadtgarten 4 | 58809 Neuenrade info@karl.menu facebook.com/karlneuenrade Öffnungszeiten Café täglich 9.00 bis 18.00 Uhr Feiertage 10.00 Uhr Business Lunch + Mittagstisch 12.00 bis 14.00 Uhr Nachmittagstisch 14.30 bis 17.30 Uhr Abendküche Di - Sa 18.30 Uhr Reservierung unter Fon 0 23 92 / 80 54 150
24
kots. Die Truppe wuchs und es kamen neue Sponsoren hinzu. 13 Sportlerinnen und Sportler nehmen am P-Weg-Marathon teil und wurden mit Fahrrad- und Lauftrikots sowie Teamjacken ausgerüstet: Dennis Dorn, Kirsten Dunkel, Monja Frese, Patrick Hayduk, Michael Hessmer, Marcel Karnath, Christian Müller und Christian Zimmermann (alle 45 km MTB), Vanessa Hayduk (74 km MTB), Sebastian Dorn und Dirk Heuser (beide Kombi kurz), Gabriele Hayduk und Jannik Koch (21 km Walker). Sie werden von diesen Firmen unterstützt: Hitko IT + Kommunikation, Hagen, Herrmann & Co., Schrauben Hessmer, Dunkel Autokran, SIDD Steel, Voßloh Computer & Components, Walter Lumberg, Allianz Archondakis. Komplett wünscht viel Erfolg!
Parkplätze Wegen der Baustelle Einkaufszentrum P-Center auf dem ehemaligen Mylaeus-Firmengelände an der Bahnhofstraße besteht dort keine Parkmöglichkeit mehr. Die Karte der Innenstadt zeigt, wo alternative Parkmöglichkeiten sind.
Der Bachlauf der Grüne ist schon jetzt ein Spielparadies für Kinder. Hier soll ein Naturspielplatz entstehen
von Martin Büdenbender
HÜLSCHOTTEN HOFFT AUF LEADER Hübsche Häuschen rund um die alte Kirche, schöne, gepflegte Gärten, und im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens die Schützenhalle. Das ist Hülschotten, ein kleines Dörfchen, mitten im Grünen zwischen Plettenberg und Finnentrop gelegen. In Hülschotten wohnen die knapp 300 Bürger nicht nur, hier leben sie. Vier Vereine (Heimat- und Schützenverein, Sportverein „Blau-Weiß“, Karnevalsfreunde und Kapellenverein) sind Ausdruck für eine funktionierende Dorfgemeinschaft. Eine eigene Homepage informiert über alle Aktivitäten im Ort. Als vor anderthalb Jahren die Entscheidung für eine LEADER-Region Lenneschiene fiel und damit EU-Mittel für Förderprojekte in Aussicht gestellt wurden, zählten die Hülschotter zu den Ersten, die sich mit einem Projekt beworben haben. Denn an guten Ideen, wie man das eigene Dorf noch schöner gestalten kann, hat es nie gefehlt. Ein eigenes Brotbackhaus, ein sogenannter Backes, wie es ihn früher mal im Ort gab, war ein schon lange gehegter Wunsch, dazu ein Naturspielplatz mit Wassertretbecken am Lauf der Grüne, die idyllisch durch das Dorf plätschert - und einen neuen Aussichtsturm, schöner und höher als der alte, der bis vor 50 Jahren auf dem nahegelegenen Bärenberg stand. LEADER, das EU-Förderprogramm für die ländliche Region, verstanden die Hülschotter sofort als ihre Chance, diese Ideen zu realisieren, für deren Umsetzung bisher das Geld fehlte. Pläne wurden geschmiedet, eine Lenkungsgruppe mit Vertretern aller vier Vereine wurde gegründet, der Kontakt zu den beiden Regionalmanagerinnen aufgenommen und mit ihrer Hilfe der Antrag formuliert. Zuversichtlich hofft man nun auf einen positiven Bescheid.
Unser Dorf für die Region Auch andere Bürger, Vereine oder Interessensgemeinschaften in der Region schmieden Pläne, entwickeln Projekte und hoffen auf Unterstützung durch das Förderprogramm. So zielstrebig und gradlinig, wie die Hülschotter ihr Projekt angehen, läuft es jedoch nicht überall ab. Es gibt Vorbehalte: „Wir haben da bestimmt keine Chance.“ „Die Bürokraten wiegeln unsere Idee sowieso ab.“ „Es gibt schon zu viele Bewerber.“ „Die ganze Antragsstellung ist mir viel zu kompliziert.“ Tatsächlich ist LEADER aber gerade für die Menschen in der Region gedacht und so angelegt, dass alle Gruppierungen, die die Zukunft ihrer Heimat mit ihren Ideen und Projekten positiv gestalten möchten, bestmöglich unterstützt werden. Dafür wurde in jeder LEADER-Region ein eigener Verein gegründet. Sogenannte Lokale Arbeitsgruppen (LAG), die sich aus Vertretern der Kommunen und der Bürgerschaft zusammensetzen, sind für die Auswahl jedes einzelnen eingereichten LEADER-Projektes zuständig. Sie sind das zentrale Entscheidergremium. In Arnsberg wird zuvor lediglich die Förderwürdigkeit geprüft. Auf dem Weg hin zum geförderten Projekt begleiten die Regionalmanagerinnen Kathrin Hartwig und Silke Erdmann den LEADER-Prozess in der Region. Sie beraten zu Projekt ideen und Fördermöglichkeiten und unterstützen bei der Umsetzung.
Neubau des „Heiligen Stuhls“ „Unser Dorf für die Region“ haben die Hülschotter ihr Projekt überschrieben. Sie machen damit deutlich, dass nicht nur ihre Dorfgemeinschaft, sondern auch die ganze Region davon profitieren soll. Der Neubau des „Heiligen Stuhls“ ist dabei das auffälligste Vorhaben. Unter diesem mar-
25
kanten Namen hat auf dem Bärenberg zwischen Landemert und Hülschotten ein Aussichtsturm gestanden. Der Heiligenstuhl, vermutlich eine uralte Kultstätte, besaß nach der Christianisierung bis ins 16. Jahrhundert hinein große Bedeutung als Wallfahrtsort und gab in der Folgezeit dem dort errichteten Aussichtsturm den Namen. Bis vor 50 Jahren konnte man von dort weit über die Höhen des Sauerlandes blicken. Nach den Vorstellungen der Hülschotter soll das bald wieder so sein. Eine Aussichtsplattform auf 584 Meter Höhe mit Anbindung an das Wandernetz Sauerland Höhenflug, das passt in die Zielvorgabe der Lenneschiene, das Lennetal auch für Touristen zu profilieren. Von diesem Aussichtspunkt hinter Landemert könnte man bis
nach Lenhausen und Rönkhausen schauen. Um den Weg zum Heiligen Stuhl gut zu finden, soll in Hülschotten der Bau eines Wanderparkplatzes mit rund 80 Stellplätzen erfolgen. Oberhalb des Ortes am Bachlauf der Grüne ist die Errichtung eines Backhauses vorgesehen, ergänzt von einem Naturspielplatz und Wassertretbecken.
Unser Onlineshop: www.plettendorff.com Schnell bestellt – schnell geliefert, auch nach Hause (versandkostenfrei) Willi Häusler zeigt auf dem Projektplan den Standort für das Backhaus
26
www.arnsberg.de/leader/) und „LenneSchiene“ (die Region Finnentrop, Plettenberg, Werdohl, Altena, Nachrodt-Wiblingwerde und Iserlohn-Letmathe www.lenneschiene.de/LEADER2).
Was kann mit LEADER gefördert werden?
Ein Backhaus, so wie dieses, wünschen sich die Dorfbewohner.
Was ist LEADER? LEADER („Liaison entre actions de développement de l‘économie rurale“) ist ein Förderprogramm der EU und unterstützt die Menschen in der Region dabei, die Zukunft ihrer Heimat mitzugestalten Insgesamt 28 LEADER-Regionen wurden in NordrheinWestfalen im Wettbewerbsverfahren für die aktuelle Förderperiode 2014-2020 ausgewählt. Im Erscheinungsgebiet des Komplett-Magazins sind zwei Regionen dabei: „LEADER sein! Bürgerregion am Sorpesee“ (die Region Arnsberg, Balve, Neuenrade, Sundern
LEADER steht grundsätzlich jedem offen. Es können innovative und nachhaltige Projekte zum Beispiel aus den Themenfeldern Dorfentwicklung, Naturschutz, Tourismus, Kultur, Land- und Forstwirtschaft, ehrenamtliches Engagement, Klimaschutz, Wirtschaft und Mobilität gefördert werden. Neben Projekten werden auch Aktionen, Wettbewerbe, Veranstaltungen, Schulungen, Studien oder Konzepte unterstützt.
Wie unterstützt LEADER Ideen und Projekte? Förderanteil bis zu 65% der Projektkosten. Der Eigenanteil kann auch über Eigenleistung oder Spenden erbracht werden. Die Mindestfördersumme beträgt 2000 Euro. Der Projektträger setzt das Projekt eigenständig um. Das Regionalmanagement unterstützt bei der Projektentwicklung, beim Förderantrag und der Abwicklung des Projektes mit der Bezirksregierung.
137 Buslinien für 2.300 Haltestellen
AZ Image 2x_168x124_4c_iO.indd 2
08.02.16 15:16
27
LEBENSECHTE PUPPEN Petra Hoffmann gestaltet Herzrausch-Babys von Martin Büdenbender Wer die Internet-Adresse www.kunst-petrahoffmann.de nachschlägt, sieht schon auf der Startseite der Homepage in ein paar strahlende, große Kinderaugen. Süße kleine Babys in farbenfrohen Stramplern, mit und ohne Schnuller im Mund oder mit einem Kuscheltierchen im Arm reihen sich dort Bild für Bild aneinander. So scheint es. Man kann es eigentlich gar nicht erkennen und muss schon den Begleittext von Petra Hoffmann lesen: So lebensecht abgelichtet sind dort gar nicht wirkliche Babys, sondern sogenannte Reborn-Puppen zu sehen. Petra Hoffmann nennt sie Herzrausch-Babys und ist eine wirkliche Meisterin in der Gestaltung dieser Puppen. Man könnte glauben, dass die erstaunliche Ähnlichkeit zum lebenden Kleinkind nur auf dem Foto vorliegt. Aber wer Petra Hoffmanns Atelier in ihrem Haus in Hüinghausen betritt, wird feststellen: ihre Reborn-Puppen sehen auch „live“ den Vorbildern zum verwechseln ähnlich. Vor zwölf Jahren ist Petra Hoffmann beim Surfen im Internet erstmals auf Fotos von einem Reborn-Baby gestoßen. Sie war verblüfft und meinte scherzend zu ihrer Freundin: „Dann können wir uns ja bald unsere Enkelkinder im Internet bestellen“. Reborn-Babys, so liest man gelegentlich, werden von kinderlosen Müttern als Babyersatz betrachtet. Das trifft auf Petra Hoffmann sicher nicht zu. Enkeltochter Liah Joy ist gerade sechs Jahre alt. Petra Hoffman hat damals ein Reborn-Baby bei ebay ersteigert. „Als ich es nach ein paar Tagen in den Händen hielt, war ich allerdings enttäuscht und dachte: Das kann ich auch, vielleicht sogar besser.“ Die kreative Herscheiderin, die auch gemalt und getöpfert hat, Teddybären fertigte und Geschichten und Gedichte schrieb, zögerte nicht lange, besorgte sich das nötige Material und legte los. Schon der erste Versuch gelang so gut, dass ihr RebornBaby gleich eine glückliche, neue Besitzerin fand.
In 25 Arbeitsschritten zur täuschend ähnlichen Kopie Die Motivation, ein Reborn-Baby zu erwerben, ist ganz unterschiedlich. „Meine Kunden betrachten diese Puppen größtenteils als Sammelobjekte. Nur einmal wurde ich in all den Jahren von einem Ehepaar, dessen Kleinkind gestorben war, gebeten ein Reborn-Baby nach Fotovorlage zu gestalten. Eine traurige Geschichte. Aber das ist nicht mein Anliegen. Ein verstorbenes Kind kann man nicht durch
28
eine Puppe ersetzen.“ Große Ausnahme war auch der Auftrag der Eltern eines neunjähriges Mädchens, für diese eine Spielpuppe zu fertigen. Ein teures Geschenk. Die Künstlerpuppen sind eigentlich nicht zum Spielen gedacht. Durchschnittlich anderthalb Monate bastelt sie an ihren Babys. Ausgangspunkt ist der Rohling, ein von einer Modellistin oder einem Modellisten geformter Babykopf aus Softtouch-Vinyl mit dazu passenden Gliedmaßen und ei-
Die Haare werden in mühevoller Kleinarbeit eingestochen
Die Augen sind aus mundgeblasenem Lauschaer Glas.
In bis zu 25 Arbeitsschritten trägt Petra Hoffmann mit Schwämmen und feinen Pinseln spezielle Farben auf.
Hautstrukturen bis hin zu den feinsten Äderchen sind zu erkennen.
nem Stoffkörper. Die Rohlinge werden mit Zertifikat verkauft und haben limitierte Auflagen von 100 bis zu 1400 Exemplaren. Ihren individuellen Ausdruck und ihr lebensechtes Aussehen erhalten sie erst durch Petra Hoffmann. In bis zu 25 Arbeitsschritten trägt sie mit Schwämmen und feinen Pinseln spezielle Farben auf und bildet so die Hautstrukturen bis hin zu den feinsten Äderchen nach. Selbst die Nasenöffnungen werden schattiert. Die Augenbrauen sind sogar fühlbar. In einem schier endlosem Geduldsspiel werden Haare und Wimpern mit einer besonderen Nadel in das Vinylköpfchen eingestochen. Dazu wählt sie Haare aus dem Mohair-Fell kanadischer Ziegen. Ganz entscheidend sind schließlich die Augen. „Ich verwende ausschließlich mundgeblasene Lauschaer Glasaugen.“ Präzise werden sie in die kleinen Köpfe eingesetzt, immer ein bisschen versetzt. „Das wirkt realistischer.“ Die Körperteile werden mit Glas- und Stahlgranulat sowie Bastelwatte gefüllt und zusammengesetzt. So kommen die Puppen dem Gewicht eines Neugeborenen nahe. Zum Schluss gibt es noch die Windel um den Po, einen hübschen Strampler an und das Baby ist fertig. Passende Babykleidung kauft Petra Hoff-
mann ein oder lässt sie extra nähen. Das fertige Herzrausch-Baby gibt sie schließlich mit Urkunde und Armbändchen an die Puppeneltern weiter. Fällt es nicht schwer, eine mit so viel Aufwand und Hingabe gefertigte Puppe abzugeben? „Nein“, versichert Petra Hoffmann, „ich habe Spaß daran, anderen mit meinen Herzrausch-Babys eine Freude zu bereiten. Mit vielen meiner Auftraggeber pflege ich noch heute Kontakt. Ich möchte mein Hobby vielen Interessenten zugänglich machen. Das kann ich allerdings nur nach vorheriger Absprache betreffend einer Sachkostenübernahme durch die jeweiligen Interessenten realisieren, da die Materialkosten (ca. 200 bis 300 Euro) doch relativ hoch sind.“ Selbst besitzt Petra Hoffmann nur ein einziges HerzrauschBaby. „Aber das werde ich vielleicht demnächst ändern.“ Aus gesundheitlichen Gründen will die Herscheiderin künftig kürzer treten. Reborn-Workshops erteilt sie nicht mehr und ihre Restaurationswerkstatt hat sie auch geschlossen. Nur noch gelegentlich will sie eine Puppe gestalten („dann auch mal für mich“) und sich mehr Zeit für andere Hobbys nehmen.
29
GEFAHREN GESCHICKT AUS DEM WEG GEHEN MIT KRAV MAGA Christian Kletzka bietet Selbstverteidigungstraining in Herscheid an „Was mache ich, wenn mich jemand mit einem Messer bedroht?“, fragt Romina Heller in die Runde, als die 32jährige zum ersten Mal am Training der Kampfkunst teilnimmt. Christian Kletzkas Antwort darauf klingt einfach: „Ist er noch ein paar Meter weit von dir entfernt, lauf weg so schnell du kannst. Steht er nah vor dir, entwaffne ihn!“ - Wie das funktioniert, zeigt der 35jährige seinen insgesamt 20 Teilnehmern seit April jeden Montag- und Freitagabend in der Rammberghalle in Herscheid-Hüinghausen. „Selbstverteidigung scheint im zivilen Alltag immer wichtiger zu werden“, erzählt der gelernte CNC-Dreher im Gespräch mit KomPlett. Deshalb entschloss sich der Fitnessund Ernährungstrainer, der selbst seit fünf Jahren in Essen trainiert, diese Disziplin auch in seiner Heimat anzubieten. Für ihn spielt zudem besonders der sportliche Aspekt eine Rolle. Krav Maga versteht sich zwar nicht als Kampfsportart, sondern eher als Verteidigungssystem, aber der Fitnesscharakter ist nicht zu unterschätzen und so kommen die Teilnehmer schon beim Aufwärmen richtig ins Schwitzen. Romina Heller bringt somit einen ordentlichen Mus-
30
Von Cristin Schmelcher
kelkater vom Körpereigengewichtstraining mit nach Hause. „Aber mit einer Kombination aus Kraft, Fitness und Technik hat es wirklich funktioniert“, erzählt die gelernte Industriekauffrau aus Attendorn nach ihrer Schnupperstunde. Auch Veit Werdes, der seit acht Wochen bei Christian Kletzka trainiert, fasziniert die Kombination von Kampfsport und Fitness. Der 33jährige erhofft sich durch das Training etwas mehr Sicherheit und die Fähigkeit, bedrohliche Situationen unter Kontrolle bringen zu können. „Krav Maga ist relativ einfach zu erlernen und durch viele praktische Übungen schnell auf das zivile Leben übertragbar“, erklärt der Toningenieur aus Neuenrade. So finden einige Übungssituationen nicht nur in der Halle, sondern auch draußen auf der Straße statt.
„Der beste Kampf ist der, den du nie gekämpft hast!“ (Bruce Lee) Christian Kletzka erklärt seinen Teilnehmern, dass in Krav Maga verschiedene Kampfsportarten kombiniert werden und sich das Training immer weiter entwickelt, da es immer wieder neue Techniken gibt. „Selbstverteidigung fängt
im Kopf an“, erläutert er und zitiert dabei Bruce Lee, für den der beste Kampf der ist, den er niemals gekämpft hat. Im Krav Maga Street Defence Center in Essen wird der Familienvater im September seinen Basic Instruktor absolvieren. Krav Maga bedeutet übersetzt Kontaktkampf und wurde hier von Michael Rüppel weiter entwickelt. Der ehemalige Bodyguard einiger berühmter Persönlichkeiten entwickelte eine eigene Variante, da ihm das ursprüngliche System zu sportlich erschien und nicht effektiv genug für Situationen auf der Straße ausgerichtet war. Heute bildet er weltweit Trainer aus. So wird bei dieser Sportart besonders das richtige Reagieren unter Stress trainiert. Die defensive Selbstverteidigung stammt ursprünglich vom israelischen Militär ab. Bestandteile sind Boxen, Ringen, Judo, Ju-Jitsu gepaart mit realistischem Kampftraining. Das moderne Verteidigungssystem nutzt bevorzugt Schlag- und Tritttechniken, beinhaltet aber auch Grifftechniken, Hebel und Bodenkampf. Die Ursprünge gehen auf den Boxer und Ringer Imrich Lichtenfeld zurück, der in den 30er Jahren erstmals seine Kampfmethode lehrte, um Juden vor antisemitischen Übergriffen zu schützen.
Trainingsraum gesucht! Wer Lust hat in die Sportart rein zu schnuppern, ist beim Erwachsenentraining montags von 20 bis 21:30 Uhr und beim gemischten Training auch mit Jugendlichen freitags von 18:30 bis 20 Uhr jederzeit willkommen. Teilnehmen können Jugendliche ab 13 Jahren. Die aktuellen Teilnehmer sind zwischen 14 und 50 Jahren. Wer sich langfristig für dieses Hobby entscheidet, zahlt für ein wöchentliches Training 16,90 Euro im Monat, für zweimal Training in der Woche 24,90 Euro und für dreimal 29,90 Euro Monatsbeitrag. Letzteres kann Christian Kletzka erst anbieten, sofern er weitere Räumlichkeiten für das Training findet. Geplant sind dann tägliche Fitnessangebote für unterschiedliche Altersgruppen. Kletzka bietet außerdem Personaltrainings an und ein spezielles Sicherheitstraining für Geschäftsleute sowie für Schüler ist in Planung. Weitere Informationen sind auf der Internetseite www.krav-maga-ck.de nachzulesen. Direkt erreichbar ist der Herscheider unter der Mobilfunknummer 0151/23540214 oder per E-Mail: chkletzka@gmx.de.
31
KUNSTGEMEINDE PLETTENBERG PRÄSENTIERT FÜNF THEATERABENDE Prominenz wie Ron Williams und Michaela May auf der Böddinghauser Bühne Fünf Theaterabende präsentiert die Kunstgemeinde Plettenberg in der Spielzeit 2016/17 dem Publikum in der Aula Böddinghausen. Das Programm reicht vom Klassiker „Onkel Toms Hütte“ über die Komödie „Rubbeldiekatz“ von Detlev Buck bis zum Schauspiel „Jeder stirbt für sich allein“ nach Hans Falladas Roman, in dem er den Widerstand der kleinen Leute im Dritten Reich beschreibt. Dabei werden etliche prominente Schauspielerinnen und Schauspieler in Plettenberg gastieren, u.a. Ron Williams, Michaela
Schauspieler Alex spricht für eine Frauenrolle in einem Hollywoodfilm vor und muss sich kurzerhand mit Pumps und Perücke in eine Alexandra verwandeln. Das gelingt vorläufig perfekt – bis Sarah eines Nachts in sein Leben tritt.
May, Ingo Naujoks und Peter Kremer. Die Vorstellungen finden in der Aula des Schulzentrums Böddinghausen statt und beginnen jeweils um 19 Uhr. Im Abonnement kosten alle fünf Theaterabende zwischen 68 (ermäßigt 60) und 37 (ermäßigt 32) Euro. Der Abonnentenservice der Kunstgemeinde ist erreichbar unter Telefon 02391/914 4098. Karten gibt es im Vorverkauf bei Hüsken Touristik, Grünestr. 8 in Plettenberg.
und von Männern, die nicht zu Wort kommen, von Seitensprüngen und der Reue darüber werden hier genüsslich aufgefächert.
Das Programm 2016/2017
32
Sonntag, 19. Februar, Die Wunderübung, Komödie von Daniel Glattauer, mit Michaela May, Michael Roll, Ingo Naujoks, Münchner Tournee Eine Beziehungskomödie. Die bekannten Klischees von Frauen, die ständig reden
Sonntag, 5. März, Nathan der Weise, Schauspiel von Gotthold Ephraim Lessing, mit Peter Kremer u.a., Theatergastspiele a.gon München In der berühmten Ringparabel beantwortet Nathan die Frage, welche der drei Weltreligionen Christentum, Judentum und Islam er für die wahre hält und fasst die bis heute gültige Botschaft zusammen: Eine Religion muss ihre Werte hier und heute leben. Nur im humanen Handeln, in der gelebten sozialen Praxis erweist sich ihr Bestand.
Sonntag, 25. September, Onkel Toms Hütte, Schauspiel mit Musik nach Harriet Beecher Stowe, mit Ron Williams u. a., Kempf Theatergastspiele Der Roman, der dem Theaterstück zugrunde liegt, beschreibt das Schicksal des schwarzen Sklaven Onkel Tom und seiner Leidensgenossen im 19. Jahrhundert. Auch heute noch ist die Botschaft aktuell: „Niemand hat das Recht, aus dir eine Sache zu machen . Egal, wo du herkommst, welches Geschlecht und welche Hautfarbe du hast – auch für dich gilt: deine Würde als Mensch ist unantastbar.“
Sonntag, 9. April, Jeder stirbt für sich allein, Schauspiel nach Hans Fallada, mit Peter Bause, Hellena Büttner u. a., Euro-Studio Landgraf München „Der Führer hat mir meinen Sohn ermordet – er wird auch deine Söhne ermorden“. Mit diesem Text auf hunderten von Postkarten, die sie heimlich verteilen, rufen die einfachen Berliner Arbeiter-Eheleute Quangel zum
Sonntag, 9. Oktober, Rubbeldiekatz, Komödie von Detlev Buck, mit Rosetta Pedone, Jan van Weyde u. a., Tournee-Theater Thespiskarren
Widerstand gegen das Nazi-Regime auf. Falladas berühmtes Zeitdokument basiert auf den Ermittlungsakten der Gestapo über das 1942 verhaftete und hingerichtete Ehepaar Hampel.
MUSIK HÖREN UND MITMACHAKTIONEN -
15. BRÜCKENFEST IN LETMATHE Flussufer wird vom 2. bis 4. September zur Flaniermeile 150.000 Besucher erwartet
Ideengeber seit Flanieren und feiern. Genießen und gesehen werden. Musik hören und Mitmachaktionen. Das Brückenfest in Letmathe ist ein Besuchermagnet, das Highlight im Veranstaltungskalender an der unteren Lenne. Vom 2. bis 4. September wird am Fluss gefeiert. Etwa 150.000 Besucher erwarten die Veranstalter an den drei Party-Tagen in Letmathe. Die Festmeile beginnt am Bahnhof. Sie erstreckt sich von dort über die Brücken, die neue Lenne-Promenade, die erstmals einbezogen ist, bis in die Innenstadt. Vier Kilometer, auf denen gefeiert und geschlemmt werden kann. Manche reden vom größten Brückenfest Westfalens, andere bescheidener vom größten in Südwestfalen. Beeindruckend ist es allemal. Die Besucher erwartet am ersten September-Wochenende Livemusik auf zwei Bühnen, das Jan Zimmer Inhaber der Rock & Pop Fabrik (Luxuslärm) zusammenstellt. Raffinierte Wasserspiele und die im Dunklen illuminierte Lenne, bei der die Promenade besonders in Szene gesetzt werden soll, sorgen für faszinierende Panoramen. Das Technische Hilfswerk Iserlohn
verwandelt die Lennebrücke in einen spektakulären Wasserfall. Nah am Wasser, aber auch abseits des Flusses, warten verschiedene Gaumenkitzel. Die Lennebrücke wird zur „Rue Gourmet“. Zudem gibt es einen Bauernund Trödelmarkt, den Autosalon mit Motorradausstellung und Oldtimern sowie den verkaufsoffenen Sonntag. Besucher aus dem gesamten Lennetal können bequem per Bahn anreisen. Die Abellio-Züge halten direkt an der Festmeile. Für Sportliche bietet sich der Ritt auf zwei Rädern an - auf dem Lenneradweg zum Brückenfest. rk
1852 Mit Vollgas in den Beruf – Ausbildung bei GAH. Nimm bei GAH-Alberts die Herausforderung an, die die modernen Berufe an Dich stellen. Lerne neue Menschen kennen, neue Techniken zu beherrschen und entwickele eigene Ideen.
Teile mit uns den Spaß am Erfolg. Eine Ausbildung und/oder ein Studium besitzt bei GAH-Alberts eine lange Tradition und hohen Stellenwert. Deutlich wird der u.a. an den vielen Sonderleistungen, die Dir GAH-Alberts während Deiner Ausbildung bietet. Denn wir wollen die beste Ausbildung für Dich, weil nur die Besten unsere weltweit führende Marktposition ausbauen.
tzt für
h schon je
Bewirb Dic
2017
INFO: Bürgermeister Dr. Peter Paul Ahrens wird das 15. Brückenfest wird am Freitag, 2. September, um 17 Uhr traditionell auf dem Parkplatz Hagener Str.1 eröffnen. Höhepunkt wird das Feuerwerk über der Lenne am Samstagabend sein. Gefeiert wird am Eröffnungstag bis 24 Uhr, am Samstag, 3. September, von 13 bis 24 Uhr und am Sonntag, 4. September, von 13 bis 21 Uhr. Dann sind auch die Einzelhandelsgeschäfte in der City bis 18 Uhr geöffnet.
Industriekaufmann/ -frau Fachkraft für Lagerlogistik Mediengestalter/ -in Werkzeugmechaniker/ -in
Zertifikat seit 2013
Gust. Alberts GmbH & Co KG Gewerbegebiet Grünenthal D-58849 Herscheid
www.gah.de
33 GAH_KOMPLETT_54x264mm_4c.indd 2
02.06.2016 10:50:53
ENDLICH WIEDER FRAU SEIN Weiblichkeitspädagogin Gundula Denkhaus berät Frauen in allen Lebenslagen.
Von Pia Mester
sie etwas wirklich wollen oder ob sie das nur tun, weil es von ihnen erwartet wird.“
Sich selber fragen: „Was will ich eigentlich?“
In Zeiten von (zumindest gesetzlich vorgeschriebener) Gleichberechtigung, Chancengleichheit und unendlicher Freiheit sollten Frauen sich eigentlich nicht beschweren können. Ihnen stehen ja alle Türen offen. Und doch haben Frauen in unserer modernen Gesellschaft mit Hindernissen zu kämpfen, die Männer oft nicht verstehen können. Mit diesen Problemen beschäftigt sich Gundula Denkhaus, die als Referentin für ganzheitliche Frauengesundheit im Rehasport-Verein „Physio Vital“ in Werdohl tätig ist. „Ich unterstütze Frauen in einer Männerwelt, damit sie sich wieder erlauben, Frau zu sein“, fasst die 51-Jährige ihre Beratung zusammen. Die Damen kommen dabei mit ganz unterschiedlichen Problemen zu ihr. Meistens liegt dem aber ein fehlendes Bewusstsein für die eigenen Wünsche zugrunde. „Viele fragen sich gar nicht, ob
In regelmäßigen Kursen - alle zwei Wochen am Abend sowie ein Mal im Monat an einem Samstag - treffen sich die Frauen in den Räumen des Rehasport-Vereins in der Ütterlingser Straße 40 in Werdohl und erarbeiten gemeinsam Strategien, die aus dieser Denkfalle hinausführen. Jeder Kurs, erklärt Gundula Denkhaus, habe ein bestimmtes Thema, beispielsweise „Emotionen“. Wer sich angesprochen fühlt, kann sich ganz einfach telefonisch anmelden. Die Teilnehmerinnen erarbeiten dieses Thema gemeinsam und suchen dann nach Lösungen. Ob und wie oft man wiederkommt, bleibt jedem selbst überlassen. Auch Einzelberatungen sind möglich. Der erste Schritt besteht meistens darin, sich selber wieder wahrzunehmen. Dafür gibt es beispielsweise Emotions- und Energieskalen, mit deren Hilfe die Kursteilnehmerinnen ein Gespür für ihr eigenes Innenleben bekommen können. Denn das ist vielen Frauen im Laufe der Jahre abhanden gekommen. Gundula Denkhaus beobachtet oft, dass sich Frauen um ihren Mann, ihre Kinder und alle möglichen anderen Menschen in ihrer Umgebung mehr kümmern, als um sich selber. Da bleibt die innere Balance schnell auf der Strecke.
Ihr Fachmann für • Fassadensanierung • Verlegung von Fußböden • Schimmelpilzsanierung • Vollwärmeschutz 58840 Plettenberg - Tel. 0 23 91/5 01 28 34
Lernen, Nein zu sagen Hinhören und hinsehen können ist also der Grundstein, um etwas zu verändern, erklärt die Weiblichkeitspädagogin. Dann erst können die speziefischen Probleme angegangen werden. Dazu gehört beispielsweise die Unfähigkeit, Nein zu sagen. Ein Ja, so Denkhaus, sei eben viel einfacher, wohingegen ein Nein immer auch mit einem Konflikt einhergehe. Vielen Frauen sei schon als Kind beigebracht worden, dass hilfsbereite, zurückhaltende Mädchen sich richtig verhalten und nicht die, die ihr Recht einfordern. Eng damit zusammen hängt der Selbstwert, den sich viele Frauen nicht entgegenbringen können. „Wir definieren uns gerne über Geld“, sagt Gundula Denkhaus. Doch wer als Hausfrau und Mutter arbeite, der bekommt dafür selten Geld und noch seltener einen angemessenen Lohn. Ganz zu schweigen von Anerkennung aus dem Umfeld. Trotzdem daran zu glauben, dass man als Hausfrau und Mutter wertvolle Arbeit leistet, ist eine große Herausforderung. „Wir müssen lernen, uns wieder wertvoll zu fühlen.“
„Gefühle wollen gelebt werden“ Die Küntroperin hat außerdem beobachtet, dass Frauen ihre Gefühle gerne verstecken und unterdrücken, um andere nicht damit zu belasten. „Doch die starke Frau funktioniert nicht ewig“, sagt sie. „Gefühle wollen gelebt werden.“ Bevor sich aus unterdrückten Emotionen also eine ernsthafte Erkrankung, wie etwa eine Depression entwickelt, hilft sie ihren Kursteilnehmerinnen dabei, ihre Gefühle zu erkennen und mit ihnen umzugehen.
Aussehen ist ein weiteres Thema, das Frauen gerne umtreibt. Vor allem sich selbst so schön zu finden, wie man ist - auch ohne Modelmaße - fällt vielen schwer. Gundula Denkhaus animiert ihre Kursteilnehmerinnen dazu, auch mal neue Dinge auszuprobieren. Kleid statt Schlabberhose und Pumps statt Turnschuhe - sofern sich die Frau damit wohlfühlt. Überhaupt ermuntert sie dazu, öfter mal neue Schuhe anzuprobieren und damit neue Wege zu gehen - im wörtlichen wie im übertragenden Sinne. „Wenn sie nicht passen, kann ich sie ja wieder ausziehen.“ Gundula Denkhaus hat selber mit vielen Aspekten zu kämpfen gehabt, die sie heute ihren Kursteilnehmerinnen vermittelt. Gelernt hat die 51-Jährige Schaufensterdekorateurin. Familie und Beruf forderten sie stark und so kam es vor sechs Jahren zu einem Bandscheibenvorfall, der sie nachdenklich machte. Denn was sie auch versuchte, die Schmerzen verschwanden nicht. Da kam sie zum ersten Mal auf den Gedanken, dass dafür vielleicht auch ihre geistige Verfassung verantwortlich sein könnte. Sie orientierte sich beruflich und auch privat neu, gründete den Rehasport-Verein mit einigen Gleichgesinnten und absolvierte mehrere Fortbildungen unter anderem im Bereich Pilates, Rehasport und jüngst Weiblichkeitspädagogik. „Ich bewege Körper, Geist und Seele“, ist seitdem ihr Motto. Neben Weiblichkeitspädagogik ist sie beim Physio Vital auch Ansprechpartnerin für Pilates und Nordic Walking. Ihre eigenen Erfahrungen möchte Gundula Denkhaus weitergeben und anderen Frauen damit helfen. Überhaupt hat sie gemerkt, dass Gemeinschaft die größte Hilfe ist. Viele Frauen, die sich in ihren Kursen kennenlernen, halten auch später noch den Kontakt zueinander. Sich nicht so allein zu fühlen, das ist vielen wichtig. Sie erinnert sich noch sehr gut an eine Teilnehmerin in den 50ern, die mit einer jahrelangen Depression in ihren Kurs kam. „Ich habe heute das erste Mal das Gefühl, dass ich doch nicht allein bin“, war ihr Fazit danach. Andere Frauen berichten davon, dass sich ihr Leben durch die Unterstützung der Weiblichkeitspädagogin und der anderer Teilnehmerinnen endlich positiv verändert habe. Gundula Denkhaus wünscht sich für die Frauen vor allem eines: „Dass sie sich endlich erlauben, so zu sein, wie sie wirklich sind.“ Mehr Informationen zu den Angeboten des Rehasport-Vereins Physio Vital gibt es im Internet unter www.rehasport-physio-vital.de oder telefonisch unter 02392/8053795
35
SIZILIEN FÜR ZUHAUSE MIT LECKEREN ARANCINI Die Vinothek Sapori italiani in Plettenberg erklärt wie die gefüllten Reiskugeln gelingen Text und Fotos Cristin Schmelcher
Wenn Sie diesen Sommer nicht in den Urlaub fahren konnten und es trotzdem gerne mediterran mögen, zaubern Sie ihrer Familie oder Freunden doch einmal original sizilianische Arancini, ihre Gäste werden begeistert sein. Der Gaumenschmaus erfordert ein wenig Fingerarbeit, aber die Spezialität kann gut vorbereitet und in vielfältiger Weise kreativ abgewandelt werden. „Auf Sizilien gibt es in den verschiedenen Regionen bestimmt 15 unterschiedliche Sorten von Arancini“, erklärt der Vinothekinhaber Gaetano Saitta. Mit Hilfe seines Cousins Alfredo Liguori, der lange ein italienisches Restaurant in Altena führte, zaubert er exklusiv für die Leser des Komplett-Magazins „Arancini al ragu“ und „Arancini al burro“.
36
1 kg spezieller Rundkornreis, der auch für Risotto verwendet wird, wird zunächst in 2,8 Liter Wasser gekocht und mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Der Reis wird unter Rühren ziehen gelassen, dann abgegossen und kalt gestellt. Für die Fleischfüllung wird 500g gemischtes Hackfleisch mit einer halben Gemüsezwiebel angebraten, danach mit einem Glas Rotwein abgelöscht und mit 690 g passierten Tomaten eingekocht bis die Soße dick und fest ist. Abgeschmeckt wird das Ragout mit Salz und Pfeffer. Für die Bechamelsoße werden 125g geschmolzene Butter mit 100g Mehl angedickt und mit einem halben Liter Milch unter ständigem Rühren aufgekocht. Die Soße wird mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt und sollte
beim Auskühlen dick und fest werden. Die Soßen und der Reis lassen sich gut am Vortag vorbereiten. Der erkaltete Reis wird in der Handfläche zu einer halben hohlen Kugel geformt und mit etwas Ragout, gewürfeltem Mozzarella und ein paar aufgetauten Erbsen gefüllt. Mit etwas Fingergeschick formt man nun eine verschlossene Kugel. Je nach Belieben kann auch eine konische birnenartige Form hergestellt werden. Die „Arancini al burro“ werden statt mit Ragout mit etwas Bechamelsoße, aufgetauten Erbsen, gewürfeltem Mozzarella und gewürfeltem Kochschinken gefüllt und genauso verschlossen wie die „Arancini al ragu“.
Für die Panade wird gesiebtes Mehl so lange mit etwas Wasser geschüttelt bis es dick wird. Die Reiskugeln werden darin eingetunkt, in Paniermehl gewälzt und fünf bis zehn Minuten frittiert, so dass sie nicht zu dunkel werden.
Geboren in Bronte in der Nähe von Catania jobbte Gaetano schon als Jugendlicher in mehreren Feinkostläden, wo er später auch seine Ausbildung absolvierte. 1990 zog der Sizilianer dann nach Plettenberg, arbeitete zunächst eineinhalb Jahre in der Industrie und anschließend in italienischen Lebensmittelläden in Attendorn und Lüdenscheid, bevor er 1998 einen eigenen Feinkostladen in der Plettenberger Kaiserstraße eröffnete. Der heutige Laden in der Wilhelmstraße bietet dem 48-Jährigen mehr Raum und Möglichkeiten, ein kleines Restaurant und den Lebensmittelverkauf zu verbinden. Ab und an finden hier zudem Weinproben mit einem Sommelier und italienischer Musik statt. Ein Abend mit italienischer Livemusik ist für Herbst diesen Jahres geplant.
Buon appetito! Die Arancini al burro können außerdem statt mit Erbsen auch mit Pistazien gefüllt werden, eine Spezialität der Region Catania, aus der die beiden Cousins gebürtig stammen. Wer sich nicht so viel Arbeit machen möchte, kann die Arancini auch in dem italienischen Feinkostladen vorbestellen oder sich einfach einen gemütlichen Freitagoder Samstagabend bei Wein, frischer Antipasti, Salat, Pasta, Fleisch oder Fisch und einem italienischen Dessert in dem Restaurant gönnen. In der Woche bietet Gaetano nur kleinere Gerichte, wie Salat, Pasta und Antipasti an. In der Morgen- und Mittagszeit lohnt ein Besuch in der Cafeteria schon aufgrund der original italienischen Kaffeespezialitäten und des italienischen Frühstücks. Neukunden bekommen hier als Willkommensgruß vom Chef als erstes Getränk einen Cappuccino ausgegeben. Seit 2006 betreibt Gaetano Saitta die Vinothek und Cafeteria Sapori italiani mit integrierten italienischen Feinkostladen in der Wilhelmstraße. Neben einer vier Meter langen Frischetheke mit italienischem Käse, Wurst und Schinken bietet der gelernte Fachmann für Lebensmittel täglich frisches Brot nach siziliani-
Die Vinothek ist dienstags und mittwochs von 10 bis 13:30 Uhr und von 15 bis 19 Uhr, donnerstags bis 21 Uhr, freitags bis 23 Uhr und an Samstagen von 10 bis 15 Uhr und von 18 bis 23 Uhr geöffnet. Reservierungen besonders für Freitag- und Samstagabende werden gerne unter der Telefonnummer 02391/10407 entgegengenommen. scher und apulischer Art an. Natürlich dürfen auch haltbare Produkte wie italienische Marmelade, verschiedene Nudelsorten, Risotto, Tomatensoßen, Sardellen, gesalzene Kapern, Süßwaren und verschiedene italienische Weine und Spirituosen nicht in seinem Sortiment fehlen. In der Enoteca finden sowohl im Innenals auch im Außenbereich jeweils bis zu 20 Gäste Platz. Schawag_AZ_Bewegung-ZW_54x50.indd 1
37
12.07.16 21:04
Von Wolfgang Teipel
„MOZART IST EINFACH COOL“
Cara Stemski aus Plettenberg spielt im Märkischen Jugendsinfonieorchester
Kann man Antonin Dvorák oder Wolfgang Amadeus Mozart cool finden, Violine spielen und nebenbei in einer Abi-Band die E-Gitarre schrubben? Pop oder Klassik? Da muss Cara Stemski lachen. Die 17-Jährige gehört zwar seit 2015 zum Märkischen Jugendsinfonieorchester (MJO). Das ist aber noch lange kein Grund, ausschließlich klassische Musik zu hören oder zu spielen. Wie die junge Plettenbergerin beispielsweise die Sinfonie Nr. 35 D-Dur, Haffner von Mozart, meistert, das ist beim Konzert des MJO in Plettenberg zu hören. Die Nachwuchsmusiker unter Dirigent Thomas Grote gastieren am 3. September um 19 Uhr in der Schützenhalle. Cara war knapp sieben Jahre alt, als sie in der Musikschule Lennetal zum ersten Mal eine Violine in die Hand genommen hat. Die Eltern ermunterten sie, das Instrument zu lernen. „Klar, im Laufe der Jahre hatte ich nicht immer die maximale Motivation“, bekennt Cara. Dann hätten die Eltern sie eben ein wenig gedrängt. „Zum Glück“, sagt die junge Violinistin heute. Sonst hätte sie die schönen Auftritte mit dem Orchester der Musikschule Lennetal oder auch die Tourneen mit dem MJO verpasst. Zehn Tage vor dem ersten Konzert ist die junge Plettenbergerin zusammen mit dem MJO in die Probenarbeit
38
für das Sommerprogramm „Unforgettable“ eingestiegen. Wenn sich das MJO mit seinen rund 80 Streichern, Bläsern, Harfenisten und Perkussionisten am 3. September in der Schützenhalle aufbaut, hat das riesige Ensemble schon einige Auftritte hinter sich. Cara freut sich auf die Zusammenarbeit mit Kathy Kelly, Jay Oh und den RTL Allstars. „Mit Profis zu spielen, das ist schon etwas Besonderes“, sagt sie. Und mit Kompositionen von Mozart, Millöcker, Cole Porter, Frank Sinatra und anderen durch die Musikgeschichte zu reisen, das ist für alle Musiker und das Publikum ein einzigartiges Erlebnis. Die junge Violinistin vertraut dabei ganz auf den Musikalischen Leiter des MJO. „Thomas Grote hat das Ziel klar vor Augen.“ Sie schätzt seine Ruhe und Gelassenheit. Grote fördert und fordert. Und: „Er hilft jedem von uns.“ Und manchmal entwickeln sich dabei sogar magische Momente. „Aber auch die müssen erarbeitet werden“, bekräftigt Thomas Grote. Und so wird er mit seinen jungen Musikern Kompositionen von Wolfgang Amadeus Mozart und Carl Millöcker spielen – Musik mit einem unglaublichen Schwung. Musikalische Magie aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Zusammen mit den RTL Allstars, Kathy Kelly und Jay Oh
unternimmt das Märkische Jugendsinfonieorchester zudem Ausflüge in die jüngere Musikgeschichte und spielt Evergreens von „Frankieboy“ Frank Sinatra, Glenn Miller („In the mood), „Unforgettable“ von Nat King Cole, das dem Programm seinen Namen gegeben hat. Crossover vom Feinsten. Er zeigt die Wandlungsfähigkeit eines modernen Sinfonieorchesters, das über 400 Jahre Musikgeschichte in der entsprechenden Klangsphäre zum Klingen bringen kann. Die RTL Allstars: Mittlerweile sind sie die erste Adresse für internationale Künstler, die ihre eigene Band nicht dabei haben und in Deutschland live auftreten möchten. Durch ihre Auftritte mit Joe Cocker, Phil Collins, Anastacia, José Feliciano, Nelly Furtado, Dionne Warwick, Zucchero, Cliff Richard, Ronan Keating, Chris de Burgh und anderen Stars hat sich die Band um Martin Ernst weltweit einen fantastischen Ruf erworben.
Jay Oh: Nachdem Jay sich im Alter von 18 Jahren in einem Gesangswettbewerb gegen mehr als 1000 Mitbewerber durchsetzte, erhielt er ein Stipendium an der renommierten „Stage School of Music, Dance and Drama“ in Hamburg. Mit seiner Band „Culture Box“ tourte Jay quer durch die Nation. Nach Auflösung der Band im Jahr 2009 studierte er Sozialpsychologie, Sozialanthropologie und Anglistik an der Ruhr-Universität Bochum. Seit 2012 arbeitet Jay als Studiosänger und Songwriter für verschiedene Produktionen in Industrie- und Popmusik und lieferte Leadund Backingvocals für Projekte und Künstler. 2015 gewann er die RTL-Show „Das Supertalent“. Eintritt: 25 Euro, ermäßigt: 15 Euro Für Mitglieder der Volksbank im Märkischen Kreis 10 Euro (begrenztes Kontingent, gilt nicht für die Konzerte in Schleiden-Gemünd und Olpe)
Kathy Kelly: Sie ist die langjährige Produzentin und Frontfrau der weltbekannten Erfolgsband „The Kelly Family“ und hat sich in ihrer über 30-jährigen Gesangskarriere erfolgreich als Solo-Künstlerin im internationalen Musikbusiness etabliert.
Ihr kompetenter Partner im Bereich Holzbau- und Dacharbeiten
GmbH
Holzbau - Bedachung - Innenausbau
Auf dem Stahl 12 · 58840 Plettenberg Tel. 0 23 91/13 444 · www.zimmerei-kahl.de
39
AUGE IN AUGE MIT IMPOSANTEN WISENTEN Ausflugstipp: Wisent-Wildnis am Rothaarsteig
Da habe ich wohl richtig Glück gehabt. Nach einer Viertelstunde auf dem weitläufigen Gelände der „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ habe ich schon die Herde mit den größten Landsäugetieren Europas entdeckt. Friedlich grasen die Wisente auf einer grünen Wiese und lassen sich auch von den Menschen nicht stören, die sie filmen, fotografieren oder einfach nur beobachten. Bulle „Horno“ hat es sich im Schatten gemütlich gemacht und lässt seine Artgenossen nicht aus den Augen. Nur wenige Meter vor mir steht ein Jungbulle im hohen Gras. Sein Kopf ist imposant. Aber ich hatte mir das Tier etwas größer vorgestellt. Seinem mächtigen Vater „Horno“ möchte ich allerdings nicht in freier Wildbahn in so kurzer Entfernung gegenüberstehen. Aber auch die „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ ist kein Streichelzoo. Daran sollten die Besucher immer denken. Die durch einen Zaun von den Menschen getrennte Herde ist nach der Geburt von zwei Kälbchen im Mai und Juli auf neun Wisente angewachsen. Die großen Tiere leben in einem 20 Hektar großen naturbelassenen Gelände. Mit fünf Tieren hat alles im September 2012 begonnen. Maximal zwölf Wisente sollen in der urwüchsigen Naturlandschaft einmal leben. Das Projekt an der K 42 zwischen SchmallenbergJagdhaus und Bad Berleburg-Wingeshausen soll ein „Guckloch“ für die frei lebenden Artgenossen ganz in der Nähe sein. Seit April 2013 streift eine WisentHerde durch die Wälder am Rothaarsteig. Anders als es die Fachleute vorhergesagt haben, halten sich die
40
von Martin Droste
imposanten Tiere nicht an die Grenzen des Wittgensteiner Landes und wandern hinüber in den Hochsauerlandkreis. Auch im Kreis Olpe wurden schon einige Jungtiere beobachtet. Das Artenschutzprojekt beschäftigt seit einiger Zeit die Gerichte. Waldbauern aus dem Hochsauerlandkreis wollen die Wisente nicht auf ihren Grundstücken haben und verweisen auf erhebliche Baumschäden durch die wild lebenden Tiere. Auch sollen die großen Wiederkäuer nicht ganz so harmlos und scheu sein, wie von den Auswilderungsexperten zugesichert. So sorgte die vermeintliche Attacke einer Wisentkuh auf eine Wanderin für Schlagzeilen. So etwas ist in der „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ nicht zu befürchten. Wer sich auf den rund drei Kilometer langen, zwei- bis dreistündigen naturnahen Wanderpfad macht, braucht geeignetes Schuhwerk und einen sicheren Tritt, denn er betritt im Wortsinne eine Wildnis. Natürlich stehen die nicht immer leicht zu findenden Wildrinder im Mittelpunkt. Aber auch so hat das umzäunte Gelände seinen Reiz. Felsen, Bach, Quellmulden, Tal und Wald bieten Naturgenuss in variantenreicher Form. Dort lassen sich bei einem Besuch der „Wisent-Wildnis“ Wandergenuss, Familienausflug und Tierbeobachtung kombinieren. Am Ende des Ausflugs lockt die Wisent-Hütte mit gastronomischen Leckerbissen. Informationen über Anreise, Preise und Öffnungszeiten gibt es unter www.wisent-welt.de
41
Tipp des Monats Di., 13.9., 20 Uhr Benefizkonzert des Luftwaffenmusikkorps aus Münster zu Gunsten des Herscheider DRK Schützenhalle Herscheid www.herscheid.de
September 2016 1 Do 2 Fr
So., 4.9., 11 - 18 Uhr Rock für Kids / Lenne lebt Fest für die ganze Familie mit Bühnenprogramm (u.a. Liveband Radau), Aktionen und Verpflegung Goethespielplatz in Werdohl, www.werdohl.de
3 Sa 4 So 5 Mo
36
6 Di 7 Mi 8 Do 9 Fr 10 Sa
Sa., 10.9., ab 10 Uhr - bunten Marktstraßen 25. Balver Stadtfest mit Trödelmarkt rtaktionen - Mu- Handwerker- und Bauernmarkt - Spo igung mit u.a. der lust erbe sikbeiträgen- kostenloser Kind g - Abschlussfete osun Verl f“„MAUS und Shaun das Scha www.balve.de
11 So
Fr., 16.9., 20 Uhr Adam & Erdal: Der Unzertrennliche Kabarettveranstaltung der Kulturgemeinde Finnentrop, Festhalle Finnentrop www.finnentrop.de
15 Do
12 Mo
37
13 Di 14 Mi
16 Fr 17 Sa 18 So
So., 18.9., 18 Uhr Herbert Knebels Affentheater: Män ner ohne Nerven - Kabarett (Einlass 17 Uhr) Aula Plbg.-Böddinghausen www.plettenberg.de
So., 20.9., 19.30 Uhr Hennes Bender: Luft nach oben - Kabarett Kulturschuppen im Neuenrader Bahnhof www.neuenrade.de
19 Mo
38
20 Di 21 Mi 22 Do 23 Fr 24 Sa 25 So
Mi., 21.9., 9 - 15.30 Uhr BOM7 - die Berufsorientierungsmesse für Neuenrade und Werdohl Werdohler Fest- und Schulzentrum Riesei www.bom-mk.de
26 Mo 27 Di 28 Mi 29 Do
Mi., 21.9., 15 - 18 Uhr Was Demenz und Schwerhörigkeit verbindet Veranstaltung des Demenz-Netzwerks Plettenberg-Herscheid Bürgersaal Rathaus Herscheid, www.herscheid.de
30 Fr Sa
39
VERANSTALTUNGEN ### NICHTS WIE HIN!
Sa., 3.9., ab 15 Uhr Rumo Tripot Festival Ein Highlight der Sauerländer Festivalkultur mit acht Livebands, Eintritt frei Kulturhof Schulte in Neuenrade-Küntrop, Breitenbruch 1 www.rumotripot.de
Oktober
2016
1 Sa 2 So 3 Mo
40
4 Di 5 Mi
Sa., 1.10., ab 15 Uhr 105 Jahre Spielmannszug Rönkhausen, Freundschaftstreffen mit verschiedenen Spielmannszügen, Eintritt frei Schützenhalle Rönkhausen Sa., 1.10., 20 Uhr Irish Folk und Pop Livemusik von der grünen Insel mit an Eleanor Shanley und Charlie McGettig Kulturbahnhof Werdohl www.werdohl.de Sa., 8.10., 20 Uhr Rockkonzert Old School - Young Blood mit Mirrorplain, Startblock und Bronkobeat Schützenhalle Plbg.-Landemert
6 Do 7 Fr 8 Sa 9 So 10 Mo
41
11 Di
So., 9.10., 17 Uhr 50 plus! Seniorenteller - Sololokabarett mit Uta Rotermund Hotel Kaisergarten, Neuenrade www.neuenrade.de
12 Mi Fr., 21.10., 19.30 Uhr „Ommas Glück – das Leben meiner Großmutter in ihrer Demenz-WG“ Autorenlesung mit Chantal Louis Stadtbücherei Plettenberg
13 Do 14 Fr 15 Sa 16 So 17 Mo
42
18 Di
Fr., 28.10., 20 Uhr Songs and Stories from the North of Ireland mit Songwriter Colum Sands eine Veranstaltung des Bachforums Plettenberg Bistro im Weidenhof-Kino
19 Mi Fr., 28.10., 20 Uhr Frieda Braun: Sprechpause Kabarettveranstaltung der Kolpingsfamilie Balve, Aula des Schulzentrums Balve www.balve.de
20 Do 21 Fr 22 Sa 23 So 24 Mo
43
25 Di 26 Mi
So., 30.10., 16 Uhr Ökumenisches Konzert der Kantorei der Christuskirche und des Kirchenchors St. Laurentius, St.-Laurentius-Kirche Plettenberg www.plettenberg.de
27 Do
Tipp des Monats Mo., 31.10., 20.15 Uhr
28 Fr
Kölsch Rock in der Balver Höhle mit der Kultband BRINGS
29 Sa
Festspiele Balver Höhle / TuS Langenholthausen www.balve.de
30 So 31 Mo
44
JUNGE FLÜCHTLINGE SOLLEN SICH BEWEISEN KÖNNEN Lehrwerkstatt macht Migranten fit für den betrieblichen Alltag
44
Rüdiger Kahlke
„Wir müssen uns der Herausforderung stellen“, betont Andreas Weber, Leiter der Ausbildungsgesellschaft Mittel-Lenne. Die Herausforderung ist für ihn die berufliche Integration der Flüchtlinge. Ein Thema, das der Geschäftsführer der Ausbildungszentren (ABZ) in Plettenberg und Letmathe engagiert angeht. Für ihn ist es auch eine „Möglichkeit, den Facharbeitermangel zu entschärfen.“ Er weiß aber: „Das ist ein langer Weg.“ Erste Schritte sind Weber und sein Team im Ausbildungszentrum Letmathe gegangen. Hier wurden junge Flüchtlinge fit gemacht für ein betriebliches Praktikum. Berufsbezogenes Sprachtraining, Entscheidungshilfen für die berufliche Orientierung und klar machen, „was ein
und anfassen kann, „begreifen“ im doppelten Wortsinn.
Industriebetrieb erwartet“. Dazu gehören Pünktlichkeit, Grundverständnis für Abläufe im Alltag wie Bedienung der Maschinen, Arbeitssicherheit, Pausenregelungen. „Das hat im ersten Durchgang hervorragend geklappt“, bilanziert der Leiter der Ausbildungsgesellschaft, die vom Arbeitgeberverband getragen wird. Jetzt gehen die Flüchtlinge in die Betriebe. Ein ähnliches Modell startet Anfang September auch in der Lehrwerkstatt in Plettenberg. Es geht um Grundlagen für den betrieblichen Alltag. „Man muss keinem jungen Menschen zeigen, was er nicht kann“, glaubt Weber an das Potenzial der jungen Leute, die oft tausende Kilometer Flucht auf sich genommen hätten. Sein Konzept: Sie sollen sich hier beweisen können. Die Lehrwerkstatt ist dabei Projektpartner der Euroschule. Schon im Sprachkurs als erster Stufe kommen die Migranten, die zumeist aus Nahost geflohen sind, zweimal für einen halben Tag ins Ausbildungszentrum. Hier können sie Theorie und Praxis verbinden. Was ein Messwerkzeug oder ein Bohrfutter ist, versteht man besser, wenn man es auch sehen
ten hinterher.
Solide Voraussetzungen „Die meisten sind grundsolide, kommen aus der Mittelschicht“, ist Webers Erfahrung. Was oft fehlt – aus welchen Gründen auch immer – sind Abschlüsse. Was die Flüchtlinge können, „sieht man an den Mathekenntnissen“, so Weber, der für Patenschaftsmodelle wirbt. „Da sind wir nicht gut aufgestellt“, sagt er mit Blick auf die Gesellschaft. Sprach- und Integrationskurs – das wars, Gesellschaft und Wirtschaft müssten hier mehr machen. „Da ist die Politik zu langsam“, bilanziert der ABZ-Leiter. Sie hinkt seiner Ansicht nach den Notwendigkei-
Lange Wartezeiten, bis die Flüchtlinge arbeiten dürfen. Zudem gab es die Vorrangprüfung, nach der zuerst zu klären war, ob es einen deutschen Bewerber für die freie Stelle gab. Mit 25 Jahren enden der Ausbildungsanspruch und die Förderung. Für viele zu früh, die lange auf ihre Anerkennungsverfahren gewartet haben. Sie brauchen zwei, drei Jahre, so Weber, bis sie die Sprache können, die sie in der Praxis brauchen. Und dann fallen sie aus der Förderung – ein Problem für die Betroffenen und die Betriebe. „Die Menschen müssen begleitet werden. Das hört mit dem Sprachkurs nicht auf“, sagt der Leiter des Ausbildungszentrums. Gruppenschulungen, Sprachtraining an Nachmittagen auch für die Zeit nach den ersten Praktika schweben ihm vor. Die Ausbildungsgesellschaft, aber auch die mittelständischen Unternehmen, die Praktikumsplätze anbieten, stünden zu ihrer gesellschaftlichen Aufgabe. Da werde auch
in Kauf genommen, dass jemand, der sich um die Flüchtlinge kümmere, mal nicht das übliche Pensum schaffe.
Keine Sonderrolle Die Flüchtlinge, ist Andreas Weber überzeugt, wollen keine Sonderrolle, wollen auch nicht als „Flüchtling“ bezeichnet werden. Aber wie dann? Das zeigt, wie schwierig das ist. Für Weber ist eine Zauberformel „Respekt“, sie als junge Menschen ansehen wie andere auch. Das gehe am einfachsten unter anderen jungen Leuten – wie in den Ausbildungszentren. Alltag halt. Sie müssen sich in der Lehrwerkstatt unter normalen Teilnehmern behaupten, Normalität erleben. Und dann spielt es letztlich keine Rolle, wer woher kommt. Stefan Möwes, Standortleiter in der Lehrwerkstatt Plettenberg, kann sich vorstellen, dass die Situation ähnlich der ist, als Mädchen in die Männerberufe kamen. Sie veränderten das Klima positiv, stachelten Ehrgeiz und Wettbewerb so an, „dass sich andere auch mehr anstrengten.“ Das wäre die Win-Win-Situation, die sich alle wünschen.
INFO • Ab 6. September beginnt für etwa 20 Flüchtlinge ein sechsmonatiges Praktikum in der Lehrwerkstatt, das berufliche Orientierung geben und auf ein Betriebspraktikum vorbereiten soll. Weitere Gruppen sollen folgen. • 1927 gegründet gilt die ABG nach eigenen Angaben als älteste Ausbildungsgesellschaft in Deutschland. Sie wurde von elf Unternehmen gegründet. Gesellschafter ist der Arbeitgeberverband. • Neben Grundkompetenzen in den Metall- und Elektroberufen werden auch Fachlehrgänge und Kurse zur Prüfungsvorbereitung angeboten. • Die Gesellschaft bildet als Dienstleister für mehr als 160 Betriebe in der Region aus. In Plettenberg stehen für das erste Ausbildungsjahr etwa 100 Plätze zur Verfügung. • Etwa zehn Prozent der Auszubildenden in den Metallund Elektroberufen sind junge Frauen.
Wir bilden aus! Jetzt für das Jahr 2017 als Industriekaufmann / -frau bewerben!
Sichere, flexible und zuverlässige Gerüstsysteme für jeden Einsatzzweck. • • • • • • •
Fassadengerüste Modulgerüste Sicherheitsfahrgerüste Systemfreies Zubehör Eventsysteme Wetterschutz Katastrophenschutz
Für jede Anwendung das passende System. Jetzt auch die APA APP kostenlos downloaden für Apple und Android
ALTRAD plettac assco GmbH Daimlerstr. 2 . D-58840 Plettenberg Telefon: +49 2391 815-01 Telefax: +49 2391 815-376 www.plettac-assco.de . info@plettac-assco.de
45
Bundesligakeeper Andreas Luthe (links) und Jonas Ermes (rechts) mit einer ihrer ersten Trainingsgruppen in Rönkhausen.
von Martin Droste
PROFI-TRAINING FÜR NACHWUCHSTORHÜTER
Jonas Ermes gründet Torhüter-Akademie in Rönkhausen
„Trainiere wie ein Bundesliga-Torwart“, versprechen Jonas Ermes und Andreas Luthe auf der Internetseite ihrer „In Safe Hands (ISH) Keeper Academy“, deren erster Standort sich in Rönkhausen befindet. Die Torwartschule des ehemaligen U19-Nationaltorhüters Ermes und des langjährigen Schlussmanns des VfL Bochum trägt den gleichen Namen wie der von ihnen gegründete Verein, der sich mit Unterstützung von Bundesliga keepern für die Flüchtlingshilfe einsetzt. „In sicheren Händen“, so die Übersetzung des englischen Namens, passt für beide Anliegen gleichermaßen. Andreas Luthe steckte nach der für ihn beim VfL Bochum unglücklich verlaufenen Saison 2015/16 im Umzugsstress. Nach vielen Jahren brach der 1,95 Meter große Schlussmann seine Zelte im Ruhrgebiet ab, um beim FC Augsburg einen Neuanfang zu wagen. Zwischendurch hatte der 29-Jährige aber noch Zeit, seinen Freund und Geschäftspartner Jonas Ermes in Rönkhausen zu besuchen und ihn beim Training mit den Nachwuchstorleuten aus Attendorn, Rönkhausen, Lenhausen, Serkenrode, Lennestadt oder Sundern zu unterstützen. Der Anspruch von Luthe und Ermes, der sich im Sommer dem von BVB-Profi Nuri Sahin unterstützten Bezirksligisten RSV Meinerzhagen angeschlossen hat, ist
46
erstklassig. So heißt es auf der Internetseite ihrer Torwartschule: „Um auch ambitionierten Jugend-Torhütern jenseits von Nachwuchsleistungszentren der Bundesligavereine professionelles Torwarttraining anbieten zu können, haben wir (…) mit der ISH KeeperAcademy eine Torwartschule gegründet, die zukünftig deutschlandweit vertreten sein wird. Auf Basis eines detaillierten Konzepts schulen wir euch in allen Techniken, die der moderne Torwart von heute beherrschen muss. Ob 1-gegen-1 Situationen, Strafraumbeherrschung, die Antizipation von Bällen hinter die Abwehr oder beidfüßige Spieleröffnung – schon bald wirst du alle Skills besitzen, um auf die Anforderungen des sich stetig verkomplizierenden Torwartspiels reagieren zu können. Darüber hinaus möchten wir aber auch deine Persönlichkeit entwickeln, sodass du deine Mannschaft als Leitwolf zum Sieg führen kannst.“ Beim Besuch des Komplett-Magazins in Rönkhausen waren Robin aus Lenhausen, Fabian aus Serkenrode und auch Samia aus Sundern bei den Übungseinheiten mit den Profis mit Begeisterung bei der Sache. Auch den Eltern hat das Training in Rönkhausen offensichtlich gefallen. „In der Jugend wird doch gar nichts für die Torleute gemacht“, kritisiert Martin Wirth, der Vater von Torhüterin Samia aus Sundern, die gängige Praxis
in den Vereinen. Die beiden waren durch Mitspielerinnen aus Rönkhausen auf die ISH KeeperAcademy aufmerksam gemacht worden. „Wir haben sowohl von den Kindern als auch von den Eltern viele positive Rückmeldungen bekommen und es sind bereits die ersten Anmeldungen für den wöchentlichen Trainingsbetrieb nach den Sommerferien bei uns eingegangen“, freut sich Jonas Ermes, der auch Vorstandsvorsitzender des Vereins „In safe hands“ ist. Der 24-Jährige studiert in Bochum Management und Economics. Andreas Luthe lernte er während seiner Zeit beim VfL Bochum kennen. Der langjährige Kapitän des VfL hat mehr als 150 Pflichtspiele für den Klub aus dem Ruhrgebiet bestritten. Der 29-Jährige studiert Betriebswirtschaft und Wirtschaftspsychologie, sitzt im Spielerrat der Vereinigung der Vertragsfußballspieler und hat beim FC Augsburg einen Vertrag bis zum 30. Juni 2020 unterschrieben. Zurück zur Torwartschule der beiden Freunde. „Wir werden ab dem 9. September wie gewohnt freitags bis zu drei Trainingsgruppen à vier Torhüter/innen trainieren. Ziel ist es, jeden einzelnen Keeper anhand von angepassten Trainingsübungen aus dem Profibereich individuell weiterzuentwickeln“, betont Jonas Ermes. Zeitgleich soll dann auch der zweite Standort der ISH KeeperAcademy beim VfB Hüls in Marl anlaufen. Die Einheiten wird dort Mario Bonfiglio übernehmen, Inhaber der DFB-Torwarttrainer-Lizenz. Der gebürtige Rönkhauser Jonas Ermes hat weitere ehrgeizige Ziele: „Wir wollen die Academy in den nächsten Monaten weiter ausbauen, unser Trainernetzwerk vergrößern und neue Standorte für wöchentliche Trainingseinheiten hinzugewinnen.“ Fußballschulen gibt es schon viele. Das weiß auch der ehemalige Ex-U19-Nationaltorhüter und Schlussmann der Studenten-Nationalmannschaft. Aber der 24-jährige will sich gezielt um die Ausbildung von jungen Keepern kümmern, die noch nicht im Rampenlicht stehen. „In den Jugendmannschaften tausender Amateurvereine in ganz Deutschland schlummern viele Torwarttalente, die den Sprung in den Profifußball nicht schaffen, weil ihnen kein spezialisiertes Torwarttraining angeboten werden kann, das sie dringend benötigen.“
SCHIFF AHOI
Gemeinsam auf großer Fahrt auf der Straße und auf den Weltmeeren Wir laden Sie herzlich ein: 1. Plettenberger Kreuzfahrtmesse Samstag, 22.10.2016 11:00 Uhr - 17:00 Uhr VW Halle Autohaus Schauerte Bahnhofstraße 55 58840 Plettenberg Kommen Sie mit uns an Bord und erleben Sie die Faszination der Kreuzfahrten mit unseren Partnern von Hapag Lloyd Cruises, TUI Cruises, AIDA, Costa und A-ROSA und entdecken Sie die Neuigkeuten der VW Autowelt. Wir freuen uns auf Sie. TUI ReiseCenter Hüsken Touristik GmbH Grünestraße 8, 58840 Plettenberg Tel. 49 (0) 23 91 / 92 80 80 Fax: 49 (0) 23 91 / 33 72 plettenberg1@tui-reisecenter.de
Anmeldungen, Termine und Kontakt sind über die Homepage www.ish-academy.de möglich.
So geht Urlaub. 47
schen Sorpe und Verse. Die vollständige Transparenz am Herd ist ebenso wie das geschmackvolle Ambiente Bestandteil der Philosophie dieser in vielfacher Hinsicht anderen Gastronomie mitten im Herzen Neuenrades. Initiator und Ideengeber ist das Neuenrader Unternehmerpaar Ruth und Jürgen Echterhage. Ihre Idee war die außergewöhnliche Wahl des Namens, eine Reminiszenz an ihren Vater beziehungsweise Schwiegervater Karl, einen stadtbekannten Sportler und Musiker. Und ihre Idee war es auch, Frontcooking im Karl zu praktizieren. „Alles wird frisch vor den Augen der Gäste zubereitet, gebraten und gekocht. Individuell kann so auf Wünsche eingegangen werden“, stehen Susanna Galic und Philip Frank, die beiden Küchenchefs, voll und ganz hinter diesem stimmigen Konzept. Komplettiert wird das junge Team von Yannik Haffner, der auch für die Pâtisserie verantwortlich ist, und seit August von zwei Koch-Azubinen.
Frontcooking: ein nachhaltiges Erlebnis
DIE GLÄSERNE KÜCHE im „Karl“ wird vor den Augen von Martin Büdenbender der Gäste gekocht Es dampft, zischt und brutzelt. Es ist angerichtet im „Karl“, und das nicht nebenan in der Küche, sondern auf dem Herd hinter der Theke, direkt vor den Augen der Gäste. Frontcooking, so heißt das Zauberwort für eine Art des Kochens, die den Gast an der Zubereitung teilhaben lässt. Das Café und Restaurant Karl in Neuenrade, kurz „das Karl“ genannt, bereichert seit drei Jahren die Gastronomie-Landschaft zwi-
48
Die Vorbereitung der Zutaten und Speisen, die Kompetenz der Köche, die Auswahl der Zutaten und Speisen bis hin zur Küchentechnik, alles muss optimal aufeinander abgestimmt sein. Wenn das funktioniert, dann bietet Frontcooking den Gästen ein nachhaltiges Erlebnis. Sie riechen, schmecken und sehen, wie ihr Essen zubereitet wird. Das Vertrauen in die Qualität der Speisen und der Unterhaltungswert steigen und damit auch die Vorfreude auf den Genuss, der folgt. Gemäß dem Motto „Lecker mit Liebe“, bietet die Speisekarte des Karl ein vielfältiges Angebot von der regionalen bis zur mediterranen Küche, von gutbürgerlichen bis zu kreativen Gerichten, von der Mittags- über die Nachmittags- bis zur Abendkarte, vom Süppchen oder Salatteller bis zum Drei-Gänge-Menü,
terer Raum für Firmenbesprechungen und Tagungen. Hinzu kommen Kochseminare, themenbezogene Veranstaltungen und Events im besonderen Ambiente auf Schloss Wocklum. Die Reihe der Aktivitäten des Café und Restaurants ist groß. „Das setzt ein engagiertes Team und eine perfekte Organisation voraus“, betont Susanna Galic.
vom Mineralwasser bis zum Spitzenwein. Und natürlich werden die Gäste mit selbstgebackenen Kuchen und Torten, bunten Eiskreationen und leckeren Kaffeeund Teespezialitäten verwöhnt. Schließlich ist das Karl im September 2013 zunächst als Café eröffnet worden. Vor gut zwei Jahren ist die Abendküche hinzu gekommen.
14 Mitarbeiter zählen zum Team. Täglich läuft der Café-Betrieb von 9 (feiertags 10 Uhr) bis 18 Uhr, dazu Mittagstisch, Business Lunch, Nachmittagskarte und dienstags bis samstags ab 18.30 Uhr die Abendküche.
Das Karl bedient nicht nur die Gäste vor Ort, sondern liefert auch Mittagstisch in die Nachbarschaft und bietet Catering und Grillservice außer Haus. Mit dem „Karl Club“, einem Veranstaltungs- und Tagungsraum, ist im gleichen Haus viel Platz für Hochzeiten, größere Gesellschaften, Versammlungen und Feiern gegeben. „Karl Seminar“ ist mit professioneller Präsentationstechnik ein wei-
49
Komplett lecker. Autor Detlef Schlüchtermann
SCHNITZELJAGD AUF HERZPATIENTEN ERÖFFNET UND MEDITERRANE GENÜSSE Nichts ahnend wird ein guter Freund mit der Diagnose „Cholesterin“, also zu hohe Blutfettwerte, überrascht. Fehlernährung heißt das Vergehen. Sein Kardiologe ist wahrnehmbar pikiert. Jetzt ist die medizinische Schnitzeljagd auf ihn eröffnet. „Schwein gehabt“ bedeutet „nun ist alles versaut“. Das gleiche gilt für Eier, Butter und auch Sahne. Er hat sein Fett weg. Wenigstens das tierische. Die Strafe für seine HDL-Übertretung ist hart. Er wird kulinarisch ausgebürgert. Abgeschoben in den Mittelmeerraum. Absolutes Neuland für den gebürtigen Südeuropäer, der sich in den letzten 20 Jahren fast ausschließlich von Burgern, Pommes, Pizzen und anderen meist ungesunden Sattmachern ernährt hat und eigentlich nie die kulinarischen Genüsse seiner ganz frühen Heimat kennengelernt hat. „Essen Sie mediterran“, lautet nun der Marsch- und Mampfbefehl zu neuen Essgewohnheiten. Als Treibstoff dahin gibt es nur Olivenöl. Bei illegaler Rückkehr würde unnachsichtig mit langsamem Gefäßverschluss reagiert. Eine ganz schaurige Vorstellung, da dem guten Mann in den letzten Tagen einige Stents gesetzt wurden. Das einzige, was lockt, ist die vitalisierende Wirkung von jungem Gemüse. „Einmal Pasta Spinaci!“, ruft er eines schönen Abends seinem Lieblingsitaliener zu. „Null Problemo“, erwidert der Wirt, „aber erstmal zehn Euro Rezeptgebühr.“ Klingt lustig, ist aber für den verunsicherten Esser bittere Realität. Erstmals habe ich erlebt, wie jemand, der in seinem Leben höchstens mal Wasser gekocht hat, anfängt, Gemüsesorten unterscheiden zu lernen, der erfährt wie lange Brokkoli oder Blumenkohl garen müssen, um sie bissfest genießen zu können, der auf einmal merkt, wie Basilikum und Petersilie jedes Toma-
50
tengericht verfeinert. Wahnsinn, was man so mit Mitte 50 noch lernen kann und muss. Vielleicht wäre es aber sinnvoller, „gesundes Kochen“ als Pflichtfach in den Schulunterricht aufzunehmen.
Rote Bete Carpaccio Eines dieser gesunden Gemüse, das ebenfalls aus dem Mittelmeerraum stammt, habe ich jetzt erstmals für mich entdeckt. Die Rede ist von der Roten Bete. Die gemeine Rübe soll nachweislich den Blutdruck senken, und glaubt man dem Gesundheitslexikon, unterstützt sie auch die Leber durch Mangan bei der Selbstreinigung und regt den Gallenfluss mittels des Stoffes Betain an. Ihr hoher Eisen-, Kupfer und Folsäuregehalt soll die Blutbildung fördern. Gefäßwände sollen gekräftigt werden und sogar auf die Stimmung soll sich Rote Bete positiv auswirken. Sie soll sogar vor bestimmten Krebsarten schützen und bei HerzKreislauf-Insuffizienz helfen. Und ganz unglaublich, was ich jetzt noch herausgefunden habe: Sie schmeckt sogar. Deshalb möchte ich Ihnen auch mein Rezept für „Rote Bete Carpaccio“ verraten: Für 4 Personen drei Knollen eine halbe Stunde in Salzwasser kochen, schälen und in ganz dünne Scheiben hobeln. Aus 2 Esslöffeln Meerrettich (auch aus dem Glas) etwas Senf, 1 EL Weißweinessig, 3 EL Olivenöl, 1 EL Walnussöl, Salz und Pfeffer eine Vinaigrette anrühren und über die angerichteten Scheiben Rote Bete gießen. Zuletzt Schnittlauchröllchen und geriebenen Parmesan hinzugeben. Und dann nur noch genießen.
Wohl bekomm‘s! Anregungen und Kritik wie immer unter schluechtermann@komplett-magazin.de
STADTSCHATTEN – EIN MODERNES MÄRCHEN MULTIMEDIAL ERZÄHLT Junge Künstler aus Plettenberg und Umgebung mischen Elemente aus Kino, Theater und Musical für eine besondere Show Von Iris Kannenberg Kino. Theater. Musical. Alles in einem und natürlich live und auf der Bühne. Hört sich nach Broadway an! Im Märkischen Kreis? Unwahrscheinlich? Keineswegs: Tatsächlich entsteht gerade - noch relativ unbemerkt von der Öffentlichkeit - ein sehr ambitioniertes Projekt genau dieses Formates mitten im Sauerland. Die zündende Idee dazu hatten Patrick Tussnat (Producer und Art Director) und Matthias Bähr (Regisseur), zwei Kreative aus Plettenberg. Der Name des Showevents: STADTSCHATTEN. Unter der künstlerischen Leitung der beiden ist „Stadtschatten“ ein Projekt, das man so noch nicht im MK gesehen haben dürfte. Es wird komplett entwickelt und umgesetzt von jungen Künstlern aus Plettenberg und Umgebung. Ein multimediales Erlebnis für die ganze Familie, dessen Anfänge in einer eher zufälligen Begebenheit begründet sind. Patrick und sein Freund Matthias wuppten Ende 2015 gemeinsam eine Benefiz-Kunstveranstaltung, in der es fotografisch um die „Schatten der Stadt“ ging. Sie kam bei den Plettenbergern gut an. Von dieser Veranstaltung inspiriert, formte sich bei den beiden die Idee zu einer richtigen großen Show mit Kino,
Theater und Musicalelementen: Die Entertainmentproduktion, die nun von TUSSNAT Pictures, der Firma von Patrick, vorangetrieben wird, nahm konkrete Formen an. Wie das eben manchmal so ist: Aus relativ kleinen Dingen entstehen ohne Vorwarnung relativ große. Die Grundlage für die Multimedia-Show bildet das Buch „Jule und ein Herz voll Licht“ von Sabine Kohlert. Das Team, das dieses Buch nun künstlerisch umsetzt, besteht neben den beiden Leitern Patrick und Matthias zudem noch aus Bernard Reynaud (Finanzier, Fotograf und künstlerischer Berater), Rebecca Henke (Gesangspädagogin und Sängerin) und Celine Eliane Reynaud (Tänzerin und Tanzpädagogin).
Dreharbeiten bei der Museumseisenbahn Sie arbeiten und agieren gemeinsam in dem extra für Bühnenbau und Filmarbeiten angemieteten Atelier in Werdohl. Es dient als Hauptquartier, in dem sich Kreative aus drei MK-Städten zusammenfinden. Eine vierte Stadt bzw. Gemeinde, nämlich Herscheid, kommt spätestens dann hinzu, wenn das Team mit den Dreharbeiten auf dem Hüinghauser Museumseisenbahngelände beginnt.
51
Das Projekt steht für den künstlerischen Aufbruch in der Region. Es schafft ein großes gemeinsames „Finish“ aller Künste: Film, Musik, Tanz, Malerei, Bühnen- und Kostümbildnerei, Schauspiel. Dazu Literatur.
Und in Stadt Nummer fünf, nämlich Lüdenscheid, wird am 3. September die Autorin selbst zu Gast sein und exklusiv in der Humboldt-Villa lesen. Die Künstlergruppe arbeitet gezielt städteübergreifend. Das macht das ganze Projekt spannend und dynamisch. Die Gestalter dieses Showevents machen dabei einen professionellen Eindruck. Die jungen Leute sind mit Begeisterung dabei. Die Hauptfigur der Geschichte um „Jule und ein Herz voll Licht“ ist ein Mädchen zwischen Kind und Teenie namens Jule. Die Jule wird perfekt verkörpert von der Schülerin Ellen Brandt aus Plettenberg, die extra für die Show aufwendig gecastet wurde. Das Mädchen Jule lebt in einer tristen und trostlosen Welt ohne Farben, was deshalb möglich ist, weil die alte Sonne dort nur noch kraftlos am Himmel hängt. Ein schwieriges Leben für Jule, voller Herausforderungen und Unwägbarkeiten, denn sie ist von Geburt an anders als die meisten Menschen um sie herum. Sie ist klug, lebensfroh und positiv in einer Welt, die zusehends in Erstarrung verfällt. Eines Tages fährt sie zu Besuch zu ihren Großeltern und findet auf deren Dachboden das „Licht“. Und von diesem Moment an ist einfach nichts mehr, wie es einmal war: Ihre Puppe Anneliese und ihr Teddy Brummbär beginnen zu sprechen, ebenso wie Bäume, Pilze und Schmetterlinge. Gibt es Hoffnung, dass das gefundene Licht der grauen Welt die Farben und damit das Leben zurück bringt? Eine aufregende Reise beginnt, an deren Ende Jule nicht mehr dieselbe ist ... Eine Story, die man schöner kaum erzählen kann. Umgesetzt wird dieses moderne Märchen in bewegten, epischen Bildern, in denen Tanz und Musik eine bedeutende Rolle spielen und durch die Choreografin Céline Eliane Reynaud und die Musicaldarstellerin Rebecca Henke eben genau diesen „Broadway“-Charakter erhält, den die Zuschauer so lieben.
52
Kostümanprobe Puppe Anneliese Celine und Rebecca mit Brummbär
Patrick
Promotionautfritt in Plettenberg
Tickets für die Premiere am 10. Dezember gibt es nur im Vorverkauf „STADTSCHATTEN“ hat das Zeug dazu, weit über die Grenzen von Plettenberg hinaus bekannt zu werden. Die Geschichte um Jule ist ein sehr modernes Märchen und funktioniert gerade deshalb so gut. Natürlich geht es um die Rettung einer ganzen Welt, aber auch um die Ambivalenz eines Lebens, mit dem sich jeder Mensch arrangieren muss. Ein Leben mit Licht und Schatten. Aber eben auch voller Farbe und Lebendigkeit. Die Uraufführung des Stückes findet am 10. Dezember (weitere Termine am 26. und 28. Dezember) in Plettenberg statt. Danach soll die Show einmal quer durch Südwestfalen ziehen und darüber hinaus. Für die Premiere sind die Tickets nur im VVK unter www.stadtschatten.de und im „Reiseland Plettenberg“ erhältlich (solange der Vorrat reicht). Patrick und sein Team suchen für die aufwändige Produktion noch dringend Sponsoren. Wer sich angesprochen fühlt, in dieses besondere Projekt zu investieren, der kann ihn direkt kontaktieren über: kontakt@tussnat.de.
SONDER-AKTION • Garagentore • wärmegedämmte Haustüren & Fenster • gedämmte Aluminium-Rolladenpanzer • Bauelemente • Industriebedarf Hagen, Herrmann und Co. GmbH Bahnhofstraße 3 · 58840 Plettenberg +49 (2391) 605150/60
www.hagen-herrmann.de
Unser aktuelles Angebot: wärmegedämmte Aluminium-Haustür (Modell 5324) der neuen Dimension - energieeffizient, sicher, mit hohem Wohnkomfort. UD-Wert = 1,1 W/m2K
1.749,- € inkl. MwSt., zzgl. Montage
Wir beraten Sie gerne
53
VILLA WALDESLUST EIN KLEINER TRAUM Platz ist in der kleinsten Hütte
54
von Martin Büdenbender
Willi Broscheit feiert gerne mit Freunden und Familie in seinem kleinen Gartenhaus
Vielleicht haben auch Sie schon als Kind den Traum von den eigenen vier Wänden geträumt, haben sich zum Spielen unter den Küchentisch verkrochen, aus Bettlaken ein Zelt gebaut, im Wald aus herumliegenden Ästen ein Baumhaus errichtet oder im Winter aus Schnee einen Iglu geformt. Geborgen und sicher hat man sich gerade in den kleinsten Hütten gefühlt. Viele Jahre später wurde dann mit der Familie das Traumhaus bezogen. Groß und funktionell ist alles geworden und obwohl schön und gemütlich fehlt doch irgend etwas, ein Gefühl von Geborgenheit, so wie man es früher in der kleinen Bretterbude empfunden hat. Vielleicht stehen deshalb in so vielen Gärten kleine Holzhäuschen, in die sich mancher stolze Hausbesitzer in seiner Freizeit gerne zurückzieht, um dort mit Familie oder Freunden gemütliche Stunden zu verbringen. Schon seit Jahren zieht auf meinen Fahrten von Lüdenscheid nach Plettenberg ein Häuschen in Kleinhammer meine Blicke wie magisch auf sich. Gleich neben dem Hotel Zur Burg duckt es sich im Garten des Hauses Burg 8 unter einer mächtigen Felswand und wirkt dadurch noch kleiner. Ein solides Fundament aus Bruchsteinen, gemauerte, weiß verputzte Außenwände, graue Dachpfannen, ein schmächtiger Schornstein, Blumen vor den kleinen mit hübschen Gardinen verzierten Fenstern. Villa Waldeslust steht vor dem Eingangsportal. Keine 20 Quadratmeter dürfte die Grundfläche messen. Und doch - so stelle ich mir vor - ist es groß genug, um darin zu wohnen, ein Häuschen, so klein wie mein Baumhaus früher. „Wohnt tatsächlich jemand in diesem Häuschen?“,
habe ich mich gefragt. „Nein“, lacht Willi Broscheit und öffnet die Tür zur Villa Waldesruh und ergänzt augenzwinkernd, „das ist nur meine Sommerresidenz.“ Ich betrete einen kleinen, urgemütlichen Raum und stehe einer große Theke gegenüber. Ein paar Barhocker, Tisch und Stühle laden zum Platznehmen ein. Auf dem Regal über der Theke reihen sich Hunderte von SchnapsFläschchen aneinander. Keines wurde geöffnet, alles Erinnerungstücke, so wie die Medaillen, Urkunden und Fotos an den Wänden. In 80 Lebensjahren sammelt sich so einiges Erinnernswerte an, bestätigt Willi Broscheit, der hier nicht nur mit seiner Familie feiert, sondern regelmäßig die Feuerwehrsenioren zu Gast hat, oder nach gemeinsamen Ausflügen mit seinen Wanderfreunden vom SGV Versetal zusammensitzt.
Vor dem Hotel Zur Burg machte die KAE Station Das Gartenhaus hat er von seinem Vorbesitzer übernommen und hält es mit viel Liebe in Schuss. Gebaut wurde es in den Nachkriegsjahren. Damals konnte man von dort auf die Kreis-Altenaer-Eisenbahn (KAE) schauen. Willi Broscheit wohnte zu dieser Zeit noch nicht in Kleinhammer, absolvierte aber dort bei der Firma Seinsche seine Ausbildung zum Elektriker und erinnert sich daher gut: „Direkt vor dem Hotel Zur Burg machte die KAE Station. Darauf war mein Vater Heizer. Im Hotel befand sich der Fahrkartenschalter, und im Keller von Haus Burg 8 wurden Kohle und Öl für die Bahn gebunkert.“ Mitte der 50er Jahre endete die Ära der KAE. In der guten Stube von Willi Broscheit erinnern ein paar historische Fotos an diese Zeit.
55
Troph채en-Sammlung an der H체ttenwand.
Feivel gef채llt die Windm체hle, die Willy Broscheidt selbst gebaut hat. Auf den Alkoholspiegel wird immer geachtet. Das alte Foto zeigt die KAE in Kleinhammer. Im Hintergrund ist das Haus Burg 8 zu sehen.
NEW
AEZ
7,0 x 16 | 7,0 x 17 | 8,0 x 17 | 8,0 x 18 8,0 x 19 | 8,5 x 19 | 9,5 x 19 | 9,0 x 20 10,0 x 21 | 11,5 x 21
AEZ I MOVIE
56
STANZTECHNIK BIEGETECHNIK SCHWEISSTECHNIK BAUGRUPPEN
WWW.AEZ-WHEELS.COM FOR PEOPLE WHO LOVE THEIR CARS
AZ_90x135.qxd
20.06.2011
www.baco.de
ADVERTORIAL
MEDIZINISCHE VERSORGUNG RUND UM DIE UHR Notfallambulanz im Plettenberger Krankenhaus ist Tag und Nacht besetzt Als interdisziplinäre Abteilung ist die Ambulanz der Dreh- und Angelpunkt im Krankenhaus. Hier werden auch die Sprechstunden der Chirurgie und der Chefärzte durchgeführt sowie die stationären Aufnahmen in die Altersmedizin, die Innere Medizin und die Chirurgie. „Wir führen jeden Morgen einen Bettenabgleich durch, um die optimale Versorgung zu ermöglichen“, erklärt Schwester Regina. Die gute Verknüpfung der Notfallambulanz mit allen Abteilungen des Krankenhauses gewähr-
Das Plettenberger Krankenhaus ist rund um die Uhr für die Menschen in Plettenberg und Umgebung da. In der Notfallambulanz finden Patienten zu jeder Tages- und Nachtzeit medizinische Hilfe, ob nach Arbeits- oder Haushaltsunfällen oder bei plötzlich auftretenden Beschwerden. Im Krankenhaus haben Ärzte aller Fachrichtungen Bereitschaft und gewährleisten so die schnelle und möglicherweise lebensrettende Versorgung der Patienten. Darüber hinaus ist der Notarzt für das Plettenberger Zuständigkeitsgebiet im Krankenhaus an der Bracht stationiert. Für Schwerverletzte steht ein Schockraum mit Narkosegerät zur Verfügung. In der Ambulanz des Plettenberger Krankenhauses ist ausschließlich examiniertes Pflegepersonal beschäftigt. Die Pflegekräfte arbeiten nach dem ManchesterTriage-System. Dabei handelt es sich um ein standardisiertes Verfahren zur Ersteinschätzung in der Notaufnahme. Darunter wird die erste Eingruppierung in der Notaufnahme neu eintreffender Patienten verstanden. Ziel ist die schnelle Festlegung von sicheren und nachvollziehbaren Behandlungsprioritäten. So wird z.B. ein Patient mit Verdacht auf akuten Herzinfarkt vorrangig behandelt. Gut ausgebildete Pflegekräfte sind die Voraussetzung dafür, dass dieses System funktioniert. „Der Patient wird zuerst nach seinen Symptomen befragt. Danch richtet sich die Behandlungsreihenfolge“, erklärt Schwester Regina, die Leiterin der Notfallambulanz.
leistet die auf den jeweiligen Notfall zugeschnittene Versorgung. So ist die Röntgenabteilung ebenfalls rund um die Uhr besetzt. Herzinfarktpatienten können sofort in die Innere Abteilung zum Herzkatheter verlegt werden. Wenn es notwendig ist, wird von der Ambulanz die stationäre Aufnahme z.B. in die Chirurgie oder für eine Schmerztherapie veranlasst. Auch für größere Unglücksfälle ist das Plettenberger Krankenhaus gerüstet. „Wir haben kurze Wege. Wenn nötig bekommen wir Hilfe aus anderen Bereichen. Die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Pflegepersonal funtioniert. Da greift ein Rädchen ins andere“, zählt Schwester Regina die Vorzüge auf. Die hervorragende Arbeit in der Plettenberger Notfall ambulanz schätzen nicht nur die Plettenberger, sondern auch Patienten aus den Nachbarorten wie Neuenrade, Sundern und sogar aus Lüdenscheid. Schwester Regina weiß, warum dies so ist: „98 Prozent unserer Patienten sind zufrieden. Bei uns gibt es keine langen Wartezeiten und – ganz wichtig – es menschelt.“
Krankenhaus Plettenberg Ernst-Moritz-Arndt-Str. 17, 58840 Plettenberg Tel. 02391/63-0, info@krankenhaus-plettenberg.de www.krankenhaus-plettenberg.de
57
Profiboxer made in Plettenberg First Punch Boxpromotion führt junge Talente in den Profisport – Boxgala mit EM-Fight am 5. November in der Sporthalle Böddinghausen
John Rene
Von Bernhard Schlütter Den ersten Schlag landen, das ist für Boxsportler im Wettkampf wichtig. First Punch (Englisch „der erste Schlag“) nennt daher auch Plettenberger Boxpromotor Christoph Jan Jaszczuk sein Unternehmen. Seit etwa zwei Jahren managt der 32-jährige Plettenberger Profiboxer unter seinem eigenen Label. Unterstützung fand er bei der heimischen Prange Gruppe. Am 5. November präsentiert First Punch eine Boxgala in der Sporthalle Böddinghausen und will damit an frühere Boxgroßveranstaltungen in der Vier-Täler-Stadt anknüpfen.
58
Prange dazu. Die beiden gleichaltrigen Männer kennen sich schon seit ihrer Jugendzeit – und ergänzen sich bei First Punch. Während Jaszczuk sich um die Boxer kümmert, steuert Prange im Hintergrund die geschäftlichen Belange. „Mit dem Boxen kenne ich mich überhaupt nicht aus“, gibt Julian Prange lächelnd zu.
Christoph Jan Jaszczuk hat seine boxerischen Wurzeln im Amateur-Box-Verein (ABV) Plettenberg. Im ABV war er als Jugendlicher selbst aktiv, erlebte die Plettenberger Boxlegenden Erwin Kullas, Peter Pallas sowie Detlef Rudolph als Trainer und den jung verstorbenen Salah El Abdi als hoffnungsvolles Boxtalent.
Als Boxpromotor möchten Jaszczuk und Prange jungen talentierten Sportlern einen schnellen und nachhaltigen Einstieg in die Welt des professionellen Boxsports ermöglichen. „Unser internationales Netzwerk erleichtert ihnen den Einstieg in den professionellen Boxsport. Wir arbeiten mit erfahrenen Trainern zusammen, die bereits bei anderen Boxern gezeigt haben, dass sie die boxerischen Talente und Potentiale auf- und ausbauen können“, erzählt Jaszczuk. Seine Aufgabe besteht darin, eine individuelle Strategie, entsprechend Gewichtsklas-
Jaszczuk blieb dem Boxsport verbunden, zunächst als Trainer, dann als Manager. Im Jahr 2014 gründete er die Boxpromotion First Punch. Als Partner stieß bald Julian
se, Potentialen und Eigenschaften des Boxers festzulegen. „Jeder Boxer ist für sich genommen eine eigene Marke, die es aufzubauen gilt.“
Marek Jedrzejewski, internationaler Deutscher Meister, mit seinem Manager Jan Christoph Jaszczuk. Foto Martin Büdenbender
Marek Jedrzejewski kämpft um Europameistertitel der GBU Fünf Boxer stehen aktuell bei First Punch unter Vertrag. Aushängeschilder sind die beiden Leichtgewichtskämpfer Marek Jedrzejewski (mehrfacher polnischer Meister bei den Amateurboxern) und Samy Musa. Der Pole Jedrzejewski absolvierte über 170 Amateurkämpfe in seiner Heimat, hat seine bisher neun Profikämpfe allesamt durch K.O. gewonnen, wurde in diesem Jahr Internationaler Deutscher Meister und kämpft bei der Plettenberger Boxgala am 5. November um den vakanten Europameisterschaftstitel des Verbands Global Boxing Union (GBU). Samy Musa war 2015 ebenfalls Internationaler Deutscher Meister im Halbschwergewicht. Außerdem kämpfte er erfolgreich gegen gegen Jay Spencer im Vorprogramm des Boxkampfes zwischen Wladimir Klitschko und Tyson Fury in der Düsseldorfer Esprit-Arena. Der 32-jährige Samy Musa ist eigentlich von Beruf Erzieher, arbeitet in einem Krefelder Kindergarten.
kirchen (Halbschwergewicht). „Das ist möglich durch unsere gute Zusammenarbeit mit international erfolgreichen Boxern.“ Denn eines ist ihm und Julian Prange ganz wichtig: „Wir wollen gute und faire Duelle im Boxring, kein Kanonenfutter für unsere Kämpfer.“
„Die Veranstaltung soll den Leuten Spaß machen.“ Der Hauptkampf mit Marek Jedrzejewski um den Europameistertitel geht über zwölf Runden.
Neben Marek Jedrzejewski und Samy Musa gehören Andreas Maier aus Iserlohn, der US-Amerikaner John René und Abdessamad Gaabouri, ein marokkanischer Flüchtling, der in Plettenberg wohnt, zum Profiboxstall First Punch. Sie wollen sich alle in Plettenberg präsentieren. „Insgesamt bis zu zehn Kämpfe sollen ausgetragen werden“, kündigt Jaszczuk an. Unter anderem mit Patrick Korte aus Essen (Schwergewicht) und David Saric aus Gelsen-
Die Plettenberger Boxgala wird also eine abendfüllende Veranstaltung, die nicht nur eingefleischte Boxfans anspricht. Zwischen den Kämpfen wird es Showacts u.a. mit Livemusik von der Rock’n’Roll-Band „Danny & The Chicks“ geben. Für die Bewirtung und Betreuung der Besucher wurden die heimischen Spezialisten von FK Eventmanagement mit ins Boot geholt. „Die Veranstaltung soll den Leuten Spaß machen. Wir wollen mit Qualität überzeugen“, sagt Julian Prange. Etwa 1000 Tickets sind für die Boxgala im Verkauf auf dem Onlineportal Eventim und kosten zwischen 20 und 50 Euro. Die Sporthalle am Albert-SchweitzerGymnasium wird komplett umgestaltet. Um den Boxring werden Sitzplätze im Innenraum gestellt. Eine aufwändige Lichtanlage setzt die Boxer und die Showeinlagen in Szene. Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr (Einlass 16.30 Uhr). Der Hauptkampf wird voraussichtlich gegen 22 Uhr beginnen.
59 Foto Martin Büdenbender
Bachlauf und Beete als neue Lernorte
Von Rüdiger Kahlke
Schulgarten bietet Kindern spannendes Naturerlebnis. Martin-Luther-Schule in Plettenberg: aus verwildertem Grundstück wurde grünes Klassenzimmer „Da hinten haben wir Bananenbäume eingepflanzt.“ Madita (7) deutet eifrig in Richtung Else-Ufer. Dort, im hinteren Teil des Schulgartens, stehen die Bananenstauden. Exoten, die zwischen den kleinen Obstbäumen durch große Blätter auffallen. Der Schwerpunkt im Schulgarten der Martin-Luther-Schule liegt jedoch auf Beerensträuchern und Beeten, in denen wächst, was regional typisch ist. Schließlich wollen die kleinen Gärt-
ner auch ernten können. Brigitte Auner, Leiterin der offenen Ganztagsschule, hat für den Garten lange gekämpft. „Aus dem Bürofenster habe ich immer auf das verwüstete Stück Land geschaut“, erzählt sie. Dabei reifte die Idee, gegenüber der Schule, am Ufer der Else, aus dem verwilderten Grundstück einen Schulgarten zu machen. Die Stadt pachtete das Areal. Mitarbeiter des städtischen Bauhofes richteten das Gelände her, schufen einen Zugang zum Wasser mit Insel und einem Totarm.
„Kinder kennen fast nichts“ Ziel der OGS-Leiterin ist es, „die Kinder so dicht wie möglich an die Natur heranzuführen“. Dabei geht es nicht nur darum, Pflanzen kennen zu lernen und den Kindern klar zu machen, dass Säfte nicht aus der Fabrik kommen und Apfelmus seinen Ursprung nicht im Glas aus dem Supermarkt hat. „Die Kinder kennen keine Erbsen, kein Brokkoli, die kennen fast nichts“, so die
60
Erfahrung der OGS-Leiterin. Das will sie mit dem Garten ändern, ergänzend zum regulären Unterricht. Nicole Schulte, die die Schulgarten AG der OGS leitet, hat dabei die Erfahrung gemacht, dass die Kinder lieber spielen als sich auf die Arbeiten im Garten zu konzentrieren. Motivation ist ein ständiges Problem. „Unkraut jäten macht ja auch keinen Spaß“, räumt sie ein. Deswegen geht sie in drei Stufen vor. In der AG wird zunächst ge-
arbeitet. Die Schüler setzen Tomaten, die die Kursleiterin auf der Fensterbank vorgezogen hat oder pflanzen Salat. Danach können sie auf dem Spielplatz toben. An dritter Stelle steht der Genuss. Mal gibt es Kuchen, kleine Süßigkeiten oder eben Früchte, die sie selbst geerntet haben. Und das macht dann auch Spaß. Madita mag es Erdbeeren oder Äpfel zu pflücken. Hanna (8) aus der zweiten Klasse macht mit, „weil ich ein bisschen was ernten will“. Mathias (8), ebenfalls 2. Klasse, arbeitet zudem gerne im Garten, weil er das von seinem Opa kennt und ihm hilft. Erstklässler Jiehou (7) hat die AG gewählt, weil er helfen will. „Ich pflanze gerne“, sagt er und lässt sich von Nicole Schulte zeigen, wie der Salat gesetzt wird.
Frische-Pepp fürs Mensa-Essen
Noch 1.000 Ideen
Kleine Erträge, die der Garten abwirft, werden in der Mensa der Schule verwendet. So haben die Kinder Holunder gesammelt und Saft daraus gemacht. Den gibt es zum Essen statt Wasser oder Tee. Oder es wird gemeinsam Apfelmus gekocht, um den Kindern zu zeigen, wie was verarbeitet werden kann. Zwar beliefert ein Caterer die Mensa, „aber wir versuchen frische Sachen dazu zu machen“, sagt Brigitte Auner und hat festgestellt: „Das schmeckt den Kindern besser.“ Und wenn es Blumenkohl gibt, stellt sie einen Kohlkopf dazu oder Kartoffeln aus dem Garten zu den Pommes. „Wir versuchen einen Bezug herzustellen“, sagt die OGS-Leiterin, die damit auch Anstöße für gesunde Ernährung geben will. Es gehe darum, den Kindern „den Garten näher zu bringen,
Bänke bieten Ruhe- und Rückzugsmöglichkeiten. Ein zweites Gartenhaus, um Platz für Lernmaterial zu schaffen, ist in Planung. Brigitte Auner hätte von heimischen Bäumen gerne Baumscheiben. Daran sollen die Grundschüler lernen, Bäume zu bestimmen. „Ich habe noch 1.000 Ideen, was man aus dem Garten herausholen kann“, sagt die OGS-Leiterin. Dazu wünscht sie sich weitere Unterstützung, neben der Hilfe durch Bauhof oder Hausmeister, die die groben Arbeiten erledigen. Gesucht wird noch jemand, „der einmal im Monat beraten und Tipps geben kann“, sagt Brigitte Auner. Er sollte „den Garten und die Kinder lieben.“ – Damit das grüne Experimentierfeld für die Schüler noch interessanter wird.
nicht Selbstversorger zu werden“, betont Nicole Schulte. Sie sollen lernen: „Woher kommt was? Früher wusste das jeder.“ Jetzt muss Schule auch da nachhelfen. Der Schulgarten, der viele Hobby-Gärtner neidisch werden lassen könnte, ist Nutz- und Freizeitraum. Die Rasenfläche wird durch Pflanz- und Hochbeete unterbrochen. In einer Ecke findet sich eine Bewegungsbaustelle, in der die Kinder mit Reifen, Steinen, Brettern hantieren und kreativ werden können. „Das macht allen großen Spaß und ist fast der beliebteste Teil des Gartens“, sagt Brigitte Auner. Schräg gegenüber ist ein Spielplatz eingerichtet worden, auf dem Geschicklichkeit und Gleichgewichtssinn trainiert werden können. Dazwischen überspannt ein Sonnensegel den Rasen – ein grünes Klassenzimmer. Das nutzen die Lehrkräfte der Grundschule auch für ihren Sachunterricht. Der Garten der Grundschule ist multifunktional. Damit werden Bachlauf und Beete zum neuen Lernort.
• Der Verband der Landschaftsgärtner fordert eine Verankerung von Schulgärten in der NRW-Lehrplänen. Als Begründung führt er an, dass Kinder und Jugendliche immer stärker die natürliche Beziehung zu biologischen Vorgängen in der Natur verlieren. Ein Schulgarten sollte über mindestens zwei Jahre in Folge von der Klasse als Lernraum genutzt werden, damit die Schüler die Vegetation auch über einen gewissen Zeitraum beobachten können. Das Verständnis biologischer Vorgänge fördere auch den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und zeige Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung jenseits von Computern und TV-Programmen auf. Mehr: www.galabau-nrw. de/landschaftsgaertner-in-nrw.aspx • Linksammlung für Schulgärtner: www.generationenschulgarten.de/service/links.html • Unterrichtsmaterial zum Thema „Schulgarten“ für Lehrkräfte: www.grundschule-arbeitsblaetter.de/ sachunterricht/garten
61
Dorffest in Landemert In Landemert wird derzeit kräftig geplant. Am 17. September findet erstmals das Dorffest aller örtlichen Vereine unter dem Motto „Mitten im Dorf“ auf dem Landemerter Dorfplatz statt. Unter der Federführung des Schützenvereins hat sich ein Arbeitskreis von rund 20 Personen gebildet. Das Dorffest beginnt um 9 Uhr mit einem Gottesdienst im Freien und der anschließenden offiziellen Eröffnung. Während der Vormittag danach im Zeichen der Feuerwehr steht, die mit ihren Fahrzeugen vor Ort sein wird und einige Brandsituationen durch Schauübungen simuliert, wird die Mittagszeit vom Hegering gestaltet, der mit Waldschule und Hornbläsern aufwarten wird. Passend dazu wird Karl Ernst Gregory in seinem Gasthof Käsebrink Wildspezialitäten zubereiten, wobei das Fleisch ausschließlich aus dem heimischen Revier stammt und von den örtlichen Jägern gestiftet wird. Eine Entenregatta mit tollen Preisen, munteres Holzvogelwerfen und viele Aktivitäten für Kinder runden den bunten Dorftag bis in die Abendstunden ab. Für Livemusik und Kulturprogramm sorgen der Musikzug Plettenberg, der als großes Orchester sowie auch als Egerländer Blasmusik in unterschiedlichsten Formationen auftreten wird und das Tambourcorps Landemert. Für Speisen und Getränke sorgen neben dem Landemerter Gasthof Käsebrink der Schützenverein mit seinen Altmajestäten sowie die Biergerichtskommission in Zusammenarbeit mit dem Team um Andrea Laurenz vom Wieden-Grill. Parallel zum Dorffest findet ein Menschenkickerturnier um die 1. Plettenberger Stadtmeisterschaft statt. Eine
62
Mannschaft besteht aus sechs Spielern, wobei diese sich, wie am bekannten Kickertisch, an Stangen bewegen und den Ball im gegnerischen Tor unterbringen müssen. Ein Spaß, der sicherlich für jeden Fußballer bzw. jede Fußballerin eine tolle Alternative zu herkömmlichen Fußballturnieren sein wird. Da das Teilnehmerfeld auf 20 Mannschaften beschränkt ist, empfiehlt der Veranstalter eine schnelle Anmeldung für alle Teams, die den Siegerpokal am Abend in den Himmel stemmen möchten. Anmeldungen können über den entsprechenden Reiter auf der Homepage des Schützenvereins (www.sv-landemert.de) durchgeführt werden. Das Startgeld pro Team beträgt 20 Euro.
Mit Kirschen startete der Direktverkauf auf Hof Gödde In der alten Tenne des Gutshofes in Balve-Benkamp führen Clemens und Kathrin Text Uwe Tonscheidt · Fotos Martin Büdenbender Gödde einen schmucken Hofladen
Landwirtschaftliche Vermarktung direkt auf dem Hof hat bei den Göddes in Benkamp eigentlich vor rund 26 Jahren angefangen. „Mit Kirschen“, erinnert sich Clemens Gödde an eine Geschichte, die seine Eltern gern von seiner damals gerade schulpflichtigen Schwester Elisabeth erzählen. In einem Jahr mit sehr üppiger Kirschernte stellte sie einen Tisch auf und bot den Vorbeifahrenden das frische Obst zum Kauf an. „Ein voller Erfolg“, erinnert sich Klemens Gödde sen., „wir konnten nicht so viel pflücken wie nachgefragt wurde.“
Produkte aus der Region: Fleisch, Wurst, Obst, Gemüse
Fleisch und Wurst aus eigener Produktion.
„Aber im Ernst, Direktverkauf war schon immer ein Thema.“ Der Hof, der seit 200 Jahren von den Göddes bewirtschaftet wird, liefert schon seit vielen Jahren das Brotgetreide direkt an die Mühle in Stockum. In den 90ern kam dann auch der Verkauf direkt ab Hof hinzu. Zuerst mit Kartoffeln. Die Annabelle gibt‘s als Frühkartoffel, ab Herbst die Belana und Cilena und für Freunde der mehligen Erdäpfel die Granola. Heute gibt es allerdings noch viel, viel mehr. Clemens und Kathrin Gödde, die den Hof mittlerweile in der 7. Generation führen, haben die Direktvermarktung in den vergangenen Jahren stetig ausgebaut. In der ehemaligen Tenne haben sie einen schmucken Hofladen eingerichtet. Da gibt es neben den beliebten Kartoffeln, Wurst, Fleisch und Getreide aus eigener Produktion, nahezu alles, was die heimische Landwirtschaft zu bieten hat. Das, was die Göddes nicht selbst produzieren können, besorgen sie von befreundeten Höfen und Erzeugern, Obst und Gemüse möglichst aus der Region, wenn das nicht möglich ist, auch darüber hinaus. Die Freiland-Eier kommen aus Neheim, bei der Saisonware der Spargel aus Warendorf, die Erdbeeren aus Werl. Aber auch Wein gibt es, von ausgesuchten Winzern aus Baden und Rheinhessen, Holunder-Likör aus Meschede, Holzofenbrot aus Lengelsen (Werdohl), Fisch aus der
63
Kathrin Gödde mit ihrer jüngsten Tochter im Hofladen. Auch Getreide gibt es dort für jedermann. In etwas größeren Mengen wird es direkt an die Mühle in Stockum geliefert.
Oester (Plettenberg), Milchprodukte aus Fröndenberg und sogar Eis aus Hemer.
Zahl der Kunden steigt Das alles bekommt man allerdings erst zu sehen, wenn man hineingeht in Göddes Hofladen. „Seit vielen, vielen Jahren bin ich hier immer vorbeigefahren“ ist der häufigste Satz, den Kathrin und Clemens Gödde von neuen Kundinnen und Kunden (und gelegentlichen KomplettReportern) zu hören bekommen. Das ist nicht verwunderlich, der Hof liegt direkt an der B229. Da gehört Durchgangsverkehr dazu. Das war schon vor über 200 Jahren auf dem einst kirchlichen Gutshof so. Da führte die Landstraße von Soest nach Köln die Pferdekutschen mitten über den Hof. Die Zahl derer, die heute auf den Hof fahren und hinein gehen in den Hofladen, steigt stetig. „Die Kundschaft, die Produkte aus regionaler Produktion möchte, wächst. Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher wollen auch sehen können, wo ihre Produkte herkommen und wie sie hergestellt werden“, berichten Clemens und Kathrin Gödde. Man kann es in Benkamp zum Teil schon von der Straße aus sehen. Göddes Gänse-Wiese fällt ab Juli, wenn die Jungtiere auf den Hof kommen, jedem ins Auge, der des Weges kommt. Wer will, kann einen Blick in den Stall werfen und sich ein Bild von der weiteren Tierhaltung machen. Aus vielen, die nicht nur vorbeifahren, werden Stammkunden. So die Lüdenscheiderin, die auf der Suche nach sauerländischen Celena-Kartoffeln auf dem Hof zwischen Neuenrade und Balve fündig wurde. Jetzt kauft sie dort regelmäßig ein. Nicht nur Kartoffeln, wie ein Blick in ihren Einkaufskorb zeigt. Ihr Tipp: „Das Gulasch
64
ist gut.“ Es stammt ebenso wie die anderen Schweinefleisch-Produkte aus eigener Produktion. Seit einiger Zeit ist auch Rindfleisch zu haben. Das wird größtenteils auf Vorbestellung geliefert, in 20 Kilogramm-Paketen für die Kühlung. „Das Angebot wird sehr gut angenommen“, berichtet Kathrin Gödde.
Bald mit 24-Stunden-Service Sehr gut angenommen wird neben dem Wurst- auch das Grillfleisch-Angebot. Da haben die Göddes festgestellt, dass das Kundeninteresse über die normalen Öffnungszeiten hinaus geht. Je nach Wetterlage gibt es rund um die Uhr Bedarf. Bei der Suche nach einer machbaren Lösung wurde das Landwirte-Ehepaar in der Lüneburger Heide fündig. Da gibt es Hofläden, die mit Kühlautomaten arbeiten. Geld einwerfen und frische Bratwürstchen vom heimischen Bauern mitnehmen, das gehört künfClemens Gödde, hier mit Tochter Marlene, führt in der 7. Generation den einstigen Gutshof.
Martinsgänse gehören auf dem Hof Gödde seit vielen Jahren zum Hofladen-Angebot. Ab Juli kann man man sie auf der großen Gänsewiese sehen.
tig auch zum Angebot auf Göddes Hof. Viele aus dem Hochsauerlandkreis machen sich am Wochenende auf den Weg zum Neuenrader Groß-Baumarkt. Hinzu kommen Kurzurlauber am Sorpesee. Für sie ist das neue Rund-um-die-Uhr-Angebot gedacht.
Wenn die Hofglocke läutet, freuen sich die Kinder Wer sich Waren aus dem gesamten Sortiment aussuchen möchte, der muss zu den üblichen Öffnungszeiten kommen. Die sind am Donnerstag und Freitag von 9 bis 18 Uhr und Samstag von 9 bis 13 Uhr. Und wer zur richtigen Zeit da ist, der wird den Glockenschlag hören. Den gibt‘s solange es den Hof Gödde gibt. Morgens um sieben, mittags um 12 und abends um 18 Uhr schlägt die Hofglocke. Mittlerweile übrigens maschinell. „Das war nicht immer so“, erinnert sich Klemens Gödde sen., wie seine Frau viele Jahre die Hofglocke von Hand ge-
läutet hat. Zur Silberhochzeit gab es eine Läutemaschine geschenkt. Sollten Sie abends um sechs im Hofladen stehen und neben ihnen mit Clemens (11), Simon (9), Johanna (4), Marlene (2) Generation acht in der Erbfolge, dann werden Sie das hören, was seit Generationen alle Gödde-Kinder beim Glockenschlag wissen: „Jetzt gibt‘s Bütterken!“
Baumschulen Baumschulen & & Gart Gar Baumschulen & Gartengestaltung
Baumschulen & Gartengestaltung
INFO • Der Hof Gödde befindet sich in Benkamp zwischen Neuenrade und Balve direkt an der Bundesstraße 229 - Hof Gödde, Benkamp 2, 58802 Balve. • Die Öffnungszeiten sind Donnerstag und Freitag von 9 bis 18 Uhr und Samstag von 9 bis 13 Uhr. • Neben landwirtschaftlichen Produkten aus eigener Produktion und von Erzeugern aus der Region gibt es auch Geschenkkörbe, Weihnachtsbäume und Services für Großküchen, Kitas und Caterer. • Auch Touristisches hat der Hof im Angebot. Weitere Infos gibt es online unter www.agrotourismus.de/gutshof-benkamp.html
Neu: Neu: Schönes Schönes für für Neu: Schönes für drinnen drinnen und und draußen draußen drinnen und draußen Schautag Schautag So. So. 22. 22. Mai Mai Schautag So. 22. Mai
Neu: Schönes für Mo. Mo. -- Fr. Fr. 8:00 8:00 -- 12:30 12:30 Uhr Uhr drinnen und draußen 13:30 13:30 18:00 18:00 Uhr Uhr Mo. Fr. 8:00 12:30 Uhr Schautag 22. –Mai Mo – Fr: So. 8.00 12.30 Uhr
Sa. Sa. Uhr 8:30 8:30 -- 14:00 14:00 Uhr Uhr 13:30 - 18:00
13.30 – 18.00 Mo. - Fr. 8:00 - 12:30 Uhr Uhr Sa. 8:30 14:00 Uhr Sa: 8.30 – 14.00 13:30 - 18:00 Uhr Uhr 58809 Neuenrade Neuenrade Sa. 8:30 - 14:00 Uhr58809
Wemensiepen 20 20 58809 Neuenrade •Wemensiepen 58809 Neuenrade Wemensiepen 20 Telefon: 02392 62514 Wemensiepen 20 www.baumschulen-w www.baumschulen-w www.baumschulen-wiesemann.de www.baumschulen-wiesemann.de 65
ARCHIVARBEIT UND ZUFALLSFUNDE: OBSTKENNER SICHERN ALTE SORTEN
Von Rüdiger Kahlke
Namenssuche gleicht Detektivarbeit – Neu entdeckte Nagowitz-Birne erinnert an die alte Heimat Für Helmut Bloos (85) sind die kleinen Birnen bloß eine Erinnerungen an seine Heimat. Für Volker Knipp sind die kleinen Früchte eine große Entdeckung bei der Erfassung seltener Obstsorten. Die Nagowitz-Birne wächst in Bloos Garten in Teindeln. Auf die Spur der seltenen Frucht kam Knipp, Mitarbeiter des Naturschutzzentrums Märkischer Kreis (MK), zufällig im Zuge des Projekts „Erfassung obstgenetischer Ressourcen in Westfalen“. Das Naturschutzzentrum MK in Lüdenscheid beteiligte sich an dem dreijährigen Projekt des NRW-Landwirtschaftsministeriums, das vom Naturschutzbund NABU koordiniert wurde. Ziel, so Volker Knipp, war eine Bestandsaufnahme. Als Gärtner und Industriekaufmann war er für das Projekt im Märkischen Kreis und in der Hellweg-Region zuständig. „Vorrangig ging es darum, lokale Obstsorten zu finden und zu sichern.“ Dazu wurden Archive durchforstet, um zu sehen „welche Sorten es hier früher gab“. Speziell im Märkischen Kreis gab es offenbar nur wenige echte lokale Sorten, deren Namen aufgezeichnet sind – aber auch nur wenig Aufzeichnungen, etwa die eines Lehrers aus dem 19. Jahrhundert. Zudem wurden im Zuge des Projekts Luftbilder ausgewertet, um zu sehen, wo sich Obstwiesen finden. Die sollten mindestens 60, 70 Jahre alt sein. „Wir wollten keine modernen Sorten erfassen“, erläutert Volker Knipp. Damit und durch Austausch mit Pomologen (Obstkennern), kam auch der Kontakt zu Helmut Bloos zustande.
Suche nach neuer Verwertungsmöglichkeit Der 85-Jährige hatte sich Reiser der Nagowitz-Birne schicken lassen und sie selbst auf einem Stamm aufgepfropft. Genutzt wird die Birne mit dem grünlich-weißen Fruchtfleisch, die zudem sehr süß und würzig schmeckt, bei den Bloos nicht. Sie ist ebenso Erinnerung an die Heimat Siebenbürgen wie der Batull-Apfel, der neben dem Freisitz steht. Den Saft, den Helmut Bloos zum Gespräch serviert, hat er selbst aus den Äpfeln gepresst: ange-
66
nehm süß. Die regionale Sorte, die es in seiner Heimat, aber auch in Österreich häufiger gibt, gedeiht auch am Südhang in Teindeln. Sie lässt sich gut versaften. „Die Birnen sind zu klein, um sie zu verwerten“, sagt der rüstige Rentner. So ist es mit vielen alten Sorten. „Die wurden als Kochbirnen oder für Dörr-Obst verwendet“, weiß Volker Knipp. „Früher gab es ja keine anderen Konservierungsmethoden.“ Er nimmt die Nagowitz-Birnen gerne mit, will versuchen, die zu dörren. Ein Frauenkreis in Schalksmühle kocht mit alten Obstsorten wie der Hängelte Birne, um zu sehen, ob mit neuen Konzepten auch alte Sorten noch sinnvoll zu verwerten sind.
Getreide stand Pate für Namen Eine solche „Schmorbirne“ ist auch die Böddinghauser Blutbirne. Die kleine rote Frucht hat Knipp gerade auf dem Weg nach Teindeln aufgesammelt. Auf den Baum war er durch einen Tipp aufmerksam geworden. Etliche Sorten kennt er selbst. Die Hängelte Birne etwa war im Raum Plettenberg / Werdohl verbreitet. Eine andere Birne, das Goldhähnchen, hat seine Heimat in Herscheid. Die Winterkippe gab es im Bereich Iserlohn - Letmathe. „Wir haben drei Bäume gefunden“, sagt Knipp. Weitere gibt es im Raum Flensburg. Der Grund: „Bei einem Umzug hat jemand die Reiser mitgenommen und sie am neuen Standort weiter veredelt.“ In der Region hier haben Bauern ertragreiche Sorten untereinander ausgetauscht und die Bäume selbst veredelt – eine Erklärung dafür, dass es nur wenige Aufzeichnungen gibt. Menschen, die noch Auskunft über die Sorten
geben konnten, sind häufig schon verstorben. Manche Sorten, die nicht klar sind, laufen unter Sammelnamen. Die „Roggenbirne“ etwa, die Knipp im Bereich Lüdenscheid gefunden hat, wird zur Erntezeit des Roggens reif und erhielt so ihren Namen.
Sonderausstellung
PLANETEN
Obstbrand geht immer
bis 30.10.2016 Pro Person 4 € Informationen und Anmeldung unter 02351 / 21532. Getrennt von der Dauerausstellung zu buchen. Dauer: 1 Stunde
© istockphoto.com/forplayday+ Allexxandar
Zur genaueren Bestimmung kommen Pomologen ins Spiel, die sich gerade mit diesem Obst auskennen. KelchWie groß ist eigentlich die Erde im Vergleich blätter etwa oder Kerne sind wichtige Indizien, um die zur Sonne? Welcher Sorte zu identifizieren. Kronenform des Baumes, WuchsPlanet liegt am weitesten stärke oder Schnitte der Frucht liefern weitere Hinweivon uns weg und aufgepasst: se. Sind die Kriterien klar, werden sie mit Fotos und BeWie fühlen sich schreibungen dokumentiert. Im nächsten Schritt geht es Merkur und Co. eigentlich an? darum, „die Sorten auf verschiedenen Standorten zu sichern, um sie langfristig zu erhalten“, sagt Knipp. Neben dem Sortengarten des Naturschutzzentrums in Hemer (s. Komplett-Magazin 5/2015) kommen dafür auch private Gärten infrage. Dazu tauschen Pomologen oder Obstkenner Reiser aus, mit denen sie Bäume veredeln. Damit soll auch die Dudenrother Knorpelkirsche erhalten werden. „Heute werden rote Kirschen verlangt“, sagt Volker Knipp. Die gelb-roten Sorten, schmackhaft, spät reifend, die viele noch aus ihrer Kindheit kennen, hat er bei der dreijährigen Suchaktion auch entdeckt. Sie wird Anzeige_phaeno_Komplettmagazin_07_2016.indd 1 kaum noch angebaut. Dass alte Sorten nicht ganz „abgeschrieben“ sind, zeigt die Nagowitz-Birne: „Daraus wird anderswo ein guter Obstbrand hergestellt“, weiß Volker Knipp. Für Helmut Bloos ist es keine Alternative mehr. Dem 85-Jährigen reicht die Erinnerung: die Birne als Brücke zur Heimat Siebenbürgen.
INFO • Das Naturschutzzentrum MK bietet im Herbst wieder eine Sammelbestellung von Obsthochstämmen an. Dabei sind auch Sorten verfügbar, die aus dem Standardsortiment verschwunden sind. • Dazu zählen der Westfälische Frühapfel, die Lucienkirsche, die Winterkürtelbirne oder die Dudenrother Knorpelkirsche. • Ein Überblick der für NRW empfehlenswerten Sorten findet sich unter: www.landwirtschaftskammer.de/gartenbau/ beratung/obstbau/artikel/obstwiesenschutz.htm • Bestellformular für Hochstämme zum Download auf der Homepage des Naturschutzzentrums MK (Bestellung bis 21. Okt. 2016): www.naturschutzzentrum-mk.de
28.07.16 10:28
Wir schaffen’s weg. Alles!
Ob Wertstoffe wie Metalle, Altpapier oder Kunststoffe; gemischte Gewerbeabfälle, verschiedene Bauabfälle, Grünschnitt oder Holz – wir bringen den passenden Container von 1 bis 36 m3. Und Sie müssen sich um nichts mehr kümmern. Haben Sie Fragen? Wünschen Sie ein Angebot? Rufen Sie uns an! TSR Südwestfalen GmbH // Bannewerthstr. 26 // 58840 Plettenberg T 02391 917 856-0 // F 02391 917 856-99 // info@tsr.eu // tsr.eu
67 AZ_TSR_Plettenberg_80x115mm_RZ.indd 1
21.04.16 11:59
Gerd Jörgens (l.) im Gespräch mit Dr. Edgar Piel. Die Skulptur „Der Fassungslose“ ist Teil der PSI-Art Ausstellung im Balver Gesundheitscampus.
Von Uwe Tonscheidt
BALVE EIN ZENTRUM DER PSI-KUNST Garbecker Bildhauer Gerd Jörgens knüpft internationale Kontakte Ausstellungen des Psychosymbolismus auf dem Gesundheits-Campus Aus einer ehemaligen Krankenhausküche ein Atelier zu machen, das hat der Garbecker Künstler Gerd Jörgens im ehemaligen Balver Marienhospital mit seinem beTonKunst-Atelier geschafft. Jetzt ist er noch einen Schritt weiter – die internationale Künstlergruppe „PSI Art“ hat ihn aufgenommen. Das Internet machte es möglich. Jeden Dienstag und Donnerstag von 15 bis 18 Uhr sind die Atelier-Pforten im Balver Gesundheits-Campus für alle Interessierten geöffnet. Wer
68
will, kann die Skulpturen des Autodidakten betrachten (auch kaufen) und dem Künstler bei der Arbeit über die Schulter schauen. Wer Jörgens‘ Arbeiten sieht, erkennt unschwer, dass sie von der Psyche des Menschen erzählen, dass sie die inneren Prozesse des Erlebens, des Empfindens, des Erleidens, des Verarbeitens zum Thema haben. Über all das kann man mit dem Künstler persönlich, vor Ort, bei einem Tässchen Kaffee diskutieren. Psychologie und Kunst. Das macht der Hönnestädter gern. Nicht nur in seinem
Atelier, auch online.
Facebook führt Künstlerinnen und Künstler zusammen „Dieses Facebook ist eine großartige Erfindung“ schwärmt der Hönnestädter. Im weltweit größten Social Network ist er viel unterwegs, um sich Kunstwerke anzuschauen, mit Künstlerinnen und Künstlern in Kontakt zu treten oder von ihnen angesprochen zu werden. Besonders reizvoll ist es, wenn sich online welche zusammen finden, die in der Kunst auf ähnlichen Pfaden unter-
Manfred Evertz mit seiner Collage-Arbeit „Die Säulen der Gesellschaft“.
wegs sind. Mit Manfred Evertz war das so. Der Folkwang-Absolvent, der seit 38 Jahren in Norwegen lebt, diskutiert auch gerne über seine Kunst. „Habe für meine Arbeiten einen philosophischen Hintergrund, über den ich gerne diskutieren möchte ... mit Menschen aus aller Welt“, schreibt er auf seiner Facebook-Seite. Am liebsten mit solchen, „mit denen auch ein fachlicher Austausch möglich ist“. Mit Gerd Jörgens war der fachliche Austausch offensichtlich gut möglich. So gut, dass es nicht bei den
die beiden persönlich gegenüber. Nicht nur Evertz machte sich aus dem norwegischen Brevik auf den Weg nach Deutschland, auch Tony Mori, einer seiner Schüler. Aus Duisburg nahm der Fotokünstler und „Bildermacher“ Manfred Koschabek am Treffen teil. Außerdem reiste aus Tübingen der studierte Philosoph, Sozialwissenschaftler und Maler Dr. Edgar Piel in Balve an. Er hat zusammen mit Evertz und der Lyrikerin Christine Matha aus Italien 2013 die Künstlergruppe PSI-Art gegründet, „Psychosymbolismus International“. PSI betrachtet sich als
und Unterbewusstsein. Ein Ansatz, der international ist und funktioniert, unabhängig vom Kulturkreis, erläutern die PSI -Gründer.
Kontakten auf Facebook und den Gesprächen via Messenger blieb. Am 10. und 11. August saßen sich
Kunst des Prozesshaften aus zwei Perspektiven. Für den Künstler/ die Künstlerin ist es der psychische Prozess auf dem Weg zum Kunstwerk. Für den Betrachter/ die Betrachterin ist es die Wir-
nicht aktiv neue Mitglieder suchen. „Für Gäste sind wir immer offen“, so Evertz. Da passt es optimal in die Planungen, dass die Atelier-Räumlichkeiten in Balve weitere Nutzungen ermöglichen. „Jetzt können wir auch andere Künstler als Gäste einladen.“ Ein Aspekt, der auch Gerd Jörgens freut. Als er mit seinem Ate-
kung des Kunstwerkes auf die eigene Wahrnehmung, das eigene Erlebte
lier auf dem Gesundheits-Campus antrat, gehörte die Veranstaltung von zusätzlichen Kunstausstellungen zum Konzept. Da eröffnen sich internationale Perspektiven.
Ansätze, mit denen auch Jörgens etwas anfangen kann. Seine Skulpturen haben so viel von diesem Prozesshaften, dass der Sauerländer jetzt das zehnte PSI-Art Mitglied ist. „Wir versuchen zu jedem Fachbereich einen Fachmann, eine Fachfrau zu finden“, erläutern die Künstler. Mit Jörgens habe man jetzt auch einen Bildhauer. Damit sei die Gruppe eigentlich komplett, man werde
69
Kunst und Therapie ist ein Thema
Wer einen Blick auf die in Balve ausgestellten Werke werfen will, hat dazu jeden Dienstag und DonnersBesonders interessant ist für die tag Gelegenheit. Den ersten AusKünstlergruppe zudem, dass sich stellungsbereich des Ateliers haben Jörgens mit dem Zusammenwirken die Künstler – vor allem Tony Mori von Kunst und Therapie beschäftigt, – im August spontan hergerichtet. ebenfalls ein Anliegen der PSI-Art. Dort gehört das ehemalige fliesenHier arbeiten Evertz und Matha mit gelb der Krankenhausküche der dem Hamburger Diplom-Psycholo- Vergangenheit an. Jörgens hat sich gen Rainer Müller zusammen. Der vorgenommen, auch die übrigen, kam im August ebenfalls nach Balve. nicht gerade kleinen Bereiche, mit Er nutzt in seiner Arbeit gezielt PSI- ausstellungsfreundlichem Weiß ausArt Werke. Auch bei der Ausbildung zustatten. Manchmal bringt das Enpsychologischer BeraterInnen und gagement für Kunst auch ganz norHeilpraktikerInnen für Psychothera- males Anstreichen mit sich. Dafür, so pie in der heilpraktischen Psychothe- war zu erfahren, sind Sachspenden rapie setzt Müller auf die Kunst. Ob willkommen. diese Methode auch einmal Thema Wenn die Räume komplett hergeim Balver Gesundheitscampus wer- richtet sind, soll es eine PSI-Art-Verden kann, wird noch diskutiert. nissage mit möglichst vielen anweEntschieden ist, dass das Atelier senden Künstlerinnen und Künstlern von Gerd Jörgens der zentrale Aus- geben. Viel zu tun für Gerd Jörgens, stellungsort für die PSI-Art werden „im September soll der Termin stattsoll. Die anwesenden Gruppenmit- finden“. Man darf gespannt sein, glieder waren begeistert von den wer vor Ort sein wird. Die Beteiligräumlichen Perspektiven. Es besteht ten kommen aus aller Welt, unter die Möglichkeit dort Kunstwerke für anderem aus den USA und Thailand. weitere Ausstellungen in Deutsch- Nicht ganz so weit hätten‘s die euroland und Europa zu lagern. An Kunst päischen Künstlerinnen und Künstler. mangelt es nicht. „Wir können Auch das habe für den Hauptstandgleichzeitig mehrere Ausstellungen ort Balve gesprochen, so Piel und bestücken, qualitativ und hochwer- Evertz im Komplett-Gespräch. Das tig“, so Evertz. Die Künstlergruppe liege europäisch deutlich zentraler will jetzt in die Ausstellungsphase als Brevik, die norwegische Heimat treten. Im Ruhrgebiet und Berlin gibt des Ex-Duisburgers Manfred Evertz. es bereits konkrete Planungen. Ein Ex-Ruhri ist übrigens auch Gerd Jörgens. Er wanderte Tony Mori aus Skien in Norwegen stellt in Balve abstrakte Werke aus. vor Jahrzehnten aus Gelsenkirchen ins Sauerland ein. Dort hat er dann zur Kunst gefunden und ist jetzt von den PSI-ArtGründern als Bildhauer gefunden worden. Das scheint ihm gut zu tun: „Ich habe es nicht gesucht, es ist zu mir gekommen.“
70
MESSEBAU LADENBAU TISCHLEREI
Ganz in Ihrer Nähe
Schramm + Verbeke OHG 58802 Balve · Neuenrader Str. 7 Tel. 0 23 75 / 57 58 info@schramm-verbeke.de
www.schramm-verbeke.de
Zimmerei, Ingenieur-Holzbau Holzrahmenbau, Fachwerkbau Dachgeschossausbau Dachaufstockung, Reparaturen
Carports Qualität vom Zimmermann
ab 985 € Eckhard Ross Bahnhofstr. 30-36, Neuenrade Tel. 02392 61361 u. 62975 www.zimmerei-ross.de info@zimmerei-ross.de
Kleines Kulturforum Kunst für Werdohl Ehrenamtlich Engagierte füllen Lücke in kommunalen Angebot – Seit 15 Jahren attraktives Programm
Drei Ordner – voll mit Zeitungsausschnitten, Flyern, Programmen. Zeugen eines fast 15-jährigen ehrenamtlichen Engagements. Erinnerungen an Preziosen der Werdohler Kulturszene. Dokumente der Zeitgeschichte, die Annette Wolf, Inge Kropp, Heinz Rohe und Petra Kullack mitgestalten und die andere zuvor mitgestaltet haben. Die Ordner gehören, wie viele Bilder heimischer Künstler, zum Archiv des Kleinen Kulturforums (KKF). Der Verein sorgt inzwischen im 15. Jahr dafür, dass Kultur als Softskill in Werdohl nicht zu kurz kommt. „Liebe Veranstalter, ich freue mich, Ihnen eine Musikalische Schauspieler-Lesung vorstellen zu können, die unter die Haut geht: Schauerromantik des Horror- und Schreckensautors E.A. POE, begleitet von musikalischen Effekten und bei flackerndem Kerzenlicht eindringlich vorgetragen von Schauspieler und Stimmkünstler Stefan Schael.“– Am Anfang steht oft
ein Brief oder eine Mail wie diese. Wenn der Appetizer dem Vorstand des Kleinen Kulturforums schmeckt, steht am Ende ein Auftritt im Werdohler Kulturbahnhof.
Ziel: anspruchsvolle Mischung Sechs Mails hatten die Agentur und KKF-Vorsitzender Heinz Rohe ausgetauscht. Dann war klar: Stefan Schael gastiert im Winter 2017. Gut Ding will Weile haben. – Geduld als Tugend gilt auch für die ProgrammMacher des KKF. Die Planungen für das nächste Jahr sind schon in „trockenen Tüchern“. Schon eineinhalb Jahre vor dem Auftritt werden Kontakte zu Künstlern geknüpft. „Meist läuft der Kontakt über Agenturen“, so Heinz Rohe. Oder der Vorstand geht selbst auf Künstler zu. Drei bis vier Veranstaltungen jährlich organisiert das Kleine Kulturforum in Eigenregie. Der Vorstand setzt dabei auf eine Mischung aus anspruchs-
Von Rüdiger Kahlke
vollem Musikangebot, Literatur/Lesung und publikumswirksamen Auftritten. Dazu zählt etwa Kleinkunst wie Kabarett oder Comedy, erläutert Gründungsmitglied Annette Wolf, die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Neben Qualität und Vielfalt spielen auch die Kosten eine Rolle, macht Geschäftsführerin Petra Kullack deutlich. „Mit 1.200 Euro Zuschuss von der Stadt kann man nicht alles abdecken“, sagt Annette Wolf. Ohne Sponsoring, vor allem bei größeren Events, wäre das Kulturangebot in Werdohl kleiner. 2013 hat das KKF eigene Räume im Obergeschoss des Kulturbahnhofs bezogen. Sie werden auch für Veranstaltungen genutzt. „Das Publikum soll den Verein mit diesen Räumen als fester Kultureinrichtung in Verbindung bringen“, so Annette Wolf, die gleichzeitig bedauert, dass „wir nur die kleinen Räume haben.“ 45 Personen können im Saal untergebracht werden. Das Interesse ist oft größer, geht über „das kleine, aber feine Stammpublikum“ (Rohe) hinaus. Mehr Raum (125 Personen) bietet das benachbarte Café Grote, das mit in den Fokus rückt – als Veranstaltungsraum und als Werbeplattform. Ein digitales Informationsund Präsentationssystem im Café ist geplant. Es soll auf KKF-Angebote hinweisen. Vor allem wenn bekanntere Künstler auftreten, die eine eigene Fangemeinde haben, werden das KKF und der Bahnhof zum Anziehungspunkt für auswärtige Gäste und zum Aushängeschild für die Stadt.
71
Motivation: Programm nach eigenen Ideen Die hat sich weitgehend aus dem Kulturleben zurückgezogen. Das Kleine Kulturforum will die Lücken füllen, den Werdohlern etwas bieten, erklärt Annette Wolf die Motivation der Vereins-Mitglieder. Zudem versucht der Verein Angebote zu koordinieren. Termine werden einmal im Jahr mit anderen Kulturträgern oder Veranstaltern abgestimmt. „Das klappt leidlich“, sieht Heinz Rohe noch Luft nach oben. Künstler nutzen die KKF-Räume auch für Ausstellungen. Einmal im Jahr können sie sich zwei Wochen lang mit ihren Werken in der Wohnung des ehemaligen Bahn-
das uns selbst gefällt“, erklärt Wolf Der Kommune aber würde ohne das den eigenen Antrieb für das ehren- Kleine Kulturforum viel fehlen. Das amtliche Engagement. Im 15. Jahr Publikum kann weiter mit dem KKF nach Gründung ist das KKF etabliert rechnen und sich am 1. Oktober auf in Werdohl – mit Strahlkraft über die einen „Irischen Abend“ im Café GroStadtgrenzen hinaus. Auch wenn te freuen. Das Programm für 2017 „die Mitgliedschaft mit jedem Jahr mit Stefan Schael und E. A. Poes älter wird“, geht der Blick nach vor- Schauerromantik steht auch schon. ne. Mit dem Leader-Programm (EU- Planerisch sind Heinz Rohe und sein Förderung des ländlichen Raumes) Vorstand bereits in 2018 angelangt. „ist durchaus was denkbar“, glaubt Sie denken über eine IndustrieausVorsitzender Heinz Rohe. Synergie, stellung nach – ganz im Zeichen des etwa bei Ausstellungen, die an ver- Leader-Programms für die Lenneschiedenen Orten präsentiert wer- Schiene. Das KKF geht dabei als Leaden, sollten genutzt werden. „Man der voran. muss sehen, dass man Das Kleine Kulturforum hat seinen Sitz im Werdohler sich nicht überfordert“, Bahnhofsgebäude. Foto: Martin Büdenbender zeigt er Grenzen der ehrenamtlichen Arbeit auf.
hofsvorstehers präsentieren, müssen dabei aber selbst für die Aufsicht sorgen. Auch Schulen werden dabei einbezogen. Ansonsten schmücken Bilder aus eigenem Fundus die Wände im Kleinen Kulturforum. „Wir sind in der nicht unkomfortablen Lage, ein Programm zusammenstellen zu können,
Planung, Organisation, Werbung, SponsorenGespräche – alles stemmen die Vorstandsmitglieder in ihrer Freizeit. „Das ist ein Arbeitsaufwand, den nimmt die Öffentlichkeit nicht so wahr“, sagt Heinz Rohe.
Zahlen - Daten - Fakten Das Kleine Kulturforum Werdohl wurde am 15. April 2002 auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Manfred Wolf gegründet. Ziel des eingetragenen Vereins ist es, das kulturelle Leben in Werdohl und den Heimatgedanken zu fördern und durch ehrenamtliches Engagement die Stadt im Kulturbereich zu entlasten. Dazu arbeitet das KKF mit anderen Kulturträgern und dem städtischen Kulturamt zusammen. Der Verein organisiert eigene Veranstaltungen und stellt seine Räume anderen für Veranstaltungen zur Verfügung. Nach den ersten Jahren im Obergeschoss des früheren Heimatmuseums an der Goethestraße hat das KKF 2013 eigene Räume im Obergeschoss des sanierten Bahnhofs bezogen, der zum städtischen Kulturzentrum geworden ist. Der Verein hat 120 zahlende Mitglieder, darunter auch Unternehmen. Der 7-köpfige Vorstand plant und organisiert das Programm. Link: www.kleineskulturforum.de
72
Fragen
4
an Heinz Rohe
Vorsitzender des Kleinen Kultur-Forums. Warum braucht Werdohl das Kleine Kulturforum? Weil es ganz wichtig für die Stadt ist, dass sie ein möglichst breit gefächertes Kulturangebot vorhält, insbesondere für Schichten, die sich für Kultur interessieren. Die gibt es gottseidank reichlich in Werdohl. Was war der Auslöser für die Gründung? Zusätzlich zum städtischen Angebot, das sich hauptsächlich im Festsaal
Veranstalter aufgetreten sind. Die geplante intensive Zusammenarbeit hat sich so nicht realisieren lassen. Wichtig ist uns aber auch, in die Bresche zu springen, um die Lücke zu füllen, die sich durch die rückläufige Kulturarbeit der Stadt ergeben hat. Wie schätzen sie die künftige Entwicklung ein? Bei der Kostenentwicklung sehe ich
Riesei konzentrierte, eine kleine, aber feine und sich vom üblichen Spektakel absetzende Spielstätte an zentraler Stelle zu haben. Was hat sich in den fast 15 Jahren seit der Gründung verändert? Der Ort sich verändert. Anfangs waren wir im Heimatmuseum untergebracht . Durch die Neugestaltung des Kulturbahnhofs hat sich die Möglichkeit ergeben, ein Angebot in zentraler Lage zu machen. Organisatorisch hat sich eine Änderung vom Dachverband für kulturtreibende Vereine ergeben, sodass wir inzwischen mehr als
noch die geringste Schwierigkeit trotz der Tatsache, dass wir immer weniger inhabergeführte Unternehmen als Förderer haben. Der Vorstand ist altersmäßig gemischt. Bislang ist es gut gelungen, freiwerdende Positionen zu besetzen und die Zusammenarbeit im Vorstand läuft auch sehr gut. Ich halte es mit dem Prinzip Hoffnung, dass da auch Leute nachwachsen. Das wird dann wohl auch eher die nachwachsende Rentnergeneration sein, weil es schwierig ist, Berufstätige, die stark belastet sind, für die ehrenamtliche Arbeit zu gewinnen.
Tag des Offenen Denkmals Unterwelten entdecken
SCHROTT- UND METALLGROSSHANDEL Eisenschrott · Kernschrott Blechschrott · Eisenspäne Mischschrott · Gratschrott Stanzabfälle · Maschinenschrott Kühlschrott · Nirosta-Schrott VA-Schrott · Chromschrott NE-Metalle · Aluminium · Messing Kupfer · Bronze
CONTAINERDIENST Bauschutt · Baumischabfälle Abfall zur Verwertung
Am Tag des Offenen Denkmals am 11. September stellt der Märkische Kreis seine „Unterwelten“ ins Licht. An neun Standorten werden kostenlose Führungen in Höhlen, Stollen, Luftschutzbunkern und
Kostenlose Führungen für maximal 12 Personen finden am Sonntag, 11. September, jeweils um 15 und um 16 Uhr statt. Kinder sollten mindestens 10 Jahre alt sein. Helme werden für die Besucher ausgegeben, festes
Sperrmüll · Holz · Pappe/Papier
andere Unterwelten angeboten. In Plettenberg z.B. können Besucher des Museumsstollen Bleierzgrube Neu Glück in mehr als 900 Jahre Bergbaugeschichte abtauchen.
Schuhwerk ist angebracht. Das komplette Programm der „Unterwelten“ gibt es auf www.mk-tourismus.de oder unter Tel. 02352/9667045. (pmk)
Tel. 02392 9296–0
A. Menshen GmbH & Co. KG Im Ohl 7 . 58791 Werdohl Fax 02392 9296–60
menshen@menshen.de wwww.menshen.de
73
TAGEN MIT WEITBLICK
von Wolfgang Teipel
Kanu-Coach Volker Bäumel will Evangelisches Tagungszentrum Haus Nordhelle auf Kurs bringen Tagungs- und Ausbildungszentrum für heimische Industrie
Ablegen mit dem Kanu. Auf dem See Ruhe finden. Und wieder anlegen. Als Kanu-Coach besitzt Volker Bäumel Erfahrung mit dem Thema Neubeginn. Er hat mit seinem Kanadier „Heron“ schon viele Ratsuchende bei einer Wende in ihrem Leben begleitet. Jetzt ist der Mann aus Attendorn selbst neu angekommen. Nach seiner Zeit bei der Stadtverwaltung Plettenberg, wo er u.a. für die Betreuung von Flüchtlingen zuständig war, sitzt der Diplom-Sozialpädagoge jetzt in einem neuen Boot – dem Evangelischen Tagungszentrum Haus Nordhelle in Valbert. „Tagen mit Weitblick“ – der Slogan der von den beiden Kirchenkreisen Lüdenscheid-Plettenberg und Iserlohn getragenen Einrichtung passt zu Volker Bäumel. Mit Perspektiven kennt sich der im Nebenberuf selbstständige Coach aus. Im Haus Nordhelle ist er jetzt zuständig für Beratung und Verkauf. In Zusammenarbeit mit der Hotelbetriebswirtin Fee Fichtel von Hotel Consult soll Volker Bäumel die Auslastung des Hotelbetriebs Haus Nordhelle verbessern. Auf einer Grafik gegenüber Bäumels Schreibtisch prangt die Zahl 1600. Das sind die durchschnittlichen monatlichen Übernachtungszahlen. „Die Zahl zeigt an, wo die Fahrt hingeht“, sagt er. Vom Ziel ist Haus Nordhelle noch entfernt. 22.000 Übernachtungen im Jahr, das haben die Synoden der beiden Kirchenkreise ihrer Einrichtung ins Stammbuch geschrieben. Die Auslastung an Wochenenden sei sehr gut, sagt Volker Bäumel. „Dann kommen die Menschen aus den 51 Gemeinden der beiden Kirchenkreise.“ Unter der Woche, ja da gehe noch was. Auch hier ist die Richtung klar.
74
Haus Nordhelle soll sich in Südwestfalen als Tagungs- und Ausbildungsstätte auch für die Industrieunternehmen in der Region etablieren. Nach der umfassenden Modernisierung in den Jahren 2014 und 2015 verfügt das Haus, das vor knapp 36 Jahren in Betrieb genommen worden ist, jetzt wieder über beste Voraussetzungen. Die dem Verband Christlicher Hotels (VCH) angeschlossene Einrichtung spielt unter der Leitung von Christian Graf wieder in der Liga der Tagungshotels mit. „Tagen mit Weitblick im Haus Nordhelle – das muss jetzt zur Marke werden“, sagt Volker Bäumel. Er selbst weiß die Lage, die Atmosphäre im Haus und die neuen Möglichkeiten zu schätzen. „Haus Nordhelle ist das ideale Bindeglied zwischen Religion und Industrie“, bekräftigt er. Inzwischen verfügt das Tagungszentrum über ein eigenes Bildungsangebot für Unternehmen. Es ist ein wesentlicher Bestandteil der mit dem „Aufbruch 2015“ verbundenen Öffnung. Bausteine sind Themen aus den beiden Bereichen Personalentwicklung und Betriebliche Gesundheitsförderung. Interessierte Unternehmen können dabei auf den Dozentenpool des Hauses, zu dem auch Volker Bäumel gehört, oder auf eigene Referenten zurückgreifen. Der Mann, der im Nebenberuf als Coach mit seinen Kunden im Kanu über den Biggesee gleitet, greift im übertragenen Sinne gern auch mal zum Fernglas. Die Aufnahme in wichtige Tourismusportale, Gruppen aus den Nachbarländern, die Haus Nordhelle ansteuern – all das sind Ziele, die angesteuert werden müssen. Aber auch den Nahbereich hat Volker Bäumel im Blick. Feierabendaktionen mit Interessenten aus Meinerzhagen, Valbert und Umgebung sollen das Haus auch vor Ort zur Marke machen. Beim Grillen will „Haus Nordhelle“ auf der neuen Terrasse seine Qualitäten auch vor Ort unter Beweis stellen. „Da steht unser Küchenchef selbst am Rost“, kündigt Volker Bäumel an. Eingeladen wird nochmals für den 7. September. Info: haus-nordhelle.de
EINMAL HÖHENFLUG, BITTE Auf Sauerländer Wortschatzsuche mit Michael Martin und Herbert Knappstein Herbstliche Lese- und Genusswanderung 2017 erscheint im WOLL-Verlag unter dem Titel „Tausend Berge, eine Sprache“ das erste alltagssprachliche Wörterbuch für das gesamte Sauerland. „Tausend Berge, eine Sprache“ soll seinen Lesern einen umfassenden und humorvollen Überblick darüber bieten, wie den Sauerländer Eingeborenen wirklich der Schnabel gewachsen ist. Autoren sind die bekannten Sauerlandautoren und Wortschatzforscher Herbert Knappstein und Michael Martin.
Wie einst die Gebrüder Grimm bei den Recherchen für ihr Deutsches Wörterbuch gehen auch Herbert Knappstein und Michael Martin gemeinsam im Sauerland auf Wortschatzsuche. Michael Martin wandert im September mit Notizbuch und Bleistift die 197 km des Sauerland-Höhenflugs in elf Etappen von Altena bis Korbach, Herbert Knappstein stößt im Hochsauerland dazu. „Der Sauerland-Höhenflug ist als Traumstrecke quer durch die Heimat nicht nur ideal zum Wörtersammeln, sondern er passt auch perfekt zur gesamten Idee unseres Buches: ein gemeinsamer Weg, eine gemeinsame Sprache.
Höhenflug und Häppkes In ausgesuchten Wandergasthöfen entlang der Strecke laden Michael Martin und seine netten Gastgeber gleichzeitig alle Sauerländer unter dem Motto „Sauerländer Häppkes“ zu humorvollen Lesungen und leckeren Spezialitäten der Region ein. Außerdem gibt es ein SauerlandQuiz mit Buchgewinnen und einem Abschlussdiplom
„für zum anne Wand hängen“. Wer Lust hat, eine Etappe mitzuwandern, findet nähere Informationen bei Sauerland-Tourismus und www.sauerland-hoehenflug.de oder wendet sich an die jeweilige SGV-Ortsgruppe an den verschiedenen Ausgangsorten. Hier der Etappenplan:
Sonntag, 11. September – 11:00 Uhr – Altena nach Neuenrade Auftakt-Frühschoppen bei Hardys in Altena Montag, 12. September – Neuenrade nach Altenaffeln Steinbergs, Wildewiese – Sauerländer Häppkes mit Mundwerker Michael Klute Dienstag, 13. September – Altenaffeln nach Wildewiese Mittwoch, 14. September – Wildewiese nach Wenholthausen Sauerländer Hof, Wenholthausen – „Fliegendes Sauerländer Buffet“ mit Peter Kracht, dem Experten für westfälisches Essen und Trinken Donnerstag, 15. September – Wenholthausen nach Bad Fredeburg Freitag, 16. September Heumes Scheune, Arpe – Sauerländer Kleinigkeiten mit Cilly Alperscheidt und Kathrin Heinrichs Sonntag, 18. September – Bad Fredeburg nach Altastenberg Landfein-Genusswirtschaft, Neuastenberg – Literarisches Abendmahl Montag, 19. September – Altastenberg nach Hallenberg Sauerländer Hof, Hallenberg – Sauerländer Häppkes mit Peter Kracht, dem Experten für westfälisches Essen und Trinken Dienstag, 20. September – Hallenberg nach Medelon Landhotel Müller, Medelon – Sauerländer Häppkes mit Autorin Claudia Wichtmann und Hund Emil Mittwoch, 21. September – Medelon nach Küstelberg Donnerstag, 22. September – Küstelberg nach Düdinghausen Dreggestobbe, Düdignhausen – Sauerländer Häppkes mit Mundwerker Michael Klute Freitag, 23. September – Düdinghausen nach Korbach
75
JUNGGESELLINNENABSCHIED EIN HUBBI-KURZKRIMI Von Pia Mester „Der da sieht durstig aus!“, rief Alexandra. Mimi schaute sich um, entdeckte den Mann mit dem grünen Kapuzenpulli, der gerade an ihrem Vierersitz vorbeigehen wollte, und hielt ihn an. „Möchten Sie nicht was kaufen?“, fragte sie. „Ein Schnäpschen oder was zum Knabbern oder Kondome?“ Der Mann schaute kurz in Mimis Bauchladen, lächelte dann entschuldigend und ging weiter. „Niete!“, gröhlte die Mädelstruppe im Chor. Hubbi wusste nicht, ob sie das lustig finden oder sich schämen sollte. Junggesellinnenabschiede waren ja von Natur aus etwas peinlich, da konnte Mimis keine Ausnahme sein. Doch viele Menschen in der Regionalbahn schauten die Mädelsgruppe schon komisch an. Wahrscheinlich, dachte Hubbi, wäre alles halb so schlimm, wenn wir nicht die Hälfte der Schnäpse aus Mimis Bauchladen selber getrunken hätten. Dazu noch die drei Flaschen Sekt und die Stimmung kochte. Sie waren auf dem Weg nach Köln. Cocktailbar und anschließend Disco standen auf dem Plan. In zwei Wochen würde Mimi, die eigentlich Maria hieß, heiraten. Hubbi beobachtete die Mädels. Viele von ihnen kannte sie schon lange, es waren Freundinnen und Cousinen von Mimi. Sie selbst war mit der zukünftigen Braut zur Schule gegangen. Leider hatten sie im Zug keine Plätze zusammen bekommen. Mimi, Alexandra, Elisa und Chrissi saßen in einem Vierer, schräg gegenüber auf dem Zweiersitz hatten Bianca und Carla Platz genommen. Petra und Sabrina waren in einem anderen Zugabteil gelandet und sie selber saß einige Reihen hinter dem Vierer neben Antonia, einer Arbeitskollegin von Mimi, die sie noch nie gesehen hatte. Immer wieder versuchte sie, ein Gesprächsthema zu finden, doch sie kamen einfach auf keinen gemeinsamen Nenner. Antonia arbeitete in der Werbeagentur, in der Mimi gerade ein Praktikum absolvierte. „Was für ein Ausbeuterladen“, hatte Mimi Hubbi erzählt. „Die Mitarbeiter schieben jeden Tag Überstunden, unbezahlt natürlich. Einige haben sogar noch Nebenjobs, um sich über Wasser halten zu können. Und die Chefin ist ein Drachen.“ Mimi sah das Praktikum nur als Möglichkeit, in einen möglichen Arbeitsbereich reinzuschnuppern. Doch sie wusste schon jetzt, dass sie nach dem Ende ihres Studiums nicht in die Werbebranche gehen würde.
76
„Und was habt ihr gerade für interessante Projekte?“, versuchte Hubbi es noch einmal. Antonia zwirbelte eine Strähne ihrer dichten, schulterlangen Locken zwischen den Fingern. „Ich betreue gerade ein Autohaus“, sagte sie. Das war aber auch schon alles. Hubbi sparte sich die Nachfrage. Es hatte einfach keinen Sinn. Antonia umklammerte weiter ihre übergroße Handtasche und schaute aus dem Fenster. Endlich kam der Kölner Hauptbahnhof in Sicht. Als der Zug langsamer wurde, standen die Mädels auf. Carla stimmte einen Ballermann-Hit an und alle sangen fröhlich mit. Hubbi stimmte mit ein, sie hätte sich sonst in Grund und Boden geschämt. Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich’s völlig ungeniert, dachte sie grinsend. Sie liefen in Richtung Innenstadt. Dort hatte Alexandra, Mimis Trauzeugin, einen Tisch in einer angesagten Cocktailbar reserviert. „Sie sind zu früh“, sagte der Kellner, als sie ankamen. Hubbi schaute auf ihre Armbanduhr: Tatsächlich hatten sie den Tisch erst in einer Stunde. „Dann trinken wir eben erst woanders was“, meinte Elisa. Der Abend war schön und noch relativ warm, also hatte niemand etwas dagegen. Sie fanden eine Bar, die Cocktails und Longdrinks in Plastikbechern verkaufte. Jeder holte sich zwei Getränke und dann suchten sie sich eine Bank in der Innenstadt, von wo aus sie die Leute beobachten konnten. Als Mimi ihre Becher geleert hatte, schickten die anderen sie wieder zum Verkaufen. Sie maulte etwas, machte sich aber auf den Weg. „Guckt mal, ich hab hier einen Großabnehmer“, sagte sie giggelnd, als sie zurück kam, an einer Hand einen etwa 30-jährigen Mann mit wuscheligen braunen Haaren und lustigen Segelohren. „Ben, zu Ihren Diensten“, stellte er sich vor und verbeugte sich. Als er hoch kam, zog er eine Rose aus seinem Ärmel. Die Mädels kreischten begeistert: „Ein Zauberer!“ Ben hatte tatsächlich einige erstaundliche Tricks auf Lager. Er holte jeder der Frauen ein Euro-Stück hinter dem Ohr hervor, zauberte einen Kronkorken durch den Boden eines Plastikbechers und schob eine Zigarette durch eine Spielkarte, ohne dass eines von beiden Schaden nahm.
„Mach noch was!“, verlangte Mimi. Ben grinste sie an. „Für dich, schönste Maria, tue ich doch alles.“ Er nahm ihr Halstuch, knotete es um eine leere Wasserflasche und zog einmal daran. Es sah so aus, als ginge das Tuch einfach durch die Flasche. Mimis Freundinnen klatschten vor Begeisterung. „So, meine Damen, ich muss weiter“, sagte Ben danach. Wieder verbeugte er sich und drückte Mimi zu Abschied noch einen Kuss auf die Wange. „Was für ein Schnuckel“, meinte Petra, als Ben außer Hörweite war. „Den hätten wir besser mal mitgenommen“, sagte Sabrina und alle kicherte. Die Stunde war durch die unerwartete Zaubershow ziemlich schnell vergangen. In der Cocktailbar bekamen sie einen gemütlichen Tisch in einer Nische, der sich außerdem in der Nähe der Toiletten befand. Sie bestellten Runde um Runde und die Stimmung wurde immer ausgelassener. Mimi war nun dazu übergegangen, den Inhalt ihres Bauchladens an jeden, der aufs Klo musste, zu verschenken. „Weiter geht´s“, sagte Alexandra irgendwann. Der Kellner kam und legte die Rechnung auf den Tisch. Alexandra wühlte in ihrer Handtasche. Der Kellner guckte ungeduldig. „Ich finde mein Portemonnaie nicht“, sagte sie verzweifelt. Alexandra hatte von allen außer Mimi einen Betrag eingesammelt, mit dem sie die Kosten des Abends bestreiten wollte. „Moment mal, ich mache das“, sagte Bianca und griff in ihre eigene Tasche. Ihre Miene erstarrte: „Meins ist auch weg!“ Nun kam Panik auf. Alle suchten nach ihren Geldbeuteln, und bald schon wurde klar, dass keine von ihnen mehr einen besaß. „Wir sind bestohlen worden“, fasste Elisa die schreckliche Tatsache als Erste in Worte. Der Kellner schaute ratlos drein und murmelte etwas davon, dass er mal den Geschäftsführer holen wolle. „Aber wann? Wir waren doch immer zusammen?“, fragte Carla. „Im Zug vielleicht, da war so ein komischer Typ, der ist mindestens fünf Mal an uns vorbei gegangen“, meinte Antonia und strich sich die Locken hinter die Ohren. Es war ganz schön warm in der Bar. „Sowas passiert doch ganz oft auf Bahnhöfen“, warf Petra ein. „Auf der Treppe hat uns so eine Gruppe Mädchen aufgehalten, die haben uns bestimmt in die Taschen gegriffen.“
Zeichnung Arnd Hawlina
Während die Mädels noch rätselten, wann und wo der Diebstahl stattgefunden haben könnte, arbeitete Hubbis Detektivinnen-Hirn schon auf Hochtouren. Sie war sich ziemlich sicher, dass nur ein Moment an diesem Tag infrage kommen konnte. „Als Ben uns verzaubert hat“, sagte sie und alle Köpfe drehten sich zu ihr herum. „Du meinst Ben hat uns bestohlen?“, fragte Bianca entsetzt. Mimis Augen schwammen in Tränen. „Wie sollen wir denn jetzt nach Hause kommen? Der ist doch mit unserem Geld und den Fahrkarten längst über alle Berge!“ Hubbi tat ihre Freundin leid. Das sollte schließlich der zweitschönste Tag in ihrem Leben werden. „Nicht Ben“, erklärte Hubbi. Sie erinnerte sich an eine Fernseh-Dokumentation über Taschendiebe, die sie erst vor ein paar Tagen gesehen hatte. „Taschendiebe sind immer zu mehreren unterwegs. Einer lenkt ab, einer klaut.“
77
„Aber ich habe niemanden gesehen“, sagte Alexandra. „Doch“, meinte Hubbi. „Da war noch ein Komplize. Aber der ist uns allen nicht aufgefallen.“ „Das hätten wir doch bemerkt, wenn da einer um uns herumschlawenzelt wäre“, sagte Carla und verschränkte die Arme vor der Brust. „Nicht, wenn es eine von uns war.“ Es wurde still. „Das ist jetzt aber eine ziemlich dreiste Behauptung, Hubbi“, sagte Alexandra. „Würdest du uns bitte sagen, wie du da drauf kommst?“ Hubbi räusperte sich. Sie hoffte sehr, dass sie sich nicht irrte. „Habt ihr nicht gehört, wie er Mimi genannt hat?“ Kopfschütteln. „Maria. Wir nennen sie alle Mimi und das steht auch auf ihrem T-Shirt. Woher kannte er also ihren richtigen Namen?“ Die Frauen schauten sich gegenseitig an. Nur die Diebin schaute zu Boden. „Ich wette sogar, dieser Ben ist mit einer von uns verwandt. Ein Bruder oder so. Zumindest kommen Segelohren nicht in so vielen Familien vor.“ Antonia strich sich hastig die Locken ins Gesicht. Sie wurde rot. Alexandra trat auf sie zu. „Warst du das? Gib es zu?“ Mimis Kollegin versuchte zu fliehen, doch Hubbi griff
Steuerberatung Rechtsberatung
nach ihr und bekam ihre Jacke zu packen. Dann entriss sie ihr die Tasche, die überraschend schwer war. Zum Erstaunen der Frauen fanden sich darin alle Portemonnaies. Hubbi war darüber genauso erleichtert wie der Geschäftsführer der Bar, der in diesem Moment an ihren Tisch kam. Den ersten langen Krimi „Kassensturz - Hubbis erster Fall“ gibt es als Ebook und Taschenbuch bei Amazon. Mehr Infos zu Hubbi finden Sie im Internet unter www. hubbi-ermittelt.de oder auf Pia Mesters Facebook-Seite www.facebook.com/PiaMesterAutorin/
Große Auswahl an Brautschmuck und AntragsFür die größte ringen Zielgruppe der Welt: Menschen die lieben
Wirtschaftsprüfung Unternehmensberatung Beteiligungen JÜTTENSTRASSE 8 . 58840 PLETTENBERG INFO@PRANGE.ORG . WWW.PRANGE.ORG
78
10% Rabatt Neue Straße 3 58840 Plettenberg Tel. 02391 - 3304
KOMPLETT KOMPETENT
Die lokale Online-Zeitung fürs Lennetal. guten-tach.de/lennetal
Am Hohlen Stein 28 58802 Balve Fon 02375-1025 Mobil 0171-2139847 www.lehmanncatering.de
Eiscafé Sagui
3 Kegelbahnen, Gesellschaftsraum für 30 Personen
Öffnungszeiten: di - fr ab 16 Uhr, sa ab 14 Uhr, so ab 11 Uhr, mo Ruhetag
Kaiserstr. 22 · 58840 Plettenberg · Tel. 0 23 91 / 60 60 90
Original italienischer Eis-Salon mit leckeren Eis-Spezialitäten. Maiplatz 2 Plettenberg Tel. 0 23 91 - 43 13
Frisur ist Kultur Frisörsalon · Katja Neumann
Bahnhofplatz 1 58840 Plettenberg Tel. 0 23 91/51 94 0 Mobil 01 60/99 17 00 87
79
EINFACH, LECKER: BIERWÜRSTCHEN Wie die BBCrew mit Gerstensaft Bratwürste veredelt
von Martin Büdenbender
tet werden. Umgekehrt wird ein Schuh raus. Weil „Bierwürste“ in den USA so beliebt sind, haben Tim und Sebastian die Zubereitung von „Beer Brats“ ausprobiert. Selbstverständlich mit Erfolg. Denn die Jungs von der Sauerländer BBCrew verstehen ihr Handwerk. „Beer Brats“ (Beer Braised Bratwurst) sind Bratwürstchen, die erst gegrillt und dann in Bier geschmort oder erst geschmort und dann gegrillt werden.
Ein Grillabend ohne Bier. Das geht gar nicht. Ein kühles Blondes schmeckt halt doppelt so gut, wenn etwas Leckeres auf dem Grill brutzelt. Der ein oder andere selbsternannte Grillchef löscht auch gerne mal die Grillwürstchen mit einem Schuss Gerstensaft ab. Ob das was bringt, muss jeder selber einschätzen. Wie man sein Pils nicht nur zum Durstlöschen einsetzt, sondern tatsächlich wirkungsvoll für die Zubereitung der Bratwürste benutzen kann, wissen vor allem die amerikanischen Grillfreunde. Kurioserweise denkt man aber auf der anderen Seite des großen Teiches, dass „Beer Brats“ nach original deutschen Rezepten zuberei-
Was ist bei der Zubereitung von Beer Brats zu beachten? Die „richtige“ Wurst gibt es bei der Zubereitung nicht. Egal ob eine Mettwurst verwendet wird oder eine grobe Bratwurst, eine feine Bratwurst, eine Merguez oder eine Chorizo: „Erlaubt ist was gefällt und schmeckt!“, empfehlen Tim und Sebastian Bei der Wahl der Biersorte sollte man von sehr herben Bier absehen und eher zu einer malzigen Variante greifen. Tim und Sebastian haben sich für ein Sauerländer Märzen entschieden. Das wird komplett im Sauerland gebraut, abgefüllt und vertrieben. Sogar die Holzkisten, in denen es verkauft wird, werden im Sauerland hergestellt. Für Beer Brats eignen sich allerdings auch Altbiere oder, als alkoholfreie Variante, Malzbiere.
Hier finden Sie Ihren Traumboden
Wand- und Deckenpaneele Innen- und Glastüren Parkett und Dielenböden Laminat und Korkböden Design-Vinylböden Teppichböden
Herscheider Landstraße 2-4 · Telefon 0 23 51/2 78 84 www.parkett-welt-wagner.de
80
Beer Brats „Sauerland Style“ Für die Beer Brats: 5 Würstchen, 5 Hotdog Brötchen 1 große Flasche Bier 150g Käse (Gouda oder Cheddar) 3 große Zwiebeln, 3TL Zwiebelmarmelade Thymian, Piment, Salz & Pfeffer, Butter Zwiebeln schälen und in gleichmäßige Scheiben schneiden. Etwas Butter in eine Pfanne geben und die Zwiebeln hinzufügen. Sind die Zwiebeln angeschwitzt werden sie mit Salz, Pfeffer und Piment gewürzt, außerdem kommt jetzt die Zwiebelmarmelade dazu. Anstelle der Zwiebelmarmelade kann auch etwas Zucker oder Honig verwendet werden. Alles zusammen wird nun mit Bier abgelöscht und einmal durchgerührt. Wenn das Bier kocht kommen die Würstchen dazu. Diese sollte man vorher etwas einstechen, damit das Bier gut in die Würste eindringen kann. Bei geschlossenem Deckel des Grills müssen die Würstchen nun etwa fünf bis zehn Minuten lang kochen, ehe Sie wieder (zusammen mit den Zwiebeln) aus der Pfanne genommen und zur Seite gestellt werden. Nun wird nach und nach der geriebene Käse zum eingekochten Bier gegeben und etwas Thymian hinzu gegeben. Unter ständigem rühren sollte nun eine cremige Soße entstehen, die zum Ende hin noch mit etwas Zucker, Salz und Pfeffer abgeschmeckt wird. Zu guter Letzt werden die Würstchen bei direkter Hitze angegrillt. Zum Anrichten schneidet man ein Brötchen in der Mitte etwa zwei Drittel ein, gibt die Wurst dazu und beträufelt alles mit der Bier- Käsesoße. Als Topping kommen die geschmorten Zwiebeln oben drauf. Guten Appetit!
FAHRRADTOUR AM MEER Diesmal sollte es kein normaler Urlaub werden, sondern eine Woche gefüllt mit sportlichen Aktivitäten. Ist ja okay. Gleich am ersten Tag war eine Fahrradtour von ca. 18 Kilometer über Land von Büsum über Wesselburen zum Eidersperrwerk und wieder zurück geplant. Also 36 Kilometer. Ich finde Fahrradfahren richtig toll, aber ich muss es wohl etwas übertrieben haben, denn mir tat der Po bereits am Eidersperrwerk so weh, dass ich ihn liebend gern gegen einen neuen eingetauscht hätte. Nachdem wir das Sperrwerk, übrigens ein Wunderwerk der Technik, und ca. eine Million Vögel besichtigten, sollte die Rückfahrt am Meeresufer entlang verlaufen. Das war mir sehr Recht, zumal diese Strecke kürzer ist. Natürlich hatten wir Gegenwind, so dass ich den Eindruck bekam, stetig bergauf zu fahren. Ruckzuck war ich konditionell aufgebraucht. Bald machte mir das Schafshaufen umfahren keinen Spaß mehr, da das sowieso nicht wirklich klappte und mein Fahrrad nach kurzer Zeit reichlich bekleckert war. Ich dachte an die TV-Serie „Shaun das Schaf“ und bekam den Eindruck, dass sich die Schafe rechts und links am Wegesrand augenzwinkernd unterhielten und über mich kicherten. Das auch noch. Nachdem mir dreimal eines dieser technisch genial durchdachten Klapptore in den Waden hing, habe ich mich meinem Schicksal kampflos ergeben. Ich war so k.o! Und kein Quadratmeter saubere Wiese, keine Bank, auf der man sich mal im Liegen (sitzen ging ja schon lange nicht mehr) ausruhen konnte. Dann aber kam ein Streckenabschnitt, der mich aus meiner Leidenslethargie, wenigstens zeitweise, erlöste. Ein Schild: Betreten verboten! Der „Armeleutestrand“. Hier sieht man Menschen, die so arm sind, dass sie noch nicht einmal Kleidung anhaben. Müssen nackig
rumlaufen. Und werden fuchsteufelswild, wenn man ihren Bereich mit Klamotten betritt. Da ich den angezeigten empfohlenen Umweg absolut scheute, riet ich meinen Freunden sich auszuziehen und nackt durch diesen Uferabschnitt zu fahren. Aber bitte auf zwei Sachen achten: erstens auf die Speichen (man kann sich denken warum, bei kühlerem Wetter ist das nicht nötig) und zweitens, dass sich alle wieder anziehen nach dem Verlassen dieses Gebietes. Sonst gibt es Komplikationen auf der anderen Seite. Alles klappte bestens und uns wurde sogar freundlich gewunken als wir, selbst ich, lachend durch die eigentlich verbotene Zone radelten. Jetzt war es nicht mehr sehr weit bis zur Heimstation. Aber als die Idee aufkam, noch eine abendliche Wattwanderung zu unternehmen, klinkte ich mich aus. Ich kochte mir eine Badewanne voll Kamillentee und blieb bis zum Ende unserer aktiven Freizeitgestaltung darin sitzen... nein, liegen.
Sie können kochen... Wir können Küchen! n Sie: Bei uns finde - Beratung - Planung Einbau - Lieferung u. ung er si - Moderni he üc K n te Ihrer al und die dazugehörigen Elektrogeräte mit eigenem Kundendienst. ...und das, seit über 40 Jahren! Hasenhelle 2 •58791 Werdohl T 02392 4227 •F 02392-4229 www.elektrohaus-armbrecht.de Wir sind für Sie da: Montag - Freitag 09.00 - 18.00 Uhr l Samstag 09.00 - 13.00 Uhr
Impressum „Mami, was für ein Paket?“, wollte Jonathan wissen und hüpfte auf und ab.Komplett Verlag HERAUSGEBER: „Möchtest du nicht noch eine Runde rutschen, bevor wir Postadresse: Am Galgenhagen 13, 58840 Plettenberg fahren, mein Kleiner?“ 02391/606376 tel, 02391/606375 fax „Auwww.komplett-magazin.de, ja!“, rief er und rannte davon. info@komplett-magazin.de „Woher wusstest du das? Und wie hast du das gemacht?“, flüsterte Manuela. REDAKTION: verantwortlich Bernhard Schlütter „Bio-Leistungskurs, weißt du nicht mehr?“, sagte Hubbi, Redaktionelle Mitarbeit Pia Mester, Martin Büdenbender, Detlef Schlüchtermann, „Vererbungslehre?“ Rüdiger Kahlke, Uwe Tonscheidt, Cristin Schmelcher, Manuela schüttelte den Kopf. Martin Droste, Wolfgang Teipel, Ai-Lanbegann Na-Schlütter „Also“, Hubbi, „es gibt Merkmale, die vererben redaktion@komplett-magazin.de sich dominant und andere rezessiv. Braune Augen sind doGESTALTUNG: minanter als blaue Augen. Besonders, wenn die Vorfahren Heiko Höfner, www.perfect-art.de ebenfalls alle braune Augen hatten. Deine Eltern haben DRUCK: braune Augen, deine Schwiegereltern www.groll-druck.de, Meinerzhagen und du und Boris auch…“ ERSCHEINUNGSWEISE: „…nur Jonathan nicht.“ zweimonatlich (Januar, März, Mai, Juli, September, November), Preis/Schutzgebühr 3,80 Euro. „Genau. Aber Robin hat blaue Augen.“ Abonnement: Manuela zog eine Schachtel Zigaretten aus der Tasche Abo gilt für ein Jahr/sechs Ausgaben und21zündete eine an. Ihre Finger zitterten. war Euro zzgl.sich Versandkosten (Heft-Einzelpreis 3,50 „Es Euro); Heft du undmir einBedingungen Ausrutscher.auf Ich dem liebeAbo-Bestellformular Boris wirklich. Dasim musst unter www.komplett-magazin.de glauben.“ ISSN: Hubbi nahm ihre Freundin in den Arm und hielt sie einen 2363-6777 Moment fest. „Das tue ich.“ ANZEIGENVERWALTUNG: „Danke, Hubbi“, flüsterte sie. Komplett-Verlag
Ihr Urlaub ist unsere Leidenschaft!
Ihr Weg zum Urlaub! Ihr Reiseland-Team aus Plettenberg
Amtliches Reisebüro DER Grünestr. 11 • 58840 Plettenberg Tel.: 02391 4027/8/9 • Fax: 02391 4443 E-Mail: info@arp-touristik.de • www.reiseland-plettenberg.de Inhaber: Thorsten Schröder
Bernhard Schlütter, Heiko Höfner Am Galgenhagen 13, 58840 Plettenberg 02391/606376 tel · 02391/606375 fax anzeigen@komplett-magazin.de Horst Hanke, Graf-Engelbert-Str. 21, 58809 Neuenrade, 02392 6337 tel, h.hanke@hanke-werbung.de
Am sichersten. Teckentrup.
Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/13, gültig ab 1. Oktober 2013. Redaktions-/Anzeigenschluss: 15. Februar, 15. April, 15. Juni, 15. August, 15. Oktober, 15. Dezember für die jeweils nächste Ausgabe
Copyright/Haftung: Alle in diesem Magazin veröffentlichten Beiträge, Bilder, vom Verlag gestalteten Anzeigen und graphischen Elemente sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit Genehmigung und gegebenenfalls gegen Honorarzahlung weiterverwendet werden. Es wird keine Haftung übernommen für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und sonstige U n te r l a g e n , f ü r d i e R i c h t i g ke i t bz w. Vo l l st ä n d i g ke i t von Terminangaben, den Inhalt geschalteter Anzeigen und angegebener Internetadressen sowie für Satz- und Druckfehler. Veranstalter, die honorarpflichtige Fotos zur kostenlosen Ankündigung ihres Programms an Komplett übergeben, sind für die Forderungen des Urhebers selbst verantwortlich. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Bei Verlosungen/Aktionen ist der Rechtsweg ausgeschlossen.
Am sichersten. Sicherer. Sicher.
Basispaket ab UVP *
989 €
inkl. MwSt., ohne Montage
*
Das nächste Komplett-Magazin erscheint am 3. November.
MAINZ Sicherheitstechnik Viktoriastraße 1 · 58840 Plettenberg Tel. 02391/1761 · Fax 02391/1760 info@mainz-sicherheitstechnik.de
www.mainz-sicherheitstechnik.de
Alter ist einfach. Wenn man sich mit der passenden Vorsorgestrategie auch bei niedrigen Zinsen auf die Zukunft freuen kann. Sprechen Sie mit uns.
www.spk-mk.de