AUGUST– OKTOBER 01_ 2009 10 DANIEL HARDING_ Jenseits der Routine WALTRAUD MEIER _ Leidenschaft und Intellekt MARISS JANSONS_ Mit vollem Einsatz WAYNE SHORTER_ Jazzlegende unter Strom
DAS MAGAZIN DES KONZERTHAUS DORTMUND
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_hörbar
DER PARTNER
DIE HAUPTSPONSOREN
DIE SPONSOREN
DIE CO-SPONSOREN
DIE STIFTUNGEN / FÖRDERER
DANKE AN DIE SPONSOREN. DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.
_editorial
DABEI SEIN IST ALLES _ Erfrischt komme ich aus dem Sommer zurück. Und voller Vorfreude auf die neue Saison. Man kann es sich gar nicht mehr vorstellen – Dortmund ohne Konzerthaus. 5000 Abonnenten ohne Heimat. Grauenvoll. Aber zum Glück ist ja alles ganz anders. Und wir in Dortmund nennen eines der schönsten Konzerthäuser der Republik unser Eigen. Seit nunmehr sieben Jahren bieten wir Musik auf höchstem Niveau. Unsere »Dortmunder Dramaturgie« kommt gut an, beim Publikum, den Künstlern und Geldgebern. Mit mehr als 1.300.000 € verbuchen wir einen neuen Rekord aus Sponsoren- und Stiftungsgeldern, Beiträgen unserer Freunde, Botschafter und
auch des Landes Nordrhein-Westfalen für unser Programm. Und diese Mittel setzen wir für die Musik ein. Wunderbar. Das Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam unter seinem charismatischen Chef Mariss Jansons sorgt am 6. September zur Saisoneröffnung für das erste Highlight. Ende Oktober setzen wir die NRW-Residenz mit dem Mahler Chamber Orchestra fort. Daniel Harding steht dann für die konzertante Aufführung des zweiten Akts aus Richard Wagners »Tristan und Isolde« am Pult. Ein ausführliches Porträt des Dirigenten finden Sie in dieser hörbar. Übrigens, erstmalig in der Geschichte des KONZERTHAUS DORTMUND mussten wir unseren Orchesterzyklus I – Meisterkonzerte wegen »Überfüllung« bei den Abonnements schließen. Er ist schlicht ausverkauft. Wie gut, dass wir zwei Meisterkonzert-Zyklen haben. Stolz bin ich auch auf die Entwicklung der »Jungen Wilden«. Kaum ist die erste Generation flügge geworden, sorgt schon die zweite Staffel mit acht neuen Künstlern für Furore. 40% Abonnementzuwachs in dieser Reihe sprechen eine deutliche Sprache. Nicht nur wir finden: Klassik wird kaum aufregender dargeboten als in dieser Reihe. Ich freue mich auf die neue Saison. Denn es macht Spaß dabei zu sein: »So klingt nur Dortmund«.
FOTO: SUSE WALCZAK
Benedikt Stampa Intendant und Geschäftsführer des KONZERTHAUS DORTMUND
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_einblick
»Beim Singen erlebe ich Dinge, die ich nie kennengelernt habe.«
FR 25.09.2009 Lura & Band Das neue Album »Eclipse« bezeugt erneut das sichere Talent und die natürliche Eleganz der Sängerin.
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20.00
_inhalt
Editorial
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Einblick
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Inhalt
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Meldungen /Tipps
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O sink hernieder, Nacht der Liebe
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Waltraud Meier über ihre Dortmunder Zeit, Wagner und ihre Zusammenarbeit mit dem Mahler Chamber Orchestra
Lust am Entdeckertum Daniel Harding und sein Mahler Chamber Orchestra – ein Perpetuum Mobile
Der Mann, der Öl ins Feuer gießt Fühlt Musik mit jeder Faser seines Körpers: Mariss Jansons
Zwischen Afrika und Venedig Sabine Meyer und das Tonhalle-Orchester Zürich entführen in Klang- und Bildwelten
Den Löwen geweckt Wie sich Antoine Tamestit auf dem Weg zum Cello in die Bratsche verliebte
Angebot aus Spanien Das Cuarteto Casals vermittelt Musik mit Spontaneität und künstlerischer Sorgfalt
Shorters Fusionen Der legendäre Saxofonist Wayne Shorter stellt sein Akustik-Quartett vor
Neugierig auf Klang und Körper Janine Jansen und Martin Fröst bringen Bewegung in die Klassik-Szene FOTO: RITA CARMO · TITELFOTO: HARALD HOFFMANN/DG
Schön, gute Freunde zu haben Alte Freunde des Konzerthauses mit neuem Namen
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_aktuelles
_porträt
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_programm
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Haus und Verkauf
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Briefe
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Ausblick und Rätsel
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_dialog
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_aktuelles Neue Tickets Ein neues Kleid für unser Ticket. Zur neuen Saison
müssen sich die Besucher des Konzerthauses auf
eine Neuerung einstellen: Die Eintrittskarte zum musi-
kalischen Erlebnis wird neu gestaltet. Das neue Kon-
zerthaus-Ticket wird übersichtlicher und aufgeräumter.
Die entscheidenden Daten, wie Veranstaltungstitel, Datum, Reihe und Platz werden auf weißem Grund und da-
mit sehr gut lesbar sein. Der Kartenhintergrund präsentiert sich ruhig und rundet die neue Gestaltung ab. Die
Darstellung der Eintrittskarte passt sich dem Motto der
aktuellen Saison »Fühlen Sie Musik wie nie zuvor« an.
Klassik Lounge – WechselBar Am 28.10.09 erwartet geneigte Konzert- oder Clubgänger ein besonderer Abend mit dem Mahler Chamber Orchestra. Im Vorfeld der konzertanten Aufführung von
»Tristan und Isolde« am 30.10.09 im KONZERTHAUS DORTMUND und im Rahmen der NRW-Residenz, die
BESETZUNG: Schüler erobern das Konzerthaus beim »Freischütz«
in Zusammenarbeit mit den Philharmonien Essen und
Köln realisiert wird, spielen Musiker des MCO im neu-
en FZW. Das traditionsreiche Dortmunder Freizeitzentrum West, kurz FZW, zieht momentan in sein neues
Jugendlicher Jägerchor
lassen also den Konzertsaal und tragen die klassische
geht Max ein gefährliches Bündnis mit dem Teufel ein? Was hat es
Domizil am Dortmunder U. Die Musiker des MCO verMusik hinaus. Im Club des neuen FZW werden Sie auf DJ Canisius treffen, der klassische Musik auflegt, zu
Wo ist die Wolfsschlucht und wieso sollte man sie meiden? Warum mit den Freikugeln auf sich und was ist der Probeschuss? Mit diesen
und anderen Fragen beschäftigten sich im Mai knapp 200 Dortmun-
der ein Videokünstler eine visuelle Untermalung liefert.
der Schüler im Vorfeld der konzertanten Aufführung der Oper »Der
den Abend und sorgen mit klassischer Musik für gute
theaterpädagogin Iris Winkler begaben sich die Schüler auf Fantasie-
Die Musiker des MCO veredeln mit ihrem Live-Auftritt
Stimmung beim jungen Publikum.
Freischütz« von Carl Maria von Weber. Unter der Leitung von Musikreisen und schlüpften selbst in die Rollen der handelnden Personen
der Oper. So vorbereitet, besuchten sie abschließend die Generalprobe und verfolgten gebannt die Musik. Die positive Resonanz hatte
Rekord beim Abonnementverkauf Das Konzerthaus freut sich über die weiter steigenden
Folgen und so kommt die nächste Gelegenheit für die etwas anderen Einführungen schon bald. Zu den nächsten Konzerten des MCO
im Oktober und November sind bereits weitere Workshops geplant,
Abonnentenzahlen. Es wurden im Vergleich zu den Vor-
darunter auch ein Angebot für Erwachsene: Am 10.10.2009 wird »un-
Abo-Reihen sind bereits im Juni ausgebucht gewesen,
an der Volkshochschule Dortmund in die Oper »Tristan und Isolde«
jahren so viele Abos wie nie zuvor verkauft. Einige der
in vielen Abo-Reihen sind nur noch wenige Plätze ver-
fügbar. 06
ser« Programmheftautor Ulrich Schardt mit einer Wagner-Werkstatt
einführen. Infos unter http://vhs.domap.de
CD-Tipp
Pop-Abo goes Juicy Beats Schon zum 14. Mal wurde am 1. August 2009 der Westfalenpark in Dortmund zur
riesigen Spielwiese erstklassiger Musiker und ihrer Anhänger. Das Juicy Beats, ursprünglich ein Festival für elektronische Musik, wurde bald zu einer anerkannten Plattform für
anspruchsvolle Musik der verschiedensten Genres. Mehr als 300 Künstler auf 17 Bühnen und Tanzflächen brachten den Westfalenpark zum Beben und nicht nur unsere
Pop-Abo-Noten waren wieder einmal mittendrin. Das KONZERTHAUS DORTMUND war
sogar erstmals mit einer eigenen Bühne vertreten, der Ananas. Dort präsentierte das
Konzerthaus unter anderem das französisch/amerikanische Folkrock-Quintett Moriarty
und lud in den Abendstunden zum Tanz mit Bodi Bill ein.
MAKING-OF: INSTRUMENSCH
FRUCHTIG: DIE KONZERTHAUSBÜHNE BEIM JUICY BEATS 2009
Bauchschlagzeug und Zehenklavier Bereits in den vergangenen Jahren wurde die neue Saison am KONZERTHAUS DORT-
MUND stets auch mit einem Film eingeläutet, der das Motto der Saison in bewegte
Bilder umsetzte. Auch das Motto der Saison 2009 I10, »Fühlen Sie Musik wie nie zu-
vor«, sollte wieder in einem Film visualisiert werden. Nach den animierten Filmen der vergangenen drei Jahre entstand der aktuelle Film »Instrumensch« erstmals nicht am
Computer, sondern auf der Konzerthaus-Bühne. Ein 20-köpfiges Filmteam drehte einen ganzen Tag lang mit sieben Schauspielern. Das Ergebnis kann sich wieder sehen
FOTO: SONJA WERNER
lassen – nämlich zum Beispiel auf www.instrumensch.de. Übrigens: Auch der Film
»Black Poem« der vergangenen Saison wurde, wie schon sein Vorgänger »Symphony in Red«, vom Art Directors Club mit einem »Goldenen Nagel« in der Kategorie Musik
und Sound-Design ausgezeichnet.
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von Ina Jaskolski Auszubildende Veranstaltungskauffrau Der nigerianische Schlagzeuger, Komponist und Songschreiber Tony Oladipo Allen gilt als einer der Begründer des Afrobeat. Nachdem der 69-Jährige 2007 als Teil der Band The Good, The Bad & The Queen zusammen mit Damon Albarn, Paul Simonon und Simon Tong den Versuch unternahm, europäische und afrikanische Musik auf einem Album zu vereinen, besinnt Allen sich nun zurück auf seine Wurzeln. Als einer der wohl einflussreichsten Musiker seines Kontinents ist er selbst von verschiedenen Stilrichtungen geprägt: Highlife, Funk und Soul, Jazz und traditionelle nigerianische Trommeln. Das neue Album »Secret Agent« ist im Juni ’09 bei World
FUNKY: Ina Jaskolski
Circuit erschienen, eingespielt mit Allens erprobter Tourband in Lagos – dort, wo er in seiner Jugend seinen ganz eigenen Rhythmus schuf. Vielleicht trägt dieser Umstand dazu bei, dass seine aktuelle CD jetzt wieder mehr nach traditionellem Afrobeat klingt als die letzten Veröffentlichungen. Schlagzeuger Allen treibt diese Musik an, verbindet Rhythmen miteinander. Kurzum: ein energiegeladenes Album, das Spaß macht. Tony Allen, Secret Agent World Circuit (Indigo) 2009
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_aktuelles
O SINK HERNIEDER, NACHT DER LIEBE »München leuchtet« – vor allem an diesem strahlenden Sommertag, an dem Waltraud Meier – international die wohl renommierteste Wagner-Sängerin unserer Zeit – zum Interview in ihre Schwabinger Wohnung eingeladen hat. Sie erinnert sich an ihr frühes Engagement in Dortmund, erzählt über Wagner und über ihre Verbindung zum Mahler Chamber Orchestra, mit dem sie am 30. Oktober den zweiten Akt aus »Tristan und Isolde« aufführen wird. _Sie sind durch Hans Wallat von Mannheim aus nach Dortmund gekommen? Ja, als ich nach Mannheim ging, war ich 21 und habe dort schon Azucena, Erda, Fricka usw. gesungen. Herr Wallat war schließlich der Ansicht, es sei Zeit für eine Konsolidierung. Ob ich nicht Lust hätte, in Dortmund vorzusingen. Er konnte mir die Stelle ja nicht so geben, sondern ich habe wirklich offiziell vorgesungen. Und es hat geklappt. Haben Sie noch Erinnerungen an die Zeit? An die Menschen, an meine Garderobiere, an meine Maskenbildnerin, an den Requisiteur. Durch die Menschen gab es eine Wärme – sie sind wunderbar in Dortmund, ganz offen und ehrlich. Ich habe in Dortmund z. B. die Eboli gesungen und meine erste Kundry – noch knapp vor Bayreuth. Ohne Druck konnte ich die Partien lernen; insofern war es ein großes Glück. Wenn ich jetzt an so manche jungen Sänger denke, die ihre ersten großen Erfolge landen… hoffentlich passen sie auf! Heute wird man sofort durch die Welt gejagt: Jeder will einen damit haben. Und ich finde das ganz, ganz gefährlich. Die Karrieren werden kürzer und kürzer. Für zwei Semester hatten Sie ein Anglistik- und Romanistikstudium begonnen. Dann kam von Ihrem Gesanglehrer, dem Chordirektor am Würzburger Theater, ein Angebot. 08
Ja, er hat mich gefragt, ob ich Lust hätte vorzusingen. Natürlich hatte ich Lust. Dann bekam ich die Stelle und irgendwie waren die Weichen damit gestellt. Es ging so schnell... veni, vidi, vici. So war’s. Das Darüber-Nachdenken kam erst viel später. Man macht einfach Musik und es ist immer mit einer Freude verbunden. Ich war in Chören und hab gesungen und gesungen. Das mache ich heute noch oft so: Hinausgehen und singen, mit einer Botschaft oder einem Inhalt. Und ich möchte etwas mitteilen und möchte etwas vermitteln. Ihr Elternhaus war auch musikalisch? Da wurde viel gesungen, einfach so. Es war Freude und Lebensausdruck. Aber ich muss immer wieder betonen, dass niemand in meiner Verwandtschaft – quer und schräg – Profi war. In Dortmund haben Sie mit der Kundry 1982 debütiert und ein Jahr später mit dieser Partie auch in Bayreuth Ihren großen Durchbruch erzielt. Ich habe im Herbst in Bayreuth angerufen, frech wie ich war. Es sei geschlossen, war die nüchterne Auskunft. Ich solle mich im März, April, Mai melden. Das habe ich dann auch getan und habe einen Termin mitten in der Festspielzeit bekommen. Wolfgang Wagner saß dabei. Nach dem Vorsingen bat er mich, ich möge noch einen Tag bleiben, morgen käme James Levine. Dabei wollte ich längst in den Urlaub fahren! Am nächsten Tag war es das gleiche Spiel: Ich sang Levine vor, der sich dann wünschte, mit mir weiter zu arbeiten. Wolfgang Wagner und James Levine waren sich einig, dass ich die Kundry singen sollte. Und Götz Friedrich als Regisseur musste dann noch über das Telefon überzeugt werden. Heute können Sie sich aussuchen, was Sie künstlerisch interessiert. Was ist das Attraktive an dem Dortmunder »Tristan«-Projekt? Ich finde den Konzertsaal super. 2004 habe ich ja schon im
»Den richtigen Ausdruck muss man wirklich in dem Moment erfinden. Sie müssen es ganz neu sagen.« Konzerthaus einen Liederabend gegeben und da war ich wirklich verblüfft: Es klingt großartig! Es macht einfach Spaß, dort zu singen, einfach weil ich das Gefühl mag, dass der Klang sich entwickelt, wenn man den Mund aufmacht. Also, Dortmund ist schon toll. Und natürlich auch das Mahler Chamber Orchestra, das ich furchtbar gern mag. Man hat den Eindruck, dass es etwas Frisches an sich hat, weil die Musiker immer wieder aufs Neue zusammen kommen; sie sind noch so neugierig und noch nicht so satt. Das überträgt sich. Und qualitativ sind sie einfach hervorragend. Wie funktioniert Ihre Zusammenarbeit mit Daniel Harding? Jeder von uns bringt etwas mit. Ich glaube, die Kunst besteht immer darin, mit etwas zu kommen, etwas anzubieten und offen zu bleiben. Wir kennen uns gut und so freuen wir uns sehr aufeinander.
Waltraud Meier • 1980 – 1983 Engagement am Theater Dortmund und erste Erfolge in großen Partien • 1983 begann sie ihre Weltkarriere bei den »Bayreuther Festspielen« als Kundry in Wagners »Parsifal« • sie ist seit dieser Zeit regelmäßiger Gast auf den Opernbühnen der Metropolen London, New York, Mailand und Paris • 1993 – 1999 in Bayreuth als Isolde in der »Tristan«-Inszenierung von Heiner Müller • 2003 erhält sie einen Grammy für Ihre Leistung als Venus in der Einspielung des »Tannhäuser« • bis heute gilt sie in den Rollen der Kundry, Isolde, Ortrud, Venus und Sieglinde als eine international
Sobald man an die Isolde denkt, denkt man zwangsläufig auch an Sie. Was ist das für eine Frau, ist sie stark, ist sie schwach?... Alles zusammen. Denn die Stärke besteht darin, dass sie auch schwach ist. Dass sie wirklich zeigt, wie verletzt sie ist. Ich finde, im ersten Akt verändert sie sich deutlich. Das ganze Frau-Sein ist in dieser Figur enthalten. Im ersten Akt steht sie vor dem Selbstmord, sie ist am Ende von jeglichem Lebenswillen angelangt, wünscht sich, nur noch einmal mit Tristan zu sprechen. Keiner von beiden gibt zu, was ist. Jeder denkt vom anderen, dass er ihn hasst. Und erst als sie zu sterben glauben, offenbaren sie sich. Den zweiten Akt finde ich so wunderbar in seiner Entwicklung von Leidenschaft zu Liebe, weil der Unterschied so deutlich herauskommt. Zunächst begegnen sie sich in Leidenschaft, und erst indem sie sagen: »Ich will Dich kennen lernen. Wer bist du eigentlich?« und sich dann auch wirklich zueinander bekennen, entsteht die Liebe. Wie menschlich Tristan dadurch wird, der sich die Liebe zunächst nicht eingestehen wollte. Und eigentlich erst durch dieses Bekenntnis kann Isolde ihn wirklich annehmen. Der Dialog ist fantastisch – und es ist genial komponiert!
gefragte Wagnerinterpretin
Das Interview führte Jan Boecker. _hörbar 01_2009 10
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_porträt
LUST AM ENTDECKERTUM _hörbar 01_2009 10
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_porträt
Die üblichen Kategorien scheinen außer Kraft gesetzt. Überstunden, Ruhezeiten, Freizeitausgleich, Tarifgehalt – beim Mahler Chamber Orchestra, kurz: MCO, offenbar Fremdwörter. Ein Orchester, das sich und seinen Dirigenten Daniel Harding beständig anheizt, immer weiter vorantreibt. Muss es auch, denn das MCO ist ohne festen Wohnsitz. Von Anfang an.
FR 30.10.2009 Zeitinsel I – Mahler Chamber Orchestra
Tristan und Isolde Waltraud Meier Isolde Lance Ryan Tristan Mihoko Fujimura
Brangäne
Franz-Josef Selig König Marke Michael Vier Melot, Kurwenal Mahler Chamber Orchestra Daniel Harding
Dirigent
Richard Wagner Vorspiel und 2. Akt aus »Tristan und Isolde« (konzertante Aufführung)
20.00
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_1997. Einige Mitglieder des Gustav Mahler Jugendorchesters stehen vor ihrem Abschied. Aus Altersgründen passen sie nicht mehr in ein Jugendorchester. Dagegen kann selbst Gründervater Claudio Abbado nichts unternehmen und so schlägt er den so jung zu alt gewordenen Musikern vor, ein eigenes Orchester zu gründen. Abbado selbst sorgt für Starthilfen, indem er Einladungen nach Ferrara und Aixen-Provence vermittelt. Um den großen Plänen das nötige Gewicht zu verleihen, wird Abbado erster Chefdirigent. Der Zufall will es, dass beim »Festival d’Aix-en-Provence« mit Stéphane Lissner gerade ein neuer Chef die Leitung übernommen hat, der auf der Suche nach einem Orchestra in Residence ist. Auf Anhieb bekommt das MCO einen festen Platz im internationalen Festspielzirkus. Und bereits die erste Produktion, Mozarts »Don Giovanni«, wird zum Triumph. Abbado überlässt das Dirigentenpult seinem Assistenten, einem damals noch ziemlich unbeschriebenen Blatt: Daniel Harding. Harding, der in der Öffentlichkeit oft eher Scheue, wird 1998 Musikdirektor beim MCO; seit letztem Jahr ist er Principal Conductor und dirigiert rund ein Viertel aller Projekte. »Diese Leute sind wie ein Spiegel. Sie zeigen mir sofort, was ich richtig und was ich falsch gemacht habe«, schwärmt Harding von diesem Orchester, in dem auch seine Frau, Béatrice Muthelet, als Solobratschistin eine künstlerische Heimat gefunden hat. Wer erlebt, wie Harding am Pult dieses Orchesters aufblüht, wie er seinen schmalen Körper dehnt und biegt, wie er sich auf Zehenspitzen schraubt und dabei die Arme durch die Luft wirbelt, glaubt gern, dass hier über Jahre eine künstlerische Symbiose entstanden ist. Mit dieser pulsierenden Energie, akzentscharf und doch elastisch in seinen Phrasie-
»Nur zwei Dinge können dich besser machen:
FOTO: HARALD HOFFMANN/DG
du selbst und die Zeit.« rungen, treibt Harding die Musik voran. Wenn er Sänger zu begleiten hat, weiß er die Stimmen durch die Partitur zu tragen. Das war nicht immer so, sein früher »Don Giovanni« kannte da, bei aller Anerkennung, Defizite. Doch bereits in »Così fan tutte«, ebenfalls für Aixen-Provence und mit der Regie von Patrice Chéreau, demonstrierte Harding, wie er an interpretatorischer Reife gewonnen hatte. Und das Orchester? Es hat von Anfang an sehr gut verstanden, mit allen Belastungen professionell umzugehen. Niemand klagt, wenn nach einem 18 -Stunden-Tag mit Generalprobe, Aufnahmesitzung und Konzert nachts um halb zwei schnell noch eine Pizza vertilgt wird, bevor am nächsten Tag dann die Weiterreise und auch die nächste Aufführung auf dem Plan stehen. Und selbst mit den Unwägbarkeiten eines Konzertalltags ist man inzwischen vertraut. Als Martha _hörbar 01_2009 10
Argerich mit dem MCO unter Abbados Leitung eines der Beethoven-Klavierkonzerte aufführte, schien ihr irgendetwas nicht mehr zu passen. Nach dem zweiten Satz murmelte sie zu Claudio Abbado etwas von »Aufhören« und von »Abbruch«. Doch sein nun nicht mehr gütiger, sondern in Strenge gemeißelter Blick konnte das Schlimmste verhindern. Das Orchester, ungerührt, spielte mit gewohnter Lebendigkeit weiter. Was also ist der Grund dafür, dass dieses Orchester so vital, so unbestechlich Musik zu machen versteht? Fagottistin Chiara Santi erklärt, dass niemand beim MCO eine feste Anstellung hat und man sich »nur während der Touren« sieht; »dadurch gibt es bei uns keinen Alltag und keine Routine. Wir kommen für die Musik zusammen, sie ist für uns das Wichtigste.« Die Musiker – in der letzten Saison waren es rund 150 an der Zahl – stammen aus
20 verschiedenen Ländern; an rund 180 Tagen des Jahres ist das Orchester unterwegs, spielt Konzerte und Opern in Europa und Übersee. Die vielen Reisen verhelfen nicht nur zu etlichen Bonusmeilen, sondern fördern auch die Offenheit für Neues. Lust am Entdeckertum, das zeichnet das MCO aus. Inzwischen ist auch die Logistik eine ganz andere als noch vor zehn Jahren; denn aus den Jung-Musikern sind Erwachsene mit Familien, mit Kindern geworden – auch die wollen, auf Wunsch, mit bewegt werden. Das erfordert ein Höchstmaß an Organisationsfähigkeit und Flexibilität. Jeder Musiker muss sich rechtzeitig überlegen, ob er an einem Projekt teilnehmen möchte oder nicht. Danach richtet sich die jeweilige Zusammensetzung des Orchesters. Anfangs hat sich das MCO vorwiegend im klassischen Repertoire getummelt, doch mittlerweile hat man sich nun vorgearbeitet, in die Romantik und bis zum Namenspaten Gustav Mahler. Von Eingrenzung allerdings möchte Daniel Harding nichts wissen: »Wir haben uns nie bewusst auf eine bestimmte Epoche beschränkt, sondern waren immer daran interessiert, uns neues Repertoire zu erschließen und unseren musikalischen Horizont zu erweitern, ihn weiterzuentwickeln.« Kein Wunder, dass man nun bei Wagner angelangt ist, dessen »Siegfried-Idyll« bereits im Jahr 2004 auf dem Programm des MCO stand. Cellist Philipp von Steinaecker blickt voller Spannung auf den nun neu ins Programm genommenen zweiten Akt von »Tristan und Isolde«: »Es wird sicher interessant sein zu entdecken, wie sehr Wagner die Traditionen und Konventionen des Theaters kennt und in seiner eigenen Sprache benutzt.« Der ursprüngliche Plan bestand darin, diesen Wagner auf historischen Instrumenten aufzuführen. Davon hat man Abstand genommen. Erst einmal – denn beim MCO ist nichts unmöglich. 13
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_porträt
Jewgeni Mrawinski war ein harter Hund, als Dirigent und als Lehrer. Auch einer seiner prominentesten Schüler hat das zu spüren bekommen: Mariss Jansons.
DER MANN, DER ÖL INS FEUER GIESST
_ Gründlichkeit ist auch für Jansons, den gebürtigen Letten, eine Tugend. Er nimmt sich die Zeit und denkt über manche Fragen gerne länger nach. Das passt zu ihm, als Mensch und auch als Künstler. Jansons sucht nie den vordergründig spektakulären Auftritt, dabei ist er eine der großen Dirigentenpersönlichkeiten der letzten Jahrzehnte. Fast schien seine Karriere beendet, als er binnen fünf Wochen zwei Herzinfarkte erlitt, einen davon auf offener Szene, nur wenige Takte vor dem Schlussakkord von »La Bohème«. Dann machte Jansons ein halbes Jahr Pause, lernte die Prioritäten neu zu setzen. Auch musikalisch hat diese Auszeit Spuren hinterlassen: »Heute kann ich auch ruhigere Musik mehr genießen und langsamere Tempi nun besser ausfüllen.« Das festzustellen sei eine große Überraschung gewesen. Doch von Selbstschonung ist Jansons längst wieder so weit entfernt wie die Erde vom Mond. Seit 2003 leitet er das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, _hörbar 01_2009 10
ein Jahr später wurde er zum Leiter des Koninklijk Concertgebouworkest in Amsterdam ernannt. Eine Herkulesaufgabe? Als die Anfrage aus Holland kam, habe er »sehr lange und sehr intensiv« überlegt, ob er dieses Orchester auch noch übernehmen solle oder nicht. »Schließlich fiel mir diese Entscheidung aber doch leicht – ich kann einem Orchester wie dem Concertgebouw keine Absage erteilen.« Zwei Punkte gaben den Ausschlag: sowohl die »fantastische Tradition« des Orchesters als auch die zuvor bereits über Jahre gewachsene Zusammenarbeit. Die Amsterdamer mit ihrem warmen Grundton, mit ihrem präzisen, rhythmisch jederzeit prägnanten Spiel und Mariss Jansons – das scheint zu passen. Etliche, inzwischen vom orchestereigenen Label produzierte Aufnahmen bestätigen das. Vor allem seine Leib- und MagenKomponisten, Strauss, Mahler und Strawinsky, klingen in diesen Mitschnitten so beredt, so vital und so differenziert wie kaum je zuvor. 15
_porträt
»Die Noten können sie alle. Aber die Noten sind
Wer weiß, vielleicht wagt er sich ja eines Tages noch einmal an einen zweiten Schostakowitsch-Zyklus... Für Mariss Jansons hat Dirigieren auch etwas mit dem Fluss von Energie zu tun. Es kommt ihm seltsam vor, dass er keinen Ton selbst erzeugt und trotzdem 100 Musiker auf sein Zeichen hin Klänge produzieren, die zueinander in einem Sinnverhältnis stehen. Er denke beim Dirigieren nur an die Musik und was er damit ausdrücken möchte. Während des Dirigierens, so Jansons, »ist man dem Komponisten am nächsten.« »Der Dirigent komponiert im Augenblick der Aufführung sozusagen mit, mit seiner ganzen Emotionalität, weit über die Noten hinaus. Das verstehe ich unter positiver Energie. Und diese ist eine gemeinsame mit allen Musikern: Sie nehmen auf und geben etwas zurück, du gibst noch etwas darauf – und so steigert sich die Intensität. Das ist wie ein Feuer, dem man Öl beigießt oder Luft beipumpt.« Diese Befeuerung der Musiker hat er schon ganz früh gelernt: von seinem Vater, der ebenfalls Dirigent war, von Hans Swarowsky, dem großen Wiener Musik-Lehrenden, von Karajan in Salzburg und eben von Mrawinski, den er 16
das erste Mal 1956 als Dreizehnjähriger traf. Bis zu dessen Tod 1985 arbeitete Jansons mit ihm zusammen. »Als ich ihn kennen lernte, arbeitete mein Vater mit ihm. Wir waren bei ihm zu Hause und ich war natürlich immer dabei, bei all dem, was gesprochen wurde. Während der zweimonatigen Sommerkonzerte im Süden trafen sich all die großen Künstler: Oistrach, Gilels, Richter und andere. Ich habe da schon als kleiner Junge alles mitbekommen über das Musikleben und alles, was dazugehört – auch Intrigen.« Von Mrawinski hat er gelernt, ein Orchester zu führen, »jedem Werk näher zu kommen, noch mehr auszudrücken.« Seine Rolle als »Orchestererzieher« vergleicht Jansons mit der eines Arztes, der Diagnosen stellt und nach richtigen Therapieformen sucht. Wer Jansons live erlebt, bekommt das auch physisch zu spüren. Mit jeder Faser seines Körpers lebt er die Musik, die unter seiner Leitung erklingt. Ein bisschen fürchtet man immer, dass er sich wieder ein wenig zu viel zugemutet hat. Vielleicht sollte er sich wieder die Worte seines Vaters in Erinnerung rufen: »Mariss, denke daran: Lieber ein gutes Konzert weniger als ein schlechtes mehr.«
SO 06.09.2009 Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam Mariss Jansons Dirigent Werke von Jean Sibelius, Joseph Haydn und Maurice Ravel
18.00
FOTO: MARKUS DLOUHY
eben nicht so wichtig.«
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ZWISCHEN AFRIKA UND VENEDIG
Mit dem Tonhalle-Orchester Zürich, seinem Chefdirigenten David Zinman und der Klarinettistin Sabine Meyer stehen am 28. Oktober 2009 unangefochtene Größen des Musiklebens auf der Bühne des Konzerthauses.
_ Größen sind diese Interpreten nicht primär im Sinne des medialen Starrummels – es fällt schon eher auf, wie wenig über die beiden zu erfahren ist. Trotzdem vermögen sie mit ihrer Musik nicht nur Hörer weit über den bekannten Kreis der Klassik-Begeisterten hinaus zu überzeugen, sondern sie setzen auch neue Maßstäbe in der Interpretationsgeschichte der Kompositionen, derer sie sich annehmen. Die Werke des Abends, das Klarinettenkonzert von Mozart und Mahlers Sinfonie Nr. 5, sind zugleich bedeutend für die Musikgeschichte _hörbar 01_2009 10
wie sie bezeichnend für das musikalische Wirken der Interpreten sind. 1995 begann die Zusammenarbeit zwischen dem Amerikaner David Zinman und dem Tonhalle-Orchester Zürich; unlängst wurde der Vertrag bis 2010 verlängert, sodass die Zusammenarbeit trotz einer Auszeit in der Saison 2007/08 inzwischen die drittlängste Periode in der Geschichte des Orchesters darstellt. Inzwischen hat David Zinman den Klangkörper an die Spitze der europäischen Orchester geführt, wobei immer wieder die intensive Beschäftigung mit einzelnen Komponisten wegweisend war. Fern von kurzlebiger EventKultur führt die langfristige vertiefte Auseinandersetzung mit komplexen Werkzyklen zu Interpretationen, die durch ihr Verständnis für die große Architektur der Werke ebenso bestechen wie durch ihre Tiefenschärfe und Detailgenauigkeit. Dabei werden diese Erkenntnisse stets durch lebendiges und energiegeladenes Musizieren vermittelt. Ein Kommentar aus der »Welt am Sonntag« zu den Sinfonien von Robert Schumann steht exemplarisch für die Musizierweise David 17
»Schnell die Finger zu bewegen ist keine Kunst. Intelligent muss man spielen.« Zinmans: »Dieser intelligente wie charismatische Dirigent durchschaut die Konstruktion der Musik Robert Schumanns genau, aber er verwandelt seine analytischen Erkenntnisse in fast körperlich spürbare Energie.« Im Jahr 1998 erregte die Gesamteinspielung der Sinfonien, Ouvertüren und Solokonzerte von Ludwig van Beethoven höchstes Aufsehen und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Es folgten 2001 die Orchesterwerke von Richard Strauss und drei Jahre später die Sinfonien Robert Schumanns. Im 18
Frühjahr 2007 erschien die erste CD der Mahler-Gesamteinspielung, die seither fortgesetzt wird. 2008 wurde die Aufnahme der 5. Sinfonie umgehend von der BBC zur »CD of the Week« ernannt und die renommierte »Neue Zürcher Zeitung« schrieb über die bisher erschienenen Teile des Zyklus: »Die Berliner Philharmoniker mit Claudio Abbado und das Tonhalle-Orchester mit David Zinman setzen in der Mahler-Interpretation Maßstäbe, die schwer zu überbieten sind.« Ergänzt wird das Programm durch eines der berühmtesten Solokonzerte überhaupt, durch Mozarts Klarinettenkonzert. Die Interpretin Sabine Meyer steht inzwischen auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und bürgt mit ihrem Namen für einfallsreiche und individuelle Projekte, wie die Zusammenarbeit mit dem Pianisten Fazil Say in Dortmund, ihre verschiedenen Ensembles oder auch das erfolgreiche Album »Paris Méchanique«. In früheren Jahren jedoch stand die Klarinette noch nicht im heutigen Maße im Zentrum des Interesses; nicht zuletzt Sabine Meyer hat sie in den Blickpunkt gerückt. Dabei war es gerade Mozarts Konzert, dessen Interpretation sie be-
_porträt
MI 28.10.2009 Tonhalle-Orchester Zürich David Zinman Dirigent Sabine Meyer Klarinette Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und Gustav Mahler
20.00
kannt machte; bis heute ist sie wegweisend für alle Klarinettisten, die sich mit dem Werk auseinandersetzen. Ihre klangliche Sensibilität setzte hierbei Maßstäbe: Für Sabine Meyer war es stets von höchster Bedeutung, dass Mozart das Werk im Original für die Bassettklarinette komponierte, die einen größeren Tonumfang im tieferen Register und insgesamt ein etwas weicheres Timbre besitzt. Auf den ersten Blick scheinen diese beiden Werke jedoch nicht viel gemeinsam zu haben – ein Konzert von Mozart und eine Sinfonie von _hörbar 01_2009 10
Mahler. Das Klarinettenkonzert: eines der letzten Werke Mozarts, dem immer wieder Todesnähe unterstellt wird. Mahlers Sinfonie: ein Werk aus der glücklichen Anfangszeit seiner Liebe zu Alma Schindler, die am Entstehungsprozess als Kopistin beteiligt war und der insbesondere das Adagietto gern als Liebeserklärung zugeeignet wird. Bei näherer Betrachtung offenbaren sich die langsamen Sätze als Bindeglied beider Werke: Mozarts Adagio und Mahlers Adagietto, beide von einer überirdischen Schönheit und überragenden Berühmtheit. Über die ihnen immanente musikalische Bedeutung hinaus, sind beide Sätze kaum mehr von ihrer Rezeptionsgeschichte zu trennen, die sie zur Grundlage zahlreicher Adaptionen in Literatur und Film gemacht hat. Insbesondere die Popularität von Mahlers Adagietto steht im Grunde im Gegensatz zu seiner Position als Teil der Sinfonie. Trotzdem werden viele Hörer gerade diese beiden Sätze nicht ohne die berühmten Kontexte erleben: Die Liebesgeschichte zwischen Tania Blixen und Denys Finch-Hatton in »Jenseits von Afrika« sowie die elegischen Bilder von Luchino Visconti aus dem »Tod in Venedig«. 19
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DEN LÖWEN GEWECKT Eine ehrliche Haut: »Lampenfieber habe ich immer«, sagt Antoine Tamestit, auch wenn man es ihm nicht ansieht. Denn in Erinnerung an seinen Auftritt mit den Wiener Philharmonikern ergänzt seine Frau, er habe eher ausgesehen, als hätte er einen Löwen zum Frühstück verspeist.
_Antoine Tamestit hat sich in den letzten Jahren auf leisen Pfoten kontinuierlich in die Spitzenklasse der Streichersolisten geschlichen. Eingeleitet wurde dieser Prozess 2004 beim »ARD-Musikwettbewerb« in München. Tamestit räumte gleich in drei Kategorien Preise ab. Auch in New York, Chicago und Paris, seiner Heimatstadt, war er erfolgreich. »Eine gute Gelegenheit, sich selbst zu puschen«, nennt er diese Art von Ausscheidungsveranstaltungen. Punktgenaue Vorbereitung auf ein fixes Datum – »diese Art von Druck kann durchaus förderlich sein.« Ganz aus heiterem Himmel ist Tamestits musikalische Veranlagung nicht gefallen. Der Vater ist Geigenlehrer und Komponist. Von klein auf war Antoine ständig von Musik umgeben: »Es lag immer eine CD im Player.« Schon als Dreijähriger kannte er Pergolesis Stabat Mater, Ravels »Bolero«, Mahlers Erste oder die »Sequenza für Frauenstimme« von Berio. Hör-
Erfahrungen, die ihn für seine musikalische Kreativität sensibilisiert haben. Mit fünf bekam er seine erste Geige; doch etwas später, angelockt vom Zauber einer Bach’schen Cello-Suite, wollte er das Instrument wechseln. Seine damalige Lehrerin schlug vor, es als Brücke zum Violoncello erst einmal mit der Bratsche zu probieren. Zu Antoine Tamestits wichtigsten Wegbegleiterinnen zählt Tabea Zimmermann, mit der er nun sein erstes Dortmunder Konzert als neuer »Junger Wilder« bestreiten wird. Ihr Spiel habe »unglaublich inspirierend« auf ihn gewirkt, auch »ihre Art, über Musik zu sprechen, war unendlich hilfreich.« Zimmermann habe ihm »die Lust vermittelt, immer noch weiter zu gehen, ständig das Niveau ein wenig zu verbessern«. Auch von ihrer Art mit dem Publikum zu kommunizieren habe er profitiert. Noch was? Ach ja: »Ihr Umgang mit Lampenfieber war sehr hilfreich für mich.«
FOTO: FOTO:COTTENDON KASSKARA, /DG DECCA
DO 17.09.2009 »Junge Wilde« – Antoine Tamestit Antoine Tamestit Viola Tabea Zimmermann Viola Werke von Jean-Marie Leclair, Béla Bartók, George Benjamin, Frank Bridge und György Kurtág 19.00
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FOTO: SONJA WERNER
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Kompositionen aus edlen Materialien, unser Know-how und die passende Note Kreativität machen aus einem Wohnraum
Jetzt hat sich also auch die große Politik um sie bemüht; und sie sollten ihrem Heimatland zur Ehre gereichen. So
oder Bad Ihren ganz
geschehen im vergangenen April, als Spaniens König Juan
privaten Konzertsaal.
Carlos das Cuarteto Casals einlud, beim offiziellen Staatsbesuch des französischen Präsidenten Sarkozy im königlichen Palast auf vier Stradivari-Instrumenten zu spielen.
ANGEBOT AUS SPANIEN
_Es ist in der Tat schon etwas Besonderes: ein Streichquartett, das binnen kurzem festen Boden auf allen weltweit wichtigen Konzertpodien unter seine insgesamt acht Füße bekommen hat – und dann auch noch aus Spanien. Wirklich bekannte Quartett-Formationen von der iberischen Halbinsel – gibt bzw. gab es die überhaupt? Das Cuarteto Casals gründete sich 1997 und reüssierte bei Wettbewerben in London anno 2000 sowie zwei Jahre später beim »Internationalen Brahms-Wettbewerb«. Klar, dass man daheim rasch auf die Vier aufmerksam wurde. Zur Belohnung gab’s den »Premis Ciutat de Barcelona« und 2006 den »Premio Nacional de Música«, die wichtigste spanische Auszeichnung für klassische Interpreten. Doch mit dem ganzen medialen Hype, der um sie gemacht wird und in dessen Folge ihr Spiel allzu gern auf Begriffe wie »expressiv«, »leidenschaftlich« oder auch »wild« reduziert wird, möchte das Cuarteto am liebsten nichts zu tun haben. Mit Kategorien wie »wahrhaftig« oder »ehrlich« können die vier Streicher, von denen sich drei durch das Studium an der Escuela Superior de Música Reina Sofía kennen, deutlich mehr anfangen. So sind sie – völlig unverkrampft – auch davon überzeugt, dass es nicht eine letzte, ultimative musikalische Wahrheit gibt. Sie verstehen sich mehr als Angebots-Überbringer. Sie möchten dem Publikum schlicht das vermitteln, wovon sie überzeugt sind. Nicht mehr, nicht weniger. Der zweite Punkt, der ihnen wichtig ist: Blickkontakt halten. Wenn sie auf einer Bühne sitzen, verlieren sie einander nie aus den Augen. So möchten sie sich ihre Spontaneität bewahren; denn ihr Spiel soll nach Improvisation klingen: lebendig und eben ehrlich. _hörbar 01_2009 10
SA 03.10.2009 Cuarteto Casals Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Dmitri Schostakowitsch und Ludwig van Beethoven 20.00
Steinrücke FSB GmbH An der Goymark 17–19 44263 Dortmund Telefon Zentrale: 02 31.94 6110 - 0 Telefon Ausstellung: 02 31.39 51608 Telefax: 02 31.46 99 99 info@steinruecke.net www.steinruecke.net
BADSTUDIO . WOHNEN UND EINRICHTEN
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SHORTERS FUSIONEN Wayne Shorter war dabei, als der Jazz elektrisch wurde. Heute tritt er mit Musikern auf, die damals Kinder waren – und zeigt, dass die Magie des Moments noch immer wirkt.
SA 31.10.2009 Wayne Shorter Quartet Wayne Shorter Saxofon Danilo Perez Klavier John Patitucci Kontrabass Brian Blade Schlagzeug Die erste JAZZnight der neuen Saison.
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_Die Jazzlegende Wayne Shorter hat den Musikern seines Quartetts rund 30 Jahre Lebenserfahrung voraus – und die sind auch nicht mehr grün hinter den Ohren. Vor 40 Jahren beginnt John Patitucci, Bass zu spielen, Danilo Perez klettert erstmals auf einen Klavierschemel – im Jahr 1969 ist der eine zehn, der andere drei Jahre alt. Auch für Wayne Shorter, der zu dieser Zeit bereits gut fünf Jahre lang Saxofon in der Band von Miles Davis spielt, ist dieses Jahr von großer musikalischer Bedeutung. 1969 nimmt die Gruppe das wegweisende Album »In A Silent Way« auf, auf dem elektrische Instrumente sich ihren Weg bahnen und das neue Genre Jazzrock oder Fusion erstmals Gestalt annimmt. Das Titelstück ist eine Komposition von Keyboarder Joe Zawinul. Mit ihm verbindet Shorter recht bald eine enge Freundschaft, und auch musikalisch funkt es gewaltig zwischen den beiden. Ende 1970 gründen sie die Jazzrock-Gruppe Weather Report. Sieben Jahre später landen
sie mit »Birdland« einen Welthit. Shorter flirtet weiterhin mit anderen Genres, leiht Joni Mitchell und Steely Dan seinen Atem, geht mit den Rolling Stones und Santana auf Tour, pausiert und beginnt von neuem, nach Mitstreitern zu suchen und Stücke zu schreiben. Komponieren sei für ihn verlangsamte Improvisation, sagt er. Er notiert seine Musik dabei so sorgfältig, dass auch große Orchester wie das Royal Liverpool Philharmonic keine Mühe haben, sie zu interpretieren. Auf der Bühne zeigt er dann mit Hingabe, dass er selbst keine Notenblätter braucht – er ist ein exzellenter Improvisator, der zudem mit seinem charakteristischen Ton begeistert. Seit rund acht Jahren begleiten ihn Perez und Patitucci zusammen mit dem 1970 geborenen Schlagzeuger Brian Blade – und auch, wenn sie, anders als Shorter, den Übergang vom akustischen zum elektrischen Jazz nicht bewusst miterlebt haben: Ihr Zusammenspiel elektrisiert.
Hausführung im Augustinum Jeden Mittwoch um 14 Uhr können Sie das Augustinum ohne Voranmeldung ganz unverbindlich bei einer Hausführung kennenlernen und sich rund um das Leben im Alter informieren. Im Augustinum wohnen Sie gut betreut schon ab 1.359 Euro monatlich. Im Fall der Pflege können Sie in Ihrem eigenen Appartement bleiben und werden dort rund um die Uhr versorgt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch, selbstverständlich auch zu Ihrem Wunschtermin. Gerne schicken wir Ihnen auch ausführliches Informationsmaterial zu. Augustinum Dortmund · Kirchhörder Straße 101 · 44229 Dortmund · Tel. 0231 / 7381 - 802 Ihre Ansprechpartnerin: Annette Sievers · www.augustinum-dortmund.de Selbstbestimmt leben. Gut betreut wohnen. 24 dortmd_07_09.indd
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22.07.2009 11:08:42 Uhr
SA 24.10.2009 Double Points: Janine I Martin Janine Jansen Violine Martin Fröst Klarinette Itamar Golan Klavier Ein Abend für Musik und Tanz.
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NEUGIERIG AUF KLANG UND KÖRPER Janine Jansen und Martin Fröst haben als ehemalige »Junge Wilde« im Konzerthaus schon einiges ausprobiert. Diesmal gehen sie nicht nur an ihre Grenzen – sie tanzen darüber hinaus.
_Schon nach der ersten Probe konnten Jansen und Fröst spüren, worauf sie sich bei Double Points: Janine I Martin eingelassen haben: Muskelkater. Der Titel Double Points stammt von den tänzerischen Köpfen des Projekts, Emio Greco und Pieter C. Scholten. Der italienische Tänzer und der niederländische TanzDramaturg arbeiten seit 1999 an der inzwischen preisgekrönten Reihe dieses Namens, in der stets Aspekte von Dualität, von inneren und äußeren Umständen präsentiert werden. Diese Choreografien mit ausgefeiltem Lichtdesign haben ihre Dortmunder Premiere schon hinter sich. 2004 entstand Double Points: + im Konzerthaus, eine Uraufführung der Musik von Hanspeter Kyburz mit Musikerensemble, Live-Elektronik und Tänzern. Die »Double Points«, zwei einzelne Punkte, stehen für Tanz und Musik, Klang und Körper und schließlich auch für die zwei Künstler, die an diesem Abend im Mittelpunkt stehen. Dass Klarinettist Martin Fröst die Verbin-
dung verschiedener Künste liegt, hat er bereits in der Oper »Der Rattenfänger« in der Tripelrolle als Schauspieler, Tänzer und Instrumentalist unter Beweis gestellt. Auch in seinem im Dortmunder Konzerthaus präsentierten Programm »B-A-C-H – Beyond all Clarinet History« mit Kammermusik und modernen Choreografien konnte er sich für seine neue Herausforderung schon einmal warmtanzen. Seine langjährige Kammermusikpartnerin Janine Jansen dagegen betritt mit diesem Abend für Musik und Tanz Neuland. Sie beginnt das Programm deshalb zunächst auf gewohntem Terrain mit Werken für Solo-Violine von Johann Sebastian Bach. Auch Pianist Itamar Golan ist eine sichere Konstante als musikalischer Begleiter der beiden. Das weitere Programm umfasst Werke von Bartók bis Piazzolla, bei denen die Beziehung von Musik und Tanz in den Vordergrund tritt. Und dann muss auch Janine Jansen ran – mit vollem Körpereinsatz.
...für die guten Seiten des Lebens. _hörbar 01_2009 10
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SCHÖN, GUTE FREUNDE ZU HABEN Das Konzerthaus und seinen Förderkreis verbindet eine lange Freundschaft. Diese Verbundenheit wird nun noch deutlicher mit der Umbenennung in »Freunde des KONZERTHAUS DORTMUND e. V.«
Unter dem Vorsitz von Peter Burmann (1. Vors.) und Klaus Y. Tillmann (Stellv. Vors.) unterstützen rund 190 Mitglieder mit großen und kleinen Spenden das Konzerthaus.
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_ Schon 1999 gründete das Dortmunder Handwerk seinen Förderkreis, mit dem Ziel zunächst den Bau und später die Bespielung des KONZERTHAUS DORTMUND zu unterstützen. Aber der Name »Förderkreis des Handwerks« irritierte viele, da der Förderkreis Interessierte aller Berufsgruppen aufnimmt. Daher entschloss man sich in diesem Jahr, dem Ganzen nun einen neuen Namen zu geben: »Freunde des KONZERTHAUS DORTMUND e. V.« Der Freundeskreis hat ein individuelles Design bekommen. Das Logo des Konzerthauses, das geflügelte Nashorn-Symbol, wird gebildet durch die Gemeinschaft vieler Freunde. Viele einzelne Teile greifen ineinander und bilden zusammen ein großes Ganzes. Denn Musik ist wie
ein Puzzle aus Tönen. Viele Elemente fügen sich zusammen zur Erfolgsmelodie des KONZERTHAUS DORTMUND. Jeder einzelne Freund trägt zum großen Gesamtkunstwerk bei und ermöglicht unvergessliche Konzerte und Begegnungen. Der Freundeskreis wird regelmäßig eingeladen zu Probenbesuchen, Premierenfeiern und anderen Events und bekommt so besondere Einblicke in die künstlerische Arbeit. Auf Wunsch können individuelle Hausführungen organisiert werden, die auch den Backstage-Bereich einschließen. Auch in alle anderen Konzerthaus-Aktivitäten ist der Freundeskreis in besonderem Maße eingebunden. Zu Beginn jeder Saison wird er eingeladen zum exklusiven musikalischen Jahresempfang. Alle seine Mitglieder bekommen regelmäßig das Kundenmagazin hörbar sowie einmal pro Saison die aktuelle Saisonbroschüre kostenlos zugesandt. Außerdem können unsere Freunde vor dem offiziellen Vorverkaufsstart Karten erwerben und sich somit die besten Plätze sichern. Unsere Freunde erkennt man an der goldenen Anstecknadel in Form unseres Nashorns. Wenn auch Sie dem »Freunde des KONZERTHAUS DORTMUND e. V.« beitreten möchten oder noch mehr Informationen wünschen, wenden Sie sich bitte an Elisabeth Nottelmann: T 0231- 22 696 261 · freunde@konzerthaus-dortmund.de
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Persönlich: Ticketing + Abonnementberatung, Ludwigstraße/Ecke Reinoldistraße, 44135 Dortmund Per Telefon: 0231-22 696 200 Öffnung des Vorverkaufs: Montag bis Freitag von 10.00 bis 18.30 Uhr, Samstag von 11.00 bis 15.00 Uhr 28
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Per Fax: 0231- 22 696 222 Per Post: KONZERTHAUS DORTMUND, Vertrieb, Brückstraße 21 44135 Dortmund Zahlungsarten: Barzahlung und per Kreditkarte (MasterCard, American Express und VISA). Bitte bei Bestellung Postlaufzeiten berücksichtigen.
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Bei Bestellungen bis spätestens zehn Werktage vor der jeweiligen Veranstaltung ist auch eine Zahlung per Lastschrift möglich. Internet: Selbstverständlich können Sie auch über unsere Homepage www.konzerthaus-dortmund.de Karten erwerben. Bitte klicken Sie auf den Link »Zum TicketShop« auf unserer Startseite.
1. Balkon links
Abendkasse: Die Abendkasse befindet sich im Foyer des KONZERTHAUS DORTMUND und öffnet 90 Minuten vor der jeweiligen Veranstaltung. Hörplätze werden an der Abendkasse ausschließlich nach Verfügbarkeit ausgegeben. Anspruch auf Bereitstellung der Hörplätze besteht nicht, eine Reservierung dieser Plätze ist
Boeckers Bühnenbild Ausblick Liebe Leserinnen und Leser der hörbar, in Bayreuth sind die diesjährigen Festspiele mit »Tristan und Isolde« eröffnet worden, in einer »alten« Inszenierung von Christoph Marthaler aus dem Jahr 2005. Wie ist es aber nun, wenn das Konzerthaus »Tristan« aufführt – muss es zwingend ein Bühnenbild und eine Regie im Konzertsaal geben? Diese Frage schneidet unsere Leserin Sophie Ottersbach aus Dortmund-Wickede an und bezieht sich dabei noch Jan Boecker auf den »Freischütz« vom Mai dieses Jahres:
APRIL–JUNI_2007 BAROCK FÜR ALLE_Andrea Marcon EXKLUSIV UND VIELSEITIG_Fazil Say Sehr geehrtes Konzerthaus-Dortmund-Team,
KLAPPE, DIE ZWEITE_Lorin Maazel
FOTO: HARALD HOFFMANN/DEUTSCHE GRAMMOPHON SUSE WALCZAK
Ihr »Freischütz« hat meinen Mann und mich musikalisch sehr fasziniert, aber ein Forsthaus, eine
nicht möglich. möglich.JeJeInteressent Interessent nicht wird nur eine eineKarte Karteausgegeben. ausgegeben. Gebühren: Bei einem Kartenkauf über das KONZERTHAUS DORTMUND beiEigenveranstaltunEigenveranstaltunwerden bei eineServicegebühr Servicegebühr gen eine vonvon 10% 10 %vom vomGrundpreis Grundpreis und eine Systemgebühr von von1,00 1,50€E Systemgebühr er-erBei Versand Versandvon vonEinzelEinzelhoben. Bei kartenkommt kommteine eine Versandkarten Versandpauschalevon von2,00 2,50 E (bzw. pauschale € (bzw. 6,00 € Ebei beiEinschreiben) Einschreiben)hinzu. hinzu. Rollstuhlfahrer: Service für Rollstuhlfahrer: achtenSie Siedarauf, darauf,frühzeifrühzeiBitte achten buchen, damit damit wir wirIhre Ihregegetig zu buchen, wünschten Plätze und unseren unseren garantierenkönkönExtra-Service garantieren Sie keine keineBegleitperBegleitpernen. Falls Sie son mitbringen, stellen wir Ihnen gerne kostenfrei kostenfrei einen einenunserer unserer Servicemitarbeiter zurVerfügung. zur Verfügung. Servicemitarbeiter für Unser Partner für auswärtige Gruppen: Westfälischer Besucherring im im KONZERTHAUS DORTMUND, DORTMUND KONZERTHAUS Brückstraße 21 Telefon: 02 0231-18 31/1 855779999 99 Fax: 02 0231-18 57 987 31/1 85 79 87 AGB: Die allgemeinen allgemeinen GeschäftsDie Geschäftsbedingungen des KONZERTHAUS bedingungen des KONZERTDORTMUND könnenkönnen im TickeHAUS DORTMUND im ting des Konzerthauses, im Ticketing des Konzerthauses, Internet undund in der im Internet in Saisonbroder Saisonschüre eingesehen werden. broschüre eingesehen werden. _hörbar 01_2009 01/2007 10
SCHAFEN UND Tim Fischer Waldschenke oder zumindest eine VON Wolfsschlucht haben unsMENSCHEN_ doch gefehlt. Wird es denn im
zweiten Akt »Tristan« einen nächtlichen Burggarten auf der Bühne geben? Besuchen Sie auch unsere Homepage und unseren interaktiven Ticketshop unter: www.konzerthaus-dortmund.de Sophie Ottersbach
Sehr geehrte Frau Ottersbach, Konzerthäuser führen mit Vorliebe Opern zuweilen konzertant auf. Komplette Inszenierungen
gehören in der Regelvon dagegen in die fachkundigen Hände der Kollegen von den Opernhäusern. Sammlerstück Carreras
bedeutet keinenhat Mangel, sondernfür einfach ein anderes Die Musik steht bei einer EinDas besonderes Bonbon José Carreras einen seiner Fans inKonzept: Dortmund dagelassen: AufführungAutogramme ganz im Mittelpunkt. Dassind Orchester einmalSammelnicht im Orchesterein konzertanten signiertes Programmheft. des Weltstars weltweitist begehrte graben verborgen, sondern auf der Bühne höchst präsent. Ich zitiere gerne zwei objekte. Carreras wurde bei seinem Auftritt im Konzerthaus im vergangenen Oktober mitSpezialisten, die viel für das konzertante Konzept sprechen können als ich: Zum einen den Briefen undkompetenter Blumen überhäuft. Doch die nach Konzertende am Bühneneingang wartenden Dirigenten Thomas Hengelbrock, derhatte vor der »Freischütz«-Aufführung imLeser WDR-Interview von Fans gingen leider leer aus, der Startenor es einfach zu eilig. Immerhin: Ein der den darf vielen musikalischen Farben und Linien schwärmte, die bislang in dem Werk noch nicht zu hörbar sich nun über ein Programmheft mit Originalunterschrift freuen.
hören gewesen waren, und als zweite die unvergleichliche Waltraud Meier, DIE Isolde schlecht-
der zu wirgewinnen, am 30. Oktober lauschen dürfen einePostkarte Wickederin inein ihrer Dortmunder Zeit Umhin, dieses schicken Sie einfach eine(übrigens E-Mail, eine oder Fax mit 198083!): »Die konzertante Oper ist wunderbar!«, sagt Frau Meier. »Gerade bei Wagner und dem Stichwort »Carreras-Programmheft« an:
im zweiten von Tristan funktioniert es hervorragend, dem Dortmund, Text so unglaubliche Bilder Britta Lefarth,Akt KONZERTHAUS DORTMUND, Brückstraße da 21,in 44135 Fax: entstehen. Der Dialog wird viel besser mitzuverfolgen und zu verstehen sein. Was in Isolde 02 31/22 69 61 55, E-Mail: britta.lefarth@konzerthaus-dortmund.de. vorgeht, lässt ist sich ohne Regie Ausdrucks in Wort und Gesang und Einsendeschluss derauch Valentinstag, 14.ausdrücken, Februar 2007.kraft Viel des Glück! durch die Phrasierung, rein musikalisch.«
Freuen wir uns also auf »unglaubliche Bilder« in einer erstklassigen musikalischen Interpretation.
Wie sagte doch Wagner über »Tristan«: »Nur mittelmäßige Aufführungen können mich retten.
Vollständig gute müssen die Leute verrückt machen!«
Bis zum nächsten anregenden Gedankenaustausch grüßt Sie herzlich
Impressum Ihr Jan Boecker
Herausgeber: Konzerthaus Dortmund GmbH
Anzeigenmarketing: Ebru Aksan (corps), Tel.: 02 11/8 87-31 78
KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße 21, 44135 Dortmund
Intendant und Geschäftsführer: Benedikt Stampa, V.i.S.d.P.
Gestaltung: Christine Plößer Sequoia Media, Köln
Telefon: 02 31/2 26 96-0 Telefax: 02 31/2 26 96-2 22 Tickethotline: 0 18 05/44 80 44 (0,12 €/Min.)
Redaktion: Franziska Graalmann
Schlussredaktion: Kontakt Sebastian May Koordination: Per Post Stichwort: Leserbrief, Brückstraße 21, 44 135 Dortmund Autoren: Milena Ivkovican: Konzerthaus Dortmund, Claudia Beißwanger, Franziska Graalmann, E-Mail: info@konzerthaus-dortmund.de Per Fax an: 0231-22 696 155 Britta Lefarth, Anne do Paço, Ralf Retinski, Internet: Konzeption und Realisierung: Per E-Mail an: info@konzerthaus-dortmund.de, Betreff: Leserbrief Benedikt Stampa www.konzerthaus-dortmund.de corps. In unser Gästebuch unter: www.konzerthaus-dortmund.de www.pop-abo.de Corporate Publishing Services GmbH, Druck: Düsseldorf Wenn Sie wollen, dass Ihre Zuschrift in der hörbar abgedruckt wird, geben Sieund uns bitte schriftlich Ihr Rhein-Ruhr Druck Sander, Dortmund TerminProgrammänderungen Objektleitung: Christiane Reiners sowie mögliche vorbehalten. Einverständnis zur Veröffentlichung. Wir behalten uns zudem vor, Leserbriefe gekürztDruckfehler zu veröffentlichen.
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KarSTeN jaHNKe KoNzerTdireKTioN GmbH
Ausblick
Michael Wollny (Piano)
feat. Tamar Halperin (Cembalo)
ulf WakeniuS Quartet
Special Guest: Youn Sun Nah
25.10.09 Dortmund // Konzerthaus
in Kooperation mit Neuland Concerts
NOVEMBER – JANUAR 02_2009 10 CHRISTINE SCHÄFER_ Winterreise mit kühner Kälte NIKOLAI LUGANSKY_ In großer Tradition SILJE NERGAARD_ Jazz-Elfe aus dem hohen Norden
Pe Werner
YURI TEMIRKANOV_ Langzeitbeziehung in St. Petersburg
›im Mondrausch‹ tour 2009
Besuchen Sie auch unsere Homepage und unseren interaktiven Ticketshop unter: www.konzerthaus-dortmund.de
14.11.09 Dortmund // Konzerthaus
›die Welt unSer trauM‹
Eine poetische Reise mit Jürgen Prochnow, Anna Thalbach, Franz Dindaund Ani Choying Drolma mit buddhistischen Gesängen.
Das Nashornrätsel Hinter dem Nashorn verbirgt sich ein deutscher Violinist, der für Leidenschaft, Präzision und Energie
steht. Gelegentlich steht er auch am Dirigentenpult. Er wuchs in Hamburg auf, ist heute in allen großen
Konzertsälen zu Gast, liebt aber auch die Kammermusik und pflegt ein eigenes Streichquartett. Sein
Konzertdebüt gab er 1988 in München. Er sorgte für Aufsehen, als er sich von seiner Stradivari trennte,
um auf einem modernen Instrument aus dem Jahre 1999 zu spielen.
01.12.09 Dortmund // Konzerthaus
Wenn Sie die Lösung wissen, schicken Sie sie uns auf einer Postkarte mit dem Stichwort »hörbarRätsel« an: KONZERTHAUS DORTMUND, Britta Lefarth, Brückstraße 21, 44 135 Dortmund
oder per Fax an: 0231-22 696 155 oder per E-Mail an: britta.lefarth@konzerthaus-dortmund.de Einsendeschluss ist der 23. Oktober 2009. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir fünfmal
zwei Freikarten für den Klavierabend Nikolai Lugansky am Freitag, 13.11.2009 um 20.00. Viel Glück!
Impressum Herausgeber: Konzerthaus Dortmund GmbH
Wayne Shorter Quartet
Intendant und Geschäftsführer: Benedikt Stampa, V.i.S.d.P.
31.10.09 Dortmund // Konzerthaus
Redaktion: Dr. Jan Boecker
Silje nergaard / Wolfgang haffner
Autoren: Dr. Jan Boecker, Kaja Engel, Petra Engelke, Britta Lefarth, Marion Schröder, Benedikt Stampa, Christoph Vratz
12.12.09 Dortmund // Konzerthaus
Pat Metheny
the orcheStrion tour
08.03.10 Dortmund // Konzerthaus ticketS: 01805 - 62 62 80* und 040 - 413 22 60** www.karsten-jahnke.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen. *(e 0,14/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkpreise können abweichen) **(Mo – Fr, 10 – 18 Uhr)
Gestaltung: Kristina Erdmann
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Anzeigenmarketing: Anne-Katrin Röhm T 0231-22 696 161 Schlussredaktion: Dr. Jan Boecker Mitarbeit: Katharina Kierig, Britta Lefarth, Marion Schröder Druck: RRD Rhein-Ruhr Druck Gmbh & Co. KG Termin- und Programmänderungen sowie mögliche Druckfehler vorbehalten.
KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße 21, 44135 Dortmund Telefon: 0231-22 696 0 Telefax: 0231-22 696 222 Tickethotline: 0231-22 696 200 E-Mail: info@konzerthaus-dortmund.de Internet: www.konzerthaus-dortmund.de www.pop-abo.de
FOTOS: LAURENT MONLAÜ, ALEXANDRA VOSDING
Die Lösung des letzten hörbar-Rätsels: Gautier Capuçon.
DANKE AN DIE BOTSCHAFTER DES KONZERTHAUS DORTMUND FÜR DIE UNTERSTÜTZUNG UND IHR ENGAGEMENT. DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND. AUDALIS KOHLER PUNGE & PARTNER (WIRTSCHAFTSPRÜFER, STEUERBERATER, RECHTSANWÄLTE) · GUIDO BARANOWSKI · DR. ANDREAS BELLMUNT LILO UND FRANK BÜNTE · BUSCHE VERLAGSGRUPPE · SUSANNE UND UDO DOLEZYCH · ELMOS SEMICONDUCTOR AG · ANNETTE FELDMANN · CHRISTA UND HEINRICH FROMMKNECHT · GESUNDHEITSTEAM GMBH – PREVENT ON HITZEGRAD PRINT MEDIEN & SERVICE GMBH · DR. CARSTEN JAEGER · ULRICH JORDAN · ANNETTE UND DR. UWE KISZKA · DR. WOLFRAM KIWIT · HEIKE UND DR. MARTIN KLEINE · TRAUDL UND WERNER KROH · DR. RANDOLF KUKULIES VERLAG LENSING-WOLFF · DR. EVA UND DR. RAINER LÖB · MAIWALD KLAVIER & FLÜGEL GALERIE · BRIGITTE UND DR. HANS MESSERSCHMIDT · JUTTA UND HANS-HUGO MIEBACH · PANTEL + EINHAUS STEUERBERATER · POCO EINRICHTUNGSMÄRKTE · INES POHLMANN-FEUERHAKE-FUND UND PETER POHLMANN BEATRIX POLCHAU · INGE POLCHAU · ROTKÄPPCHEN PETER JÜLICH GMBH & CO. KG · MARIE-THERES SCHNARRENBERGER-WEITKAMP · DR. WOLFGANG SCHRÖDER · BEATE UND DIRK SCHULTE-UEBBING · SPIEKER & JAEGER RECHTSANWÄLTE UND NOTARE TECHNOLOGIE ZENTRUM DORTMUND · HEIDRUN UND DR. HANS VON DEWALL · AXEL VOSSCHULTE
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