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DAS MAGAZIN DES KONZERTHAUS DORTMUND

AUSGABE 01

ANDRIS NELSONS PARTNER DES KONZERTHAUS DORTMUND

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DER PARTNER

DIE PARTNER-STIFTUNG

DIE HAUPTSPONSOREN

DIE SPONSOREN

DIE FÖRDERER

DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.


TITELFOTO: MARCO BORGGREVE FOTO: PEYMAN AZHARI

WIR KOMMEN IN FRIEDEN

»Frieden kommt nicht von Marihuana und schönen Gedanken, Frieden kommt vom gegenseitigen Verstehen. Und für mich ist das die Kernessenz der ›Jupiter-Sinfonie‹.« Das ist einer der überraschendsten und gleichzeitig intelligentesten Sätze, die ich je von einem Dirigenten über ein Werk gehört habe. Daniel Harding äußerte sich in dieser Weise in einem Interview während einer Dortmunder Probenphase mit dem Mahler Chamber Orchestra im Orchesterzentrum. Harding bat darum, die Unterredung kurz zu halten – 30 Minuten sollten reichen, der Probenplan war dicht gewebt und seine Zeit naturgemäß ziemlich knapp. Dass Harding dann doch so ausführlich zu erzählen begann, führe ich einerseits auf das Einfühlungsvermögen meines geschätzten Kollegen und Interviewers Jan Boecker zurück. Andererseits entspannt das Arbeiten in Dortmund augenscheinlich. Wie viele andere Musikerkollegen auch, genießt Daniel Harding sichtlich die inspirierende Atmosphäre unseres Konzerthauses und des bunten Brückstraßenviertels. Man kann sich ganz auf die Musik konzentrieren, ist aber nicht aus der Welt, sondern mittendrin in einem Szeneviertel, in dem

es anscheinend nicht nur Dönerbuden, sondern auch ausgesuchte Rauchwaren im Angebot gibt. Wie dem auch sei, es zeugt von einer wachen Weltsicht, Mozart mit Marihuana zu verknüpfen und der musikalischen Analyse damit eine angenehm zeitgenössische Note zu verleihen. Daniel Harding spricht in dem Interview auch von seinen beiden großen Mentoren Nikolaus Harnoncourt und Sir Simon Rattle und führt aus, auf welch unterschiedliche Art sie ihn inspiriert und beeinflusst haben. Beide großen Musiker waren und sind begnadete Erläuterer der Musik. Keiner von ihnen hat es aber zu so einem schönen Satz über die Musik Mozarts gebracht wie eben ihr »Schüler« Daniel Harding. So können wir uns auf ein einzigartig inspiriertes Konzert mit dem Mahler Chamber Orchestra unter Daniel Harding mit den drei letzten Sinfonien von Wolfgang Amadeus Mozart freuen. Ihr Benedikt Stampa Intendant und Geschäftsführer des KONZERTHAUS DORTMUND

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Mi 14.09. 2016 · 19.00 Uhr

»JUNGE WILDE« – Raphaëlle Moreau Violine, Edgar Moreau Pierre-Yves Hodique Klavier

Violoncello,

EDGAR MOREAU

Werke von Beethoven, Schubert und Schostakowitsch

04 einblick


06 interview

03 editorial

Coffin corner

04 einblick

Daniel Harding über das Musizieren in schwindelerregenden Höhen 05 inhalt

10 titel 26 augenblick

Elektrisieren und Begeistern

Der Dirigent Andris Nelsons startet in seine Exklusivkünstlerzeit

28 briefe

14 klavierabend

29 ausblick I rätsel I impressum

Volles Risiko

30 haus und verkauf

Farbenreicher Klang und unbändige Virtuosität: Khatia Buniatishvili

17 orchesterzyklus

Ein Mann für große und kleine Wunder

Einzigartig, unwiederholbar und kostbar: die Saisoneröffnung mit Kirill Petrenko

20 konzertante oper

Brüder im Geiste

Teodor Currentzis und Peter Sellars präsentieren eine Neufassung von Purcells »Indian Queen«

22 klavierabend

Das ist erst der Anfang

Der Franzose Lucas Debargue findet sich plötzlich im Klassik-Zirkus wieder

24 musik für alle

FOTOS: JULIEN MIGNOT · ERATO, MARCO BORGGREVE · DG, WILFRIED HÖSL, GERT MOTHES

Emotionen auf großer Leinwand

Legenden des Taktstocks von Bernstein bis Karajan in der neuen Reihe »Konzertkino«

25 symphonie um vier

Heim zu neuen Ufern

Mit Riccardo Chailly wagt die Mailänder Scala den Neuanfang

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inhalt 05


COFFIN CORNER Eben doch noch den Varèse durchspielen. Daniel Hardings Probe mit dem Mahler Chamber Orchestra im Dortmunder Orchesterzentrum|NRW verlängert sich um 20 Minuten, während das geplante Interview entsprechend nach hinten rutscht. In seiner Garderobe dann lässt der Dirigent sich in den Sessel fallen, schaltet ab bzw. um auf das Thema Mozart und dessen drei letzte Sinfonien; sie wird er mit seinem MCO im Oktober im Konzerthaus aufführen. Vor ihm auf dem Tisch liegen Partituren und ein dickes Flug-Lehrbuch. Wie und warum Mozarts KV 543, 550 und 551, lautet die simple Frage. Harding besinnt sich kurz, hebt an in exzellentem Deutsch, gerät in einen Redefluss. Ob er in seiner Muttersprache fortfahren dürfe. Der Fluss wird zu einem noch intensiveren englischen Flow. Mitarbeiterin Alena reicht ihm einen Pappbecher Kaffee hinein, er greift, weiter über die »Große« g-moll-Sinfonie sprechend, nach hinten zu einem Etui mit Dirigierstöcken, nimmt einen, steckt ihn senkrecht in den Becher und rührt um. Lassen wir unten alles fort, was in diesem Zusammenhang irgendwie nebensächlich sein könnte (das Fliegen: »eines der besten Dinge, die ich je für mich getan habe; wenn ich dann zur Musik zurückkehre, bin ich ruhiger«; ihn als designierten Musikdirektor des Orchestre de Paris: »Ich möchte, dass die Pariser Philharmonie zu einem Ort wird, zu dem man jederzeit gehen kann in der Gewissheit, dass das, was man hören wird, in jedem Fall wunderbar ist«) und konzentrieren uns auf Hardings speech über Mozarts göttlich-vollkommene Meisterwerke. Woher die Idee »Mozart – letzte Sinfonien«? Nikolaus Harnoncourt dirigierte die letzten drei Mozart-Sinfonien in einem Konzert im Mozart-Jahr 2006 in Salzburg. Ich habe dort damals »Don Giovanni« gemacht. An jenem Sonntagmorgen um 11 Uhr bin ich mit einem Freund in die Hochmesse gegangen – diese drei Sinfonien sonntags in der Messe aufzuführen, das ist ein enormes Statement. Ich mag dafür den Ausdruck »Hochmesse«. Das Programm habe ich dann mit dem MCO in Europa und Japan gespielt; jetzt freue ich mich wieder darauf. Welche Klangvorstellung verfolgen Sie? Vielleicht sind wir mittlerweile in einer Ära angekommen, in der wir auf die Frage nach Klang und Stil gar keine Antwort mehr geben müssen. Ich finde es wunderbar, dass heutzutage nahezu jeder – im Vergleich zu einer Zeit vor 20, 30 Jahren – »historisch informiert« ist. Sogar Menschen, die der historischen Aufführungspraxis nichts abgewinnen können, sind trotzdem durch sie beeinflusst. Auch große Orchester wie die Wiener Philharmoniker gehen fantastisch flexibel mit dieser Art des Musizierens um, sie haben mit Harnoncourt über die Jahre viel erarbeitet. Jedes Orchester integriert die historische Aufführungspraxis in seine musikalische DNA auf je eigene Weise. Dabei geht es nicht um historische Instrumente, nicht ums Vibrato – es geht um viel mehr: der Gestik und Sprache dieser Musik gerecht zu werden. Es geht nicht um das äußere Gewand, die »Kleidung« oder den »Schmuck«, sondern um den »Körper« der Musik selbst. Wie man diese Musik einkleidet, bildlich gesprochen, das kann sich von Tag zu Tag ändern und hat natürlich viel mit persönlichen Vorlieben, mit Geschmack zu tun. Es kann wichtig sein, ist aber nicht die Essenz der Musik. Die Form der Musik hat sich verändert, und für mich hat das Essenzielle der Musik immer mit Gestik zu tun – etwas, das in den 1960er-, 70er-Jahren geradezu »herausgebügelt« worden war. Diese sogenannte goldene Ära der Schallplatte war meiner Meinung nach eine schreckliche Zeit für Musik, ein »schwarzes Loch« für jegliches Verständnis.

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Mi 05.10.2016 · 20.00 Uhr – Mozart – Letzte Sinfonien

DANIEL HARDING 1975 in Oxford geboren

Assistent von Sir Simon Rattle beim City of Birmingham Symphony Orchestra, danach von Claudio Abbado bei den Berliner Philharmonikern 1997 – 2000 Chefdirigent des Trondheim Symphony Orchestra 1997 – 2003 Erster Gastdirigent beim schwedischen Norrköping Symphony Orchestra 2003 – 2011 Chefdirigent und musikalischer Leiter des Mahler Chamber Orchestra, als Conductor Laureate dem Orchester weiter verbunden Musikdirektor des Swedish Radio Symphony Orchestra, Erster Gastdirigent des London Symphony Orchestra und künstlerischer Partner des New Japan Philharmonic Orchestra Künstlerischer Leiter der Ohga Hall im japanischen Karuizawa Aufnahmen für die Deutsche Grammophon, Virgin / EMI-Label Von September 2016 an Musikdirektor des Orchestre de Paris

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FOTO: JULIAN HARGREAVES

1997 – 2003 Musikdirektor der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen


Heute müssen wir weitermachen und weitergehen, auch wenn es eine Gefahr birgt: Die Künste sind nicht dazu da, damit es uns in allem besser geht, es gibt sie, damit wir verstehen. Damit wir diese Welt und unseren Platz in ihr verstehen. Damit wir verstehen, wer wir sind und dass wir nicht allein sind. Auch um zu wissen, dass du nicht der einzige bist, dem jemals Leid widerfahren ist. Wenn du die Parallele dazu in der Musik wiederfindest, weißt du, dass du Leidensgenossen hast.

* »Sargecke«, Bereich in großer Flughöhe, in dem das Flugzeug nur in einer genau bestimmten Geschwindigkeit fliegen kann

Sie waren Assistent von Sir Simon Rattle und Claudio Abbado – wie sind Sie von ihnen beeinflusst worden? Von Rattle mit seinem Ansatz und seinem Verständnis, von seiner Klarheit, Rameau und Boulez zu dirigieren. Seiner Fähigkeit zu verstehen, wie Werke im Inneren funktionieren. Dabei drängt er sich der Musik nie auf, er wird sozusagen zu der Musik, die er dirigiert. Und dann von Abbado mit seiner Begabung, sich vollkommen in den Hintergrund zu stellen, beinahe unsichtbar zu werden in den Proben, was nach sich zieht, dass die Musiker lernen, die Musik ohne ihn aufzuführen und einzuüben. Abbado war ein einziges Mysterium. Rattle dagegen, der wie ein Koch an mehreren Kochplatten gleichzeitig hantiert, der alles unter Kontrolle hat... Ich hatte wirklich großes Glück diese Mentoren zu haben, werde aber deshalb sozusagen auch von zwei unterschiedlichen Polen angezogen. Vielleicht brauche ich deswegen auch etwas länger, meinen Stil zu finden. Ein Künstler ist nun einmal durch die radikalen Fehler geformt und geprägt, wahrscheinlich noch mehr als durch irgendeinen Erfolg. Ihre Karriere ist in atemberaubender Stringenz verlaufen ... Ach, auch ich hatte meine schwierigen Zeiten. Sonst wäre ich ja auch als Künstler ziemlich langweilig. Es war nicht immer einfach dorthin zu kommen, dass ich mit 40 Jahren mein zwanzigjähriges Jubiläum als Dirigent feiern konnte. Die fünf Jahre, die 2006 auf meinen Vertragsabschluss mit der Deutschen Grammophon folgten, waren wirklich hart. Mit Anfang 20 war mir plötzlich bewusst, welche Verantwortung ich trage und wie anstrengend das sein kann. Mit Anfang 30 habe ich dann erlebt, wie hart die Welt zurückschlagen kann. Egal, in welche Richtung du dich auch bewegst, es ist tödlich. Da gibt es einen sehr schönen Vergleich zum Flugsport: Ab einer bestimmten Höhe kommt man in die »coffin corner«*. Je anspruchsvoller das Level wird, auf dem du musizierst, desto schmaler der Weg, den du gehen kannst. Sie sagen, klassische Musik existiert nicht zum Genuss, sondern bringt uns etwas über die Welt bei. Was drücken die letzten drei Mozart-Sinfonien aus? Für mich ist in der Es-Dur-Sinfonie bereits viel von der »Zauberflöte« enthalten; ihr zentrales Thema ist die Liebe. In der g-moll-Sinfonie geht es um Tod. Nach der »Großen« g-moll gibt es dann das starke Bedürfnis, von diesem schrecklichen Ort fortzukommen, sodass man im Anschluss die C-Dur-Sinfonie einfach spielen muss! Wenn man es richtig anstellt, sollte die Aufführung der gmoll-Sinfonie schlimmer sein als einen Tarantino-Film anzuschauen, so schlimm, dass man sich ihn nicht anschauen mag, dass man sich sie nicht anhören mag, weil sie so aufwühlend ist. Die »Jupiter«-C-Dur-Sinfonie schließlich ist eine Kriegssinfonie und ohne Zweifel die ultimative Aussage der Aufklärung, sozusagen der Aufruf zum Frieden, wie ihn die Welt heute braucht. Die Sinfonie beginnt im Kriegszustand, zeigt all die Gesten des Leidens im zweiten Satz, wohingegen der letzte Satz den Triumph des Intellekts und der Vernunft darstellt. Am Schluss dieser letzten Sinfonie zerreißt es einem wirklich das Herz vor Freude. Es ist wie die Lektüre von Aristoteles. Da ist eine Freude, die man nicht durch bloße Wohlfühl-Musik erhält, sondern nur von etwas, das von solch erlesener Komplexität und solchem Intellekt ist. Heute leben wir in einer Welt, in der Wahrheit und Fakten immer weniger wert sind, wie es scheint. Dann kann auch ein Donald Trump bestehen, der Lügen über die Welt verbreitet, oder Leute, die über einen möglichen [inzwischen realen] Brexit reden und falsche Zahlen nennen. Wir befinden uns einige hundert Jahre nach der Aufklärung heute in der Rückwärtsbewegung. Die »Jupiter«-Sinfonie ist für mich eine Art Mahnung, dass wir damals besser aufgehoben waren, als es um Wahrheit, Intellekt und die menschliche Fähigkeit ging, nachzuforschen, zu entdecken und zu lernen – das macht uns einzigartig. Und das ist sehr in Mozarts Konzept angelegt und hat auch viel mit Frieden zu tun: Wo es kein gegenseitiges Verstehen gibt, sondern nur ein diffuses Bauchgefühl, da ist Krieg vorprogrammiert. Frieden kommt nicht von Marihuana und schönen Gedanken, Frieden kommt vom gegenseitigen Verstehen. Das ist für mich die Kernessenz der »Jupiter«-Sinfonie. Das Interview führte Jan Boecker.

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FOTO: MARCO BORGGREVE


ELEKTRISIEREN UND BEGEISTERN

Sa 15.10.2016 · 18.00 Uhr – Exklusivkünstlerkonzert

ANDRIS NELSONS Royal Concertgebouw Orchestra, Andris Nelsons Håkan Hardenberger Trompete

Dirigent,

– DER AUFTAKT Werke von Wagner, Gruber und Strauss

Wo immer die höchsten Dirigenten-Ämter zu vergeben sind, wird sein Name gehandelt, automatisch. Das spricht für die Qualität, die er garantiert, aber auch für die Hingabe, mit der er für die Musik lebt. Andris Nelsons ist ein Ausnahme-Musiker. Es ist nicht lange her, da tauchte sein Name auf, wo er eigentlich nie zu finden ist: in den Spalten für kleinere und größere Skandale. Eigentlich hatte Andris Nelsons geplant, den Sommer weitgehend in Bayreuth mit der Leitung des »Parsifal« zu verbringen, abgesehen von Einspringer-Konzerten in Leipzig und seinem Engagement beim Sommerfestival des Boston Symphony Orchestra. Das übliche Pensum, wie Nelsons es kennt und dem er mit seinen 37 Jahren physisch offenbar mühelos standhält. Doch dann kam es anders. Nelsons schmiss am Grünen Hügel hin. Plötzlich, unerwartet und für ihn untypisch. Damit war das große Rätselraten entbrannt. Nelsons und ein abrupter Abbruch der Arbeit? Flucht ins heimische Litauen oder doch nach München? Gerüchte zogen vom Hügel aus übers Land. War Christian Thielemann als Gegenspieler aufgetreten, der sich zu weit in die künstlerischen Belange von Nelsons eingemischt hatte? Ein Knatsch mit dem Regisseur war wohl nicht der ausschlaggebende Punkt. Im sonst so betulichen Bayreuth jedenfalls herrschte plötzlich Hektik, und die Festspiele 2016 hatten ihren grellen Aufruhr.

Es gibt wohl kaum einen großen Dirigenten, in dessen Vita sich Vergleichbares nicht findet. Plötzliche Absagen wie unverhoffte Einspringer-Auftritte gehören zum Business. Andris Nelsons’ Abzug jedenfalls lässt darauf schließen, dass er sehr konkrete künstlerische Vorstellungen verfolgt, in die man ihm offenbar so heftig dreingefuhrwerkt hat, dass er sich zum Äußersten entschlossen sah: den Vertrag platzen zu lassen. Bis dahin hatte Nelson nur dann Furore gemacht, wenn von musikalisch Außergewöhnlichem die Rede war, von der Schnelligkeit seiner Karriere. Dabei hat Wagner immer wieder eine entscheidende Rolle gespielt. Die Eltern nahmen den einst Fünfjährigen in Riga mit in eine Aufführung des »Tannhäuser«, und anschließend bekam der Junge hohes Fieber. »Ich weinte drei Tage lang und konnte nicht schlafen. Das war wie eine Initiation, und danach wollte ich um jeden Preis Dirigent werden.« 27 Jahre später durfte er dann

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erstmals in Bayreuth dirigieren, »Lohengrin« in der Inszenierung von Hans Neuenfels. Nelsons hatte entscheidenden Anteil daran, dass die Produktion beim Publikum höchste Anerkennung fand. Für 2020 ist er, ebenfalls in Bayreuth, fest gebucht. Dann soll er den neuen »Ring«“ dirigieren. »Weißt du, wie das wird?«, fragt am Beginn der »Götterdämmerung« ahnungsvoll eine der drei Nornen. Seltener war die Frage doppelbödiger als derzeit. Im Sauseschritt hat Nelsons alle wichtigen Stationen durchlaufen. Mit Mitte zwanzig übernahm er die Lettische Nationaloper, wo er zuvor als Trompeter im Orchestergraben gesessen hatte. Zufall, dass schon in diese Zeit seine ersten »Ring«-Dirigate fallen? Drei Jahre lang leitete er die Geschicke der Nordwestdeutschen Philharmonie in Herford, bevor er Schlag auf Schlag die berühmten Podien erklomm: Wien, Cleveland, Dresden, Berlin, New York, London und das Concertgebouw Orchestra aus Amsterdam, mit dem er seit Jahren eng verbunden ist, wie übrigens auch die bisherigen gemeinsamen Gastspiele in Dortmund zeigen. Seit 2014 ist Nelsons Chef in Boston, beim einst besten Orchester der Welt, dessen Besetzung jedoch in die Jahre gekommen war und das nach neuem Schliff verlangte. Nelsons setzte nicht auf Radikalkur, sondern auf das Prinzip Behutsamkeit, auch bei der Repertoire-Auswahl. Er wusste, wie wenig Erfahrung das Orchester mit der Sinfonik von Dmitri Schostakowitsch hatte, und entschloss sich gleich zu einem kompletten Zyklus. Auch Bruckner wird er verstärkt ins Visier nehmen. »Die Kriterien für die Weiterentwicklung eines Orchesters sind überall dieselben: Arbeit am Klang, eine möglichst große Flexibilität, kammermusikalisches Miteinander und die Förderung individueller Stärken«, so Nelsons. »Es ist immer besser, Fehler zu machen, wenn man ein Maximum an Ausdruck anstrebt, als auf halber Strecke stehen zu bleiben und auf Nummer sicher zu spielen.« Auch in Leipzig ist Andris Nelsons inzwischen fest gebucht: als Nachfolger von Riccardo Chailly, der in der Bach-Stadt unerwartet

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früh seinen Dienst quittiert hatte und an die Scala durfte. Nun wirkt dort also Nelsons, der oft smart Auftretende und tatsächlich immer Freundliche, aber auch Hochsensible. Er ist immer aufgeschlossen, selbst wenn er sich gerade wieder völlig im Dienste der Musik verausgabt hat. Wenn er also künftig, mit zwei Ämtern bekleidet, zwischen Old Europe und der Neuen Welt hin- und herpendelt, hat das sicher zwei Seiten. Einerseits weiß Nelsons, dass »die heutige Internationalisierung den individuellen Klang, den ein Orchester haben kann, gelegentlich aufweicht« und zu gewissen Ähnlichkeiten der großen Orchester führt. Andererseits aber »hat jedes Orchester etwas Unverwechselbares, das sich nur bis zu einem gewissen Grad verändern lässt, etwa bei der dynamischen Spannweite«. Insofern bilden Boston und Leipzig durchaus zwei Pole, auch wenn Nelsons die Amerikaner als ein »sehr europäisch geprägtes Orchester« bezeichnet. Welche Wertschätzung Nelsons inzwischen überall genießt, beweist allein die Tatsache, dass er im vergangenen Sommer beim »Lucerne Festival« genau die Konzerte übernehmen durfte, für die eigentlich Claudio Abbado vorgesehen war. Und längst weiß jeder Veranstalter, dass Nelsons selbst als Einspringer weniger Ersatz als vielmehr eine Idealbesetzung ist. Andris Nelsons kann Musiker und Publikum elektrisieren, sie begeistern, sie auf ungewohnte Pfade locken. Vielleicht ist es genau das, was einigen Verantwortlichen in Bayreuth letztlich zu forsch, zu suspekt war. Auf jeden Fall aber ist es das, was sich das KONZERTHAUS DORTMUND erhofft, wenn Andris Nelson nun in seine drei Jahre als Exklusivkünstler startet.


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VOLLES RISIKO

Die Pianistin Khatia Buniatishvili überzeugt mit farbenreichem Klang und unbändiger Virtuosität. Nun gastiert sie erneut am KONZERTHAUS DORTMUND und hat mit Franz Liszt einen ihrer Lieblingskomponisten im Gepäck.

1987 wurde Khatia Buniatishvili in Batumi geboren, einer Hafenstadt am Schwarzen Meer. In ihrer Kindheit war an Designer-Mode noch nicht zu denken. In den politisch unruhigen Zeiten, die hinter ihrer georgischen Heimat liegen, mussten die Eltern einfallsreich sein, um die Familie über Wasser zu halten. Ihre Mutter nähte damals die Kleidung für ihre Töchter selbst aus alten Kleidern. Sie gab beiden aber ein noch größeres Geschenk mit, denn sie führte Khatia und Gvantsa, die ebenfalls eine hervorragende Pianistin ist, an die Musik heran. Und Khatia brachte ein großes Talent dafür mit: Zum Spaß stellte die Mutter früher jeden Tag die Noten für ein anderes Stück auf das heimische Klavier – die unbändige Neugier der jungen Elevin verschlang sie alle. Bereits im Alter von sechs Jahren gab sie ihr Debüt mit Orchester. Bei einem Klavierwettbewerb in Tiflis lernte sie dann den russischen Pianisten Oleg Maisenberg kennen, der sie überzeugte, nach Wien zu kommen, wo er als Professor für Klavier unterrichtete. 2008, im Jahr des Georgienkrieges, konnte sie beim renommierten »Arthur-Rubinstein-Wettbewerb« einen beachtlichen Erfolg erringen und gewann den Dritten Platz. Dann ging alles ganz schnell: Die große Martha Argerich äußerte sich voll des Lobes über die junge Kollegin und der Geiger Gidon Kremer nahm sie unter

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FOTO: GAVIN EVANS

Regelmäßig betört Khatia Buniatishvili das Publikum mit ihren atemberaubenden Konzert-Roben: Wenn die junge Pianistin über das Podium zu ihrem Instrument schreitet, umweht sie immer auch ein glamouröser Hauch von Hollywood. Gewandet in Satin oder Seide auf schwindelerregend hohen Absätzen ist sie schon optisch eine Ausnahmeerscheinung. Was den wahren Rang dieser Künstlerin ausmacht, zeigt sich jedoch erst, wenn sie zu spielen beginnt. Schon in ihren Gesten steckt ein poetischer Ausdruck, sie scheint mit dem Klavier förmlich zu verschmelzen. Hinzu kommt ein warmer, wunderbar farbenreicher Klang – betörend dieses Mal für die Ohren des Publikums.


klavierabend 15


Di 13.09.2016 · 20.00 Uhr

KLAVIERABEND Werke von Haydn, Liszt und Ravel

KHATIA BUNIATISHVILI

seine Fittiche und konzertierte regelmäßig mit ihr. 2012 bekam sie zudem den »ECHO Klassik« für ihr Liszt-CD beim Label Sony verliehen, wo sie exklusiv unter Vertrag ist. Im gleichen Jahr war sie »Rising Star« des Wiener Konzerthauses und des Musikvereins, ein Jahr später gehörte sie zu den »Jungen Wilden« am KONZERTHAUS DORTMUND. Doch was macht das Spiel von Khatia Buniatishvili so besonders? Da ist zum einen eine souveräne, manchmal fast unbändige Virtuosität, die für die Pianistin jedoch niemals Mittel zum Zweck ist. Denn das Lyrische ist ebenfalls eine ihrer Stärken, manchmal auch ein Hang zur Melancholie, wie er so typisch ist für viele osteuropäische Künstler. Außerdem ist da die bereits erwähnte Farbigkeit des Tons, verbunden mit einer ganz eigenen, fantasievollen Gestaltungskraft, die immer wieder beeindruckt. Das merkt man auch daran, dass ihre Interpretationen wunderbar atmen, selbst Pausen werden hier nicht zu Leerstellen, sondern sind ganz vom Ausdruck durchdrungen. Ebenso wie ihr zauberisches Pianissimo, das dennoch mühelos in den Konzertsaal strahlt. Nun kehrt die Künstlerin für ein Konzert nach Dortmund zurück, mit Kompositionen, die ihr besonders nahe liegen. Eine innige Verbindung hat sie etwa zum Tastenlöwen Franz Liszt, dessen Werke Prüfstein für jeden Pianisten sind. In einem Interview hat sie einmal gesagt, was ihn ausmacht, den idealen Liszt-Interpreten: »Er sollte einen starken Körperkontakt zum Klavier haben, mit Feuer und extremem Risiko spielen statt nur sauber und schnell oder gar akademisch, das wissen wir aus Beschreibungen über sein Spiel.« Und auch das ist typisch für Khatia Buniatishvili: Sie riskiert viel und sucht Ausdrucksextreme – selbst wenn sie damit polarisiert. Ebenfalls stark verbunden fühlt sie sich der Musik von Frédéric Chopin, dessen Werke regelmäßiger Bestandteil ihrer Programme sind. Ein Kritiker schrieb einst über ihr ChopinSpiel, dass sie »mit betörender Tongebung und sensibel gestalteten Melodiebögen zeigte, wie sich durch differenzierte Nuancierung und raffinierte agogische Gestaltung auch ein tausend Mal gehörtes Werk zu neuem Leben erwecken lässt«. Khatia Buniatishvili gehört damit zu den profiliertesten Pianisten ihrer Generation und erinnert in ihrer subjektivistischen Spielweise an die großen romantischen Klaviervirtuosen des 19. Jahrhunderts.

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EIN MANN FÜR GROSSE UND KLEINE WUNDER

»Dirigenten sind Priester in einem Tempel, in dem die Götter ausgestorben sind«, so Kirill Petrenko einmal in einem

der raren Gespräche mit ihm. Denn vor einigen Jahren beschloss er: »Reden bringt nichts, kostet nur Zeit.« In der Tat

glänzt und beeindruckt der 44-jährige Dirigent lieber mit seiner Arbeit, als dass er darüber spricht.

Seine Schweigsamkeit hat Kirill Petrenko den Beinamen »Anti-Maestro« eingebracht. In Zeiten der Selbstvermarktung – die schon lange nicht mehr nur Sache großer Manager ist, sondern mittlerweile jedem Musiker schon im Studium vertraut – ein seltenes und selten wohltuendes Phänomen. Und doch oder gerade deshalb gehört der 1972 in Omsk geborene Petrenko derzeit zu den renommiertesten und gefragtesten Dirigenten. Bescheiden und freundlich tritt er auf – nicht mit großen Gesten, weder in der Öffentlichkeit, noch vor den Musikern des Orchesters und den Sängern auf der Bühne. Er scheint sich musikalisch zu verausgaben, braucht kein glanzvolles Ambiente oder ein ständiges Ringen um ein »besser« und »schöner«. Die Musik steht im Mittelpunkt und das Dirigieren ist für ihn auch harte Arbeit. »Ich scheitere immer gut vorbereitet«, witzelte er einmal selbstironisch. Doch von Scheitern kann bei ihm nicht die Rede sein. Im Gegenteil: Alles, was er auf die Bühne und aufs Podium bringt, scheint zu gelingen. Im letzten Jahr wurde unter großer Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit bekannt gegeben, dass Kirill Petrenko zum

Nachfolger von Sir Simon Rattle bei den Berliner Philharmonikern gewählt wurde. 2019 wird er dort sein Amt antreten. Ein riesiger Trubel mit vielen Spekulationen und Mutmaßungen ging der Wahl voraus. Zu Recht hätte man sich das ein oder andere Mal fragen können: Geht es hier eigentlich noch um die Musik? Am Ende stand ein gelassener und zurückhaltender Dirigent, der nach der Bekanntgabe dem Orchester aus der Ferne telefonisch mitteilte, dass er sich freue und nicht in Worte fassen könne, was in ihm gefühlsmäßig vorgehe, »von Euphorie und großer Freude bis zu Ehrfurcht und Zweifel« – alles wäre dabei. Dass er noch drei Jahre nach seinem Debüt im Jahr 2006 behauptete, wenn er vor die Berliner Philharmoniker trete, packe ihn die Nervosität und Ehrfurcht, spricht für seine Bescheidenheit und auch für seine Umsicht. Geboren nahe der kasachischen Grenze, debütierte er schon als Elfjähriger als Pianist in seiner Heimatstadt, wo sein Vater als Geiger und die Mutter als Musik-

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Sa 10.09.2016 · 20.00 Uhr

FESTLICHE

Bayerisches Staatsorchester, Kirill Petrenko Dirigent, Frank Peter Zimmermann Violine

SAISONERÖFFNUNG Werke von Wagner, Bartók und Tschaikowsky

wissenschaftlerin arbeitete. Später zog er mit seiner Familie nach Österreich. Am Landeskonservatorium Vorarlberg in Feldkirch schloss er seine Klavierausbildung ab, am dortigen Landestheater machte er seine ersten Schritte als Dirigent. Zu seinen Lehrern zählten Peter Gülke, Péter Eötvös und Semyon Bychkov, der ihn anerkennend als »geborenen Dirigenten« bezeichnete. 26 Jahre alt war er, als er an der Wiener Volksoper begann, zwei Jahre später wurde er Generalmusikdirektor in Meiningen, wo er an vier Abenden hintereinander in vier Premieren einen spektakulären »Ring« herausbrachte – ein Meisterstück und ein unglaublicher Kraftakt, aber auch eine gute Vorbereitung für seine Arbeit in Bayreuth. Sein Engagement an der Komischen Oper Berlin in der Zeit von 2002 bis 2007 wurde sein Sprungbrett in die Welt. Seit 2010 ist er Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper. Bald nun wartet also ein Spagat zwischen München und Berlin auf Kirill Petrenko. Nicht nur was das die Erwartungen des Publikums und das unterschiedliche kulturelle Klima der beiden Städte, sondern auch was das Repertoire betrifft. Aber er hat gezeigt, dass er nicht nur in Bayreuth oder in München als Operndirigent immer wieder

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kleine und große Wunder vollbringen kann, sondern auch Sinfoniekonzerte zu besonderen Sternstunden aufblühen lässt. Mit dem Bayerischen Staatsorchester geht Petrenko im September 2016 auf die erste gemeinsame Europa-Tournee und macht neben Mailand, Paris, Luxemburg und Berlin auch in Dortmund Station. »Ich freue mich besonders auf die Möglichkeit, unsere Interpretationen über eine ganze Serie von Aufführungen weiter reifen zu lassen und sie auf die jeweils besondere Atmosphäre und Akustik der verschiedenen Säle abzustimmen.« Bevor das Orchester dann im nächsten Jahr nach Japan reist und 2018 sein Debüt in New York plant, eröffnet es also in Dortmund die neue Konzertsaison. Und das ist ein Geschenk für das Dortmunder Publikum: Kirill Petrenko gehört nämlich nicht nur zu den stillen Vertretern seiner Zunft, sondern weist bislang auch erstaunlich wenig (dafür aber ganz famose) CD-Einspielungen vor. Ein LiveKonzert mit ihm ist deshalb ein einzigartiges, unwiederholbares und kostbares Erlebnis.


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BRÜDER IM GEISTE

Dirigent Teodor Currentzis und Regisseur Peter Sellars haben sich gesucht und gefunden: Gemeinsam präsentieren sie eine Neufassung von Purcells »The Indian Queen«. So 11.09.2016 · 18.00 Uhr

THE INDIAN QUEEN Solistenensemble, MusicAeterna Chor und Orchester, Teodor Currentzis Dirigent Henry Purcell »The Indian Queen«

Modisch bewegt sich Teodor Currentzis mühelos zwischen Skinny Jeans mit Ankle Boots und Flatterhemd mit Glockenärmeln. Ebenso vielseitig ist auch seine musikalische Ausrichtung: Von Barockmusik, geschult an den Prinzipien der historischen Aufführungspraxis, über die Klassik und Schwergewichte der Romantik bis zur Musik des 20. Jahrhunderts reicht sein Repertoire. Grund genug für das Konzerthaus, dem Wahlrussen mit griechischen Wurzeln in der Saison 2016 |17 ein Porträt zu widmen. In der vergangenen Saison eroberte Currentzis das Konzerthaus-Publikum bereits mit den drei Da-Ponte-Opern von Mozart im Sturm, und auch in dieser Spielzeit holt er mit seinem Ensemble eine Oper von Perm nach Dortmund. Purcells »The Indian Queen« gleich zu Beginn der Saison ist eine wahre Neuentdeckung. Regisseur Peter Sellars hat die von Purcell unvollendet hinterlassene Semi-Oper 2013 komplett überarbeitet, sie durch andere weltliche und geistliche Werke des Komponisten ergänzt und gesprochene Passagen aus einem Roman der nicaraguanischen Schriftstellerin Rosario Aguilar eingefügt. Statt zwischen Inkas und Azteken spielt sich der Konflikt nun zwischen spanischen Eroberern und südamerikanischen Ureinwohnern ab. Erzählt wird aus der Perspektive der Frauen – einer spanischen Hofdame, die ihren Mann in die Neue Welt begleitet, einer Indianer-Prinzessin, die den Eroberern als »Geschenk« überreicht wird (mit dem Auftrag, die Neuankömmlinge für ihren Stamm auszuspionieren) und deren Tochter. Die »Süddeutsche Zeitung« urteilte nach der Premiere, dass »Sellars in dem Dirigenten Teodor Currentzis einen ebenbürtigen spirituellen Partner gefunden hat. Currentzis […] entdeckt unendlich lange Melodien in den Chören, Airs und Songs, die er mit einer Intensität ausspinnt, die für die Spiritualität der Ostkirche typisch ist.« Und was liegt zwischen dem Ural und der Neuen Welt? Dortmund!

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DAS IST ERST DER ANFANG

Do 03.11. 2016 · 20.00 Uhr

KLAVIERABEND

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Werke von Scarlatti, Ravel und Medtner

LUCAS DEBARGUE

Lucas Debargue zündet spät, aber mit einem Knall: Der Pianist platzt unverhofft und bereichernd in die Klassik-Welt.

Debargue ist kein Kind mehr, ein Wunder kann man seine Begabung aber trotzdem nennen. Erst im Alter von

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elf Jahren begann er mit dem Klavierspiel und eignete sich seine pianistischen Kenntnisse zunächst weitgehend autodidaktisch an. Nachdem er dem Instrument drei Jahre lang den Rücken gekehrt hatte, um Bass in einer Rockband zu spielen und Literatur zu studieren, begann er als 20-jähriger mit seiner eigentlichen Klavierausbildung. Nach vier Jahren, einen Wimpernschlag später, ging es zu einem der weltweit bedeutendsten Wettbewerbe – das ist mehr als ungewöhnlich. Das pianistische Kernrepertoire steht im Moment im Zentrum, schließlich muss der Pianist als Student inzwischen »wirklich üben«. Doch auch weniger bekannte Komponisten wie Nikolai Medtner liegen ihm am Herzen. Dessen Sonate spielte er bereits beim »Tschaikowsky-Wettbewerb«, und wer in Moskau nicht dabei sein konnte, hat bei Debargues KonzerthausDebüt im November die Gelegenheit, diesen beeindruckenden Künstler zu erleben.

FOTO: FELIX BROEDE · SONY MUSIC

2015 fing alles an – nicht etwa mit dem Gewinn des »Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerbs«, sondern mit dem normalerweise unspektakulären Vierten Platz. Der 25-jährige Lucas Debargue war jedoch in aller Munde, wurde als der »wahre Gewinner« des Wettbewerbs gefeiert. So ging auch der Preis der Moskauer Musikkritiker an Debargue, der mit seiner künstlerischen Vision und kreativen Freiheit Kritiker wie Publikum gleichermaßen beeindruckt hat. Und schließlich brach der Wettbewerbs-Vorsitzende Valery Gergiev die Regeln, indem er den jungen Franzosen bei der Gewinner- Gala spielen ließ.


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EMOTIONEN AUF GROSSER LEINWAND

Die Größen der Gegenwart haben im KONZERTHAUS DORTMUND ihr Zuhause und ihr Publikum. Doch kann man auch die Vergangenheit in diesem Raum lebendig erklingen lassen? Ist es möglich, bereits verstorbenen Künstlern einen Klangraum zu geben? Die neue Reihe »Konzertkino« tritt den Beweis an und fängt die Vergangenheit ein. Dunkler Saal, gespannte Atmosphäre. Auf der Leinwand: Legenden des Taktstocks – Herbert von Karajan, Leonard Bernstein, Karl Böhm und Carlos Kleiber. In weiteren Rollen: die Berliner Philharmoniker, Mstislaw Rostropowitsch, die Wiener Philharmoniker und nicht zuletzt die Herren Mozart, Dvorˇák, Brahms, Bruckner und Strauss. Das sind die Eckpfeiler der neuen Reihe »Konzertkino« im Konzerthaus, die längst verklungenen Konzerten einen brillanten Klangraum gibt. Das Publikum taucht in der Dunkelheit des Hauses in eine konzertante Kinoatmosphäre ein, schaut sich im Saal um und erwartet die Legenden des Taktstocks in Cinemascope-Format. Zur Premiere kommt Herbert von Karajan, der stilbildende Klassik-Regisseur der Leinwand. Er setzt Dvorˇák, Strauss, die Berliner Philharmoniker und natürlich sich selbst ins rechte Licht. Dann umarmt Leonard Bernstein die Welt musikalisch in seiner unnachahmlichen Art und Karl Böhm trimmt die anspruchsvolle Partitur des »Don Juan« von Richard Strauss zur Konzertreife – ein Erlebnis zum Staunen und Schmunzeln. Und schließlich der rätselhafteste von allen: Carlos Kleiber mit Mozart und Brahms. Mozarts »Linzer« und Brahms’ Sinfonie Nr. 2 erstrahlen in apollinischer Schönheit und formaler Klarheit, wenn Kleiber die Wiener Philharmoniker bittet. An allen vier Abenden erlebt man die Taktstocklegenden hautnah, jede Geste, jeden Einsatz, die Mimik, die Leidenschaft. Das Konzerthaus mit seiner lebendigen Gegenwart schafft so die Anknüpfung an die verfilmte Vergangenheit der klassischen Musik und schreibt mit an der Geschichte ihrer großen Künstler.

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Mi 26.10.2016 · 19.00 Uhr

KONZERTKINO – Filmreihe mit Ulrich Schardt

HERBERT VON KARAJAN


HEIM ZU NEUEN UFERN So 25.09.2016 · 16.00

ORCHESTRA Riccardo Chailly Dirigent, Daniil Trifonov Klavier

FILARMONICA Werke von Robert Schumann

DELLA SCALA

Vom Gewandhauskapellmeister zum Musikdirektor der Mailänder Scala: Der Dirigent Riccardo Chailly kehrt zu seinen Ursprüngen zurück. Für Riccardo Chailly schließt sich ein Kreis: Geboren in Mailand als Sohn eines Komponisten und späteren künstlerischen Leiters der Mailänder Scala, mit 19 Jahren Assistent von Claudio Abbado, damals Musikdirektor der Scala, und mit 25 Jahren jüngster Dirigent aller Zeiten am Mailänder Opernhaus, ist er nun dorthin zurückgekehrt. Und es ist keine leichte Aufgabe, die der Musikdirektor dieser altehrwürdigen Institution zu erfüllen hat: Zwar erfreut sich die Scala als Touristenattraktion ungebrochener Beliebtheit, doch muss sich das Flaggschiff angesichts drastischer Sparmaßnahmen in der italienischen Kulturpolitik auch für die Zukunft neu aufstellen. Für Riccardo Chailly bedeutet dies eine Rückbesinnung auf die eigentliche Stärke dieses Hauses: die italienische Oper. Auch mit dem Orchester hat er Pläne, die weit über den Orchestergraben der Scala hinausreichen und den Klangkörper auf Konzerttourneen auch außerhalb der lombardischen Metropole hörbar machen sollen. Und da die »inaugurazione«, die Saisoneröffnung der Mailänder Scala, traditionell erst am 7. Dezember stattfindet, ist im September Zeit für ein Gastspiel in Dortmund. Wie diese Umtriebigkeit zu Chaillys erklärtem Plan passt, »die Maschine stoppen zu wollen, still zu sitzen und ruhig zu sein«, lässt der Geschwindigkeitsfan, der früher gerne mit dem Motorrad durch die Schweizer Berge brauste, Fallschirm sprang und schnelle Boote liebte, offen. Offenkundig ist hingegen seine Vorliebe für die zyklische Auseinandersetzung mit einem Komponisten. Auch sein Gastspiel mit dem Orchestra Filarmonica della Scala und dem jungen Pianisten Daniil Trifonov in Dortmund rückt ausschließlich Werke Schumanns in den Mittelpunkt: Zwischen den Jahren 1845 und 1848 – während der Komponist erstmals mit psychischen und physischen Problemen zu kämpfen hatte – entstanden sein Klavierkonzert, seine Sinfonie Nr. 2 und die Ouvertüre zu »Manfred«, die Chailly nun mit seinem Mailänder Orchester im Rahmen der »Symphonie um Vier« beleuchtet.

symphonie um vier 25


Das Abschlusskonzert der Saison 2015 |16 am 9. Juli wird wohl allen Besuchern in lebhafter Erinnerung bleiben: Nach einer selten so eindrücklich gehörten Bruckner 7 mit dem wie stets fabelhaften Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks – die zugleich den Schlusspunkt der dreijährigen Residenz von Yannick Nézet-Séguin bildete – regnete es Luftballons von der Decke, und der vollbesetzte Saal streckte »Danke Yannick!«-Schilder dem Dirigenten entgegen. Dieser war für kurze Zeit sprachlos, fand zu gerührten Worten zurück und betonte, dass es sich ja nicht um ein trauriges Adieu, sondern um ein Auf Wiedersehen handele: Yannick, Musikdirektor in Philadelphia und Chef der New Yorker Met in spe, wird am 17. Dezember schon wieder auf der Konzerthaus-Bühne stehen. Das Blech des BR-Symphonieorchesters begleitete des Exklusivkünstlers – vorübergehenden – Abschied spontan mit »Muss i’ denn, muss i’ denn« ...

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FOTO: PASCAL AMOS REST

uf Wiedersehen Yannick!


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opfhörer – Know-how für die Ohren

Vergleichen macht schlau! Das gilt auch in der Saison 2016 | 17, wenn die Reihe »Kopfhörer« zum Interpretationsvergleich mit neuen Köpfen an den Start geht. Michael Stegemann und Holger Noltze, der eine Professor für historische Musikwissenschaft, der andere Professor für Musik und Medien und Musikjournalismus an der TU Dortmund, beide Kritiker und Liebende zugleich, beugen sich mit Liebe zum Detail, Lust an der Differenzierung und ohne Furcht vor Zuspitzung über Lieblingsplatten und Lieblingsstücke. Über Geschmack lässt sich zwar nicht streiten, die Musikexperten lassen sich trotzdem von nichts abhalten – zumal sich die Geister Stegemann und Noltze gerne mal scheiden. Die beiden Musikexperten präsentieren verschiedene Interpretationen und schlagen eine Brücke vom Kopf-Hören zum philharmonischen Live-Erlebnis, denn sie sprechen immer mit Blick auf ein kommendes Konzert. So funktioniert der Abend auch als Vorbereitung: Wer mehr gehört hat, hört auch mehr!

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as geht unter die Haut

Ein Leben ohne Musik ist für uns alle wohl unvorstellbar. Doch für gehörlose Menschen ist dies leider Normalität. Dass auch sie Musik erspüren und erfahren können, zeigt seit einiger Zeit das Mahler Chamber Orchestra (MCO) mit seinem Projekt »Feel the Music«, das sich an gehörlose und stark schwerhörige Kinder richtet. Nun bekommen auch in Dortmund rund 20 Schüler der Rheinisch-Westfälischen Realschule diese Chance: In einem Workshop mit vier MCO-Musikern und dem gehörlosen Musiker Paul Whittaker kommen sie den Instrumenten und ihren Schwingungen ganz nah, bevor sie auch in einer Orchesterprobe unmittelbar zwischen den Instrumentalisten auf der Bühne Platz nehmen dürfen. Ermöglicht wurde dieses Projekt u. a. durch die großzügigen Spenden unserer Abonnenten – wir sagen herzlichen Dank!

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Auf Wiedersehen Yannick, Willkommen Andris Nelsons! Der eine Weltstar als Dirigent und Dortmunder Exklusivkünstler geht (vorübergehend!), der andere kommt. Dabei ist Andris Nelsons dem Dortmunder Publikum bereits aus zahlreichen begeisternden Konzerten bekannt – und umgekehrt. Seinen Einstand als Exklusivkünstler gibt Nelsons am 15. Oktober mit dem Royal Concertgebouw Orchestra aus Amsterdam. In der Zusammenarbeit mit eben diesem Orchester zeigt ihn der im vergangenen Jahr entstandene Dokumentarfilm »Nelsons no. 5«, ein eindrucksvolles und einfühlsames Porträt der niederländischen Regisseurin Carmen Cobos. Als Einstimmung auf das Konzert und Nelsons’ drei Dortmunder Exklusivkünstler-Jahre zeigen Konzerthaus und das Internationale Frauenfilmfestival Dortmund | Köln diesen Film am 4. Oktober um 19.00 Uhr im RWE Forum | Kino im U. Anmeldung und Informationen unter T 0231 - 22 696 200.

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Boeckers (Aus-)Bruch Liebe Leserinnen und Leser der hörbar, nein, der Autor ist weder vorbestraft noch irgendwie cholerisch veranlagt. Es soll vielmehr um das »Raus aus deinen Hörgewohnheiten« gehen – so lautet ja das Motto zur Saison 2016 I 17 im Konzerthaus. Aber vielleicht wollen Sie gar nicht ausbrechen und eine Veränderung ist nicht indiziert? Allein dass Sie dieses Magazin in Händen halten, wäre Beleg genug für Ihr Bereits-angesteckt-Sein vom echten Musikvirus. Dann hier Stopp. Alle anderen lesen bitte auf eigene Gefahr weiter. Vielleicht ist noch eine Intensivierung des Musikhörens möglich. So wollen wir unten nur allgemeingültige Merkmale einer Infizierung in gewohnt zugespitzter, dennoch im Keim ernster Form angeben.

Sehr geehrtes Konzerthaus, Ihr breites Angebot an Konzerteinführungen, Vorträgen und Interpretationsvergleichen nehme ich gerne wahr. Aber woran ist zu erkennen, dass mein »Raus aus den Hörgewohnheiten« gelingt? Sophia Hermelin, Herdecke

Liebe Frau Hermelin, wenn Sie im Konzert feuchte Hände bekommen, Ihre Hand in den Arm des (unbekannten) Sitznachbarn krallen, unbändige Freude empfinden, Trost spüren, Sie alle 1549 Zuhörer im Saal umarmen wollen, eifersüchtig sind auf alle andern, weil Sie die Musik für sich allein besitzen möchten, wenn Sie den Eindruck haben, dass diese Musik die Welt abbildet, wenn Ihnen kalte Schauer den Rücken hinunterlaufen, Sie sich wie von Marihuana berauscht fühlen, intensiv Farben sehen, Düfte wahrnehmen und sich an das Paradies erinnern, Luft von anderen Planeten atmen, Sie von fremden Ländern und Menschen träumen, Fieber bekommen, ein oberflächliches, womöglich noch laut bekundetes Entzücken in Ihnen wahrer Liebe weicht, Sie sich, die Hände gefaltet, den Kopf auf der Schulter, den Mund geöffnet, von Wohllaut überströmen lassen, wenn Sie, das Herrscherglück des Dirigenten kostend, mit erhobener Hand einer Trompete den pünktlichen Einsatz geben, Sie in tiefster Seele angetan sind, wenn Sie das Leben spüren, wenn Sie den Tod ahnen, Sie die Stimmen Ihrer Toten zu vernehmen meinen, Sie dummes Zeug reden, verwirrt sind über Tage hinweg, die Festplatte in Ihrem Hirn bootet, Sie neue WhatsApp-Chats eröffnen, um letzte Ahnungslose für die Musik zu missionieren, wenn Sie eine heiße Liebesnacht verbringen, wenn Sie Schluss machen, wenn Sie sich Hals über Kopf verlieben, wenn Sie beschließen Ihr Leben ändern zu müssen, eine Weltreise zu unternehmen, den Mount Everest zu erklimmen, bei dieser »schönen Stelle« zuhause auf CD mindestens 50mal Repeat zu drücken, wenn Sie Ihr Reihenhaus verkaufen, den Job kündigen, einen Ferrari kaufen, in der Musik die Parallelen zu Ihrem Leben hören, Sie auf einmal alles ganz klar sehen, verstehen, Ihre Fehler einsehen, ein besserer Mensch werden, beschließen (frei nach Voltaire) nicht mehr nur Ihren eigenen Garten zu kultivieren, mit Ladendiebstahl (CDs) usw. aufhören, einer Sekte beitreten, wenn Sie einen Flugschein machen wollen, ein Studium aufnehmen, sich auf Ihrem Sitz im Konzertsaal bewegen, tanzen, ausziehen, in die Hände klatschen wollen, wenn Sie entscheiden auf YouTube einen Channel mit Ihren absoluten Klassik-Favoriten aufzumachen, mit dem 100. Abonnenten Werbung zu schalten und ein Vermögen damit zu verdienen, wenn Sie in der Mozart-Urtext-Partitur in Takt 578 ein falsches dis entdecken, wenn Ihre Liebe zu einem solch bedeutenden Gegenstand wie die Musik ebenfalls selbst bedeutend für Sie wird, denn sie »sagt etwas aus über den, der sie hegt, sie kennzeichnet sein Verhältnis zu jenem Allgemeinen, jener Welt, die der Gegenstand vertritt und die in ihm, bewusst oder unbewusst, mitgeliebt wird« (Th. Mann: »Fülle des Wohllauts«), wenn Sie davor Angst haben, dass das Konzert nun aufhört – dann, ja dann stehen die Anzeichen nicht schlecht dafür: Sie sind raus aus Ihren Hörgewohnheiten. Bis zum nächsten anregenden Gedankenaustausch grüßt Sie herzlich Ihr Jan Boecker

Kontakt Per Post an: Konzerthaus Dortmund, Stichwort: Leserbrief, Brückstraße 21, 44 135 Dortmund · Per Fax an: 0231- 22 696 159 Per E-Mail an: info@konzerthaus-dortmund.de, Betreff: Leserbrief · Über unser Kontaktformular auf: www.konzerthaus-dortmund.de Wenn Sie wollen, dass Ihre Zuschrift in der hörbar abgedruckt wird, geben Sie uns bitte schriftlich Ihr Einverständnis zur Veröffentlichung. Wir behalten uns zudem vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen.

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Impressum

Ausblick

Herausgeber Konzerthaus Dortmund GmbH Intendant und Geschäftsführer Benedikt Stampa, V.i.S.d.P. Redaktion Dr. Jan Boecker, Marion Daldrup,

AUSGABE 02 2016 17

Katharina Kierig

CHRISTOPH ESCHENBACH Menschenfreund und -fänger

Autoren Dr. Jan Boecker, Marion Daldrup,

ALEXANDER MELNIKOV Keine Angst vor Kammermusik

Lisa Günster, Katharina Kierig,

BELA B Aus Liebe zum Spaghetti-Western

Anja Renczikowski, Benedikt

VLADIMIR JUROWSKI Neugierig, aber wählerisch

Stampa, Christoph Vratz, Bjørn Woll Gestaltung Kristina Erdmann Anzeigenmarketing

Das hörbar-Rätsel

Marion Daldrup, T 0231- 22 696 254 Druck Hitzegrad Print Medien & Service GmbH Termin- und Programmänderungen sowie Druckfehler vorbehalten. KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße 21 44135 Dortmund T 0231 - 22 696 0 F 0231 - 22 696 222 info@konzerthaus-dortmund.de www.konzerthaus-dortmund.de www.pop-abo.de Tickethotline T 0231 - 22 696 200

Besuchen Sie uns auf Facebook: www.facebook.com/Konzerthaus. FOTO: JAMIE-JAMES MEDINA · DG

Dortmund www.facebook.com/Popabo

Die gesuchte Künstlerin lebt mit Mann und Sohn in London, ihrem Geburtsort. Mit dreizehn trat die nun 35-Jährige in Neu Delhi erstmals öffentlich auf, und bis heute beweist sie ihre klassische Ausbildung ebenso wie ihren künstlerischen Weitblick auf zahlreichen Tourneen durch Asien, Australien, Europa und Nordamerika. 1998 erscheint das erste Soloalbum der außergewöhnlichen Musikerin, die mit indischen und abendländischen Musikstilen experimentiert und damit nicht nur die Kritiker überzeugt. Im Konzerthaus war die Künstlerin zuletzt in der Saison 2012 I 13 zu Gast.

Wenn Sie die Lösung wissen, schicken Sie sie uns auf einer Postkarte mit dem Stichwort »hörbar-Rätsel« an: KONZERTHAUS DORTMUND, Lisa Günster, Brückstraße 21, 44135 Dortmund oder per Fax an: 0231- 22 696 159 oder per E-Mail an: lisa.guenster@ konzerthaus-dortmund.de Einsendeschluss ist der 23.09.2016. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir fünfmal zwei Freikarten für das Sinfoniekonzert »Mozart – Letzte Sinfonien« am 05.10.2016. Viel Glück! Die Lösung des letzten hörbar-Rätsels: Konstantin Gropper

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Abo- und Einzelkarten: So kommen Sie an Ihre Tickets Galerie Mitte links

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Persönlich Ticketing+ Abonnementberatung, Ludwigstraße / Ecke Reinoldistraße, 44135 Dortmund Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 10.00 bis 18.30 Uhr, Samstag von 11. 00 bis 15.00 Uhr Per Telefon T 0231- 22 696 200 Per Fax F 0231- 22 696 222 Per Post KONZERTHAUS DORTMUND, Vertrieb, Brückstraße 21 44135 Dortmund

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Zahlungsarten Barzahlung und per Kreditkarte (MasterCard, American Express und VISA). Bei Bestellungen bis spätestens zehn Werktage vor der jeweiligen Veranstaltung ist auch eine Zahlung per Lastschrift möglich. Bitte Postlaufzeiten berücksichtigen.

gen Veranstaltung. Die Hörplätze werden an der Abendkasse ausschließlich nach Verfügbarkeit ausgegeben. Anspruch auf Bereitstellung der Hörplätze besteht nicht, eine Reservierung dieser Plätze ist nicht möglich. Je Interessent wird nur eine Karte ausgegeben.

Internet Ticketshop auf www.konzerthaus-dortmund.de

Service für Rollstuhlfahrer Bitte buchen Sie frühzeitig, damit wir Ihre gewünschten Plätze und unseren Extra-Service garantieren können. Falls Sie keine Begleitperson mitbringen, stellen wir Ihnen kostenfrei einen Servicemitarbeiter zur Verfügung.

Abendkasse Die Abendkasse im Foyer des KONZERTHAUS DORTMUND öffnet 90 Minuten vor der jeweili-

Preiskategorie 1 Preiskategorie 2 Preiskategorie 3 Preiskategorie 4 Preiskategorie 5 Preiskategorie 6 Preiskategorie 7 * Rollstuhlplätze Keine volle Podiumssicht

* Hörplätze sind 90 Minuten vor

Beginn der Veranstaltung erhältlich (Sonderregelungen vorbehalten)

Nutzer von Hörhilfen Für Nutzer von Hörhilfen gibt es auf den meisten Plätzen eine Induktionsschleife. Bei der Platzwahl berät Sie unser Ticketing. AGB Die allgemeinen Geschäftsbedingungen des KONZERTHAUS DORTMUND können im Ticketing des Konzerthauses, im Internet und in der Saisonbroschüre eingesehen werden. Preiskategorien Alle Saalpläne finden Sie unter www.konzerthaus-dortmund.de/ technik.html

DEIN KONZERT DIE GUTEN SEITEN DES LEBENS 30 haus und verkauf


DIE BOTSCHAFTER DES KONZERTHAUS DORTMUND PROF. DR. LUTZ ADERHOLD · APANO INVESTMENTS · DR. RAINER ARNTZEN · AUDALIS KOHLER PUNGE & PARTNER BAKER TILLY ROELFS AG · GUIDO BARANOWSKI · DR. ANDREAS BELLMUNT · GABI UND DR. MICHAEL BRENSCHEIDT LILO UND FRANK BÜNTE · BUSCHE VERLAGSGRUPPE · DHPD DR. STEFAN DUNKER · SUSANNE UND UDO DOLEZYCH ELMOS SEMICONDUCTOR AG · CHRISTA UND HEINRICH FROMMKNECHT · HITZEGRAD PRINT MEDIEN & SERVICE GMBH MARTINA UND HANS JÖRG HÜBNER · HUSEMANN EICKHOFF SALMEN & PARTNER GBR · DR. CARSTEN JAEGER · ULRICH JORDAN · HANS-JÖRG KARTHAUS · ANNETTE UND DR. UWE KISZKA · DR. WOLFRAM KIWIT · DR. MARTIN KLEINE BRENNEREI LIKÖRFABRIK & SCHOKOLATERIE KRÄMER · TRAUDEL KROH · DR. ALICE L. UND DR. JOCHEN KÜHNER DR. GUNTHER LEHLEITER · VERLAG LENSING-WOLFF · DR. EVA UND DR. RAINER LÖB · MAIWALD KLAVIER & FLÜGEL GALERIE · BRIGITTE MESSERSCHMIDT · JUTTA UND HANS-HUGO MIEBACH · MURTFELD KUNSTSTOFFE · MVZ PROF. DR. UHLENBROCK & PARTNER · MARGARETE UND AXEL NILL · MARC T. OEHLER · PANTEL + EINHAUS STEUERBERATER PROF. DR. TIDO PARK · PARK WIRTSCHAFTSSTRAFRECHT. · POCO EINRICHTUNGSMÄRKTE · INES POHLMANNFEUERHAKE-FUND UND PETER POHLMANN · BEATRIX POLCHAU · INGE POLCHAU · ROTKÄPPCHEN PETER JÜLICH GMBH & CO. KG · DR. MARIE-THERES SCHNARRENBERGER-WEITKAMP · FAMILIE SCHNEIDER · DR. WOLFGANG SCHRÖDER REINHOLD SEMER · SPIEKER & JAEGER RECHTSANWÄLTE UND NOTARE · ANDREAS SPIELMANN · MECHTILD UND PAUL TH. STEINAU · MARIE ELISE UND DR. HANS STETTER · TECHNOLOGIEZENTRUMDORTMUND · PROF. DR. ANGELA UND WILFRIED UTERMANN · MARIJKE UND SYBE VISSER · HEIDRUN UND DR. HANS V. DEWALL · ASTRID UND ALEXANDER VON SCHWEINITZ · AXEL VOSSCHULTE · PETER WIEGMANN · MARTINA UND THOMAS WREDE DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.


Musik ist wie ein Puzzle aus Tönen: Viele Elemente fügen sich zusammen zur Erfolgsmelodie des KONZERTHAUS DORTMUND. Unterstützen auch Sie hochkarätige Konzerte und profitieren durch Kartenvorkaufsrecht, exklusive Einladungen, kostenlosen Bezug von Broschüren etc. Werden Sie Teil der Gemeinschaft der »Freunde des Konzerthaus Dortmund e.V.« Infos: T 0231- 22 696 261· www.konzerthaus-dortmund.de


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