hรถrbar
DAS MAGAZIN DES KONZERTHAUS DORTMUND
L I S E D AV I D S E N
AUSGABE 01
2020 21
PARTNER-STIFTUNG
PARTNER
HAUPTSPONSOREN
SPONSOREN
FÖRDERKREISE
FÖRDERER
DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.
MIT SICHERHEIT
TITELFOTO: RAY BURMISTON FOTO: SONJA WERNER
Immer wieder sagen mir Musiker, dass sie besonders gerne zu uns nach Dortmund kommen. Die einzigartige Akustik unseres Saals, die Wertschätzung, die Aufgeschlossenheit, Neugier und Begeisterungsfähigkeit des Dortmunder Publikums – das sind Gründe, die immer wieder genannt werden. Entscheidend ist: Es entsteht ein Gefühl von Sicherheit, eine Art geschützter Raum. Künstler fühlen sich hier frei und ermutigt, künstlerische Wagnisse einzugehen. Und so kommen diese ganz besonderen Konzertabende zustande, nach denen man mit dem Gefühl nach Hause geht, ein Werk noch nie zuvor so gehört zu haben. Mit der Sicherheit ist es überhaupt so eine Sache: Sie ist relativ. Meist fühlt man die Abwesenheit von Sicherheit viel deutlicher als ihr Vorhandensein. Sicherheit kann frei machen, die Kreativität beflügeln. Manchmal stehen Sicherheit und Freiheit aber auch im Gegensatz zueinander: Klare Regeln schränken die Freiheit ein, bieten aber Schutz. Auch das haben wir durch die Corona-Pandemie gelernt. Wir alle müssen in diesen Zeiten abwägen: Wie viel Risiko ist uns unsere Freiheit wert? Was sind wir bereit aufzugeben, um uns sicher und geschützt zu fühlen? Für uns am Konzerthaus hat die Sicherheit unseres Publikums, unserer Künstler und unseres Teams oberste Priorität. Zugleich haben wir stets die Verhältnismäßigkeit in den Blick genommen und abgewogen, unter welchen Voraussetzungen Musik dennoch stattfinden kann. In den letzten Wochen und Monaten der vergangenen Saison hat mein Team gefühlt Berge versetzt, um beides miteinander in Einklang zu bringen und trotz Corona wieder »echte« Konzerte mit Publikum zu ermöglichen. Es ist uns gelungen. Das KONZERTHAUS DORTMUND war das erste Haus in Deutsch-
land, das wieder öffentliche Sinfoniekonzerte ermöglicht hat. Wir haben das Glück, dass unser Saal nicht nur über eine exzellente Akustik verfügt, sondern auch über ein hervorragendes Belüftungssystem mit frischer Zuluft unter jedem Sitz und Abluft unter dem Dach, das die Luft alle 20 Minuten komplett austauscht. Sicherlich gibt es wenig Raumsituationen, in denen das Ansteckungsrisiko derart niedrig ist. Daher beschränkt sich auch das Quarantäne-Risiko maximal auf die umliegenden Sitzplätze eines mit COVID-19 infizierten Besuchers. Wenn Sie Fragen zum Hygienekonzept haben, dann schauen Sie auf die FAQ auf unserer Website. Die Konzerte der neuen Saison im April zu veröffentlichen, war vielleicht mutig. Aber Stand heute kann ich dankbar feststellen, dass sie zum überwiegenden Teil auch wirklich stattfinden, wenn uns keine zweite Welle überrollt. Selten hat eine Saisoneröffnung inhaltlich so gut gepasst wie in diesem Jahr: Haydns großes Chorwerk »Die Schöpfung«, präsentiert von Thomas Hengelbrock. Aber ich freue mich auch auf vieles mehr: alle Beethoven-Klavierkonzerte mit dem großen Krystian Zimerman, auf Lise Davidsen, die ich zuletzt an der New Yorker Met erleben durfte, auf Alexander Melnikov, der auf vier verschiedenen Flügeln spielen wird, auf Götz Alsmann und natürlich auf den Joker, unser Überraschungskonzert, bei dem es diesmal regelrecht grooven wird. Wo anfangen, wo aufhören...? Es gibt viel zu entdecken. Mit Sicherheit! Ihr Dr. Raphael von Hoensbroech Intendant und Geschäftsführer des KONZERTHAUS DORTMUND
editorial 03
Sa 31.10.2020 · 18.30 + 21.00 Uhr
MOKA EFTI ORCHESTRA Erstausgabe 2020
FEAT. SEVERIJA
Das Moka Efti Orchestra bringt die Musik der »Goldenen Zwanziger« zurück und lädt den Konzertbesucher ein ins Moka Efti, einen der Unterhaltungspaläste des Berlins der 1920er- Jahre und prominenter Schauplatz aus der Serie »Babylon Berlin«.
04 einblick
06 interview
03 editorial
Gemeinsam spontan
04 einblick
Spielleiterin Viola Schmitzer bewegt die Musiker des Stegreif.orchesters.
05 inhalt
10 titel
26 augenblick
Die flutende Stimme
Ein echter dramatischer Sopran aus dem hohen Norden: Lise Davidsen
28 gästebuch
14 chorklang
29 ausblick I rätsel I impressum
Die Liga der Livekonzerte
Die Balthasar-Neumann-Ensembles bilden das Team für die Saisoneröffnung unter Corona-Bedingungen.
30 haus und verkauf
17 meisterkonzerte
Auf der Suche nach dem richtigen Klang
Alle fünf Beethoven-Klavierkonzerte an drei Abenden mit Krystian Zimerman 20 meisterpianisten
À la Fred Astaire
Perfektion und Leichtigkeit: die Leitsterne des Pianisten Alexander Melnikov 22 musik für freaks
Geschichtenerzähler
FOTOS: JOACHIM GERN, FLORENCE GRANDIDIER, JONATAN GRETARSSON, ARILD ØSTIN OMMUNDSEN
Cembalist Jean Rondeau widmet einen ganzen Abend den schillernden Scarlatti-Sonaten.
24 soundtrack europa
Ein Gefühl, das bleibt
Musik wie eine warme Decke von der isländischen Band Árstíðir
25 pop
Der gutgelaunte Melancholiker
Singer-Songwriter Thomas Dybdahl hat Skandinavien im Sturm erobert – jetzt steht erstmals Dortmund an.
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GEMEINSAM SPONTAN
Normal ist momentan gar nichts. Begegnungen erfolgen gerade häufig auf virtuellem Weg und in virtuellen Räumen. Das Gespräch mit Viola Schmitzer vom Stegreif.orchester macht da keine Ausnahme. Im Mai dieses Jahres sollte »Beethoven 9 plus« stattfinden, ein Konzert des Orchesters im Zusammenspiel mit dem neugegründeten Community-Orchester auf Grundlage der 9. Sinfonie von Beethoven. Stattdessen herrschte aufgrund der Corona-Pandemie seltsame Stille im Konzertsaal. Nun steht fest, dass diesen Oktober doch noch ein Konzert mit dem Berliner Orchester stattfinden wird. Und wie die Umstände, so ist auch unsere Interviewpartnerin heute etwas außergewöhnlicher. Viola Schmitzer ist zwar Gründungsmitglied des Stegreif.orchesters, ihr Auftritt spielt sich allerdings vor allem im Vorfeld eines Konzerts und hinter den Kulissen ab. Zum Glück müssen wir nicht erst bis zum Nachholtermin des Konzerts im September 2021 warten, um euch hier in Dortmund begrüßen zu dürfen. Auf welches Projekt kann sich das Publikum im Oktober freuen? Aufgrund der Umstände konnten wir als Orchester bis heute nicht zusammenkommen und unsere geplante Produktion von »Beethoven 9 plus« erproben. In unseren Köpfen schwirrt jedoch nach wie vor die 9. Sinfonie von Beethoven – bestückt mit Volksliedern, selbst komponierten Melodien und Rhythmen, die aus der Begegnung mit der Dortmunder Community entstehen. Komponiertes und Improvisationen unter dem Motto »made-to-measure«: Wir werden uns einfach an die Begebenheiten, unter denen wir im Oktober auf die Bühne kommen und uns begegnen können, anpassen. Ich glaube das wird ein ganz spannender Prozess, wenn wir mit hoffentlich 17 Musikern aus dem Stegreif.orchester und ca. 20 Personen aus der Dortmunder Community im Konzerthaus zusammenkommen werden und in wenigen Tagen einen gemeinsamen Weg begehen. 06
Improvisation liegt euch im Blut. Hilft diese Eigenschaft ein Konzert zu planen, bei dem im Voraus lange nicht sicher war, wie viele beteiligt sein dürfen und ob es Konzertdauerbeschränkungen geben würde? Meiner Meinung nach ist es eine große Hilfe. Wir haben wenig Angst vor plötzlich aufkommenden Regeländerungen. Wir wissen, dass wir spontan auf neue Situationen reagieren und aus dem Moment das Beste machen können. Tatsächlich trainieren wir solche Situationen häufig, z. B. auf unseren vergangenen Tourneen. Dort waren Räumlichkeiten und Bedingungen von Ort zu Ort unterschiedlich, sodass wir uns stets neu anpassen mussten und relativ spontan auf die Begebenheiten eingingen. Und trotzdem haben wir es genossen. Ich glaube das sind Erfahrungswerte, die sich übertragen lassen und die uns in der Vorbereitung solch eines Konzerts beruhigen. Zumindest lassen sie uns nicht panisch werden. Am Ende funktioniert es, in welcher Art auch immer. Finalisiert wird das Programm also erst in den Tagen vor dem Konzert, zusammen mit dem Dortmunder Community-Orchester? Richtig. Natürlich werden wir auch schon zuvor im Austausch mit dem Community-Orchester und Community Musician Matthew Robinson stehen, um Strukturen und Verschmelzungen aufzubauen. Die Details werden jedoch erst in den Tagen davor entschieden. Im Hinblick auf
interview 07
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Steckbrief
VIOLA SCHMITZER 1991 in Rottweil geboren
Hospitanz an der Jungen Oper Stuttgart 2012 – 2016 Studium »Musik und Bewegung« an der Universität der Künste Berlin 2015 Mitgründung des Stegreif.orchesters, heute Spielleitung, Stage-Director und Head of Education Hornistin in Theaterproduktionen wie »Fragen an Charlotte« im Cargo Theater Freiburg Gesang und Performance in ihrer eigenen Band »Die Schlangenknaben« Das Stegreif.orchester live im Konzerthaus: Mi 21.10.2020 um 20.00 Uhr mit Werken von Beethoven u. a. im neuen Licht
FOTO: NINA STREIT · WWW.MYFIDELIO. AT
Einschränkungen in der Zahl der Musiker oder der Besucher sammeln wir bereits viele kreative Ideen – ob etwas virtuell übertragen wird, in den oder aus dem Konzertsaal, wie die Kostüme aussehen könnten, damit sie mit ihrer Breite den Sicherheitsabstand automatisch gewährleisten etc. Regeln können also auch viel Spaß machen und die Improvisation anregen. Welche Bereicherung siehst du in der Mitgestaltung der Community? Aus unserer Sicht ist es eine ganz große Befruchtung. Es ist immer ein Geben und Nehmen, aus dem jeder Dinge lernt. Wir kommen aus unserem Kosmos und beschäftigen uns abstrakt mit Sinfonien und ihrer Befreiung und treten nun in einen Austausch mit Menschen, die aus unterschiedlichsten Bereichen kommen und zusammen Musik machen. Dabei geht es vor allem um die Gemeinschaft, aber auch darum, eine Begegnung zu schaffen und etwas gemeinsam zu erarbeiten, aus dem später auch noch ein gemeinsames Konzert entsteht. Viele Aspekte, nicht nur künstlerische, sondern auch das soziale Miteinander und der Umgang miteinander spielen eine wichtige Rolle. Musikalische Fähigkeiten sind für die Teilnehmer aus der Community nicht erforderlich? Jeder ist eingeladen. Man muss zuvor kein Instrument erlernt oder in der Hand gehabt haben.
Das ist das Tolle. Je mehr Menschen gemeinsam Musik machen, seien es einfache Rhythmen oder Melodien, desto großartiger wird es, und jeder kann einfach einsteigen. Die entstehende Gemeinschaft ist das stützende Element. Das Stegreif.orchester ist ein noch relativ junges Orchester. Trotzdem seid ihr bereits sehr erfolgreich. Was ist euer Geheimrezept? Ich denke, dass ein wichtiger Faktor dabei unsere Gemeinschaft ist. Wir sind sehr darauf bedacht, wie wir miteinander umgehen. Es geht nicht nur um das musikalische Miteinander. Wir versuchen auch ein demokratisches Ensemble zu sein, was sehr viel Kommunikation bedarf. Das ist ein großer Lernprozess, der uns im Zusammenhalt stark macht und musikalisch gesehen eine Art Erfolgsrezept ist. Diese Freude spürt das Publikum bei unseren Konzerten ganz unvermittelt durch seine Einbeziehung. Du hast die Spielleitung inne. Was können wir uns unter diesem Aufgabenfeld vorstellen? Meine Aufgabe ist mit dem Orchester gewachsen. Ich war am Anfang eher in der Organisation tätig. Studiert habe ich »Musik und Bewegung« und ich habe von Anfang an gesagt, dass ich mich beim Konzept des Stegreif.orchesters für die Arbeit mit Bewegungen interessiere. Es wird auswendig gespielt, das gibt die Möglichkeit sich im Raum zu bewegen. Nun bin ich, zusammen mit einem weiteren Musiker, für das Raum- bzw. Regiekonzept zuständig. Dabei probieren wir viele verschiedene Dinge aus. Wie kann man sich mit den Instrumenten bewegen? Welche musikalische Stelle wird durch Bewegung ausdrucksstärker, welche durch Nähe oder Platzierung im Publikum? Grob gesagt: Wie stärken wir Musik durch Bewegungen und Formen im Raum? Generell arbeiten wir im Bewegungsbereich auch mit Improvisation. Dabei wissen wir, dass die Musiker keine Tänzer oder Schauspieler sind – aber Performer, mit denen man eine gute Bühnenpräsenz erarbeiten kann. Das Interview führte Swantje Ndiaye. interview 09
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DI E
F LU T E N D E
STIMME Lise Davidsen ist ein Stimmwunder, das Erinnerungen an die groĂ&#x;en Hochdramatischen
des letzten Jahrhunderts weckt. In Dortmund gastiert sie mit einer ganz persĂśnlichen Auswahl an Liedern.
titel 11
Was für ein Abend war das vor vier Jahren beim »Bergen Festival«, denkwürdig könnte man sagen. Schon im Vorfeld ging unter Gesangsexperten ein Gerücht um, dass es da eine junge Norwegerin gäbe, die über eine echte hochdramatische Stimme verfüge. Eine, wie man sie schon lange nicht mehr gehört habe. Erinnerungen wurden wach an legendäre Sängerinnen wie Kirsten Flagstad, Birgit Nilsson oder Ingrid Bjoner. Und dann war es so weit: Lise Davidsen betrat das Podium in der Håkonshalle im Königshof der Festung Bergenhus – mit annähernd 1,90 m Körpergröße schon allein optisch von beeindruckender Statur. Doch selbst die wirkte zwergenhaft neben einer Stimme, die die Sängerin wenig später wie einen Ozean an Tönen über das Publikum branden ließ. Obwohl der Liedgesang nicht gerade prädestiniert scheint, um den Reichtum und die Fülle einer dramatischen Stimme zu demonstrieren, ahnte man schon hier, welche Naturgewalt die Sängerin mit ihrem Instrument zu entfesseln vermag. Steigt sie auf in die Sopranhöhe, flutet und leuchtet diese Stimme mit einer geradezu physisch wahrnehmbaren Kraft. Ohne Frage: Dieses Organ ist ein singuläres Ereignis. Beeindruckend ist aber nicht nur das überreiche Material und das Volumen dieser Stimme, das jeden noch so großen Raum mit Donnerhall zu füllen weiß. Hinzu kommen eine hervorragende Atemkontrolle und vor allem eine dynamische Flexibilität, mit der sie ihren dramatischen Sopran stufenlos vom Piano ins Fortissimo entwickeln kann.
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Di 29.09.2020 · 20.00 Uhr
LIEDERABEND Lise Davidsen
Sopran,
James Baillieu
Klavier
LISE DAVIDSEN
Lieder von Brahms, Schumann, Sibelius, Grieg und Strauss hält sie sich bis heute. Klug wählt sie jede Rolle und lässt sich vor allem Zeit für deren Studium. Strauss’ Ariadne gehört zu den Partien, die sie mittlerweile oft gesungen hat. Hinzu kommen die »Freischütz«-Agathe sowie Santuzza in »Cavalleria rusticana«. Im letzten Jahr feierte sie dann einen beachtlichen Erfolg als Elisabeth bei den »Bayreuther Festspielen«, wo sie in diesem Jahr eigentlich als Sieglinde auftreten sollte. Im März gab sie in London dafür ihr Debüt als Leonore in Beethovens »Fidelio« an der Seite von Jonas Kaufmann. Und fürs nächste Jahr ist ihr Debüt als Chrysothemis in Strauss’ »Elektra« angekündigt. Für Lise Davidsen geht es bei einer gesunden Karriereplanung nicht nur um den Verzicht, sondern auch darum, »Ja zu sagen zu Dingen, bei denen ich Erfahrung sammeln kann und die mir Möglichkeiten zur Entwicklung geben – bis ich bereit bin für den nächsten Schritt oder die nächste Herausforderung«.
FOTOS: FLORIAN KATOLAY
In Stokke am Oslo-Fjord aufgewachsen, studierte Lise Davidsen zunächst an der Grieg-Akademie in Bergen, bevor sie für ihr Masterstudium an die Opernakademie nach Kopenhagen wechselte. Dort kam sie unter die Fittiche von Susanna Eken, einer Legende unter den skandinavischen Gesangspädagogen. Und die entdeckte das wahre Potenzial ihrer Stimme, erzählt Lise Davidsen im Interview: »Als ich hier in Bergen studiert habe, war ich noch ein Mezzo, aber als ich für meinen Master nach Kopenhagen ging, sagte mir meine Lehrerin Susanna Eken, dass ich eigentlich ein Sopran sei. Damals habe ich gemerkt, dass meine Stimme einen großen Entwicklungsschritt gemacht hat. Dennoch bin ich sehr froh, dass meine Anfänge im Mezzofach liegen, denn die Mezzolage ist immer noch ein wichtiger Bestandteil meiner Stimme.« Und in der Tat stehen die trompetenhaften Spitzentöne auf dem sicheren Fundament einer reichen Mittellage, zu hören etwa in den Liedern von Richard Strauss, die Lise Davidsen im letzten Jahr für ihr Exklusivlabel Decca aufgenommen hat. In der Stimmfülle fühlt man sich hier durchaus an Jessye Norman erinnert, die ebenfalls mit einem Rolls-Royce von Sopran gesegnet war.
Wirklich dramatische Sängerinnen gibt es selten, Stimmen dieses Kalibers lassen sich an den eigenen Fingern abzählen. Sie brauchen aber Zeit zum Reifen, um ihr Potenzial wirklich entfalten zu können. Und Lise Davidsen bedenkt das mit großer Sorgfalt und Weitsicht. Auch deshalb spielt das Lied eine so zentrale Rolle für sie, weil es die Biegsamkeit und den Nuancenreichtum einer Stimme erhält. Grieg und Sibelius gehören hier zu ihren bevorzugten Tonschöpfern, sozusagen als Teil ihres skandinavischen Erbes. Dazu immer wieder Strauss, der so wundervoll und gleichzeitig so fordernd für Sopran komponiert hat. Auf die Frage, warum so viele dramatische Stimmen aus dem Norden kommen, antwortet sie lachend: »Eventuell wegen des Wikinger-Blutes. Nun aber ernsthaft: Ich habe wirklich keine Ahnung! Vielleicht liegt es daran, dass es in Norwegen und in Schweden so viele Chöre gibt. Vor allem junge Menschen haben einen einfachen Zugang zum Singen. Das schafft erst die Möglichkeiten zur Entwicklung, denn eine dramatische Stimmveranlagung zeigt sich in jungen Jahren noch nicht, es dauert eine Weile, bis sie sich offenbart. Aber es gibt hier zumindest einen guten Nährboden.«
Nach ihrem Abschluss 2014 gewann Lise Davidsen den »Königin-Sonja-Musikwettbewerb« in Oslo sowie Domingos renommierten Wettbewerb »Operalia« in London – und schnell wurden die internationalen Bühnen auf die Norwegerin aufmerksam: Eine junge Sängerin, die den dramatischen bis hochdramatischen Rollen gewachsen scheint, ist der Traum eines jeden Besetzungschefs. Doch Lise Davidsen blieb, trotz aller Verlockungen, erstaunlich bodenständig und unaufgeregt. Vor allem hat sie sich die Zeit genommen, ihre Stimme auf eine technisch solide Grundlage zu stellen. Noch bei dem oben erwähnten Liederabend in Bergen gab es kleine Unsicherheiten, etwa ein nicht ganz sauber gestütztes Piano. Doch davon ist heute nichts mehr zu hören, der Sopran von Lise Davidsen ist über alle Register gut durchgebildet. Ihre Agentin habe einmal zu ihr gesagt: »Eine Karriere aufzubauen, heißt zu lernen, Nein zu sagen!« An diese Maxime
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Do 03.09.2020 · 19.00 Uhr
DIE SCHÖPFUNG –
Solistenensemble, Balthasar-Neumann-Chor und -Ensemble, Thomas Hengelbrock Dirigent
THOMAS HENGELBROCK Festliche Saisoneröffnung mit Joseph Haydns »Die Schöpfung«
DIE LIGA DER LIVEKONZERTE Für die Saisoneröffnung in besonderen Zeiten steht eine Mannschaft bereit: Thomas Hengelbrock und seine Balthasar-Neumann-Ensembles bringen mit vereinten organisatorischen und künstlerischen Kräften Haydns Oratorium »Die Schöpfung« auf die Bühne. Abstände von drei Metern zwischen den Sängern und vier Metern in »Ausstoßrichtung«, zehn Quadratmeter Platz pro Sänger – das sind Parameter, die professionellen Chorgesang und somit eine Saisoneröffnung mit großem Chorwerk eigentlich unmöglich machen. Doch das KONZERTHAUS DORTMUND konnte mit Thomas Hengelbrock und den Balthasar-Neumann-Ensembles auf alte Freunde setzen, die einen Weg finden. Wie alle Ensembles der freien Szene haben die Veranstaltungsabsagen auch sie sehr getroffen. Tourneen, reihenweise Konzerte und der Festivalsommer 2020 waren fast vollständig dahin. Jetzt ist der Tour-Bulli Balthasar wieder unterwegs, und das hat – wie so vieles in Dortmund – auch ein bisschen mit Fußball zu tun.
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In der Fußball-Bundesliga rollt der Ball ja bereits seit Mai wieder. Möglich wurde das durch ein Hygienekonzept, dessen Bestandteil regelmäßige Tests sind. Die Kapazitäten des BVB können die Musiker nutzen, um vor Ort ihre Gesundheit zu dokumentieren. Sie werden zunächst zu Hause getestet, bevor die offiziell nicht mit dem Coronavirus infizierten Mitglieder anreisen. Nach einer Probe auf Distanz folgt ein Test in Dortmund mit Unterstützung des BVB, danach gibt es normale Proben und nach einem weiteren Test auch das Konzert ohne Abstand. Während dieser Zeit bleiben die Ensembles ganz Team: Im Hotel, im Konzerthaus und auf den Wegen dazwischen sind die Balthasar-Neumänner unter sich und verzichten auf Kontakte außerhalb der »Konzertmannschaft«.
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Zur Komposition seiner »Schöpfung« wurde Joseph Haydn in London inspiriert. Auf seinen Reisen in die britische Metropole lernte der nach dem Tod seines alten Dienstherrn frischgebackene Freiberufler die Oratorien Händels kennen – und entschloss sich, dessen dramatisches Oratorienkonzept in das Gewand der Wiener Klassik zu kleiden. Die wirkmächtige Musik Haydns, die die elementaren Geschehnisse der Schöpfungsgeschichte – das Erstrahlen des ersten Lichts, das Tosen des Wassers, die Kraft der Elemente, die ordnende Hand Gottes und schließlich das erste Menschenpaar – mit unfehlbarem dramatischem Gespür in leuchtende Farben setzt, begeisterte das Publikum in ganz Europa. Bis heute fällt es schwer, sich dem elementaren Sog dieser Musik zu entziehen. Thomas Hengelbrock und die Balthasar-Neumann-Ensembles werden die Musik im Geist der Aufführungsbedingungen von 1798 zu Gehör bringen, mit dem Verstand und den Emotionen unserer Gegenwart. In Zeiten eines von Menschen verursachten Klimawandels kann man Haydns »Schöpfung« – ähnlich wie Beethovens Sinfonie Nr. 6, die 1812 uraufgeführte »Pastorale« – auch als Bekenntnis des Komponisten zum Erhalt unserer Natur und Umwelt hören. Ein moderner Umweltaktivist wäre Haydn wahrscheinlich nicht. Doch er würde sich wünschen, dass wir die Schöpfung so bewahren, wie er sie in seinem Oratorium vor 220 Jahren musikalisch geschildert und verewigt hat.
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FOTO: SCHÖPFUNG DES LICHTS, HOLZSTICH NACH GUSTAVE DORÉ, ALAMY STOCK FOTO
Homogen und reaktionsschnell – so kennt man Thomas Hengelbrock und die von ihm gegründeten Ensembles schon seit 2003 auch auf der Konzerthaus-Bühne. Abende mit ausgefeilten Themenprogrammen, konzertante Opern und Oratorien standen seit dem ersten Auftritt in jedem Jahr auf dem Spielplan. Manche Werke wie Bachs h-moll-Messe oder das Weihnachtsoratorium sind Wegbegleiter der ersten Stunde, mit denen sich die Musiker immer wieder auseinandersetzen – auswendig und mit jedem Wort, jeder Note bestens vertraut, aber auch in der Gewissheit, mit diesen musikalischen Meilensteinen nie »fertig« zu sein. Haydns Oratorium »Die Schöpfung« haben sie bereits auf CD vorgelegt und Anfang 2018 im Konzerthaus aufgeführt. »Das feine Gespür für eine Aufführungspraxis, die die Vermählung von Historie und Klangschönheit vollendet«, attestierte ihnen die »WAZ« damals. Thematisch ist die Saisoneröffnung mit Haydns »Schöpfung« ein Glücksgriff: Sie beschreibt das Weltwerden, einen Weg aus dem Chaos. Nach langer Stille kann nun auch auf der Konzerthaus-Bühne wieder etwas entstehen. Dass die Stimme als persönlichstes Ausdrucksmittel des Menschen ein Teil davon sein kann, und das im gemeinschaftlichen Ensembleklang, ist das Sahnehäubchen dieses Saisonauftakts. »Der Chor ist der Star in Hengelbrocks Aufführungen«, schrieben schon die »Ruhr Nachrichten«. »Wenn 48 Sängerinnen und Sänger in ganz ausgewogener Besetzung so klar und packend singen, ist das ein Fest für Freunde von Vokalmusik.«
AUF DER SUCHE NACH DEM RICHTIGEN KLANG Das Beethovenjahr 2020 geht weiter, allen Krisen und Konzertabsagen zum Trotz: Krystian Zimerman spielt alle fünf Beethoven-Klavierkonzerte an drei Abenden. Wenn man über Krystian Zimerman und Beethoven spricht, musst man auch über Zimerman und Leonard Bernstein reden. Mit dem legendären amerikanischen Dirigenten startet der damals 32-jährige polnische Pianist 1989 – im Jahr der Wende – eine Gesamtaufnahme der Beethoven-Klavierkonzerte. Doch mit den Wiener Philharmonikern werden nur die Konzerte Nr. 3 bis 5 realisiert. Am 14. Oktober 1990 stirbt Bernstein im Alter von 72 Jahren. Zimerman führt die Aufnahmen alleine zu Ende; er spielt und dirigiert die Konzerte Nr. 1 und 2 vom Flügel aus. Die bei der Deutschen Grammophon erschienene Box ist bis heute ein Klassiker des CDKatalogs. Was Krystian Zimerman an Bernstein bewundert, ist dessen Musikalität und die Art, wie er ein ganzes Orchester zu begeistern vermag. Zimerman selbst ist bis dahin ein introvertierter Wunderpianist, der 1975 den Warschauer »ChopinWettbewerb« für sich entscheidet. Eine Sensation! Mit 18 ist er der jüngste Sieger in der Historie des Wettbewerbs. Zimerman gilt als begnadeter Chopin-Spieler. Auch Artur Rubinstein, der polnische Grandseigneur des Klaviers, begeistert sich für den Teenager und holt ihn nach Paris. Aus dem Jungen aus der südpolnischen Stadt Zabrze wird in den 80ern jener weltweit gefeierte Pianist, den wir heute kennen. Es ist nicht über-
trieben zu behaupten: Zimerman ist der bedeutendste polnische Pianist nach Rubinstein. Dabei macht sich Zimerman immer wieder rar. Er wählt sein Repertoire mit Bedacht aus, spielt es dann aber mit großer Perfektion und künstlerischer Vollendung. Einem Klassikbetrieb in Hochgeschwindigkeit steht er skeptisch gegenüber und gibt daher oft nur 50 Konzerte pro Jahr. Wenn er dann nach langer Zeit wieder auftritt, hat er garantiert etwas Besonderes im Gepäck wie 2018 Bernsteins »The Age of Anxiety« – eine Kreuzung aus Klavierkonzert und Sinfonie. Auch seine erste Solo-CD nach 25 Jahren, die er 2016 in Japan einspielt, erregt Aufsehen: Die Interpretation der beiden letzten Schubert-Klaviersonaten setzt gar »ungewöhnliche Akzente« (SWR2) und dringt bis zu den »Grenzen des Schweigens« vor (»Neue Zürcher Zei-
meisterkonzerte 17
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Alle Klavierkonzerte Beethovens verknüpft mit Schlüsselwerken der Zweiten Wiener Schule
BEETHOVEN KLAVIERKONZERTE
Klavier
Krystian Zimerman Orchestre Philharmonique du Luxembourg, Gustavo Gimeno
Dirigent,
KRYSTIAN ZIMERMAN –
Sa 19.09.2020 · Sa 03.10.2020 · So 25.10.2020 FOTO: BARTEK BARCZYK · DG
tung«). Das vielbemühte Schlagwort vom Ausnahmekünstler trifft auf Zimerman zu, auch wenn er es selbst nicht gerne hört. Mit Erstaunen liest man in seinem Lebenslauf, dass er sich mit der Mechanik eines Flügels bestens auskennt und sich bereits in seiner Jugend handwerkliche Fähigkeiten als Klavierbauer und -techniker erwirbt. Interpretation, Technik und Klang beschäftigen auch bereits Beethoven in Wien. In dieser Zeit gibt es noch nicht den perfekten Flügel, ganz unterschiedliche Klavierbauer konkurrieren miteinander. Zwischen 1790 bis 1815 existieren in der Donau-Stadt an die 135 Klaviermanufakturen, erklärt der Musikwissenschaftler Matthew Gardner. Viele dieser Instrumente haben Pedale oder Hebel, die wir heute so nicht mehr kennen. Klang und Anschlag sind bei jedem Instrument der Beethoven-Zeit anders. Es gibt die leichtgängige Wiener Mechanik und die schwergängigen englischen Klaviere, dazwischen zahlreiche Abstufungen. Beethoven, der keineswegs ein Tastendonnerer ist, probiert viele Flügel aus und schimpft häufig über die ungenügende Perfektion. Er will sein Instrument zum Singen bringen, erzeugt am Klavier etwa eine »neue Art von Gesang«, berichtet sein Schüler Carl Czerny. Seine Darbietungen sind stets »voller Geist«, ergänzt der Pianist Muzio Clementi. Manchmal fetzt er jedoch wie ein »Teufel« über die Tasten, erzählt wiederum der Komponist Joseph Gelinek. So wie Beethoven hat davor keiner Klavier gespielt. Deshalb ist der vor 250 Jahren geborene Komponist ein wegweisender Pianist und das Urbild des romantischen Klaviervirtuosen.
Es passt genau zu Beethoven und seiner Klavierklangsuche, dass jedes seiner Klavierkonzerte einen eigenen Charakter besitzt: Kraftvoll-marschartig und zwischendrin poetisch klingt die Nr. 1. An Mozart erinnert die Nr. 2. Im pathetisch-strengen c-moll steht die Nr. 3. Die Nr. 4 entführt mit lyrischer Wärme in die Welt des antiken Sängers Orpheus, und das brillante Konzert Nr. 5 trägt völlig zu Recht den Beinamen »The Emperor« (Der Kaiser). Die 1796 bis 1809 entstandenen Werke bilden ein wahres Kompendium seiner Kunst. Krystian Zimerman will sie im Beethovenjahr 2020 neu entschlüsseln. Er gastiert an drei Abenden im KONZERTHAUS DORTMUND mit dem Orchestre Philharmonique du Luxembourg unter Gustavo Gimeno. Wie wird er den Kosmos von Beethovens Musik auf der Bühne entfalten? Musik sei »das Organisieren der Emotionen in der Zeit«, erklärt Zimerman einmal. Und wie Beethoven sucht er dabei nicht unbedingt den schönsten, sondern den passenden Klang.
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Do 24.09.2020 · 20.00 Uhr
KLAVIERABEND
Werke von Schubert, Chopin, Liszt, Skrjabin und Strawinsky auf historisch passenden Instrumenten
ALEXANDER MELNIKOV
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Ob Solowerke, Kammermusik oder Klavierkonzerte – in diesem weiten Repertoirefeld bewegt Pianist Alexander Melnikov sich mühelos. Im KONZERTHAUS DORTMUND präsentiert er ein historisch auf-
FOTO: MOLINA VISUALS
schlussreiches Programm. Bei einem Meisterpianisten wie Alexander Melnikov würde man wohl auch einen großen Klaviervirtuosen als sein Vorbild vermuten. Weit gefehlt! Tänzer Fred Astaire bezeichnet der gebürtige Russe als sein großes Idol. »Ich habe alle seine Filme und sogar ein Autogramm von Astaire gekauft – was sonst nicht meine Art ist«, gesteht er. Der Grund? »Natürlich weil Fred Astaire, besonders als Tänzer, für mich den Inbegriff von Perfektion darstellt.« Wie der legendäre, für seinen Ehrgeiz bekannte Tänzer strebt auch Melnikov am Klavier danach. Technisch gelingt diese dem am Moskauer Konservatorium ausgebildeten Tastenkünstler ohne Zweifel. Doch auch programmatisch hat er höchste Ansprüche, sucht das Spezielle, die Herausforderung: »Ich reagiere etwas allergisch auf Mainstream-Programme.« So ist auch sein Karriereweg alles andere als gewöhnlich. Kammermusik hat Alexander Melnikov im Gegensatz zu vielen seiner Solistenkollegen nie gescheut. Mit seiner langjährigen Duopartnerin, der Geigerin Isabelle Faust, gelang ihm überhaupt erst der Durchbruch. Kaum ein anderer Pianist ist in seinem Repertoire
daher so breit aufgestellt wie der 47- Jährige. Welche neuen Türen das auch dem Zuhörer öffnet, wird das Dortmunder Publikum Ende September erleben. Denn Alexander Melnikov wird nicht nur mit Paradewerken des Klavierrepertoires durch die Musikgeschichte führen, sondern jedes Stück auch auf dem historisch passenden Instrument präsentieren. An vier verschiedenen Flügeln wandelt er auf den Spuren von Schubert, Chopin, Liszt, Skrjabin und Strawinsky, die alle selbst große Pianisten waren. Dabei geht es Melnikov nicht um ein historisch authentisches Spiel – das wäre gar nicht möglich –, sondern um das tief gehende Verständnis eines Werks, genau zu wissen, mit welchen Möglichkeiten ein Komponist gearbeitet hat und dem dann gerecht zu werden. Ein Unterfangen, das, so der Pianist selbst, »mehrere Leben dauern kann«. Perfektion à la Fred Astaire ...
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GESCHICHTENERZÄHLER Fr 11.09.2020 · 20.00 Uhr
JEAN RONDEAU
Die schillernden Sonaten des italienischen Barockkomponisten Domenico Scarlatti
SPIELT SCARLATTI
Cembalist Jean Rondeau ist einer jener jungen Künstler, die in der Welt der klassischen Musik gekonnt die Beziehung
Sein Publikum begeistert Jean Rondeau mit einer beispiellosen Virtuosität und weiß dabei die Musikliebhaber in seinen Bann zu ziehen. Dabei geht er nicht den geringsten musikalischen Kompromiss ein, sondern hat sich einer akribischen Ehrlichkeit gegenüber der Partitur verschrieben. Noch keine 30 Jahre alt, kann er bereits eine ganze Reihe Auszeichnungen sein Eigen nennen: Mit 21 Jahren war Jean Rondeau einer der jüngsten Gewinner des Cembalo-Wettbewerbs des Festivals »Musica Antiqua« 2012 in Brügge sowie des »European Union Baroque Orchestra Development Trust Awards«, der an die vielversprechendsten jungen Künstler in der Europäischen Union vergeben wird. Nach erfolgreichen Debüt-Konzerten in Deutschland in der Saison 2015 /16 beim »Klavierfestival Ruhr« erfreut sich Rondeau wachsender Popularität sowohl bei jüngerem als auch bei älterem Publikum. »Jean Rondeau zeichnet sich durch ein kantables, reich artikuliertes und dynamisches Spiel mit einem fokussierten, resonanzreichen Klang aus. Das ermöglicht ihm fesselnde Inter-
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pretationen, die sich dank seines bewundernswerten Anschlags kontrastreich zwischen ausgewogener Eleganz und schwungvoller Vitalität bewegen und die spieltechnischen Möglichkeiten des Cembalos vollends ausschöpfen«, attestierte ihm die Jury des Förderpreises vom »Musikfest Bremen« und Deutschlandfunk. Dass er sich als Cembalist nicht allein der Kammermusik verschrieben hat, belegen zahlreiche Einladungen von Orchestern wie dem Stuttgarter Kammerorchester und dem Orchestre National de Lille. In seinem Dortmunder Konzert ist er allerdings ganz auf sich allein gestellt und widmet sich dem italienischen Barockkomponisten Domenico Scarlatti. Sein Werk gehört zum Kernrepertoire des Cembalos, wird jedoch oft nur häppchenweise präsentiert. 555 Sonaten hat er geschrieben – eine Fülle, die es Rondeau erlaubt, im September ein ganzes Konzert lang in diese Musik einzutauchen.
FOTO: EDOUARD BRESSY · WARNER CLASSICS
zu ihrem Publikum auf den Kopf stellen.
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EIN GEFÜHL, DAS BLEIBT
Wenn sich Melancholie und Weltschmerz in heilsame Klänge verwandeln, ist das die Musik von Árstíðir.
Auf ein Genre lassen sich die vier Musiker nicht festlegen. »Klassisch beeinflusster Indie-Folk-Rock« beschreibt ihre eindringlich schöne Musik vielleicht am besten. Sie paaren dabei in gekonnter Leichtigkeit akustische Tradition und mehrstimmigen Gesang mit interessanten instrumentalen Akzenten und modernen elektronischen Arrangements. Warme und wohlklingende Stimmen, zarte musikalische Strukturen – man fühlt sich rundum angenehm eingehüllt von dieser Musik. Mit ihrer Songzeile »Not everything you feel can be seen, but the feeling lasts so long« treffen Árstíðir auch einen Nerv: Die Isländer beschreiben einen ergreifenden, fast hypnotisierten Zustand, der sich in ihren LiveKonzerten beim Zuhörer einstellt und sie hoffen, dass dieses Gefühl beim Publikum noch lange anhält, nachdem die letzte Note gespielt ist.
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Fr 30.10.2020 · 20.00 Uhr
ÁRSTÍOIR Poems in the Sand
FOTO: GEORGIANA IOSEF
Ihre Songs handeln von gebrochenen Herzen, von Sehnsucht, Erinnerung und einer tiefen Verbindung zum wiederkehrenden Kreislauf allen Lebens. Schon im ersten Jahr ihres Bestehens wurde die 2008 gegründete Band Árstíðir in ihrem Heimatland Island in die Charts katapultiert. Und bald starteten die Musiker auch in Deutschland durch. Hier, bei einem spontanen A-cappella-Auftritt im Bahnhof Wuppertal-Vohwinkel, entstand 2013 ein Video, das seitdem 7,5 Millionen Mal auf YouTube geklickt wurde: sechs entspannte Isländer mit einem berührenden nordischen Hymnus aus dem Jahr 1208, einfach fasziniert von der Bahnhofs-Akustik. »Das Video steht nicht ganz für die Musik, die wir normalerweise machen«, erklärt die Band, »aber wir singen eben gern. Besonders, wenn die Akustik gerade danach verlangt.« Beim Stichwort Akustik hebt das KONZERTHAUS DORTMUND natürlich immer gerne die Hand und konnte so Árstíðir in die Reihe Soundtrack Europa einladen. »Poems in the Sand« nach ihrem atmosphärischen Song »Ljóð í sand« heißt das Programm ihres Oktober-Konzerts in Dortmund.
DER GUTGELAUNTE MELANCHOLIKER Fr 09.10.2020 · 20.00 Uhr
THOMAS DYBDAHL Mit zartem Gesang und Gitarre startet der Norweger das Pop-Abo 2020 / 21
Akustik-Pop im Konzerthaus: eine Erfolgsgeschichte. Das erste Pop-Abo in einem klassischen Konzertsaal bietet, seit es 2006 ins Leben gerufen wurde, in jeder Saison mehrere internationale Top-Acts mit besonderen Akustik-Arrangements
FOTO: ARILD ØSTIN OMMUNDSEN
ihrer Songs. Der erste Künstler der Saison 2020 /21 ist der Norweger Thomas Dybdahl. In den 90er-Jahren ist Thomas Dybdahl als Teil der Quadrophonics unterwegs, in den Nullerjahren mit The National Bank. Doch am besten läuft es für ihn seit 2000 solo. Der Songwriter mit der fragilen Stimme und den sanften Folk-Melodien erobert sein Heimatland Norwegen im Sturm und positioniert sich ab 2002 immer wieder in den Top-Ten der dortigen Charts. Sein Schaffen beschert ihm außerdem mehrfach den »Spellemannprisen«, der in Norwegen Ansehen genießt wie anderswo der »Grammy«. Selbst das Königshaus lässt sich verzaubern und nimmt ihn als musikalischen Botschafter mit auf einen Staatsbesuch nach Polen. Mit seinem
melancholischen Sammelwerk »Thomas Dybdahl«, auf das er diverse Songs seiner bisherigen Platten packt, begeistert er 2010 viele Kritiker und ergattert mit einer weiteren Best-of-Veröffentlichung, »Songs«, im darauffolgenden Jahr einen Plattenvertrag bei Universal. Dybdahls Sound nutzt die poppigeren Kanten der akustischen Alt-Folk-Szene, während er Einflüsse von Roots, Soul, Rock und Country einbezieht. Doch auch Anklänge an Künstler wie Arvo Pärt und Morton Feldman sind zu erkennen. Mit seiner feinen Antenne für Stile und Stories hat er auch Karriere als Komponist für Film und Theater gemacht. Dabei basiert sein Schreiben auf Geschichten und Ideen: Manchmal ist es ein Riff auf der Gitarre, ein Satz oder eine alte Tonbandaufnahme, die zu fließen beginnt und zum Song wird. »Ich liebe es zu komponieren. Ich liebe es auch zu texten. Aber am meisten liebe ich es, mit anderen zu spielen. Im Studio oder live.« Wie bei seinem Konzert im Oktober in Dortmund.
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emeinsam atmen Ein Ton in der Stille – das ist doch wie ein Licht am Ende des Tunnels! Jedenfalls wirkte es bei den ersten Live-Konzerten so, die im Juni nach drei Monaten wieder stattfanden. Lange haben wir das Ende der Saison offen gehalten, und tatsächlich kam noch die Möglichkeit, wieder Konzerte zu veranstalten und gleichzeitig in kleinem Rahmen Abläufe unter neuen Bedingungen einzuüben. »Ein Konzerthaus ohne Besucher ist wie ein Fisch ohne Wasser – es atmet nicht«, hat Intendant Raphael von Hoensbroech die Sehnsucht nach Musik im Konzertsaal beschrieben. Das Kuss Quartett, der »Junge Wilde« Emmanuel Tjeknavorian und Pianist Víkingur Ólafsson waren unter den Künstlern, die dem Konzertaus wieder Leben eingehaucht haben. Mit dem Konzerthausorchester Berlin unter Mirga Gražinytėė-Tyla war sogar das erste Sinfoniekonzert in Deutschland nach den Corona-Absagen zu hören. »Wir Musiker brauchen das Publikum. Und das Publikum die Musik«, erklärten die Orchestermitglieder nach dem Konzert.
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s weihnachtet sehr Sommerzeit ist Weihnachtszeit, zumindest was CD-Aufnahmen angeht. Mit Thomas Hengelbrock und den Balthasar-Neumann-Ensembles wurde es im August besinnlich im Saal, als die Aufnahmen zu einem Album mit europäischen Weihnachtsliedern starteten. Im Oktober soll die CD beim Label Sony erscheinen – eingespielt in bester Akustik und den Musikern vertrauter Umgebung.
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Wenn alle Konzerte veröffentlicht sind und jedes Abonnement steht, hat das Konzerthaus seit letzter Saison noch eine Überraschung parat. Mitwirkende, Werke, Genre – bei den Joker-Konzerten verraten wir nichts. Nach dem Erfolg der letzten Spielzeit haben wir 2020/21 sogar zwei Asse bzw. Joker im Ärmel: Im Oktober und im Februar stehen die Geheimkonzerte mal mit kleinerer, mal mit größerer Besetzung und Musik von Klassik bis Pop auf dem Programm.
FOTO: PASCAL AMOS REST
ukunft Klassik
Die sogenannte Neue Musik ist längst über 100 Jahre alt, Komponisten der jungen Generation gehen heute ganz unterschiedliche Wege. Die Genres überlappen sich und die alte Unterscheidung zwischen E- und U-Musik ist schon lange ungültig geworden. Neue Technologien und verändertes Hörverhalten haben nicht nur der Plattenindustrie zu schaffen gemacht. Von einer Krise der Klassik kann man dennoch nicht sprechen: Die Auslastungszahlen steigen eher wieder, neue Konzerthäuser werden gebaut, und klassische Werke finden sich selbstverständlich in Playlists neben Rock und Pop. Wo stehen wir also und wohin geht die Reise? Hat klassische Musik noch eine Zukunft und was verändert sich, gerade im Licht der Corona-Krise? Darüber diskutieren der Juilliard-Absolvent und Chef des Traditionslabels Deutsche Grammophon und Intendant Raphael von Hoensbroech am 23. September mit interessierten Abonnenten, Botschaftern und Freundeskreis-Mitgliedern. Tickets unter T 0231 – 22 696 200.
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Vom Blatt – Grüße von Mnozil Brass
Eintrag vom 10. Juni 2017 nach dem Programm »Cirque« zum 25-jährigen Jubiläum von Mnozil Brass
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FOTO: NIKO HAVRANEK
Seit 2013 machen die Musiker von Mnozil Brass das Konzerthaus unsicher. In Zeiten des Mindestabstands mit einer Show namens »Pandæmonium« am Start zu sein, ist allerdings auch für sieben wildgewordene Blechbläser nicht witzig. Die Musiker halten sich aber nicht mit Tristesse auf, sondern blasen sich am 15. Oktober mit dem Programm »Phoenix« frohgemut aus der Asche empor. Sie nutzen den vorhandenen Platz, um das Konzerthaus auf den Kopf zu stellen, wie sie in weiser Voraussicht schon im Gästebuch angekündigt haben:
Impressum
Ausblick
Herausgeber Konzerthaus Dortmund GmbH Intendant und Geschäftsführer Dr. Raphael von Hoensbroech, V. i. S. d. P. Redaktion
AUSGABE 02 2020 21 ZEITINSEL GUBAIDULINA
Dr. Jan Boecker, Marion Daldrup, Nicole Richter, Teresa Saxe
Vier Themen in der Vorschau – das kommt in Corona-Zeiten
Autoren
einem Blick in die Kristallkugel gleich. Doch eine Zeitinsel
Matthias Corvin, Marion Daldrup,
haben die Konzertplaner fest im Visier: Konzerte rund um
Swantje Ndiaye, Nicole Richter,
die unverwechselbare Komponistin Sofia Gubaidulina.
Teresa Saxe, Verena Wengorz, Björn Woll Gestaltung Kristina Erdmann Anzeigenmarketing Marion Daldrup, T 0231 – 22 696 213
Das hörbar-Rätsel
Druck druckpartner Druck- und Medienhaus GmbH Termin- und Programmänderungen sowie Druckfehler vorbehalten. KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße 21 44135 Dortmund T 0231 – 22 696 0 F 0231 – 22 696 222 info@konzerthaus-dortmund.de www.konzerthaus-dortmund.de Tickethotline T 0231 – 22 696 200
FOTOS: DAVID CARREÑO HANSEN, SHERVIN LAINEZ
Besuchen Sie uns Konzerthaus.Dortmund @Konzerthaus_DO @Konzerthaus_DO KonzerthausDortmund
Bekannt ist unsere gesuchte Künstlerin vor allem unter ihrem Vornamen, der übersetzt so viel bedeutet wie »stetiger Wächter« oder »jemand, der dich immer beschützt«. Die 37-Jährige, die mit ihrem elfenhaften Sopran, ihrer mystischen Ausstrahlung und ihrer beeindruckenden Energie schon 2018 das Konzerthaus-Publikum verzauberte, ist der wohl berühmteste musikalische Exportschlager ihres Heimatlandes. Zu Hause ist sie nicht nur in vielen verschiedenen Musikstilen – sie singt auch in mehreren Sprachen.
Wenn Sie die Lösung wissen, schicken Sie sie uns auf einer Postkarte mit dem Stichwort »hörbar- Rätsel« an: KONZERTHAUS DORTMUND, Verena Wengorz, Brückstraße 21, 44135 Dortmund oder per Fax an: 0231 – 22 696 159 oder per E-Mail an: verena. wengorz@konzerthaus-dortmund.de Einsendeschluss ist der 05.10.2020. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir fünfmal zwei Freikarten für das Konzert des Stegreif.orchesters am 21.10.2020. Viel Glück! Die Lösung des letzten hörbar- Rätsels: Esther Ofarim. ausblick 29
Abo- und Einzelkarten: So kommen Sie an Ihre Tickets
Einlassgruppe A Einlassgruppe B Alle Einzelheiten rund um Ihren Konzertbesuch unter aktuellen Bedingungen finden Sie in unseren Corona-FAQ auf www.konzerthausdortmund.de/corona. Für Fragen steht außerdem unser Ticketing unter T 0231 – 22 696 200 zur Verfügung.
Persönlich Ticketing+ Abonnementberatung, Ludwigstraße / Ecke Reinoldistraße, 44135 Dortmund Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 10.00 bis 18.30 Uhr, Samstag von 11. 00 bis 15.00 Uhr Per Telefon T 0231 – 22 696 200 Per Fax F 0231 – 22 696 222 Per Post KONZERTHAUS DORTMUND, Vertrieb, Brückstraße 21 44135 Dortmund
30 haus und verkauf
Zahlungsarten Barzahlung und per Kreditkarte (MasterCard, American Express und VISA). Bei Bestellungen bis spätestens zehn Werktage vor der jeweiligen Veranstaltung ist auch eine Zahlung per Lastschrift möglich. Bitte Postlaufzeiten berücksichtigen.
gen Veranstaltung. Die Hörplätze werden an der Abendkasse ausschließlich nach Verfügbarkeit ausgegeben. Anspruch auf Bereitstellung der Hörplätze besteht nicht, eine Reservierung dieser Plätze ist nicht möglich. Je Interessent wird nur eine Karte ausgegeben.
Internet Ticketshop auf www.konzerthaus-dortmund.de
Service für Rollstuhlfahrer Bitte buchen Sie frühzeitig, damit wir Ihre gewünschten Plätze und unseren Extra-Service garantieren können. Falls Sie keine Begleitperson mitbringen, stellen wir Ihnen kostenfrei einen Servicemitarbeiter zur Verfügung.
Abendkasse Die Abendkasse im Foyer des KONZERTHAUS DORTMUND öffnet 90 Minuten vor der jeweili-
Nutzer von Hörhilfen Für Nutzer von Hörhilfen gibt es auf den meisten Plätzen eine Induktionsschleife. Bei der Platzwahl wird Sie unser Ticketing gerne beraten. AGB Die allgemeinen Geschäftsbedingungen des KONZERTHAUS DORTMUND können im Ticketing des Konzerthauses sowie im Internet eingesehen werden. Preiskategorien Alle Saalpläne finden Sie unter www.konzerthaus-dortmund.de / de /vermietung
DIE BOTSCHAFTER DES KONZERTHAUS DORTMUND PROF. DR. LUTZ ADERHOLD · DR. RAINER ARNTZEN · AUDALIS KOHLER PUNGE & PARTNER · DR. ANDREAS BELLMUNT · BRITTA UND ROLAND BRACHT · GABI UND DR. MICHAEL BRENSCHEIDT · LILO UND FRANK BÜNTE BUSCHE VERLAGSGRUPPE · DHPD DR. STEPHEN DUNKER · SUSANNE UND UDO DOLEZYCH · ELMOS STIFTUNG CHRISTA FROMMKNECHT · BENJAMIN HEINIG · INKA UND DR. MAZEN HILAL · UTA HÖFLING · MARTINA UND HANS JÖRG HÜBNER · HUSEMANN EICKHOFF SALMEN & PARTNER GBR · DANIELA UND JOHANN JAEGER · ULRICH JORDAN UND CLAUDIA VORLÄNDER · ANN-GRIT UND PETER JÜLICH · HANS -JÖRG KARTHAUS · ANNETTE UND DR. UWE KISZKA · DR. MARTIN KLEINE · BRENNEREI LIKÖRFABRIK & SCHOKOLATERIE KRÄMER · TRAUDEL KROH · DR. MANFRED KÜHNE · DR. ALICE L. UND DR. JOCHEN KÜHNER · DR. GUNTHER LEHLEITER · LENSING DRUCK GMBH & CO. KG DR. EVA UND DR. RAINER LÖB · MAIWALD KLAVIER & FLÜGEL GALERIE · JUTTA UND HANS-HUGO MIEBACH MURTFELDT KUNSTSTOFFE · MVZ PROF. DR. UHLENBROCK & PARTNER · DIETRICH NILL · MARGARETE UND AXEL NILL · SUSANNE UND MEDARD NOLDEN · MARC T. OEHLER · RENATE UND DR. JOCHEN OPLÄNDER · GÜNTER PANTEL · PROF. DR. TIDO PARK · PARK WIRTSCHAFTSSTRAFRECHT. · INES POHLMANN-FEUERHAKE-FUND UND PETER POHLMANN · BEATRIX POLCHAU · PRÄVENT CENTRUM DORTMUND · PROF. HELMUT RIESTER UND MARIELUISE KAUERMANN · MICHAEL SANDER · DIRK SCHAUFELBERGER · CORNELIA UND THOMAS SCHIEFERSTEIN MARIE-THERES SCHNARRENBERGER-WEITKAMP · FAMILIE SCHNEIDER · DR. WOLFGANG SCHRÖDER · REINHOLD SEMER · SPIEKER & JAEGER RECHTSANWÄLTE UND NOTARE · ANDREAS SPIELMANN · MECHTILD UND PAUL TH. STEINAU · MARIE ELISE UND DR. HANS STETTER · TECHNOLOGIE ZENTRUM DORTMUND · PROF. DR. ANGELA UND WILFRIED UTERMANN · VERLAG LENSING-WOLFF · HEIDRUN UND DR. HANS V. DEWALL · LISELOTTE UND DR. HELMUT VON ACHTEN · IRIS WOERNER UND AXEL VOSSCHULTE · MARTINA UND THOMAS WREDE UND WEITERE NICHT GENANNTE BOTSCHAFTER DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.
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