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DAS MAGAZIN DES KONZERTHAUS DORTMUND
AUSGABE 02
KRYSTIAN ZIMERMAN PARTNER DES KONZERTHAUS DORTMUND
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DER PARTNER
DIE PARTNER-STIFTUNG
DIE HAUPTSPONSOREN
DIE SPONSOREN
DIE FÖRDERER
DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.
LEGENDEN
TITELFOTO: KASSKARA · DG FOTO: NINA STILLER
Wie ja viele von Ihnen wissen, bin ich Fußballfan. Mein Verein ist der BVB. In der vergangenen Dekade wurde der Club mit einer Mischung aus hochbegabten Nachwuchsspielern und charismatischen Konzepttrainern zu einem der Vorzeigeclubs in Europa. Der BVB löste auch so etwas wie einen neuen »Jugendwahn« aus. Heute werden talentierte Spieler, die gerade ihre Volljährigkeit erreicht haben, zu Rekordpreisen in alle Richtungen transferiert. Das Geschäft mit dem runden Leder dreht sich immer schneller, kaum kann man sich an die neuen Gesichter auf dem Spielfeld gewöhnen, bevor sie wieder auf das Karussell des Marktes steigen – keine Zeit mehr für Legenden. Auch im internationalen Konzertleben ist dieser Trend seit Jahren zu beobachten. Der »Klassikmarkt« liebt junge Stars. Nicht nur die »Wunderkinder«, sondern immer öfter hochbegabte, schon früh reife Talente, die ihre Ausbildung gerade beendet, eventuell einen oder mehrere renommierte Preise gewonnen haben und auf einem Festival in Erscheinung getreten sind. Sie werden von einem der Agenten entdeckt und ohne großes Federlesen, sprich Vorbereitung, direkt auf internationalem Niveau präsentiert. Das Karussell des Erfolgs und der medialen Vermarktung beginnt sich zu drehen. Und wer nicht
aufspringen kann oder will, findet nicht statt auf dem Jahrmarkt der Klassik. Aber es gibt die großen Ausnahmen. Es sind die Legenden unserer Zeit, die unbeeindruckt von Trends und Moden ihren Weg gehen. Sie fliegen oft unter dem Radar der hysterischen Aufmerksamkeit. Und Krystian Zimerman ist einer von ihnen. Der große polnische Pianist ist zweifelsohne einer der großen Meister seiner Zunft, macht aber nicht viel Aufhebens um seine Person. Es ist nicht so, dass ihm in seinen frühen Jahren die Massen nicht zugejubelt hätten. Er galt als Wunderpianist und die Welt stand Schlange. Ihm war das aber alles egal. Er spielte weiterhin nur wenige Konzerte und produzierte erlesene Aufnahmen. Sein Legenden-Status wuchs proportional zur Verschwiegenheit seiner Karriere. Nun kommt Krystian Zimerman mit dem London Symphony Orchestra unter Sir Simon Rattle nach Dortmund. Ich verspreche einen »legendären« Abend jenseits des Mainstreams. Ihr Benedikt Stampa Intendant und Geschäftsführer des KONZERTHAUS DORTMUND
editorial 03
Sa 25.11.2017 · 20.00 Uhr
QUATUOR EBÈNE &
Quatuor Ebène, Antoine Tamestit Viola, Antoine Lederlin Violoncello
ANTOINE TAMESTIT Zum Auftakt des Porträts Antoine Tamestit gestaltet der Bratscher gemeinsam mit Antoine Lederlin und dem Quatuor Ebène einen bunten Kammermusikabend mit dem verheißungsvollen Titel »Round Midnight«.
04 einblick
06 interview
03 editorial
Auf offenem Meer
04 einblick
Dirigentin Mirga Gražinyte˙ -Tyla geht ihren eigenen Weg und setzt dabei auf Menschlichkeit
05 inhalt
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27 augenblick
Emotionaler Bewusstseinsstrom
28 briefe
Der Ausnahmepianist Krystian Zimerman ist eigenwillig – auch bei seiner Definition von Klang
29 ausblick I rätsel I impressum
14 orchesterzyklus
30 haus und verkauf
Crazy Girl
Ob singend, tanzend oder dirigierend: Barbara Hannigan sucht unkonventionelle Herausforderungen
17 konzertante oper
Der Blick ins musikalische Getriebe
Jérémie Rhorer schaut ganz genau hin: Wo stecken die Muttern und Schrauben im »Barbier von Sevilla«?
20 pop-abo
Barfuß am Klavier
Er ist seine Musik: Benjamin Clementine passt in keine Schublade
FOTOS: JULIEN MIGNOT · HARMONIA MUNDI, KASSKARA · DG, MARCO BORGGREVE, MARCO BORGGREVE
22 streichquartett
Still und tiefgründig
Baiba Skride drängt nicht gern in den Vordergrund, sie lässt ihre Violine sprechen
24 orchesterzyklus
Jede Menge Heimat im Gepäck
Erstmalig führt Yannick Nézet-Séguin sein Orchestre Métropolitain de Montréal nach Europa – Auftaktstation: Dortmund!
25 chorklang
Bach pur
Mark Minkowski bringt ein solistisch besetztes Weihnachtsoratorium ins Konzerthaus
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In der Klassik-Branche hat es sich herumgesprochen, die Feuilletons sind sich einig: Sie ist nicht mehr nur das Riesentalent, sondern auf der internationalen Bühne angekommen. Ihr Publikum liebt sie ganz einfach. Der Name der etwas über 30 Jahre alten Dirigentin klingt wie ein Zungenbrecher, geht aber vielen schon leicht über die Lippen, so häufig wird er inzwischen genannt: Mirga Gražinyte˙ -Tyla. Sie trägt ein wenig Mitschuld, denn der Zusatz »-Tyla« ist selbst hinzuerfundener Künstlername, der in ihrer litauischen Muttersprache soviel wie »Stille« oder »Schweigen« bedeutet. Aufgewachsen ist sie im litauischen Vilnius in einer Musikerfamilie, wo viel gesungen wurde. Angefangen hat Mirga Gražinyte˙ -Tyla folgerichtig als Chordirigentin. Alle Aufmerksamkeit richtete sich auf sie, als sie vor fünf Jahren den »Salzburg Festival Young Conductors Award« gewann. Seit Herbst 2016 ist sie Chefdirigentin des City of Birmingham Symphony Orchestra. Mit dem CBSO kommt sie nun zum ersten Mal ins Konzerthaus.
AUF OFFENEM MEER Frau Gražinyte˙ -Tyla, gestern waren Sie in Dublin, heute in Luzern, am 19. November ist Ihr Dortmunder Debüt. Sind das gerade genussvolle Entdeckermomente? Ihre Vermutung ist ganz richtig! [M. G.-T. lacht.] Nach sechs Jahren Tätigkeit an deutschsprachigen Theatern finden in meinem Leben viele Veränderungen statt. Ein Sinfonieorchester, auch wenn es in jeder Spielzeit eine Oper konzertant aufführt, ist ganz anders strukturiert als ein Opernhaus. Die besten Säle der Welt mit je unterschiedlichem Publikum kennenzulernen – das ist eine unglaublich schöne Reise, auf die ich zusammen mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra gehen darf. Ein weiteres Geschenk ist es zu spüren, wie dabei unser gegenseitiges Vertrauen wächst. Ich weiß von den Musikern, dass sie den Dortmunder Konzertsaal, das begeisterungsfähige Publikum und die ambitionierten Programme immer genießen. Jetzt freue ich mich darauf, solch ein Konzert in Dortmund gemeinsam mit dem CBSO zu erleben. Apropos Programm: In Luzern spielt Gautier Capuçon, einer unserer ehemaligen »Jungen Wilden«, das Cellokonzert von Edward Elgar. In Dortmund wird Vilde Frang sein Violinkonzert interpretieren – für Sie neues Repertoire? Tatsächlich sind es für mich ganz neue Werke. Besonders beim Cellokonzert muss ich an meine Schulzeit in Vilnius denken, als wir mit dem Chor häufig »The Snow« von Elgar gesungen haben, eines der Lieblingsstücke von uns allen, das ebenfalls jenen emoll / E-Dur-Kontrast enthält, wie er auch im Cellokonzert zu finden ist. Direkt gehörten diese Werke also bislang nicht zu meinem Repertoire, auf andere Weise aber schon.
interview 07
Sie beginnen mit der Ouvertüre zur »Zauberflöte« und dirigieren nach der Pause Beethovens »Pastorale« ... Mit Mozart habe ich meine eigene kleine Geschichte: Als ich bei meiner Mutter Klavier lernte, gab sie mir im Alter von vielleicht dreizehn Jahren die d-moll-Fantasie zu spielen. Ich mochte das Stück nicht, weil sich nach meinem Geschmack darin das Gleiche immer nur wiederholte. Die damalige Wahrnehmung hat sich dann während meiner Studienzeit in Graz um 180 Grad gedreht: Der Korrepetitionsunterricht fing mit der »Zauberflöte« an, und nach einigen Monaten konnte ich nicht mehr damit aufhören, eine Nummer nach der anderen zu singen oder sie mir gleich zehn oder zwanzig Mal hintereinander vorzuspielen. So begann meine große Liebe zu Mozart und zur Wiener Klassik. Das klassische Repertoire gehört zum schwierigsten überhaupt, wenn man es gleichzeitig mutig, ernsthaft, tief und detailliert dirigieren will. Nur die Noten zu spielen ist relativ einfach. Die Frage ist aber, was sich hinter den Noten verbirgt, was man mit dieser Einfachheit, die einen quasi nackt zeigt, sagt, wie detailverliebt man ist ... Jede Sonate für Violine oder Klavier von Mozart, jede Sinfonie ist wie eine ganze Oper – ohne Kenntnisse von dem einen Gebiet kann man das andere kaum gestalten. Ähnliche Fragen stellen sich bei einem anderen in seiner Geisteswelt unglaublich komplexen Werk, Beethovens »Pastorale«: Wie ist das mit dem Bezug zur Natur, zum Hirten, der auf seine Herde aufpasst, oder zu einem Schöpfer? Welche Zusammenhänge gibt es zwischen den kleinen Menschen und irgendetwas anderem Großen, das uns alle überwältigt? Themen wie diese schwingen mit, aus denen die Werke bestehen. Sie beschäftigen uns ein Leben lang. Sie haben Meisterkurse bei Herbert Blomstedt und David Zinman absolviert, dann waren Sie Assistentin von Kurt Masur. Was haben Ihnen diese Dirigenten-Urgesteine mitgegeben? Ich habe von ihnen sehr wichtige Impulse erhalten – aber viel eher so etwas wie grundsätzliche menschliche Wahrheiten als konkrete Anleitungen, wie etwa Beethoven zu dirigieren ist. Letztlich dann natürlich doch auch das Handwerk mit den Stücken. Ich erinnere mich, wie Blomstedt in den Kurs seine sieben Regeln für Dirigenten mitbrachte; die erste war: »Die Partitur ist unsere Bibel.« Es war berührend zu sehen, wie er selbst mit dieser Bibel umgeht, wie er alle Stimmen und Nebenstimmen singt und wie er sein Leben lang der Frage gefolgt ist, was Musik bedeuten kann. Irgendwie habe ich mich bei all diesen Begegnungen aufgrund der besonderen Wärme und Herzlichkeit ein wenig wie mit meinen Großeltern gefühlt, alle strahlten den Wunsch nach Menschlichkeit aus. Sie sind jetzt beim CBSO an einer Position, wo vorher ein Sir Simon Rattle, Sakari Oramo oder Andris Nelsons wirkte. Überlegen Sie manchmal, was die Zukunft bringen mag? Das Ziel ist es, als Musiker und als Mensch zu wachsen. Ich bewege mich gewissermaßen gerade in einem offenen Meer, sehe dann etwa plötzlich mein eigenes Gesicht auf Plakaten, suche den Weg damit umzugehen – keine ganz leichte Herausforderung. Ja, ich wünsche mir da den Weg zu finden. Ich glaube, wir sind alle in unserem eigenen jetzigen Leben hier, wie gesagt, um in unserer Menschlichkeit zu wachsen. Was das bedeutet, ist eine schwierige Frage und es gibt wahrscheinlich viele Antworten. Das Interview führte Jan Boecker.
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FOTO: FRANS JANSEN
Wir können leider das Thema DirigentIN nicht umgehen – ist es für Sie von Bedeutung? Meine Kollegin Kristiina Poska hat einmal treffend gesagt: »Wenn ich ständig über diese Frage nachdächte, hätte ich gar keine Zeit meinen Job zu machen.« Bei einem Wettbewerb in Budapest hat mich dann eine ungarische Dirigentin mit ihrem Rat – »Pass auf, dass du keine Männer nachmachst!« – erst richtig zum Nachdenken gebracht. Auf der einen Seite möchte man über das Thema Dirigentinnen gar nicht sprechen, weil es eigentlich absolut klar ist, dass es keine Frage des Geschlechts ist. Auf der anderen Seite stehen wir vor der Tatsache, dass es diese Ungleichheit noch gibt, somit in dieser Hinsicht auch noch weitere Aufgaben für unsere Gesellschaft bestehen.
So 19.11. 2017 · 16.00 Uhr – City of Birmingham Symphony Orchestra
MIRGA GRAŽINYTE˙-TYLA 1986 in eine Musikerfamilie in Vilnius, Litauen hineingeboren
2004 Studium Chor- und Orchesterdirigieren in Graz, Bologna, Leipzig und Zürich Zur Saison 2011 / 12 Zweite Kapellmeisterin beim Theater und Orchester Heidelberg 2012 Auszeichnung mit dem »Salzburg Festival Young Conductors Award« bei den »Salzburger Festspielen«; daraufhin Zusammenarbeit mit dem Gustav Mahler Jugendorchester Kurz danach »Dudamel Fellowship« beim Los Angeles Philharmonic 2013 / 14 Erste Kapellmeisterin am Konzert Theater Bern 2014 / 15 Verpflichtung als Assistant Conductor beim Los Angeles Philharmonic; nach überwältigendem Zuspruch von Orchester wie Publikum Beförderung zum Associate Conductor für 2016 /17 2015 /16 Musikdirektorin des Salzburger Landestheaters; bereits 2014 /15 musikalische Leitung der Neuproduktion von »Die Zauberflöte« Zusammenarbeit u. a. mit der Kremerata Baltica und Gidon Kremer, Komischen Oper Berlin, dem hr-Sinfonieorchester, Chor des Bayerischen Rundfunks, Beethoven Orchester Bonn, Wiener Kammerorchester sowie Konzerthaus, Chamber Orchestra of Europe beim »Lucerne Festival«, Radio-Sinfonieorchester Wien, Mozarteumorchester Salzburg Seit 2016 /17 Musikdirektorin des City of Birmingham Symphony Orchestra
interview 09
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WĂœRDEN SIE DAS BITTE LASSEN Krystian Zimerman ist einer der bedeutendsten und zugleich scheuesten Pianisten unserer Zeit. Im Dezember gastiert er nun mit Sir Simon Rattle im Konzerthaus.
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EMOTIONALER BEWUSSTSEINSSTROM Fährten lesen kann so schwer sein. Vor allem bei Musikern, die als scheu gelten. Beispiel: Krystian Zimerman – lebt gerne zurückgezogen, lehnt Interviews meist mit Wonne ab. Und genau da beginnt die Puzzle-Arbeit über einen Mann, der – nicht ganz so radikal wie etwa Grigory Sokolov, aber tendenziell ähnlich – am liebsten seine Finger auf der Konzertbühne sprechen lässt, ansonsten aber vornehmlich schweigt. Gern wüsste die Musikgemeinde mehr über diesen außergewöhnlichen Pianisten, der nur alle paar Jahre eine neue CD präsentiert und der die exakten Programme zu seinen Konzerten möglichst lange hütet. Er nennt allenfalls ein oder zwei Komponisten im Voraus, aber die genauen Werke unterliegen bis wenige Wochen vor Konzerttermin großer Geheimhaltung. »Ich wünschte, ich könnte das erklären. Wie kommen Sie zu der Entscheidung, was Sie in einem Restaurant essen? Warum? Ich weiß es nicht«, gesteht Zimerman lakonisch. Wenn Zimerman mal wieder eine Aufnahme freigibt, schimmert sein Hang zum Perfektionismus durch. Etwa als er das erste Brahms-Klavierkonzert ein zweites Mal einspielte. Die alte, erste Aufnahme mit Leonard Bernstein stammt aus den 1980er-Jahren, doch Krystian Zimerman war restlos unzufrieden und bekannte im Nachhinein unverblümt: »Es war von A bis Z schief gegangen. Mein Gefühl kam nie an. Mein eigener Flügel ging beim Transport kaputt, und der in Wien war irgendwie für einen Mozart präpariert, er wurde beim Spielen nur härter, aber nicht lau-
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ter. Die Aufnahme wurde außerdem für das Fernsehen mitgeschnitten, es waren 50 Grad im Raum.« Also nahm er das Konzert mehr als zwei Jahrzehnte später unter Sir Simon Rattles Leitung in zwei Etappen 2003 und 2004 erneut auf. Als gesichert dürfen aber wohl folgende Fakten gelten: Krystian Zimerman wurde am 5. Dezember 1956 im oberschlesischen Zabrze, einer Industriestadt im südlichen Polen, geboren. 1975 gewann er als jüngster von 118 Teilnehmern den Warschauer »Chopin-Wettbewerb« und galt über Nacht als einer der weltbesten Pianisten. Ein Jahr später lernte er Leonard Bernstein kennen. Als einer der wenigen Pianisten trat er sowohl mit Bernstein als auch mit Karajan auf, den beiden großen Antipoden. 1999 gründete Zimerman das Polish Festival Orchestra aus Anlass des 150. Todestages von Frédéric Chopin, mit dem er die beiden Klavierkonzerte seines Landsmannes aufnahm. Allen Vermarktungsstrategien hat er sich erfolgreich widersetzt. Seit 2013 gibt es eine spartanisch gefütterte Facebook-Seite, vielleicht weil seine beiden Kinder ihn ermahnt haben, mit der Zeit zu gehen oder, weit wahrscheinlicher, weil seine Plattenfirma es für geboten hielt. Krystian Zimerman lebt inzwischen in der Schweiz, unterrichtet phasenweise in Basel. Dass seine Kinder ihn einmal in einen »HarryPotter«-Film geschleppt haben, obwohl er für Filme keine Sympathie hegt, darf beinahe als Indiskretion angesehen werden. Dass Zimerman gern improvisiert, sich auch mal im Jazz versucht, geschieht ebenfalls hinter verschlossenen Türen.
Man begegnet Zimermans bisherigem pianistischem Vermächtnis stets mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Trauer. Ehrfurcht, weil seine Einspielungen meist zu Marksteinen der Diskografie geworden sind; Trauer, weil sie so wenige sind. 1991(!) erschien seine bisher letzte Solo-Platte. Zimermans eigene Rechnung, wonach er von hundert Prozent seines Repertoires nur zehn Prozent öffentlich in Konzerten spielt, und von diesen zehn Prozent wiederum nur zehn Prozent auf Schallplatte dokumentiert, stimmt schon längst nicht mehr. Und auch auf den Konzertbühnen, so hat man den Eindruck, ist Zimerman ein immer seltenerer Gast. Maximal 40 bis allenfalls 50 Auftritte pro Jahr sollen es sein. Im Vorfeld eines Klavierabends in Baden-Baden 2010 gab er zu bedenken, dass es heute eine »erschreckende Tendenz« gäbe, den einzelnen Ton und das korrekte Detail derart überzubewerten, dass man »vor lauter Tönen die Musik gar nicht mehr hört«. Für ihn sei Musik eine Art emotionaler Bewusstseinsstrom, keine Erbsenzählerei von falschen Tönen. Als er 2013 während eines Konzerts beim »Klavier-Festival Ruhr« heimlich mit einem Handy gefilmt wurde, unterbrach er und mahnte: »Würden Sie das bitte lassen!« Dieser Protest ging um die Welt. Zimerman gilt als Tüftler, der innerhalb Europas meist mit eigenem Flügel, eigenem Anhänger und eigenem Pkw anreist, weil er seinem Instrument am meisten vertraut, das von ihm selbst technisch präpariert wird. Manchmal verstört er mit seinen wenigen Aussagen: »Musik hat, so merkwürdig das klingt, mit Klang nur wenig zu tun.« Wie bitte? »Ich suche keinen schönen Klang. Ich suche einen adäquaten Klang.« Daher möchte Zimerman auch nicht, dass »ein Flügel schön klingt«. Der Flügel soll ihm folgen. Einmal während eines Flugs nach New York kam Zimerman die Idee, ein bestimmtes Stück hören zu müssen. Woraufhin er bei Steinway anrief und um einen Flügel und Proberaum bat, egal wo und wie. Einen Termin beim Steuerberater ließ er platzen. »Ich konnte erst weiterleben, als ich das Stück gespielt hatte.« Im September dieses Jahres, nach mehr als einem Vierteljahrhundert, ist nun wieder eine SoloAufnahme erschienen – mit den beiden letzten Schubert-Sonaten, aufgenommen im Januar 2016 in Japan (Deutsche Grammophon). Überraschend ist nicht nur diese Doppel-CD, sondern auch die Tatsache, dass Zimerman im Beiheft ein Interview und offenherzig Auskunft gibt. Etwa dass er sich kurz vor seinem 60. Geburtstag ein Herz gefasst habe, um sich diesen Werken (und den späten Beethoven-Sonaten) zu stellen; dass er diese Musik ja eigentlich seit 30 Jahren spiele und immer ein wenig Angst vor der Größe der Komponisten bewahrt habe; dass er Schubert für einen AntiMilitaristen und ein Arbeitstier halte; dass er auf einem Flügel mit selbst entworfener Klaviatur und leichterem Anschlag spiele. Der große Scheue, er spricht. Auf CD, im Konzertsaal und in Worten...
FOTOS: KASSKARA · DG
Mi 20.12.2017 · 20.00 Uhr
LONDON SYMPHONY Sir Simon Rattle
Dirigent,
Krystian Zimerman
Klavier
ORCHESTRA
Werke von Strauss, Wagner und Bernstein
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CRAZY GIRL
Barbara Hannigan ist ein Multitalent: Sie ist Sängerin, Tänzerin, Dirigentin. Im Dezember offenbart sie im Konzerthaus ihre Vorliebe für die Komponisten des 20. Jahrhunderts.
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Für Johan Simons ist es die letzte »Ruhrtriennale«, alle drei Jahre dreht sich das Intendanten-Rad dort bekanntlich weiter. Für Barbara Hannigan hingegen war es das erste Mal, dass sie zu Gast war bei einem der weltweit spannendsten Festivals für zeitgenössische Kunst. Dort war sie in diesem Jahr mit der Titelpartie in Krzysztof Warlikowskis streitbarer Inszenierung von Debussys »Pelléas et Mélisande« zu erleben. Unstrittig dagegen war die Leistung von Barbara Hannigan, die in der »Zeit« schlicht als »Traumbesetzung« gefeiert wurde. »Wer eine Hannigan als Mélisande hat, darf sie nicht aus den Augen lassen, alles ist wichtig, porentief interessant, maximal bedeutsam«, war dort zu lesen. Ein Urteil, in dem sich die besondere Kunst der kanadischen Sängerin aufs Trefflichste widerspiegelt.
orchesterzyklus 15
Fr 15.12.2017 · 20.00 Uhr
LUDWIG & BARBARA Ludwig Orchestra, Barbara Hannigan Sopran, Dirigentin Werke von Debussy, Schönberg, Berg und Gershwin
2011 erweiterte die Sängerin ihre Bandbreite dann um eine weitere Facette und gab im Pariser Théâtre du Châtelet ihr Debüt als Dirigentin. Seitdem hat sie mit bedeutenden Orchestern wie den Münchner Philharmonikern, der Accademia Nazionale di Santa Cecilia, dem WDR Sinfonieorchester Köln und Mahler Chamber Orchestra zusammengearbeitet. Und selbst beim Dirigieren hat sie etwas Tänzerisches durch ihre bisweilen choreografisch anmutende Schlagtechnik. In der Doppelrolle als Sängerin und Dirigentin ist Barbara Hannigan übrigens auch auf ihrer neuen CD zu erleben, die sie gemeinsam mit dem Ludwig Orchestra eingespielt hat, eben jenem Klangkollektiv, mit dem sie auch in Dortmund gastiert. Die Platte ist erneut ein Beleg für die Vorliebe der Sängerin für das Besondere, Ungewöhnliche, Abseitige. Nicht umsonst gilt sie als exemplarische Interpretin zeitgenössischer Musik. Ihre erste Uraufführung sang sie bereits mit 17 Jahren, mittlerweile sind es über 80 – eine beein-
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druckende Zahl. An der Neuen Musik reizt sie die »Komplexität«, wie sie sagt: »Ich mag diese Vielschichtigkeit, seit ich ein Kind war.« Und die finden wir reichlich in Alban Bergs »Lulu-Suite«, die nicht nur auf der CD zu hören ist, sondern auch Teil des Programms am Konzerthaus ist. Wohltuend differenziert reflektiert Barbara Hannigan die hochkomplexe Partitur, zwischen ihr und den Musikern des Ludwig Orchestra entspinnt sich dabei eine hellhörige, absolut gleichberechtigte Partnerschaft. Das ist Musizieren auf Augenhöhe, in dem Stimme und Instrumente zu einem beeindruckend geschlossenen Klang verschmelzen. »Mit Alban Berg assoziiere ich eher dunkle Farben – und viel Flüssiges«, sagt die Sopranistin über eine ihrer Paraderollen. »Lulu selber wird von Frank Wedekind als Erdgeist bezeichnet, kann aber gleichzeitig als eine Art Luftwesen betrachtet werden. Entsprechend sind meine Vorstellungen von Bergs Oper – und von der zugehörenden Suite: Erdig, aber zugleich neblig feucht.« Zudem findet sich die Suite aus »Girl Crazy« von George Gershwin auf der CD, die ebenfalls auf dem Konzertprogramm in Dortmund steht. Die spezielle Bearbeitung von Bill Elliott, ein Auftrag von Barbara Hannigan selbst, integriert serielles und rhythmisches Material aus Alban Bergs »Lulu« sowie von György Ligeti, Kurt Weill, Claude Vivier und Gustav Mahler: alles Komponisten, denen die Sängerin sich eng verbunden fühlt. In Gershwins Musical »Girl Crazy« hat Barbara Hannigan überdies schon als 15 -Jährige in einer Schulaufführung mitgemacht. Hier geriert sich ebenfalls eine Frau als Freigeist: Molly Gray. Der Titel der CD »Crazy Girl Crazy« könnte treffender also nicht gewählt sein bei einer Sängerin, die zu den vielseitigsten, ungewöhnlichsten und überraschendsten unserer Tage gehört.
FOTOS: ELMER DE HAAS
Es ist eine Kunst, die über das reine Singen weit hinausgeht: Barbara Hannigan ist eine moderne Sänger-Darstellerin, die ihre Interpretationen aus der Verschmelzung von Gesang und Bewegung entwickelt. 2012 gab sie in der Brüsseler »Lulu«-Inszenierung von Warlikowski eine Kostprobe ihres Könnens, als sie dort makellos Spitze tanzte. Und auch durch Christoph Marthalers »Lulu« an der Hamburger Staatsoper tanzte sie sich fesselnd mit turnerischen Höchstleistungen – ohne dabei jemals die Kontrolle über die Stimme zu verlieren. Die Grundlagen hierfür legte sie bereits früh: Mit 17 ging sie nach Toronto, wo sie bei Mary Morrison Gesang studierte. Mit 19 gab sie dort ihr erstes Konzert – und nahm neben ihrer Gesangsausbildung Tanz- und Schauspielunterricht. Heraus kam das Multitalent Barbara Hannigan.
DER BLICK INS MUSIKALISCHE GETRIEBE
Wenn der französische Dirigent Jérémie Rhorer sich einem neuen Opernprojekt widmet, dann sind seine Studien umfassend und seine Ambitionen hoch – es gilt innere Strukturen wie auch äußere Zusammenhänge zu erfassen. Welche Erkenntnisse er dem »Barbier von Sevilla« entlockt, ist kurz vor Weihnachten im Konzerthaus zu hören.
FOTO: JÉRÔME JOUVE
Wie das Fiasko zustande kam, vermag im Nachhinein niemand mehr zu sagen. Legenden ranken sich um den 20. Februar 1816, als im Teatro Argentina in Rom Gioachino Rossinis neueste Opernschöpfung auf dem Programm steht: »Almaviva ossia L’inutile precauzione« (»Almaviva oder Die unnütze Vorsicht«). Diesen Titel hat Rossini aus Rücksicht auf Giovanni Paisiello gewählt, der schon 1783 einen »Barbier von Sevilla« auf die Bühne gebracht hat, nach dem berühmten Stoff von Beaumarchais. Fans von Paisiello sind es wohl auch, die bei der Uraufführung der neuen Rossini-Oper den lautesten Radau veranstalten. Vieles geht schief: Eine Katze läuft aus heiterem Himmel auf die Bühne, das Publikum miaut, das Gelächter und Geschrei ist groß. Man erfreut sich schändlicher Weise am Blut des Don-Basilio-Sängers, der unglücklich fällt und sich die Nase aufschlägt. Und mittendrin steht Gioachino Rossini, dirigiert unerschütterlich und applaudiert seinen Darstellern. Ein halbes Jahr später wird »Almaviva« erstmals unter jenem Namen aufgeführt, der uns heute geläufig ist: »Der Barbier von Sevilla« – ein Prachtexemplar einer Opera buffa, wenn nicht die Verkörperung dieser Opernform schlechthin: zeitlos, witzig, raffiniert und temperamentvoll. Dass Dirigent Jérémie Rhorer gerade diesen Repertoire-Klassiker für sein neues Opernprojekt ausgewählt hat, ist nicht etwa einem Unwillen geschuldet, nach Raritäten zu forschen – das hat er schon oft getan. Ihm kommt
es vielmehr auch darauf an, Meisterwerke neu zu durchleuchten, stilistische Zusammenhänge zu erhellen – intellektuell scharfsichtig und dennoch leidenschaftlich. »Es gibt keine ›isolierten‹ Künstler, die wie Satelliten in einem autonomen musikalischen Universum existieren«, meint er. »Es existiert eine Verwandtschaft, die eine Verbindung zwischen zwei Perioden der Musikgeschichte aufbaut.« Im Falle Rossini führt eine Spur zurück zu einem Komponisten, den er verehrt und mit dem sich auch Rhorer intensiv auseinandergesetzt hat: Wolfgang Amadeus Mozart. Nicht nur, dass »Der Barbier von Sevilla« dieselbe literarische Vorlage nutzt wie »Le nozze di Figaro«. Auch musikalisch gesehen ist Rossini nichts ohne Mozart. »Das ist der Größte, das ist der Meister aller«, preist der Komponist des »Barbiers« sein Vorbild. Eine Aussage, die Jérémie Rhorer sicher sofort unterschreibt. »Ich hatte immer schon eine Nähe zu Mozart, seit meinen jungen Jahren.« Rhorers Interpretationen der Meisteropern Mozarts in Pariser Theatern und bei Festivals haben das bewiesen.
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Di 19.12.2017 · 19.00 Uhr
DER BARBIER VON SEVILLA
Solistenensemble, Le Cercle de l’Harmonie, Jérémie Rhorer Dirigent Gioachino Rossini »Il barbiere di Siviglia«
Was Dirigenten mit ihrer Kunst vermögen, erfährt Jérémie Rhorer zum ersten Mal 1985 im Herrenchor von Radio France. Er beobachtet Sir Colin Davis und Lorin Maazel am Pult und es fasziniert ihn, wie sie Klangwolken aus dem Nichts entstehen lassen und das Orchester zum Vibrieren bringen. Ab 1991 studiert Rhorer am Pariser Konservatorium Komposition, Analyse und Dirigieren. Im letzteren Fach unterrichtet ihn Emil Tschakarow, ein ehemaliger Assistent von Herbert von Karajan. Dann wird er von Marc Minkowski entdeckt, der mit seinen Musiciens du Louvre schon oft im KONZERTHAUS DORTMUND zu Gast gewesen ist. Rhorer wird zunächst bei ihm Assistent und später bei William Christie, einem weiteren Meister der historischen Aufführungspraxis. »Bei Minkowski hat mich seine Intuition für natürliche Dramaturgie immer wieder erstaunt. Bei Christie ist es die Gelehrsamkeit gewesen, die bis ans Genialische reichen kann.« 2005 gründet Rhorer gemeinsam mit dem Geiger Julien Chauvin sein eigenes Originalklang-Ensemble: Le Cercle de l’Harmonie. Dieser noble Name geht auf ein Orchester zurück, das der Geigenvirtuose und Komponist Joseph Bologne, Chevalier de SaintGeorges, im 18. Jahrhundert gründete. Die Musik, die Le Cercle heute aufführt, stammt aber mitnichten nur aus Barock und Renaissance. »Die Musiker und ich denken, dass es eine absolut natürliche Repertoire-Verwandtschaft gibt, die ein ganzes Jahrhundert Musik abdeckt«, so Rhorer. Mit spitzen Fingern und größtem Respekt nähert er sich jeder Partitur. Zwei Dinge sind es, die den Klang von Le Cercle entscheidend beeinflussen. Zum einen kennt Rhorer das Spiel auf frühen Tasteninstrumenten: »Mit dem Orchester kann ich umsetzen, was das Cembalo mir verwehrt. Das genieße ich enorm.« Zum anderen ist er selbst Komponist und kann sich in künstlerische Doppelexistenzen hineinfühlen, kann nachvollziehen, wie sie ihre Werke strukturell aufbauen. Das seien eben die »Schrauben und Muttern« im Getriebe der Stücke, die er dort sehe. Auch im gut geölten Motor der Musik Gioachino Rossinis sind viele davon verbaut. Mechanisch wird beim »Barbier« dennoch ganz und gar nichts klingen – bei Jérémie Rhorer wird die spritzige Musik in allerbesten Händen sein.
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BARFUSS AM KLAVIER Mi 22.11. 2017 · 20.00 Uhr
BENJAMIN CLEMENTINE Der britische Singer-Songwriter ist mit neuen Songs seines zweiten Albums »I Tell A Fly« zu Gast im Pop-Abo.
Benjamin Clementine ist ein Phänomen, das sich nicht einordnen lässt – muss man auch nicht. Man sollte einfach nur genau hinhören. Denn der Brite beeindruckt nicht nur mit einer atemberaubenden Stimme, sondern auch mit tiefgründigen poetischen Texten.
FOTO: MICKY CLEMENT
Seine Musik, seine Kunst, ihn selbst als Person in Worte zu fassen ist eigentlich unmöglich – der Singer-Songwriter Benjamin Clementine entzieht sich jeglicher Definition. Gerade das zeichnet den 28-Jährigen aus: »Ich habe kein Genre. Ich bin Benjamin. Niemand macht, was ich mache. Wenn Sie mir richtig zuhören, können Sie mich nicht kategorisieren.« So schweben seine Lieder irgendwo zwischen Jazz und Soul; sein Gesang beweist einen bemerkenswerten Stimmumfang; sein Klavierspiel (das er sich selbst beibrachte) reicht von zarten, leisen bis laut hämmernden Melodien; »Die Zeit« hört so manche Musikgröße heraus: »Nina Simone lässt grüßen, aber auch Luciano Pavarotti. Erik Satie ist nachzuweisen, es ist aber auch eine Spur Franz Liszt darin.« Es scheint von allem etwas dabei zu sein, und doch ist Benjamin Clementines Musik mit nichts und niemandem zu vergleichen. Das würde dem vor Kreativität übersprudelnden Kopf auch nicht gerecht werden. Unvergleichlich ist auch seine Lebensgeschichte, die wie ein modernes Märchen klingt und wohl ihr Übriges zum Phänomen Benjamin Clementine beiträgt: Mit 17 verlässt er sein Elternhaus, schlägt sich mit Modeljobs durch; mit 19 gibt er sein ganzes Geld für ein One-Way-Ticket nach Paris aus. Dort lebt er zunächst mehrere Monate als Straßenmusiker, wird entdeckt und erhält einen Plattenvertrag. 2015 erschien dann sein Debütalbum »At Least For Now«. Es war der große Durchbruch. Clementine gewann den renommierten »Mercury Prize«, ging auf Tour, gab zahlreiche Konzerte – vorzugsweise barfuß. Mitte September erschien sein zweites, selbst produziertes Album »I Tell A Fly«, in dem er nicht mehr seine belastende Vergangenheit, sondern seine Sicht auf die Gegenwart zum Thema macht: »Diesmal wollte ich mich selbst herausfordern. Ich wollte über Dinge schreiben, die mich umgeben und beeinflussen.« Welche einzigartige musikalische Bandbreite daraus entstand, präsentiert Benjamin Clementine im November auf der Bühne des Konzerthauses.
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STILL UND TIEFGRÜNDIG
Manche sagen, es sei ruhig geworden um Baiba Skride. Doch vielleicht liegt es auch nur an einer, wie sie selbst sagt, für Letten typischen Eigenschaft: Zurückhaltung.
Während die Kammermusik eine Konstanz in Baiba Skrides Karriere darstellt, hofft die Geigerin noch, einmal ein Instrument ihr Eigen zu nennen, mit dem sie auf Dauer arbeiten kann. Ähnlich wie andere große Solisten ist die Lettin bislang auf Instrumenten-Leihgaben angewiesen, die immer nur auf Zeit gelten. So darf sie zwar inzwischen die vierte Stradivari spielen, doch jeder Instrumentenwechsel erfordert natürlich eine Umgewöhnungszeit. Wenn Baiba Skride im Dezember mit der Stradivari »Yfrah Neaman« ins Konzerthaus kommt, wird sie von vier befreundeten Streichern begleitet. Darunter auch Komponist und Ex-Berliner-Philharmoniker Brett Dean, dessen Streichquintett »Epitaphs« auf dem Programm steht. »Im Kompositionsauftrag zu ›Epitaphs‹ erkannte ich die Möglichkeit, die in Struktur und Klang erweiterten Möglichkeiten der Formation ›Streichquartett plus 1‹ zu erkunden, die vor mir schon Mozart, Schubert und Brahms faszinierte und zu einigen ihrer exquisitesten und tiefgründigsten Äußerungen auf dem Gebiet der Kammermusik führte«, sagt der Komponist über sein Werk. Die einzelnen Sätze sind klingende Nachrufe auf Freunde und Kollegen, die zwischen 2008 und 2009 starben: Fünf Menschen, fünf Sätze, fünf Instrumente – Baiba Skride und ihre Freunde bescheren uns einen Kammermusikabend mit Tiefgang.
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Di 05.12.2017 · 20.00 Uhr
BAIBA SKRIDE Baiba Skride Violine, Gergana Gergova Brett Dean Viola, Amihai Grosz Viola, Alban Gerhardt Violoncello
Violine,
& FRIENDS
Werke von Mozart, Dean und Brahms
FOTO: MARCO BORGGREVE
»Letten stellen sich nie unangenehm in den Vordergrund«, sagt die Geigerin, auch über den in Dortmund bestens bekannten Landsmann Andris Nelsons. Beste Voraussetzungen, um sich in ein kammermusikalisches Ensemble einzufügen. Als Kammermusikerin konnten die Dortmunder Baiba Skride bereits in der ersten Generation der »Jungen Wilden« erleben – im Duo mit ihrer Schwester Lauma sowie im Trio mit Lauma und der Cellistin Sol Gabetta. Noch immer spielt die Kammermusik eine große Rolle im Terminkalender der Geigerin, die inzwischen ihr Leben als Solistin und Kammermusikerin mit dem einer zweifachen Mutter vereinbart.
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JEDE MENGE HEIMAT IM GEPÄCK So 26.11. 2017 · 18.00 Uhr
ORCHESTRE MÉTROPOLITAIN Yannick Nézet-Séguin Dirigent, Marie-Nicole Lemieux Jean-Guihen Queyras Violoncello
Alt,
DE MONTRÉAL
Werke von Mercure, Berlioz, Saint-Saëns und Elgar
Der kanadische Dirigent Yannick Nézet-Séguin kehrt zum ersten Mal nach seiner Zeit als Exklusivkünstler wieder ins Konzerthaus zurück. Mit dabei hat er ein Orchester, das ihm ganz besonders am Herzen liegt.
Dann darf man Zeuge der außergewöhnlich vertrauten Beziehung zwischen dem Orchestre Métropolitain und seinem Chefdirigenten werden. Denn beide verbindet nicht nur die gemeinsame Heimatstadt Montreal, sondern eine jahrelange enge Zusammenarbeit. Seit 2000 schon steht Yannick Nézet-Séguin als Artistic Director und Principal Conductor am Pult des Orchesters; es war das erste, dessen Leitung er übernahm – mit gerade einmal 24 Jahren. Doch der Kanadier war dankbar für diese frühe Chance: »Ich konnte in dieser Zeit viel Repertoire kennenlernen und mich als Dirigent ausprobieren. Das ist der Grund, warum die internationale Karriere dann so schnell gehen konnte.« Kaum verwunderlich also, dass er trotz eines Konzertplans, der ihn um den ganzen Globus führt, die Leitung seines ersten Orchesters nicht aufgeben möchte. Die Musiker sind eben wie eine zweite Familie. In diese werden beim Konzert in Dortmund noch zwei weitere Landsleute aufgenommen: Altistin Marie-Nicole Lemieux und Cellist Jean-Guihen Queyras. Auf dem Programm stehen unter anderen Werke vom ebenfalls aus Montreal stammenden Pierre Mercure und von den Franzosen Berlioz und Saint-Saëns. Bei so viel kanadischem Flair kommt beim Orchester sicherlich kein Heimweh auf.
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FOTO: HANS VAN VERWOERD
Enttäuscht war sicherlich so manch einer, der sich auf die Rückkehr von Yannick Nézet-Séguin ins Konzerthaus Ende letzten Jahres gefreut hat. Doch seit seiner Ernennung zum Musikdirektor der Metropolitan Opera New York ab 2020 ist der Terminkalender des 42-Jährigen noch voller als er ohnehin schon war. Mit Bedauern sagte er das geplante Kammerkonzert ab, jedoch nicht ohne ein paar aufheiternde Worte: »Schon die nächste Saison bietet die einmalige Gelegenheit mein Orchestre Métropolitain de Montréal im Rahmen seiner allerersten Europa-Tournee nach Dortmund zu führen.« Ein viel größeres Trostpflaster hätte er kaum ankündigen können. Noch nie zuvor führten die Wege des 1981 gegründeten Orchesters nach Europa – nun ist der erste Halt seiner Tournee das Konzerthaus.
BACH PUR Mi 06.12.2017 · 20.00 Uhr
WEIHNACHTSORATORIUM Solistenchor, Les Musiciens du Louvre, Marc Minkowski Dirigent
Johann Sebastian Bach Weihnachtsoratorium BWV 248
Marc Minkowski bringt Bachs Weihnachtsoratorium in solistischer Besetzung zur Aufführung und betreibt damit angewandte Klangforschung. Die Musikwissenschaft ist sich uneins: Hatte Bach zu seiner Zeit für die Aufführung des Weihnachtsoratoriums lediglich ein Solistenquartett zur Verfügung, das sowohl Arien als auch Chöre übernahm? Einige Quellen deuten darauf hin, andere Forscher widersprechen. Ob Bach nun 1734 / 35 die sechs Kantaten mit vier Sängern oder doch einem kleinen Chor zur Aufführung brachte – fest steht: Opulente Aufführungen mit sinfonischer Orchesterbesetzung und großem Chor entsprechen historisch sicher nicht den tatsächlichen Gegebenheiten. Wissenschaft hin, Aufführungspraxis her – während wir den von charakteristischen Paukenschlägen eingeleiteten Eingangschor meist in größerer Besetzung im Ohr haben, verspricht eine solistische Besetzung der Gesangsstimmen und eine Reduktion des Orchesters aufs Minimum eine ungeahnte Transparenz.
Auf die Suche nach diesem puristischen Klang begibt sich auch Marc Minkowski mit seinen Musiciens du Louvre und immerhin acht Sängern. Wie so oft bei den Vertretern der historischen Aufführungspraxis ist Marc Minkowski Forscher und Praktiker zugleich. Die Annäherung an originalgetreue Aufführungsbedingungen erfordert schließlich eine genaue Beschäftigung mit der Epoche, dem Arbeitsumfeld eines Komponisten und dem jeweils verfügbaren Instrumentarium. Das Instrument war auch Minkowskis Einstieg in die Barockmusik, begann er doch seine Laufbahn als Fagottist. Vom (Barock-)Fagott führte ihn der Weg aufs Dirigentenpodium und von dort wiederum inzwischen auch an den Intendantenschreibtisch: In Bordeaux agiert er seit der Saison 2016 /17 als Generalintendant der Oper und verantwortet so das Programm eines Mehrspartenhauses. Seine Erfahrungen als Operndirigent werden gewiss auch die Aufführung von Bachs Weihnachtsoratorium prägen, die er mit seiner dramatischen Annäherungsweise in eine plastische Erzählung in intimer Atmosphäre verwandeln wird.
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ENTERTAINMENT HIGHLIGHTS IM KONZERTHAUS DORTMUND Miroslav Nemec
Udo Wachtveitl
Die neue Show CHOUSENSHA
Ein Bühnenmärchen mit Musik nach Charles Dickens Foto: Stefan Nimmesgern
Komposition: Libor Síma Text, Regie, Produktion: Martin Mühleis
22. – 26.12.17
30.11.17
www.irish-celtic.de
BAD, BIZARRE AND BLOODY BRILLIANT!
28. - 31.12.17 www.yamato-show.de
DIE TANZSENSATION
feat. the Ballet Revolución Live-Band -Band
mit den Nr.1- Hits von Justin Timberlake Justin Bieber Enrique Iglesias Coldplay Adele
Sky du M Martin Se ont & mmelrogg e als Er
03. - 10.01.18 www.rocky-horror-show.de
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* Änderungen vorbehalten
zähler*
NEUE SHOW
23. - 24.03.18 www.the-bar-at-buena-vista.de
27.03. - 02.04.18 www.ballet-revolucion.de
TICKETS: 0231 - 22 696 200 · 01806 - 10 10 11* · www.bb-promotion.com *0,20 €/Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,60 €/Anruf
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ashorn für den Norden 2.0
Ende August tummelte sich im Foyer des Konzerthauses ein ganz besonderes Tierchen: Ein überlebensgroßes Nashorn aus Pappe fand dort für eine Woche Unterschlupf – natürlich nur echt mit Flügeln. Schöpfer dieses Kunstwerks ist Design-Student Felix Meermann, der mit solch einem Papptier bereits 2015 auf die in der Nordstadt fehlenden Nashorn-Statuen als Stellvertreter für das Dortmunder Kulturangebot aufmerksam machte. Daraus entstanden sowohl eine temporäre Ausstellung und ein bildreiches Buch, die dieses Projekt dokumentieren, als auch die Motivation beim Künstler, noch einmal Pappe und Heißklebepistole für ein zweites, größeres und diesmal buntes Nashorn in die Hand zu nehmen. Am Abend des 29. August wurde dieses dann in einer musikalisch begleiteten Parade vom Konzerthaus zum Nordmarkt getragen, wo es von vielen überraschten, neugierigen Gesichtern in Empfang genommen wurde. Material- und wetterbedingt überlebte das Nashorn nur eine Nacht in freier Wildbahn, aber seine Spuren hat es dort hinterlassen.
ngezapft Hochkultur und Bierkultur made in Dortmund liegen künftig ganz nah beieinander: Seit Beginn der Saison kommen Konzertbesucher in den Konzerthaus-Foyers und im Restaurant Stravinski in den Genuss von frisch gezapftem Bergmann Bier. Das KONZERTHAUS DORTMUND ist nach 15 Jahren des Bestehens längst eine weit über Dortmund hinausstrahlende Institution, die doch ganz in der Tradition der Ruhrgebietsmetropole verankert ist. Über eine noch deutlich längere Tradition verfügt das Dortmunder Bergmann Bier, das Geschäftsführer Thomas Raphael vor gut zehn Jahren als Marke wiederbelebt und mit seinen Kollegen seither zu einem erfolgreichen Symbol Dortmunder Bierkultur aufgebaut hat.
ive-Genuss für zu Hause Der 30. April 2017 kann sicherlich zu den Höhepunkten der vergangenen Saison gezählt werden: Der russische Klaviervirtuose Daniil Trifonov bot dem Dortmunder Publikum mit dem Mahler Chamber Orchestra unter der Leitung von Mikhail Pletnev einen unvergesslichen Konzertabend. Erstmals wurden die beiden Klavierkonzerte Chopins in der Bearbeitung des Dirigenten aufgeführt. Seit Anfang Oktober kann man die Live-Aufzeichnung dieser beeindruckenden Interpretation Trifonovs auf seiner neuen CD »Chopin Evocations« (Deutsche Grammophon) nachhören und sich die Erinnerung an diesen Abend ins heimische Wohnzimmer holen. Ab sofort ist das Album auch in unserem Ticketing erhältlich.
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Boecker bestürzt Liebe Leserinnen und Leser der hörbar, in aufgeklärten Zeiten ist es einigermaßen bestürzend, Artikel des Inhalts zu lesen, dass Frauen – in Minderzahl – in Führungspositionen angekommen sind, aber schlechter bezahlt werden. Oder dass Männer in manch wohltätigem Club heute noch zu Versammlungen mit dem TOP einladen, ob sie Frauen aufnehmen wollen. Sind wir da in der Musik weiter? Höchst fraglich... In grauer Vorzeit, Cecilia Bartoli hat in ihrem Projekt »Sacrificium« daran erinnert, wurden eher Knaben kastriert als Frauen zum Singen zugelassen. Seit langem erklingen gottlob in den Kirchen die weiblichen Soprane. Und jetzt endlich scheint es soweit, dass sie auch Führungspositionen als Dirigentinnen einnehmen:
Liebe hörbar-Redaktion, ich finde zu meiner Freude in der Saisonbroschüre des Konzerthauses Mirga Gražinyte˙ -Tyla als DirigentIN des Konzerts am 19. November aufgeführt. Ist das die Trendwende? Sibylle Dunkel, Kamen Liebe Frau Dunkel, vielleicht ist sie das, die Wende, ja hoffentlich! In der Klassikbranche reißt man sich im Augenblick geradezu um Frau Gražinyte˙ Tyla. Dabei hatten es Frauen in der Musik in den vergangenen Jahrhunderten nicht unbedingt leicht: So manche Komponistin wagte auf den Drucken ihrer Werke deren wahren Schöpferinnennamen nicht preiszugeben. Eine bis heute unbekannte Barockkomponistin veröffentlichte unter dem Pseudonym »Mrs Philharmonica«. Oder die 1944 gestorbene Cécile Chaminade publizierte ihre Arbeiten geschlechtsneutral als »C. Chaminade«. Dann sind da die Musikerinnen, die an der Seite oder im Schatten ihres genialen Gatten oder Bruders standen: »Ich tröste mich damit, daß ich ja ein Frauenzimmer bin, und die sind nicht zum Komponieren geboren«, gestand sich die Pianistin und Komponistin Clara Schumann gemäß des Rollenbilds im 19. Jahrhundert (vermeintlich) ein. Auf ihre gesellschaftliche Rolle musste die hochbegabte Fanny Hensel, Schwester von Felix Mendelssohn Bartholdy, durch ihren Vater erst hingewiesen werden: »Die Musik wird für ihn [Felix] vielleicht Beruf, während sie für Dich stets nur Zierde, niemals Grundbaß Deines Seins und Tuns werden kann und soll«, heißt es in einem Brief. Sehr viel an Erkenntnissen gibt es inzwischen zum Thema, leider sind nur wenige praktische Auswirkungen im aktuellen Musikbetrieb zu verzeichnen. Immerhin: Erinnern wir uns der Zeiten, als noch eine Sabine Meyer als Soloklarinettistin in den Reihen der Berliner Philharmoniker für Aufruhr sorgte. Oder auch an die Wiener Philharmoniker als dermaleinst reines Männerorchester. Heute sind in vielen Orchestern glücklicherweise zum Teil mehr als die Hälfte der Stellen durch Frauen besetzt. Mirga Gražinyte˙ -Tyla steht an der Spitze des City of Birmingham Symphony Orchestra oder die Australierin Simone Young wirkte als Hamburgische Generalmusikdirektorin. Beide sind Leidgeprüfte, wenn etwa dieselbe Zeitung wenig charmante, geschweige denn qualifizierte Überschriften im Feuilleton für Young (»Stiletto-Pumps für Sydney Opera«) und Gražinyte˙ -Tyla (»Sie hat die Eier«) fand. Die Frage nach dem Geschlecht kommt unvermeidlich wie das Amen in der Kirche in jedem Interview. Auch wir haben sie gestellt (siehe S. 6), denn noch muss darüber gesprochen werden, bis das Ungewohnte zu dem wird, was es bereits sein sollte: Selbstverständlichkeit. Mirga Gražinyte˙ -Tyla war höchstens ein Aufzucken anzumerken und ein leicht mitleidsvoller Zug für den Interviewer: Sie könne unmöglich immerzu daran denken, sonst käme sie nicht dazu ihren »Job zu machen«. Wir freuen uns sehr auf das Konzert von Mirga Gražinyte˙ -Tyla mit dem CBSO – genauso wie am 15. Dezember auf die fabelhafte Sängerin und Dirigentin Barbara Hannigan! Bis zum nächsten anregenden Gedankenaustausch grüßt Sie herzlich Ihr Jan Boecker
Kontakt Per Post an: Konzerthaus Dortmund, Stichwort: Leserbrief, Brückstraße 21, 44 135 Dortmund · Per Fax an: 0231– 22 696 159 Per E-Mail an: info@konzerthaus-dortmund.de, Betreff: Leserbrief · Über unser Kontaktformular auf: www.konzerthaus-dortmund.de Wenn Sie wollen, dass Ihre Zuschrift in der hörbar abgedruckt wird, geben Sie uns bitte schriftlich Ihr Einverständnis zur Veröffentlichung. Wir behalten uns zudem vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen.
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Impressum
Ausblick
Herausgeber Konzerthaus Dortmund GmbH Intendant und Geschäftsführer Benedikt Stampa, V.i.S.d.P. Redaktion Dr. Jan Boecker, Nicole Brodhof,
AUSGABE 03 2017 18
Katharina Kierig
SONYA YONCHEVA Neuer Stern am Opernhimmel
Autoren Dr. Jan Boecker, Nicole Brodhof,
ANTOINE TAMESTIT Viola im Porträt
Markus Bruderreck, Katharina Kierig,
SIR ANDRÁS SCHIFF »Musik kommt aus der Stille«
Benedikt Stampa, Christoph Vratz,
JAN LISIECKI Junges Talent mit großer Zukunft
Verena Wengorz, Bjørn Woll Gestaltung Kristina Erdmann Anzeigenmarketing Nicole Brodhof, T 0231– 22 696 213
Das hörbar-Rätsel
Druck Hitzegrad Print Medien & Service GmbH Termin- und Programmänderungen sowie Druckfehler vorbehalten. KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße 21 44135 Dortmund T 0231 – 22 696 0 F 0231 – 22 696 222 info@konzerthaus-dortmund.de www.konzerthaus-dortmund.de www.pop-abo.de Tickethotline T 0231 – 22 696 200
FOTOS: GREGOR HOHENBERG, MOLINA VISUALS
Besuchen Sie uns Konzerthaus.Dortmund @Konzerthaus_DO @Konzerthaus_DO
Ihre Stradivari aus dem Jahr 1704 hat die in Berlin lebende Künstlerin aus einem rund 150-jährigen Dornröschenschlaf erweckt. Mit dem russischen Pianisten Alexander Melnikov, der im vergangenen Jahr in der Reihe »Musik für Freaks« zu Gast war, verbindet sie eine langjährige und erfolgreiche musikalische Partnerschaft. Auch ihre Begeisterung für die historische Aufführungspraxis teilt sie mit ihm. Schon in jungen Jahren konzertierte die preisgekrönte Violinistin mit Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Boston Symphony Orchestra und Chamber Orchestra of Europe.
Wenn Sie die Lösung wissen, schicken Sie sie uns auf einer Postkarte mit dem Stichwort »hörbar-Rätsel« an: KONZERTHAUS DORTMUND, Verena Wengorz, Brückstraße 21, 44135 Dortmund oder per Fax an: 0231 – 22 696 159 oder per E-Mail an: verena. wengorz@konzerthaus-dortmund.de Einsendeschluss ist der 01.12.2017. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir fünfmal zwei Freikarten für das Konzert »Ludwig & Barbara« am 15.12.2017. Viel Glück! Die Lösung des letzten hörbar-Rätsels: Götz Alsmann.
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Zahlungsarten Barzahlung und per Kreditkarte (MasterCard, American Express und VISA). Bei Bestellungen bis spätestens zehn Werktage vor der jeweiligen Veranstaltung ist auch eine Zahlung per Lastschrift möglich. Bitte Postlaufzeiten berücksichtigen.
gen Veranstaltung. Die Hörplätze werden an der Abendkasse ausschließlich nach Verfügbarkeit ausgegeben. Anspruch auf Bereitstellung der Hörplätze besteht nicht, eine Reservierung dieser Plätze ist nicht möglich. Je Interessent wird nur eine Karte ausgegeben.
Internet Ticketshop auf www.konzerthaus-dortmund.de
Service für Rollstuhlfahrer Bitte buchen Sie frühzeitig, damit wir Ihre gewünschten Plätze und unseren Extra-Service garantieren können. Falls Sie keine Begleitperson mitbringen, stellen wir Ihnen kostenfrei einen Servicemitarbeiter zur Verfügung.
Abendkasse Die Abendkasse im Foyer des KONZERTHAUS DORTMUND öffnet 90 Minuten vor der jeweili-
Preiskategorie 1 Preiskategorie 2 Preiskategorie 3 Preiskategorie 4 Preiskategorie 5 Preiskategorie 6 Preiskategorie 7 * Rollstuhlplätze Keine volle Podiumssicht
* Hörplätze sind 90 Minuten vor
Beginn der Veranstaltung erhältlich (Sonderregelungen vorbehalten)
Nutzer von Hörhilfen Für Nutzer von Hörhilfen gibt es auf den meisten Plätzen eine Induktionsschleife. Bei der Platzwahl wird Sie unser Ticketing gerne beraten. AGB Die allgemeinen Geschäftsbedingungen des KONZERTHAUS DORTMUND können im Ticketing des Konzerthauses sowie im Internet eingesehen werden. Preiskategorien Alle Saalpläne finden Sie unter www.konzerthaus-dortmund.de / de /vermietung
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DIE BOTSCHAFTER DES KONZERTHAUS DORTMUND PROF. DR. LUTZ ADERHOLD · APANO INVESTMENTS · DR. RAINER ARNTZEN · AUDALIS KOHLER PUNGE & PARTNER · GUIDO BARANOWSKI · DR. ANDREAS BELLMUNT · BRITTA UND ROLAND BRACHT · GABI UND DR. MICHAEL BRENSCHEIDT LILO UND FRANK BÜNTE · BUSCHE VERLAGSGRUPPE · DHPD DR. STEPHEN DUNKER · SUSANNE UND UDO DOLEZYCH ELMOS STIFTUNG · CHRISTA UND HEINRICH FROMMKNECHT · BENJAMIN HEINIG · HITZEGRAD PRINT MEDIEN & SERVICE GMBH · UTA HÖFLING · MARTINA UND HANS JÖRG HÜBNER · HUSEMANN EICKHOFF SALMEN & PARTNER GBR · DR. CARSTEN JAEGER · DANIELA UND JOHANN JAEGER · ULRICH JORDAN UND CLAUDIA VORLÄNDER HANS-JÖRG KARTHAUS · ANNETTE UND DR. UWE KISZKA · DR. WOLFRAM KIWIT · DR. MARTIN KLEINE · BRENNEREI LIKÖRFABRIK & SCHOKOLATERIE KRÄMER · TRAUDEL KROH · DR. ALICE L. UND DR. JOCHEN KÜHNER DR. GUNTHER LEHLEITER · VERLAG LENSING-WOLFF · DR. EVA UND DR. RAINER LÖB · MAIWALD KLAVIER & FLÜGEL GALERIE · JUTTA UND HANS-HUGO MIEBACH · MURTFELDT KUNSTSTOFFE MVZ · PROF. DR. UHLENBROCK & PARTNER · MARGARETE UND AXEL NILL · SUSANNE UND MEDARD NOLDEN · MARC T. OEHLER · PANTEL + EINHAUS STEUERBERATER · PROF. DR. TIDO PARK · PARK WIRTSCHAFTSSTRAFRECHT. · INES POHLMANNFEUERHAKE-FUND UND PETER POHLMANN · BEATRIX POLCHAU · ROTKÄPPCHEN PETER JÜLICH GMBH & CO. KG MARIE-THERES SCHNARRENBERGER-WEITKAMP · FAMILIE SCHNEIDER · DR. WOLFGANG SCHRÖDER · REINHOLD SEMER · SPIEKER & JAEGER RECHTSANWÄLTE UND NOTARE · ANDREAS SPIELMANN · MECHTILD UND PAUL TH. STEINAU · MARIE ELISE UND DR. HANS STETTER · TECHNOLOGIE ZENTRUM DORTMUND · PROF. DR. ANGELA UND WILFRIED UTERMANN · MARIJKE UND SYBE VISSER · HEIDRUN UND DR. HANS V. DEWALL · ASTRID UND ALEXANDER VON SCHWEINITZ · IRIS WOERNER UND AXEL VOSSCHULTE · PETER WIEGMANN · MARTINA UND THOMAS WREDE UND WEITERE NICHT GENANNTE BOTSCHAFTER DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.
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