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DAS MAGAZIN DES KONZERTHAUS DORTMUND
OKTOBER 02
THOMAS QUASTHOFF PARTNER DES KONZERTHAUS DORTMUND
2 0 11 12
DER PARTNER
DIE HAUPTSPONSOREN
DIE SPONSOREN
DIE CO-SPONSOREN
DIE FÖRDERER
DIE FÖRDERER
DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.
FOTO: SONJA WERNER • TITELFOTO: HARALD HOFFMANN / DG
LUST AM LASTER
Botschaften sind der Musiker Sache nicht. Sollte man meinen – denn entscheidend ist doch das Konzert auf der Bühne und nicht die Message davor. Das Konzerthaus als politikfreie Zone und als ein Ort der kommerziellen Vermarktung klassischer Musik. So war der Trend der letzten Jahre, so wurden Künstler aufgebaut und auf den Markt geworfen. Man kann es bedauern. Ich bin indes weit davon entfernt, einer Politisierung der Musik und der Künstler das Wort zu reden, zu sehr freue ich mich darüber, dass es zusehends gelingt, durch die Öffnung der klassischen Musik für kommerzielle Vermarktung breitere Publikumsschichten zu erreichen und nachhaltig zu binden. Unsere Botschaft ist die Musik, aber unsere Suche galt auch immer den Künstlern, die ihren Blick über Tastatur und Geigenbogen hinaus schweifen lassen, die sich engagieren, einmischen und das ein oder andere Laster haben. So wie Fazıl Say. Unser ehemaliger Exklusivkünstler mischt sich ein. Er hat seine Meinung über die aus seiner Sicht bedenklichen politischen Verhältnisse in seinem Heimatland Türkei öffentlich gemacht. Das war mutig von ihm, manche sagen naiv. Auf alle Fälle brachte ihm diese Einmischung neben dem zu erwartenden Ärger in der Türkei eine große Bekanntheit in der Musikwelt und weit darüber hinaus ein.
Was bewegte diesen Ausnahmekünstler zu solchem Tun, welche Motive stecken dahinter? Wer ist Fazıl Say? Dieser Frage ging nun Jürgen Otten nach. Er, ein bekannter Feuilletonist und Verfasser eines Standardwerkes über Pianisten, hat jüngst eine Biografie über Fazıl Say veröffentlicht. Ihm ist dabei ein großer literarischer Wurf gelungen. Facettenreich und immer subjektiv beschreibt der Journalist den Weltstar. Er leitet sein Leben nicht linear biografisch, sondern aus dem Kontext seiner kulturellen Umgebung ab. Dr. Jan Boecker traf den passionierten Raucher Fazıl Say in Berlin zum hörbar-Interview. Dort ging es natürlich um das Buch, aber nebenbei auch um die wichtige Frage, wie viele Zigaretten er als Kettenraucher pro Tag so (b)raucht und ob das Rauchverbot im Konzerthaus Einfluss auf seine Leistung als Pianist hat. Wenn ja, dann würden wir ihm glatt einen Aschenbecher auf die Bühne stellen. Was aber politisch nicht korrekt wäre und sicherlich nicht marktkonform. Aber das muss Fazıl Say nicht sein. Erst recht nicht in Dortmund. Ihr Benedikt Stampa Intendant und Geschäftsführer des KONZERTHAUS DORTMUND
editorial 03
Sa 21.01. 2012 · 20.00 Uhr
AGNES OBEL
Die dänische Singer-Songwriterin Agnes Obel schmeichelt sich mit zauberhaftem Gänsehaut-Pop in die Gehörgänge.
04 einblick
08 interview
03 editorial
Mitte der Seele
04 einblick
Ein Wiedersehen mit dem ehemaligen Exklusivkünstler Fazıl Say 05 inhalt
10 titel 06 aktuelles
Leidenschaft für das Lied
Thomas Quasthoff geht mit der schönsten Form des Musizierens in nur drei Minuten unter die Haut
28 briefe 29 ausblick I rätsel I impressum
14 kammermusik 30 haus und verkauf
Rumänisches Märchen
Die Pianistin Mihaela Ursuleasa spürt ihren musikalischen Wurzeln nach
17 kammermusik
Schluss mit Weihnachten
Xavier de Maistre führt sein Instrument aus dem weihnachtlichen Salon heraus
20 world music
Neues aus der Familie der Stars
Die Spuren des Flamenco führen Anoushka Shankar von Indien nach Spanien
22 orchesterzyklus
Ruhender Pol
Mit Lorin Maazel steuern die Münchner Philharmoniker in friedlichere Gewässer
24 große stimmen
Buenas tardes, Dortmund
Ihr Dortmund-Debüt bringt iberisches Flair ins Konzerthaus: Sylvia Schwartz
25 meisterpianisten
Lizenz zur Andersartigkeit FOTOS: MALI LAZELL, UDO TITZ, KASSKARA / DECCA, SONJA WERNER
Jean-Yves Thibaudet zeigt, warum ein Klavier nicht immer nur ein Klavier ist
26 tournee
Expedition Salonen
Mit Exklusivkünstler Esa-Pekka Salonen nach Salzburg
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inhalt 05
B
itte Platz zu nehmen
Beim Konzerthaus sitzen Sie nicht nur in der ersten Reihe, sondern – zugegebenermaßen in Sonderfällen – auch direkt auf der Bühne. Zum Beispiel, wenn Lang Lang das Haus bis unter das Dach füllt und nur noch rund um das Klavier Platz für weitere Zuhörer geschaffen werden kann. Oder wenn man sich besonders für das Konzerthaus einsetzt: Die Botschafter des KONZERTHAUS DORTMUND treffen sich zu Beginn einer jeden Saison, um sich gemeinsam auf die kommende Spielzeit einzustimmen. Die lange Dinnertafel zieht sich dabei über die gesamte Bühne und bietet gerade genug Platz für den Botschafterkreis. In dieser Saison kann durch die Unterstützung der Botschafter eine konzertante Opernaufführung realisiert werden: Mozarts »Titus« mit der Mezzosopranistin El¯ına Garancˇa.
M
it Liszt
Michael Stegemann, »unser« Dortmunder Musikforscher und -publizist, Professor an der Technischen Universität und dem Konzerthaus-Publikum bestens bekannt durch seine Einführungen zu den Konzerten des Mahler Chamber Orchestra, hat ein neues Buch über Franz Liszt geschrieben. »Genie im Abseits« lautet der Untertitel der 500 Seiten starken, mit größter Empathie und Detailkenntnis geschriebenen Biografie. Erklärungen für jenes »Abseits« zu finden, in das der »erste Popstar der Klassik, Frauenschwarm und Hexenmeister am Klavier« als Komponist schon zu Lebzeiten geriet – nur ein Bruchteil seiner Werke ist schließlich heute im Musikleben verankert – ist ein Hauptanliegen des Buches. Franz Liszt, den vor 200 Jahren Geborenen, würdigt es als eigentlichen Wegbereiter der neuen Musik und visionären Europäer. Dringende Empfehlung! Michael Stegemann: Franz Liszt – Genie im Abseits. Piper Verlag, München 2011, 26,99 E
06
D
u bist das Orchester!
FOTOS: PETRA CODDINGTON, BEN EALOVEGA, PHILHARMONIA ORCHESTRA / YEAST CULTURE
Der Startschuss für die große Multimedia-Austellung re-rite im Dortmunder U ist gefallen. Ein Konvoi von Trucks des Philharmonia Orchestra hatte sich von London aus in Richtung Dortmund aufgemacht, der diesmal nicht nur Instrumentencases mit Pauken, Kontrabässen und Harfen, sondern kilometerlange Kabel, Relais, Monitore, PCs und Beamer transportierte – das ganze technische Equipment für re-rite, das den Besucher mitten hineinzieht in ein Orchester und Strawinskys »Sacre« aus Musikerperspektive erfahren lässt. Doch mit der Ausstellung alleine sind das Philharmonia Orchestra und die Konzerthaus-Mitarbeiter noch nicht ausgelastet. Neben verschiedenen Workshops für Kinder und Jugendliche ist für das prägnante Datum des 11.11. 2011 noch etwas Besonderes geplant: Zunächst findet im Konzerthaus die Live-Aufführung von Strawinskys »Sacre« durch Salonen und das Philharmonia Orchestra statt, anschließend öffnet re-rite im Dortmunder U für einen nächtlichen Rundgang. Im »View« in der siebten Etage des U klingt der Abend bei einer re-rite-Lounge mit DJ Prokofiev, dem Enkel des Komponisten, und Livemusik von Musikern des Philharmonia Orchestra unter Esa-Pekka Salonen aus.
xpedition in Blaubarts Welt
Der Trubel um re-rite (siehe oben) ist groß, doch noch während der Ausstellungszeit sorgt eine weitere aufwändige Produktion mit dem Philharmonia Orchestra und Esa-Pekka Salonen für geschäftiges Treiben im Konzerthaus. Die düstere Welt von »Herzog Blaubarts Burg«, Béla Bartóks einziger Oper, wird durch eine außergewöhnliche Visualisierung vor Augen geführt. Videoprojektionen umgeben das Orchester und schaffen eine einzigartige Atmosphäre. Ursprünglich war die in Dortmund aus der Reihe »Junge Wilde« bekannte Sängerin Measha Brueggergosman für die Rolle der Judith vorgesehen. Sie erwartet nun ein Kind und musste ihre Teilnahme an der Produktion absagen. An ihrer Stelle übernimmt die amerikanische Mezzosopranistin Michelle DeYoung die Rolle, für deren expressive Darstellung sie schon in Salzburg und New York gefeiert wurde. Esa-Pekka Salonen legt »Blaubart« jedem ans Herz: »Seien wir ehrlich, Opern sind lang. Aber das ist ein Einstundending und trifft wie ein Pfeil direkt ins Schwarze. Wenn man das erste Mal eine Oper sehen möchte, sollte man sich diese anschauen.«
aktuelles 07
MITTE DER SEELE
Nach einer langen Saison 2010 | 11 ohne den Pianisten und Komponisten kehrt Fazıl Say Ende Januar für einen Klavierabend nach Dortmund zurück. Seine Zeit als Exklusivkünstler am Konzerthaus endete im März 2010 mit der Aufsehen erregenden Zeitinsel »Istanbul-Sinfonie«, die, erzählt er uns, wie die Zündung einer weiteren Antriebsstufe auf seine Karriere gewirkt habe. Nach wie vor ist Fazıl Say rastlos unterwegs: Gerade ist er von Istanbul aus in Berlin gelandet. Auf dem Hoteltisch liegt eine Packung Zigaretten... Wir treffen Sie in einem Hotel an der Friedrichstraße. Was machen Sie in Berlin? Heute Abend findet die TV-Produktion der ARTE Lounge statt. Ich spiele einige Sätze aus »Bilder einer Ausstellung« von Mussorgsky und meine eigenen »Summertime«-Variationen. Als ich übrigens zum ersten Mal vor zwei Jahren dort war, hat Measha Brueggergosman moderiert. Ich freue mich, dass Measha nun voraussichtlich nächstes Jahr mit meinen Liedern nach Dortmund kommt. Dafür orchestriere ich einige Klavierlieder, darunter den »Panther« von Rainer Maria Rilke und einen Text von Ingeborg Bachmann. Außerdem schreibe ich dazu noch ein neues Lied. Zuletzt haben wir uns bei der Fazıl-Say-Zeitinsel im letzten Jahr gesehen. Was hat Ihnen selbst Ihre Zeit als Exklusivkünstler gegeben? Sie hat mich auf eine neue Stufe in meinem Leben geführt. Als Exklusivkünstler habe ich gelernt, wie eine solche Residenz auszufüllen ist. Gerade eine längerfristige Residenz ist für eine Art von Musiker wie mich sehr wichtig, um mich als Komponist von Werken unterschiedlichster Gattungen zu zeigen, natürlich als Pianist mit einigen Recitals und als Kammermusiker zusammen mit Partnern wie Patricia Kopatchinskaja oder Sabine Meyer. Aus dieser Dortmunder Zeit habe ich also viel gelernt, und es war ja eine gigantische Residenz mit vier Jahren und unzähligen Konzerten. Die Städte, die mich nur mit einem Recital oder in einem Klavierkonzert erleben, kennen nur einen Bruchteil von mir. Dortmund aber weiß von meiner Beziehung zum Jazz, von dem StrawinskyProjekt und dem »Patara«-Ballett, kennt mich aus reinen Haydnoder Beethoven-Abenden oder verschiedenen kammermusikalischen Konstellationen. Am Berliner Konzerthaus gab es dann im Anschluss eine weitere Residenz, komprimiert auf eine Saison.
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Im Zentrum der Dortmunder Zeitinsel stand die Uraufführung der »Istanbul-Sinfonie«... Die Idee von Benedikt Stampa, die »Istanbul-Sinfonie« zu schreiben, hat sehr viel bei mir verändert. Zunächst hat die Sinfonie mir das totale Selbstvertrauen als Komponist gegeben: darin, wie ich erzähle, wie ich orchestriere oder türkische Instrumente im Orchester einsetze. Das waren eigentlich alles Dinge, die ich vorher bereits beherrscht habe, aber sie so ernsthaft und wirkungsvoll in eine Sinfonie einzubringen, bedeutete etwas Neues. Als ich die Sinfonie dann im Konzert hörte, war ich vollständig glücklich. Bei CD-Aufnahmen oder bei Auftritten in Fernsehshows sucht man zunächst immer den eigenen Fehler – aber beim Anhören der Sinfonie, von diesem Klangkörper gespielt, da stellte sich für mich heraus, dass meine ursprünglichen Vorstellungen völlig aufgingen. Nach meiner »Istanbul-Sinfonie« habe ich innerhalb eines Jahres
Di 31.01. 2012 · 20.00 Uhr
FAZIL SAY
Geboren 1970 in Ankara, Türkei Klavier- und Kompositionsstudium am dortigen Staatlichen Konservatorium, als 17-jähriger in Düsseldorf, dann in Berlin Gast bei allen wichtigen Orchestern und Festivals weltweit, darunter New York Philharmonic, Concertgebouworkest bzw. »Salzburger Festspiele«, »Lucerne Festival«, »Verbier Festival« etc. Als Komponist erzielt Fazıl Say mit dem im Alter von 16 Jahren geschriebenen Klavierstück »Black Earth« einen ersten Erfolg März 2010 endet seine vierjährige Residenz als Exklusivkünstler am KONZERTHAUS DORTMUND mit der Uraufführung seiner »Istanbul-Sinfonie«, einem Auftragswerk des Konzerthauses und des WDR Köln Sommer 2011 erscheint das Buch von Jürgen Otten, »Fazıl Say – Pianist, Komponist, Weltbürger« im Henschel-Verlag
zwölf weitere Werke geschrieben, sie hat bei mir eine Tür geöffnet. Mit Auftragswerken bin ich jetzt bis 2015 beschäftigt. Ich hatte immer das Gefühl, sowohl Komponist wie auch Pianist zu sein. Gekannt hat man mich bisher nur als virtuosen Pianisten, vor allem in Amerika. Jetzt interessiert man sich auch für mich als Komponisten und darüber freue ich mich sehr. Bei Ihrem Klavierabend spielen Sie Janácˇek, Prokofiew, Haydn, »Enchiridion« von Bernd Alois Zimmermann und drei Sätze aus Strawinskys »Petruschka« in der Bearbeitung von Arthur Rubin... Nein, in meiner eigenen Bearbeitung! Seit einer Woche arbeite ich daran, nicht weil Rubinsteins Fassung schlecht wäre, sondern um meinen Zugang zu dem Stück zu zeigen. Und Zimmermann war ein genialer Komponist, ich kenne alle seine Werke. »Enchiridion« ist ein sehr interessantes, frühes Stück, beeinflusst von Strawinsky, leich-
ter zugänglich als die Oper »Die Soldaten« oder die Orchesterwerke, das sehr schön ins Programm passt. Gerade ist über Sie eine neue Biografie von dem Journalisten Jürgen Otten erschienen ... Ein wie ich finde gutes Buch, das auf kompetente Weise auch das intellektuelle Leben in der Türkei beschreibt. Jürgen Otten hat viele Gespräche geführt, er war sehr oft in Istanbul, auch bei meinem Vater, und er hat viel verinnerlicht. Er kennt die aktuelle Situation der klassischen Musik – woher sie kommt, wohin sie geht – und kennt auch die Fehler, die insgesamt in diesem Bereich gemacht werden. Daher hat Jürgen Otten mich absolut verstanden, meine persönliche Umgebung von klassischer Musik, die besonderen Zusammenhänge von Musik und Kultur im Sozialleben in der Türkei vor dem Hintergrund der Probleme mit der heutigen Regierung. Für das Buch hat Intendant Benedikt Stampa ein sehr persönliches Interview gegeben... Benedikt hat sehr offen und übrigens wunderbar gesprochen. Es darf nicht nur Interviews geben, die niemanden stören. Er ist zu mir wie eine Art Boxercoach, und das ist wichtig für mich, ich brauche dieses Gefühl. Wenn er sagt: Man muss Fazıl mehr herausfordern bzw. Fazıl soll sich mehr herausfordern, ist das eine Kritik, die ich richtig finde. Die Mitte in seiner Seele zu finden oder nicht zu finden... Meine einzige Antwort, die ich im Augenblick darauf geben kann: Sie ausgerechnet jetzt zu finden, wäre vielleicht störend für mich als Künstler. Ich habe eben Gegensätze. Oft stehen sie sich radikal gegenüber. Das Interview führte Jan Boecker.
interview 09
LIED
ERLKÖNIG MYRTEN
WILHELM
HANS WERNE R HENZE
DER LINDENBAUM
MAURICE
FÜR DAS
DES KNABEN DIEWUNDER SCHÖNE HORN
AUF FLÜGELN DES GESANGES
MÜLLERIN
DIE
SCHWANENGESANG HEIMLICHE AUFFORDERUNG DIE SCHÖNE MAGELONE
MÉLODIES PASSAGÈRES
ARIBERT REIMANN
JOHANN WOLFGANG MÜLLER VON RAVELGOETHE AN DIE FERNE GELIEBTE
LORELEY HEINRICH HEINE
GEDANKEN
DER ZWERG STORCHENBOTSCHAFT
10
DAS VEILCHEN, WINTERREISE, DICHTERLIEBE
JOSEPH VON EICHENDORFF
WOLFGANG AMADEUS MOZART
LUDWIG VAN BEETHOVEN RICHARD STRAUSS JOHANN CHRISTOPH FRIEDRICH VON SCHILLER BÉLA BARTÓK
JOHANNES BRAHMS
HUGO WOLF FRANZ SCHUBERT
LEIDENSCHAFT HERR OLUF TRÄNENREGEN BEDECKT MICH MIT
SIND FREI
ZUEIGNUNG
BEDECKT MICH! IST JA ALLES DOCH DASSELBE, LIEBESODEM ODER DÜFTE VON BLUMEN.
UND BEFRAGT IHR MICH: WORAN? SAG ICH: UNTER SÜSSEN QUALEN VOR
LIEBE.
DASS DIE LUFT MIT LEISEM WEHEN, NICHT DEN SÜSSEN DUFT MIR ENTFÜHRE,
BLUMEN, ICH STERBE VOR LIEBE, DASS DIE LUFT MIT LEISEM WEHEN,
Ein bisschen Soap-verdächtig ist seine Vita ja schon. »Conterganopfer, dem die Musikhochschule das Studium verwehrt, singt sich aus dem Streckverband zum ›Grammy‹ hoch. Schwere Kindheit, Kampf gegen die Krake Bürokratie, Drama, Liebe, Wahnsinn. Am Ende Triumph in Amerika.« So ist der Stoff für die bunten Seiten gewebt. So beschrieben hat ihn Thomas Quasthoff in seiner Autobiografie. Ungewöhnlich ist vieles an diesem Sänger: seine Freundlichkeit, wenn er sich und seine Kunst ernst genommen fühlt, seine Unerbittlichkeit, wenn seine Arbeit in die Show-Ecke abgedrängt wird, sein Humor, wenn er über die Risiken und Nebenwirkungen seines Gewerbes erzählen darf, seine Originalität, wenn er – wie kaum ein zweiter – Helmut Kohl nachahmt. Ungewöhnlich sind bereits die Anfänge: Quasthoff studiert, als er endlich darf, Gesang, außerdem ein bisschen Jura, er fängt als Sprecher beim Norddeutschen Rundfunk an und gewinnt 1987 den Würzburger »Mozartfest-Wettbewerb«, ein Jahr später dann den »ARD-Musikwettbewerb« in München – damals ein automatischer Türöffner im Klassik-Zirkus. Das war nur ein Anfang, nicht mehr: »Mit zunehmendem Alter traue ich mich mehr und setze inzwischen ganz andere Farben ein, die ich im Laufe der Zeit in meiner Stimme entdeckt und entwickelt habe.« Dazu zählen inzwischen auch seine Abstecher in andere Genres, beispielsweise in Richtung Jazz und Soul.
Einer seiner prägendsten Weggefährten war Simon Rattle. »Er hat mich am meisten beeinflusst, Oper zu machen. Ich würde mich jederzeit von ihm beraten lassen«, gesteht Quasthoff. Er nennt ihn einen »guten Freund« und »besonders engen musikalischen Bruder«. Diese Vertrautheit braucht Quasthoff, wenn er Musik macht, er braucht Menschen, mit denen er auf einer Wellenlänge funkt. Der Pianist Justus Zeyen zählt ebenfalls dazu. Mit ihm ist er schon seit ewigen Zeiten zusammen, etliche Aufnahmen und noch weit mehr Konzerte haben sie gemeinsam bestritten – jeder weiß, wie der andere tickt, was ihn erwartet. Das macht ihre Musik so frei, so natürlich, so ehrlich. »Ein Quasthoff-Liederabend ist immer und allerorten ein Ereignis, menschlich und künstlerisch, das viele Menschen geradezu andachtsvoll erleben«, so urteilte Brigitte Fassbaender 2009 bei ihrer Laudatio, als Quasthoff den Titel »Kammersänger« verliehen bekam. Doch Thomas Quasthoff schaut immer auch über den Tellerrand hinaus. Seit 2004 ist er Professor
für Gesang an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« in Berlin; er ist ein strenger und konsequenter Lehrer. Verantwortungsbewusst gibt er seine Erfahrung weiter, etwa bei dem von ihm ins Leben gerufenen Wettbewerb, bei dem es ausschließlich um die Gattung Lied geht, für Thomas Quasthoff »die kleinste, direkteste, intimste und dadurch die wohl schönste Art des Musizierens«. Das Lied verbiete, »sich hinter irgendwas zu verstecken. Da gibt es kein Bühnenbild, kein Kostüm, keinen Regisseur, keinen Dirigenten, die einem sagen, was man zu tun hat«. Der Bariton bezeichnet es als großes Glück, dass er nicht direkt ins Haifisch-Becken geschmis-
titel 11
12 WATCH WHAT HAPPENS
TELL IT LIKE IT IS
SPRECHER, SÄNGER, IMITATOR, BARITO
KOHL
GLÜCKSPILZ JUSTUS HELMUT THE VOICE ZEYEN
LIEBE DRAMA WAHNSINN JAZZ TRIUMPH HONIG UND STAHL KLASSIK SOUL
Do 26.01. 2012 · 20.00 Uhr
LIEDER-
Martina Janková Sopran, Bernarda Fink Mezzosopran, Michael Schade Tenor, Thomas Quasthoff Bassbariton, Justus Zeyen Klavier, Camillo Radicke Klavier
ABEND
Werke von Schumann und Brahms
FOTO: HARALD HOFFMANN / DG
sen wurde, sondern seine Lied-Qualitäten relativ früh auf kleinen Bühnen erproben konnte. »Diese Möglichkeit gibt es heutzutage aber kaum noch.« An die Schwarzmalerei, das Lied sei schon eine aussterbende Gattung, mag er nicht so recht glauben und verweist auf seinen eigenen Wettbewerb, der erstmals im Februar 2009 ausgetragen wurde. »Es gab Bewerbungen aus 24 Ländern – für einen noch jungen Wettbewerb ist das keine schlechte Ausbeute.« Verglichen mit Zeiten des jungen Dietrich Fischer-Dieskau sogar eine enorm hohe Zahl. Wer hat sich in den frühen Nachkriegsjahren außer einigen Liebhabern und unermüdlichen Pianisten wie Michael Raucheisen oder Günther Weißenborn für diese Gattung stark gemacht? Und wie groß ist, verglichen damit, das heutige Angebot an Liederabenden? Dennoch registriert Quasthoff eine gewisse Angst bei Veranstaltern. Die Sorge, bei Liederabenden mit einem nur mäßig besuchten Haus etwa ein finanzielles Minus einzufahren, sei groß. Soweit verständlich, doch die Kehrseite der Medaille wiegt weitaus stärker: »Wer das Lied vernachlässigt oder sterben lässt, bringt einen
der wichtigsten Pfeiler der deutschen und europäischen Kultur zum Einsturz. Darüber sollte sich jeder klar sein.« Für den Sänger besteht »die Kunst des Liedes darin, so imaginativ zu singen, dass der Hörer in den Bann gezogen wird: Das beginnt schon mit der Sprache. Jeder im Saal muss verstehen, wovon die Rede ist, und wer gerade spricht. Nehmen Sie ein Lied wie den ›Erlkönig‹, in dem der Sänger gleich in vier verschiedene Rollen schlüpfen muss«. Lied-Singen bedeutet, auf die große Geste zu verzichten. Es erfordert eine Reduktion der Mittel. Das Wenige an Gestik muss stimmig sein. »Bei Schuberts ›Forelle‹ kann ich nicht verklärt nach oben schauen, sie schwimmt im Wasser; und umgekehrt kann ich bei der ›Krähe‹ in der ›Winterreise‹ nicht nach unten blicken.« Der Erfolg eines Liederabends steht und fällt für Quasthoff mit den jeweiligen Musikern: Das Publikum »spürt sofort, ob diejenigen, die da vorne auf der Bühne stehen, authentisch agieren oder nicht«. Das Lied braucht so populäre Frontreiter wie Thomas Quasthoff, denn ansonsten ist die Gefahr groß, dass es einschläft. »In den Kindergärten oder Schulen wer-
den gute Gedichte kaum noch vermittelt. Das Defizit beginnt schon im Umgang mit traditionellen Kinder- und Volksliedern. Zu schnell wird vergessen, dass Singen auch etwas mit Freude zu tun hat.« Gerade in Deutschland dürfe man mit dem Erbe eines Goethe, Heine, Schiller und mit der Musik eines Brahms, Schubert, Schumann oder Wolf nicht leichtfertig umgehen. Und gleichzeitig betrachtet Quasthoff das Lied als gesamteuropäisches Phänomen. »Auf die Kompositionen eines Duparc oder Bartók möchte ich genauso wenig verzichten wie auf die zeitgenössische Musik eines Aribert Reimann oder Hans Werner Henze.« Quasthoff kennt keine Berührungsängste, für ihn zählt die Qualität. Das Wissen darum lässt ihn seine Ansichten so erfreulich offensiv vertreten.
titel 13
RUMÄNISCHES Die rumänische Pianistin Mihaela Ursuleasa hat sich vom Wunderkind-Drill befreit. Ihren geografischen Wurzeln aber bleibt sie bei aller musikalischen Bandbreite verbunden. Als Solopianistin ist Mihaela Ursuleasa es gewohnt, im Mittelpunkt zu stehen. Zur Diva würde sie trotzdem kaum taugen. Sie lässt sich sogar in den Hintergrund buchen: Als Liedbegleiterin schiebt sie den Klavierhocker bereitwillig in den Schatten. Dann wieder steht sie im Scheinwerferlicht: 2010 bekommt sie für ihre Debüt-CD einen »ECHO Klassik«. Schon vorher, auf dem roten Teppich, hüpft sie vor Freude – und dabei passiert ihr ein Malheur: Der obere Rand des Korsagenkleids rutscht, die Fotografen halten drauf. Kurz darauf begeistert sie dann das Publikum der »ECHO«-Gala auf musikalische Weise mit ihrem Temperament. In einen Gefühlsausdruck bindet sie selbst die technische Herausforderung ein, wenn sie komplizierte Stücke spielt. Es wirkt, als habe sie an fingerbrecherischen Passagen so viel Spaß wie ein Spitzen-Kopfrechner an den härtesten Nüssen der Multiplikation. Für ihre zweite CD spielt sie Schuberts späte Klavierstücke ein. Und – beinahe muss man sagen: selbstverständlich – die vertrackten Werke von Béla Bartók. Mihaela Ursuleasa lebt zwar schon lange in Wien, aber ihre Wurzeln liegen eigentlich in Rumänien. Dort hat sie als ganz kleines Kind unter dem Flügel gesessen und gelauscht. Ihre Eltern lernten sich über die Musik kennen, die moldawische Mutter singt, der Roma-Vater arbeitet als Jazzpianist. Umgeben
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MÄRCHEN von Jazz und Folklore, tappen die Hände des neugierigen Kindes auf dem Instrument umher, bald schon vertrauen die Eltern es einer Lehrerin an und in rasantem Tempo stellen sich Fortschritte ein. Doch mit 12 Jahren kehrt Ursuleasa der Wunderkind-Laufbahn den Rücken. Da hat sie bereits drei Jahre Konzertreise-Erfahrung hinter sich. Diese erste Karriere knickt, als sie Claudio Abbado vorspielt. Nicht, dass er Mihaela Ursuleasa für unbegabt hält, im Gegenteil. Aber er rät ihr, sie solle in Ruhe lernen, statt durch die Konzertsäle zu hetzen und verhilft ihr zu einem Stipendium in Wien. Vier Jahre später gewinnt sie den »Clara-Haskil-Wettbewerb« – mit 16 Jahren. Nun vertieft sie sich erneut vor allem in die nicht-öffentliche Musik: Sie liest über die Komponisten, deren Ideen ihre Finger in Klang verwandeln, versucht zu verstehen, warum es hier laut und da langsam zugehen soll und formt eine eigene Vorstellung davon, was hinter dem steckt, was ihr die Lehrerin zu Wunderkindzeiten
eingedrillt hat. Sie entwickelt Eigenständigkeit, bleibt aber auch am Wiener Konservatorium eine gute Schülerin. 1999 macht sie ihren Abschluss im Konzertfach mit »cum laude«. Im selben Jahr geht sie mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen unter Paavo Järvi auf Tournee. Bereits im Jahr zuvor debütiert sie bei den »Salzburger Festspielen« mit dem Mozarteumorchester. Schon zu ihren Schul- und Studienzeiten in Wien mag Mihaela Ursuleasa nicht einsam sein. Sie geht oft in ein Café, das als Künstlertreffpunkt bekannt ist, und auch auf den Fluren ihrer Schulen trifft sie viele Gleichgesinnte. Für Patricia Kopatchinskaja etwa ist sie schon
kammermusik 15
Di 15.11. 2011 · 20.00 Uhr
BELCEA QUARTET & Corina Belcea Violine, Axel Schacher Violine, Krzysztof Chorzelski Antoine Lederlin Violoncello, Mihaela Ursuleasa Klavier
Viola,
MIHAELA URSULEASA Werke von Beethoven, Larcher und Schumann
Auf ihrer ersten Solo-CD spielte sie neben Beethoven, Brahms und Ravel auch Ginastera – letzteren bereits als Wink in Richtung Zukunft: Kein Jahr später erscheint »Romanian Rhapsody« mit Werken von George Enescu, Paul Constantinescu, Béla Bartók – und Franz Schubert. Denn auf ihre geografischen Wurzeln lässt Mihaela Ursuleasa sich bei aller Liebe nicht festnageln. Musiker, so findet sie, sind ohnehin überall auf der Welt zu Hause. In diesem Herbst spielt sie kurz nacheinander in ihrer Heimatstadt Brasov, in London, Wien und Stockholm. Bei den »Murten Classics« in der Schweiz wechselt sie zudem fast täglich die Auftrittsform: An einem Abend sieht man sie im Duo mit Tai Murray, dann zusammen mit der Prager Philharmonie und schließlich allein mit einem Klavierabend. Keiner Form gibt sie die Favoritenrolle, aber beim Recital, so räumt sie ein, sei man schon sehr einsam. Vor allem vor dem Auftritt. Bei ihrem Abend im KONZERTHAUS DORTMUND hat Mihaela Ursuleasa hinter den Kulissen Gesellschaft: Sie wird mit dem Belcea Quartet auf die Bühne treten.
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FOTOS: JULIA WESELY
damals eine geschätzte Begleiterin; später nehmen sie gemeinsam eine CD auf. Heute lädt die ganze Familie Mihaela Ursuleasa zu Auftritten ein. Mit den Kopatchinskys verbindet sie die Liebe zur Musik aus Rumänien, Moldawien und Ungarn. Ursuleasa kennt durch ihre Familie viele der Weisen, die insbesondere den reisenden Roma das Image hervorragender, wilder, hochemotionaler Musiker verschafft haben. Kein Wunder, dass auch die Roma und Sinti Kammerphilharmoniker sie als Solistin einladen.
SCHLUSS MIT WEIHNACHTEN
Xavier de Maistre ist ein Star, daran besteht kein Zweifel. Spätestens seit dem Gewinn des »ECHO Klassik« 2009 erfährt der Harfenist ein immenses Interesse, das sich ebenso sehr auf seine Person richtet wie auf seine Musik. Er empfindet das als hilfreich, um sein Anliegen vorantreiben zu können. Und das ist letztlich die Harfe, jenes klischeebeladene Instrument, das er aus dem Winkel der Kaufhaus-Weihnachtsmusik auf die großen Konzertpodien überführt. Auch Xavier de Maistre war an der Harfe kein Senkrechtstarter: Seit er das Instrument als Neunjähriger für sich entdeckte, musste er einige Widerstände überwinden, um an seinen heutigen Platz zu gelangen. Zwar ist die Harfe in Frankreich wesentlich populärer als in Deutschland, doch war es auch dort nicht an der Tagesordnung, dass sich ein Heranwachsender so intensiv damit befasste. So fuhr de Maistre zunächst zweigleisig und studierte an Elitehochschulen in Paris und London Politologie, Wirtschaftswissenschaften und Jura, bis eine einschneidende Begegnung ihm half, die Weichen für eine Laufbahn als Harfenist zu stellen: Der große spanische Harfenist Nicanor Zabaleta riet dem jungen Kollegen zu einer Musikerlaufbahn. An diesem Punkt war eine Karriere als Solist jedoch noch jenseits seiner Vorstellungskraft, gab es doch kaum Vorbilder. So fühlte sich de Maistre am Ziel seiner Träume, als er 1998, mit 24 Jahren, Soloharfenist der Wiener
Philharmoniker wurde. Die Dinge entwickelten sich jedoch weiter; neben der Traumstelle ergaben sich mehr und mehr Möglichkeiten in der Kammermusik und als Solist. Triebfedern dabei waren Offenheit, Neugierde und nicht zuletzt eine visionäre Gabe, die de Maistre nach neuen Welten für die Harfe suchen lässt. »Das Kernrepertoire ist schnell ausgeschöpft«, bedauert de Maistre und liefert damit einen Grund dafür, dass die Harfe als Soloinstrument und in der Kammermusik nicht denselben Rang einnimmt wie etwa das Klavier. Diesem ist sie in ihren Möglichkeiten gar nicht so unähnlich; in der Tat sind viele Klavierkompositionen auch auf der Harfe spielbar – eine Chance, die Xavier de Maistre schon früh ergriff, um sein Repertoire zu erweitern. Dabei entdeckte er Stücke für sich wie Claude Debussys erste Arabesque, die in ihren Arpeggio-Figuren geradezu prädestiniert ist, aber auch Kompositionen, die zwar auf der Harfe
kammermusik 17
Fr 18.11.2011 · 20.00 Uhr
TRIO MOSNIER Magali Mosnier Flöte, Antoine Tamestit Xavier de Maistre Harfe
Viola,
– TAMESTIT – DE MAISTRE Werke von Britten, Fauré, Debussy u. a.
Neben dem herausragenden Spiel ist dem Musiker auch die planvolle Konzeption seiner Arbeit wichtig, schließlich zählt für ihn das »Gesamtpaket«. Natürlich gibt es immer wieder viele und entscheidende Sachzwänge, sodass es für ihn eine besondere Freude ist, sein nächstes Album, das im Frühjahr 2012 bei seinem Heimatlabel
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Sony erscheinen soll, komplett selbst gestalten zu können: Dies beginnt mit dem Programm über die Wahl der musikalischen Partner bis hin zur Entscheidung für den Arrangeur Stefan Klieme, der seinen Teil dazu beitragen wird, dass altbekannte Stücke wie Vivaldis »Winter« einmal ganz anders zu hören sind. Nach Dortmund kommt Xavier de Maistre zum zweiten Mal; schon einmal war er mit den Wiener Philharmonikern hier und freute sich über den Saal, der ihn mit seiner Verbindung von klassisch schlichter Schuhkarton-Form (die man als Wiener zu schätzen weiß!) mit hochwertiger Moderne beeindruckte. Die Trio-Formation mit der Flötistin Magali Mosnier und dem Bratschisten Antoine Tamestit findet sich für einige Konzerte im Herbst zum ersten Mal zusammen – drei große französische Musiker unserer Zeit, die in das Zentrum ihres Programms mit Debussys F-Dur-Sonate das Werk eines Landsmannes gestellt haben. Auch wenn Antoine Tamestit als »Junger Wilder« im Fokus des Dortmunder Publikums steht und Magali Mosnier eine der Großen ihres Fachs ist, liegt doch immer ein Schwerpunkt des Interesses auf Xavier de Maistre und seiner Harfe. Wie gut, dass er dem Rat Zabaletas gefolgt ist: »Wissen Sie, gute Anwälte gibt es Tausende, aber einen Harfenisten wie Sie, den gibt es nur einmal.«
FOTOS: STEVEN HABERLAND, MARCO BORGGREVE, ÉRIC LARRAYADIEU
spielbar sind, in ihrer Charakteristik aber eigentlich quer stehen zu den gängigen Klischees: Bartóks Rumänische Volkstänze beispielsweise hat vorher kein Harfenist aufgeführt und es war auch niemand auf die Idee gekommen, Klavierkonzerte von Joseph Haydn auf das Instrument zu übertragen. Natürlich sind Solokonzerte die herausragendste Möglichkeit, das Instrument zu präsentieren, angefangen mit Georg Friedrich Händel über die französische Komponistin Henriette Renié (ebenfalls eine Wiederentdeckung de Maistres) bis in die zeitgenössische Musik. Auch hier, wie im gesamten Repertoire, klafft allerdings eine Lücke, wurde doch die moderne Doppelpedalharfe erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelt. Umso wichtiger sind für den Solisten neue Kompositionen. Xavier de Maistre hat inzwischen einen Status erreicht, der ihm die Aussicht eröffnet, dass große Zeitgenossen für ihn komponieren. Fragt man ihn nach seinen Wunschkomponisten, nennt er Krzysztof Penderecki und Kaija Saariaho – man wird sehen...
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NEUES AUS DER FAMILIE DER STARS
Anoushka Shankar bringt ihrer Sitar Flamencoklänge bei. Anoushka Shankar ist ein Papakind. Von klein auf will sie unbedingt dasselbe Instrument spielen wie ihr Vater, geht als Teenager mit ihm zusammen auf Tournee, spielt als erwachsene Solistin seine Kompositionen und hat sogar ein Buch über ihn geschrieben, kaum dass sie 20 war. Ihr Vater, die Sitar-Legende Ravi Shankar, hat drei Kinder von drei verschiedenen Frauen. Als Anoushka geboren wird, trennt sich ihr Vater von einer langjährigen Lebensgefährtin, lebt dann aber erst einmal für einige Jahre mit der Mutter ihrer Halbschwester zusammen, der heute als Jazzsängerin bekannten Norah Jones. Beide Frauen sind 2003 heiße »Grammy«-Anwärterinnen. Norah gewinnt acht. Doch Anoushka bricht dort gleich zwei Rekorde: Sie ist die erste Frau, die in der Kategorie »Weltmusik« nominiert wird – und mit 22 auch die jüngste Kandidatin. Eigentlich hat sie damit bewiesen, dass sie den berühmten Vater zum Türenöffnen nicht braucht. Aber sein Schatten ist lang. Und so bricht sie mit den indischen Traditionen und beginnt ihre eigenen Experimente. 2007 nimmt sie mit »Breathing under Water« eine Mischung aus Sitar und Elektrobeats auf und lädt Popmusiker Sting für ein Stück ins Studio ein. Die Familie nimmt es nicht übel: Auch Norah Jones singt auf dem Album und Ravi Shankar tritt zum Sitar-Duett an. Danach sind für die Musikerin alle Grenzen hinfällig. Sie lässt die Sitar zu Geige, Cello und Flöte erklingen, spielt mit Jazzikonen wie Herbie Hancock und Klassikstars wie Joshua Bell. Selbstverständlich tritt sie im Juli 2010 auch zur Uraufführung von Ravi Shankars Sinfonie für Sitar und Orchester mit dem London Philharmonic Orchestra an – dass da bereits ein Enkelkind unterwegs ist, verrät sie erst später. Die Babypause indessen währt nicht lang. Anoushka Shankar hat schon wieder eine neue Idee, was sie mit ihrer Sitar anstellen möchte: Sie nimmt ein Album mit Flamenco-Künstlern auf. Das ist gar nicht so weit hergeholt: Flamenco hat – unter anderem – indische Wurzeln.
Do 08.12.2011 · 20.00 Uhr
ANOUSHKA SHANKAR & ENSEMBLE Flamenco Gypsy Journey
Eine musikalische Reise von Indien nach Spanien auf den Spuren der Flamencotradition
world music 21
RUHENDER POL
In München schlagen die Wellen manchmal etwas höher als andernorts. Doch Altmeister Lorin Maazel ist sturmerprobt. Als der bisherige Chefdirigent der Münchner Philharmoniker, Christian Thielemann, nach Querelen um seine Vertragsverlängerung an die Sächsische Staatskapelle wechselte, äußerte das Publikum seinen Unmut offen. Inzwischen haben sich die Wogen geglättet: Von der Konzertsaison 2012/13 an wird Lorin Maazel die Philharmoniker als Chefdirigent leiten. Mit der Verpflichtung des weltbekannten Maestros zeigen sich die Münchner sehr zufrieden. Die Karriere des Dirigenten aufzuarbeiten, würde ein oder zwei Bücher fordern. Ein Parforceritt durch die Eckdaten skizziert ein außergewöhnliches Künstlerleben: Im Alter von neun Jahren dirigierte Maazel bei der New Yorker Weltausstellung zum ersten Mal ein großes Orchester, mit zwölf Jahren ging er auf US-Tournee, als 15-Jähriger gab er sein Debüt als Violinist. Lorin Maazel war 1960 der erste amerikanische Dirigent in Bayreuth, 2008 trat er mit den New Yorker Philharmonikern als erstem Spitzenorchester aus dem Westen im abgeschotteten Nordkorea auf. Mit den Münchner Philharmonikern wird Maazel bereits in der aktuellen Konzertsaison häufiger auftreten. Vier gemeinsame Programme zeigen erste Perspektiven der Repertoire-Gestaltung; eines führt das Orchester und den designier-
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ten Chefdirigenten schon vor dem offiziellen Antrittskonzert nach Dortmund. Dabei greift Maazel die Komponisten auf, die traditionell eine wichtige Rolle im Spielplan der Münchner spielen: Richard Wagner und Anton Bruckner. Maazels Vertrag bei den Münchner Philharmonikern läuft drei Jahre. Bei Amtsantritt wird er 82 Jahre alt sein – und damit wohl der bislang älteste Chefdirigent, der ein Spitzenorchester übernimmt. »Ich denke, ich könnte vielleicht mit 95 frühzeitig in Pension gehen. Vermutlich ändere ich meine Meinung aber, wenn ich das Alter erreicht habe«, orakelt Maazel. Sein Vater starb übrigens im stolzen Alter von 106 Jahren. Die Zukunft kann also noch einiges bringen.
Fr 16.12.2011 · 20.00 Uhr
MÜNCHNER Lorin Maazel
Dirigent
PHILHARMONIKER Werke von Wagner und Bruckner
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ILLUSTRATION: MAROINE DIB
Sa 26.11.2011 · 20.00 Uhr
LIEDERABEND Sylvia Schwartz Sopran Malcolm Martineau Klavier
SYLVIA SCHWARTZ
Werke von Schubert, Wolf, Guridi und Poulenc
BUENAS TARDES, DORTMUND Spanien und der deutschsprachige Raum sind die beiden Pole, die die künstlerische Arbeit von Sylvia Schwartz prägen. Die in London und Madrid aufgewachsene Spanierin Sylvia Schwartz ist seit der Saison 2010/11 Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper. An diesem Haus ist man einem großen Namen ganz besonders verpflichtet: Wolfgang Amadeus Mozart. Tatsächlich konnte die junge Sopranistin schon Erfolge als Interpretin von Rollen wie Susanna, Pamina und Zerlina in Mozarts Opern feiern. Doch Sylvia Schwartz sieht sich nicht als ausgesprochene Mozart-Spezialistin: »Ich bin keine, die nur von Mozart lebt. Mozart ist für mich genial, man kann ihn mit keinem anderen vergleichen – aber ich brauche die anderen auch.«
Die Sängerin selbst zeigt ihr Temperament auch außerhalb des Konzertsaals: »Ich lese Kritiken nie – weder gute noch schlechte. Was über mich gesagt wird, ist mir dabei gar nicht so wichtig. Aber mir kocht das Blut bei Dingen, die über meine Kollegen gesagt werden. Ich habe schon wirklich daran gedacht, dass ich einen Blog unter dem Titel ›Defendmycolleagues.com‹ anfange, wo ich sagen kann: Dieser Kritiker hat keine Ahnung.«
FOTO: ENRICO NAWRATH
Und sie singt sie, die »anderen«, sowohl in der Oper als auch beim Liederabend, dem ihre besondere Liebe gilt – kein Wunder, bei einem Lehrer und großartigen Liedinterpreten wie Thomas Quasthoff, der für Sylvia Schwartz seit ihrem Studium in Berlin zum Mentor und Förderer wurde. Ein Programm mit deutscher Romantik und spanischem Einschlag hat die Sängerin für ihr Dort-
munder Konzert zusammengestellt. Schon bei Hugo Wolfs »Spanischem Liederbuch« schwingt iberisches Flair im Namen mit; die Texte sind Übersetzungen oder Nachdichtungen spanischer Verse. Musikalisch kommen die Lieder allerdings ohne folkloristische Elemente aus. Umso mehr bricht sich die Folklore in den Liedern Jesús Guridis Bahn: Der baskisch-spanische Komponist bezauberte die Musikszene Bilbaos schon in jungen Jahren mit eigenen Kompositionen, die die leidenschaftlichen Melodien und drängenden Rhythmen der traditionellen Musik aufgreifen.
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Di 29.11.2011 · 20.00 Uhr
KLAVIERABEND Jean-Yves Thibaudet Klavier
NIGEL KENNEDY with the ORCHESTRA OF LIFE
JEAN-YVES THIBAUDET Werke und Bearbeitungen von Franz Liszt
LIZENZ ZUR ANDERSARTIGKEIT Ein Klavier ist ein Klavier: Es hat 88 schwarze und weiße Tasten, drei Pedale und ist ein großes schwarzes Möbel. Und doch klingt es bei jedem Pianisten anders. Gerade wenn er stilistisch so viel-
performs his unique interpretation of
VIVALDI FOUR SEASONS and
NIGEL KENNEDY THE FOUR ELEMENTS 16.11.2011 Konzerthaus Dortmund
seitig ist wie Jean-Yves Thibaudet. Der Wahlamerikaner mit deutsch-französischen Wurzeln hat sich mit seiner Vorliebe für rote Socken zum Bühnenoutfit seinen Ruf als Exzentriker und Nonkonformist für alle Zeiten gesichert, obwohl er dieses Ritual schon mit der Jahrtausendwende eingestellt hat. Doch viel wichtiger als seine modisch flippige, von Vivienne Westwood designte Konzertkleidung ist seine musikalische Unangepasstheit. Dass der Frühstarter, der Noten vor Buchstaben lesen konnte, der mit elf Jahren erstmals mit Orchester und Fernseh-Liveübertragung auftrat und der als Zwölfjähriger bereits sein erstes Studium am Konservatorium abschloss, das Klavierwerk von Bach bis Messiaen studiert hat, versteht sich beinahe von selbst. Dass der passionierte Kammermusiker sich ebenfalls schon in Jugendjahren ein enormes Repertoire für verschiedene kammermusikalische Besetzungen angeeignet hat, sei an dieser Stelle auch nur beiläufig erwähnt. Daneben lebte Jean-Yves Thibaudet seine Lust an musikalischen Entdeckungen jenseits der asphaltierten Programmpfade in den vergangenen Jahren zweifellos mit der Einspielung der Filmmusik zu Hollywood-Blockbustern wie »Stolz und Vorurteil« und »Abbitte« und kleinen Exkursen in die Welt des Jazz aus. Während er mit ersteren eine unterschätzte Musikgattung und Komponistenzunft würdigte, wird er in Bezug auf seine Gehversuche im Jazz nicht müde zu betonen, dass er im Herzen klassischer Musiker ist und für eine Laufbahn als ernsthafter Jazzmusiker noch Jahre üben müsste. Dennoch genießt er die völlige Andersartigkeit des Musizierens im Jazz – Improvisation statt Auswendiglernen und Kreation statt Rekreation. Dass er sich mit diesen Projekten ganz nebenbei jüngere Publikumsschichten erschlossen hat, zeigt sich auch in Thibaudets traditionellen Klavierrecitalen und Solokonzerten – sicher auch, wenn er im Konzerthaus den Jubilar Franz Liszt mit virtuosen Originalkompositionen und Bearbeitungen ehrt.
01.12.2011 Konzerthaus Dortmund Karten an allen bek. VVK-Stellen. Ticket-Hotline: 0180 - 522 88 20* (*14 Ct./ Min. aus dem dt. Festnetz | max. 42 Ct./ Min. aus dem dt. Mobilfunk)
Infos unter www.handwerker-promotion.de
EXPEDITION SALONEN Der Tagebucheintrag auf den Spuren von Exklusivkünstler Esa-Pekka Salonen stammt diesmal von Intendant Benedikt Stampa. Am 31. August hat er den Meilen sammelnden Dirigenten und Komponisten in Salzburg erwischt, wo dieser am Abend zuvor die letzte Vorstellung der Festspiele geleitet hat. So hatte Salonen Zeit für ein Treffen mit dem Vorstand der RWE Vertrieb AG Prof. Dr. Hanns-Ferdinand Müller, der die Dortmunder Aktivitäten des Künstlers unterstützt, und ein Mittagessen mit dem Konzerthaus-Chef.
Salzburg
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Boeckers Bockshorn Liebe Leserinnen und Leser der hörbar, als hätten wir uns an dieser Stelle jemals ins Bockshorn jagen lassen! Etwas weiter unten folgt hier doch regelmäßig ein »Im Ernst« oder »Jetzt aber Butter bei die Fische« und damit die Aufklärung, das Ende der Verblüffung. Wieder einmal ist die Überschrift nur der Alliteration geschuldet: B – B. Kenner ahnen längst, dass es eigentlich um das Konzerthaus-Wappentier, das NAShorn gehen soll. hörbar-Leser Peter Schöler führt das possierliche Tierchen freilich an, um uns durch die Blume zu sagen, wir nähmen überteuerte Preise. Wir bleiben gelassen.
Sehr geehrter Herr Boecker, das Nashorn möchte sich auch einmal ein Konzert anhören. Als es aber im Foyer hört, dass das Programmheft 2,50 E kostet, macht es auf der Stelle kehrt und murmelt: »Das kann ich ja gar nicht bezahlen.« Peter Schöler, Dortmund
Sehr geehrter Herr Schöler, es ist noch schlimmer: Nashorn und Konzerthaus machen gemeinsame Sache und teilen sich den Gewinn fifty-fifty. Außerdem hat sich das Nashorn längst freien Eintritt zu allen Konzerten ausbedungen. Wenn es nicht kriegt, was es will, kann es sehr ungemütlich werden. Es sitzt dann im Parkett, aber, um nicht zu sehr aufzufallen, kafkaesk verwandelt in einen besonders voluminösen Herrn mit Bluthochdruck-rotem Kopf. Er nimmt gleich zwei Plätze ein. Das kommt das Konzerthaus besonders teuer. Besonders gern hört er Saint-Saëns’ »Le carnaval des animaux«, den Flohwalzer oder Oskar Gottlieb Blarrs »RoncalliNashorn Else« für Orgelpedal solo. Lieber Herr Schöler, höchste Zeit für ein »Jetzt aber im Ernst«: Programmhefte können nicht kostendeckend hergestellt werden. Zunächst beauftragt unsere Redaktion die besten Autoren mit Texten zu den jeweiligen Werken. Diese Damen und Herren Musikwissenschaftler wohnen meistens im Elfenbeinturm, schreiben am liebsten über den Sonatenhauptsatz in Beethovens späten Quartetten und nehmen dafür dann auch Honorare. Wir zwingen sie, verständlich zu schreiben und verdienen damit u. a. unseren Lebensunterhalt. Dann gehen die Texte zur Grafik, damit das Heft später schön aussieht. Dann geht es – nachdem alle mit Argusaugen noch einmal nach Fehlern gesucht haben – zur Druckerei. Und auch der Drucker will leben. Genauso wie die freundlichen Foyerkräfte, die das Heftchen im Bauchladen Ihnen zum wohlfeilen Preis anbieten. Preiswerter geht es nicht, finden wir, und: Kunst geht nach Brot. Völlig umsonst können Sie übrigens nach dem Konzert zum Nachstudium die Programmhefte von unserer Internetseite herunterladen. Noch kurz über unser geflügeltes Nashorn, das Rhinoceros alatus: In Form eines kleinen roten Logos ziert es unsere Publikationen, steht in eiserner Ausführung auf der Außenterrasse und als besonders schöne Holzskulptur des berühmten Bildhauers Stephan Balkenhol im oberen Foyer. Als die Agentur erdmann-wittmaack & raffelt vor fast zehn Jahren die Idee eines Rhinoceros als Markenemblem für die neue Philharmonie für Westfalen präsentierte, tippte man sich an den Kopf. Dabei macht es Sinn: Das Nashorn ist mit einem exzellenten Gehör ausgestattet. Mit seinen Flügeln ist es zu musikalischen Höhenflügen befähigt. Und der Erfolg gibt ihm Recht: Die Population ist inzwischen drastisch angewachsen und das Nashorn über die ganze Stadt verteilt, gewissermaßen zu Dortmunds Berliner Bär geworden. Ich erinnere mich an den faszinierten Manager des New York Philharmonic, der sich lang und breit die Geschichte unseres Lieblings erklären ließ. Wir haben ihm ein kleines Nashorn nach New York geschickt, wo es nun im Lincoln Center sein Unwesen treibt. Ja, unser Nashorn, wir lieben es sehr! Bis zum nächsten anregenden Gedankenaustausch grüßt Sie herzlich Ihr Jan Boecker
Kontakt Per Post an: Konzerthaus Dortmund, Stichwort: Leserbrief, Brückstraße 21, 44 135 Dortmund · Per Fax an: 0231- 22 696 155 Per E-Mail an: info@konzerthaus-dortmund.de, Betreff: Leserbrief · In unser Gästebuch unter: www.konzerthaus-dortmund.de Wenn Sie wollen, dass Ihre Zuschrift in der hörbar abgedruckt wird, geben Sie uns bitte schriftlich Ihr Einverständnis zur Veröffentlichung. Wir behalten uns zudem vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen.
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Impressum
Ausblick
Herausgeber Konzerthaus Dortmund GmbH Intendant und Geschäftsführer Benedikt Stampa, V.i.S.d.P. Redaktion Dr. Jan Boecker, Marion Daldrup,
JANUAR 03 2011 12
Katharina Kierig
LISA BATIASHVILI Mit Herz und Verstand
Autoren Dr. Jan Boecker, Marion Daldrup,
RUDOLF BUCHBINDER Ausgeprägter Forscherdrang
Kaja Engel, Petra Engelke,
ELI¯NA GARANCˇA Ein Mezzo in der ersten Reihe
Judith Jordans, Katharina Kierig,
PIETER WISPELWEY Neuer Klang für alte Werke
Benedikt Stampa, Christoph Vratz Gestaltung Kristina Erdmann Anzeigenmarketing
Das hörbar-Rätsel
Anne-Katrin Röhm, T 0231-22 696 161 Druck RRD Rhein-Ruhr Druck Gmbh & Co. KG Termin- und Programmänderungen sowie Druckfehler vorbehalten. KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße 21 44135 Dortmund T 0231 - 22 696 0 F 0231 - 22 696 222 info@konzerthaus-dortmund.de www.konzerthaus-dortmund.de www.pop-abo.de Tickethotline:
FOTOS: ANJA FRERS / DG, LUTZ MÜLLER-BOHLEN
T 0231 - 22 696 200
Besuchen Sie uns auf Facebook: www.facebook.com/Konzerthaus. Dortmund
Der gesuchte Künstler, dessen bürgerlicher Hausname nach seiner Hochzeit Jiménez Domínguez lautet, liebt sein Leben ungewöhnlich. Der ehemalige Waldorfschüler fand schon früh zu seinem musikalischen Genre, einer Liedform mit Hang zur großen Geste. Seit Ende der 90er-Jahre engagiert er sich für die Aidshilfe in Afrika. Sein Programm im Konzerthaus widmet er einer Frau, die oft mit einem besonderen Blumenregen in Verbindung gebracht wird. Wenn Sie die Lösung wissen, schicken Sie sie uns auf einer Postkarte mit dem Stichwort »hörbarRätsel« an: KONZERTHAUS DORTMUND, Judith Jordans, Brückstraße 21, 44135 Dortmund oder per Fax an: 0231-22 696 155 oder per E-Mail an: judith.jordans@konzerthaus-dortmund.de Einsendeschluss ist der 01.12.2011. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir dreimal zwei Freikarten für das Konzert der Münchner Philharmoniker und Lorin Maazel am 16.12.2011. Viel Glück!
www.facebook.com/Popabo
Die Lösung des letzten hörbar-Rätsels: Rafał Blechacz.
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Bitte beachten Sie abweichende Saalpläne in den Reihen Cabaret + Chanson, JAZZnights und Pop-Abo. Bei den Reihen »Junge Wilde«, Zyklus Streichquartett und Orgel im Konzerthaus gibt es einen Einheitspreis. Persönlich Ticketing+ Abonnementberatung, Ludwigstraße / Ecke Reinoldistraße, 44135 Dortmund Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 10.00 bis 18.30 Uhr, Samstag von 11. 00 bis 15.00 Uhr Per Telefon T 0231- 22 696 200 Per Fax F 0231- 22 696 222 Per Post KONZERTHAUS DORTMUND, Vertrieb, Brückstraße 21 44135 Dortmund
30 haus und verkauf
Zahlungsarten Barzahlung und per Kreditkarte (MasterCard, American Express und VISA). Bei Bestellungen bis spätestens zehn Werktage vor der jeweiligen Veranstaltung ist auch eine Zahlung per Lastschrift möglich. Bitte Postlaufzeiten berücksichtigen.
gen Veranstaltung. Die Hörplätze werden an der Abendkasse ausschließlich nach Verfügbarkeit ausgegeben. Anspruch auf Bereitstellung der Hörplätze besteht nicht, eine Reservierung dieser Plätze ist nicht möglich. Je Interessent wird nur eine Karte ausgegeben.
Internet Ticketshop auf www.konzerthaus-dortmund.de
Service für Rollstuhlfahrer Bitte buchen Sie frühzeitig, damit wir Ihre gewünschten Plätze und unseren Extra-Service garantieren können. Falls Sie keine Begleitperson mitbringen, stellen wir Ihnen kostenfrei einen Servicemitarbeiter zur Verfügung.
Abendkasse Die Abendkasse im Foyer des KONZERTHAUS DORTMUND öffnet 90 Minuten vor der jeweili-
nicht möglich. Je Interessent wird nur eine Karte ausgegeben. Gebühren: einemfür Kartenkauf über das UnserBei Partner KONZERTHAUS auswärtige Gruppen DORTMUND Westfälischer im werden Besucherring bei EigenveranstaltunKONZERTHAUS DORTMUND gen eine Servicegebühr von Brückstraße 21 10 % vom Grundpreis und eine 44135 Dortmund Systemgebühr von 1,00 € erKontakt hoben. Versand von EinzelT 0231-18 57Bei 999 karten57kommt F 0231-18 987 eine Versandpauschale von 2,00 € (bzw. www.dortmund-besucherring.de 6,00 € bei Einschreiben) hinzu. AGB Service für Rollstuhlfahrer: Die allgemeinen GeschäftsbeBitte achten Sie darauf, frühzeidingungen des KONZERTHAUS tig zu buchen, damit wir Ihre geDORTMUND können im Tickewünschten Plätzeim und unseren ting des Konzerthauses, InterExtra-Service garantieren könnet und in der Saisonbroschüre eingesehen werden. nen. Falls Sie keine Begleitperson mitbringen, stellen wir Ihnen gerne kostenfrei einen unserer Servicemitarbeiter zurVerfügung. Unser Partner für N
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DANKE AN DIE BOTSCHAFTER DES KONZERTHAUS DORTMUND FÜR IHRE UNTERSTÜTZUNG UND IHR ENGAGEMENT. DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND. PROF. DR. LUTZ ADERHOLD · AUDALIS KOHLER PUNGE & PARTNER · GUIDO BARANOWSKI · DR. ANDREAS BELLMUNT LILO UND FRANK BÜNTE · BUSCHE VERLAGSGRUPPE · PROF. DR. STEFAN DIETERLE · SUSANNE UND UDO DOLEZYCH ELMOS SEMICONDUCTOR AG · CHRISTA UND HEINRICH FROMMKNECHT · GESUNDHEITSTEAM GMBH - PREVENT ON HITZEGRAD PRINT MEDIEN & SERVICE GMBH · MARTINA UND HANS JÖRG HÜBNER · DR. CARSTEN JAEGER · ULRICH JORDAN · HANS-JÖRG KARTHAUS · ANNETTE UND DR. UWE KISZKA · DR. WOLFRAM KIWIT · DR. MARTIN KLEINE · TRAUDL UND WERNER KROH · DR. ALICE L. UND DR. JOCHEN KÜHNER · VERLAG LENSING-WOLFF · DR. EVA UND DR. RAINER LÖB MAIWALD KLAVIER & FLÜGEL GALERIE · BRIGITTE UND DR. HANS MESSERSCHMIDT · JUTTA UND HANS-HUGO MIEBACH MARGARETE UND AXEL NILL · PANTEL + EINHAUS STEUERBERATER · PROF. DR. TIDO PARK · PARK WIRTSCHAFTSSTRAFRECHT. · POCO EINRICHTUNGSMÄRKTE · INES POHLMANN-FEUERHAKE-FUND UND PETER POHLMANN · BEATRIX POLCHAU · INGE POLCHAU · ROTKÄPPCHEN PETER JÜLICH GMBH & CO. KG · DR. MARIE-THERES SCHNARRENBERGERWEITKAMP · DR. WOLFGANG SCHRÖDER · ARCHITEKT RALF SCHULTE-LADBECK · BEATE UND DIRK SCHULTE-UEBBING REINHOLD SEMER · SPIEKER & JAEGER RECHTSANWÄLTE UND NOTARE · ANDREAS SPIELMANN · MARIE ELISE UND DR. HANS STETTER · TECHNOLOGIE ZENTRUM DORTMUND · MARIJKE UND SYBE VISSER · HEIDRUN UND DR. HANS VON DEWALL · AXEL VOSSCHULTE · PETER WIEGMANN
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Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen verschiedenen Fahrzeugtypen. 2Sonderausstattung.