hรถrbar
DAS MAGAZIN DES KONZERTHAUS DORTMUND
N O V E M B E R 0 2 2 0 15 16
K AT I A U N D M A R I E L L E L A B ร Q U E PARTNER DES KONZERTHAUS DORTMUND
DER PARTNER
DIE PARTNER-STIFTUNG
DIE HAUPTSPONSOREN
DIE SPONSOREN
DIE FÖRDERER
DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.
TITELFOTO: BRIGITTE LACOMBE FOTO: PEYMAN AZHARI
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Heute möchte ich über ein besonderes Ereignis schreiben. Es hat mich berührt, weil ich überrascht wurde. Es hat mich beeindruckt, weil die Situation nicht vorhersehbar war.
Hier erlebte ich meine große Überraschung. Das Taxi brachte mich zu einer in Studio sowie Wohnhaus umgebauten Schule inmitten eines alten Arbeiterviertels von Rom.
Auslöser waren die Schwestern Katia und Marielle Labèque. Die beiden Pianistinnen sind seit Jahrzehnten auf allen Konzertpodien der Welt zu Gast. In den Anfängen meiner Berufsjahre waren sie beide Garanten für ausverkaufte Konzerthäuser. Sie produzierten einen CD-Bestseller nach dem anderen. Das Publikum liebte sie für ihre fulminanten Auftritte. Wild, virtuos, sehr weiblich und unberechenbar – »Les Labèques« eben. Im Laufe der Zeit aber gerieten sie ein wenig aus dem Blick. Auch aus meinem. Einer Intuition folgend, recherchierte ich über die Schwestern. Ich verstand nun, warum die beiden Pianistinnen nicht mehr so »am Markt« waren, wie man es sich eigentlich bei ihrer Klasse wünschen würde. Sie hatten sich stilistisch weiterentwickelt. Sie wollten nicht mehr nur die virtuosen und bezaubernden Schwestern aus Frankreich sein, die die vierhändigen Standardwerke ein ums andere Mal neu interpretierten. Ihnen ging es um mehr. Ihr musikalischer Ansatz war umfassender. Das machte sie spannend für mich. Ich kontaktierte sie und bot ihnen die Gestaltung einer Zeitinsel an. Katia Labèque lud mich daraufhin zu sich nach Rom ein.
Ich wurde von Katia Labèque an der Haustür empfangen. In den nächsten Stunden saßen wir in ihrem wunderschön renovierten Haus, das ein komplettes Tonstudio nebst Wohnung für Musiker und einen kleinen Konzertsaal beherbergt. An diesem Ort wohnt und probt sie. Und ich lernte eine neugierige, voller Ideen steckende Frau kennen, die geradezu obsessiv an neuen Konzertprogrammen und -formaten feilt, die sich von Pop-Musik, Jazz und Weltmusik beeinflussen lässt, die experimentiert und neue Techniken integriert. Eine echte Performance-Künstlerin. Das hatte ich so nicht erwartet und war vollkommen überwältigt. Ich freue mich, das Klavierduo Katia und Marielle Labèque im Rahmen einer Zeitinsel an fünf Tagen in Dortmund präsentieren zu können. Lassen auch Sie sich überraschen und beeindrucken. Ihr Benedikt Stampa Intendant und Geschäftsführer des KONZERTHAUS DORTMUND
editorial 03
Mi 18.11. 2016 路 21.00 Uhr
CALEXICO Seit mehr als zwei Jahrzehnten machen Calexico Musik und 眉berwinden dabei musikalische und geografische Grenzen.
04 einblick
06 interview
03 editorial
Mozart ohne Zebras
04 einblick
Teodor Currentzis fiebert den Da-Ponte-Aufführungen in Dortmund entgegen 05 inhalt
10 titel 26 augenblick
Zwei Pole, eine Einheit
Die Schwestern Katia und Marielle Labèque gestalten Vielfalt
28 briefe
14 orchesterzyklus
29 ausblick I rätsel I impressum
»Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne«
30 haus und verkauf
Ein ganz besonderes Dortmund-Debüt: Lucerne Festival Orchestra
17 orchesterzyklus
Die Unbeirrbare
Die portugiesische Virtuosin Maria João Pires
20 junge wilde
Gipfelstürmer
Jung, begabt, gutaussehend, engagiert ... Andreas Ottensamer
22 orchesterzyklus
Einfach Midori?
Dass es nicht immer ganz so einfach ist, zeigt das Leben der Star-Geigerin
24 liederabend
FOTOS: INGO PERTRAMER, PETER FISCHLI, ANATOL KOTTE · DG, TIMOTHY GREENFIELD-SANDERS
Ein bisschen dada
Patricia Petibon ist so richtig »schön exzentrisch«
25 jazznights
In der Nacht durch den Kosmos Jazzige Träume wünscht Michael Wollny
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inhalt 05
MOZART OHNE ZEBRAS
Kurz vorher kommt dann doch noch die Bitte um Verschiebung des Interviews. Wenn es »gut« werden sollte (und das soll es), sagt seine Assistentin Maria, wäre jetzt, kurz vor der Generalprobe, nicht so ganz der geeignete Zeitpunkt. Drei Tage nach der aufsehenerregenden »Rheingold«-Premiere bei der »Ruhrtriennale« liegt der Termin dann günstig, wenn auch der Dirigent betont, dass es ein »sehr weiter Weg« von Wagner zu Mozart ist, unserem eigentlichen Gesprächsthema. Teodor Currentzis, als »radikalster Dirigent seiner Generation« apostrophiert, sitzt entspannt auf dem Sofa der Garderobe in der Bochumer Jahrhunderthalle und wirft den Blick voraus auf seine Dortmunder Aufführungen der drei Mozart’schen Da-Ponte-Opern. »Così fan tutte« und »Le nozze di Figaro« sind bereits auf CD erschienen und mit Kritikerlob als wahrscheinlich beste Mozart-Opern-Aufnahmen aller Zeiten überhäuft worden. »Don Giovanni« wird im Konzerthaus noch vor der CD-Veröffentlichung zu hören sein. Herr Currentzis, in welchem Verhältnis steht die Live-Aufführung im Vergleich zu einer Aufnahme? Im Studio gibt es ein festgelegtes Konzept, dem Sie folgen. Innerhalb einer Live-Aufführung fühlen Sie den Moment, in dem man sich bewegt, die Live-Energie. Im Umgang mit dieser Energie entsteht mehr spontane Improvisation. Zwar eröffnet tatsächlich jede Aufnahme die Möglichkeit zu einem Statement, was bei einem Konzert nicht der Fall ist, weil es nicht fortbesteht. Aber selbst wenn Sie für eine Aufnahme an Ihr Limit gehen, sind dennoch alle Live-Aufführungen irgendwie spannender. Nach einer Aufführung von »Le nozze di Figaro« haben viele Leute gesagt, wir würden live sogar besser spielen als im Studio. Ich wollte das kaum glauben: Wir hatten also die Qualität einer Studio-Aufnahme, aber als Live-Sound. Darüber freue ich mich besonders, die Opern sollen schließlich lebendige Orte für das Jetzt darstellen.
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Mozart ist Ihr wichtigster Komponist? Absolut! Rossini hat über Mozart gesagt, er sei der Held seiner Jugend gewesen, die Verzweiflung seiner Reifejahre (weil er dessen Niveau nicht erreichen konnte) und der Trost seiner alten Tage. Das ist wirklich schön. Mozart sieht Vollendung in unserer unperfekten Welt, Schönheit im Chaos. Er versteht uns wie Kinder, die eine Rolle spielen und an sie glauben, während wir sogar untereinander streiten. Und wir lächeln bei der Betrachtung all dessen, weil es lustig ist. Mozart weiß von unserer Endlichkeit, spricht aber gleichzeitig von der Ewigkeit. In diesem Sinne des Bewusstseins der Endlichkeit ist seine Musik naiv – wir sollen die Existenz nicht zu ernst nehmen und daran leiden. Mozart vergrößert einzelne Szenen aus unserem Leben wie unter einer Lupe, er erzählt unser Drama, indem er z. B. das simple Gespräch zwischen zwei Handelnden komponiert. Nach einem Moment sagt er dann »Halt! Lasst uns zurückblicken, wie das geschehen konnte«, um es anschließend von einer anderen Perspektive aus zu betrachten. Er blickt mit den liebevollen Augen eines Engels auf die Erde. Am Ende von »Le nozze di Figaro« geht es in »Contessa, perdono« um die Vergebung, das Orchester MusicAeterna hat diese Musik hunderte Male gespielt, jedesmal mit Tränen in den Augen, aber niemand versteht eigentlich warum. Denn es ist kein kompositionstechnischer Trick ersichtlich, wie er das tut. Die Melodie ist sehr einfach. Und dennoch erzeugt sie diese Wehmut, als würden wir unseren vor langer Zeit gestorbenen Träumen wiederbegegnen, die in der Musik wieder lebendig werden. Dasselbe macht Mozart am Schluss von
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FOTO: OLYA RUNYOVA
»Così fan tutte« in »E nel tuo, nel mio bicchiero« und beim »Protegga il giusto cielo« in »Don Giovanni«, er wechselt in eine andere Dimension. Wie gehen Sie an eine Aufführung heran? Ich verfüge über eines der besten Orchester für historische Aufführungen, MusicAeterna, ich stelle mir vor, dass ich so viele Proben habe wie ich brauche, und ich lade dann Wolfgang Amadeus Mozart dazu ein. Wie würde Mozart mit diesem Orchester arbeiten? – das ist meine Fragestellung. Leider wird aber bei historisch informierten Aufführungen immer nur die erste Aufführung eines Stückes als Bezugspunkt genommen. Wir wissen, dass z. B. manche Ouvertüren erst am Tag der Premiere komponiert wurden und die Komponisten unter Zeitdruck standen. Aber wie würde das Ergebnis aussehen, wenn Mozart tatsächlich reichlich Proben und Gelegenheiten gehabt hätte, um dann mit seinen Stücken zu improvisieren? Daher nehme ich mir diese Zeit, meditiere und lebe mit dem Komponisten, diskutiere das Werk mit ihm und mir selbst. Ich bin selber Komponist und weiß, dass ein Autor dankbar ist, wenn man mit seinem Stück weiter geht. Sie plädieren für Transparenz und Klarheit und für ein Singen fast ohne Vibrato… Es ergibt sich ein Problem mit der Durchsichtigkeit bei einem mehrstimmigen Ensemble, neh-
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Fr 13.11.2015 · 19.00 Uhr – Così fan tutte So 15.11.2015 · 18.00 Uhr – Le nozze di Figaro Di 17.11.2015 · 19.00 Uhr – Don Giovanni
TEODOR 1972 in Athen geboren
Studium am Sankt Petersburger Konservatorium bei Ilja Mussin
CURRENTZIS
2004 bis 2010 Chefdirigent am Nowosibirsker Staatlichen Akademischen Opern- und Ballettheater. Dort gründete er das Ensemble MusicAeterna. seit 2011 Musikdirektor des Opern- und Ballettheaters in Perm und Erster Ständiger Gastdirigent des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg 2014 mit dem »ECHO Klassik« in der Kategorie Operneinspielung des Jahres für Mozarts Oper »Le nozze di Figaro« ausgezeichnet 2015 küren »Opernwelt« und 50 Kritiker »Così fan tutte« zur »CD des Jahres«
* Liebe Dortmunder! We are coming closer. Be in love. Resist. Amen.Teodor Currentzis
men wir ein Sextett, wenn darin vertikale Linien, vertikale Akkorde vorkommen. Hört man eine Stimme in Slow Motion, wird deutlich, wie der Klang sich durch das Vibrato etwa um einen Viertelton, nach oben und unten wechselnd, ändert [macht vor: wo-u-wo-u-wo-u]. So kommt zu der ursprünglichen Reinheit des Akkords aus Quinten, Terzen, großen und kleinen Terzen etwas hinzu: Die großen Terzen werden tiefer, die kleinen höher, die Stimmung wird unrein. Das würde nur funktionieren, wenn jeder Sänger das Vibrato in exakt der gleichen Weise ausführt – was unmöglich ist. So aber sieht der Akkord wie ein Zebra aus [lacht]. Daneben gibt es ein natürliches, zurückhaltendes Vibrato, das in einer Arie schön sein kann, sofern es nicht um den vertikalen Klang geht. Dieses Vibrato verwende ich, während wir aber die Reinheit bzw. Natürlichkeit des Klangs gewissermaßen unter Naturschutz stellen sollten. Spielt man einem Kind einen Soprangesang mit großem Vibrato vor und dagegen eine andere Stimme im Stil einer Renaissance-Kantilene, lässt sich leicht bemerken: Die eine Stimme wird als irgendwie lustig und künstlich wahrgenommen, die andere als schön und natürlich. Die Erstere ist seit dem 19. Jahrhundert gepflegt worden, um die größer werdenden Säle und Opernhäuser akustisch auszufüllen.
Empfinden Sie sich als Dirigent in einer Tradition stehend, gibt es musikalische Vorbilder? Wovon ich wirklich träume ist eigentlich nur wenige Konzerte im Jahr zu dirigieren und während der restlichen Zeit Musik zu komponieren. Aber wenn ein Dirigent für mich einen »Guru« darstellt, dann nur der eine: Gustav Mahler. Aus seinen Partituren lässt sich ablesen, wie er dirigiert hat. Seine Interpretationsweise und seine Art das Orchester einzusetzen sind unglaublich. Wenn man exakt spielt, was er in seinen Sinfonien notiert hat, ergibt sich allein daraus schon die Interpretation. Alles ist in Bewegung, es gibt diesen fantastischen Klang. Mahler schreibt Anweisungen zu allem: Wie stark soll das Crescendo sein, wie das Diminuendo, und das gleiche hat er in die Partituren anderer Komponisten, die er dirigiert hat, eingetragen. Z. B. gibt es eine Bearbeitung der neunten Sinfonie von Beethoven. Mahler ist gleichzeitig ein großer Dirigent und Komponist. Mein Professor Ilja Mussin war Assistent von Fritz Stiedry und dieser seinerseits Assistent Mahlers. Ich erinnere mich an viele Gespräche über das Thema. Sie gelten als genial-ausdrucksintensiver Musiker, wenn nicht als Enfant terrible… Ich glaube, dass Musik sowohl mit Apollinischem wie mit Dionysischem zu tun hat. Mit beiden Parametern muss man umgehen. Nach der Etablierung eines offiziellen Musiklebens im 19. Jahrhundert wurden Gefühle auf ein ausgeglichenes Mittelmaß abgemildert, die Musik fand nicht mehr in den Familien statt, sondern nur noch in den Sälen, und die Menschen haben nicht mehr in den Straßen zur Musik getanzt. Aber ein Komponist wünscht sich eine Intensivierung der Gefühle, die wir mit der Musik empfinden können. Musik ist etwas, das uns helfen und verändern kann, wir sollten sie nicht einfach nur anhören und dann nach Hause gehen. Ich denke, in diesem Sinn senden wir als MusicAeterna aus dem ›Exil‹ mit unseren Interpretationen wichtige Impulse an die klassische Musik: Begeisterung, Überraschungsmomente, Auseinandersetzung mit der Musik, neue Perspektiven... Das Interview führte Jan Boecker.
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ZWEI POLE, EINE EINHEIT Sie gelten seit langem als das schillerndste Klavierduo der Welt: Die Schwestern Katia und Marielle Labèque werden fünf Tage lang in Dortmund zu erleben sein – mit einem Programm, das ihre ganze Vielseitigkeit beweist.
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Nein, eine Alternative zum Klavier hat es nicht wirklich gegeben, auch wenn Marielle lieber das Cello ausprobiert hätte. »Aber es war unmöglich, unserer Mutter standzuhalten. Sie liebte das Klavier so sehr, und alles um sie herum hatte mit diesem Instrument zu tun.« Die Mutter war nämlich Klavierlehrerin, da gab es kein Entkommen für die Schwestern Katia und Marielle, die seit etlichen Jahren schon das vielleicht bekannteste Pas de deux auf Tasten bilden. Klavierduo – die Zweieinigkeit zu vier Händen, oder eben an zwei Klavieren. Immer wieder sind es Geschwister (wie bei Aloys und Alfons Kontarsky oder bei den Stenzl-Brüdern) oder Ehepaare (wie beim Duo d’accord oder beim Duo Genova-Dimitrov), die sich zum gemeinsamen Finger-Tête - à -Tête entschließen, auf Lebenszeit ... »Die Labèques« sind längst eine Marke. Sie sind nicht nur in den Klassik-Magazinen heimisch, sondern auch einem großen Publikum bekannt, etwa durch ihre Freundschaft mit Madonna, durch Katias erste Ehe mit dem Gitarristen John McLaughlin, durch ihre Stiftung, durch ihre Präsenz in jenen Medien, die sich sonst kaum für Poulenc, de Falla oder Granados interessieren. Berührungsängste? Nein, kennen sie nicht. Sie experimentieren, sie stehen für eine Offenheit, die in der oft hermetisch wirkenden Klassik zumindest noch ungewohnt wirkt. Etwa wenn sie ihre Auftritte gelegentlich mit modernen Videos untermalen.
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Marielle ist anders, sie liebt Brahms mehr als die Beatles. Auch ihr Ehemann ist eher der Klassik zugewandt, es ist der Dirigent Semyon Bychkov. Zwei Schwestern, zwei Pole? Katia gilt als der wirbelnde Temperamentsbolzen, Marielle als die Ruhigere, Besonnenere. »Das Gleichgewicht zwischen uns ist ein Wunder«, gesteht Katia. »Wir sind glücklich, unser Leben zu teilen. Deshalb
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erfüllt es uns auch so, zusammen Musik zu machen.« Und Marielle ergänzt: »Wir teilen wirklich alles. Glück wie Unglück, wir teilen die Musik, die Reisen.« Und ihre Wohnsitze teilen sie auch, erst London, dann Florenz, schließlich Rom. Geboren wurden sie in Bayonne, nahe der spanischen Grenze, im französischen Baskenland. Fast auf den Tag genau zwei Jahre trennen sie. Die Mutter Italienerin, der Vater Arzt, Rugby-Spieler und Mitglied im Opernchor von Bordeaux. Bunter geht’s kaum. Angefangen hat alles mit der »Berceuse« von Gabriel Fauré. Sie waren sechs und acht Jahre alt, als ihre Mutter sie erstmals gemeinsam ans Klavier setzte und die Töchter vierhändig spielen ließ. »Allerdings nur mit mäßigem Erfolg«, erinnert sich Marielle: »Wenn man vierhändig spielt, ist es nicht so einfach mit dem Pedal. Ich habe ständig zu viel Platz beansprucht und zu laut gespielt.« Die Freiheit an zwei Klavieren sei einfach größer, bis heute. Auch wenn sie als Schwestern gemeinsam musikalisch groß geworden sind – ein Klavierduo muss zusammenwachsen. Und das braucht Zeit. Sie haben es besonders am Anfang ihrer Laufbahn immer wieder gemerkt. Gemeinsamer Rhythmus, gemeinsames Atmen, das lässt sich nicht mit dem Metronom justieren.
FOTO: UMBERTO NICOLETTI
Katia hat ihre eigene Band, mit der sie munter allen Staub von den Klassikern abklopft: »Für das Konzert ›Help! Beatles & Schumann‹ habe ich mit meiner Band wochenlang an der musikalischen Umsetzung gearbeitet. Es ist nicht ganz ohne, SchumannLiedern einen elektronischen Sound zu verpassen. Gitarre, Bass, Drums. Jede Nacht bis vier Uhr morgens.« Man braucht Katia nur anzutippen, und schon sprudelt sie los, welche Band welchen Klassiker schon mal verarbeitet hat. »Ich liebe die ›Rhapsody in Blue‹ und die Mozart-Konzerte, aber für mich muss Musik auch experimentell sein, und wir müssen mit jungen kreativen Musikern neue Projekte erschaffen«, fordert sie. »In meiner Band bringen alle neue Ideen ein, jeder denkt ein bisschen anders – das ist der Kern musikalischer Entwicklung!« Sie liebt ihren Schubert genauso wie das Improvisieren. Stillstand bedeutet für Katia Labèque Rückschritt.
Zeitinsel
KATIA UND MARIELLE LABÈQUE Mi 25.11.2015 · 20.00
KLAVIERABEND Roots
KATIA UND MARIELLE LABÈQUE Do 26.11.2015 · 20.00
KALAKAN Traditionelle baskische Musik mit Perkussion und Gesang Fr 27.11.2015 · 19.00
WEST SIDE STORY Auszüge aus Bernsteins Musical vs. Chalmins Neuauflage Sa 28.11.2015 · 20.00
MINIMALIST DREAM HOUSE Lange Nacht der Minimal Music So 29.11.2015 · 15.00
FAMILIENKONZERT Ein Programm für die ganze Familie rund um Ravels »Ma mère l’oye«
Auf Präzision kommt es an, natürlich, und auf Gleichzeitigkeit, wie beim Synchronschwimmen. Aber eben nicht nur: »Nach den vielen Jahren, die wir nun zusammen spielen, haben wir eine gewisse Freiheit erlangt«, gesteht Marielle. »Es ist nicht mehr so wie zu Beginn, als unser Spiel, wie bei vielen anderen Duos, eher mechanisch und steif war.« Inzwischen fällt das Risikonehmen leichter, und je größer das Risiko, desto größer die Faszination. Die Labèque-Schwestern sind Grenzgängerinnen, trefflich anders, trefflich forsch. Sie fühlen sich bei Boulez, Berio, Ligeti und Messiaen genauso zu Hause wie bei Bach und Mozart. Sie tanzen Flamenco am Klavier und lassen Cluster krachen, ihr Spiel kann swingen und barcarollenhaft wiegen. Am Instrument stecken sie voller Energie, spielen wo nötig sogar brutal und dann gleich wieder hochsensibel. Die Direktheit ist ihr Markenzeichen, aber genauso fühlen sie sich in melancholischen Zwischenreichen zuhause. Daher dürfte die Zeitinsel im Konzerthaus so recht nach ihrem Geschmack sein: Fünf Tage sind sie hintereinander zu erleben, mit Ravel und traditioneller baskischer Musik, mit Weltmusik zwischen Amsterdam und Rio, mit Bernstein und einer deutschen Erstaufführung von David Chalmin, mit Minimal Music, Erik Satie und John Cage. Ein musikalischer Regenbogen, schillernd, unberechenbar. So haben sich Katia und Marielle Labèque ihren Ausnahmestatus unter den Klavierduos erarbeitet und bewahrt.
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»JEDEM ANFANG WOHNT EIN ZAUBER INNE«
So heißt es in Hermann Hesses berühmtem Gedicht »Stufen«. Im Hinblick darauf muss das Konzert mit
Andris Nelsons und dem Lucerne Festival Orchestra schlicht zu einem zauberhaften Ereignis werden.
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Das Prickeln des Lampenfiebers, die Spannung des Debüts, der Wille, der Routine aus dem Weg zu gehen: All das wird man an diesem Nachmittag mit der Musik von Beethoven und Mahler besonders intensiv spüren. Nicht zuletzt, weil das Lucerne Festival Orchestra (LFO) zum ersten Mal im Konzerthaus zu Gast sein wird. Vielen der Musiker ist Dortmund bereits vertraut, denn den Kern des LFO bildet das Mahler Chamber Orchestra, das dem Konzerthaus schon länger eng verbunden ist. Zu dieser Stammbesetzung gesellen sich regelmäßig international renommierte Solisten und Musiker aus großen Orchestern. Das Lucerne Festival Orchestra, bei dem ab Sommer 2016 Riccardo Chailly Chefdirigent sein wird, kann zwar seine Wurzeln bis ins Jahr 1938 zurückverfolgen – damals stellte Arturo Toscanini erstmals für ein Gala-Konzert ein Ensemble aus Elitemusikern zusammen – es waren jedoch Claudio Abbado und der Intendant des »Lucerne Festivals«, Michael Haefliger, die das Orchester 2003 in seiner heutigen Form gründeten. Seitdem prägte Abbado bis zu seinem Tod 2014 sein »Orchester der Freunde« und schrieb mit seinen Aufführungen Geschichte. Besonders für seine Mahler-Interpretationen wurde er gerühmt. Wenn Andris Nelsons nun in Dortmund die 5. Sinfonie dieses Komponisten präsentiert, knüpft er damit selbstbewusst an diese Tradition an und führt sie weiter. Die im Oktober 1904 uraufgeführte Sinfonie Nr. 5 cis-moll war eine Art Debüt für Mahler, denn damit stieß er eine neue Tür in seinem Œuvre auf. Er bewegte sich weg von der Welt der ersten vier »Wunderhorn«- Sinfonien, hin zu einem rein instrumentalen musikalischen Kosmos. Doch auch diese neue Welt sprengte wie zuvor wieder alle Grenzen. Der riesenhafte Bogen der 5. Sinfonie spannt sich von Trauermarsch und Lebenskampf über das wohl längste Scherzo der Sinfoniegeschichte (819 Takte!) hin zu einer berauschend schönen Liebeserklärung an seine Frau Alma, dem berühmten »Adagietto« (später kam es auch zu Filmmusik-Ehren). Das jubilierende Finale beweist, in welch lebensbejahender Stimmung Mahler sich damals befand. Seine Musik, meint Andris Nelsons, lasse unendlich viele dirigentische Sichtweisen zu, er habe eine ganz innige Beziehung zu ihr. »Sie ist mir so vertraut! Ein Mensch wie ich, für den Musik die Essenz von Emotionen ist, findet darin alles für seine Seele«.
orchesterzyklus 15
So 08.11.2015 · 16.00 Uhr
LUCERNE FESTIVAL Andris Nelsons Dirigent, Rudolf Buchbinder Klavier
ORCHESTRA Werke von Beethoven und Mahler
Mit dem Lucerne Festival Orchestra arbeitet Nelsons schon seit einiger Zeit zusammen. Im Sommer 2012 war er »artiste étoile« in Luzern, eine Art Residenzkünstler. Im Rahmen des »Osterfestivals« 2014 wurde Andris Nelsons auch das Gedenkkonzert für Claudio Abbado anvertraut – als erster »fremder« Dirigent überhaupt durfte er das LFO leiten. Die Musiker waren schnell begeistert von der kollegialen Atmosphäre, die Nelsons erschafft: entspannt, kreativ und harmonisch. Chiara Tonelli, Flötistin im Mahler Chamber Orchestra, hebt im Rückblick auf eine Tournee 2013 eine weitere Eigenschaft des Dirigenten heraus: »Diese Konzerte haben ganz besonderen Spaß gemacht, weil Andris Nelsons jeden Abend mit neuer Energie, Freude und anderen Ideen gestaltet hat.« Jedes Konzert also bedeutet für Nelsons ein Debüt, eine neue Herausforderung: »Alle Musik, die ich aufführe, pumpt mich mit Adrenalin voll, und ich fiebere jedem Konzert entgegen, unabhängig vom Repertoire.« Eine Menge Adrenalin dürfte auch durch die Adern von Ludwig van Beethoven geflutet sein, als er sich am Abend des 1. April 1795 in Wien ans Hammerklavier setzte und sein erstes Klavierkonzert spielte. Ja, wahrscheinlich war »der berühmte Herr Beethoven«, wie die Wiener Zeitung ihn schon damals titulierte, nicht wenig aufgeregt. Sein Klavierkonzert ist einerseits ein Debüt, andererseits auch wieder nicht. Hier tritt zwar ein junger Komponist selbstbewusst aus dem Schatten seiner Vorbilder Mozart und Haydn, mit frischen Ideen und mit hochvirtuosem Stil. Sein Klavierkonzert op. 15 ist jedoch nicht sein Erstes, das Konzert Nr. 2 entstand früher. Mit Rudolf Buchbinder musiziert einer der großen Beethoven-Interpreten mit Andris Nelsons. 32 ( !) Ausgaben der Beethoven-Sonaten finden sich in seiner Notenbibliothek, gleich zwei Mal hat er sie eingespielt, desgleichen die Konzerte. Je intensiver er Beethoven jedoch kennenlernt, desto höher werden die Ansprüche Buchbinders an sich selbst: »Ich werde von Tag zu Tag nervöser. Die Erwartungen des Publikums zu erfüllen, ist zu wenig. Man muss sie überbieten.«
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DIE UNBEIRRBARE
Im Musikbetrieb, in dem auch der Künstler nur ein Glied einer perfekt funktionierenden Marketingmaschinerie ist, bleiben genau jene Momente in Erinnerung, die sich nicht glatt einfügen. Wie etwa an jenem Abend 2009 im Amsterdamer Concertgebouw, als Maria João Pires aus Versehen für einen besonderen und spannenden Moment sorgte. Alle wussten, ein spätes Mozart’sches Klavierkonzert steht auf dem Programm, welches genau, weiß jedoch wohl zu diesem Zeitpunkt mindestens eine – nicht unwichtige – Person nicht. Orchester und Dirigent setzen ein, die ersten Takte erklingen, langsam fährt die Kamera in Richtung der Solistin, in deren Augen sich plötzlich Panik widerspiegelt. Denn offenbar hat Maria João Pires nicht mit diesem, dem d-moll-Konzert KV 466, gerechnet und sich auf ein ganz anderes Konzert vorbereitet. Zweieinhalb quälende Minuten für die Solistin vergehen, so lang etwa geht die Orchestereinleitung. Doch dann gewinnt sie wieder ihre Fassung und musiziert so luzide-leuchtend und flüssig, so gelassen, als hätte sie es von Anfang an gewusst. Sämtliche Medien schrieben darüber, doch Pires versteht bis heute nicht, warum so viele dies bemerkenswert fanden. »Natürlich ist es nicht normal, dass ich ein falsches Konzert vorbereite – damals gab es ein Missverständnis mit den Köchel -Verzeichnis-
Nummern, da es ja auch sehr viele Mozart-Konzerte gibt!« Eigentlich fand sie die Situation eher komisch. Schließlich hatte Chailly noch in der Einleitung zu ihr gesagt: »Ach, das kannst du schon!« Und habe gelacht. »Typisch Dirigent«, lacht jetzt auch sie, »der muss ja nicht spielen!« Mozart war immer schon ihre musikalische Heimat, auch in ihrer Kindheit in Lissabon. Mit sieben Jahren war Maria João Pires öffentlich mit Klavierkonzerten von Mozart aufgetreten. Als junge Frau setzte sie ihre Studien fort, erst in München, als eine der letzten Schülerinnen von Wilhelm Kempff. Später ging sie nach Hannover, zu dem großen Mozartpianisten Karl Engel, einem Schüler Alfred Cortots, der noch mit Yehudi Menuhin und Pablo Casals musiziert hatte. Als sie mit 26 in Brüssel den ersten Preis im Klavierwettbewerb zu Beethovens 200. Geburtstag gewann, nahm die Karriere ihren Lauf. Dabei war dies nie ihr Ziel. Von der Kritik wird sie heute mit der großen Clara Haskil verglichen.
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Do 10.12.2015 · 20.00 Uhr
LONDON SYMPHONY ORCHESTRA Daniel Harding Dirigent, Maria João Pires Klavier
Wenn man sie heute so sieht, mit ihren kleinen Händen und der fragilen asketischen Erscheinung, so glaubt man kaum, dass sie neben dieser Laufbahn vier eigene Kinder großgezogen hat und zwei weitere adoptierte. Sie selbst wuchs mit der Mutter und ihren Geschwistern in Lissabon auf, im Hause des Großvaters. Der Vater war kurz vor ihrer Geburt verstorben. Von ihm, einem studierten Philosophen, der in China und Japan gelebte hatte, und dem Großvater, der Buddhist war, erbte sie ihre Affinität zum analytischen Denken, ihr Streben nach Erkenntnis und Wahrheit. Ohne Bücher fühle sie sich verloren, sagt sie. »Ich zähle die Tage oder Wochen, die ich unterwegs bin, und überlege mir genau, wie viele Bücher ich mitnehmen muss. Manchmal habe ich fast Angst davor, kein Buch dabei zu haben und in einem Land zu sein, in dem ich die Sprache nicht beherrsche!« Aus ihrem hohen Intellekt erklärt sich womöglich auch eine gewisse Kompromisslosigkeit in ihren Aussagen. Sätze wie: »Menschen sollten reifer werden mit dem Alter, doch aktuell passiert das Gegenteil: Sie werden wieder dümmer und haben weniger Seele!«, sagt sie. Oder (bezogen auf die Kommunikation unter den Menschen): »Wir leben in einer globalen
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Diktatur, die alle akzeptieren, als wäre das demokratisch. Das ist furchtbar. Man spricht viel von vergangenen Diktaturen, aber über unsere aktuelle wird geschwiegen.« Entschieden ist sie ebenso, wenn es um moderne Musik geht. Andere würden sich wortreich bei dem Thema winden, stets in der Angst, rückschrittlich oder philisterhaft zu erscheinen. Pires aber sagt, was sie denkt: »Die Tendenz, die mich an moderner Musik stört, ist schwer zu beschreiben. Es liegt ein Mangel vor, ein Mangel an Ausgeglichenheit, an Gleichgewicht zwischen dem menschlichen Geist auf der einen Seite und dem Unendlichen, dem All auf der anderen Seite. [...] Darum habe ich keine Beziehung zur Moderne, obwohl es zweifellos einzelne sehr gute Stücke gibt.« Klare Worte auch über die mächtige Plattenindustrie, mit der es sich kein Künstler gerne verscherzt. Nach 35-jähriger Zusammenarbeit mit der Deutschen Grammophon kündigte die Pianistin 2013 ihren Plattenvertrag im beiderseitigem Einvernehmen: »Ich habe mich zurückgezogen, weil ich mich mit der Politik, die nur noch Künstlertum mit Kommerz mischt, nicht identifizieren kann. Die Künstler missbrauchen, was ihnen anvertraut ist. Wieso lässt man diese Respektlosigkeit zu?« Ihr Auftrag sei ein anderer: »Ich bin als Interpret nur ein Sender, der die Musik weitergibt.«
FOTO: FELIX BROEDE
Werke von Ludwig van Beethoven und Anton Bruckner
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GIPFELSTÜRMER Di 01.12 .2015 · 19.00 Uhr
»JUNGE WILDE« –
Andreas Ottensamer Klarinette, Hermann Stützer Kontrabass, Kelemen Quartett
ANDREAS OTTENSAMER Werke von Mozart und Brahms
Cellotalent, Klarinettenüberflieger, Sportskanone, Model, Deutsche-Grammophon-Exklusivkünstler – Andreas Ottensamer scheint die Welt zu Füßen zu liegen. Fast wäre Andreas Ottensamer auch der Klarinettist mit dem Harvard-Abschluss geworden, aber dann kam doch das Stipendium der Orchesterakademie der Berliner Philharmoniker »dazwischen«. Dabei kam die Klarinette quasi schon seiner Cellistenlaufbahn in die Quere, war der Sohn einer Celloprofessorin und des Solo-Klarinettisten der Wiener Philharmoniker doch als Zehnjähriger mit dem Cello an der Wiener Musikhochschule aufgenommen worden. Im Alter von zwölf Jahren wechselte er dann zum Instrument des Vaters und die Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. 2009 also Berlin statt Cambridge – und auch hier folgten die nächsten Karriereschritte im Eiltempo: von der Orchesterakademie der Berliner Philharmoniker als Solo-Klarinettist zum Deutschen Symphonie-Orchester und von dort ein Jahr später wieder zurück zu den Berliner Philharmonikern, ebenfalls auf die Solo-Position. »Die Stelle war halt frei, was sollte ich machen? Ich hatte ja nichts zu verlieren.« Ottensamer war zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 24 Jahre alt. Doch geschenkt bekommt man bei den Berliner Philharmonikern bekanntlich nichts und so musste auch der Überflieger einen Dämpfer hinnehmen, als das Orchester nach einem Jahr zunächst entschied, dass er das Probejahr nicht bestanden hätte – nur, um kurz darauf doch noch seine Meinung zu ändern. Nun also sitzt er im Orchester neben Größen wie Albrecht Mayer und Emmanuel Pahud und wie die älteren Kollegen nutzt er die Zeit ohne Orchesterverpflichtungen für Solo-Auftritte und Kammermusik: Im Trio mit seinem Vater und seinem Bruder (wie der Vater ebenfalls Solo-Klarinettist bei den Wiener Philharmonikern) tritt er unter dem Namen The Clarinotts auf, mit den Brüdern Koncz (Stephan, Cellist bei den Berliner und Christoph, Geiger bei den Wiener Philharmonikern) spielt er Kammermusik und mit dem Pianisten José Gallardo leitet er das Festival »Bürgenstock Momente«. Nun bestreitet Andreas Ottensamer sein erstes Konzert als »Junger Wilder« mit dem Kelemen Quartett und Werken von Mozart und Brahms.
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EINFACH MIDORI? So 10.01.2016 · 16.00 Uhr
ORCHESTRA FILARMONICA DELLA FENICE Omer Meir Wellber
Dirigent,
Midori
Violine
Werke von Tschaikowsky und Brahms
Über das Alter einer Dame zu sprechen geziemt sich ja eigentlich nicht, aber wenn eine Frau in ihrem Leben bereits so viel erlebt und erreicht hat wie Midori, kommt man nicht umhin sich zu fragen, wie konnte sie all dies in erst 44 Jahren schaffen?
1994 brach Midori unter der Last zusammen. In ihrem Buch »Einfach Midori: Autobiografie« von 2012 berichtet sie von Selbstzweifeln und einem zwanghaften Streben nach Perfektion, das sie schließlich in die Depression trieb. Eine fünfjährige Therapiephase begann für Midori, aber die junge Stargeigerin wollte die Zeit nicht verschenken und entschied sich für ein Psychologiestudium. Der Abstand vom Konzertbetrieb und die Zuwendung zu einem ganz anderen Thema stabilisierten sie. Sie konnte ohne Druck Kammermusik machen, einzelne Aufführungen geben und im Jahr 2000 erreichte sie den Bachelor »magna cum laude«. Vom darauffolgenden Jahr an hat Midori ihre Karriere weiterverfolgt und ist aus der Bank hinters Pult getreten. Sie wurde Dozentin für Geige an der Manhattan sowie der Thornton School of Music und rief verschiedene pädagogische Musikprojekte ins Leben: »Midori and Friends« fördert Kinder in ihrer musikalischen Entwicklung, »Music Sharing« vermittelt Kindern klassische und traditionelle japani-
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sche Musik in städtischen Einrichtungen in Japan, »Partners in Performance« bringt die Klassik in die entlegensten Winkel der USA und dann sind da noch das »University« sowie das »Orchestra Residency Program« bei dem sie junge Musiker und Jugendorchester schult und zwischen ihnen und Professionals vermittelt. Midori gibt auch häufig Werke bei jungen Komponisten in Auftrag... Neben all den Verpflichtungen zwischen New York, Los Angeles und Japan sowie Konzerttourneen, Preisverleihungen und einer Menge CD-Einspielungen hat Midori 2005 ihren Psychologie -Master mit Bravour abgeschlossen... und ihre Biografie geschrieben und bestimmt wird noch viel viel mehr folgen.
FOTO: TIMOTHY GREENFIELD-SANDERS
Am bekanntesten ist Midori selbstverständlich in der Rolle, für die sie am 10. Januar gemeinsam mit dem Orchestra della Fenice ins Konzerthaus kommt: als Violinistin. Von ihrer Mutter erhielt sie von frühester Kindheit an Geigenunterricht, damals in Osaka, bis die Familie, als Midori zehn Jahre alt war, entschied, dass nur die Juilliard in New York für die weitere Erziehung der talentierten Tochter geeignet sei. So siedelten sie 1982 um und bereits im selben Jahr debütierte die nun Elfjährige als Überraschungssolistin beim traditionellen Silvesterkonzert des New York Philharmonic unter Zubin Metha. Von da an war ihr Aufstieg unaufhaltsam, sie arbeitete mit Leonard Bernstein, Claudio Abbado, Pierre Boulez, nahm mit den Berliner Philharmonikern auf ... dann war sie 23.
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EIN BISSCHEN DADA
Sa 12.12.2015 · 20.00 Uhr
LIEDERABEND
Patricia Petibon Sopran, Susan Manoff Klavier
PATRICIA PETIBON La Belle Excentrique
Inspiriert von Dadaist Erik Satie, als Sängerin entdeckt von BarockSpezialist William Christie – Sopranistin Patricia Petibon versteht es,
»Die schöne Exzentrische« – das ist nicht nur der Name eines Klavierstücks von Erik Satie und des Albums von Patricia Petibon, es könnte auch eine Beschreibung der Sängerin selbst sein, die dafür gerade den »ECHO Klassik« 2015 bekommen hat. Auf diesem Album, durch das sich Saties Klavierstück wie ein Leitmotiv zieht, durchstreift die Sopranistin mit der charakteristischen feuerroten Lockenpracht die französische Musik des Fin de siècle und des Expressionismus von Komponisten wie Fauré, Poulenc, Satie und Leo Ferré. Bei der Programm-Zusammenstellung und der Erarbeitung des kontrastreichen Repertoires dürfte sich dann auch das Musikwissenschafts-Studium wieder einmal bezahlt gemacht haben, das Petibon ihrem Gesangsstudium vorausschickte. Wie mühelos die Interpretin von Händels Alcina, Mozarts Königin der Nacht oder Bergs Lulu sich die Musik der Pariser Kaffeehäuser und zwielichtigerer Etablissements zu eigen macht und in die Rolle berühmter Stars des Pariser Nachtlebens der 20er-Jahre schlüpft, begeisterte die Kritiker. So ist beispielsweise zu lesen: »Sie singt die Chochotte, so sagt sie selbst, ›wie ein Fischweib‹, wirft sich in eine köstliche Pose dümmlicher Lüsternheit; sie überdehnt die Vokale, prustet die Konsonanten und intoniert schlampig. Der Gegensatz zum darauffolgenden Stück ›Je te veux‹, ein langsamer Walzer von Satie, könnte nicht größer sein. Man glaubt, eine andere Sängerin zu hören, die sich ganz dem natürlichen Strömen ihres prachtvollen Soprans hingibt.« Der Mut zu hässlichen Tönen, den Petibon hier auch zelebriert, steht aber nur scheinbar im Widerspruch zu ihrer Lust an der Suche nach der Schönheit, die die Französin von Kindesbeinen zur Kunst hinzog. Denn nur mit Fantasie und Spielfreude kann es gelingen, diese zugleich lyrischen und populären Stücke mit dem jeweils richtigen Charakter zu versehen.
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FOTO: LUTZ VOIGTLÄNDER
Gegensätze zu verbinden.
IN DER NACHT DURCH DEN KOSMOS
Von einem »Wunderkind« zu sprechen ist bei einem gestandenen Mann von 37 Jahren sicherlich so falsch wie zu versuchen Michael Wollny zu kategorisieren. Dennoch, Wollny sieht jung aus und im Vergleich zu anderen Jazzmusikern, die ein ähnliches Ansehen genießen, ähnlich vielschichtig sind oder ähnlich viele Preise erhalten haben, ist er doch ein Jungspund – insbesondere, da er die Jazzszene bereits seit Jahren in Hören und Staunen versetzt. Sie staunt, weil er sich dem Material, oft klassisches Repertoire, anders nähert als andere Jazzer, nämlich: es sich eben nicht bis zur Unkenntlichkeit verwandelt! Hört sich schwierig an, aber hat jemals jemand behauptet, dass hochkarätiger Jazz einfach sei? Es geht weniger um bemühte Reharmonisierungen als um liebevolle Lesarten, die Wollnys Spiel – ob ihm nun Alban Berg, Gustav Mahler oder die Flaming Lips Zugrunde liegen – aus- und zu einer solchen Besonderheit machen.
Sa 07.11. 2015 · 20.00 Uhr
MICHAEL WOLLNY Michael Wollny Klavier, Christian Weber Eric Schaefer Schlagzeug Nachtfahrten – Solo, Duo, Trio
Bass,
FOTO: JÖRG STEINMETZ
Er lässt offen, wohin die Reise – und so auch die »Nachtfahrten« – gehen sollen, er erschließt die Musik vollkommen unvoreingenommen. Wollnys oft ruppiges, weil zwingend rhythmisches Pianospiel kennt keinen Vergleich, müsste ihn allerdings auch nicht scheuen. Für ihn ist Jazz vor allem die unbegrenzte Vielfalt der Möglichkeiten. Und so macht sich der in Schweinfurt geborene Pianist, wie er selbst sagt »erneut auf ins Dunkle, Unbekannte, Offene«, denn es gehe ihm im weitesten Sinne darum seinen »Kosmos […] zu erweitern, ihn dabei zu erforschen und auszubauen«. Viele Nachweise belegen das musikalische Schaffen Michael Wollnys; es existieren vier eigene Alben: »Hexentanz« (2007), »Wunderkammer« (2009), »Weltentraum« (2014) und die jüngst erschienenen »Nachtfahrten«. Außerdem liegen zum Beispiel diverse Einspielungen vor mit seinem Duo-Partner, der Jazz-Saxophonlegende Heinz Sauer – die für so manchen Jazzfreund die hellsten Sternstunden des hiesigen Kammerjazz’ sind –, oder mit seinem Trio »[em]« mit der Bassistin Eva Kruse und Eric Schaeffer am Schlagzeug. Weggefährte Eric Schaefer begleitet Wollny auch auf der Tournee zu den »Nachtfahrten«, ebenso wie Christian Weber am Bass, der den US-Amerikaner Tim Lefebvre ersetzt, der noch auf »Weltentraum« zu hören war.
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Da rappelt’s im Karton Schöne Bescherung
Konzerthaus-Gutscheine: Alle Jahre Geschenk für Jazzverrückte, Konzerthaus-Gutscheine: Allewieder Jahre das wieder das Geschenk Popliebhaber oder Klassikjunkies. für Jazzverrückte, Popliebhaber oder Klassikjunkies. konzerthausdortmund.de konzerthausdortmund.de
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s weihnachtet sehr ... Ob besinnlich, wunderbar, satirisch oder gar kriminell-komisch, jedem Weihnachtstypus Mensch ist im Konzerthaus Dortmund sein passendes Konzert-Erlebnis vergönnt. Möglich ist natürlich auch, die schönste Zeit des Jahres mal von einem anderen Blickwinkel aus zu betrachten. Getreu dem Motto: Chrismas begins where your comfort zone ends. Aber wie ließe sich der Start der Weihnachtssaison besser an als auf die wohl traditionellste Weise – mit einem Advents-sonntäglichen Besuch von Bachs Weihnachtsoratorium? Thomas Hengelbrock führt seine Balthasar-Neumann-Ensembles am Nikolaustag, dem 06. Dezember, ins Konzerthaus und Tilman Lichdi übernimmt den Evangelisten-Part. Von ganz anderem Stil, sich diesem aber bewusst wie kein zweiter, ist Götz Alsmann, der das Publikum in die Winterwunderwelt mitnimmt. Gemeinsam mit der WDR Big Band interpretiert der beliebte Entertainer am 15. Dezember internationale Weihnachts- und Winterschlager in deutscher Sprache genauso wie die schönsten traditionellen Stücke aus dem Weihnachtsliederbuch. Im Befehlston geht es weiter. Am 17. Dezember fordert Jochen Malmsheimer das Publikum zu kollektiver Freude auf: »Jauchzet, frohlocket« ist ein halbkonzertanter Spaß für Liebhaber beißender Pointen. Der Kabarettist bringt Uwe Rössler und sein Tiffany-Ensemble mit auf die Bühne und anhand der großen »B« wie Basteln, Backen, Bescherung und Bamilie modelliert er die weltlichen Aspekte dieses deutschesten aller Zentralfeste heraus, auf dass man gestärkt in die Feiertage gehe und den Menschen ein Wohlgefallen. Halleluja! Zur Erholung und Rückbesinnung auf die Feierlichkeit des anstehenden Festes – sollte Herrn Malmsheimers Weltsicht einem den besinnlichen Weihnachtszahn gezogen haben – laden die Chöre der Chorakademie Samstag und Sonntag, den 19. und 20. Dezember, zu ihren Weihnachtskonzerten ein. Eine fröhliche Einstimmung auf die Festtage für die ganze Familie. Bastian Pastewka spielt dann am 22. Dezember nicht den Weihnachtsmann, sondern bringt mit seinem hervorragend besetzten Ensemble und dem WDR Funkhausorchester den Krimi-Mythos »Paul Temple und der Fall Gregory« als Live-Hörspiel auf die Konzerthaus-Bühne. Es wird spannend und mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr lustig.
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eitere Konzert-Highlights...
... im Dezember, auch solche, die nicht weihnachtlich gefärbt sind, finden Sie im Veranstaltungskalender auf www.konzerthaus -dortmund.de. Und unser Ticketing -Team berät Sie ebenfalls gerne – auch zu noch ausstehenden Weihnachtsgeschenken: T 0231 - 22 696 200. Das KONZERTHAUS DORTMUND wünscht eine schöne Adventszeit.
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Boeckers Binder Liebe Leserinnen und Leser der hörbar, wann ist ein Mann ein Mann, wie tritt er bei gesellschaftlichen Anlässen auf, was trägt er am Leib, am Hals? Was sich gehört und was nicht, war an dieser Stelle im Zusammenhang mit den Konventionen eines Konzerts schon häufiger Thema. Es berührt die grundsätzliche Frage, ob klassische Konzerte stets noch nach dem klassischen Rahmen aus dem vorvergangenen Jahrhundert mit steifem Hemdkragen und Binder verlangen, oder ob es heute etwas legerer zugehen darf. Vielleicht liegt ja die Wahrheit, wie so oft, irgendwo in der Mitte zwischen »Vatermörder« und »Sonnenbrille zu Shorts«. Oder doch nicht?
Sehr geehrter Herr Stampa, bei der Festlichen Saisoneröffnung fragten sich alle: Wo war die Krawatte von Herrn Stampa geblieben? Bekommen wir hier jetzt auch griechische Verhältnisse? Hochachtungsvoll Inge Müller Sehr geehrte Frau Müller, ja, schon ein bisschen griechische Verhältnisse. Neulich war z. B. der fantastische Geiger Leonidas Kavakos da. Und jetzt dirigiert Teodor Currentzis aus Athen im Konzerthaus drei Mozart-Opern. Mit Krawatte haben wir ihn, wie seinen Landsmann Alexis Tsipras, noch nicht gesehen. Aber wer weiß, Currentzis ist immer für eine Überraschung gut. Der Premierminister Tsipras, ist immer »ohne«. Selbst als der italienische Kollege Matteo Renzi ihm einen eleganten Seidenschlips, den letzten römischen Schrei, überreichen wollte, blieb Tsipras hart: krawattenlos. Sicher steckt dahinter ein Kalkül, eine Botschaft, etwa: Das letzte Hemd hat keine Krawatte. Es ist oben offen und lädt ein an Euros hineinzustopfen, was die EU gerade noch übrig hat. Oder so ähnlich. Eigentlich sind Krawatten, muss ich gestehen, ziemlich uninspirierend. Es fallen einem dazu kaum irgendwelche Stilblüten oder gewichtige Zitate aus der Welt-, Kultur- oder Musikgeschichte ein – Indiz genug, dass sie einigermaßen überflüssig geworden sind. Dennoch, wer oder was spricht für die Krawatte? Honoré de Balzac tut es: »Um die Wahrheit zu sagen, die Krawatte, das ist der Mann«, lautet sein bekanntes Wort. Und wenn der Mann in jeder Hinsicht groß ist, wie Intendant Benedikt Stampa? Kein Problem, betont der einschlägige Lexikonartikel im Internet, eine Krawatte »wird für besonders große Menschen auch in Überlänge mit etwa 155 cm angeboten.« Aber dort heißt es auch: »Künstler und Freigeister verzichten oft demonstrativ auf Halsbinde oder Krawatte.« Freigeist ist der Intendant allemal, mit Künstlern hat er ab und an zu tun. Ludwig XIV. gilt als Erfinder der Krawattenmode, nachdem ein vor Versailles paradierendes kroatisches Reiterregiment mit seinen »kravate«, Halsbinden in Rosettenform, ihm die Idee eingab. Indes der Intendant ist weiß Gott kein Sonnenkönig! Außerdem nicht verschwiegen werden darf jenes ohnehin bekannte Detail, wonach die Krawatte das Phallussymbol an sich darstellt: »Die herabhängende und vom Weib nicht getragene Krawatte ist ein deutlich männliches Symbol«, analysiert noch ganz sittlich Sigmund Freud in »Die Symbolik im Traum«. Die unsittlich linke »taz« anerkennt die Krawatte nur noch als »lustvoll, wenn sie als Lasso der Frau Teil des sexuellen Vorspiels wird. Ansonsten muss man(n) sich von ihr befreien« (11.08.2014). Wollen wir das, der Intendant am Krawatten-Lasso? Nein! Argumentations-Schützenhilfe leistet uns die »F.A.S.«, die im Interview am 20.09.2015 Boschs Konzernchef Volkmar Dennar zitiert: »Ich möchte im Unternehmen eine Startup-Kultur etablieren. Ich möchte, dass wir ständig Neues wagen. Und das Hemd ohne Krawatte ist nun mal ein wichtiges Signal für diese andere Kultur.« Das ist es! Auch das Konzerthaus muss sich ständig neu erfinden, zumal im Umgang mit 200 Jahre alter Musik. Und das äußerliche Zeichen dafür: offener Hemdkragen. Bis zum nächsten anregenden Gedankenaustausch grüßt Sie herzlich Ihr Jan Boecker
Kontakt Per Post an: Konzerthaus Dortmund, Stichwort: Leserbrief, Brückstraße 21, 44 135 Dortmund · Per Fax an: 0231- 22 696 159 Per E-Mail an: info@konzerthaus-dortmund.de, Betreff: Leserbrief · Über unser Kontaktformular auf: www.konzerthaus-dortmund.de Wenn Sie wollen, dass Ihre Zuschrift in der hörbar abgedruckt wird, geben Sie uns bitte schriftlich Ihr Einverständnis zur Veröffentlichung. Wir behalten uns zudem vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen.
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Impressum
Ausblick
Herausgeber Konzerthaus Dortmund GmbH Intendant und Geschäftsführer Benedikt Stampa, V.i.S.d.P. Redaktion Dr. Jan Boecker, Katharina Kierig,
JANUAR 03 2015 16
Katrin Philipp
ZEITINSEL GEORGE BENJAMIN Geht unter die Haut
Autoren Dr. Jan Boecker, Markus Bruderreck,
ELIAS Oratorium zum Hören und Singen
Katharina Kierig, Katrin Philipp,
JAZZ at Lincoln Center Orchestra with Wynton Marsalis
Teresa Pieschacón Raphael,
CHAMBER ORCHESTRA OF EUROPE Yannick Mendelssohn
Benedikt Stampa, Christoph Vratz Gestaltung Kristina Erdmann Anzeigenmarketing Katrin Philipp, T 0231- 22 696 213
Das hörbar-Rätsel
Druck Hitzegrad Print Medien & Service GmbH Termin- und Programmänderungen sowie Druckfehler vorbehalten. KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße 21 44135 Dortmund T 0231 - 22 696 0 F 0231 - 22 696 222 info@konzerthaus-dortmund.de www.konzerthaus-dortmund.de www.pop-abo.de Tickethotline
FOTOS: MATTHEW LLOYD, BRIGITTE LACOMBE
T 0231 - 22 696 200
Besuchen Sie uns auf Facebook: www.facebook.com/Konzerthaus. Dortmund www.facebook.com/Popabo
Er studierte Klavier, Geige, Cello und Komposition in seiner Heimatstadt, bevor er an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien in die Klasse von Hans Swarowsky ging, um seiner Berufung zu folgen. Der heutige Wohnsitz des gesuchten Künstlers ist in Berlin. 1983 gründete er ein Orchester mit dem er bis heute die Welt bereist und auch schon häufig im KONZERTHAUS DORTMUND aufgetreten ist. Besonders verbunden ist er dem Konzerthaus seit der Zeitinsel Béla Bartók 2011.
Wenn Sie die Lösung wissen, schicken Sie sie uns auf einer Postkarte mit dem Stichwort »hörbar-Rätsel« an: KONZERTHAUS DORTMUND, Lisa Günster, Brückstraße 21, 44135 Dortmund oder per Fax an: 0231- 22 696 159 oder per E-Mail an: lisa.guenster@ konzerthaus-dortmund.de Einsendeschluss ist der 20.11. 2015. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir fünfmal zwei Freikarten für den StreichquartettAbend mit Quatuor Ebène und Mitsuko Uchida am 03.12.2015. Viel Glück! Die Lösung des letzten hörbar-Rätsels: Belcea Quartet
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gen Veranstaltung. Die Hörplätze werden an der Abendkasse ausschließlich nach Verfügbarkeit ausgegeben. Anspruch auf Bereitstellung der Hörplätze besteht nicht, eine Reservierung dieser Plätze ist nicht möglich. Je Interessent wird nur eine Karte ausgegeben.
Internet Ticketshop auf www.konzerthaus-dortmund.de
Service für Rollstuhlfahrer Bitte buchen Sie frühzeitig, damit wir Ihre gewünschten Plätze und unseren Extra-Service garantieren können. Falls Sie keine Begleitperson mitbringen, stellen wir Ihnen kostenfrei einen Servicemitarbeiter zur Verfügung.
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Preiskategorie 1 Preiskategorie 2 Preiskategorie 3 Preiskategorie 4 Preiskategorie 5 Preiskategorie 6 Preiskategorie 7 * Rollstuhlplätze Keine volle Podiumssicht
* Hörplätze sind 90 Minuten vor
Beginn der Veranstaltung erhältlich (Sonderregelungen vorbehalten)
Nutzer von Hörhilfen Für Nutzer von Hörhilfen gibt es auf den meisten Plätzen eine Induktionsschleife. Bei der Platzwahl berät Sie unser Ticketing. AGB Die allgemeinen Geschäftsbedingungen des KONZERTHAUS DORTMUND können im Ticketing des Konzerthauses, im Internet und in der Saisonbroschüre eingesehen werden. Preiskategorien Alle Saalpläne finden Sie unter www.konzerthaus-dortmund.de/ technik.html
DIE BOTSCHAFTER DES KONZERTHAUS DORTMUND PROF. DR. LUTZ ADERHOLD · APANO INVESTMENTS · AUDALIS KOHLER PUNGE & PARTNER · BAKER TILLY ROELFS AG GUIDO BARANOWSKI · DR. ANDREAS BELLMUNT · LILO UND FRANK BÜNTE · BUSCHE VERLAGSGRUPPE · COMMERZBANK DORTMUND · PROF. DR. STEFAN DIETERLE · SUSANNE UND UDO DOLEZYCH · ELMOS SEMICONDUCTOR AG · CHRISTA UND HEINRICH FROMMKNECHT · HITZEGRAD PRINT MEDIEN & SERVICE GMBH · MARTINA UND HANS JÖRG HÜBNER HUSEMANN EICKHOFF SALMEN & PARTNER GBR · DR. CARSTEN JAEGER · ULRICH JORDAN · HANS-JÖRG KARTHAUS ANNETTE UND DR. UWE KISZKA · DR. WOLFRAM KIWIT · DR. MARTIN KLEINE · BRENNEREI LIKÖRFABRIK & SCHOKOLATERIE KRÄMER · TRAUDEL KROH · DR. ALICE L. UND DR. JOCHEN KÜHNER · VERLAG LENSING-WOLFF · DR. EVA UND DR. RAINER LÖB · MAIWALD KLAVIER & FLÜGEL GALERIE · BRIGITTE UND DR. HANS MESSERSCHMIDT · JUTTA UND HANSHUGO MIEBACH · MVZ PROF. DR. UHLENBROCK & PARTNER · MARGARETE UND AXEL NILL · MARC T. OEHLER · PANTEL + EINHAUS STEUERBERATER · PROF. DR. TIDO PARK · PARK WIRTSCHAFTSSTRAFRECHT. · POCO EINRICHTUNGSMÄRKTE INES POHLMANNFEUERHAKE-FUND UND PETER POHLMANN · BEATRIX POLCHAU · INGE POLCHAU · ROTKÄPPCHEN PETER JÜLICH GMBH & CO. KG · DR. MARIE-THERES SCHNARRENBERGER- WEITKAMP · FAMILIE SCHNEIDER · DR. WOLFGANG SCHRÖDER · REINHOLD SEMER · MECHTILD UND PAUL TH. STEINAU · SPIEKER & JAEGER RECHTSANWÄLTE UND NOTARE · ANDREAS SPIELMANN · MARIE ELISE UND DR. HANS STETTER · TECHNOLOGIE ZENTRUM DORTMUND PROF. DR. ANGELA UND WILFRIED UTERMANN · MARIJKE UND SYBE VISSER · HEIDRUN UND DR. HANS V. DEWALL ASTRID UND ALEXANDER VON SCHWEINITZ · AXEL VOSSCHULTE · PETER WIEGMANN · MARTINA UND THOMAS WREDE DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.
Erinnern Sie sich noch an die Zeit, als Sie sich unbeschwert an den Dingen erfreuen konnten?
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