hรถrbar
DAS MAGAZIN DES KONZERTHAUS DORTMUND
AUSGABE 02
CHRISTOPH ESCHENBACH PARTNER DES KONZERTHAUS DORTMUND
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DER PARTNER
DIE PARTNER-STIFTUNG
DIE HAUPTSPONSOREN
DIE SPONSOREN
DIE FÖRDERER
DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.
NEUES ATMEN
TITELFOTO: JULIAN HARGREAVES FOTO: PEYMAN AZHARI
Fusionen sind ein organischer Teil der Wirtschaft. Unternehmen gehen zusammen, um gemeinsam stärker zu werden. Man spricht dann von Synergien und neuen Chancen auf dem Markt. Mal geschehen diese Fusionen sozialverträglich, mal weniger. Wir sind an solche Vorgänge gewöhnt, denn der Markt ist dynamisch, entwickelt sich durch kontinuierliche Veränderung und treibt immer weiter nach vorne. Bestandsgarantie: Fehlanzeige. Was ist aber mit solcherart Veränderungen in der Kultur? Die Kunst an sich erfindet sich ständig neu. Ihr Wesen ist die Innovation und der Regelbruch. In der Kunst materialisiert sich stets das Neue. Wir, das Publikum, folgen den Entwicklungen so gut wir können. Wir lieben das Alte, die Klassik, brauchen und fürchten aber auch das Neue. Die Kulturinstitutionen hingegen sind strukturkonservativ. Weil jedes Theater, jede Oper, jedes Konzerthaus und jedes Orchester eine Errungenschaft darstellt. Wirtschaft ist notwendig, Kultur ist nur die »zweitschönste Nebensache« der Welt; sie steht unter ständiger Beobachtung und Rechtfertigungszwang. Da ist es wichtig, immer auf der Hut zu sein. Die Kürzungen, der Abbau und die Fusion lauern überall. Heute mehr denn je, obwohl es so viele kulturelle Angebote gibt wie noch nie zuvor. Da-
her wird heftig debattiert und protestiert, wenn eine Veränderung im System ansteht. Das ist auch richtig so, hilft aber manchmal nicht weiter. Denn ohne Veränderung erstarrt das gesamte System und macht es anfällig für den Totalkollaps. Das SWR Symphonieorchester ging aus einer Fusion zweier Orchester aus Freiburg und Stuttgart hervor, begleitet von einem Sturm der Proteste. Die haben sich gelegt, denn das Ergebnis macht Hoffnung. So haben viele namhafte Dirigenten und Komponisten ihre zukünftige Mitwirkung zugesagt. Es werden erhebliche Mittel in die digitale Kommunikation und damit Verbreiterung der Reichweite investiert, es wird weiterhin exzeptionelle Programme und Projekte geben. Nun kommt das neue Orchester unter Christoph Eschenbach nach Dortmund. Wir dürfen uns freuen und hoffen, dass ich danach auf die Frage eines Freundes, warum wir denn in Zukunft mit unseren Rundfunkgebühren Orchester finanzieren sollten, eine gute Antwort geben kann. Ihr Benedikt Stampa Intendant und Geschäftsführer des KONZERTHAUS DORTMUND
editorial 03
Mo 05.12.2016 · 19.00 Uhr
KONZERTKINO – Leonard Bernstein im Filmporträt
LEGENDEN DES TAKTSTOCKS
Eine Rarität aus dem Wiener Musikverein: Bernstein mit den Wiener Philharmonikern und Bruckners letzter Sinfonie
04 einblick
06 interview
03 editorial
Das sein, was man ist
04 einblick
Zwischen den Welten versucht Vladimir Jurowski, sich nicht zu definieren 05 inhalt
10 titel 26 augenblick
Mit Näschen und Doppelherz
Christoph Eschenbach prägt das Musikleben in vielerlei Hinsicht
28 briefe
14 liederabend
29 ausblick I rätsel I impressum
Stimmen-Kaleidoskope
30 haus und verkauf
Schallen, wispern, säuseln, schmeicheln: unbegrenzte Möglichkeiten bei Christian Gerhaher
17 musik für freaks
Der andere Pianist
Alexander Melnikov liebt das Dunkle – in der Musik, seiner Kleidung und der Welt
20 pop-abo
Wo die sanften Klänge wohnen
Radical Face entführt die Hörer in ein eigenes Universum
22 world music
Musik für die Seele
Die israelische Sängerin Noa tut uns mit ihrer faszinierenden Stimme Gutes
24 chorklang
Meisterwerk für Massen?
Halleluja! Händels »Messias« mit Barockspezialist Andrea Marcon und der Chorakademie Dortmund
FOTOS: BART MOLENDIJK · ANEFO, SHEILA ROCK, MARCO BORGGREVE
25 live-hörspiel
Live, in Farbe und mit Musik
»Ärzte«-Legende Bela B kreiert im Konzerthaus ein Hörspiel in Concert
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inhalt 05
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Irgendwo in Deutschland, mittags halb eins. Das Café, Treffpunkt mit Vladimir Jurowski, liegt an der Trautenaustraße in einem Dorf und ist so gemütlich dörflich, dass es nach dem Interview keine Kartenzahlung akzeptiert – was die Sache verkompliziert. Hier fühlt sich der Dirigent wohl, verbringt einen kurzen Urlaub, nur gestört durch unser Interview und durch den Regisseur Claus Guth, der bald auch schon parat steht. Er und Jurowski wollen eine mögliche Zusammenarbeit an der Londoner Oper diskutieren. Um einen wunden Punkt gleich loszuwerden, geht der Blick zuerst zurück zu einem ersten Konzert vor acht Jahren. Aber Vladimir Jurowski hat zum Glück keine rechte Erinnerung an einen durch Hörgerätfiepen beinahe zunichte gemachten langsamen Satz in Hélène Grimauds RachmaninowKlavierkonzert. Der Blick richtet sich voraus auf das Konzert am 18. Dezember, wieder mit seinem London Philharmonic Orchestra, auf Rachmaninows seltener zu hörende Sinfonie Nr. 1 und auf Jurowskis kommende Tätigkeit als Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin.
DAS SEIN, WAS MAN IST Herr Jurowski, was planen Sie und Claus Guth denn zusammen? Es geht um eine Produktion der »Jenu˚fa« von Janácˇek in Covent Garden und ein erstes Konzeptionsgespräch. Wir haben bislang nie etwas miteinander zu tun gehabt, dennoch kenne ich natürlich seine Arbeiten. Wenn die Regie zu viele Eingriffe in die eigentliche Partitur oder in die Personenführung vornimmt, muss man manchmal einfach Nein sagen – als Anwalt der Partitur. Aber ich bin im Theater groß geworden, durchaus ein Theatermensch, in dem die Regisseure fast immer einen sehr flexiblen Partner finden. Sie sind genauso im Operngraben zu Hause wie auf dem Konzertpodium … Das finde ich auch normal, wenn ein junger Dirigent im Orchestergraben beginnt, erst später zur Sinfonik kommt, dabei der Oper jedoch für immer verbunden bleibt. Der Beruf des Dirigenten ist ja eigentlich durch die Oper entstanden. Ich hatte das Glück, fast ganz am Anfang meiner Laufbahn an der Komischen Oper in Berlin zu landen, noch zur Zeit von Harry Kupfer. Parallel debütierte ich 1995 bei der Wexford Festival Opera, und auch das bedeutete, ganz weit oben anzufangen. Trotzdem habe ich das ganze Handwerk von der Pike auf erlernt, zuerst als Korrepetitor, worüber ich sehr froh bin. Meine allererste Tätigkeit als Dirigent, noch ganz am Anfang in Dresden, betraf die Arbeit mit kleineren Ensembles für Zeitgenössische Musik – weil es mich interessierte und weil man an solche Ensembles viel leichter herankam als an große Orchester. Schließlich beschäftige
interview 07
Es gibt Berichte von einer katastrophal verlaufenen Uraufführung 1897 der ersten Sinfonie Sergej Rachmaninows, die Sie bei uns dirigieren werden. Rachmaninow war am Boden zerstört und verbot weitere Aufführungen. Der Uraufführungsdirigent sei dem Werk nicht gewachsen gewesen… … Alexander Glasunow, der ein sehr guter Komponist war, aber ein nicht sehr fähiger Kapellmeister. Mir liegt viel an diesem Stück. Es wurde nach einem zufällig erhalten gebliebenen Stimmensatz rekonstruiert, von dem Rachmaninow nichts wusste. Wobei es nach wie vor Unstimmigkeiten gibt wegen der Schlagzeugpartie. Was wir aber genau wissen ist, dass Rachmaninow das Werk in seinen Briefen nach der Uraufführung vehement gegenüber der Kritik verteidigte. Er gestand zu, Details in der Instrumentierung seien verbesserungswürdig, aber das Stück an sich sei gut und auf seine Weise neu. Und damit hat er Recht, es atmet zwar noch den Geist Tschaikowskys, geht andererseits aber sehr weit über ihn hinaus: ein bemerkenswertes Konglomerat aus russischen, europäischen, deutschen Einflüssen und vor allem aus Liszt’schen Werken wie der »Faust-Sinfonie«, eine sehr virtuose Art für Orchester zu schreiben. Rachmaninow hat das Stück zwar vernichtet, es aber später häufig zitiert: In seinem letzten Werk, den »Sinfonischen Tänzen«, findet sich ein Zitat des ersten Themas, jedoch in völlig anderem Gewand – in strahlendem Dur anstatt in Moll. Auch in seinem letzten Gesangszyklus op. 38, dem Höhepunkt seines vokalen Schaffens, kommt ein Zitat aus dem langsamen Satz vor. Es scheint, als habe Rachmaninow sein Schmerzenskind, die erste Sinfonie, bis zuletzt nicht in Ruhe gelassen. Es ist gerade meine Lieblingssinfonie von Rachmaninow. Der Schluss erinnert in seiner apokalyptischen Vision an die vierzig Jahre später entstandene Sinfonie Nr. 5 von Schostakowitsch, der natürlich von dem Werk gar keine Ahnung hatte, als er seine Fünfte schrieb. Aber irgendwie klingen die letzten Takte fast zum Verwechseln ähnlich. Die erste Sinfonie ist in vielerlei Hinsicht noch unreif, es ist der Geniestreich eines jungen Menschen, aber in seiner Genialität und seinen visionären Aspekten unübertroffen.
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Ihr Vater, der Dirigent Mikhail Jurowski, und Ihr Großvater entstammen beide der russischen Schule. Gab es Kontakte zu den russischen Komponisten? Ja, die gab es zu Prokofiew, Schostakowitsch und zu Nikolai Miaskowski. Mein Großvater studierte Komposition bei Miaskowski. Rachmaninow hatte Russland ja schon verlassen, aber er blieb damals für viele eine mythenumwobene Figur. Den Menschen hat man nie kennengelernt, aber die Musik drang trotzdem durch. Mein Großvater war von Rachmaninow sehr beeinflusst und hat einige seiner Klavierlieder orchestriert. Ich selber hatte als Teenager große Probleme mit Rachmaninow, vor allem mit seiner offen zur Schau getragenen Emotionalität. Darüber bin ich hinweg. Ich glaube einen Weg gefunden zu haben, diese Musik der Emotionalität nicht zu berauben, aber sie auch nicht zum Hauptgegenstand zu machen. In alten Aufnahmen von Rachmaninows eigenen Einspielungen seiner Werke hört man, wie extrem zurückhaltend er selbst damit war.
FOTO: JULIAN HARGREAVES
ich mich in letzter Zeit auch mit der Alten Musik. Zwar lasse ich Monteverdi zuerst einmal aus, auch an Rameau habe ich mich noch nicht herangewagt, aber mit Spezialensembles wie dem Orchestra of the Age of Enlightenment habe ich Musik von Bach, Mozart, Haydn und Beethoven erarbeitet, bis hin zu Gustav Mahler.
So 18.12.2016 · 18.00 Uhr – London Philharmonic Orchestra
VLADIMIR JUROWSKI
1972 als Sohn des Dirigenten Mikhail Jurowski in Moskau geboren, Studium am dortigen Konservatorium 1990 Übersiedlung mit seiner Familie nach Deutschland, Fortsetzung der Ausbildung an den Musikhochschulen in Dresden und Berlin 1995 internationales Debüt beim »Wexford Festival« mit Rimsky-Korsakows »Mainacht«, im selben Jahr mit »Nabucco« umjubeltes Debüt am Royal Opera House Covent Garden Seit der Spielzeit 1996 /97 Engagement an der Komischen Oper Berlin, schon ein Jahr später Erster Kapellmeister des Hauses (bis 2001) Seit 1997 Gastdirigent u. a. am Royal Opera House Covent Garden, Teatro La Fenice in Venedig, an der Opéra Bastille de Paris, am Théâtre de la Monnaie in Brüssel, an der Dresdener Semperoper und am Teatro Comunale in Bologna 1999 Debüt mit »Rigoletto« an der Metropolitan Opera New York
Zusammenarbeit mit u. a. Los Angeles Philharmonic, Berliner Philharmoniker, Philadelphia Orchestra, Sächsische Staatskapelle Dresden, Royal Concertgebouw Orchestra, Orchestra of the Age of Enlightenment, Chamber Orchestra of Europe 2001 Musikdirektor der Glyndebourne Festival Opera 2005 Erster Gastdirigent des Russian National Orchestra 2007 Debüt als Chefdirigent des London Philharmonic Orchestra Mit Beginn der Spielzeit 2017/18 wird Jurowski Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin.
Sie sind in Moskau geboren, 1990 nach Deutschland gekommen, haben in Berlin studiert und sind jetzt designierter Chefdirigent des RSB. Wo ist Ihre Heimat? Ich befinde mich halb zwischen den Welten. Künstlerisch gesehen bin ich natürlich Russe. Russisch ist meine Sprache, aber ich wuchs im vollen Bewusstsein auf, dort eher ein Fremder zu sein durch meine jüdische Herkunft. Ich habe es zwar selbst nie mit dem hässlichen Antisemitismus zu tun bekommen wie mein Vater, aber das war mir jedenfalls bewusst. Als Jude würde ich mich auch nicht definieren, denn ich bin nicht gläubig. Darin bin ich viel mehr Russe, mit allem was dazu gehört, sprich den russischen, heidnischen und orthodoxen Wurzeln. Ich lebe seit 26 Jahren in Deutschland, fühle mich aber nicht als Deutscher, habe trotzdem die ganze deutsche Kultur voll und ganz durch mich fließen lassen, was auch logisch ist durch die alleuropäische Zugehörigkeit der europäischen Juden. Und mit all diesen Kulturen und nationalen Zugehörigkeiten lebe ich, versuche mich nicht zusätzlich abzusondern, noch speziell zu definieren. Ich bin das, was ich bin. Sie kehren also nach Berlin zurück – ein gutes Gefühl? Ich freue mich, ich freue mich sehr, und es ist auf jeden Fall ein gutes Gefühl wieder nach Hause zu kommen. Berlin ist meine zweite Heimat geworden. Seit 2000 war ich hier nicht mehr richtig tätig, bis auf ein paar vereinzelte Auftritte. Mein Sohn wächst heran, ist gestern acht Jahre alt geworden und es wird Zeit, dass er seinen Vater regelmäßig zu Gesicht bekommt. Ansonsten bin ich immer irgendwo. Das Interview führte Jan Boecker.
interview 09
MIT NÄSCHEN UND DOPPELHERZ Sein Herz schlägt doppelt: für die Musik allgemein und besonders für die Förderung von musikalischem Nachwuchs. Sein Künstlerdasein hatte schon immer zwei Seiten. Denn Christoph Eschenbach ist Pianist und Dirigent
FOTO: MARCO BORGGREVE
– und in beiden Funktionen hat er seit Jahrzehnten das Musikleben geprägt.
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Christoph Eschenbach ist kein Intellektueller, der seine Orchester permanent mit Feinanalysen füttert, er zählt vielmehr zu jenen Musikern, die ihre ästhetischen Vorstellungen aus der jeweiligen Situation und den jeweiligen Möglichkeiten ableiten. Er will ihnen nichts beweisen, sondern etwas zur Entwicklung bringen. Natürlich, auch bei Eschenbach gibt es unverrückbare Pfeiler, die Architektur eines Werkes, die Balance der Instrumentengruppen, doch jenseits aller strukturellen Fragen zählt am Ende vor allem der ideale Klang. »Was ich mit meinen Orchestern anstrebe ist Transparenz; dass jeder auf den anderen hören kann, ob das nun der zweite Geiger am letzten Pult ist, der die Kontrabässe hören soll, oder die Piccoloflöte die Tuba. Jeder muss auf sich und den anderen hören – dann wird ein Klang luzide«, sagt Eschenbach. Um mit seinen Orchestern die größtmögliche Transparenz zu erreichen, setzt er nicht zuletzt auf eine gemischte Altersstruktur. Die Einbindung junger Musiker war ihm von jeher ein wichtiges Anliegen. Voraussetzung ist allerdings, dass sie auch in eine Gemeinschaft passen. Daher beginnt für Eschenbach die Verantwortung eines Dirigenten bereits mit dem ersten Bewerbungs-Vorspiel. Eine richtige Spürnase dafür zu haben, ob die Chemie stimmen kann oder eher nicht, ist für ihn mittlerweile zu einer Frage von Erfahrung geworden. »Es ist ein langer Weg. Manchmal gelingt es sofort, aber lieber lasse ich mir am Anfang etwas mehr Zeit, damit die jungen Leute nicht nach einem Probejahr vor Schwierigkeiten stehen und zweifeln. Denn ein Orchester ist ein kompliziertes Gebilde.«
titel 11
Christoph Eschenbach zählt zu einer namhaften Gruppe von Künstlern, die als Pianist ihre Karriere begonnen und sich im Laufe der Jahre immer mehr dem Dirigieren zugewandt haben: Vladimir Ashkenazy, Daniel Barenboim – die Reihe ließe sich fortsetzen. Eschenbach wurde im Laufe seiner langen Karriere immer stärker bewusst, dass »die Kommunikation mit einem Orchester mich mehr interessiert als ein Leben in der Isolation mit einem Instrument. Ich brauche eine gewisse menschliche Nähe im Miteinander-Musizieren und erfahre sie nun täglich.« Eschenbach, in Breslau geboren und überwiegend in Westdeutschland als Waisenkind aufgewachsen, studierte anfangs in Köln, später dann in Hamburg Geige, Klavier und Dirigieren. Doch sein vielleicht prägendstes Erlebnis blieb der Besuch seines ersten Sinfoniekonzerts. Es war in Kiel, als dort die Berliner Philharmoniker unter Furtwängler mit Beethovens Sinfonien Nr. 4 und 5 und der »Großen Fuge« gastierten. »Ich habe heute noch fast jeden Ton in Erinnerung und damit das faszinierende Bild dieses gigantischen Magiers, der es vermochte, ein Kollektiv von Musikern in Ekstase, ja in Raserei zu bringen.« Eschenbachs Pianistenkarriere erhielt den entscheidenden Schub, als ihn Herbert von Karajan 1966 einlud, gemeinsam das erste BeethovenKonzert aufzunehmen. Seither weiß Christoph Eschenbach, was es bedeutet, junge Talente aufzuspüren und ihnen künstlerisches Geleit anzubieten. So hat er es immer wieder gehalten, unter anderem mit einem damals unbekannten jungen Mann namens Lang Lang. »Ich war beim Festival von Ravinia, 1999, und bekam die Nachricht, dass ein junger Chinese vorspielen wolle. Er kam und präsentierte eine Haydn-Sonate: überwältigend! Mit Stil, mit Brillanz. Danach: Brahms-Intermezzi. Er spielte mit tiefem Gefühl, sehr gesanglich. Anschließend: Tschaikowsky. Am nächsten Tag sagte André Watts seinen Gala-Auftritt ab, und ich schlug vor: ›Lasst uns diesen chinesischen Jungen ausprobieren.‹ Er kam, spielte und siegte. Publikum und Orchester waren begeistert. Das war sein ganz großer Durchbruch.« Lang Lang hat später zugegeben: »Christoph wurde mein großer Mentor und wir dicke Freunde. Er ist wie ein zweiter Vater für mich. Grundsätzlich gibt er mir eine Inspiration, wirklich frei und mutig zu spielen.«
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Oft schon hat Eschenbach ein famoses Näschen für musikalische Talente bewiesen, ob sie nun Tzimon Barto oder Julia Fischer heißen. Doch der Riecher allein reicht nicht. Es bedarf auch der Fähigkeit zur eigenen Zurücknahme. Wer ständig neue Götter neben sich fürchtet, ist als Wegbereiter für den Nachwuchs kaum geeignet. Vor allem bei den Orchesterakademien des »Schleswig-Holstein Musik Festivals«, die Leonard Bernstein 1987 ins Leben gerufen hat und die inzwischen in Eschenbachs Verantwortungsbereich liegen, hat er bewiesen, was es heißt, Jahr für Jahr ein neu zusammengestelltes Orchester binnen kurzer Zeit auf Konzert- und Tournee -Niveau zu hieven. Seit den späten 80er-Jahren besitzt Eschenbach ein zweites Standbein in Amerika, zunächst beim Houston Symphony Orchestra, dann beim »Ravinia Festival«, dem Sommerfestival des Chicago Symphony Orchestra, von 2003 an für fünf Jahre an beim Philadelphia Orchestra und seit 2010 schließlich beim National Symphony Orchestra in Washington. Er wagt gern Ungewöhnliches. Beim Antrittskonzert in Philadelphia hat er Musik von Brahms, Bernstein und des aus Philadelphia stammenden Gerald Levinson aufgeführt: Romantisches, Amerikanisches, Neues. Vor zwei Jahren erhielt er für seine Ideen einen »Grammy« für das beste klassische Programm, 2015 den renommierten »Ernst-von-SiemensMusikpreis«. Egal, ob er eine romantische Sinfonie oder eine Uraufführung einstudiert, Eschenbach weicht nicht von seiner Methode ab und antwortet auf die Frage nach einem bestimmten Erfolgsgeheimnis: »Ich versuche, so wenig wie möglich zu erklären und aus der Musik zu deduzieren, was in ihr drinsteckt. Das Verständnis bei den Musikern kommt dann sehr schnell, egal ob bei Orchestern in Frankreich, Deutschland oder Amerika.«
Fr 11.11. 2016 · 20.00 Uhr
SWR SYMPHONIEChristoph Eschenbach
Dirigent,
Tzimon Barto
Klavier
ORCHESTER Werke von Ravel und Mahler
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STIMMENKALEIDOSKOPE Diese Stimme ist eine Sensation: Sie kann mit physisch spürbarer Wucht in die Kuppel der größten Konzertsäle schallen, sie kann wispern, säuseln und schmeicheln, sie kann knurren, flüstern und drohen. Die Palette an Ausdrucksmöglichkeiten scheint bei Christian Gerhaher schier unbegrenzt.
Da ist dieses Wort: Ausdruck! Für Christian Gerhaher spielt er die zentrale Rolle beim Singen, alles ordnet er diesem unter. Wie kompromisslos er dabei ist, sagte er einmal in einem Interview mit dem WDR: »Es gibt eine Mode, die Stimme abzudunkeln. Dunkle Stimmen strahlen offenbar mehr männliche Potenz aus und vermitteln stärker den Charakter des Gewaltigen. Deswegen sind sie in der Oper attraktiv. Sobald man aber die Stimme dunkler führt, besteht immer die Gefahr, dass sich der Sänger einschränkt, und zwar in farblicher und dynamischer Hinsicht. Das ist wie ein kleines Gefängnis, in dem die Stimme sitzt.« Christian Gerhaher unterwirft sich keinen Moden, darin ist er ein Unbeugsamer. Er möchte aus dem Vollen schöpfen, aus dem ganzen Universum an Möglichkeiten, das ihm sein ausdrucksstarker, wandelbarer und flexibler Bariton bietet. Es geht ihm nie um den Effekt, sondern immer nur um den Affekt, um die gelebte Emotion hinter dem gesungenen Wort. Mit diesem Berufsethos hat er längst einen Ausnahmerang unter den Sängern seiner Generation erlangt: Auf der Opern-
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bühne kennt man ihn in den populären Rollen seines Fachs, als Don Giovanni oder Wolfram. Er ist aber auch Spezialist für das Unkonventionelle, das Schwierige, für die Außenseiter – für Bergs »Wozzeck« ebenso wie für Henzes »Der Prinz von Homburg«. Von Anfang an spielte auch das Kunstlied eine zentrale Rolle im Sängerleben des Baritons. Das stimmliche Talent fiel als erstem seinem damaligen Geigenlehrer auf – dem Vater seines späteren Klavierbegleiters Gerold Huber. Gerhaher sang darauf im Chor und nahm nach dem Abitur Gesangsunterricht. Zeitgleich studierte er Philosophie und später Medizin – und promovierte schließlich über Handgelenkschirurgie. Doch seine musikalische Neigung setzte sich durch, glücklicherweise möchte man sagen: Ein Jahr nach dem Physikum begann er ein Studium an der Musikhochschule in München, unter anderem Liedgesang bei Friedemann Berger gemeinsam mit Gerold Huber, und rundete seine stimmliche Ausbildung in Meisterkursen bei Dietrich Fischer-Dieskau, Inge Borkh und Elisa-
liederabend 15
Sa 19.11.2016 · 20.00 Uhr
LIEDERABEND Christian Gerhaher
Bariton,
Gerold Huber
Klavier
CHRISTIAN GERHAHER Lieder von Schumann und Berlioz
beth Schwarzkopf ab. Letztere prophezeite ihm schon damals eine internationale Karriere. Und sie sollte damit Recht behalten! Ebenso wie die prominente Lehrerin entwickelte auch Christian Gerhaher eine besondere Vorliebe für die Gattung Lied. »An ihm mag ich das Abstrakte, nie ganz Fassbare«, erklärt er seine Leidenschaft. »Lieder entziehen sich dem vollkommenen Erfassen, und das ist auch ihr Charme. Deswegen sollte der Text gar nicht so übertrieben deutlich präsentiert werden – einfach, weil es nicht möglich ist, ein Lied in drei Minuten als Musikstück zu begreifen und dann auch noch den ganzen textlichen Inhalt zu erfassen. Man muss Text und Musik als Einheit sehen, verbunden zu einem Klang, der seine eigene Semantik entwickelt.« Es ist gerade diese Verbindung von Wort und Ton, die im Gesang von Christian Gerhaher zu einer untrennbaren Einheit verschmilzt. Da ist zum einen sein nobler, dynamisch und farblich überaus nuancierter Bariton. Hinzu kommt ein hoher Grad an sängerischer Intelligenz und eine seltene Ausdruckstiefe. Stets geht er von der
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Wortbedeutung aus, formt das Wort ganz aus den musikalischen Vorgaben, der melodischen Linie, setzt Textsinn und Klang in eins – immer mit dem charakteristisch gerollten »rrrr«. Einen nicht unerheblichen Anteil an seinem Erfolg als Liedsänger hat sein ständiger Klavierbegleiter Gerold Huber. Wobei Christian Gerhaher lieber von seinem Duopartner spricht: »Das Wort Begleitung finde ich schwierig. Im Kunstlied ist es ein Zusammenwirken, jedenfalls wenn man ein echtes Duo ist und man sich selber zu einem homogenen Klangbild fügen kann und will.« Das kommt in seinem Dortmunder Programm vor allem den Liedern von Robert Schumann zugute, in denen das Klavier als gleichberechtigter Partner ebenso am musikalischen Geschehen beteiligt ist wie die Sängerstimme. Ein besonderer Leckerbissen sind aber auch die »Nuits d’été« von Berlioz, die sonst meist von Sängerinnen interpretiert werden. Erneut erweist sich Christian Gerhaher also als Freund des Unkonventionellen – zur Freude seines Publikums.
DER ANDERE PIANIST Denken Sie einmal an Lang Lang. Ja, genau, dieser verrückte, beeindruckend talentierte Pianist, der eben noch im Artikel über Christoph Eschenbach eine Rolle spielte, für jede gute Show zu haben ist und immer ganz am äußersten Rand der Bühne zu stehen scheint, wenn er nicht gerade mit atemberaubendem Körpereinsatz das Klavier bearbeitet. Und jetzt stellen Sie sich einmal das genaue Gegenteil dazu vor. Schon sind wir bei Alexander Melnikov.
musik für freaks 17
Mi 23.11.2016 · 20.00 Uhr
MUSIK FÜR FREAKS – TRIADIC MEMORIES Alexander Melnikov Klavier
Morton Feldman »Triadic Memories«
Natürlich ist der 1973 in Moskau geborene Alexander Melnikov nicht unsagbar untalentiert, sondern mindestens ein ebensolches Musik-Genie wie sein chinesischer Kollege Lang Lang. Doch ansonsten kann man sich die beiden durchaus als zwei Pole vorstellen: Alexander Melnikov liebt das Dunkle – in der Musik, in seiner Kleidung, in der Welt – und verabscheut den Effekt um der Sensation willen. Und er steht nicht so gern im Mittelpunkt des Geschehens. Zu Beginn eines Konzerts hastet er zum Flügel, Interviews gehören nicht zu seinen Lieblingsbeschäftigungen, und seine Karriere begann er als Klavierbegleiter. Natürlich nicht als irgendein namenloser Klavierbegleiter, sondern als Partner der wundervollen Geigerin Isabelle Faust, die den Pianisten nie nur als ihre Begleitung bezeichnen würde, sondern vermutlich eher als ebenbürtigen Komplizen, der musikalisch genauso viel zum Gesamtergebnis beiträgt wie sie. Aber ein solcher Karrierebeginn zeugt schon von einer besonderen Einstellung Melnikovs, der in einem Interview mit der »Seattle Times« vor ein paar Monaten sagte: »Wir leben in sehr dunklen Zeiten. Überall dieser Irrsinn! Ich bin doch ziemlich desillusioniert, was unsere Gesellschaft anbelangt. Ich denke, wir sollten mehr Musik machen und hören, und uns daran erinnern, dass die Menschen nicht nur für Aggression, Dummheit oder das iPhone 7 auf der Welt sind. Da gibt es noch etwas anderes.« Genau, da gibt es etwas anderes, das gemeinsame Musizieren zum Beispiel. Denn das empfindet Alexander Melnikov als Grundlage seines künstlerischen Daseins – und das nicht nur als fester Duopartner von Isabelle Faust. »Ich brauche immer jemanden, der mich glücklich macht. So wie heute Abend die Amsterdam Sinfonietta, mit der ich auf der Bühne stehen durfte«, gestand der Pianist einmal nach einem Konzert mit dem ausgezeichneten niederländischen Kammerorchester. Dieses Glück sieht man Alexander Melnikov dabei allerdings nicht unbedingt an. Er ist kein Musiker, der die Emotionen deutlich vor sich her trägt – eben nicht wie Lang Lang. In seiner Art zu spielen ähnelt er eher seinem großen Vorbild Swjatoslaw Richter. Den berühmten Stoiker am Flügel lernte er über seine Mutter kennen, die ein Buch über Rich-
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ter schrieb und daher viel Zeit mit ihm auf Reisen verbrachte. Es gab einige Unterrichtsstunden, Melnikov blätterte ein paar Mal für Richter auf Konzerten. Geblieben ist bei ihm eine große Faszination für Swjatsolaw Richters Zugang zur Musik. Die übergroße Detailverliebtheit und Präzision sowie die immense Bedeutung, die Richter in jeden einzelnen Ton legt, den er auf dem Instrument anschlägt – das findet man auch bei Alexander Melnikov. Und dafür braucht es keine übertriebene Gestik oder Mimik. Ein anderer Musiker, der einen bleibenden Eindruck bei Melnikov hinterließ, ist Andreas Staier. Für ihn machte der russische Musiker während seines Studiums einen Abstecher nach Como, wo der berühmte Cembalist damals unterrichtete. Die Liebe für Alte Musik und historische Instrumente war bei Melnikov nämlich schon bereits während seiner frühen Studien in Moskau entflammt. In Como widmete er sich dieser Leidenschaft dann ganz ausführlich. Festlegen wollte er sich dennoch nie auf Alte Musik; Universalität ist Melnikov sehr, sehr wichtig. Und so ist er wie nur wenige andere Pianisten seiner Generation in der Lage, in kurzer Zeit mit ganz unterschiedlichen Programmen aufzutreten. In seinem Studio in Berlin stehen fünf Instrumente aus fünf Musikepochen. Und selbst beim Repertoire des 20. Jahrhunderts ist es Alexander Melnikov nicht egal, ob er einen Bechstein von 1920 spielt oder einen Steinway von heute oder gestern. Denn eines mag der Pianist wirklich gar nicht: »Ich reagiere etwas allergisch auf MainstreamProgramme.« Nein, Alexander Melnikov schlägt bewusst immer wieder neue Wege ein, die er dann aber genau erkundet, bevor er sie dem Publikum präsentiert. Und dazu gehört auch die Wahl des richtigen Instruments für ein bestimmtes Stück. Wenn Melnikov nicht Pianist geworden wäre, hätte übrigens als nächstes der Beruf des Piloten auf der Jobwunschliste gestanden. Das Fliegen hat er mittlerweile privat gelernt. Passt ja auch irgendwie ganz gut zusammen: Großes technisches Geschick, ein Händchen für Instrumente und den Drang, neues Land zu entdecken, braucht man sowohl als Pilot als auch als Pianist. Kann Lang Lang eigentlich fliegen?
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DIE SANFTEN KLÄNGE WOHNEN Fr 18.11.2016 · 20.00 Uhr
RADICAL FACE Das erste Konzert im Pop-Abo 2016 |17
Irgendwo jenseits unserer Welt liegt ein Ort, an dem junge Mädchen im Schlaf über Wasser wandeln und Waldhexen die Kranken heilen. An diesem Ort, zwischen krummen Bäumen und verlassenen Arbeitersiedlungen, ist die Musik von Radical Face zu Hause. Radical Face ist das Solo- Projekt des Musikers Ben Cooper, der mit seinen Alben ganze Universen schafft. Ein Soundtrack aus perlenden Gitarren, geschichteten Streichern und synkopierten Rhythmen ist die musikalische Landschaft, in der er seine eigene Familiengeschichte in Fiktion hüllt – auditives Storytelling. »Ich wollte immer ein Buch schreiben«, sagt Cooper. »Ich fühlte mich immer zu Büchern wie ›Jenseits von Eden‹ und ›Hundert Jahre Einsamkeit‹ hingezogen, diesen Familiensagen, die mehrere Generationen umspannen.« Und so erzählt der in Jacksonville, Florida, geborene Künstler mit seiner »Family Tree«-Albumtrilogie die Geschichte einer Familie aus dem 19. Jahrhundert, die magische Fähigkeiten besitzt. Schnell wurde klar, dass mehrere Alben aus diesem Stoff entstehen werden, ein geradezu episches Projekt. Die Trilogie findet nun, mit dem im März erschienenen Album »The Family Tree: The Leaves«, in den Wipfeln des Familienstammbaums seinen Abschluss. Hochsensibel und detailverliebt taucht Cooper in die einzelnen Erzählstränge und Beziehungsgeflechte ein, die er seit mittlerweile acht Jahren ausspinnt. Fast jedes Instrument hat er selbst eingespielt, dazu malt er Bilder und fertigt Grafiken und Illustrationen an. Auf seiner Homepage kann man sich auf der Karte des Pangaeaähnlichen Kontinents in den märchenhaften Geschichten zwischen den Stammbaumzweigen verlieren. »Ich gebe zu, ich habe Musik immer als eine Art Therapie genutzt. Mit Musik kann man etwas zwingen ganz anders zu werden, als es sein wollte. Selbst wenn etwas traurig ist, kann man es zu etwas Schönem machen.« Das ist dem Amerikaner mit seinen Songs gelungen.
pop-abo 21
MUSIK FÜR DIE S
E E L
Wer so charismatisch ist wie Noa, stellt sich am besten selbst vor: »Ich begann zu singen, als ich drei Jahre alt war. Meine Eltern stellten mich auf den Tisch und drückten mir als Mikrofonersatz eine Karotte in die Hand. Mit sieben begann ich, Lieder zu schreiben, über Gott, Kakerlaken, Bäume und die Liebe. Seither habe ich nicht aufgehört, zu schreiben und zu singen.« Die Karotte hat Noa inzwischen abgelegt, ihre Lieder erreichen die Menschen heute immer noch, allerdings ein paar mehr, als in das heimische Wohnzimmer passen. Als sie ihre ersten Meriten hierzulande sammelte, da war sie noch ganz unbedarft. Da stand Noa im Hamburger Stadtpark als Support von Pat Metheny auf der Bühne hinter ihren Congas und sang zu deren Rhythmus dort im Norden bislang nie vernommene Weisen. Danach wunderte sie sich über den tosenden Applaus und vielleicht auch darüber, dass Metheny lieber eine halbe Stunde wartete, bis das Publikum sich beruhigt hatte und er sich auf die Bühne traute. Diese Zeiten sind zwar vorbei, nicht aber jene schwer zu beschreibende Faszination, die von Noa noch immer ausgeht. Sie trat mit ihrem Gitarristen Gil Dor im Duo auf, mit George Benson, Zucchero und Stevie Wonder, sie scharte Bands um sich und zuletzt sogar ganze Sinfonieorchester. Zentrum aber blieb immer ihre Stimme, präzise und doch nie glattgebürstet. Die Partnerschaft mit Gil Dor begann an der Rimon-Musikschule, wo er in einigen Kursen Noas Lehrer war. »Er machte einen unglaublichen Eindruck auf mich, als Lehrer wie als Mensch. 1990 gaben wir zusammen ein Duokonzert auf einem Festival in Tel Aviv. Es war eine der aufregendsten Nächte meines Lebens. Seither arbeiten Gil Dor und ich zusammen.« Im Dezember kommen die beiden nach Dortmund, um ihr neues Album »Love Medicine« vorzustellen. Mit dem Titel drücken die Musiker ihren Glauben daran aus, dass ehrliche und mit Hingabe gemachte Musik Medizin für die Seele ist – ein Programm wie gemacht für den Winter also.
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Sa 03.12.2016 · 20.00 Uhr
NOA
international ist die Sängerin als Noa eine beeindruckende Stimme des Friedens.
Achinoam Nini (Noa) Gesang, Perkussion, Gil Dor Gitarre, Adam Ben Ezra Kontrabass, Gadi Seri Perkussion »Love Medicine«
In ihrer Heimat Israel ist Achinoam Nini eine der populärsten Musikerinnen. Doch auch
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FOTO: MICHEL BRAUNSTEIN
MEISTERWERK FÜR MASSEN? Sa 26.11.2016 · 18.00 Uhr
DER MESSIAS
Solistenensemble, Knabenchor und Männerstimmen des Sinfonischen Chors der Chorakademie am Konzerthaus Dortmund, Concerto Köln, Andrea Marcon Dirigent Georg Friedrich Händel: »Messiah« HWV 56
Halleluja
Händels »Messias« begeistert seit über 250 Jahren die Mengen – im Konzerthaus erklingt das Oratorium nicht mit Riesenchören, sondern in schlanker Uraufführungsbesetzung. Eigentlich wollte Georg Friedrich Händel in der Saison 1741 / 42 nichts unternehmen. Seiner Einladung zu einer Konzertreise nach Dublin verdanken wir jedoch eines der populärsten Oratorien aus seiner Feder: Die Reise war für Händel Anlass, in nur drei Wochen den »Messias« zu komponieren. Deutlich länger werden die Sänger der Chorakademie Dortmund mit der Einstudierung dieses dreiteiligen Meisterwerks beschäftigt sein, das nicht weniger als 21 anspruchsvolle Chorsätze umfasst. Während das ›Hallelujah‹ ein Gassenhauer ist, sind viele der Chöre und Arien deutlich seltener zu hören, wird das etwa zweieinhalbstündige Werk doch oftmals gekürzt aufgeführt. Nicht so jedoch im KONZERTHAUS DORTMUND: Der Alte-MusikExperte Andrea Marcon hält sich an die UrtextAusgabe und wählt auch eine Chorstärke, die derjenigen der Dubliner Uraufführung von 1742 entspricht, bei der der Chor aus nur 32 Sängern bestand. Bereits wenige Jahre nach Händels Tod setzte in der Aufführungspraxis des Werks ein Gi-
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gantismus ein, der sich bis weit ins 20. Jahrhundert fortschreiben lässt. Konzerte mit hunderten von Sängern und riesigen Orchestern waren die Regel, während seit Mitte des 19. Jahrhunderts die Bemühungen um authentische Werkausgaben und Aufführungen lauter wurden. In dieser Tradition historisch informierter Aufführungspraxis steht nun also auch die Dortmunder Aufführung mit lokalen Chören: Auch wenn der Knabenchor der Chorakademie Dortmund nicht auf eine jahrhundertelange Tradition zurückblicken kann, muss er den Vergleich mit den Leipziger Thomanern, Regensburger Domspatzen oder Windsbacher Knaben keineswegs scheuen. Längst schicken die Dortmunder ihre Solisten an die großen Opernhäuser in Berlin, Amsterdam oder Brüssel und haben sich auch als Chor einen Namen in der Szene gemacht. Das hat auch der Sinfonische Chor, der bereits in zahlreichen Konzerthaus-Produktionen unter anderem mit den ehemaligen Exklusivkünstlern Esa-Pekka Salonen und Yannick Nézet-Séguin zu hören war und nun die Männerstimmen für diese Aufführung stellt.
LIVE, IN FARBE UND MIT MUSIK
Mi 07.12.2016 · 20.00 Uhr
HÖRSPIEL
mit Bela B, Peta Devlin und Stefan Kaminski
»Die Ärzte«-Legende Bela B vereint seine Leidenschaft für Comics, Spaghettiwestern
Sartana – Noch warm und schon Sand drauf
Bela B – der »Ärzte«-Schlagzeuger steht im Dezember auf der Bühne des KONZERTHAUS DORTMUND. Der Punkrocker im Pop-Abo? Oder ein Coup für die konzertante Oper? Nein, gemeinsam mit Peta Devlin und Stefan Kaminski hat er den 70er-Jahre Italowestern »Sartana – Noch warm und schon Sand drauf« als Live-Hörcomic inszeniert.
ILLUSTRATION: ROBERT SCHLUNZE
IN CONCERT
und Musik und bringt ein »Hörspiel in Concert« auf die Bühne.
Dass Bela B gemeinsam mit Farin Urlaub und Rodrigo González eine der berühmtesten deutschen Punkrock-Bands darstellt, ist vielen ein Begriff. Dass er ein leidenschaftlicher Comicfan ist, wird dem einen oder anderen möglicherweise neu sein. Extrem Erfolgreiche Enterprises nannte sich sein in der Literaturstadt Leipzig ansässiger Comicverlag, in welchem er selbst auch als Autor tätig war. Auch als Schauspieler kann der meist im Stehen spielende Schlagzeuger eine lange Historie vom »Tatort« bis zu »Alarm für Cobra 11« vorweisen. Er engagiert sich außerdem gegen rechte Gewalt, für die aus seiner Wahlheimat Hamburg stammende Trinkwasserorganisation Viva con Agua und den damit verbandelten Verein St. Pauli, seine Passion und sein Hauptberuf jedoch ist künstlerisches Schaffen in unterschiedlichen Disziplinen und Genres. So freut er sich umso mehr auf die so außergewöhnliche Liveproduktion, die in Interaktion mit dem Publikum stattfinden soll. Livegeräusche lassen die gelesenen Dialoge und Szenen, auf der Bühne kommentiert und diskutiert, lebendig werden. Die Band Smokestack Lightnin’ nähert sich dem Western- Genre mit einer Mischung aus Rockabilly, Country, Soul, Folk und twangigen Gitarren, während Comiczeichner Robert Schlunze das Bühnengeschehen mit Zeichnungen und Animationen illustriert. Auf diese neuartige Darbietung eines Italowesterns mit Bela B in der Hauptrolle darf man gespannt sein.
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onzerthaus zum Mitnehmen Weil die großen Nashörner für den Hausgebrauch ein wenig unhandlich sind, nimmt das Wappentier des Konzerthauses viele Gestalten an: Als Fanartikel finden Sie es in einem runderneuerten Sortiment zur Saison 2016 |17. T-Shirts für Damen, Herren und Kinder, neue Nashörner zum Knautschen und Liebhaben, Taschen, Pralinen und mehr gibt es ab sofort online unter www. konzerthaus- dortmund.de und im Ticketing in der Ludwigstraße. Vor einem Großteil unserer Eigenveranstaltungen, in den Pausen und neuerdings auch danach können Sie die Preziosen auch an unserem Verkaufs- und Informationsstand im Foyer erwerben – kommen Sie vorbei!
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lle Jahre wieder... ... hätte man denken können, doch in diesem Jahr gab es eine Revolution für das traditionelle Botschafterdinner: Die festlich gedeckte Tafel stand einmal nicht auf der Konzerthaus-Bühne, sondern im Komponisten-Foyer – und das hatte seinen Grund. Es war den Botschaftern vorbehalten, im Konzertsaal den legendären Dirigenten Teodor Currentzis live bei den Probenarbeiten mit dem MusicAeternaOrchester zu erleben. Diese Werkstatt-Atmosphäre bot einen außergewöhnlichen Rahmen für das Botschafterdinner 2016. Dass der Dirigent nach einem sehr anstrengenden Probentag spontan ein Glas Wein in der geselligen Botschafter-Runde trank, zeigt die Verbundenheit zwischen ihm und dem Konzerthaus. Angeregte Gespräche und neue Kontakte unter den Botschaftern sorgten zudem für viel Vorfreude auf den bevorstehenden Saisonbeginn.
N B
eues Kleid für eine Lounge
FOTO: PASCAL AMOS REST
Yannick Nézet-Séguin zieht aus, Andris Nelsons zieht ein. Seit einigen Jahren zieren die jeweils aktuellen Exklusivkünstler die innogy-Lounge im Konzerthaus, und so gibt es auch zu Beginn der Ära von Andris Nelsons eine passende Wandgestaltung des Dortmunder Künstlers Michael Thiele. Wo Nézet-Séguin noch mit dem Taktstock in der Hand einem Fechter den Kampf ansagte, ist Nelsons jetzt als Musikermagnet, als Fels in der Brandung einer Dortmunder Skyline zu sehen. So ist der neue Exklusivkünstler stets vor Ort, wenn die Vorfreude auf das nächste Konzert noch andauert.
rück Auf, Spot on
Das Konzerthaus hat seine Heimstatt in der Brückstraße und ist deshalb natürlich auch bei der Initiative »Brück Auf – Kultur & Kreativität für das Brückviertel« dabei. Am 3. September fand der »Live Spot 2016« statt, ein Festival mit acht Stunden Liveprogramm an unterschiedlichen Spielorten wie einer Open-Air-Bühne am Platz von Leeds, dem Jazzclub domicil, dem Pianohaus van Bremen und dem Konzerthaus. Bei freiem Eintritt gab es Musik von regionalen Newcomern und internationalen Größen mit einem Programm so vielseitig wie das Konzerthaus und die Brückstraße.
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Boeckers Bernstein Liebe Leserinnen und Leser der hörbar, falls einmal in ferner Zeit Archäologen auf die Idee kommen sollten und ein tiefes Loch ausheben unter dem altehrwürdigen Konzerthaus, um herauszufinden, was sich darunter befindet, sie würden auf die Grundmauern des am 1. Februar 1999 der Abrissbirne zum Opfer gefallenen »Universum« stoßen. Ja, das KONZERTHAUS DORTMUND ist auf einem Kino gebaut. In seinem Unterbewusstsein liegt Cineastisches verborgen, vielleicht mit ein Grund dafür, dass wir uns seit dieser Saison der (musikalisch geprägten) Filmkunst zuwenden. Wie rein zufällig war ja schon beim vorletzten Mal an dieser Stelle die Rede von den »Legenden des Taktstocks«, unserer neuen Filmreihe!
Liebe Kino-Redaktion, am 4. Oktober die Doku über den Exklusivkünstler, »Nelsons No. 5«, tags darauf der Live-Stream aus dem Konzerthaus mit Harding und dem MCO, dann der Concertgebouworkest-Film, schließlich der Karajan-Streifen, ich werde noch zum KonzertkinoFan! Was erwartet uns demnächst bei Bernstein? Marion Ade, Holzwickede
Liebe Frau Ade, es erwarten uns 74 Minuten reinster Leonard Bernstein in Überlebensgröße, riesig auf unsere bühnenbreite Leinwand projiziert. »Überlebensgroß« ist gut gesagt: Rund ein Dreivierteljahr nach diesen vom 26. Februar bis 2. März 1990 im Wiener Musikvereinssaal entstandenen Aufnahmen war Bernstein tot. Herzversagen, aus, vorbei, es hatte schwer arbeiten müssen für ein 72 Jahre langes Leben, das wohl kein zweites Mal derartig intensiv und schöpferisch geführt worden ist. Dabei galt der Dirigent schon zu Lebzeiten als so »groß«, dass die Gewähr für posthumes Überleben nie infrage stand. In unserem Filmdokument, das über Bernstein als Interpreten von Bruckners endzeitlicher Sinfonie Nr. 9 Zeugnis gibt, wird naturgemäß kein Wort gesprochen – und dennoch ist der große Kommunikator nicht zu übersehen und nicht zu überhören. Die Kommunikation, in diesem Fall mit den Wiener Philharmonikern (und dem Wiener Publikum), drückt sich freilich anders aus: alles ist Mimik und Gestik. Bernsteins Augen- und Mienenspiel ist facetten- und ausdrucksreicher noch als es in der Partitur (Bernstein blickt kaum hinein) Vortragszeichen gibt. Und auch das Publikum hat die Dirigentenlegende offenkundig im Griff über irgendwelche im Rücken eingebaute, telepathische Sonden. Seine Art die Musik sich verströmen zu lassen tut ihr Übriges in dem mucksmäuschenstillen, hochkonzentrierten Saal. Sieht man Bernstein zu, dann meint man immer noch den amerikanischen Sunnyboy von früher zu erkennen, den glänzend aussehenden musikalischen Alleskönner, Dirigenten und Komponisten, dem 1957 mit »West Side Story« ein Welterfolg glückte. Nun, 33 Jahre später, ist sein Körper labil geworden. Nach dem Schlusston ist er selbst betroffen. Dann geht er, dieser körperlichste aller Dirigenten, durch die Reihen der Musiker und verabschiedet sich mit Handschlag. Nach Bernstein sind in der laufenden Saison noch zwei weitere Taktstocklegenden auf der großen Konzertkino-Leinwand bei der Arbeit mit den Wiener Philharmonikern zu bewundern: Karl Böhm, der mitunter nicht ohne böse Ironie mit den Wienern probt, und dann Carlos Kleiber auf seine vornehm-zurückhaltende Art mit betörendem musikalischen Ergebnis. Nächste Spielzeit geht es weiter mit den Klavier-, Stimm- oder vielleicht Basstubalegenden, wir werden sehen und Sie rechtzeitig unterrichten! Das gilt natürlich auch für alle womöglich außerhalb der Reihe zu zeigenden Filme wie zuletzt die Dokumentationen über Andris Nelsons und das Concertgebouworkest. (Und es gilt erst recht, wenn das Konzerthaus womöglich wieder einmal ein Konzert im LiveStream überträgt, damit Sie im Verhinderungsfalle irgendwo auf der Welt Klang und Bild am Bildschirm genießen können.) Bis zum nächsten anregenden Gedankenaustausch grüßt Sie herzlich Ihr Jan Boecker
Kontakt Per Post an: Konzerthaus Dortmund, Stichwort: Leserbrief, Brückstraße 21, 44 135 Dortmund · Per Fax an: 0231- 22 696 159 Per E-Mail an: info@konzerthaus-dortmund.de, Betreff: Leserbrief · Über unser Kontaktformular auf: www.konzerthaus-dortmund.de Wenn Sie wollen, dass Ihre Zuschrift in der hörbar abgedruckt wird, geben Sie uns bitte schriftlich Ihr Einverständnis zur Veröffentlichung. Wir behalten uns zudem vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen.
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Impressum
Ausblick
Herausgeber Konzerthaus Dortmund GmbH Intendant und Geschäftsführer Benedikt Stampa, V.i.S.d.P. Redaktion Dr. Jan Boecker, Marion Daldrup,
AUSGABE 03 2016 17
Katharina Kierig
TEODOR CURRENTZIS Unter Strom
Autoren Dr. Jan Boecker, Marion Daldrup,
SIR SIMON RATTLE Vor dem Schlussakkord
Lisa Günster, Katharina Kierig,
PATRICIA KOPATCHINSKAJA Offene Ohren
Maya Mankiewicz, Renske Steen,
GRIGORY SOKOLOV Ganz bei sich
Benedikt Stampa, Christoph Vratz, Bjørn Woll Gestaltung Kristina Erdmann Anzeigenmarketing
Das hörbar-Rätsel
Marion Daldrup, T 0231- 22 696 213 Druck Hitzegrad Print Medien & Service GmbH Termin- und Programmänderungen sowie Druckfehler vorbehalten. KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße 21 44135 Dortmund T 0231 - 22 696 0 F 0231 - 22 696 222 info@konzerthaus-dortmund.de www.konzerthaus-dortmund.de www.pop-abo.de Tickethotline
FOTOS: ALICE CALYPSO · SONY MUSIC, NILS VILNIS
T 0231 - 22 696 200
Besuchen Sie uns auf Facebook: www.facebook.com/Konzerthaus. Dortmund www.facebook.com/Popabo
2005 gewann die Gesuchte als erste ihres Instrumentenfachs den »ECHO Klassik«, und seitdem spielt sie ihr Instrument auch in den großen Konzertsälen der Welt. Die Künstlerin genoss ihre Ausbildung unter anderem in Stuttgart und London. Neben vielen namhaften Dirigenten wie Mariss Jansons, Simone Young und Claudio Abbado konzertierte sie auch mit unserem neuen Exklusivkünstler, mit dem sie ihr Heimatland verbindet. Die 39 -Jährige war schon oft im Konzerthaus zu Gast und wird den Saal Mitte November erneut mit dem imposanten Klang ihres Instruments füllen.
Wenn Sie die Lösung wissen, schicken Sie sie uns auf einer Postkarte mit dem Stichwort »hörbar-Rätsel« an: KONZERTHAUS DORTMUND, Katrin Burek, Brückstraße 21, 44135 Dortmund oder per Fax an: 0231- 22 696 159 oder per E-Mail an: katrin.burek@ konzerthaus-dortmund.de Einsendeschluss ist der 02.12.2016. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir fünfmal zwei Freikarten für das Kammerkonzert »Trio Zimmermann« am 16.12.2016. Viel Glück! Die Lösung des letzten hörbar-Rätsels: Anoushka Shankar.
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Persönlich Ticketing+ Abonnementberatung, Ludwigstraße / Ecke Reinoldistraße, 44135 Dortmund Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 10.00 bis 18.30 Uhr, Samstag von 11. 00 bis 15.00 Uhr Per Telefon T 0231- 22 696 200 Per Fax F 0231- 22 696 222 Per Post KONZERTHAUS DORTMUND, Vertrieb, Brückstraße 21 44135 Dortmund
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2. Balkon links
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Zahlungsarten Barzahlung und per Kreditkarte (MasterCard, American Express und VISA). Bei Bestellungen bis spätestens zehn Werktage vor der jeweiligen Veranstaltung ist auch eine Zahlung per Lastschrift möglich. Bitte Postlaufzeiten berücksichtigen.
gen Veranstaltung. Die Hörplätze werden an der Abendkasse ausschließlich nach Verfügbarkeit ausgegeben. Anspruch auf Bereitstellung der Hörplätze besteht nicht, eine Reservierung dieser Plätze ist nicht möglich. Je Interessent wird nur eine Karte ausgegeben.
Internet Ticketshop auf www.konzerthaus-dortmund.de
Service für Rollstuhlfahrer Bitte buchen Sie frühzeitig, damit wir Ihre gewünschten Plätze und unseren Extra-Service garantieren können. Falls Sie keine Begleitperson mitbringen, stellen wir Ihnen kostenfrei einen Servicemitarbeiter zur Verfügung.
Abendkasse Die Abendkasse im Foyer des KONZERTHAUS DORTMUND öffnet 90 Minuten vor der jeweili-
Preiskategorie 1 Preiskategorie 2 Preiskategorie 3 Preiskategorie 4 Preiskategorie 5 Preiskategorie 6 Preiskategorie 7 * Rollstuhlplätze Keine volle Podiumssicht
* Hörplätze sind 90 Minuten vor
Beginn der Veranstaltung erhältlich (Sonderregelungen vorbehalten)
Nutzer von Hörhilfen Für Nutzer von Hörhilfen gibt es auf den meisten Plätzen eine Induktionsschleife. Bei der Platzwahl berät Sie unser Ticketing. AGB Die allgemeinen Geschäftsbedingungen des KONZERTHAUS DORTMUND können im Ticketing des Konzerthauses, im Internet und in der Saisonbroschüre eingesehen werden. Preiskategorien Alle Saalpläne finden Sie unter www.konzerthaus-dortmund.de/ technik.html
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DIE BOTSCHAFTER DES KONZERTHAUS DORTMUND PROF. DR. LUTZ ADERHOLD · APANO INVESTMENTS · DR. RAINER ARNTZEN · AUDALIS KOHLER PUNGE & PARTNER BAKER TILLY ROELFS AG · GUIDO BARANOWSKI · DR. ANDREAS BELLMUNT · GABI UND DR. MICHAEL BRENSCHEIDT LILO UND FRANK BÜNTE · BUSCHE VERLAGSGRUPPE · DHPD DR. STEPHEN DUNKER · SUSANNE UND UDO DOLEZYCH ELMOS SEMICONDUCTOR AG · CHRISTA UND HEINRICH FROMMKNECHT · HITZEGRAD PRINT MEDIEN & SERVICE GMBH MARTINA UND HANS JÖRG HÜBNER · HUSEMANN EICKHOFF SALMEN & PARTNER GBR · DR. CARSTEN JAEGER · ULRICH JORDAN · HANS-JÖRG KARTHAUS · ANNETTE UND DR. UWE KISZKA · DR. WOLFRAM KIWIT · DR. MARTIN KLEINE BRENNEREI LIKÖRFABRIK & SCHOKOLATERIE KRÄMER · TRAUDEL KROH · DR. ALICE L. UND DR. JOCHEN KÜHNER DR. GUNTHER LEHLEITER · VERLAG LENSING-WOLFF · DR. EVA UND DR. RAINER LÖB · MAIWALD KLAVIER & FLÜGEL GALERIE · BRIGITTE MESSERSCHMIDT · JUTTA UND HANS-HUGO MIEBACH · MURTFELD KUNSTSTOFFE · MVZ PROF. DR. UHLENBROCK & PARTNER · MARGARETE UND AXEL NILL · MARC T. OEHLER · PANTEL + EINHAUS STEUERBERATER PROF. DR. TIDO PARK · PARK WIRTSCHAFTSSTRAFRECHT. · POCO EINRICHTUNGSMÄRKTE · INES POHLMANNFEUERHAKE-FUND UND PETER POHLMANN · BEATRIX POLCHAU · INGE POLCHAU · ROTKÄPPCHEN PETER JÜLICH GMBH & CO. KG · DR. MARIE-THERES SCHNARRENBERGER-WEITKAMP · FAMILIE SCHNEIDER · DR. WOLFGANG SCHRÖDER REINHOLD SEMER · SPIEKER & JAEGER RECHTSANWÄLTE UND NOTARE · ANDREAS SPIELMANN · MECHTILD UND PAUL TH. STEINAU · MARIE ELISE UND DR. HANS STETTER · TECHNOLOGIEZENTRUM DORTMUND · PROF. DR. ANGELA UND WILFRIED UTERMANN · MARIJKE UND SYBE VISSER · HEIDRUN UND DR. HANS V. DEWALL · ASTRID UND ALEXANDER VON SCHWEINITZ · AXEL VOSSCHULTE · PETER WIEGMANN · MARTINA UND THOMAS WREDE · UND WEITERE NICHT GENANNTE BOTSCHAFTER DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.
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