HÖRBAR 03 | 2012|13

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hรถrbar

DAS MAGAZIN DES KONZERTHAUS DORTMUND

JANUAR 03

ANNA PROHASKA PARTNER DES KONZERTHAUS DORTMUND

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DER PARTNER

DIE HAUPTSPONSOREN

DIE SPONSOREN

DIE FÖRDERER

DIE FÖRDERER

DIE PARTNER-STIFTUNG

DIE CO-SPONSOREN

DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.


SINFONIE IN SCHWARZ-GELB

TITELFOTO: PATRICK WALTER / DG FOTOS: RALF IBING

Die Musikwelt ist voller Fußballfans. Einer davon, Stephen Maddock, seines Zeichens Chief Executive des City of Birmingham Symphony Orchestra, ist treuer Anhänger von Man City und mit seinem Orchester gern gesehener Gast im Konzerthaus. Wir haben ihn zum Champions-League-Spiel seines Vereins gegen den BVB nach Dortmund eingeladen. Er hat den Ausflug – trotz der erwarteten Niederlage – nicht bereut und bedankt sich auf diesem Wege bei uns und allen Dortmundern für die freundschaftliche Aufnahme. Es begann alles am Abend von Mahlers »Auferstehungs«- Sinfonie. Das City of Birmingham Symphony Orchestra und der CBSO Chorus unter Andris Nelsons hatten gerade die erste Aufführung dieses wundervollen Werkes im Konzerthaus zum zehnjährigen Bestehen der Philharmonie für Westfalen gegeben – eine besondere Ehre für unser Orchester, den Geburtstag eines unserer liebsten Konzerthäuser feiern zu dürfen. Nach den offiziellen Reden beim Empfang sprachen Benedikt Stampa und ich über Fußball. Wir wussten, dass dem BVB gerade Manchester City, dessen Fan ich seit über drei Jahrzehnten bin, als Gegner in der Champions League zugelost wurde. So war die Idee geboren, gemeinsam das Spiel am 04. Dezember im Signal Iduna Park zu besuchen. Karten für das Etihad-Stadion in Manchester sind sehr schwer zu bekommen (und auch unglaublich teuer, wie bei allen großen englischen Clubs). Deshalb war es ein echtes Highlight, das Spiel als Gast von Benedikt und dem BVB in diesem fantastischen Stadion zu sehen, wo man die enge Beziehung zwischen großen deutschen Mannschaften und ihren Fans erleben kann. Die Atmosphäre in einem Meer von Schwarz und Gelb war wirklich außergewöhnlich und am Ende des Abends hatte ich einige neue Lieder gelernt und viel Übung darin bekommen, die

Nachnamen der Fußballspieler zu rufen. Für einen Engländer war es schon etwas komisch, die Menge »You’ll Never Walk Alone« singen zu hören – wir verbinden das mit dem FC Liverpool. Die kleine Ansammlung von Fans in Blau war mit der Titelmelodie von Richard Rodgers’ »Blue Moon« weit weniger eindrucksvoll. Das Spiel hatte nicht mehr die Spannung der anderen Begegnungen in dieser Gruppe – Dortmund konnte bereits Ajax Amsterdam und Real Madrid bezwingen, während Man City schon fast draußen war. Aber es hat wirklich Spaß gemacht, das großartige Team von Jürgen Klopp hier live zu sehen, das das Spiel knapp, aber verdient mit einem Tor Vorsprung gewonnen hat. Auf unserem Weg zum Stadion erinnerte mich Benedikt Stampa daran, dass Dortmund für drei Dinge bekannt ist: Bier, Musik und Fußball. Nachdem ich die ersten beiden bei meinen sechs vorherigen Besuchen mit dem CBSO im Konzerthaus erfahren durfte (wenn auch normalerweise nicht in der Reihenfolge), war es mir eine große Freude, das Trio komplettieren zu können. Danke Benedikt, danke BVB! Jetzt habe ich eine weitere Mannschaft, die ich in der Champions League unterstützen kann – besonders, wenn es gegen Manchester United geht... Stephen Maddock Chief Executive, CBSO

editorial 03


Fr 01.03.2013 · 20.00 Uhr

MALEDIVA

Tetta Müller Gesang, Dialoge, Bühnenbild, Lo Malinke Gesang, Florian Ludewig Musik, Arrangements

Dialoge, Liedtexte,

Mit ihrem neuen Programm »Pyjama Party« gehen die Großmeister des gehobenen Ehekrachs in die nächste Runde.

04 einblick


06 interview

03 editorial

Going wild

04 einblick

Ray Chen und der verheißungsvolle »Junge Wilde«-Titel 05 inhalt

10 titel 26 augenblick

Süßer Sirenensang

Zwischen Kiez und Klassik: die junge Sängerin Anna Prohaska

28 briefe

14 meisterpianisten

29 ausblick I rätsel I impressum

Geläuterter Revoluzzer?

30 haus und verkauf

Ivo Pogorelich provoziert auch nach seiner wilden Zeit mit genialischen Interpretationen

17 orchesterzyklus

Musik weitertragen

Die Geigerin Julia Fischer übernimmt Verantwortung für Instrumentalstudenten

20 pop-abo

Seife trifft Haut

Als Soap& Skin geht Anja Plaschg ihrem Publikum mit herzzerreißender Musik nah

22 kammermusik

Doppelagent

Jörg Widmann ist als Klarinettist und Komponist auf den Konzertbühnen präsent

24 cabaret + chanson

Hojotoho! FOTOS: ROBERT RECKER, CHRIS DUNLOP, EVELYN PLASCHG, MIGUEL PEÑALVER

Die Blechbläser von Mnozil Brass gratulieren Wagner gut gelaunt zum 200.

25 mco residenz nrw

Hungriger Allesfresser

Dirigent Pablo Heras-Casado nimmt Musik, wie sie kommt: heute im historischinformierten Barockensemble, morgen romantisch mit großem Orchester

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GOING WILD

Ray Chen, Sie haben schon sehr viel von der Welt gesehen ... Ja, als ich vier Monate alt war, sind meine Eltern von Taiwan nach Australien gezogen. Dort bin ich aufgewachsen und für meine musikalische Ausbildung dann mit 16 in die USA gegangen. Am Curtis Institute habe ich im Mai 2010 den Abschluss gemacht. Philadelphia ist heute meine »Base«, mein Hauptwohnsitz.

Seinen ersten, nicht-öffentlichen Dortmunder Auftritt hat Ray Chen im letzten April bei der Jahrespressekonferenz des Konzerthauses bestritten. Als Repräsentant der inzwischen dritten Generation der Erfolgsreihe gab er hierbei einen kleinen Vorgeschmack davon, wie »Junge Wilde« ab der Konzertsaison 2012 |13 klingen: natürlich wieder ein wenig wild. Etwas zahmer gibt sich der in Taiwan geborene, in Australien aufgewachsene und heute in den USA lebende 23-jährige Geiger und »ECHO Klassik«-Gewinner als bester Nachwuchskünstler 2011 glücklicherweise im Interview im Hotel. Er erzählt uns von seinem Weg zur Musik, seiner Ausbildung mit der Suzuki-Methode, darüber, wie er den vielversprechenden Titel »young and wild« zunächst missverstanden hat, und seinen Wunsch, die eigene Liebe zur Musik an noch Jüngere weiterzugeben. Außerdem spricht er über sein erstes »Junge Wilde«-Konzert: Ein roter Faden zieht sich durch sein Programm, wenn er am 19. Februar 2013 Werke von Bach, Franck, Ysaÿe und Saint-Saëns spielt.

Nochmal schnell zurück: Wie haben Sie die Violine als Ihr Instrument gefunden? Ich fing mit vier Jahren an, Musik zu machen. Zunächst war es nur ein Hobby. Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass es eine Spielzeuggitarre gab, auf der ich gerne spielte, und eines Tages klemmte ich sie unter mein Kinn und tat mit Essstäbchen so, als würde ich geigen. Ich wollte also unbedingt dieses Instrument lernen. Danach erhielt ich Unterricht, zunächst nach der Suzuki-Methode bei einer großartigen Familie von Lehrern: Die Mutter erteilte Geigenunterricht für Anfänger, die jüngere Tochter für Fortgeschrittene und der Vater übernahm die Flöten- und Klavierschüler. Jeden Samstag verwandelte sich das Haus in eine Musikschule. Es gab nur Gruppenunterricht und deshalb waren überall Kinder. Schätzen Sie die Methode? Als ich so jung war, fand ich das sehr faszinierend. Ich versuchte, jede Woche ein neues Stück vor meinen Mitschülern aufzuführen. So hatte ich immer ein Ziel vor Augen. Das Wichtigste, was ich dort lernte, war Musik zu genießen. Es gibt andere Methoden, die wesentlicher strenger sind, bei denen man Übungen und Tonleitern spielen muss. Ich habe von alledem nichts gemacht, sondern mehr oder weniger gespielt, worauf ich Lust hatte. Man benutzt anfangs mehr das Gehör, um das Instrument zu lernen. Man fühlt die Musik. Es gibt nicht so viele Regeln, man tut es einfach. Aber heute spielen Sie natürlich Stücke von Paganini und Ysaÿe mit einem enormen technischen Anspruch... Als ich 13 Jahre alt war, habe ich die »Australian National Youth Concerto Competition« gewonnen. Das bedeutete eine große Motivation für mich, und zum ersten Mal dachte ich daran, dass es mit einer Karriere tatsächlich funktionieren könnte. Ich wechselte den Lehrer, der mir sofort sagte, dass meine technischen Grundlagen furchtbar seien. Also ging ich die Sache mit äußerster Disziplin an. Ich lebte damals in Brisbane und mein Geigenlehrer in Sidney. Sidney ist eine Flugstunde von Brisbane entfernt.

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Di 19.02. 2013 · 19.00 Uhr

RAY CHEN

1989 in Taiwan geboren, als Ray vier Monate alt ist, ziehen die Eltern nach Australien Beginn des Studiums am Curtis Institute of Music in Boston im Alter von 16 Jahren Gewinner des »Yehudi Menuhin Wettbewerbs« (2008) und des »Concours Reine Elisabeth« (2009)

Ich nahm jede zweite Woche Unterricht, und an diesem Punkt muss ich meinen Eltern für ihre Unterstützung wirklich dankbar sein. Nachdem ich zwei Jahre dort studiert hatte, spielte ich am Curtis Institute vor und wurde aufgenommen. Wie fühlen Sie sich, als ein Australier, der in den USA lebt? Ich fühle mich dort zu Hause, wo Menschen es zum Zuhause machen. Dort, wo meine Eltern sind, wo meine Familie ist. Ich habe jetzt ein Zuhause in Philadelphia, das ich mir dort geschaffen habe. Es ist natürlich nicht so einfach, aber es gibt Dinge, die helfen: Internet, Social Media, E-Mail, Skype... Ich glaube, all das lässt die Welt näher zusammenrücken. Und Ihr Entschluss »Junger Wilder« am Konzerthaus zu werden? Ich erhielt eine E-Mail von meiner Managerin mit der Nachricht über das Angebot. Im Englischen benutzt man den Begriff »young and wild« nicht sehr oft, und das erste, woran ich dachte, war etwas wie: »Girls Gone Wild«, also etwas total Verrücktes. Als ich dann die Liste ehemaliger »Junger Wilder« sah, war mein Eindruck einfach nur »Wow!« Schließlich las ich weiter, um die Philosophie hinter dem Konzept zu verstehen, und sie ist für mich die gleiche: Klassische Musik einer größeren Hörerschaft näher zu bringen und mit dem Vorurteil aufzuräumen, dass diese Musik langweilig und altmodisch sei. Und ich dachte: Das ist genau das, was ich auch will. Super, wir verstehen uns. »Junger Wilder« zu sein heißt auch, Schulen in der Nähe zu besuchen ... Ja, ich mache das sehr oft in den USA. Wir nennen das »outreach«. Manche Leute glauben, ein Meisterkurs sei ein »outreach«, was es auch irgendwie ist, aber wir reden ja darüber in Schulen zu gehen und eine Stunde lang mit den Kindern zu musizieren. Ich finde das wesentlich schwerer. Man kann sich nicht hinter irgendetwas verstecken und manchen Künstlern ist das unangenehm. Ich mag es sehr – ich glaube, Kinder lernen hierbei etwas über Disziplin, Üben, Zeitmanagement, Verantwortungsbewusstsein, wie es ist, ein Instrument zu besitzen. Und über soziale Kompetenz: Spielen im Ensemble ist Teamwork. Musizieren bringt all diese Dinge mit sich. Wir investieren sozusagen in die nächste Generation. Wollen Sie uns das Programm Ihres ersten Konzerts noch ein wenig erläutern? Zwischen Bach und Eugène Ysaÿe gibt es eine direkte Verbindung: Die Solo-Sonate Nr. 2 basiert auf Bachs Partita in E-Dur. Sie wird auch »Obsession« genannt, weil das gesamte Stück von dem

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Das Debüt-Album »Virtuoso« mit Werken von Tartini, Bach, Wieniawski und Franck erscheint im Januar 2011. Für die CD erhält Ray Chen den »ECHO Klassik« als bester Nachwuchskünstler. Künstler in der Reihe »Junge Wilde« am KONZERTHAUS DORTMUND von der Spielzeit 2012 | 13 – 2014 | 15 Ray Chen spielt die »Lord Newlands«, eine Violine von Antonio Stradivari aus dem Jahr 1702

Bach’schen Thema und dem »Dies Irae« der Totenmesse durchzogen ist. Ysaÿe übernimmt sozusagen die Rolle eines DJs aus dem 20. Jahrhundert, der beide Themen zusammenmixt. Nach Bach folgt die Franck-Sonate, die eine Linie zu Ysaÿe herstellt, denn Franck schenkte ihm das Stück als Hochzeitsgeschenk. Für mich ist die Sonate wie ein Lebenszyklus: Der erste Satz stellt die Jugend dar, unschuldig, naiv, sehr zart und süß. Der zweite Satz hat die feurige Energie junger Erwachsener. Satz Nr. 3 ist wesentlich düsterer und trägt das Gefühl des Bedauerns in sich: gewissermaßen die Midlife Crisis. Der Schlusssatz ist der Satz der Akzeptanz, man hat der Vergangenheit vergeben. Schließlich kommen zwei Stücke von Saint-Saëns: die »Havanaise« und Introduction et Rondo Capriccioso. Interessanterweise sind zwar beide vom selben Komponisten, aber absolut unterschiedliche Stücke. Die »Havanaise« – ein Tanz aus Havanna – ist entspannt und gibt einem das Gefühl am Strand zu liegen, mit einer Piña Colada in der Hand, während die »Introduction« wesentlich direkter ist, unvermittelter, beinahe zickig, geziert, also kapriziös. Ich stelle mir immer eine eher strenge, alte, feine, aber fast schon bösartige Dame der High Society vor. Sie war einmal jung, beliebt und sehr leidenschaftlich, aber nun ... Ich meine, man kann sich wirklich seine eigenen Geschichten dazu ausdenken. Das war nur meine. Das Interview führten Jan Boecker und Andreas Meurer.


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SÜSSER SIRENENSANG Sie hat es, das gewisse Etwas, aus dem Stars gemacht sind: Anna Prohaska. Knabenhaft androgyn ihre Silhouette, pechschwarz zerzaust die Locken, die sie meist zum Pferdeschwanz um das blasse Gesicht gebunden hat, aufmüpfig der Blick, wenn sie fröhlich wie ein Kind flapsige Sprüche klopft, dann wieder wissend wie eine alte Seele, wenn die bald Dreißigjährige über ihre zehnjährige Erfahrung auf der Bühne spricht. Halb Göre, halb Frau – die Kritiker sind fasziniert.

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Do 24.01.2013 · 19.00 Uhr

»JUNGE WILDE« Anna Prohaska

Sopran,

Eric Schneider

Klavier

ANNA PROHASKA

Werke von Dowland, Schubert, Szymanowski u. a.

»Anna Prohaska hat eine Aura«, schwärmte die »Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung«. »Es gibt nur wenige Künstler, die so etwas von Anfang an in die Wiege gelegt bekamen.« Und dabei ist noch nicht einmal von ihrer Stimme die Rede, ihrem lyrischen Koloratursopran, der glockenhell und gläsern bis ins Dreigestrichene erklingt, mit dem sie unschuldig schmachten, energisch strahlen und lasziv flirren kann. Überhaupt scheint Prohaskas Verwandlungskunst keine Grenzen zu kennen: Für jeden Stil, ob Händel, Mozart, Verdi, Strawinsky oder Pergolesi findet sie den passenden Tonfall – sei es als fantastisch bösartiges, aus der Welt gefallenes Blondchen in Mozarts »Die Entführung aus dem Serail«, als gewitzte Kammerzofe Despina in Mozarts »Così fan tutte«, mit der sie die »Salzburger Festspiele« 2011 eröffnete, oder unlängst als babylonische Priesterin und Liebesgöttin Inanna in der Uraufführung von Jörg Widmanns Oper »Babylon« an der Bayerischen Staatsoper, deren höchst anspruchsvolle Partie sie zumeist barbusig und überhaupt ziemlich unbekleidet auf der Bühne in stimmlich schwindelerregende Höhen trieb. Ihre phänomenale Darstellung der eitlen, von Ehrgeiz und Machtgier getriebenen Poppea in Händels »Agrippina« wiederum quittiert sie mit dem Spruch: »Da hatte ich gerade neun Arien und fünf Kilometer Rezitative, da war ich ja schon auf der Langstrecke.« Aus der Puste ist sie deswegen nicht gekommen: »Ich bin schon ein ziemliches Bühnentier.« Bisher habe sie großes Glück mit ihren Rollen gehabt, trotz der »ziemlich verschwurbelten Sprache« in »Agrippina«. »Es würde mir schwer fallen, ein kleines Püppchen oder Kammerkätzchen zu spielen, das würde ich vermutlich automatisch ironisieren. Am liebsten spiele ich Rollen mit Bruch oder doppeltem Boden.« Als Mitglied einer berühmten Wiener Musikerfamilie weiß sie, was es heißt, wenn Musik zum Leben wird. 1983 wird sie in Neu-Ulm geboren, als Tochter einer britischen Opernsängerin mit irischen Wurzeln und eines österreichischen Opernregisseurs, der wiederum tschechische Vorfahren hat. »Ein wirklich europäischer Mischmasch.« Und ein musikalischer obendrein, denn bereits ihr Großvater Felix Prohaska war Dirigent und ihr Urgroßvater Komponist. Auch ihr älterer Bruder Daniel ist Musiker geworden. Anna Prohaska wuchs in Wien auf und zog als Zehnjährige nach Berlin. Heute liebt sie die Stadt mit ihrer »riesigen Subkulturszene« und hat mehr als nur einen Koffer in Berlin stehen. Schließlich lebt sie seit neunzehn Jahren hier und kann, neben den sechs Sprachen, die sie ohnehin

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beherrscht, auch richtig gut »berlinern«, wenn es darauf ankommt. Doch damals war das wie ein kleiner Kulturschock: »Während wir in Wien so altklug rumphilosophiert haben, ging es in Berlin direkt zur Sache. Hier hatte ich meine erste Schulprügelei.« In der Pubertät entdeckte sie nicht nur den Berliner Kiez, die Gruftclubs und Gothics, sondern auch, dass sie eine Stimme hatte. Sie nahm zunächst privaten Unterricht bei Eberhard Kloke, der sie darauf trimmte, zwischen »den Genres hin- und herzuwechseln, zwischen Lied und Oper, alter und moderner Musik« – eine Vielseitigkeit, von der sie heute als etablierte Sängerin sehr profitiert. An der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin begann sie parallel zum Gymnasium eine Gesangausbildung unter anderem bei Thomas Quasthoff, der sie seine »Musterschülerin« nannte und ihr bei der Abschlussprüfung eine glatte Eins gab. Dies, so heißt es, habe er in seiner langjährigen Professorenlaufbahn nie getan. Noch während des Gesangsstudiums 2002 bekam sie ihr erstes großes Engagement an der Komischen Oper Berlin. 2006 /07 holte Daniel Barenboim sie ins Ensemble der Berliner Staatsoper. Seitdem singt sie regelmäßig bei den »Salzburger Festspielen«, hat unter anderem mit Christoph Schlingensief, Sir Simon Rattle, Harry Kupfer, Claudio Abbado, Mariss Jansons und Pierre Boulez gearbeitet. Ein Sängerleben verlangt Disziplin. Das weiß sie. Gerne würde sie mehr ins Theater, ins Kino


FOTOS: PATRICK WALTER / DG

und in Kneipen oder zum Tanzen gehen. Doch Zigarettenrauch und Alkohol sind Gift für ihre Stimmbänder. Richtig entspannen wird sie »eigentlich erst im Ruhestand« können, auch die zwei Wochen Urlaub reichten nach einer Opernsaison nicht aus, um die Stimme zu schonen: »Für Sänger müssen es mindestens drei oder vier Wochen sein.« Von ihrem Vater, dem Regisseur, weiß sie ferner, dass Geduld und Zähigkeit zur Begabung eines Künstlers gehören: »Theater besteht auch aus Warten, besteht aus unwegsamen Bedingungen, dass die Schuhe nicht richtig passen, und dass man dann stolpert, und dann muss man sich da wieder kümmern.« Lampenfieber plagt sie meist fünf Minuten vor dem Auftritt. »Oh Gott, wäre ich doch Sekretärin geworden!«, denkt sie sich dann und macht doch weiter. Schließlich hat sie schon immer von einem Leben auf der Bühne geträumt. Dennoch bleibt eine Sehnsucht: »Eine CD mit einer Metal-Band aufzunehmen, bei der ich wirklich mit meinem Operngesang oder auch mit einer experimentellen Gesangsart dabei bin.« Das Coverbild ihres Debütalbums »Sirène«, dessen Programm sie auch in Dortmund präsentiert, kommentiert sie gewohnt lakonisch. Ja, räumt sie ein, das Albumcover sei von der Kritik als »softpornografisch« bezeichnet worden, weil sie sich auf der Fotostrecke des Booklets nackt in Satinlaken räkelt und blütenumkränzt in der Badewanne liegt. Doch: »Auf der CD geht es um Meerjungfrauen, da kann ich keinen Kartoffelsack tragen.« Für den Auftritt im KONZERTHAUS DORTMUND, soviel kann man verraten, ist allerdings Kleidung geplant.

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GELÄUTERTER REVOLUZZER? Sa 02.03.2013 · 20.00 Uhr

ORCHESTRE

Myung-Whun Chung Dirigent, Ivo Pogorelich Klavier

PHILHARMONIQUE Werke von Chopin und Mahler

DE RADIO FRANCE

Ein schräger Vogel? Ein Gegen-den-Strich-bürstender Musiker? Wie oft hat man bereits versucht, Ivo Pogorelich mit Etiketten zu versehen – und ist dabei im Grunde stets gescheitert.

FOTO: ANTONIO D’AMATO

Der »Spiegel« sah in Ivo Pogorelich einst »den Yuppie in hautengem Leder mit laszivem Gehabe«, die »Welt« mutmaßte im Jahr 2006: »Dorian Gray ist erwachsen geworden.« Ivo Pogorelich zählt zu den wenigen Pianisten, die für sich verbuchen können, mit ihrem Klavierspiel zu Ruhm gekommen zu sein – mit allen Risiken und Nebenwirkungen. Doch der Reihe nach: In Pogorelichs Familie ist Musik allgegenwärtig, denn der Vater ist Kontrabassist. Pogorelich kommt im Oktober 1958 in Belgrad zur Welt; mit elf Jahren wird er seiner pianistischen Ausbildung wegen nach Moskau geschickt, wo er ein Jahrzehnt lang lernt und am berühmten TschaikowskyKonservatorium studiert. Er wird Schüler seiner späteren Ehefrau. Die ist 21 Jahre älter, heißt Aliza Kezeradze und wird zunehmend zu seinem Lebenselixier. Als sie 1996 stirbt und Pogorelich selbst gesundheitlich angeschlagen ist, steht sein Werdegang auf der Kippe. Er zieht sich von der Bühne zurück und scheint ihr auf immer Adieu sagen zu wollen. Ihn zieht es in die Schweiz. Als sei sein Leben einem Roman von Hermann Hesse entsprungen, wandert er drei Jahre lang durch die Berge, bevor er, »geläutert, schnörkellos, zielsicher« (»Süddeutsche Zeitung«) in den Konzertzirkus zurückkehrt. Seine Popularität befeuert hat sein Gastspiel beim Warschauer Chopin-Wettbewerb im Jahr 1980. Pogorelich landet spektakulär auf dem letzten Platz der Vorfinalrunde, zieht sich aber die Begeisterung einer Jurorin zu. Die heißt Martha Argerich, bricht seinetwegen einen Aufsehen erregenden Krach mit den anderen Jury-Mitgliedern vom Zaun und adelt Pogorelich mit den Worten: »Er ist ein Genie!« – ein Ausruf, der sich wie ein Lauffeuer in der musikalischen Welt verbreitet und Pogorelich schlagartig berühmt macht. Seine Begabung, seine gute Ausbildung, einige provokante Äußerungen sowie sein unwidersprochenes Image als Paradiesvogel tragen zur rasanten Entwicklung bei. Schräg ist er bis heute geblieben. Er entwirft, wie es heißt, aus Spaß Juwelen und hat an Mira, einem kleinen Schoßhündchen, Halt gefunden. Ihm widerfahren immer wieder die seltsamsten Dinge. So überlebte er vor ein paar Jahren einen Hotelbrand, weil er bei eisigen minus 17 Grad nackt im 13. Stock auf einem schmalen Mauervorsprung um das halbe Gebäude herumbalancierte. Tagespresse und sogar CNN berichteten ...

meisterpianisten 15


WEITERE MEISTERPIANISTEN IM KONZERTHAUS

Sa 26.01.2013 · 20.00 Uhr

KLAVIERABEND ARCADI VOLODOS Werke von Schubert, Brahms und Liszt Mo 28.01.2013 · 20.00 Uhr

PIERRE-LAURENT AIMARD Thomas Zehetmair Violine Werke von Mozart, Beethoven, Crumb, Webern und Bartók Mi 27.02.2013 · 20.00 Uhr Christiane Oelze Sopran, Pierre-Laurent Aimard Klavier Werke von Schumann, Debussy und Messiaen

Pogorelich hat früh mit großen Namen musiziert – als Solist, nicht als Kammermusiker. Begünstigt wurde seine Laufbahn dadurch, dass sein Aufstieg nahezu zeitgleich mit dem der CD verlief. So sind einige wenige Konzerteinspielungen dokumentiert, etwa das erste Tschaikowsky-Konzert oder das zweite von Chopin, eine Produktion, an die sich Pogorelich noch Jahre später in einem Zeitungsinterview erinnerte: »Gegen Ende der Aufnahme hielt plötzlich – genau dreizehn Sekunden vor Ende des letzten Satzes – eine Frau eine Uhr hoch und ließ abbrechen. Ich bin furchtbar wütend geworden, habe geschrien, wer sind Sie, dass Sie so etwas wagen? Verlassen Sie sofort den Saal, ich will sie nicht mehr sehen! Sogar Claudio [Abbado] hat ganz ängstlich geschaut.« Heute spielt Pogorelich nur noch selten mit Orchestern: »Es langweilt mich«, lautet seine lapidare Begründung. Stattdessen hat er in seinen Rückzugs-Jahren lieber Spanisch gelernt, sogar spanische Gedichte geschrieben. Er hat an seiner Technik gefeilt und »sehr viel gelernt, was nie öffentlich zu hören war«. Schade eigentlich. Denn außer einigen frühen Aufnahmen beim deutschen Gelblabel ist sein Klavierspiel nicht mehr auf Tonträger festgehalten worden. Zu gern wüsste man, wenn man es nicht live erleben kann, wie er heute Chopin-Préludes angeht, wie er Beethovens letzter Klaviersonate begegnet und ob er immer noch so exzentrische Tempi wählt. Er hat Scarlatti gespielt und Bach, aufwühlenden Ravel und versunkenen späten Brahms. Sein Mozart war von einem so willkürlichen Umgang mit der Rhythmik geprägt, dass man sich fragte, welches Stück er überhaupt spiele. Doch statt weiter den pianistischen Revoluzzer zu spielen, kümmert sich Pogorelich frühzeitig um den musikalischen Nachwuchs. Mitte der 1980er-Jahre gründet er in Kroatien eine Stiftung zur Förderung junger einheimischer Talente. Im Dezember 1993 gründete er in Kalifornien einen Wettbewerb, der Pianisten eine solistische Ausbildung auf höchster Ebene garantieren soll. Auch hat er, nach mehrjähriger Pause, im Sommer 2003 sein Sommermusikfestival in Bad Wörishofen wieder aufleben lassen und eine Stiftung gegründet, um jungen Musikern mittels Benefizkonzerten und Spenden zu helfen, Konzerte zu geben und Meisterklassen besuchen zu können. Dass Pogorelich wie erwähnt nur noch selten mit Orchestern spielt, lässt die Fans auch auf Ausnahmen hoffen. In Dortmund ergibt sich die Gelegenheit mit dem Orchestre Philharmonique de Radio France unter Myung-Whun Chung.

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MUSIK WEITERTRAGEN

Julia Fischer stellt sich in vielerlei Hinsicht in den Dienst der Musik. Sie ist mit ihrer Geige auf den großen Konzertpodien der Welt zu Gast, tritt professionell als Pianistin auf und ist eine begeisterte Pädagogin.

Es gibt so bestimmte Sätze, die finden sich in fast jeder Künstlerbiografie, etwa: »Nach Studien bei Sergej Ossipenko im Konservatorium in Rostow am Don wurde Ralf Nattkemper bei einem Klavierwettbewerb auf Anna Vinnitskaya aufmerksam und lud sie an die Hochschule für Musik und Theater Hamburg ein. Dort wurde sie ab Oktober 2002 bei Evgeni Koroliov ausgebildet.« Oder: »Nicolas Altstaedt gehörte zu den letzten Schülern Boris Pergamenschikows.« Probieren Sie es selbst mal aus, Sie müssen nur einige Programmhefte durchblättern. Der Informationsgehalt solcher Sätze ist manches Mal zugegebenermaßen eher gering. Den Pianisten Sergej Ossipenko aus Rostow am Don beispielsweise kennt außerhalb von Russland niemand. Dann aber gibt es Namen, die einen aufhorchen lassen. Boris Pergamenschikow? Das ist doch der legendäre Cellist des letzten Jahrhunderts. So ein Lehrer ruft natürlich gewisse Erwartungen an den Musiker Nicolas Altstaedt hervor. Auch die Biografie des Geigers Andreas Janke kann einen derartigen Satz vorweisen: Er studierte bei Prof. Julia Fischer. Jetzt ist er Konzert-

meister des Tonhalle-Orchesters Zürich und öfter mal als Kammermusikpartner seiner ehemaligen Professorin zu erleben. Die Besonderheit an dieser Konstellation: Es gibt keinen Altersunterschied zwischen den Musikern, beide sind 1983 geboren. Allerdings ist die Karriere von Julia Fischer etwas anders verlaufen. Seit frühester Kindheit gibt sie auf der ganzen Welt Konzerte, spielt mit ausgezeichneten Musikerkollegen – und darf sich seit 2006 Professorin nennen, damals die jüngste in Deutschland. Geplant war das nicht. Julia Fischer legt viel Wert darauf, nicht zu viele Konzerte im Jahr zu geben. Sie möchte unbedingt vermeiden, dass die künstlerische Qualität leidet. Als aber Thomas Rietschel, der Präsident der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt, sie nach einem Meisterkurs fragte, ob sie sich vorstellen könne, auch weiterhin in Frankfurt zu unterrichten, sagte sie sofort zu. In Julia Fischers Familie gibt es viele Lehrer, ihre eigene Mutter, eine ausgebildete Pianistin, gab ihr Klavierunterricht. Noch heute spricht die Geigerin mit der pädagogischen Neigung gern über die guten Lehrer und Lehrerinnen, die sie

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Sa 09.03.2013 · 20.00 Uhr

TONHALLE-

David Zinman Dirigent, Julia Fischer Violine

ORCHESTER

Werke von Berlioz, Dvorˇák und Tschaikowsky

FOTO: UWE ARENS / DECCA

ZÜRICH

selbst hatte. Eine ganz besondere ist Ana Chumachenco, von der sie ab ihrem neunten Lebensjahr unterrichtet wurde. Die in Padua geborene und dann in Argentinien aufgewachsene Geigerin gehört zu jenen Instrumentalisten, die ihre ganz persönliche Erfüllung im Unterrichten gefunden haben. Aus ihrer Klasse sind viele jetzige Geigen-Stars hervorgegangen, neben Julia Fischer auch Arabella Steinbacher und Veronika Eberle. Julia Fischer ist allerdings die einzige, die nun selbst unterrichtet – seit einem Jahr zusätzlich an der Hochschule für Musik und Theater in ihrer Heimatstadt München, als Kollegin ihrer früheren Lehrerin Ana Chumachenco. Ein guter Musiker ist nicht automatisch auch ein guter Dozent. Sein Wissen und Können weiterzugeben ist gerade im künstlerischen Bereich gar nicht so leicht. Wer musiziert, gibt viel von sich preis. Das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler muss also gut sein, denn es ist immer auch ein sehr intimes. In einem Interview erklärte Julia Fischer vor fünf Jahren, am Beginn ihrer Professorenkarriere: »Ich weiß über meine Schüler, über ihr inneres Leben einfach sehr, sehr viel. Es ist also eine große Vertrauenssache.« Und eine große Verantwortung, die nicht jeder auf sich nehmen möchte. Davor hat Julia Fischer aber keine Angst. Sie sieht es eher als Pflicht,

das weiterzugeben, was sie selber durch Lehrer wie Ana Chumachenco erfahren durfte. Dabei interessiert sich Julia Fischer nicht nur für angehende professionelle Musiker. Bei den Musikferien am Starnberger See, für die sie den Posten der Schirmherrin übernommen hat, gibt es Unterricht für Musiker aller Alters- und Niveaustufen, dazu Vorträge über Musik, lustige Orchesterabende und einfach das musikalische Umfeld, das Julia Fischer selbst so schätzt. Genau das vermittelt sie ebenfalls bei dem bundesweit bekannten Projekt »Rhapsody in School«, welches vom Pianisten Lars Vogt initiiert wurde. Kinder, die mit Musik absolut nichts zu tun haben, bekommen von der Geigerin Julia Fischer Besuch in der Schule. Und danach vielleicht auch Lust, selbst Geige spielen zu lernen. Andreas Janke ist jetzt übrigens ebenfalls Dozent. Bei den schweizerischen »Music Masters« unterrichtet er junge Musiker und Musikerinnen, die kurz vor Aufnahmeprüfungen an Hochschulen stehen. Und wenn Sie das nächste Mal solche Sätze wie »studierte bei« im Programmheft lesen und nichts mit den aufgezählten Personen anfangen können: Sie waren bestimmt sehr gute Lehrer. Denn sonst würden sie nicht in der Biografie stehen.

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SEIFE TRIFFT HAUT Fr 08.03.2013 · 20.00 Uhr

SOAP& SKIN

Anja Plaschg Gesang, Klavier, Kammermusik-Ensemble

WITH ENSEMBLE

FOTO: MARCO PRENNINGER

Akustik-Pop im Konzerthaus

Anja Plaschg verließ das sprichwörtliche Kuhkaff mit dem bäuerlichen Betrieb ihrer Eltern früh. Schon vor ihrem 18. Geburtstag begann sie ein Kunststudium, das ihr aber im Grunde nur als Gelegenheit diente, der Musik nachzugehen. Ihre Songs entwickeln eine Sogwirkung, der man sich einfach nicht entziehen kann – echt, wunderschön und doch kaum zum Aushalten. Verständlich, dass sich viele für die Hintergründe ihrer Musik interessieren. Doch das ist schwierig. In Interviews schweigt sie manchmal so lange, dass sie unbequeme Fragen praktischerweise vergisst. Dann wieder reagiert sie nur mit einem Schmollmund oder einer Geste. Warum sie und ihre Musik so eine Traurigkeit umgibt, wird sie immer wieder gefragt. Eine Antwort gibt es auch auf diese Frage nicht, ihr Kommentar vermittelt aber vielleicht eine Idee davon, wie tief die Musikerin in ihrer Welt steckt, wie eng die Arbeit auch mit ihrer Persönlichkeit

Anja Plaschg ist Soap & Skin. Soviel steht jedenfalls fest, auch wenn die 22-jährige Österreicherin sonst eher geheimnisvoll wirkt.

verknüpft ist: »Ich kann nur versuchen, als Anja Plaschg intellektuell darüber zu reflektieren, für Soap & Skin ist das in einer Phase des Schaffens total unmöglich.« Eine Erklärung für ihre düstere Ausstrahlung – nicht ganz ernst gemeint, aber sie passt einfach wunderbar ins Bild – gibt es noch: Anja Plaschg kam tatsächlich mit einem Loch im Herzen zur Welt. Das ist inzwischen angeblich verheilt, obwohl man das nicht so ganz glauben mag. Es sind dramatische, melancholische Stücke, in denen sie die Erfahrung ihrer klassischen Klavierund Geigenausbildung mit elektronischen Effekten kombiniert. Statische Klavierakkorde und ätherischer Gesang treffen in ihrer Musik mitunter auf harte Elektro-Effekte. Aus zwei stofflich unterschiedlichen Elementen, die in der Anwendung aufeinandertreffen, hat Anja Plaschg deshalb auch ihren Künstlernamen zusammengesetzt: Soap&Skin. Seife trifft Haut.

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DOPPELAGENT Mi 13.02.2013 · 20.00 Uhr

TRIO WIDMANN Jörg Widmann Klarinette, Antoine Tamestit Francesco Piemontesi Klavier

Viola,

TAMESTIT

Werke von Bruch, Kurtág, Schumann, Mozart und Widmann

PIEMONTESI

»Komponieren ist Ordnung ins Chaos bringen – oder Chaos in die Ordnung bringen.« So beschreibt der Komponist und Klarinettist Jörg Widmann seinen Schaffensprozess, an dessen Ende oft hoch komplexe, aber durchdachte Werke stehen. Komponierende Kinder – da denkt unsereins wohl zuerst an »Wunderkinder« wie Mozart und Mendelssohn oder auch an Bach und Beethoven. Doch auch in der heutigen Zeit gibt es Beispiele dafür. Warum aber beginnt ein Junge zu komponieren, bevor er fehlerfrei schreiben kann? Im Fall von Jörg Widmann war es ganz einfach: Er improvisierte gerne mit seiner Klarinette und bedauerte, sich am nächsten Tag nicht mehr an die Improvisation des Vortags erinnern zu können. Daher begann er, seine Einfälle aufzuschreiben. Diese Beschäftigung wurde bald mehr als nur eine Gedächtnisstütze und Widmann verfolgte seine Klarinetten- und Kompositionsausbildung – letztere bei Komponisten wie Hans Werner Henze oder Wolfgang Rihm – parallel.

Widmanns Werke entstehen oft nachts, auf Zugfahrten oder Langstreckenflügen (zur Verwunderung seiner Sitznachbarn). Nur so ist der Umfang seines Œuvres überhaupt erklärlich: 70 Titel aus 20 Jahren umfasst die Liste veröffentlichter Kompositionen bei seinem Verlag. Das zweite Werk in dieser Chronologie ist die Fantasie für Klarinette solo von 1993, die eine spannende Begegnung im Konzerthaus verspricht, wenn der heute 39-jährige Klarinettist mit dem 20-jährigen Komponisten über dieses Werk in einen Dialog tritt.

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FOTO: FELIX BROEDE

Noch heute führt er ein Doppelleben als Komponist und Klarinettist: Nicht nur hält Widmann an der Musikhochschule Freiburg Professuren in beiden Fachbereichen, er sucht auch nach Projekten, die es ihm erlauben, in Doppelfunktion aufzutreten – sei es als Interpret eigener Werke oder als Komponist und Interpret fremder Werke innerhalb eines Konzerts, bis hin zu einem Projekt, bei dem er Dirigent, Solist und Komponist eines Werks war. Dies allerdings führte ihn an seine physischen Grenzen. Grenzüberschreitung ist auch in Widmanns Kompositionen eine Konstante, die er Interpreten zumutet, wenn er beispielsweise gezielt Atem- oder Bogenlängen ignoriert.


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HOJOTOHO! Sa 16.02.2013 · 20.00 Uhr

MNOZIL BRASS Philippe Arlaud Regie Wagner zum 200.

Die sieben Blechbläser von Mnozil Brass blasen zum Angriff auf Wagner. Sie drehen, wenden oder schütteln die Werke des Jubilars und teilen die Bühne mit Gaststars wie dem lieben Schwan oder Ludwig II. In der Wiener Innenstadt, im musikalischen Herzen Wiens lag und liegt das Gasthaus Mnozil. Direkt gegenüber der Musikhochschule. Ein Segen für Musikstudenten, insbesondere für die Blechbläser, denen ein besonderes Interesse auf diesem Gebiet nachgesagt wird. Es verwundert also nicht, dass sich bei Josef Mnozil im Jahre 1992 sieben junge Blechbläser zu regelmäßigen Musikantenstammtischen zusammenfanden. Aus klassischer Volksmusik wurde bei diesen Treffen bald angewandte Blechmusik aus Schlager, Jazz, Pop, Oper und Operette, grundsätzlich ohne Noten gespielt und geeignet für alle Lebenslagen.

Zum 200. Geburtstag Richard Wagners bringen Mnozil Brass und der bekannte »Hügelregisseur« Philippe Arlaud eine Oper auf die Bühne, die die Musiker auch als Schauspieler und Tänzer glänzen lässt. So wie Wagner einst die romantische Oper erneuert und als Gesamtkunstwerk aus Musik, Libretto und Regieanweisungen etabliert hat, haben sich Arlaud und Mnozil Brass ein revolutionäres Gesamtkunstwerk aus Blech, Tanz und Komik vorgenommen. Die sieben Musiker werden die Wagner’sche Schwere mit großer Leichtigkeit auf die Bühne blasen und ihre Ventile dabei trotzdem mit der für Wagner typischen Leidenschaft glühen lassen.

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FOTO: TIBOR BOZI

Klaviere & Flügel im Konzerthaus


HUNGRIGER ALLESFRESSER Fr 22.02.2013 · 20.00 Uhr

SINFONIE IN BLAU MCO Academy: Mahler Chamber Orchestra und Musiker des Orchesterzentrum | NRW, Pablo Heras-Casado Dirigent, Andreas Brantelid Violoncello Werke von Dutilleux und Berlioz

Ein Sieg beim Dirigierwettbewerb der Lucerne Festival Academy katapultierte Pablo HerasCasado zunächst an die Seite von Pierre Boulez und Peter Eötvös in einer Aufführung von Stockhausens »Gruppen« und anschließend direkt in die Dirigenten-Umlaufbahn. Von dort schwebt er ein, um die MCO Academy 2013 zu leiten. Manchmal entpuppen sich die bösen Überraschungen des Lebens im Nachhinein als glückliche Fügung. Wer weiß, wie die Karriere von Pablo Heras-Casado verlaufen wäre, wenn er wie geplant 2009 Dirigent an der New York City Opera geworden wäre? Er hätte wohl weniger internationale Orchester dirigiert, weniger sinfonisches Repertoire und hätte weniger Zeit gehabt, künstlerischen Zusammenhängen nachzuspüren. Und die sind dem 34-jährigen Spanier ganz besonders wichtig: Als studierter Kunstwissenschaftler, der das Dirigieren »nur« autodidaktisch und später in Meisterkursen gelernt hat, ist die Nähe zur Bildenden Kunst und Architektur ein wichtiger Fixpunkt. Seinen Beruf vergleicht er daher mit dem eines Malers, der nur seine Technik ändert, nicht aber seine künstlerische Idee, je nachdem, ob er ein Fresko, ein Ölgemälde auf Leinwand oder mit Gouache malt. Ebenso passt ein Dirigent zwar seine Technik dem Repertoire an, je nachdem, ob er nun Bach oder Mahler dirigiert. Immer geht es jedoch darum, die Botschaft des Komponisten

zu entschlüsseln, Strukturen und Klangfarben zu verstehen und sie dem Orchester sowie dem Publikum zu vermitteln. Seine Wurzeln hat Heras-Casado in der Musik der Renaissance: Nachdem er in seiner Jugend in verschiedenen Amateurchören sang, gründete er mit 17 Jahren sein eigenes A-cappella-Ensemble, mit dem er Renaissance-Repertoire einstudierte. Diese Musik bildet für Heras-Casado noch heute die Basis, eine Art Referenz, zu der er spätere Werke in Bezug setzt. Nicht umsonst bezeichnet er sich selbst als Allesfresser, der heute das Freiburger Barockorchester auf historischen Instrumenten, morgen das Concertgebouworkest mit einem romantischen Programm und übermorgen eine Eötvös-Uraufführung mit dem L. A. Philharmonic leiten kann – und bei allen Ensembles umgehend wieder eingeladen wird oder gar feste Positionen angeboten bekommt. Mit den festen Bindungen ist das in dem Alter allerdings so eine Sache: Als Romantiker wartet Heras-Casado noch auf die große Liebe...

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ür kleine Konzertbesucher Wie werden reguläre Konzerte auch für Kinder interessant? Diese Frage stand am Anfang des JekizAngebots, das seit dieser Saison ausgewählte Konzerte auch für Kinder im Alter zwischen 6 und 12 Jahren empfiehlt. Denn natürlich ist es nicht damit getan, eine solche Empfehlung auszusprechen. Kinder, die diese Konzerte besuchen, bekommen deswegen nicht nur eine kostenlose Eintrittskarte, sondern werden insbesondere vor dem Konzert eine halbe Stunde lang auf Besonderheiten des jeweiligen Konzertprogramms eingestimmt. Das funktioniert nicht über einen Vortrag wie bei einer Konzerteinführung für Erwachsene, sondern vor allem über das Sehen, Hören und Selbermachen. So konnten die Kinder, die die Aufführung von Griegs »Peer Gynt« besuchten, vorher ausprobieren, wie wohl ein Troll tanzt und selbst Solveigs Lied singen. Und zum Sonatenabend von Vilde Frang stand nicht die Sonatenhauptsatzform auf dem Programm, sondern die Klangvielfalt der Geige und die Arbeit des Klavierstimmers, dem die Kinder vor Konzertbeginn auf der Bühne noch über die Schulter schauen durften. Freie Plätze gibt es nur noch für das Jekiz-Konzert des Philharmonia Orchestra mit Exklusivkünstler Esa-Pekka Salonen (24.05.2013). Alle Infos unter http://www.konzerthaus-dortmund.de/jekiz.htm.


ernetzungen

Seit der Saison 2012 |13 ist die Caspar Ludwig Opländer Stiftung Förderer der Reihe »Konzertante Oper«. Ein Anliegen der Stiftung ist es, die teils sehr unterschiedlichen Förderprojekte erfolgreich miteinander zu vernetzen. So wurden die von der Opländer-Stiftung geförderten Stipendiaten technischer Studiengänge im Rahmen der Berg-Zeitinsel zur Aufführung des konzertanten »Wozzeck« ins Konzerthaus eingeladen – und bekamen obendrein eine Führung durch den Backstage-Bereich von Intendant Benedikt Stampa. Abgerundet wurde der Abend durch ein Einführungsgespräch und ein gemeinsames Beisammensein nach dem Konzert.

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irigieren und Führen

Ein Aspekt, der sowohl Dirigenten als auch Manager verbindet, sind die verschiedenen Stile des Dirigierens bzw. Führens. So fand unter diesem Motto nun bereits das dritte Projekt in Zusammenarbeit mit Kunden und Mitarbeitern des RWE-Konzerns statt – dieses Mal eingebunden in die »Zeitinsel Alban Berg«. Um die Verbindung zwischen Künstlerpersönlichkeiten wie Esa-Pekka Salonen und anderen Führungskräften auszuloten, hatten letztere die Gelegenheit, einem umfassenden Workshop beizuwohnen: Zunächst besuchten sie die Generalprobe des Philharmonia Orchestra und Frank-Peter Zimmermanns unter Salonen, anschließend folgte ein Gespräch mit Holger Noltze über verschiedene Dirigate, Führungsstile und die anstehenden Werke des Berg-Abends. Krönender Abschluss war ein Treffen mit einigen Musikern des Orchesters, die von ihren Erfahrungen als Mitarbeiter eines Teams berichteten.

usik für alle

Seit mittlerweile zehn Jahren ist das geflügelte Nashorn das Markenzeichen des KONZERTHAUS DORTMUND. Beflügeln kann bekanntermaßen auch Musik – und somit ist das Nashorn, das beschädigt worden war und nun im neuen Glanz erstrahlt, bemalt mit den beliebten »Musik für alle«-Motiven an seinen altbekannten Platz neben dem Haupteingang des Konzerthauses zurückgekehrt. Möglich gemacht wurde dieses Projekt durch die Reinoldigilde, die die neue Skulptur dem Konzerthaus geschenkt hat. Zur Übergabe trafen sich Intendant Benedikt Stampa und Vertreter der Gilde, darunter Obermeister Guido Baranowski.

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Boeckers Bravissima Bartoli Liebe Leserinnen und Leser der hörbar, das ist selbstverständlich Hybris, denn es ist leider nicht »meine« Bartoli. Auch gibt es keine versteckten verbindenden Talente, z. B. das Singen, wovon ich keine Ahnung habe, höchstens – könnten Außenstehende meinen und meint meine Kollegin tatsächlich – das zur Diva. Aber selbst das sticht nicht, weil der natürlichen Cecilia Bartoli alles Gezierte fremd ist. Ende November hat sie mit den Arien des Barockkomponisten und HändelVorläufers Agostino Steffani brilliert und die Titelseite unserer letzten hörbar geschmückt. Wozu diese umständliche Einleitung? Darum: Unser Leser Klaus Stübler ist ganz und gar nicht der Ansicht, dass das Titelfoto ihr zur Zierde gereichte:

Sehr geehrte Damen und Herren, warum haben Sie nur ein Motiv ausgewählt, das den Oberkörper der Sängerin wegen der Spiegelung im unteren Teil wie ein Ei erscheinen lässt, und was sollen die Seifenblasen? Eine Seifenblase am Künstlerinnenhimmel ist die wunderbare Cecilia Bartoli schließlich nicht. Klaus Stübler, Oberhausen

Sehr geehrter Herr Stübler, die Paarung Musiker und Fotos stellt per se ein Reizthema dar, eine Provokation, wenn nicht einen Teufelskreis: Werden Musiker fotografiert, so ist das für sie meist störend, werden sie es nicht, ist es als Zeichen vermeintlicher Missachtung womöglich noch schlimmer. Ein Fotograf, der einmal Herbert von Karajan mit Blitz ablichtete, soll sich eine schallende Ohrfeige eingefangen haben. Andererseits liebte es der Maestro, außer mit genialisch-blitzblanken Musikaufnahmen auch mit ebensolchen Fotos auf den Plattencovers zu erscheinen. Seinem Haus- und Hoffotografen sprach er einmal unbeabsichtigt das größte Kompliment aus mit dem Satz: »Sie haben ja noch gar nicht fotografiert« – während letzterer in der Probe bereits drei Filme verschossen hatte. Unauffälligkeit ist also die Tugend des Konzertfotografen. Heute sind die Spezialisten der Zunft mit meterlangen Teleobjektiven ausgerüstet und mit ziegenfellummantelten Kameragehäusen, welche kaum einen Laut von sich geben – schließlich soll neben dem Künstler auf der Bühne ja auch das Publikum nicht gestört werden. Doch trotz des hochentwickelten Equipments bleibt es ein schwieriges Thema. Ein Dirigent der jüngeren Generation soll nach drei Shootings kein einziges Foto freigegeben haben. Besonders sorgenvolle Agenten bedenken uns mit Auflagen wie: Frau X oder Herrn Y bitte nur von rechts abbilden, das ist die Schokoladenseite. Große Solisten lassen sich die Fotos in der Konzertpause vor der Weitergabe an die Presse vorzeigen – allemal verständlich, schließlich vergisst das Internet einmal Gezeigtes ja bekanntlich nie. Ganz im Ernst: Beim letzten Bartoli-Titel musste auf ein Agenturfoto zurückgegriffen werden, denn meist geben nur solche im Studio entstandenen Fotos die technische Qualität für einen ganzseitigen Coverabdruck her. Frau Bartoli mag nach eigenem Bekunden die aussagelosen Hochglanzporträts nicht so sehr, sie lässt sich nun gern mit thematischem Bezug auf ihre jeweiligen musikalischen Projekte fotografieren. Dennoch haben wir nicht ein Bild gewählt, das sie kahlköpfig als Steffani zeigt oder ähnlich hosenrollenbetont mit Zigarre, sondern eins, das uns wirklich gefiel. Die Geschmäcker sind eben verschieden. Und können Seifenblasen nicht auch für künstlerische Fantasie und Leichtigkeit stehen? Vorsorglich und vielleicht für einen nächsten hörbar-Titel in der kommenden Saison hat unsere Fotografin aber unauffällig neue Aufnahmen gemacht. Cecilia Bartoli, als wirklicher Star und ganz undivenhaft, hat sich davon nicht stören lassen. Denn ein nächstes Mal mit der einzigartigen, wunderbaren und fotogenen Cecilia Bartoli im Konzerthaus wird es bald wieder geben. Versprochen. Bis zum nächsten anregenden Gedankenaustausch grüßt Sie herzlich Ihr Jan Boecker

Kontakt Per Post an: Konzerthaus Dortmund, Stichwort: Leserbrief, Brückstraße 21, 44 135 Dortmund · Per Fax an: 0231- 22 696 155 Per E-Mail an: info@konzerthaus-dortmund.de, Betreff: Leserbrief · Über unser Kontaktformular auf: www.konzerthaus-dortmund.de Wenn Sie wollen, dass Ihre Zuschrift in der hörbar abgedruckt wird, geben Sie uns bitte schriftlich Ihr Einverständnis zur Veröffentlichung. Wir behalten uns zudem vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen.

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Impressum

Ausblick

Herausgeber Konzerthaus Dortmund GmbH Intendant und Geschäftsführer Benedikt Stampa, V.i.S.d.P. Redaktion Dr. Jan Boecker, Marion Daldrup,

MÄRZ 04 2012 13

Katharina Kierig

ANOUSHKA SHANKAR Vier Gesichter einer Künstlerin

Autoren Dr. Jan Boecker, Marion Daldrup,

CHRISTIAN GERHAHER Klarer Blick aus der Distanz

Judith Jordans, Katharina Kierig,

YANNICK NÉZET-SÉGUIN Atmen, singen, elektrisieren

Teresa Pieschacón Raphael,

ANNE-SOPHIE MUTTER Immer erste Geige

Benedikt Stampa, Renske Steen, Christoph Vratz, Nina Willemsen Gestaltung Kristina Erdmann Anzeigenmarketing

Das hörbar-Rätsel

Anne-Katrin Röhm, T 0231-22 696 161 Druck RRD Rhein-Ruhr Druck Gmbh & Co. KG Termin- und Programmänderungen sowie Druckfehler vorbehalten. KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße 21 44135 Dortmund T 0231 - 22 696 0 F 0231 - 22 696 222 info@konzerthaus-dortmund.de www.konzerthaus-dortmund.de www.pop-abo.de Tickethotline

FOTOS: SONJA WERNER, THOMAS RABSCH

T 0231 - 22 696 200

Besuchen Sie uns auf Facebook: www.facebook.com/Konzerthaus. Dortmund www.facebook.com/Popabo

Die gesuchte Künstlerin war bereits zweimal im KONZERTHAUS DORTMUND zu erleben. Als Konzerthausdebüt gab sie mit dem ehemaligen Exklusivkünstler Fazıl Say einen Kammermusikabend, bei dem überwiegend französische Literatur auf dem Programm stand. Ihr ist es zu verdanken, dass ihr Instrument, früher solistisch unterschätzt, das Konzertpodium zurückerobert hat. Eine australische Tageszeitung bezeichnete sie einmal als Steffi Graf auf ihrem Instrument. Im Konzerthaus kann man sie bald mit einem Werk von Carl Maria von Weber solistisch erleben.

Wenn Sie die Lösung wissen, schicken Sie sie uns auf einer Postkarte mit dem Stichwort »hörbar-Rätsel« an: KONZERTHAUS DORTMUND, Judith Jordans, Brückstraße 21, 44135 Dortmund oder per Fax an: 0231- 22 696 159 oder per E-Mail an: judith.jordans@ konzerthaus-dortmund.de Einsendeschluss ist der 18.02.2013. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir fünfmal zwei Freikarten für den Klavierabend mit Martin Stadtfeld am 13.03.2013. Viel Glück! Die Lösung des letzten hörbar-Rätsels: Grigory Sokolov

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Abo- und Einzelkarten: So kommen Sie an Ihre Tickets Galerie Mitte links

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Bitte beachten Sie abweichende Saalpläne in den Reihen Cabaret + Chanson, JAZZnights und Pop-Abo. Bei den Reihen »Junge Wilde«, Zyklus Streichquartett und Orgel im Konzerthaus gibt es einen Einheitspreis. Persönlich Ticketing+ Abonnementberatung, Ludwigstraße / Ecke Reinoldistraße, 44135 Dortmund Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 10.00 bis 18.30 Uhr, Samstag von 11. 00 bis 15.00 Uhr Per Telefon T 0231- 22 696 200 Per Fax F 0231- 22 696 222 Per Post KONZERTHAUS DORTMUND, Vertrieb, Brückstraße 21 44135 Dortmund

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Zahlungsarten Barzahlung und per Kreditkarte (MasterCard, American Express und VISA). Bei Bestellungen bis spätestens zehn Werktage vor der jeweiligen Veranstaltung ist auch eine Zahlung per Lastschrift möglich. Bitte Postlaufzeiten berücksichtigen.

gen Veranstaltung. Die Hörplätze werden an der Abendkasse ausschließlich nach Verfügbarkeit ausgegeben. Anspruch auf Bereitstellung der Hörplätze besteht nicht, eine Reservierung dieser Plätze ist nicht möglich. Je Interessent wird nur eine Karte ausgegeben.

Internet Ticketshop auf www.konzerthaus-dortmund.de

Service für Rollstuhlfahrer Bitte buchen Sie frühzeitig, damit wir Ihre gewünschten Plätze und unseren Extra-Service garantieren können. Falls Sie keine Begleitperson mitbringen, stellen wir Ihnen kostenfrei einen Servicemitarbeiter zur Verfügung.

Abendkasse Die Abendkasse im Foyer des KONZERTHAUS DORTMUND öffnet 90 Minuten vor der jeweili-

nicht möglich. Je Interessent wird nur eine Karte ausgegeben. Gebühren: einem Kartenkauf über das NutzerBei von Hörhilfen KONZERTHAUS Für Nutzer von HörhilfenDORTMUND gibt es eine Induktionsschleife. Um diewerden bei Eigenveranstaltunse zu gen nutzen, müssen Sie dievon eine Servicegebühr Einstellung Ihres Geräts auf »Te10 % vom Grundpreis und eine lefonie« ändern. Moderne GeräSystemgebühr von 1,00 € erte erkennen die InduktionsschleiVersand von fe undhoben. schaltenBei selbstständig aufEinzelkarten kommt eine Versandden Induktionsschleifen-Modus um. pauschale von 2,00 € (bzw. 6,00 € bei Einschreiben) hinzu. AGB Service für Rollstuhlfahrer: Die allgemeinen GeschäftsbeBitte achten Sie darauf, frühzeidingungen des KONZERTHAUS tig zu buchen, damit wir Ihre geDORTMUND können im Tickewünschten Plätze im und unseren ting des Konzerthauses, InterExtra-Service garantieren könnet und in der Saisonbroschüre eingesehen werden. nen. Falls Sie keine Begleitperson mitbringen, stellen wir Ihnen gerne kostenfrei einen unserer Servicemitarbeiter zurVerfügung. Unser Partner für N

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DIE BOTSCHAFTER DES KONZERTHAUS DORTMUND PROF. DR. LUTZ ADERHOLD · AUDALIS KOHLER PUNGE & PARTNER GUIDO BARANOWSKI · DR. ANDREAS BELLMUNT · LILO UND FRANK BÜNTE · BUSCHE VERLAGSGRUPPE · PROF. DR. STEFAN DIETERLE · SUSANNE UND UDO DOLEZYCH · ELMOS SEMICONDUCTOR AG · CHRISTA UND HEINRICH FROMMKNECHT · HITZEGRAD PRINT MEDIEN & SERVICE GMBH · MARTINA UND HANS JÖRG HÜBNER · DR. CARSTEN JAEGER ULRICH JORDAN · HANS-JÖRG KARTHAUS · ANNETTE UND DR. UWE KISZKA · DR. WOLFRAM KIWIT · DR. MARTIN KLEINE · TRAUDL UND WERNER KROH · DR. ALICE L. UND DR. JOCHEN KÜHNER · VERLAG LENSING-WOLFF · DR. EVA UND DR. RAINER LÖB · MAIWALD KLAVIER & FLÜGEL GALERIE · BRIGITTE UND DR. HANS MESSERSCHMIDT · JUTTA UND HANS-HUGO MIEBACH · MVZ PROF. DR. UHLENBROCK & PARTNER · MARGARETE UND AXEL NILL · PANTEL + EINHAUS · STEUERBERATER · PROF. DR. TIDO PARK · PARK WIRTSCHAFTSSTRAFRECHT. · POCO EINRICHTUNGSMÄRKTE INES POHLMANN-FEUERHAKE-FUND UND PETER POHLMANN · BEATRIX POLCHAU · INGE POLCHAU · PREVENT.ON GMBH · ROTKÄPPCHEN PETER JÜLICH GMBH & CO. KG · DR. MARIE-THERES SCHNARRENBERGER-WEITKAMP DR. WOLFGANG SCHRÖDER · ARCHITEKT RALF SCHULTE-LADBECK · BEATE UND DIRK SCHULTE-UEBBING · REINHOLD SEMER · SPIEKER & JAEGER RECHTSANWÄLTE UND NOTARE · ANDREAS SPIELMANN · MARIE ELISE UND DR. HANS STETTER TECHNOLOGIE ZENTRUM DORTMUND · MARIJKE UND SYBE VISSER · HEIDRUN UND DR. HANS VON DEWALL · ASTRID UND ALEXANDER VON SCHWEINITZ · AXEL VOSSCHULTE · PETER WIEGMANN DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.


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