HÖRBAR 03 | 2013|14

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hรถrbar

DAS MAGAZIN DES KONZERTHAUS DORTMUND

JANUAR 03

D AV I D Z I N M A N PARTNER DES KONZERTHAUS DORTMUND

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DER PARTNER

DIE SPONSOREN

DIE PARTNER-STIFTUNG

DIE HAUPTSPONSOREN

So klingt nur Dortmund. DIE FÖRDERER

DIE FÖRDERER


GENERATIONSWECHSEL

TITELFOTO: TOM HALLER FOTO: ACHIM MULTHAUPT

Dirigenten – nie waren sie so wertvoll wie heute. Sie bekleiden den wichtigsten Job, den es in der Musikwelt zu vergeben gibt. Mit dem Musikchef steht und fällt das Ansehen eines Klangkörpers, entscheidet sich das Wohl oder Wehe im Tourneegeschäft. Daher stehen bei einem Dirigentenwechsel immer auch die Reputation und der Marktwert eines Orchesters auf dem Spiel. Spektakuläre Dirigentenwechsel gab es in den letzten Monaten genug. Yannick Nézet-Séguin wurde nach Philadelphia berufen, Andris Nelsons nach Boston und Valery Gergiev als Nachfolger von Lorin Maazel nach München. Die US-amerikanischen Orchester setzen auf die Jugend, wobei sowohl Andris Nelsons als auch Yannick Nézet-Séguin beileibe keine unbekannten Vertreter ihrer Zunft mehr sind. Nicht nur in Dortmund haben sie bereits eine große Fangemeinde, nein, die ganze Musikwelt ist nahezu besessen von ihnen. Valery Gergiev hingegen zählt schon lange zu den festen Größen des internationalen Musiklebens, sein Marktwert ist daher unbestritten. München geht auf Nummer sicher. Ganz anders stellt sich die Lage in Zürich dar. Dort ist David Zinman seit nunmehr 18 Jahren Chef des Tonhalle-Orchesters. In dieser Zeit reifte der Klang-

körper zu einem der führenden Orchester in Europa. Mehr still als fulminant verlief diese Entwicklung. In Dortmund konnten wir uns in den letzten Jahren an dem wundervollen Ensemble begeistern. Nun geht Maestro Zinman mit dem Orchester auf Abschiedstournee. Ab der Saison 2014 /15 wird ein neuer Chef den Stab übernehmen. Ich bin sehr froh, dass wir hier in Dortmund noch einmal die Gelegenheit bekommen, den stillen Star zu erleben. Anders als in Boston, Philadelphia und München ist der Dirigentenwechsel in Zürich ein wahrer Neuanfang. Das Traditionsorchester aus der Schweiz zauberte mit Lionel Bringuier einen in der Musikwelt noch nahezu unbekannten Dirigenten aus dem Hut. Gerade einmal 27 Jahre alt ist der Franzose. Ich hatte die Gelegenheit, sein »Bewerbungskonzert« in Zürich zu erleben – man kann zu dieser mutigen Wahl nur gratulieren. Wir werden den neuen Dirigenten in Dortmund natürlich auch willkommen heißen, freuen uns aber erst einmal auf den Altmeister David Zinman... Ihr Benedikt Stampa Intendant und Geschäftsführer des KONZERTHAUS DORTMUND

editorial 03


Fr 31.01.2014 · 19.00 Uhr

»JUNGE WILDE« – Khatia Buniatishvili

Klavier,

Gvantsa Buniatishvili

Klavier

KHATIA BUNIATISHVILI Werke von Schubert, Rachmaninow, Grainger und Ravel

04 einblick


06 interview

03 editorial

100 Arten den Besen zu rühren

04 einblick

Multiperkussionist Martin Grubinger zeigt harte Arbeit mit Spaßfaktor 05 inhalt

10 titel 26 augenblick

Das Ende einer Ära

Die Abschiedstournee David Zinmans als Chefdirigent des Tonhalle-Orchesters Zürich

28 briefe 29 ausblick I rätsel I impressum

14 streichquartett 30 haus und verkauf

Die lieben Kollegen

Das Emerson String Quartet: ein Team im Dienst der Musik

17 orchesterzyklus

Ein Mahlerianer in Amerika

Michael Tilson Thomas hat mit dem San Francisco Symphony Orchestra seine Wahlverwandten gefunden

20 junge wilde

Der nächste Schritt

Halbzeit für Vilde Frang als Geigerin in der Reihe »Junge Wilde« – ein Update

22 pop

FOTOS: ESTHER HAASE · SONY CLASSICAL, FELIX BROEDE, PRISKA KETTERER, JUSTIN PUMFREY · DECCA

Eisbär unter Palmen

Singer-Songwriter James Vincent McMorrow fühlt sich auf seinem neuen Album post-tropisch

24 klavierabend

Prima la musica

Die sonst eher zurückhaltende Pianistin Mitsuko Uchida wird bei einem Thema energisch: Was wirklich zählt, ist die Musik!

25 jazz

Die Sache mit dem Glück

Der Hamburger Sänger Stefan Gwildis lässt eine frische Brise durch die deutschsprachige Musikszene wehen

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100 ARTEN DEN BESEN ZU RÜHREN Martin Grubinger ist Schlagzeug. Nur zu sagen, er ist Schlagzeuger, wäre zwar grammatikalisch richtiger, würde aber der Sache nicht ganz gerecht. Kurzum: Martin Grubingers Leben ist das Schlagzeug. Dabei ist der Singular gar nicht angebracht: Zur großen Familie der Schlaginstrumente zählen, so Grubinger, rund 5000 verschiedene Einzelinstrumente aus allen Kontinenten vom Holzblock bis zum Marimbafon. Hunderte von ihnen beherrscht er. Und erst seit Grubingers kometenhaftem Aufstieg am Klassikhimmel in den letzten Jahren, könnte man sagen, ist das Schlagzeug als Soloinstrument so richtig ins Rampenlicht gerückt. Wenn er Neue Musik spielt, was er gerne tut, kommt ein höchst unterhaltsames Moment zu manchen Dissonanzen hinzu: Allein ihm bei der »Arbeit« zuzusehen, bedeutet schon einen Spaßfaktor. Wir treffen Martin Grubinger in Den Haag in seiner Garderobe, entspannt nach vollbrachtem Werk (John Corigliano: »The Conjurer« Konzert für Schlagzeug und Orchester), und sprechen mit ihm über sein Dortmunder Konzert mit dem Mahler Chamber Orchestra unter Peter Eötvös. Eötvös’ neue Komposition »Speaking Drums« steht dann auf dem Programm. Herr Grubinger, wie viele Schlaginstrumente besitzen Sie, wo bringen Sie sie unter und welche sind Ihre liebsten? Einige Hundert sind es wohl. Ich habe mir ein neues und sozusagen instrumentengerechtes Haus gebaut mit Instrumentenlager, Tonstudio und großem Übungsraum, in den man Instrumente mit dem Lastwagen hineinfahren kann. Dazu ist alles ebenerdig angelegt, schallgedämmt, das Haus steht außerdem auf einem ziemlich großen Fleckerl, damit es keine unmittelbaren Nachbarn gibt, die sich gestört fühlen könnten. Zum Teil erreiche ich ja bis zu 140 dB, die Lautstärke eines startenden Fliegers – was nicht heißt, dass es in mancher Komposition nicht auch einmal ein Pianissimo gibt, nur den Hauch eines Klangs. Also, mir hören ausschließlich die Kühe ringsum auf den Weiden zu. Ich glaube, sie mögen was ich spiele, denn jedenfalls stehen sie immer vor meinem Fenster. Am liebsten vielleicht: Glockenspiel, Xylofon, Marimbafon, Vibrafon... Apropos Dezibel: Bei Ihrem letzten Konzert am 14. Mai 2011 klang der Jubel der BVB-Meisterfeier durch die Zwei-Meter-Betonwände in den Saal. Was haben Sie gedacht – großer Mist? Für mich als eingefleischter FC-Bayern-Fan ist es in Dortmund manchmal nicht ganz einfach... Nein, wie schön es doch ist, deutscher Fußballmeister zu werden, und dass trotzdem so viele Menschen ins Konzert gekommen sind. Inzwischen haben wir ja mehr als eine Revanche abgeliefert. Ich bin Mitglied, und ich habe eine Saisonkarte.

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interview 07


Sa 15.02.2014 · 20.00 Uhr

MARTIN

Studium am Bruckner-Konservatorium in Linz und am Mozarteum in Salzburg Als Jugendlicher Erfolge bei internationalen Wettbewerben: jüngster Finalist beim zweiten »WeltMarimba-Wettbewerb« in Okaya, Japan, sowie Finalist beim »EBU Wettbewerb« in Norwegen

GRUBINGER

2006 groß angelegtes Projekt »The Percussive Planet« Recitals und Orchesterkonzerte u. a. im Concertgebouw Amsterdam, Wiener Musikverein, in der Carnegie Hall New York, bei den »Salzburger Festspielen«, beim »Schleswig-Holstein Musik Festival«, »Rheingau Musik Festival« und »Lucerne Festival« Exklusivvertrag mit der Deutschen Grammophon 2010 Debütalbum »Drums ’n’ Chant« Mit Sol Gabetta Moderation des Musikmagazins »KlickKlack« im Bayerischen Fernsehen

Zurück zu Ihren Lieblingsinstrumenten, z. B. dem Marimbafon – Sie gelten als einer der weltbesten Virtuosen… Ich habe mir eine eigene Spieltechnik erarbeitet, mit der ich mit bis zu zwölf Schlägeln in beiden Händen spielen kann. Auf diese Weise ist es möglich, entsprechend viele Töne gleichzeitig anzuschlagen, um eine Art Soundcluster zu erzeugen, was auch bei zwölftönig komponierter Musik von Bedeutung ist. Mehr Schlägel zu halten als man Finger hat und damit in Hochfrequenz zu schlagen ist extrem anstrengend, besonders für die Unterarme. Also muss ich trainieren: Körperliche Fitness ist die Grundlage für einen Schlagzeuger; wir sind von der Physis abhängig, es kommt auf Schnellkraft, Ausdauer, die Gelenke und Muskeln an. Mit Vierzig werde ich das nicht mehr tun können. Also dürfen wir Ihnen noch einige Zeit lang zuhören. Wie wird man Schlagzeuger oder Perkussionist? Mit vier Jahren habe ich angefangen. Das lag nicht ganz fern, weil mein Vater selbst Schlagzeuger ist und ich zuhören konnte, wenn er zuhause unterrichtete. Ich hatte tolle Lehrer, zuerst meinen Vater und später, als Fünfzehnjähriger, meinen Professor am Konservatorium in Linz. Was mich am Schlagzeug total fasziniert, ist die unglaublich große Bandbreite. In erster Linie bin ich klassischer Musiker, aber mein Instrument hat in jeder denkbaren Stilrichtung einen gewichtigen Part: Samba, Salsa, Tango aus Südamerika, afrikanische Trommelmusik, Taiko-Drumming aus Japan, Funk, Fusion aus Australien, Rock, Jazz... Auf diese Weise bieten sich unendlich viele Möglichkeiten, die ich als multikulturelle Vielfalt zu leben versuche. Außerdem spielt die Physis eine große Rolle, ich mag die Erfahrung den ganzen Körper beim Spiel zu spüren, wenn sich der Rhythmus komplett auf mich überträgt. Schließlich gibt es beim Schlagzeug die Möglichkeit unterschiedlichste Dinge auszuprobieren, zu experimentieren, Neues zu entwickeln, zum Beispiel in der Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponisten. Schlagzeug ist mein Leben und meine Berufung. Bei uns spielen Sie unter Peter Eötvös ein neues Werk des ungarischen Komponisten... »Speaking Drums« lautet der Titel, und das nicht ohne Grund: Ich übernehme mit dem Solopart des Perkussionisten... ...und mit einem Schlagzeugarsenal bestehend aus großem chinesischen Becken, Feldtrommel, Kleiner Trommel, Holztrommeln (Mokugyo oder Salatschüssel), Flachgongs, Woodblocks, Cowbell, Becken, Basspauke, Röhrenglocken, Marimba, Löwengebrüll, Triangel, Crash-Becken, Hi-Hat, Tomtoms, Tamtams... ... korrekt! – also ich übernehme außerdem noch eine Sprecherrolle, indem sich der Textrhythmus der gesprochenen Worte, beziehungsweise Laute, allmählich auf die

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Instrumente überträgt. Zu trommeln und gleichzeitig zu sprechen ist nicht neu, das gibt es schon in der indischen Perkussion und im Jazz. Aber hier ist es umgekehrt: »Der Solist lehrt seine Instrumente das Sprechen, bis die Trommeln selbst zu plaudern beginnen«, so hat es Ann-yi Bingöl, Eötvös’ Tochter, formuliert. Der Untertitel des Werkes heißt »Four poems for percussion solo and orchestra«, Eötvös hat ihm Gedichte von Sándor Weöres zugrunde gelegt. In jedem der drei Sätze ist die Konstellation des Schlagzeugs anders; insgesamt dauert das Stück etwa 20 Minuten. Die Uraufführung hat Ende September in Monte Carlo stattgefunden, im Ruhrgebiet spiele ich die Deutsche Erstaufführung. Wie studiert man solch ein komplexes Werk ein? Leider geht es nicht ohne sie: die Disziplin, die man schon ganz früh mitbringen muss, um Schlagzeug überhaupt zu lernen. Das bedeutet, dass man in jungen Jahren, anstatt ins Schwimmbad zu gehen oder auf den Fußballplatz, einfach noch ein paar Stunden übt. Mir hat es Spaß gemacht; ich war fanatisiert für das Instrument, dem sich alles unterordnete. Das Technische ist die eine Seite. Die andere ist das Musikalische, das Gespür für die Phrasierung, den musikalischen Bogen – das muss man sich immer wieder neu erarbeiten, am besten mit neutralen Zuhörern wie den eigenen Freunden, die einen auf unausgewogene Stellen in der Interpretation hinweisen. Natürlich dauert es eine Zeit, um eine neue Partitur einzustudieren. Letztlich fokussiert man sich im Konzert nicht mehr auf die einzelnen Noten, es ist eher eine automatische Bewegung, die aus dem Unterbewusstsein kommt. Man hat einzelne Stellen so viele hundert Mal gespielt, dass klar ist, wohin die linke, wohin die rechte Hand gleich geht. Schließlich ergibt sich ein Flow-Gefühl, und man ist eins mit seinem Instrument. Sie sprechen davon »multikulturelle Vielfalt zu leben«... Ich will mich gesellschaftspolitisch engagieren, und das Schlagzeug ist ein multikulturelles Instrument, das eine Botschaft zu erzählen hat. Deshalb gehe ich in Workshops in Schulen und zu unterschiedlichen Gruppen, um gegen Antisemitismus, gegen Fremdenfeindlichkeit, gegen Rassismus anzutreten. Man darf sich nicht nur im eigenen engen Elfenbeinturm bewegen, für einen Künstler gibt es auch eine Aufgabe in der Welt. Komponisten haben ihre Musik immer den gesellschaftlichen Verhältnissen angepasst: Schostakowitsch, Beethoven... Als Österreicher im Besonderen fühle ich die Verpflichtung, verantwortungsvoll mit diesen Dingen umzugehen. Wenn ich nur die Möglichkeit habe ein kleines Zeichen zu setzen, dann will ich das tun. Das Interview führte Jan Boecker.

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DAS ENDE EINER ÄRA

Das Tonhalle-Orchester Zürich und David Zinman: Seit fast zwanzig Jahren sind der »Junge aus der Bronx«, wie er sich selber nennt, und das Traditionsorchester an der Limmat miteinander verbunden. Eine ungewöhnliche Allianz für heutige Tage, in denen charismatische Pultstars nicht selten drei oder vier Orchestern auf mehreren Kontinenten gleichzeitig vorstehen und ein Manager froh ist, wenn er einen Dirigenten für mehr als fünf Jahre an ein Orchester binden kann. Doch nun geht auch dieses Bündnis zu Ende, denn Zinmans Vertrag, der mehrmals verlängert wurde, läuft 2014 endgültig aus. Mit David Zinman endet in Zürich eine regelrechte Ära, die vor allem eines war: erfolgreich. Das liegt an den zwei akustisch phänomenalen Konzertsälen der Zürcher Tonhalle, die spielend mit dem Musikvereinssaal in Wien, dem Leipziger Gewandhaus oder der Boston Symphony Hall mithalten können. Das liegt aber besonders an den ausgefeilten Konzertprogrammen, die Zinman sich einfallen ließ: etwa fünfzig (!) pro Saison für hundert Konzerte, alle breit gefächert im Repertoire mit selten gehörten Werken. Zinman erklärt sich den Erfolg eher so: »Ich wollte immer wissen, wie weit ich gehen kann, und jeder Schritt hat mich weiter auf dieser Straße gebracht. Ich war für sie da und sie waren es für mich. Ich kam zur rechten Zeit und wir wuchsen miteinander. Ich liebe den Konzertsaal und ich liebe die Stadt und ich mag die Musiker.« Das Orchester wiederum schätzt Zinman wegen seiner Kompetenz und seiner freundlichen und kollegialen Art. Ein weiter Weg für den »Jungen aus der Bronx« mit den vielschichtigen Wurzeln, der 1936 in New York geboren wurde – gegenüber vom Haus Béla Bartóks. »Meine Eltern waren Sozialisten«, erzählt er, »aber keine Kommunisten. Es war nicht wirklich politisch oder religiös zuhause. Meine Mutter, die als Sekretärin arbeitete, kam aus einer sehr orthodoxen jüdischen Familie; mein Vater, der im Eisenhandel beschäftigt war, aus Russland, aus Odessa. Er floh vor der zaristischen Einberufung«. Eigentlich wollte Zinman Baseball-Spieler werden, doch die ehrgeizige Mutter ermutigte ihn mit sechs Jahren, das Violinspiel zu erlernen. Als er eine Aufführung von Beethovens »Eroica« an der New York High School for the Performing Arts hörte, war es um ihn geschehen. Mit knapp dreizehn Jahren stand er erstmals vor dem Orchester der Hochschule am Pult: »mit Beethovens Erster Sinfonie«, wie er sich erinnert. Zinman setzte seine Geigenausbildung am Oberlin College & Conservatory of Music in Ohio fort und studierte Komposition an der University of Minnesota. Entscheidend wurde 1961 die Begegnung mit Pierre Monteux während seines Dirigierstudiums am Tanglewood Music Center des Boston Symphony Orchestra: Zinman wurde sein Assistent beim London Symphony Orchestra und bereits beim »Holland Festival« 1963 als große Entdeckung

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So 02.02.2014 · 16.00 Uhr

TONHALLEDavid Zinman

Dirigent,

Stephen Hough

ORCHESTER

Klavier

Werke von Sergej Rachmaninow

ZÜRICH

gefeiert. Dann ging es Schlag auf Schlag: 1964 wurde Zinman einer der jüngsten Dirigenten des Netherlands Chamber Orchestra in Amsterdam, wo er bis 1977 blieb. Dann war er Chefdirigent beim Rochester und beim Rotterdam Philharmonic Orchestra sowie beim Baltimore Symphony Orchestra, das sich unter seiner Leitung zu einem der bedeutendsten amerikanischen Orchester entwickelte. Von 1985 bis 2009 prägte er als Künstlerischer Leiter das »Aspen Music Festival«. Immer wieder hat David Zinman die renommierten amerikanischen Orchester von Boston, Cleveland, Los Angeles, Philadelphia, San Francisco und New York dirigiert und regelmäßig bei den Berliner Philharmonikern, dem Londoner Philharmonia Orchestra, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und dem Gewandhausorchester Leipzig gastiert. Dennoch bezeichnet er sein Engagement in Zürich als die erfolgreichste Station seiner Karriere. »Wenn ich in Amerika geblieben wäre, wäre meine Interpretation anders. Die Luft in Europa, die großen Konzertsäle, die alten Gebäude hier – man muss das alles sehen und spüren, um zu verstehen, wie Musik damals gespielt wurde.« Zinman hat nicht nur das Renommee dieses Zürcher Traditionsensembles auf Spitzenniveau etabliert, sondern auch als Beethoven- und Mahler-Interpret Großartiges geleistet. Als rigoroser Verfechter der Werktreue und originaler Metronomzahlen etwa bei Beethovens Sinfonien, deren CD-Einspielung mit transparentem, hellem Orchesterklang 1999 den begehrten »Preis der deutschen Schallplattenkritik« erhielt. Aber auch Aufnahmen mit Werken von Robert Schumann, Richard Strauss, den Sinfonien Johannes Brahms’ und Franz Schuberts wurden vielfach mit Preisen ausgezeichnet. Zinmans Engagement für zeitgenössische Musik schlug sich in vielen Uraufführungen nieder, und auch sein Interesse an der historischen Aufführungspraxis ist groß. Auch Zinman selbst wurde geehrt: 2000 verlieh ihm das französische Kulturministerium den Titel »Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres«, 2002 erhielt er den Kunstpreis der Stadt Zürich, 2006 den »Theodore Thomas Award«, der alle zwei Jahre von der Conductors Guild verliehen wird, und 2008 den »Midem Classical Award«. David Zinman ist ein leidenschaftlicher Pädagoge. Bereits in Aspen schuf er ein einzigartiges Programm für junge angehende Dirigenten, die American Academy of Conducting. Er lehrt am Curtis Institute of Music in Philadelphia und hält während der »Zürcher Festspiele« Dirigiermeisterkurse ab. Er ist erst dann glücklich, »wenn die Orchestermusiker plötzlich das Gefühl haben, es kommt aus ihnen selbst heraus«. Musik sei eine bessere Welt – davon ist er überzeugt. Um junge Leute für klassische Musik zu begeistern, kombiniert er in Zürich sogar Konzerte mit einer anschließenden Party mit elektronischer Musik. »How nice to be back in this wonderful hall – many thanks for that«, notierte er 2009 ins Gästebuch des Konzerthauses. Am 2. Februar 2014 wird er wieder da sein – zum letzten Mal als Chefdirigent des Tonhalle-Orchesters Zürich, mit dem er auch nach seinem Abschied als Gastdirigent verbunden bleiben wird.

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DIE LIEBEN KOLLEGEN

Ein Streichquartett ist auch nur ein Mensch. Oder arbeitspsychologisch: ein Team aus vier Menschen, das miteinander lernt, lebt und arbeitet. Bei einem international gefragten Ensemble wie dem Emerson String Quartet kann sich das in Stress, aber auch in höchster Kreativität und unvergesslichen Erlebnissen niederschlagen. Gehen Sie gern zur Arbeit? Laut aktueller Studien tun das die meisten Deutschen. Gut, jeder hat mal einen schlechten Tag, an dem es nicht so rund läuft. Aber dann startet man am nächsten eben wieder voll durch. Das Team, in dem man arbeitet, hat übrigens den größten Anteil daran, ob man gern zur Arbeit geht oder nicht. Wenn diese Zusammenarbeit Spaß macht, dann nimmt man in Kauf, wenn es an anderer Stelle hapert. Bei Berufsmusikern ist das nicht anders. Entgegen jeder romantischen Vorstellung vom Dasein als Musiker kommt es auch hier auf die Bezahlung, die Verantwortung und das Team an. Neue Orchestermitglieder werden nicht nur nach ihrem Können ausgesucht, sondern auch danach, wie sie zum Ensemble oder zu ihrer Stimmgruppe passen. Solisten fallen aus diesem Schema heraus, sie sind vielleicht am ehesten mit Freelancern zu vergleichen, die mit Hilfe von Agenten absichern, dass sie unter guten Bedingungen arbeiten können. Und dann gibt es da noch diese besondere Gruppe, die Streichquartette: Vier Freelancer in einem Team, die unter verschärften Bedingungen ihrer Arbeit nachgehen. Sie müssen – bisweilen äußerst

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kritisch beobachtet – perfekte Ergebnisse abliefern, denn jeder noch so kleine Fehler könnte sich auf die Karriere auswirken. Die Anstrengung darf man dabei natürlich nicht hören, es geht ja um Musik. Musikmachen bedeutet immer, eine ganz persönliche Seite von sich zu öffnen und zu zeigen. Das ist normalerweise im Berufsleben nicht unbedingt der Fall, oft sogar unerwünscht. Die Mitglieder eines Streichquartetts aber müssen einander vertrauen und sich gut kennen, damit dieses Öffnen überhaupt möglich wird. Zu offen dagegen bedeutet wieder zu nah, und nichts in einer kleinen, professionell zusammenarbeitenden Gruppe ist verhängnisvoller als Distanzlosigkeit. Dann werden normale Reibereien zu bösen Seitenhieben und Ärger ist vorprogrammiert. Die Balance zwischen emotionaler Nähe und kollegialer Distanz zu finden und stets neu auszutarieren, gehört zur Kernarbeit eines Streichquartetts. Manche brauchen dafür vier weit voneinander entfernt liegende Hotels auf Konzertreisen, andere gar einen Mediator und wiederum andere nur ein zehnminütiges Gespräch nach der Probe.


streichquartett 15


Fr 24.01.2014 · 20.00 Uhr

EMERSON STRING Eugene Drucker Violine, Philip Setzer Violine, Lawrence Dutton Viola, Paul Watkins Violoncello

QUARTET

Das amerikanische Emerson String Quartet kann von diesem Dilemma ein Liedchen singen. Schon 34 Jahre lang steht es das aufregende Auf und Ab eines Streichquartetts durch und gehört dabei musikalisch zur Weltspitze. Seit 1979 spielten die vier Musiker schon in unveränderter Besetzung, bis – ja, bis im Februar 2012 ein Aufschrei durch die Szene gellte. Zum ersten Mal in seiner Geschichte gab das Emerson String Quartet eine Besetzungsänderung bekannt. Für Streichquartett-Fans, die bisweilen als treu, sehr informiert und kompromisslos gelten, fast unvorstellbar! Schließlich war das Emerson String Quartet genau deswegen so besonders, hatte diesen außergewöhnlichen Klang, der nur dann entstehen kann, wenn man so lange miteinander musiziert. Welche Konsequenzen das Ausscheiden des Cellisten David Finckel haben würde, konnte niemand genau wissen. Das Quartett hatte aber – noch mit Finckel – besprochen, sich nicht aufzulösen. Es gab schon Streichquartette, die sich die Fortsetzung mit einem neuen Mitglied nicht vorstellen konnten. Das Amadeus Quartett beispielsweise starb mit seinem Bratschisten Peter Schidlof am 16. August 1987. Die übrigen drei Musiker konnten und wollten ohne ihn nicht weitermachen.

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Nach so einer Bekanntgabe sind natürlich alle Augen auf den Neuen gerichtet. Paul Watkins beschrieb in einem Interview mit dem Wall Street Journal, wie merkwürdig und gleichzeitig spannend das für ihn war. Er bekam eine Einladung zu einem geheimen Wochenende, bei dem man sich beim Musizieren kennenlernen wollte. Am Ende wurde eine Flasche Champagner geöffnet, auch wenn damit noch längst nicht alles geregelt war. Quartett-Arbeit besteht zu einem großen Anteil aus internen Absprachen, einem Augenzwinkern, ritualisierten Sprüchen – eben ganz genauen Regeln, die befolgt werden müssen, damit Probe und Konzert funktionieren. Paul Watkins musste diese Regeln so schnell wie möglich lernen. So berichtete er zum Beispiel, dass er – ein Brite – viel zu höflich sei. Die Jungs, wie das Emerson String Quartet auch genannt wird, sagen ganz einfach: »Du spielst an dieser Stelle zu laut.« Er dagegen kenne es aus seiner Heimat, dass man um den heißen Brei herumredet: »Vielleicht liege ich falsch, aber könntest du es vielleicht einrichten, an dieser Stelle nur ein bisschen leiser zu spielen?« Nun ja, er gewöhnte sich an die neue (Musik-) Sprache und begann diese Saison als neuer Cellist des Emerson String Quartet. Wie seine drei Kollegen geht er sehr gern zur Arbeit.

FOTO: LISA-MARIE MAZZUCCO

Werke von Schostakowitsch und Schubert


EIN MAHLERIANER IN AMERIKA

Er ist einer der bedeutendsten amerikanischen Dirigenten, und aus seiner Vorliebe für die Musik seiner Heimat machte der Mahler-Spezialist nie einen Hehl. Seit fast genau 20 Jahren steht Michael Tilson Thomas dem San Francisco Symphony als Chef vor.

Immer habe er etwas zu lesen dabei. Mal Gedichte, mal schwere Schinken von Dickens. Und dann komme stets dieses unwiderstehliche Komponier-Bedürfnis in ihm hoch. Michael Tilson Thomas führt ein klassisches Doppelleben, als Dirigent und als Komponist – ähnlich wie die Herren Salonen, Gielen oder Boulez. »Ich schreibe Musik für Menschen, die keine Fachleute sind. Ich schreibe diese Musik, um auszudrücken, wie ich fühle, wie ich das Leben empfinde – also elementare, einfache Dinge. Das geschieht manchmal durch Humor, manchmal in Form von Trübsal, manchmal durch Verherrlichung. Es kommt ganz drauf an. Was mich am meisten beglückt, ist, wenn Leute, die mit klassischer Musik wenig verbinden, eines dieser Stücke hören und davon bewegt sind.« Tilson Thomas lässt sich stilistisch nicht festnageln. Seine Musik ist wie ein großes Bassin, in dem sich zahlreiche Motiv-Tropfen von Copland, Ives, Mahler oder Strawinsky mischen, in dem aber stets so viel Tilson Thomas die Grundsubstanz bildet, dass nie der Verdacht des Epigonentums entsteht. Sein musikalisches Credo spiegelt immer auch seinen Willen zum philosophischen Exkurs. »Ich glaube, dass jedes Stück mit dem richtigen Atem beginnt. Schon bevor der erste Ton überhaupt erklingt. Was ich als Dirigent dazu beitragen kann, ist, den Musikern dieses Konzept eines richtigen Atmens beizubringen, ihnen bei dessen Organisation zu helfen, nicht nur zwi-

schen einzelnen Phrasen, sondern auch bei der Entscheidung, wo und wie das ›Jetzt‹ ist. Dieses ›Jetzt‹ ist von ganz zentraler Bedeutung und kann verschiedene Funktionen haben: Der Takt der Musik ist ein sehr wichtiger Indikator, ein entscheidender Moment der Definition, wo dieses ›Jetzt‹ gerade ist.« Seit 1994 ist der Dirigent Chef beim San Francisco Symphony. Geboren wurde Michael Tilson Thomas ebenfalls an der amerikanischen Westküste, in Los Angeles. Dort spielte er als junger Pianist mit Gregor Piatigorsky und Jascha Heifetz. Unter Igor Strawinskys wachem Auge nahm er erstmals die vierhändige Klavier-Version von »Le sacre du printemps« auf. Assistenzdirigent in Bayreuth, Gewinner des »Koussevitzky-Preises« in Tanglewood – die 60er-Jahre haben Tilson

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Fr 21.03.2014 · 20.00 Uhr

SAN FRANCISCO Michael Tilson Thomas Dirigent, Julia Fischer Violine

SYMPHONY Werke von Ives, Prokofiew und Beethoven

FOTO: BENJAMIN EALOVEGA

Thomas entscheidend geprägt. Mit dem Orchester aus San Francisco hat er längst seine Wahlverwandten gefunden. »Das Orchester spielt mit einem sehr feinen rhythmischen Gefühl, einer enormen Verve, und es hat eine große Vielfalt von eigenen Klängen. Ich ermutige das Orchester dazu, möglichst verschiedene Klänge zu produzieren. Das gilt für Beethoven, Tschaikowsky, Debussy und besonders für Mahler. Diese Vielfalt erstreckt sich u. a. auf die Art des Vibratos oder auf die Transparenz des Klangs – je nach Anspruch des jeweiligen Repertoires.« Mehr als zehn Jahre hat Michael Tilson Thomas mit seinem Orchester an einem Zyklus der Sinfonien und Lieder Gustav Mahlers gearbeitet. Eigenwillig, aber hochrangig, mal zelebrierend langsam, aber immer mit einer großen Innenspannung deutet er diese Werke. Als ächzender, melancholischer Kondukt oder sich pulverisie-

rend in ahnungsvolles Nichts auflösende Gesten kommen seine Mahler-Interpretationen daher. Doch er kennt auch das bärbeißige Geknurr und den naiven Charme des Komponisten. Jede Nuance hat Tilson Thomas im Kopf, mag die Orchesterbatterie noch so sehr dröhnen. Immer wieder pflanzt Michael Tilson Thomas mit Vorliebe auch die amerikanische Musik als nachdrückliches Votum in seine Konzertprogramme ein, Aaron Copland oder, vor allem, John Adams. In Dortmund hat er eine Bearbeitung der zweiten Klaviersonate von Charles Ives im Gepäck. Darin ähnelt er Leonard Bernstein, von dem er sein größtes Kompliment erhalten hat. »Er erinnert mich an mich«, soll Lenny über seinen jungen Kollegen einst gesagt haben. Zwar teilt MTT, wie er gemeinhin genannt wird, mit Bernstein weniger das überschäumende, raubtierhafte Temperament – auf dem Pult und abseits davon –, doch gibt es unübersehbare Verbindungslinien: Tilson Thomas scheut sich nicht, Musik vor Publikum zu erklären, und auch für ausgefallene Projekte ist er leicht zu haben. 2009 half er mit, via YouTube ein Orchester zusammenzustellen: Aus 3000 Musikern, die sich übers Netz beworben hatten, fand ein Orchester zusammen, das in der renommierten Juillard School drei Tage lang probte. Unter seiner Leitung spielten die Musiker aus über 30 Nationen in der Carnegie Hall, für die ganze Welt bei YouTube nacherlebbar: Musik für alle.

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DER NÄCHSTE SCHRITT

Mi 19.03.2014 · 19.00 Uhr

»JUNGE WILDE«

Vilde Frang Violine, Erik Schumann Violine, Nils Mönkemeyer Viola, Yuval Gotlibovitch Viola, Nicolas Altstaedt Violoncello, István Várdai Violoncello, José Gallardo Klavier

– VILDE FRANG Werke von Mendelssohn Bartholdy, Fauré, Beethoven und Tschaikowsky

Vilde Frang ist in ihrem zweiten Jahr als »Junge Wilde« am Konzerthaus. Zeit für einen aktuellen Blick auf die Laufbahn der Geigerin.

FOTO: MARCO BORGGEVE · EMI CLASSICS

Wenn es läuft, soll man die Dinge ja eigentlich laufen lassen. Genau das ist allerdings nicht das Prinzip von Vilde Frang. »Schon als Kind habe ich zu vielem Nein gesagt«, meint die 27-jährige Geigerin. »Ich wollte keine Mainstream-Karriere.« Trotzdem ist Vilde Frang weit davon entfernt, eine Diva zu sein. Natürlich, charmant, aber eben doch mit eigenem Kopf geht sie durch ihre Musikerlaufbahn. Auch ihre Auftrittsrituale sind eher bodenständig: vor dem Konzert Zähne putzen, Handy aus. Diese Dinge zu ritualisieren kann man wohl jedem, ob vor oder auf der Konzertbühne, nur empfehlen. Im letzten Jahr wurde Vilde Frang mit dem »ECHO Klassik« für ihre Einspielung der Nielsen- und Tschaikowsky-Konzerte ausgezeichnet. Ihre Ausdrucksmittel, ihr Wohlfühl-Repertoire sieht sie genau in diesem spätromantischen Bereich. Doch sie erschließt sich auch andere Epochen. So hat die Cellistin Sol Gabetta ihre Kollegin beim gemeinsamen Beethoven -Triospiel beobachtet und berichtet: Von der romantischen Seite kommend, hat sie in zwei Minuten ein ganz anderes Gefühl für das Instrument und den Stil bekommen. Offenbar hat sie das zu weiteren Repertoire-Ausflügen angeregt, denn ihr nächstes CD-Projekt widmet sie Mozart – ein »Atomkrieg« mit dem Plattenlabel, in dem sich die sonst so sanfte Vilde durchgesetzt hat. Mozart ist jetzt für sie »der nächste Schritt«, erklärt die Norwegerin. Begleitet wird sie auf ihrem Weg von ihrer Mentorin Anne-Sophie Mutter – ebenfalls eine Musikerin mit Eigen-Sinn. »Sie hat mir Mut gemacht, auf mich selbst zu hören«, sagt Frang. Und damit sie ihre eigene Stimme weiterhin ernst nehmen kann, folgt sie der Maxime »authentisch bleiben«. Sie möchte sich nicht damit identifizieren, wie andere die Person Vilde Frang deuten und versucht deshalb, ihre »Augen und Ohren geschlossen zu halten«. Hoffen wir also, dass sie diesen Text niemals liest.

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EISBÄR UNTER PALMEN Sa 08.02.2014 · 20.00 Uhr

JAMES VINCENT Pop-Abo – Akustik-Pop im KONZERTHAUS DORTMUND

MCMORROW

Singer-Songwriter James Vincent McMorrow präsentiert sich als Mann für surreale Klänge. Der Mythos des Singer-Songwriters, der sich irgendwo in die Einsamkeit begibt und allein mit seiner Gitarre tiefsinnige Texte zur Musik setzt, ist tausendfach erzählt worden. Und so oft man darin ein Klischee vermuten mag, so oft scheint es sich doch zu bewahrheiten. Auch der gebürtige Ire James Vincent McMorrow erregte 2011 Aufmerksamkeit mit seinem Debüt-Album »Early in the Morning«, an dem er in einem kleinen Haus an der irischen Küste arbeitete. In diesen Tagen erscheint sein zweites Album »Post Tropical«, das ebenfalls in der Abgeschiedenheit entstand – wenn auch unter ganz anderen landschaftlichen Eindrücken. Auf einer kleinen Farm, nur eine halbe Meile entfernt von der mexikanischen Grenze, ging McMorrow drei Wochen in Klausur, um mit seinem neuen Album wiederzukommen. Das Rattern der entfernt vorbeifahrenden Güterzüge und das Zwitschern der Vögel, die sich unter dem Dach eingenistet haben, bildeten den Klangteppich dafür. Das Gesamtgerüst von »Post Tropical« entstand innerhalb von acht Monaten. Von der Tour mit seinem ersten Album brachte McMorrow hunderte unkategorisierte Soundfiles mit. Seiten über Seiten Songtexte wurden (aus)sortiert und überarbeitet. Kein einziger Song entstand auf der Gitarre – und nichts lief nach Plan ab: »Es ist kräftezehrend, immer Schritt zu halten. Ein bestimmter Musikstil ist in der einen Woche angesagt, in der nächsten schon wieder komplett verschwunden.« Doch am Ende waren zehn Songs eingespielt: Manche entwickeln sich langsam, von sanft gespielten Klavierakkorden, begleitet nur mit Handclaps bis zum großen, schnarrenden Blechbläser-Arrangement mit Schlagzeug-Begleitung und McMorrows eigenwilligem Falsett, andere experimentieren mit gelooptem Klavier oder einem »Wasserfall-Effekt« aus zwölf Mandolinen. McMorrows manchmal surreales Songwriting hält die einzelnen Elemente zusammen. »Ich wollte das Schönste schaffen, was ich mir vorstellen kann«, sagt McMorrow, »und das kam dabei heraus«.

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PRIMA LA MUSICA Fr 21.02.2014 · 20.00 Uhr

KLAVIERABEND

Werke von Schubert und Beethoven

MITSUKO UCHIDA

In Wien fand Pianistin Mitsuko Uchida Zugang zu Mozart, Beethoven und Schubert. Ihre eigenen Interpretationen konnte sie aber erst in London entwickeln, wo nicht jeder diese Komponisten noch persönlich gekannt hat.

Die Musik ist für Uchida der zentrale Fokus in ihrem Leben. Wenn jungen Musikern vermittelt wird, dass PR mindestens so wichtig ist wie ihre musikalischen Fähigkeiten, widerspricht die sonst so höflich zurückhaltende Dame energisch. Sie selbst überquert jeden Tag die Straße von ihrer Londoner Wohnung in Notting Hill zu ihrem Übestudio, um sich ohne Ablenkung in die Musik zu vertiefen. Das Übestudio ist ihr Refugium, zu dem kaum jemand Zutritt bekommt – erst recht nicht die Fernsehteams, die das immer gerne möchten. Dort stehen vier Steinway-Flügel, die sie liebevoll charakterisiert: »Einen nenne ich den Oldie; der wurde 1962 geboren und ich habe ihn 1982 gekauft. Nummer zwei ist gut zum Üben. Den dritten nenne ich den Jungen aus München – das ist der Typ, der einen Sportwagen fahren würde. Und der vierte ist der Youngster, der gerade lernt ohne Windel rumzulaufen. Für ihn werde ich wahrscheinlich eine Unterkunft in Europa suchen, damit ich nicht immer mit einem Klavier unterwegs sein muss.« Bei dieser Fokussierung auf die Musik bleibt natürlich wenig Zeit für andere Interessen, doch eine Passion leistet sich Mitsuko Uchida: Jedes Jahr, wenn der Darjeeling First Flush in die Läden kommt, stöbert und probiert sie, kauft den besten und trinkt ihn, bis im nächsten Jahr die neue Ernte kommt.

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FOTO: JUSTIN PUMFREY ∙ DECCA

Man mag es für japanisches Understatement halten, wenn Mitsuko Uchida erzählt, dass sie das Lob ihrer Eltern und Lehrer nie ernst genommen habe. Waren erstere doch voreingenommen und letztere einfach froh, eine Schülerin zu haben, die nicht ganz so schlecht war wie andere. Doch das wäre zu einfach – schließlich verließ Uchida das Land ihrer Eltern mit 12 Jahren und hat seither nie wieder dort gelebt. Es entspricht wohl vielmehr ihrer persönlichen Philosophie: »Was wirklich zählt, ist, dass die Liebe zur Musik stärker ist als die Liebe zu sich selbst.«


DIE SACHE MIT DEM GLÜCK Mo 03.02.2014 · 20.00 Uhr

STEFAN GWILDIS

NDR Bigband, Jörg Achim Keller Leitung, Stefan Gwildis Gesang

& NDR BIGBAND Das mit dem Glücklichsein

FOTO: TRISTAN LADWEIN

Soulsänger Stefan Gwildis wagt und gewinnt eine Menge: Die Evergreens amerikanischer Jazzer interpretiert er neu und garniert sie auch noch mit deutschen Texten. Aus »My funny Valentine« wird so »Das mit dem Glücklichsein«. Das mit dem Jazz ist so eine Sache: Songbook«, sondern auch eine kleine Rückschau Einerseits gilt er als Königsdisziplin der Populär- auf die eigene Musikerkarriere aus dem Blickwinmusik, andererseits scheint er aber nur selten sein kel des Jazz. »Das sind einfach Wunschtitel, mit Nischendasein zu verlassen. Letzteres könnte sich denen ich viel verbinde«, konstatiert Gwildis zur in diesen Tagen und in unseren Breitengraden än- Auswahl der Songs. »Das mit dem Glücklichsein« dern: Stefan Gwildis ist es gelungen, eine frische bietet zahllose Rezeptionsmöglichkeiten und verBrise durch die deutschsprachige Musikszene mag Jazznostalgiker ebenso zu verführen wie Liebwehen zu lassen. Als der Hamburger Sänger und haber von Songs, in denen sich Lebenserfahrung Schauspieler vor zehn Jahren erstmals Soulklassi- und Lebensphilosophie im zeitlosen Jazztableau ker in deutscher Sprache präsentierte, wurde dies widerspiegeln. Seine Feuertaufe als Jazzsänger noch als vermessen belächelt. Doch letztlich hat erlebte Stefan Gwildis im letzten Jahr in einem dem heute 54-Jährigen der immense Erfolg Recht Berliner Club bei einem Konzert des Jazzpianisten gegeben. Mittlerweile sind seine Alben Bestseller, Don Grusin. Zwei Auftritte mit deutschsprachigen die sich landesweit verkaufen und das Fundament Jazzklassikern reichten, um das Publikum zu begeistern – das war schließlich der erste Schritt für regelmäßig ausverkaufte Tourneen bilden. zu dem nun vorliegenden kompletten Jazzalbum. Jetzt hat Stefan Gwildis gemeinsam mit der NDR Dass er dabei auch auf der Bühne eine gute Figur Bigband ein selbstredend deutschsprachiges Pro- machen wird, daran besteht kein Zweifel: Stefan gramm zusammengestellt: »Das mit dem Glück- Gwildis ist ein Entertainer, der sich bei jedem seilichsein« ist nicht nur eine große Liebeserklärung ner Konzerte leidenschaftlich verausgabt. Sweet an die unsterblichen Songs des »Great American Sweat Soul Music!

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DORTMUND singt...

eue Sänger gesucht

Dortmund singt wieder! Nach dem letzten Chorprojekt zu den Weihnachtssätzen des Balthasar-Neumann-Chores hat es kurz Luft geholt, um nun in die nächste Runde der beliebten »Dortmund singt...«-Reihe zu gehen. Am 18. Februar geht es wieder los, wenn chorinteressierte Laien Mozarts große c-moll-Messe KV 427 singend kennenlernen. Auch unerfahrene Sänger können hier dank vereinfachter Arrangements einmal in anspruchsvolle Chorliteratur hineinschnuppern, ohne sich langfristig an einen Chor zu binden. Im Mittelpunkt der Proben steht folglich auch nicht die Erarbeitung einer aufführungsreifen Interpretation oder ein Auftritt vor Publikum, sondern Spaß an der Musik und das bessere Verständnis der Kompositionen. Abgerundet wird das Projekt durch eine Begegnung mit den Interpreten des Konzerts vom 12.04.2014. Chorerfahrung und Notenkenntnisse werden nicht vorausgesetzt. Anmeldung und weitere Informationen unter T 0231- 22 696 256 und www.konzerthaus-dortmund.de/dortmund-singt.htm

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rake für Anfänger

Sieht man den virtuosen Schlagwerker Martin Grubinger in Aktion, glaubt man ohne weiteres, dass er vom Sternzeichen Zwilling ist – er muss einfach mehr als zwei Arme haben! In Peter Eötvös’ʼ Schlagwerkkonzert »Speaking Drums« bedient nun der Solist nicht nur ein umfangreiches Instrumentarium, sondern setzt zudem seine Stimme als Rhythmuselement ein. Den Herausforderungen des Multitaskings, aber auch der Präsenz von Rhythmen im Alltag werden sich ausgehend von Eötvös’ Komposition zwei Workshops für Kinder von 10 bis 14 Jahren und für Erwachsene im Februar widmen: MCO-Paukist Koen Plaetinck führt die Teilnehmer mit praktischen Übungen an diese Themen heran, bevor das Werk wenige Tage später im Rahmen der MCO Academy live erklingt. Weitere Infos unter www.konzerthaus-dortmund.de

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as Comeback des Jahres

Die erste Zeitinsel der Saison 2013 |14 gibt einem exklusiven Projekt Raum: Im Januar erweckt Andrea Marcon die Musik des vergessenen Barockmeisters Antonio Caldara wieder zum Leben. Zu seiner Zeit war Caldara einer der ganz großen Komponisten mit Einflüssen auf Bach, Telemann und Haydn. Im Unterschied zu diesen Kollegen sank der Stern Caldaras nach seinem Tod allerdings schnell – um nun von Andrea Marcon und einem virtuosen Musikerensemble wieder ans Firmament katapultiert zu werden. Da der Dirigent wirklich der einzige ist, der über die Werke und geplanten Konzerte Auskunft geben kann, hat Andrea Marcon interessierte Besucher am Tag nach dem gemeinsamen Konzert mit Philippe Jaroussky bereits persönlich über sein Caldara-Projekt informiert. Im Gespräch mit Intendant Benedikt Stampa und durch Auszüge aus den Werken am Cembalo – mit kleiner Gesangseinlage des Italieners – konnte Marcon seine Begeisterung für die Schatzsuche mit dem Publikum teilen.

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us der Planungswerkstatt

Die ersten Monate des Jahres sind im Konzerthaus traditionell der neuen Saison gewidmet. Mit einem Bein in den laufenden Konzerten der aktuellen Spielzeit, wagen die Mitarbeiter vieler Abteilungen in dieser Zeit den Spagat zur Saison 2014 | 15. Die Druckdeadline des Saisonbuchs übt auch – mehr oder weniger – Druck auf die Konzertplanung und beteiligte Agenturen aus, sodass das Konzerthaus pünktlich zur Jahrespressekonferenz am 28. April mit einem spannenden Programm aufwarten wird. Zwei sehr unterschiedliche Zeitinseln stehen auf dem Spielplan, natürlich weitere Konzerte mit dem Exklusivkünstler Yannick Nézet-Séguin und eine Neuerung für Kammermusik-Liebhaber. Für die Präsentation des neuen Programms hat das Team die Köpfe wieder mit der Agentur Jung von Matt zusammengesteckt. Optisch wird unser Lieblingstier eine große Rolle spielen: das geflügelte Nashorn.

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Boeckers Betrug Liebe Leserinnen und Leser der hörbar, Otto Jägermeier ist tot. Nicht etwa erst seit gestern, das Ganze liegt schon achtzig Jahre zurück. Eigentlich hätte er an einem 1. April sterben müssen – oder geboren sein. Ist er nicht. Das renommierte Riemann Musiklexikon (Ergänzungsband Personenteil A – K, Mainz 1972, S. 578) teilt als verbindliche Lebensdaten * 29.10.1870 zu München, † 22.11.1933 zu Zürich mit. Fast genau vor achtzig Jahren verlor also die Musikwelt einen ihrer größten Komponisten. Völlig überraschend, auf einer Urlaubsreise nach Europa, wurde er aus seinem Schaffen gerissen. Wir gedenken heute Otto Jägermeiers. Tun wir das angemessen? Eine (anonym bleiben wollende) Leserzuschrift bringt es schmerzlich in Erinnerung:

Sehr geehrte Redaktion, von Hermann Unterstöger lese ich in der Süddeutschen Zeitung (Nr. 270 vom 22. November) über den offensichtlich bedeutenden Komponisten Otto Jägermeier und dessen 80. Todestag. Warum war bislang keines seiner Werke im Konzerthaus zu hören? Fritz Förster (Name von der Redaktion geändert) Lieber Herr Förster, aus einem einzigen und triftigen Grund, den ich gerne unten erläutere. Der Kollege Unterstöger hatte bereits Ende 2012 in der SZ zum Otto-Jägermeier-Jahr in den Philharmonien und Konzerthäusern aufgerufen – leider ohne durchschlagenden Erfolg. Lassen Sie uns daher den Komponisten in den folgenden wenigen Zeilen würdigen: Als Münchner begann Jägermeier mit dem Studium bei Josef Rheinberger und führte es 1889 – 1892 bei Ludwig Thuille fort. Aufenthalte in Paris und den Niederlanden (1890), Wien und den Balkanländern (1892), Italien (1894) und, vier Jahre später, Leipzig zeigen ihn als echten Europäer. In Leipzig traf er auf Peter Lohmann, dessen musiktheoretische Ideen ihn nachhaltig beeinflussten. 1907 ging Jägermeier nach Madagaskar, woraus seine unverwechselbar »exotische« Stilistik resultierte, die sich vorwiegend in Sinfonischen Dichtungen (siehe Briefwechsel mit Richard Strauss und T. Sakarahnive: »L’influence madécasse sur la musique européenne«, Diss. Tananarive 1964) niederschlug: »Psychosen« (1900), »Titanenschlacht« (1901), »Meerestiefe« (1902), »Im Urwald« (1920, nicht aufgeführt). Bei einem Orgelkonzert im Kölner Dom lernte Jägermeier das Ehepaar Ferdinand und Isabella Schmitz kennen, denen er einen Großteil seiner Manuskripte überließ, die wiederum diese Dokumente später an das Historische Archiv der Stadt Köln übergaben. Mit dem Untergang des Kölner Stadtarchivs ging leider auch der Nachlass Jägermeiers verschütt. Jetzt aber im Ernst: Dies ist nicht der Grund, warum das Konzerthaus keine Jägermeier-Kompositionen aufführt. In der Musikgeschichte-Vorlesung musste ich erfahren – eigentlich schade es zu verraten –, dass es den Komponisten Jägermeier nie gegeben hat. Die Riemann-Lexikon-Redakteure sollen ihn in feierabendlicher Jägermeister-Laune erfunden haben. Der Herausgeber, seinerzeit prominentester aller deutschen Musikologen, hat getobt, als er den betrügerischen Artikel gedruckt las. Seitdem lebt Jägermeier als »Nihil« oder U-Boot in Lexika und seriösen Feuilletons weiter, seine Geschichte wird fleißig fortgesponnen, u. a. durch liebenswerte Proselyten wie Hermann Unterstöger oder Herbert Rosendorfer. Was lernt uns das? Die allzu ernste Musikwissenschaft, mit Werken von Ewigkeitsdauer über Leben, Tod und Erlösung beschäftigt, fühlt sich ihrer Ernsthaftigkeit zuweilen selbst überdrüssig. Im Alltagsleben können Musiker manchmal ein lustiges Volk sein. Und schließlich: Nicht alles ist glaubhaft, was selbst in hochoffiziell daherkommenden Publikationen geschrieben steht! Bis zum nächsten anregenden Gedankenaustausch grüßt Sie herzlich Ihr Jan Boecker

Kontakt Per Post an: Konzerthaus Dortmund, Stichwort: Leserbrief, Brückstraße 21, 44 135 Dortmund · Per Fax an: 0231- 22 696 155 Per E-Mail an: info@konzerthaus-dortmund.de, Betreff: Leserbrief · Über unser Kontaktformular auf: www.konzerthaus-dortmund.de Wenn Sie wollen, dass Ihre Zuschrift in der hörbar abgedruckt wird, geben Sie uns bitte schriftlich Ihr Einverständnis zur Veröffentlichung. Wir behalten uns zudem vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen.

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Impressum

Ausblick

Herausgeber Konzerthaus Dortmund GmbH Intendant und Geschäftsführer Benedikt Stampa, V.i.S.d.P. Redaktion Dr. Jan Boecker, Marion Daldrup,

MÄRZ 04 2013 14

Katharina Kierig

ROLANDO VILLAZÓN Erstmals in Dortmund

Autoren Dr. Jan Boecker, Marion Daldrup,

MEASHA BRUEGGERGOSMAN Einfach unverwechselbar

Judith Jordans, Katharina Kierig,

NILS LANDGREN Der Mann mit der roten Posaune

Teresa Pieschacón Raphael,

HILARY HAHN Eine Frühvollendete

Benedikt Stampa, Renske Steen, Christoph Vratz Gestaltung Kristina Erdmann Anzeigenmarketing

Das hörbar-Rätsel

Marion Daldrup, T 0231-22 696 213 Druck RRD Rhein-Ruhr Druck Gmbh & Co. KG Termin- und Programmänderungen sowie Druckfehler vorbehalten. KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße 21 44135 Dortmund T 0231 - 22 696 0 F 0231 - 22 696 222 info@konzerthaus-dortmund.de www.konzerthaus-dortmund.de www.pop-abo.de Tickethotline T 0231 - 22 696 200

Besuchen Sie uns auf Facebook: www.facebook.com/Konzerthaus. Dortmund

FOTOS: GABO · DG, XAMAX

www.facebook.com/Popabo

Der gesuchte Künstler ist im KONZERTHAUS DORTMUND ein alter Bekannter und wurde bei seinen Auftritten stets mit stehenden Ovationen gefeiert. Als schauspielender Sänger und singender Schauspieler wird er auf der Bühne regelmäßig zur Diva. Mit seinen 40 Lebensjahren kann der gesuchte Exzentriker bereits sein 25-jähriges Bühnenjubiläum feiern. In seinem neuen Programm stellt der Künstler Lieder in den Mittelpunkt, die er besonders schätzt, aber bisher nie selbst auf die Bühne bringen konnte. Nun geht er sie an, begleitet von Klavier und Akkordeon oder Saxofon.

Wenn Sie die Lösung wissen, schicken Sie sie uns auf einer Postkarte mit dem Stichwort »hörbar-Rätsel« an: KONZERTHAUS DORTMUND, Judith Jordans, Brückstraße 21, 44135 Dortmund oder per Fax an: 0231- 22 696 159 oder per E-Mail an: judith.jordans@ konzerthaus-dortmund.de Einsendeschluss ist der 17.02.2014. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir fünfmal zwei Freikarten für den Kammermusikabend mit Janine Jansen & Friends am 05.03.2014. Viel Glück! Die Lösung des letzten hörbar-Rätsels: Marc Minkowski

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Persönlich Ticketing+ Abonnementberatung, Ludwigstraße / Ecke Reinoldistraße, 44135 Dortmund Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 10.00 bis 18.30 Uhr, Samstag von 11. 00 bis 15.00 Uhr Per Telefon T 0231- 22 696 200 Per Fax F 0231- 22 696 222 Per Post KONZERTHAUS DORTMUND, Vertrieb, Brückstraße 21 44135 Dortmund

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Zahlungsarten Barzahlung und per Kreditkarte (MasterCard, American Express und VISA). Bei Bestellungen bis spätestens zehn Werktage vor der jeweiligen Veranstaltung ist auch eine Zahlung per Lastschrift möglich. Bitte Postlaufzeiten berücksichtigen.

gen Veranstaltung. Die Hörplätze werden an der Abendkasse ausschließlich nach Verfügbarkeit ausgegeben. Anspruch auf Bereitstellung der Hörplätze besteht nicht, eine Reservierung dieser Plätze ist nicht möglich. Je Interessent wird nur eine Karte ausgegeben.

Internet Ticketshop auf www.konzerthaus-dortmund.de

Service für Rollstuhlfahrer Bitte buchen Sie frühzeitig, damit wir Ihre gewünschten Plätze und unseren Extra-Service garantieren können. Falls Sie keine Begleitperson mitbringen, stellen wir Ihnen kostenfrei einen Servicemitarbeiter zur Verfügung.

Abendkasse Die Abendkasse im Foyer des KONZERTHAUS DORTMUND öffnet 90 Minuten vor der jeweili-

nicht möglich. Je Interessent

Nutzer von Hörhilfen wird nur eine Karte ausgegeben. Für Nutzer von Hörhilfen gibt es auf denGebühren: meisten Plätzen eine InBei einem Kartenkauf über das duktionsschleife. Bei der PlatzKONZERTHAUS DORTMUND wahl berät Sie unser Ticketing.

werden bei Eigenveranstaltun-

AGB gen eine Servicegebühr von Die allgemeinen Geschäftsbe10 % vom Grundpreis und eine dingungen des KONZERTHAUS Systemgebühr von 1,00 € erDORTMUND können im Tickehoben. Bei Versand Einzelting des Konzerthauses, im von Interkarten kommt eine Versandnet und in der Saisonbroschüre pauschale von 2,00 € (bzw. eingesehen werden.

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Preiskategorien Service für Rollstuhlfahrer: Alle Saalpläne finden Sie unter Bitte achten Sie darauf, frühzeiwww.konzerthaus-dortmund.de/ tig zu buchen, damit wir Ihre getechnik.html

FOTO: HARALD HOFFMANN/DEUTSCHE GRAMMOPHON

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wünschten Plätze und unseren Extra-Service garantieren können. Falls Sie keine Begleitperson mitbringen, stellen wir Ihnen gerne kostenfrei einen unserer Servicemitarbeiter zurVerfügung. Unser Partner für auswärtige Gruppen: Westfälischer Besucherring im KONZERTHAUS DORTMUND, Brückstraße 21 Telefon: 02 31/1 85 79 99 Fax: 02 31/1 85 79 87 AGB: Die allgemeinen Geschäftsbedingungen des KONZERTHAUS DORTMUND können im Ticketing des Konzerthauses, im Internet und in der Saisonbroschüre eingesehen werden.

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