HÖRBAR 03 | 2014|15

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hรถrbar

DAS MAGAZIN DES KONZERTHAUS DORTMUND

JANUAR 03

NILS LANDGREN PARTNER DES KONZERTHAUS DORTMUND

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DER PARTNER

DIE PARTNER-STIFTUNG

DIE HAUPTSPONSOREN

DIE SPONSOREN

DIE FÖRDERER

DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.


TITELFOTO: SONJA WERNER FOTO: PASCAL AMOS REST

JAZZ, JAZZ, JAZZ

Nils Landgren ist ein fabelhafter Kerl. Ich mag nicht nur, dass er als hochgeschätzter Musiker seit vielen Jahren der internationalen Jazz-Szene wichtige Impulse verleiht, sondern auch ihn als Typ: Er sprüht vor positiver Energie und Kreativität und steckt damit alle an, die sich in seiner Nähe aufhalten. Er hat mit den Größen des Jazz und des Pop zusammen gespielt. Dabei kennt er keine Berührungsängste. Kein Stil ist vor seiner Posaune sicher. Er kann alles. Und er macht richtig viel. Seit Jahren schon leitet er das berühmte Jazz-Fest »JazzBaltica«. Dort kann er sich ungehemmt stilistisch austoben. Seine CDs sind Bestseller und unzählige Veranstalter und Festivals wollen ihn haben. Nils Landgren ist nicht nur »Mister Red Horn«, für mich ist er »Mister everywhere«. Die Besonderheit dabei ist nun, dass er nicht – wie man es vielleicht schon bei Künstlern erlebt hat – rastlos oder überfordert ist, sondern weiterhin beste Stimmung verbreitet. Nils Landgren lebt seine Musik. Ich habe Nils Landgren vor 15 Jahren in Hamburg kennengelernt. Damals wechselte Landgren gerade zur NDR Bigband. Sein Durchbruch in Deutschland stand noch bevor, während er in Schweden bereits ein großer Star war. Und so erzählte er mir launig seine Geschichten; zum

Beispiel die, wie er mit der Gruppe ABBA zusammen gespielt hatte. Die Mega-Pop-Band nahm gerade einige Songs auf und sie wollten unbedingt ihn als Posaunisten haben. Er nahm das Engagement an, spielte seine Posaune und begann während der Auftritte plötzlich auch zu singen – von da an war er nicht mehr nur ein Posaunist. Als ich von Hamburg nach Dortmund zog, ließ er anfragen, ob er in meine alte Wohnung in der Hansestadt ziehen könne. Das hätte er von mir aus nur zu gerne machen können, leider jedoch war sie schon vergeben. Ich versprach ihm zum Trost, ihn nach Dortmund einzuladen. Und so sollte es geschehen: Seitdem besucht er uns regelmäßig und ist nun sogar in einem ZeitinselPorträt zu erleben. Das »Porträt Nils Landgren« fasst all diese interessanten und verrückten Geschichten und noch viel mehr in einem Festival zusammen. Ich freue mich auf drei wunderbare Tage im Zeichen des Jazz und unseres Freundes Nils Landgren. Keep on Swinging Benedikt Stampa Intendant und Geschäftsführer des KONZERTHAUS DORTMUND

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Sa 21.02. 2015 路 20.00 Uhr So 22.02. 2015 路 16.00 Uhr

GEWANDHAUSRiccardo Chailly

Dirigent,

Julian Rachlin

ORCHESTER

Violine

Sa: Werke von Tschaikowsky und Rachmaninow So: Werke von Mendelssohn Bartholdy und Mahler

LEIPZIG

04 einblick


06 interview

03 editorial

In der Mitte gibt es keine Kunst

04 einblick

Heinz Holliger verrät, was er Brahms nie verzeihen konnte 05 inhalt

10 titel 26 augenblick

Swedish dynamite

Jazz, Funk, Symphony und Pippi Langstrumpf: Es ist viel los auf der Zeitinsel Nils Landgren

28 briefe 29 ausblick I rätsel I impressum

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Der Energietanker

Wo nimmt der die Power her? Andris Nelsons strotzt vor Tatendrang

17 liederabend

Zweifeln heißt nicht verzweifeln

Christian Gerhaher fragte sich lange: Soll ich, soll ich nicht? Kann ich, kann ich nicht? 20 konzertante oper

Allround-Expertin

Karina Gauvin singt sie alle, auch die kaltherzige »Niobe, regina di Tebe« 22 musik für freaks

Musik von anderen Planeten...

Get your freak out: David Greilsammer und Wu Man 24 pop-abo

Zündender Sound

FOTOS: JULIA WESELY, MARCO BORGGREVE, MICHAEL SLOBODIAN, WIND MUSIC

Die britischen Dandys von Tindersticks blicken auf mehr als 20 Jahre Bandgeschichte zurück

25 streichquartett

Rule Finlandia

Währenddessen in Finnland... Meta4 und Olli Mustonen

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inhalt 05


IN DER MITTE GIBT ES KEINE KUNST... »Sie sind ein berühmter Dirigent, ja?« »Nein, nein«, wiegelt der Angesprochene bescheiden ab. Eigentlich ist er schon ziemlich berühmt. »Sie sind so ein Dirigent wie Karajan, ja?« Der Restaurantchef serviert Palatschinken mit Heidelbeeren. »Oh nein, bloß der nicht!«, wehrt sich der Gast jetzt mit Entschiedenheit. »War Karajan denn etwa kein großer Dirigent?« »Zumindest hatte er ein übergroßes Ego«, lautet die Antwort, und der Gastwirt schüttelt verständnislos seinen Kopf. Gerade hat Heinz Holliger, einer der weltbesten Oboisten, in der Stadt am Rhein mit dem übergroß leuchtenden Bayer-Kreuz das Musikkollegium Winterthur dirigiert. Am 6. Februar leitet er das Mahler Chamber Orchestra und Musiker der MCO Academy am Orchesterzentrum|NRW im Konzerthaus. Für das Konzert hat der Schweizer Komponist Holliger auch zwei eigene Werke ausgesucht, die für die Studierenden sowohl spielbar wie instruktiv sind.

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interview 07


Herr Holliger, das heutige Programm mit Brahms’ Violinkonzert und der Schottischen von Mendelssohn war ganz nach Ihrem Geschmack... Da bin ich zuhause, rund um Schumann. Ich mache wenig Brahms, weil ich ihm übel nehme, dass er Clara Schumann vor ihrem Tod überredet hat, die letzte Komposition ihres Mannes zu verbrennen, die fünf Romanzen für Cello und Klavier. Darüber habe ich ein Stück »Romancendres« geschrieben. Oft frage ich mich, was Brahms hinter seinem Bart alles versteckt. Aber das Geigenkonzert finde ich, wie viele seiner späten Werke, wunderbar. Am Anfang komponierte Brahms ziemlich mutig, nachher etwas anpasserisch. Alle seine Jugendwerke hat er verbrannt, er war eigentlich ein bisschen ein Pyromane. Dirigiert ein Komponist anders als ein Nur-Dirigent? Es gibt gute Dirigenten unter den Komponisten, aber das sind Ausnahmen. Ich mache, was im 18. und 19. Jahrhundert alle gemacht haben: Es gab Mendelssohn als den besten Dirigenten, der außerdem ein grandioser Pianist und Bratschist war. Bach hat Bratsche, Geige, Orgel gespielt und dirigiert. Bruno Maderna ist für mich ein Vorbild: Geigen- und Dirigierwunderkind und großartiger Komponist. Bei Boulez ist es umgekehrt, als er die genialsten Stücke schrieb, hat er bei Jean-Louis Barrault Bühnenmusik dirigiert, über das Dirigieren wurde er salonfähig – eigentlich tragisch. Und Witold Lutosławski hat seine Stücke so gut dirigiert, dass er, als er starb, keinen Nachfolger hatte. George Benjamin

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dirigiert und ist ein sehr guter Pianist. Pintscher hat als Dirigent ein breites Repertoire. Ich bin also kein Unikum, aber dennoch werde ich angeschaut wie ein komisches Tier. Nur komponieren oder dirigieren finde ich schrecklich. Und einen Dirigenten, der nicht ein Instrument in höchster Vollkommenheit beherrscht, halte ich für total lächerlich. Karajan hat das dritte Klavier im Mozartkonzert gespielt, was für ein Kind geschrieben ist, und in der von ihm gesetzten Europahymne sind ihm zwei Quintparallelen unterlaufen... In Dortmund stehen zwei Ihrer Werke auf dem Programm... »Tonscherben«, in memoriam David Rokeah, des polnisch-israelischen Dichters. Nelly Sachs, Paul Celan und Erich Fried haben ihn übersetzt. Ich habe ihn erst zwei Jahre vor seinem Tod kennengelernt, er ist 1985 in einem Hotel in Köln gestorben. Ein paar Tage vorher gab es noch ein gemeinsames Konzert, er hat seine Gedichte gelesen. Ich hatte mich mit ihm verabredet; er sei ab Juni in der Akademie der Künste, wir wollten telefonieren. Kurz darauf entwarf ich acht Orchester-Fragmente, am 29. Mai diesen letzten Satz mit der Überschrift »funebre«. Ich wusste überhaupt nichts, bin nach Hause gegangen, habe am Kiosk eine Zeitung gekauft und gelesen, dass er gestorben ist, genau zu der Zeit, als ich dieses Skelett von einem Trauermarsch schrieb. Einen Abschnitt gibt es in meinem Stück, wo ich nur die Schlagzeugpartie verwende, die ich wie einen Einband für eine Gedichtsammlung von Rokeah geschrieben hatte. Darüber legt sich nun ein sehr lei-


Fr 06.02.2015 · 20.00 Uhr

HEINZ HOLLIGER 1939 in Langenthal (Schweiz) geboren

In der Schulzeit Studium Oboe und Komposition am Berner Konservatorium, ab 1958 in Paris, 1961 – 1963 Studium bei Pierre Boulez an der Musikakademie Basel, 1965 Professor an der Hochschule für Musik Freiburg im Breisgau Erste Preise bei Musikwettbewerben (»Internationaler Musikwettbewerb Genf« 1959; »Internationaler Musikwettbewerb der ARD« 1961) Beginn intensiver internationaler Konzerttätigkeit als Oboist Komponisten wie Henze, Penderecki, Ligeti, Carter, Lutosławski, Stockhausen und Berio schreiben für ihn. Eigene Komposition von Bühnenwerken, Orchester-, Solo- und Kammermusikwerken und Vokalstücken 1998 Uraufführung der Oper »Schneewittchen« am Opernhaus Zürich »Frankfurter Musikpreis« 1988, »Ernst von Siemens Musikpreis« 1991, »Prix de Composition Musicale de la Fondation Prince Pierre de Monaco« 1994, »Zürcher Festspielpreis« 2007, »Rheingau Musik Preis« 2008 Composer in Residence: Orchestre de la Suisse Romande, »Internationale Musikfestwochen« Luzern, »Grafenegg Festival«, Internationale Ensemble Modern Akademie beim Festival »Klangspuren« 2003 ihm gewidmete Konzertwoche bei der Cité de la Musique Paris

FOTO: NEDA NAVAEE

2011 Mittelpunkt der »Salzburger Mozartwoche«, 2012 der Reihe »Salzburg contemporary«

ser Orchesterklang. Es sind kurze Formen, ähnlich einem japanischen Haiku, keine Miniaturen im Werbern’schen Sinn, sondern Tonscherben, wie wenn ein riesiger Korpus in sich zerbricht und nur noch Geräusch dahinter ist. Das ist die Idee, und ich habe dieses Stück gewählt, weil es für Musiker, die vielleicht noch nicht so viel experimentelle Musik gespielt haben, auf kleinem Raum sehr viele Neuigkeiten bietet, die wirklich gut realisierbar sind. Mit den Rückert -Liedern kommt dann eine bei dem späten Mahler neue Klangwelt, die mir sehr nahe ist, nicht zuletzt wegen der Oboe d’amore. Auch das Orchester singt in diesen Liedern. »Ardeur noire« habe ich nach Debussys letztem Klavierstück geschrieben. Paris war von den Deutschen umzingelt, es gab keine Kohlen mehr, er konnte sein Sterbezimmer nicht einmal heizen. Dann hat er herausgefunden, dass ein Monsieur Tronquin, ein Kohlenhändler, leidenschaftlich Autografen sammelte. Debussy schrieb ihm also dieses Stück, wunderbar wie eine japanische Kalligrafie, und bekam dafür die Kohlen. Ich nehme es und instrumentiere es völlig neu, ganz Debussy- fremd, mit Heterofonien, Echos, Verzögerungen, wie wenn man in einem Schwindelanfall Musik hört. Im zweiten Teil ist das originale Baudelaire-Lied zitiert, »Les soirs illuminés par l’ardeur du charbon« aus Debussys glücklicher Zeit, an die er im Titel seines Klavierstücks erinnert. Daneben gibt es noch viele weitere Debussy-Andeutungen. Wie bei einem Sterbenden, dessen frühere Inkarnationen oder Lebensalter gleichzeitig an seinem Bett stehen. Debussys Musik war von jeher meine Sprache. Aber ich habe mich nie an »La Mer« gewagt,

weil ich es als zu oft gespielt empfand. In Dortmund dirigiere ich »La Mer« zum ersten Mal. Gerade ist der Begriff der »Musikvermittlung« sehr in Mode. Müssen Ihre Kompositionen vermittelt werden? Alles will man heute vermitteln, in die Mitte bringen... Nein, das ist unstatthaft, Musik darf nur in den Extremen sein, in der Mitte gibt es keine Kunst. Ich komponiere ja nicht, um daneben noch einen Text zu liefern oder ein Bild. Ich gebe gerne eine Einführung, aber keine »kopfigen« Dinge, sondern ich möchte Ohren öffnen, die heute zugepflastert sind durch soviel Lärm, sodass Musik nicht mehr Sprache ist. Musik wird immer fortbestehen, solange es nur die Kreativität – das Wichtigste im Leben – gibt und nicht nivelliert oder kaputt gemacht wird. Gerade ist die dritte CD Ihres Schumann-Zyklus mit dem WDR Sinfonieorchester Köln erschienen. Wie geht es weiter? Im Februar, März, April folgen die nächsten Sitzungen. Dann kommen alle Konzerte und das Konzertstück für vier Hörner an die Reihe, aber auch die Zwickauer Jugendsinfonie, die Ouvertüren und die »Ouvertüre über das Rheinweinlied«. Mein innigster Wunsch ist »Der Rose Pilgerfahrt« aufzunehmen, die Missa sacra und den ganzen »Manfred«, außerdem das Requiem und das »Requiem für Mignon«. Da sind wir noch dran... Das Interview führte Jan Boecker.

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SWEDISH DYNAMITE

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Nils Landgren steht immer unter Höchstspannung. Wenn man ihn nur kurz antippt, entlädt sich gleich eine Dynamitladung voller Energie – freundlicher Energie. Fragt man Nils Landgren zum Beispiel nach Details über die Planungen seiner Zeitinsel im Konzerthaus, in die er seine ganze musikalische Vielfalt packt, erwartet man von einem so vielbeschäftigten Musiker eher schnelle, knappe Antworten. Kurz vor Mitternacht kommt seine E-Mail aus Stockholm. Leider sei er schon seit fünf Uhr früh auf den Beinen und komme gerade erst aus Kopenhagen zurück. Und ja, es tue ihm leid, er könne nur »eher kurz angebunden« zurückmailen. Aber weit gefehlt! Denn dann schreibt er so viel mehr... Die Lebensgeschichte des am 15. Februar 1956 in Degerfors, Värmland geborenen Nils Landgren ist vermutlich nur deshalb noch nicht verfilmt worden, weil es schwierig ist, das Budget für einen Sechsteiler zusammen zu bekommen. Darunter aber wäre die Karriere des Sohnes eines Jazz-Kornettisten kaum zu erzählen. Schon als Sechsjähriger begann Landgren damit, Schlagzeug zu spielen, mit 13 wechselte er zur Posaune und studierte ihr (klassisches) Spiel von 1972 bis 1978. Auch wenn er in den Folgejahren mit Herbie Hancock, Eddie Harris und The Crusaders ebenso musizierte wie mit seinen Landsleuten von ABBA: Vom Ruhm war er damals aber noch ziemlich weit entfernt. Den ersten Anlauf Richtung Siegertreppchen startete er 1992 mit der Gründung der Nils Landgren Unit, doch erst zwei Jahre später, umbenannt zur Nils Landgren Funk Unit, sammelte er auf dem Festival »JazzBaltica« in Salzau nennenswerte Meriten. Außer bei man-

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chen als Jazz-Polizei verrufenen Kritikern, die ein Konzert nur dann im Genre Jazz verorten, wenn auf der Bühne mehr Menschen stehen als vor derselben. Eine Haltung, von der Landgren nicht länger zu begeistern war und sie vermutlich auch zuvor niemals vertreten hat. Er liebte es vielmehr neben sich Gäste wie Maceo Parker, Till Brönner oder die Brecker Brothers zu begrüßen, unterschrieb einen bis dato gültigen Vertrag beim Label ACT und spielte in zunehmend verlässlich ausverkauften Hallen seine dem Rare Groove eines James Brown verschriebenen Shows, die regelmäßig in beinahe schon orgiastischen Partys zu enden pflegten. Spätestens hier wäre es jetzt an der Zeit, sich dem Entertainer Nils Landgren zu nähern. Wofür sich das Jahr 2004 ganz besonders gut eignet. Nachdem Nils Landgren sich 2001 als künstlerischer Leiter des »JazzFest Berlin« etabliert hatte, veröffentlichte er drei Jahre später das Album »Funky ABBA«, bestückt mit gänzlich neu interpretierten Cover-Versionen der schwedischen Pop-Legende – die deren Fans keineswegs befremden mussten. Als Nils Landgren mit 17 Jahren 1973 zum ersten Mal seinen Landsleu-


Zeitinsel

PORTRÄT NILS LANDGREN Fr 06.03.2015 · 20.00 Uhr

NILS LANDGREN FUNK UNIT FEAT. LIRA Nils Landgren

Gesang,

Posaune, Lira

Gesang

Sa 07.03.2015 · 20.00 Uhr

NILS LANDGREN SYMPHONY Bochumer Symphoniker, Jörg Achim Keller Dirigent, Nils Landgren Gesang, Posaune, Vince Mendoza Arrangements So 08.03.2015 · 11.00 Uhr

FAMILIENKONZERT Michel, Pippi, Karlsson & Co – nicht im Zeitinsel-Abo enthalten So 08.03.2015 · 20.00 Uhr

BOHUSLÄN BIG BAND Nils Landgren Gesang, Posaune, Leitung, Ida Sand Gesang

ILLUSTRATION: MAROINE DIB

ten ABBA zuhörte – so gab er vor zehn Jahren zu Protokoll – »da fand ich das natürlich grauenhaft. Ich war ein ernster Mensch oder hielt mich jedenfalls dafür, ich trank schon Kaffee und rauchte schwarze Zigaretten, und dann trällerten die ›Ring, ring‹ und gewannen den nationalen Song-Wettbewerb.« Ein Jahr später, Landgren hatte derweil an seinem Jazz- Repertoire weiter gearbeitet, siegte ABBA beim »Grand Prix d’Eurovision«, und ›Waterloo‹ wurde zum Welthit. »Ich mochte die Musik noch immer nicht, aber heimlich waren wir Schweden doch alle ein bisschen stolz.« Und nun machte er als Schwede sich daran, die – Pardon! – ollen Kamellen in den Funky Suit zu kleiden. Einen ABBA-Hit zu covern ist ja noch kein Problem, Songs wie ›Dancing Queen‹, ›S.O.S.‹, ›Gimme! Gimme! Gimme!‹ oder ›Money, Money, Money‹ aber zu echtem Funk umzubauen, das grenzt an Genialität. »Und dabei kann ich nicht einmal sagen«, so Landgren, »weshalb ich etwa an ›Fernando‹ scheiterte, es aber mit ›Super Trouper‹ klappte.« Das Kunststück gelang vor allem auch deshalb, weil Landgrens Funk Unit seit bereits 13 Jahren keine Jazzband ist, die hie und da mal ein paar Funky Tunes einstreut. Vielmehr spielt kaum ein Musiker außerhalb Amerikas den Funk so down to earth wie Landgrens Mannen, und des Bandleaders Ver-

bundenheit mit dem traditionellen Jazz auf der einen und seine unbändige Lust am Wildern in fremden Revieren auf der anderen Seite lässt ihn wieder und wieder zu einmaliger Balance finden. Vor seiner Bühne tanzen die Kids und weiter hinten neigen die Älteren anerkennend ihre Häupter. Und trotzdem ist hinter den Erfolgen mit der Funk Unit das mittlerweile riesenhafte Repertoire des Schweden, das er unermüdlich in immer wieder wechselnden Besetzungen darbietet, nicht im Schatten verschwunden. Landgren führt kleine, kompakte Bands an, spielt mit Sinfonie-Orchestern wie mit Bigbands, gestaltet alljährlich heiter-besinnliche Weihnachtskonzerte, vertont Astrid Lindgrens hinreißende Kindergeschichten und steht als Gast bei vielen Festivals neben manchmal noch berühmteren Kollegen. Und nachdem ihm über Jahre seine ihm längst zum Markenzeichen gewordene rote Posaune als Ausdrucksmittel genügte, ist Landgren inzwischen auch noch zum Sänger geworden, zumindest gelegentlich. Doch ganz egal, ob er im Trio jazzmusikalische Kammermusik, mit Orchestern opulenten Jazz oder mit seiner Funk Unit »Mardi Gras«Vergnügen nach Europa bringt: Zwei essentielle Ingredienzen fehlen bei keinem seiner Konzerte. Ohne ein Mindestmaß an Groove im Rücken lässt Landgren sein Red Horn nie erklingen. Und wo immer er seinen Fans ins Antlitz blickt, verteilt er sein Lächeln wie Hostien unters Volk und ist so zu etwas geworden, wovon im Jazz seltener die Rede ist als in den Nachbardisziplinen Pop und Rock: Landgren ist nicht nur ein profund freundlicher Mensch, er agiert mehr noch als ein talentierter und spürbar begeisterter Entertainer. Das überträgt sich bis in die letzte Reihe. Bis dorthin also, wo sonst die Kritiker skeptisch an der Wand lehnen.

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DER ENERGIETANKER

Sein Name wird immer gehandelt, wenn es um die attraktivsten Posten der Elite-Orchester geht. Seit Sommer ist der Lette Andris Nelsons Chefdirigent beim Boston Symphony Orchstra. Nach Dortmund reist er mit dem Concertgebouw Orchestra aus Amsterdam an. Als der Organist Christian Schmitt vor wenigen Wochen bei Berlins Philharmonikern den Orgelpart in Richard Strauss’ »Also sprach Zarathustra« spielen sollte, meinte er zwei Stunden vor dem Konzert: »Nelsons ist einfach unglaublich!« Warum? »Weil er so mitreißend ist, weil in jeder Faser seines Körpers Musik steckt, weil er aus allen Musikern das Maximum herausholt.« Damit wäre im Grunde schon alles gesagt über den Letten, der in Riga einst Trompete lernte und sich dann in kleinen Schritten dem Dirigieren zuwandte, bevor er bei Neeme Järvi und der finnischen Dirigenten-AusbilderLegende Jorma Panula studierte und sich anschließend von Mariss Jansons privat unterrichten ließ. Nelsons war gerade einmal 24 Jahre jung, als er in seiner Geburtsstadt die Lettische Nationaloper übernahm, bevor er sich durch Gastspiele in Berlin und Wien in die erste Reihe der internationalen Aufmerksamkeit katapultierte. Welche Wertschätzung er inzwischen genießt, lässt sich allein an der Tatsache ablesen, dass man ihn auserkor, in Luzern im vergangenen Sommer jene Konzerte zu übernehmen, für die eigentlich Claudio Abbado vorgesehen war. Die Inkubationszeit für seinen heutigen Beruf war kurz: rund drei Stunden! Als seine Eltern einst den jungen Andris in Riga in eine Aufführung von Richard Wagners »Tannhäuser« schleppten, ist er anschließend »regelrecht zusammengebrochen«. Der Fünfjährige bekam hohes Fieber, »weinte drei Tage lang und konnte nicht schlafen. Das war wie eine Initiation, und danach wollte ich um jeden Preis Dirigent werden.« Wagners berauschende Wirkung hatte das Kind erfasst. Was mag er wohl gedacht haben, als er 27 Jahre später erstmals in Bayreuth dirigieren durfte, dem Pilgerhügel für alle Wagner-Enthusiasten? 2010 leitete er dort die »Lohengrin«-Produktion in der rattigen Inszenierung von Hans Neuenfels ... Nelsons vergleicht die Anforderungen bei Wagner mit denen an einen Marathonläufer. »Entweder du stirbst nach den ersten 20 Kilometern, oder du überwindest den toten Punkt und hast das Gefühl, ewig weiterrennen zu können.«

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orchesterzyklus 15


Fr 13.03.2015 · 19.00 Uhr

ROYAL CONCERTGEBOUW ORCHESTRA Andris Nelsons

Dirigent,

Anne-Sophie Mutter

Violine

Werke von Sibelius und Schostakowitsch

Über die nötige Energie dafür verfügt Nelsons ohne Zweifel. Wer ihn einmal im Konzert oder bei Proben erlebt hat, fragt sich, woher dieses Maß an Energie überhaupt stammt. Emphatisch und subtil, mit großer Gebärde und kleinem Lächeln, mit überbordendem Schwung und flüsternder Gestik treibt er seine Orchester regelmäßig zur Höchstform. Im Gespräch gehen ihm immer so viele Gedanken durch den Kopf, dass er oft Sätze anfängt und sie ganz woanders beendet, und trotzdem weiß jeder genau, was er meint. Bei Nelsons fügen sich analytischer Scharfsinn und untrügliches Bauchgefühl zu einer Einheit, die ihm Musiker und Publikum gleichermaßen abnehmen. Im Jahr 2008 hat Nelsons das City of Birmingham Symphony Orchestra übernommen, wo bis zehn Jahre zuvor Simon Rattle das Sagen und aus dem langjährigen Provinz- ein Vorzeigeorchester geformt hatte. Und nun kursieren wieder Gerüchte über ein Rattle -Erbe durch die Musikblätter. Würde Nelsons, obwohl er sich gerade der Aufgabe in Boston zugewandt hat, auch die Berliner Philharmoniker übernehmen wollen? Dazu bekennt Nelsons nur, dass er »noch mehr reduzieren muss.« Konkret: In Birmingham zumindest ist nächstes Jahr Schluss. Er muss das Bostoner Orchester auf die nächste Europa-Tournee vorbereiten und ist für 2016 wieder in Bayreuth eingeplant – als »Parsifal«-Dirigent. Obendrein hat er ja noch Familie: seine Frau, die Sopranistin Kristı¯ne Opolais, und eine kleine Tochter. Andris Nelsons’ musikalische Heimat ist eindeutig die (Spät-)Romantik. Das merkt man selbst, wenn er Beethoven dirigiert. Nelsons steht nicht für ausgedünnten Klang, eher für das Opulente, Schillernde, für satte Farben, aber auch für das Dazwischen, für Schattierungen, die sonst gern verloren gehen, für Übergänge, an denen sich gute von durchschnittlichen Dirigenten unterscheiden. Egal, wann und wo man Andris Nelsons antrifft, er ist immer freundlich und entgegenkommend, jugendlich und Heiterem aufgeschlossen. Zwar kann auch er mal müde erscheinen – auch das! –, doch dann rafft er sich binnen kurzer Zeit wieder auf, füllt seine Energietanks und ist für alles zu haben. Immer neugierig, immer bereit zu hinterfragen, immer entschlossen, seine Überzeugungen zu vermitteln, kommt Nelsons nie wirklich zur Ruhe. In einem Zeitschriften-Interview gestand er einmal: »Manchmal weiß man nicht, wie man phrasieren soll, soll man die zehn Takte oder doch eher die zwanzig Takte zusammenfassen. Und dann entdecke ich plötzlich im Traum: Da ist noch dieses eine Motiv, das hast du zu wenig beachtet, diese Farbe muss stärker herauskommen. Dann wache ich auf und denke: ›So muss es sein, so funktioniert es.‹ Und schreibe es sofort auf.«

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ZWEIFELN HEISST NICHT VERZWEIFELN

Cool und fotogen, sportlich fit, möglichst unkompliziert, unkritisch und bereit zu jedem Zugeständnis. Und natürlich ewig jung. Behauptet der Münchner Bariton Christian Gerhaher sich gegenüber diesem Anforderungskatalog? Diese Auflagen gelten heutzutage nicht nur für Models und Filmstars, sondern auch für Künstler, besonders für Sänger. Nicht nur die modernen Vermarktungsstrategien der Agenturen, Medien und Labels fordern dies, zunehmend leider auch immer mehr Opern- und Theaterregisseure. Auf den ersten Blick scheint Christian Gerhaher sich nicht in dieses Raster zu fügen. Introvertiert ist er und Sätze wie »Die längste Zeit des Sängerlebens ist Verfall« lassen ihn nicht gerade wie ein Ausbund jenes kraftstrotzenden Berufsoptimismus und Pragmatismus wirken, den viele Künstler sich auch als Selbstschutz zulegen. Ungeschminkt gibt Gerhaher Einblick in seine Seele, spricht über sein notorisches Lampenfieber, seine Angst vor dem Versagen, weshalb die Medien ihn »Der Zweifler mit der Weltkarriere« nannten. Denn Weltkarriere hat er zweifellos gemacht, »trotzdem«, wie er betont. Und meint damit nicht nur sein sensibles Gemüt, sondern auch sein Repertoire. Operngalas mit Arien-Kost, wie sie sich so kassenträchtig vermarkten lassen, haben ihn nie interessiert. Gerhahers Liebe gilt dem Kunstlied. Etwa 150 Lieder hat er mit seinem langjährigen Klavierpartner Gerold Huber einstudiert. Schubert, Schumann, Mahler, das ganze große Repertoire. Große Preise gab es dafür, darunter mehrfach den »Echo-Klassik«, den »Midem Classical Award«, den »Gramophone Award«. Das liegt gewiss nicht daran, dass Gerhaher mit seinen wirren Locken und einer runden Brille glatt als Doppelgänger von Franz Schubert durchgehen könnte. Nein, die Stimme, sein Gesang ist es, der rührt: ganz auf den Text bezogen, ohne Pathos, und doch tut sich die ganze Welt der Romantik auf, mit allem, was den Menschen im tiefsten Innern bewegt. Vom »Fingerabdruck der Seele auf den Stimmbändern« sprach der Gesangsexperte Jens Malte Fischer.

liederabend 17


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Do 29.01.2015 · 20.00 Uhr

LIEDERABEND CHRISTIAN GERHAHER Christian Gerhaher

Bariton,

Gerold Huber

Klavier

Franz Schubert »Winterreise«

FOTO: PEYMAN AZHARI

Als junger Mann wollte Gerhaher Arzt werden, inspiriert von der Mutter, die aus familiären Gründen ihr Medizinstudium abbrach. Aber auch von jener langen Zeit im Krankenhaus, in das er als Jugendlicher kam, mit einer rheumatischen und chronischen Krankheit. Im Studium aber merkte er, dass er »acht Stunden im OP« auf Dauer kaum aushalten könnte, was ihn allerdings nicht davon abhielt, zum Dr. med. zu promovieren. Gleichzeitig entschied er, seine Stimme ausbilden zu lassen, die bereits seinem Geigenlehrer aufgefallen war. »Werde nur kein Sänger!« ermahnte ihn damals die Mutter. »Sie dachte, ich bekomme einen schlechten Charakter«, lacht er. »Ich sagte ihr: Das siehst du falsch, ich werde Sänger, weil ich einen schlechten Charakter habe!« Ein Jahr nach dem Physikum nahm er ein Gaststudium an der Musikhochschule auf und lernte unter anderen bei Dietrich Fischer-Dieskau und bei der berühmt-berüchtigten Elisabeth Schwarzkopf, bekannt für ihre unorthodoxen Methoden. Die Unterweisung verlief wie erwartet. Kaum hatte er mit Richard Strauss’ Lied ›Nichts‹ angesetzt, da zischte sie bereits: »Ach, ein Witzbold?« Zwei Takte weiter dann ein lautes »Stopp!« Und: »Also, wenn da mein Mann, der berühmte Walter Legge, vorbeigekommen wäre, dann hätte er gesagt, was brüllt denn da für ein Ochse?!« Doch Gerhaher ließ sich nicht einschüchtern. Selbstbewusst und auch etwas ängstlich habe nun er sie unterbrochen. »Entschuldigen Sie. Jetzt habe ich zwei Takte gesungen, jetzt lassen Sie mich doch erst einmal zu Ende singen!« Das Eis war gebrochen. Von nun an habe sie seine Stimme »schön gefunden« und gemeint: »Die Stimme hört sich nach einer internationalen Karriere an«. In diesem Moment muss er, der stets zweifelte, ihr einfach geglaubt haben. Andernfalls hätte er nicht die Kraft gehabt, die berühmte »Ochsentour« durch die Provinz durchzustehen, die auf die meisten Künstler wartet. Gerhaher ging ans Würzburger Theater, sang sich dort von der Operette bis zur großen Oper hoch. Etliche Opernpartien, die sein Stimmfach für ihn bereit hält, hat er gesungen, darunter den Orfeo von Monteverdi, Pelléas von Debussy wie den Wolfram aus Wagners »Tannhäuser«. Verstärkt möchte er sich Verdi zuwenden, weil er »ehrliche« Musik geschrieben habe, und Wagner. Seinen »Abgründen« könne er sich »nicht entziehen«. »Ich, ein Womanizer?«, witzelte er zwar, als er 2014 an der Frankfurter Oper als Don Giovanni debütierte, den er dann doch als eine in sich zerrissene Persönlichkeit darstellte. »Zweifeln heißt nicht verzweifeln«, betont er. »Ich könnte die Lieder Schuberts, Schumanns oder Mahler nie so tiefgründig interpretieren, wenn ich nicht auch diese Facette hätte.«

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ALLROUND-EXPERTIN Sa 31.01.2015 · 19.00 Uhr

NIOBE

Karina Gauvin Niobe, Philippe Jaroussky Boston Early Music Festival Orchestra

Anfione,

Agostino Steffani »Niobe, regina di Tebe«

Auch wenn Karina Gauvin als Barockexpertin gilt, ist das keineswegs das einzige Spezialgebiet der kanadischen Sopranistin. Am Anfang der Alte-Musik-Renaissance vor gut 30 Jahren standen die Spezialensembles und Puristen, die sich ausschließlich der Rekonstruktion des »Originalklangs« widmeten. Seitdem ist viel passiert: Auch große Sinfonieorchester spielen ihren Bach und Mozart mit wenig Vibrato, viele Musiker wechseln zwischen modernen und historischen Instrumenten und gehören Originalklang-Ensembles ebenso an wie Philharmonischen Orchestern. Auch bei den Sängern ist eine solche Entwicklung zu einem unkomplizierten Nebeneinander von historischer Aufführungspraxis und modernerem Repertoire zu beobachten. Die kanadische Sopranistin Karina Gauvin ist hierfür ein Beispiel: Als Händel- und Vivaldi-Interpretin erfolgreich geworden, pflegt sie auch ihre Liebe zum französischen Repertoire der Romantik und gilt gar als Expertin für Brittens Orchesterlieder »Les Illuminations« (im Konzerthaus noch in der vergangenen Saison mit Ian Bostridge zu hören).

Als Tochter professionell ausgebildeter Sänger, die doch nie eine große Bühnenkarriere verfolgten, erbte Karina Gauvin deren Liebe zur Musik und begann als Achtjährige im Kanadischen Opern-Kinderchor ihre Gesangslaufbahn, die sie inzwischen insbesondere als Konzertsängerin an die renommierten Bühnen der Welt führt. Auch in Dortmund wird man sie in einer konzertanten Aufführung erleben, in der sie ihre ausdrucksstarke Stimme der überheblichen Königin Niobe leiht, die an der Seite ihres amtsmüden Königs Anfione (dargestellt von Countertenor Philippe Jaroussky) letztlich vor Kummer zu Stein erstarrt. Zuvor jedoch fallen der Sängerin dieser Partie einige der wohl schönsten Arien und Duette des barocken Opernrepertoires zu. Ähnlich wie Händel, dessen Melodienerfindungsreichtum Gauvin bewundert, war Agostino Steffani ein Meister der Stimmführung, der der Sängerin das gesamte emotionale Spektrum von zartschmelzenden Liebeserklärungen über Wut bis hin zur Erstarrung abverlangt.

konzertante oper 21


MUSIK VON ANDEREN PLANETEN UND DER AUFGEHENDEN SONNE

Wenn der israelische Pianist David Greilsammer Sonaten von Domenico Scarlatti aus dem 18. Jahrhundert Sonaten des Avantgarde-Klassikers John Cage aus dem 20. Jahrhundert gegenüberstellt, ist das ohne Zweifel »Musik für Freaks«. Auch die weltweit bekannteste Botschafterin traditioneller chinesischer Musik, Wu Man, findet ihren Platz in der Konzerthaus-Reihe. Aber natürlich sind nicht nur die Freaks eingeladen, sich solchen Ohrenschmaus zu Gemüte zu führen. Für jeden mit feinsinnigem Gehör ergeben Scarlatti und Cage, die historisch also gut 200 Jahre voneinander trennen, eine überaus exquisite Mischung, sozusagen wie wenn in einem Feinschmeckergericht Vanille und Koriander sich kreuzen und neue Geschmacksknospen sich auftun, von deren Existenz man vorher nicht einmal eine Ahnung hatte.

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Wie jeder gute Koch – oder Compositeur oder Pianist – hat Greilsammer vorher dieses Rezept ausprobiert, obwohl diese besondere Zusammenstellung zu einem Konzertprogramm auch funktioniert: jüngst auf einer gefeierten CD. »Musik von einem anderen Planeten«, wie er sagt. Die für ihre Einspielungen vierfach »Grammy«-nominierte Künstlerin Wu Man setzt sich unermüdlich für die mehr als 2000 Jahre alte Geschichte der chinesischen Musikkultur ein, indem sie ihr Lauten-ähnliches Instrument, die Pipa, auf der ganzen Welt sowohl in traditionellen als auch zeitgenössischen Werken vorstellt. Bei zahlreichen Konzerttourneen hat sie hunderte neuer Werke für die Pipa uraufgeführt. Nun ist sie mit ihrem Programm »Journey of the Pipa« wieder unterwegs und möchte auch in der Reihe »Musik für Freaks« zeigen, welche musikalischen Schätze der

westlichen Welt bisher verborgen geblieben sind. Mit ihrem Wesen und ihrer Virtuosität hat Wu Man bereits ein breiteres Publikum erreicht und kulturelle Grenzen durchbrochen – für sie, geht aber immer noch mehr. Honoriert wurde ihr unermüdliches Engagement, als sie 2013 den Award »Musical America’s Instrumentalist of the Year« erhielt. Das erste Mal, dass dieser prestigeträchtige Preis an einen Instrumentalisten nichtwestlicher Instrumente ging.


Do 15.01.2015 · 20.00

MUSIK FÜR FREAKS David Greilsammer Klavier, präpariertes Klavier Werke von Scarlatti und Cage So 01.03.2015 · 18.00 Uhr

MUSIK FÜR FREAKS Wu Man Pipa The Journey of Chinese Pipa

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ZÜNDENDER SOUND

Sa 07.02.2015 · 20.00 Uhr

TINDERSTICKS Genreübergreifende Arbeitstiere im Dandy-Look

Die Story der britischen Band Tindersticks ist bewegt und dauert bereits mehr als zwei Jahrzehnte an: Studioalben, Musik für diverse Filme, Museen, Shows und Installationen, Welttourneen, Auftritte mit großen Orches-

Aber es war zum Glück doch nicht das tatsächliche Ende: Sie formatierten sich um, fanden ihren Effet zurück und nahmen und traten wieder auf. Ihr 2012er-Album »The Something Rain« wurde bei Erscheinen als ihr bestes gefeiert. Um eine Landmarke zu setzen entschieden die Tindersticks daraufhin, direkt wieder ins Studio zu gehen und zehn ihrer Songs zu re-arrangieren und neu einzuspielen – ihr zehntes Studioalbum »Across six leap years« entstand. Dieses Album ist weniger ein Bestof-Album, denn Ausdruck des Anliegens, Songs, die in den vergangenen zehn Jahren auf die eine oder andere Weise unter die Räder gekommen waren, mit neuem Klang wiederzubeleben. Die Mannen um Stuard A. Staples waren in den vergangenen Jahren ausgesprochen produktiv und haben eine Menge künstlerischer Projekte realisiert. Beispielsweise brachten sie »Singing

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Skies« heraus, ein Songbook mit Gemälden, und starteten die erste offizielle Kollaboration mit Stuart A. Staples’ Frau, der Malerin Suzanne Osborn, mit Ausstellungen u. a. in Berlin. Darüber hinaus kreierten sei für das Erster-Weltkrieg-Museum »In Flanders Fields« in Ypres, Belgien, einen Soundtrack: Eine orchestrale Klanginstallation, die sie im Oktober 2014 ebenfalls als Album veröffentlichten. Die Tindersticks sind also genreübergreifende Arbeitstiere, die jedoch im schicken Dandy-Look daherkommen, um ihren meist recht dunklen, vielschichtigen Sound zu präsentieren – very british.

FOTO: CHRISTOPHE AGOU

tern, Kooperationen mit vielen anderen Künstlern... Und dann: der Zusammenbruch – das Ende der Band.


RULE FINLANDIA Fr 23.01.2015 · 20.00 Uhr

META4 &

Sole Mustonen Oboe, Olli Mustonen Klavier Meta4: Antti Tikkanen Violine, Minna Pensola Violine, Atte Kilpeläinen Viola, Tomas Djupsjöbacka Violoncello

OLLI MUSTONEN

Werke von Mustonen, Haydn und Franck

Zwar leben in Finnland nur etwa fünfeinhalb Millionen Menschen, aber dennoch (oder gerade darum?) ist die Musikszene höchst lebendig. Dies beweisen nicht nur die vielen Rock- und Pop-Hitparadenexporte,

FOTO: STEFAN BREMER

sondern vor allem die klassischen Künstler wie Meta4 und Olli Mustonen. Olli Mustonen ist…? Pianist, Komponist, Dirigent? Auf jeden Fall ist er anders, fantasievoll, abenteuerlustig, überraschend, leidenschaftlich und unvergleichlich talentiert. Diese oder ähnliche Attribute finden sich in den Rezensionen über Konzerte oder Einspielungen des 47- jährigen Finnen immer. Eben weil er in seinem Spiel die Musikliteratur stets sehr selbstbewusst und bisweilen ungewöhnlich interpretiert. Der Pianist Mustonen spielt Bach auf dem großen Konzertflügel. Der Komponist Mustonen bricht Fugen und Präludien von Bach und Schostakowitsch auf ihre Mathematik herunter und re-arrangiert sie gemeinsam nach numerischen Regeln zu einem neuen Werk. Eine sehr ungewöhnliche Herangehensweise, aber »einzelne Stücke nur aus rein geschmacklichen Gründen aus den beiden Zyklen herauszunehmen, wäre unbefriedigend gewesen...«, wie er sagt. Über den Dirigenten Mustonen sagt das »BBC Music Magazine«, dass dieser dem Pianisten sehr ähnle: »Detail für Detail wird fein und präzise, fast wie mit Nadelstichen herausgearbeitet... In manchen Passagen vermitteln seine Klarheit und außergewöhnliche Finesse einen Eindruck, den man nur als visionär bezeichnen kann.« So schafft

Mustonen den musikalischen Dreisprung spielend, aber eben ein wenig anders. Ebenfalls nicht gewöhnlich ist Meta 4, das finnische Streichquartett, das aus der Klasse der Kammermusik-Persönlichkeit Hatto Beyerle hervorgegangen ist. Die vier Streicher Antti Tikkanen, Minna Pensola, Atte Kilpeläinen und Tomas Djupsjöbacka leben die moderne flirrende Komponistenszene in Finnland aktiv und sind darum die Spezialisten für zeitgenössische Musik ihrer Heimat. Häufig entstehen die Werke ihres Repertoires im unmittelbaren Diskurs zwischen Schaffenden und Interpreten. Aber nichtsdestoweniger beherrschen sie ebenfalls den Kanon der klassischen Literatur für Streichquartett – von Haydn bis Bartók, dem sie aber nicht auf »Teufel komm raus« versuchen ihren prägenden Stempel aufzudrücken.

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ufstrebende Sterne Jedes Jahr nominieren die Mitgliedshäuser der European Concert Hall Organisation (ECHO) acht »Rising Stars« – junge Musiker aus ganz Europa, die die Möglichkeit bekommen, in den 21 renommiertesten Sälen Europas aufzutreten. Zum zweiten Mal machen die Rising Stars nun auch in Dortmund Station. Die Besonderheit hier: Alle acht Solisten und Ensembles sind innerhalb eines einzigen Konzertabends zu erleben! Durch den »Sternstundenmarathon« am 14. März führt in diesem Jahr der bekannte Fernsehmoderator Malte Arkona. Konzertbesucher der beiden Konzerte des Gewandhausorchesters Leipzig am 21. und 22. Februar dürfen sich übrigens auf eine kostenlose CD mit Hörproben der Rising Stars 2014 /15 freuen, die im September auch dem Klassik-Magazin »Fono Forum« beilag.

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ohngemeinschaft aufgelöst

Zwölf Jahre lang war die Chorakademie unser Mitbewohner hier im Konzerthaus-Verwaltungsgebäude an der Reinoldistraße. Während sonst bei WG-Castings potentielle Mitbewohner kritisch nach ihren musikalischen Vorlieben und Übeplänen befragt werden, gab es zwischen Konzerthaus und Chorakademie darüber ebenso wenig Streit wie über Putzpläne oder verschimmeltes Essen im Kühlschrank. Doch irgendwann ist man ja bekanntlich dem WG-Alter entwachsen und will sein eigenes Reich. Nachdem beide Institutionen in den vergangenen Jahren gewachsen sind, suchte die Chorakademie schon seit längerer Zeit eine geeignete Bleibe in der Innenstadt, um Chorproben-, Stimmbildungs- und Büroräume zentral zusammen zu führen. Mit dem Umzug der Handelskammer wurden dann passende Räumlichkeiten frei, sodass unsere bisherigen Mitbewohner Anfang November schräg gegenüber in der Reinoldistraße ihr neues Domizil beziehen konnten. Natürlich wird man sich weiter regelmäßig sehen – beispielsweise zu den gemeinsamen »Carmina Burana« mit Exklusivkünstler Yannick im Juni.

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n der Saison ist vor der Saison

Ein wenig anders als bei der allumfänglichen Fußballweisheit »Nach dem Spiel ist vor dem Spiel«, ist im Konzerthaus bereits »In der Saison vor der Saison«. Alle Bereiche arbeiten mit Hochdruck daran, die Weichen für die Spielzeit 2015 | 16 zu stellen. Momentan sind die verschiedenen Abteilungen noch auf unterschiedlichen Strecken unterwegs, die sich aber immer weiter annähern, um schließlich auf dem Gleis zu münden, das nur ein Ziel kennt: eine wunderbare Spielzeit, die dem Publikum besondere Highlights und kleine Besonderheiten bietet. Manche Mitarbeiter scouten derzeit frische Talente für eine neue Staffel der »Junge Wilde«-Reihe, andere planen Konzerte, die nächsten kümmern sich um das Saisonbuch sowie das gesamte äußerliche Erscheinungsbild der Konzerthaus-Publikationen und wiederum andere behalten den Überblick in all dem Gewusel. Es haben also alle alle Hände voll zu tun, um bis zur Pressekonferenz im April Spielplan und Nashorn gezähmt zu haben. Eine kleine Sneak-Peak: Nach drei Jahren wird unser Exklusivkünstler Yannick Nézet-Séguin sich mit einem dreifachen Feuerwerk verabschieden. Seien Sie gespannt – und trauen Sie sich!

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Boecker besorgt Liebe Leserinnen und Leser der hörbar, die erste Konzerthaus-Zeitinsel der Saison Ende Oktober mit drei Prokofiew-Konzerten, Valery Gergiev und seinen St. Petersburger Mariinsky-Ensembles hat für Zündstoff gesorgt. Dass wir den Zeitzünder so genau eingestellt hatten, ließ sich bei der Planung Jahre vorher kaum ahnen. Wer hat die Krim-Annexion vorausgesehen, wer wusste, dass Gergiev sich engagiert für die Wiederwahl Putins einsetzen würde, dass seine politischen Äußerungen zu Protesten gegen ihn als designierten Münchner Chefdirigenten führen sollten? Schließlich das letzte Werk der Zeitinsel, Prokofiews Filmmusik zu »Iwan der Schreckliche«, bewirkte Verstörung:

Sehr geehrte Redaktion, als ich bei »Iwan« die Übertitelung las, stockte mir der Atem: »Doch werden wir mit dem heutigen Tage auch von diesen Ländern wieder Besitz ergreifen. Und in diesem Moskowiter Reich werde ich künftig einzig und allein herrschen!« Dies von dem Putin-Freund Gergiev dirigiert vor dem Hintergrund der Ereignisse in der Ukraine ... »Eine Zumutung«, schrieb die WAZ. Dürfen solche Werke noch aufgeführt werden? Ulrike Dickhoff, Dortmund Sehr geehrte Frau Dickhoff, zunächst war es die großartige Musik, die wir Ihnen präsentieren wollten und die in zahlreichen Aufnahmen von respektablen Dirigenten wie Muti, Rostropovich, Järvi und eben Gergiev eingespielt worden ist. Dann kam also die aktuelle politische Dimension hinzu. Sergej Eisensteins »Iwan der Schreckliche« mit der Musik Prokofiews gilt als Meisterwerk sowjetischer Filmkunst, ungeachtet seiner Entstehungszeit 1944 und trotz der Implikation Stalins, dessen Identifikationsfigur Zar Iwan IV. war, der deshalb den zweiten Filmteil über die Gräueltaten Iwans verbot. Mit der unerquicklichen Verquickung von Musik und Macht, Kunst und Politik sprechen Sie eines der schwierigsten und kontrovers diskutierten Themen an. Bewegt sich die Kunst innerhalb der Doktrin, winken ihrem Schöpfer Staatspreise und Belobigungen, bei Grenzüberschreitung drohen hingegen Aufführungsverbot und Gulag. Prokofiew und sein jüngerer Komponistenkollege Schostakowitsch haben diesen Balanceakt zwischen Angepasstheit und Avantgarde in ihren Werken immer wieder vollführt. Dass einem Genie mit gestutzten Flügeln unter dem Diktat des »sozialistischen Realismus« dabei immer noch geniale Musik gelingen konnte, belegen Werke wie Prokofiews Ballett »Romeo und Julia« oder – sein »Iwan«. Nicht weniger typisch als der frühe, »westlich-dekadente«, ist der Sowjet-Komponist Prokofiew. Auch diese Seite wollten wir zeigen. Im Juni führt Yannick Nézet-Séguin die »Carmina Burana« eines Komponisten auf, der sich »während des Regimes in sehr konkreten Punkten mehr als notwendig kompromittiert hatte« (Michael H. Kater). Als Präsident der Reichsmusikkammer ließ sich auch der greise Richard Strauss zunächst vor den Karren der Nazis spannen, um Schlimmeres zu vermeiden, wie er später sagte. Müssen nun strenggenommen Werke von Orff und Strauss, um nur zwei Beispiele zu nennen, unter besondere Beobachtung gestellt werden? Valery Gergiev ist die Brisanz des »Iwan« offenbar bewusst geworden. In seiner Ansprache nach dem Konzert hat er ein weiteres Beispiel angeführt und auf Wagner, dessen Missbrauch im Dritten Reich und seine romantische Oper »Lohengrin« verwiesen. Einigermaßen absurd: Hier wird, 1850, von einem neuen Heilsbringer gesprochen. »Seht da den Herzog von Brabant! Zum Führer sei er euch ernannt!« ... Lauter Fragen, Zweifel und keine Antworten. Eine Musik im luftleeren politischen Raum gibt es nicht, leider. Die Zumutungen müssen bleiben. Bis zum nächsten anregenden Gedankenaustausch grüßt Sie herzlich Ihr Jan Boecker

Kontakt Per Post an: Konzerthaus Dortmund, Stichwort: Leserbrief, Brückstraße 21, 44 135 Dortmund · Per Fax an: 0231- 22 696 155 Per E-Mail an: info@konzerthaus-dortmund.de, Betreff: Leserbrief · Über unser Kontaktformular auf: www.konzerthaus-dortmund.de Wenn Sie wollen, dass Ihre Zuschrift in der hörbar abgedruckt wird, geben Sie uns bitte schriftlich Ihr Einverständnis zur Veröffentlichung. Wir behalten uns zudem vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen.

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Impressum

Ausblick

Herausgeber Konzerthaus Dortmund GmbH Intendant und Geschäftsführer Benedikt Stampa, V.i.S.d.P. Redaktion Dr. Jan Boecker, Katharina Kierig,

MÄRZ 04 2014 15

Katrin Philipp

KENT NAGANO Ein Münchner in Hamburg

Autoren Dr. Jan Boecker, Judith Jordans,

JASMIN TABATABAI Film? Theater? Konzerthaus-Bühne?

Katharina Kierig, Stefan Krulle,

JONAS KAUFMANN Er ist die Welt für viele

Katrin Philipp, Teresa Pieschacón

RENÉ PAPE I love NY... und Dresden

Raphael, Benedikt Stampa, Renske Steen, Christoph Vratz Gestaltung Kristina Erdmann Anzeigenmarketing

Das hörbar-Rätsel

Katrin Philipp, T 0231 - 22 696 213 Druck Hitzegrad Print Medien & Service GmbH Termin- und Programmänderungen sowie Druckfehler vorbehalten. KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße 21 44135 Dortmund T 0231 - 22 696 0 F 0231 - 22 696 222 info@konzerthaus-dortmund.de www.konzerthaus-dortmund.de www.pop-abo.de Tickethotline

FOTO: FELIX BROEDE, ALFONSO BATALLA

T 0231 - 22 696 200

Besuchen Sie uns auf Facebook: www.facebook.com/Konzerthaus. Dortmund www.facebook.com/Popabo

Der gesuchte Künstler wurde 1980 schlagartig durch einen Wettbewerbspreis, den er nicht gewann, weltberühmt: Beim »Internationalen Chopin Wettbewerb« schied er verfrüht aus. Die Pianistenlegende Martha Argerich nannte ihn ein Genie und verließ unter Protest die Jury, was ihm wohl zu größerer Bekanntheit verhalf, als ein Sieg es jemals vermocht hätte. Mit einem Ersatzkonzert für das ausgefallene Konzert des Pianisten Yundi Li, gab der gesuchte Musiker bereits im Jahre 2007 sein Debüt im KONZERTHAUS DORTMUND. Seitdem ist er unser regelmäßiger Gast.

Wenn Sie die Lösung wissen, schicken Sie sie uns auf einer Postkarte mit dem Stichwort »hörbar-Rätsel« an: KONZERTHAUS DORTMUND, Judith Jordans, Brückstraße 21, 44135 Dortmund oder per Fax an: 0231- 22 696 159 oder per E-Mail an: judith.jordans@ konzerthaus-dortmund.de Einsendeschluss ist der 20.02.2015. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir fünf CDs der erst am 16. Januar erscheinenden Aufnahme des Boston Early Music Festival Orchestra von »Niobe, regina di Tebe« mit Philippe Jaroussky und Karina Gauvin in den Hauptrollen. Viel Glück! Die Lösung des letzten hörbar- Rätsels: Klaus Hoffmann

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Abo- und Einzelkarten: So kommen Sie an Ihre Tickets Galerie Mitte links

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Persönlich Ticketing+ Abonnementberatung, Ludwigstraße / Ecke Reinoldistraße, 44135 Dortmund Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 10.00 bis 18.30 Uhr, Samstag von 11. 00 bis 15.00 Uhr Per Telefon T 0231- 22 696 200 Per Fax F 0231- 22 696 222 Per Post KONZERTHAUS DORTMUND, Vertrieb, Brückstraße 21 44135 Dortmund

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Zahlungsarten Barzahlung und per Kreditkarte (MasterCard, American Express und VISA). Bei Bestellungen bis spätestens zehn Werktage vor der jeweiligen Veranstaltung ist auch eine Zahlung per Lastschrift möglich. Bitte Postlaufzeiten berücksichtigen.

gen Veranstaltung. Die Hörplätze werden an der Abendkasse ausschließlich nach Verfügbarkeit ausgegeben. Anspruch auf Bereitstellung der Hörplätze besteht nicht, eine Reservierung dieser Plätze ist nicht möglich. Je Interessent wird nur eine Karte ausgegeben.

Internet Ticketshop auf www.konzerthaus-dortmund.de

Service für Rollstuhlfahrer Bitte buchen Sie frühzeitig, damit wir Ihre gewünschten Plätze und unseren Extra-Service garantieren können. Falls Sie keine Begleitperson mitbringen, stellen wir Ihnen kostenfrei einen Servicemitarbeiter zur Verfügung.

Abendkasse Die Abendkasse im Foyer des KONZERTHAUS DORTMUND öffnet 90 Minuten vor der jeweili-

Genuss feinster Handarbeit

30 haus und verkauf

Preiskategorie 1 Preiskategorie 2 Preiskategorie 3 Preiskategorie 4 Preiskategorie 5 Preiskategorie 6 Preiskategorie 7 * Rollstuhlplätze Keine volle Podiumssicht

* Hörplätze sind 90 Minuten vor

Beginn der Veranstaltung erhältlich (Sonderregelungen vorbehalten)

Nutzer von Hörhilfen Für Nutzer von Hörhilfen gibt es auf den meisten Plätzen eine Induktionsschleife. Bei der Platzwahl berät Sie unser Ticketing. AGB Die allgemeinen Geschäftsbedingungen des KONZERTHAUS DORTMUND können im Ticketing des Konzerthauses, im Internet und in der Saisonbroschüre eingesehen werden. Preiskategorien Alle Saalpläne finden Sie unter www.konzerthaus-dortmund.de/ technik.html


DIE BOTSCHAFTER DES KONZERTHAUS DORTMUND PROF. DR. LUTZ ADERHOLD · APANO INVESTMENTS · AUDALIS KOHLER PUNGE & PARTNER · BAKER TILLY ROELFS AG GUIDO BARANOWSKI · DR. ANDREAS BELLMUNT · LILO UND FRANK BÜNTE · BUSCHE VERLAGSGRUPPE · COMMERZBANK DORTMUND · PROF. DR. STEFAN DIETERLE · SUSANNE UND UDO DOLEZYCH · ELMOS SEMICONDUCTOR AG · CHRISTA UND HEINRICH FROMMKNECHT · HITZEGRAD PRINT MEDIEN & SERVICE GMBH · MARTINA UND HANS JÖRG HÜBNER HUSEMANN EICKHOFF SALMEN & PARTNER GBR · DR. CARSTEN JAEGER · ULRICH JORDAN · HANS-JÖRG KARTHAUS ANNETTE UND DR. UWE KISZKA · DR. WOLFRAM KIWIT · DR. MARTIN KLEINE · BRENNEREI LIKÖRFABRIK & SCHOKOLATERIE KRÄMER · TRAUDEL KROH · DR. ALICE L. UND DR. JOCHEN KÜHNER · VERLAG LENSING-WOLFF · DR. EVA UND DR. RAINER LÖB · MAIWALD KLAVIER & FLÜGEL GALERIE · BRIGITTE UND DR. HANS MESSERSCHMIDT · JUTTA UND HANSHUGO MIEBACH · MVZ PROF. DR. UHLENBROCK & PARTNER · MARGARETE UND AXEL NILL · PANTEL + EINHAUS STEUERBERATER · PROF. DR. TIDO PARK · PARK WIRTSCHAFTSSTRAFRECHT. · POCO EINRICHTUNGSMÄRKTE · INES POHLMANNFEUERHAKE-FUND UND PETER POHLMANN · BEATRIX POLCHAU · INGE POLCHAU · PREVENT.ON GMBH · ROTKÄPPCHEN PETER JÜLICH GMBH & CO. KG · DR. MARIE-THERES SCHNARRENBERGER-WEITKAMP · DR. WOLFGANG SCHRÖDER BEATE UND DIRK SCHULTE-UEBBING · REINHOLD SEMER · SPIEKER & JAEGER RECHTSANWÄLTE UND NOTARE · ANDREAS SPIELMANN · MARIE ELISE UND DR. HANS STETTER · TECHNOLOGIE ZENTRUM DORTMUND · MARIJKE UND SYBE VISSER HEIDRUN UND DR. HANS V. DEWALL · ASTRID UND ALEXANDER VON SCHWEINITZ · AXEL VOSSCHULTE · PETER WIEGMANN DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.


Musik ist wie ein Puzzle aus Tönen: Viele Elemente fügen sich zusammen zur Erfolgsmelodie des KONZERTHAUS DORTMUND. Unterstützen auch Sie hochkarätige Konzerte und profitieren durch Kartenvorkaufsrecht, exklusive Einladungen, kostenlosen Bezug von Broschüren etc. Werden Sie Teil der Gemeinschaft der »Freunde des Konzerthaus Dortmund e.V.« Infos: T 0231- 22 696 261· www.konzerthaus-dortmund.de


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