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DAS MAGAZIN DES KONZERTHAUS DORTMUND
AUSGABE 03
S O N YA Y O N C H E V A PARTNER DES KONZERTHAUS DORTMUND
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DER PARTNER
DIE PARTNER-STIFTUNG
DIE HAUPTSPONSOREN
DIE SPONSOREN
DIE FÖRDERER
DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.
TITELFOTO: GREGOR HOHENBERG FOTO: NINA STILLER
GROSSE STIMMEN
Dass unser wunderbarer Dortmunder Konzertsaal viel mehr ist als nur ein Aufführungsort für klassische Musik, muss ich Ihnen, liebe Konzerthaus-Freunde, nicht erzählen. Für mich persönlich gibt es aber tatsächlich kaum einen anderen Saal, der sinfonisches Volumen, kammermusikalische Durchhörbarkeit und stimmliche Brillanz in einer solchen Qualität ermöglicht. In der vergangenen Dekade haben wir viele großartige Sängerinnen und Sänger bei uns begrüßen dürfen und jedes Mal reagiert der Saal wie ein lebendiger Organismus auf die spezifische Klangfarbe. Die kunstvollen Töne einer Cecilia Bartoli oder der reine Sopran von Philippe Jaroussky sind noch klar und distinkt in der letzten Reihe der Galerie zu hören. Der Saal scheint mit den Stimmen atmen zu wollen. Und auch bei konzertanten Aufführungen großer Opern zeigt sich diese Qualität unseres Hauses. Teodor Currentzis etwa hat kürzlich der akustischen Krone ein weiteres Juwel hinzugefügt: Seine Interpretation von Puccinis »La bohème« wird in die Konzerthaus-Geschichte eingehen. Nun können wir erneut auf eine dieser ganz großen Stimmen gespannt sein, die in unserem Saal ihre einzigartige Kraft entfalten wird. Die bulgarische Sopranistin Sonya Yoncheva ist auf den großen Bühnen der Welt zu Hause, sang in Opernproduktionen an der Mailänder Scala, New Yorker Metropolitan Opera und am Teatro Real
in Madrid und wird sogar mit Maria Callas verglichen. Sie verfügt über ein einzigartiges Talent, sich die Rollen, die sie auf der Bühne verkörpert, zu eigen zu machen – die Wandlungsfähigkeit ihrer Stimme ist schlichtweg atemberaubend. Kürzlich beeindruckte sie Fachwelt wie Presse als Elisabeth in Verdis »Don Carlo« an der Pariser Opéra Bastille. Ganze fünf Stunden dauert die Inszenierung des polnischen Regisseurs Krzysztof Warlikowski, der sich an die französische Originalfassung gewagt hat. Wo die Zeit schnell hätte lang werden können, verging sie dank des herausragenden Sängerensembles rund um Sonya Yoncheva wie im Flug. Selten zuvor konnte man in einer solchen Deutlichkeit erleben, was große Stimmen zu leisten imstande sind und wie viel doch letztlich von ihnen abhängt. Und so wie jede Inszenierung auf die sängerische Qualität angewiesen ist, lebt auch unser Dortmunder Saal nur von den herausragenden Künstlern und den ganz großen Stimmen, die sich in ihm präsentieren. Eine von ihnen – eine wirklich ganz besondere – können Sie bei der Verdi-Gala mit Sonya Yoncheva erleben. Ihr Benedikt Stampa Intendant und Geschäftsführer des KONZERTHAUS DORTMUND
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Do 08.03.2018 · 19.00 Uhr
JUNGE WILDE – Nicola Benedetti Violine
NICOLA BENEDETTI Werke von Johann Sebastian Bach, Eugène Ysaÿe und Wynton Marsalis
04 einblick
06 interview
03 editorial
Nachtmusik
04 einblick
Jan Lisiecki über die dunklen Stunden des Tages, ihre Facetten in der Musik und passende Bühnengarderobe
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Der Luxus-Sopran
28 briefe
Opernstar Sonya Yoncheva präsentiert sich mit einer Verdi-Gala 29 ausblick I rätsel I impressum
14 porträt 30 haus und verkauf
Bis in die Füße
Antoine Tamestit beweist in einem vielfältigen Konzertprogramm die Klangweite seiner Viola
17 orchesterzyklus
Treffsicher
Ob beim Fußballspielen oder Dirigieren: Mariss Jansons weiß genau, wohin es gehen soll
20 streichquartett
Wieder komplett
Das Artemis Quartett kommt in neuer Formation erstmals nach Dortmund
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Kolossales Lebenswerk
FOTOS: KEVIN WESTENBERG, HOLGER HAGE · DG, FLORENCE GRANDIDIER, MUHSIN AKGÜN
Thomas Hengelbrock widmet sich dem nächsten oratorischen Meisterwerk: Haydns »Die Schöpfung«
24 orchesterzyklus
Hören statt Sehen
András Schiff will mit seiner Cappella Andrea Barca die Aufmerksamkeit des Publikums umlenken
25 world music
Ohne Widersprüche
Die New York Gypsy All Stars vereinen in ihrer Musik Klänge aus aller Welt
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Als wir in die Salle philharmonique de Liège am Boulevard Piercot eintreten, fühlt es sich ein wenig wie eine Zeitreise ins vorvergangene Jahrhundert an: Das als »italienischster« Konzertsaal nördlich der Alpen bekannte Gebäude aus dem Jahr 1887 blendet mit seiner Pracht aus Gold und samtigem Rot in den Logen und Rängen. Die Bühnenfläche sei noch größer als der Zuschauerraum, stellt Jan Lisiecki amüsiert fest. Er ist mit einem frühen Flug angekommen, sitzt seit dem Morgen auf dieser Bühne und probiert am SteinwayKonzertflügel. Am nächsten Abend wird er hier das a-moll-Klavierkonzert von Edvard Grieg mit dem Orchestre Philharmonique Royal de Liège spielen. Auch die Orchesterbestuhlung ist schon aufgebaut. Wir nehmen an einem Pult Platz und sprechen über seinen Klavierabend Ende Januar – den ersten in Dortmund nach Ende seiner Zeit als »Junger Wilder« 2015.
NACHTMUSIK Sind das Grieg-Klavierkonzert und das Schumann- Konzert Geschwister? Sie sind schon anders, schwer zu vergleichen. Griegs Themen sind nicht so komplex, die Tonsprache ist nicht so avanciert wie die Schumanns – aber das Konzert trägt so viel Schönes in sich und wirkt so eindrucksvoll auf die Zuhörer. Es macht Spaß es zu spielen, großartige Musik! In Dortmund werden Sie Werke rund um das Thema Nacht spielen. Wie würden Sie Ihr Programm erklären? Für mich müssen Programme einen Zusammenhang bilden; das Publikum soll nicht den Eindruck gewinnen, man spiele nur eine große Sonate nach der anderen. Die Nacht-Thematik findet sich in etlichen Kompositionen; wir kennen alle die Nocturnes von Chopin oder Beethovens Mondscheinsonate. Das Repertoire ist so groß – es ist einfach reizvoll die Ideen verschiedener Komponisten in einem Programm zusammenzufassen. Nacht, denkt man, hat nur etwas mit Stille und Ruhe zu tun, was sich dann auch in einer leisen und nachdenklichen Musik widerspiegelt. Natürlich gibt es diese sehr ruhig klingenden Nocturnes von Chopin. Aber häufig kommt genau das Gegenteil vor, andere Chopin-Nocturnes sind geradezu aufwühlend und dramatisch. Oder, vielleicht etwas weniger bekannt, Ravels »Gaspard de la nuit«: Sämtliche Farben der Nacht sind darin enthalten, dennoch geht es nicht um
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interview 07
Mi 31.01.2018 · 20.00 Uhr
JAN LISIECKI 1995 im kanadischen Calgary geboren Seit 2012 UNICEF-Botschafter von Kanada 2012 / 13 – 2014 /15 »Junger Wilder« am KONZERTHAUS DORTMUND 2013 »Leonard Bernstein Award« des »Schleswig-Holstein Musik Festival«, vom Magazin »Gramophone« zum »Artist of the Year« ernannt 2013 Debüt bei den »BBC Proms« August 2017 »ECHO Klassik« für das vierte Album bei der Deutschen Grammophon: Werke von Chopin mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester und Krzysztof Urban´ski Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Sir Antonio Pappano, Yannick Nézet-Séguin, Daniel Harding und Valery Gergiev Aufführungen u. a. mit dem New York Philharmonic, der Sächsischen Staatskapelle Dresden, dem Cleveland Orchestra, San Francisco Symphony, Philadelphia Orchestra, den Münchner Philharmonikern und beim Eröffnungsfestival der Elbphilharmonie
die Nacht wie wir sie kennen im Sinne von Schlafenszeit, es ist vielmehr der Zeitabschnitt, in dem schreckliche Dinge passieren können, Albträume sich abspielen, wo Dunkelheit herrscht, höchst Ungewöhnliches sich zuträgt, Rätselhaftes – das ist es, was ich in meinem Programm zeigen möchte. Die »Nachtstücke« von Schumann sind wiederum ganz andersartig, das ist Musik, die vor dem Hintergrund der literarischen Vorlage von E. T. A. Hoffmann von Trauer und Tod erzählt. Ihr Programm enthält weitere Werke, die das Stichwort nicht im Titel tragen. Haben die Morceaux de fantaisie von Rachmaninow auch mit der Nacht zu tun? Zumindest einige von ihnen lassen sich damit ohne weiteres in Verbindung bringen: gleich die Elegie mit ihrer schlichten, leidvollen Melodie. Auch das Prélude mit seinen Glockenschlägen: Es schlägt elf Uhr, und das ist definitiv Nacht. Schließlich die Serenade, deren Titel bereits das Nachtthema widerspiegelt. Das Scherzo Nr. 1 von Frédéric Chopin ist tatsächlich zunächst was es ist: ein Scherzo. Aber im Mittelteil findet sich ein sehr bekanntes polnisches Wiegenlied eingearbeitet, ›Schlaf, mein Jesulein, schlaf!‹ – so haben wir auch hier Nachtmusik. Als Sie im Konzerthaus als »Junger Wilder« anfingen, waren Sie gerade 17 Jahre alt. Heute sind Sie 22. Wie ist das möglich, so jung und… … relaxed! ... [ lacht ] … gleichzeitig reif und tiefgründig in der Darstellung der Musik zu sein? Jedes Individuum hat seine persönliche Beziehung zur Gefühlswelt und eine eigene Art und Weise sie ausdrücken. Mein Ausdrucksmedium ist die Musik. Es müssen ja nicht tatsächlich durchlebte Gefühle sein. Ich glaube nicht, dass man eine Todeserfahrung durchgemacht oder Krankheit erlebt haben muss wie viele Komponisten, um zu verstehen, wie ihre Werke zu spielen sind. Ähnlich wie ein Schauspieler es tut gilt es, den Charakter des Komponisten zu erkunden und insbesondere den seines Stücks. Das ist vielleicht ein etwas gefährlicher Vergleich, aber ein wahrer Schauspieler kann in viele Rollen schlüpfen – und ähnlich müssen wir versuchen den Cha-
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rakter des Komponisten zu verstehen bis hin zu solch einer Übereinstimmung, dass man meint, eins mit ihm zu sein. Manchmal ist es eher schwierig, dahinter zu gelangen und es bedarf einiger Überlegung, ein anderes Mal ist es vielleicht besser, nicht zu sehr nachzudenken und dem unmittelbaren Gefühl zu folgen, sich vom Fluss der Musik treiben zu lassen. Zwischen diesen Polen ist die Balance zu finden, erst dann ist auch die Kommunikation mit dem Publikum möglich. Haben Sie denn noch einen Lehrer oder jemanden, der Sie berät – hinsichtlich der Auswahl der Stücke oder wie etwas zu spielen ist? Tatsächlich habe ich keinen Lehrer seit ich 13 oder 14 bin, dann gab es einen Professor, den ich alle zwei Monate gesehen habe. Anders als im Sport, wo ein Trainer sagt wie Haltung, Kraft und Physis zu optimieren sind, gibt es in der Musik nach einem bestimmten Punkt, wenn man den technischen Aspekt für sich mehr oder weniger gelöst hat, nichts mehr – das eigentlich Musikalische muss von innen kommen.
Es lässt sich nicht künstlich erzeugen, sonst hätten wir Computer und Algorithmen, die unglaubliche Aufführungen zustande bringen könnten – aber das gibt es eben nicht und das ist das Schöne an der Musik. Was heißt das für Ihr Spiel? Ich versuche zu verstehen, welche Spielräume es in dem Stück gibt, ohne jedem Gefühl gleich nachzugeben. Und ich versuche niemals die Musik dadurch zu kompromittieren, dass man vor allem nach technischer Perfektion sucht. Das geschieht zuweilen ganz unwillkürlich an offensichtlichen Stellen, aber es gilt aufzupassen, dass der Interpret nicht durch technische Herausforderungen abgelenkt wird, sondern die Kontrolle über den musikalischen Ausdruck behält.
FOTO: HOLGER HAGE · DG
Welche Pläne gibt es für die Zukunft? Es war davon zu hören, dass Sie vom Klavier aus dirigieren werden? Ich habe immer schon gern mit kleineren Orchestern zusammengearbeitet und dabei festgestellt, dass es nützlich sein kann einige Aufgaben des Dirigenten selbst zu übernehmen. Man erhält mehr eigene Freiheit, mehr Verantwortung. Natürlich bin ich nicht eigentlich ein Dirigent, aber für die Aufführung vieler Klavierkonzerte – in meinem Fall sogar der Chopin-Konzerte, die ich sehr gut kenne – könnte die Leitung vom Flügel aus Sinn machen. Wenn wir in kleiner Orchesterbesetzung spielen, macht das richtig Spaß, dann entsteht ein kammermusikalisches Zusammenspiel. Die wichtigste Frage zum Schluss: Früher waren Sie bekannt für Spleens, haben Sie noch welche oder ziehen Sie jetzt zum Beispiel gewöhnliche Socken an? So ganz gewöhnlich sind sie nicht: heute schwarz, weiß, blau geringelt. Frauen haben viel mehr Möglichkeiten sich auf der Bühne außergewöhnlich zu kleiden. Als Mann muss man gleich viel riskieren. Ich könnte im Pyjama auf die Bühne kommen, ja vielleicht im Pyjama mit Fliege mit Rücksicht auf das Nacht-Programm … Das Interview führte Jan Boecker.
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DER LUXUS-SOPRAN
Die Karriere von Sonya Yoncheva entwickelt sich katapultartig. Längst reißen sich die großen Häuser weltweit um die bulgarische Sopranistin mit der erdig-warmen Stimme. In Dortmund singt sie Arien und gemeinsam mit ihrem Bruder Marin Yonchev Duette aus Opern Giuseppe Verdis. Es kommt Bewegung in die Hackordnung im hohen Register. Oder anders gesagt: Die Sopranhierarchie steht vor einem erneuten Generationenwechsel. Die Grande Dame der Szene, ihre letzte große Diva, Angela Gheorghiu, mittlerweile über 50, steht im goldenprächtigen Spätherbst ihrer Karriere, zieht sich immer stärker aus dem Bühnengeschehen zurück. Dahinter teilen sich seit etlichen Jahren die Damen Damrau und Netrebko den Anspruch auf die Soprankrone, wenn auch in unterschiedlichem Repertoire: die Deutsche weiterhin im (früh-)romantischen Koloraturfach, wohingegen die Russin, wie in diesem Sommer in Salzburg mit »Aida«, immer weiter in dramatischere Gefilde vorstößt. Beide sind mit Mitte 40 auf dem Gipfelpunkt ihres Könnens angelangt, kurzum im allerbesten Sopranalter. Doch schon drängen von hinten die jungen Sängerinnen. Und das in Gestalt gleich zweier prachtvoller Stimmen, die längst mitspielen im Kreis der Großen: die der 30-jährigen Russin Aida Garifullina, die mit einer üppigen Stimme auftrumpft, und derjenigen von Sonya Yoncheva, die sich schon jetzt einreiht in die Riege großer bulgarischer Vorgängerinnen von Anna Tomowa-Sintow bis Krassimira Stoyanova.
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2016 machte sie von sich Reden, als sie in London für Anna Netrebko in der von ihr abgesagten »Norma« einsprang. In Berlin reüssierte sie bereits als eine der derzeit besten Traviatas in einer Neuproduktion unter Daniel Barenboim an der Staatsoper. Wie steil sich die Karrierekurve von Sonya Yoncheva nach oben entwickelt hat, war nicht zuletzt an einer »Don-Carlo« Produktion der Pariser Opéra Bastille abzulesen. Einem bei Besetzungschefs gefürchteten Werk, weil nicht weniger als fünf Weltklassestimmen dafür nötig sind – das kostet! In Paris hat man nicht gespart und mit Jonas Kaufmann, Elı¯ na Garancˇ a, Ildar Abdrazakov und Ludovic Tézier ein derzeit wohl einmaliges Solistenensemble auf die Bühne gestellt, hinter dem sich Sonya Yoncheva keinesfalls zu verstecken brauchte. »Die Sopranistin mit der leuchtend-feinen Stimme liefert exzellente musikalische Gestaltung und tief berührendes Spiel«, jubelte die Fachpresse nach der Aufführung. Als »Mezzo mit hohen Noten« sieht sich die bulgarische Sopranistin selbst. Und zwar aufgrund des vollmundigrunden, erdigen Timbres einer Stimme, die auch mühelos die höchsten Sopranhöhen erklimmen kann. Hier
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Mi 07.02.2018 · 20.00 Uhr
VERDI-GALA
Nordwestdeutsche Philharmonie, Francesco Ciampa Dirigent, Sonya Yoncheva Sopran, Marin Yonchev Tenor
SONYA YONCHEVA Arien und Duette von Verdi
FOTOS: RUVEN AFANADOR
scheint eine Stimme zu reifen für das oft so schwierig zu besetzende Sopranwerk von Giuseppe Verdi. Doch die kluge Künstlerin verweigert sich der Spezialisierung und bewegt sich in einem beeindruckend weitgefächerten Repertoire vom Barock bis zum Verismo. Opernarien von Händel etwa war ihre letzte Solo-CD gewidmet und neben Rolando Villazón hat der Dirigent Yannick NézetSéguin sie in seinem Mozart-Zyklus für die Aufnahme von »La clemenza di Tito« besetzt. Die Flexibilität in der Wahl des Repertoires gründet für Sonya Yoncheva in der Flexibilität ihres Soprans: »Meine Stimme kann sich sehr gut auf die jeweilige Klanglichkeit, die Tönungen und Farben einstellen. Ich singe mit meiner Stimme und meiner Persönlichkeit und weiß, dass es nicht nach der Stilfibel ist. Ich unterscheide zwischen Sängern und Künstlern. Sänger, die immer nur auf die Technik achten, wirken auf mich oft sehr artifiziell. Ich will eine Künstlerin sein, und das heißt für mich, neugierig auf verschiedene musikalische Sprachen und Ausdrucksweisen zu sein, eben Kunst zu machen.« Die Initialzündung für den Wunsch, Sängerin zu werden, ging übrigens nicht von einer der großen romantischen Partien aus, sondern vom Meister der Barockoper, Georg Friedrich Händel. »Als Kind habe ich den Film ›Farinelli‹ gesehen und war unheimlich berührt von der Arie ›Lascia ch’io pianga‹, etwas Schöneres kann es nicht geben, dachte ich mir«, erinnert sich Sonya Yoncheva. »Ich habe zwar selbst im Chor gesungen und Klavier gelernt, aber erst mit 15 kam mir die Idee, auch so etwas machen zu wollen, da hatte ich eine junge Frau, die eigentlich Mathematikprofessorin war, mit einer Mozart-
Arie gehört. Ich übte dann zu Hause vorm Spiegel, versuchte auch diesen Klang zu entwickeln. Meine Mutter, die meinen Bruder und mich gern zur Musik gebracht hätte, sah es und fragte mich sofort, ob ich Unterricht nehmen wolle. Aber ich wollte nicht. Bis eine Professorin mich hörte und mir anbot, mit mir zu arbeiten. Aber erst, als ich spürte, dass es Erfolg hat, begann ich das Singen wirklich zu lieben.« Der Erfolg indes blieb ihr treu, weltweit reißen sich die großen Häuser um die Bulgarin mit der luxurierenden Stimme – und das heißt auch: viel reisen. »Unser Leben ist das eines Troubadours«, charakterisiert Sonya Yoncheva ihren Beruf. »Wir reisen und singen. Da ist wenig Stabilität, man ist nie zu Hause, immer in Hotels. Zumal auch mein Mann, der Dirigent Domingo Hindoyan, viel unterwegs ist. Aber dieses Opfer ist nötig, wenn man Karriere machen will. Glücklicherweise kann ich meinen kleinen Sohn noch überallhin mitnehmen. Meine Mutter kümmert sich während der Aufführungen um ihn. Und ihm macht das Hotelleben überhaupt nichts aus, er ist ganz auf mich fixiert, das Drumherum ist ihm noch völlig egal.« Und ganz nebenbei hilft ihr die Mutterschaft mit beiden Beinen fest am Boden zu bleiben: »Spätestens wenn ich meinem Sohn die Windeln wechsele, bin ich wieder in meiner eigenen Realität. Ich habe ganz gut gelernt, zwischen meinem Leben und der Bühnenwirklichkeit hin- und herzuwechseln.« Eine derart gesunde Einstellung ist Gold wert in einem Business, in dem sich schon so manche Stimme frühzeitig verschleißen ließ. Bei Sonya Yoncheva sind derlei Sorgen aber wohl unbegründet.
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Schon Ende November letzten Jahres bewies Antoine Tamestit bei seinem Porträt-Auftakt seine musikalische Vielfältigkeit. So folgen auf diesen Kammermusikabend ein Konzert in der Reihe »Musik für Freaks«, Jörg Widmanns Violakonzert mit dem Orchestre de Paris und ein Liederabend mit Christiane Karg. Ausführlicher kann Tamestit seine Liebe zur Bratsche wohl kaum zum Ausdruck bringen.
BIS IN DIE FÜSSE Nein, dieses Porträt beginnt nicht mit einem Bratschen-Witz. Davon sind schon genug erzählt worden. Und sie wären bei Antoine Tamestit natürlich auch nicht wirklich angebracht (wie übrigens meistens – schließlich sind die Zeiten lange vorbei, in denen Komponisten das Instrument so einsetzten, dass vor allem die schlechten Geiger Bratsche im Orchester spielten). Andererseits: Antoine Tamestit liebt Witze und kennt vermutlich wirklich alle Bratschen-Witze, die es gibt. Also doch einer? Na, Sie werden schon einen finden, wenn Sie wollen. Das Internet bietet da ja einiges. Witze sind nur eine Leidenschaft des auf den ersten Blick etwas zurückhaltend wirkenden Antoine Tamestit, der diesen anfänglichen Eindruck ganz schnell mit seiner offenen und sympathischen Art widerlegt. Der 38-jährige waschechte Pariser kocht gern, liebt Filme – besonders die von Stanley Kubrick und David Lynch –, moderne Malerei und spielt oft mit seinen Freunden Poker. Die größte Leidenschaft ist aber natürlich Musik. Wie soll es auch anders sein bei jemandem, der von Musik umgeben aufgewachsen ist. Sein Vater war Geigenlehrer und Komponist, bei den Tamestits lief immer irgendwas im Hintergrund. Dabei war es egal, ob es nun Bachs »Wohltemperiertes Klavier«, die »Folk Songs« von Luciano Berio oder Chansons von Barbara waren. Musik ist Musik, das findet Tamestit auch heute noch. Trotzdem ist es gerade diese Auffassung, die es seiner Meinung nach Bratschern schwer macht, ihre Karriere aufzubauen. Bratsche ist eben immer noch ein Nischen-Instrument. Von ambitionierten Jungmusikern wird erwartet, dass sie alles können und gut machen: Solo-Konzerte, Kammermusik, Solist mit großem Orchester – und das auch noch sowohl mit Alter, klassischer und natürlich auch Neuester Musik. Ein Bratscher kann sich nicht spezialisieren, er darf keine blinden Flecken haben. Dafür ist das Repertoire zu klein und die Angst der Konzertveranstalter zu groß, auf den Tickets sitzen zu bleiben.
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porträt 15
Auch wenn Antoine Tamestit früher gern mehr Zeit gehabt hätte, sich ausführlich mit bestimmten Epochen oder Komponisten zu beschäftigen, so liegt ihm dieses Allrounder-Dasein schon sehr. Und so fordert er selbst ein bisschen mehr Mut von den Konzertveranstaltern. Denn er mixt in seinen Programmen die verschiedenen Epochen gern wild durcheinander. »Wenn man zum Beispiel Bach und Ligeti so in direkter Nachbarschaft zueinander hört, merkt man, dass die Musik von Bach komplexer und mehr Avantgarde ist als vielleicht zuvor gedacht. Und dass Ligetis Musik auf ganz ursprüngliche und simple Art berührt. Irgendwann weiß man nicht mehr, wer was komponiert hat.« Bei seinem »Musik für Freaks«-Konzert am 6. Februar – das zweite seiner Porträt-Reihe in dieser Saison – können Sie das selbst einmal überprüfen, wenn Bachs Partita für Violine solo Nr. 2 d-moll BWV 1004 (in der Bearbeitung für Viola) auf Ligetis Chaconne chromatique folgt.
Und wäre die Bratsche nicht schon gewesen, hätte Antoine Tamestit vielleicht auch Sänger werden können. Er sei besessen vom Singen. Angefangen hatte das bei seinem Studium an der Yale University. Sein Lehrer Jesse Levine legte besonders viel Wert auf ein natürliches Vibrato und das für den gesungenen Ton nötige Legato. Später arbeitete der Bratscher dann oft mit dem Pianisten Markus Hadulla zusammen, dessen Schwerpunkt eigentlich auf der Liedbegleitung liegt. Inzwischen ist er auch noch mit einer Sängerin verheiratet und hat die Technik perfektioniert, mit der er auf der Bratsche singen kann wie mit der eigenen Stimme. Und darüber macht man ja nun wirklich keine Witze.
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Di 06.02.2018 · So 11.03.2018 · Fr 20.04.2018
PORTRÄT
Der Bratscher setzt sein Porträt in der Reihe »Musik für Freaks«, mit dem Orchestre de Paris sowie bei einem Liederabend mit Christiane Karg fort.
ANTOINE TAMESTIT
FOTO: JOSÉ LAVEZZI
Mit der Bezeichnung »Freak« hat Antoine Tamestit übrigens keine Probleme – im Gegenteil: »Ich weiß, dass ich eine eigenartige Person bin. Von der ersten Sekunde an habe ich schließlich die Bratsche geliebt.« Es stimmt, es gibt nur wenige »Umsteiger«, die ohne Überzeugungsarbeit und Umstellungshorror von der Geige zur Bratsche wechseln. Antoine Tamestit war damals neun Jahre alt, hatte seit vier Jahren Geigenunterricht und hörte zum ersten Mal die Partiten für Cello solo von Bach zu Hause. Er war so fasziniert, dass er sofort wechseln wollte. Aber seine Geigenlehrerin schlug ihm vor, es mit der Bratsche zu versuchen. Also zog er auf seine kleine 3 / 4-Geige die entsprechenden Saiten auf. »Als ich zum ersten Mal die C-Saite angestrichen habe, war das ein unglaubliches Gefühl – bis in die Füße hinunter! Das war nicht nur ein für sich vibrierendes Instrument wie die Geige, sondern ich konnte die Bratsche durch meinen ganzen Körper hindurch spüren. Eine fast sinnliche Erfahrung!« Da hatten sich offensichtlich zwei gefunden.
TREFFSICHER
Bei Mariss Jansons gibt es keine halben Sachen: Er bereitet sich ausführlich vor, probt akribisch und weiß ganz genau, wo es klanglich hingehen soll. Dabei verliert er nie seine Leidenschaft für die Musik. Im Konzerthaus kommt man Anfang Februar in den Genuss dieser Präzision und Hingabe, wenn der lettische Dirigent sein Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks nach Dortmund führt. »Diese Fenster haben wir viele Male kaputt ge- fühlen in dieselbe Richtung. Ich glaube macht.« Mariss Jansons muss lachen, als er den Hof betritt, auf auch, unser Puls schlägt fast gleich.« dem er als Kind in Riga gespielt hat. Zwischen Häuserschluchten schossen er und seine Freunde treffsicher die Fußbälle dorthin, Wie bei vielen Musikern ist auch bei wo sie eigentlich nicht hingehörten. Auf den Spuren seiner Kind- Mariss Jansons ein musikalisches Elternheit wandelte Mariss Jansons vor ein paar Jahren für den Bayeri- haus Keimzelle für die Karriere. Sein Vater schen Rundfunk. Die Wohnung der Eltern, der Lieblingsplatz am Arvı¯ds ist Dirigent, die Mutter Sängerin. Ostseestrand, frühe musikalische Erlebnisse: Die ersten Jahre im »Wir haben keinen Babysitter gehabt, und Leben von Jansons sind unbeschwert. Die unbedingte Präzision, so war ich jeden Tag mit meinen Eltern im mit der die Bälle ins wehrlose Fensterglas flogen, hat sich Jansons Rigaer Opernhaus.« Mit drei Jahren kennt bewahrt. Ohne akribische Vorbereitung und genaueste Probenar- er schon Ballette und Opern auswendig. beit ist bei ihm Musik nicht denkbar. Andreas Marschik, Bratscher 1956 zieht die Familie nach Leningrad, des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, drückt es das heutige St. Petersburg. Am dortigen so aus: »Er lässt nicht locker. Er hört erst auf, wenn er wirklich Konservatorium studiert Jansons Violine, kriegt, was er haben will. Das ist aber gut für uns alle.« Voller Klavier und Dirigieren und saugt die muernsthafter Hingabe für die Musik, dabei bescheiden, diszipliniert sikalischen Eindrücke der Stadt in sich und vor allem ohne Starallüren: Mit diesen Eigenschaften nimmt auf. Der Wendepunkt in seiner Karriere Mariss Jansons die Musiker des Bayerischen Rundfunks für sich kommt 1968 mit dem Petersburger Gastein, als er 2003 ihr Chefdirigent wird. Die Chemie hat damals ge- spiel eines großen deutschen Dirigenten. stimmt, erinnert sich Jansons, und sie stimmt noch heute. »Wir »Karajan hat den Wunsch gehabt, einen
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Sa 03.02.2018 · 20.00 Uhr
SYMPHONIEORCHESTER DES Mariss Jansons
Dirigent,
Yefim Bronfman
Klavier
BAYERISCHEN RUNDFUNKS
FOTO: MARCO BORGGREVE
Werke von Widmann und Schubert
Meisterkurs zu veranstalten. Wir waren 12 Dirigenten, ich war der jüngste.« Jansons musiziert Brahms derart überzeugend, dass er von Herbert von Karajan sofort nach Deutschland eingeladen wird. Der Eiserne Vorhang ist für Jansons zwar noch unüberwindlich, doch das ändert sich, schon bald. Das Jahr 1971 wird eines der wichtigsten in seinem Leben: Er gewinnt nicht nur den »Herbert-von-Karajan-Dirigentenwettbewerb Berlin«, sondern kommt auch zum ersten Mal nach Wien, die Musikstadt seiner Träume. »Hier habe ich die besten Jahre meiner Jugend verbracht. Es war, als wäre ich ins Paradies gekommen.« Schon ein Jahr später wird Jansons, wie einst sein Vater, in Leningrad Assistent an der Seite des legendären Jewgeni Mrawinski. 1979 dann erreicht ihn der Ruf nach Oslo, wo er seine erste Position als Chefdirigent annimmt. Sagenhafte 21 Jahre wirkt Jansons dort und formt das Sinfonieorchester der Stadt zu einem Weltklasse-Ensemble. In diese Zeit fällt aber auch ein traumatisches Erlebnis, das ihn 1996 beim Dirigieren ereilt. »Ich habe Schmerzen bekommen in der Brust. Und ich habe gedacht, ich schaffe es bis zum Ende von ›La bohème‹. Nach einer Minute wurde es dunkel und ich bin gefallen.« Jansons stirbt nicht am Dirigentenpult wie sein Vater. Doch Musiker berichten später, dass seine Hand noch weiter dirigiert habe, als er längst bewusstlos war. Vergessen hat Mariss Jansons dieses Ereignis nicht. Aber er kann eben nicht anders als Alles zu geben, wenn es um Musik geht. Nachdem er neben der Position beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks 2004 noch das Royal Concertgebouw Orchestra in Amsterdam übernimmt, lässt er verlauten, er arbeite
»200-prozentig«. Die Kritiker meinen, mit seinen bayerischen Musikern sei er auf dem Olymp angekommen. Eine wunderbare, aber gefährliche Routine, der Jansons aber aus dem Weg gehen will, zumal jetzt, da er gerade 75 Jahre alt geworden ist. Für das Orchester und den Dirigenten gilt es, sich neu zu erfinden, besonders auch mit zeitgenössischer Musik. Jörg Widmanns 2014 uraufgeführter »Trauermarsch«, den Mariss Jansons auf der Bühne des Konzerthauses präsentiert, ist ein Orchesterstück mit Klavier, das in Ton und Geste den sinfonischen Märschen von Gustav Mahler nahe ist. Die »Große« C-Dur-Sinfonie von Franz Schubert ist dagegen auf der gegenüberliegenden Seite der emotionalen Skala angesiedelt. Gefühle und Kräfte auszubalancieren, damit genug Posaunenglanz übrig ist für das prachtvolle Finale, diese Kunst beherrscht der lettische Dirigent meisterlich. »Mariss Jansons ist für mich ein Phänomen«, sagt Wolfgang Gieron, Geiger im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. »Er dirigiert schon so lange. Aber am Pult brennt er vor Leidenschaft wie am ersten Tag.«
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So 18.02.2018 · 18.00 Uhr
ARTEMIS
Vineta Sareika Violine, Anthea Kreston Violine, Gregor Sigl Viola, Eckart Runge Violoncello
QUARTETT
FOTO: FRANZISKA SCHRÖDINGER
Werke von Mendelssohn Bartholdy, Bartók und Mozart
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WIEDER KOMPLETT
Das Artemis Quartett hat sich nach einem herben Verlust neu formiert und spielt nun mit neuer Besetzung in alter Qualität. Ein Streichquartett ist per se ein komplexes Gefüge: Was auf der Bühne im Idealfall wirkt wie ein harmonisches Ganzes, besteht doch in Wahrheit aus vier Individuen, die künstlerische Ideen, Persönlichkeiten und Befindlichkeiten in Einklang bringen müssen. Als »intimste menschliche Beziehung, die sich in der Öffentlichkeit zuträgt«, bezeichnete »Die Zeit« das Streichquartett. Hat sich ein solches Kollektiv erst einmal gefunden, sind Verluste von Mitgliedern natürlich immer bedeutende Einschnitte – zumal wenn die Umstände so tragisch sind wie beim Artemis Quartett, dessen Bratscher Friedemann Weigle sich im Sommer 2015 das Leben nahm. Doch nach einer Phase der Trauer und des Trio- bzw. Klavierquartett-Spiels war den Mitgliedern des Artemis Quartett klar: Sie wollen weitermachen. Hunderte Bewerbungen gingen ein. Am Ende waren nach sieben Vorspielen noch zwei Kandidaten im Rennen, als kurzfristig eine dritte auftauchte: Anthea Kreston, Geigerin aus Oregon in den USA. Und es war wohl Liebe auf den ersten Ton, so spontan passte alles: »Es war dann zum Schluss mit Anthea pure Euphorie. Vom ersten Moment an hat es unheimlich gepasst, und es war so schnell klar, dass sie einfach zu uns gehört«, schildert Cellist Eckart Runge das erlösende Ende der Suche. Für sie wechselte Gregor Sigl von der zweiten Geige zur Bratsche. Dass es für die Amerikanerin einen großen Schritt bedeuten würde, ihre Familie nach Deutschland umzusiedeln, war ihr vorher bewusst. Inzwischen ist Kreston mit Mann und Kindern in Berlin angekommen und genießt die neuen Einblicke in die europäischen Wurzeln der Werke, die sie schon lange kennt, die Geschichte der Auftrittsorte und den kulturellen Blickwechsel. Nach einem intensiven ersten Jahr in neuer Quartettformation und einem halbjährigen Sabbatical, das allen vier Zeit für Familie und individuelle Projekte ließ, um ihre Akkus aufzuladen, startet das Artemis Quartett zur Saison 2017/18 wieder voll durch und präsentiert sich erstmals auch in Dortmund in neuer Besetzung.
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KOLOSSALES LEBENSWERK Fr 02.02.2018 · 20.00 Uhr
DIE SCHÖPFUNG Solistenensemble, Balthasar-Neumann-Chor und -Ensemble, Thomas Hengelbrock Dirigent Joseph Haydn »Die Schöpfung« Hob XXI:2
Es wäre zu viel behauptet, würde man unterstellen, dass Haydns Name sich ohne »Die Schöpfung« nicht so tief ins Repertoire der Konzertsäle geprägt hätte. Unbestreitbar ist jedoch, dass er sich mit diesem monumentalen Oratorium unsterblich gemacht hat. Im Konzerthaus bringt Thomas Hengelbrock diesen Koloss erstmals zur Aufführung. »Ich möchte etwas schreiben, wodurch mein Name in der Welt Bestand haben wird.« Diesen hohen Anspruch hatte Joseph Haydn im Vorfeld seiner Komposition der »Schöpfung«. Kaum zu glauben, dass er diesen Satz formulierte, als er schon Mitte sechzig war und bereits ein umfangreiches Œuvre vorzuweisen hatte. Doch nach seiner Pensionierung als Hofkapellmeister der Fürsten Esterházy war für Haydn noch lange nicht an Ruhestand zu denken. Er folgte einer Einladung des deutschen Impresarios Johann Peter Salomon nach England, wo er nicht nur eigene Werke an das Publikum herantrug, sondern sich auch von dortigen musikalischen Impulsen inspirieren ließ. Vor allem die Aufführungen von Händels Oratorien mit großer Besetzung, die Menschen aller sozialen Schichten anlockten, beeindruckten ihn zutiefst. Schnell weckte das in ihm den Wunsch, ein ähnlich kolossales Werk zu komponieren. Doch zu welchem Thema? Vermutlich gab ein Geiger mit seiner Bibel den entscheidenden Impuls: »Da, nehmen Sie das, und fangen Sie mit dem Anfang an.« Ganz so einfach und schnell schrieb sich das Oratorium dann doch nicht. Haydn ließ sich ungewöhnlich viel Zeit und arbeitete bis zur Fertigstellung 1798 zwei Jahre daran. Dieser Perfektionismus zahlte sich letztlich aus: »Die Schöpfung« wurde ein voller Erfolg und feierte einen europaweiten Siegeszug. Haydn hatte sein Ziel erreicht: Ohne Unterbrechungen hält sich das Werk seit fast 220 Jahren standhaft im Konzertrepertoire und erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit. Anfang Februar steht es dann auch erstmals auf dem Konzerthaus-Spielplan. Bei Thomas Hengelbrock und seinen Balthasar-Neumann-Ensembles ist diese Premiere mit Sicherheit in besten Händen, brachten sie in den letzten Jahren unter anderem mit dem Weihnachtsoratorium, dem »Elias« und der Johannes-Passion mitreißende Chorwerke nach Dortmund. Nicht minder überwältigend werden die imposanten Tonbilder zur Schöpfungsgeschichte klingen.
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HÖREN STATT SEHEN So 21.01. 2018 · 16.00 Uhr
CAPPELLA ANDREA BARCA Sir András Schiff
Klavier, Leitung,
Schaghajegh Nosrati
Klavier
Werke von Bach und Mozart
Für den Pianisten András Schiff ist Bach der größte Komponist – und einer, dessen Werke keines Dirigenten bedürfen. Drum leitet er sein Orchester vom Klavier aus. András Schiff ist ein politischer Künstler. Zu den Entwicklungen in seinem Heimatland Ungarn hat er sich wiederholt zu Wort gemeldet – und die Konsequenzen zu spüren bekommen: Als »Saujude« und »Hochverräter« beschimpft, hat der in Florenz lebende Pianist beschlossen, nicht mehr in Ungarn aufzutreten. »Ja, ich bin in Ungarn jetzt absolut Persona non grata, und ich glaube nicht, dass ich je wieder in Ungarn auftreten oder auch nur einreisen werde. Ich bin ja kein Held.« Heldentum liegt András Schiff auch am Klavier fern. Als »heroisch« und »überzogen« bezeichnet er den Eindruck, den das Publikum oftmals von der Rolle des Dirigenten hat. Statt der Choreografie des Dirigenten zuzusehen, solle man lieber aufmerksamer hören. Regelmäßig leitet András Schiff daher Konzerte vom Klavier aus – und sieht keinen Widerspruch darin, die Hände vorwiegend an den Tasten und weniger in der Luft zu haben. Was bei Werken von Bach und Mozart gut funktioniert, ginge natürlich bei Klavierkon-
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zerten von Rachmaninow oder Tschaikowsky nicht mehr – doch diese »Schlachtrösser« der Klavierliteratur sind ohnehin nicht Bestandteil des Schiff’schen Repertoires. Voraussetzung dafür, dass András Schiff ein Orchester auch vom Klavier aus leiten kann, ohne dafür zu jeder Zeit die Hände zum Dirigieren nutzen zu können, ist ein Ensemble, mit dem er kammermusikalisch musizieren kann. Denn für die Musiker gilt ebenso wie für das Publikum: Hören ist wichtiger als Sehen. Ein Orchester, mit dem Schiff seit vielen Jahren in dieser Doppelfunktion arbeitet, ist die von ihm gegründete Cappella Andrea Barca. Befragt man Wikipedia, wer dieser Andrea Barca war, erhält man folgende Antwort: »Namensgeber ist der erfundene Komponist und Pianist Andrea Barca, dessen Name in Wahrheit eine Parodie des Gründers ist.« Es zeigt sich also, dass András Schiff keineswegs nur ein politischer, sondern auch ein humorvoller Künstler ist.
OHNE WIDERSPRÜCHE Sa 10.02.2018 · 20.00 Uhr
NEW YORK GYPSY ALL STARS Ismail Lumanovski Klarinette, Tamer Pinarbasi Kanun, Jason Lindner Klavier, Panagiotis Andreou Bass, Engin Gunaydin Schlagzeug Die Meister der gegenwärtigen Balkan-Gypsy-Musik im Konzerthaus
Die New York Gypsy All Stars verbinden Musik aus ihrer Heimat im Balkanraum mit Klängen, Rhythmen und Stilen aus aller Welt und schaffen so einen Sound mit explosiver Kraft. Der Bandname der New York Gypsy All Stars verrät im Grunde schon alles, was man über die fünf Musiker wissen muss: Sie stammen aus verschiedenen Ecken der Welt, haben aber New York zu ihrem gemeinsamen Zuhause gemacht. Den Begriff »Gypsy« verwenden sie in einem erweiterten Sinne: »Wir tun, was die Gypsies taten, wir reisen von Indien über den Balkan bis nach Westeuropa und bringen die besten musikalischen Ideen aller Länder auf dem Weg zusammen«, so Klarinettist Ismail Lumanovski. Und All Stars sind sie nicht nur wegen der verschiedenen musikalischen Stile, die sie virtuos miteinander verbinden, sondern auch durch ihre hervorragende musikalische Ausbildung, die sie an renommierten Hochschulen wie Juilliard und Berklee erhielten. Gepaart mit einer unbändigen Spielfreude, entsteht der unvergleichliche Klang, den die Band auf die Bühne bringt. Was diesen Klang auszeichnet, ist dabei vor allen Dingen eins: Die fünf sehen keine Wider-
sprüche bei der Verknüpfung unterschiedlichster musikalischer Stile. Ob Balkanmusik, Soul, indische Elemente, lateinamerikanische Musik oder Jazz – nichts wird aus ihrem Klangkosmos ausgeschlossen: »Wir sind allem gegenüber offen, nehmen, was uns gefällt, und machen daraus ein Ganzes.« So findet sich unter den Instrumenten neben Klarinette, Klavier, Bass und Schlagzeug eines, das man weit seltener auf der Konzertbühne erlebt: Die Kanun ist eine traditionelle orientalische Kastenzither, die der Band nicht nur als Gitarren-Ersatz dient. In ihrem Klangspektrum verbindet sie mikrotonale, im arabischen Raum beheimatete Makam-Tonleitern mit westlichen Harmonien und fügt sich damit ideal in das musikalische Bestreben der New York Gypsy All Stars: »Wir decken melodisch den Balkan ab und spiegeln rhythmisch und harmonisch die ganze Welt wider.« Im Februar hat man die Gelegenheit, sich im Konzerthaus auf diese bunte musikalische Weltreise zu begeben.
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THANK YOU FOR THE MUSIC MUSIK BLEIBT IM HERZEN. FÜR IMMER.
SPRECHEN SIE UNS UNVERBINDLICH AUF DAS THEMA TESTAMENTSSPENDE AN: MICHAELA GRAFEN, T 0231 – 22 696 270, DANKE @ KONZERTHAUS-DORTMUND.DE
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uropa-Debüt
Es kommt nicht mehr häufig vor, dass man ein Orchester auf seiner allerersten Tournee außerhalb heimatlicher Gefilde erleben darf. Umso mehr freute sich das Konzerthaus, die Auftaktstation der ersten EuropaTour des Orchestre Métropolitain de Montréal sein zu dürfen. Am 26. November 2017 feierte der 1981 gegründete Klangkörper sein umjubeltes Debüt. Der Mann am Pult war dagegen schon bestens bekannt: Yannick Nézet-Séguin bedankte sich beim Publikum nach dem Konzert für den herzlichen Empfang seines Orchesters, das er bereits seit 2000 leitet. Beim anschließenden Empfang zeigte er diese Dankbarkeit mit einem ganz besonderen Geschenk: Er überreichte Oberbürgermeister Ullrich Sierau den Dirigentenstab, den er kurz zuvor noch auf dem Konzertpodium geschwungen hatte. Eigene Dirigierversuche stellte der zwar nicht in Aussicht, versprach aber, dass der Taktstock einen Ehrenplatz im Dortmunder Rathaus finden wird.
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FOTO: FRANCOIS GOUPIL · ORCHESTRE MÉTROPOLITAIN
Ein Set von 25 Instrumenten, die kinderleicht und von jedem zu spielen sind und dazu noch schön klingen – so etwas muss man als Konzerthaus toll finden! Die vielfältigen Möglichkeiten, die die diatonisch gestimmten Klangstäbe in Workshops mit Kindern (oder auch Erwachsenen) eröffnen würden, überzeugten auch die Stiftung Kinderglück, die die Anschaffung dieses Instrumentensets finanzierte. Ihren ersten Einsatz erlebten die Klangstäbe in einem »Feel the Music«-Workshop mit gehörlosen Schülern, die damit eigene Dirigier- und Klangmalerei-Erfahrung sammeln konnten, bevor sie in einer Probe des Mahler Chamber Orchestra Mahlers erster Sinfonie unmittelbar aus dem Orchester heraus lauschen durften.
ingen, um zu hören
Schon mehrfach hatten wir in Dortmund das Vergnügen, große oratorische Chorwerke in der Interpretation von Thomas Hengelbrock und seinen Balthasar-Neumann-Ensembles erleben zu dürfen. Nach dem grandiosen »Elias« widmen sie sich Anfang 2018 Haydns Oratorium »Die Schöpfung«, das kaum minder dramatisch aufgebaut ist. Während solch große Oratorien oft durch ihre schiere Klangmasse beeindrucken, ist es für ungeübte Ohren schwierig, einzelne Stimmen zu verfolgen und Details herauszuhören. Ganz anders verhält es sich, wenn man Passagen selbst einmal gesungen hat. Dazu bietet im Vorfeld der »Schöpfung« wieder unser Chorworkshop »Dortmund singt...« Gelegenheit: Von der Schaffung des Lichts über die Kreation der Tiere bis hin zum großen Chorsatz über die Schöpfung des Menschen birgt dieses Werk auch für Hobbysänger eine reiche Auswahl interessanter musikalischer Einblicke. Für nicht ganz so kurz Entschlossene bietet sich im März die Gelegenheit, auch Bachs Matthäus-Passion auf diese Weise zu erkunden. Alle Infos unter: www.konzerthaus-dortmund.de /dortmund-singt
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Boeckers Beste Liebe Leserinnen und Leser der hörbar, alles begann mit Enrico Caruso, der vor 100 Jahren erste Erfolge auf dem Schallplattenmarkt feierte – die grandiose Stimme des »besten Tenors aller Zeiten« vermochte als einzige nebenbei auch noch das Kratzen früher Schellackplatten zu übertönen. Unter Komponisten, Interpreten, Zuhörern, Konzerthäusern – aus nachvollziehbaren Gründen nicht bei CD-Labels – herrscht indes Einigkeit, dass das reale Konzerterlebnis jedenfalls dem Musikkonsum über Kopfhörer vorzuziehen sei. Es gibt Ausnahmen: Wie schön etwa, sich mittels der im Herbst erschienenen Live -Aufnahme aus dem Konzerthaus an Daniil Trifonovs Spiel der Chopin-Konzerte zu erinnern! – Wie sind aber gute CDs von weniger guten zu unterscheiden?
Sehr geehrte Redaktion, wie wollen die Herren Noltze und Stegemann bei der nächsten »Kopfhörer«-Diskussion über die beste Aufnahme der SchubertSinfonie auswählen? CD-Einspielungen gibt es ja wie Sand am Meer. Spielt dabei auch Mariss Jansons eine Rolle, der das Werk bei Ihnen dirigiert? Dr. Kirsten Schulze, Hamburg Sehr geehrte Frau Dr. Schulze, wir stellen uns das so vor, dass unsere beiden Diskutanten Holger Noltze und Michael Stegemann jeweils einen Spaziergang durch ihre begehbaren Plattenschränke unternehmen, diskussionswürdige Scheiben herausgreifen und so eine Vorauswahl treffen. Beide sind zugleich kompetente Musikkritiker wie Musikliebende, unbestechlich und unabhängig in ihrem Urteil. Wenn beim letzten »Kopfhörer« Isabelle Faust als beste CD-Interpretin des Violinkonzerts von Alban Berg gekürt wurde, Frau Faust es dann auch war, die wenig später dieses Werk im Konzerthaus spielte, handelte es sich um einen einmaligen Zufall. Nach 90-minütigem Hörvergleich verschiedenster Audiobeispiele jedoch um einen bestens begründeten »Zufall«. Welche Überlegungen, sogar Befürchtungen gingen unserer Wahl der beiden Musikwissenschaftler für das »Kopfhörer«Format damals voran: Sie würden sich im Streit über musikalische Interpretationen womöglich zerfleischen und spinnefeind werden, so wie damals im »Literarischen Quartett« – wer erinnert sich noch? – der selige Marcel Reich-Ranicki und Sigrid Löffler sich nicht gerade grün waren. Ihre Studierenden am Musikinstitut der TU Dortmund würden sich aufspalten in eine Karajanund eine Bernstein-Fraktion; oder am aktuellen Beispiel: in Mariss-Jansons- und Valery-Gergiev-Fans. Aber nichts dergleichen. Beide sitzen fast zu einträchtig in ihren Sesseln auf der Bühne, gelegentliche behutsame Spitzen des einen über den obskuren Musikgeschmack des anderen nicht ausgeschlossen. Im Hintergrund in Bilderrahmen lauschen das Konzerthaus-Nashorn mit aufgesetzten Kopfhörern und das Konterfei des jeweils betreffenden Komponisten. Das Publikum sitzt rundum bei einem Glas Wein, verfolgt ebenso interessiert wie amüsiert. Die Unterschiede in den musikalischen Auffassungen sind mitunter nuancenklein, der Erkenntnis- wie der Unterhaltungsgewinn hingegen stets groß. Wer mehr gehört hat, hört auch mehr. Was erwartet uns beim nächsten »Kopfhörer« am 28. Januar? Sicher auch ein kurzer Abriss der postumen Entdeckung von Schuberts Sinfonie Nr. 8 C-Dur D 944, genannt »Die Große«. Die Anzahl der Aufnahmen ist tatsächlich riesig groß. Furtwängler hat sie eingespielt, mit deutlich weniger Kratzen als noch bei den Caruso-Platten, Szell, Mackerras, Böhm, Karajan, Bernstein, Harnoncourt, Minkowski, Blomstedt, Rattle, Abbado, Hengelbrock... Wer wird als bester Dirigent gekürt, wer die saure »Zitrone« abbekommen? Nicht Maestro Jansons, denn er hat meines Wissens das Werk mit seinem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks noch gar nicht aufgenommen. Eine Woche nach dem »Kopfhörer« dirigiert er die »Große« aber live im Konzerthaus. Bis zum nächsten anregenden Gedankenaustausch grüßt Sie herzlich Ihr Jan Boecker
Kontakt Per Post an: Konzerthaus Dortmund, Stichwort: Leserbrief, Brückstraße 21, 44 135 Dortmund · Per Fax an: 0231– 22 696 159 Per E-Mail an: info@konzerthaus-dortmund.de, Betreff: Leserbrief · Über unser Kontaktformular auf: www.konzerthaus-dortmund.de Wenn Sie wollen, dass Ihre Zuschrift in der hörbar abgedruckt wird, geben Sie uns bitte schriftlich Ihr Einverständnis zur Veröffentlichung. Wir behalten uns zudem vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen.
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Impressum
Ausblick
Herausgeber Konzerthaus Dortmund GmbH Intendant und Geschäftsführer Benedikt Stampa, V.i.S.d.P. Redaktion Dr. Jan Boecker, Nicole Brodhof,
AUSGABE 04 2017 18
Katharina Kierig
AVI AVITAL Rund um die Mandoline
Autoren Dr. Jan Boecker, Nicole Brodhof,
INGO METZMACHER Zum Debüt mit Zimmermann
Markus Bruderreck, Katharina Kierig,
YOUN SUN NAH Jazz-Phänomen
Benedikt Stampa, Renske Steen,
CHRISTIANE KARG Leidenschaft Lied
Verena Wengorz, Bjørn Woll Gestaltung Kristina Erdmann Anzeigenmarketing Nicole Brodhof, T 0231– 22 696 213
Das hörbar-Rätsel
Druck Hitzegrad Print Medien & Service GmbH Termin- und Programmänderungen sowie Druckfehler vorbehalten. KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße 21 44135 Dortmund T 0231 – 22 696 0 F 0231 – 22 696 222 info@konzerthaus-dortmund.de www.konzerthaus-dortmund.de www.pop-abo.de Tickethotline T 0231 – 22 696 200 Besuchen Sie uns Konzerthaus.Dortmund
FOTOS: HARALD HOFFMANN · DG
@Konzerthaus_DO @Konzerthaus_DO
Über den Nachnamen des gesuchten Künstlers, der völlig anders geschrieben als gesprochen wird, ist schon so mancher Konzertbesucher gestolpert. Merken musste man ihn sich spätestens seit er Teil des »›Tannhäuser‹- Wunders von Bayreuth« wurde und damit zum gefeierten Shootingstar der Opernszene avancierte. Seine Ausbildung begann der deutsche Bariton mit ungarischen Wurzeln bei den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben. Er studierte nicht nur Gesang, sondern auch Liedgestaltung und Dirigieren. Im Konzerthaus ist er in dieser Saison gleich zweimal zu erleben.
Wenn Sie die Lösung wissen, schicken Sie sie uns auf einer Postkarte mit dem Stichwort »hörbar-Rätsel« an: KONZERTHAUS DORTMUND, Verena Wengorz, Brückstraße 21, 44135 Dortmund oder per Fax an: 0231 – 22 696 159 oder per E-Mail an: verena. wengorz@konzerthaus-dortmund.de Einsendeschluss ist der 19.02.2018. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir fünfmal zwei Freikarten für das Konzert des Orchestre de Paris am 11.03.2018. Viel Glück! Die Lösung des letzten hörbar-Rätsels: Isabelle Faust.
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Persönlich Ticketing+ Abonnementberatung, Ludwigstraße / Ecke Reinoldistraße, 44135 Dortmund Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 10.00 bis 18.30 Uhr, Samstag von 11. 00 bis 15.00 Uhr Per Telefon T 0231 – 22 696 200 Per Fax F 0231 – 22 696 222 Per Post KONZERTHAUS DORTMUND, Vertrieb, Brückstraße 21 44135 Dortmund
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Zahlungsarten Barzahlung und per Kreditkarte (MasterCard, American Express und VISA). Bei Bestellungen bis spätestens zehn Werktage vor der jeweiligen Veranstaltung ist auch eine Zahlung per Lastschrift möglich. Bitte Postlaufzeiten berücksichtigen.
gen Veranstaltung. Die Hörplätze werden an der Abendkasse ausschließlich nach Verfügbarkeit ausgegeben. Anspruch auf Bereitstellung der Hörplätze besteht nicht, eine Reservierung dieser Plätze ist nicht möglich. Je Interessent wird nur eine Karte ausgegeben.
Internet Ticketshop auf www.konzerthaus-dortmund.de
Service für Rollstuhlfahrer Bitte buchen Sie frühzeitig, damit wir Ihre gewünschten Plätze und unseren Extra-Service garantieren können. Falls Sie keine Begleitperson mitbringen, stellen wir Ihnen kostenfrei einen Servicemitarbeiter zur Verfügung.
Abendkasse Die Abendkasse im Foyer des KONZERTHAUS DORTMUND öffnet 90 Minuten vor der jeweili-
Preiskategorie 1 Preiskategorie 2 Preiskategorie 3 Preiskategorie 4 Preiskategorie 5 Preiskategorie 6 Preiskategorie 7 * Rollstuhlplätze Keine volle Podiumssicht
* Hörplätze sind 90 Minuten vor
Beginn der Veranstaltung erhältlich (Sonderregelungen vorbehalten)
Nutzer von Hörhilfen Für Nutzer von Hörhilfen gibt es auf den meisten Plätzen eine Induktionsschleife. Bei der Platzwahl wird Sie unser Ticketing gerne beraten. AGB Die allgemeinen Geschäftsbedingungen des KONZERTHAUS DORTMUND können im Ticketing des Konzerthauses sowie im Internet eingesehen werden. Preiskategorien Alle Saalpläne finden Sie unter www.konzerthaus-dortmund.de / de /vermietung
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