HÖRBAR 04 | 2013|14

Page 1

hörbar

DAS MAGAZIN DES KONZERTHAUS DORTMUND

MÄRZ 04

ROLANDO VILLAZÓN PARTNER DES KONZERTHAUS DORTMUND

2 0 13

14


DER PARTNER

DIE SPONSOREN

DIE PARTNER-STIFTUNG

DIE HAUPTSPONSOREN

So klingt nur Dortmund. DIE FÖRDERER

DIE FÖRDERER


TITELFOTO: GABO · DG FOTO: ACHIM MULTHAUPT

GROSSE DEBÜTS

Seit der Eröffnung des KONZERTHAUS DORTMUND im Jahr 2002 gehören die »Großen Stimmen« der Musikwelt zu den Stammgästen der Philharmonie für Westfalen. Viele werden sich noch an die Residenz von Edita Gruberova erinnern. Auch die Auftritte von Juan Diego Flórez, Renée Fleming, Anna Netrebko oder José Carreras bleiben in Erinnerung. In den letzten Jahren trat dann mit Cecilia Bartoli eine der großen Sängerinnen unserer Zeit in das Scheinwerferlicht der Konzerthaus-Bühne. Unvergessen ist ihr Rollendebüt als Norma in Bellinis gleichnamiger Oper vom Sommer 2010 im KONZERTHAUS DORTMUND. Und auch in dieser Saison wird sie uns wieder mit einem spektakulären Rollendebüt beglücken. Als Italienerin in Algier präsentiert sie sich nun erstmalig ihren Fans. Ich freue mich schon sehr auf diese Zeit, denn seit der »Norma« haben wir in Dortmund ein besonders herzliches Verhältnis zu dieser wunderbaren Künstlerin. Schon etwas früher können Sie einen weiteren Star der Opernwelt in Dortmund erleben. Rolan-

do Villazón wird am 29. April mit einem Arienabend im Konzerthaus debütieren – und ich sage: endlich! Denn für mich gehört er einfach auf die Bühne unseres wunderschönen Saals. Ich bewundere nicht nur die außergewöhnliche Stimme Villazóns, sondern auch sein Charisma und seinen eigenwilligen Humor. Er besitzt eine großartige Bühnenpräsenz, gepaart mit einer künstlerischen Ernsthaftigkeit, die in summa ihresgleichen in der Welt der Tenöre sucht. Apropos Bühnenpräsenz: Sie sollten sich auch unbedingt den Termin mit Measha Brueggergosman vormerken. Als »Junge Wilde« hat die in Kanada geborene Sopranistin die Bühne »gerockt« und nach einer längeren Babypause endlich den Weg nach Dortmund zurückgefunden. Und wer noch nicht genug von Liederabenden hat: Auch Anna Prohaska und Ian Bostridge kommen noch in dieser Saison ins Konzerthaus. So singt nur Dortmund. Ihr Benedikt Stampa Intendant und Geschäftsführer des KONZERTHAUS DORTMUND

editorial 03


Fr 27.06.2014 · 19.00 Uhr So 29.06.2014 · 18.00 Uhr

L'ITALIANA Simone Alaimo Mustafa, Liliana Nikiteanu Zulma, Peter Kálmán Haly, Maxim Mironov Lindoro, Cecilia Bartoli Isabella, Sinfonischer Chor der Chorakademie am Konzerthaus Dortmund, L'Ensemble Matheus, Jean-Christophe Spinosi Dirigent

IN ALGERI

Gioachino Rossini »L’Italiana in Algeri« Opera buffa in zwei Akten

04 einblick


06 interview

03 editorial

Von böhmischer Seele

04 einblick

Dirigent Iván Fischer über Dvorˇák, Donaumonarchie und die Dortmunder Zeitinsel

05 inhalt

10 titel

26 augenblick

Wer ist Rolando Villazón?

28 briefe

Rolando Villazón transformiert Musik zu Leben – als Sänger, Opernregisseur, Clown und vieles mehr

14 chorklang

29 ausblick I rätsel I impressum 30 haus und verkauf

In buddhistischer Ruhe

Christoph Eschenbachs Kunst der Orchesterleitung mit höchstem Respekt und wenigen Worten

17 kammermusik

Neue Visitenkarten für Hilary Hahn

Mit einem ungewöhnlichen Projekt vereint Hilary Hahn Neue Musik und ein altes Bedürfnis

20 orchesterzyklus

Admiral Nelsons wieder an Bord

Das dritte Dortmunder Konzert der Saison mit Andris Nelsons hat einen maritimen Unterton

22 meisterkonzert

Höhenflüge und Tiefenmassage

Der erfahrene Maestro Valery Gergiev trifft auf Jungstar Daniil Trifonov

24 liederabend

FOTOS: ULI WEBER · DECCA, FELIX BROEDE, ANJA FRERS · DG, MAT DUNLAP

Ritt auf der Kanonenkugel

Einfach unverwechselbar: Measha Brueggergosman hat eine Vorliebe für Entdeckungen und Extraordinäres

25 liedbegleitung

Bin ich zu laut?

Als Liedbegeleiter sind Pianisten wie Julius Drake Teamplayer und Tausendsassa

06

10

24

inhalt 05


VON BÖHMISCHER SEELE Am 8. September 1841 wurde er in Nelahozeves am linken Ufer der Moldau geboren, am 1. Mai 1904 starb Antonín Dvorˇák in

Prag. Ziemlich genau einhundertzehn Jahre nach seinem Tod be-

ginnt die Zeitinsel Antonín Dvorˇák am KONZERTHAUS DORTMUND. Spiritus rector und Dirigent aller vier Konzertabende ist Iván Fischer. Wie kaum ein anderer scheint Fischer – zusammen mit dem von ihm gegründeten Budapest Festival Orchestra – zum Interpreten Dvorˇáks berufen. Der erste

Abend sieht die konzertante Aufführung seiner erfolgreichsten Oper »Rusalka« vor, der zweite das Requiem op. 89, zwei Orchesterkonzerte folgen mit so berühmten Werken wie den Slawischen Tänzen, der achten und neunten Sinfonie, dem Konzert für Violoncello und Orchester und so wenig bekannten wie den »Legenden« op. 59. In Berlin, wo er seit 2012 als Musikdirektor am Konzerthaus am Gendarmenmarkt wirkt, spricht Iván Fischer mit uns über Dvorˇák und seine Bedeutung als Komponist heute, über seinen typisch böhmischen Tonfall und die Werkauswahl für das Dortmunder Festival.

Antonín Dvorˇák galt lange Zeit als eine Art gehobener Caféhauskomponist und wurde trotz oder gerade wegen seiner Popularität vor allem in Deutschland eher misstrauisch beäugt. Warum widmen Sie sich ihm besonders? Der Begriff »Caféhauskomponist« klingt für mich gar nicht abwertend. Ich trinke selbst sehr viel Kaffee und das Caféhaus hat in der Welt der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie eine großartige Tradition. Die besten Literaten dieser Zeit haben ihre wichtigsten Bücher und Gedichte in Caféhäusern geschrieben. Es kommt mir eher vor wie ein Olymp, wie die Versammlung der besten Künstler und Intellektuellen – da darf auch Antonín Dvorˇák seinen Stammtisch haben.

06


interview 07


Was macht die Musik Dvorˇáks für Sie interessant und wiedererkennbar? Seine Werke haben eine etwas naiv-träumerische Grundhaltung, die man tatsächlich sofort hört. Das finde ich großartig, denn es zeigt die Ehrlichkeit eines Komponisten, wenn man seine Musik sofort erkennen kann. Gelegentlich ist sie melancholisch, aber er hat auch sehr fröhliche Werke komponiert. Die gesamte achte Sinfonie finde ich sehr heiter und optimistisch. Wenn man einen melancholischen Ton hören kann, dann liegt das auch an der Gegend, aus der er stammt: Darin ist etwas Slawisches, und es hat auch etwas mit der Donaumonarchie zu tun. In Wien sieht man auch mitunter düstere Gestalten in den Cafés. Die gesamte Doppelmonarchie hat etwas Melancholisches. Nicht immer so ausweglos wie bei Kafka, aber es ist doch vorhanden. Dvorˇák ist ein vielseitiger Komponist. Neben seinen berühmten und populären Werken wie der Sinfonie »Aus der Neuen Welt«, dem Cellokonzert oder den Slawischen Tänzen gibt es zahlreiche ungehobene Schätze: Ich liebe besonders seine »Legenden«, seine Opern »Rusalka« und »Die Teufelskäthe« (»Cˇert a Kácˇa«), seine großartige Kirchenmusik, seine Lieder und Streichquartette. Dvorˇák repräsentiert wie niemand sonst die tschechische Seele in Zentraleuropa – eine Welt voller tiefer Emotionen, Liebe zur Natur, Legenden, Mythen und Folklore. Wir begeben uns auf eine ganz besondere Reise, um ihn in vielen verschiedenen künstlerischen Formen zu erleben. Gibt es stilistische Verbindungen zwischen den typisch böhmischen Komponisten Smetana, Janácˇek, Mahler und Martinu˚? Da fallen mir vor allem die Balladen ein, die Volksmärchen und Volksträume. In der böhmischen Folklore haben alte Legenden und Balladen einen hohen Stellenwert. Sie springen sozusagen aus den böhmischen Wäldern heraus und die Musik ist sehr patriotisch. Wenn das zu pathosgesättigt ist, wie manchmal bei Smetana, gefällt es mir nicht. Aber es gibt auch viele patriotische Werke von diesen Komponisten, die sehr mit der Mentalität dieser Menschen verbunden sind; sie träumen sehr gerne. Bei Gustav Mahler ist das etwas anders. Er mischt verschiedene musikalische Materialien. Die Volksmusik kommt auch vor, aber er ist ein sehr eklektischer Komponist. Da treffen Militärmusik und Kuhglocken auf folkloristische Klänge. Er schreibt auf, was er um sich herum hört und sieht. Bei Dvorˇák hört man die reine böhmische Musik. Er ist kein Eklektiker, sondern das ist Böhmen.

08


15. – 18.05.2014

IVÁN FISCHER

Geboren 1951, zunächst Klavier- und Violin-, dann auch Cellostudium. Nach dem Kompositionsstudium in Budapest schließt er sein Diplom in der berühmten Dirigierklasse von Hans Swarowsky ab. 1976 in London Gewinn des Dirigentenwettbewerbs der Rupert Foundation 1983 Rückkehr nach Ungarn, um das Budapest Festival Orchestra zu gründen Aufnahmen mit Werken von Kodály und Dvorˇák Gastdirigent bei den Berliner Philharmonikern, dem Concertgebouworkest Amsterdam, New York Philharmonic, Cleveland Orchestra, Israel Philharmonic Orchestra, Orchestre de Paris, Orchestra of the Age of Enlightenment und den Münchner Philharmonikern. Besonders bekannt wird er als Interpret von Bach, Mozart, Brahms, Mahler, Dvorˇák und Bartók. Im Opernbereich dirigiert er an der Wiener Staatsoper, in Zürich, London, Brüssel, Stockholm und Budapest. 2008 – 2010 Chefdirigent des National Symphony Orchestra Washington Gründer der ungarischen Gustav-Mahler-Gesellschaft und Schirmherr der englischen KodályAkademie

Sie sagen, dass Dvorˇák Ost und West verbindet und spielen damit auf seine Jahre in Amerika an, wo unter anderem sein »Amerikanisches Streichquartett« und die neunte Sinfonie entstanden. Inwiefern verbindet er diese Welten? Ich glaube, dass alle osteuropäischen Komponisten versuchen, ihre tiefe musikalische Verwurzelung in der Volksmusik mit den westeuropäischen Traditionen der Kunstmusik zu verbinden. Wahrscheinlich bin ich selbst so ein Typ, ich bin auch ein Verbindungshersteller. Dvorˇák war vielleicht einer der ersten, denn das alles fing in der Mitte des 19. Jahrhunderts an. Sie kommen aus Ungarn, einem der Kernländer der Habsburger Monarchie. Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs, dessen Beginn sich zum hundertsten Mal jährt, wurden die Länder Österreich, Ungarn, Böhmen, Mähren und die weit ausgreifenden Randgebiete der Doppelmonarchie auseinandergerissen und bildeten eigene Nationalstaaten. Was verbindet diese Staaten heute noch? Ich glaube immer mehr, dass es damals ein Fehler und eine riesige Katastrophe war. Man hätte auf das Attentat von Sarajevo auch anders als mit einem Weltkrieg reagieren können. Es gab damals viele Spannungen zwischen den Nationalitäten, aber der Zerfall des habsburgischen Reichs war sicher kein Fortschritt. Es gibt bis heute eine gewisse Ähnlichkeit in der Mentalität der Menschen, eine verbindende Kultur. Es wäre ein großer, auch ökonomischer Vorteil, wenn die damals geteilten Völker die Folgen des Ersten Weltkriegs in dieser Hinsicht überwinden könnten. Selbst vier Tage voller Musik reichen längst nicht aus, um das Gesamtwerk des ungemein fleißigen Antonín Dvorˇák zu spielen. Nach welchen Kriterien haben Sie und das Konzerthaus ausgesucht? Selbstverständlich werden seine beliebten und populären Werke dabei sein wie seine neunte Sinfonie »Aus der Neuen Welt«. Sehr viele schöne Werke werden aber fast nie aufgeführt, und ich wollte einige dieser verlorenen Schätze wie die »Legenden« hören lassen. Die Besucher können echte Entdeckungen machen. Wir betrachten den Komponisten von ganz verschiedenen Seiten und lernen dadurch den Menschen Dvorˇák wirklich kennen. Das Interview führte Uwe Friedrich.

interview 09


WER IST ROLANDO VILLAZÓN ? Ein Sänger, ein Schauspieler,

ein Opernregisseur, ein Enter-

tainer, ein Clown, ein Fernsehstar, ein Schriftsteller, ein Karikaturist? »Ich bin glücklich,

alles das sein zu können. Die Vielfalt macht mich frei«, sagt Rolando Villazón, Tenor auf Weltniveau seit nunmehr 15 Jahren. Und erfindet sich bei jedem einzelnen (Gesangs-) Projekt neu.

10


titel 11


Rolando Villazóns Repertoire reicht von Monteverdis »Il combattimento di Tancredi« (1624) bis zu Elliot Carters »A sunbeam’s architecture« (2010). Es umfasst unzählige der großen Tenor-Lover der Operngeschichte, und da sind wir schon ganz nahe beim Phänomen Villazón. Keine einzige dieser Partien oder Rollen sind bei ihm im eigentlichen Wortsinn Rollen, Partien oder gar (Abzieh-)Bilder. Villazón lebt die Musik, lebt jedes Atemholen, jeden Ton und jede Pause. Er transformiert Musik zu Leben. Das ist über sein stimmliches Können und sein Timbre hinaus wahrscheinlich sein wahres Erfolgsgeheimnis. Der mexikanische Tenor erfüllt Töne derart mit Emotionen, dass jede Hörerin und jeder Hörer unmittelbar beteiligt wird. Wenigen Sängern gelingt es wie ihm, selbst in einer konzertanten Aufführung das Publikum so mit auf die Bühne, ins Geschehen mitzunehmen, ja mitzureißen und zu entführen. Mit stark simplifizierenden Attributen wie »Schauspielerqualität« oder »Singdarsteller« kommt man Villazón zum Glück nicht näher. Am Anfang und Ende sind in der Oper und im Konzertsaal die nackten Töne, Rezitative, Arien und Ensembles das Material der Komponisten. Und Villazón hat es sich zur Passion gemacht, diesen schwarzen Punkten mit Hälsen im Moment der Tonerzeugung zum wahren Leben zu verhelfen. Er ist der wahrhaftige und lebendig klingende Beweis dafür, dass die Oper, unabhängig davon ob konzertant aufgeführt, traditionell inszeniert oder mit neuen Ideen zum Leben erweckt, kein Museum, keine antiquierte Kunstform ist, sondern mitten ins Herz des Hörers trifft und Gefühle aus seinem Leben besingt. Diesem Anspruch wird Rolando Villazón in der Verlebendigung seiner Opernrollen Abend für Abend gerecht. Und weil das so ist, wird er dafür weltweit geliebt. Das ist nicht das Ergebnis von Marketing, sondern von beseelter Kunst. Keine Frage, dass Rolando Villazón seit vielen Jahren zu den ganz Großen gehört, hat er neben seinen tenoralen Höhenflügen auch seiner schauspielerischen Begabung, seiner Lust und Freude am Spielen und auch seinen unzweifelhaft tragikomischen Fähigkeiten zu verdanken. So hat er die Musik-, Opern- und Tenorgeschichte kreuz und quer durch das französische, italienische und russische Repertoire durchmessen und in den berühmten Partien wie Nemorino (»L’elisir d’amore«), Alfredo (»La traviata«), Herzog (»Rigoletto«), Don Carlo, Don José (»Carmen«), Rodolfo (»La bohème«), Des Grieux (Massenets »Manon«) und Lenski (»Eugen Onegin«) eindrucksvoll bleibende Porträts und Klangbilder geschaffen. Jetzt also Mozart? Ein Schritt zurück? Eine unlogische Stimmfachentwicklung? »Ich habe Mozart erst verhältnismäßig spät für mich entdeckt. Viele junge Sänger fangen ja mit Mozart an, das war bei mir nicht so. Aber als ich ihn dann richtig kennenlernte, war ich sofort verzaubert, und nun spielt Mozart eine zunehmend große Rolle für mich«, sagt Villazón. Nach Alessandro (»Il re pastore«) und Lucio Silla hat der mexikanische Tausendsassa inzwischen Don Ottavio (»Don Giovanni«) und Ferrando (»Così fan tutte«) in sein Repertoire aufgenommen und zusammen mit dem aktuellen Exklusivkünstler des Konzerthauses Yannick Nézet-Séguin auch auf CD gebannt. Gemeinsam mit dem kanadischen Dirigenten-Star werden Belmonte (»Die Entführung aus dem Serail«) und weitere Tenor-Partien in Mozarts großen Opern folgen. Für Villazón also ein jahrelanges Mozart-Mammut-Projekt, bei dem er jetzt die anspruchsvollen, extrem individuell ausgearbeiteten Konzertarien aufgenommen hat und im KONZERTHAUS

12


Di 29.04.2014 · 20.00 Uhr

ARIENABEND Rolando Villazón singt Mozart

ROLANDO VILLAZÓN Eine Auswahl selten gehörter Konzertarien für Tenor In Zusammenarbeit mit U-Live

DORTMUND präsentieren wird. Über die spezifischen stimmtechnischen Anforderungen bei Mozart sagt Villazón: »Ich habe, das ist ja bekannt, meine Technik neu aufbauen müssen, und da hat mir Mozart sehr geholfen. Bei seinen Gesangslinien darf man gar keine Fehler machen, er ist ein untrüglicher Indikator. Die Stimmen werden fast wie Instrumente behandelt, und so muss man das auch angehen. Natürlich kann und muss man auch dramatisch agieren, aber es ist halt kein Verismo, wo man hier und da schon mal einen Schluchzer einbaut.« Gerade für die Konzertarien macht sich Villazón jetzt stark, denn – wer hätte das gedacht – in den vergangenen 30 Jahren gab es keinen Tenor, der diesen Arien ein vollständiges CD-Projekt gewidmet hat – insofern also eine Wiederentdeckung. »Diese Musik fällt heute durch jedes Raster; die Opern, für die sie einst bestimmt waren, werden nicht

mehr gespielt, und als Konzertarien singt sie kaum jemand«, so Villazón. »Man erlebt hier Mozart im Alter von neun Jahren und in seiner Reifezeit. Mit kurzen, knapp zwei Minuten langen Stücken, aber auch mit einer 13-minütigen Einlagearie für eine Hasse-Oper. Sogar eine deutsche Arie für eine unvollendete Oper ist dabei. Es ist ein anspruchsvolles, mich restlos forderndes Projekt, keine zufällige Nummernauswahl. Es hat eine Geschichte, ich will etwas zum Repertoire beitragen, Licht in eine dunkle Ecke bringen.« So setzt sich Villazón für einen eher unbekannten, aber überwältigenden Mozart ein, schafft eine imaginäre Bühne und erbringt den klanglichen Nachweis, dass bei Mozart (fast) jeder Ton große Oper ist. Villazón packt Mozarts pralle Musik beim Schopfe und singt sie voller Vitalität, männlich und nicht kalorienreduziert, empathiegeladen aber reflektiert. Das ist Villazón.

titel 13


IN BUDDHISTISCHER RUHE

Tradition, Routine, Macht – diese drei Begriffe hat Christoph Eschenbach nicht in seinem Wortschatz. Dazu ist der dirigierende Globetrotter viel zu neugierig und aufgeschlossen.

Anfang der 1980er-Jahre war Christoph Eschenbach als Pianist an einer Mozart-Aufnahme beteiligt, die es gar auf die Seite »Buntes & Vermischtes« schaffte. Gemeinsam mit seinem langjährigen Duo-Partner Justus Frantz hatte Eschenbach nämlich in Mozarts Konzert für drei Klaviere einem äußerst prominenten Amateurpianisten Schützenhilfe gegeben. Es war Helmut Schmidt, der wacker (und ganz ohne die obligatorische Zigarette) den dritten und zugleich leichtesten Klaviersolopart hinlegte. Vom Resultat waren zumindest der damalige Bundeskanzler und auch Kollege Frantz begeistert, wie ein Pressefoto von 1983 dokumentiert. Eschenbach hingegen stand leicht abseits und schien wohl nur amüsiert vom ganzen medialen Hype um eine Klassik-Schallplatte, mit der rückblickend nicht unbedingt Interpretationsgeschichte geschrieben wurde. In der nunmehr knapp 50 Jahre währenden Karriere von Christoph Eschenbach besitzt diese Mozart-Kuriosität trotzdem einen besonderen Stellenwert. Denn es sollte tatsächlich die letzte Studioaufnahme des Konzertpianisten werden. Hatte Eschenbach 20 Jahre zuvor als neuer Wunderknabe sein Debüt bei der Deutschen Grammophon mit Mozart-Sonaten gegeben, schloss sich der Kreis jetzt mit Mozart-Konzerten. Der Schritt schien Eschenbach 1983 nicht schwergefallen zu sein. Schließlich hatte es in den Jahren zuvor immer wieder Hinweise gegeben, dass er das einsame Musikerleben am Klavier nicht mehr länger fortsetzen würde. In seinen letzten Veröffentlichungen war er lediglich als vierhändiger Klavierpartner von Frantz oder als Liedbegleiter von Dietrich Fischer-Dieskau zu hören. Und überhaupt war das Dirigieren für ihn längst zum erfolgreichen Fulltime-Job geworden. 1978 war er zum GMD der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz ernannt worden. Danach ging es Schlag auf Schlag: 1981 kam der Posten als Erster Gastdirigent beim London Philharmonic Orchestra hinzu und ein Jahr später holte man ihn als musikalischen Leiter zum Tonhalle-Orchester Zürich.

14


chorklang 15


Sa 12.04.2014 · 20.00 Uhr

MOZART

Christiane Karg Sopran, Juliane Banse Sopran, Jeremy Ovenden Tenor, Tareq Nazmi Bass, WDR Rundfunkchor Köln, WDR Sinfonieorchester Köln, Christoph Eschenbach Dirigent

GROSSE MESSE Mozart »Große Messe« und »Jupiter-Sinfonie«

Die hohe Kunst, aus den Musikern mit bisweilen nur ganz wenigen Worten das herauszukitzeln, was ihm vorschwebt, hat Eschenbach vor allem von zwei gegensätzlichen Pult-Koryphäen gelernt. Es waren Herbert von Karajan in Berlin und George Szell in Cleveland. Von letzterem lernte er, auf die Phrasierung und Transparenz zu achten. Karajan lenkte seine Aufmerksamkeit auf Klangfarben, Nuancen und atmosphärische Übergänge. »Szell war der Zeichner, Karajan der Maler«, so Eschenbach. Längst ist der in Breslau geborene Maestro aber selbst zum Vorbild für nachfolgende Dirigentengenerationen geworden. Überhaupt liegt ihm die Förderung von Talenten ungemein am Herzen. So hat er etwa den Pianisten Tzimon Barto und Lang Lang sowie der Geigerin Julia Fischer den Weg an die Weltspitze endgültig geebnet. Und gerade hat Eschenbach – in der Doppelfunktion als Dirigent und Kammermusikpartner – mit dem »Jungen Wilden« Ray Chen ein durchweg glückspendendes Mozart-Album veröffentlicht. Von den im April stattfindenden »Osterfestspielen« in der Mozart-Stadt Salzburg ist Eschenbach jetzt gleich für mehrere Auftritte eingeladen worden. Doch einen Tag vor dem ersten Konzert an der Salzach kehrt Eschenbach zunächst ins KONZERTHAUS DORTMUND zurück – und zeigt, wie man den Geist und die Tiefe von Mozarts Musik weniger zum Klingen als vielmehr zum Atmen bringt.

16

FOTO: JULIAN HARGREAVES

Bis heute ist Eschenbach diesem Tempo nicht nur treu geblieben. Überall, wo er zum Musikdirektor gekürt wurde, machte er oftmals aus leicht verschlafenen Traditionsorchestern wieder international konkurrenzfähige Spitzenklangkörper. Das gilt für das Orchestre de Paris, das er zehn Jahre leitete. Und vor allem in den USA ist ihm ein Orchesterwunder nach dem anderen geglückt. Erst in Houston, dann in Philadelphia, und seit er 2010 das National Symphony Orchestra Washington übernommen hat, tritt es langsam aus dem Schatten der Top-Orchester von New York und Chicago. Doch diese Leistungssteigerung hat der 74 -Jährige nicht mit den Mitteln eines diktatorischen Zuchtmeisters erreicht. Vielmehr geht er mit höchstem Respekt auf die Musiker zu und lädt sie ein, nicht allein musikalisch aufeinander zu hören, sondern auch menschlich. »Ich will am Abend dem Publikum eine gültige Lesung eines Stückes schenken. Das kann man nur, wenn man zusammen ist.« Im Gegensatz zu manchen Kollegen geht es in den Proben bei diesem Menschenfreund und -fänger daher nie laut zu. Mit einer bisweilen buddhistisch wirkenden Ruhe erarbeitet er sich mit den Orchestern sämtliche Schwergewichte des Klassik-Kanons, aber auch Werke, die er bei zeitgenössischen Komponisten wie Pascal Dusapin und Peter Lieberson in Auftrag gegeben hat.


NEUE VISITENKARTEN Für die sentimentalen Damen mit den Rosen, die verschämt aufstehenden Herren mit Autogrammkarte in der Hand, für das enthusiastisch rasende oder das eher zögerliche Publikum, für den großen Triumph genauso wie für den kleinen Misserfolg – ein Musiker sollte das passende Stückchen im Gepäck haben, um einen Konzertabend zu einem guten Ende zu bringen. Die Geigerin Hilary Hahn hat von solchen Zugaben nun 27 neue, extra für sie komponierte.

FUR HILARY HAHN

Seit fast 25 Jahren gibt die Amerikanerin Hilary Hahn Konzerte. Als kleines Mädchen, frisch aus der Suzuki-Geigenschule, war sie das typische Wunderkind, heute ist die 34-Jährige eine der talentiertesten und erfolgreichsten Geigerinnen überhaupt. Wie viele Konzerte sie schon gespielt hat? Vermutlich weit über 1000. Und jedes Mal gab es zum Schluss eine Zugabe. Eine Zeit lang sorgte sie mit Heinrich Wilhelm Ernsts hochvirtuoser Bearbeitung von Schuberts »Erlkönig« nach Goethes Ballade regelmäßig für stockenden Atem beim Publikum. Dass sie das aber irgendwann nicht mehr zufriedenstellen würde, war vorauszusehen. Denn Hilary Hahn ist bekannt dafür, immer wieder neue, überraschende Wege zu gehen. 2011 veröffentlichte sie ein Album mit den vier Violinsonaten des amerikanischen Komponisten Charles Ives, die so unbekannt sind, dass sie zuvor noch nie auf solch hohem Niveau aufgenommen worden waren. Ein Jahr später folgte dann das Album »Silfra«, auf dem Hilary Hahn und der Pianist Hauschka irgendwo zwischen elektronischer Musik, Minimal Music und der Klangwelt Arvo Pärts gemeinsam improvisieren.

kammermusik 17


18


Ungewöhnliche Projekte sind ihr Ding. Und so kam sie nach der x-ten Zugabe auf die Idee, das Repertoire entscheidend zu erweitern. Sie hörte sich nächtelang durch die aktuelle Komponisten-Szene und wählte daraufhin die 27 Meistversprechenden aus. Es folgten nervenaufreibende »Cold Calls«, wie sie es im Nachhinein lachend nennt, denn die meisten der Komponisten kannte sie nicht persönlich. Und sie wollte sie schließlich dazu überreden, ein Stück für sie zu schreiben. Wahrscheinlich hätte die Geigerin gar nicht so nervös sein müssen – die meisten der Angerufenen waren begeistert von der Idee und fühlten sich natürlich auch geschmeichelt. 27 Stücke entstanden auf diese Weise, das längste dauert sechs Minuten, das kürzeste nur knapp über zwei. Unter den Komponisten finden sich Cross-Over-Berühmtheiten wie der New Yorker Musiker Nico Muhly oder der in Berlin lebende Max Richter, aber auch etablierte Neue-Musik-Größen wie Lera Auerbach. Viele Namen auf der Trackliste dagegen liest man zum ersten Mal. Søren Nils Eichberg zum Beispiel, ein deutsch-dänischer Komponist, der zwar bereits mit einigen Preisen für seine Werke ausgezeichnet wurde, aber dennoch zu den Geheimtipps zählt.

Di 13.05.2014 · 20.00 Uhr

HILARY HAHN Hilary Hahn Violine, Cory Smythe Klavier Werke von Mozart, Schubert, Schönberg, Barrett u. a.

FOTO: PETER MILLER

Es ist unglaublich spannend, wie unterschiedlich die Stücke sind, die Hilary Hahn gemeinsam mit dem Pianisten Cory Smythe nun auch eingespielt hat. Jeder Künstler hatte eine andere Vorstellung davon, wie die perfekte Zugabe für sie sein soll. Manche sind virtuos, andere humorvoll, wieder andere total verträumt. Aber was ist überhaupt eine perfekte Zugabe? 1965 schrieb der französische Komponist Jean Françaix seine »Cinq bis«, fünf Zugaben für jede Gelegenheit. Je nachdem, wie das Publikum auf die vorangegangene Darbietung reagiert hatte, konnte ein Pianist also eins der feinen kleinen Stücke mit dem ironischen Unterton auswählen und die Menschen zu noch größerer Begeisterung oder aber zum verträumten Abschied bringen. Leider sind diese musikalischen Perlen – wie auch ihr völlig zu Unrecht unterschätzter Schöpfer – nie von den berühmten Pianisten dieser Welt wahrgenommen worden. Jeder Künstler hat seine eigene Zugaben-Strategie entwickelt: Klaviervirtuosen wie Vladimir Horowitz oder Arcadi Volodos glänzten mit eigenen, artistisch anmutenden Transkriptionen berühmter Werke, Grigory Sokolov gibt ganze Zugabenkonzerte nach dem eigentlichen Konzert, Patricia Kopatchinskaja singt, flüstert und spielt gleichzeitig »Crin« von Jorge Sánchez-Chiong, andere wiederum greifen lieber zur Allzweckwaffe namens Bach. Leider ist es so, dass die Bedeutung der Zugabe unterschätzt wird. Dabei funktioniert sie doch wie eine nachgereichte Visitenkarte des Künstlers, die dieser mit Bedacht aussuchen und gestalten sollte. Und wer eher keine zündende Idee für eine Zugabe hat, ließe sie vielleicht besser ganz weg. Fast jeder Konzertbesucher hat schon einmal erlebt, wie eine schlecht gewählte Zugabe beinahe die Wirkung des gesamten Konzerts zerstört hat. Im Idealfall passen die Stücke zum Hauptprogramm und sind nicht zu lang. Ist das die einfache Formel, die so schwer zu lösen ist? Hilary Hahn zumindest braucht sich erst mal keine Gedanken mehr über die richtige Zugabe zu machen. Sie hat jetzt 27 hübsche neue Visitenkarten zur Auswahl. Und das Tolle daran: Noch kennt sie niemand!

kammermusik 19


20


ADMIRAL NELSONS WIEDER AN BORD Di 10.06.2014 · 20.00 Uhr

WDR SINFONIEORCHESTER Andris Nelsons Dirigent, Baiba Skride Violine

KÖLN

Werke von Richard Strauss

FOTO: MARCO BORGGREVE

Im Juni macht Dirigent Andris Nelsons das Saison-Tripel voll. Maritimes Familienkonzert mit Andris Nelsons im Konzerthaus. Wie bitte? Nun ja, maritim und familiär wird es eher im übertragenen Sinne: Baiba Skride kommt zurück. Die am Rigaischen Meerbusen geborene Geigerin war »Junge Wilde« am Konzerthaus und ist – wie ziemlich alles musikalisch Lettische – einfach nur »exzellent« zu nennen. Nun wird sie wieder in Dortmund zu hören sein, als Solistin in Strauss’ frühem Violinkonzert op. 8, 33-jährig – 100 Jahre jünger als ebenjene Partitur, die der Jubilar im zarten Alter von Achtzehn komponierte. Dann der sie begleitende, an den Gestaden des Rheins ansässige Klangkörper: Auch das exzellente WDR Sinfonieorchester Köln gehört zur großen Konzerthaus-Familie der wiederkehrenden Künstler und Ensembles. Schließlich aber Andris Nelsons: Seine festen Stationen waren bisher Riga, Herford und Birmingham – in Riga ist auch er geboren, hat sich an der Lettischen Nationaloper erste musikalische Sporen verdient; in Herford wirkte er, in familiär westfälischer Nachbarschaft, als Chefdirigent der Nordwestdeutschen Philharmonie; seit 2008 ist er – bald schon nicht mehr aktuell – Music Director des City of Birmingham Symphony Orchestra. Neben solchen Fixpositionen stehen auf dem Reiseplan des rastlosen Nelsons’ Orte und Orchester wie die Met und Carnegie Hall in New York, Covent Garden London, Bayreuth, die Wiener und Berliner Philharmoniker, das Gewandhausorchester und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Inzwischen ist er längst kein

Shootingstar mehr, sondern gereifter Maestro am Dirigentenpult. Und bald zieht es, zieht man ihn über den großen Teich: Mit Beginn der Saison 2014 /15 wird Andris Nelsons neuer Music Director des Boston Symphony Orchestra. In Dortmund schickt sich Nelsons nach Aufführungen mit dem CBSO und dem Koninklijk Concertgebouworkest jetzt an, sein drittes Konzert in der laufenden Spielzeit zu geben. Pünktlich am Vorabend des 150. Geburtstags von Richard Strauss legt der admirable Nelsons seine persönliche Interpretations-Matrix über drei Strauss’sche Partituren. Dabei läuft nichts aus dem Ruder, und doch ist alles Inspiration. Wenn auch – zugegeben – Strauss, das bajuwarische Landei, nichts mit der Metapher Meer im Sinn hatte, dafür mehr mit Alpinem, Zarathustra und schattenlosen Frauen. Gleichviel: OrchesterDirigiermagier trifft auf Orchestrations-Zauberer.

orchesterzyklus 21


HÖHENFLÜGE UND TIEFENMASSAGE Do 03.04.2014 · 20.00 Uhr

LONDON SYMPHONY Valery Gergiev Dirigent, Daniil Trifonov Klavier

ORCHESTRA

Werke von Messiaen, Chopin und Skrjabin

Der erfahrene Meister Valery Gergiev am Pult und der Jungstar Daniil Trifonov am Klavier schicken das Publikum emotional in alle Himmelsrichtungen.

Daniil Trifonov ist gerade einmal 22 Jahre alt, Konzertpianist und Komponist. Sein erstes Konzert mit Orchester gab er mit acht Jahren – nicht nur aufgrund seines jugendlichen Alters ein Erlebnis, das sich in sein Gedächtnis einbrannte, sondern auch, weil er mitten im Konzert einen seiner Milchzähne verlor. Während seine Altersgenossen dann auf die ersten Partys gingen, entdeckte Trifonov die mystische, transzendentale und technisch anspruchsvolle Musik Skrjabins für sich. Mit seinem Sieg beim »Tschaikowsky-Wettbewerb« 2011 spielte sich dieser junge Ausnahmemusiker endgültig in die Herzen der Kritiker und des Publikums. Glaubt man den Medien, haben seine Konzerte sogar bewusstseinserweiternde Auswirkungen: »Trifonov zu hören ist wie eine Tiefengewebemassage: Man möchte sich vor der schieren Intensität wegducken und kommt doch heraus und fühlt sich, als hätte jemand die Realität verändert.« Oder: »In seinen Konzerten wird er zum Magier, da erfährt das Publikum aus längst bekannten Werken wahre Erleuchtungen.« Seine musikalische Intuition und sein technisches Können wird er in Dortmund auf das 2. Klavierkonzert von Chopin verwenden, durch das Valery Gergiev die Musiker notfalls auch ohne Probe steuern würde, um es mit den Worten eines LSO-Musikers zu sagen: »Captain Valery war auf der Brücke und leitete uns sicher durch die Show.«

22

FOTO: DARIO ACOSTA PHOTOGRAPHY · DG

Valery Gergiev – diesen Mann muss man wohl kaum mehr vorstellen. Spätestens seit der Zeitinsel mit seinen MariinskyEnsembles 2008 ist der Dirigent im KONZERTHAUS DORTMUND eine bekannte Größe. Sein zahnstochergroßer Taktstock, die flirrende Bewegung der linken Hand, seine Angewohnheit, mit minimaler Probenzeit seine Ensembles und die Solisten, mit denen er arbeitet, zu musikalischen Höhenflügen anzuspornen – all das ist vielfach erzählt und beschrieben. Doch wer ist der junge Mann, der mit ihm und dem London Symphony Orchestra nach Dortmund kommen wird?


meisterkonzert 23


RITT AUF DER KANONENKUGEL So 23.03.2014 · 18.00 Uhr

LIEDERABEND Measha Brueggergosman

Sopran,

Justus Zeyen

Klavier

MEASHA BRUEGGERGOSMAN Lieder von Brahms, Wagner, Copland, Ellington u. a.

Alles andere als durchschnittlich: Sopranistin Measha Brueggergosman hat einen Hang zu Extremen. Bunte, wehende Kleider, den wilden Afro mal länger, mal kürzer und stets barfuß auf der Bühne – so kennt das Dortmunder Publikum die ehemalige »Junge Wilde« Measha Brueggergosman. Dass sie womöglich nicht ganz dem Stereotyp einer klassischen Opern- und Liedsängerin entspricht, machte sie schon bei ihren vergangenen Konzerthaus-Auftritten durch humorvolle und freche Moderationen deutlich. Wie vielseitig sie aber neben ihren internationalen Engagements als Solistin aufgestellt ist, erstaunt dennoch: 2010 sang sie bei der Eröffnungszeremonie der Winterspiele in Vancouver die olympische Hymne, war 2011 Jury-Mitglied bei der Fernseh-Castingshow »Canada’s got Talent«, absolvierte eine Ausbildung zur Bikram-Yoga-Lehrerin, nahm 2012 »fachfremd« eine CD mit Liedern von Joni Mitchell, Cole Porter und Gershwin auf und bekam ein Baby. Zwischendurch ist sie zu Gast in Fernsehsendungen, in denen sie sich auch

24 liederabend

alles andere als divenhaft präsentiert und beispielsweise nicht davor zurückschreckt, auf einer Abrissbirne durchs Studio schwingend zu singen. Und an einem Triathlon möchte sie irgendwann auch noch teilnehmen. Oder wie sie selbst sagt: »Ich langweile mich selten.« So rastlos ihr Leben ist, so unermüdlich ist sie auch bei der Suche nach Repertoire, das zu ihr spricht. Auf der Opernbühne gibt es Rollen, die für sie maßgeschneidert zu sein scheinen – Bess in Gershwins »Porgy and Bess« oder Jenny in Weills »Mahagonny«, für deren Darstellung sie vor einiger Zeit in Madrid mit Kritikerlob überhäuft wurde. In ihren Liedprogrammen finden sich neben bekannten Namen immer auch Entdeckungen, wie William Bolcoms »Cabaret Songs«, die sie auf ihrer ersten Aufnahme für die Deutsche Grammophon präsentierte, oder eben Lieder des letztjährigen Jubilars Benjamin Britten und der Amerikaner Aaron Copland und Duke Ellington, die sie beim Wiedersehen im Konzerthaus Liedern von Brahms, Ravel und Wagner gegenüberstellen wird.


BIN ICH ZU LAUT Sa 10.05.2014 · 20.00 Uhr

LIEDERABEND Ian Bostridge

Tenor,

Julius Drake

Klavier

IAN BOSTRIDGE Lieder von Franz Schubert

Ein Liedbegleiter hat weit mehr zu tun als »nur« gut Klavier zu spielen, während jemand anderes im Rampenlicht steht und singt. Pianisten wie Julius Drake jonglieren in dieser Rolle mit vielen Bällen. Es ist eine knifflige Aufgabe, intuitiv zu wissen, was ein Sänger als nächstes tut. Sie verlangt eine enorme Sensibilität und ein gutes Ohr, um auch kleinste Probleme vorauszuahnen. Der Liedbegleiter hat dann Antworten etwa auf Probleme mit besonders hohen Tönen (Transponieren, natürlich im Kopf) oder plötzlicher Kurzatmigkeit (die Phrase etwas kürzen). Er muss die gleiche Sprache sprechen wie der Sänger, wissen, was es bedeutet, »auf dem Atem« zu singen. Und er hegt meist eine tiefe Liebe zum geschriebenen Wort.

sind voneinander abhängig. »Ein bisschen wie zwei Menschen, die zusammen bergsteigen – man muss sich aufeinander verlassen«, erklärt es der Liedbegleiter Wolfram Rieger. Es gibt ein unsichtbares Seil zwischen den Musikern. Wenn man sich nicht versteht, lässt man es vielleicht nicht gerade los und den anderen abstürzen. Aber die Verbindung kann zu lose sein, um ihm reflexartig zu helfen, wenn etwas schiefgeht.

Gerald Moore, der Liedbegleiter Fischer- Dieskaus und Autor der amüsanten Biografie »Bin ich zu laut?«, ist ein Vorbild für viele Pianisten auf diesem Gebiet. Er konnte aufmerksam begleiten und gleichzeitig mit seiner Interpretation zum Kern eines Werks vordringen – alles in einer bescheidenen, selbstironischen Art gepaart mit britischem Humor, der bestimmt zu seinem guten Ruf unter den Sängern beitrug. Zumindest Sympathie sollte nämlich zwischen den Musikern herrschen, denn Liedinterpreten

So haben sich wirklich feste Teams aus Sängern und Pianisten zusammengefunden, Christian Gerhaher und Gerold Huber zum Beispiel, die seit dem Studium gemeinsam auftreten. Oder Julius Drake und Ian Bostridge, die 20 Jahre gemeinsamer Arbeit verbinden. Man sollte beim nächsten Dortmunder Konzert der beiden die Aufmerksamkeit auch einmal ganz auf den Pianisten richten. Es lohnt sich.

liedbegleitung 25


B

ühne frei für den Nachwuchs

Im vergangenen Jahr sorgte der JeKi-Tag im Konzerthaus für leuchtende Kinderaugen und stolze Eltern. Rund 500 JeKi-Kinder aus dem Ruhrgebiet traten im Rahmen von kleinen Foyerkonzerten mit ihren Ensembles Kunterbunt oder beim Abschlusskonzert auf der großen Konzerthaus-Bühne auf. Auch in diesem Jahr möchte das Konzerthaus gemeinsam mit der Stiftung Jedem Kind ein Instrument und den Musikschulen der Region kleinen Nachwuchsmusikern Auftrittsgelegenheiten unter professionellen Bedingungen bieten und mit einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm aus Instrumenten-Ausprobierstationen, Bastelgelegenheiten und einer Klangrallye durchs Haus die Lust an der Musik fördern. Wie schon im Vorjahr wird der JeKi-Tag am 25. Mai wieder ein Event für die ganze Familie im Stile eines riesigen Kindergeburtstags, bei dem natürlich auch fürs leibliche Wohl gesorgt sein wird.

26


chte Liebe im Konzerthaus Der schwarz-gelbe Steinway-Flügel der Firma Maiwald zieht die Blicke der Passanten, die am Konzerthaus vorbeischlendern, immer wieder auf sich. Er gab jetzt den Anstoß zu einem ungewöhnlichen Kulturprojekt: Rechtzeitig zum Geburtstag des BVB wurde ein ganz besonderes Ständchen gemeinsam mit den Dortmunder Philharmonikern und dem Opernchor des Theaters Dortmund unter Gabriel Feltz verwirklicht. So klang die beliebte Vereinshymne »Leuchte auf, mein Stern Borussia« in einer eindrucksvollen Orchesterversion durch das Konzerthaus und wurde für die Fans aufgenommen. In Kombination mit historischen Bildern aus 104 Jahren BVB wurde daraus ein MusikVideo mit Gänsehaut-Potenzial, das pünktlich am 19.12.2013 um 19.09 Uhr im Internet veröffentlicht und beim letzten Heimspiel der Hinrunde gegen Hertha BSC im Stadion vor rund 80.000 Fans gezeigt wurde. Das Video ist auf dem YouTube-Kanal des BVB zu sehen.

F N

ührende Frauen

Der Gedanke, dass sich Wirtschaft und Musikwelt zum Thema »Dirigieren und Führen« etwas zu sagen haben, führte zu zwei besonderen Workshop-Tagen für das Netzwerk weiblicher Führungskräfte der RWE Vertrieb AG im Rahmen der Caldara-Zeitinsel. Nach einem Treffen mit Intendant Stampa und einer Backstage-Führung im Konzerthaus übten die Teilnehmerinnen sich einen Vormittag lang unter Anleitung des deutsch-vietnamesischen Nachwuchsdirigenten Lam Tran Dinh im Dirigieren und leiteten Vivaldis »Vier Jahreszeiten«. Am zweiten Tag gab es außerdem einen persönlichen Austausch mit dem Dirigenten und Barock-Experten Andrea Marcon, der Musikalischer Leiter und Spiritus rector der Caldara-Zeitinsel war. Zum krönenden Abschluss gingen die begeisterten Frauen gemeinsam in das Concerto da Camera, wo neben einigen virtuosen kammermusikalischen Werken von Antonio Caldara auch Vivaldis »Vier Jahreszeiten« vom La Cetra Barockorchester und Giuliano Carmignola an der Violine zu Gehör gebracht wurden.

eue Mozart-Fans

Schon in der Saison 2012 I 13 hat das Konzerthaus in Kooperation mit der Caspar Ludwig Opländer Stiftung im Rahmen der konzertanten Aufführung der Wagner-Oper »Parsifal« einen Workshop für Dortmunder Auszubildende veranstaltet. Als nun in der aktuellen Spielzeit 2013I14 den Lehrlingen in Zusammenarbeit mit der Mozart Gesellschaft Dortmund e. V. und den jungen Künstlern Liv Migdal (Violine) und Elisabeth Brauß (Klavier) ein Backstage-Einblick in die Arbeit der Musiker und des Konzerthauses gewährt wurde, gab es eine kleine Überraschung: Nicht nur die Teilnehmer des diesjährigen Workshops nahmen das Angebot eines anschließenden Konzertbesuchs an – auch die »Parsifal«-Gänger vom letzten Mal meldeten Interesse an Mozart an. So ließen sich insgesamt mehr als 45 Auszubildende einen Sonntagvormittag mit der Mozart Matinee nicht entgehen.

augenblick 27


Boecker brennt Liebe Leserinnen und Leser der hörbar, es brennt mal wieder im Konzerthaus.1 Wie immer um diese Jahreszeit sehen wir »betroffen den Vorhang fast zu und alle Fragen offen«. Tatsächlich wird sich der nicht vorhandene Vorhang bis Ende Juni glücklicherweise noch für viele fantastische Konzerte heben. Aber dies ist bereits die letzte Ausgabe der hörbar in der Saison 2013 | 14, und noch so viele Leserzuschriften warten unbeantwortet im EMail-Fach. Was tun? So wie Andris Nelsons gleich drei Konzerte in der laufenden Spielzeit dirigiert, wollen auch wir an dieser Stelle das Tripel wagen und mehrere Publikums-Stellungnahmen veröffentlichen. Was für Nelsons nichts Neues bedeutet 2, ist für uns Premiere.

Sehr geehrte Damen und Herren, im Radio habe ich Ihren Aufruf gehört, dass Sie zum Konzert »Die Jahreszeiten« noch Rollatoren suchen. Wann und wo kann ich den Rollator abgeben? Karin Hoff, Dortmund Bei Ihrer Anfrage haben wir zunächst an einen verfrühten Aprilscherz gedacht. Schließlich wussten wir nichts über die rapide Entwicklung des demografischen Wandels und den akuten Rollatoren-Mangel beim zweiten Konzert unserer Antonio-CaldaraZeitinsel, das auch Vivaldis beliebte »Le quattro stagioni« im Programm enthielt. Ein Anruf beim Rundfunk und am nächsten Tag die Zeitungsmeldung brachten dann Klarheit: »Die Oper Dortmund sucht für die Produktion ›Die Jahreszeiten‹ Kinderwagen aus den 1960er- und 1970er-Jahren sowie Rollatoren. Das ursprünglich für konzertante Aufführungen bestimmte Oratorium von Joseph Haydn wird an der Oper Dortmund erstmals szenisch gezeigt.« Liebe Frau Hoff, bitte also bei den Kollegen vom Theater, Theaterkarree 1 – 3, melden! Wirklich anrührend ist die besorgte Erkundigung einer Leserin nach dem ungewissen Schicksal des Cellisten im berühmten Emerson String Quartet: Mein halbes Leben begleitet mich das Emerson-Quartett. Nach der Lektüre der letzten hörbar hat mich der Schlag getroffen, dass David Finckel ausgeschieden ist. Lebt er noch? Frau Schultzentropp, Bochum Herr Finckel, liebe Frau Schultzentropp, erfreut sich nach unseren Recherchen bester Gesundheit und dürfte sich im Augenblick vermehrt seiner Tätigkeit als Ko-Intendant der Chamber Music Society of Lincoln Center in New York City widmen. Schließlich zurück zu Andris Nelsons und der ebenso zu Herzen gehenden Frage meiner (unbekannten) Sitznachbarin nach dem Brahms-Konzert im November 2013: Wie geht es Herrn Nelsons’ Kind? Seit seiner überstürzten Abreise im letzten Jahr habe ich immer an ihn und seine wunderbare Frau Kristı¯ne Opolais denken müssen. Kurz zur Erläuterung: »Andris Nelsons, the CBSO’s internationally respected Music Director rushed to be at the bedside of three-month-old daughter Adriana, who is still in intensive care«, berichtete die »Birmingham Post« am 29.03.2012. »Mr Nelsons was called away just an hour before a show was due to start in Dortmund, and Associate Conductor, Michael Seal stepped into the breach.« – Einige Zeit später erhielten wir Nachricht, dass es besser gehe, und auch auf dem Blog des Orchesters war von der Genesung zu lesen. Familie Nelsons ist zum Glück wohlauf. Wir freuen uns auf Andris’ nächstes Konzert. Bis zum nächsten anregenden Gedankenaustausch grüßt Sie herzlich Ihr Jan Boecker 1 2

Bereits in der hörbar 03 I 2008, S. 29, ist das Thema die »musikalisch-brennende Saison 2008 | 09«.

Vgl. die Saison 2011 | 12. Jedoch konnte Nelsons den dritten Termin am 23.03.2012 nicht wahrnehmen.

Kontakt Per Post an: Konzerthaus Dortmund, Stichwort: Leserbrief, Brückstraße 21, 44 135 Dortmund · Per Fax an: 0231- 22 696 155 Per E-Mail an: info@konzerthaus-dortmund.de, Betreff: Leserbrief · Über unser Kontaktformular auf: www.konzerthaus-dortmund.de Wenn Sie wollen, dass Ihre Zuschrift in der hörbar abgedruckt wird, geben Sie uns bitte schriftlich Ihr Einverständnis zur Veröffentlichung. Wir behalten uns zudem vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen.

28 briefe


Impressum

Ausblick

Herausgeber Konzerthaus Dortmund GmbH Intendant und Geschäftsführer Benedikt Stampa, V.i.S.d.P.

DIE NEUE SPIELZEIT

Redaktion Dr. Jan Boecker, Marion Daldrup,

Hochkarätige Künstler, spannende Programme und die Termi-

Katharina Kierig

ne der Saison 2014 | 15 bringen die Konzertplaner im Frühjahr

Autoren Dr. Jan Boecker, Marion Daldrup,

zusammen – ein Puzzle der ganz besonderen Art. Am 28. April

Guido Fischer, Uwe Friedrich,

wird das neue Programm dann offiziell vorgestellt. Eins gilt aber

Judith Jordans, Katharina Kierig,

schon jetzt: So klingt nur Dortmund!

Ulrich Schardt, Benedikt Stampa, Renske Steen Gestaltung Kristina Erdmann Anzeigenmarketing

Das hörbar-Rätsel

Marion Daldrup, T 0231- 22 696 213 Druck RRD Rhein-Ruhr Druck Gmbh & Co. KG Termin- und Programmänderungen sowie Druckfehler vorbehalten. KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße 21 44135 Dortmund T 0231 - 22 696 0 F 0231 - 22 696 222 info@konzerthaus-dortmund.de www.konzerthaus-dortmund.de www.pop-abo.de Tickethotline

FOTOS: MAT HENNEK · DG, STEVEN HABERLAND

T 0231 - 22 696 200

Besuchen Sie uns auf Facebook: www.facebook.com/Konzerthaus. Dortmund www.facebook.com/Popabo

Der gesuchte Künstler ist vielseitig unterwegs; die Möglichkeiten, die ihm der Beruf als Musiker gibt, möchte er gerne voll ausschöpfen. So erlebt man ihn auf der Bühne nicht nur solistisch, sondern gerne auch mit komplettem NDR-Ensemble oder wie beim kommenden Auftritt im Konzerthaus mit eigenem Quintett. Auch wenn das Dortmunder Programm eher ruhige Klänge verspricht – ein Verzicht auf den Groove kommt für den wandelbaren Schweden mit seinem roten Markenzeichen auf keinen Fall in Frage.

Wenn Sie die Lösung wissen, schicken Sie sie uns auf einer Postkarte mit dem Stichwort »hörbar-Rätsel« an: KONZERTHAUS DORTMUND, Judith Jordans, Brückstraße 21, 44135 Dortmund oder per Fax an: 0231- 22 696 159 oder per E-Mail an: judith.jordans@ konzerthaus-dortmund.de Einsendeschluss ist der 24.04.2014. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir fünfmal zwei Freikarten für die konzertante Aufführung der Oper »Rusalka« von Antonín Dvorˇák am 15.05.2014. Viel Glück! Die Lösung des letzten hörbar-Rätsels: Tim Fischer

ausblick 29


hoerbar_01_2007_500.qxp

19.12.2006

Abo- und Einzelkarten: So kommen Sie an Ihre Tickets Galerie Mitte links

Galerie Mitte rechts Galerie rechts

3

10

28

19

27

18

26

17

4

25

16

3

24

15

2

23

14

1

2

13

22

12

21

11

20

10 19

9 18

8 17

6

16

5

15

4

14

3

13

2

12

1

9

11

8

10

7

9

6

8

5

7

4

6

3

5 4 3

26

29

1

8 7 6 5

2. Balkon rechts 7

31

32

33

34

35

36

37

38

39

40 47 46 45

44

28

27

26 25

26

25 29

28

25 24

25

24

27

8

7 8

23 22 22

25

22 21

22

21 20

21

21

24

25 24

20

23

20 19

20

19 18

19

19

22

23

18 17

18

18

21

22

17 16

17

17 20

21 20

16 15 15

16

16

18 17 17 16 16 15 19 18

15

19 18

14

14 13

15 14 14

13 12

13 13

17 16

2. Balkon Mitte rechts

12

15

12 11

12

11

14

11 10 10

9

11 10 10

13

9

8

8 9

9 12

13 12 12 11 13

14

8 11

7

7 8 7 10

6

6 7 6 9

5

5 6 5 8

4 7

3 6

2 5

1 1

4

3

1 2

3 4

5

1

1 2

2 3

4 5

6

2

2 3

3 4

5 6

7

3

3 4

4 5

6 7

8

4

4 5

5 6

7 8

9

10

6 7

8 9

27 26

6 7

8 9

23

23

26

9 9

24 23

24

10

9

28

1 2

3 4

5

2 3

5 4 3 2 2 1 1

2 1

2 1

1. Balkon rechts

18 17 16 15 14 13 12 11 10

1

27

28

30

2

26 25 24 23 22 21 20 19

39 46

Galerie links 10

2. Balkon Mitte links

45

8

7

44

35 41

51 50

51 50

6

36

42

40

9

38 37

42

40

34

33

32

5

4

3

2

1

31

46 30 39 49 2 45 38 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 26 38 48 29 44 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 25 1 47 28 43 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 24 37 46 27 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 23 42 36 45 26 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 22 41 35 44 25 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 21 40 34 43 24 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 20 39 33 23 42 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 19 38 22 32 41 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 18 37 21 31 2 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 17 20 30 1 40 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 16 19 29 36 39 15 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 18 28 35 38 17 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 14 27 34 37 16 26 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 13 33 36 2 25 32 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 12 35 15 24 31 11 34 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 14 23 30 33 13 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 10 22 29 32 12 21 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 9 28 31 11 20 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 8 27 30 10 7 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 26 8 7 6 5 4 3 2 1 7 9 29 1 25 8 28 6 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 6 19 24 7 27 5 5 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 18 6 23 26 4 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 5 17 9 8 7 6 5 4 3 2 1 4 22 25 4 16 21 24 3 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 3 3 20 15 23 2 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 2 9 8 7 6 5 4 3 2 1 2 19 14 2 1 1a 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 13 9 8 7 6 5 4 3 2 1 1a 1 22 12 1 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 1 18 21 11 17 20 10 16 19 9 15 8 18 14 17 7 6 13 16 5 15 12 4 14 11 3 13 10 2 12 9 1 11 8 10 7 9 6 8 5 7 4 6 3 5 2 1 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 1 4 1 2 23 3 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 2 2 3 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 3 1 4 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 4 39

49

48

1

47

37

Persönlich Ticketing+ Abonnementberatung, Ludwigstraße / Ecke Reinoldistraße, 44135 Dortmund Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 10.00 bis 18.30 Uhr, Samstag von 11. 00 bis 15.00 Uhr Per Telefon T 0231- 22 696 200 Per Fax F 0231- 22 696 222 Per Post KONZERTHAUS DORTMUND, Vertrieb, Brückstraße 21 44135 Dortmund

46

45

44

5

beleben!

23

22

21

20

2. Balkon links

Parkett links

Parkett rechts

Chorempore

4

3

2

1

5

1. Balkon links

Zahlungsarten Barzahlung und per Kreditkarte (MasterCard, American Express und VISA). Bei Bestellungen bis spätestens zehn Werktage vor der jeweiligen Veranstaltung ist auch eine Zahlung per Lastschrift möglich. Bitte Postlaufzeiten berücksichtigen.

gen Veranstaltung. Die Hörplätze werden an der Abendkasse ausschließlich nach Verfügbarkeit ausgegeben. Anspruch auf Bereitstellung der Hörplätze besteht nicht, eine Reservierung dieser Plätze ist nicht möglich. Je Interessent wird nur eine Karte ausgegeben.

Internet Ticketshop auf www.konzerthaus-dortmund.de

Service für Rollstuhlfahrer Bitte buchen Sie frühzeitig, damit wir Ihre gewünschten Plätze und unseren Extra-Service garantieren können. Falls Sie keine Begleitperson mitbringen, stellen wir Ihnen kostenfrei einen Servicemitarbeiter zur Verfügung.

Abendkasse Die Abendkasse im Foyer des KONZERTHAUS DORTMUND öffnet 90 Minuten vor der jeweili-

Kultur 30 haus und verkauf

11

43

41

36

35

12

40 47

43

38

29

6 5 4 1 3 1 2 1 1

1 2

3 4

46 45 26 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 44 25 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 24 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 43 23 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 42 22 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 41 21 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 40 34 24 43 20 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 39 33 23 42 19 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 38 32 22 41 18 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 37 21 31 2 17 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 20 30 1 40 16 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 19 29 36 39 15 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 18 28 35 38 14 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 17 27 34 37 16 13 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 26 33 36 2 25 12 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 32 35 15 24 11 31 34 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 14 23 30 33 10 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 13 22 29 32 12 9 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 21 28 31 11 20 8 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 27 30 2

25

9

5

4

5 4 3 2 1 30

11

12

nicht möglich. Je Interessent

Nutzer von Hörhilfen wird nur eine Karte ausgegeben. Für Nutzer von Hörhilfen gibt es auf denGebühren: meisten Plätzen eine InBei einem Kartenkauf über das duktionsschleife. Bei der PlatzKONZERTHAUS DORTMUND wahl berät Sie unser Ticketing.

werden bei Eigenveranstaltun-

AGB gen eine Servicegebühr von Die allgemeinen Geschäftsbe10 % vom Grundpreis und eine dingungen des KONZERTHAUS Systemgebühr von 1,00 € erDORTMUND können im Tickehoben. Bei Versand Einzelting des Konzerthauses, im von Interkarten kommt eine Versandnet und in der Saisonbroschüre pauschale von 2,00 € (bzw. eingesehen werden.

6,00 € bei Einschreiben) hinzu.

Preiskategorien Service für Rollstuhlfahrer: Alle Saalpläne finden Sie unter Bitte achten Sie darauf, frühzeiwww.konzerthaus-dortmund.de/ tig zu buchen, damit wir Ihre getechnik.html

FOTO: HARALD HOFFMANN/DEUTSCHE GRAMMOPHON

1

2

12

11

10

9

8

7

6

6 20 19 18 17 16 15 14 13 5 17 16 15 14 13 12 11 10 4 17 16 15 14 13 12 11 10 3 17 16 15 14 13 12 11 10 2 18 17 16 15 14 13 12 11 10 1 37 36 35 34 33 32 31 30 29

wünschten Plätze und unseren Extra-Service garantieren können. Falls Sie keine Begleitperson mitbringen, stellen wir Ihnen gerne kostenfrei einen unserer Servicemitarbeiter zurVerfügung. Unser Partner für auswärtige Gruppen: Westfälischer Besucherring im KONZERTHAUS DORTMUND, Brückstraße 21 Telefon: 02 31/1 85 79 99 Fax: 02 31/1 85 79 87 AGB: Die allgemeinen Geschäftsbedingungen des KONZERTHAUS DORTMUND können im Ticketing des Konzerthauses, im Internet und in der Saisonbroschüre eingesehen werden.

B

1


DIE BOTSCHAFTER DES KONZERTHAUS DORTMUND PROF. DR. LUTZ ADERHOLD · APANO INVESTMENTS · AUDALIS KOHLER PUNGE & PARTNER · BAKER TILLY ROELFS AG · GUIDO BARANOWSKI · DR. ANDREAS BELLMUNT · LILO UND FRANK BÜNTE · BUSCHE VERLAGSGRUPPE · PROF. DR. STEFAN DIETERLE · SUSANNE UND UDO DOLEZYCH · ELMOS SEMICONDUCTOR AG · CHRISTA UND HEINRICH FROMMKNECHT · HITZEGRAD PRINT MEDIEN & SERVICE GMBH · MARTINA UND HANS JÖRG HÜBNER · HUSEMANN EICKHOFF SALMEN & PARTNER GBR · DR. CARSTEN JAEGER · ULRICH JORDAN · HANS-JÖRG KARTHAUS · ANNETTE UND DR. UWE KISZKA · DR. WOLFRAM KIWIT · DR. MARTIN KLEINE · TRAUDEL KROH · DR. ALICE L. UND DR. JOCHEN KÜHNER · VERLAG LENSING-WOLFF · DR. EVA UND DR. RAINER LÖB · MAIWALD KLAVIER & FLÜGEL GALERIE · BRIGITTE UND DR. HANS MESSERSCHMIDT · JUTTA UND HANS-HUGO MIEBACH · MVZ PROF. DR. UHLENBROCK & PARTNER · MARGARETE UND AXEL NILL · PANTEL + EINHAUS STEUERBERATER · PROF. DR. TIDO PARK · PARK WIRTSCHAFTSSTRAFRECHT. · POCO EINRICHTUNGSMÄRKTE · INES POHLMANN-FEUERHAKE-FUND UND PETER POHLMANN · BEATRIX POLCHAU · INGE POLCHAU · PREVENT.ON GMBH · ROTKÄPPCHEN PETER JÜLICH GMBH & CO. KG · DR. MARIE-THERES SCHNARRENBERGER-WEITKAMP · DR. WOLFGANG SCHRÖDER · ARCHITEKT RALF SCHULTE-LADBECK · BEATE UND DIRK SCHULTE-UEBBING · REINHOLD SEMER · SPIEKER & JAEGER RECHTSANWÄLTE UND NOTARE · ANDREAS SPIELMANN · MARIE ELISE UND DR. HANS STETTER · TECHNOLOGIE ZENTRUM DORTMUND · MARIJKE UND SYBE VISSER · HEIDRUN UND DR. HANS VON DEWALL · ASTRID UND ALEXANDER VON SCHWEINITZ · AXEL VOSSCHULTE · PETER WIEGMANN DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.


Jetzt Freiheit Probe fahren. Der neue GLA. Freiheit ist ansteckend. • Souverän im Alltag und flexibel abseits befestigter Straßen. • Faszinierende Designelemente in hochwertiger Anmutung im Interieur. • Zahlreiche Fahrassistenzsysteme unterstützen und entlasten den Fahrer.

Jetzt Probe fahren.

Die Verbrauchswerte beziehen sich auf die zur Markteinführung (03/2014) verfügbaren Motoren (GLA 200/ 200 CDI/200 CDI 4MATIC/220 CDI und 220 CDI 4MATIC, 250 und 250 4MATIC) sowie GLA 45 AMG (ab 06/2014). Kraftstoffverbrauch GLA 45 AMG 4MATIC–GLA 200 CDI innerorts/außerorts/kombiniert: 9,9– 5,2/6,1–3,7/7,5–4,3 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert 175–114 g/km; Effizienzklasse: D–A. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen. Abbildung enthält Sonderausstattungen.

Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart Partner vor Ort: Mercedes-Benz Niederlassung Dortmund, Wittekindstraße 99, 44139 Dortmund, Tel. 0231 1202-481, www.dortmund.mercedes-benz.de


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.