hörbar
DAS MAGAZIN DES KONZERTHAUS DORTMUND
MÄRZ 04
YA N N I C K N É Z E T- S É G U I N PARTNER DES KONZERTHAUS DORTMUND
2 0 15 16
DER PARTNER
DIE PARTNER-STIFTUNG
DIE HAUPTSPONSOREN
DIE SPONSOREN
DIE FÖRDERER
DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.
TITELFOTO: PEYMAN AZHARI FOTO: PEYMAN AZHARI
DER MAGISCHE YANNICK
Es gab diesen einen Moment, in dem Yannick Nézet- Séguin die Augen schloss und einfach wegflog. Es war nicht bei einem seiner grandiosen Orchesterkonzerte, wo er, der dirigierende Überwältiger, regelmäßig die »Klang-Körper« auf Höhenflüge schickte, er aber – trotz geschlossener Augen und seligem Lächeln – mit beiden Beinen auf dem Boden blieb. Der Moment des Abhebens ereignete sich während eines Kammerkonzerts, das Yannick im Rahmen seiner dreijährigen Residenz im Konzerthaus gab. Auf dem Programm stand das Klavierquintett f-moll op. 34 von Johannes Brahms. Yannick saß am Klavier. Er hatte sich dieses Werk ausdrücklich gewünscht, war es doch eines seiner Lieblingsstücke als junger Musikstudent in Montreal, an dem er auch seine pianistischen Fertigkeiten entwickeln konnte. Für das Dortmunder Konzert versammelte er mit Veronika Eberle, Pieter Schoeman, Pierre Tourville und Jean-Guihen Queyras musikalische Weggefährten um sich, die wie er die Liebe zur Kammermusik teilen. Es wurde ein großartiger Abend. Yannick ging ganz in seiner Rolle als Pianist auf. Und dann kam der Moment des
Abhebens. Im Publikum wurde es noch stiller. Es entstand einer dieser ganz besonderen Augenblicke in einem Konzert, die man einfach nicht planen kann. Später sagte Yannick, dass dieses eines seiner wichtigsten Konzerte gewesen sei. Nicht nur, weil er endlich wieder mal intensiv Klavier geübt und gespielt hätte, sondern weil er das intime Zusammenspiel mit anderen Musikern über alle Maßen schätze. Und so ist Yannick Nézet-Séguin. Ein Dirigent der großen Gesten und wuchtigen Attitüde, aber ein ebenso guter Zuhörer und Ermöglicher intimer Momente. All dies wird er einbringen in seine drei letzten Konzerte als Exklusivkünstler des KONZERTHAUS DORTMUND mit den Wiener Philharmonikern, den Berliner Philharmonikern und dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Danke, Yannick! Ihr Benedikt Stampa Intendant und Geschäftsführer des KONZERTHAUS DORTMUND
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Porträt
ANNA PROHASKA So 01.05.2016 · 18.00 Uhr
ARIENABEND ANNA PROHASKA Il Giardino Armonico, Giovanni Antonini Dirigent, Anna Prohaska Sopran Werke von Purcell, Händel, Hasse u. a. Fr 20.05.2016 · 20.00 Uhr
ANNA PROHASKA & FRIENDS Anna Prohaska Sopran, Veronika Eberle Violine, Malin Broman Violine, Danusha Waskiewicz Viola, Quirine Viersen Violoncello, Rick Stotijn Kontrabass, Pascal Moraguès Klarinette, Radovan VlatkovicˇćHorn, Marco Postinghel Fagott Werke von Schubert, Webern und Pergolesi
04 einblick
06 interview
03 editorial
Wie Blumen auf den Feldern
04 einblick
Yannick Nézet-Séguin vor dem Finale seiner Exklusivkünstlerzeit 05 inhalt
10 liederabend 27 augenblick
Ein Balanceakt
Tenor Piotr Beczała zwischen natürlichem Ehrgeiz, Ungeduld und kluger Zurückhaltung
28 briefe 29 ausblick I rätsel I impressum
14 kammermusik 30 haus und verkauf
Glänzendes Gipfeltreffen
Beim Superstar-Trio Mutter – Bronfman – Harrell stimmt die Chemie
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Zeitreise ins 18. Jahrhundert
Marc Minkowski macht Mozart 20 junge wilde
Königin der Schweineorgeln
Ksenija Sidorova startet als »Prinzessin des Akkordeons« in ihre Dortmunder Zeit
22 orchesterzyklus
Inter pares
Ein Musiker unter Musikern: Dirigent Lionel Bringuier beim Tonhalle-Orchester Zürich
24 klavierabend
FOTOS: HOLGER HAGE · DG, KURT PINTER, TINA TAHIR · DG, MARCO BORGGREVE · NAÏVE
Freier Radikaler
Pianist Alexandre Tharaud geht eigene Wege – und dafür Risiken ein
25 musik für freaks
Un-Kapriziös
Alle Paganini-Capricen an einem Abend: Ilya Gringolts stellt sich dem Marathon
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inhalt 05
WIE BLUMEN AUF DEN FELDERN
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Kurz vor dem Konzert mit dem Chamber Orchestra of Europe und drei Sinfonien von Mendelssohn: Yannick Nézet-Séguin lässt sich auf dem Sofa nieder und sinniert bei Kaffee und der vor jedem Auftritt obligatorischen Banane über seine zurückliegende Zeit in Dortmund und die in dieser Saison noch folgenden Bruckner-Konzerte als Konzerthaus-Exklusivkünstler. Drei wie im Nu vorüberfliegende Jahre seiner Residenz hat er intensiv ausgefüllt. Kerzengerade sitzt er, jederzeit bereit aufzuspringen. Ähnlich war es auch schon beim Interview für die hörbar 4| 2008 | 09 vor seinem allerersten DortmundKonzert überhaupt mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra im November 2008.
interview 07
Fr 10.06.2016 · 20.00 Uhr – Wiener Philharmoniker Di 28.06.2016 · 20.00 Uhr – Berliner Philharmoniker Sa 09.07.2016 · 20.00 Uhr – Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
YANNICK NÉZET-SÉGUIN 1975 geboren in Montreal
Studium Klavier, Dirigieren, Komposition und Kammermusik sowie Chorleitung am Westminster Choir College in Princeton, Dirigierstudien bei Carlo Maria Giulini und weiteren großen Dirigenten 2000 Artistic Director und Principal Conductor des Orchestre Métropolitain (Montreal) 2008 Music Director des Rotterdam Philharmonic Orchestra 2008 – 2014 Principal Guest Conductor des London Philharmonic Orchestra 2012 Music Director des Philadelphia Orchestra 2013 |14 – 2015 |16 Exklusivkünstler am KONZERTHAUS DORTMUND für drei Spielzeiten: The Yannick Experience Konzerte mit der Staatskapelle Dresden, den Berliner und Wiener Philharmonikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Chamber Orchestra of Europe u. a. Operndirigent bei den »Salzburger Festspielen«, an der Metropolitan Opera, Mailänder Scala, dem Royal Opera House Covent Garden Umfangreiche Diskografie mit den Schumann-Sinfonien, »Così fan tutte«, »Le sacre du printemps«, Tschaikowsky-Werken u. a. bei der Deutschen Grammophon
2008, bei unserem letzten Interview, hatten Sie Ihr aufsehenerregendes Debüt bei den »Salzburger Festspielen«, wurden Nachfolger Valery Gergievs als Musikdirektor in Rotterdam und Erster Gastdirigent des London Philharmonic Orchestra. Was für ein Jahr! Das ist dieses Paradoxon von Zeit und Musik, sie geht so schnell vorüber, einfach weil wir in der Musik eine gute Zeit verleben. Auf der anderen Seite sind es wirklich schon acht Jahre... Jedes Konzert bedeutet für mich etwas Besonderes, keines würde ich etwa für unwichtig nehmen. Und ich erinnere mich sehr genau an das erste Mal in Dortmund, an die Vorproben, daran, wie die Siebte von Beethoven klang, wie »La Valse«. Aber hoffentlich bin ich heute noch ein besserer Musiker als ich es vor acht Jahren war. Daran ist ständig zu arbeiten. Das Publikum ist regelmäßig mitgerissen. Wie gelingt das, gibt es da ein Geheimnis? Es gilt, im Konzert absolut präsent zu sein und jeden Moment zu erfassen. Es ist eine Ehre, dass uns eine Bühne angeboten wird, um die großen Komponisten zu spielen – das muss man sehr
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ernst nehmen. Dann, denke ich, haben auch die Menschen den Wunsch in den Konzertsaal zu gehen und die Musik zu erleben. Sie wollen den Pulsschlag der Musiker auf der Bühne nachfühlen. Für meine Dortmunder Konzerte bedeutet das die Herausforderung, das Publikum jedes Mal von neuem zu überzeugen – obwohl ich Exklusivkünstler bin, kann ich ja nicht ständig hier leben. Sehr schnell ist mir aber bewusst geworden, dass die Menschen hier so kenntnisreich wie loyal sind. Daher habe ich über die Jahre hinweg das Gefühl genossen, dass sie sich wirklich mit mir auf eine Reise begeben wollten – mit der schönste Grund dafür, warum ich gerne hierhin komme. Einige Konzerte als Exklusivkünstler stehen noch bevor. Nach dem Rotterdam Philharmonic Orchestra mit der Achten Sinfonie von Anton Bruckner erwarten uns noch die Wiener Philharmoniker mit der Neunten und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit der Siebten … Als Fünfzehnjähriger fand ich die Musik zunächst aggressiv. Ich erinnere mich, dass ich auf einer Aufnahme nur die Trompeten hörte. Aber später, als ich bei einem Konzert in einer Kirche in
FOTO: OLYA RUNYOVA
Montreal die Neunte unter Stanisław Skrowaczewski, einem großen Brucknerianer, hörte, war das die ideale Voraussetzung, um mich in diese Musik zu verlieben. Bruckners Werke muss man live erleben, die beste Aufnahme kann das nicht ersetzen. Das hängt auch mit einem anderen Aspekt zusammen: Auf bestimmte Weise ist Bruckner das komplette Gegenteil von Gustav Mahler. Häufig nennen wir beide in einem Atemzug, aber letztlich bedeutet eine Mahler-Sinfonie gewissermaßen eine ins Große gesteigerte individuelle Erfahrung: Jeder einzelne Musiker im Orchester hat sein Solo, einen anspruchsvollen Part, den zu üben sich freilich lohnt. Bei Bruckner ist es für den Einzelnen viel weniger interessant: Die Streicher spielen häufig Tremoli oder nur sehr kleine Melodien, viele Oktaven, Quinten, Wechsel, Sprünge, Arpeggios. Die Holzbläser sind meist unisono geführt, den Blechbläsern kommen natürlich schwierige Aufgaben zu. Auf diese Weise – dazu muss er sich quasi selbst vergessen – wird aber der einzelne Instrumentalist Teil des Gesamtklangs, und der Ertrag hierbei ist umso größer. Das gleiche gilt für den Dirigenten, er wirkt wie ein Medium, durch das die spirituelle Kraft der Musik spricht. Erscheint Ihnen der Begriff Spiritualität treffender als der von Gott? Ich ziehe Spiritualität vor, weil jeder darin seinen eigenen Gott sehen kann. Für Bruckner war auch Wagner ein Gott … Er war von Wagner besessen und die Spiritualität seiner Musik bewirkt sogar, dass seine Liebe und Bewunderung für Wagner zu etwas Heiligem wird. Es geht bei Bruckner fast nie um einfa-
che menschliche Gefühle wie Liebe oder Kampf, sondern meist um etwas Überhöhtes, Erhabenes. Und noch etwas ist in seiner Musik wichtig, nicht so sehr in den letzten drei Sinfonien, aber dennoch: die Natur. Je mehr ich mich mit Bruckner beschäftige, umso mehr versuche ich die Reinheit der Natur einzubeziehen, etwa wie bei Schubert. Durch die Natur lässt sich Gottes Schönheit erblicken. Schon eine einzelne Blume kann dafür Sinnbild sein: Im Evangelium heißt es an einer Stelle, dass selbst die prächtigsten Gewänder des Königs Salomon nicht so schön sind wie die Blumen auf den Feldern. Würden Sie Bruckner gegenüber Mahler sogar vorziehen wollen? Bewusst bevorzuge ich nicht den einen oder den anderen. Aber wenn ich dirigiere, ist Bruckner für mich wie eine unmittelbar natürliche Sprache. Wenn ich Mahler dirigiere – und ich liebe es, ihn zu dirigieren –, habe ich das Gefühl des Kampfes. Das ist Bestandteil seiner Musik. Außerdem haben Sie in dieser Saison noch ein Konzert mit den Berliner Philharmonikern … Nicht zu vergessen! Mit den Berlinern führe ich Dvorˇák auf, und Dvorˇák liegt mir genauso am Herzen. Besonders seine Sechste Sinfonie wird nach meiner Ansicht zu wenig gespielt. Sie ist ein Meisterwerk und passt irgendwie gut in den Sommer und in den Juni. Es ist mein »sunny concert« mit den Berlinern zwischen all dem Bruckner! Das Interview führte Jan Boecker.
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EHRGEIZSEL Mit klugem Kopf und einer
außergewöhnlichen Stimme hat sich Piotr Beczała zu einem der besten lyrischen Tenöre unserer Tage entwickelt. In Dortmund ist er mit Liedern von Schumann, Dvorˇák, Karłowicz und Rachmaninow zu hören.
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EIN BALANCEAKT
LBSTSICHER Es kann kein Zufall sein: Ähnlich wie sein Tenorkollege Jonas Kaufmann hat auch Piotr Beczała erst sehr spät einen exklusiven Plattenvertrag mit einer der großen traditionsreichen Plattenfirmen unterschrieben. Kaufmann war da immerhin fast 40, Beczała sogar noch ein paar Jahre älter. In einem Betrieb, der nach immer neuen, jungen Gesichtern giert, sind beide seltene Ausnahmeerscheinungen. Doch der Erfolg gibt ihnen Recht, gehören sie doch fraglos zu den besten Tenören unserer Zeit. Denn längst ist der in Polen geborene Tenor von den Bühnen der berühmtesten Opernhäuser rund um den Globus nicht mehr wegzudenken. Regelmäßig ist er an der New Yorker Metropolitan Opera zu hören, wo er unter anderem neben Anna Netrebko in Tschaikowskys »Eugen Onegin« zu hören war oder gemeinsam mit Diana Damrau in Verdis »Rigoletto« auftrat. Auch an der Mailänder Scala und den Staatsopern in München und Wien ist er ein gern gesehener Gast, ebenso wie bei den »Salzburger Festspielen«, wo er etwa als Rodolfo in »La bohème« einen großen Erfolg feierte – wiederum an der Seite von Anna Netrebko. Was auf dem Papier wie eine Bilderbuchkarriere aussieht, war manchmal ein steiniger Weg. Doch Piotr Beczała hatte das nötige Durchhaltevermögen, ließ sich und seiner Stimme Zeit zum Reifen und hatte überdies das Glück, die richtigen Lehrer zu finden. Während des Studiums an der Musikakademie in Katowice traf er auf die legendäre Sopranistin Sena Jurinac, die entscheidend die Weichen für seine weitere Laufbahn gestellt hat. Ihr ist es zu verdanken, »dass ich überhaupt Sänger wurde«, bekennt der Tenor. »Ich habe wie viele Anfänger zu sehr auf meinen Instinkt und meine Stimmgewalt vertraut. Aber als junger Sänger zwischen 20 und 25 muss man erst Singen lernen, man kann eine Karriere nicht mit Puccini anfangen. Ich hatte meine stimmlichen Probleme, zum Beispiel hatte ich keine Höhe als Student. Das Ergebnis war, dass ich viel zu schwere Arien gesungen habe, weil die etwas tiefer liegen. Sena Jurinac hat mir das mit deutlichen Worten ausgetrieben. Sie hat gesagt: ›Weg mit Puccini, her mit Mozart!‹ Mir war sofort klar, dass sie Recht hatte, und dass der Weg länger und steiniger ist, als ich mir vorgestellt hatte.« Weil es nach dem Studium in Polen für sein Stimmfach keine Angebote gab, ging Piotr Beczała nach Österreich, wo er ein erstes Engagement am Landestheater in Linz bekam. Dort fand er sich im Repertoirebetrieb eines kleinen Stadttheaters wieder, oder wie er es ausdrückt: »Ich war so eine Art Allzweckwaffe als Tenor. Erst da habe ich gemerkt, dass ich das gar nicht singen kann. Ich musste also einen Gesangslehrer finden; erst mit seiner Hilfe habe ich meine stimmliche Entwicklung gemacht. Das hätte auch schiefgehen können.« Doch selbst dieser kritische Moment ist für Piotr Beczała ein wichtiger Punkt in seiner Karriere: »Aus heutiger Sicht betrachtet, war das ein Glücksfall. Denn mir wurde klar,
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Di 07.06.2016 · 20.00 Uhr
LIEDERABEND Piotr Beczała
Tenor,
Sarah Tysman
Klavier
PIOTR BECZAŁA
Lieder von Schumann, Karłowicz, Dvorˇák und Rachmaninow
HEITDEMUT dass ich wirklich noch schuften musste, um ein Level zu erreichen, auf dem ich akzeptabel singen konnte. Über mehrere Jahre habe ich mir dann mit meinem Gesangslehrer meine jetzige Technik von Grund auf erarbeitet. Man kann nicht sagen, dass jeder Tenor diese Jahre in einem kleinen Theater machen muss, aber für mich war das notwendig.« Für den Sänger waren diese Galeerenjahre in Linz also eine wertvolle Zeit. »Man lernt die eigenen Grenzen kennen«, weiß Piotr Beczała heute, und: »Manchmal muss man sie überschreiten, um sie kennenzulernen – aber nicht zu weit. Man kann am Anfang viel mit jugendlichem Enthusiasmus singen und auch überleben, aber man darf es nicht übertreiben. Man muss Instinkt beweisen und muss selber wissen: Ist das noch im Rahmen meiner Möglichkeiten oder werden diese weit überspannt. In Linz, auch das war ein Glücksfall für mich, hatte ich die Gelegenheit wirklich große Sänger zu bewundern und mit ihnen zu arbeiten, wie zum Beispiel Wladimir Atlantow oder Edith Mathis. Das waren Momente, in denen man als junger Sänger ein bisschen den Duft der großen Welt schnuppern konnte.« Heute schnuppert Piotr Beczała selbst den Duft der großen Welt, auch weil er damals klug genug war, auf die erfahrenen Sänger zu hören. Denn wie ein Mantra wiederholen diese den Ratschlag an ihre jüngeren Kollegen: Nicht zu früh zu schwere Rollen! Der polnische Tenor hat ihn beherzigt, hat sich Zeit gelassen, auch wenn das als junger Sänger nicht immer einfach ist, das weiß er aus eigener Erfahrung: »Es ist sehr schwierig seine Ungeduld zu zähmen. Das ist auch eine psychische Frage: Es gibt junge Sänger, die glauben, dass sie super sind – manchmal zurecht. Dann gibt es die, die zurückhaltend sind und wenig an sich glauben. Die Balance zu finden zwischen Ehrgeiz, Selbstsicherheit und Demut ist furchtbar wichtig. In unserem Beruf wird man für Arroganz schnell bestraft: Einen Fehler zu machen ist okay, auch zwei sind nicht so schlimm, beim dritten wird es schon kritisch. Meine ganze sogenannte ›Karriere‹ ist auf Balance aufgebaut: zwar selbstsicher zu sein, gleichzeitig aber trotzdem eine angenehme Erscheinung zu bleiben und eine Demut und eine Reserve für die Schwierigkeit und Probleme dieses Berufes zu haben.« Es ist die hohe Kunst Beczałas, dass wir als Zuhörer von den Schwierigkeiten des Gesangs nichts mitbekommen. Scheinbar mühelos beherrscht er sein Instrument, das sich zu einem besonders schönen lyrischen Tenor entwickelt hat. Es ist eine Stimme mit einem warmen Timbre und einem metallischen Kern, der die Basis bildet für eine glänzende hohe Lage voller tenoralem Schmelz. Damit beschenkt er nicht nur das Publikum, sondern ist auch ein leuchtendes Beispiel für die nachwachsende Generation junger Sänger.
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TARROGA N
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Mit ihrem neuen Trio erfüllte sich Geigerin Anne-Sophie Mutter einen lang gehegten Traum. Neben dem alten Kammermusikpartner Lynn Harrell am Cello ist erstmals der Pianist Yefim Bronfman dabei.
Ja, sie ist die berühmteste deutsche Geigerin und nein, sie will das junge Publikum nicht allein David Garrett überlassen. Anne-Sophie Mutter muss man eigentlich nicht mehr vorstellen. Seit fast vier Jahrzehnten dominiert sie die Klassikszene im Fach Violine, auch was Verkaufszahlen von LPs, CDs und Downloads angeht. Eine Mutter hat jeder irgendwie im CD-Regal, Smartphone oder auf dem MP3 -Player. Sie bedient die großen Konzertsäle mit glänzender Robe ebenso wie den edlen Club mit schicker Lederjacke, wo sie Klassikmelodien schmackhaft serviert. Eine Künstlerin zum Anfassen? Nicht ganz, denn natürlich ist Mutter ein Star, der auch eine gewisse Distanz zum Publikum wahrt. Das macht sie so besonders, eben zur Dame. Kein Problem hat sie mit der Preisgabe ihres Alters. Sie ist 52 und treibt drei- bis fünfmal die Woche Sport, verrät sie in aktuellen Interviews. Sport und Klassik, da gibt es ja viele Parallelen – Training und Disziplin sind in beiden Fällen enorm wichtig. Doch wenn die Musikalität nicht dazukommt, bleibt alles nur motorischer Leerlauf. Die in Rheinfelden (Baden) geborene Musikerin hat alles und sieht dabei noch gut aus. Kein Wunder, dass sie Herbert von Karajan im zarten Alter von 13 bei den »Salzburger Festspielen« präsentierte. Das war 1977. Heute
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GLÄNZENDES GIPFELTREFFEN
kennt sie jeder. Neben einem »Grammy« und mehreren »ECHO Klassik«-Preisen wurde sie unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse ausgezeichnet. Vorbildlich engagiert Mutter sich außerdem mit eigener Stiftung für den StreicherNachwuchs. Doch »ASM« liebt nicht nur die große Bühne, meistert dort die Violinkonzerte der Klassik, Romantik oder sogar der Moderne. Immer wieder spielt sie im kleinen Team mit lieben Musiker-Kollegen. Es sei »wie eine Konversation mit wohl erzogenen Freunden« zitiert sie dazu gerne einen Ausspruch des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy. Mit dem US-amerikanischen Cellisten Lynn Harrell verbindet sie schon eine längere Freundschaft. Der heute 72-Jährige ist selbst ein Superstar, gab mit 17 sein Debüt mit dem berühmten New York Philharmonic. Der Mann mit dem saftigen Ton studierte noch bei Cello-Legenden wie Pablo Casals und Gregor Piatigorsky. Neben seiner Konzertkarriere gehört er heute selbst zu den weltweit begehrten Lehrern seines Instruments. Mutter und Harrell hegten schon seit längerem den Wunsch, gemeinsam mit dem amerikanischisraelischen Pianisten Yefim Bronfman (57) im Kla-
kammermusik 15
Mi 18.05.2016 · 20.00 Uhr
TRIO MUTTER –
Anne-Sophie Mutter Violine, Yefim Bronfman Klavier, Lynn Harrell Violoncello
BRONFMAN – HARRELL Werke von Beethoven und Tschaikowsky
viertrio zu spielen. Auch er ist kein Unbekannter in der Klassikwelt, debütierte einst mit dem Montreal Symphony Orchestra unter Zubin Mehta. Von Kindheit an kam er in Kontakt mit berühmten Musikern. In seinem Elternhaus traf er etwa den russischen Pianisten Emil Gilels und den Geiger David Oistrach, später studierte er in den USA bei Rudolf Serkin. Er gilt als begnadeter Kammermusiker, da er sehr einfühlsam auf seine Musikpartner eingehen kann. Im April 2015 nahm Mutters Superstar-Trio Gestalt an. Zusammen erarbeitete man sich gleich eine ganze Reihe von populären Werken und startete eine ausgedehnte Amerika-Tournee, unter anderem mit Auftritten in der New Yorker Carnegie Hall. Anschließend schrieb die »New York Times«: »Diese Konzerte waren voller Lebendigkeit, knisternder Chemie und Kommunikation. Man muss einfach auf weiteren solchen Luxus hoffen.« Diese Kostbarkeit kommt nun ins KONZERTHAUS DORTMUND. Auf dem Programm steht das berühmte »Erzherzogtrio« von Ludwig van Beethoven, ein absolutes Standardwerk für diese Besetzung. In diesem 1811 in Wien komponierten Stück ist alles auf Glanz gebürstet. Die Musik lebt jedoch auch von weiten Melodiebögen, die den beiden Streicher-Künstlern Mutter und Harrell besonders entgegenkommen. Ernster das zweite Werk, Peter Tschaikowskys tragisches Klaviertrio op. 50. Es ist ein instrumentales Requiem auf den Tod des Freundes Nikolai Rubinstein (1835 – 1881). Der russische Pianist und Dirigent begründete das Moskauer Konservatorium und setzte sich immer wieder für Tschaikowskys Musik ein. Neben elegischen Momenten ist viel Wärme und menschliche Nähe aus den Tönen herauszuhören. Das Hintergrundwissen über ein Werk und dessen Zeit betrachtet die Geigerin Mutter als essenziell für das Verständnis und zitiert dafür gerne Johannes Brahms, der einmal empfahl: Lieber eine Stunde weniger üben und eine Stunde mehr lesen. Man darf sich freuen auf dieses Gipfeltreffen dreier Stars auf zwei wertvollen Streichinstrumenten und einem glattpolierten Steinway.
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ZEITREISE INS 18. JAHRHUNDERT Jeder Dirigent hat seine Steckenpferde. Marc Minkowski liebt die französische Barockmusik, brennt für Gluck und lässt für Jacques Offenbach alles andere liegen. Mozart aber ist seine ganz große Leidenschaft.
chorklang 17
Do 17.03.2016 · 20.00 Uhr
MOZART REQUIEM
Solistenensemble, Kammerchor des Palau de la Música Catalana, Les Musiciens du Louvre, Marc Minkowski Dirigent Mozarts Requiem und weitere Werke aus dem letzten Lebensjahr des Komponisten
Einen vorläufigen Höhepunkt fand Marc Minkowskis Mozart-Passion im letzten Jahr in der Salzburger Felsenreitschule. »Das Pferd ist ein Tier mit natürlicher Musikalität, es ist der beste Tänzer, den man finden kann«, meint Marc Minkowski. Warum also nicht eine MozartKantate wie »Davide penitente« von Pferden vertanzen lassen? Die Entscheidung zu diesem außergewöhnlichen Experiment fiel dem PferdeLiebhaber Minkowski nicht schwer. In Salzburg ist er auch Co-Leiter der »Mozartwoche«, noch bis 2017 gestaltet er dort die Programme. Dann allerdings ist er bereits im Amt als neuer Generalintendant der Opéra National in Bordeaux. Die Musik von Mozart klingt durch Minkowskis Karriere wie ein Basso continuo. Im Januar noch dirigierte er »Le nozze di Figaro« in Versailles. Diese Saison der Musiciens du Louvre ist durchsetzt mit Mozart-Werken, mit Arien, Kammermusik und mit Konzerten. Das Dortmunder Publikum kennt Minkowski schon lange. Fulminante Neujahrskonzerte, beeindruckende Zeitinseln und einen geradezu be-
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rauschenden »Peer Gynt«-Abend hat der Dirigent im Konzerthaus bereits präsentiert. Nun also hat Minkowski ein reines Mozart-Programm zusammengestellt, das auf die letzten Monate in Mozarts Leben konzentriert ist. Gespielt werden u. a. Auszüge aus der »Zauberflöte« und aus »La clemenza di Tito«. Die Uraufführung der »Zauberflöte« am 30. September 1791 in Wien sowie die zweite Vorstellung leitete Mozart selbst. Nach Anlaufschwierigkeiten wurde das Stück ein großer Erfolg. Die Ouvertüre ist der letzte rein sinfonische Satz, den Mozart schrieb. Wenige Tage zuvor, am 9. September, war in Prag erstmals »La clemenza di Tito« über die Bühne gegangen, komponiert für die Krönung des neuen Kaisers von Böhmen. Eine Huldigungsoper? Mitnichten. Der »Tito« ist ein subversives Stück, das vom Kaiserpaar ungnädig als »deutsche Schweinerei« aufgenommen wurde. Mozart feiert hier nicht den Potentaten als einen von Gottes Gnaden erwählten Herrscher, vielmehr hält er hier Titus’ menschliche Eigenschaften für entscheidend. Ein Affront! In Minkowskis Mozart-Abend bildet das Requiem den Schwerpunkt, ein Werk, um das sich seit jeher die blumigsten Legenden ranken. Mozart hinterließ hier wahrlich nicht viel Musik: neun Seiten Partitur, 75 weitere als Entwurf. Nach seinem Tod bot seine Witwe Constanze – eifrig bemüht, das Werk zu vermarkten und so das Überleben der Familie zu sichern – mehreren Komponisten an, die Fragmente zu vervollständigen. Bis heute ist man bestrebt, es diesen Mozart-Zeitgenossen gleichzutun, das Requiem zu verändern, es zu »verbessern« und Sätze sogar neu zu komponieren. Marc Minkowski hat sich für eine Version des berühmten Mozart-
Forschers Howard Chandler Robbins Landon entschieden, die 1990 beim »Cheltenham Festival« in England uraufgeführt wurde, von der Hanover Band unter Roy Goodman. Robbins Landon hat das Requiem uminstrumentiert und neu gefasst, ganz im Sinne der frühen Bearbeiter des Manuskriptes: Franz Jakob Freystädtler, Franz Xaver Süßmayr und vor allem Joseph von Eybler. Letzterer trug seine Ergänzungen immerhin direkt in Mozarts autografe Partitur ein. Es verwundert nicht, dass Marc Minkowski gerade diese Version gefällt. Sich behutsam der historischen Gestalt eines Werkes anzunähern, entspricht ganz seiner Arbeitsweise. »Wir leben in einer Epoche, wo wir genau wissen wollen, wie es früher war. Wir rekonstruieren Filme, suchen nach antiken Möbeln. Mit Musik ist es dasselbe: Man muss eine Zeitreise machen, damit man sich intensiv mit ihr auseinandersetzen kann.« Mit den Musiciens du Louvre unternimmt er solche Expeditionen schon seit 1982. Warum gerade dieser Ensemblename? »Weil ich damals in der Wohnung meiner Eltern lebte, direkt gegenüber dem Louvre. Das war also
ganz einfach. Natürlich spielten wir Barockmusik, weil ich das liebte. In den Achtziger Jahren waren solche jungen Barock-Ensembles rar.« Seitdem hat sich das Orchester enorm entfaltet. Sogar die Werke von Richard Wagner gehören jetzt zum Repertoire. Der Furor des »Fliegenden Holländers« – à la française – hat 2013 so manchen überrascht; ein »Ring des Nibelungen« an der Kölner Oper wird in der kommenden Spielzeit sicher auch für Aufsehen sorgen. Der alten Liebe Mozart wird Minkowski natürlich treu bleiben – und möchte dabei stetig immer noch besser werden. Typisch französisch, wie er das auf den Punkt bringt: »Ein Dirigent ist wie ein guter Wein. Er braucht ein paar Jahre, um zu reifen.«
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KÖNIGIN DER SCHWEINEORGELN Mi 06.04.2016 · 19.00 Uhr
»JUNGE WILDE« – Ksenija Sidorova Akkordeon, Alejandro Loguercio Violine,
Reentko Dirks Gitarre, Roberto Koch Bass, Itamar Doari Perkussion, Michael Abramovich Klavier
KSENIJA SIDOROVA Arrangements der Musik aus Bizets »Carmen«
FOTO: GAVIN EVANS · DG
Die Lettin Ksenija Sidorova holt das Akkordeon ins Rampenlicht der heiligen Klassik-Hallen. Schwarze und weiße Tasten sind auf der Konzerthaus-Bühne gern gesehen, aber im Prinzip keine Sensation. Wenn sich in einer Kammermusikreihe allerdings noch 120 Knöpfe dazu gesellen, sieht die Sache schon anders aus, haftet dem Akkordeon doch eher das Volkstümliche, Laienmusikalische an. Noch ärger machen es die Bezeichnungen für dieses Instrument und seine Verwandten: Schifferklavier, Tretschrank, Quetschkommode und Schweineorgel schwanken zwischen zarter Neckerei und regelrechtem Affront. Ein bisschen Liebe kann das Akkordeon also schon vertragen. Und Ksenija Sidorova ist die richtige, um sie ihm zu geben und das Instrument auf der großen Konzertbühne zu etablieren. Als ihre Großmutter die kleine Ksenija zum Akkordeon brachte, hatte sie tatsächlich eher Volksmusik im Sinn. Doch das Verlangen nach einer klassischen Ausbildung und dem klassischen und zeitgenössischen Repertoire führte die junge Lettin schon bald nach London an die
Royal Academy of Music. Mit virtuosem Spiel und ausdrucksstarken Auftritten hat sie es in die Royal Albert Hall oder zum »Lucerne Festival« geschafft und gezeigt, wo das Akkordeon (auch) hingehört. Bei allem künstlerischen Anspruch und professionellem Ernst – mit Humor betrachtet Sidorova ihr »Baby« trotzdem: »Das Akkordeon ist ein klotziges Instrument. Eingepackt sieht es aus wie ein Fernsehgerät!« Und wenn schon »Schweineorgel«, dann richtig: Mit »Carmen«-Arrangements, die ihr Instrument seufzen und jubilieren, schwelgen und rasant funkeln lassen, zieht die Ausnahmemusikerin zum Start ihrer dreijährigen »Junge Wilde«-Residenz alle Register. Die »Princess of Accordion«, wie Kritiker sie getauft haben, ist in Dortmund Künstlerin einer Reihe, mit der die Konzertplaner Großes für die Zukunft voraussehen. Wenn die inzwischen 27-Jährige den »Junge Wilde«-Schuhen erst einmal entwachsen ist, wird es auch mit der Prinzessinnen-Zeit vorbei sein. Dann schickt sie sich an, die Königin ihres Fachs zu werden.
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INTER PARES So 17.04.2016 · 18.00 Uhr
TONHALLE-ORCHESTER Lionel Bringuier Dirigent, Lisa Batiashvili Violine, Gautier Capuçon Violoncello
ZÜRICH
Werke von Widmann, Brahms und Dvorˇ ák
Die Zeiten despotischer Chefdirigenten sind vorbei: Lionel Bringuier verkörpert einen neuen Typus, der sich als gleichberechtigter Musiker unter Musikern versteht. »Grüezi mitenand« – die lokale Begrüßung sitzt jedenfalls bei Lionel Bringuier, wie er durch zahllose Wiederholungen in einem »Outtake«-Video zur aktuellen CD-Veröffentlichung mit seinem Tonhalle-Orchester Zürich und der Pianistin Yuja Wang beweist. Der erst 29-jährige Franzose ist seit vergangener Saison Chefdirigent des Schweizer Klangkörpers, der zuvor 20 Jahre lang von David Zinman geleitet wurde.
Nun folgt der Jungspund Bringuier also dem Altmeister Zinman nach, der während seiner Ägide das Tonhalle-Orchester unter anderem durch Gesamteinspielungen der Sinfonien von Beethoven, Schubert und Mahler zu internationalem Erfolg führte. Der junge Franzose macht um diese Repertoireklassiker keinen Bogen, setzt aber eigene Akzente: Französische Sinfonik von Berlioz, Dukas und Ravel, russische (Spät-) Romantik und Werke zeitgenössischer Komponisten prägten die Programme seiner Eröffnungssaison.
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FOTO: PAOLO DUTTO
Der Trend zu immer jüngeren Chefdirigenten ruft bei Klassikfans hin und wieder Stirnrunzeln hervor, doch fest steht: Die Zahl hervorragender junger Dirigenten war vielleicht noch nie so groß wie heute. Inzwischen können Daniel Harding, Andris Nelsons, Yannick Nézet-Séguin oder Gustavo Dudamel ja längst nicht mehr als Nachwuchsstars bezeichnet werden, obwohl sie alle noch nicht oder gerade erst 40 Jahre alt sind. Letzterer wurde mit 28 Jahren Music Director des Los Angeles Philharmonic und übernahm auch eine Mentorenfunktion für Lionel Bringuier, der dort bereits seit 2007 Assistent von Esa-Pekka Salonen war. Damals war Bringuier 21 und dirigierte bereits seit sieben Jahren. Heutigen Zweiflern nimmt er also nonchalant den Wind aus den Segeln, indem er darauf hinweist, dass er bereits sein halbes Leben Dirigent und daher fehlende Erfahrung kein Thema sei.
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FREIER RADIKALER Fr 18.03.2016 · 20.00 Uhr
KLAVIERABEND
Werke von Scarlatti, Beethoven, Rachmaninow und Chopin
ALEXANDRE THARAUD
Der Pianist Alexandre Tharaud wollte eigentlich Komponist und Dirigent werden, doch dann gewann das Klavier die Oberhand. Als Alexandre Tharaud zum ersten Mal für die gleichen Konzertreihen eingeladen wurde wie einige seiner pianistischen Vorbilder, misstraute er dem eigenen Erfolg. Schließlich waren der Veröffentlichung seines erfolgreichen Rameau-Albums im Jahr 2002 und den anschließenden Konzertanfragen etwa zehn Jahre mit einigen wenig beachteten Einspielungen und kaum Konzertengagements vorausgegangen, in denen der Pianist in einem dunklen, feuchten Erdgeschoss-Apartment in Paris (seiner »Grotte«) lebte, nicht das Geld hatte, einen Lehrer zu bezahlen und lernen musste, sich selbst zu unterrichten. Dazu nahm er sich beim Üben mit seinem alten Kassettenrekorder auf und hörte die Bänder anschließend kritisch ab. Beim Üben ging Tharaud schon als Kind eigene Wege: Der Junge, der eigentlich Komponist und Dirigent werden wollte, mochte es nicht besonders zu üben und improvisierte daher oft stundenlang. Heute hingegen steht in seiner Wohnung kein Klavier: Durch die (künstliche) Verknappung der Zeit am Instrument schafft er einen Mangel, der Verlangen weckt. So zwingt er sich zum konzentrierten Arbeiten und genießt die Zeit am Flügel. Werken nähert er sich zunächst geistig, indem er
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in seiner Vorstellung den richtigen Klang sucht, ihre Architektur studiert und über den Charakter nachdenkt. Eine Alternative zur Bühne gab es für den Sohn einer Tänzerin und eines Regisseurs aber nie. Auch während der Durststrecke nach Abschluss des Konservatoriums blieb er hungrig nach dem Kitzel, der mit jedem Betreten des Konzertpodiums einhergeht. Als sich in seinen 30ern der Erfolg endlich einstellte, blieb Tharaud aber ein Freigeist, der sich nicht vereinnahmen lässt: Anfang 2014 nahm er sich eine dreimonatige Auszeit, für die er prestigeträchtige Auftritte ablehnen musste – ein Risiko, das der Musiker jedoch gerne eingeht, um sich seine Freiräume zu wahren. So sagt er von sich selbst: »Ich bleibe ein freies Elektron und versuche zu machen, was mir gefällt.«
UN-KAPRIZIÖS Di 31.05.2016 · 20.00 Uhr
MUSIK FÜR FREAKS –
Niccolò Paganini: 24 Capricen für Violine solo
ILYA GRINGOLTS
Mit Paganinis Capricen empfiehlt sich Ilya Gringolts für die Reihe »Musik für Freaks«, in der Raum für Raritäten und Herausforderungen ist. Er war ein jüdischer Junge aus Russland – da hätte er einfach Geige lernen müssen, antwortete Ilya Gringolts einmal auf die Frage, warum er sich für die Geige entschieden hätte. Und da er nie sportlich war, hat er sich diesem Klischee gerne unterworfen und eine Bilderbuch-, manche sagen auch Wunderkindkarriere hingelegt. Frühe Wettbewerbserfolge wie die Teilnahme am Finale des »Paganini-Wettbewerbs« 1998 als jüngster Finalist der Wettbewerbsgeschichte, aus dem der damals 16-Jährige zwei Sonderpreise mitnahm, führten ihn als Schüler Itzhak Perlmans an die renommierte Juilliard School in New York. Dass ausgerechnet der »Paganini-Wettbewerb« ihm den Durchbruch bescherte, scheint in Anbetracht des Programms, mit dem der Geiger nun ins Konzerthaus kommt, geradezu schicksalhaft: Nachdem er die ersten der 24 Capricen für Solo-Violine von Niccolò Paganini als Elfjähriger einstudierte, legte Ilya Gringolts 2013 nach jahrelanger (häppchenweiser) Beschäftigung mit den teuflisch schweren Miniaturen eine viel gelobte Einspielung der kompletten Sammlung vor. Sie an einem Abend zu spielen, bedeutet jedoch noch eine ganz andere Herausforderung, der sich selbst der Komponist und große Geigenvirtuose Paganini nie stellte: Die Vorbereitung fühle sich an wie die eines Athleten, da körperlich wie mental große Ausdauer gefragt ist und man den Durchlauf nur sehr sparsam proben kann, erklärt der Wahl-Schweizer. Warum Gringolts sich diesen Marathon dennoch antut? »Ja, es ist etwas masochistisch. Aber musikalisch finde ich diese Stücke sehr besonders. Es macht trotz allem großen Spaß, sie zu spielen.« Spaß machte Gringolts auch sein Abstecher ins berühmte, von WeltklasseSolisten durchsetzte Lucerne Festival Orchestra, mit dem er 2007 Mahlers dritte Sinfonie aufführte und den Stereo-Sound mitten im Orchester genoss – vermutlich der perfekte Ausgleich zur Einsamkeit eines Paganini-Solorecitals.
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THANK YOU FOR THE MUSIC MUSIK BLEIBT IM HERZEN. FÜR IMMER. MACHEN AUCH SIE SICH UNSTERBLICH: ALLE INFORMATIONEN ZUM THEMA ERBSCHAFTEN: MICHAELA GRAFEN, T 0231 – 22 696 267
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unge wilde Klänge
Das Trio Catch ist nicht nur auf Neue Musik spezialisiert, sondern versteht sich auch hervorragend darauf, diese Musik begreifbar zu machen. In einem Workshop mit Dortmunder JeKi-Kindern aus 3. und 4. Klassen hat das von europäischen Konzerthäusern als »Rising Stars« gekürte Trio mit elf wagemutigen Kindern experimentiert und komponiert. Die anfängliche Skepsis (»Das klingt irgendwie komisch«) wich schnell Enthusiasmus, als es darum ging, Ideen zu entwickeln, wie man mit Klarinette, Cello und Klavier darstellen kann, dass Wind um eine Hexenhütte pfeift, es Reis regnet oder ein Elefant durchs Wohnzimmer stapft. Als nach zwei Stunden die Eltern kamen, saß die Geschichte von der Hexe Zwicke-Zwacke mit selbstkomponierter Klangillustration, und die Kinder hatten sichtlich Spaß an den neu gelernten Spieltechniken.
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usik bleibt im Herzen
Musik begleitet uns ein Leben lang. Oft sind es unsere Eltern, die uns die Leidenschaft für Musik ans Herz gelegt haben, und wir geben sie an unsere Kinder und Enkel weiter. Gute Konzertkultur wie im KONZERTHAUS DORTMUND wird erst durch den Willen vieler musikliebender Menschen möglich. Nur durch die Unterstützung treuer Förderer erklingt Musik im Konzerthaus. Haben auch Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie Sie mit Ihrer testamentarischen Zuwendung zum langfristigen Bestand des KONZERTHAUS DORTMUND beitragen können? Bei Anfragen ist Michaela Grafen gern für Sie da: T 0231 – 22 696 267.
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arf ich vorstellen? Die neue Saison!
Fast ist sie schon wieder vorbei, die Zeit des Programm- und Saisonbuchbastelns und der manchmal blank liegenden Nerven. Ein wenig muss man sich noch bis zur Veröffentlichung gedulden, doch wir können versprechen: Ob Sie nun Mozart lieben, die Oper, Sie sich nach der Gänsehaut sehnen, die nur ein Spitzenorchester hervorruft, ob Sie Freak sind oder Freund der leisen Töne oder ob Sie der aktuellen Generation »Junger Wilder« beim Erwachsenwerden und Nach-den-Sternen-Greifen zusehen möchten... unser Ticketing wird immer sagen können: »Da haben wir etwas für Sie.« Was wir da haben und warum, erklärt am besten Intendant Benedikt Stampa selbst. Am 09. Mai stellt er im Saal das Programm der Saison 2016 | 17 vor und geht anhand von Musikbeispielen auf inhaltliche Schwerpunkte, Interpreten und Werke ein, die das Publikum erwarten. Natürlich wird auch etwas aus dem Planungsnähkästchen geplaudert. Der Eintritt ist frei, die erfoderlichen Platzkarten erhalten Sie im Ticketing.
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Boeckers Böhm Liebe Leserinnen und Leser der hörbar, Legenden des Taktstocks. Wenn der letzte Ton verklungen ist, ist alles nur noch Schall und Rauch, unwiederbringlich im Äther der Musikgeschichte verloren. Vielleicht ist es gut, dass etliche magische Momente, die noch vor der Ton- oder Filmaufzeichnung das Publikum in der Scala, im Gewand- oder Bayreuther Festspielhaus elektrisiert und verzaubert haben, nicht mehr zu wiederholen sind – womöglich hörten wir nur ein Knacken und Knistern ohne Aura. Während die Komponisten sich in ihren Partituren für alle Zeiten verewigt haben, blieb den frühen Interpreten der Nachruhm verwehrt. Aber spätestens seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts ist das musikalische Kunstwerk in ansprechender Qualität technisch reproduzierbar geworden.
Sehr geehrte Redaktion, im Vorwort der letzten hörbar schrieb Intendant Stampa über das Schiller-Wort »Dem Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze...«, dass es durch die technischen Neuerungen aufgehoben sei und z. B. Karajan durch seine vielen CD-Aufnahmen fortlebt. Gibt es nicht auch bewegte Bilder von längst verstorbenen Dirigenten? Pia van Koop, Amersfoort Liebe Frau van Koop, o ja, die gibt es! Sogar von dem dirigierenden Arthur Nikisch existiert eine sekundenlange Stummfilmsequenz aus dem Jahr 1913. Ton nahm Nikisch separat auf: Er war der erste, der mit Beethovens Fünfter eine vollständige Sinfonie einspielte. Auch Richard Strauss, mehr Schöpfer denn Mime, ist auf Zelluloid gebannt. Meist sieht und hört man ihn mit kleinsten Gesten die eigenen Werke aufführen; damit befolgt er entweder seine Grundregel »Du sollst beim Dirigieren nicht schwitzen, nur das Publikum soll warm werden« – oder er ist mit dem Kopf schon beim anschließenden Skatspiel. Alle Großen sind mit Filmaufnahmen vertreten: Arturo Toscanini, der – nichts weniger als ein Diktator vor seinem geliebten Orchester – die schönsten und genauesten Aufnahmen (ohne romantische Rubati) hinterließ; George Szell, nicht minder autoritär, ein Vorgänger Franz Welser-Mösts in Cleveland; die Sirs John Barbirolli und Thomas Beecham, Felix Weingartner, Fritz Busch und wie sie alle heißen, die noch in der Schwarz-Weiß-Ära ihre Ursprünge hatten. Elegant und vornehm war der Stil des Menschenfreunds Bruno Walter. Das Gegenteil zu sein nahm Otto Klemperer für sich in Anspruch, also »nicht Moralist, sondern Immoralist«. Klemperers Ausbrüche sind legendär, dennoch dürfte es sich auch bei ihm um die sensible Künstlerseele in rauer Schale gehandelt haben. Eben schnell zurück zu s /w und Wilhelm Furtwängler: Irgendwie staksig wirkt er, seine Dirigierweise allenfalls innerhalb einer gewissen Flexibilität präzis. Dennoch wussten die Berliner Philharmoniker genau, wann sie einzusetzen hatten und formten, von seinen Augen geleitet, jenen unverwechselbaren Klang. Dirigieren und Telepathie hängen offenbar eng miteinander zusammen. Furtwänglers Nachfolger wiederum wurde zum König der Film- und Audioaufnahme: Kein anderer Dirigent hat so viele Schallplatten-,CD- und Filmeinspielungen hinterlassen wie Herbert von Karajan. Schon in frühen Filmaufnahmen aus den 1960er-Jahren inszenierte er sich inmitten seines Orchesters stehend und mit geschlossenen Augen dirigierend. 1982 gründete er die Firma »Telemondial«, um seine Kunst insbesondere im Bild festzuhalten, wobei er teils selbst die Bildregie führte. Und wie viele andere gibt es noch, die im Film verewigt wurden: Karajans großes amerikanisches Pendant Leonard Bernstein, dessen Charme und Aura quasi die Bildgrenzen zu sprengen scheinen. Etwas nüchterner, dafür mit viel feiner Ironie, Karl Böhm oder der sich rar machende feinnervige Carlos Kleiber... Heute gehen Film und klassische Musik eine ideale Partnerschaft ein. Vorstellungen der New Yorker Met sind live im Kino mitzuverfolgen. Die Digital Concert Hall der Berliner Philharmoniker präsentiert das Konzerterlebnis ihren Abonnenten auf dem heimischen Fernseher. Viele Konzerthäuser und Orchester richten ihre Säle mit hochwertiger Übertragungstechnik ein. Eigentlich höchste Zeit, sich auch der Taktstocklegenden zu erinnern. Bis zum nächsten anregenden Gedankenaustausch grüßt Sie herzlich Ihr Jan Boecker
Kontakt Per Post an: Konzerthaus Dortmund, Stichwort: Leserbrief, Brückstraße 21, 44 135 Dortmund · Per Fax an: 0231- 22 696 159 Per E-Mail an: info@konzerthaus-dortmund.de, Betreff: Leserbrief · Über unser Kontaktformular auf: www.konzerthaus-dortmund.de Wenn Sie wollen, dass Ihre Zuschrift in der hörbar abgedruckt wird, geben Sie uns bitte schriftlich Ihr Einverständnis zur Veröffentlichung. Wir behalten uns zudem vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen.
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Impressum
Ausblick
Herausgeber Konzerthaus Dortmund GmbH Intendant und Geschäftsführer Benedikt Stampa, V.i.S.d.P. Redaktion Dr. Jan Boecker, Marion Daldrup,
DIE SAISON 2016 17
Katharina Kierig, Katrin Philipp
Jetzt ist wieder Bastelzeit: Am 29. April wird das Programm der
Autoren Markus Bruderreck, Dr. Jan Boecker,
kommenden Spielzeit der Presse vorgestellt und druckfrische
Matthias Corvin, Marion Daldrup,
Saisonbücher gehen auf den Weg zum Publikum. Freuen Sie
Michaela Grafen, Lisa Günster,
sich: So klingt nur Dortmund!
Katharina Kierig, Benedikt Stampa, Bjørn Woll Gestaltung Kristina Erdmann Anzeigenmarketing
Das hörbar-Rätsel
Marion Daldrup, T 0231- 22 696 254 Druck Hitzegrad Print Medien & Service GmbH Termin- und Programmänderungen sowie Druckfehler vorbehalten. KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße 21 44135 Dortmund T 0231 - 22 696 0 F 0231 - 22 696 222 info@konzerthaus-dortmund.de www.konzerthaus-dortmund.de www.pop-abo.de Tickethotline
FOTOS: MARCO BORGGREVE, HANNA KÄSSBOHRER
T 0231 - 22 696 200
Besuchen Sie uns auf Facebook: www.facebook.com/Konzerthaus. Dortmund www.facebook.com/Popabo
Im vergangenen Monat erschien sein viertes Album, das sich mit dem großen Thema der Liebe beschäftigt. Das Debütalbum des gesuchten Sängers und Instrumentalisten kam bereits vor acht Jahren heraus – seitdem prägt der Künstler aus Süddeutschland die Pop-Szene mit seinem einzigartigen, opulenten Sound. Seine Songs sind bekannt für ihre aufwändigen Arrangements und verweisen nicht selten auf Berühmtheiten der (Pop-)Kultur. Ende April wird sich der gefeierte Musiker mit seinen melancholischen Interpretationen erneut im KONZERTHAUS DORTMUND präsentieren.
Wenn Sie die Lösung wissen, schicken Sie sie uns auf einer Postkarte mit dem Stichwort »hörbar-Rätsel« an: KONZERTHAUS DORTMUND, Lisa Günster, Brückstraße 21, 44135 Dortmund oder per Fax an: 0231- 22 696 159 oder per E-Mail an: lisa.guenster@ konzerthaus-dortmund.de Einsendeschluss ist der 06.05.2016. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir fünfmal zwei Freikarten für das Kammerkonzert »Anna Prohaska & Friends« am 20.05.2016. Viel Glück! Die Lösung des letzten hörbar-Rätsels: Martin Stadtfeld
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Persönlich Ticketing+ Abonnementberatung, Ludwigstraße / Ecke Reinoldistraße, 44135 Dortmund Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 10.00 bis 18.30 Uhr, Samstag von 11. 00 bis 15.00 Uhr Per Telefon T 0231- 22 696 200 Per Fax F 0231- 22 696 222 Per Post KONZERTHAUS DORTMUND, Vertrieb, Brückstraße 21 44135 Dortmund
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gen Veranstaltung. Die Hörplätze werden an der Abendkasse ausschließlich nach Verfügbarkeit ausgegeben. Anspruch auf Bereitstellung der Hörplätze besteht nicht, eine Reservierung dieser Plätze ist nicht möglich. Je Interessent wird nur eine Karte ausgegeben.
Internet Ticketshop auf www.konzerthaus-dortmund.de
Service für Rollstuhlfahrer Bitte buchen Sie frühzeitig, damit wir Ihre gewünschten Plätze und unseren Extra-Service garantieren können. Falls Sie keine Begleitperson mitbringen, stellen wir Ihnen kostenfrei einen Servicemitarbeiter zur Verfügung.
Abendkasse Die Abendkasse im Foyer des KONZERTHAUS DORTMUND öffnet 90 Minuten vor der jeweili-
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Preiskategorie 1 Preiskategorie 2 Preiskategorie 3 Preiskategorie 4 Preiskategorie 5 Preiskategorie 6 Preiskategorie 7 * Rollstuhlplätze Keine volle Podiumssicht
* Hörplätze sind 90 Minuten vor
Beginn der Veranstaltung erhältlich (Sonderregelungen vorbehalten)
Nutzer von Hörhilfen Für Nutzer von Hörhilfen gibt es auf den meisten Plätzen eine Induktionsschleife. Bei der Platzwahl berät Sie unser Ticketing. AGB Die allgemeinen Geschäftsbedingungen des KONZERTHAUS DORTMUND können im Ticketing des Konzerthauses, im Internet und in der Saisonbroschüre eingesehen werden. Preiskategorien Alle Saalpläne finden Sie unter www.konzerthaus-dortmund.de/ technik.html
DIE BOTSCHAFTER DES KONZERTHAUS DORTMUND PROF. DR. LUTZ ADERHOLD · APANO INVESTMENTS · DR. RAINER ARNTZEN · AUDALIS KOHLER PUNGE & PARTNER BAKER TILLY ROELFS AG · GUIDO BARANOWSKI · DR. ANDREAS BELLMUNT · LILO UND FRANK BÜNTE · BUSCHE VERLAGSGRUPPE · SUSANNE UND UDO DOLEZYCH · ELMOS SEMICONDUCTOR AG · CHRISTA UND HEINRICH FROMMKNECHT HITZEGRAD PRINT MEDIEN & SERVICE GMBH · MARTINA UND HANS JÖRG HÜBNER · HUSEMANN EICKHOFF SALMEN & PARTNER GBR · DR. CARSTEN JAEGER · ULRICH JORDAN · HANS-JÖRG KARTHAUS · ANNETTE UND DR. UWE KISZKA DR. WOLFRAM KIWIT · DR. MARTIN KLEINE · BRENNEREI LIKÖRFABRIK & SCHOKOLATERIE KRÄMER · TRAUDEL KROH DR. ALICE L. UND DR. JOCHEN KÜHNER · VERLAG LENSING-WOLFF · DR. EVA UND DR. RAINER LÖB · MAIWALD KLAVIER & FLÜGEL GALERIE · BRIGITTE UND DR. HANS MESSERSCHMIDT · JUTTA UND HANS-HUGO MIEBACH · MVZ PROF. DR. UHLENBROCK & PARTNER · MARGARETE UND AXEL NILL · MARC T. OEHLER · PANTEL + EINHAUS STEUERBERATER PROF. DR. TIDO PARK · PARK WIRTSCHAFTSSTRAFRECHT. · POCO EINRICHTUNGSMÄRKTE · INES POHLMANN-FEUERHAKE-FUND UND PETER POHLMANN · BEATRIX POLCHAU · INGE POLCHAU · ROTKÄPPCHEN PETER JÜLICH GMBH & CO. KG · DR. MARIE-THERES SCHNARRENBERGER-WEITKAMP · FAMILIE SCHNEIDER · DR. WOLFGANG SCHRÖDER REINHOLD SEMER · SPIEKER & JAEGER RECHTSANWÄLTE UND NOTARE · ANDREAS SPIELMANN · MECHTILD UND PAUL TH. STEINAU · MARIE ELISE UND DR. HANS STETTER · TECHNOLOGIEZENTRUMDORTMUND · PROF. DR. ANGELA UND WILFRIED UTERMANN · MARIJKE UND SYBE VISSER · HEIDRUN UND DR. HANS V. DEWALL · ASTRID UND ALEXANDER VON SCHWEINITZ · AXEL VOSSCHULTE · PETER WIEGMANN · MARTINA UND THOMAS WREDE DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.