hörbar
DAS MAGAZIN DES KONZERTHAUS DORTMUND
AUSGABE 04
K R I S T I¯ N E O P O L A I S PARTNER DES KONZERTHAUS DORTMUND
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DER PARTNER
DIE PARTNER-STIFTUNG
DIE HAUPTSPONSOREN
DIE SPONSOREN
DIE FÖRDERER
DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.
TITELFOTO: TATYANA VLASOVA FOTO: PEYMAN AZHARI
KALTES WASSER
Neulich schrieb mir mein Kollege aus dem Künstlerischen Betriebsbüro eine in unseren Kreisen Unheil verkündende E-Mail, die mit den Worten begann: »Stellen Sie sich bitte auf eine Absage von XY für das morgige Konzert ein. Noch ist es nicht sicher, aber die Ärzte raten zur Vorsicht.« Ich weiß dann Bescheid. Innerlich läuft bereits Plan B an. Es geht darum, den kranken Künstler zu ersetzen. Eine Absage kommt nicht in Frage. Auch wenn es zeitlich noch so knapp zu sein scheint. So vor wenigen Wochen geschehen bei einem Konzert der Wiener Symphoniker im Konzerthaus. Teodor Currentzis sollte dirigieren und Patricia Kopatchinskaja den Solopart in Tschaikowskys Violinkonzert übernehmen. Die Solistin, schon in Dortmund angekommen, verspürte am Abend vor dem Konzert starke Schmerzen – es drohte die Absage und die besagte Nachricht des Kollegen erreichte mich. Was tun? Das Konzert war ausverkauft, mit der außergewöhnlichen Besetzung von Solistin und Dirigent versprach es ein denkwürdiges Ereignis zu werden. Wer kann da schon einspringen?! Nun, wir fanden mit Andrey Baranov jemanden, der die speziellen musikalischen Anforderungen von Teodor Currentzis erfüllte, aber auch mit ihm, dem Exzentriker am Pult, »mithalten« konnte. Schließlich war der in der Schweiz lebende Geiger lange Konzertmeister in Currentzis’ Ensemble MusicAeterna. Der Abend wurde ein voller Erfolg. Die Emotionen kochten hoch, und es stellte sich bei mir neben Erleichterung auch Freude ein. Glück gehabt.
Apropos Glück. Auch mit Andris Nelsons, unserem geschätzten Exklusivkünstler, gibt es eine Absage-Geschichte, die noch viel spannender ist. Er, der mit seinem damaligen City of Birmingham Symphony Orchestra bei uns zu Gast war, verließ das Konzerthaus um viertel nach sieben abends in Richtung Riga, wo ein Krankheitsfall in der Familie aufgetreten war. Wir alle wurden, eine Dreiviertelstunde vor Konzertbeginn, von dieser Nachricht kalt erwischt. Mein Kollege konnte nicht einmal mehr eine E-Mail schreiben, so knapp war es. Eine Lösung schien unmöglich – also absagen. Zum unfassbaren Glück aber sprang ein Musiker aus dem Orchester ein und mutig auf das Dirigentenpult und rettete so den denkwürdigen Abend. Nun kommt Andris Nelsons zusammen mit seiner Ehefrau, der wunderbaren Sängerin Kristı¯ ne Opolais als Solistin des Abends mit dem Gewandhausorchester Leipzig wieder nach Dortmund. Und auch über sie gibt es eine schöne Anekdote. Wie Opolais ihre großartige Karriere als Einspringerin begann, lesen Sie in der Titelgeschichte unserer neuesten Ausgabe der hörbar. Und, lieber Kollege, bitte keine E-Mail an mich. Ihr Benedikt Stampa Intendant und Geschäftsführer des KONZERTHAUS DORTMUND
editorial 03
Do 22.06.2017 ¡ 20.00 Uhr
AVITAL MEETS
Avi Avital Mandoline, Omer Avital Kontrabass, Oud, Yonathan Avishai Klavier, Itamar Doari Perkussion
AVITAL
Der klassische Mandolinist Avi Avital trifft auf den Jazzbassisten und -komponisten Omer Avital – ein Dialog zwischen den musikalischen Welten.
04 einblick
06 interview
03 editorial
Der Alpen-Brasilianer
04 einblick
Aus dem Hochgebirge trägt Andrè Schuen seine Heimat in die ganze Welt 05 inhalt
10 titel 26 augenblick
Das Bühnentier
Kristı¯ne Opolais ist mit Leib und Seele Musikdarstellerin
28 briefe
14 zeitinsel
29 ausblick I rätsel I impressum
Wie ein Perpetuum mobile
30 haus und verkauf
Klaviervirtuose, Konzeptionalist, kongenialer Partner: die drei Ks des Michael Wollny
17 orchesterzyklus
Zu allem bereit
Dirigent Iván Fischer sprüht vor Ideen 20 arienabend
Einmal Unterwelt und zurück
Zum 450. Geburtstag Monteverdis stellt sich Philippe Jaroussky der Herausforderung, wie Orpheus selbst zu singen
22 chorklang
Von der Kirche in den Konzertsaal Mit Hector Berlioz’ Requiem wird es gigantisch
FOTOS: HARALD HOFFMANN · DG, ANGELIKA SCHWARZ, MARCO BORGGREVE, FELIX BROEDE
24 musik für freaks
Jetzt und Einst
Jean-Guihen Queyras lässt Bach in den Dialog mit zeitgenössischen Komponisten treten
25 chorklang
Mit der Lizenz zum Abheben
Wie das Fliegen Bariton Michael Nagy am Boden hält
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DER ALPEN-BRASILIANER Herr Schuen, 2010 haben Sie Ihr Gesangsstudium abgeschlossen, seitdem waren Sie in Salzburg und im Mozart-Da-Ponte-Zyklus von Nikolaus Harnoncourt am Theater an der Wien zu erleben. Haben Sie schon realisiert, in welch rasantem Tempo sich Ihre Karriere gerade entwickelt? Über Karriereplanung habe ich mir nie Gedanken gemacht. Ich habe einfach das Gefühl, dass ich in meinem Beruf gut angekommen bin. Das ist künstlerisch sehr befriedigend, und darüber bin ich sehr glücklich. Ich möchte einfach möglichst gut singen, das ist mein Anliegen. Bewusst eine Karriere voranzutreiben war nie mein Ziel. Doch dann stehen Sie als junger Sänger auf der Bühne der »Salzburger Festspiele« mit Sir Simon Rattle am Pult – haben Sie da kein Lampenfieber? Natürlich, das kenne ich sehr gut. Das ist bei jedem Künstler aber verschieden: Manche behaupten, dass sie gar kein Lampenfieber haben, für andere ist es jedes Mal eine Qual, auf die Bühne zu gehen. Bei mir ist es unterschiedlich, das wechselt immer mal wieder: Es gibt Phasen, da habe ich extrem Lampenfieber, und dann gibt es Phasen, in denen es mir überhaupt nichts ausmacht. Ich weiß oft gar nicht genau, woran es liegt. Aber das ist ein ganz normales Phänomen und gehört zum Künstlerleben einfach dazu. Im letzten Mozart-Zyklus von Harnoncourt haben Sie Figaro, Don Giovanni und Guglielmo gesungen. Er war eine Legende unter den Alte-Musik-Spezialisten und einer der berühmtesten Mozart-Dirigenten unserer Zeit. Wie war diese Zusammenarbeit? Das war einfach nur erfüllend, nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich. Während der Probenarbeit habe ich Harnon-
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Mi 17.05.2017 · 19.00 Uhr
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stammt aus dem ladinischen La Val (Südtirol, Italien) und wuchs dort dreisprachig auf – ladinisch, italienisch und deutsch
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nachdem lange Cello sein Hauptinstrument war, folgte ein Gesangsstudium am Salzburger Mozarteum
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2010 Mitglied des Young Singers Project in Salzburg, seitdem Mitwirkung an vielen Festspiel-Produktionen
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ab der Saison 2015 | 16 Künstler der Reihe »Junge Wilde« am KONZERTHAUS DORTMUND
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2016 Gewinn des »ECHO Klassik« für seine erste CD-Veröffentlichung beim Label Avi
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2017 Sprung über den »großen Teich«: USA-Debüt beim »Tanglewood Festival«
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court als Person noch mal ganz anders schätzen gelernt. Er war ein so bescheidener Mann, der auch uns junge Künstler immer nach unserer Meinung gefragt hat. Das hat mir sehr imponiert, dass ein so weiser Mensch, der so viel über die Musik geforscht hat, immer noch so neugierig und interessiert ist. Das prägt mich bis heute! Gerade erarbeite ich meinen ersten Figaro- Grafen – und ich werde die Rezitative nie mehr so singen, wie ich sie vor Harnoncourt gesungen habe. Wie sehr verändern Rollendebüts wie der Figaro-Graf die Stimme? Die tiefen Männerstimmen brauchen ja immer ein bisschen länger zum Reifen ... Als Bariton bin ich mit Anfang 30 langsam auf dem Weg ins beste Alter, als Tenor wäre ich schon mittendrin. Und meine absoluten Traumrollen auf der Opernbühne kommen noch – hoffentlich: Borsa in »Don Carlo« oder Wolfram aus »Tannhäuser«. Aber diese Entwicklung braucht Zeit, damit die Stimme wachsen kann, ohne ihre Flexibilität einzubüßen. Wenn ich zum Beispiel zwei Monate lang »La bohème« ge-
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sungen habe, wo man ordentlich Stimme geben muss, weil da ein Puccini-Orchester im Graben sitzt, dann brauche ich ein paar Tage, um mich bei einem Schubert-Lied wieder an die nötigen Feinheiten zu gewöhnen. Nach einem Opernengagement, wo es schon mal richtig dramatisch hergeht, ist es für mich wichtig, meine Stimme zum Beispiel mit Liederabenden bewusst wieder zurück ins Lyrische zu führen. Sie sprechen es gerade an: Neben der Oper spielt das Lied in Ihrem Sängerleben eine zentrale Rolle, vor allem Schubert, den Sie auch in Dortmund wieder singen. Was macht ihn aus als Liedkomponisten? Allein schon die Fülle an Liedern, die er komponiert hat, ist unglaublich. Aber auch die Klangsprache, wie er die Lyrik in Musik überführt. Ich kann es oft gar nicht so genau erklären, aber wenn ich zum Beispiel den »Schwanengesang« oder den zweiten Teil der »Heine- Lieder« nehme: Wie er da die Worte behandelt, wie er das auskomponiert, das ist für mich unerreicht.
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Fast jeder große Sänger der Vergangenheit hat die berühmten Schubert-Lieder und -Zyklen aufgenommen. Wie gehen Sie als junger Künstler mit diesem klingenden Erbe um? Viele Sänger sagen, dass sie sich keine alten Aufnahmen anhören. Ich finde das nicht richtig: Ich möchte auf diesen Reichtum und den Erfahrungsschatz nicht verzichten. Es wäre doch absurd, auf die Erkenntnisse der Vergangenheit komplett zu verzichten. Das heißt im Umkehrschluss ja nicht, dass ich das alles kopiere, es ist vielmehr ein Reichtum an Möglichkeiten. Am Ende geht es dann darum, zu einer eigenen Interpretation zu finden. In der Probenzeit mit meinem Pianisten höre ich deshalb nichts mehr an, da finden wir unseren eigenen Weg. Das tun Sie mit Daniel Heide, der ihr ständiger Klavierpartner ist. Was schätzen Sie an ihm? Im Liedgesang muss es immer ein Miteinander sein: Wenn ich vom Pianisten keinen Input bekomme, sondern nur eine »Begleitung«, dann läuft etwas falsch. Schon in den Vor- oder Nachspielen bei Schubert muss vom Charakter alles drin sein, das Klavier ist hier eine Art zweiter Erzähler. Gerade dieses Miteinander schätze ich sehr an der Arbeit mit Daniel – und seine ungeheure Sensibilität. Wenn wir gemeinsam auf der Bühne stehen und eine Phrase anders kommt als in der Probe, dann weiß ich, dass Daniel innerhalb einer Millisekunde bei mir ist und mit mir geht. Dieses blinde gegenseitige Vertrauen ermöglicht ganz viel Spontaneität beim Musizieren. Außerdem passt es menschlich bei uns sehr gut, das ist schon auch ein wichtiger Faktor. Langweilig wird uns jedenfalls nicht, wenn wir gemeinsam unterwegs sind, weil wir viele gemeinsame Interessen außerhalb der Musik haben. Tischtennisspielen zum Beispiel.
FOTO: GUIDO WERNER
In Ihren Programmen finden sich regelmäßig ladinische Volkslieder, gesungen in der Sprache Ihrer Heimat im Gadertal. Was macht das Ladinische aus? Es stammt vom Vulgärlatein ab, genauer gesagt ist es Rätoromanisch. Es ist eine sehr weiche Sprache, Daniel Heide sagt immer, wir sind die Alpen-Brasilianer. Es gibt sehr viele weiche Konsonanten, daher klingt es so schön – und lässt sich auch gut singen. Es ist ein bisschen wie mit dem Italienischen, das von sich aus schon eine klingende Sprache ist. Sie stammen aus dem Hochgebirge, sind als Sänger aber auf der ganzen Welt unterwegs. Wie groß ist das Heimweh nach den Bergen auf Reisen? Sehr groß! Natürlich fehlen mir auch meine Familie und Freunde, aber am meisten vermisse ich die Berge und die Landschaft. Das ist ein Gefühl der Heimat, verbunden mit ganz vielen Kindheitserinnerungen. Das Interview führte Bjørn Woll.
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DAS BÜHNENTIER Kristı¯ ne Opolais ist eine der besten Sängerinnen ihrer Generation und zudem eine fesselnde Darstellerin. In Dortmund gastiert sie mit ihrem Ehemann Andris Nelsons und einem rein tschechischen Repertoire.
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So hat schon manche Karriere begonnen: als Einspringer für einen berühmten Star. Die von Maria Callas etwa, die als junge Sängerin mitten in einer Serie von »Walküre«-Aufführungen von Dirigent Tullio Serafin gefragt wurde, ob sie für eine erkrankte Kollegin in Bellinis »Puritanern« einspringen könne. Die Partie lernte sie quasi über Nacht und feierte einen durchschlagenden Erfolg. Und gerade erst ist Hanna-Elisabeth Müller für die Sopranistin Camilla Tilling bei der Eröffnung der Elbphilharmonie eingesprungen. Auch das unumstritten ein Erfolg, der die junge Sängerin ins grelle Licht der Weltöffentlichkeit katapultierte. Es sind zweifelsohne besondere Momente im Leben eines Künstlers, die enorme Nervenstärke erfordern. Die hat 2014 auch Kristı¯ ne Opolais bewiesen, als sie für Anna Netrebko in Puccinis »Manon Lescaut« an der Bayerischen Staatsoper einsprang. Die russische Starsopranistin konnte sich nicht mit der Regie von Hans Neuenfels anfreunden und stieg kurzerhand aus der Produktion aus. Eigentlich hätte Opolais zur gleichen Zeit »La bohème« an der Met singen sollen, wurde für die Münchner Premiere aber freigestellt und in New York übernahm Sonya Yoncheva für Opolais – ein doppelter Einspringer sozusagen. Doch der Einsatz hat sich gelohnt, denn die Fachpresse feierte die grandiose Leistung der lettischen Sopranistin, der Abend geriet für sie zum Triumph. Einige Jahre zuvor hatte sie in München (ebenfalls als Einspringerin) bereits mit einer beeindruckenden Darstellung von Dvorˇáks Rusalka auf sich aufmerksam gemacht, nach der Manon wurde sie endgültig zum Star. Und gerade hierin liegt das Geheimnis ihres Erfolgs: Kristı¯ne Opolais ist nicht nur eine technisch versierte Sängerin, die über ein wahres Kaleidoskop an stimmlichen Ausdrucksmöglichkeiten verfügt. Sie ist vor allem eine packend-intensive Darstellerin, wie sie unter Sängern nicht alltäglich zu finden ist. Sie ist im wahrsten Sinne des Wortes eine singende Schauspielerin, oder wie Richard Wagner einmal sein Sängerideal formulierte: eine Sänger-Darstellerin. Es ist schlicht atemberaubend zu
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erleben, wie hier Gesang und das feine Spiel von Gestik und Mimik zu einem Ausdrucksinstrument verschmelzen. Bewusst sucht sie in ihrer Darstellung die Extreme, geht immer wieder in den Grenzbereich und lotet so die psychologischen Untiefen der von ihr verkörperten Figuren aus. Geboren wurde Kristı¯ ne Opolais in Lettland, und das scheint wahrlich ein gutes Pflaster für klassische Musiker zu sein. Allein aus der Hauptstadt Riga stammen derart berühmte Namen wie Elı¯ na Garancˇa, Mariss Jansons, Gidon Kremer, Mischa Maisky, Baiba Skride und der Dirigent Andris Nelsons, mit dem die Sängerin seit 2009 verheiratet ist. Zudem stammt Kristı¯ ne Opolais aus einer Musikerfamilie: Die Mutter sang, der Vater war Trompeter. Mit sieben Jahren begann sie ihre musikalische Ausbildung und besuchte später ein Musikgymnasium, bevor sie an der lettischen Musikakademie in Riga Gesang studierte. Mit Anfang 20 war sie bereits Mitglied im Chor der lettischen Nationaloper, zwei Jahre darauf rückte sie dann ins Zentrum des Bühnengeschehens und wurde Ensemblemitglied – und blieb es bis 2007. Intendant Andrejs Zˇ agars und Chefdirigent Andris Nelsons war wohl schon damals klar, was sie da mit ihr für ein Juwel an ihrem Haus hatten. Die internationale Karriere ließ dann auch nicht lange auf sich warten. 2006 debütierte sie in Puccinis »Tosca« an der Berliner Staatsoper, es folgten rasch die ersten Adressen der Opernwelt: 2008 die Mailänder Scala sowie die Wiener Staatsoper, wo sie als Mimì in »La bohème« zu erleben war, 2010 die Bayerische Staatsoper mit der bereits erwähnten Titelpartie in »Rusalka«,
Sa 03.06.2017 · 20.00 Uhr
GEWANDHAUSORCHESTER Andris Nelsons
Dirigent,
Kristı¯ ne Opolais
Sopran
LEIPZIG
Werke von Antonín Dvorˇák und Bedrˇich Smetana
FOTOS: ELENA NEZENCEVA
2011 das Royal Opera House Covent Garden in London und schließlich die altehrwürdige Metropolitan Opera in New York. Dort sorgte sie 2014 für Furore, als sie einen Tag nach ihrem Debüt als Butterfly für die erkrankte Anita Hartig als Mimì einsprang. Es war nur eine von vielen beherzten Entscheidungen, die die Sängerin im Laufe ihrer Karriere getroffen hat. Stets zieht sie den Rausch der Routine vor, je aufreibender die Umstände einer Aufführung sind, desto überragender präsentiert sie sich ihrem Publikum, so scheint es jedenfalls: Sie ist ein Theatertier durch und durch. Mit der Intensität ihrer Darstellung und flammenden Bühnenpräsenz wurde sie schnell zum gefeierten Star, die großen Bühnen rissen sich förmlich um sie. Auch deshalb entschied sich die kluge Sängerin, noch einmal in die Lehre zu gehen: Mit der gefragten Gesangspädagogin Margreet Honig arbeitete sie in Amsterdam an Technik und Balance, um Ruhe zu finden in einem Beruf, der einem alles abverlangt. Und Ruhe und Balance kann Kristı¯ne Opolais gebrauchen, denn sie ist nicht nur eine international gefragte Künstlerin, sondern seit 2011 auch Mutter – ein Spagat, der nicht immer einfach zu bewältigen ist. Doch Opolais liebt die Herausforderung und hat sich zudem als Sängerin eine erstaunliche Flexibilität und Vielseitigkeit bewahrt. Schubladendenken ist ihr ebenso fremd wie der moderne Hang zum Spezialistentum. Und so singt sie Werke von Mozart, Verdi und Puccini ebenso wie Repertoireseltenheiten wie Halévys »La juive« oder Rollen des russischen Repertoires. Und das beweist sie auch bei ihrem Auftritt in Dortmund mit dem Gewandhausorchester Leipzig und ihrem Ehemann Andris Nelsons am Pult, mit denen sie ein rein tschechisches Programm bestreitet. Auch das ein eigensinniger Weg – typisch Kristı¯ ne Opolais eben.
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WIE EIN PERPETUUM MOBILE Michael Wollny: Musik-Erfinder, Querdenker, Sympathieträger. So wie
er spielt niemand Klavier – dabei ist das reine Klavierspiel nicht mal sein
einziges Talent. Im Mai 2017 bietet die dreitägige Zeitinsel Michael Wollny im KONZERTHAUS DORTMUND dem Musiker eine ideale Spielwiese.
Alte Feuerwache in Mannheim, Frühjahr 2011: Das Finale des »Neuen Deutschen Jazzpreises« wird ausgespielt. Nach zwei Jazz-Piano-Trios, die mit ihren 20-minütigen Konzerten das Publikum durchaus überzeugt haben, betritt das Trio [em] mit Eva Kruse (Bass), Eric Schaefer (Drums) und Michael Wollny (Piano) als letzte Band die Bühne: konzentriert und fokussiert auf ihren anstehenden Auftritt, aber freundlich und locker den Zuhörern im ausverkauften Konzertsaal zugewandt. Die drei nehmen an ihren Instrumenten Platz, ganz in sich versunken und ohne Blickkontakt. Dennoch ist es auch vor der Bühne zu spüren, wie sie intuitiv Kontakt zueinander aufnehmen. Ein kurzes Atemholen und das Trio [em] legt mit seiner hochenergetischen Improvisationsmusik los: fulminant in der technischen Darbietung, funkensprühend emotional im Ausdruck, antizipierend im Zusammenspiel. Ohne Pause spielen Kruse, Schaefer und Wollny ihr Set, das das Publikum am Schluss erst sprachlos zurücklässt, um dann [em] mit Standing Ovations zu feiern. Dieses Trio ist aber nicht die einzige Konstante in der Karriere des 1978 im unterfränkischen Schweinfurt geborenen Wollny. Einerseits durchlief er als junger Jazzpianist einen für Deutschland mittlerweile typischen Ausbildungsgang: mit dem Gewinn von Wettbewerben wie »Jugend jazzt«, mit seiner Teilnahme im BundesJazzOrchester von 1998 bis 2002, mit einem Jazzklavier-Studium an der Hochschule für Musik Würzburg von 1997 bis 2004, das Wollny mit einem künstlerischen Diplom und einem Meisterklassen-Diplom abschloss. Andererseits war Wollny schon als Youngster auf der Suche nach der eigenen, seiner persönlichen Sprache in der aktuellen, improvisierten Musik. Und so kam es, dass er schon während seines Studiums oft von Würzburg aus ins nicht sehr weit entfernte Frankfurt fuhr, um sich in der einstigen
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FOTO: JÖRG STEINMETZ
deutschen Jazzhauptstadt seine ersten Sporen zu verdienen. Schon bald wurde das renommierte hr-Jazzensemble, die Studioband des Hessischen Rundfunks, auf dieses Talent aufmerksam und holte den Pianisten gelegentlich für Aufnahmen dazu. Dabei lernte Wollny das Jazzensemble-Gründungsmitglied Heinz Sauer kennen – und schon kurz darauf entstand das generationsübergreifende Duo zwischen Wollny und dem 45 Jahre älteren Tenorsaxofonisten. Im Zusammenspiel mit Sauer zeigt Wollny eine weitere Facette seines Könnens: sich als Instrumentalist zurückzunehmen, damit sein Partner gut klingen kann. Man muss schon genau hinhören, um zu erkennen, was Wollny alles auf dem Flügel anstellt, um Sauer eine adäquate Basis zu liefern, damit dieser mit wenigen Tönen das komplette Spektrum seiner emotionalen Ausdruckskraft ausspielen kann. Michael Wollny ist aber als Mensch und Musiker eine zu vielschichtige Persönlichkeit, um sich nur auf diese zwei Aspekte seiner Karriere beschränken zu lassen – und hier kommt das Zeitinsel-Festival im Konzerthaus ins Spiel, das Wollny in all seinen Facetten zeigt. Denn es gibt darüber hinaus den Klaviervirtuosen, der in seinem unbegleiteten Solospiel die ad hoc erfundenen Klänge geradezu verinnerlicht und ihnen am Flügel sitzend nachlauscht. Es gibt auch noch den Konzeptionalisten, der beispielsweise mit der Cembalistin Tamar Halperin in seiner »Wunderkammer« einen kreativen Kosmos entwirft, indem er spieluhrenartige, zwischen Bach und Minimal Music changierende Klänge erfindet. Wollny ist aber auch ein Komponist, der nicht nur »normale« Jazzmusik schreiben, sondern zum Beispiel auch für Stummfilme aus der Frühzeit des Films ein zeitgenössisches Klangsetting schaffen kann. Und er ist zudem ein großer Kommunikator, der es für jede Besetzungsgröße versteht, kognitive Verbindungen zwischen den Akteuren zu legen. Zuletzt glückte ihm dies im Duo mit dem französischen Akkordeon-Virtuosen Vincent Peirani. Alle diese Eigenschaften kulminieren in Wollnys Klavierspiel. Seine stilistischen Präferenzen sind wie bei vielen Jazzmusikern seiner Generation breit und reichen von Bach über Klassik und Romantik bis zur Pop- und Rockmusik unserer Tage. Aber Wollny ist auch ein reflektierter Mensch, der seine Jazzmusik stets philosophisch auflädt, um ihr eine thematische Klammer zu geben. Gleichzeitig ist er ein Meister darin, die Essenz des Jazz fortzuentwickeln. Seine Harmonik ist zumeist die Keimzelle für eine aus dem Stegreif erspielte, melodisch-motivische Durchführung des Materials, um zu neuen Tongruppierungen zu kommen, die dann den Impuls für eine weitere Durchführung geben – fast wie ein Perpetuum mobile.
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Fr 05. – So 07.05.2017
ZEITINSEL MICHAEL WOLLNY NOSFERATU – EINE SYMPHONIE DES GRAUENS Det Norske Blåseensemble, Michael Wollny Klavier, Eric Schaefer Schlagzeug
NOSFERATU REMIX Leafcutter John Electronics, Michael Wollny Klavier
MICHAEL WOLLNY TRIO & VINCENT PEIRANI Michael Wollny Klavier, Christian Weber Bass, Eric Schaefer Schlagzeug, Vincent Peirani Akkordeon
NACHTGESANG Konstantin Gropper Gesang, Michael Wollny Klavier
GOLDBERG-TANGENTEN Michael Wollny Klavier, Alex Nowitz Sprecher, Leafcutter John Electronics
WUNDERKAMMER XXL hr-Bigband, Michael Wollny Klavier, Tamar Halperin Cembalo
ZU ALLEM BEREIT
Der Dirigent Iván Fischer ist ein Freidenker, der mit Kategorien und Schranken nichts anfangen kann. Das Anecken gehört dazu, etwas Unruhestiften auch. Und das Publikum kann froh darüber sein. Unruhestiften – das mag Iván Fischer. Nicht im negativen Sinne, auf keinen Fall. Aber ein bisschen Trubel machen, für Überraschung sorgen, verblüffen. Das liegt dem ungarischen Dirigenten auch. Er hat tolle, manchmal auf den ersten Blick unmöglich erscheinende Ideen und immer die Chuzpe, diese auch umzusetzen oder vielmehr gegen die Bedenken von Orchestermanagern und Agenten oder wer ihm da noch im Weg stehen mag durchzuboxen. Eigentlich merkwürdig, dass es diese Bedenken überhaupt gibt, denn Iván Fischer war bislang wirklich immer erfolgreich. Aber manchmal scheinen die Einfälle, die da aus seinem Kopf kommen, einfach zu fantastisch. Also werden ganze Konzertsäle über Nacht leer geräumt, damit das Publikum am nächsten Tag zwischen den Musikern Platz nehmen kann und so ein Konzerterlebnis präsentiert bekommt, das vielleicht in der akustischen Qualität nicht perfekt ist, dafür aber lange, lange im Gedächtnis bleibt. Oder die Musikerinnen und Musiker des Budapest Festival Orchestra, dem von ihm gegründeten Ensemble, erheben sich von ihren Stühlen, nachdem die erste Applauswelle verebbt ist, und stimmen ein Zugabeliedchen an – mehrstimmig! Oder Iván Fischer lässt während der Feier zum Start des Lutherjahres 2017, die eigentlich von ihm und dem Konzerthausorchester Berlin »nur« musikalisch untermalt werden sollte, eine Tür hereinrollen, an die nicht 95 Thesen, sondern 95 Werke angeschlagen sind, aus denen das Publikum (darunter auch Bundespräsident Joachim Gauck) das nächste zu spielende Stück auswählen konnte. Oder der große Käfig voller bunter Sittiche, die – natürlich gut gepflegt und artgerecht behandelt – begeistert zu den vom Band kommenden Vogelstimmen in Einojuhani Rautavaaras »Cantus Arcticus« mitpiepsen und damit nicht nur die Orchestermitglieder zum Lächeln bringen ...
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So 21.05.2017 · 16.00 Uhr
BUDAPEST FESTIVAL Sinfonischer Chor und Jugend-Konzertchor der Chorakademie am Konzerthaus Dortmund, Iván Fischer Krisztián Gergye Choreografie
Dirigent,
ORCHESTRA
Béla Bartók »Der wunderbare Mandarin« und »Der holzgeschnitzte Prinz«
Diese Liste könnte beliebig verlängert werden. Und sie ist nicht unbedingt immer nur lustig oder schön. Denn in seiner Heimat Ungarn muss Iván Fischer schon lange kämpfen. Gegen Viktor Orbán und dessen Fidesz-Partei, die seit ihrer Wiederwahl 2010 die Menschenrechte in Ungarn systematisch einschränken. Ein jüdischer Dirigent, der Menschen zusammenbringen möchte und für ein offenes Europa ist, kommt diesen Politikern gar nicht gelegen. Zuletzt bekam das Budapest Festival Orchestra, Iván Fischers wahre Herzensangelegenheit schon seit 1983, das zu spüren. Ein um 77 Prozent gekürztes Budget, das war ein echter Schock. Fischer konterte mit ausfallenden Konzerten auf der einen und kostenlosen Auftritten des Orchesters auf Plätzen in Budapest auf der anderen Seite. Das passiert nicht, weil Iván Fischer besonders politisch ist. Er betont sogar immer wieder, dass er Musiker und kein Politiker sei. Iván Fischer nimmt es auf sich, weil er zwar Musik liebt, aber noch mehr die Menschen. Und deswegen kehrt er seiner Heimat in dieser für sie schwierigen Zeit nicht den Rücken, sondern bleibt und kämpft für ein freies Ungarn mit den Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen.
FOTO: MARCO BORGGREVE
In letzter Zeit sitzt er wieder mehr am Schreibtisch. Das Komponieren ist erst spät für ihn wichtig geworden. Jetzt aber ist es so wesentlich, dass er dafür bald sogar den Chefdirigenten-Posten des Konzerthausorchesters Berlin aufgibt, den er seit 2012 innehat. Auch hier bewirkt er viel, begeistert das Publikum und hat das Orchester mit seiner visionären Arbeit in der Rangliste der Stadt ganz weit nach vorn gebracht. Aber ab 2018 ist wieder Zeit, sich mehr auf sich selbst und das Budapest Festival Orchestra zu konzentrieren. Als Dirigent möchte er nicht diktatorisch agieren, sondern den Musikern helfen. Iván Fischer wünscht sich ein Orchester voller Individualisten, die zusammen viele musikalische Stile abdecken können. Deswegen ermutigt er seine Musiker auch zu ungewöhnlichen Wegen. Und so gibt es im Budapest Festival Orchestra zum Beispiel einen Chor und eine Gruppe, die eine Vorliebe für historische Instrumente hat. Andere Orchestermitglieder improvisieren im Jazz zusammen, während eine Band vor allem transsilvanische Volksmusik spielt. Das passt zu Iván Fischers eigenem Kompositionsstil. Er bedient sich überall, aus dem Jazz, Romantik, Klassik, und erschafft damit Orchesterwerke, Opern und Stücke für kleinere Besetzungen, die trotzdem immer unverwechselbar nach Fischer klingen. Grenzen kennt er dabei nicht. Aber wen wundert das?
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EINMAL UNTERWELT UND ZURÜCK
Für seinen Dortmunder Konzertabend pendelt Philippe Jaroussky zwischen Liebe, Treue, Kunst und Schmerz.
FOTO: SIMON FOWLER
Ein Geschöpf der Hölle ist Philippe Jaroussky wahrlich nicht. Engelsgleich, eine Stimme, die vom Himmel herabsteigt, also vielmehr über- als unterirdisch sind die Attribute, die dem französischen Countertenor zugeschrieben werden. Und noch vor kurzem, beim Eröffnungskonzert der Elbphilharmonie, ließ er ätherische Klänge aus höchster Höhe auf das Publikum regnen. Trotzdem begibt sich Jaroussky für sein neues Arienprogramm in den Hades – wenn es einen guten Grund gibt, etwa die Gattin zu retten oder ausgewählte Arien zu singen, schreckt man eben auch vor wütenden Furien nicht zurück. Der Mythos Orpheus steht im Mittelpunkt des dramaturgisch ausgefeilten Abends. Orpheus, der Sänger und Dichter der griechischen Mythologie, rührt bekanntlich mit seiner Kunst Mensch und Tier zu Tränen und singt der Legende nach sogar zum Steinerweichen. Das ist wiederum nicht so weit weg vom Können Philippe Jarousskys, der 2016 erneut zum Sänger des Jahres gekürt wurde und einen »ECHO Klassik« gewann. Herzstück der Orpheus-Sage ist
der Tod der geliebten Eurydike und der vergebliche Versuch, sie ins Leben zurückzuholen. Denn obwohl Orpheus in die Unterwelt hinabsteigen darf und es ihm sogar gelingt, die Furien mit seinem Gesang zu besänftigen, scheitert er an der Bedingung, sich beim Aufstieg nicht nach seiner Gemahlin umzublicken. Mit der amerikanischen Sopranistin Amanda Forsythe verkörpert Jaroussky das tragische Liebespaar Orpheus und Eurydike, das Monteverdi schon zur ersten wahren Oper überhaupt inspiriert hat und seitdem Komponisten immer wieder in seinen Bann zieht. Von der Schwelle der Renaissance zum Barock bis zur Frühklassik folgt die Arienauswahl des Sängers der sagenhaften Orpheus-Gestalt und demonstriert mit anrührenden Vertonungen und sängerischer Klasse die Macht der Musik.
Sa 18.03.2017 · 20.00 Uhr
ARIENABEND
Amanda Forsythe Sopran, Philippe Jaroussky Diego Fasolis Dirigent
Countertenor,
I Barocchisti,
PHILIPPE JAROUSSKY Werke von Claudio Monteverdi, Antonio Sartorio und Christoph Willibald Gluck
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VON DER BERLIOZ REQUIEM KIRCHE IN DEN KONZERTSAAL Fr 19.05.2017 · 20.00 Uhr
Andrew Staples Tenor, WDR Rundfunkchor Köln, Tschechischer Philharmonischer Chor Brünn, WDR Sinfonieorchester Köln, Jukka-Pekka Saraste Dirigent Hector Berlioz Requiem op. 5 »Grande Messe des Morts«
Knapp 400 Musiker teilten sich bei der Uraufführung 1837 die Bühne. Nun vereinen sich der WDR Rundfunkchor Köln und der Tschechische Philharmonische Chor Brünn mit dem WDR Sinfonieorchester Köln, um mit Hector Berlioz’ Requiem ein monumentales Werk zum Klingen zu bringen. »Grande Messe des Morts« – schon der Titel lässt Großes, geradezu Schweres erahnen. Berlioz verfolgte mit der Komposition, die er mit einem immensen Orchesterapparat besetzte, das Ziel, das größte bis dato komponierte Werk zu schreiben. Schon für das Hauptorchester gibt der Franzose eine Besetzung von 108 Streichern an, unter den Holz- und Blechbläsern versammeln sich beispielsweise zwölf Hörner, dazu kommt ein gewaltiges Perkussionsaufgebot. Sechzehn Pauken sollen zum Einsatz kommen. Neben dem Hauptorchester komponierte Berlioz die »Große Totenmesse« auch für vier Blechblasorchester, die, in den vier unterschiedlichen Himmelsrichtungen als Fernorchester platziert, die Darstellung des Jüngsten Gerichts übernehmen. Die gigantomanische Besetzung gipfelt in einem 210 Stimmen umfassenden Chor, dem eine einzige Tenorstimme im Sanctus als Solist gegenübersteht. In Berlioz’ Notenmaterial ist vermerkt, dass er sich auch eine Verdopplung oder sogar das Verdreifachen des Orchesterapparates inklusive Chorstärke vorstellen kann. Unter der Leitung von Jukka-Pekka Saraste kommt das riesige Werk,
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welches vom französischen Staat anlässlich des Gedenkens der Opfer der Julirevolution 1830 in Auftrag gegeben wurde, gemeinsam mit dem Tenor Andrew Staples sowie den genannten Klangkörpern zum ersten Mal im Konzerthaus zur Aufführung. Die zahlreichen Instrumentalisten und Sänger nutzen jeden Quadratzentimeter der Bühne und Chorempore sowie zusätzliche Plätze im Parkett und auf Balkonen für die ideale Fernorchesterwirkung. Mit der überbordenden Besetzung suchte Berlioz – ganz nach französischem Vorbild – nicht das den Zuhörer überrollende Klangvolumen, sondern vielmehr die Vielfalt der klanglichen Möglichkeiten. So erklingen auch bei musikalischem Großaufgebot vielfach besonders filigrane Klänge, und trotz der immensen Musikergruppe im Saal gibt es zahlreiche intime Momente in der bewegenden Totenmesse. Mit seiner ausufernden Besetzung ebnete Berlioz den Weg für die sakrale Gattung Requiem heraus aus den kirchlichen Gemäuern und hinein in die Konzertsäle. So findet die imposante musikalische Rarität auch ihren Platz im KONZERTHAUS DORTMUND.
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FOTO: STEFFEN THALERMANN
JETZT UND EINST
In der Reihe »Musik für Freaks« trifft die musikalische Vergangenheit auf die Zukunft, wenn Cellist Jean-Guihen Queyras Bach in Dialog mit zeitgenössischen Komponisten treten lässt. Darmsaiten oder Stahlsaiten, Bach oder Boulez – für den in Montreal geborenen Cellisten Jean-Guihen Queyras sind das keine Glaubensfragen oder Alternativen, sondern gleichberechtigte Optionen. Der Barockexperte, der seine Lehrjahre im Ensemble Intercontemporain bei Pierre Boulez, Péter Eötvös und anderen Komponisten der Gegenwart absolvierte, ist zweifellos über Schubladen erhaben.
Sa 08.04.2017 · 20.00 Uhr
MUSIK FÜR FREAKS – Jean-Guihen Queyras
Violoncello
SUITEN & ECHOS
Werke von Bach, Fedele, Kurtág und Harvey
Inzwischen hat Queyras seine eigene, sich jedoch stets wandelnde Interpretationsvorstellung der Bach-Suiten gefunden und dabei die Idee entwickelt, seine beiden Leidenschaften – Barockmusik und die Musik der Gegenwart – in einem Programm zu vereinen. So gab der Cellist bei namhaften Komponisten »Echos« zu Bachs Suiten in Auftrag – kleine Miniaturen, die auf jeweils eine Cello-Suite Bezug nehmen und durch Anverwandlung von Kompositionstechniken, Aufgreifen spezifischer Klangeffekte oder harmonische Hinleitung als Präludien zu Bachs Solowerken fungieren. Auf diese Weise findet das Damals seinen Widerhall im Heute und das Jetzt belebt das Einst durch neu tönende Facetten.
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FOTO: FRANÇOIS SÉCHET
Bachs Cello-Suiten sind natürlich aus dem Repertoire keines Cellisten wegzudenken, doch Jean-Guihen Queyras outet sich gewissermaßen als Freak, indem er bekennt, dass kein Tag vergeht, an dem er nicht an Bach und seine Suiten denkt. Sie auf CD einzuspielen war dennoch eine lange hinausgezögerte Entscheidung: »Ich kann mich gut erinnern, dass ich mit Mitte Zwanzig große Probleme hatte, meinen eigenen Weg bei Bach zwischen der Unmenge an Interpretationen der großen Meister und den Wirrungen der Aufführungstraditionen zu finden. Ich konnte diese Musik einfach nicht mit der nötigen Freiheit spielen.« Diese Freiheit holte sich Queyras in der Musik der Moderne, die ihn lehrte, die Intentionen eines Komponisten genau zu hinterfragen. Seine Rolle als Interpret genießt er in Uraufführungen in gleichem Maß wie er sich der Verantwortung bewusst ist, die Welt des Komponisten zum Leben zu bringen und sie dem Hörer zu vermitteln.
MIT DER LIZENZ ZUM ABHEBEN So 02.04.2017 · 18.00 Uhr
JOHANNES-PASSION Daniel Behle Evangelist, Michael Nagy Jesus, Balthasar-Neumann-Chor und Solisten, Balthasar-Neumann-Ensemble, Thomas Hengelbrock Dirigent Johann Sebastian Bach »Passio secundum Joannem« (Johannes-Passion) BWV 245
Überflieger und bodenständiger Bewunderer der Musik zu sein schließt sich bei Michael Nagy nicht aus.
FOTO: MONIKA HÖFLER
Es war ein Höhepunkt der vergangenen Saison: Thomas Hengelbrock zeigte mit dem »Elias« einen überwältigend dramatischen Mendelssohn. 2017 widmen sich Hengelbrock und seine BalthasarNeumann-Ensembles nun der Johannes-Passion in der selten gespielten zweiten Fassung von 1725, die alte Hörgewohnheiten aufbricht und Einblicke in Bachs schöpferischen Umgang mit seinen Werken gewährt. Beide Male mit dabei: der Bariton Michael Nagy. Und der Dirigent setzt nicht ohne Grund auf den leidenschaftlichen Gestalter. Für das barocke Wechselbad der Gefühle in der Johannes-Passion ist er bei Nagy wieder goldrichtig. Der Sänger mit ungarischen Wurzeln hat seinen Weg vom Chorknaben in Stuttgart über die Komische Oper Berlin bis zur Freiberuflichkeit als international gefragter Akteur auf den großen Opern- und Konzertbühnen gemacht, Bayreuther Ehren als Wolfram von Eschenbach im »Tannhäuser« inklusive. Bei aller Zufriedenheit über das Erreichte wird auch gerne die Frage gestellt, ob man als Bariton die Helden aus der ersten Reihe, die Tenor-Kollegen, auch mal beneide. Michael Nagy antwortet cool: »Als Bariton fühle ich mich richtig.« Als geerdet wird der Sänger oft beschrieben und gibt auf seiner Homepage folgerichtig das Motto aus: »Mit beiden Beinen fest auf dem Boden nach den Sternen greifen.« Für die nötige Gelassenheit hat er zwei Geheimrezepte: Zum einen steuert Nagy, der auch Dirigieren studiert hat, jetzt dank Privatpilotenlizenz Flugzeuge. Zum anderen sucht der Pferdeliebhaber die Ruhe der Natur: »Einem Pferd nahe zu sein oder sich fliegend die Welt aus einer anderen Perspektive anzusehen, sind zwei Dinge in meinem Leben, die auch das Musizieren, das Singen, in einen anderen Zusammenhang bringen und vielem davon realen Sinn geben, worüber in der Kunst gesprochen, sinniert und idealisiert wird.« Von diesem Blickwechsel und der Intuition, die ihn seine Leidenschaften lehren, wird auch die Johannes-Passion im Konzerthaus profitieren.
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Als im vergangenen Oktober im Rahmen des Projekts »Feel the Music« hörgeschädigte Schüler die Möglichkeit hatten, beim Mahler Chamber Orchestra (MCO) in Workshops und Proben erstmals Einblick in die Musik und die Welt des Orchesters zu bekommen, waren die Reaktionen so überwältigend, dass allen schnell klar war: Die Kooperation mit der RheinischWestfälischen Realschule Dortmund soll keine Eintagsfliege gewesen sein! Nun bietet die CDProduktion des MCO mit Daniil Trifonov Gelegenheit, dort anzuknüpfen: Vor Beginn der Proben und Aufnahmen besuchen Musiker des MCO die Schüler, stellen weitere Instrumente vor, die die Schüler erspüren, ausprobieren, anfassen dürfen, um so den Klängen ganz nah zu kommen. Und natürlich sind die Schüler wieder eingeladen, das gesamte Orchester im Konzert zu erleben.
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FOTO: PASCAL AMOS REST
eue Welten: Fortsetzung für »Feel the Music«
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itter ohne Furcht und Adel
Prof. Dr. Michael Stegemann vom Institut für Musik und Musikwissenschaft der TU Dortmund hat bereits seine Fans in Dortmund: Wer ihn – und vor allem seine einprägsame Stimme – nicht aus dem WDR-Radio und Sendungen wie dem »Klassik Forum« kennt, der hat vielleicht Stegemanns grundlegende Glenn-GouldBiografie gelesen oder sein Buch über Franz Liszt. Im Konzerthaus ist er bestens bekannt durch seine Konzerteinführungen, Vortragsreihen und Formate wie den Interpretationsvergleich »Kopfhörer«. 2016 startete die große Saint-Saëns-Edition, die Michael Stegemann als wissenschaftlicher Editionsleiter und Generalherausgeber betreut. Nun hat die französische Kulturministerin Stegemann für seinen Beitrag und sein Engagement im Dienste der französischen Kultur zum »Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres« ernannt, zum »Ritter für Kunst und Literatur«. Es ist eine der bedeutendsten Ehrenauszeichnungen für Kultur und einer der höchsten Orden der französischen Republik. Das Konzerthaus gratuliert!
ive aus dem Konzerthaus 15 Jahre lang war die Umsetzung des »Elias« mit seinen eigenen Ensembles ein Wunsch des Dirigenten Thomas Hengelbrock. Erfüllt wurde dieser schließlich im Januar 2016: Mit dem Balthasar-Neumann-Chor und dem Balthasar- Neumann-Ensemble brachte er Mendelssohns Oratorium im Originalklang auf die Bühne des KONZERTHAUS DORTMUND. Der Mitschnitt dieser Aufführung der Deutschen Harmonia Mundi ist seit November im Handel erhältlich und gerne behilflich, die Erinnerung an einen wunderbaren Abend lebendig zu halten. Und auch das nächste CD-Projekt steht schon ins Haus: Das Konzert mit dem Mahler Chamber Orchestra und Pianist Daniil Trifonov am 30. April wird ebenfalls hier aufgenommen und von der Deutschen Grammophon veröffentlicht.
?! er? Wie? Was? Warum? Ein wenig muss man sich noch bis zur Veröffentlichung gedulden – Künstler, Programme und Termine unter einen Hut zu bekommen dauert seine Zeit. Doch ob Sie nun Brahms lieben, Ihre Opern am liebsten konzertant mögen, Sie sich nach den bombastischen Klängen eines Spitzenorchesters sehnen, ob Sie Freak sind oder Freund der leisen Töne... unser Ticketing wird auch in der nächsten Spielzeit sagen können: »Da haben wir etwas für Sie.« Was wir da haben und warum, erklärt am besten Intendant Benedikt Stampa selbst. Am 2. Mai, noch am Tag der Veröffentlichung, stellt er im Saal das Programm der Saison 2017 | 18 vor und geht anhand von Musikbeispielen auf inhaltliche Schwerpunkte, Interpreten und Werke ein, die das Publikum erwarten. Natürlich wird auch etwas aus dem Planungsnähkästchen geplaudert. Der Eintritt ist frei, die erforderlichen Platzkarten erhalten Sie im Ticketing.
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Boeckers Beschönigungen Liebe Leserinnen und Leser der hörbar, der Titel trifft es wieder einmal nicht ganz richtig: Dies ist nicht der Ort, um irgendetwas zu beschönigen, hier wird nur die knallharte Wahrheit ausgesprochen. Es geht um die Frage – und sie ist wirklich heikel – ob und inwiefern äußerliche Schönheit in der Welt der Musik eine Rolle spielt und wie mit ihr umgegangen wird. Haben nur die Schönen einen Marktwert? Dürfen vorteilhafte äußerliche Merkmale mit ins Feld geführt werden auf CD- oder hochglänzenden Magazincovern, in Saisonbüchern und Zeitungsberichten? Von der Schallplattenbranche, Agenturen und Veranstaltern, um den Verkauf zu steigern? Mit einem Wort: Es geht um den Vorwurf des Sexismus.
Sehr geehrter Herr Boecker, neulich war im Konzert-Programmheft eines Veranstalters zu lesen: »Sie ist attraktiv, technisch brillant und preisgekrönt.« Das Attribut »attraktiv« überhaupt aufzuführen ist unsachlich, patriarchal und respektlos, an erster Stelle der Aufzählung jedoch ist es eine Unverschämtheit. Gerade bei den sogenannten »Violin Girls« herrschen diese stupiden Strukturen. Tritt das Konzerthaus mit mir in den Kampf ein gegen derartige unmoderne und menschenfeindliche Muster? Louisa-Sophie Weiß, Essen Sehr geehrte Frau Weiß, es tritt ein, wahrlich, es tritt. Doch zunächst muss ich Abbitte leisten, denn ohne dass wir es verhindert hätten, erschien vor Jahren einmal in der größten Boulevardzeitung eine Bilderserie »Die schönsten Musikerinnen im Konzerthaus«. Auf die Fortsetzung »Die schönsten Musiker« haben wir vergeblich gewartet. »Sex sells« bekanntlich ... oder nur vermeintlich. Vielleicht fing das ganze Elend mit dem Schweizer Pfarrer Johann Caspar Lavater an, der zwischen 1775 und 1778 in vier aufklärerischen Bänden »Physiognomische Fragmente zur Beförderung der Menschenkenntnis und Menschenliebe« den Kernsatz formulierte: »Je moralisch besser; desto schöner. Je moralisch schlimmer; desto hässlicher.« Das hat, vieldiskutiert, seither viel Unheil angerichtet. Heute wissen wir (außer dass der Satz nicht stimmt): Attraktivität wird subjektiv empfunden und unterliegt den Moden der Zeitalter. Vielleicht wäre sonst auch die Mehrheit der Menschheit zum Single-Dasein verurteilt, ein trauriger Gedanke. Dennoch: »Sex sells.« Models machen professionell Werbung für alle denkbaren Produkte. MusikerInnen sind ihre eigenen Models, sie müssen für sich selbst einstehen. Wenn sie dabei ihre zufällige Attraktivität betonen, ist das, selbstverantwortet, wohl o. k. Nicht in Ordnung ist es z. B. in Programmheften darauf besonders anzuspielen. Erliegen Labels, Agenten und Veranstalter der Versuchung, nur »attraktiven« MusikerInnen zur Karriere zu verhelfen? Man hat zuweilen den Eindruck, ja. Das ist nicht in Ordnung, und häufig wird der Begriff »Bühnenpräsenz« offenbar mit einem attraktiven Äußeren verwechselt. Vorbildlich hingegen scheint es, wenn Orchester Aspiranten für eine Orchesterstelle hinter einem Vorhang vorspielen lassen, um nicht durch einen optischen Eindruck abgelenkt zu werden (vorbildlich auch, dass sie inzwischen gewillt sind, weibliche Orchestermitglieder aufzunehmen ...). Eine Antwort auf diese brennende und gleichviel tabuisierte Frage nach Attraktivität und Marktwert gab mit aller enthaltenen Ironie und auch mit Ernst das Vorbild aller nachrückenden »Violin Girls«, Anne-Sophie Mutter. Die Überschrift eines »Welt«Interviews vom 6. November 2013 lautet: »Ich spiele, solange mein Dekolleté vorzeigbar ist.« Wie ist es eigentlich zwischen Musikern untereinander, wenn die Frau des Dirigenten auf der Bühne ein schmachtendes Liebesduett singt? Grund zur Eifersucht? Wenn Andris Nelsons am 3. Juni am Pult steht und er seine Frau, die Sopranistin Kristı¯ne Opolais, in diesem Fall allein und ohne Duettpartner, mit dem Gewandhausorchester begleitet, ist die Antwort eindeutig Nein. »Vergebens, vergebens, vergeblich der Schmerz«, wird sie in der Rolle der Rusalka singen, »ach nimmer winkt mir Tröstung lind, was hilft mir Schönheit, Anmut, Herz«. Bis zum nächsten anregenden Gedankenaustausch grüßt Sie herzlich Ihr Jan Boecker
Kontakt Per Post an: Konzerthaus Dortmund, Stichwort: Leserbrief, Brückstraße 21, 44 135 Dortmund · Per Fax an: 0231- 22 696 159 Per E-Mail an: info@konzerthaus-dortmund.de, Betreff: Leserbrief · Über unser Kontaktformular auf: www.konzerthaus-dortmund.de Wenn Sie wollen, dass Ihre Zuschrift in der hörbar abgedruckt wird, geben Sie uns bitte schriftlich Ihr Einverständnis zur Veröffentlichung. Wir behalten uns zudem vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen.
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Impressum
Ausblick
Herausgeber Konzerthaus Dortmund GmbH Intendant und Geschäftsführer Benedikt Stampa, V.i.S.d.P. Redaktion Dr. Jan Boecker, Marion Daldrup,
DIE SAISON 2017 18
Katharina Kierig, Maya Mankiewicz
Was bringt die neue Spielzeit? Am 2. Mai wird das Programm
Autoren Dr. Jan Boecker, Marion Daldrup,
enthüllt, das mit neuen Zeitinseln und Porträtkünstlern aufwartet,
Katharina Kierig, Martin Laurentius,
aber auch mit alten Bekannten, die ihre Arbeit am Konzerthaus
Maya Mankiewicz, Benedikt Stampa,
weiterführen. Denn wieder gilt: So klingt nur Dortmund!
Renske Steen, Bjørn Woll Gestaltung Kristina Erdmann Anzeigenmarketing Marion Daldrup, T 0231- 22 696 213
Das hörbar-Rätsel
Druck Hitzegrad Print Medien & Service GmbH Termin- und Programmänderungen sowie Druckfehler vorbehalten. KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße 21 44135 Dortmund T 0231 - 22 696 0 F 0231 - 22 696 222 info@konzerthaus-dortmund.de www.konzerthaus-dortmund.de www.pop-abo.de Tickethotline
FOTOS: SONJA WERNER, STEPHEN SHEFFIELD
T 0231 - 22 696 200
Besuchen Sie uns auf Facebook: www.facebook.com/Konzerthaus. Dortmund www.facebook.com/Popabo
Nach seinen Anfängen als Saxofonist, der dem Jazz neue Energie und neue Hörer beschert hat, konnte der gesuchte Künstler auch als Komponist für Jazz oder Filmmusiken, als Bandleader, musikalischer Direktor der »Tonight Show« mit Jay Leno, als Label-Eigner und als Lehrkraft an diversen US-Universitäten überzeugen. Die Liste der Namen, mit denen er zusammengearbeitet hat, spricht für sich: Miles Davis, Dizzy Gillespie, Herbie Hancock – der Mann gilt nicht zu Unrecht als Ikone des amerikanischen Jazz.
Wenn Sie die Lösung wissen, schicken Sie sie uns auf einer Postkarte mit dem Stichwort »hörbar-Rätsel« an: KONZERTHAUS DORTMUND, Verena Wengorz, Brückstraße 21, 44135 Dortmund oder per Fax an: 0231- 22 696 159 oder per E-Mail an: verena. wengorz@konzerthaus-dortmund.de Einsendeschluss ist der 14.04.2017. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir fünfmal zwei Freikarten für das Konzert des Mahler Chamber Orchestra am 30.04.2017. Viel Glück! Die Lösung des letzten hörbar-Rätsels: Cecilia Bartoli.
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Persönlich Ticketing+ Abonnementberatung, Ludwigstraße / Ecke Reinoldistraße, 44135 Dortmund Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 10.00 bis 18.30 Uhr, Samstag von 11. 00 bis 15.00 Uhr Per Telefon T 0231- 22 696 200 Per Fax F 0231- 22 696 222 Per Post KONZERTHAUS DORTMUND, Vertrieb, Brückstraße 21 44135 Dortmund
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2. Balkon links
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Zahlungsarten Barzahlung und per Kreditkarte (MasterCard, American Express und VISA). Bei Bestellungen bis spätestens zehn Werktage vor der jeweiligen Veranstaltung ist auch eine Zahlung per Lastschrift möglich. Bitte Postlaufzeiten berücksichtigen.
gen Veranstaltung. Die Hörplätze werden an der Abendkasse ausschließlich nach Verfügbarkeit ausgegeben. Anspruch auf Bereitstellung der Hörplätze besteht nicht, eine Reservierung dieser Plätze ist nicht möglich. Je Interessent wird nur eine Karte ausgegeben.
Internet Ticketshop auf www.konzerthaus-dortmund.de
Service für Rollstuhlfahrer Bitte buchen Sie frühzeitig, damit wir Ihre gewünschten Plätze und unseren Extra-Service garantieren können. Falls Sie keine Begleitperson mitbringen, stellen wir Ihnen kostenfrei einen Servicemitarbeiter zur Verfügung.
Abendkasse Die Abendkasse im Foyer des KONZERTHAUS DORTMUND öffnet 90 Minuten vor der jeweili-
Preiskategorie 1 Preiskategorie 2 Preiskategorie 3 Preiskategorie 4 Preiskategorie 5 Preiskategorie 6 Preiskategorie 7 * Rollstuhlplätze Keine volle Podiumssicht
* Hörplätze sind 90 Minuten vor
Beginn der Veranstaltung erhältlich (Sonderregelungen vorbehalten)
Nutzer von Hörhilfen Für Nutzer von Hörhilfen gibt es auf den meisten Plätzen eine Induktionsschleife. Bei der Platzwahl berät Sie unser Ticketing. AGB Die allgemeinen Geschäftsbedingungen des KONZERTHAUS DORTMUND können im Ticketing des Konzerthauses, im Internet und in der Saisonbroschüre eingesehen werden. Preiskategorien Alle Saalpläne finden Sie unter www.konzerthaus-dortmund.de / de /vermietung
DEIN KONZERT DIE GUTEN SEITEN DES LEBENS 30 haus und verkauf
DIE BOTSCHAFTER DES KONZERTHAUS DORTMUND PROF. DR. LUTZ ADERHOLD · APANO INVESTMENTS · DR. RAINER ARNTZEN · AUDALIS KOHLER PUNGE & PARTNER BAKER TILLY ROELFS AG · GUIDO BARANOWSKI · DR. ANDREAS BELLMUNT · BRITTA UND ROLAND BRACHT · GABI UND DR. MICHAEL BRENSCHEIDT · LILO UND FRANK BÜNTE · BUSCHE VERLAGSGRUPPE · DHPD DR. STEPHEN DUNKER SUSANNE UND UDO DOLEZYCH · ELMOS SEMICONDUCTOR AG · CHRISTA UND HEINRICH FROMMKNECHT · HITZEGRAD PRINT MEDIEN & SERVICE GMBH · MARTINA UND HANS JÖRG HÜBNER · HUSEMANN EICKHOFF SALMEN & PARTNER GBR · DR. CARSTEN JAEGER · ULRICH JORDAN UND CLAUDIA VORLÄNDER · HANS-JÖRG KARTHAUS · ANNETTE UND DR. UWE KISZKA · DR. WOLFRAM KIWIT · DR. MARTIN KLEINE · BRENNEREI LIKÖRFABRIK & SCHOKOLATERIE KRÄMER TRAUDEL KROH · DR. ALICE L. UND DR. JOCHEN KÜHNER · DR. GUNTHER LEHLEITER · VERLAG LENSING-WOLFF DR. EVA UND DR. RAINER LÖB · MAIWALD KLAVIER & FLÜGEL GALERIE · BRIGITTE MESSERSCHMIDT · JUTTA UND HANS-HUGO MIEBACH · MURTFELD KUNSTSTOFFE · MVZ PROF. DR. UHLENBROCK & PARTNER · MARGARETE UND AXEL NILL · SUSANNE UND MEDARD NOLDEN · MARC T. OEHLER · PANTEL + EINHAUS STEUERBERATER · PROF. DR. TIDO PARK · PARK WIRTSCHAFTSSTRAFRECHT. · POCO EINRICHTUNGSMÄRKTE · INES POHLMANN-FEUERHAKEFUND UND PETER POHLMANN · BEATRIX POLCHAU · INGE POLCHAU · ROTKÄPPCHEN PETER JÜLICH GMBH & CO. KG DR. MARIE-THERES SCHNARRENBERGER-WEITKAMP · FAMILIE SCHNEIDER · DR. WOLFGANG SCHRÖDER · REINHOLD SEMER · SPIEKER & JAEGER RECHTSANWÄLTE UND NOTARE · ANDREAS SPIELMANN · MECHTILD UND PAUL TH. STEINAU · MARIE ELISE UND DR. HANS STETTER · TECHNOLOGIE ZENTRUM DORTMUND · PROF. DR. ANGELA UND WILFRIED UTERMANN · MARIJKE UND SYBE VISSER · HEIDRUN UND DR. HANS V. DEWALL · ASTRID UND ALEXANDER VON SCHWEINITZ · IRIS WOERNER UND AXEL VOSSCHULTE · PETER WIEGMANN · MARTINA UND THOMAS WREDE UND WEITERE NICHT GENANNTE BOTSCHAFTER DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.
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