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IBÉRIA«Phantastisches» Finale

Zum Saisonabschluss spielt das Sinfonieorchester in der Tonhalle ein wahrlich «phantastisches»

Programm: Richard Strauss’ Don Quixote ist zugleich hochanspruchsvolles Orchesterwerk und «multi-instrumentales» Solokonzert. Die weiteren Werke dieses fulminanten Abschlusses stammen aus Don Quixotes Heimat und verströmen südliches Flair.

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Richard Strauss setzte der tragikomischen Geschichte über Don Quixote und seinen bäuerlichen Schildknappen Sancho Panza ein musikalisches Denkmal. Fasziniert von Miguel de Cervantes’ mittelalterlicher Erzählung über den traumverlorenen «Ritter von der traurigen Gestalt» komponierte er 1897 ein grossformatiges, faszinierenden Werk mit ganz verschiedenen Gattungs-Identitäten: Zum einen ist es eine Tondichtung für grosses Orchester, die Don Quixotes Abenteuer musikalisch beleuchtet, zum anderen ist es ein umfangreiches Variationenwerk, das ein Thema «ritterlichen Charakters» in zehn Teilen immer neu verarbeitet.

Dann ist Don Quixote aber auch eine Art Sinfonia concertante für Cello, Bratsche und Orchester: Virtuos darf das solistische Violoncello – zusammen mit dem Cello-Register – die Hauptfigur mimen, wofür Johannes Moser, der zuletzt hier das Cellokonzert von Robert Schumann interpretierte, zum Sinfonieorchester St.Gallen zurückkehrt. Ganz anders im Charakter ist der tollpatschige Sancho Panza, als dessen Stimme Solo-Bratschist Ricardo Gaspar zu erleben ist –ihm an die Seite gestellt sind die tiefen Bläserregister des Sinfonieorchesters.

Ibéria Phantastische Variationen | Tonhallekonzert

Donnerstag, 11 Mai 2023

19 30 Uhr, Tonhalle

Freitag, 12 Mai 2023

19 30 Uhr, Tonhalle

Einführung jeweils um 18 30 Uhr

Modestas Pitrenas, Leitung

Johannes Moser, Violoncello

Ricardo Gaspar, Viola

Isaac Albéniz, Asturias aus Suite española op. 47 (arr. für Orchester von

R. F. de Burgos)

Claude Debussy, Ibéria aus Images pour orchestre

Richard Strauss, Don Quixote, Phantastische Variationen über ein Thema ritterlichen Charakters op. 35

«Satyrspiel» und Orchestergemälde

Richard Strauss nannte sein ironisierendes Heldenepos ein «Satyrspiel», in dem er die «Variationsform ad absurdum geführt und persifliert» habe. Der doppeldeutige Humor tritt bei einer Passage mit blökenden Schafen überdeutlich hervor, verdankt sich aber ganz allgemein Strauss’ hochstehender musikalischer Illustration. Da steht ihm Claude Debussy mit seinen Images pour orchestre in nichts nach, obwohl sich seine «französische» Art der musikalischen Zeichnung stilistisch ganz anders präsentiert. Debussy war einer der begnadeten Orchestermaler der Musikgeschichte, der Gemälde fürs Ohr komponierte – mit Farben von schillernd bis pastellen, immer mit faszinierenden Lichteffekten versehen. Das mittlere von Debussys drei zwischen 1905 und 1912 entstandenen Images trägt den Titel Ibéria und ist eine weitgehend der eigenen Imagination entstammende Hommage an Spanien – seine Städte, die Strassen mit ihren nächtlichen Düften und ihren ausgelassenen Festen. (ff)

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