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4.2.3 Spinnwirtel und Webgewichte

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4.2 Kleinfunde

4.2 Kleinfunde

Miriam Hauser

Aus dem Areal von Osterfingen-Haafpünte sind insgesamt fünf SpinnwirtelunddasFragmenteinesWebgewichtserhalten(Abb. 61), die als spätbronzezeitlich angesprochen werden können. Keines der Objekte kann klar einem Befund zugeordnet werden.

Typologisch wurden die Spinnwirtel bereits an anderer Stelle anhand der Klassifikation nach Médard et al. erfasst und auf ihre physikalischen Eigenschaften hin untersucht.239 Hieraus wird ersichtlich, dass die spätbronzezeitlichen Spinnwirtel eine grosse Bandbreite an Formen abdecken: von gerundeten über doppelkonische, halbkugelige bis zu kegelstumpfförmigen Wirteln. Auch Holstein erstellte eine chronologische Einordnung der Spinnwirtelformen.240 Dabei stellte er fest, dass die Spinnwirtel im Laufe der Bronzezeit tendenziell höher und kleiner werden und die symmetrischen Formen von den asymmetrischen Formen verdrängt werden. Zudem sind Spinnwirtel in den Stufen Ha A2/B1 tendenziell häufiger verziert als jüngere Objekte.241 Die Spinnwirtel aus Osterfingen-Haafpünte wirken eher schmal, wobei symmetrische wie auch asymmetrische Formen vorkommen. Zudem sind drei der fünf Objekte verziert, was gut zu Holsteins Feststellung passt. Es muss davon ausgegangen werden, dass in den spätbronzezeitlichen Siedlungen viele Formen parallel genutzt wurden. Dies zeigen auch die Spinnwirtel von Greifensee-Böschen oder Zug-Sumpf, wo wie in OsterfingenHaafpünte unterschiedlichste Spinnwirtelformen gleichzeitig vorkamen.242 Des Weiteren gehört das Fragment eines kegelförmigen Webgewichts aus Ton zum Fundmaterial. Es ist vergleichbar mit Objekten aus Greifensee-Böschen,243 besitzt aber ein verhältnismässig geringes Gewicht von 55 g.

4.2.4 Mahlstein

Miriam Hauser

Zum Fundmaterial der Grube Pos. 273 gehört auch ein Mahlstein aus Granit (Abb. 62). Grösse und Gewicht sprechen dafür, dass es sich um einen Unterlieger handelt. Die Arbeitsfläche ist gerade, zudem zeigen auch die Seitenkanten Abnützungsspuren. Die Unterseite ist hingegen unregelmässig. Dies spricht dafür, dass der Mahlstein zusätzlich abgestützt oder leicht eingegraben gewesen ist, da der Mahlvorgang sonst schwierig gewesen wäre.

Der Mahlstein ist der Länge nach gespalten. In der Bruchfläche ist er zum Teil durch Hitzeeinwirkung leicht geschwärzt. Ebenso lässt sich ein tiefer Riss im Gestein erkennen. Der Mahlstein kam somit analog zur Keramik mit Feuer in Berührung, was eventuell auch zur Zersprengung des Steins geführt hat.

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