

Liebe Kundinnen und Kunden, liebe Münzfreunde,
Wir freuen uns, Ihnen heute unsere druckfrische Ausgabe der Künker Exklusiv präsentieren zu dürfen.
Seit mehreren Monaten wird im gesamten Kunst- und Münzhandel das von der CDU-Staatsministerin Frau Prof. Monika Grütters vorgeschlagene Kulturgutschutzgesetz stark kritisiert. In diesen Tagen kommen wir in die finale Abstimmungsrunde, spätestens Anfang Juli soll das Gesetz durchs Parlament gehen. Die diversen Eingaben der Sammler- und Handelsverbände scheinen auf Gehör gestossen zu sein. Es zeichnen sich auch für den Münzenmarkt einige Erleichterungen ab. Es ist zwar nur ein kleiner Hoffnungsschimmer, aber wir glauben nach wie vor, dass die Vernunft am Ende siegen wird. Die vollkommen realitätsfremden Nachweis- und Sorgfaltspflichten werden nach unserer Sicht für den Münzhandel nicht kommen und Sie werden sich auch in Zukunft genau wie heute an Ihrem Hobby erfreuen können.

Viele Gäste folgten der Einladung und nahmen an der feierlichen Übergabe der Otto Beh-Münzprägestempel im Rahmen der World Money Fair teil. (Foto: Andreas Schoelzel)
Passend zu dieser Thematik verfasste Fritz Rudolf Künker einen Aufsatz mit dem Titel „Die Münzen im Spannungsfeld von Museen, der numismatischen Wissenschaft, Sammlern und Händlern“. Er weist auf die gute Zusammenarbeit bei verschie -
densten Projekten zwischen Sammlern, Händlern, Museen und Wissenschaftlern hin, die alle im Sinne der Münze und ihrer Geschichte handelten. Dieser Aufsatz ist im März 2016 in der Festschrift anlässlich des 80. Geburtstags von Prof. Dr. Paul Arnold erschienen. Den Vortrag von Prof. Dr. Arnold mit dem Thema „Der sächsische Gold- und Silberbergbau im Spiegel von Münzen und Medaillen“, den er am 1. Oktober 2015 im Rahmen unserer Herbst-Auktionen hielt, haben wir broschiert und dieser Künker Exklusiv beigelegt.
In unseren vergangenen Ausgaben haben wir Ihnen unsere Dependancen vorgestellt, nun kehren wir zurück nach Osnabrück und gewähren Ihnen einen Einblick hinter die Kulissen unseres virtuellen Künker Münz-Shops. Karin Rieger und Conrad-Agilolf Blaschke bilden das zuständige Team und erklären, wie die Münzen den Weg in den Online-Shop finden. Darüber hinaus berichten wir von der feierlichen Übergabe der chinesischen Münzprägestempel aus dem Hause Otto Beh. Diese wurden im Rahmen der World Money Fair in Berlin von Michael Chou, Inhaber des Hongkonger Auktionshauses Champion, an Ulf Dräger, Kustos des Landesmünzkabinetts in der Moritzburg in Halle an der Saale, übergeben. Auch hier präsentiert sich ein gelebter Kulturschutz zwischen Sammlern, Handel, Wissenschaft und Museen in bestem Sinne.
Zu guter Letzt möchten wir Sie mit unserem Vorbericht auf unsere Sommer-Auktionen 277-279 einstimmen, die von Dienstag, dem 21. Juni bis zum Donnerstag, den 23. Juni im Steigenberger Hotel Remarque in Osnabrück stattfinden werden. Es erwarten Sie unter anderem ausgewählte Münzen aus der Welt der Antike, seltene Prägungen aus Altdeutschland und Prachtexemplare aus dem russischen Kaiserreich. Wir freuen uns, Sie in Osnabrück persönlich begrüßen zu dürfen.
Nun wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Studium dieser Seiten.


Ihr Dr. Andreas Kaiser und Ihr Ulrich Künker
Termine

Veronafil, Verona, Italien
ANA The World‘s Fair
of Money, Chicago
Sberatel, Prag
Westfälische Münz- & 11. September 2016 Sammlerbörse, Dortmund
Stuttgarter Münzenmesse 17. – 18. September 2016
Künker Herbst Auktion 26. – 30. September 2016
London Coinex 30. September – 1. Oktober 2016
London Auktion 2 31. Oktober - 1. November 2016 London Coin Galleries in Zusammenarbeit mit Künker Versteigerung des zweiten Teils der Preussag Sammlung.
Impressum
Herausgeber Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG Nobbenburger Straße 4a 49076 Osnabrück www.kuenker.de
Redaktion
Inja MacClure

Ulrich Künker, Geschäftsführer Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG, begrüßt die anwesenden Gäste. (Foto: Andreas Schoelzel)
Am 6. Februar 2016 fand die feierliche Übergabe der Otto BehStempel im Rahmen der World Money Fair in Berlin statt. Kustos Ulf Dräger kam mit Dr. Christian Philipsen, dem Generaldirektor der Stiftung Dome und Schlösser von Sachsen-Anhalt, nach Berlin, um das wertvolle Geschenk entgegen zu nehmen. Für die Firma Künker waren Ulrich Künker und Dr. Andreas Kaiser anwesend. Auch Michael Chou ließ es sich nicht nehmen, persönlich ein paar Worte an die Anwesenden zu richten.
In seiner Begrüßungsrede fasste Ulrich Künker die eigentliche Kernbotschaft dieses großen Ereignisses zusammen: „Was wir heute hier erleben, ist gelebter Kulturgutschutz numismatischer Prägung. Wir alle tragen die Verantwortung für die wirklich wichtigen Zeugnisse der Vergangenheit. Wo andernorts Verordnungen, Richtlinien und Gesetze nötig sind, ist es in der Numismatik seit jeher üblich, dass Handel, Sammler und Wissenschaft eng miteinander arbeiten und ein gutes Miteinander pflegen. Probleme werden nicht hochstilisiert, sondern offen besprochen und es werden gemeinsam Lösungen erarbeitet. So geschah es eben auch hier, in einer pragmatischen, freundschaftlichen Atmosphäre ging es uns allen darum, eine Lösung zu finden, bei der es keine Verlierer gibt, sondern nur Gewinner. Michael Chou hat in den 4 Jahren der Schenkungsvorbereitung immer wieder einen Satz gesagt, den ich Ihnen nicht vorenthalten möchte: „Let‘s do the right thing!“. Damit ist aus meiner Sicht alles gesagt.“
Anlässlich der Übergabe hatte Michael Chou die Idee, zwei Gedenkmünzen prägen zu lassen, und mit Robert Mish von der Firma Mish International fand er einen Partner für die Umsetzung seiner Idee. Die erste Panda-Münze erinnert an die Ausstellung der Stempel in Macau und wurde bereits auf der Messe in Macau vorgestellt und verkauft. Das zweite Stück, der sogenannte „World Money Fair-Panda“, mit der Darstellung des Berliner Doms und dem World Money Fair Logo auf dem Avers sowie dem Berliner Bären, dem chinesischen Panda, einer Münze mit dem anhaltischen Bären und zwei Stempeln auf dem Revers setzt der Zeremonie in Berlin ein kleines Denkmal. Die Edition dokumentiert damit einen historischen Moment der deutsch-chinesischen Numismatik. Der Verkauf des World Money Fair-Pandas erfolgte am eigens eingerichteten Messestand direkt auf der World Money Fair, wo auch am Eröffnungstag der Messe die Münzstempel ausgestellt wurden. Robert Mish ließ nicht nur den Berlin-Panda in Silber zu 1 Unze prägen (Auflage: 2.000), sondern auch 20 Exemplare in 999er Gold zu 2 Unzen. Während der Künker BerlinAuktion, wurden jeweils die Abschläge mit der Seriennummer 1 eines goldenen und silbernen World Money Fair-Pandas für einen guten Zweck versteigert. Den Erlös übergab Robert Mish an Dr. Christian Philipsen zugunsten der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt für das Landesmünzkabinetts im Kunstmuseum Moritzburg Halle.
Ab dem 17. September 2016 werden die Münzstempel im Rahmen einer Sonderausstellung zur chinesischen Münzgeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) zu sehen sein.

Hinter den Kulissen … des Künker Münz-Shops
Eine bequeme Möglichkeit, numismatische Raritäten zu Festpreisen rund um die Uhr zu bestellen. Aber wie gelangt die Münze ins Internet?
Karin Rieger und Conrad-Agilolf Blaschke sind die Köpfe hinter dem Künker Münz-Shop und lassen sich bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. In Abstimmung mit dem Goldhandel, unter der Leitung von Eike Geriet Müller, bearbeitet unser Online-ShopTeam alle Angelegenheiten rund um den Münz-Shop. Conrad-Agilolf Blaschke ist seit 2007 bei Künker tätig, Karin Rieger sogar bereits seit 1996. Beide greifen auf einen fundierten numismatischen Erfahrungsschatz zurück. Neben der Betreuung des Münz-Shops, pflegen sie unter anderem auch das numismatische Lager und unterstützen die Kollegen bei den Vorbereitungen für die Börsen.
„Bei genauer Betrachtung liegen die Ursprünge unseres Online-Shops bereits 45 Jahre zurück“, so reflektiert Conrad-Agilolf Blaschke und fügt hinzu: „und zwar mit der Herausgabe der ersten Lagerliste durch Firmengründer Fritz Rudolf Künker im Jahr 1971.“ Mit der Digitalisierung und dem wachsenden Erfolg des World Wide Webs Ende der 1990er nutzte auch Künker bereits ab 2002 mit einem eigenen Online-Shop das neue Medium. Somit ist der Künker Münz-Shop die moderne und digitale Weiterentwicklung der Lagerlisten, die bis 2008, auch parallel zum OnlineShop, noch regelmäßig veröffentlicht wurden. Der Vorteil des Online-Shops ist, dass alle Kunden zum gleichen Zeitpunkt die Chance erhalten, das neue Angebot zu studieren. Bei den Lagerlisten wurden die unterschiedlichen Zustellzeiten oft bemängelt. Diese hatten zur Folge, dass einige Sammler stets benachteiligt waren, da die Lagerlisten verspätet bei ihnen eintrafen und somit viele der begehrten Stücke bereits vergriffen waren.
Das breit gefächerte Angebot des Münz-Shops umfasst sowohl Gold- als auch Silbermünzen, Münzen und Medaillen aus Deutschland, Habsburg, Europa
sowie Übersee und reicht von der Antike bis zur Neuzeit. Das Sortiment besteht aus mehreren hundert Stücken und wird täglich von Karin Rieger und Conrad-Agilolf Blaschke aktualisiert. Bis eine Münze im Online-Shop veröffentlicht wird, erfolgt zunächst immer die Echtheitsprüfung und Qualitätseinstufung durch die Experten, denn auch bei den Stücken im Online-Shop gewährt Künker selbstverständlich eine Echtheitsgarantie. Nach der Qualitätseinstufung kann im Anschluss mit der Preiskalkulation begonnen werden, da die Stücke zu Festpreisen angeboten werden, so erklärt Karin Rieger. Zusätzlich wird bei Goldmünzen auch noch der aktuelle Goldwert hinzugezogen, um den aktuellen Goldpreis zu ermitteln. Aber aufgrund der langjährigen Erfahrung können Karin Rieger und Conrad-Agilolf Blaschke den Marktwert auch bei der ersten Bearbeitung schon recht gut einschätzen. Im nächsten Schritt werden die Münzen im Warenwirtschaftssystem erfasst. Danach erfolgt die Erstellung des Fotos und schließlich noch die Einbindung in den Künker Shop und auf ma-shops.de.
Die beiden Spezialisten sorgen aber nicht nur für neue Ware im Künker Münz-Shop und auf ma-shop. de, sondern bearbeiten auch die über die beiden Plattformen eingegangenen Kundenaufträge. Jeden Morgen werden als erstes die Bestellungen bearbeitet. Das heißt, der Online-Auftrag wird in das Warenwirtschaftssystem übernommen, im Anschluss wird die Bestellung aus dem Tresor geholt und erneut einer letzten Qualitätsprüfung unterzogen, bevor sie dann an die Versandabteilung übergeben wird.
Wir bedanken uns bei Karin Rieger und ConradAgilolf Blaschke, dass sie uns einen kleinen Einblick in ihren Arbeitsablauf gewährt haben.
Besuchen Sie den Künker Münz-Shop auf kuenker.de, das Angebot wird täglich aktualisiert.
Ein Vorgeschmack auf die Sommer-Auktionen 277 – 279
Von der Antike bis zur Gegenwart, aus Deutschland, Europa und der ganzen Welt, das ist das Spektrum der Künker Sommer-Auktionen vom 21. bis zum 23. Juni 2016. Und natürlich gibt es wieder viele Spezialsammlungen.


Losnummer 149
Römische Kaiserzeit. Maximianus I., 285-305. Aureus, 287, Rom.
Ein vorzügliches Prachtexemplar. Sehr selten, besonders in dieser Erhaltung.
Schätzung: 25.000,- Euro
F
ast 3.200 Losnummern kommen vom 21. bis zum 23. Juni 2016 während der Künker Sommer-Auktionen im Steigenberger Hotel Remarque zur Versteigerung. Die Gesamtschätzung liegt dabei etwas über 7 Mio. Euro. Eine beeindruckende Summe, für die vor allem die außergewöhnlichen Raritäten aus Russland verantwortlich sind. Aber natürlich bieten die Auktionen für jeden Geldbeutel etwas, und das von der Antike bis zur Gegenwart, aus Deutschland, Europa und der ganzen Welt.
Antike
Mit rund 200 speziell ausgewählten antiken Münzen beginnt die Auktion. Das Angebot ist eindrucksvoll mit zahlreichen Kabinettstücken, ob im keltischen, griechischen, römischen oder byzantinischen Bereich.
Wieder einmal ist es uns gelungen, eine umfassende Serie von seltenen Aurei in feinster Erhaltung zusammenzustellen. Ein besonders gutes Beispiel dafür ist ein Aureus des Otho in vorzüglich oder ein Aureus des Septimius Severus mit dem Doppelporträt des Kaisers und seines Sohnes Caracalla auf der Vorderseite.
Altdeutschland
Die Sammlung Rudolf Spitzner mit Münzen und Medaillen von Regensburg ist nur eines der Highlights der Abteilung Altdeutschland. Auch das mit 200.000 Euro am höchsten geschätzte Stück der Auktion kommt aus Deutschland. Es handelt sich um eine so genannte „Weidenbaumprägung“ in Gold, einen unedierten, 10fachen Dukaten von Wilhelm V. von Hessen-Kassel aus dem Jahr 1634.
Reichsmünzen
In unserem Katalog 279 finden Sie eine große Auswahl von Reichsmünzen, darunter vor allem Reichsgold in feinster Qualität mit allen Raritäten. Aber auch die seltenste deutsche Reichssilbermünze „Friedrich der Weise“ ist enthalten.
Ausland
Von A wie Albanien bis V wie Vereinigte Staaten, das Angebot reicht einmal um den Globus. Einen besonderen Schwerpunkt bilden die Münzen und Medaillen aus Frankreich, von denen vor allem Silberprägungen in herausragenden Qualitäten angeboten werden. Und natürlich gibt es hochseltene Einzelstücke wie eine Goldmedaille der Stadt Danzig im Gewicht von 16 Dukaten, die als Donativ der Stadt anlässlich der Vermählung von Wladislaus IV. mit Ludovica Maria Gonzaga im Jahr 1646 geprägt wurde. Das Stück ist ein prächtiges, in den Farben Saphirblau und Rubinrot, emailliertes Kleinod (Taxe: 50.000 Euro).
Russland
Wohl der Höhepunkt der Auktion 277 ist die Partie Russland, die anschließend an die antiken Münzen zur Versteigerung kommt. Gleich vier Lose bewegen sich im sechsstelligen Bereich! Aber lassen Sie sich davon nicht abhalten, den Katalog genau zu studieren. Die Schätzungen beginnen ab 75 Euro, so dass für jeden Geldbeutel etwas dabei ist.
Aber jetzt zu den großen russischen Attraktionen: Das am höchsten geschätzte Los ist eine komplette Medaillensuite der 20 Silbermedaillen, die in den Jahren zwischen 1834 und 1837 auf die Kämpfe Russlands gegen Napoleon geprägt wurden. Der Schätzpreis für dieses einmalige historisch-numismatische Zeugnis russischer Geschichte beträgt 150.000 Euro.
Gleich zwei Lose werden mit 125.000 Euro taxiert. Das erste Stück ist eine Goldmedaille im Gewicht von 48 Dukaten aus dem Jahr 1814, deren Stempel von der Zarin Maria Feodorowna selbst auf ihren Sohn Alexander I. entworfen und umgesetzt wurde. Das zweite Stück ist ebenfalls eine Goldmedaille, die P. Utkin anlässlich des ersten Spatenstichs zum Bau der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau im Jahre 1838 gestaltete.
Neben den beeindruckenden Medaillen sticht unter anderem ein 3 Rubel-Stück aus Platin von 1839 hervor. Die äußerst seltene und prachtvolle Münze ist mit 100.000 Euro geschätzt.


Losnummer 203
Russland. Peter I., der Große, 1682-1725. 2 Rubel 1724, Moskau, Roter Münzhof. Ein attraktives Exemplar mit feiner Goldpatina von großer Seltenheit, min. Schrötlingsfehler, fast vorzüglich. Schätzung: 15.000,- Euro

Und das sind nur einige der vielen Raritäten, die in den SommerAuktionen von Künker zur Versteigerung kommen. Sie wissen ja, jede einzelne Münze, die wir Ihnen anbieten, ist etwas ganz besonders, vor allem wenn sie genau in Ihre Sammlung passt.
Das gesamte Auktionsangebot finden Sie natürlich auch im Internet unter www.kuenker.de. Sie können die Lose ab sofort nach telefonischer Voranmeldung in unseren Geschäftsräumen besichtigen. Die Kundenbetreuung nimmt Ihre Anmeldung unter 0541 / 96 202 0 gerne entgegen.

Losnummer 1658
Preußen, Königreich. Friedrich II., der Große, 1740-1786.
Speciestaler 1741 EGN, Berlin. Ein sehr seltenes und sehr attraktives Exemplar mit herrlicher Patina, vorzüglich-Stempelglanz. Schätzung: 7.500,- Euro




Losnummer 3514
Italien. Parma. Ferdinando di Borbone, 1765-1802.
8 Doppie 1786, Parma. Ein sehr seltenes und sehr attraktives Exemplar mit feinem Prägeglanz, fast vorzüglich.
Schätzung: 10.000,- Euro
Losnummer 2194
Schwäbisch Hall. Stadt. 1/2 Taler 1545.
Ein Prachtexemplar in vorzüglich-Stempelglanz. In dieser Erhaltung von allergrößter Seltenheit. Schätzung: 7.500,- Euro


Losnummer 3054
Regensburg. Stadt. 5 Dukaten o. J. (1740-1745).
Ein Exemplar von größter Seltenheit in vorzüglicher Erhaltung mit winz. Schrötlingsfehler am Rand. Spezialsammlung Regensburg. Schätzung: 20.000,- Euro
Die Münzen im Spannungsfeld von Museen, der numismatischen Wissenschaft, Sammlern und Händlern
Anlässlich des 80. Geburtstages von Prof. Dr. Paul Arnold wurde eine Festschrift veröffentlicht, für die auch Fritz Rudolf Künker einen Aufsatz verfasst hat. In seinem Aufsatz befasst er sich mit der Frage, warum von den Münzen seit Jahrhunderten eine ungebrochene Faszination ausgeht, die sogar im digitalen Zeitalter noch stärker geworden ist. Und berichtet von der guten Zusammenarbeit zwischen Sammlern, Händlern, Museen und der Wissenschaft.
Die Münze ist seit mehr als 2500 Jahren viel mehr als nur Zahlungsmittel: sie ist gleichzeitig Geschichtsquelle, Kulturdenkmal und Sammlungsobjekt, dabei aber auch als Zahlungsmittel seit der Antike ein Massenprodukt und vielfach noch in unzähligen Exemplaren auf dem Markt erhältlich, oft zu erstaunlich günstigen Preisen. Es ist dieser besondere, multiple Charakter der Münzen, der sie für Museen, Wissenschaftler und Sammler so interessant macht.

Der Münzhandel hat beim Aufbau bedeutender Münzsammlungen schon in früheren Jahrhunderten eine große Rolle gespielt. Neben den Fürstenhäusern waren es Universitäten und Privatpersonen, die am Aufbau historischer Sammlungen interessiert waren, so auch der berühmte Abt von Loccum und Theologie-Professor der Universität Helmstedt, Gerhard Wolter Molanus (1633-1722).
Das Welfenhaus kaufte unter König Georg II. im Jahre 1745 große Teile der Sammlung Molanus. Diese Bestände sind heute Teil der berühmten Welfensammlung, die im Niedersächsischen Landesmuseum in Hannover als nationales Kulturgut bewahrt und betreut wird. Wolfgang Leschhorn hat in seiner 2010 erschienen Arbeit über „Braunschweigische Münzen und Medaillen“ Molanus als frühen bürgerlichen Münzsammler gewürdigt (1).
Es ist auch bekannt, dass der Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) zu den von der Numismatik begeisterten Sammlern gehörte. Die Auktionskataloge des 19. und 20. Jahrhunderts geben ein eindrucksvolles Bild von vielen bürgerlichen Persönlichkeiten, die als Münzsammler große Leistungen erbracht haben und denen der Münzhandel mit eigenen Katalogen ein Denkmal gesetzt hat.
Nicht nur die Welfensammlung, auch andere große öffentliche Sammlungen gehen auf die Aktivitäten von Adel und Bürgertum zurück. So hat die sehr bedeutende Münzsammlung in Gotha, die im Schloß Friedenstein aufbewahrt und ausgestellt wird, ihren Ursprung in der Sammlung, die Herzog Friedrich II. 1712 vom Fürsten Anton Günther II. von Schwarzburg-Arnstadt für den enorm hohen Kaufpreis von 100.000 Talern erwarb. Nach dem Willen von Friedrich II. sollte diese Sammlung niemals verkauft werden.
In den Wirren von 1945 kam es doch anders: Teile der Sammlung aus Gotha wurden nach Coburg verbracht und gelangten später in den Münzhandel. Durch die Aktivitäten der Kulturstiftung der Länder, der Ernst-von-SiemensStiftung und privater Mäzene konnten 2001 und 2011 bedeutende Teile der 1945 aus Gotha verbrachten Münzsammlung für Schloß Friedenstein zurückerworben werden. Diese Verhandlungen wurden zwischen allen beteiligten Parteien im guten Einvernehmen geführt. Heute zählt die Münzsammlung auf Schloß Friedenstein neben Berlin, München, Dresden, Hannover und der Sammlung der Deutschen Bundesbank in Frankfurt zu den sehr bedeutenden Münzkabinetten in Deutschland.
Das zunehmende bürgerliche Interesse am Sammeln von Münzen hat schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts erheblich dazu beigetragen, dass sich in Deutschland, vor allem in München und Frankfurt der Münzhandel gut entwickeln konnte, ähnlich war es in Paris und London und auch in den USA. In Deutschland war der Münzhandel bis in die 1930er Jahre stark jüdisch geprägt. Der Münzhandel hat vor allem die Aufgabe, den Sammlern einerseits bei der Verwirklichung ihrer Ziele zu helfen und andererseits auch als Partner bei der Auflösung einer Sammlung zur Seite zu stehen. Die Präsentation bedeutender Privatsammlungen unter dem Namen des Sammlers hat eine lange Tradition, die bis in die Zeit vor dem ersten Weltkrieg zurückreicht. So erinnern oftmals nur noch die Auktionskataloge an bedeutende Sammlerpersönlichkeiten. Diese Tradition wurde in der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft unterbrochen und lebte erst wieder zaghaft seit den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts auf. Dabei ist es für viele Sammler wichtig, dass sie ihr numismatisches Lebenswerk schon zu Lebzeiten durch einen Katalog dokumentiert sehen.
Viele numismatische Raritäten, manchmal sogar bedeutende Sammlungen, sind mit Hilfe von Münzhändlern in die öffentlichen Kabinette gelangt. Es bleibt zu hoffen, dass das gute Verhältnis zwischen dem Münzhandel und den Museen auch in Zukunft im Interesse einer Weiterentwicklung der Numismatik gepflegt werden kann.
Bei der Beurteilung der Frage, ob private Münzsammlungen schützenswertes nationales Kulturgut sind, darf man bei allem Respekt sagen, dass das eigentlich nie der Fall ist. Da Münzen Zahlungsmittel sind, gibt es von den meisten Emissionen zahlreiche noch in Museen oder in Privatbesitz erhaltene Exemplare. Als kürzlich in London die Sammlung der Preussag AG versteigert wurde, haben vor allem staatliche Stellen die Auflösung des Objektes beklagt. In der teilweise polemisch geführten Debatte wurde aber wenig beachtet, dass die meisten Objekte dieser Sammlung bereits in öffentlichen Sammlungen vorhanden sind. Der Ruf nach staatlicher Kontrolle privater Sammlungen wurde wieder laut, wobei doch allgemein bekannt ist, dass man den Kulturstandort Deutschland durch eine sinnlose Überregulierung nicht stärken kann, sondern dadurch auch eine gigantische Kostenwelle auf den Staat zukommt und Steuerausfälle in enormer Höhe zu erwarten sind.
Frankreich, ein Land, das auch im Kulturbereich völlig überreguliert ist, sei als warnendes Beispiel genannt. Dass es in Deutschland zu guten Kompromissen kommen kann, wenn staatliche Stellen und privates Mäzenatentum im konstruktiven Dialog stehen, wird an der sehr bedeutenden Münzsammlung des Weinhändlers und Kunstliebhabers Ernst Otto Horn (4. Dezember 1880 –7. Mai 1945) aus Meißen deutlich.
Die Persönlichkeit und die Sammlertätigkeit Horns wurde von Tom Lauerwald und Rainer Grund in den Dresdner Kunstblättern 4/2014 gewürdigt (2). Ernst Otto Horn hat in rund 40 Jahren die erstaunliche Menge von ca. 65.000 numismatischen Objekten zusammengetragen. Als Münzsammler hat er Vorträge gehalten, wissenschaftliche Beiträge zur Numismatik seiner sächsischen Heimat geschrieben und einen engen Kontakt zum Münzkabinett in Dresden gepflegt. In seinem Testament bestimmte Horn, dass die Sammlung verkauft und die Erlöse in die nach seinen Eltern benannte Otto-und-EmmaHorn-Stiftung einfließen sollten. Diese Stiftung hat zwar erst 70 Jahre nach dem Tod von Horn erhebliche Mittel erhalten, um Projekte in seiner geliebten Heimatstadt Meißen zu fördern, was für Horn ein wichtiges Anliegen war. Der späte Verkauf war aber gleichzeitig ein Glücksfall für die Stiftung, weil der heutige Wert der Münzen-und Medaillensammlung heute um ein Vielfaches höher ist als 1945.
Es ist das Verdienst des langjährigen früheren Direktors des Münzkabinetts Dresden, Prof. Dr. Paul Arnold, gleichzeitig Dozent für Numismatik an den Universitäten Leipzig und Dresden, dass ein Teil der Münzsammlung Horn für das Münzkabinett als Teil der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden erworben werden konnte.
Nach langen juristischen Auseinandersetzungen kam es am 30.11.2010 zu einer Vergleichsvereinbarung zwischen den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Otto-und-Emma-Horn-Stiftung in Meißen. Als Ergebnis gelangten schließlich 10.554 wichtige numismatische Objekte in das Münzkabinett und wurden Eigentum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, wobei die Meißener Stiftung dem Münzkabinett die gewünschten Objekte zu Vorzugspreisen überließ. Die Finanzierung dieser Sammlungsteile im
Fritz Rudolf Künker ist es wichtig, in einem ständigen Austausch mit Musseen, Wissenschaft, Handel und Sammlern zu stehen.