

Liebe Kundinnen und Kunden, liebe

Zunächst möchten wir Ihnen einen guten Start ins neue Jahr 2020 wünschen – auf dass es für Sie ein gesundes und erfolgreiches Jahr wird. Die erste Ausgabe unserer Künker Exklusiv im neuen Jahr beinhaltet einen Ausblick auf unsere kommende Auktion in Berlin, die im Vorfeld zur World Money Fair am 30. Januar 2020 im Hotel Estrel stattfindet. Darüber hinaus berichten wir über unsere Bücher-Auktion, die im Dezember auf www.elive-auction.de erfolgreich gelaufen ist sowie über unsere Teilnahme an der „Coin Conference“ in Rom, auf der es um moderne Gedenkmünzenprägung ging.
Wir möchten Ihnen zudem eine besondere Sammlung vorstellen, die im Rahmen unserer Frühlings-Auktionen am 17. März 2020 in Osnabrück zur Versteigerung kommt:

Der Münchner Sammler Josef Samel und seine Schwester Angela Arluk haben eine der bedeutendsten Sammlungen jüdischer Prägungen zusammengetragen. Die Sammlung umfasst im Schwerpunkt etwa 500 antike jüdische Münzen sowie einige seltene Medaillen mit jüdischem Bezug. Herr Professor Dr. Johannes Nollé aus München hat sich ausgiebig mit der Sammlung beschäftigt und gibt Ihnen einen kleinen Einblick.
Ausserdem gewähren wir Ihnen einen Blick hinter die Kulissen unserer täglichen Arbeit: wir haben für Sie Zahlen, Daten und Fakten rund um den Bereich Versand nach einer Saal-Auktion zusammengetragen.
Aus unserem Onlineshop stellen wir Ihnen aktuelle Angebote und die zweite Ausgabe des Standardwerkes „Early Dated Coins of Europe“ vor, in der sich Robert A. Levinson früh datierten Münzen widmet.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen!


Ihr Dr. Andreas Kaiser und Ihr Ulrich Künker
Termine

Frühjahrs Auktionen
Hong Kong
Hannover
Raritäten der Sammlung Friedrich Popken
• Der Talerfund von Betzenstein
• Spezialsammlung Haus Habsburg
• Medaillenkunst der Neuzeit und Moderne

Losnummer 2745
Bayern. Albert V. Guldentaler (60 Kreuzer) 1571, München. Selten. Vorzüglich. Taxe: 1.000 Euro

Losnummer 2759 Fugger-Babenhausen-Wellenburg. Maximilian II. Reichstaler 1623. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 1.500 Euro

Losnummer 2813 Öttingen. Ludwig Eberhard. Reichstaler 1625. Seltener Jahrgang. Vorzüglich bis Stempelglanz.
Dr. Andreas Kaiser und Ulrich Künker
Genau hingesehen:
Wie Bielefeld
Brandenburgisch wurde

Losnummer 5 Friedrich Wilhelm von Brandenburg, der Große Kurfürst, 1640-1688. Dukat 1648, Bielefeld.
Sehr selten. Vorzüglich.
Schätzung: 25.000 Euro. Aus der Künker Berlin-Auktion am 30. Januar 2020.

Haben Sie sich schon einmal überlegt, warum auf der Bielefelder Sparrenburg der Große Kurfürst auf die Besucher blickt? Es hat denselben Grund, warum der hier abgebildete Dukat wesentlich teurer ist als die meisten Goldmünzen von Friedrich Wilhelm: Bielefeld und der Große Kurfürst haben nämlich eine ganz enge Beziehung. Und der Dukat ist ein Zeichen dafür.
Bielefeld war der Hauptort der Grafschaft Ravensberg, und damit Teil der Erbmasse, um die sich im Jülich-Klevischen Erbfolgestreit (1609-1614) halb Europa stritt. Das hatte einen guten Grund: Wer das Herzogtum Jülich-Kleve-Berg beherrschte, kontrollierte den spanischen Nachschub an Truppen und Vorräten, die für die Niederschlagung des niederländischen Aufstandes bestimmt waren. Da sich einer der beiden Prätendenten zum reformierten, der andere zum katholischen Glauben bekannte, entwickelte sich der Streit um das Erbe zu einem Stellvertreterkrieg zwischen dem französischen König und den Niederlanden auf der einen, dem Kaiser und Spanien auf der anderen Seite.
Erst im Westfälischen Frieden wurde der Konflikt vorläufig gelöst. Ravensberg fiel mit Bielefeld an Brandenburg. 14 Tage nach der ersten Einigung in dieser Sache marschierte der Große Kurfürst mit seinem Heer – noch vor Unterzeichnung des Vertrages – in der Stadt ein.
Er besetzte eine demoralisierte, wirtschaftlich ruinierte Stadt. Bielefeld hatte während des 30-jährigen Krieges 13 Jahre lang im Zentrum der militärischen Aufmerksamkeit gestanden und war abwechselnd von den Kaiserlichen, den Schweden und Freischärlern erobert, besetzt und ausgebeutet worden. 1636 brach dann auch noch die Pest aus. Ende des 30-jährigen Krieges war mehr als jeder dritte Bielefelder tot.
Und dann kam Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Er bestätigte noch 1647 die Privilegien der Stadt, ließ 1648 diese Münze prägen. Bielefeld entwickelte sich zu einem überregionalen Zentrum, das unter brandenburgischer Herrschaft aufblühte. Ein guter Grund, dem Großen Kurfürsten auf der Sparrenburg ein Denkmal zu setzen.
Unter der Losnummer 5 kommt dieser Dukat am 30. Januar 2020 auf unserer Auktion Nr. 331 im Berliner Hotel Estrel zur Versteigerung.
Schilde für Schulden

Losnummer 322
Herzog Wilhelm III. von Jülich, 1377-1402. Chaise d’or, 1393-1402. Von allergrößter Seltenheit.
Vorzüglich.
Schätzung: 40.000 Euro. Aus der Künker Berlin-Auktion am 30. Januar 2020.

Auf den ersten Blick mag man diese Goldmünze für einen Ecu d´or á la chaise des Grafen Ludwig von Male von Flandern halten. Die Münze zeigt nämlich genau das gleiche Münzbild wie die Genter Goldmünzen des Grafen von Flandern und unterscheidet sich lediglich in der Umschrift der Vorderseite und im niedrigeren Gewicht.
Wilhelm III. von Jülich nahm mit dieser Münze somit einen gängigen Münztyp wieder auf, der eigentlich schon mehr als eine Generation lang nicht mehr im alltäglichen Zahlungsverkehr gebraucht wurde, den écu d’or à la chaise.
Der große Numismatiker des Rheinlandes, Alfred Noss, geht davon aus, dass diese Münze geprägt wurde, um Schulden zurückzuzahlen, die Wilhelm in der Einheit écu gemacht hatte. Zumindest die Tatsache, dass Wilhelm Schulden hatte, darf man als gegeben hinnehmen, auch wenn der Herzog über das reichste Herrschaftsgebiet am Niederrhein herrschte. Wilhelm war nämlich als 13jähriger an die Macht gekommen und hatte sie vor allem dazu benutzt, seine kriegerischen Ambitionen so richtig auszuleben. Er zog von Turnier zu Turnier, wenn er sich nicht gerade auf einem seiner drei Kreuzzüge gegen die Heiden in Ostpreußen befand oder auf dem Mittelmeer Piraten jagte. Wilhelm war so ein Draufgänger, dass sogar ein Anbeter des Rittertums wie Jean Froissart dessen Tollkühnheit (allerdings nur milde) rügte. Die Stände des Herzogtums Geldern waren nur zu bereit, Wilhelms Hobbies zu finanzieren. Sie erhielten für jeden Kredit einträgliche Pfänder, also Steuereinnahmen oder Staatsmonopole, die jedes Jahr eine hohe Summe Geld einbrachten. Und die Leihgeber konnten besser rechnen, als ein ruhmsüchtiger Halbstarker, auch wenn der den Titel „Herzog“ trug.
Wilhelm wird noch lange die Schulden abgestottert haben, die er in jungen Jahren gedankenlos gemacht hatte. Und vielleicht ist diese Münze ein Zeugnis dafür, dass er – älter und weiser geworden – diese Schulden wieder zurückzuzahlen versuchte.
Unter der Losnummer 322 kommt dieser Chaise d‘or am 30. Januar 2020 auf unserer Auktion Nr. 331 im Berliner Hotel Estrel zur Versteigerung.

Zeit für Großes.
Mit einer spannenden Auswahl hochwertiger Uhren wird im Jahr 2020 die erste Auktion von KÜNKER WATCHES stattfinden.
Sie erwarten zeitlose Klassiker exklusiver Manufakturen.
Liefern Sie in unsere Auktion Nr.1 ein!
Sprechen Sie uns gerne an.
Die Sammlung Samel Jüdische Münzen und Medaillen

Lot 2400
Bar Kokhba, 132-136. Sela, year 2 (=133/4).
Estimate: 4,000 euros
Es ist eine der grandiosesten Sammlungen jüdischer Prägungen, die der Münchener Sammler Josef Samel und seine Schwester Angela Arluk zusammengetragen hat und die am 17. März 2020 beim Auktionshaus Künker zur Versteigerung kommt.
Einzelne Stücke dieser mehr als 500 antike Münzen und neuzeitliche Medaillen umfassenden alten Kollektion werden in zahlreichen numismatischen Fachbüchern immer wieder zitiert. Ein Großteil dieser Münzen wurde 1993/1994 in einer Ausstellung in München präsentiert, zu deren Eröffnung der damalige israelische Botschafter in Deutschland, Avi Primor, eigens anreiste.
Den Schwerpunkt der Kollektion bilden die unter den jüdischen Dynastien der Hasmonäer (165-37 v. Chr.) und des Herodes (ab

Münze des 2. Jüdischen Aufstandes mit Darstellung der Tempelfassade
40 v. Chr.) geprägten Münzen, dann die Rebellen-Geldstücke aus den beiden jüdischen Aufständen (66-70 und 132-136 n. Chr.) und schließlich die römischen Siegesprägungen auf die Niederschlagung des 1. Jüdischen Aufstandes.
Die Sammlung zeichnet sich dadurch aus, dass sie äußerst viele sehr gut erhaltene Exemplare der raren Silbermünzen beider Aufstände umfasst und eine große Zahl verschiedener Stempelverbindungen belegt.
Ein besonderer Reiz besteht im Vorhandensein von extrem seltenen Münzen, d.h. von Stücken, die nicht wieder so schnell oder überhaupt nicht mehr auf den Markt kommen werden. Zu nennen sind hier ein unter dem ägyptischen König Ptolemaios II. in Judäa geprägtes Halbdrachmenstück, ferner eine unter dem Hasmonäerkönig Mattatias entstandene


Belagerungsmünze, die als einzige jüdische Prägung der Antike den siebenarmigen Leuchter des Tempels, die Menorah, und den Schaubrot-Tisch zeigt. Dieses Stück ist zudem noch außergewöhnlich gut erhalten.
Gleiches gilt für eine Reihe von äußerst seltenen Silbermünzen aus den beiden Aufständen. Zu den Spitzenstücken der Sammlung zählt ein römischer Aureus, der von Titus nach der Eroberung von Jerusalem anlässlich des Geburtstages seines Bruders Domitian geprägt wurde. Der jüdische Schriftsteller Josephus berichtet, dass bei dieser Geburtstags- und Siegesfeier 2500 gefangene Juden im Zirkus von Caesarea maritima bei Spielen zu Tode gebracht wurden. Dieser Aureus wurde vermutlich von Titus einem vornehmen Griechen oder Römer in der Stadt geschenkt, der auf der Rückseite ein N einritzte: vielleicht der Anfangsbuchstabe seines Namens oder des



Menorah shown on
Ptolemy I. Soter,
Ptolemy
Lot
Hasmonaean


Geburtstagsmünze für den Caesar/Prinzen Domitian, die diesem kurz nach der Niederschlagung der Großen Revolte von seinem Bruder Titus gewidmet wurde. Der Name des Gratulanten steht auf einem Rundschild, einem sogenannten Clupeus virtutis, d.h. einem Schild, mit dem ein vorbildliches Verhalten honoriert wurde.

Lot 2334
Vespasian, 69-79. Struck in the name of Domitian.
Aureus, October 70, Caesarea Maritima.
Estimate: 30,000 euros

Aureus: Kaiser Vespasian fährt in der Triumphalquadriga zum Tempel des kapitolinischen Jupiters, um ihm für den Sieg über die aufständischen Juden zu danken.
griechischen Wortes für Sieg. Um das Porträt des Prinzen Domitian auf der Vorderseite des Goldstücks hat später ein Jude, der die Münze in die Hand bekam, drei jüdische Buchstaben eingeritzt, die soviel wie ‹Tod‹ oder ‹Stirb!› bedeuten.
Neben solchen sehr kostbaren Stücken gibt es auch zahlreiche Münzen zu moderaten Preisen, etwa Stücke, die unter Pontius Pilatus geprägt wurden, die vielen Sammlern einen Anreiz bieten können, sich mit hochinteressanten jüdischen Münzen und der Geschichte des jüdischen Volkes vertraut zu machen und einige dieser historisch bedeutsamen Zeugnisse zu erwerben.
Professor Dr. Johannes Nollé


Frühjahrs-Auktion 334
Die Sammlung Samel
17. März 2020 im Vienna House Remarque, Osnabrück (ehem. Steigenberger)
Besichtigung:

MÜNCHEN
Hotel INNSIDE München Parkstadt Schwabing, Mies-van-der-Rohe-Straße 10, 80807 München
• Freitag, 6. März 2020 von 10:00 bis 18:00 Uhr
• Samstag, 7. März 2020 von 10:00 bis 18:00 Uhr
• Sonntag, 8. März 2020 von 10:00 bis 14:00 Uhr
sowie in Osnabrück in unseren Räumlichkeiten an der Nobbenburger Straße 4a (nach Terminabsprache)

Lot 2312
Vespasian, 69-79.
Aureus, 72/73, Rome.
Estimate: 20,000 euros
Lot 2219
Great Revolt, 66-70/4. Shekel.
Estimate: 6,000 euros


Lot 2205
Roman praefecti, 6-66. Pontius Pilatus, 26-36. Prutah. Estimate: 75 euros
Lot 2072
Herodian Dynasty, 40 BCE-96 CE. Prutot. Estimate: 200 euros




Professor Dr. Johannes Nollé, geboren 1953 in Aachen, hat nach seinem Abitur Geschichte, Germanistik, Pädagogik und Politikwissenschaft in Aachen und Klassische Philologie, Alte Geschichte und Archäologie an der Universität in Köln studiert, wo er 1981 promovierte. Nach seiner Habilitation 1991 an der Universität Bremen und Umhabiliation an die Ludwig Maximilians-Universität München, wurde er 1998 zum apl. Professor ernannt. Von 1985 – 2019 war er wissenschaftlicher Referent des Deutschen Archäologischen Instituts an der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik in München, bevor wir ihn im Juli 2019 als wissenschaftlichen Berater gewinnen konnten.
The pomegranate – temple ornament and symbol of fertility
Lot 2370
Coins of the Roman Empire referring to Judaea. Nerva, 96-98. Sestertius.
Estimate: 1,000 euros


emperor Nerva and the jewish
Lot 2418
Bar Kokhba, 132-136. Zuz.
Estimate: 600 euros


Coin minted during Pontius Pilatus –a provocation for the Jewish people Grape and cult instrument
Spezialangebot
Großbritannien, Victoria, 1837-1901
VICTORIA – QUEEN OF THE EMPIRE GOLDSET


Sovereign 1871-1887. Young head type. 7,32 g Feingold. Fb. 388.


Sovereign 1887-1893. Jubilee type. 7,32 g Feingold. Fb. 392.


Sovereign 1893-1901. Old veiled bust type. 7,32 g Feingold. Fb. 396.
Die drei verschiedenen Münztypen mit jugendlichem Kopf, mit Krone und mit Witwenschleier aus der langen Regierungszeit der beliebten Königin. Sehr schön-vorzüglich Set-Preis 965 Euro

VICTORIA
– KÖNIGIN DES BRITISCHEN EMPIRES
Victoria wurde am 24. Mai 1819 als einziges Kind des Herzogs Eduard von Kent, vierter Sohn König Georgs III. und der Prinzessin Marie Luise von Sachsen-Coburg geboren. 1837 folgte sie Wilhelm IV. auf den Thron und heiratete 1840 ihren Vetter Prinz Albert von Sachsen-Coburg-Gotha. Der Prinzgemahl war in der ersten Zeit ihrer langen Regierung ihr wichtigster Berater.
Nach dem Tod von Prinz Albert, mit dem sie eine glückliche Familie führte, zog Victoria sich von der Öffentlichkeit zurück und hielt sich außerhalb von London auf. Trotz ihres starken Selbstgefühls fügt sie sich der parlamentarischen Regierungsarbeit, ließ sich aber immer eingehend über den Gang der Politik in London unterrichten. Von ihren Premierministerns standen ihr zuerst Lord Melbourne, dann Disraeli nahe, der 1876 ihre Erhebung zur Kaiserin von Indien veranlasste.
Am 22. Januar 1901 starb Victoria im Alter von 82 Jahren, betrauert als Großmutter Europas, beispielsweise zählte der Deutsche Kaiser Wilhelm II. zu ihren Enkeln.
Die lange Regierungszeit von 64 Jahren machte Victoria zum Symbol des Britischen Reiches, so dass nach ihr die Blütezeit des britischen Bürgertums in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Viktorianische Ära bezeichnet wurde.
Raritäten zur World Money Fair
Am 30. Januar 2020 bieten wir im Hotel Estrel Berlin anlässlich der World Money Fair in unserer Auktion 331 herausragende Raritäten aus aller Welt. Der Tag beginnt mit der bedeutenden Sammlung preußischer Goldmünzen von Prof. Dr. Rudolf Wiechert. Es folgen die altdeutschen Prägungen mit einer Fülle von Seltenheiten in herausragender Erhaltung. Doch auch das Römisch-Deutsche Reich ist mit zahlreichen interessanten Stücken vertreten, besonders hervorzuheben dabei die vielen Prägungen aus den Münzstätten Prag und Graz. Es folgt das Ausland, und auch hier kann sich der Kenner auf einige ganz besondere Überraschungen gefasst machen, so u. a. eine Serie der beliebten 5 Guinea-Stücke aus Großbritannien. Numismatische Publikationen und eine Partie ausgewählter Orden runden das Angebot ab.
Sammlung Prof. Dr. Rudolf Wiechert mit Münzen aus Brandenburg-Preußen 139 auserlesene Gold- und Silbermünzen der Hohenzollern stehen am Beginn der Berlin-Auktion. Sie stammen hauptsächlich aus der Sammlung Prof. Dr. Rudolf Wiechert und haben alle eines gemeinsam: ihre außergewöhnliche Erhaltung. Das zeitliche Spektrum reicht dabei von Georg Wilhelm (1619-1640) bis zum deutschen Kaiser Friedrich III. (1888), dem wegen seiner schweren Erkrankung nur eine Regierungszeit von 99 Tagen vergönnt war. Der Schwerpunkt liegt auf Gold und – zeitlich gesehen – auf den Münzen des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm und denen seines noch berühmteren Sohnes Friedrich II., des Großen.
Altdeutschland Wer altdeutsche Münzen in feinster Erhaltung sucht, ist bei dieser Auktion genau richtig. Und wer noch ein bisschen Geschichte als Zugabe haben möchte, hat eine reiche Auswahl an spannenden Stücken.
Greifen wir als Beispiel eine Prägung aus Brandenburg in Franken heraus: Karl Wilhelm Friedrich ließ im Jahr 1754 eine Medaille im Gegenwert von 40 Dukaten anlässlich der Hochzeit seines Sohnes Christian Friedrich Alexander mit Friederike Caroline von Sachsen-Coburg-Saalfeld prägen. Diese Ehe war - wie viele andere, die aus dynastischen Gründen geschlossen wurden - eher unglücklich. Ziemlich ungewöhnlich war die Konsequenz, die der Ehemann nach dem Tod der Gemahlin daraus zog. Obwohl die Ehe kinderlos geblieben war, heiratete er nicht etwa noch einmal standesgemäß, um diesmal Erben für den Thron zu zeugen. Nein, er trat seine Herrschaft gegen eine erhebliche Leibrente an Preußen ab und genoss die Jahre, die ihm noch blieben, mit seiner Geliebten in England.
Münzen des Römisch-Deutschen Reiches Ein weiterer Höhepunkt der Auktion sind die knapp 90 Lose mit Münzen und Medaillen des Römisch-Deutschen Reichs. Besonders Spezialsammler aus Tschechien und der Steiermark werden sich freuen, denn in dieser Serie sind zahlreiche Münzen aus den seltenen und beliebten Prägestätten Prag und Graz enthalten.
Aber auch die Standesherren sind mit einigen spektakulären Stücken vertreten, darunter nicht nur die Fürstbischöfe von Salzburg, sondern auch die Adelshäuser Dietrichstein, Eggenberg, Esterhazy, Lobkowitz, Paar, Windischgrätz und natürlich die Grafen von Schlick.
Ausland
Nicht einmal 300 Lose sind in der Abteilung Münzen und Medaillen aus aller Welt enthalten, aber die haben es alle in sich. Besonders unter den französischen Losen findet sich Bemerkenswertes, so eine der ersten französischen Medaillen überhaupt, die unter Charles VII. auf die Vertreibung der Engländer aus Frankreich im Jahr 1455 geprägt wurde. Auf viel Interesse dürfte die kleine Serie von englischen 5 Guinea-Stücken stoßen, die Exemplare von Jakob II. bis Georg II. umfasst.
Der Katalog kann bestellt werden bei Künker, Nobbenburger Str. 4a, 49076 Osnabrück; Tel: +49 541 96202 0; Fax: +49 541 96202 22; oder über Email: service@kuenker.de. Außerdem können die Auktion auch online auf www.kuenker.de studiert werden.


Losnummer 195 Brandenburg in Franken. Karl Wilhelm Friedrich, 1729-1757. 40 Dukaten 1754 auf die Vermählung seines Sohnes Christian Friedrich Alexander mit Friederike Caroline von SachsenCoburg-Saalfeld. NGC MS62. Unikum. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 60.000 Euro
Die Besichtigung findet vom 2. bis 25. Januar 2020, ausschließlich nach Voranmeldung, in Osnabrück statt.
An folgenden Tagen können die Münzen, Medaillen und Orden im Estrel Hotel, Berlin besichtigt werden:
Dienstag, den 28. Januar 2020, 15.00-18.00 Uhr, Mittwoch, den 29. Januar 2020, 10.00-18.00 Uhr, Donnerstag, den 30. Januar 2020, 10.00-18.00 Uhr.