Boswil Aktuell April/Mail 2013

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April / Mai 2013

PROJEKTSTUDIE ARCHITEKTUR MUSIK AUS KUBA JUGENDORCHESTER FREIAMT BOSWILER SOMMER

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P.P. CH-5623 Boswil

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kuenstlerhausboswil.ch, ortdermusik.ch

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Immer hat der Boswiler Sommer Gesicht ­gezeigt, verschiedene Perspektiven eines Themas durchgespielt und sinnlich erfahrbar gemacht. Diese Viel-Sichtigkeit des Festivals im aargauischen Freiamt wird nun selbst zum Thema. FACES veranschaulicht, wie elementar und wirksam Schöpfer, Interpret, Darsteller und das Publikum in der Musik sind. Physische Präsenz im Zeitalter von FACEbook – das Geschehen hautnah und Aug’ in Aug’. Wir zeigen die Köpfe vier junger und höchst talentierter Musiker, zwei Pianisten, zwei Cellisten, Gegenüber und Spiegel eines jeweils gleichen Instrumentes in der ganzen Breite ihres Könnens: Shani Diluka, monegassische Pianistin und Verehrerin Chopins, Kit Arm­ strong, gefeierter Bach-Interpret am Klavier, Maximilian Hornung, musikalischer Alleskönner und Benedict Kloeckner, beseelter Cellist und die Entdeckung des Boswiler Sommers 2012. Dabei begleiten und bebildern uns Zeichner wie Ted Scapa, dessen Pinsel-Striche punktgenau Figuren in Jetztzeit erschaffen, gemeinsam mit Kindern und Erwachsenen. Ted Scapa illustriert alle Konzerte in seiner unnachahmlichen Art. Sind Igudesman & Joo Music-Clowns oder vielmehr Helden der Überraschung in einem Format, das seit dreihundert Jahren besteht, dem Violin-Klavier-Duo? Sie führen uns alle an der Nase herum und schliesslich gänzlich in die Irre, typisch für die beiden Musik-­ Comedy-Stars. Gesang aber auch Beatbox, der in der Lage ist ein Drum-Set mühelos zu ersetzen, Mundakrobatik im Poetry-Slam-Stil eines Knacke­ boul inklusive. Noch mehr Gesang – vielmehr Sound – des ganz und gar eigenständigen a capella Ensembles Singphoniker, dessen sechs Herren oft keine Worte sondern magische Klangkulissen entstehen lassen. Ein Maskenball à la Venezia wird Boswil verwandeln, wird Publikum und Musiker zu ­Akteuren machen und neue Rollen zulassen in pittoreskem Ambiente.

Bücher ohne Worte im Duo mit Musik ohne Sprache visualisiert der grosse Pantomime Carlos Martinez mit Shani Diluka und führt in eine Geschichtenwelt, die ganz schnell vergessen lässt, dass Gegenstände und Laute nur im Kopf existieren. Anima, die Seele, wo sitzt sie im Körper, nah am Herzen oder im Kopf? Für diesmal entscheiden wir uns für letzteres und entlehnen uns die Phantasie Chagalls als Inspiration für den Gefühlsreichtum der Zigeunermusik. Der grosse Clown Dimitri wird erstmals drei Ges(ch)ichten seiner wichtigsten Stücke zusammenfassen und in Boswil spielen. Das Vorbild zahlloser Pantomimen mit starker musikalischer Prägung zeigt die Summe seines Lebenswerkes. Das Bach erblindet ist, wissen wenige, seine berühmteste «Schlafmusik», die Goldbergvariationen kennen hingegen viele. Um sein überirdisches Werk dreht sich das Konzert Augenlicht. Und noch mehr grosse Köpfe werden erwandert, Geschichten erwundert mit Walk & Wonder, der Wanderschaft mit Musik durchs Freiamt. Schubert und sein (Tag-) Träumen sind Thema eines Konzertes mit Briefen und Musik; den vielen Gesichtern des Wolfgang Amadé folgen wir zu den Freimaurern und Harmoniemusiken. Matineen im klassischen Stil und das traditionelle Abschlusskonzert krönen einen Boswiler Sommer der Temperamente und Gestalten, der sich dem menschlichen Gesichtsausdruck und Ein-Blicken in die Seele widmet.

FESTIVAL ARTISTS Shani Diluka

Kit Armstrong

Maximilian Hornung

Benedict Kloeckner

Das Detailprogramm finden Sie ab Mitte April auf www.boswilersommer.ch Dann startet auch der Vorverkauf


Editorial

60 JAHRE KÜNSTLERHAUS BOSWIL – AUF ZU NEUEN HORIZONTEN! DAS KÜNSTLERHAUS STELLT EINE PROJEKTSTUDIE ARCHITEKTUR VOR Peter Wipf Präsident Stiftung Künstlerhaus Boswil

Liebe Leserinnen Liebe Leser Vor 60 Jahren als Künstleraltersheim gegründet, strahlt das Künstlerhaus Boswil heute als Musikzentrum weit über die Kantonsgrenzen hinaus. Als Kraftort, als Ort der Reflexion und wichtiger kreativer Impulse hat es sich schon lange als ­legendäre Institution der Kulturvermittlung etabliert. Vom Künstlerheim … Schaut man auf die Anfänge zurück, erzählen sie von einer Musikergeneration, die längst Geschichte ist und sie zeugen von einer Zeit, als die Sozialwerke zur Existenzsicherung noch im Aufbau waren. Zahlreiche weltberühmte Interpretinnen und Interpreten wie Clara Haskil, Pablo Casals, Géza Anda und Yehudi Menuhin traten in Benefizveranstaltungen auf, um die Sanierung der Alten Kirche und des dazugehörenden Pfarrhauses zu ermöglichen und ein Heim für betagte Künstler einzurichten. … zum Ort der Musik Mit dem Tod der letzten Pensionärin 1991 wurde das Künstlerheim endgültig zum Künstlerhaus, zu einem Kulturzentrum, das fünfzehn Jahre lang mit kulturellen Veranstaltungen, Weiterbildungsangeboten und Atelieraufenthalten in allen Sparten der Kunst Akzente setzte. Das wachsende Kulturangebot und der Ruf nach stärkerer Professionalisierung liess das Künstlerhaus sich auf seine Kernkompetenz, die klassische Musik, besinnen. Verbunden mit einem Leistungsauftrag des Kantons Aargau hat es sich 2006 als «Ort der ­Musik» klar positioniert. Die vielseitige und qualitativ herausragende musikalische Palette umfasst Konzerte auf internationalem ­Niveau, eine breite Jugendförderung und Weiterbildungsmöglichkeiten auf Hochschulniveau. Als «Kulturleuchtturm» des Aargaus verbindet das Künstlerhaus heute Tradition und Innovation und bringt alljährlich 12’000 Besucher, Gäste, Kursteilnehmer und Musiker aus der Schweiz und allen Kontinenten zusammen. Raum für die Zukunft – auf zu neuen Horizonten! Erfolg verpflichtet: Nicht nur muss die hohe musikalische Qualität des Angebotes beibehalten werden, höchste Priorität hat auch die Bereitstellung einer zeitgemässen Infrastruktur für die Besucherinnen und Besucher dieses ausserordentlichen Kulturortes.

Die soeben erschienene Architekturstudie «Künstlerhaus Boswil – Raum für die Zukunft» zeigt auf, wie dieser historische Ort mit zeitgemässen räumlichen Verhältnissen in die Zukunft geführt werden kann. Die Projektstudie wurde am 3. April 2013 an einer Pressekonferenz vorgestellt und wird potentiellen Interessenten, die für eine finanzielle Unterstützung der baulichen Umsetzung in Frage kommen, abgegeben. Einige wichtige Aspekte der Architekturstudie seien im Folgenden kurz erläutert: Die Stiftung Künstlerhaus Boswil konnte im Jahr 2008 mit Hilfe des Kantons Aargau das benachbarte Sigristenhaus übernehmen, verbunden mit der Auflage, innerhalb von zehn Jahren eine bauliche Umnutzung vorzunehmen. Dies führte zu einer Strategieplanung über die Nutzungsmöglichkeiten unter Einbezug aller zum Künstlerhaus gehörenden Gebäulichkeiten. Das Team von bestens qualifizierten Architekten und Gestaltern und der Projektgruppe hat sich in der Folge auf die Präsentation der drei wichtigen Bereiche Umgebung, Kirchenfoyer/Pavillon und Sigristenhaus konzentriert. In erster Linie wird es darum gehen, das Sigristenhaus optimal zu nutzen; es sollen darin neue Büroräume, Unterkünfte und Räumlichkeiten für Meisterkurse, Proben und Seminare entstehen. Der jetzige Büropavillon wird durch eine Gartenzone ersetzt. Ein neuer Zugangsweg wird das Sigristenhaus und das eigentliche Künstlerhaus erschliessen und zur Zugangsachse Richtung Kirche führen. Die heute unbefriedigende Eingangssituation der Alten Kirche bei grossem Besucher­ andrang kann mit einem seitlich angebauten Foyer gelöst werden. Es wurde eine leichte, fast schwebende Pavillon­ struktur entwickelt, welche die in den 1930er-Jahren aus­ gegrabenen Reste der früheren Burganlage respektiert. Ein neuer, grosszügiger und behindertengerechter Eingangs- und Empfangsbereich mit Kasse, Garderobe, Pausenbar und Toilettenanlagen wird sicherstellen, dass der Kirchenraum ausschliesslich den Künstlerinnen und Künstlern und dem Publikum zur Verfügung stehen wird. Der momentane Projektstand ergibt ein Investitionsvolumen von 7.7 Mio. Franken. Der Stiftungsrat ist zuversichtlich, dass die Ausstrahlung und die Attraktivität des Kulturortes Boswil stark genug sein werden, um die notwendigen Finanzmittel beschaffen zu können.

Die Projektstudie finden Sie auch auf unserer ­Webseite im Bereich Medien: www.kuenstlerhausboswil.ch/medien


PROJEKTSTUDIE ARCHITEKTUR Die Projektstudie schlägt – unter Einbezug der historischen Gebäude – zeitgemässe räumliche Verhältnisse für die Zukunft des Künstlerhauses vor, um die Qualität des vielfältigen Angebotes beibehalten zu können. Eine quantitative Ausweitung der Aktivitäten ist nicht vorgesehen. Der historische alte Boswiler Kirchenbezirk soll dabei nochmals aufgewertet und noch vermehrt als zugänglicher Aussenraum ­erlebbar werden. Durch eine Neudefinition der Gebäudefunktionen werden Nutzungen entflochten: Die Kirche wird noch stärker zum reinen Musikraum, während etwa Seminare ins Sigristenhaus verlagert werden. Das ausserhalb des historischen Kirchenhügels liegende Werderhaus kann anderen Nutzungen zugeführt werden. Die gesamte Projektstudie ist auf der Webseite des Künstlerhauses zu finden: www.kuenstlerhausboswil.ch/medien

Grundriss EG

Foyer

Bar Kasse

Garderobe

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NEUBAU KIRCHENFOYER Als grosses Defizit im räumlichen Angebot des Künstlerhauses mit seinem umfangreichen Zuschauerangebot hat sich die Eingangssituation der alten Kirche erwiesen. Verschiedene Versuche, die Probleme mit Eingang, Windfang, Kasse, Garderobe und einer direkt aus dem Kirchenraum zugänglichen ­Toilettenanlage zu lösen, sind immer wieder an den räumlichen Grenzen und Machbarkeiten gescheitert. Im Dialog mit dem Denkmalschutz und dem kantonalen Amt für Archäo­ logie wurde deshalb der Standort für einen seitlichen Anbau gewählt. Es wird ein neuer Eingangs- und Empfangsbereich geschaffen, sodass der Kirchenraum ausschliesslich den KünstlerInnen und dem Publikum zur Verfügung stehen wird.

Der Publikumszugang erfolgt über das neue Foyer, welches die bisher unter prekären Verhältnissen stattfindenden Dienstleistungen unterbringt. Der drei Ebenen (Kirche, Foyer, Toiletten) verbindende Lift erfüllt die Anforderungen an eine behindertengerechte Erschliessung. Durch das neue Kirchenfoyer kann auf den in die Kirche eingebauten Windfang sowie den Treppenabgang zu den Toiletten verzichtet werden, wodurch sich die Publikumskapazität erhöht und die Grundform der Kirche wiederhergestellt wird. Das neue Foyer lässt von ­aussen den Blick auf Kirche und Kapelle frei, lädt zu einem eleganten Zugang in die Kirche ein, und bei der Rückkehr von der Kirche ins Foyer bietet sich den Besucherinnen und Besuchern ein ungewohnter Ausblick auf Garten, Kapelle und Landschaft.


UMGEBUNG Die Umgebungsgestaltung verbindet Neues und Altes zu ­einem starken, selbstverständlichen Gesamtbild, welches die Lesbarkeit der Geschichte ermöglicht und den aktuellen ­Bedürfnissen Rechnung trägt. Eine stufenlose Verbindungsachse vom Parkplatz her führt neu von ausserhalb der Mauern direkt ins Herz des Ensembles. Sie dient zugleich der Zulieferung von Waren und ermöglicht es, den bisherigen Zugang von der Flurstrasse zu schliessen und die Rasenfläche auszudehnen. Durch den neuen Zugang erscheinen Sigristenhaus – Pfarrhaus – Kirche dorfseitig auf einer einzigen Achse miteinander verbunden. So wird die Wahrnehmung der Moränenkuppel als Kirchenburg verstärkt und dem ortsfremden Besucher die Orientierung erleichtert. Die prägende, schlichte Schönheit von Bäumen und Grasflächen auf dem Kirchenhügel wird weitergeführt. Eine grösstmögliche Wiedereinbettung der Burgruine hinter der Kirche ins Terrain und die Abtragung von nicht authentischen Mauerteilen tragen zur Geschichtsklärung und Grosszügigkeit bei.

ERDGESCHOSS A: Multifunktionaler Saal B: Eingang C: Foyer / Treppenhaus / Gänge D: Garderobe E: Büros A

UMBAU SIGRISTENHAUS B

Das historische Boswiler Sigristenhaus aus dem 17. Jahrhundert, bestehend aus Wohnhaus, Tenne und Scheune, beeindruckt als imposantes Freiämter Bauernhaus. Den neuen ­Nutzungsabsichten des Künstlerhauses entsprechend, wird es umfassend saniert, thermisch isoliert und umgebaut.

C D E

Im Erdgeschoss des Wohnhauses werden die Büroräumlichkeiten, in den Obergeschossen Gästezimmer untergebracht; sämtliche Nasszellen sind in einem Sanitärturm übereinander gestapelt. Der Charakter der bestehenden historischen Räume wird möglichst belassen. Durch das grosse Tenntor und das zentrale Treppenhaus sind der multifunktionale Saal, ­Musikstudios und Gästezimmer erreichbar. Das Treppenhaus durchdringt den haushohen Luftraum, womit die Struktur des ursprünglichen Strohdachhauses sicht- und erlebbar wird. Der multifunktionale Saal ist über einer neuen Betondecke in Holz erstellt. In geschlossenem Zustand ca. sechzig Quadratmeter gross und fast fünf Meter hoch, kann die Grösse des Saals durch das Öffnen eines zweiflügligen Tores beinahe verdoppelt werden. Eine neue Fassade macht auf moderate Weise die innere Struktur nach aussen sichtbar und bringt durch Holzlamellen ein Maximum an Licht ins Gebäude. Der multifunktionale Raum kann als Übungs-, Unterrichts- oder Seminarraum, aber auch als kleiner Konzertraum genutzt werden. Somit entsteht eine erhebliche Freiheit bezüglich Nutzung und Zusammenwirken der gesamten Infrastruktur. Die nach aussen kaum wahrnehmbare Sanierung des Sigristenhauses gibt dem Gebäude, der heutigen Zeit und den vielfältigen Nutzungen entsprechend, die Möglichkeit neuen Lebens zurück.


Veranstaltungen

13. 4 Samstag

14.00 Uhr

BOSWIL GUITAR 2013 MUSIK AUS KUBA

Han Jonkers, Projektleitung und Moderation

17.00 Uhr

BOSWILER MEISTERKONZERT IV JOHN WILLIAMS – JOHN ETHERIDGE Ausverkauft

28.4. Sonntag

18.15–18.45: Zürcher Jugendgitarren­ ensemble, Joel Sharbaugh, Chris Moy, Graham Banfield und Marlène Demers-Lemay Leo Brouwer: Canciones Remotas

14.00–14.30: Guitar Sound Orchestra, Kompositionen von Leo Brouwer

21.30–22.15: Admir Doci, Gitarre Streichquartett des Albanischen Radi-Sinfonieorchesters Kompositionen von Leo Brouwer

14.45–15.15: Ensemble der Musikhochschule Bern, Kompositionen von Leo Brouwer

Guitar Sound Orchestra Zürcher Jugendgitarrenensemble Gitarrenensembles der Musikhochschulen Bern und Lugano Trio con Brio, Deutschland Tilman Hoppstock, Gitarre Admir Doci, Gitarre, und Musiker des Albanischen Rundfunkorchesters

7.4. Sonntag

Der kubanische Komponist und Gitarrist Leo Brouwer gilt als legendäre Persönlichkeit und als wichtigster lebender Gitarrenkomponist. Aufgrund eines Unfalls ist er leider verhindert, persönlich nach Boswil zu kommen. Dennoch präsentiert das Künstlerhaus am 13. April ein einmaliges mehrstündiges Panorama mit seiner virtuosen Gitarrenmusik aus Kuba und Musikern aus der Schweiz, Deutschland und Albanien.

17.00 Uhr

Zu Gast am Künstlerhaus

PRINCESS CHAARTS

15.30–16.15: Vortrag: Tilman Hoppstock über den Komponisten Leo Brouwer

Detailinformationen zum Programm: www.kuenstlerhausboswil.ch

16.45–17.15: Trio con Brio Kammermusik von Leo Brouwer

Tageskasse ab 13.30 / 19.45 Uhr, Ticket für ganzen Tag: CHF 50.– / 25.– (Studenten) Tickets ab 20.00 Uhr: CHF 35.– / 15.– (Studenten)

17.30–18.00: Ensemble Musikhochschule ­Lugano, Kompositionen von Leo Brouwer

Vorverkauf: vorverkauf@kuenstlerhausboswil.ch /  Tel. 056 666 12 85

Manche behaupten Mendelssohn sei der letzte Universalmusiker der Musikgeschichte. Eine exotische Version Vielseitigkeit verkörpert heute Prince. Er hat ein Universum erstellt, dessen Zentrum er selbst ist. Fast alle Instrumente kann er spielen, komponiert, textet und beherrscht die ganze Klaviatur des Marketings. ­Einer kosmopolitischen Familie entstammt Mendelssohn und schuf die erstaunlichsten Werke schon bevor er 20 Jahre alt war. Bei Schubert ist es eher umgekehrt. Ein herrliches Frühwerk ist sein Klavierquartett. Oliver Schnyder und ­Corinne Chapelle standen beide schon sehr früh vor bekannten Orchestern und sind trotzdem begeisterte Kammermusiker geblieben. Ravels Pavane an eine verstorbene Prinzessin atmet eine sanfte Schwermütigkeit.

nachdem sie vor der Pause ein Hauptwerk Bartóks und ein Quartett des als Streichquartettkomponisten immer noch unterschätzten Felix Mendelssohn gespielt haben.

Eintritt: CHF 35.– / 45.– / 55.– Vorverkauf: www.kulturticket.ch

17.00 Uhr

BOSWILER MEISTERKONZERT V QUATUOR EBÈNE

Wolfgang Amadé Mozart: Divertimento KV 136 D-Dur Franz Schubert: Adagio e Rondo Für Klavierquartett D 487 Felix Mendelssohn: Konzert für Violine und Klavier d-Moll Maurice Ravel: Pavane pour une infante défunte Prince: Lotusflow

20.15–21.15: Gitarrenrezital Tilman Hoppstock Kompositionen von Leo Brouwer, J.J. Froberger, Manuel de Falla und Paco de Lucia

Pause / Kaffee

12.5. Sonntag

Corinne Chapelle, Violine Oliver Schnyder, Klavier Andreas Janke, Konzertmeister Chamber Aartists

Pause / Kaffee

Pierre Colombet, Violine Gabriel Le Magadure, Violine Mathieu Herzog, Viola Raphaël Merlin, Violoncello

Eintritt: CHF 35.– bis CHF 60.– / Kinder bis 12 Jahre gratis, Vorverkauf: www.kulturticket.ch 16.00 Uhr: Boswil im Gespräch Der Musikwissenschaftler Thomas Gartmann im Gespräch mit Raphaël Merlin, Cellist des Quatuor Ebène Konzertmenü nach dem Konzert serviert vom Hotel Restaurant Krone, Lenzburg im Restaurant des Künstlerhauses Eine Anmeldung ist unerlässlich, die Platzzahl ist beschränkt 3-Gang-Menü: CHF 50.–

20.5. Montag

Felix Mendelssohn: Streichquartett Nr. 2 a-Moll op. 13 Béla Bartók: Streichquartett Nr. 4 Jazz

Zu Gast am Künstlerhaus

Zum zweiten Mal zu Gast ist in Boswil mit dem Quatuor Ebène eines der führenden jungen Streichquartette weltweit, welches sich traumwandlerisch auch in andere stilistische Bereiche begibt. Die deutsche «Zeit» sprach uneingeschränkt von den «genialen französischen Musikern» – und in Boswil landen sie beim Jazz,

Blockflötenconsort B-Five Markus Bartholomé Katelijne Lanneau Thomas List Silja-Maaria Schütt Mina Voet

17.00 Uhr

HAPPY BIRTHDAY MR. DOWLAND!


Alle Konzerte finden in der Alten Kirche statt. Vorverkauf, wenn nicht anders angegeben: www.kuenstlerhausboswil.ch, vorverkauf@kuenstlerhausboswil.ch oder Tel. 056 666 12 85  Markierte Veranstaltungen sind Eigenproduktionen des Künstlerhauses Alte und neue Consortmusik zum 450. Geburtstag John Dowlands Werke von John Dowland, Carl Rütti u. a.

Lilly Friedrich, Schauspielerin Hansjörg Schertenleib, Schriftsteller Ein Abend, der Vergangenheit gewidmet. Schwelgen, erzählen, sich erinnern. Lilly Friedrich liest aus «Weltkunst auf dem Land». Hansjörg Schertenleib erzählt von seiner Zeit in Boswil. Mit anschliessendem Apero. Ein besonderes Geburtstagsständchen für den grossen Musiker der Melancholie: Die leidenschaftlichen Pavanen und schwungvollen Tänze aus Dowlands Lachrimae-Sammlung werden eingebettet in ein neues Werk des Schweizer Komponisten Carl Rütti. In seiner «Dowland-Suite» entfaltet sich musikalisch die Lebensgeschichte des elisabethanischen Meisters. Fünf herausragende Blockflötisten, aus verschiedenen europäischen Ländern stammend, gründeten 2003 in Barcelona das Blockflötenconsort B-Five. Ihre individuelle Spielweise lassen sie zu einem lebendigen, flexiblen Ensembleklang verschmelzen. www.b-five.eu

Eintritt frei

«Aus einem Traum entflohen, in dem die Welt aus lauter Schachteln ist», so beginnt das Tastenloewen-Spiel: Schwarz ist der Pianist und sein Flügel, weiss die Tänzerin hinter ihrem Stoffsegel. Doch aus dem Schwarz-Weiss brechen die Farben hervor, breiten sich in der Mitte des Raumes aus. Durch sie entstehen Sinnlichkeit, animalische Kraft, Gewalt und eine zart sich entblätternde Blüte. Dieses Spiel von Farben und Klängen, von Rhythmus und Tanz wird durch Texte strukturiert, die von einfachen ­geometrischen Formen wie Linie oder Fläche ausgehen und zwischen Higgs-Teilchen und dem Weltall unsere Menschenwelt glossieren. www.tastenloewen.ch

Eintritt: CHF 30.– / 22.– / 15.– Vorverkauf: vorverkauf@kuenstlerhausboswil.ch

26.5. Sonntag

11.00 Uhr

Zu Gast am Künstlerhaus

24.5. Freitag

20.30 Uhr

Zu Gast am Künstlerhaus

STUBETE

Volkstanzgruppe Lindenberg Trachtetanzlüt Chlosterdorf Muri Volkstanzgruppe aus Moosbach (DE)

TASTENLOEWEN Monique Schnyder, artistischer Tanz
 Ruedi Debrunner, Klavier
 Christian Haller, Texte
 Christian Mattis, Regie
 Urs Ammann, Technik

Eintritt: CHF 25.– / 15.– Vorverkauf: vorverkauf@kuenstlerhausboswil.ch

23.5. Mittwoch

20.00 Uhr Jodelgesang

BOSWIL SPECIAL NOSTALGIE-ABEND 60 JAHRE KÜNSTLERHAUS

Musik: Edith Campagniani, Godi Emmenegger, Oskar Benz

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Eintritt frei

1976 – Königin Marie José zu B ­ esuch im Künstlerhaus Marie José von Belgien (1906–2001), hier im Bild mit dem langjährigen Präsidenten des Künstlerhauses, Willy Hans Rösch, ­heiratete 1930 den italienischen Kronprinzen Umberto und wurde an seiner Seite 1946 für kurze Zeit – 33 Tage – die letzte Königin von Italien. Nachdem Italien eine Republik wurde, ging sie mit ihrem Mann ins Exil und lebte fast 50 Jahre lang in der Nähe von Genf. Besuchen Sie auch die «Boswil Hall of Fame» auf unserer Webseite.


Anne-Cécile Gross, Orchesterleiterin

THAT’S ALL FOLK! TOURNEE JUGENDORCHESTER FREIAMT Meist sind klassische Musik und die entsprechende CD-Auswahl unter der Kategorie E-Musik zu finden. E-Musik steht ­dabei für «ernste» Musik. Sind denn Musiker, die klassische Musik spielen, ernst und haben sie vielleicht gar keinen ­Humor? Und sind andere Musikarten nicht wirklich ernst zu nehmen? Eigentlich ist die Grenze zwischen dem Ernsten und dem Volkstümlichen gar nicht so klar in der Geschichte der weltlichen klassischen Musik. Es gibt bis heute eine jahrhundertelange Tradition von Imitation, Konflikt, Bereicherung – kurz gefasst, eine Tradition gegenseitiger Durchdringung. Das Jugendorchester Freiamt will in seinem Programm einige Werke des zwanzigsten Jahrhunderts und der Jahrhundertwende aufführen, die dieser Tradition angehören. Mit der Komposition «Thema und Variationen» schenkt uns Alexander Glazunow seine eigene Interpretation eines russischen volkstümlichen Lieds. Der Stil George Gershwins, des berühmten Schöpfers der Oper «Porgy and Bess» kombiniert meisterhaft die europäischen Kompositionstechniken mit den Eigenschaften des Jazz und der Volksmusik. Das Jugendorchester Freiamt wird bei Gershwins Titeln die hochtalentierte, begeisternde und betörende Opernsopranistin Christa Fleischmann begleiten, hierzu wurden einige Lieder für Streichorchester umgeschrieben. Die Sängerin wird zudem drei Schweizer Hits aus den Vierzigerjahren singen, ­etwas Tango findet seinen Platz im Programm und enden wird es mit einem Monument der amerikanischen minimalistischen Musik: «in C» von Terry Riley.

MITGLIEDSCHAFT PRO BOSWIL Der Förderverein Pro Boswil besteht seit 1991 als politisch und konfessionell neutraler Verein. Sein Ziel ist die ideelle und finanzielle Unterstützung der Stiftung Künstlerhaus Boswil. Werden auch Sie Mitglied des Fördervereins und helfen Sie mit, über die Vermittlungsarbeit des Künstlerhauses musikalische Brücken zu schlagen. Treten Sie der grossen Familie des Fördervereins PRO BOSWIL bei. Als Mitglied unterstützen Sie die vielfältige Arbeit des Künstlerhauses als Ort der Musik und legendäre Institution der Kulturvermittlung. Der Jahresbeitrag beläuft sich auf: CHF 80.– für Einzelmitglieder CHF 120.– für Paare CHF 200.– für juristische Mitglieder CHF 500.– für Gönnermitglieder (gilt auch als Paarmitgliedschaft) Gönnermitglieder erhalten zudem einen Gutschein für zwei Konzerteintritte Mit Ihrer Unterstützung leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Bestand der Stiftung Künstlerhaus Boswil. Herzlichen Dank!

JUGENDORCHESTER FREIAMT Anne-Cécile Gross, Leitung Christa Fleischmann, Sopran

PROGRAMM Alexander Glazunow (1865–1936): Thema und Variationen Georges and Ira Gershwin (1898–1937): Embraceable you The Man I love I got rhythm George A. Speckert (*1951): Tango Suite (2008) Buddy Bertinat (1912–1973): Ich han en Schatz am Zürisee (1941) Artur Beul (1915–2010): Am Himmel stoht es Sternli (1944) Übre Gotthard flüged Bräme (1945) Terry Riley (*1935): In C (1964)

KONZERTTOURNEE 31.5.2013, 19.30 Uhr Kirche Gnadenthal 1.6.2013, 19.30 Uhr Kellertheater Bremgarten 2.6.2013, 18.00 Uhr Alte Kirche, Künstlerhaus Boswil Alle Konzerte: Eintritt frei, Kollekte

SPENDERLISTE NOVEMBER 2012 BIS FEBRUAR 2013 Elisabeth und Hans Widmer, Oberwil-Lieli; Franke-Stiftung, Aarburg; ­Rudolf Gautschi, Bützberg (verstorben: anstelle Blumen Spenden ­zugunsten junger Musiker am Künstlerhaus Boswil) IMPRESSUM Nr. 146, April / Mai 2013 Redaktion: Bianca Theus, Michael Schneider Gestaltung: Heusser Communicates AG, Urdorf Druck: Kasimir Meyer AG, Wohlen Auflage: 6700 Exemplare, erscheint fünfmal jährlich Erscheinungsdatum des nächsten «Boswil aktuell»: Ende Mai 2013 VORVERKAUF / INFORMATION / ANMELDUNG Stiftung Künstlerhaus Boswil, Flurstrasse 21, CH-5623 Boswil Telefon +41 (0)56 666 12 85 Fax +41 (0)56 666 30 32 office@kuenstlerhausboswil.ch kuenstlerhausboswil.ch


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