Juni bis August 2015
BOSWILER SOMMER HOCH☍ZEIT TOURNEEN DER JUGENDORCHESTER: «AMOR, AMOR» «UNERHÖRT!» usi m r e ort d
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bosw
P.P. CH-5623 Boswil
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kuenstlerhausboswil.ch, ortdermusik.ch
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Regula Mühlemann, Festival Artist Boswiler Sommer
Rück- und Ausblicke
MEISTERKURSE 2015
MASTERCLASS GESANG
Vom 25. bis 31. Juli findet der Meisterkurs Gesang mit Hans Peter Blochwitz im Künstlerhaus statt. Öffentliches Schlusskonzert unter dem Titel Voice-Storming am Freitag, 31. Juli um 19.30 Uhr in der Alten Kirche.
MASTERCLASS SAXOPHON
Vom 18. bis 23. August findet der Meisterkurs Saxophon mit Rico Gubler und Sascha Armbruster im Künstlerhaus statt. Öffentliches Schlusskonzert am Sonntag, 23. August um 11 Uhr in der Alten Kirche.
MASTERCLASS VIOLINE
Vom 6. bis 12. September findet der Meisterkurs Violine mit Detlef Hahn im Künstlerhaus statt. Öffentliches Schlusskonzert am Freitag, 11. September um 19.30 Uhr in der Alten Kirche.
YOUNG COMPOSERS PROJECT Regierungsrat Alex Hürzeler überreicht die Diplome
MASTERCLASS DIRIGIEREN
Vom 28. März bis am 1. April fand im Künstlerhaus der internationale Meisterkurs Dirigieren mit Douglas Bostock statt. Als Junior-Student konnte auch Jonas Bürgin, langjähriges Mitglied des Jugend-Sinfonieorchesters Aargau teilnehmen. Nach dem Schlusskonzert überreichte Regierungsrat Alex Hürzeler den zehn TeilnehmerInnen aus acht Ländern das Meisterkurs-Diplom.
Im Young Composers Project des Künstlerhauses, unter der Leitung von Bettina Skrzypczak und Benjamin Lang, lernen elf junge Menschen die Kunst des Komponierens. Ihre Werke werden zum Abschluss der 5 Kursmodule am Sonntag, 20. September um 11 Uhr in der Alten Kirche uraufgeführt.
FLAUTANDO Der Samstag, 7. November steht im Künstlerhaus Boswil wieder ganz im Zeichen der Querflöten. Das Detailprogramm erscheint im Herbst.
CAMILLE EMAILLE – ARTIST IN RESIDENCE Vom 15. bis 20. Juni wird die Perkussionistin Camille Emaille mit ihrem Ensemble OXKE FIXU als Artist in Residence in Boswil leben und arbeiten. Camille Emaille war 2014 Mitglied des Ensemble Boswil für Neue Musik.
Paul Phoenix unterrichtet in Boswil
MASTERCLASS CHOR
Zum dritten Mal fand vom 8. bis 10. Mai der Meisterkurs Chor, geleitet vom ehemaligen King’s Singers Tenor Paul Phoenix im Künstlerhaus statt. Der Kammerchor C21, geleitet von Michael Schraner und das Vokalensemble Cantemus, geleitet von Judith Flury gaben anschliessend ein begeisterndes Konzert in der Alten Kirche. Paul Phoenix steuerte zwei Soli bei. Der Meisterkurs Chor mit Paul Phoenix wird 2016 wieder stattfinden. Anmelden können sich Chöre beim Künstlerhaus.
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Editorial
BOSWIL 1415
Pankratiuskirche um 1500
Bis zum 15. Jahrhundert war in unseren Landen die Gesellschaftsordnung von der Römisch-Katholischen Kirche geprägt. Die Könige/Kaiser des Römisch Deutschen Reichs wurden vom Papst in Rom gekrönt. 1415 war das Papsttum in einer tiefen Krise. Drei Päpste, Gregor XII., Benedikt XIII. und Gegenpapst Johannes XXIII. behaupteten gleichzeitig, der rechtmäs sige zu sein. Herzog Friedrich IV. von Tirol – auch Friedrich mit der leeren Tasche genannt – verbündete sich mit Johannes XXII. Am Konzil in Konstanz sollte das Problem mit den drei Päpsten gelöst werden. Als Herzog Friedrich IV. Johannes XXIII. zur Flucht vom Konzil verhalf, wurde er vom König Sigismund, geächtet und gab den Eidgenossen den Freipass zur Eroberung von Friedrichs Territorien im Aargau. Als die Eidgenossen erobernd im heutigen Freiamt einmarschierten, muss ihnen Boswil aufgefallen sein. Die Kirche an prominenter Lage auf dem Moränenhügel – umgeben mit einer trutzigen Ringmauer und einem Burgturm – war unübersehbar. Zudem waren auch die habsburgertreuen Ritter von Hallwil, das Habsburger Kloster Muri und die Klöster Hermetschwil und Einsiedeln in Boswil begütert. Gewusst haben die Eidgenossen bestimmt auch von den Rittern von Boswil, die damals als Verwalter der Habsburger ihren Sitz auf der Burg Kefikon nahe bei Frauenfeld hatten. Ansonsten war Boswil, wie das übrige Freiamt, von der Landwirtschaft dominiert. Ein paar strebsame Bauern waren bereits frei, das heisst: sie konnten Land besitzen oder pachten aber nicht verkaufen. Die Boswiler standen dem politischen Geplänkel der hohen Obrigkeit vermutlich eher passiv gegenüber. Es ging ihnen unter den Habsburgern nicht schlecht; später unter den Eidgenossen aber auch nicht schlechter.
Von 853 bis 1343 war der Kellerhof Boswil durchgehend im Besitz geistlicher Korporationen in Zürich: 853 bis etwa 900 gehörte er dem Chorherrenstift am Grossmünster, darauf bis 1343 der Fraumünsterabtei. Zum zentralen Kellerhof gehörten die meisten Güter des späteren Gemeindebanns Boswil, aber auch umfangreiche Besitzungen in Besenbüren, Waldhäusern, Büelisacker, Hinterbühl, Kallern und Weissenbach. Nachdem das Fraumünster in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts zunehmend in wirtschaftliche Schieflage geraten war, konnte der vermögende Hallwiler Ritter Johann I. den Kellerhof in Boswil samt seinen Rechten erwerben. Das Rechtsgeschäft wurde am 11. März 1343 und erneut am 18. Mai 1402 als Abschrift auf einem imposanten Pergament von 70 mal 64 Zentimetern, dem sogenannten Dorfrecht, festgehalten. Über die Alte Kirche, die Fluchtburg, das Dorfrecht von 1343, die Ritter von Boswil und weiteres mehr berichtet am 29. Mai an der Veranstaltung «Die Eidgenossen kommen! Boswil 1415» der Lokalhistoriker Benedikt Stalder. Benedikt Stalder, Historiker Boswil
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Veranstaltungen
Alle Konzerte finden in der Alten Kirche statt. Vorverkauf, wenn nicht anders angegeben: www.kuenstlerhausboswil.ch, vorverkauf@kuenstlerhausboswil.ch oder Tel. 056 666 12 85 Markierte Veranstaltungen sind Eigenproduktionen des Künstlerhauses
7.6. Sonntag
21.6. Sonntag
17.00 Uhr
11.00 Uhr
BEGEGNUNG MIT STEINKLANG
19.30 Uhr
BOSWIL SURPRISE VOICE STORMING
Zu Gast am Künstlerhaus
Zu Gast am Künstlerhaus
31.7. Freitag
LADY OF THE LAKE Noëmi Sohn Nad, Sopran Serafin Heusser, Bariton Pro Musica Vocale, Aargau Stefka Rancheva, Klavier Andrew Dunscombe, Leitung
Meisterkurs Gesang mit Hans Peter Blochwitz – das Abschlusskonzert
Dominik Dolega, Lithophon Felix Perret, Lithophon Matthias Brodbeck, Metallskulptur und Percussion Gerry Hemingway, Drums und Cymbals
Eintritt frei, Kollekte
12.6. Freitag
19.30 Uhr
JUGENDORCHESTER FREIAMT AMOR, AMOR
Erzählt wird die Geschichte von Ellen Douglas und den drei Männern, die um sie werben, von der Fehde und dem Frieden zwischen König James V. und James Douglas und vom Krieg der Schotten im Tiefland gegen die Clans aus dem Hochland. Franz Schubert hat 1825 einen LiedZyklus von sieben Liedern aus «The Lady of the Lake» vertont. Die deutsche Übersetzung des Textes stammt von Adam Storck.
Tageskasse ab 10.30 Uhr Eintritt: CHF 45.– / 35.– / 25.–, CHF 10.– Ermässigung für Studenten, Lehrlinge und Kinder
27.6. Samstag
10.00 Uhr
BOSWIL SPEZIAL MUSIK FÜR DIE BÜNZ JOF Jugendorchester Freiamt Lou Hägi, Klavier Anne-Cécile Gross, Leitung
Abendkasse ab 19.00 Uhr Eintritt: CHF 25.– / 15.– (Studenten, Lehrlinge) / Kinder bis 12 Jahre freier Eintritt
9.8. Sonntag
1 1.30 Uhr
JUGEND-SINFONIEORCHESTER AARGAU «UNERHÖRT!» Jugend-Sinfonieorchester Aargau Hugo Bollschweiler, Leitung Ning Kam, Violine Wolfgang Amadé Mozart (1756–1791): Sinfonie Nr. 25 g-Moll, KV 183 (1773) Igor Stravinsky (1882–1971): Concerto for Violin and Orchestra, D-Dur Dmitri Schostakowitsch (1906–1975): Sinfonie Nr. 9, Es-Dur, op. 70 (1945)
Vorverkauf ab Ende Juni Weitere Infos zur Tournee auf der Rückseite
Jean-Baptiste Lully (1632–1687): Aus der Ballet-Suite «Le Triomphe de L’Amour» (1681) Wolfgang-Amadé Mozart (1756–1791): Konzert für Klavier und Orchester Nr. 12 A-Dur KV 414 (1782); Lou Hägi, Klavier Oscar Straus (1870–1954): Serenade für Streichorchester g-Moll op. 35 (1905)
23.8. Sonntag
1 1.00 Uhr
BOSWIL SURPRISE DAS KONZERT – SAXOPHON
In diesem Programm stellt das Jugendorchester Freiamt erstmals seine Plattform für talentierte junge InstrumentalistInnen oder KomponistInnen, JOFuture, vor. Die jungen MusikerInnen erhalten die Gelegenheit, solistisch aufzutreten oder ihre Werke werden aufgeführt. Der erste JOFuture-Solist ist der aus Muri stammende, 12-jährige Pianist Lou Hägi.
Ein musikalisches Gemeinschaftsprojekt von MusikerInnen aus dem Freiamt und dem Bünztal.
Eintritt frei, Kollekte
MUSIKFESTIVAL BOSWILER SOMMER 2015
Weitere Konzerte Samstag, 13. Juni 2015, 19:30 Uhr: Kistenfabrik, Merenschwand Sonntag, 14. Juni 2015, 17:00 Uhr: Reusspark Niederwil, grosser Saal
Im Abschlusskonzert des Meisterkurses Gesang bieten rund 12 internationale Sängerinnen und Sänger ein abwechslungsreiches Programm aus dem Opern- und Konzertrepertoire.
www.musik-für-die-bünz.ch
27.6. – 5.7.
Weitere Infos auf Seite 5
Im Abschlusskonzert des Meisterkurses Saxophon mit Rico Gubler und Sascha Armbruster präsentieren die MusikerInnen ein Programm mit Saxophon-Musik verschiedenster Gattungen.
Tageskasse ab 10.30 Uhr Eintritt: CHF 25.– / 15.– (Studenten, Lehrlinge) / Kinder bis 12 Jahre freier Eintritt 4
MUSIKFESTIVAL BOSWILER SOMMER 2015
Weitere Infos auf www.boswilersommer.ch
HOCH☍ZEIT 27. JUNI BIS 5. JULI 2015 – 80 MUSIKER, 15 KONZERTE SAMSTAG, 27. JUNI, 20.15 UHR
VERLIEBT Ausverkauft
SONNTAG, 28. JUNI, 9.00–11.00 UHR
VOLKSMUSIK– BRUNCH Armin Landtwing, Klarinette Hansruedi (Hasi) Blattmann, Akkordeon Martina Rohrer, Kontrabass mit serviertem Brunch durch den Gasthof Sternen, Boswil CHF 28.– eine Anmeldung ist unerlässlich
SONNTAG, 28. JUNI, 11.00 UHR
VOM HIMMEL casalQuartett Esther Hoppe, Violine Jürg Dähler, Viola Benjamin Schmid, Violine Ariane Haering, Klavier Mutic, Mozart, Chausson Eintritt: CHF 55.– / 45.– / 35.–
SONNTAG, 28. JUNI, 17.00 UHR
FREIHEIT
Beni Schmid Band Benjamin Schmid, Violine Diknu Schneeberger, Gitarre Martin Spitzer, Gitarre Joschi Schneeberger, Bass Dayamí Grasso, Gesang Von Liebe und Freiheit Hot Club Jazz und Gypsy Swing im Geiste von Django Reinhardt und Stéphane Grappelli
SONNTAG, 28. JUNI, 18.00 UHR KINO MANSARDE – KLOSTER MURI
MITTWOCH, 1. JULI, 20.15 UHR
FIELDS OF GOLD
VIERSAM KINO–KONZERT
Singer Pur David Orlowsky, Klarinette
casalQuartett
Geistliche Musik von Palestrina und Gesualdo aus dem 16. Jahrhundert
«A late Quartet – Saiten des Lebens» (2012) Im Anschluss: Ludwig van Beethoven, Streichquartett cis–Moll op. 131 (live) Eintritt: CHF 35.– / 25.– (Studenten, Lehrlinge) In Kooperation mit dem Kino Mansarde Muri
MONTAG, 29. JUNI, 20.15 UHR
HOCHZEITS GESCHENK Benjamin Schmid, Violine Ariane Haering, Klavier Sebastian Bohren, Violine David Orlowsky Trio David Orlowsky, Klarinette Jens–Uwe Popp, Gitarre Florian Dohrmann, Bass
Franck, Prokofjew und traditionelle Klezmermusik Eintritt: CHF 55.– / 45.– / 35.–
DIENSTAG, 30. JUNI, 20.15 UHR
VOX AMORIS Esther Hoppe, Violine Regula Mühlemann, Sopran Sebastian Bohren, Violine Chaarts Mozart, Vasks Eintritt: CHF 70.– / 55.– / 45.–
Jeremiah
Songs von Sting Eintritt: CHF 55.– / 45.– / 35.–
DONNERSTAG, 2. JULI, 15 UHR KINDERKONZERT
VOGELHOCHZEIT «Federspiel» – Bläserensemble Eintritt: CHF 30.– / 15.– (Kinder) / 10.– (Schulklassen, p. P.)
DONNERSTAG, 2. JULI, 20.15 UHR
GOLDENE 20ER Federspiel – Bläser–Ensemble Anna Clare Hauf, Sopran Ernst Krenek Jazzoper «Jonny spielt auf» In einer adaptierten Version von Federspiel Eintritt: CHF 55.– / 45.– / 35.–
FREITAG, 3. JULI, 20.15 UHR
STÄNDCHEN Regula Mühlemann, Sopran Tatiana Korsunskaya, Klavier David Orlowsky, Klarinette Chaarts
Mendelssohn, Brahms, Schubert, Strauss, Mozart / Francaix Eintritt: CHF 55.– / 45.– / 35.–
Lieder aus aller Welt Eintritt: CHF 55.– / 45.– / 35.– 5
SAMSTAG, 4. JULI, 9 –16 UHR
WALK & WONDER Ausverkauft
SAMSTAG, 4. JULI, 17.00 UHR
SEHNSUCHT Regula Mühlemann, Sopran casalQuartett David Orlowsky, Klarinette Esther Hoppe, Violine Thomas Fleck, Violine Jürg Dähler, Viola Sylvia Zucker, Viola Robert Witt, Violoncello
Schubert / Reimann, Golijov, Mendelssohn Eintritt: CHF 55.– / 45.– / 35.–
SAMSTAG, 4. JULI, 21.30 UHR LIEGEKONZERT
LIEBESBRIEFE
SONNTAG, 5. JULI, 17.30 UHR
ROMANCE Nur noch wenige Plätze!
Sebastian Bohren, Violine Stradivari Quartett Alexander Boeschoten, Klavier Daniel Rohr, Sprecher
David Orlowsky, Klarinette Sebastian Bohren, Violine Heinrich Schiff, Leitung Chaarts
Chausson, Janacˇek, Liszt
von Weber, Schumann, van Beethoven
Eintritt: CHF 45.–
Eintritt: CHF 80.– / 65.– / 50.–
SONNTAG, 5. JULI, 11.00 UHR
VERMÄHLUNG Regula Mühlemann, Sopran Marina Bärtsch, Mezzosopran Bettina Schneebeli, Alt Richard Helm, Bariton Esther Hoppe, Violine Sebastian Bohren, Violine Chaarts Telemann, Bach Eintritt: CHF 70.– / 55.– / 45.–
INTERVIEWS MIT DEN FESTIVAL ARTISTS DES BOSWILER SOMMERS
Sie sind Festival Artist am Boswiler Sommer. Welchen Bezug hatten Sie bislang zu diesem Musikfestival? Ich war sowohl 2013 und 2014 als Mitglied von CHAARTS am Boswiler Sommer zu Gast. Als Aargauer ist mir das Festival natürlich ein Begriff und dass ich jetzt in dieser Funktion auftreten darf ist für mich etwas ganz Besonderes. Welchen Reiz hat es für Sie, diese Festivalwoche in Boswil zu verbringen? Ich freue mich natürlich auf die Begegnung mit interessanten Musikern und mit dem anspruchsvollen Boswiler Publikum. Hauptsächlich sind es aber die grossen Werke der Musikliteratur wie zum Beispiel die Violinkonzerte von Beethoven und Schumann, die Fantasie «Vox Amoris» von Peteris Vasks oder das Poème von Chausson, die mein Herz höher schlagen lassen. Mit wunderbaren Kollegen diese Werke in Boswil zu erarbeiten, aufzuführen – das ist Reiz und Herausforderung zugleich. Das Motto des Festivals ist dieses Jahr Hoch☍Zeit. Welchem Ereignis, Zustand oder Lebensgefühl würden Sie diesen Begriff beischreiben? Hoch-Zeit ist für mich der Boswiler Sommer 2015: besonders viele Programme in wenigen Tagen vorbereiten und aufführen, zahlreiche Begegnungen mit Publikum und Musikern, lange Vorbereitung für eine intensive Zeit, eine Hoch-Zeit. Sie werden auf relativ engem Raum mit vielen weiteren MusikerInnen viel Zeit mit Proben, Konzerten aber auch Essen und Feierabend verbringen. Wie finden Sie das? Grundsätzlich gut, der Austausch und die gemeinsame Zeit mit anderen Musikern ist sehr wichtig. Im Zentrum steht das Konzert, der Moment in dem die Musik die Gegenwart betritt (im Gegensatz zur Probe, in der man für ein späteres Ereignis probt). Dann muss Alles zusammen kommen. Die anderen Momente sind weniger entscheidend.
SEBASTIAN BOHREN VIOLINE 6
Werden Sie am Boswiler Sommer auf MusikerInnen treffen, mit denen Sie bereits früher aufgetreten sind? Ja, ich treffe auf gute Freunde, zum Beispiel bei den CHAARTS. Auch das Stradivari Quartett tritt auf, es ist alles sehr familiär. Ich freue mich auch, dass ich mit dem Geiger Benjamin Schmid auftreten darf – er war für mich viele Jahre ein grosses Vorbild.
REGULA MÜHLEMANN SOPRAN
DAVID ORLOWSKY KLARINETTE
Sie sind Festival Artist am Boswiler Sommer. Welchen Bezug hatten Sie bislang zu diesem Musikfestival? Natürlich hatte ich bisher vom Boswiler Sommer und seinem hohen Standard gehört, habe aber leider noch nie ein Konzert besucht. Die letzten Jahre war ich in dieser Zeit nämlich immer selber musikalisch unterwegs – an Festivals oder auf Tourneen.
Sie sind Festival Artist am Boswiler Sommer. Welchen Bezug hatten Sie bislang zu diesem Musikfestival? Ich bin zum ersten Mal dabei und freue mich riesig über die Einladung, da ich schon so viel Gutes über dieses Festival gehört habe. Andreas Fleck kenne ich von der Y-Night in Zürich, wo wir in einem Club zusammen mit Vilde Frang und anderen Musik gemacht haben.
Welchen Reiz hat es für Sie, diese Festivalwoche in Boswil zu verbringen? Ich freue mich wahnsinnig auf den Ort, das tolle Programm, die anderen Musiker – das wird bestimmt eine tolle Zeit. Aus serdem bin ich Luzernerin und singe viel im Ausland. Da geniesse ich die Auftritte in der Nähe von Zuhause besonders.
Welchen Reiz hat es für Sie, diese Festivalwoche in Boswil zu verbringen? Ich liebe Festivals, die es einem ermöglichen, eine längere Zeit zusammen zu verbringen, Werke zu erarbeiten und aufzuführen. Man lernt neue Leute kennen, trifft alte Bekannte wieder und erlebt eine sehr inspirierende Zeit in der man meist unheimlich viel lernt. Es ist auch immer schön, eine Woche am selben Ort zu sein, als Abwechslung zum Leben auf Tour.
Das Motto des Festivals ist dieses Jahr Hoch☍Zeit. elchem Ereignis, Zustand oder Lebensgefühl würden Sie W diesen Begriff beischreiben? In den ersten Jahren meines Studiums habe ich auf unzäh ligen Hochzeiten gesungen und kenne somit bestens das Hochgefühl und die Emotionalität dieses Tages. Ich werde bestimmt alles daran setzen, dieses Gefühlsspektrum an den Konzerten in Boswil wieder abrufen zu können. Sie werden auf relativ engem Raum mit vielen weiteren MusikerInnen viel Zeit mit Proben, Konzerten aber auch Essen und Feierabend verbringen. Wie finden Sie das? Als freischaffende Opernsängerin bin ich es gewohnt, über einen gewissen Zeitraum sehr eng mit Leuten zusammenzuarbeiten /-leben. Ich mag diese intensive Atmosphäre. Werden Sie am Boswiler Sommer auf MusikerInnen treffen, mit denen Sie bereits früher aufgetreten sind? Ja, mit den Orchestermusikern von Chaarts. Wir haben zusammen das Brahms-Requiem aufgeführt.
Das Motto des Festivals ist dieses Jahr Hoch☍Zeit. elchem Ereignis, Zustand oder Lebensgefühl würden Sie W diesen Begriff beischreiben? Mit diesem Begriff verbinde ich vor allem Intensität. Zeiten oder Momente, die man als so hoch oder wichtig erlebt, dass sie einen prägen und man schon im selben Moment weiss: Das werde ich nicht vergessen. Zeit, die bleibt. Sie werden auf relativ engem Raum mit vielen weiteren MusikerInnen viel Zeit mit Proben, Konzerten aber auch Essen und Feierabend verbringen. Wie finden Sie das? Ich liebe das! Das fühlt sich an wie früher eine Klassenfahrt mit der Schule: Es geht wahnsinnig schnell vorbei, und wenn es vorbei ist, fehlt einem auf einmal etwas. Werden Sie am Boswiler Sommer auf MusikerInnen treffen, mit denen Sie bereits früher aufgetreten sind? Neben meinem Trio wird auch das Vokalensemble Singer Pur da sein, und wir werden unser gemeinsames Projekt JEREMIAH vorstellen. Wir kennen uns schon eine Weile! Ansonsten sind Musiker da, von denen ich zwar schon gehört habe, aber denen ich noch nie begegnet bin. Ich bin gespannt!
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JSAG TOURNEE
UNERHÖRT! Jugend-Sinfonieorchester Aargau Hugo Bollschweiler, Leitung Ning Kam, Violine
Vier radikal exponierte Hörner, eine romantisch-dramatische Moll-Anlage und die rauschende Sturm und Drang-Geste: Mozarts «kleine» g-Moll-Sinfonie ist eine kompromisslose Experimentalsinfonie, in ihrer Schmerzlichkeit scheinbar unerhört für einen Siebzehnjährigen. Nicht zufällig musste diese Musik herhalten als Intro für den Film «Amadeus», dieses ungebremste Porträt eines genial Enthemmten. Igor Stravinsky machte nie einen Hehl daraus, dass ihm die grossen Violinkonzerte Brahmsscher und Beethovenscher Prägung gar nicht passten. Sein Violinkonzert ist die trotzige Weigerung, gängigen virtuosen Konzert-Konventionen zu entsprechen und erntete zu seiner Zeit Spott und Hohn: Es war ein unerhörtes «Nicht- Konzert», im jazzigen Neo-Barock angelegt als kühl-ironischer Tanz-Soundtrack für Georges Balanchines berühmtes Ballet Russe. Schostakowitschs 9. Sinfonie schliesslich, sollte 1945 eine Siegessinfonie werden. Doch war sie in ihrer klassischmozartischen Zurückhaltung und unheroisch-strengen Form eine unerhörte Provo kation des Regimes. Die offizielle Ächtung folgte auf dem Fusse und führte zu einer langen sinfonischen Pause in Schostakowitschs Schaffen.
WOLFGANG AMADÉ MOZART (1756–1791): Sinfonie Nr. 25 g-Moll, KV 183 (1773) IGOR STRAVINSKY (1882–1971): Concerto for Violin and Orchestra, D-Dur DMITRI SCHOSTAKOWITSCH (1906–1975): Sinfonie Nr. 9, Es-Dur, op. 70 (1945)
Die Geigerin Ning Kam gibt mit Strawinskys selten gespieltem Violinkonzert ihr exklusives Debut in Boswil. Die Menuhin-Schülerin und Queen ElisabethPreisträgerin hat ihren eigenen Stil geprägt, brillant, unmittelbar und kompromisslos. Sie ist Kammermusikerin, Orchester-Leaderin und musikalische Grenzgängerin zugleich und sorgt stilüberschreitend für Aufsehen. (Hugo Bollschweiler)
KONZERTDATEN SONNTAG, 9.8.2015 Boswil, Künstlerhaus Alte Kirche MITTWOCH, 12.8.2015 Luzern, Hotel Schweizerhof SAMSTAG, 15.8.2015 «Fliessende Grenzen, Kulturtage Laufenburg» SONNTAG, 16.8.2015 Aarau, Kultur- und Kongresszentrum Vorverkauf ab Ende Juni
IMPRESSUM
VORVERKAUF / INFORMATION
SPENDEN
Nr. 157, Juni bis August 2015 Redaktion : Bianca Theus Gestaltung : Heusser Communicates AG, Zürich Druck : Kasimir Meyer AG, Wohlen Auflage : 6300 Exemplare, erscheint 5 x jährlich Erscheinungsdatum des nächsten « Boswil aktuell «: Ende August 2015
Künstlerhaus Boswil, Flurstrasse 21, CH-5623 Boswil Telefon +41 ( 0 )56 666 12 85 Fax +41 ( 0 )56 666 30 32 office@kuenstlerhausboswil.ch www.kuenstlerhausboswil.ch www.kulturticket.ch
Das Künstlerhaus Boswil ist als gemeinnützige Institution anerkannt. Spenden können bei den Steuern in Abzug gebracht werden.
FÖRDERVEREIN Werden Sie Mitglied des Fördervereins des Künstlerhauses. Unterstützen Sie seine Projekte ideell und finanziell. Profitieren Sie von vergünstigten Konzerttickets. Werden Sie Teil des Orts der Musik.