kult.ch die besten blogs aus kult.ch zum stromlos lesen. januar 2012.
kult.ch (gegr. 1997) ist die erste gesellschafts-satirische blog-to-print-zeitung der schweiz: unzensurierte kommentare zum täglichen leben und dem, was sich in den medien so abspielt.
Laufen um zu saufen Donnerstag, 13. Oktober 2011, 13:29 Von Dr. Midi Gottet Zu Gast beim TV Oerlikon: Stellen sie sich vor, sie würden mit den folgenden Läufern ein Lauftraining bestreiten: Christian Kreienbühl (4-facher Vizeschweizermeister 5000m bis Marathon), Christian Matthys (Berglaufschweizermeister), Samuel Morf und Rubén Oliver (Langstreckenläufer), Rolf Brühwiler und Christoph Knörri (Ultralangstreckenläufer und Gigathleten, letzterer 9. am Gigathlon 2011 bei den Singels). Und stellen sie sich vor, sie würden als einzige Vorbereitung auf diesen Event gerade mal ganze zwei Donuts essen, sonst nichts. Stolz darauf sein ist anders aber so, liebe Leserschaft, wars nun mal. Offen gesagt, hatte ich auf dieses Lauftraining beim TV Oerlikon etwa soviel Lust wie eine Hecke Lust darauf hat mit einem Rasenmäher geschlossen Cha-ChaCha zu tanzen. Denn soviel war mir klar: Laufen mit diesen Leuten bedeutet Bewegung und Bewegung bedeutet Schmerz und Schmerz macht AUA - mit diesen Leuten, Mega-AUA. Nachdem mich der Lauftrainer Rubén Oliver seiner Truppe vorgestellt hatte, begaben wir uns auf eine 15-minütige Aufwärmrunde durchs Quartier. Wie ein rennender Stammtisch bewegten sich die rund 30 Läufer laut schwatzend durch die Gegend. Ruben gesellte sich zu mir und wir tratschten über den Laufsport und wie lange es wohl gehen würde, bis es mich hier „verbläst“. Das Marschtempo entsprach etwa einem Schlussspurt eines meiner seltenen halbstündigen Jogging-Trainings und somit viel zu hoch für mich. Rubén und ich befanden uns am Ende des Peletons, was
eine gewisse Sogwirkung auf mich hatte, denn es „verblies“ mich nicht, noch nicht. Bei unserer angeregten Unterhaltung verlor ich immer mehr Sprachanteil, da ich den Sauerstoff für wichtigere Dinge, wie Überleben und so, brauchte. Rubén indes, plauderte weiter als wäre nichts geschehen, was in seinem Fall wohl auch der Fall war. Unser Dialog verkam zu einem Monolog bei dem Ruben ins Schwärmen über die soziale Komponente des TV Oerlikon geriet und, dass die Läufer auch wenn sie verletzt seien ins Training kommen und, dass sie alle auch oft noch eins trinken gingen nach einem Wettkampf. Als ich das hörte, kam mir die perfekte Überschrift für diese Kolumne in den Sinn: „TV-Oerlikon: Laufen um zu saufen.“ Ruben tat das zynisch lächelnd als leichte Missinterpretation seiner Aussage ab. Tja, ich fands zu diesem Zeitpunkt superlustig und musste ganz fest über meine kreative Headline lachen. Kam ich etwa schon so früh in den Genuss eines Runners High? Wie auch immer, ich blieb am Feld dran und liess nicht abreissen. Wie Gladiatoren liefen wir zum Schluss des Einlaufens auf der 250-Meter Bahn im Schulhaus Liguster ein. Dort trainierten
Warum sind eigentlich so viele Leute so unglaublich doof? sterblichkeit um gerade mal 0,0000000216 Promille verringert hat. Da treten dir - als bekennendem Allesfresser - durchgeknallte Veganer seit Monaten ihre Bio-Kampfstiefel in die Magengrube, um währenddessen die 600 Tonnen FakeZucchetti made in Italia (für -.59 Lidl-Cent pro Kilo) vom Kleinhirn in den Mastdarm zu verdrängen.
Donnerstag, 22. Dezember 2011, 08:52 Von Dr. Reinhold Weber Im kommenden Semester nähern wir uns den Grundlagen der Psychopathologie. (Sie wollten ja schon immer etwas ganz anderes, sauglattes machen.) Da nageln dir die Leute haufenweise ermordete Hunde aus der Ukraine an deine fb-Spinnwand, um nach einigen Tagen kleinlaut zu erfahren, dass sie unter anderem von der grössten Boulevardzeitung Oesterreichs mit fünf Jahre alten Fotos aus China verarscht worden sind. Da klatschen dir die gleichen Leute (wahrscheinlich Jahrgang 1992) Videos mit Alzkommunist Ziegler an die Wand, der 50 Jahre lang während seiner Reisen den übelsten Diktatoren roten Schleim um den Bart geschmiert und dabei die Kinder-
Als gäbe es nichts Wichtigeres zu tun, beneiden und begeifern die deutschen Saubermänner und -dämlichen ihren zurzeit amtierenden Gröfaz Wulff, weil er offenbar einen besseren Freund hat als den, den sie nie hatten, nicht haben und nie haben werden. Da drückt samstags ein Hobby-Verhaltensforscher wie ich einer Occupy-Trillerpfeife einen Fünfziger in die Hand und sagt: „Du willst ja nur mein Geld, hier, kannst es haben“ und muss nach seinem Experiment in sein schwarzes Wachsheftli kritzeln: So schnell habe ich noch nie einen ins Sprüngli abdampfen sehen. Meine Damen und Herren. Wir werden uns diesem Phänomen in den nächsten Wochen weiter annähern wollen; sofern Sie bis dahin nicht vollends verblödet sind. Danke.
gerade die Junioren und sie bestaunten uns, die „Grossen“, ehrfürchtig als wären wir antike Museumstücke. Ich nahm natürlich auch eine Portion Ruhm entgegen. Die ahnungslosen Kids konnten ja nicht wissen, dass ich in Wirklichkeit kein Top-Läufer war sondern ihnen höchstens in der Disziplin „Jemanden unter den Tisch saufen“ die Stirn bieten könnte. Jetzt kamen wir zum eigentlichen Leckerbissen dieses Lauftrainings, dem Lauf-ABC. Seit ich hier war, tat ich nichts anderes, doch jetzt würde ich es endlich von Grund auf richtig lernen, das Laufen. Rubén stellte uns alle in einer Linie auf die Bahn. Bei jeder Übung, die er uns erst erklärte, legten wir etwa 60 Meter zurück und joggten dann entspannt wieder zurück zum Ausgangspunkt. Die Junioren durften auch mitmachen. Vom AbrollLaufen zum Fussballen-Laufen übers Skipping und Rückwärtslaufen bis hin zum Fusshebelauf absolvierte ich alle Aufgaben wie ein Musterschüler, doch dann stolperte ich über den Unterfersenlauf. Da sollte ich während dem Laufen die Ferse bis unters Gesäss raufziehen. „Das mache ich doch mit Links.“, dachte ich noch, doch genau dort lag der Hund begraben. Mit Rechts wars ein Kinder-
spiel, doch auf der linken Seite sträubte sich mein ganzer Körper gegen diese Bewegung und liess mich aussehen wie Pinocchio, der gerade von einem Schwarm Borkenkäfer angegriffen wird. Durch diesen unerwarteten motorischen Defekt kam ich auch nicht so schnell vorwärts wie die Anderen, welche nach getaner Übung über meine Impression als „Mr. Bean geht über glühend heisse Kohlen“ nicht schlecht staunten. Jetzt wurde auch dem letzten begeisterten Junior klar, dass ich NICHT zum Dream-Team gehörte. Spätestens beim „Storchengang statisch und dynamisch“ wähnte ich mich in einem fiesen Casting zur Aufnahme ins Ministry of Silly Walks von den Monty Python. Tja, die anderen konntens, ich nicht, soweit die trübe Bilanz. Mein Fazit lautet: Wer schnell rennen will, muss zuerst lernen lustig zu rennen. Beim anschliessenden Bahntraining über 6 mal 1000 Meter im HalbmarathonWettkampftempo entschied ich mich den ersten Kilometer mitzurennen. Die 4 mal 250 Meter würde ich ja wohl noch an der Meute dranbleiben können. Oder? Obwohl mir Rubén kurz vor dem Start noch zurief, ich solle nicht zu schnell starten, startete ich zu schnell und nach der ersten Runde verpuffte mein Ziel dranzubleiben und ich beschränkte mich darauf nicht überrundet zu werden, was mir auch gelang. Nach den längsten 4:15 Minuten in meinem Leben lief ich begleitet von einem Mitleids-Applaus ins Ziel und fühlte mich wie durch eine Hecke gezogen, die gerade mit einem Rasenmäher geschlossen Cha-Cha-Cha getanzt hatte. Danke Rubén, beim nächsten Mal gehen wir statt laufen einen saufen, dann sind wir, was den Kater betrifft, wieder quitt.
Von Freud und leid sein oder ... egal. Dienstag, 26. Juli 2011, 08:47 Von Dr. David Cappellini Neulich war ich im eindrücklichen Jerusalem. Dort gab es einen wunderschönen Markt und es duftete nach orientalischen Gewürzen und frischem, hausgemachten Humus in den engen Gassen. Man konnte sich dort auch rosarote T-Shirts kaufen, auf die das Gesicht Sigmunds gedruckt war. Darüber stand geschrieben: „Pink Freud“. Egal. Lustig. Jetzt bin ich wieder daheim und habe am Telefon grad über Fussball geredet. Aber wie sollte ich dem ausländischen Gast vor seinem Besuch denn erklären, was den FC Thun auszeichnen würde? Das war halt mal eine sympathische Mannschaft vom Lande, die in der Champions League viele Spiele gewonnen hat und danach in einen Sexskandal mit einem jungen Mädchen verwickelt war. Egal. Sagte ich ihm dann auch so am Telefon und merkte sogleich, wie falsch dieses Wort eigentlich gewesen war. Und nun sitze ich daheim am Computer und lese, dass dieser Oslo-Psychopath nur ein Ziel hatte. Nämlich Marketing und Promo für ein sehr krankes Buch von ihm. Über tausend Seiten lang. Ein Buch, in dem sehr gefährliche Dinge stehen. Er wollte mit dem Attentat hauptsächlich Werbung für dieses Werk machen, wollte die ganze Welt darauf aufmerk-
sam machen. Dies sagte er sogar so und richtete sich zuvor unter anderem auch extra Twitter ein. Nun bekommt er die Scheisswerbung, überall. Und wenn die Polizei erst 86 statt 68 Tote angibt, weiss auch mein Bürogspänli erst nicht, ob es dies eine unglaubliche Schlamperei oder vorallem gut, weil weniger Tote, finden soll. Und dann sagt das Bürogspänli noch: Krank war das sowieso. Wie viele Tote es gab, ist eigentlich egal.
kommentar eigentlich war die kultzeitung im letzten sommer nur als einmalige ausgabe geplant. die besten beiträge aus kult.ch auf zeitungspapier. blog-to-print. die verschmelzung des neusten und des ältesten mediums. ich fand das irgendwie noch witzig. und irgendwie war ich nicht der einzige. die ganze zeit so sätze wie: „aha, nur einmal“, oder „wieso nur einmal? wär doch noch geil, so öfters, oder?“. nichts „oder?“. nichts „wäre“. nur ja. drum kommt ab jetzt jeden monat eine kultzeitung raus. mit den besten blogs der vormonate. die kultzeitung ist drum nicht so aktuell wie andere zeitungen. macht nichts. hat ja auch keine news drin. dafür kommentare und kolumnen zu all den sachen, die so laufen. oder eben nicht laufen. die einem beschäftigen. oder am arsch vorbeigehen. und: wenn sie hier objektive berichterstattungen zu personen oder ereignissen suchen, dann fangen sie gar nicht erst zu lesen an. die gibt’s bei uns nämlich nicht. subjektivität ist die reinste form von wahrheit. wir sind subjekte, keine objekte, drum ist das, was wir schreiben auch subjektiv und nicht objektiv. wir können also gar nicht anders, tut uns leid. vielleicht werden sie mit dem einen oder anderen artikel einverstanden sein, vielleicht auch nicht, in beiden fällen gehen sie auf www.kult.ch, klicken dort auf der linken seite den entsprechenden autoren an (alle artikel) an, suchen sie den entsprechenden artikel und sagen sie ihm per kommentar ihre meinung. genau gleich können sie übrigens vorgehen, wenn sie lesen wollen, wie andere leser den entsprechenden artikel kommentiert haben. und wenn sie auch mal einen beitrag auf kult.ch veröffentlichen wollen, dann gehen sie auf www.kult. ch auf „gastblog“ und machen dort was rein. wenns was taugt, bring ichs hier. wenn nicht, nicht. so einfach kann das leben sein. herzlich, rainer kuhn
kultblogger
Dr. Rainer Kuhn
Dr. Midi Gottet
Dr. Alex Flach
Dr. Henrik Petro
Dr. Marianne Weissberg
Dr. David Cappellini
Dr. Reinhold Weber
Dr. Robin Rehmann
Und dann hat es das Bürogspänli wieder lustig.
Impressum Herausgeber: Rainer Kuhn Autoren: Marianne Weissberg, Midi Gottet, Alex Flach, David Cappellini, Reinhold Weber, Henrik Petro, Rainer Kuhn Gestaltung: Fredy Heritsch Kontakt: rainer.kuhn@kult.ch http://www.facebook.com/kult.ch kult.ch, kultradio.ch, kultmarke.ch sind unternehmungen der kult gmbh.
kult
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Januar 2012
Charlie, wo bist du?
Seite zwei
28 Songs later Mittwoch, 21. Dezember 2011, 11:30 Von Dr. Henrik Petro. Elf Dinge, die mir durch den Kopf gehen, wenn ich Lana Del Reys «Video Games», «Born To Die» oder einen anderen ihrer Tracks höre: 1. Bin ich jetzt tot und im Himmel? 2. Oder bin ich nach wie vor in der Hölle? 3. Wie bringt man eine solche Stimme in diesen Körper? 4. Ist dieser rasend schnell um sich greifen-
de Lana-Virus, dem jeder widerstandslos ausgesetzt zu sein scheint, schlussendlich gefährlich? 5. Ist sie gar ein Trojaner von Scientology, der sich hinterrücks in unseren Herzen einnistet? 6. Oder warum sonst habe ich dieses reflexartig auftretende Bedürfnis, ihr mein ganzes Vermögen zu überschreiben, nur um ihr einmal nah zu sein? 7. Habe ich wirklich je einmal gedacht,
Harfe sei ein Scheissinstrument? 8. Sind diese Lippen echt? 9. Haben die Jahre in der Schweiz vielleicht doch so etwas wie Menschlichkeit im neuen starken Mann Nordkoreas hinterlassen? 10. Besteht vielleicht sogar Hoffnung? 11. Oder wird sie sich von einem Baseballspieler schwängern lassen, mit dem Singen aufhören und uns elendiglich in der Hölle verrotten lassen?
Eine/n Ex, die/der gutes Zeugnis ablegt Dienstag, 20. Dezember 2011, 08:09 Von Dr. Marianne Weissberg Kürzlich war ich im Sihlcity und beschloss eine Flasche Charlie zu kaufen. Charlie ist ein Parfüm von Revlon, es gab es erst in blau, dann in rot und dann in weiss. In klein, mittel und ganz gross. Ich habe alle gehabt in allen Grössen, alle aufgesprüht, und jetzt wollte ich wieder mal Charlie haben. Man reist ja anhand Düften leichter in die Vergangenheit. Also ging ich zu dem Parfümshop im Parterre. Da davor ein Stand aufgebaut war mit ganz viel Parfüm, blieb ich stehen, genau vor einem Frollein mit unglaublichem Schneewittchenteint und Zähnen so schneeweiss wie unberührte Klaviertasten. Sie hielt Parfümstreifen in der Hand und sah mich an. Frollein, also ich sagte das nicht so, denn heute kann man das nicht so sagen, ich sagte also: Haben Sie auch Charlie? Das Frollein zeigte alle ihre perfekt gerichteten Zähne, ich vermute zwar, die sind ihr einfach so gewachsen und sind nicht gebleacht, etwas, was ich auch noch machen will, aber den Termin aus Schiss vor
den Schmerzen (es blitzt dann in Ihren Zähnen, so die Info der Zahnfee…!), mit einem Vorwand (Grippe) absagte. Was ich sagen will, vor so einem Parfüm-Frollein steht man dann da, also einfach mal da. Ergriffen von so viel Schönheit und Jugend. Sie sagte: Was ist Charlie? Ich sagte: WAS, Sie kennen Charlie nicht? Sie sagte: Ist mir nicht bekannt! (unter Präsentation aller weissen Klaviertasten) Ich sagte: Da (ich verkniff mir das Du) sind Sie aber wohl sehr jung? (Sie war wohl also so um die 12?), macht das mit den Parfümstreifen nur nebenbei, denke ich mal, studiert hauptsächlich Jus und Weltpolitik und wird wohl mal Präsidentin vom Mond. Ich sagte dann nichts mehr und dachte, Frau Weissberg, jetzt bist du definitiv alt, nicht nur haben die kein Charlie, nein die wissen nicht mal mehr, was Charlie ist, dieses Parfüm, an dem deine TeenagerLieben schnupperten, hinter dem Ohr, wo man Charlie korrekt auftrug. Aber ich gebe nicht auf, wo gibt es noch Charlie blau?
Mittwoch, 7. September 2011, 08:41 Von Dr. Henrik Petro. Wer morgens Radio Energy hört, kennt mit Sicherheit die Rubrik «Sommer sucht Sprosse». Hier wird für hübsche Singles ein entsprechendes Pendant gesucht. Die Singles werden vorgestellt, dazu gehört auch eine StandardFragen/Aussagen-Checkliste, wovon ein Punkt lautet: «Das sagt mein Ex über mich...» Aus der Werbung wissen wir, dass ein Testimonial immer gut bei den Endkunden ankommt (oder zumindest gut beim Auftraggeber und die Agentur immer dann diesen Joker ausspielen kann, wenn ihr wieder einmal gar nix einfällt), vor allem bei Waschmittel, Schlankheitspillen oder Geberit Aqua Clean Dusch-WC. Ein ähnliches Schangre (sprich: Genre) stellen die Bewertungsportale für Hotels und Restaurants dar. Nur leider gibt es kein Bewerbungsportal für Ex-Beziehungen. Da könnte man endlich die Welt vor der grössten Katastrophe seit dem zweiten Teil von Transformers warnen: «Sie lässt sich alles bezahlen!», «Mickrig ausgestattet!» oder «Notorischer Fremdgänger!» wären dann so typische Einträge, die viele vor Enttäuschungen und Zeitverschwendung schützen würden. Glücklicherweise wird auf Radio Energy nicht wirklich der oder die Ex um ein Quote gebeten, denn dann wäre es zwar echt spannend für die Zuhörer – und
no news are good news.
ber viel zu wichtig, und wie zur bestätigung ihrer eigenen wichtigkeit werden sie dann noch von anderen, die dasselbe machen und sich auch so wichtig finden, eingeladen, in talksendungen, hintergrundsendungen, sie sind dann experten auf irgendeinem gebiet, von dem sie genauso wenig verstehen wie alle anderen, aber das geschickter kaschieren, und drum als seriös gelten.
Donnerstag, 1. September 2011, 11:18 Von Dr. Rainer Kuhn es soll tatsächlich noch leute geben, die sich täglich abends um die gleiche zeit vor den fernseher setzen, sich die tagesschau anschauen, 10 vor 10, oder die tagesthemen, vielleicht auch eine andere sendung, die sogenannte „news“ verbreitet. diese menschen haben dann auch das gefühl, sie wären dann informiert, wenn sie sich das angeschaut haben, sie wüssten dann worum es geht in dieser welt, manchmal empören sie sich auch, z.b. bei der bp-öllkatastrophe im golf von mexiko, oder beim erdebeben in haiti, beim atomunglück in fukushima, bei all den sogenannten bürgerkriegen in afrika, denn sie sehen bilder und hören kommentare und gehen davon aus, dass diese etwas miteinander zu tun hätten, mehr noch, dass die bilder die beweise für die richtigkeit der kommentare sind, sie übernehmen das dann und bilden sich eine meinung, nicht ihre eigene, nein, die von ein paar wenigen leuten, welche diese news verbreiten, aber das können sie ja nicht wissen, und dann vergessen sie
es nach ein paar wochen wieder. vielleicht könnten sie es schon wissen, aber das wäre zu anstrengend, man müsste hinfliegen an all die orte des geschehens, oder andere quellen aufsuchen, sich daraufhin möglicherweise ein anderes bild machen als jenes, dass sie im fernsehen sehen, oder im radio hören, oder in der zeitung lesen, und dann hätten sie ein anderes bild als die meisten anderen leute hier, und das diskutieren am stammtisch würde dann doch recht mühsam werden. und dann gibt es leute, die diese news verbreiten, meist ungeprüft übernehmen, von all den reuters und ap’s, oftmals nicht mal gross umschreiben, nein, einfach raus, hauptsache zuerst, hauptsache gross, hauptsache laut. und die, denen am meisten leute zusehen, zuhören, zulesen, die brüsten sich dann damit, etwas wertvolles für die gesellschaft zu leisten, nämlich news zu verbreiten und damit die menschen zu informieren. was natürlich ein totaler blödsinn ist, aber das können sie ja nicht wissen, dafür finden sie sich sel-
und kaum einer kommt auf die idee, dass „news“ der junk-food der zwischenmenschlichen kommunikation ist, die bigmacs unter den medialen inhalten, sie verstopfen das hirn und machen es träge, der geist verfettet und der verstand verblödet. vom hörensagen lernt man lügen, auf die frage, woher man denn das alles so genau wisse, folgt die antwort „im fernsehen gesehen“, „im radio gehört“, „in der zeitung gelesen“ und je etablierter die station, der sender, der titel ist, desto selbstbewusster wird er als quelle angegeben, lächerlich der, der daran zweifelt, unwissend der, der nicht dasselbe gesehen, gehört, gelesen hat. wären news lebensmittel, sie würden kaum irgendwo zugelassen, zu gross ist die gesundheitsschädigende wirkung, emotionale abstumpfung und ignoranz sind nur zwei der schäden, die mittel- und langfristig unweigerlich auftreten. drum: sollten sie ein news-junkie sein, machen sie unweigerlich einen entzug. fangen sie heute noch damit an. ihre seele wird es ihnen mindestens so danken wie der körper eines crack-süchtigen, der davon losgekommen ist. aber das können sie ja nicht wissen. vielleicht aber doch.
ein Fukushima-GAU für die jeweiligen Singles. Wohl kaum eine/r wäre so noch vermittelbar. Statt dessen dürfen die Kandidaten selber Antwort geben und lügen natürlich wie gedruckt. Oder drücken sich vollkommen kryptisch aus. Dabei ist es ganz einfach, diese Codes zu verstehen. Sagt der Single nämlich «Ich bin s‘Bescht, wo ihm/ihre je passiert isch», so bedeutet dies: «Ich bin richtig versaut im Bett und mit mir kann man alles ausprobieren!» Es könnte aber auch heissen, dass der Ex Quasimodo war und allenfalls mit der Ausnahme von Schafen ihn für den Rest seines erbärmlichen Lebens kein weibliches Wesen mehr an seinen Honigtopf lassen wird. Für die Zuhörer heisst das im Zweifelsfall: Bewerben! Allerdings sollte man wissen, dass die Konkurrenz gross ist
und nur wer sich durch einen anständigen Charakter (etwa in Form eines Bentley GTC) auszeichnet, hat bei so einer Partie eine reelle Chance. Sagt der Single jedoch: «Das müend Ihr ihn/sie frögä», so bedeutet dies: «Ich bin sowas von selbstverliebt und egozentrisch, dass ich ihm/ihr gar nie richtig zugehört habe und darum auch gar nicht weiss, was er/sie über mich (oder über irgend ein beliebiges anderes Thema) sagen würde.» Empfehlung hier: Finger weg! Denn wer braucht schon einen Spiegel als Partner? Manchmal kann man sogar seinen Ex in eine richtig gute Position bringen, ohne dass ein einziges Wort dazu nötig wäre. Beispiel: die Dame auf dem Bild, die gerade Werbung für mich macht (zu erkennen an dem Funkeln in ihren Augen)...
Einen Stage-Dive in Hot-Pants...
Freitag, 5. August 2011, 15:19 Von Dr. Midi Gottet ...wenn sich unten eine hungrige Meute Männerhände aufs Extremgrapsching freut.
partylöwen der woche Dienstag, 29. November 2011, 13:25 Von Dr. Alex Flach. Rainer: „Schreib noch was dazu, Alex“.Alex: „Wozu?“ Rainer: „Na zu dem Bild halt“. Alex: „Zu DEM Bild?!“ Rainer: „Zu DEM Bild.“ Alex: „Was soll man denn DAZU bitteschön schreiben?!“ Rainer: „Was weiss ich... irgendwas mit Frisur, Bremsspur und rosa“. Alex: „Kann ich das nicht einfach so stehen lassen?“ Rainer: „Was?“ Alex: „Frisur, Bremsspur und rosa?“ Rainer: „Super Text. Siehst du? Geht doch“. Alex: „Danke“.
kult
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Januar 2012
Seite drei
he, gewissen, mach mal deinen job, verdammt.
Dienstag, 18. Oktober 2011, 07:56 Von Dr. Rainer Kuhn ich: 45 gewissen: ich: 45 sklaven arbeiten also für mich. gewissen: ich: bin also noch ziemlich mächtig, so 45 sklaven zu haben. gewissen: ich: wow. gewissen: ich: hm. also ich weiss nicht, irgendwie dürfte ich das ja nicht geil finden. oder? schon? nein, also... gewissen: ich: gewissen? gewissen: ich: gewissen?? gewissen: ich: sagt nichts gewissen: ähm.. was?
ich: was was? gewissen: worum gehts? ich: was worum gehts.. nichts mitbekommen eben? gewissen: ähm .. nein, tschuldigung, hab grad an was gedacht ich: du hast grad an was gedacht? gewissen: ja. aber das tut nichts zur sache jetzt.. worum gehts denn? ich: ich hab 45 sklaven. gewissen: du hast 45 sklaven ich: ja gewissen: aha. und wo hast du die 45 sklaven? ich: da, in meinem compi. gewissen: in deinem compi. ich: ja. da hat der christoph moser vom infosperber.ch eine website entdeckt, auf der man in 11 schritten erfahren kann, wieviel sklaven für einen arbeiten. je nach lebenstil, grösse der familie, autos, haus, freizeitbeschäftigungen, solches zeugs, und dann muss man das jeweils beantworten und dann weiterklicken und nachdem man das elf mal gemacht hat, zeigts an, wieviele sklaven für einen arbeiten. gewissen: aha. und jetzt? ich: jetzt hab ich 45 sklaven, gewissen: und?
Schliesslich dachte der gute Hans Himmelblau an vorher. Erst hatte er die Töpfe gehört, die auf dem Asphalt laut geklirrt hatten, weil der gewaltige Wind sie umgeblasen hatte. Er wusste noch, dass er dabei sogar für einen kurzen Moment schmunzeln musste, weil er sich vorgestellt hatte, dass sie, die Zerborstenen, der griesgrämigen Nachbarin gehören würden. Doch nun, so im Nachhinein, verspürte Hans Himmelblau aufgrund seines vorherigen Schmunzelns einen leichten Anflug von schlechtem Gewissen. Schliesslich hätte bei diesem Unwetter auch jemandem etwas zugestossen sein können, dermassen heftig sei dies gewesen. So dachte es sich der gute Hans Himmelblau weiter und nahm einen grossen Schluck frischer Milch. Allerdings – auch zu seiner eigenen Entschuldigung, so fand der gute Hans Himmelblau schliesslich - hatte er beim blossen Hören der klirrenden Töpfe auch noch
Liebes Facebook Samstag, 24. September 2011, 15:29 Von Hans-Jürgen Hilbig. ich hab drei Tassen Kaffee getrunken und habe in der Waschküche die Wäsche geholt, ich hab die einfach auf das Bett geworfen, das mach ich immer so, schlimm? Dann bin ich zum Briefkasten, aber es war noch zu früh, um sechs Uhr morgens schlafen selbst die schönsten Briefträgerinnen noch.
meldest, oder? gewissen: ich werd ja auch nicht jünger, ist doch jetzt egal, hab dir ja grad gesagt, dass das nicht cool ist, mit dem „sich geil fühlen, weil man 45 sklaven hat“. ich: ich musste dich erst rufen. gewissen: ja und jetzt? fick dich doch, jedes arsch auf dieser westlichen welt weiss doch, dass man es nicht geil finden darf, wenn man 45 sklaven hat. auch nicht, wenn man 1 sklaven hat. man hat keine sklaven mehr heutzutag, verstanden? das macht man nicht. fertig. schluss. noch was? ich: ja, klar hab ich noch was: mach das nächste mal besser deinen job von anfang an und nicht erst, wenn ich dich darauf hinweise, penner. gewissen: und ob ich das werde, wirst schon sehen. ich: gewissen: ich: gewissen: ich: 45 sklaven... gewissen: halt die fresse! www.slaveryfootprint.org www.infosperber.ch www.20min.ch/wissen/news/story/DerSklaven-Index-16679070
Zero points
Hans Himmelblau und die Scheibe Mittwoch, 13. Juli 2011, 14:48 Von Dr. David Cappellini. Unwetter des Lebens. Schrieb der gute Hans Himmelblau auf den kleinen, grau-weissen Zettel und legte diesen vor sich auf den Küchentisch. Dann schnitt er sich eine Scheibe Brot, bestrich diese mit Honig, füllte seine grosse, rote Tasse bis zum Rand - oder sogar ein wenig über den Rand hinaus - mit frischer Milch und setzte sich gemächlich auf den Hocker.
ich: und ich schäme mich gar nicht, im gegenteil, ich finds irgendwie noch geil. gewissen: spinnst du? ich: ich weiss, sowas sagt man nicht, man denkt es nicht mal, aber trotzdem, ich habs getan und mich nicht mal schlecht gefühlt, da dachte ich, ich frag mal an.. gewissen: du fragst mal an. ich: ja, aber du warst nicht da... gewissen: natürlich war ich da. ich: nein, warst du nicht, du hast ja an was anderes gedacht. gewissen: ich war trotzdem da, einfach grad ein bisschen abwesend. ich: eben gewissen: aber jetzt bin ich da und ich sage dir, das geht gar nicht. ich: doch nicht, also. gewissen: nein, sicher nicht, also ehrlich, du bist ja nicht mehr ganz dicht, ich mein, wenn ich dich schon bei solch eindeutigen und klaren fragen dauernd spüren lassen muss, dass es scheisse ist, dann gute nacht. ich: arsch, dafür bist du ja genau da. gewissen: was weisst du schon. ich: ach komm.. ich hab 45 sklaven bei so einem computergestützten frragebogen und ich finds sogar noch geil, da kann ich schon davon ausgehen, dass du dich
nicht ahnen können, was für ein Ausmass dieses Unwetter annehmen würde. Denn erst danach hatte der Lärm des heftigen Regens zugenommen, so dass er in all seine Zimmer, zu all seinen Fenstern gelaufen war, um jedes Einzelne von ihnen zu schliessen. Und erst kurz nach dem Schliessen des letzten Fensters war der Hagel gekommen. Beim Hagel hatte es sich um riesige Körner gehandelt, hart wie das Leben, so dachte es sich der gute Hans Himmelblau, und gross wie jene grossen Murmeln aus seiner Kindheit - gab es doch stets zwei Grössen von Murmeln, wobei die grossen Murmeln rarer und irgendwie auch unbeliebter waren als die normalgrossen Murmeln. Dann vermochte sich Hans Himmelblau auch noch daran zu erinnern, dass er während des Hagels für einen kurzen Moment gar ernsthaft Angst um seine Fenster, also um seine Scheiben gehabt hatte. Er war sich nicht sicher gewesen, ob diese den Körner, so gross wie jene grossen Murmeln aus seiner Kindheit, hatten standhalten können, derweil seine Hände gar ein wenig gezittert hatten, so laut und böse dieses Unwetter mit den Körner, die so hart wie das Leben, doch gewesen war. Hans Himmelblau biss herzhaft in sein Honigbrot. Dann fasste er sich an den Kopf. Und zerknüllte den Zettel.
Mittwoch, 3. August 2011, 17:16 Von Dr. Henrik Petro. Na prima! Als ob wir unsicheren Männer es nicht schon schwer genug hätten, uns mit unserer Intelligenz, unserem Witz und unserem Charme gegen all die Testosteron-Deppen durchzusetzen, die nicht lange fackeln, sondern angstfrei einfach voll aufs Ziel los marschieren und ihre abgelutschte Masche abwickeln, angeben, lügen, unterschlagen und damit - oh Wunder - auch gewinnen. Mit dem Effekt, dass wir dann ständig von unseren heimlich Angebeteten hören müssen, dass ihr künftig sämtliche MachoÄrsche gestohlen bleiben können, um sie dann zwei Wochen später wieder mit so einem Homo Erectus herumpoussieren
zu sehen und sie sagen hören, dass sie die Liebe ihres Lebens gefunden habe, jedenfalls so lange, bis wieder... und so weiter und so fort.. Wovon ich rede? Von dem Artikel in 20 Minuten, der uns nun auch noch die restlichen Chancen beim weiblichen Geschlecht zerschlagen hat. Jedenfalls bei jeder, die das gelesen und künftig ihre Finger von uns lassen wird: Unsichere Männer gehen eher fremd www.20min.ch/wissen/news/story/UnsichereMaenner-gehen-eher-fremd-14601174 Na toll. 20 Minuten, vielen Dank!
Elke, die Unsichtbare Freitag, 23. September 2011, 20:01 Von Hans-Jürgen Hilbig. (anfangen will ich, mit dem Auszug aus meinem geplanten Roman) Angefangen hatte alles Mitte Februar. Ich sah Sie durch die kleinen Gassen gehen, Sie sahen zum Mondlicht, aber Sie meinten es nicht so, Sie griffen nach einem Flachmann und hoben ihn in die Höhe. Danach warfen Sie ihn ins Gras. Ich hob ihn auf. Es war meine erstes Souvenir von Ihnen. Zuhause sah ich den Flachmann lange an. Ich berührte ihn mit meinen Lippen, führte meine Finger (jede Minute ein anderer) über die Öffnung. Natürlich war nichts mehr drin, keinen
Tropfen haben Sie sich entgehen lassen. Am nächsten Morgen stand ich wieder an derselben Stelle. Immer in der Nähe des Mondlichts. Wieder kamen Sie, aber diesmal kein Flachmann, an einer Flasche Bier saugten ihre Lippen. Das Mondlicht schimmerte in der Flasche, für Sekundenbruchteile konnte ich den Schaum sehen, der in Ihre Kehle floss, ach, wie wünschte ich mir Teil dieses Schaums zu sein, in Sie zu fließen muss die Einzige wirkliche Begegnung sein. Auch die Flasche warfen Sie ins Gras, immer ins Gras, damit sie eine Chance hatte nicht zu zerbrechen. Sie zerbrach nicht. Ich steckte sie hastig ein. Ganz aufgeregt
lief ich nach Hause, stellte die Flasche auf den Tisch. Das Mondlicht schien hinein, ich stellte mir ihren Atem darin vor, wie verrückt das war, sagen Sie doch selbst.
Leben
Freitag, 23. Dezember 2011, 11:50 Von Hans-Jürgen Hilbig stell dir vor du altes zersaustes wackelhuhn man wäre nicht geboren und lebe trotzdem was gäbe das für einen sinn man beginne ohne den beginn man gehe hinein und nicht hinaus man hieße jutta erwin oder klaus berta seiler oder ron man hätte töchter und einen sohn man wäre vater aber mutter keins oder mutter aber es fehle eins es fehle das geborenwerden ganz und gar man wäre da aber ohne geburtenjahrgangsjahr
Finde den Fehler Montag, 15. August 2011, 11:13 Von Dr. Midi Gottet. Wenn der Zahnarzt mal einen Ausrutscher hat, tuts weh und stört beim sprechen. Wenn der Plättlileger mal einen Ausrutscher hat, siehts scheisse aus unds stört beim Wasser lassen.
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Mario und das Facebook Mittwoch, 24. August 2011, 08:52 Von Dr. Henrik Petro. Mario ist neu auf Facebook. Er ist clever und findet schnell heraus, wie das hier läuft. Jedenfalls was die technische Seite betrifft. So ist es nur eine Frage der Zeit, bis er zum ersten Mal in die Falle tappt. Alles beginnt an einem Morgen mit einer eingegangenen Freundschaftsanfrage. Mario schaut sich das Bild der jungen Frau genau an, doch er kann sich nicht an sie erinnern. Dazu kommt noch, dass sie ein gutes Jahrzehnt jünger ist als er. Hatte sie ihn vielleicht angeschrieben, weil sie ihn sympathisch fand? Weil ihr sein Profilfoto gefiel? Mario wird nervös. Eine kleine persönliche Botschaft wie «Hey, wir kennen uns glaub‘s von Tschüge», wie er sie als anständig erzogener Mensch bei selber versandten Freundschaftsanfragen immer anfügt, hätte Klarheit gebracht. Doch die Anfrage kam nackt. Auch der Name sagt ihm nichts: Sibylle. Er erinnert sich, früher ein oder zwei Mädchen mit diesem Namen gekannt zu haben. Doch die mussten in seinem Alter sein. Vielleicht war dies nur eine Verwechslung? Sieben gemeinsame Freunde, das ist nicht viel, aber doch genug, um irgendeine Verbindung fest zustellen. Mario entdeckt, dass Sibylle ihre Fotos nicht geschützt hat. Es sind nicht viele Bilder, aber sie reichen, um ihn davon zu überzeugen, dass die junge Frau wirklich attraktiv ist. Sofort schiesst Adrenalin in Marios Blutbahn. Ihm wird heiss. Er könnte die Freundschaftsanfrage einfach annehmen. Aber das könnte sie als «zu wahllos» oder im Gegenteil als «gar nicht interessiert» deuten. Also schickt er ihr eine Nachricht: «Hallo, ich steh gerade auf der Leitung, woher kennen wir uns?» Mario wartet gespannt darauf, was sie ihm nun antworten würde. Er wartet den ganzen Tag. Auch den nächsten und den übernächsten. Doch es kommt keine Antwort. Mario weiss, dass sie seine Nachricht mit Bestimmtheit erhalten und gelesen hat. Und er weiss, dass er um seiner Selbstachtung willen diese Freundschaftsanfrage wegklicken müsste. Einfach nur, weil sie keinen Anstand bewiesen hat, eine kleine, einfache Frage zu beantworten – was sollte daran denn so schwer sein? Immerhin hatte SIE ja ihn angefragt. Doch Mario kann nicht. Zu gross ist die Skepsis, dass dies ein Missverständnis sein könnte und sie seine Nachricht schlicht nicht gesehen hat. Oder ihm sogar eine Antwort geschrieben hat, die aber aus irgendwelchen Gründen nicht in seinem Postfach eingetroffen ist. Solche Dinge
Jeremy ist zurück: Die Diagnose Mittwoch, 9. November 2011, 14:37 Von Esha Jeremy Ziegler Jeremy ist mit seiner Kolumne Kitchen with a kitten zurück. In seiner zweiten Staffel wird er uns gewohnt tiefe Einblicke gewähren. Er erzählt was ihn dazu bewegt weibliche Hormone einzunehmen und warum er dann aber schlussendlich doch keine „echte“ Transsexuelle sein wird. Dieses Psychologische Gutachten ist der Startschuss für Jeremy‘s neuen Lebensabschnitt. Ab morgen gibt es hier, die erste Folge „Jerry goes Tranny“ zu lesen.
nicht. Aber erzähl mir doch was von dir, was du so machst und so?» Und Vivien erzählt. Mario ist beeindruckt, denn der Kerl, der seiner Vorstellung nach hinter diesem Fake-Profil steckt, macht seine Sache richtig gut. Denn was Vivien erzählt, wirkt authentisch, stringent - und echt. Zum Beispiel schreibt sie, dass sie neu auf Facebook sei, nachdem sie sich lange dagegen gewehrt habe und zuerst lernen müsse, wie das alles hier funktioniere. «Darauf wette ich», murmelt Mario.
sollen ja vorkommen, wie SMS-Antworten, die den Empfänger nicht erreichen. Also schluckt er seinen Stolz hinunter und bestätigt die Freundschaft mit Sibylle. Vielleicht würde sich ja doch noch was ergeben… Natürlich ergibt sich nichts mehr. Er bleibt mit Sibylle befreundet, ohne diese Freundschaft irgendwie vertiefen zu können. Die Enttäuschung schlägt bald in Hoffnung um, denn Mario kommt zum Schluss: wenn eine ihm Unbekannte ihm einfach so eine Freundschaftsanfrage schicken kann, warum soll er das nicht selbst auch bei einer anderen unbekannten Schönheit tun? Er hat nämlich bereits jemanden im Auge: in letzter Zeit schlägt ihm Facebook nämlich mit «Personen, die du kennen könntest» immer wieder dieselbe hübsch anzusehende Nina vor. Und da er heute gerade besonders gut drauf ist, wagt er den Schritt und schickt ihr eine Freundschaftsanfrage. Um seine Chancen zu erhöhen, fügt er eine persönliche Nachricht hinzu: «Hallo, ich bin nicht sicher, aber ich glaube, wir könnten uns kennen. Immerhin haben wir über 20 gemeinsame Freunde! :-)» Ein bisschen gewagt ist es schon, aber wer nicht wagt… Während Mario nun auf eine bezugnehmende Antwort wartet, erhält er überraschend die Meldung, dass Nina seine Freundschaft angenommen hat. Er freut sich, aber auf eine persönliche Antwort wartet er weiterhin vergebens. Die folgenden 20 Minuten verbringt er auf ihrem Profil, um die paar wenigen, aber gelungenen Fotos zu betrachten, die Nina unter anderem im Bikini zeigen, ein Anblick,
der seinen Puls kurzfristig in die Höhe treibt. Wie auch bei Sibylle ist auf keinem der Bilder ein Mann zu sehen, was ihn Hoffnung schöpfen lässt, dass Nina Single ist. Mario schustert sich eine Erklärung zurecht: vielleicht hat sie gerade keine Zeit oder keine originelle Antwort parat. Mario will ihr eine weitere Chance geben und schreibt ihr mutig noch eine Nachricht: «Hey, vielen Dank, dass ich dein Freund sein darf. Vielleicht treffen wir uns zufällig ja auch mal in echt. Wo gehst du denn gerne so hin?» Als auch am dritten Tag danach sein Posteingang leer bleibt, gibt er es auf, auf eine Antwort zu hoffen. Frustriert trifft er sich am Abend mit seinem Freund Dani am Hechtplatz. «Ich weiss auch nicht, was ich falsch mache. Ich dachte immer, Frauen würden gerne kommunizieren. Aber ich scheine immer nur auf die Autistinnen zu treffen», beklagt sich Mario und erzählt, was passiert war. Dani fängt laut an zu lachen. «Frauen kommunizieren schon gerne», prustet er dann, als er sich etwas beruhigt hat. «Was meinst Du damit? Das verstehe ich nicht?» erwidert Mario. «Damit will ich sagen, dass da höchstwahrscheinlich Typen dahinter stecken.» «Was? Aber warum..?» «Schon mal was von einem Fake-Profil gehört? Die dienen nur dazu, Freunde zu sammeln, um diese dann später mit Spam vollzumüllen.» «Spam?» «Ja, Party-Einladungen. Ein Marketing-Tool.» «Aber… das ist fies!» empört sich Mario. Dani zuckt mit den Schultern und nimmt einen Schluck Bier. «Und wie erkenne ich sowas?» will Mario weiter wissen. «Kuck dir die Freundesliste an. Hat die Dame ausschliesslich DJs und Partyveranstalter
als Freunde, dann weisst du, was die Uhr geschlagen hat.» Eine halbe Stunde später sitzt Mario vor seinem Computer und prüft die Freundesliste von Nina. Tatsächlich: nur DJs und Partyveranstalter! Heisse und kalte Schauer wechseln sich in seinem Rücken ab. Dann öffnet er die Freundesliste von Sibylle. Auch da: auffallend viele DJs und Partyveranstalter. Mario fühlt sich, als hätte ihm jemand den Boden unter den Füssen weggezogen. Er fühlt sich verarscht und bloss gestellt. Er schämt sich in Grund und Boden, weniger, wegen seiner falschen Hoffnungen, sondern weil er so naiv gewesen war. Und so dumm. Das Leben geht natürlich weiter, auch für Mario. Er ist sich sicher, seine Lektion gelernt zu haben. Und als dann drei Monate später die Freundschaftsanfrage dieser unglaublich schönen Frau eingeht, hat er sich ziemlich gut unter Kontrolle und kann emotionale Distanz wahren. Denn nun ist die Zeit gekommen, es diesen Fakes heim zu zahlen und sich zu rächen. Natürlich akzeptiert er die Freundschaftsanfrage, wartet dann aber zwei Tage, bevor er folgende Nachricht schreibt: «Hallo Vivien, danke für die Anfrage, bin gerade im Schuss, da ich kurz vor der Eröffnung einer neuen Location stehe. Das wird der Hammer und das Zürcher Nachtleben revolutionieren, mehr Infos später… Ach ja, kennst Du Veranstalter oder DJs, die an Bookings interessiert sind?» Mario muss nicht lange warten, bis sein Gegenüber den Köder schluckt: «Du, ich kenn schon den einen oder anderen, dafür brauche ich mehr Informationen.» «Die kann ich dir nicht geben – noch
Nachdem er eine Woche lang täglich mit Vivien kommuniziert, sich ausgetauscht und dezent geflirtet hat, bereitet Mario den finalen Todesstoss vor. «Was hältst du davon, wenn wir uns persönlich treffen? Ich habe meine Vorbereitungen zum Club fertig und würde dir gerne alle Details erzählen. Du könntest dafür einige deiner DJ-Freunde fragen, ob sie interessiert seien?» «Gerne!» antwortet sie. Mario jubelt. Dann schreibt er: «Ich schlage vor, wir treffen uns auf dem Uetliberg in zwei Stunden?» «Supi! Freue mich!» schreibt sie resp. der Kerl hinter Viviens Profil. Marios Strategie ist aufgegangen. Und hat ihm bewiesen: auch ein DJ oder Veranstalter lässt die Hosen runter und blamiert sich, wenn die Gier ihm den Verstand raubt. Mario schlürft genüsslich an seinem Bier. Dani schüttelt ungläubig den Kopf: «Du Teufelskerl, wer hätte das gedacht! Und der Typ ist jetzt auf dem Uetliberg und sucht dich?» Mario nickt. «Ich bin mir sicher, er hätte mir irgend eine Ausrede aufgetischt so à la Vivien konnte kurzfristig nicht kommen, da du ihr aber viel bedeutest, hat sie mich geschickt. Aber wenn du schon mal hier bist, erzähl mir doch mal von deinem Club!» Mario lacht böse, bis er Danis nachdenklichen Blick bemerkt. «Was ist los?» «Ach, ich bin nur ein wenig überrascht, weil Fake-Profile nie kommunizieren.» «Wie meinst du das?» «Nun, wenn ich als Veranstalter oder DJ von solch einem Projekt erfahren hätte, hätte ich mich irgendwann direkt an dich gewandt.» «Was willst du damit sagen?» «Was wäre, nur mal angenommen, wenn es sich ausgerechnet bei dieser Vivien nicht um ein Fake-Profil handelt?» «Du meinst, vielleicht wartet tatsächlich dort oben meine Traumfrau auf mich, die mich auch noch gut findet und sich mit mir treffen wollte, obwohl ich nur über eine doofe Cluberöffnung reden wollte - und ich Idiot habe sie absichtlich ins Leere laufen lassen?» Beide blicken langsam zum Uetliberg hoch, der von allem unberührt stoisch vor sich hinblinkt, auch dann noch, als Mario Stunden später sturzbetrunken vor die Füsse des Taxifahrers kotzt, der ihn eigentlich nach Hause fahren sollte.
kult.ch sucht chef/in, der/die keine ahnung hat. Donnerstag, 21. Juli 2011, 12:09 Von Dr. Reinhold Weber. Laut Tages-Anzeiger hat Zürich Tourismus eine Chefin, die keine Ahnung vom Tourismus hat. Sie kommt von Feldschlösschen, wo sie, der Schluss liegt nahe, keine Ahnung von Getränken hatte. Als Tourismus-Chef von Zürich Branchenkenntnisse zu haben sei nicht zwingend. Sagt der Zürich-Tourismus-Präsident Elmar Ledergerber. Beim Marketingchef hingegen seien solche Kenntnisse Pflicht: „Beim Marketingchef wollen wir jemanden aus der Branche haben.“ Dieser Marketingchef ist seit Juli eine Chefin und kommt aus einer Zürcher Werbeagentur. Und die einzige Mitarbeiterin, die Chinesisch spricht, bearbeitet nicht den Markt China, sondern den Markt Schweiz. Logo. Und soeben erfahren wir: Die Redaktion der „Weltwoche“ sucht per Stelleninserat „ein/eine „Volkswirtschafter/-in“ für die
Wir suchen deshalb dringend eine(n) neue(n) Chef(in). Anforderung: HSG oder ähnliches Studium. Fundierte Kenntnisse darin, PowerPoint-Präsentationen erstellen und Seminare organisieren zu lassen. Freude am Umgang mit den Personalakten. Nicht zwingend: Neugier, eine gewisse Kommunikationsgabe, Deutschkenntnisse, Schreibgewandheit und andere Nebensächlichkeiten.
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partylöwen der woche
Montag, 14. November 2011, 10:08 Von Dr. Alex Flach. „Hey Mann... hast du die Alte gesehen?! So, sage ich dir! SO!“ Vielleicht sagt er auch gar nichts, der Herr im Vordergrund. Vielleicht ist das auch einfach nur stummes Entsetzen in seinem Gesicht. Oder aber er tanzt einfach nur und hat Spass. Diese Mimik könnte alle sein. Auch Mimikri. Mit dem Herrn oder der Dame hinter der Kamera. Nun doch noch zur Dame im Hintergrund: Finden Sie das nicht auch sehr,
sehr beschämend, lieber Kultist? Finden Sie das nicht ebenfalls widerlich, abstossend, unappetitlich und ekelerregend? Einfach nur geht gar nicht und aber sowas von nicht? Na also. Dieser Meinung sind wir auch: Wenn man schon weisses Zeug anzieht um auf eine Party zu gehen, sollte man immer ein zweites Shirt dabei haben, falls man sich mal vollsaut. Mit RedBull, Vodka oder beidem. Wie sieht denn das aus, bitteschön! Ansonsten finden wir die Dame sehr sympathisch. Etwas robust, aber sehr sympathisch.
Jerry goes Tranny Donnerstag, 10. November 2011, 16:50 Von Esha Jeremy Ziegler Es ist nicht leicht eine Transe zu werden, jede erzählt mir einen anderen Mist. Mein Arzt will sowieso nicht, dass ich Hormone nehme. Dann schrumpft nämlich mein Penis, die Hoden werden kleiner und die Lust auf Sex geht völlig flöten. Das Östrogen unterdrückt mein hauseigenes Sexualhormon und dieses ist bei JEDEM für so vieles zuständig. Nicht nur half es der süssen „Condomeria“ durch die Wirtschaftskrise, sondern ist auch eine Art „Triebwerk“ für jedes künstlerische Wesen, dem wir hin und wieder begegnen. Menschen, die sich gerne stylen, tätowieren, musizieren, inszenieren, Partys schmeissen und die Welt mit Farbe überziehen, besitzen viele dieser wertvollen Sexualhormone, alle anderen wissen dafür genau, wann die Mayonnaise abläuft. Trotz möglicher Kreativitätseinbusse, ist mir NUN erlaubt zu wählen, ich lebe im Paradies, ein androgyner Mensch kann einfach alles sein. Und Gott weiss, ich war schon vieles, ein halbes Mädchen, ein komischer Junge, mal etwas bi, dann schwul, adoptiert, Mister Gay Finalist, Kolumnist, ein Stricher, eine Schlampe, ein Mann und jetzt eine Transe. In meinem Leben kann ich jederzeit wählen, was ich sein möchte, und allem folgt stets ein herrliches Ergebnis. Oh man, wie unglaublich toll ist das eigentlich.
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Ein «de» im Namen für eine steile Karriere in einem Verlagshaus Mittwoch, 17. August 2011, 16:03 Von Dr. Henrik Petro. Ja, ich gebs ehrlich zu: ich bin neidisch auf die Hochwohlgeborenen, die einen Adelszipfel im Namen tragen. Denn nicht nur ein Doktortitel kann die Karriere beflügeln, sondern auch eine adlige Herkunft. Als Beweis führe ich die Häufung von Von-und-Zus in bedeutenden Positionen des Verlagswesens auf, vorwiegend bei Zeitungsverlagen. Natürlich ausgerechnet in solchen, deren publizistische Ausrichtung sich dem Liberalismus oder – noch zynischer – dem sozialen Gedankengut nahe fühlt.
Daraus ergibt sich der Anspruch dieser Schicht, ihre (von ihnen ökonomisch abhängigen) Nachbarn auch militärisch und politisch zu dominieren. Sehr sozial, in der Tat. Und widersprüchlich, wie etwa ein Kibbuz mit CEO.
Zynisch, weil der Adel sich in der Regel zunächst durch einen höheren Einfluss auf das öffentliche Geschehen und durch ein höheres wirtschaftliches Potential von der gesellschaftlichen Umgebung abhebt.
Ach so ist das, also sind die Titelträger sogar noch frecher, als allgemein angenommen: Sie können die Schuld gar nicht dem «Erbe» geben, denn sie müssen den Titel ja SELBER führen?!
Was ist das jetzt also? Eitelkeit? Selbstverliebtheit? Grössenwahn? Oder nur eine traurige Kompensation?
Aber halt: Rechtlich oder gesellschaftlich haben Adel und Patriziat in der egalitären Schweiz keine Bedeutung mehr. Die Führung der Prädikate und Titel ist ganz dem persönlichen Ermessen überlassen, jedoch können diese Titel nicht in amtliche Schriften eingetragen werden. Wenigstens sind sich die (vornehmlich) Herren uneinig, ob das «de» gross oder klein zu schreiben ist. Was genau genommen nur bedeutet: who cares? de.wikipedia.org/wiki/Adel#Allgemein
Hallöchen Popöchen Freitag, 26. August 2011, 14:04 Von Dr. Midi Gottet. Agentur: Hey Schönchen, wir haben eine gute und eine schlechte Nachricht für dich. Welche zuerst? Model: Die Gute. Agentur: Okay. Die Turnschuh-Kampagne geht mit DIR an den Start. Model: Eh Mann, is ja voll aufgeiliert die Sache! Echt jetzt? Agentur: Haha, ja echt jetzt. Die haben sich voll für dich entschieden. Model: Vedammte Scheisse, geil Alter. Ich dreh durch. Muss gleich meine Mutti anrufen. Agentur: Äh, es gibt da einen kleinen Haken. Model: Haken? Wie meinst du Haken? Agentur: Auf dem Bild wird man deinen Arsch sehen. Model: Wieso das denn? Ist doch eine Turnschuhwerbung. Agentur: Ja schon, aber das Bild soll zeigen, dass man einen geilen Arsch kriegt, auch wenn man diesen Turnschuh nur gerade mal ein paar Sekunden an den Füssen hat. Model: Aber ist ja nicht so, dass mein Arsch voll in der Linse hängt, oder? Agentur: Leider
doch Schönchen. Wenn bei diesem Bild etwas prominent ins Auge sticht, dann ist es deine Kiste. Du bist aber nicht nackt drauf sondern trägst diese hoch ausgeschnittenen Hot-Pants, wo man halt alles sieht. Model: Also bin ich praktisch nackt und schiebe meinen Hintern in Gang-bangiger Erwartung in die Kamera? Agentur: Bingo.Model: Verdammte Kacke aber auch. Agentur: Schönchen, dafür streichst du aber eine Monstergage ein. Model: Tatsächlich? Scheisse. Wird man mich erkennen auf dem Bild? Agentur: Deine Fresse ist drin. Erkennbar ist nur der Vorname. Du schaust sogar mit dem Fuck-me-now-and-believe-me-later-Blick in die Kamera. Model: Verfickte Scheisse, ich tu‘s. Ich brauche das Geld. Meine Mutter liegt im Krankenhaus und die Kasse zahlt nicht. Agentur: Äh ja. Nun äh, die schlechte Nachricht. Sitzt du Schönchen? Model: Meine Fresse. Was ist passiert. Himmel ja, ich sitze. Agentur: Deine Mutter ist heute
gestorben. Model: Echt jetzt? Agentur: Echt. Das Krankenhaus hat soeben angerufen. Mausetot die Alte. Modle: Au Fucke, Doppel-Jackpot...! Wo muss ich unterschreiben?
Stadtrat Daniel Leupi ist nicht mehr Linksträger, er trägt ihn jetzt mehr eingemittet Dienstag, 13. September 2011, 14:04 Von Dr. Reinhold Weber. Meine Schublade mit der Beschriftung „Sprachmüll“ hat Zuwachs bekommen. Sie befindet sich ganz unten und enthält Worte wie „Emotion“, „sensibilisieren“, „Studierende“ oder „beinhalten“. Daniel Leupi, Zürcher Stadtrat und Mitinhaber des „Velobüro Olten“, hat nach den jüngsten Partykrawallen am Bellevue eine neue Bezeichnung dafür gefunden, das Problem zu lösen, indem „wir uns auch mit der Party-Problematik beschäftigen und Antworten darauf finden müssen, wie wir diesen Teil ins Stadtleben einmitten sollen“. (Tages-Anzeiger, 13.9.) EINMITTEN - ich liebe diese Wortschöpfung. Man kann damit sprachlich sehr vieles einmitten, was bisher unkonkret und schwammig
Frau Dr. Weissberg hat auf kult.ch schon wieder über die Stränge geschlagen, sie sollte sich mehr einmitten. Ich bin nicht mehr Linksträger, ich trage ihn ein bisschen mehr eingemittet. Der FCZ hat die Säcke im Thuner Goal aber wieder super eingemittet. So, jetzt gehe ich auf den Hechtplatz, um ein paar Bierchen einzumitten. Einmitten kommt im (online-) Duden zwar nicht vor, aber in der Schule damals kam beim Einmitten immer gähend Langweiliges heraus: Willst du dieses Bärli da auf der Zeichnung nicht ein bisschen mehr einmitten? war. Der Bengel kam schon wieder zwei Stunden zu spät nach Hause, jetzt gibt‘s aber eine Einmittung.
Nö, will ich nicht! Und hopphopp, ab in die Schublade.
Frisch gebonert und feucht aufgenommen: Die topaktuelle Top5 der Space-Aliens, die aussehen wie Genitalien
Dienstag, 30. August 2011, 12:23 | Von Dr. Midi Gottet. Wer weiss, vielleicht ist die Milchstrasse ja nur ein praller, gigantischer Samenstrang, der bei jedem NASA-Einsatz zu platzen droht um danach die notwendige, intergalaktische Befruchtung vorzunehmen.
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piero esteriore
Mittwoch, 12. Oktober 2011, 17:26 Von Dr. Rainer Kuhn. mag sein, dass er ein arschloch ist. so kommts jedenfalls rüber. mag sein, dass er ein ego-problem hatte, nur weil er ein paarmal im fernsehen war, in einer castingshow, wo nachbarskinder für einen augenblick das gefühl haben, sie seien gross, schön und berühmt, dass sie es alles nicht sein würden, konnten sie nicht wissen, damals, denn es war noch ganz am anfang mit diesen shows. mag sein, dass er einen filmriss hatte, als er mit einem mercedes an der doufurstrasse ins ringier-pressehaus reingefahren ist, weil ihm ein paar formulierungen eines dortigen journalisten nicht gefallen haben. mag aber auch sein, dass die meisten, die sich damals lauthals darüber aufgeregt hatten, diese aktion insgeheim irgendwie noch cool fand. und es mag sein, dass der piero jeden abend all die fettnäpfchen notiert, in die er am nächsten tag treten könnte, und es dann zielsicher auch macht. nicht, weil er umsverrecken provozieren möchte, nein, einfach weil ers nicht besser weiss.
trotzdem. es gibt wahrscheinlich nichts einfacheres auf dieser welt, als piero zu bashen (mal abgesehen davon, gunvor zu bashen). aber als ich am letzten samstag sah, dass der piero in deutschland wieder in einer casting-show auf der bühne stand, dachte ich: gopf, man kann ja vieles sagen über diesen unsympathischen lackaffen, aber mindestens hat er ausdauer. er versuchts nochmals. und nochmals. und nochmals. und im gegensatz zu menderes (oder so), kann er wenigstens singen. und er steht wieder auf. und versuchts weiter. hartnäckig. unbeirrbar. mag sein, dass es leute gibt, die genau das für einen fehler halten. ich aber finde: nur schon deshalb gehört ihm mein respekt. und ich sitze da und drück ihm die daumen, dass es ihm irgendwann endlich gelingen möge, das mit dem star werden und so. und dass er dann dasteht als beispiel von einem, der einfach nicht aufgehört hatte, daran zu glauben, bis ers wurde. und dann wünsche ich ihm noch, dass er dannzumal vielleicht auch aufhört, ein arschloch zu sein, aber vielleicht kommts ja dann automatisch auch anders rüber. www.pieroesteriore.com/index.php bild: www.rtl.de/cms/sendungen/das-supertalent/die-shows/das-supertalent-2011-pieroesteriore-ich-hatte-die-lebensfreude-verloren1ac8f-6f83-23-888575.html
Der Schwangere-Enten-Club! Freitag, 19. August 2011, 14:14 Von Dr. Marianne Weissberg. Was war eigentlich los im März? Da wurde ja offensichtlich wie wild gevögelt und Kinder gezeugt. Wo ich hinkomme: Schwangere Enten! Gestern fuhr ich von der Züri-Binz Richtung Bellevue, schon in der Enge kam mir die sechste schwangere Ente, diesmal auf dem Velo entgegen. Todesmutig, ich persönlich hätte da Stützrädli montiert, um mit so einer prall gefüllten Tonne nicht vorneüberzukippen und womöglich wie eine vollreife Tomate aufzuplatzen. Das erste Mal fiel mir die SchwangereEnten-Epidemie im Fernseh auf. Da moderierte eine Dickbäuchige im extraengen Hauchdünnschlütli, welcher der Nabel so weit wie ein Liftknopf vorstand, dass ich wie hypnotisiert darauf blicken musste. Irgendwie fand ich das seltsam, ich meine, wenn die im Fernseh Aliens-Filme zeigen, ist das ja Fiktion, aber so vis-a-vis ansehen zu müssen, wie im geschwollenen Bauch der Moderatorin etwas daherwächst, ist eine andere Geschichte. Gibt’s eigentlich keine dezente Umstandsmode mehr? Nein, denn das Projekt Kind ist ja heutzutage ein Prestigearbeitsobjekt, das man vorzeigen will. Es hat ja schon in der Fabrikation viel gekostet, und wer einen Porsche in der Garage hat, versteckt den ja auch nicht gerne. Trotzdem, was war im
Interview mit Jeremy Ziegler Die am Uni Spital verstehen ganz und gar nicht, dass ich mich auch weiterhin befriedigen möchte, mein Hausarzt schon. Ich hatte schon immer eine sehr erfüllte Sexualität, bin von Natur aus feminin und möchte einfach nicht riskieren, dass da was kaputt geht. Mit einer Bartepilation, Brust-Op und evtl. Nasenkorrektur erreiche ich viel mehr, als manche Transsexuelle nach 8 Jahren Hormontherapie. Und eben, ich kenne Transsexuelle, die hatten 10 Jahre lang keinen Orgasmus mehr. Da könnte ich mir gleich die Kugel geben. Was sagen deine Freunde dazu? Das ist gar kein Thema, gar keine Diskussion. Ich habe coole Freunde, die sind noch verrückter als ich. Wir haben aus meiner ersten Östrogen-Einnahme gleich eine „Hormonparty“ gemacht. Mittwoch, 16. November 2011, 14:35 Von Esha Jeremy Ziegler. Wie sieht nun dein Plan aus? Ich nehme die kleinste Dosis an Östrogen zu mir, ohne Testosteronblocker, also nur reine, weibliche Hormone und höchstens für ein Jahr. Muss man diese Hormone nicht ein Leben lang nehmen? Ja, sollte man. Aber ich möchte sie schnellstmöglich wieder absetzen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Hormonzufuhr auf Dauer gesund für meinen Körper ist. Ich brauche einen kleinen Brustansatz und mache die restliche „Verweiblichung“ operativ. Das Ergebnis wird so auch gut werden und dadurch
kann ich mir meine Sexualität bewahren. Wie meinst Du das? Die meisten Transsexuellen spüren nach einer Hormontherapie praktisch gar nichts mehr zwischen den Beinen. Das soll ja auch so sein, der Penis wird auf die Operation vorbereitet. Ich möchte das nicht, und ich hasse meinen Penis auch nicht. Das ist sehr speziell für eine Transsexuelle. Ich möchte meinen Penis nicht loswerden und schon gar nicht auf meinen Orgasmus verzichten. Im Grunde bin ich dann, wenn ich mit den Hormonen aufhöre, gar keine „echte“ Transsexuelle. Halt ein femininer Mann mit Brüsten oder eine junge Frau mit Penis, das kann sich dann jeder aussuchen. Was sagen deine Ärzte dazu?
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Welche OPs hast du geplant? Ich habe riesen Schiss vor Schönheitsoperationen und jetzt bereits Bauchweh beim Gedanken daran. Die Nase muss kleiner und „weiblicher“ werden und die Brüste lasse ich mir richten. Das muss genügen. Irgendwann zupfe ich mir dann die Augenbrauen und schminke mich ordentlich. Aber dafür muss der Bartschatten verschwinden, das dauert ewig. Ich könnte mir mit Silikon noch den Arsch aufspritzen oder meinen Kehlkopf wegschaben lassen, aber wozu auch? Ich möchte keine „Frau“ sein, sondern eine „Transe“ oder halt einfach MICH, eine etwas ausgeprägtere Form von mir, mit viel Busen, haha. www.facebook.com/kreutz.esha
März los? Genau Fukushima, der Atomterror muss vermehrungsfördernd gewesen sein, vielleicht zogen sich die Leute das Kopfkissen über den Kopf und mechten unter der Decke herum. Und aus Angst, draussen verstrahlt zu werden, posteten sie keine Pariser oder dachten: die Yuppis von nebenan machen auch eins, also los. Letzteres der häufigste Grund, sich auch zu vermehren. Schwangerwerdenwollen ist also die neue, hochansteckende LuxusKrankheit. Ich persönlich hätte ja gesagt: Kinder, es reicht, in so eine Welt muss man ja nicht noch Babys setzen und diese der vergifteten Umfeld und schlimmer, den eigenen Neurosen aussetzen. Ich kenne hier Kleinkinder, die müssen eislaufen, Trompete spielen, gehen in Talentschmiedechindsgis und dürfen nicht einmal ein gemütlich stinkiges Meersäuli mehr haben, weil das edukativ nichts bringt für die Kinderkarriere und die Wohnung versaut. Die tun mir
echt leid. Sie dürfen dann bei mir mit der haarenden Haushündin spielen und quengeln, wenn sie wieder ins totgeschteilte Penthaus heimmüssen. Also, wer jetzt noch keinen Babybauch in Planung hat, soll sich das nochmals überlegen, aus Rücksicht auf das arme Würmlein, das man zwecks Unterhaltung mindestens zwanzig Jahre maltraitieren will, aber auch aus Rücksicht auf mich, die genug hat von den Schwangere-EntenSchwärmen. Comic: www.toonsup.com
uiii, condoleezza rice war gaddafis wichsvorlage! erledigt, der mann, nicht einfach nur tot, nein, erledigt. und jetzt auch noch gaddafi: da „wurde in seinem palast fotoalben mit bildern von frau rice gefunden“, und liebesgefasel, der böseböse mann aus afrika hat sich in seiner fantasie an die aussenchefin der usa rangemacht, ein statsstreich unter der gürtellinie, ganz übel, wozu brauchte er all die bilder von condi? hm? zum kuscheln? anschmachten? nein, mit grösster wahrscheinlichkeit wollte er sie ficken, wurde aufdringlich, drum war er nicht mehr tragbar. also weg die sau. Freitag, 26. August 2011, 10:27 Von Dr. Rainer Kuhn. jetzt haben die natostaaten propagandatechnisch die moralische atombombe gezündet. die wochenlangen bombardements mit zahllosen zivilen opfer, die spezialeinheiten im land, die waffenlieferung und „schulung“ der rebellen (wobei anzumerken ist, dass der unterschied zwischen „rebellen“ und „terroristen“ einzig und alleine im auge der usa liegt), all das ist wirkungsloser pippifatz, wenn es darum geht, auch den letzten amerikanischen farmer von der richtigkeit eines militärischen einsatzes in libyen zu gewinnen. drum muss was mit sex her, denn beim sex verstehen die amis offiziell keinen spass. so „wurde im haus von bin laden pornovideos gefunden“, was mindestens so verwerflich ist, wie das sprengen von türmen. „seht her, bin laden ist nicht nur ein terrorist, er ist auch noch ein sauhund!“ päng. definitiv
nun sollte man nicht alles glauben, was so geschrieben steht, ein bisschen nachdenken erst, dann merkt man, welche meldungen stimmen und welche nicht, diese stimmt mit sicherheit nicht, denn als mann wissen sie: wenn sie aus einem bombariertem haus nur drei dinge mitnehmen könnten, ihre liebslingswichsvorlage wäre eines davon. sei es, weil sie darauf nicht verzichten können, sei es, weil es ihnen sowas von peinlich wäre, wenn sie jemand finden würde. im fall von gaddadfi/rice trifft wahrscheinlich beides zu. also: gefakte depesche. nicht überlegen hätte man müssen, wenn ein fotoalbum mit bildern von angela merkel „gefunden“ worden wäre. aber so clever sind die nachrichtensoldaten der nato dann halt schon noch. www.blick.ch/news/ausland/rebellen-umzingeln-gaddafi-palast-179638
Fast in einer Schublade von Daniel Düsentrieb verstaubt: Die einzigartige Top5 der sinnvollen Erfindungen, die aber irgendwie nie patentiert wurden. Teil 1
Donnerstag, 8. September 2011, 16:07 Von Dr. Midi Gottet. Ein altes Sprichwort heisst: Man braucht es nie bis man es braucht
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Du weisst, dass trotz vehementer Gegenwehr das Alter auch vor Dir nicht Halt gemacht hat, wenn…
Dienstag, 30. August 2011, 10:04 Von Dr. Henrik Petro... Du die Bild.de-Berichte über „Die Alm“ nicht anklickst, weil sie dich auch nicht interessieren. ...Du noch am Dienstag in den Brüchen bist wie früher nach einem Sensor-OxaGrodonia-Marathon - dieses Wochenende aber nur aus Fernsehen, Schlafen und einem Spaziergang im Wald bestand ...Du inzwischen mehr Zeit mit arte verbringst als mit deiner bevorzugten Internet-Sex-Seite. ...Du Google+ langweilig findest. Oder einfach nichts verstehst. ...Du im Ausgang selbst jene noch verblie-
benen bekannten Gesichter grüsst, die Du früher auf den Tod nicht ausstehen konntest (obwohl Du weisst, dass es umgekehrt genauso war). ...Du im Facebook ein Bild eines älteren Herrn vor seinen Fünfzigern siehst und als Du drauf klickst, ihn als den DJ wiedererkennst, zu dessen Sets Du an den Mega-Raves verstrichen in der Ecke gezittert hast. ...Du überhaupt Bilder von gefühlt viel älteren Menschen siehst und total erschrickst, weil sie laut Bildlegende gleich alt oder jünger als Du sein sollen. ...Du beim Verlassen der Botox-Klinik nach einem Zwei-Stunden-Treatment von der Empfangsdame ein Formular für die Aufnahme von Neueintritten in die Hand gedrückt bekommst. ...Silber, Anthrazit oder Schwarz die einzigen drei in Frage kommenden Farboptionen für dein neues Auto sind. ...Du im hippen Kleiderladen von Dir aus die Bedienung siezt, um dich abzugrenzen. ...Du dir endlich deinen lang gehegten
Das hätte mir jetzt auch passieren können, denn nach Tagen der absoluten Reglosigkeit geriet Veronika beim Anblick von Frau Weissberg mitsamt Vorhang - das alles ziemlich hoch und wohl weniger als drei Zentimeter von Spinne mitsamt Wohnfaden entfernt herumschwankend – ssupp in Bewegung. Oder wohl eher Panik, Vero-
Mittwoch, 14. September 2011, 13:52 Von Dr. Midi Gottet Die Frau scheint gut bestückt
...Dir bei diesem Link einer abgeht: www. pica-pic.com/# ...auf Facebook nur noch Doris Fiala deine Freundin werden will. Und auch bei ihr musst Du den ersten Schritt machen.
Sonntag, 25. September 2011, 12:58 Von Hans-Jürgen Hilbig. ich bin heute aus einem schweren Traum erwacht, ich hatte geträumt, Du hättest all meine Freunde gelöscht, Du konntest Sie einfach nicht mehr sehen.
nika raste den Faden hinauf, dann wieder hinunter, dann schwang sie wie Tarzans Jane an der Spinnenfaden-Liane herum. Ich rief: „Nur jetzt keine Panik Vroni, wir kommen sicher aneinander vorbei!“
schwunden. Grusig. Veronika ist nicht so, sie ist sehr höflich und richtig hübsch. Früher mochte ich Spinnen nicht, habe sicher dem einen oder anderen langeinigen Zimmermann ein Bein ausgerissen. Auf Veronika nehme ich Rücksicht. Man sollte ja aufs Alter ruhig dazulernen. „Veronika, ich muss heute einen neuen Vorhang aufhängen“, kündigte ich drum leise an und stieg auf einen Hocker. Wussten Sie, dass die meisten Unfälle im Haushalt passieren? Zum Beispiel, wenn Hausfrauen auf wackligen Dreibeinern balancierend Vorhänge aufhängen und beim Anblick einer Spinne wanken und stürzen.
Etwas Fleisch am Knochen
Wunsch nach einem Pitbull oder Staffordshire Bullterrier erfüllen willst, die finale Entscheidung aber dann zwischen einem halbblinden Labrador und einem zahnlosen Golden Retriever aus der Altenabteilung im Tierheim fällt. ...Du auf Kohlenhydrate am Abend verzichtest... ...und stattdessen zuhause Alkohol trinkst – auch (oder vor allem) wenn Du alleine bist. ...es Dir Spass macht im Kopf die Anzahl Jahre bis zu Deiner Pensionierung auszurechnen, weil es weniger sind, als Du bereits in deinem Leben gearbeitet hast. ...Du dir Zeit nimmst, im Treppenhaus mit den pensionierten Hausbewohnern zu schwatzen... ...und Dich tatsächlich dafür interessierst, was sie Dir erzählen.
Spider-Women: Veronika und ich!
Donnerstag, 11. August 2011, 17:10 Von Dr. Marianne Weissberg. Vor ungefähr zwei Wochen zog Veronika bei mir ein. Erst merkte ich das gar nicht so richtig, denn sie installierte sich exakt 2.27 centimeter über dem Parkett. Sie spann einen Faden hängte sich daran, dann blieb sie mehrere Tage regungslos. Bis ich eines Tages beim Mustern der arg ungeputzten Scheiben meine neue Mitbewohnerin bemerkte. Da hiess sie aber noch gar nicht Veronika, sondern war nur eine kleine, rote Spinne. Als sie jeden Morgen noch zuverlässig hoch oben hing, war mir klar, dass sie einen Namen brauchte. „Hallo Veronika, ich hoffe, wir kommen gut miteinander aus“, sagte ich in die Höhe. Veronika machte keinen Wank. Dann bückte ich mich und wollte eine dicke, behaarte Spinne mit einem umgestülpten Glas einfangen und rauswerfen. Doch das Vieh säderte mit seinen Beinen umher, blickte mich böse an, schlüpfte weg und bleibt bis zum heutigen Tag ver-
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Veronika wurde gottlob langsamer, sponn schräg nach rechts einen neuen Faden, einen provisorischen, ich hängte jetzt demonstrativ gelassen auf, und als die Vorhänge, die für einmal keine Fehlkäufe waren - wenn auch die Gleiter dazu wieder nicht passten und sie viel zu lang und etwas zu schmal sind, alles Dinge, die eine moderne Hausfrau, die keine Nähmaschine mehr besitzt, nicht aus der Ruhe bringen – also, als die Vorhänge hingen und ich rechts oben noch den Stopper reinmechte, sah ich kurz nach links, zur Wand. Und da hing Veronika schon wieder glücklich an einem nun unmerklich kürzeren Wohnfaden. Regungslos. Bin ich froh, ich hätte es nicht ertragen, wenn Veronika wieder ausgezogen wäre. Ich denke, sie hat nach der Aufregung vielleicht Hunger. Die doofe, kleine Gallwespe, die sie vor einigen Tagen fing, ist verdaut. Vielleicht fange ich nachher mal eine dicke Fliege für Veronika, stecke sie an eine Fonduegabel und halte sie ihr hin. Spinnenfüttern, das ist ein Tätigkeit, die ich noch nie ausgeführt habe. Und so ein bisschen liebevolle Interaktion kann unserer neu gegründeten Weiber-WG ja nur gut tun! (Moment, was, wenn Vroni ein Fritz ist?) Foto: das Foti von Vroni sieht so doof aus, weil ich erst fotografieren, dann speichern, dann abkopieren, dann vom Bildschirm... ach lassen wir das...
Doch ist sie erst gebückt So ist man ganz entzückt Dem Winkel ists geglückt Das Aug gemacht verrückt Die Elle kurz gepflückt kurz Ein verdammter Oberarm zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort kann uns ganz schnell ganz schön mindfucken.
Liebes Facebook
Draußen hörte ich die Müllabfuhr vorbeifahren, draußen liebes Facebook, weißt Du was dort ist, dort liegen die Kronjuwelen der Kaiserin herum und keiner will sie haben, Du auch nicht oder?
George Hamilton hat motherfucking Hautkrebs
Mittwoch, 14. September 2011, 07:28 Von Dr. Midi Gottet. Gerade als ich glaubte, dass mich Nichts mehr überraschen kann, höre ich, dass George Hamilton an Hautkrebs erkrankt ist. Na DAS haben wir jetzt aber wirklich nicht kommen sehen.
Lowbrain-Freunde, die‘s mit der Koordination nicht so haben Freitag, 12. August 2011, 12:20 Von Dr. Midi Gottet. Ich mein‘ HALLO! Da ist ja der Schimpanse aus dem uralten Apfel-in-der-Vase-Experiment noch schlauer als dieser Knallkopf hier.
partylöwe der woche Montag, 21. November 2011, 10:58 Von Dr. Alex Flach. Check, check one two. Böse Rainerzungen mögen behaupten, ich suche mir absichtlich solche Bildlis aus, weil ich dann nix dazu schreiben muss. Diese Infamität kontere ich folgendermassen: Erstens suche ich mir die Bildlis nicht selber aus (danke Ramon) und zweitens... hey... nichts gegen Kollegen die erst 5000 Zeichen inklusive in Form bringen müssen um allgemeine Sprachlosigkeit zu erzeugen. Aber wenn‘s doch auch so geht; warum nicht?#Den Fleck sollte man übrigens zum Arzt bringen. Nicht in die Disco.
Fast in einer Schublade von Daniel Düsentrieb verstaubt: Die einzigartige Top5 der sinnvollen Erfindungen, die aber irgendwie nie patentiert wurden. Teil 2
Dienstag, 13. September 2011, 07:17 Von Dr. Midi Gottet. Ein Sprichwort heisst ja: Hilf dir selbst, so hilft dir Gottet.
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Grübel, weiss: „DER ist der neue UBS-Neger!“
Freitag, 16. September 2011, 11:59 Von Dr. Marianne Weissberg. Als ich sah, dass der neueste UBS-Gängster ein Neger, pardon schwarz ist und auch noch Kweku Adoboli heisst, war ich froh und dachte: Gottseidank kein Jude mit einem Namen wie Weissberg, denn dann hätte es wie bei Madoff geheissen: typisch Saujud, verzockt
wieder die Kohle der anderen! Juhu, jetzt kommen gerechterweise also auch mal die Neger als neue Neger dran. Das macht den hauseigenen, weissen UBS-GrübelGängster froh und eröffnet auch dem in Mode gekommen (eigenen) Rassismus und den Gegenbewegungen völlig neue Perspektiven:
Weltwoche-Roger Köppel, der von den halbasiatischen Schlitzäugli seiner Goofen ablenken muss, kann seine RedaktionsRasse-Spezialisten eine neue RechercheSerie über das „noch untentdeckte, afrikanische, typisch schwarze Betrugs-Gen“ texten lassen UBS-Grübel-Gangster Oskar Grübel kann unter Hinweis auf „diesen völlig überraschenden Einzelfall-Schwarzgeld-Betrug“ mit einer sofortigen Gewinnwarnung vor noch unentdeckten UBS-Unterschlagungen und den nie zurückgezahlten SteuerStütz-Milliarden ablenken und gleich auf seine, eigene blütenweisse Weste hinweisen (was auch bereits getan wurde) Reinblütige Rassisten können jetzt endlich wieder am Kiosk „so einen weichen Mohrenkopf“ verlangen, statt herumstottern zu müssen Die US-Tea-Party kann in Zusammenarbeit mit dem Ku-Klux-Clan eine Anti-ObamaHetzkampagne unter dem Motto „Black is Black“ starten und erhält,um Ressourchen zu sparen - „wir schlagen Holz nicht mehr für Papier, sondern nur für Kreuze, um die Nigger anzunageln“ - aus der Schweiz die vorigen SVP-Plakate Obama seinerseits sucht momentan fieberhaft nach einem Alternativ-Slogan zu „Yes we can“ für die 2010-Wiederwahlkampagne Die Schweiz, die dem Araber Gaddafi geholfen hat, 650 Millionen Volksvermögen zu veruntreuen, wird darauf hinweisen, „dass man ja kein Schwarzgeld genommen habe“, sondern bewusst araberfreundlich gehandelt habe und auf neue InvestitionsAraber hoffen
Männer sind halt einfach beneidenswert simple Idioten!
Donnerstag, 15. September 2011, 12:28 Von Dr. Marianne Weissberg. Ich nehme Bezug auf Herrn Petros Kolumne, in der er sich über die harsche Reaktion einer Möchtegern-Verehrerin wunderte. Er teilte auf ihre Bewerbung in Sachen Liebe mit: Ich möchte halt nicht dich, sondern lieber Brischitt Bardo in jung, also mit Schmollmund, mit knackigen Titten, einem Apfelarsch und weilichesmirwertbinseidigglänzender, hochblonder Volumenmähne. Herr Petro wurde deshalb fast massakriert und stellte erstaunt, ja entsetzt fest, dass Frauen komplizierter sind als Männer, die solche Abschmetterungen gleichmütig hinnehmen können. Das stimmt, und dafür müssen sie wirklich beneidet werden. Männer sind auch in anderen Belangen fähig, ohne viel Aufhebens Massaker anzurichten oder wie jetzt gerade jener UBS-Finanzlöli während eines einzigen Bürotages Milliarden zu vernichten. Sie ficken sich durch Dutzende, dadurch gebrochene Frauenherzen (also das ist jetzt bildlich gesprochen), zeugen Kuckuckskinder, lieben Fussball, Autorennen und
Heavy Metal. Wenn sie heiraten und Familie haben, ist das ein Nebenjob, den man ohne Aufregung abends erledigen kann, zwischen Bier und Gämen im Hobbyraum. Wenn Frauen in die Welt hinaustreten, gar die Welt beherrschen wollen, haben sie hingegen einen wahnsinnigen Aufwand, müssen sich dazu dauernd umziehen, vergleiche Elizabeth I, die sogar in Erwartung der spanischen Invasions-Armada-Flotte, 1588, eine glänzendpolierte, goldsilberne Rüstung, Waffeleisenhaar und ein dazu assortiertes Pferd, an der Sieggala danach ein komplett neues Outfit vorführte. Merke, sie war die einzige multinationale Königin. Im Vergleich dazu gab und gibt es unzählige, schlecht angezogene, dumme Männer, die ganz relaxed an die Weltspitze emporstiegen. Zum Beispiel Herr Blocher: Billigbrille, brauner Knitteranzug, Göbbels-Retorik, Plattfrisur vom Herrliberger Dorffrisör. Macht sich so einer deswegen gross Gedanken, regt er sich gar auf und sagt: Hilfe, ich habe heute einen Bad-Hair-Day, muss an
meiner feuchten Aussprache arbeiten, ich kann deswegen bis auf weiteres nicht auf Jugos fluchen? Quatsch, ihm ist sein Hauttyp, sein saisonales Farbschema, der Duft seines Intimbereichs, der Schwung seiner Millionen-Wimpern egal. Er geht hinaus und tut, was er nicht lassen kann. Und hat damit reichlich Erfolg. Das ist wahnsinnig unfair, aber es ist so. Männer leben und sind einfach simpler, einige gar schlicht Idioten und haben es drum viel schöner. Nach diesen Ausführungen sollte Herr Petro begriffen haben, dass es für eine Frau einem Todesurteil gleichkommt, wenn einer auf ihre Avancen, auf die sie sich mindestens drei Jahre lang unter Aufbietung aller Ressourchen vorbereitet hat, mit einem lapidaren: „Mir gefällt etwas Anderes besser“, antwortet. Das geht einfach nicht, also gehe er sofort zu dieser Lady und erhöre sie. Auch wenn sie trotz aller Anstrengungen noch einen Damenbart, schlechten Atem und fette Oberschenkel hat. Immerhin hat sie sich viel mehr Mühe gegeben als er mit seiner schäbig hingeworfenen Abfuhr. Wirklich unmännlich, sowas!
Der Wörterseh-Verlag, der frohlockt, dass man juhu-zufällig auch einen VerlagsNeger besitzt, kann dessen Werk „Ich der Neger“ mit einem exklusiven Lesereislein bei SVPlern promoten, die vom Verlegerinnen-Gatten Frank Baumann auf rassistische Bemerkungen observiert und sogleich an Aeschbacher weitergeleitet werden, der darauf eine Sendung über „Ich der Schwule und du der Schwarze – was ist schlimmer?!!“ mit Urs Althaus moderiert 9/11 Verschwörungs-Spinner weisen darauf hin, dass man nun auch schwarze Spuren verfolgen müsse, denn wer einen Milliarden-Jackpot knacken könne, könne auch Türme sprengen Die WOZ ruft zum Boykott von Israel, Syrien und London auf, denn in diesen „zionistischen Hochburgen des Kapitalismus“ habe der Betrüger, dessen Abstammung aber natürlich völlig Nebensache sei, gelebt Ich kann zum Schluss sagen: Bank ist Bank, wer da schafft ist eh ein Idiot und
neuerdings eben der Neger! Das darf man doch jetzt ungestraft sagen, oddrr? Alles über Kweku Adoboli, jedenfalls gemäss Spiegel: www.spiegel.de/wirtschaft/ unternehmen/0,1518,786546,00.html Fotos: dank an UBS und Wörterseh und SVP
Wenn Freunde steif werden Samstag, 24. September 2011, 13:03 Von Dr. Henrik Petro. Freundschaft Plus – Sex unter Freunden – ist (laut Hollywood und Bild-Zeitung) also das neue Ding. Dazu hätte ich aber schon noch die eine oder andere Frage. Nämlich genau zehn: Muss ich mich nun mit jeder Person anfreunden, bevor ich mit ihr Sex haben kann? Sind da Facebook-Freundschaften mit eingeschlossen? Will also jede(r), der/die mir eine Freundschaftsanfrage schickt, mit mir ins Bett? Und muss ich mit allen ins Bett, denen ICH eine Anfrage schicke? Sind wir spiessig Schrägstrich altmodisch, wenn wir uns nichts zu sagen haben oder uns gegenseitig nicht ausstehen können und trotzdem miteinander schlafen? Wenn ich jemandem einen «Freundschaftsdienst» erweise, kann ich dafür Geld verlangen? (Und wenn ja, wieviel?) Wenn Sex einer guten Freundschaft schaden kann, gilt dann ab sofort nicht auch umgekehrt dass Freundschaft gutem Sex schaden kann?
Darf ich also sagen: «Ich finde Dich zwar auch menschlich attraktiv, aber wenn wir diese Grenze überschreiten, habe ich Angst, meinen besten Sexpartner zu verlieren»? Muss ich mir Sorgen machen, wenn mein Sexdate sagt, es würde vorher Schrägstrich nacher noch ein paar Freunde treffen? Gilt das bereits als sexuelle Belästigung, wenn ich einer Frau sage: «Wir können ja Freunde bleiben»?,
rindsfilet, das aussieht wie ein abgerissener schwanz ohne vorhaut. Freitag, 19. August 2011, 10:52 Von Dr. Rainer Kuhn. kommt halt einfach nicht so anmächelig rüber, das ganze..
Superman... Freitag, 7. Oktober 2011, 16:10 | Von Dr. Midi Gottet ...ist müde vom ewigen Welt retten und betet dem jüngsten Gericht entgegen.
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Wenn der Berg ruft Freitag, 16. September 2011, 18:48 Von Dr. Midi Gottet. Dieses Jahr verbrachte ich meine Sommerferien nicht wie sonst auf Ibiza sondern in meinem wunderschönen Heimatdorf Albinen im Wallis. Und immer wenn ich in Albinen bin, verspüre ich den inneren Drang, den örtlichen Hausberg, das Torrenthorn (3000 M.ü.M.) zu besteigen. Jaha, sie haben richtig gelesen. 3000 Meter über Meer. Für einen alten Walliser wie mich kein Problem, denn ich war schon des Öfteren auf dem Torrenthorn. Ha...! Das letzte Mal vor genau, warten sie mal, da muss ich jetzt kurz rechnen, äh, mein Gott - vor ziemlich genau 20 Jahren. Tja, was solls? Der Berg wird in dieser Zeit wohl kaum gewachsen sein, ganz im Gegenteil zu meiner Körpermitte. Hmpf...! Mein primäres Problem war aber gar nicht mal die Besteigung des Torrenthorns sondern die Tatsache, dass ich mit zwei zwirbligen Kindern und meiner 82-jährigen Mutter in den Bergen war. Die Drei konnten natürlich unmöglich mit auf den Dreitausender. Also brachte ich sie auf der „Rinderhütte“, neben der Bergstation, in einem Bar-Rondell umzäunt von einem elektrischen Kuhdraht unter. Meine Liebsten in dieser Berglandschaft alleine zurück zu lassen gefiel mir nicht aber gab mir einen enormen Antrieb, die 700 Höhenmeter so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. Auf der Wanderweg-Tafel war die Strecke mit 2 Stunden taxiert. Ich setzte mir das Ziel das Ding, wie vor 20 Jahren, in einer Stunde zu meistern. Im Dorf unten lachte sie mich aus als ich erzählte, dass ich „schnell“ aufs Torrenthorn wolle. „Ihär hüärä Grüezini wällt immer alles schnällschnäll machu.“, hiess es. Man prognosti-
zierte mir mindestens 1,5 Stunden Wanderzeit. Na wenn das nicht genug Ansporn war um das letzte Quentchen Energie aus meinem minimal durchtrainierten und von Völlerei geplagten Körper zu prügeln. Nach einer überschwenglichen Verabschiedung von meiner Familie, drückte ich „Go“ auf meiner Handy-Stoppuhr und joggte topmotiviert den Wanderweg hoch. Nach 30 Sekunden entschied ich mich, statt zu joggen, einfach schnell zu gehen, denn Beides ergab etwa die selbe Geschwindigkeit. Nach weiteren 30 Sekunden entschied ich mich von „schnellem Gehen“ in „einfaches Wandern“ zu wechseln, was eher meinem Alter entsprach. Ich trug Shorts, Turnschuhe, ein Poloshirt und eine Trainerjacke, die ich aber ziemlich bald auszog weil die Sonne ziemlich niederbrannte. Ich hatte keinen Rucksack, keine Trinkflasche, rein gar keinen Ballast, der mich an einer Spitzenzeit hindern konnte. Im Vorfeld der Wanderung ging ich extra nicht aufs Klo um so, wie die Kamele in der Wüste, Feuchtigkeit in meinem Höcker als Reser-
ve aufzubewahren. Clever nicht? Nach 20 Minuten befand ich mich erst am Ende der obersten Skilifte des Torrent-Gebiets angelangt. Ich schleppte mich weiter den Berg hoch. Mein Puls und meine Atemkadenz waren am oberen Anschlag und jetzt wurde es erst richtig steil. Ich fühlte deutlich, dass mir der Saft in den Beinen fehlte, dafür hatte ich genug in der Blase. Irgendwie klappte meine Kamel-HöckerMethode nicht. Keuchend und mit Druck auf der Blase stieg ich weiter hinauf. In der Zwischenzeit war ich auf dem Gratweg angelangt. Hier gabs keine Möglichkeit schnell Wasser zu lassen, da stetig andere Wanderer vom Berg abstiegen. Das Terrain wechselte jetzt von Gras zu Geröll. Es wurde noch steiler. Der Schweiss schoss mir aus den Poren, was in meinem Körper eine Aufwärts-Saugbewegung bewirkt haben muss, denn mein Klo-Drang war plötzlich weg. Wie im Wahn stieg ich unter grässlichen Schmerzen höher und höher. Links und rechts vom Grat gings steil abwärts und
On Air mit dumm und dümmer Donnerstag, 1. September 2011, 18:40 Von Dr. Henrik Petro. Diesen Artikel hatte ich schon lange geplant, jedoch immer wieder mit fadenscheinigen Ausreden mir selber gegenüber hinaus geschoben. Doch kürzlich wurde ich mit dem Thema wieder derart gnadenlos konfrontiert, dass es mir den Deckel lupfte und mir nur zwei Möglichkeiten blieben: Amok zu laufen oder eine Kolumne darüber zu schreiben. Da ich meine Armeeflinte schon vor Jahren ins Zeughaus bringen durfte, nachdem ich der UK (Untersuchungskommission) in meinem ersten WK vorgeflunkert hatte, ich sei schwul und käme bei den vielen nackten Männern unter der Gemeinschaftsdusche in Bedrouille, kam nun leider nur noch die zweite Option in Frage. Wer wie ich öfter Radio Energy hört, insbesondere die Vorabendsendung «Downtown», bei dem kann ich mit nur einem einzigen Wort, quasi mit einem verbalen Fingerschnippen, einen Nervenzusammenbruch auslösen. Das Stichwort heisst: Quizkönig. Für alle anderen hier zuerst eine Erklärung, was das ist: Wer ein klein wenig was in der Birne hat, kann sich anmelden und sich dann am Abend live am Radio Energy gegen einen Kontrahenten/eine Kontra-
hentin messen. Der Moderator Jontsch stellt dann kurz hintereinander ein paar einfach zu beantwortende Fragen, die in der Regel mit dem Tagesgeschehen zu tun haben. Wer mehr richtige Antworten weiss, also mehr Punkte erringt, gewinnt und darf mit etwas Glück am Freitag im Finale teilnehmen, wo es dann noch um etwas mehr geht. Tatsächlich hat, wer an dem Tag gelegentlich Radio hört und eine halbe Stunde online auf 20min.ch verbringt, die besten Chancen, ALLE Fragen richtig zu beantworten. Soweit die Theorie. Die Praxis hingegen ist ein Desaster. Denn grundsätzlich – warum auch immer - bewerben sich offenbar ausschliesslich Leute, die wenn sie einen IQ-Punkt weniger hätten, noch Photosynthese betreiben würden. Oder anders ausgedrückt: die dumm, nein, dümmer wie Stroh sind. Nach all den Jahren kommt den Teilnehmern auch heute wieder nicht in den Sinn, als Vorbereitung zum Quiz tagsüber das Radio einzuschalten oder mal ein 20 Minuten durchzublättern. Nun fragt Ihr euch, was dieser Zwergenaufstand meinerseits soll. Nochmals: die Energy-Hörer unter Euch verstehen genau, worauf ich hinaus will. Stell Dir vor, den ganzen Tag im Radio geht es nonstop rund um die Uhr nur
darum, dass zum Beispiel Madonna fünfzig Jahre alt wird. Du kannst es NICHTMEHR-HÖREN! Dann, der Tag ist schon fast überstanden, dudelt auf der Heimfahrt aus dem Autoradio der Quizkönig. Jontsch fragt: «Welche berühmte Popdiva feiert heute ihren fünfzigsten Geburtstag?» Du sagst «Madonna!» und freust dich den Sinn herausgefunden zu haben, warum Du vom Schicksal den ganzen Tag mit diesem blöden Geburtstag gequält wurdest. Der erste Kandidat sagt: «Äääähm.... öööööhm....» «Madonna!» rufst Du zum zweiten Mal, nun schon etwas weniger fröhlich. Doch niemand erhört Dich. Dann ist der zweite Kandidat an der Reihe. Auf die Frage «Welche berühmte Popdiva feiert heute ihren fünfzigsten Geburtstag?» meint auch dieser Kandidat nur «Äääähm.... öööööhm....». «Madonna!» schreist Du hysterisch – doch der Albtraum nimmt kein Ende und statt Erlösung zu erfahren überfährst Du, weil deine Augen voller Tränen der Wut und Verzweiflung sind und Du darum nichts mehr siehst, das letzte lebende Kindergartengspänli von Stephanie Glaser. Das, liebe Leser, ist akustisches Waterboarding! Und irgendwann kann auch der stärkste, widerstandfähigste Geist nicht mehr. So geschah es mir, als letzte Woche Jontsch fragte: «Unter welchem Namen ist das Komikerduo Stan Laurel und Oliver Hardy auch bekannt?» Nun, liebe Leser, Ihr werdet die Antwort, die beide Kandidaten gaben, erahnen. Sie lautete (wie auf die restlichen Fragen auch): «Äääähm.... öööööhm....» Nur ein einziger Gedanke bringt mich wieder runter und lehrt mich Demut. Der Gedanke, dass der arme, arme Jontsch nicht wie ich das Radio ausschalten kann, sondern sich Abend für Abend mit diesen Vollpfösten abquälen und dabei sein gute Laune behalten muss. Wie er das schafft, ohne den Glauben an die Menschheit zu verlieren, weiss ich nicht. Aber genau darum ist er mein Held.
geile zeilen ich lief hier am Limit zwischen Spontanschwindel und Laktat-Husten-Elend durch die Gegend. Ich glaube, meine Familie da unten sollte sich eher Sorgen um mich machen als ich um sie. Als ich endlich den Schafsberg erreicht hatte gings eine weite Geröllfläche hoch zum Torrenthorn. Da sah ich vor mir ein Gruppe Sport-Wanderer. Im totalen Verfolgungswahn holte ich die Posse bald ein. Wie sich herausstellte waren es keine durchtrainierte BergRambos sondern nur eine holländische Familie. Hallo?! Wie wenig Würde muss man in sich haben, wenn man darauf stolz ist, hier eine Familie zu überholen die aus einem Land kommt wo’s null Berge hat? Als ich genüsslich schnaubend an ihnen vorbeizog, merkte ich wie sich der älteste Teenager-Sohn an meine Fersen heftete. Verdammt. Das könnte hier wirklich noch hässlich enden für mich, wenn ich in meiner Kolumne schreiben müsste, dass ich kurz vor dem Gipfel meines Hausbergs noch von einem pickligen, unerfahrenen Niederländer gedemütigt wurde. Ich weiss ja nicht wie, aber der Gedanke genau das hier schreiben zu müssen, zündete bei mir den Nachbrenner. Ich rannte jetzt die letzten 300 Meter zum Gipfel hoch. Wie ein Besessener kramte ich meine HandyStoppuhr hervor: 55 Minuten! Wahnsinn! Neuer Rekord – und das in meinem biblischen Alter. In dieser Gipfelsturm-Euphorie, schrieb ich meiner Mutter eine SMS und rannte den ganzen weiten Weg wieder runter. Nonstop. Nach 35 Minuten Down-Hill in den Beinen war ich wieder lebend in der Rinderhütte angekommen. Die Familie war wieder vereint und das war gut so. Nur hatte ich in den folgenden Tagen einen Muskelkater, dass mir bei jedem verdammten Schritt schlecht wurde.
Dienstag, 27. September 2011, 11:29 Von Dr. Reinhold Weber. Irgendwann werden es BLICK, BILD und NZZ auch checken.
Hans Himmelblau und der rauchende Container Dienstag, 20. September 2011, 10:26 Von Dr. David Cappellini. Der gute Hans Himmelblau stand im Regen, auf seinem kleinen Balkon, rauchend und müde. Trotz des regen Schauers rauchte auch der Container auf der Strasse noch. „Die Stadt ist am Boden“, murmelte der gute Hans Himmelblau, so für sich selber, derweil sein Blick auf den vollen, nassen Aschenbecher wanderte. „Und das Land kauft neue Kampfjets.“
plakatwahnsinn
Donnerstag, 15. Dezember 2011, 19:58 Von Dr. Rainer Kuhn. die plakate von der fdp waren ja schon seit jeher unter jeder sau. sowohl inhaltlich als auch formal. dieses sujet jedoch stellt alle bisherigen unseeligen fdp-werbeversuche in den schatten. schauen wir es doch mal genauer an. was lesen wir? - fdp - bürokratiewahnsinn - gewinnerin des „gahts-no!-priis“ 2011 - mogli (darunter glaub noch eine adresse) - schleife 12cm zu lang - bürokratieunkosten: 400.- dann noch einen abbinder, der sagt, dass die ganze geschichte unter www.buerokratieabbau.ch ist. und was sehen wir? - ein mädchen im weissen sommerkleidchen, mit einer schleife am rücken, an deren ende ein kreis ist und ein strich. - ein kleines goldenes männchen das dem mädchen im sommerkleidchen einen gol-
partyrolf der woche Dienstag, 1. November 2011, 15:41 Von Dr. Alex Flach. Ja. der Imhof. Und das rechts ist Walti. Ohne Public Enemy-Shirt, dafür aber mit super Hose. 1987 war das. Mal abgesehen von den paar oben; ohne Worte. Ausser noch das hier; besten Dank, Reto „God of 2. Akt“ Saxer.
denen paragraphen in den arsch schiebt. so. und was will uns dieses plakat jetzt genau sagen? dass mogli für bürokratiewahnsinn steht? und drum diesen „gahrs-no!-priis“ 2011 bekommen hat? weil sie kinderkleidchen hat, die bürokratiekosten von 400.franken verursachen? was ist denn dieser „gahrs-no!-priis“ überhaupt? sollte man vielleicht besser nicht bei mogli einkaufen, weils sonst teuer werden kann? oder war der grafiker einfach auf drogen? und was hat die fdp mit kinderkleidchenschleifen zu tun? man könnte jetzt noch auf dies angegebene website gehen und mal schauen, was die eigentlich versucht haben zu sagen. könnte. wenns einem bei der betrachtung dieses plakates nicht schon abgelöscht hat. drum, liebe bürokraten der fdp, schickt mal ganz unbürokratisch einen scheck rüber, dann machen wir ihnen ebenso unbürokratisch ein plakat, bei dem man in 3 sekunden versteht, worum es geht. das wäre nämlich die hauptaufgabe eines plakates.
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Januar 2012
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Vermöbelt: Gestern Brocki, jetzt Wintitsch! traf mich fast der Schlag. In einem der wie Fliegenpilze hervorschiessenden Leifschteil-Möbel-Läden standen haargenau die gleichen Teile wie die damals entsorgten herum - ja ich erkannte sogar zwei recht hässliche Stühle wieder - war hier aber kein Brocki-Plunder mehr, sondern jetzt: Wintitsch! Zwar immer noch schäbig und womöglich verwanzt, aber nun sinngemäss so trendy wie der vergoldete Kopfsalat in der Viadukt-Markthalle. (Da habe ich kürzlich so einen gekauft, den ich zuhause grad entsorgen musste)
Montag, 5. September 2011, 17:33 Von Dr. Marianne Weissberg. Als ich das vorvorvorvorletzte Mal zügelte, brauchte ich neben Mitgebrachtem ein paar gemütliche Möbel. Nichts Permanentes, denn mir schwante schon, dass die schaffhausische Volklore mich bald vertreiben würde. Also ging ich ins Kaff-Frauenverein-Brocki und wurde fündig. „Muesch i sonäs Land-Brocki gah, det häts viel Sache, wo i Züri als Wintitsch megatür verklickered würded“, hatte mir eine Ex-Citylady sachkundig er-
klärt. So weit so gut, ich fand ein paar Stühle & Co. und als ich meine Köfferli recht speditiv wieder packte, wollte ich das Brocki-Mobiliar wieder in Umlauf bringen und rief das schaffhausische HeilsarmeeBrocki an. „Da Züg daa, daa nemed mir nur gege Baaars mit, da choschtet, dä Plunder z‘entsorge!“, sagte es und knöpfte mir dafür ziemlich viel ab. So weit so weg. Und so blöd. Denn als ich in Zwingli-City angekommen, wieder mal nach Nettem suchte,
Im Brockenhaus an der Chreis-foifNeugasse trifft man neuerdings gleich nach Eintreten auf mehrtausendfränkige, leicht auf antik zurechtgestylte Tische. „Hallo?, sagte ich zu mir selbst: „Sind wir hier im Chreis-Cheib-Brocki oder neuerdings im Züriberg-Möbelhaus?“ Hier ist man also von Brocki ohne heuchlerisches Wintitsch direkt zu „Antik“-Abzockerei geeilt. Womöglich aus den gemütlichen Fifties-Wohnblöcken rekrutiert, die man überall abreisst, um Luxuswohnungen für Schwarzgeld-Nomaden und IT-Wanderratten hinzuklotzen. Und bei mir an der Ecke hat es so einen
neuen Öko-Design-Laden, mit so herzigen Nachtisch-Lämpli aus aufgetrennten, alten Gravatten: „Grüzi, wieviel kosten die Lämpli aus aufgetrennten Gravatten da?“, fragte ich. „DAS SIND MILANESISCHEWINTITSCH-SEIDEN-KRAVATTENLampen, AB 1000!“, sagte die Trulla und scheuchte mich naserümpfend an den aus Strandgutholz zusammengenagelten Sofas, für die ich vorher meine beiden Nieren hätte spenden müssen, hinaus. Wer also heutzutage nicht mal mehr Zeit und Musse hat, das Sofa mit dem eigenen Hinterteil abzufiggen oder den Stuhl durch Gagelen gwagglig werden zu lassen, Altholz zusammenzunageln, wer Gschirr mit originellen Schprüngen oder Blätzen sucht oder Nachttischli mit echt mumifizierten Nasenböggen, wer ein Bett will, das gestern noch das Ömi vor Abtransport ins Pflegeheim befurzt hat, geht das alles heutzutage als echtes Wintitsch-Disein posten. Vorher bitte das Sparkonto auflösen oder drei Kreditkarten mitnehmen.
Gesucht: das schrägste Buch 2011 Montag, 29. August 2011, 11:03 Von Dr. Reinhold Weber. Wieso heisst die Bibel eigentlich „Die Heilige Schrift“ und nicht „Wie Noah neulich die NegevWüste abholzte, um ein Traumschiff zu zimmern“? Wie auch immer. Jetzt läuft sie jedenfalls wieder, die lustigste Volksabstimmung seit der Einführung des Frauenstimmrechts: www.kuriosesterbuchtitel.de sucht den kuriosesten Buchtitel des Jahres 2011. Also, ich habe meine Wahl getroffen. (Danke, Markus Ruf, für den Input.)
Apropos noch echtes Brocki um die Ecke, da hätte ich noch einen Tipp: In einem Chreis-drü-Brockenhaus, sensationell in die Windungen einer marodmodrigen Tiefgarage gepresst, wonach dann alles in den eigenen vier Wänden noch wochenlang riecht, sind die Preise erstaunlicherweise noch äusserst flexibel. Leider weiss man nie, wie die dort herrschende Kassen-Domina drauf ist: Je nach deren Tagesform bezahlen alle dann flohmi (wenig) oder wintitsch (zu viel), egal wie man selbst oder das Zeugs aussieht. Das ist noch gelebte Demokratie. Die Wintitsch-Wanzen: www.tagesanzeiger. ch/zuerich/stadt/Bettwanzen-befallen-dieZuercher/story/17770619 Fotis: Wintitsch-Gruselspiegel, auch teure Fitnessgeräte gibts heute gebraucht, die Gravattenlämpen von eco-design, Züri
gespräch mit meinem gewissen, diesem arschloch.
Freitag, 16. September 2011, 10:10 Von Dr. Rainer Kuhn. gewissen: ist ein bisschen ruhig in deiner rubrik, mein lieber... ich: findest du? gewissen: ja, schon, finde ich. ich: naja, hab halt viel zu tun, du weisst schon... gewissen: was weiss ich schon? ich: eben, all das zeugs immer. gewissen: zeugs? ich: ja, also, ich mein, es fällt einem ja auch nicht immer was ein. gewissen: ein beitrag pro woche ist weit entfernt von „immer“. ich: trotzdem.... gewissen: jetzt reiss dich mal zusammen, mensch, bist ja der chef hier, oder? ich: ja, schon... gewissen: und schreibst weniger als der hugentobler am schluss.. ich: der hugentobler, ja..
gewissen: ja, der hugentobler hat wenigstens ein buch geschrieben in der zeit, wo er nichts geschrieben hat. ich: buch ist ein bisschen übertrieben, genau genommen waren es einzelne sätze, über viele seiten verteilt. gewissen: sagte ich doch, ein buch, aber du, du hast kein buch geschrieben, nicht mal ein gedicht. ich: soll ich gedichte schreiben? gewissen: mir egal, hauptsache du schreibst. ich: ein gedicht... gewissen: irgendwas... ich: eins, das sich reimt? gewissen: wenns sein muss... ich: ich hab seit meiner pubertät keine gedichte mehr geschrieben. gewissen: dann halt kein gedicht. ich: dann halt kein gedicht, nein. gewissen: schreib doch was über die euronazis, den trichet, die merkel... ich: ach, ich weiss nicht, würde das was ändern? gewissen: zumindest hättest wieder mal was geschrieben. ich: ich könnte hier ein paar links zu deisem thema posten. gewissen: links posten ist nicht schreiben. ich: ja gut, stimmt. gewissen: oder mach was über die ubs. oder darüber, dass die demokratie auch eine diktatur ist, nämlich die der konzerne. ich: aber das weiss doch jeder. gewissen: das weiss nicht jeder. ich: ok, der köppel vielleicht nicht. gewissen: wen interessiert denn der köppel.
ich: siehst du? gewissen: ok, schreib was darüber, dass sich das männertennis weiterentwickelt hat, während das frauentennis sich zurückentwickelt hat. ich: hä? gewissen: ja. ich: ich weiss nicht, ist ein bisschen ein langweiliges thema, oder? gewissen: weniger langweilig als nichts. ich: also gut: im gegensatz zum männertennis, das sich weiterentwickelt hat, hat sich das damentennis zurückentwickelt. gewissen: siehst du? geht doch. jetzt weiter. ich: was „weiter“? gewissen: ja, jetzt bleib da dran, schreib weiter. ich: damit ist ja schon alles gesagt zu diesem thema. gewissen: aber ein satz ist noch kein artikel. ich: wenn dieser eine satz stimmt, brauchts keinen artikel. gewissen: jetzt drück dich nicht so rum. ich: ich drück mich nicht rum, ich hab zu tun. gewissen: was denn genau hast du zu tun? ich: sagte ich doch schon, zeugs halt. gewissen: den ganzen tag lang? ich: und die halbe nacht, ja. gewissen: dann willst du für alle zeiten mit einem beitrag pro woche begnügen? ich: es kommt dann schon wieder. gewissen: es kommt nicht einfach so schon wieder. du musst es kommen machen. ich: für ein gewissen bist du aber ein ziemlicher klugscheisser.
gewissen: ich bin ja auch dein gewissen. ich: vielleicht ists ja auch umgekehrt. gewissen: was ist umgekehrt. ich: ja, vielleicht bin ich ja dein gewissen und du solltest mal was schreiben. gewissen: gewissen schreiben nicht, sie melden sich nur, wenn sie das gefühl haben, es sei etwas nicht ganz korrekt. ich: womit meine these bewiesen wäre. gewissen: wie lange wollen wir eigentlich noch so weitermachen? ich: weiss nicht... ich mein, ich könnte ja was über mein gewissen schreiben, darüber, dass es nie aufs maul hocken kann, dass es mich drangsaliert, nur weil mir mal nichts einfällt, darüber, dass es sich immer nur dann meldet wenn... gewissen: das lass mal lieber. ich: ok. ich post dann mal ein paar link über die euro-nazis, den trichet, die merkel undsoweiter: www.unzensuriert.at/content/004441-Trichet-fordert-Finanzdiktatur www.n24.de/news/newsitem_7140007.html www.welt.de/politik/deutschland/article13588084/Video-enthuellt-verborgene-Zieleder-Euro-Rettung.html gewissen: faule sau. und das bild oben links ist auch noch geklaut. ich: dann halt hier noch die quellenangabe zum bild: blog.hoefler.it/archives/2008/02/das-schlechte-g.php gewissen: ich geh schlafen, das bringt heute glaub nichts mehr. ich: gute nacht gewissen. gewissen: gute nacht ich. bis morgen. ich: muss nicht sein.
Liebes Facebook
Dienstag, 27. September 2011, 13:35 Von Hans-Jürgen Hilbig. Heute früh werden die schwarzen Mülltonnen geleert Alle Bewohner der Strasse lauern schon darauf, demnächst werden sie wohl mit einem „gefällt mir“ Buttom ausgestattet und jedes Mal wenn die Männer von der Müllabfuhr anrücken, bekommen die den Buttom auf die rechte Wange geklebt.
kult
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Januar 2012
Seite siebzehn
Macho, Macho-Man der Intensität unserer Höhepunkte als pure Übertreibung und angeberische Erfindung taxieren würden. Jedenfalls war es etwa halb sechs Uhr morgens, als ich völlig fertig, aber glücklich dieses wunderbare Geschöpf betrachtete, das da in meinem Bett lag. Ihre makellose Haut duftete nach Vanille. Ihre Muskeln waren perfekt definiert. Ich konnte es nicht glauben, dass ich als testosterongesteuerter Macho-Arsch eine derart fantastische Frau erobert hatte. Aber so ist das Leben. Irgendwann findet auch ein blindes Huhn ein Korn - Hauptsache, es ist ein Arschloch. Ich fühlte mich grandios.
Dienstag, 6. September 2011, 13:43 Von Dr. Henrik Petro. «Ich habe endgültig die Schnauze voll!» prollte ich. «Ich werde jetzt ein testosterongesteuerter Macho-Arsch!» Meine beste Freundin Claudia prustete ihren Latte Macchiato über den Tisch. «Duuu?» fragte sie ungläubig, «ein MachoArsch?» «Ein testosterongesteuerter Macho-Arsch!» korrigierte ich sie. Als sie begriff, dass ich es ernst meinte, stellte sie das halb mit beigem Schaum gefüllte Glas ab. «Von Anfang an bitte. Wovon hast Du die Schnauze voll?» «Aaach, von diesem Beziehungsscheiss!» «Aber Du bist doch in gar keiner Beziehung. Jetzt so. Dachte ich..?» «Ja eben, deshalb!» Sie schaute mich wortlos an, dann: «Also erzähl. Und zwar so, dass ich Mädchen vom Lande das auch verstehe. Und wenn es bedeutet, dass Du mir eine Zeichnung machen musst!» Ich hatte mich inzwischen ein klein wenig beruhigt: «Ach Mann, echt. Vor 20 Jahren hatten wir viel weniger Kommunikationsmittel als heute. Einen einzigen Festnetzanschluss in der Familie, genau genommen. Mit dem Risiko, dass der Bruder, die Mutter oder – am Schlimmsten – der Vater das Telefon abnehmen könnte, wo man doch bereits seinen ganzen Mut zusammen genommen hat, um diese süsse Maus anzurufen. Und doch kommunizierte man damals mehr als heute.» «Bewirbst Du dich um ein Praktikum bei Pfarrer Sieber? Oder was soll dein Gelaber?» Unbeirrt schnaubte ich weiter: «Und heute mit Email, Handy, SMS, Facebook, Whatsapp und was weiss ich noch sind wir laufend nonstopp und ohne Unterbrechung 24-Stunden erreichbar. Aber meinst Du, das macht uns sicherer?» «Sicherer?» Claudia schnüffelte an meiner Tasse, ob mir jemand etwas in den Kaffee geschüttet hatte. Fehlanzeige, sie konnte nichts Verdächtiges riechen. «Ja, sicherer. Denn wenn Du früher jemand Nettes kennen gelernt hast und sie oder er dir gesagt hat, sie oder er werde dich anrufen, so konnte es viele Ursachen haben, wenn kein Anruf kam. Zum Beispiel konnte niemand zuhause sein, wenn er/sie es versuchte. Diese Art von Selbstbeschwichtigung geht heute nicht mehr.» «Nein?» Ihren spöttischen Unterton überhörte ich. «Nein! Wenn Du heute vergeblich auf einen Anruf wartest, der dir versprochen wurde, dann kann das nur eines bedeuten: Du bist ihr oder ihm scheissegal! Denn einer der 1000 Kanäle wäre garantiert offen gewesen, um zumindest ein Lebenszeichen von sich zu geben!» «Hast Du denn jemand Nettes kennen gelernt?» wollte Claudia wissen. «Nein... ich meine, ja... also eigentlich nicht... ach, darum geht‘s doch gar nicht. Aber immer dieses emotionale hin und her ohne sich festzulegen, 1000 Gründe dafür,
1000 Gründe dagegen, und dann diese Abhängigkeit von der Laune des oder der Anderen, ob er oder sie gnädig ist und sich melde. Nur um dann zu hören: Ja, eigentlich will ich oder Moment, nein, vielleicht doch nicht, es könnte mir vielleicht was Besseres über den Weg laufen aber das sage ich natürlich nicht, ich lüge statt dessen lieber etwas vor, aber warte mal, nein, doch nicht, ich melde mich mal ne Weile nicht, um mir über meine Gefühle klar zu werden, ja genau, die Gefühle, die ich nicht zulasse. Und wenn ich dann anrufe, dann nur um zwei Stunden über meinen Ex zu jammern, der mich so schlecht behandelt hat... Du weisst ja, was ich meine...» «Nein, weiss ich nicht.» «Oh Mann, ich habe diese Scheisse ja sowas von s... äh, was?! Wieso nicht?» «Keine Ahnung. Vielleicht weil es bei uns auf dem Land anders läuft.» «Wie denn?» fragte ich komplett aus dem Konzept gebracht. «Nun, wenn zwei sich mögen und/oder genug getrunken haben, knutschen sie mal miteinander. Wenn es sich gut anfühlt und/oder sie noch mehr getrunken haben, gehen sie miteinander ins Bett. Wenn keiner für den anderen eine Wahnsinnsenttäuschung war oder sie sich nicht mehr daran erinnern können, sich aber am nächsten Morgen immer noch sympathisch sind, fangen sie eine Beziehung an. Und schauen, was sich daraus ergibt. Ganz ukompliziert und natürlich.» «Echt jetzt? So einfach?» Ich schöpfte Hoffnung. Vielleicht musste ich ja nur aufs Land ziehen? «Nein natürlich nicht, Du Vollidiot! Du bist aber auch nicht einfach, das weisst Du? Du bist ja selber eine wandelnde Ambivalenz.» «Jaa-haa, Du hast ja recht. Und genau deswegen höre ich jetzt auf mit dem sich öffnen und so, Gefühle zeigen, Respekt und Geduld aufbringen, auf das Commitment des anderen warten, an überhöhten Erwartungen scheitern und dem andern falsche Hoffnungen machen. Ich werde jetzt zum testosterongesteuerten Macho-Arsch. Ich werde ab sofort nur noch an mich denken und einfach meinen Spass haben.» «Das kannst Du auf keinen Fall machen!» empörte sich Claudia. «So brichst Du doch ein Herz nach dem andern!? Das ist fies!» «Nicht wenn ich es von Anfang an klar kommuniziere, anstatt das Blaue vom Himmel zu lügen, oder?» Claudia legte ihren Kopf schräg. Ein untrügliches Zeichen, dass ich gleich meinen Kopf gewaschen kriegte: «Was hast Du denn für eine Vorstellung im Kopf? Meinst Du eine einzige attraktive Frau würde sich darauf einlassen, wenn ein Typ kommt und sagt, er wolle nur eine Affäre oder einen OneNight-Stand?» Auf diese Frage war ich vorbereitet: «Wieviele Frauen kennst Du, die dir geschworen haben, dass sie keine Affären suchen und sich dann tatsächlich auch kein einziges Mal
in einer Affäre wiedergefunden haben..?» Claudia wollte zum Sprechen ansetzen und erstarrte mit offenem Mund. Dann: «Mist, Du hast recht!» «Natürlich hab ich recht. Und jetzt muss ich los, mein neues Leben als testosterongesteuerter Macho-Arsch in Angriff nehmen...» Am Abend ging mein neues Ich in meinem alten Körper an diese 20-Jahre-Schiesmichtot-Party im Kaufleutenfestsaal. Wie erwartet war er gefüllt mit den schönsten Frauen Zürichs. Und das will was heissen. Ich nahm mir die Zeit und studierte sie in aller Ruhe. Nein, die nicht, die ist zu jung, die sucht einen Freund zum Zusammenziehen. Nein, die auch nicht, die sieht aus, als hätte sie keinen Spass beim Sex. Okay, die auch nicht, die ist zu nüchtern. Und für die da habe ich definitiv zu wenig Geld. Nein, die dort kichert so doof, da bekomme ich keinen hoch - trotz der zwei Viagra, die ich intus hatte... Und so ging es eine ganze Weile weiter, während der ich laufend Alkohol in mich hinein schüttete, bis – ja, bis ich SIE sah. Weil sie im Halbdunkel am Ende der Bar an der Theke lehnte, hatte ich sie bislang übersehen. Sie war schön. Und heiss. Und hatte doch Stil. Während sie am Strohhalm ihres Drinks nuckelte, wanderte ihr Blick durch den Saal, bis sie mir frontal in die Augen sah. Es war schier unerträglich, doch ich hielt ihrem Blick stand. Eine Sekunde ruhte er auf meinem Gesicht, dann endlich liessen ihre Scheinwerferaugen von mir ab. Doch für mich war das Ziel klar: sie würde heute Nacht die meine sein! Ich gesellte mich lässig zu ihr, bestellte lässig ein Bier, nickte irgendeinem Bekannten lässig zu und setzte die Flasche lässig an meinen Mund. Lässig knallte ich die Flasche auf die Theke, drehte mich lässig um und blickte dann der Frau lässig in die Augen. Sie ignorierte mich. Als ich ihr den ersten Drink zahlte und meinte, ihr Vater müsse ein Dieb gewesen sein, weil er zwei Sterne vom Himmel geklaut und ihr als Augen geschenkt habe, verdrehte sie dieselbigen genervt und erwiderte, dass sie auf ihren Freund warten würde. Als ich ihr den zweiten Drink zahlte und meinte, ihre Kleider seien cool, würden aber am Boden neben meinem Bett noch viel cooler aussehen, erklärte sie mir, dass ich definitiv nicht ihr Typ sei. Als ich ihr den dritten Drink zahlte und meinte, sie solle schon mal ihre Jacke holen, da sie nun soeben aufgerissen worden sei, gab sie mir eine halbherzige Ohrfeige und beschimpfte mich als Macho-Arsch. «Falsch», sagte ich. «Wenn schon, dann heisst es testosterongesteuerter MachoArsch, bitte!» Sie steckte mir ihre Zunge in den Hals. Die folgenden drei Stunden werden hier nicht explizit ausgeführt, weil die meisten Leser meine Beschreibung ihres Körpers, der Interaktion zwischen ihr und mir und
Und mir war klar, dass diese ganze MachoScheisse nur eine Flucht gewesen war, damit ich mich nicht mir selber stellen muss. Nun hatte ich mein Glück gefunden und konnte wieder ich selbst sein. Dieses Gehabe hatte seine Schuldigkeit getan – und ich war ja so etwas von verknallt! Zärtlich strich ich ihr eine Strähne ihres dunkelbraunen gewellten Haares aus dem Gesicht. Sie schnurrte, streckte sich und schürzte ihre vollen Lippen. Ihre unendlich langen Wimpern klappten nach oben. «Hi», flüsterte ich zärtlich. Auf ihrer Stirn erschienen ein paar Falten, als sie sich erinnerte, wo sie war. «Hi», flüsterte sie leise zurück. Sie erhob sich, sammelte ihre Kleider zusammen und verzog sich ins Bad. Nur zwei Minuten später kam sie vollständig angezogen wieder heraus. «Alles okay, Schatz?» Ihre Augen huschten irritiert hin und her, während ihre Lippen stumm und angewidert das Wort «Schatz» formten. Sie begann ihre Riemchenschuhe anzuziehen. «Musst Du wirklich schon los?» fragte ich. Sie zog sich wortlos ihr Jäckchen über. «Sehen wir uns heute wieder?» Sie blickte mich erschrocken an und hängte sich stumm das Täschchen an. Ein ungutes Gefühl beschlich mich. «Sehen wir uns überhaupt je wieder?» fragte ich bereits etwas unsicherer. Sie drehte sich zu mir um: «Sag mal, aus welchem Jahrhundert kommst Du denn?» «W-wieso?» Statt darauf zu antworten schüttelte sie nur den Kopf und murmelte: «Echt, warum gerate ich immer an solche Weichbecher?» «Kann ich dich wenigstens mal anrufen?» fragte ich verzweifelt. «Jaja, mach mal» antwortete sie genervt und verliess meine Wohnung. «Gibst Du mir die Nummer?» rief ich mit brüchiger Stimme durch das Treppenhaus, in dem die Klack-Klacks ihrer Schuhe von einer Wand zu anderen echoten. «Wie heisst Du überhaupt..?» schluchzte ich vom Balkon herunter auf die Strasse, auf der sich ihr Schatten in der Morgendämmerung verlor. Meine beste Freundin Claudia prustete ihren Latte Macchiato über den Tisch. «Was? Du hast gefragt, ob Du sie am selben Tag sehen könntest?» «Ja-ha!» erwiderte ich schuldbewusst und schneuzte ins 27. Papiertaschentuch des Tages. «Hm, das ist gut.» «Was? Wieso?» fragte ich hoffnungsvoll. Vielleicht erklärte mir Claudia nun irgend ein ganz geheimes Geheimnis der Frauen, wie sie ticken würden und dass sie von alleine zu mir zurück kommen würde, um mich zu heiraten und um mit mir eine Familie zu gründen. Nun würde doch noch alles gut werden! «Na weil es ganz ganz selten ist, dass ein Macho-Arsch auf eine ebenbürtige Partnerin trifft. Das ist doch super, nein, perfekt: so wird niemand verletzt!» «Ich bin aber kein Macho-Arsch», heulte ich los und die Seniorinnen am Nebentisch blickten entsetzt von ihrem Canasta-Spiel auf. «Oh, stimmt, sorry», entschuldigte sich Claudia und tätschelte meinen Rücken. «Du bist ja ein testosterongesteuerter Macho-Arsch.»
Liebes Facebook Freitag, 30. September 2011, 17:52 Von Hans-Jürgen Hilbig. sagst Du mir auch etwas von Dir, obwohl ich gar nichts wissen will, musst ja nicht die Wahrheit sagen, Wahrheit gibts sowieso nicht. Meine Nachbarin springt draußen vor dem Fenster herum. Siehst Du Facebook, das stimmt auch nicht und keiner hats gemerkt.
bierdeckel als männerschmuck Dienstag, 13. September 2011, 10:38 Von Dr. Reinhold Weber. Luxuswecker so gross wie Radkappen. Die sind bei den Männern vor einiger Zeit offensichtlich in Mode gekommen. Vor allem bei solchen mit zu dünnen Handgelenken und zu engen Masshemd-Manschetten. Besonders beliebt sind die Portugieser aus Schaffhausen. Lange & Söhne geht aber auch. Hauptsache, der Herr kann beim Nämedmer-no-esApéröööli sein Bierglas drauf abstellen.
Laute Melodien als Klingelton
Donnerstag, 22. September 2011, 14:21 Von Dr. Midi Gottet. Im Zug von Zürich nach Bern sass neben mir dieser, fuck was weiss ich, Kaufmann oder PR-Berater oder Event-Manager, und plötzlich klingelte sein Handy - und zwar so laut, dass es Ghadhafi in seinem scheiss Erdloch in Sirte hören konnte. Und dann dieses Lied als Klingelton: „You can get it if you really want“, von Jimmy Cliff. Schawinskis Lebenshymne. Himmel erschiess mich! Allein die Tatsache, dass Schawinski Pate steht für diesen, eigentlich ganz okayen Raggea-Song, hat ihn für mich auf Lebzeiten uncool gemacht. Jimmy Cliff wollte mit diesem Song bestimmt sagen, dass man immer irgendwie aus dem Ghetto rauskommen kann aber Schawinskis Message ist wohl eher: „Ich will mehr, mehr, mehr...Geld und Macht!“ Und wenn dann noch grau melierte Geschäftsherren in der ersten Klasse diesen Song als Klingelton spazierenfahren um somit Schawinskis Credo aus der Ferne zu huldigen, in der Hoffnung auch etwas Erfolg abzubekommen, dann kack ich mir vor lauter Brechreiz fast in den Hintern. Setzt euch lustige Hüte auf die Birne oder tragt meinetwegen originelle Sag-deinenTitten-sie-sollen-nicht-immer-meine-Augenanstarren-T-Shirts aber schiebt euch eure Klingelton-Melodien-Statements dort hin wos immer dunkel ist.
kult
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Januar 2012
was? mein gewissen schon wieder? dachte schon.... Montag, 26. September 2011, 18:10 Von Dr. Rainer Kuhn. gewissen: siehst du? ich: was sehe ich? gewissen: schon wieder zehn tage seit deinem letzten beitrag. ich: ach komm, stimmt doch nicht. gewissen: klar stimmts. schau doch mal aufs datum. 16. september. ich: lesen kann ich selber, musst es nicht noch sagen. gewissen: und dass du mich da als arschloch betitelt hast, war auch nicht grad nett. ich: aber so ganz falsch ists ja nicht, oder? gewissen: was? ich: das mit dem arschloch. gewissen: wenigstens hast du noch eins. ich: ein arschloch? gewissen: ein gewissen. ich: ja, frag mich nur wozu. gewissen: damit du dich nicht hängen lässt. ich: ich lass mich nicht hängen. gewissen: dass du keinen scheiss machst. ich: ich mach keinen scheiss. gewissen: eben. ich: was eben? gewissen: eben, weil du mich hast. ich: das behauptest du jetzt einfach mal so. gewissen: ja. ich: das reicht aber nicht.es könnte ja sein, dass es dich gar nicht gibt. gewissen: ah, ja? und mit wem redest du denn die ganze zeit? ich: mit mir. gewissen: nein, mit mir. ich: ok, wenns dir dann wohler ist
gewissen: mir muss es nicht wohl sein, dir muss es wohl sein. ich: ist aber schwierig, so mit dir. gewissen: tja. ich: nein, echt, ich bin heute morgen gut aufgestanden, die sonne war da, ich war zufrieden. und dann kamst du. gewissen: ja, sorry, aber ich müsste nicht kommen, wenn du deinen scheiss erledigen würdest. ich: ich erledige meinen scheiss schon noch. gewissen: wann ist „schon noch“? ich: wenn mir was einfällt. oder wenn was passiert. gewissen: es passiert immer irgendwas. ich: geht so. gewissen: komm, seit dem 16. september ist eine menge passiert. die ubs hat wieder mal scheiss gebaut, das zürcher filmfestival wurde eröffnet, an der wall street ist demo und niemand berichtet darüber, die miss schweiz wahlen waren auch noch, ... ich: ... das zürcher filmfestival ... gewissen: ... zum beispiel ... ich: ... die miss schweiz wahlen ... gewissen: ja, früher fandest du das ja supercool, warst da immer dabei, hast deine fresse in die kamera gehalten ... ich: ja, okay ... gewissen: ... und dann hast du irgendwas dazu gebracht, nicht immer so lustig, wie du gedacht hast, aber immerhin, du hast was gebracht. ich: irgendwann fällt einem dazu ja auch nichts mehr ein, ich mein, die dinge un-
Klare Anweisungen Mittwoch, 12. Oktober 2011, 12:16 Von Dr. Midi Gottet. Und damit keine Missverständnisse aufkommen darüber wo die Kopulation stattfinden soll, ist die dafür
vorgesehene Stelle mit einem X markiert. Im Züri-HB gibts den Treffpunkt und in einem Darkroom gibts eben dieses Sofa.
terscheiden sich ja nicht grossartig, so von jahr zu jahr, nur die namen ändern. gewissen: komm, jetzt tu nicht so. ich: ich könnte ja wieder ein paar links posten. gewissen: nein nein, das lass mal lieber, das war schon das letzte mal etwas billig. ich: aber immerhin hab ich was gebracht. gewissen: ja, immerhin hast du was gebracht. ich: gewissen: ich: und jetzt? gewissen: ich: hey? gewissen: ich: noch da? gewissen: ich: scheisse, mein gewissen ist weg. gewissen: ich: hallo! gewissen: ich: haaalllooo! gewissen: ich: ok, auch gut. dann muss ich ja auch nichts machen, jetzt. gewissen: ich: hast du gehört, gewissen? ich mach jetzt nichts! gewissen: ich: hm. gewissen: ich: ähm.. gewissen?!? gewissen: ich: arschloch. sagt ich doch. so, jetzt erst recht ein link. selber schuld:
Seite neunzehn
Hungerstreik war gestern: Die Hyper-meganow-or-never-aktuelle Top5 der schönsten Frauen im Netz, die sich gerade ordentlich Nahrung in die Birne drücken Donnerstag, 6. Oktober 2011, 18:29 Von Dr. Midi Gottet. Jedes Pret à porterHungerturm-Model wird beim Anblick
dieser Bilder gleich etwas Evian-SalatGalle hochwürgen und deswegen ganz stark kotzen müssen.
Max und Moritz Dienstag, 8. November 2011, 17:02 Von Hans-Jürgen Hilbig. die balken sitzen tief die gräber wie festgenagelt kinder liegen da begraben zwei an der zahl die sich nicht ans zählen gewöhnen durften
Männliche Selbstzweifel? Völlig überflüssig! Donnerstag, 29. September 2011, 12:02 Von Dr. Marianne Weissberg. Ich wusste gar nicht, dass Männer auch von Selbstzweifeln gemartert werden, wenn sie auf Freiersfüssen wandeln. Bis ich Herrn Petros Liebes-Hilfeschreie las. Im Kurzformat: Erhört sie mich oder nicht? Und was soll ich ihr dazu vorspielen? Liebe Männer, ich kann euch beruhigen, Frauen nehmen normalerweise alles, was a) ein Mann mit üblichem Zubehör ist und b) dazu verhilft, das Dasein nicht mehr selber managen zu müssen. Ist sie überfällig, was das Kinderkriegen betrifft, fällt sie euch zudem zu wie eine reife Fei-
ge: Sie will sofort geschwängert werden, dann sofort kürzertreten, was Beruf und Erscheinungsbild betrifft. Wenn ich so die Kinderwagenschieberinnen hier in der Siedlung sehe, frage ich mich oft: Wie um Himmelswillen hat die es geschafft, überhaupt begattet zu werden? Das kann doch nur Koma-Sex gewesen sein. Gestern sah ich jedoch einen richtigen Frankenstein Vatter, dessen Baby aussah wie ein Mini-Zombie. Es lag weiss und bleich im Kinderwagen und sah irgendwie tot aus. Fast hätte ich die Family auf dem Fussgängerstreifen plattgefahren, weil ich so entgeistert war. Ich meine, niemand bei intaktem Verstand würde doch so einen miesen Genspender auswählen. Klar doch - eine Frau. Also liebe Männer, ihr könnt wirklich alle, alle, alle, alle Selbstzweifel ad acta legen: Ihr könnt euch weiterhin ganz ungezwungen so benehmen wie ihr wollt, ihr
könnt aussehen wie ihr wollt, ihr könnt pleite sein, ihr könnt saufen, ihr könnt betrügen, ihr könnt einfach Mann sein in jeder erdenklichen Ausführung: Ihr findet garantiert mühelos trotzdem eine. Und wenn diese Eine dann mal abspringt, stehen die Nächsten schon Schlange, um euch abzukriegen. Klar ist sie dann bei jeder neuen Damenwahl jünger, und klar, habt ihr dann kindermässig wieder und wieder fullhouse im Eigenheim, wofür ihr ackern und bezahlen könnt bis zum Sankt Nimmerleinstag. Aber Gott hat auch dafür Abhilfe geschaffen: Ab Mittelalter seht ihr nicht mehr so gut, könnt nicht mehr so gut, und ihr denkt nicht mehr so gut. Das hat die Evolution doch super hingekriegt. Verdammt, ich wollte, ich wäre ein Mann! Foto W. Schels, dankeschön fürs Ausleihen
Udo Jürgens: „Ich war keiner meiner Frauen treu.“ Freitag, 30. September 2011, 13:21 Von Dr. Midi Gottet. Nach dem Früh-Tot von Amy Winehouse und George Hamiltons Hautkrebs-Diagnose, knallen uns die Medien die nächste total überaschende Schreckensmeldung vor den Latz. Udo fucking Jürgens hat doch tatsächlich jede seiner Ehefrauen hintergangen, überlistet und unterschlafen. Nein, jetzt mal ehrlich: Wer hat DAS kommen sehen? Udo, wenn du uns wirklich überraschen willst, gesteh uns doch lieber mal wieviele der Tanten damals schon über 16 waren.
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Januar 2011
Abschlepp-Blocker
Montag, 12. September 2011, 17:01 Von Dr. Henrik Petro. Du, gutaussehende Frau, gehst in den Ausgang und willst ein wenig Party machen, dich aber auf keinen Fall den ganzen Abend mit von Amors Pfeil entflammten Testosteronbomben abgeben müssen? Und egal wie deutlich du denen sagst, dass Du einen Freund hast, die Typen verstehen einfach nur «Ja, ich will!»? Kein Problem, hier sind die 10
Sprüche, die tatsächlich die wenigen noch durchbluteten Hirnzellen im Kopf erreichen und mit denen jeder Kerl garantiert sofort das Interesse an dir verliert: «Mein Ex-Freund kam einfach nicht damit klar, dass bei mir unter fünf Mal in drei Stunden nichts läuft.» «Ist heute Vollmond? Dann darf ich nämlich nur barfuss tanzen!» «Ich weiss, ich sehe sehr jung aus für mein
Alter, aber so richtig begriffen habe ich es erst nach meinem 50. Geburtstag.» «Ich hoffe jetzt einfach, dass meine Brüder nicht in den nächsten Sekunden zurück kommen. Das letzte Mal, als ein Typ mich anquatschte, kam er auf TeleZüri – als Opfer brutaler Jugendgewalt.» «Ich lass es drauf ankommen. Mein Anwalt meinte, dass ich auch bei einem vierten Kind von einem One-Night-Stand jede Unterhaltsklage gewinnen werde. Moment mal, ist nicht Nummer 2 von Dir?» «Ich lebe in einer Eigentumswohnung, genau über meiner Mutter...» «Mein Ex-Freund J.P. Love...» «Also wenn Du im Bett nach deinem Vater kommst, dann gute Nacht, mein lieber Scholli...» «Lange war ich unsicher, doch seit ich diesen Frauenkörper habe, weiss ich, dass ich angekommen bin.» «Erst wenn die Ergebnisse aus dem Labor da sind, wissen wir, ob es sich um Syphilis oder doch nur um einen hartnäckigen Genitalpilz handelt.» Das Bild von J.P. Love mit dazugehöriger Geschichte (oder hättet Ihr lieber das Foto von einem Genitalpilz gehabt?) gibt es im Original hier: www.blick.ch/people/schweiz/mission-dauerstaender-geglueckt-147416
from hell Mittwoch, 14. Dezember 2011, 15:34 Von Dr. Henrik Petro. Medienmeldung vom 1. Dezember 2011 mit dem Titel «Derendingen: Reuiger Täter stellte sich der Polizei» «Der unbekannte Mann, welcher am Mittwoch, 17. März 2010, kurz vor 15 Uhr bewaffnet und maskiert den Kiosk beim Bahnübergang an der Luterbachstrasse in Derendingen betrat und von der Verkäuferin Geld verlangte, hat sich nun, über 1 ½ Jahre später, bei der Polizei gemeldet. Der reuige Täter, ein 25-jähriger Schweizer, ist geständig den Überfall auf den Kiosk begangen zu haben. Er wird bei der Staatsanwaltschaft Kanton Solothurn zur Anzeige gebracht.» Der Wachtmeister blickte zu seiner Jacke, die er an den Haken gehängt hatte. Da drin hatte es ein angefangenes Päckchen Winston. Das musste warten. Er biss sich auf die Unterlippe und wandte sich wieder dem jungen Mann zu, der am grau laminierten Tisch im Protokollraum sass. Ein matter Blick in einem zerknitterten Gesucht, umrandet von schwarzen Haaren, in denen nikotingelbe Finger fahrig einen unsichtbaren Knopf suchten. «Es war ein Mittwoch, ich kann mich noch gut daran erinnern, weil es bei Euromillions diesen absurd hohen Jackpot zu knacken gab. Darauf hatte ich gewartet, denn jeder würde an diesem Tag spielen. Jeder», wiederholte der
junge Mann, den verborgenen Knopf oder was auch immer er in auf seiner Kopfhaut kratzend suchte, nicht findend. «Okay, sagte ich mir, das wird ein Spaziergang. Ich zieh mir die Mütze tief ins Gesicht, hole meine Knarre hervor und kassiere meinen eigenen kleinen Jackpot ein», fuhr er fort. «Anfangs ging auch alles wie geplant. Ich hin, Knarre raus, los, her mit der Kohle, hopp hopp, alles da rein in die Tasche. Die Frau schaut mich an und dann...» Er legte abrupt eine Pause ein, schien sich nicht erinnern zu können, nein, nicht erinnern zu wollen. Dann bäumte er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf. «Diese Augen! Sie haben sich in mein Gehirn gebrannt. Oh Gott, ich werde sie nie vergessen!» Der Wachtmeister wurde kurz geschüttelt. Diese unheimliche Begegnung liess ihn nicht kalt. Umso dringender benötigte er eine Kippe. Doch Rauchen in städtischen Büros war seit Jahren verboten. Zum Schutz von wem eigentlich? «Was war denn mit den Augen?» fragte er, um sich abzulenken. «Sie blickten direkt in meine Seele», jaulte der Mann auf und brach schluchzend über dem Tisch zusammen. «Ich rekapituliere», sagte der Wachtmeister. «Sie rauben am Mittwoch den 17. März 2010 den Kiosk in Derendingen aus. Alles läuft gut. Sie hinterlassen keine eindeutigen Spuren und geraten nicht ins Visier der Strafverfolgungsbehörden. Und nun, eineinhalb Jahre später, als eigentlich schon Gras über die Sache gewachsen ist, melden sie sich und gestehen. Wegen der Augen, die direkt in Ihre Seele blickten?» Der Kopf des Mannes bewegte sich, was der Wachtmeister als Nicken deutete. Plötzlich
richtet sich der geständige Räuber wieder auf: «Die Augen waren rot. Sie kam direkt aus der Hölle. Sie war der Teufel! Der Teufel will meine Seele! Nur darum liess er mich ungeschoren davon kommen. Aber jetzt weiss ich, wie ich mich retten kann. Ich mache ihm nämlich einen Strich durch die Rechnung. Jetzt bin ich hier und gestehe.» Der Mann drehte sich um und sagte zu einer imaginären Person: «Hast Du das kapiert, Luzifer? Fahr wieder hinab zur Hölle! Denn mich kriegst Du nicht! Nein, mich nicht!» Trotz des Geständnisses zeigte sich die Kioskfrau bei der Gegenüberstellung zwei Tage später unsicher. «Ja, doch, ich bin mir ziemlich sicher, er war es!» Der Wachtmeister war erstaunt, weniger, weil sie keine roten Augen direkt aus der Hölle hatte und auch sonst ganz normal war. Sondern weil sie zögerte: «Ziemlich sicher? Konnten Sie ihn denn damals nicht richtig erkennen? Er stand doch direkt vor Ihnen?» «Ja das schon», erwiderte sie schüchtern. «Aber an dem Tag konnte ich wirklich nicht gut sehen, ich hatte doch diese furchtbare Bindehautentzündung..! Sie hätten meine Augen sehen sollen, Gott im Himmel...» Oder – dachte der Wachtmeister, als er aus dem zerknitterten Päckchen eine Zigarette herauszuklauben versuchte, nur um festzustellen, dass das Päckchen leer war – wie Luzifer in der Hölle. Quelle: www.so.ch/fileadmin/internet/ddi/ikapo/ Medien%20und%20Kommunikation/ Medienmeldungen/2011/12_Dezember/01-12-2011_Derendingen_Reuiger_Taeter_stellte_sich_der_Polizei.pdf
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Wohlstandsverblödung! Montag, 12. September 2011, 12:14 Von Dr. Marianne Weissberg. Herr Hirschmann jr., das Beispiel per excellence für Wohlstandsverwahrlosung ab Kindesalter, wird jetzt also eine unbedingte Zeit lang im Gefängnis verwahrt. Falls er sich nicht noch rauskaufen kann. Leider wurden nicht auch noch die Eltern der „Opfer“ verurteilt, die es grosszügig zuliessen und mitfinanzierten, dass ihre Töchter sich an Hirschmann-Tatorten rumtreiben konnten und dort Schlange standen, um sich dem Milliardärs-Bubi „hinzugeben.“ In welcher Stellung auch immer. Womöglich haben sie in Gedanken geholfen, das Röckli zu lüpfen und zu genital, statt oral geraten, denn wer weiss, vielleicht hat das Töchterli dann einen Kuchen im Ofen und man heiratet allesamt ins Vermögen ein. Juhu. Zum Beispiel die Eltern des Meitlis, das in einem der hiesigen Komm-Fick-Mich-Clubs ihren 15.! Geburri feierte, mit Hirschmann-Sperma zum Dessert. Neulich wurde ein anderer Goldjunge als Beispiel abgelichtet, wie man in so einem Club an einem einzigen Abend ein paar Tausender rauslassen kann. Die betupfte Mutter klagte wegen das Blatt an und erhielt prompt fetten „Schadenersatz“ für das unerwartet blossgestellte Imitsch ihres Sohns, das längst bekannt war. Spendete das Geld nicht etwa einer wohltätigen Organisation für armi Chind, sondern schenkte es ihrem Ungeratenen. Ich hätte eher mal mein pädagogisches Wirken überdacht. Wohlstandsverblödet! Wenn Eltern sagen: Hilfe, ich möchte
nicht, dass mein Kind in so einem IgittMultikulti-Stadtkreis zur Schule geht, in dem es keine deutschsprachigen Kinder mehr hat, dann sage ich: Ich würde eher darauf achten, dass mein Kind nicht im Seefeld/Züriberg/Goldküste zur Schule geht, wo es nach Wohlstandsverwahrlosung stinkt und mein Nachwuchs inmitten Label-bestückter Kinder auf sehr dumme Gedanken kommt. Wie Wohlstandsverblödungsverwahrlosung optimal erreicht wird? Ganz einfach: - Man schickt das Kind in eine exklusiv private Kinderaufbewahrungsstätte oder engagiert eine Nanny und malocht in einem sinnentleerten Prestige-Job, von denen es hierzulande eine grosse Auswahl gibt, Tag und Nacht. - Wenn dann das Kind schulreif ist, zieht man, falls man nicht schon da ist, in ein Reichen-Getto um, wo man sicher sein kann, dass der Goof keine Tschinggenoder Jugo-Gschpänli hat. Kleine Schwarze sind ok, solche hat man zum Vorzeigen selber adoptiert. - Wenn es plötzlich ein Teenager ist, bekommt es ein Riesentaschengeld oder eine Goldcard, damit es sich woanders sinnvoll beschäftigt, will heissen, man hat nichts damit zu tun. - Wenn es dann plötzlich Carli Hirschmann ist, ist man, sofern nicht schon verblichen, denn Reiche sterben unfairerweise früh und eher skurile Tode, verblüfft und sagt: „Aber ich habe doch immer alles für das Kind getan!“ Eben. Halt das Falsche.
Lang gegärt ist halb gerochen: Die frisch-aus-dem-Hintern-gekrochene, feuchtfröhliche und mit etwas Klümpchen garnierte Top-5 der Promis im Netzt, die gerade heimlich gefurzt haben
Mittwoch, 5. Oktober 2011, 11:30 | Von Dr. Midi Gottet. Glauben sie mir, sie habens verdammt noch mal getan.
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Januar 2011
Die Kinderaufbewahrungsbatterie! Und noch eine Möglichkeit der Kinderbeschäftigung, nach Kita-Ladenschluss ist, die Goofen einfach auf die Strasse zu schmeissen, wo sie sich dann selber organisieren sollen. Zum Beispiel indem sie schwarmartig mein Heim besetzen. Dass die Kids durchaus auch an fiesere Personen wie mich geraten könnten, die fiese Sachen mit ihnen machen, würden die Erzeuger gar nicht merken, denn sie wohnen ja nicht ebenerdig und können rausschauen, was der Nachwuchs treibt, sondern prestigegerecht möglichst weit oben. Man will ja mit der schiggen Wohnung was hermachen vor den Kollegen, wenn die zum Besichtigen kommen. Kürzer treten, den Elternjob teilen und damit weniger verdienen? Wie untrendy! Die einen oder anderen merken schon, dass dies nicht grad so kindergerecht ist und bauen dann härzige Spieldörfli auf ihre Terrassen, in denen der Nachwuchs am Wochenende (r)ausgestellt wird. Entweder ist es pures Desinteresse am Goof oder Kalkül, denn solange das schnusige, jedoch quengelträchtige Accessoire abgestellt ist, hat man selbst ja Ruhe vor dem, was man unbedingt mal anschaffen wollte, ohne die Konsequenzen zu überlegen: Ein Kleinst-Lebewesen, das ganz gerne mal wüsste, wo es eigentlich hingehört und wozu es da ist. So geht das nicht: Wenn man unbedingt die Kurzen bei mir loswerden will, verrechne ich künftig einen saftigen Frau & Jöh-HundBeschäftigungstarif, das im Minutentakt, wieso soll bloss ich gratis die Accessoires aufbewahren? *Merke, ich rede hier von den wie Fliegenpilze aus dem Boden schiessenden YuppieKitas, die staatlich geführten Krippen/ Horte haben bessere Räumlichkeiten und Personal, oder? Fotos: die wurden auch einfach so in meiner Kolumne abgegeben Montag, 19. September 2011, 08:41 Von Dr. Marianne Weissberg. Jeden Frühstmorgen das selbe Drama: Eltern schieben gehetzt ihre noch bewusstlosen Minis aus dem Haus. Spätabends werden die Weggeschlossenen abgeholt. Mami oder Papi total fertig immer noch am Händy, der Goof nudelfertig im Porschebögi hängend. Der mörderische 12-Stundentag für alle Beteiligten. Und jeden Tag frage ich mich: Wofür haben die überhaupt Kinder gemacht, wenn die den ganzen Tag weggesperrt werden? Sind das jetzt läbige Goofen oder bloss Accessoires? Das lukrative Modell Yuppie-Kinderabgabebatterie* funktioniert nämlich gleich einer Legehennenbatterie: Jemand mietet eine Wohnung, möglichst ohne störenden Aussengrünraum, stopft das Ganze mit Sperrmüll-oder Ikea-Plunder voll, engagiert ein paar Praktikantinnen zum Taschengeldtarif und eröffnet. Und schon ist die Bude, mit lustigen Namen wie „Gaggi-Gumperli“, „Schnuder-Schöpeli“, „Näger-Näschtli“ (wir sind spezialisiert auf Ihr kleines, adoptiertes Schwarzes) proppenvoll. Zu kontrollieren, ob auch mal ein Erwachsenes da wäre, die den Aufsichts-Teenagern auf die Finger schaut,
dafür haben die Eltern keine Zeit. Oder wollen es besser gar nicht wissen. Offizielle Kontrolle gibt’s nicht. Dann trödeln beim Freigang die lebenden Accessoires weit hinter den Girlies her, die grad ihre Wochenendabenteuer und das Beziehungspuff diskutieren und ganz vergessen haben, dass sie Kiddies hüten müssten. Oder die Kleinen sitzen wie bestellt und nicht abgeholt in einem der Wohnungszimmer herum, während die Personal-Crew nebenan Fettiges frisst. (Ehrlich, die Praktikantinnen sind immer gottlos fett und tragen prinzipiell Leggins). Ob die merken, dass das gwagglige Gestell jetzt dann gleich auf Emma kippt oder dass Klein-Teo noch draussen heulend auf der Fahrbahn sitzt oder dass im tristen Mini-Spielplatz, um den wahre Kita-Kriege entbrennen, der Sandkasten voller Katzenscheisse ist? Nein.
Donnerstag, 6. Oktober 2011, 16:53 Von Dr. Rainer Kuhn gewissen: hallo? ich: hä? gewissen: was soll denn dieser titel? ich: wieso? hab ja noch gar nichts geschrieben gewissen: doch. den titel. ich: irgendwo muss man ja anfangen. gewissen: nicht unbedingt. man macht keine sauglatten wortspielereien mit leuten, die gerade gestorben sind. ich: ach komm, jedes hinterletzte medium auf dieser welt macht das am heutigen tag. das drängt sich ja geradezu auf. gewissen: heisst ja nicht, dass du das jetzt auch machen musst. ich: also nichts schreiben? gewissen: das habe ich nicht gesagt. ich: also nichts über steve jobs schreiben? gewissen: das habe ich auch nicht gesagt ich: also nichts über steve jobs schreiben, was nicht ... gewissen: genau. lieber nicht. ich: aha. gewissen: ja. ich: nicht mal ein paar gedanken darüber, was man in seinen letzten paar monaten des lebens sonst noch machen könnte, als arbeiten? gewissen: nein, das erst recht nicht. ich: wieso? gewissen: kommt nicht gut. ich: wieso? gewissen: schau dir doch mal die kommentare beim weissberg-artikel an. ich: ja, ok, aber... gewissen: nein, nicht aber, glaub mir, lass es. zumindest heute. und morgen. und in den nächsten paar wochen. ich: und danach kann ich? gewissen: ich denke ja. wenn sich die kollektive beileidsphase gelegt hat, wirds wieder anders aussehen.
Donnerstag, 15. September 2011, 19:27 Von Dr. Midi Gottet. Und wenn der Killerwal anschliessend noch gedeepthroatet werden
Alternativmodell ist das kostengünstige Karpaten-Kindermädchen oder die Brasilien-Buschibewacherin, die dasselbe machen wie die Kita-Girlies, allerdings dabei nonstop am Händy hängend. Sie fernbeaufsichtigen so ihre eigenen Kids, die sie weit weg zuhause lassen musste.
chen näher kennen. Er sagt mir fast täglich, dass er mich liebt! Er will mich noch nicht seinen Eltern vorstellen. Sie ist finanziell in einem Engpass. Seine Ex hat angerufen und gemeint, er solle endlich mal seine Sachen holen. Sie ist noch nicht ganz über ihren Ex hinweg. Ich habe Angst vor dem Zusammenziehen. Was wenn sie sich plötzlich als ein ganz anderer Mensch entpuppt? Im Schlafzimmer ist sie unersättlich!
itot ich: aha. ist also nicht der titel, ist der zeitpunkt. gewissen: so ungefähr, ja. wenn du dich in ein paar monaten über steve jobs und seine iprodukte lustig machen willst, wirst du weniger gegenwind haben. ich: ich will ja gar keine witze machen. gewissen: und wieso dann dieser titel? ich: ist mir halt so eingefallen. gewissen: dann lass es dir bitte rasch wieder ausfallen. ich: meinst du? gewissen: ja. ich: dann darf man also nicht sagen, was man will? gewissen: wenn du es erträgst, dass man dir dann und wann eins in die fresse haut schon. ich: klingt vernünftig. gewissen: dazu bin ich da. ich: ja und jetzt? gewissen: was und jetzt? ich: irgendeine andere idee? gewissen: nein, ich bin nur dein gewissen, ich habe keine eigenen ideen. ich sag dir nur bescheid, wenn deine ideen nicht gut sind. ich: machst es dir aber ein bisschen einfach. gewissen: glaub mir, ich hab immer noch genug zu tun. ich: danke. gewissen: noch nicht gemerkt? wenns mir gut geht, gehts auch dir gut. ich: mir gehts gut, wenn du nicht da bist. gewissen: ich bin immer da. aber wenns mir gut geht, stör ich dich nicht. mehr noch. dann sind wir eins. ich bin du und du bist ich. ich: und will ich das? gewissen: am ende des tages willst du das. ich: es ist erst fünf uhr nachmittags. gewissen: glaub mir, du wirst am abend lieber mit mir ins bett gehen, wenn es mir gut geht, als wenn es mir schlecht geht. ich: wieso? gewissen: weil ich dich sonst nicht einschlafen lasse.
Dem Hauptdarsteller von „Free Willy“ seinen freien Willy reinigen zu müssen
15 Sätze, die einen komplett anderen Impact haben, je nachdem ob sie 10 Wochen oder 10 Jahre nach dem ersten Kuss gesagt werden Freitag, 9. September 2011, 10:12 Von Dr. Henrik Petro. Du weisst gar nicht, wie ich mich auf unsere ersten gemeinsamen Ferien freue! Was arbeitest Du nochmal? Nur weil wir miteinander schlafen heisst das doch nicht, dass ich dir mein Auto leihe..? Führen wir jetzt eigentlich eine Beziehung? Immer, wenn ich nach Hause komme, wartet jemand auf mich. Das erzähle ich Dir, wenn wir uns ein biss-
Seite dreiundzwanzig
Wann hattest Du das letzte Mal Sex mit jemand anderem? Hattest Du jetzt einen Orgasmus?
soll, dann muss man aber eine Kündigung des Jobs ernsthaft in Erwägung ziehen.
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