Kult November 2015

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kult Die besten Blogs aus kult.ch. November 2015.

kult ist die erste Blog-to-Print-Zeitung der Schweiz: Unzensierte Kommentare zum täglichen Leben und dem, was sich in den Medien so abspielt.

Die Langeweile 12. November 2015 Jelena Keller Mit dem Mitlife oder Viertellife oder Endlife, was auch immer es sein mag, (man weiss ja nicht, wann man stirbt) stellt sich die Erkenntnis ein, dass das Leben eigentlich an und für sich unglaublich langweilig ist. Dass unbeschwertes und leichtes Dasein eher die Ausnahme darstellt, dass die langersehnte Karriere auch nicht das Grösste ist, dass viel Wissen viel Denken bedeutet, dass die Welt stinkt, dass viel Erfahrung beschwerend ist, dass einem Gedanken beim Sex in die Quere kommen können, dass viel Alkohol nicht mehr lustig ist und tatsächlich keine Probleme löst, dass alles irgendwann unendlich monoton wird, auch wenn man sich die Mühe macht sich neue Lebensaufgaben und Hobbies und Menschen zu finden, die einen für einen kurzen Moment Erregtheit spüren lassen. Die primitiven Witze werden nur mit Wein erträglich, die Freunde ein bisschen weniger, da man inkompatibel mit jedem geworden ist (zum Glück), der Sex immer irgendwann ein bisschen gewöhnlicher, die Gedankengänge ein bisschen mürrischer. Lästige Alltagsdinge wie Einkaufen und Putzen, sich schminken und Haare waschen, werden so unglaublich sinnlos, weil man sie in der Regel repetitiv zehn Jahre lang ausführt und kein Ende der Aufgabe naht. Weil einen der Alltag zu kurzlebigen Dingen zwingt, die uns unbefriedigender Weise immer wieder mit dem gleichen Resultat enden: Dass man wieder von vorne beginnen muss. Genauso verhält es sich mit dem Leben allgemein. Es wiederholt sich alles irgendwie, irgendwann. Wenn wir ehrlich sind, ist fast nichts, das man zehn Jahre lang fast gleich tut,

weiterhin aufregend. Ausser man ist gut darin sich einzureden, dass es ach so schön und ach so wertvoll ist zum Beispiel diesen Sonnenuntergang dort vorne anzustarren. Man gibt sich Mühe den Sonnenuntergang schön zu finden, als wäre etwas schön daran, wenn die Sonne jeden verdammten Abend untergeht und dabei immer fast gleich aussieht. Das bringen einen so sehr in Aufruhr, wie all die anderen Alltagsdinge, die sowieso passieren und nicht überraschend enden. Wie Scheissreste aus Toilettenschüsseln schrubben oder Zehennägel schneiden und dabei Hühneraugen betrachten. Wie die Sonne, sehen Hühneraugen auch immer wieder ein bisschen anders aus, sind aber grundsätzlich aufregender, weil man selbst bestimmen kann, was man mit ihnen anstellt, den Ausgang der Situation selbst gestalten kann. Die dumme ,anspruchslose Sonne geht bloss jedes

MUSS MAN HABEN: EIN DRAHTLOSES KABEL

verdammte Mal einfach unter. Repetitive Tätigkeiten. Töten. Langsam. Man stellt fest, dass einzig grossartige Ereignisse wie Verliebtheit, Erfolg, Schwangerschaft, Heirat und Reisen, noch kurzzeitig grosse Gefühle hervorrufen können. Kinder kriegen wäre noch eines der Abenteuer, die man mit noch nicht erlebt hat. Das würde einen temporär in Aufruhr versetzen, denn wie nachzulesen ist, ist diese Gefühlsregung auch mit dem neugewonnen Leben und der Anpassung an dieses irgendwann tiefer einzustufen, weil sich die Gewohnheit einstellt. Statt Hochgefühl auf sicher, könnte man sich freuen über weniger eigener Egozentrik und die Abwechslung in der steten Adaption an das Kind und seine Wünsche. Kinder entstehen oft in Krisen und Verliebtheit und nicht dazwischen. Auch ein Beweis dafür, dass sich Eltern diesen Zustand des Rausches bewahren, ihn sogar verstärken wollen.

Zu viel Öffentlichkeit Rette uns aus der Krise, mach uns glücklich oder mach, dass unser Glück mit dir noch grösser wird und von Dauer ist, diesmal. Mach! Die Angst vor der Monotonie lässt uns dumme Dinge tun, die dann meistens enttäuschend oder eben in Monotonie enden. Irrationalität und Euphorie lassen uns lebendig fühlen. Sie führen uns in einen Ausnahmezustand, der, weil eben nicht alltäglich, wunderbar und schnell aus der Langeweile führt. Trotz der Gewissheit, dass Gewohnheit kommen wird, irren wir herum und hoffen ganz naiv, dass es dieses eine Ding, diesen einen Menschen, diese eine Tätigkeit und dieses eine Leben gibt, das uns für immer Himmelhochjauchzend macht. Bis die Zeit vergangen ist, man 30 wird und merkt: Glücksgefühle sind rar und nie von langer Dauer, die generelle Zufriedenheit allerdings, liesse sich weniger aufwändig erreichen und länger bewahren. Ist sie zwar eine abgeschwächte Form des euphorischen Glücks, doch auch günstiger zu haben: Ganz ohne Einwirkung von aussen, lässt sie sich jederzeit abrufen und kommt dann zu einem Zeitpunkt, den wir bestimmen, immer wieder zu uns zurück. Ob uns nun Sonnenuntergänge oder Kaffees in Cafées zufrieden stimmen, lasst sie uns finden, die ach so erstrebenswerte Zufriedenheit, welche zwar eine langweiligere Form des Glücks ist, uns aber lächelnd statt düsteren Gemütes durch die Welt ziehen lässt. Ja, das Leben ist irgendwann langweilig, wenn man viel erlebt hat. Man macht aber trotzdem weiter, weil nichts zu tun und nur zu jammern - eine traurigere Alternative wäre.

für alle, die nicht einen monat lang auf die kultzeitung warten wollen

Die News-Junkies sind eine bemittleidenswerte Spezies. Kaum furzt irgendwo jemand, muss ein News-Ticker her, der im Minutentakt über die verschiedenen Duftstärken des Furzes berichtet. Dazu exklusive Interviews mit Leuten, die auch von diesem Furz gehört haben und Leuten, die Leute kennen, welche angeben, sich ein paar Tage vorher noch auf dem selben Kontinent wie der Furzer aufgehalten haben und drum Bescheid wissen. Und dann Bilder von Büropflanzen, die unter dem Furz zu leiden haben und verwackelte Videosequenzen, die zeigen, wie Menschen an dieser Büropflanze vorbeigehen, als Beweis, dass da einer gefurzt hat. Und dann sind diese News-Junkies die halbe Nacht wach, ereifern und ergeifern sich über jeder Nullmeldung, schreiben Kommentare auf sozialen Netzwerken, posten Bilder und Links, mischen sich in andere Kommentare ein, blocken die, die eine andere Meinung zum Furz haben, beschimpfen grundsätzlich alles, was von der eigenen Meinnung abweicht, denken dabei, dass sie informiert und engagiert sind und merken nicht, dass das Gift, dass sie über ihren Bildschirm in ihre Hirnwendungen spritzen gleichermassen aus ihren Fingerkuppen hinausquellt, auf die Tastatur ihres Computers, der Eingangstür zu ihrer Online-Beiz. Seit sich die sozialen Medien etabliert haben, muss man nicht mehr vor die Tür, um öffentlich zu sein. Man kann in seiner verrotteten und langweiligen Hütte hocken, sich an den Eiern kratzen, und trotzdem irgendwie an der Öffentlichkeit sein. Denn Öffentlichkeit ist wichtig, sonst nimmt sich der News-Junkie selber gar nicht wahr, und das Schöne an dieser Öffentlichkeit ist, dass man sich dabei nicht zeigen muss. Und dass so niemand sieht, wie der eigene Geist an dieser konstanten Öffentlichkeit langsam erodiert. Denn so sehr der News-Junkie regelmässig seinen Schuss braucht, so sehr will er nicht, dass man ihm seine innere Leere anmerkt. Was zwar ein respektabler Wunsch ist, aber im Grunde genommen vor allem bestätigt, dass er halt doch nur ein Junkie ist, der irgendwann an seiner Droge zugrunde geht. Herzlich, Rainer Kuhn

seit 1997 Erscheinungsweise: Monatlich (12 x pro Jahr) Auflage: 20‘000 Exemplare Verbreitungsgebiet: Stadt Zürich Herausgeber: Kult GmbH, 8006 Zürich

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Chefredaktion: Rainer Kuhn Autoren: Reinhold Weber, Alex Flach, Midi Gottet, Pete Stiefel, Christian Platz, Dominik Hug, Jelena Keller, Michèle Binswanger Gestaltung: Fredy Heritsch Kontakt: rainer.kuhn@kult.ch http://www.facebook.com/kult.ch Kultzeitung, kult.ch, kultradio.ch sind Unternehmungen der kult gmbh.


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UND HIER, DIE WELTWEIT KÜRZESTE BERICHT­ ERSTATTUNG ÜBER DIE PREMIERE VON «SPECTRE» IM ZÜRCHER HALLENSTADION

28. Oktober 2015 Midi Gottet Der Film ist schlecht. Gehen Sie um Himmels Willen NICHT ins Kino, um diesen Film zu sehen. Sparen Sie das Geld und kaufen Sie sich davon einen Kaffee-Einlauf auf Amazon und erweitern Sie ihr Spektrum auf diese Weise. Das jedenfalls, habe ICH an diesem schönen Abend, als SPECTRE im Hallenstadion gezeigt wurde, gemacht. Ich hatte ja nichts Besseres vor. Ich war ja nicht zu einer Filmpremiere eingeladen oder so, deshalb fällt die Bewertung hier relativ knapp und negativ aus, siehe Beginn dieses Abschnitts. Und wieso bin ich so sicher, dass der Film stinkt? Weil ich heute auf Fa-

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cebook 723 geile Glamour-dress-up, Pistole-posing, Daniel-Craig-squeezing, Red-Carpet-teasing-Posts vom absolut oberer-Anschlag-aufgeposhten AromaEvent im Hallenstadion gesehen habe und nicht EINER beinhaltete den Satz “Hammerfilm, muss man gesehen haben”, oder Ähnliches. Nicht einer….! Tja, die Wahrheit findet man immer zwischen den Kommentarzeilen, liebe Filmliebhaber. Fern-Fazit: Guter Event, schlechter Film – oder wie man es auf Facebook sagen würde: “Keine Beiträge wie diese mehr anzeigen, aber trotzdem befreundet bleiben.”

ROSA MONTAG – ZU BESUCH AM SCHWULEN OKTOBERFEST

NEIN ELEVEN 23. Oktober 2015 Midi Gottet Ich habe heute bei 911untersuchen.ch unterzeichnet. Ich fordere euch auf, euch nochmals mit diesem leidigen Thema auseinanderzusetzen und dann hoffentlich ebenfalls aktiv zu werden. Wenn von dieser unglaublichen Plethora an Ungereimtheiten, die Stefan Schaer hier in seinem „Dossier 9/11“ gesammelt und aufgeführt hat, auch nur ein Quäntchen wahr ist, wäre das schon Grund genug, um von den USA eine unabhängige Untersuchung zu fordern. Und mit grosser Wahrscheinlichkeit ist alles, was hier steht, wahr. Im Härtefall ist alles, was hier steht sogar nur die Spitze des Silversteins, aber eben, die „Tremeloes“ haben schon früh jenes Credo gepredigt, mit dem sich der amerikanische Traum ungehindert leben lässt: „Silence Is Golden“. Und ja, sagen sie’s schon, das Wort, das sie immer dann schreien, wenn einer, der Recht haben könnte, mundtot gemacht werden soll – Verschwörungstheoretiker. Wie originell. Es ist eigentlich faszinierend, wie viele einfache Leute seit 9/11 ein so schwieriges Wort aus der Hüfte heraus gegen Ungläubige zu schiessen gelernt haben. VERSCHWÖRUNGTHEORETIKER! Aber hey, gäbe es keine VerschwörungsPRAKTIKER, müsste ich hier auch keine THEORIEN darüber aufstellen, wie das mit 9/11 damals wirklich gelaufen ist. Deshalb schätze ich mutige Leute wie Stefan Schaer, der sich vom Pausenplatz-Hooligan Uncle Sam und seiner hörigen Gefolgschaft nicht einschüchtern lässt und weiterhin hartnäckig die Wahrheit fordert. Tatsache ist, die Anschläge vom 11. September 2001 haben mich nachhaltig traumatisiert und die starke Vermutung, dass keine 19 Araber, bewaffnet mit Teppichmessern, das vorherrschende Imperium USA gedemütigt haben sollen, sondern eine verschwörerische Schattenregierung, trägt wenig dazu bei, dass es mir in naher Zukunft besser gehen wird. Vier Monate nach dem „Attentat“ verkündete George W. Bush in einer Rede vor versammelter Menge, er habe am 11. September 2001, bevor er das berühmte Klassenzimmer betrat, in einem Fernseher das erste Flugzeug in den Nordturm fliegen sehen. „There’s one terrible pi-

lot“, habe er zu seinen Leuten damals gesagt. Pointentusch. Aha, und ein Komiker ist er jetzt auch noch. 3000 Leute sterben und Bush macht etwas Standup Comedy. Das wirklich komische an seiner Aussage jedoch war, dass am 11. September 2001 kein Mensch gesehen hat, wie das erste Flugzeug in die Towers knallte. Niemand. Den ersten Einschlag hat man erst einen Tag später auf einem Video-Tape entdeckt. Also ist George W. Bush entweder ein stark verwirrter Fantast, der oft Unsinniges von sich gibt oder aber Bush hat an diesem sonnigen Vormittag des 11. Septembers 2001, wie er es immer an sonnigen Vormittagen zu tun pflegte bevor er jeweils ein Klassenzimmer betrat, auf die CIA-Live-Cam des World Trade Centers gestarrt, um den Moment ja nicht zu verpassen, an dem irgendein Flugzeug gerade per Zufall in die Towers fliegt. Pointentusch. Ich denke, beides trifft in diesem Fall zu.

1000S OF BEAUTIFUL GIRLS & 3 UGLY ONES…

27. Oktober 2015Pete Stiefel Gestern war ich in Zürich am sogenannten ‚Pink Monday‘, dem Oktoberfest von Schwulen, für Schwule. Was ich da erlebt habe, wird dich erstaunen. Eines vorweg: Es war nicht mein erstes Mal. Aufgrund der Tatsache, dass ich viele schwule (und lesbische) Freunde habe, verschlägt es mich immer wieder an Orte, an denen auch sie verkehren: In Einkaufshäuser, in Restaurants, ins Kino, an Partys… und so eben auch mal an ein schwules Oktoberfest. Ich war deshalb einigermassen darauf vorbereitet, was mich an diesem Montagabend auf dem Bauschänzli erwarten würde. Und tatsächlich: Es wurde getrunken, viel getrunken, die Musik spielte das Oktoberfest-Repertoire rauf und run-

Über die letzten Jahre verbrachte ich hunderte von Stunden damit, der Wahrheit über 9/11 Schritt für Schritt näher zu kommen. Ich bin ein Verfechter der „Keine Flugzeuge-Theorie“ und bin überzeugt, dass wir am 11. September 2001 keinen Terroranschlag von aussen gesehen haben, sondern einen verzweifelten Akt des angezählten Öl-Junkies USA, welcher in der Sparte „Beschaffungskriminalität“ anzusiedeln ist. Um derart waghalsige Vermutungen nicht weiter aufstellen zu müssen, fordere ich auf diesem Weg eine längst überfällige und unabhängige Untersuchung der Anschläge vom 11. September 2001. Ohne diese werden unsere Kinder in den Geschichtsbüchern eine Version der Geschehnisse lesen, die ihnen im besten Fall ein kopfschüttelndes Schmunzeln abringen wird. www.911untersuchen.ch

WARUM STEHT DA FOX MULDER?

ter, dazwischen publikumsgerecht den Gassenhauer YMCA – es wurde ausgelassen getanzt, gelacht, gefeiert… Selten habe ich so viele glückliche Gesichter auf einem Haufen gesehen. Und ich war mitten unter ihnen und habe es ihnen gleich getan. Ganz genau gleich, wie wenn ich jeweils mit Stephan das andere Oktoberfest besuche. Es erstaunt dich jetzt möglicherweise: Aber am Pink Monday gibt es nichts, das einen erstaunen würde. Ausser vielleicht, dass man an einem Montagabend schon so viel Bier trinken kann. Ich liebe euch, meine schwulen und lesbischen Freunde! Nicht weil ihr schwul oder lesbisch seid, sondern weil ihr seid, wer ihr seid und wie ihr seid.

22. Oktober 2015 Dominik Hug … und alles was ich mich frage ist, wie diese 1003 Showgirls in diesem Dixi-Klo von einem Laden Platz finden.

27. Oktober 2015 Dominik Hug Warum steht da Fox Mulder auf den Stephan Klapproth Actionfiguren?


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ICH BLINKE NICHT. NIE. NIEMALS!

21. Oktober 2015 Pete Stiefel Ich. Blinke. Nicht. Nicht wenn ich einbiege, nicht wenn ich abbiege, nicht wenn ich ausschere, nicht wenn ich umkehre, nicht wenn ich einspure, nicht wenn ich überhole, nicht wenn ich rückwärts fahre, nicht wenn ich warte, nicht beim Einparken, nicht beim Ausparken… Nicht. Niemals. Unter keinen Umständen. Denn: Ich bin Nichtblinkerrrrr aus Überrrrzeugung! Es interessiert mich einen Dreck, was hinterr mirrr passierrrrt, schliesslich bin ich vorne. Und das hat schon seine Berrrechtigung. Ich bin immerrr vorrrrne, denn ich bin ein Leaderrrrr, durrrrch und durrrrrrrch! Wer

blinken muss, hat verloren, er gesteht eine Schwäche ein, und wenn ich etwas nicht habe, dann sind es, verrrrrrdammt nochmals, verrrrdammte Schwächen! Was kümmerts dich, ob ich links will oderrr rrrrrrechts??? Du wirst es schon frrrrüh genug errrrfahrrrrrren, nämlich, nämlich, nämlich… JETZT! Denn genau JETZT fahre ich nach rrrrrrrrechts, obs dir passt oderrrrrr nicht!!! Und dann auch gleich wieder links. Hinten anstellen, denn hier vorrrrrne bin schon ich! Nene, du, blinken ist nicht. Blinken ist bloss für Verrlierrrerrrrr – und der Verrlierrrerrr, drrrrrrreimal darrrrrfst rrrrraten: Derrrrrr bist du!

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13. November 2015 kultpromotion Für alle, die es immer noch nicht wissen, hier nochmals schwarz auf weiss: ewz sorgt nicht nur für Strom, sondern auch für beste Unterhaltung. Mit ewz.zürinet, dem Glasfasernetz in Zürich. Alles klar soweit? Gut, dann weiter! Damit kannst du streamen, gamen, Filme glotzen oder einfach nur stundenlang plaudern bis die Stimme versagt und die Ohren wackeln. Und das

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14. Oktober 2015 Alex Flach Man trägt zum Weltfrieden bei ohne dass man was dafür tun muss. Wenn man nach dem Tod halt doch vor dem lieben Gott stehen sollte, kann man guten Gewissens sagen, dass man ja nie behauptet habe, dass es ihn nicht gebe. Er soll mal locker bleiben. …und wenn man dann vor Shiva, Manitou oder dem fliegenden Spaghettimonster steht, sagt man einfach dasselbe. Immer schön locker bleiben… Man muss nicht händeringend nach haarsträubenden Erklärungen für Dinosaurierknochen-Funde und Plattentektonik suchen, bloss weil in einem alten Buch steht, die Erde gäbe es erst seit ein paar tausend Jahren. Man kann schöne Kirchen besichtigen gehen ohne sich hinknien oder

seltsame Handbewegungen vollführen zu müssen. Man kann Scientology hassen ohne sich vorwerfen lassen zu müssen, man gehöre selbst ja auch nur einer Sekte an. Eine alte und inzwischen sehr grosse Sekte, aber eben halt auch nur eine Sekte. Dan Browns Schund kann man sich für alle Zeiten schenken. Kluge wissen, alle Anderen glauben. Kann man sich dann getrost auf die Fahne schreiben. Man spart sich all die mühsamen Diskussionen die die Atheisten ständig führen müssen… “glaubst du denn an gar nichts? ist dir denn alles egal? Papipapo….”. Agnostiker sagen: “Vielleicht hast du ja sogar recht, wer weiss”. Schon erledigt. Man ist endlich ein echter Schweizer: Neutral.

30. Oktober 2015 Midi Gottet. 1. Herpes-Schleuder; 2. Albtraum-Fänger; 3. Furz-Spalter; 4. Filzlaus-Slackline; 5. Abtropf-Sieb Model “The Taste”. Mahlzeit.


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WAHRHEIT GIBT ES NICHT

13. Oktober 2015 Jelena Keller Oder: Was ich von meinen Schülern gelernt habe Ich habe sechs Jahre lang Deutsch unterrichtet. Verschiedene Altersklassen, Stufen, Backgrounds. Die vielen menschlichen Unsicherheiten, Vergangenheiten, Ansichten, Zukunftsvisionen und Eigenheiten, lernten sich immer wieder aneinander anzupassen und ein gemeinsames Ziel zu verfolgen. Die Adaption: ein phänomenales Unterfangen an und für sich. Global gesagt, konnten die Kursteilnehmer wohl von meinem Fachwissen und ich von ihrem blossen Dasein profitieren. Es waren zweifelslos lehrreiche Jahre, die mir immer wieder die Wichtigkeit sich selbst zu hinterfragen vor Augen führten. Ein Erlebnis allerdings, das vor etwa fünf Jahren geschah, begleitet mich bis heute fast jeden Tag. Ich hatte gerade eine kleine Deutschkurs Gruppe von vier Personen als Stellvertretung für eine Schwangere übernommen und sollte die vier Teilnehmer während drei Monaten bis zum nächsthöheren Zertifikat führen, was ihren Aufstieg von Niveau B2 auf C1 bedeutete. So sassen wir zu fünft da: Eine junge Kolumbianerin, die früh geheiratet und ihr Englisch Studium aufgegeben hatte um ihren Mann, der in die Schweiz versetzt worden war zu begleiten. Ein älterer, tunesischer Arzt, der aus seinem Heimatland geflüchtet war um sich hier ein besseres Leben aufzubauen. Eine bildhübsche, scheue junge Russin, die in der Provinz als Kindergärtnerin gearbeitet und der Liebe wegen in die Schweiz geholt worden war. Eine amerikanische Anlageberaterin mittleren Alters, die bei einer Grossbank arbeitete. Die Sprachkenntnisse dieser Klasse waren auf einem guten Niveau, sie war heterogen und zielstrebig, was bedeutete, dass wir gut voran kamen und neben der Prüfungsvorbereitung viel Zeit hatten für Spassiges und Diskussionen. Manchmal über Gelesenes, oft über Persönliches. Auch wenn der einzige Mann mit seinen angriffigen Aussagen und immer wieder für Unruhen gesorgt hatte, fühlten sich, so dachte ich, alle wohl und hatten das Bedürfnis sich mitzuteilen. Ich war ein wenig stolz auf mich, denn es war mir gelungen eine intime und entspannte Lernatmosphäre zu schaffen. Trotzdem hatte ich meine Unsicherheiten in Bezug auf Grammatikwissen und Auftreten nicht ablegen können und vermutete, dass sich dies bemerkbar machen könnte. Wir hatten bis zum letzten Kurstag ein gutes Niveau erreicht. Ich war überzeugt, alle Kursteilnehmer fachlich und persönlich weitergebracht zu haben

und ihnen somit eine bessere Zukunft in Aussicht zu stellen. Um mich darüber zu versichern, dass ich auch richtig lag mit meinem subjektiv vernommenen Erfolg und um Verbesserung meinerseits zu ermöglichen, liess ich sie als letzte Übung einen Aufsatz darüber schreiben, wie sie die letzten Monate in der Klasse erlebt haben. Auch ich beteiligte mich daran. Nach der Pause lasen wir einander die Texte vor, welche unterschiedlicher nicht hätten sein können. Mein Aufsatz las sich etwa so: dankbar für die Offenheit der Kursteilnehmer, sie hätten ihre Herzen geöffnet um die Sprache richtig verinnerlichen zu können, die lustigen Momente, die Frauen gegen Mann Koalition, die Fortschritte und die Rückschläge. Die Kolumbianerin lobte mich in höchsten Tönen, sie habe am liebsten wieder von vorne anfangen wollen, so sehr liebe sie meine Art die Menschen zu begeistern, meine offenen Unterrichtsmethoden, mein Interesse und Wissen und meinen Humor, dass ich ihr die Anfänge in der Schweiz enorm erleichtert habe, sie sei dankbar für alle Kursteilnehmer, sie habe viel Neues dazugelernt, traurig sei sie, dass es vorbei sei und ob sie Privatlektionen bei mir buchen könne. Der tunesische Arzt fand, man hätte die Zeit besser nutzten können, statt über sein Leben zu labern, mehr Zeitungsartikel, weniger Gelaber wäre gut gewesen, manchmal habe er gedacht bei einer Psychologin zu sitzen, die ab und zu unterrichtet und die Gruppe vor allem dazu benutzt ihre eigenen Probleme zu behandeln, er sei eigentlich froh, dass dieses Frauengetratsche vorbei sei (und lachte) (worauf nur ein Augenrollen, begleitet von einem Lächeln, seitens der Kolumbianerin zu vernehmen war, die es aufgegeben hatte mit dem Arzt zu streiten und lieber liebevoll darüber lächelte, wie im übrigen alle anderen auch, ausser der Bankerin). Die Russin blieb kurzangebunden, sie hatte hingeschrieben was sie gedacht hatte schreiben zu müssen, sagte dann, sie habe immer Mühe gehabt ihre Meinung zu sagen und hier gelernt, aus sich heraus zu kommen, sie sei dankbar für die neue Freundin (Kolumbianerin), die sie in der Klasse gefunden habe, ganz unabhängig von ihrem Mann, der im übrigen nicht wirklich erfreut war über unsere Emanzen- Gesprächsthemen, weshalb sie einen weiteren Kurs nicht mehr bei mir besuchen könne, leider, es habe aber grossen Spass gemacht, wie schon lange nichts mehr. Die Bankerin blieb sachlich, zählte alle Pros und Kontras auf, meinte, zu Beginn meine Kompetenz in Frage gestellt zu haben wegen meines Alters, habe aber Dank der Abwechslung im Unterricht grosse Fortschritte gemacht

trotz ihres Jobs, der es ihr teilweise unmöglich gemacht habe Hausaufgaben zu erledigen, ein wenig mehr Grammatik wäre gut gewesen, man sollte als Schule besser darauf achten frauenfeindliche Männer nicht in Frauengruppen zu setzen und kulturelle Gegebenheiten bei der Einteilung zu beachten (was der Tunesier zum Glück überhört hatte Dank Smartphone). Ich war noch nie dermassen erstaunt gewesen wie in diesem Moment. Ein zuhörender Aussenstehender wäre im Leben nicht darauf gekommen, dass es sich bei allen Schilderungen um den gleichen dreimonatigen Deutschkurs handelte. Was von alledem war also richtig? Welche Sicht auf die Realität konnte nun als Wahrheit definiert werden? Wir hatten in dieser Stunde den Beweis dafür gefunden, dass es keine richtige Sicht, keine Wahrheit in der Wahrnehmung gibt, dass sie viel mehr eine Kombination aus unseren eigenen Stimmungen, Vergangenheiten, Gefühlen, Ideen, Ideologien, Erfahrungen und Ansichten ist. Die Forschung untersucht mit ausgeklügelten Systemen neurologische Funktionen und wird letztendlich trotzdem nie schlüssig werden über die Gedanken des Menschen, weil das Empfinden des Einzelnen immer ungleich dessen eines Anderen ist. Autoren, Künstler, Politiker, Filmemacher, Musiker – sie alle bemühen sich darum, Bilder zu schaffen, die von einer Menschenmasse gleich aufgefangen werden sollen. Auch wenn sie Profis sind im erzeugen von Wahrheiten, so schaffen sie es trotzdem nicht eine hundert Prozentige Übereinstimmung zu erreichen, weil die Wahrnehmung des Individuums eben einzigartig ist. Wir Menschen sind vielfältig. So vielfältig ist unser Ermessen. So vielfältig sind unsere Wahrheiten. Die einzige immer richtige Wahrheit in Bezug auf den Menschen scheint zu sein, dass es sie nicht gibt. Es existieren Moral, gesellschaftliche Regeln, Theorien, Lehren, Gesetzt, Ethik, Wahrscheinlichkeitsrechnungen und Wissenschaften. Doch gibt es keine Realität, die für jeden individuell und subjektiv als solche gelten und von jedem anerkannt werden kann. Seither habe ich die Welt nicht mehr absolut gesehen. Ich habe meine Wahrheit nie wieder als die einzig richtige erachten können. Was mein Leben um ein vielfaches verkomplizierte. Zwei Monate später erfuhr ich, dass alle Kursteilnehmer die Zertifikatsprüfung bestanden hatten. Wenigstens hatten wir nun zum Trost eine kleine Wahrheit schwarz auf weiss, die sich für uns alle Fünf als universell wahrhaftig herausgestellt hatte.

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ETWAS GESTRECKT ABER GEIL: DIE FRISCH REINGEZOGENE ABER DOCH SEHR GEPFLOGENE TOP5 DER SCHÄRFSTEN KOKSNUTTEN, DIE DAS WELTWEITE NETZ ZU BIETEN HAT

28. Oktober 2015 Midi Gottet Und ja, wir rechnen dank dieser Bildstrecke mit Zuwachs junger Männer, welche ihren Lebensmittelpunkt auf der dunklen Seite des Nachtlebens haben. Mit der nächsten Bildstrecke holen wir uns die jungen Frauen, da sieht man dann eine schöne Auswahl von Fotos von Elyas M’Barek, wie er gerade am Organ “spenden” ist.


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MARCO PERÒ R E S TA U R A N T D R E I S T U B E N C A S A D E LV I N O . C H


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BUCHVERNISSAGE VON IRINA BELLER’S NEUSTEM KASSENSCHLAGER: «DER MENSCH IN MIR»

2. November 2015 Pete Stiefel Die Vorfreude war gross: Am vergangenen Mittwoch stellte Jetset-Lady Irina Beller im Casino Zürich ihr neustes Buch vor – Kult mitten drin! Einen glamouröseren Ort hätte sich Miss Blingbling nicht aussuchen können: In der Müsliburg des Sportartikelhändlers Athleticum, also da, wo man seine spielsüchtige Mutter für einen Moment abgeben kann, wenn man beim Sporthändler in Ruhe neue Turnschuhe anprobieren möchte. Ein wahrlich schlauer Schachzug der Familie Beller, um endlich auch einmal zwischen diesen Blackjack-Tischen und Slot Machines fotografiert zu werden, nachdem man ihnen die Einladung zu den Eröffnungsfeierlichkeiten des Zürcher Casinos kurzerhand wieder weggenommen hatte – obwohl Herr Beller als Bauunternehmer massgeblich am Bau des Glücksspieltempels beteiligt war. Doch das ist eine andere Geschichte. Heute gehts nicht um DEN Beller, sondern um DIE Beller. Denn heute stellt die begnadete Schriftstellerin ihr neustes, ihr zweites Werk vor. Nach dem ersten Buch, dessen Titel ich jetzt gerade vergessen habe, es war etwas mit Reiche-Säcke-Fischen, sollte es diesmal etwas zum Nachdenken werden. Beim Titel „Der Mensch in mir“ hatte ich an etwas Anzügliches gedacht, es waren ja schon so einige Menschen in ihr – aber meine Recherche bei der Schweizer Illustrierten sollte mich eines Besseren belehren. In der jetzt erscheinenden Autobiographie schreibt sich Frau Beller die Sorgen vom Leib, weshalb sie so geworden ist, wie sie heute ist. Das wird zumindest Herrn Beller interessieren, schliesslich muss er das bezahlen, was sie sich heute kauft um das zu werden, was sie gerne wäre. Item. Die Buchvernissage war wie gesagt auf den Mittwoch-

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abend angesetzt. Bloss, und daran hätte ich wohl besser gedacht, BEVOR ich im Tuxedo am Strassenrand auf meine UBER Limo wartete: Wo war eigentlich meine persönliche Einladung? Eine solche war nämlich bis dato nicht auf der Kult Redaktion eingegangen, das hatte mir gerade in ebendiesem Moment auch unsere Sekretärin nochmals versichert. Dabei hat sie extra den Altpapierstapel ein zweites Mal umgekramt. Nichts. Keine Einladung. Allerdings auch keine AUSladung, wie sie die Bellers von den Casino-Betreibern seinerzeit erhalten haben. Somit betrachtete ich mich schon als Bestandteil der Gästeliste. Immerhin hat Frau Beller öffentlich kundgetan, wie sehr sie meinen letzten Artikel über sich mochte. Egal, es konnte ja nicht SO schwierig sein, da rein zu kommen. Und ich freute mich SO sehr, meine grossen Vorbilder aus den Klatschredaktionen von JOIZ, Musenalp-Express, Blick am Abend, dem Spick und wie die grossen nationalen Blätter alle heissen, zu treffen. Smalltalk unter Gleichgesinnten, ein Gläschen hier, ein Häppchen da, Sie wissen schon. Der UBER-Mann hat mich dann irgendwo abgesetzt, wo Parken erlaubt ist, weil Parken vor dem Casino ja bekanntermassen nicht erlaubt ist. Auch dann nicht, wenn man in Beller’s weissem Bentley vorfährt. Oder vielleicht auch IM SPEZIELLEN dann nicht, wenn man in Beller’s weissem Bentley vorfährt, oder in einer UBER Limo. Am Eingang nannte ich dann voller Zuversicht meinen Namen und dass ich vom KULT sei, ja, DEM KULT. Und STIEFEL, wie der Halbschuh, einfach anders. Der freundliche aber bestimmte Herr mit der Gästeliste in der Hand fand allerdings kein Argument, weshalb er mich hereinlassen sollte. Nicht unter ‚S‘, nicht

unter ‚K‘ – Ü.B.E.R.H.A.U.P.T. nicht! Na gut, dachte ich mir, Zeit, den ultimativen Trumpf auszuspielen. Schliesslich wähnte ich die Schriftstellerin und den Star des Abends (Irina Beller) unter meinen Facebook-Freunden. Einfach mal eben schnell über den Messenger oder via FB Video Call meine Promifreundin anpiepsen, und dann erhobenen Hauptes am Türsteher vorbeistolzieren. So mein Plan. DER Plan, welcher sogleich in zehntausend Kunstkristalle zersplittern sollte. Ich BIN gar nicht mit der Beller auf Facebook befreundet! „Ich WAR es aber gerade eben noch, ich schwör!“ schluchzte ich den Gästelistenmann mit bebender Stimme an. „Sie muss, sie muss… Sie muss mich GELÖSCHT haben!“ Dabei mochte sie meinen letzten Kult-Artikel über sich doch so sehr. Sagte sie jedenfalls. So beschloss ich halt, mich – komplett overdressed – an die Hotelbar Helvetia zu setzen und eine Stange Bier zu bestellen, und noch eine, und noch eine. Hinterher habe ich im Tages Anzeiger gelesen, dass meine Ex-Facebookfreundin Beller ihr Buch gar nicht selber geschrieben hat, sondern ihr Ghostwriter Philipp Gurt (Insomnia, Bündnerfleisch, etc.). Und dass die Häppchen an der Vernissage gar nicht so grandios gewesen seien (Ravioli, Fischiges, etc.). Weil wir nun schlussendlich nicht da waren, können wir hier keine exklusiven Fotos der Veranstaltung publizieren, dafür ein Foto davon, wie Herr Beller letzte Woche mit seinem weissen Bentley vergeblich versucht, auf der linken Seite in die Bäckerstrasse zu fahren, weil da bereits ein anderer Autofahrer steht und dieser sich einen Deut darum scherte, mit wem er es hier zu tun hatte: Mit Beller – DEM Beller.

ALS DIE TAGE NOCH KEINE NAMEN TRUGEN

5. November 2015 Christian Platz Als die Tage noch keine Namen trugen, waren die Menschen glücklicher. Als die Stunden noch nicht gemessen wurden, war die Zeit wertvoller. Zudem wurde sie wahrscheinlich um einiges sinnvoller genutzt, wenn das Wort Sinn überhaupt eine Bedeutung aufweist, nebst der lautmalerischen. Als der Sonne und die Mond noch ein Mann und eine Frau waren, konnte dem Universum da draussen gewiss mehr Vertrauen geschenkt werden. Ich kann mich noch gut an dieses Gefühl von früher erinnern. Jeden Abend, wenn die Dunkelheit über Land und See zog, dachten wir, dass jetzt für immer die Nacht herrschen würde, mit ihren Geräuschen, ihren Geheimnissen, ihren endlosen Liebesspielen, ihren Dämoninnen und Dämonen. Jeden Morgen haben wir gestaunt, dass es wieder Licht wurde. Und es hat uns so gefreut, dass wir ekstatisch gesungen, getanzt, gevögelt haben. Aus lauter Dankbarkeit, die jener grossen Mutter galt, die alles Existierende geboren hatte. Und eines Tages vernichten würde, mit ihren Feueratmen, der genauso so heiss ist. Wie ihre all-umfassende Liebe. Hei, was haben wir mit den Bäumen und Tieren geplaudert. Und die lustigen, bemerkenswerten Geschichten, die sie uns erzählten, bereicherten das Leben auf ganz und gar fantastische Art und Weise. Es war übrigens ein Leben, das sich noch nicht so scharf vom Tode abgrenzte – wie dies heutzutage bedauerlicherweise der Fall ist. Die Verstorbenen waren immer bei uns, sie setzten sich bei jedem Essen an den Familientisch. Sie haben uns Lieder beigebracht, die wir Lebenden nie hätten komponieren können. Tiefe, geheimnisvolle Weisen, die wir liebten. Obwohl wir sie nicht verstanden haben. Ja, wir konnten damals gut damit leben – und lieben -, wenn wir etwas nicht verstanden. Damals, als die Frauen die Kinder noch alleine gemacht haben. Die Männer hatten keinerlei Einfluss darauf. Auch die erotischen Spiele nicht, denen wir uns bei jeder Gelegenheit widmeten, die noch ganz frei waren. Vom Gewicht der Zeugung. Irgend etwas, das tief in den Frauen wohnte, beschloss, dass es nun Zeit wäre, ein Kind heranwachsen zu lassen. Die Männer konnten das nicht. Deshalb waren die Frauen heilig, kümmerten sich um die ernsthaften Geschäfte, lenkten die Geschicke des Clans. Während die Männer steifschwänzig krakeelen, mit Trommeln und Hörnern herumlärmen, Met saufen, auf Schwänen Flüsse hinauf und hinab reiten, fabulieren, Wildschweine jagen durften, wie es ihnen gemäss ist. Und es hat Frieden geherrscht, im Wald, auf den Feldern, in den Höhlen. Es war gemütlich in den Höhlen. Wir haben auf weichen Bärenfellen gelegen, fröhlich knisterte das Feucherchen, das Grossmama einst erfunden hatte. Wie

sie auf die Idee gekommen war, hat sie niemandem erzählt, einige vermuteten, dass der Geist aus dem Sumpf sie in dieses Geheimnis eingeweiht hatte. Andere nahmen an, dass ein Jüngling mit einem wunderschönen Gemächt aus den Wolken herniedergestiegen war und ihr die Feuersteine überreicht habe, ein Jüngling, der für diese Tat von seiner Chefin, die jenseits des Firmaments lebte und webte, furchtbar bestraft worden sei. Er sei von ihr nämlich ans Himmelsgewölbe genagelt worden, wo ihm eine Dämonin den Brustkasten aufgestemmt, sodann sein Herz in Stücke gerissen habe, worauf das Herz jeweils nachwuchs, die Wunde heilte, um dann von der Dämonin wieder geöffnet zu werden. Ein Kreislauf, der sich bis in alle Ewigkeit wiederholen würde. Wenn wir diese Geschichte wirklich geglaubt hätten, wären wir dem jungen Mann zwar dankbar gewesen, bemitleidet hätten wir ihn jedoch nicht, denn wir kannten das Mitleid nicht. Genauso wenig wie den Glauben, denn wir haben einiges gewusst, anderes nicht. Damit waren wir zufrieden. So gibt es keinen Platz für den Glauben. Auch weil wir alle immer fröhlich waren.Sogar Schmerzen bereiteten uns Freude, denn sie stellten einfach weitere Gefühle dar, die es zu geniessen galt. Wie du es geniesst wenn eine liebliche Dame mit deinem Schwanz spielt, wie die liebliche Dame es geniessen mag, wenn du an ihrer Knospe saugst. Nur anders. Und wir bemalten die Wände unserer Höhlen mit prächtigen erotischen Bildern, während es draussen dunkel wurde – dann wieder hell – dann wieder dunkel. So verging die Zeit, manchmal langsam, manchmal schnell. So verging die Zeit. Und die Welt wurde dabei keineswegs besser. Nur älter.


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DAS BESTE AUS ZÜRICHS NACHTLEBEN VOM NÄCHSTEN MONAT

04. Dezember: Club der 200 mit John Talabot im Basler Hinterhof

11. Dezember: Mobilee Labelnacht im Basler Nordstern Mobilität: Wer so lange ganz oben im Geschäft mit dabei sein will wie Anja Schneider und ihr Mobilee-Imprint der braucht reichlich davon. Bereits zigmal hat Schneider ihre weltweit bekannte Electronica-Marke aufgefrischt, auf den Stand der Zeit gebracht und Innovationen unterzogen, ohne dabei jedoch je den roten Faden zu verlieren oder den Mobilee-eigenen Fingerabdruck leichtfertig zu verschenken. Mobilee ist auch heute noch das was es immer schon war: Eine Clubmusik-Institution. Neben der Label-Galionsfigur Anja Schneider, die gleichzeitig dessen Gründerin ist, spielt auch ihr langjähriger Mobilee-Kompagnon Rodriguez Jr. Komplettiert wird der Mobilee-Reigen von Ralf Kollmann, im Vergleich zu den beiden Erstgenannten ein eher seltener Gast an Schweizer Turntables. Auch abseits von dieser Party gibt’s für die Nordstern-Fanatiker etwas zu feiern: Eigentlich hätte der Club auf Ende 2015 schliessen sollen, kann jetzt aber nochmals vier Monate anhängen und wird sich damit erst Ende April für immer aus dem Schweizer Nachtleben verabschieden.

Oriol Riverola alias John Talabot stammt aus der katalanischen Hauptstadt Barcelona und fungiert unter den Berufsbezeichnungen “DJ”, “Produzent” und “elektronischer Musiker”. Der Durchbruch gelang Talabot mit der Veröffentlichung seines klingenden Schmuckstücks namens “Sunshine” vor rund fünf Jahren sowie mit dem Release seines Albums “Fin”, das selbst von den ungemein harten Kritikern des britischen The Guardian mit fünf Sternen geadelt wurde. Auch Pitchfork zeigte sich begeistert und verlieh der Platte 8.5 vom 10 möglichen

Punkten. Das Mixmag nahm “Fin” in die Liste der “besten Alben 2012” auf und der renommierte XLR8R kürte das Album gar zur Scheibe des Jahres. Seither gilt Talabot auch der breiten Öffentlichkeit als das, was er tatsächlich ist: Ein genialer Clubmusiker und das in der reinsten Form des Ausdrucks. Dies beweist er mit einer unglaublichen Konstanz durch geniale Releases auf seinem Hivern Discs Label, zahlreichen DJ-Gigs und zahlreichen Kollaborationen, etwa mit dem schwedischen Haudegen Axel Boman als Talaboman.

11. Dezember: TonhalleLATE mit Octave One in der Tonhalle

5. Dezember: Kanton Garbicz in Friedas Büxe

Die TonhalleLATE schlägt eine Brücke zwischen klassischer und elektronischer Musik. Erst gibt’s ein einstündiges Konzert unter der Leitung von Chefdirigent Lionel Bringuier und nachher synthetische Beats, unter anderem von Octave One: Detroit gilt als eine der Wiegen des Techno und von ebendort stammen auch Octave One. Ihr erster Mentor war niemand Geringerer als Derrick May, der nicht wenigen als eigentlicher Geburtshelfer des Techno gilt. Die beiden Zwillingsbrüder Lenny Burden und

Lawrence Burden debütierten bereits 1989 auf Mays Transmat-Label und zwar mit der Single „I Believe“. Neben Octave One steht auch Mirco Caruso an den Decks: Bereits als 14jähriger sammelte Mirco Caruso erste Erfahrungen an den Turntables. Es dauerte jedoch bis ins Jahr 2014 bis er zum Tech House und damit zu seiner endgültigen musikalischen Heimat fand. Damals ist seine „La Llorena EP“ erschienen und bereits für diese Debüt-Veröffentlichung vermochte er international Anerkennung zu generieren.

11. Dezember: Frequenz 8001 mit Hugel im Hiltl

Die Büxenmeister machen zu ihren Partys bisweilen Texte, als ob der Summer of Love nie geendet hätte. Wollen wir Ihnen nicht vorenthalten, lieber KULT-Clubber: „Garbicz mauserte sich in den letzen 3 Jahren zu einem Ort den man am liebsten nie mehr verlassen möchte, ein Ort voller Magie die nur schwer in Worte zu fassen ist. . Das Festival garantiert ein Wochenende lang nichts als Glückseligkeit und das in der polnischen Pampa. Da das Tantchen das Warten satt hat, holt sie sich das Festival für eine (ebenfalls magische) Nacht in ihr geliebtes

Wohnzimmer. Mit Akteuren dieses einmaligen Festivals werden hier die Geister von Garbicz zu neuem Leben erweckt und die viel zu lange Wartezeit bis zum nächsten Happening verkürzt. Erleuchtet durch Bidi Van Nutt spielen einige der Artisten die das Tantchen und ihre Nichten und Neffen schon im Sommer das Fliegen gelehrt haben. Darum darf man sich schon jetzt auf Sven Dohse, Soukie & Windish, Turnip, Karl Gustav, Don Ramon, Lughar, Pasci und Valentino, in der Hoffnung dass die Wartezeit auf Garbicz 2016 wie im Fluge vergeht, vorfreuen“.

Mit seinen Freitagen windet der Hiltl Club wöchentlich dem breitentauglichen Deep House ein klingendes (und auch super befeierbares) Kränzchen. Woche für Woche spielen hier die Anführer dieses, im wahrsten Sinn des Wortes, weltbewegenden Dancefloor-Hypes, ergänzt durch die Schweizer Federführer des Genres. Mit Florent Hugel oder kurz "HUGEL" erhält der Club Hiltl dieses Wochenende Besuch aus dem Süden Frankreichs, genauer gesagt aus Marseille. Mit seiner ersten Single "Coming Home" konnte er International Fuss fassen und mehrere Erfolge verbuchen. In kurzer Zeit wurden namhafte DJ's wie: The Avener, Feder, Thomas Jack oder Robin Schulz auf Hugel aufmerksam und boten ihre Zusammenarbeit an. Wer nun denkt, dass es sich hierbei um einen "Newcomer" handelt irrt sich gewaltig. Der charismatische Jüngling fing früh an eigene Tracks zu produzieren und mischt nun seit mehr

als 10 Jahren die Szene auf, sei es als eine Hälfte des EDM-Duos KitSch "2.0" oder als Hiphop-Act "Hipshaker".

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DAS BESTE AUS ZÜRICHS NACHTLEBEN VOM NÄCHSTEN MONAT

19. Dezember: Sway in der Härterei

Sowas wie „langsam angehen“ scheint man in der Härterei nicht zu kennen: Seit ihrem Reopening auf Sai-

19. Dezember: Saybia im Plaza

sonstart 2015 gibt hier alles und jeder Vollgas. Müssen sie ja auch: Bereits ab Tag 1 hatten die Türsteher da alle Hände voll zu tun um der Massen Herr zu werden die sich Wochenende für Wochenende an die HärtereiKordel drängen. Das wiederum liegt nicht zuletzt an den klasse Line Ups die einem da geboten werden: Insbesondere im Deep House-Bereich mit Charts-Affinität werden hier die grossen Namen gleich in der clubberfreundlichen Familienpackung durchgeschleust und auch an der Sway vom 19.12. spielen nicht bloss einer und auch nicht nur zwei ausländische Headliner sondern gleich deren drei. Neben den Holländern The Him, die hinter Hit-Singles wie „Drive You Home“ stehen, und dem Katalanen Tâches liefert hier auch der Deutsche Talul (Bild) ein Set ab.

17. Dezember: Soul Button im Hive

Die Meister der melancholischen Ohrwürmer Saybia haben mit No Sound From The Outside ein neues Album an den Start gebracht. Das eigene Rad haben sie damit nicht neu erfunden, denn die Scheibe führt das bisherige Tun der Band nahtlos fort. Auch auf No Sound From The Outside sind Songs die sich an Menschen wenden, denen brustbehaarter Rock irgendwie zu brutal und auch zu ungestüm ist – nicht umsonst wird die Combo immer und immer wieder in die Nähe von Cold-

play und Travis gerückt. Aber eines muss man den Dänen lassen: Kaum jemand sonst kann sich noch epischer in Weltschmerz und Melancholie suhlen als dieses Quintett. Songs wie The Second You Sleep und The Day After Tomorrow sind perfekte Tränendrüsendrücker und haben Saybia in den Ruf kommen lassen, die wohl gesittetsten Backstage-Musiker der Welt zu sein – wilde Drogenpartys mit Groupies kann man sich bei diesen Skandinaviern nun wirklich nicht vorstellen.

26. Dezember: Kotelett & Zadak und Dean Demanuele im Hangar 11 Winterthur «Jeder aufgeknöpfte Knopf legt ein Geheimnis offen, eine höhere Stufe bewusster Intimität…». Folgt man dem Zitat aus Soul Buttons offizieller Biographie, so muss der gebürtige Italiener früher einen mächtig langen Mantel gehabt haben. Er ist seit der Gründung 2012 nicht nur der Kopf und die Seele hinter dem eigenwilligen Imprint Steyoyoke und öffnet so mit jedem der bald 40 Release einen weiteren Knopf. Nein, auch seine Eigenproduktionen, neben Steyoyoke etwa bei Imprints wie Einmusika, Parquet oder City Life herausge-

kommen, erlauben viele, tiefe Einblicke in seinen Klangkosmos. Dieser ist bis zum Anschlag gefüllt mit schon fast schon lieblichen Melodien, ist eingebettet in sanfte Klanglandschaften und entspricht dennoch nicht wirklich den üblichen DeepHouse-Clichés. Lange Rede, kurzer Sinn: Soul Button schafft es auf dem ganz, ganz schmalen Grat zwischen UndergroundCredibility und kommerziellem Erfolg zu wandeln. Und bei der Stilsicherheit die er Seelenknopf bisher an den Tag legt, wird ihm das wohl auch weiterhin gelingen.

18. und 19. Dezember: Goldrausch Festival im Café Gold

Der Langstrasse-Club Café Gold hat ein Faible für Mehrtäger, sprich Happenings die sich über ein ganzes Wochenende erstrecken. Das Goldrausch Fesitval ist eines davon und die bisherigen Editionen verliefen überaus erfolgreich. Dies verdankt das Café Gold auch der Stilsicherheit seines Bookers und auch für diesen Goldrausch konnte der aus dem Vollen schöpfen. Den Freitag vertont mit Mihai Popoviciu ein Mann, der wie aus dem Nichts und im Nu zu einem der Lieblings-Jockeys der Zürcher Weggeher mit Hang zum Subkulturellen

wurde. Bis noch vor kurzer Zeit schien er nie hier zu spielen und mittlerweile ist er fast monatlich im Line Up eines namhaften Clubs zu finden. Am Samstag dann kommen Mind Against. Das Duo aus Italien hat sich vor allem via herausragende Produktionen in die Herzen der länderübergreifenden Community gespielt – Songs wie Avalon und das überragende Atlant und das auf Life and Death veröffentlichte Album Strange Days gehören ins Case eines jeden Jockeys der von sich behauptet, Ahnung von guter Electronica zu haben.

Kotelett & Zadak kennen sich innerhalb der Schweizer Clubmusik-Gemeinde bestens aus, nicht zuletzt dank ihres Auftritts an der vergangenen Lethargy, der besten Street Parade-Afterparty überhaupt. Aber auch in Zürcher Clubs wie dem Café Gold waren sie bereits einigemale zu Gast. Wem dies noch immer nicht als Qualitätsbeweis für die musikalischen Umtriebe dieses Duos, das Spass und musikalische Ernsthaftigkeit in perfekter Manier kombiniert, genügt: Ihre Kompositionen erscheinen auf namhaften Labels wie URSL und Katermukke. Mit Anja Schneiders Mobilee-Imprint kann auch Dean

Demanuele auf eine namhafte Veröffentlichungsplattform verweisen. Der DJ, Produzent, Labelowner, Grafiker und Hansdampf in allen Nachtlebengassen hat für seine noch nicht mal 30 Lebensjahre schon ein unheimlich reiches Palmares angehäuft. Vor ein paar Jahren ist er nach London disloziert, um noch näher am Geschehen zu sein und um mit Pig & Dan zu kooperieren. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit, beispielsweise der auf Bedrock erschienene Track „Machines“, sind Beispiele für eine unbändige Innovationskraft und gehören in jeden wohlsortierten Plattenkoffer.

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SÖHNE UND TÖCHTER DES NICHTS 20. Oktober 2015 Christian Platz Am Ende der Strasse habe ich Dich getroffen. Weit jenseits der letzten Häuserzeile. Wo es keine Laternen mehr gibt. Nur noch verwachsene, laublose Bäume. An denen sich hin und wieder einer aufhängt. Oder aufgehängt wird. Von den Logenbrüdern der Femegerichte der Finsternis. Weil er gegen ungeschriebene Gesetze verstiess, die er nicht einmal kannte. Regeln verletzte, in die man ihn niemals eingeweiht hatte. Im tiefsten Bauch einer Winternacht habe ich Dich getroffen. Am Ende der Strasse. Wo die Welt langsam zu verschwimmen beginnt. Bevor sie schemenhafte Züge annimmt. Und zuletzt gänzlich zerfällt. Wo allerlei verzweifelte Monster durch die Dunkelheit wandeln. Söhne und Töchter des Nichts. Die Nebel der Melancholie haben uns damals schon umhüllt. Bei jenem ersten Treffen. Und wir haben uns gegenseitig, mit Zeichen, mit Blicken, lautlose Versprechen gegeben, die niemals eingelöst werden können. Haben dazu gar freundliche Worte gesprochen, die wir gewiss nie vergessen, die aber in unseren realen Leben keinerlei Widerhall finden werden. Und, ja, wir haben wohl bereits Bescheid gewusst, haben die Fruchtlosigkeit unserer Gefühle, noch während sie in uns aufgestiegen sind, in eine Rechnung einbezogen. Deren Resultat unter dem Strich Herzbruch ergab. Und eine Zukunft ohne Glut. So hast Du also plötzlich vor mir gestanden. In jener Kälte, die fast nicht zu ertragen war. Im Wirkungskreis von Winden, die einem Menschen noch das Knochenmark tiefgefrieren können; tödlichen Winden, die Schnee vor sich hertreiben. Und die Flocken fallen schliesslich endlos, lautlos. Auf jenen Eisbelag, der das Ende der Strasse bedeckt. Ich dachte: Das ist sie nun, das muss sie sein. Jene, die mir vor Jahren versprochen wurde. Von der Hexe im Tal, die für mich jene Karten gelegt hat, welche wiederum – so sagt man – von der Zukunft berichten. Kaum spürte ich die Kälte mehr. Vor lauter Glück.

ihre Weissagungen nicht dieses, mein elendes Leben auf unserer Welt betreffen, sondern ein nächstes, das vielleicht in einer anderen, einer leichteren Sphäre stattfinden wird. Zutiefst verwundet bin ich aus jener Winternacht ans fahle Tageslicht gekrochen. Mit einer Wunde, wie sie nur die Ekstase schlagen kann, im Verbund mit einem Versprechen, das niemals eingelöst wird. Es ist eine Wunde, die keine Narbe zurücklässt, weil sie niemals heilt, die immer offen bleibt, stets klafft und blutet, so lange sich einer über diese alte Erde schleppen mag. Eine Wunde, die möglicherweise – sogar über dieses Leben hinaus – die

Ich fühlte mich vielmehr wie dieser Geiger, der leicht, einer Feder gleich, über die Dächer eines Schtetls ohne Namen hüpft, während er die schönste Melodie spielt, die sich ein Menschenkind nur erträumen kann. Und dazu jene Worte singt, mit schamlos krächzender Stimme: “Azah fayneh froy vi zi/Brengt in hoyz nor har-

5. November 2015 Dominik Hug Die Ankündigung erschien Montag abend. Star Trek kehrt 2017 in Serienform auf die heimischen Bildschirme zurück. Und seit Montag fragen sich Millionen von Fans wie die neue Serie denn aussehen wird, wo sie spielen wird und vorallem, in welchem Universum. Ja, danke J.J. Abrams für deine Notlösung, diesen “raffinierten” Trick mit dem Paralleluniversum (fortan JJ-Versum genannt), welches den grössten Teil der Trekgemeinde nicht im geringsten interessiert. Trekkies der 60er bis 00er Jahre wollen nicht wissen, was in diesem bislang nur zwei Filme (Star Trek, Star Trek Into Darkness) umfassenden Blockbusteruniversum passiert. Man will

Am Ende der Strasse habe ich Dich getroffen. Und verloren. Weit jenseits der letzten Häuserzeile. Wo es keine Laternen mehr gibt. Nur noch verwachsene, laublose, leblose Bäume. An denen sich manchmal einer aufhängt. Vielleicht weil er so müde geworden ist. Zu müde für dieses Spiel, das er ohnehin nicht gewinnen würde. Und die Flocken fallen endlos, lautlos. Auf jenen – ach so harten, ach so glatten – Eisbelag, der das Ende der Strasse bedeckt.

monie/ ‘sleben is a symphony/Ayshes, chayil, miyimtsa!” Dann hob ich ab, einer Sturmkrähe gleich.Diese brennenden Augen, dieses Lächeln, diese unbändigen Locken, genau so bist Du mir von der Zauberfrau im Tal beschrieben worden, der ich damals – für ihr dunkles Werk – einen schönen Batzen sauer verdientes Geld auf den Tisch legte. Doch ich hätte wissen müssen, dass

STAR TREK KEHRT 2017 AUF DEN TV-SCREEN ZURÜCK zurück in die “normale Welt”, die Welt von dem Shatner-Kirk, von Picard, Sisko, Janeway und Archer. “The new television series is not related to the upcoming feature film Star Trek Beyond which is scheduled to be distributed by Paramount Pictures in summer 2016.” Dieser eine Satz aus der offiziellen Ankündigung auf startrek.com darf den Fans zumindest etwas Hoffnung geben, dass Paramount Pictures sich so seine Gedanken gemacht hat und den Fans das gibt was sie wollen. Eine Reise zurück ins sogenannte Prime-Universum. Angekündigt wurden ebenso neue Charaktere, was zumindest die Möglichkeit einer weiteren Reinkarnation von Kirk und Spock in weite Ferne rückt. Sicher nicht die dümmste Entscheidung. Die neue Serie könnte wie folgt aussehen: Die Serie spielt im 22. Jahrhundert, zwischen Archer und Kirk, was die Frage nach Prime- oder JJ-Versum in Luft auflösen würde, da das Paralleluniversum erst später bei Geburt von Kirk enstand. Die Serie spielt zur Zeit von Kirk und

Seele noch lange umtreibt. In jenem Zwischenreich. Wo die Seelen der Verlorenen ihren Heimathafen suchen. Und nicht finden.

Spock im JJ-Versum. Weder Kirk, Spock noch die Enterprise werden jedoch erwähnt oder zu sehen sein. Die Serie spielt zur Zeit nach Star Trek: Nemesis und führt die Geschichte normal fort (was den meisten Fans wohl am liebsten wäre) Die Serie spielt im 25. Jahrhundert oder noch weiter in der Zukunft und es würde nie genau definiert werden ob die Szenerie im Prime- oder JJ-Versum spielt. Zudem hoffe ich, dass Produzent Alex Kurtzman sich ein richtig gutes Autorenteam suchen wird, welches mehr abliefert kann als ausgelutschte SciFi-Actiongeschichten. Ich persönlich hoffe inbrünstig, dass Buch- und Drehbuchautor David Mack (KULT-Interview mit David Mack) irgendwie an der Entstehung dieser neuen Serie beteiligt sein wird. Klares Wunschdenken meinerseits. Egal wie die Serie aussehen wird, dass Star Trek im TV sein Comeback geben wird ist eine tolle Nachricht. Jedoch, die Serienlandschaft hat sich seit dem Ende von Star Trek: Enterprise gewandelt. Wir dürfen sehr gespannt sein wie das Endprodukt dann ausschauen wird.

RE-CYCLE

30. Oktober 2015 Alex Flach In keinem anderen Bereich verfügt der Städter über mehr komplett unabhängig voneinander funktionierende Persönlichkeiten als im Strassenverkehr: Ist er zu Fuss unterwegs kann er sich fürchterlich über Autofahrer aufregen, die nicht mindestens eine halbe Stunde bevor er den Fussgängerstreifen betritt anhalten. Sitzt er dann im Auto nervt er sich über Fussgänger die seinen Fahrfluss behindern wo’s nur geht. Steht beim Städter auch noch ein Fahrrad im

Keller, kommt eine dritte Persönlichkeit hinzu. …an ebendiese wendet sich „recycle – bikes for lovers“ (der Name ist Programm und zwar von r bis s). Die Velowerkstatt liegt etwas versteckt an der Schaffhauserstrasse 15 im Kreis 6 und hat es sich zur Aufgabe gemacht, alten Fahrrädern neues Leben einzuhauchen: Alte Velos, vornehmlich Rennvelos werden von Martin Hunkeler komplett zerlegt. Im Anschluss werden die Rahmen sandgestrahlt und neu pulverbeschichtet. Danach werden die rezyklierten Fahrräder möglichst originalgetreu wieder aufgebaut. Ersetzt wird nur, was defekt ist oder vom Kunden anders gewünscht wird. Es entstehen so sportlich-trendige Stadtvelos, allesamt Einzelstücke in schöner Optik. Sagen wir’s mal so: Die Dinger sind schöner als jedes fabrikneue Mountainbike und zwar um Lichtjahre. Und darüber hinaus zumeist auch noch günstiger. Folgerichtig: Wer in makelloser Schönheit Autofahrer im Stadtverkehr nerven möchte, dem bleibt eigentlich nichts anderes übrig als sich seinen Zweiräder hier zu holen. Sagen wir jetzt einfach mal so. Stimmt aber auch. re-cycle


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SO SIMPEL

26. Oktober 2015 Christian Platz Sie kennen ja sicher Johann C., den Unglücksraben. Er setzt eine feine Suppe an. Rührt stundenlang. Unter der Hitze der Gasflame schmelzen die Ingredienzien wunderbar ineinander. Während er rührt, dazu Schnaps trinkt, erfüllt ein wundersamer Duft den Stall. In dem wohnt er. Weil er einst ebendort geboren. Es duftet, als wäre der heilige Suppengral in der Küche erschienen. Kurz vor dem Serviermoment hat er jedoch eine Idee, eine gloriose, so scheint es ihm: Apfelessig fehle noch in der Suppe sowie Saublumenhonig und Lavendelsalz. Flink fügt er diese drei Sachen dem Gericht bei. Probiert. Noch zu wenig. Mehr davon. Er rührt und rührt. Er trinkt und trinkt. Und trägt die Suppe alsbald hurtig zu den Gästen. Sie ist ungeniessbar. Wie immer. Weil Johann C. eben immer zu saufen pflegt. Während

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er kocht. Jedes Mal. Um dann aus einem vielversprechenden Gericht ein durch und durch grauenhaftes zu machen; besoffene Experimente. Die Gäste, es sind immer die gleichen fünf halbseidenen Figuren, wissen das natürlich. Deshalb gehen sie gewohnheitsmässig gemeinsam essen. Bevor sie Johann C. besuchen. Sie werden sich nun fragen: Warum setzen die sich denn immer wieder bei diesem Typen an den Tisch, wenn das Essen doch so schrecklich ist? Die Antwort ist simpel: Sie lieben es, Johann C. fertigzumachen. Sie lieben es, ihm zu sagen, dass sein Essen unsäglich schlecht sei. Sie lieben es, ihm vorzuhalten, dass man sich am Herd nicht derart besaufen solle. Sie lieben es, ihn eines verkommenen Lebenswandels zu bezichtigen, der ihm ein frühes Grab bescheren würde. Sie geniessen seine Zerknirschung, seine Ausreden,

die sie sofort mit weiteren Vorwürfen zu ersticken pflegen. Seine Entschuldigungen – die sie jeweils zurückweisen, weil sie es ihm doch schon so oft gesagt hätten, und es trotzdem immer wieder passiere – sind Balsam für ihre Seelen. Und wenn er am Ende in Tränen ausbricht, stellen diese für unsere fünf Gäste das erquicklichste Digestif dar. Dann ist der Moment gekommen, in dem Frieda, ja, auch sie ist immer dabei, ihm vor den anderen Vier – die lachen kalt dazu, eine herzerfrierende Kälte – jenen Abend vorhält, an dem er sie ins Bett gezerrt hatte. Aber keinen hochbekam. Obwohl er sie vorher bestürmt, bedrängt habe wie ein Irrer. Obwohl sie ihn wie Aphrodite – ja wie Isis gar – geblasen habe. Und wenn unser Johann C. dann so richtig fix und fertig ist, am Boden zerstört, ziehen die famosen Fünf jeweils von dannen. Besserwisserische Verachtung in den Augen. Dabei fühlen sie sich einfach nur gut. Sie werden sich nun fragen: Warum lädt der Unglücksrabe diese Leute immer wieder ein? Die Antwort ist simpel: Weil er sonst niemanden kennt. Und die Einsamkeit ihn traurig macht. So traurig. Die Demütigungen der Gäste belasten ihn weniger. Als diese Einsamkeit. Eigentlich sollte er sein Leben ändern, denkt Johann C. manchmal. Doch dann denkt er, dass man sowieso nichts ändern könne, wenn es halt einfach so sei. Manchmal möchte Johann C. sterben. Doch Selbstmord liegt ihm nicht. So schwimmt er im Unglück. Zählt die Tage und Nächte, die vergehen. In jenem Stall. In dem er einst geboren. Seine Tränen fliessen wie Bäche in die Landschaft hinaus. Diese Bäche werden zu Flüssen. Die Flüsse werden zu Ozeanen. Und über allem schwebt das Rauschen der Zeit. So simpel. Es ist immer schön, wenn ganze Fünf sich freuen dürfen. Und nur einer leidet.

WARUM SCHREIEN KINDER EIGENTLICH STÄNDIG?

(Foto: gratisography.com) 27. Oktober 2015 Pete Stiefel Warum schreien Kinder eigentlich ständig? Warum machen sie immerzu Dinge kaputt, ohne sich einen Deut um die Konsequenzen zu scheren? Warum heulen sie, trotzen, brüllen und kotzen? Warum kacken sie in die Hose, ohne hinterher selber sauber zu machen? Warum bemalen sie Tapeten, schlagen Scheiben ein und zerschmettern Teller und Gläser auf dem Küchenboden? Warum rennen sie grundlos im Kreis, fallen von Bäumen und lassen sich anschliessend von Erwachsenen verarzten? Weshalb kümmert es sie einen Dreck, was morgen ist, geschweige denn übermorgen? Wieso planen sie nichts, sondern tun einfach, oft wirr und nicht nachvollziehbar? Warum verschmähen sie, was ihnen gut tut und stopfen sich die Bäuche voll mit Schrott? Weshalb suhlen sie sich im Dreck und fressen ihn, zusammen mit Würmern und Käfern? Warum sind sie frech und uneinsichtig? Warum ungerecht und unbesonnen, unstet und unverfroren? Weshalb plappern sie ungefragt ihre ehrliche Meinung heraus, egal, ob sie verletzt oder Wut provoziert?

Die Antwort ist einfach: WEIL SIE KÖNNEN! Wünschten wir uns nicht alle dann und wann, einfach wieder einmal in verdammte Kinderkleider zu schlüpfen? Unsinn zu labern, mieserabel zu zeichnen und zu schreiben, popelige Resultate abzuliefern und trotzdem Lob dafür zu kassieren? Scheisse auszusehen, uns ebenso zu benehmen und trotzdem für die süssesten Geschöpfe auf Gottes Erden gehalten zu werden? Möchten wir nicht auch wieder einmal wie der plumpe Elefant im Porzellanladen Schaden anrichten und dennoch versichert bekommen, dass alles wieder gut wird? Haben wir nicht den innigen Wunsch, uns zwischendurch unkontrolliert fallen lassen zu können, im Wissen, dass uns irgend jemand schon wieder aufrichten wird, unsere aufgeschnürften Knie verarztet und uns Mut zuredet? Für bloss einen Tag im Heute sein und das Morgen den anderen überlassen. Hach, das wär was…

MIDLIFE CRISIS, DIE TODESANGST 23. Oktober 2015 Jelena Keller “Der Weg zum Besseren, so es ihn gibt, erfordert einen schonungslosen Blick auf das Schlimmste.” – Thomas Hardy Ich habe eine Midlife Krise mit 30. Bei anderen wird die erst mit 40 erwartet. Was nicht heissen soll, dass es nicht tatsächlich die Mitte meines Lebens sein könnte oder ein Viertel oder das Ende. Ungewöhnlich ist das nie. Es gibt Kinder, die sich Existenzfragen stellen. Es könnte ja tatsächlich die Lebensmitte des Kindes sein, was das ganze umfassend dramatisiert. Es könnte mein Endlife sein, dieses womöglichen Midlife. Das wäre mir unendlich gleichgültig, ehrlich. Einmal sind wir elende Touristenfratzen fast abgestürzt in einem eigentlich vertrauenswürdigen Flugzeug mit einer vertrauenswürdigen Aufschrift darauf. Von Dubai nach Zürich sind fast alle zu massiv grotesken Jammerlappen transformiert. Die unfreundlichen Machos, wie malträtierte Kalbsköpfe sahen sie aus. Kurz vor dem Nagel in den Kopf. Geschrei, Gekotze, Gezitter, Gewimmer, Gesabber, Gebet. Erbärmlich. Wieso sollte man seine letzten Minuten auch mit miserablem Dasein zubringen? Ich dachte mir: macht, lasst mich das Unausweichliche schmücken mit eurer Lächerlichkeit. Na, jetzt seht ihr, dass ihr nicht unverwundbar seid. Sie schienen tatsächlich geglaubt zu haben, dass Dinge wie Sterben, nur anderen passieren. Welch irrationaler Glaube. Wir werden alle v-e-

r-e-n-d-e-n-, dacht ich mir, dafür, dass wir nach Dubai pilgern und uns bedienen zu lassen von vom Menschenhandel getriebenen und in Kloaken wohnenden Indonesiern, denen wir dann lächelnd danke sagen, so zum Hohn, denn genützt hat das noch niemandem etwas. So hab ich sie studiert, die Leute rundherum. Und gekichert. Mit grosser Heiterkeit. Weil es zu Ende geht und man da lieber lacht in den letzten Momenten, statt feige dahinzuscheiden und weil ich mich freute, dass es sie auch bald treffen würde und ich den Platz in der ersten Reihe gekriegt hatte. Ich könnte dabei zusehen, wie Körper, Gedärme und Gehirne durch die Lüfte fliegen. Etwas Aufregendes, das ich vorher noch nie erlebt hatte. Ob es stinken würde nach verbranntem Feiglings-MatschbirnenRatatouille, bevor ich das Bewusstsein verliere? Ich erachte es als die elterliche Pflicht Kindern beizubringen wie man dem Tod würdevoll begegnet. Zum Beispiel mittels Demonstration ihres eigenen Dahinschiedens. Es freute mich ziemlich, dass wir nun endlich alle herausfinden würden, was es nun auf sich hat mit dem Tod und dem Zeugs danach. Dann fragte ich den Kalbskopf neben mir, ob er religiös sei oder esoterisch oder sonst was. Er überhörte mich. Weil er die Hände gen Himmel gefaltet hatte, war ich der Annahme, dass es ich um Katholizismus

handeln musste. Dann fragte ich, weshalb er solche Angst habe jetzt, wo er doch in den Himmel komme. Oder ob es doch Ehrfurcht sei, vor all den kleinen schwarzen Käfern in der Erde, die alleine herzlich wenig anrichten konnten, in der Gruppe aber zu unermesslicher Zerstörung des menschlichen Körpers neigen. Oder sollte ich sagen: Es besteht die Möglichkeit, dass da nichts mehr ist, man einfach weg ist. Etwa so, als hätte man kein Facebook, aber schlimmer. Ob man überhaupt existiert, wenn man nicht wahrgenommen wird von anderen? Er starrte mich mit angstverzerrtem Gesicht und seinen dummen Kuhagen an. Jetzt schien er doch eher wie eine Hyäne auszusehen, wobei die Bezeichnung nicht ganz treffend ist, beachte man die Nahrungskette und seinen momentanen Gemütszustand. Ein wenig böse, war er mir. Aber zumindest nicht mehr ängstlich, was mich glücklich machte. Mein Mann neben mir, der lächelte friedlich und zufrieden, dass wir auf Reisen und zusammen sterben würden. Ob ich micht nicht auf ihn und uns, statt auf die anderen fokussieren könnte, fragte er. Wie so oft in Paarbeziehungen, hatten wir in Extremsituationen inkompatible Stimmungen, die wir uns aber gegenseitig gewähren liessen – weil man einander ja nicht umbringen wollte, so kurz vor dem Tod. Mit mir war halt die Verachtung durchgebrannt, das Gruslige in mir wurde vom Luftdruck im Flugzeug aus

mir herausgepresst sozusagen. Oder von den Rindergrindern provoziert. Aber was sollte man auch tun in solch einer lebensbedrohlichen Situation? Da ist auf einen Schlag nichts mehr mit gesellschaftskonform. Da kann man wenigstens einmal sich selbst sein. Ich hoffte, dass die Passagiere, inklusive mir, verstanden hatten, dass der Tod, trotzig und stur wie er ist, unausweichlich

kommt. Dass die einzig erfüllende Art ihm zu begegnen, ein befriedigendes Leben ist. Ich hoffte, dass das Bewusstsein über die eigene Sterblichkeit helfen würde neue Lebensperspektiven zu entwickeln. Es stellte sich jedoch heraus, dass zu viel Bewusstsein über die Vergänglichkeit in Sinnlosigkeit mündet.


Event

Do, 26. November 2015 Z端rich Oerlikon Infos und Anmeldung: zuerinet.ch/#event

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AUF WALDSPAZIERFAHRT MIT STRESS

Was gibt es Schöneres, als an einem sonnigen Herbstnachmittag mit dem Auto in den Wald zu fahren? Wir vom Kult lieben das, denn wir sind ausgesprochen naturbezogene Menschen. Deshalb mögen wir auch Autos, die behutsam mit der Natur umspringen. Genau so wie der Musiker Stress mit seinem hybridbetriebenen VW Golf GTE. Warum denn nicht gemeinsam raus, und auch gleich noch Kevin mitnehmen! Kevin hat schliesslich beim AMAG/Kult Wettbewerb genau so eine Ausfahrt gewonnen – es passte alles perfekt. Kevin hatte sich wahrscheinlich mehr aufs Fährtchen mit Stress gefreut als mit uns vom Kult, aber was, wenn wir alle Freunde werden sollten? kultpromotion, 29. Oktober 2015 Die Vorzeichen schienen nicht allzu günstig: Stress war leicht gestresst (und dieses Wortspiel mag er nach dem geschätzt tausendsten Mal wohl auch nicht mehr so sehr), und er hatte nicht viel für den kleinen Scherz übrig, dass wir vom Kult (Jelena & Pete) gerne gebrauchte Slips und Kondome gefunden hätten

unter dem Fahrersitz, weil wir solche bisher bei allen Rockstars gefunden haben. Die fleissigen AMAG Helferlein hatten den Wagen vor der Ausfahrt allerdings in Rekordzeit gereinigt und beinahe in Neuzustand versetzt. Wir vermuteten, dass diese ihre Ausbildung in der Notfall-Wiederherstellungschirurgie

genossen hatten. Jedenfalls fanden wir nichts dergleichen. Ob es jemals etwas zu finden gab? Wir werden es nie erfahren. Man hatte noch überlegt, kurz über die Grenze zu fahren und die volle Power des GTE auszunutzen, was sich wegen des Zeitrahmens aber als nicht realisierbar herausstellte – egal, wie sehr wir die 204 PS herausfordern würden. So gings dann von Kloten auf die Autobahn und über Gockhausen in den malerischen Dolder Wald. Was sich als eine prächtige Ausflugs-Idee herausstellen sollte, weil man sich angesichts der wunderbaren Zürcher Herbstatmosphäre mental aneinander anzuschmiegen begann. Eine wunderbare Voraussetzung, eine volle Stunde lang ausgiebig über Gott und die Welt zu philosophieren. Begünstigt durch die Tatsache, dass der GTE unglaublich leise fährt, weshalb man sich auch auf der Autobahn mühelos unterhalten konnte. Ausser, so stellten wir es uns jedenfalls vor, wenn man die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 7.6 Sekunden ausprobieren würde. Es wurde eine angenehme Fahrt mit guten Gesprächen.

Stress: Hast du das KV gemacht? Kevin: Ja, zuerst schon. Stress: Ich auch, aber ich habs nicht gemocht. Es ist doch das Schlimmste im Leben, wenn man nicht weiss, was einem Spass macht. Wenn man keine Passion hat. Wenn man das nicht ausleben kann. Jelena: Es ist nicht einfach, seine Interessen zu entdecken hier, wo wir dazu ausgebildet werden, arbeiten zu gehen früh und dann abends zu müde sind, um überhaupt herauszufinden, wo unsere Talente liegen. In der Schule kostet ja jede extra Stunde verhältnismässig viel. Kevin: Ja, das Gesellschaftliche Korsett. Man wird aber auch viel zu früh, als Teenager, vor die Entscheidung gestellt und dann macht mal jeder das KV, weil man keine andere Idee hat. Die Vorstellung von etwas und die Realität sehen dann ganz anders aus. Stress (zu Jelena): Und wie lange bist du schon beim Kult? Jelena: Eineinhalb Jahre.

Kevin: Der Wagen hat ganz schön Power.

Stress: Und bist du zufrieden?

Stress: Ja, gell. Ist geil, wenn du Gas geben kannst.

Jelena: Ja, sehr. Ich kann hier machen, was ich möchte. Keine Vorgaben, keine Restriktionen. Bei anderen Magazinen bist du zu eingeschränkt, hockst nur im Büro. Das knappe Budget in der Schweiz ist auch unlustig. Da werden oft Artikel eingekauft und übersetzt oder für die geilen Sachen ist kein Geld da. Bei manchen zahlst du selber drauf.

Stress: Was machst du beruflich, Kevin? Kevin: Ich mache Betriebswirtschaft an der HSO und arbeite bei meinem Vater in der Firma. Stress: Ich könnte nieeeee bei jemandem aus meiner Familie arbeiten. Kevin: Am Anfang hatte ich auch Mühe, aber es läuft ausgezeichnet. Er behandelt mich weder bevorzugt noch wie seinen Sohn. Das haben wir von Anfang an vereinbart gehabt.

Stress: Man hat ja mit mit Online quasi die ganze Welt als Konkurrenz, nicht mehr nur die Lokalen. Jelena: Man war in der Schweiz auch nicht vorbereitet auf die Online Medien. Bis vor kurzem scherte sich da niemand drum. Prognose für die Schweiz ist: Keine Printmedien mehr bis 2037. In den USA soll es schon 2017 sein. Pete: Ich denke schon, dass Printmedien noch lange da sein werden. Es ist ein ganz anderes Gefühl, wenn man Papier in den Händen halten kann. Stress: Im Musikbusiness ist es ähnlich, mit all den Downloads, etc. Jelena: Ich hab gelesen, von einem norwegischen Journalisten, der Rockstars begleitet und porträtiert hat: Früher mussten sie grad mal 20 Tage touren, weil es viele andere Einnahmen gab. So hatten sie Zeit für den ausschweifenden Rockstar Lifestyle. Heute müssen sie aber 200 Tage touren, um alle Kosten zu decken. Was bedeutet, dass alle gesund geworden sind, Yoga machen, gesund essen und so viel wie möglich schlafen, um den Druck auszuhalten. Stress: Ich glaube es geht auch darum, dass sie älter werden. Wenn du 45 bist und Haus, Frau und Kind hast, magst du nicht mehr feiern und in Kauf nehmen, dass dir alles weh tut am nächsten Morgen, wenn dich der Hund weckt. Kevin: Stimmt. Meiner weckt mich immer um 7. Muss nicht mal den Wecker stellen. Stress: Was hast du für einen Hund?

Stress: Ja, es gibt wahrscheinlich sowieso bald kein Print mehr. Die Leute wollen nicht mehr 15 Stutz bezahlen für etwas, das sie auch online kriegen. Kevin: Ja wenn du keinen guten Online Auftritt hast, dann hast du verloren.

Kevin: Labrador. Jelena: Wie schön! Hunde sind die Besten. Stress: Ich hätte gerne einen Hund, aber bei meinem Lifestyle funktioniert das



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leider nicht. Da kriegst du unglaublich schnell ein schlechtes Gewissen, wenn du sie alleine lässt.

Pete: Zuckerersatz ist sogar noch schlimmer als Zucker, weil es dem Körper etwas vorgaukelt. Und er ist krebserregend.

Kevin: Ja, stimmt. Meiner merkt zum Beispiel, wenn ich packe, um in die Ferien zu gehen.

Kevin: Ein Freund von mir, er ist Chemiker, hat erzählt, dass die da speziell einen Stoff reinmischen ins Cola, weil man sonst gar nicht fähig wäre, so viel Zucker aufzunehmen. Würde man all die 40 Zuckerwürfel nur mit Wasser mischen und trinken, müsste man gleich erbrechen.

Jelena: Meiner merkt, wenn ich dusche und kein Parfüm auftrage, dass ich zu Hause bleibe. Aber wenn ich dusche und Parfüm auftrage, da weiss er ich geh weg und rennt ängstlich vor die Türe. Pete: Wollt ihr (Stress und Kevin) für die Fotos nicht mal ein bisschen in den Wald spazieren? (lacht)

Alle: Ohh. Wäh. Jelena: Pete hat übrigens gerade 19 Kilo abgenommen. Stress und Kevin: Gratuliere.

Jelena: Ist wohl ein bisschen komisch, wenn zwei Männer alleine im Wald spazieren. Pete: Findest du? Stress: Doch, ich find auch.

Stress: Wie hast du das gemacht? Pete: Erst mit einer einmonatigen Saftkur, hinterher mit einer radikalen Umstellung meiner Ernährung. Praktisch keine Kohlenhydrate, dafür viel Früchte und Gemüse.

(Spazieren trotzdem Spazierweg entlang) Stress: Ich habe gerade so eine 10-Tägige Gesundheitskur gemacht. Da war auch eine Ernährungsberaterin dabei. Sie meinte wir essen alle so viel Zeugs, von dem wir nicht mal wissen, was es ist. Ich habe immer Zero Süssgetränke getrunken, aber das ist ja auch nicht gut.

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Stress: Ist doch krass, wieviele Menschen heute auf die Ernährung achten. Früher hätte man doch als 24-Jähriger (schaut zu Kevin) niemals darüber nachgedacht, was man isst. Heute sind wir aber alle viel weiter. Kevin: Ja, stimmt. Bei all den Allergien, die heute noch kursieren und den Schadstoffen, die da im Essen drin sind. Pete: Ich habe gerade eine krasse Story aus China gelesen. Da sollen nahezu alle Nahrungsmittel vergiftet sein. Eine Vielzahl von Bauern bezieht Kompost und Dünger von Mülldeponien. Da sind ganz viele üble Dinge drin: Nebst Plastik zum Beispiel auch Batterien. Die sollen scheinbar das Wachstum einzelner Pflanzen begünstigen – aber im Essen möchte das trotzdem keiner drinhaben. Alle: Wäääh! Schrecklich! Stress: Das Menschenleben in China ist ja eh nichts wert. Da stirbt einer, egal, wegmachen, weitermachen. Kevin: Bei eineinhalb Milliarden Menschen ist das halt so. Die sind doch froh, wenns weniger werden.

Stress: Chinesen gibt’s überall auf der Welt. Die müssen sich verteilen, weil das die einzige Chance ist, zu überleben. Jelena: Finds immer so lustig, wenn in Belgrad Chinesen serbisch sprechen. Einfach so eine slawische Sprache. Stress: Es gibt halt Völker die passen sich einfach an. Wie Inder. Die sind einfach ruhig und machen ihr Ding. Kevin: Mein Nachbar ist Vietnamese und ein supernetter Typ. (An dieser Stelle: Grüsse an den tollen, sympathischen Nachbarn) Jelena: Da hast du aber leider auch die traumatisierten vom Vietnam Krieg. Schrecklich. Die haben ihre Freunde verbrennen sehen. Kevin. Ja, leider. Jelena: Tolles Gesprächsthema haben wir hier. Sollten wir nicht lieber über etwas Erheiterndes sprechen? (zu Stress): Welche Songs kommen eigentlich am besten an beim Publikum? Stress: Es muss etwas sein, womit sich jeder identifizieren kann. Wie Gotye mit „Somebody that I used to know“. Etwas worüber man früher nicht geschrieben hätte, heute aber kann. Und über die Liebe aber nicht kitschig. Wichtig ist einfach, dass man Menschen persönlich anspricht, auf der emotionalen Ebene. Dass sie sich betroffen fühlen. So hätte das ewig weitergehen können. Besonders, weil das Gespräch gerade in eine weitere höchst interessante Richtung verlief. Wir alle waren uns einig, dass wir ruhig noch ein paar weitere Stunden miteinander in der Gegend rumkurven könnten. Leider hatten aber alle noch anderes zu tun, so führten die letzten paar Minuten zurück zum Ausgangspunkt der Fahrt. Da wurden noch einige Portraitfotos geknipst, man verabschiedete sich mit Dank und Handschlag. Leider nahm Stress das Auto wieder mit. Zum Bedauern von Kevin, der wahrscheinlich inständig gehofft hatte, dass er es doch noch ein wenig länger behalten dürfte.

Abspann: In den Hauptrollen: Stress (as himself) Kevin (Wettbewerbsgewinner, Testfahrer) Jelena (Kult, Text) Pete (Kult, Text & Fotos) Golf GTE: Das Beste aus zwei Welten: Der sportliche Golf GTE kombiniert die Vorteile eines Verbrennungsmotors mit denen eines elektrischen Antriebs und überzeugt durch einen sparsamen Verbrauch von nur 1.5 l/100 km. 4 Leichtmetallräder «Astana» 6,5 J x 16, Oberfläche glanzgedreht LED-Hauptscheinwerfer Radiosystem «Compostion Media» Ambientebeleuchtung in blau Sportsitze vorne im Dessin«Clark» mit Karomuster blau-grau GTE-Taster mit Boost-Funktion



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