Kultzeitung März 2012

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die besten blogs aus kult.ch zum auf dem wc lesen und dann vielleicht noch die scheiben putzen damit. märz 2012. kult.ch (gegr. 1997) ist die erste gesellschafts-satirische blog-to-print-zeitung der schweiz: unzesnsurierte kommentare zum täglichen leben und dem, was sich in den medien so abspielt.

Wie ich meinen Schlappschwanz auswilderte! Montag, 30. Januar 2012, 08:15 Von Dr. Marianne Weissberg . Es geht um meinen ausgewilderten Jetzt-Ex, halbseidener Treuhänder, u.a. für lächerliche Fussballclubs, die fast wie Spaghetti Vongole heissen. Ausserdem organisierte er Kaffeefahrten, auf denen Wollmatratzen an arme Senioren verklickert wurden. Kochen konnte er auch nicht, gelesen hat er während 15 Jahren ein einziges Buch. Und das war nicht mal eins von meinen! Er sah ein wenig aus wie Mr. Big aus Sex and the City. Immerhin. Vorderhand befragte ich zur Lösung des „Wieso bleibt man so lange in solch gräulicher Zweisamkeit?“ andere Betroffene, zum Beispiel meine vife Goiffeurin. Sie urteilte, dass wir Frauen uns immer noch für so unwichtig hielten, dass wir gerne bereit seien, an der Seite einer Kröte unsere besten Jahre zu verbringen und für sie zu kochen und zu putzen. Ich erklärte ihr, dass unbarmherzige Auswilderung die einzige Möglichkeit sei, denn Männer, für die geputzt und gekocht wird und die sich jeden Tage gemütlich einen runter holen können, statt Sex zu zweit zu machen, gehen ja nicht mehr freiwillig ins Freie. Auswilderung? Wir wissen, dass man dies mit Viechern tut, die versehentlich eingefangen, dann lange verpäppelt werden, bis sie wieder in die Freiheit entlassen werden. Bei Tieren ist das oft schwierig, bei den meisten Männern ist es so, dass man nach deren Auswilderung sich keine grossen Sorgen machen muss, denn sie docken schnell wieder an einem Futter-

platz an. Auch mein Halbseidener, bloss ich konnte lange nie rauskriegen wo er diesmal seinen blauen Faserpelz (an sich schon ein speditiver Trennungsgrund) versorgt hatte. Neu erblondet ging ich von meiner Goiffeurin nach Hause und beschloss, jetzt grossmütig die Aera der Versöhnung einzuleiten. So wie es das südafrikanische truth & reconciliation commission versuchte. Man kann ja von der Politik auch mal fürs Private abschauen. Ich rief den Halbseidenen und schlug ein Kafi-Treff vor. Da er nie fähig gewesen war, Dinge

Anekdote Donnerstag, 23. Februar 2012, 06:49 Von Esha Jeremy Ziegler. Während meiner Zeit als ‚Barman’ in London, erhielt ich ein Angebot als Escort zu arbeiten. Natürlich habe ich sofort zugegriffen. Mit 21 Jahren sah ich noch aus wie 15 und mein erster Kunde wollte einen Schuljungen. So stöhnte ich einen Abend lang: „Oh yes Sir, I lost my uniform and all my schoolbooks“. Das hat ihm sehr gefallen und ICH konnte meine Lehrer-/Schüler Fantasien ausleben. Heute denke ich oft, man sollte vor allem asiatische Pornos im Netz irgendwie „sortieren“. Ok- die Mädchen

sind bestimmt alle volljährig, aber come on, die sehen immer noch aus wie Kinder. Ausserdem wimmern sie so erbärmlich. Latinas plappern non- stop, Amis stöhnen wie blöd und eben Asiatinnen verhalten sich wie Schulmädchen. So eine Lolita war ich damals auch. Manchmal ist es schon beängstigend, wie mühelos ich mit jedem schlafen kann. Das ist bestimmt so eine Art „göttliche“ Gabe. Vermutlich könnte man mich auch gar nicht vergewaltigen, würde mich nämlich jemand so hart anpacken, wäre ich gleich freiwillig dabei. Vergewaltigungsphantasien sind übrigens hoch im Kurs, sagt meine Therapeutin immer. Ja, dies aus meiner Zeit als Stricher, ich bin halt so eine ulkige, transsexuelle Nudel, die gerne ein paar Anekdoten erzählt. www.facebook.com/kreutz.esha

Partylöwen der Woche Montag, 9. Januar 2012, 14:53 Von Dr. Alex Flach. An dieser Stelle und komplett ausm Kontext gerissen ein paar Worte zum Thema „gezupfte Augenbrauen bei Männern“. Das waren nun schon ein paar Worte und damit können wir das auch ad acta legen. Darüber hinaus denken wir, dass die beiden aufm Bild im Bereich der schwarz/weiss-Comedy ganz gross rauskommen und Laurel & Hardy beerben könnten. Zumindest das optische Potential ist vorhanden.

zu planen, die über eine Dauer von einer halben Stunde hinausgingen, dachte ich, sowas Simples würde ihn sicher nicht überfordern. Er erklärte, es sich gründlich überlegen zu müssen. Und das war nun ein Fall für meine Analytikerin. „Stellen Sie sich vor, der Mann kann über vier Jahren nach dem Aus nicht mal normal einen Kafi trinken gehen. Woran liegt das?“ „Ja, der Mann war damals überfordert und ist es immer noch.“ „Quatsch“, sagte ich, „Der Mann war und ist ein Schlappschwanz.“ Heute machte ich nun einen allerletzten Versuch. Er lachte dieses ölige Treuhän-

der-von-einem-Zehntligisten-Schwarzgeldwasch-Club–Lachen, erklärte auf meine Frage, wieso er nicht zurückgerufen habe, er hätte es gewollt, dann aber vergessen und versprach, diesmal gleich zurückzurufen, er müsse vorher noch seinen Anwalt fragen. Während ich darauf wartete und dabei versehentlich zwei Stück fette Schwedentorte verdrückte, nahm ich mir vor, nicht an unsere Verabredung, käme sie denn sensationellerweise zustande, zu gehen, dann würde er da sitzen, wie Mr. Big – also nur dem Aussehen nach und sicher nicht so sexy wie der echte Mr. Big, alias Chris Noth, der kürzlich in einem annabelle-Interview jammerte, dass er jetzt keine ordentlichen Rollen mehr bekäme, weil er wegen der Sexandthecity-Serie getypecastet sei, was ich auch sehr schlappschwänzig fand – und käme sich vergessen vor. Hat er zurückgerufen? Nein. Und was ist nun das Happy End dieser Geschichte? Das da: Hätte ich ihn nicht ausgewildert, würde der Halbseidene noch neben mir auf dem Sofa herumsitzen, der Fernseh würde nonstop laufen, seine Mutter wäre auf Besuch, und dann wäre ich irgendwann aufgestanden und hätte beide mit dem Wok erschlagen. Und dann sässe ich jetzt im Gefängnis, statt gemütlich an meinem Schreibtisch, in meiner eigenen Wohnung und hätte Ihnen diese harmlose, kleine Rache-Kolumne nie erzählen können. Wie sagte doch eine berühmte Autorin* mal: „Schreiben dreht sich immer um Liebe, Hass – und Rache.“ Damn right! *Das war ich glaubs selbst…

obama zur lage der nation:

Freitag, 27. Januar 2012, 09:19 Von Dr. Rainer Kuhn. vor drei tagen hatte obama eine rede zur lage der nation. ich habe diese rede mal für sie zusammengefasst und übersetzt: blablabla blabla blablalba bla bla blabla blablablabla bla blabla blabla bla bla blablabla blabla blablalba bla bla blabla blablablabla bla blabla blabla bla bla blablabla blabla blablalba bla bla blabla blablablabla bla blabla blabla bla bla blablabla blabla blablalba bla bla blabla blablablabla bla blabla blabla bla bla blablabla blabla blablalba bla bla blabla blablablabla bla blabla blabla bla bla blablabla blabla blablalba bla bla blabla blablablabla bla blabla blabla bla bla blablabla blabla blablalba bla bla blabla blablablabla bla blabla blabla bla bla blablabla blabla blablalba bla

bla blabla blablablabla bla blabla blabla bla bla blablabla blabla. blablalba bla bla blabla blablablabla bla blabla blabla bla bla blablabla blabla blablalba bla bla blabla blablablabla bla blabla blabla bla bla blablabla blabla blablalba bla bla blabla blablablabla bla blabla blabla bla bla blablabla blabla blablalba bla bla blabla blablablabla bla blabla blabla bla bla blablabla blabla blablalba bla bla blabla blablablabla bla blabla blabla bla bla blablabla blabla blablalba bla bla blabla blablablabla bla blabla blabla bla bla blablabla blabla blablalba bla bla blabla blablablabla bla blabla blabla bla bla blablabla blabla blablalba bla bla blabla blablablabla bla blabla blabla bla bla blablabla blabla blablalba bla bla blabla blablablabla bla blabla blabla bla bla blablabla blabla blablal bla.

kommentar erst die dritte ausgabe und schon haben wir eine komplette neuüberarbeitung des layouts gemacht. um den lesern orientierung und differenzierung zu erleichtern, unterscheiden sich titel und lauftext in schriftgrösse und anordnung. entwickelt wurde ein einheitlicher auftritt mit blick auf die konvergenz und die trimediale unternehmensstruktur. das neue design steht auch für eine präzisere und stärker ritualisierte inszenierung der texte, wobei sich die vertraute form kaum verändert hat. dies erspart ihnen als leser die neuorientierung. des weiteren haben wir als jüngeres und vertiefendes medium innovative erzählformen entwickelt und die visuellen instrumente für eine differenzierte analyse erweitert. gleichzeitig haben wir die inszenierung des kommentars hier vereinfacht. für diesen kurzen text wurde eine präzise, ritualisierte dramaturgie angestrebt. das klassische kultlogo als universelles symbol am oberen rand einer jeden seite bleibt aber erhalten. es steht für information, aktualität und weltgeschehen. die absicht hinter all diesen massnahmen ist es, die ohnehin schon bestechende relevanz der kultzeitung noch schneller und verständlicher sichtbar zu machen. und das beste daran: wir haben dafür keine gebührengelder beansprucht. herzlich, rainer kuhn

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Nobody knows the troubles I’ve missed …

Die Leiden Christi Samstag, 6. Juni 2009, 18:32 Von David Hugentobler. Sind wir mal ehrlich, dieser Jesus ist ein armer Kerl.

Liebe reloaded Montag, 1. Juni 2009, 12:05 Von Thomas Meyer. Die ersten Worte der neuentflammten Liebe waren ziemlich banal: Meyer meldete „Meyer?“, und Kuhn antwortete „Kuhn“. Kuhn fragte nach Meyers Befinden und nannte dann den Grund seines Anrufes: Er wolle das Kult wiederbeleben. Und dafür brauche er Meyer. „Bin geehrt!“, rief Meyer. „Meyer, Gottet, Flach und Hugentobler“, sagte Kuhn. „Schlampe“, dachte Meyer. Im weiteren Gespräche versicherte man sich gegenseitig, die lange Zeit sinnvoll zur Charakterreifung verwandt zu haben, was sich bestimmt vorteilhaft auf die Qualität des neuen Kult auswirken würde. Doch Meyers erster Beitrag war von erschreckender Witzlosigkeit und brach sogar mitten im

Fotocollagen gegen das Hundeabschlachten in der Ukraine wegen der EM 2012 Sonntag, 27. November 2011, 10:25 Von Dr. Reinhold Weber. Vor allem dann nicht, wenn sich nach 1000 Postings auf seiner fb-Pinnwand herausstellt, dass die Typen da drauf verdammt chinesisch aussehen und die Fotos tatsächlich vor Jahren in China entstanden sind und nicht in der Ukraine.

Seite zwei

Freitag, 27. Januar 2012, 14:05 Von Sam Francisco. „Zum Glück hab ich über Nacht mein Handy noch aufgeladen“, sagte der Typ mit der Föhnfrisur und strich sich zufrieden über sein Knie. Ja, zum Glück dachte ich, sonst müsste ich jetzt ev. mit dir sprechen. Wir sassen vis-a-vis im Tram und er erklärte seinem Gegenüber am Telefon, wie krass der Stromausfall heute war, Chaos und Verwirrung, Zustände wie im Mittelalter, wertlose Kreditkarten, tote Anzeigetafeln, schwarze Bildschirme und eben: Chaos und Verwirrung. Drum habe er das noch posten müssen. Und ich denke, ich müsste auch mal was posten oder zumindest mal was liken, weil noch langweiliger als kein Facebook haben, ist nie was zu posten, einfach auch da zu sein und zu schauen, was die andern so posten. Schweigend rüberspienzeln, wie die Typen am Bahnhofpissoir. So einem hab ich letzte Woche mal gesagt, ob er youporn kenne. Jetzt mal im Ernst, ich mein ich steh ja auch auf mein Teil, aber bitte..etwas mehr Contenance, Monsieur! Aber wieder zurück in den 14ner, zu dem selbstzufriedenen Typen mit der Föhnfri-

eine website, auf der männer nichts zu suchen haben

sur, der beim Pissen nur seinen eigenen Schwanz anschaut, weil er sich selber geiler findet, als all Schwänze der alten Spanner mit ausgebeulten, schwarzen EPA-Lederjacken.Er hatte also als erster geposted, dass der Strom in Zürich ausfiel, sagte er. Ausgerechnet heute!, sagte er und lachte laut. Und ich ertappte mich, dass ich auf den alten ICH-TÖN-MALWAS-AN-UND-REDE-DANN-NICHTGLEICH-WEITER-UM-SPANNUNGZU-ERZEUGEN-Trick gleichermassen reinfiel, wie sein Gegenüber. Ja, wieso, was war denn heute...blabla.. Aber für Stromausfälle gibt es keinen optimalen Zeitpunkt, also moll eigentlich schon. Ich bin nämlich gar nicht so unzufrieden mit heute. Bescherte er mir doch einen Abend, ohne dass mir alle Leute im Tram News ins Gesicht halten, die mich nicht interessieren und ich sie trotzdem sehe. News, die dem Menschen von heute suggerieren, er wisse dank der körnigen Bilder, was so läuft in der Welt. Mitnichten! Ich merkte es erst, als die Billetkontrolleure kamen und ich meine Füsse mit Zeitung unterlegen wollte. (PS: Wieso

sieht man undercover Kontrolleuren eigentlich immer an, dass sie Kontrolleure sind? Oder anders gefragt, wieso tragen die auf „Normalo“-getrimmten Typen, immer Dinge aus der C&A-Ramschbox? Aber egal.) Und so sitzen wir alle da, die Füsse auf dem Polster, schauen aus dem Fenster und fragen uns ganz spontan, wie es Demi Moore wohl so geht (das fragt man sich ja regelmässig) und ob sie wohl genug gegessen hat in letzter Zeit. Und ob Seal jetzt zu den Navy Seals wechselt, jetzt wo sich die Heidi wieder mal so richtig durchklummen lässt, ohne einen Wasserball auf der Nase balancieren zu müssen. Ja, so ist das. Und während Brigittigigitt Nielsen ihre Brüste zum x-mal in die Kameras der Realitysendungen der Welt hält, fern ab vom Glanz ihrer Performances in Beverly Hills Cop 2, Rocky IV und Red Sonja, denkt man sich manch einer, dass er den ganzen Schmock eigentlich nicht zu wissen braucht. Zumindest bis morgen, wenn die Bilder und Hintergründe der 10‘000 stromlosen Haushalte tausendfach wiedergekäut werden...oder der Billetkontrolleur wieder zusteigt.

Uhuhund Freitag, 6. Januar 2012, 13:54 Von Dr. Reinhold Weber ODER: WAS ICH GESTERN BEIM „CLUB“ DES EIDG. FERNSEHENS BEROMÜNSTER ZUM THEMA ESOTERIK VON GEISTHEILERN, PSYCHOFRITZEN UND ICH-BIN-EIN-MEDIUM-TANTEN MIT DEM LAPTOP AUF DEN KNIEN SO MITZUSCHREIBEN VERMOCHTE.

partylöwe der woche Montag, 30. Januar 2012, 10:22 Von Dr. Alex Flach. Früher war alles besser, aber zumindest Ecstasy scheint wieder etwas Boden gut zu machen. Vielleicht liegt es aber auch am Oxa: Wer im besten Club von ganz Oerlikon mal Nichts auftreiben kann, um all das Drumrum besser zu ertragen, der braucht bloss am Boden, an einer Säule, am DJ-Pult oder an einer Bardame zu lecken - nach all den Jahren haben sich dort mit Sicherheit dermassen viele Substanzen abgelagert, sodass wir jetzt nicht mal sicher sind, ob wir diesem netten Herrn auf dem Foto Unrecht tun...

Erst als das Radio nach langem Schweigen wieder einsetzte, wurde mir die Havarie des Ganzen bewusst. Von mir aus hätte der ganze Spuk auch noch 3min 28s länger dauern können, dann wär „I love Lady Gaga“ von den 77Bombays wenigstens vorbeigewesen. Sollen ja gute Musiker sein, sagt man. Dazu sage ich, was ich immer sage: eigentlich schade. Schade, dass sie trotzdem Musik machen.

zum jahresanfang: ein übersinnlich schmerzhaftes experiment an mir selbst

Samstag, 7. Januar 2012, 11:35 Von Dr. Reinhold Weber. www.dessinemoiunsoulier.com/en/create/ platform

Freitag, 13. Januar 2012, 10:54 Von Dr. Midi Gottet. Man muss sie einfach gern haben, diese Uhuhunde. Wenn sie nicht gehorchen, einfach eine Zeitung zusammenrollen und „Zack“ eins auf die Rübe geben und schon ist wieder Friede, Freude, Eierkraulen.

Ich war übrigens zuhause als „es“ passierte und hab erstmals nix mitgekriegt. Jaja,so was gibts noch.

Das Grobstoffliche ist nur eine Dimension. Ich möchte aber nicht automatisch sagen, das sei dann Gott. Es gehen verschiedene Dimensionen ineinander über. Das werden wir ja später noch, äh. Das Uebersinnliche ist nicht in sich selbst schon göttlich. – Ich bin in der Werbung gsii, und hatte plötzlich den Zugang zu einer neuen Dimension. Das ist jetzt 30 Jahre her. Bei mir war es eine grosse Klarheit. – Die Indizien sind so gross, dass man davon ausgehen muss, dass es eine Reinkarnation gibt. – Wenn ein Sterbender sagt, ich sterbe jetzt, ist das zuverlässiger, als wenn Ärzte das sagen. Der Sterbende weiss, wann er gerufen wird. – Ich meine, dass es von uns unabhängige geistige Wesen gibt. – So auf verschiedenen Ebenen, die sich inkarnieren. Aber mit wirklichkeitsnah hätte ich Probleme. Zum Beispiel die Tibeter. – Haben Sie Erlebnisse gehabt, von denen sie sagen, das kann ich mir nicht erklären? – Ich sass in einem Flugzeug, und weiss bis heute nicht, warum kann das schwere Ding fliegen kann. Aber

ich habe in den Physikstunden gefehlt. Doch gibt es keinen nachvollziehbaren Grund, warum das fliegen kann. Meine Mutter war z.B. totkrank, lag im Spital ... die Geistlichen der Freikirche haben gesagt, wir sollen beten, dann wird sie wieder gesund, mein Schwiegervater wurde in wenigen Tagen wieder gesund. Für mich ist das eine Form des Heilens, die es schon immer gab. Ich weiss aber nicht, ob das das ist, wonach sie fragen. Es ist einfach ein Teil dieser Wirklichkeit, die nicht jedem offen steht. – Welche Leute kommen denn zu Ihnen in die Praxis? – Ich tue nöd mit em Verstand luege, ich tuen mit em Herz luege. Im Herz gits kei Logik. sHerz het meh Hirnzälle als sHirn. – Die Intuition empfängt sozusagen wie ein Trichter ein Signal ... ich kann dann den Kuchen anders betrachten. – Kann man das lernen? – Leider ist die Intuition immer besetzt durch das Denken. – Es gab Studien, Leute, die auf die Herzstationen kamen, und für die gebetet worden ist ... und dann ist es weitergegangen, bis zu einer Studie, die einer in Harvard gemacht hat, und dann hat man weitere Studien gemacht ... und es kann jetzt wieder jeder denken, was jetzt seine Aussage ist. Ich habe mich eben schon von chli uf mit diesen Fragen beschäftigt. --- Es isch ja um chinderloosi Chinderloosigkeit gange, wo Froue sind im Klimakterium gsi. Mer händ nid chöne noowise, dass es gueti Resulat het geh. – Die Leute, die zu mir kommen, wollen nicht, dass sie geheilt werden. Sie

wollen geistige Werkzeuge ausprobieren. Ich würde mir das auch in Zukunft wünschen, dass alle Hand in Hand arbeiten, die Medien, die Heiler, die Mediziner, die Pfarrer. – Die Heiler, die ich erlebt habe, haben alle gesagt, es chunnt scho guet, z.B. du chunnsch in Himmel. – Für mich ist es nicht statthaft, dass Heiler Prognosen stellen dürfen. Ich würde keine Heiler bei mir beschäftigen, das ist kriminell. – Das khaa mer nid soo saage. FMH ist so ein Ort ... wo kann die Ärzte abdecken, die können aber auch nicht heilen. Diese Szene ist eine Szene, wo tatsächlich viel passiert, das man nicht erklären hat, die man als Scharlatanerie abtun kann ... was es aber auch bei den Medizinern gibt. Für mich wäre eins dieser Kriterien, äh, ... in der Kirche gibt es eine lange Tradition von Religionsapplizierung ... sondern dass man ... eine grosse Offenheit schafft, einen Raum ... in den man in den Raum hinein versucht, die heilende Wirklichkeit ... für Menschen wirkend, äh. - Man erlebt schon tragische Geschichten. Wir machen ja sogenannte Live-Beratung. Da kommt eine Frau aus dem Deutschen und sagt, vor sechs oder sieben Jahren habe ich einen Knoten entdeckt in der Brust. Eine Homöopathin sagte, das sei Fett. Dann ging sie zum Schulmediziner, der hat gesagt, sofort operieren. Dann ist sie zu x Heilern, die sagten, sie müssen halt positiv denken, dann kommt das schon gut ... die Metastasen haben sich aber nicht umstimmen lassen, sie sollten auf dem schnellsten Weg zum Schulmediziner, sie können diese Krebszellen nicht mehr umstimmen ... sie sagte: Sie Mörder! Das ist dann schon tragisch. Dann sagt sie, der heilige Geist sagt ... - Selbstheilungskräfte, Geistheiler ... – Wissenschaftliche Studien sagen: 4 Prozent der Krebsheilungen sind unerklärbar, das ist verschwindend wenig und wahrscheinlich erklärbar. - Eine Hebamme, die, wenn sie merkt, dass Blutungen auftreten ... (HIER, NACH ETWA 23 MINUTEN SENDEZEIT, HÄTTE DER MITSCHREIBENDE DIESE VOTEN OHNE SCHMERZMITTEL NICHT MEHR AUSGEHALTEN. ER HAT DEN LAPTOP DESHALB ZUGEKLAPPT UND IST AUF EINER ROSA WOLKE VON DANNEN GEZAPPT. ER DANKT SF-1 FÜR DIESES UNTERIRDISCHE GESPRÄCH.) --- Illu: Robert Crumb.


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Hans Himmelblau und das Frühstück Dienstag, 17. Januar 2012, 14:12 Von Dr. David Cappellini. Der gute Hans Himmelblau sass an seinem Küchentisch und ass Frühstück. Bei einem grossen Schluck des von ihm eben gepressten Orangensaftes dachte er sich, dass das Wort „Stück“ im „Frühstück“ eigentlich ziemlich merkwürdig sei, würde es schliesslich ansonsten meist für Einzelnes verwendet, für ein individuelles „Stück“ halt - wie etwa beim „Theaterstück“ oder auch beim „Miststück“. Das „Frühstück“ aber bestünde aus mehreren Dingen, überlegte sich der gute Hans Himmelblau so für sich selber. Doch ehe er den Gedanken weiterspinnen konnte, lenkte ihn ein Hauch von verfrühter Vorfreude auf den Feierabend ab. Beim nächsten Schluck Orangensaft merkte er allerdings, der gute Hans Himmelblau, dass es nichts zu feiern gäbe und es kam ihm seine ehemalige Liebhaberin in den Sinn, da diese ihm einst zumindest schöne Feierabende bescherte, wenn auch, oder gerade weil er schon damals wenig zu feiern hatte. Nun mutete ihn das Wort „Liebhaberin“ beim Nachdenken allerdings ebenfalls merkwürdig an, klang es doch etwas gar sexuell für den eigentlichen Sinn der einstigen Liebelei. Zumindest würde es so klingen, wenn etwas, über das man nur nachdenkt und es nicht wirklich ausspricht, auch tatsächlich „klingen“ könne. So überlegte es sich der

Sehr geehrter Herr Henrik

Vergehen oder Versehen?

Dienstag, 10. Januar 2012, 11:31 Von Dr. Rainer Kuhn. nein. Ich bin kein freund von blocher. ich halte ihn für einen, zwar geschickten, im grunde aber doch recht primitiven sack. ebensowenig bin ich ein freund jener globalisierungsund humanitätsfanatikern, die aus prinzip und mit unermüdlicher regelmässigkeit alles verdammen, was nach konservativem gedankegut riecht und dieses gedankengut aus prinzip oder aus dummheit mit der svp gleichsetzt. Ich halte sie für ebenso primitive säcke. Und nicht mal geschickt, im gegenteil. denn sie regen sich auf über diskussionen, die man in einer demokratie führen soll, sogar muss. was liegt auf dem tisch? dass der nationalbank-chef privat für eine halbe million devisen gekauft und verkauft hat und das in einem zeitraum, in dem der selber wechselkurse neu festgelegt hat. das bestreitet soweit niemand. nicht mal er selber. darum gehts in erster linie. wo liegt also das problem? streng analytisch betrachtet eigentlich lediglich in der interpretation der motive. die einen sagen, er habe seinen funktionsbedingten

Einen nicht eindeutig unterscheidbaren Vor- und Nachnamen Dienstag, 13. Dezember 2011, 13:25 Von Dr. Henrik Petro. Zur Abwechslung einmal etwas in eigener Sache. Werdende Eltern: gebt Euren Kindern eindeutig unter-

gute Hans Himmelblau für einen kurzen Moment und nahm noch einen Schluck Saft. Schliesslich meinte er weiter, es würde ihm beim Wort „Liebhaberin“ einzig ums „lieb haben“ gehen und der gute Hans Himmelblau dachte daran, sie wieder einmal anzurufen, die ehemalige Liebhaberin, die ihn nicht mehr lieb hatte, das Miststück. Und wenn man sich vorstellen kann, vielleicht zu fragen, wie sich jemand vielleicht etwas vorstellt, dann hatte sich Hans Himmelblau danach vorgestellt, wie er sie vielleicht fragen würde, ob sie sich vielleicht vorstellen könnte, mit ihm nach Feierabend auf eine Insel abzuhauen. Um dort am grossen Sandstrand einen kleinen Frühstücksstand zu eröffnen. Einen Saftladen sozusagen. Dann trank der gute Hans Himmelblau aus und ging zur Arbeit.

wissensvorsprung ausgenützt und gewinnbringend spekuliert. (wobei es sich bei bei einer handlung aufgrund eines wissensvorsprungs weniger um eine spekulation als um eine ungerechtfertigte vorsätzliche bereicherung handelt.). die anderen sagen, er habe eine ganz normale transaktion getätigt, ohne primäre absicht aus dieser transaktion gewinne zu machen. es geht also im grunde bloss um diese differenz der interpretation. wenn das erste zutrifft, ist es ein vergehen, wenn das zweite zutrifft, ein versehen (da hier bei einer privaten angelegenheit der stellenwert der wirtschaftlichen position „übersehen“ wurde) . Man streitet sich also genau genommen um einen einzelnen buchstaben. „s“ oder „g“. ungeschicktheit oder absicht. das sollte doch zu klären sein, oder? der fokus der gegenwärtigen streitereien liegt nun aber plötzlich nicht mehr auf dieser frage, sondern darauf, wie es dazu kam, dass das, was auf dem tisch liegt, auf dem tisch liegt. kann man auch klären, hat aber mit dem, was auf dem tisch liegt selber nicht wirklich was zu tun, ist eine andere frage und hat mit dem eigentlichen problem wenig zu tun. vor allem aber ist es keine politische frage. sondern eine juristische. dass diese beiden fragen in den politischen diskussionen nun vermischt werden und damit auf die ebene „pro oder contra svp“ runtergedrückt wird, zeugt nicht gerade von grosser intelligenz der verschiedenen verlautbarungen in presseartikeln, fernsehberichten und blogs. man kann nun der weltwoche durch ihre wortwahl „verleumdung aufgrund vorschnell gemachtem urteil“ vorwerfen und dem blocher „versuchte persönliche nutzniessung“. man kann den köppel per se nicht mögen und den blocher sowieso nicht und überhaupt. aber man kommt nicht umhin, die antwort auf die eingangs erwähnte frage zu suchen: vergehen oder versehen. und diese antwort hat mit der svp oder der weltwoche nichts zu tun. und noch weniger mit der fehlenden ästhetik der politischen diskussionen. die ist ohnehin eine illusion.

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scheidbare Vornamen. Nicht dass ich das Gefühl habe, mein Vor- und Nachname seien uneindeutig als solche erkennbar. Während meiner Schulzeit hatte ich auch nie Probleme: Lehrer, Jugendamt, Dealer und der müffelnde Mann mit dem zerknautschten Regenmantel, der auf dem Schulhof Süssigkeiten verteilte, sprachen mich immer richtig mit Vornamen an. Das Unheil begann, als ich mit 18 mein erstes Bankkonto eröffnete. Das war zu einer Zeit, als man für eine Banklehre noch kein Masterdiplom mitbringen musste, sondern ruhig auch Analphabet sein durfte. Brav füllte ich nach bestem Wissen und Gewissen das Antragsformular aus. Vorname: Henrik. Nachname: Petro. Nach kurzer Zeit erhielt ich auch ein Willkommensschreiben: Sehr geehrter Herr Henrik... Ich rief an um der Bank mitzuteilen, dass die einen Fehler gemacht hätten und dass sie das doch bitte ändern sollten. «Geht nicht», sagte der Mann am Telefon. «Die Konten werden dem Nachnamen zugeordnet. Wir müssten das Konto auflösen und ein neues eröffnen.» Mir gefiel vor allem der Konjunktiv. Wieso müssten? Tun Sie es! «Es ist manchmal nicht ganz einfach, spezielle Vor- und Nachnamen voneinander zu unterscheiden», versuchte der Mann sich zu entschuldigen. Ach ja, jetzt war es natürlich meine Schuld!

Wozu habe ich denn so ein fucking Formular ausgefüllt, wo ganz eindeutig «Vorname» und «Nachname» getrennt, separat und einzeln anzugeben waren? Es nützt das beste Formular nichts, wenn es dann doch nur von einem Schwachkopf im System erfasst wird. Später kamen unzählige weitere Beispiele dazu. Dutzende Formulare, auf denen ich Vor- und Nachname getrennt aufführen musste, wurden von Idioten falsch erfasst. Ich versuchte verschiedene Tricks, zum Beispiel den Nachnamen konsequent in Grossbuchstaben zu schreiben. Hat‘s funktioniert? Dreimal dürft Ihr raten. Dann hatte ich die glorreiche Idee, meine Schreiben und Mails nicht mehr mit vollem Namen zu unterzeichnen, sondern nur noch mit initialisiertem Vornamen, also mit «H. Petro». Um es ganz deutlich zu machen. Und was ist passiert? Die Antworten kamen mit einem jovialen «Hallo Petro», als ob ich meinen Nachnamen abkürzen und jedem Dahergelaufenen das «Du» anbieten würde. Mal ganz ehrlich: Wieviele Menschen kennt Ihr, die mit Vornamen Petro heissen? Na? Wahrscheinlich keinen! Vielleicht Pedro, ja, oder Pietro – aber nicht Petro! Und jetzt der Gegencheck: wieviele Menschen kennt Ihr, die mit Vornamen Henrik oder Hendrik heissen? Aha, doch den einen oder anderen. Na also – wieso ist das denn so schwierig? Es ist doch nicht so, dass jeder Mensch so dumm ist wie Sarah Palin – oder doch? Ach, Du BIST Sarah Palin? Na dann sorry, gell? Jedenfalls, bitte liebe werdende Eltern: gebt Euren Kindern eindeutig unterscheidbare Vornamen! Sonst werden die irgendwann Kolumnenschreiber, anstatt in der Bank Karriere zu machen. Und das will wirklich keiner!

medaille

No more Sex Dienstag, 30. Juni 2009, 14:34 Von David Hugentobler. Gestern Abend habe ich für mich beschlossen, in Zukunft keinen Sex mehr zu haben. Wenn Sie ein Mann sind, werden Sie sich jetzt wohl freudig die Hände reiben. Und wenn Sie eine Frau sind, dann ist das jetzt nicht gleich ein Grund, sich vor einen Zug zu werfen. Lesen Sie erst den Artikel zu Ende, meine Liebe. Danach können Sie tun, was Sie wollen. Zurück zu den Männern: wenn Sie Ihr Hirn nicht pausenlos dazu nutzen würden, mittels schmutziger Gedanken Blut in Ihre Genitalien zu pumpen, dann hätten Sie vielleicht schon mal darüber nachgedacht, was für ein aufwendiger und vor allem teurer Weg ein Mann gehen muss, damit er kommen kann? Da wären zum Beispiel: Grosszügige Blumenbouquets, die nicht nur die Allergie geplagte Nase, sondern auch die Kreditkarte belasten. Aufwendige Candlelight Dinners, die nicht das Herz der Angebeteten, dafür aber Ihren Kontostand zum Schmelzen bringen. Teure Drinks, die zwar die Kehle, aber nicht das Höschen des Gegenübers befeuchten. Gigantische Handyrechnungen, die zu einem ständigen hin und her, statt zum eigentlichen rein und raus führen. Kostspielige Geschenke, durch die zwar im nu die Brieftasche, aber noch lange nicht der Hodensack geleert wird. Oder endlose Diskussionen, die statt ins Bett der Geliebten, auf die Couch des Psychologen führen. Und nicht zu vergessen die Kosten die entstehen, wenn es dann doch mal zum Sex kommt: Gummis, Gleitgel, Duschgel, Batterien, Schwangerschaftstest, die Alimente oder die alternative Reise zur Abtreibungsklinik nach Amsterdam, Viag... Da kommt es mich doch einiges günstiger, wenn ich jeden Abend zwei, drei Stunden auf meiner Playstation Gas gebe, als all Monate ein Mal ein paar Sekunden im Bett.

Silvestergespräche: Von Jägern und Sammlern

Dienstag, 10. Januar 2012, 13:40 Von Esha Jeremy Ziegler. Ich bekomme jeden Tag über 600 Messages von bild-, bildschönen Hetero Männern, am Weekend sogar weit über 1500. In meinen Profilen steht klipp und klar, dass ich eine Transe bin. Das ist allen wurscht. Und wenn ich ehrlich bin, ich kann es kaum erwarten, bis alles komplett ist, damit jeder mal darüber darf. Ja so ist es. Ich schäme mich nicht dafür. Schwule Männer werden um so vieles betrogen, ein Leben lang. Um süsse Schwärmereien als Teenie, den ersten Kuss in der Kinderdisco, oder den ersten Sex mit einem Partner, der nicht bald pensioniert wird. Mein erstes Mal war

übrigens mit 17 am HB mit einem Afrikaner(..tja, leider wusste ich damals noch nicht, dass es so was wie „Gleitcreme“ gibt :). Jahrelang stand ich im Dunkeln, neben meinen begehrten Freundinnen, putzte sie heraus, stand ihnen bei, holte ihnen notfallmässig die Antibabypille. Sie spielten mit DEN Hetero Jungs, die auch MEIN Herz erstrahlten. Ich war ein perfekter schwuler Freund, nie eifersüchtig, voller Freude für all meine Mädels. Jetzt, ein halbes Leben später, die Medaille kehrt sich, die Männer bombardieren mich UND, ich verdiene jeden FICK davon. Amen www.facebook.com/kreutz.esha

Samstag, 7. Januar 2012, 19:20 Von Dr. Henrik Petro. Ich: Und was machst Du sonst so, also wenn Du nicht arbeitest? Er: Ich sammle Mitleid. Und ich bin ziemlich gut darin. Ich: Echt? Also von mir bekommst Du keines – trotz deines Aussehens. Er: Will ich auch gar nicht, ich hab gerade ganz andere Probleme. Ich glaube nämlich, meine Freundin betrügt mich. Und zwar regelmässig. Ich: Na und? Hast Du keinen Anderen, mit dem Du darüber reden kannst? Er: Doch, meinen besten Freund. Aber ausgerechnet immer dann, wenn meine Freundin über Nacht weg bleibt, hat er sein Handy ausgeschaltet. Ich: Soso... äh?... aha! Ui nei!!! Das... tut mir echt leid! Er: Danke... ich sagte ja, ich bin ziemlich gut darin! Bild: vom Blick oder so.


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Meyers tolle Facebook-Tipps

März 2012

Schweinegrippe reloaded

Freitag, 5. Juni 2009, 22:28 Von Thomas Meyer. Es gibt ganz erstaunliche Ortsnamen auf der Welt: Bitche, Hure, Penisi, Fick und Samen. Wählen Sie einen solchen oder ähnlich amüsanten als Ihre Heimatstadt!

Partylöwen der Woche Montag, 16. Januar 2012, 14:56 Von Dr. Alex Flach. Weihnachten ist zwar schon vorbei, aber man sollte ja nicht nur Ende Dezember barmherzig sein sondern das ganze Jahr über. Diese zwei niedlichen Welpen wurden am 23.12. an der Garderobe des Garden Club in Winterthur abgegeben, in dem sie ihr ehemaliger Besitzer ausgesetzt hat ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Die Angestellten des Garden haben sie auf die Namen Tim & Struppi getauft und wir suchen nun ein neues Heim und ein liebevolles Herrchen für sie. Bei Interesse bitte melden.

Donnerstag, 9. Juli 2009, 13:05 Von David Hugentobler. Alle reden von der globalen Ausbreitung der Schweinegrippe. Doch wenn man sich auf der Strasse, im Tram und im Büro so umsieht, dann bemerkt man, dass unter der Schweizer Bevölkerung ein Virus grassiert, das weit aus ansteckender ist, als die Möchtegernpest aus Mexico. Es heisst: „Kinder kriegen“.

Einen Schlüsselreiniger Freitag, 20. Januar 2012, 11:37 Von Dr. Midi Gottet. Weil‘s heutzutags einfach viel zu wenig Menschen gibt, die mit einer Albert Einstein-Frisur rumlaufen.

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Silvestergespräche oder: Dumm gelaufen!

Immer öfters sind hässliche, asoziale und unsympathische Menschen davon betroffenen. Erst letzthin ist mir so ein infiziertes Paar ins Auge gestochen. Ich wurde nachdenklich. Nicht aus Mitleid zu ihnen, sondern aus Mitleid zu mir. „Braucht die Schweiz wirklich eine Miniversion dieser Ausgeburten der Bünzlihölle?“, dachte ich mir. „Noch mehr Menschen, die mit Unzufriedenheit und dem Duft nach billigem Haarspray die Luft verpesten? Noch mehr Leute, die mit ihren Vokuhila-Frisuren und Hackfressen das Stadtbild verschandeln? Inbrünstig betete ich zu Gott: „Lieber Gott, mach bitte, dass die Frau nicht in ‚freudiger‘ Erwartung ist, sondern an Fettleibigkeit leidet. Ich werde dafür die nächsten Wochen auch immer mit den Händen über der Bettdecke einschlafen. Versprochen.“ Nach einer Weile des Beobachtens bemerkte ich, dass das Paar hochdeutsch sprach. Ich atmete erleichtert auf. Gott hat viele Wege.

verbringt, intensiv geniesst mit viel Leidenschaft, Zärtlichkeit und Humor. Dass man den Andern überall hin mitnehmen kann, aber nicht muss. Dass man sich aber auch genügend Raum lässt, solange man weiss, wo man hingehört. Dass jeder sein eigenes Leben hat, sich zurückziehen und auch einmal alleine weggehen und sich mit anderen Menschen treffen und austauschen, ja selbst flirten kann, ohne dass einer an der Liebe des Andern zweifelt und ihn zu kontrollieren versucht. Dass man über alles, was die Beziehung betrifft oder was einen selbst beschäftigt, miteinander reden kann, ohne einander zu verurteilen, sondern dass man füreinander da ist. Ich: Und wo ist der Haken?

Donnerstag, 12. Januar 2012, 13:30 Von Dr. Henrik Petro. Ich: Und wie sieht für Dich eine perfekte Beziehung aus? Sie: Unkompliziert und nicht anstrengend. Dass man so sein kann, wie man ist und nicht versucht, den Andern zu ändern. Dass man die Zeit, die man miteinander

Sie: Es gibt keinen. Ich: Wow! Eine äusserst reife Einstellung. Sowas aus dem Mund einer Frau zu hören, davon träumen wohl viele Männer! Wollen wir nächste Woche mal essen gehen? Sie: Klar, können wir machen, aber Du weisst schon, dass ich in sexueller Hinsicht nur auf Frauen stehe? Ich: Shit, Haken gefunden.

Der alte Mann und die junge Frau Dienstag, 20. Dezember 2011, 17:39 Von Hans-Jürgen Hilbig. es irritiert sie wenn ich vor ihnen stehe tun sie nicht als wäre es anders sehen sie doch ich halte diesen kugelschreiber fest sagen sie nicht so etwas hätten sie noch nie gesehen ich bitte sie um einen kaffee ohne zucker und ohne milch ich kann diesen milchigen kaffee nichts abgewinnen sollen ihn diese menschenverächter trinken sie haben ja nichts besseres verdient nein sie meinte ich doch nicht damit was für ideen Heart wenn ich in meine manteltasche greife was fühle ich da woran denken sie nun ich werde es ihnen sagen

ich höre mein hölzernes herz schlagen Big Grin in ihrem lachen schwingt immer ein gähnen mit als könnte man dass was man ihnen erzählt auch im schlaf erzählen sehen sie nur ich halte mich an der tischkante fest was halten sie davon sie halten doch etwas davon sagen sie doch bin ich ihnen symphatisch sie junge frau hören sie das knistern in ihren eigenen augen auch sonderbar es scheint mir fast als verwechsele ich es mit meinem mein leben war übrigens ein irrtum ich sollte gar nicht geboren werden jeden morgen weckte mich meine mutter mit diesem satz und ich liebte sie dafür so war jeder tag

umsonst für mich Smile wie angezogen ich sie ansehe nun flüstern sie mir schon was freundliches ins ohr irgendetwas dass sie nicht für so wichtig halten dass aber gewicht hat in meinem kopf und herunterrasselt bis weit unten aber darüber wollen wir besser nicht sprechen sagen sie hätten sie lust mich zuzudecken mir irgendeinen satz ins ohr zu flüstern dürfte ich an ihrem ohrläppchen teilhaben nun sagen sie schon was halten sie von uns zwei reisenden wir verhalten uns doch wie beschäftigungslose turnlehrer unsere augen suchen etwas aber die arme wissen dass das nicht stimmt

(M)Ein Plädoyer für die Leidenschaft! Donnerstag, 22. Dezember 2011, 11:11 Von Dr. Marianne Weissberg Ich bin ja eine neugierige Natur. Nach meiner Feldstudie Online-Dating wollte ich wissen, was hinter dieser neuen und stressigen Partnersuche verborgen liegt. Als Historikerin Weissberg las ich drum Soziologin Eva Illouz‘ neues Buch „Warum Liebe weh tut“. Trotz des Titels kein Liebesratgeber! In solchen fährt die ratlose Leserin - Männer lesen sowas ja nicht - auf der Psychoschiene und arbeitet sich anhand mannigfaltiger Ratschläge ab, um und dem Happy End entgegen. Natürlich vergeblich. Eva Illouz ist erstens Professorin für Soziologie an der Universität von Jerusalem, sucht also einen wissenschaftlichen Zugang zum Thema Liebe, zweitens gehört sie zum auserwählten Volk, das immer alles zergrübeln und (ab)klären will. So wie ich. Die These ihres neuen Buches lautet: „Das Leiden an der Liebe ist ein soziologisches Problem.“ Es kann nicht auf der psychologischen Ebene seziert werden. Illouz eröffnet damit neue Horizonte, muss aber sorgfältig gelesen werden, sie offeriert keinen literarischen One-Night-Stand! Höchstens das passende Buch anstatt. Wieso ist Liebesleid ein soziologisches Problem? Jede Epoche leidet, laut Illouz, anders, und wir, in Zeiten der unbegrenz-

ten Wahlmöglichkeiten und Mobilität, zunehmend virtuell, haben den Trost der sozialen Zugehörigkeit verloren. Was heisst das? Während zu Jane Austens Zeiten, also anfangs 19. Jahrhundert, eine schnöd Verlassene litt, wusste sie und ihre Umgebung, dass ihr Ex-Verehrer gemäss den damaligen Standards ein Schlufi war. Punkt. Nie wäre sie auf die Idee gekommen, an sich zu arbeiten, um beim nächsten Mal „beziehungserfolgreicher“ zu werden. Kurz: Diese soziale Struktur bot Halt und wenn Frauen Liebeskummer hatten, zweifelten sie keinesfalls an ihrem Status oder gar an ihrem Selbstwert. Heute schon. Und wie! Moderne Frauen jagen erstaunlich verzweifelt den Männern hinterher. Ihr biologisch bestimmtes Zeitfenster, um eine Familie zu gründen, ist bedeutend enger als dasjenige der Männer. Das schafft einen Nachteil. Gestylt nach den heute herrschenden Sexyness-Codes, – Styling, Body, Life-Style – sehen die meisten Frauen ausserdem gleich „attraktiv“ oder eher gleich gleich aus. Die Konkurrenz untereinander ist also riesig, kein Wunder, dass Frauen trotz Karriere ihr Selbstwertgefühl am Erfolg auf dem Paarungsmarkt messen. Scheitern sie, fühlen sie sich permanent als Flop. Kommen wir zu den Männern: Sie haben zwar durch die Emanzipation der Frauen das Sagen im Sektor Ernährung/Haushalt verloren, im Job sind sie ebenfalls fremdbestimmt. (Bloss im Sport ist Mann noch mehr oder weniger unter sich.) Aber nun existiert der moderne Paarungsmarkt –

und hier eröffnet sich ein neues Potential für Männer – wer grenzenlos auswählen kann, mehr Zeit dafür hat, sich drum nicht unbedingt mehr binden muss und will, ist mächtig. Und dieses neue Machtpotential nutzen Männer mit Gusto und Gelassenheit. Stellen Sie sich also diesen Liebes-Supermarkt, der zunehmend virtuell ist, mal ganz real vor: Frauen sind das riesige Angebot über Ethnien und Klassen hinweg, Männer die Käufer. Sie kommen vorbei, wenn es ihnen grad passt. Das Angebot wird geprüft, ausprobiert, wenn morgen etwas „Besseres“ lockt, wird eingetauscht. Und manchmal kaufen Männer gar nicht mehr ein, sondern verlieben sich jahrelang in ihre Karriere und in all das, was diese versprechen mag. Tja, klingt nicht gut. Vorallem für Frauen, die sich binden und eine Familie gründen möchten. Und das ist immer noch der Normalfall. Illouz betrachtet bei diesen Transaktionen in Sachen „Liebe“ auch die Sexualität, die ausgelöst durch die Sexuelle Revolution, nun zur Ware, zum Lock- oder eher Zahlungsmittel verkommen ist, das schnell und möglichst gefühlslimitiert eingesetzt wird - denn man weiss ja nie, ob der/die Nächste besser im Bett ist - und stellt klar: „Letztlich vertrete ich in diesem Buch die These, dass das Projekt des Selbstausdrucks durch Sexualität nicht von der Frage unserer Pflichten gegenüber anderen und ihren Gefühlen getrennt werden kann.“ Sie postuliert also eine revidierte Betrachtungsweise von Sex und Liebe: „Denn losgelöst von ethischem Ver-

halten ist die Sexualität (….) zur Arena eines nackten Kampfes verkommen, der viele Männer und insbesondere Frauen verbittert und erschöpft zurückgelassen hat.“ Unterschreibe ich alles dreifach fett und schreibe es mir von heute an auch noch hinter die Ohren! Illouz sieht zum Schluss ihres Buches als grosse Hoffnung für die Liebe die Leidenschaft, dies auch als neuer, legitimer Ausdruck von Männlichkeit. Coolness und Distanziertheit machen nämlich auch Männerherzen kaputt. Doch, Achtung, Leidenschaft fegt unsere bequeme Gefühlsarmut, mit der wir unser Leben leben möchten, mit einem Schlag weg, weil „…leidenschaftliche Liebe ohne Schmerz nicht zu haben ist, doch dass

dieser Schmerz uns nicht ängstigen sollte.“ Und, schöner kann sie es zum Schluss nicht sagen: „Diese Art Liebe hilft der Charakterbildung und ist letztlich die einzige, die uns einen Kompass an die Hand geben kann, um unser Leben zu leben.“ Mein Fazit: Das Buch ist tröstlich, denn wir müssen uns nicht zerfleischen, wenn die Liebe nicht gelingt. Wir leben halt in Zeiten, die es der Liebe schwer machen, doch wir haben es durchaus in der Hand, sorgsamer zu lieben. Und wenn - dann mit Leidenschaft. Fotos: Lesen Sie das Buch von Eva Illouz und sehen Sie sich diesen Film über späte Leidenschaften an! Sie werden es nicht bereuen...


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März 2012

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Kafi fertig

Mittwoch, 5. Oktober 2011, 15:26 Von Dr. Henrik Petro. «Mal angenommen, ich würde da jemanden kennen», begann meine Freundin Daniela umständlich und ich ahnte schon, wo das hinführen würde: nämlich zu dieser Kolumne hier. «Und dieser jemand – also es handelt sich um eine Frau – würde gerne einen bestimmten Zahnarzt, den sie leider nur per Facebook kennt, fragen wollen, ob er mit ihr einen Kaffee trinken gehen würde.» «Ja? Und wie lautet die Frage?» «Ob man so etwas machen kann, als Frau einen Mann so ansprechen, meine ich. Und vor allem, wie das geht?» «Und was hast Du dir darauf geantwortet?» wollte ich wissen. «Arsch! Nein im Ernst, jetzt!» «Aaaaaalso...» holte ich aus, um Zeit zu schinden, denn das war tatsächlich eine echt knifflige Frage, auf die ich grad so keine Antwort hatte. «Erstens weiss ich nicht, ob das eine gute Idee ist, einen

Zahnarzt zum Kaffee einzuladen, weil der doch die Zähne so verfärbt und Du ihm damit signalisierst, wie sehr dir eigentlich sein Job an deinem Fudi vorbei geht. Zweitens kannst Du alles machen, was Du willst. Du musst einfach mit dem Ergebnis klar kommen. Als ich neulich dieser wundersch...» «Jetzt geht es aber nicht um Dich, sondern mal um mich», fiel mir Daniela barsch ins Wort. Da hatte sie leider recht. «Nochmals: mach doch was Du willst, niemand hat Dir zu sagen, was Du zu tun hast und was nicht, mit wem Du einen Kaffee trinken, die Kafirahmdeckelisammlung durchgehen oder einfach nur die Bettlaken durchwühlen willst. Und vor allem hat dich niemand deswegen zu verurteilen. Dann bist Du halt eine notgeile Schlampe, die sich dem erstbesten an den Hals wirft, na und?»

Herr Jesus in Wohnungsnot

Freitag, 3. Juli 2009, 14:42 Von David Hugentobler. Es war Montagabend, als es plötzlich an der Tür klingelte. Ich strich mir die langen Haare aus dem Gesicht, stand vom Sofa auf und schlüpfte in meine Sandalen. Ein dicker, asiatischer Mann mit Glatze stand vor der Tür. Er hatte ein entspanntes Lächeln auf den Lippen und eine Gebetskette um den Hals. Ich lächelte zurück. Aber nicht sehr lange, denn der Dicke hielt ein Räumungsbefehl in seiner Hand. Er sei

der Neumieter dieses Herzes und vom Besitzer bevollmächtigt hier einzuziehen. Am Besten gleich heute noch. Er wolle mich aber auf keinem Fall drängen, denn das sei schlecht für sein Karma. Für einen kurzen Augenblick musste ich mich erst einmal von dieser heftigen Ohrfeige erholen, die mir der Herzbesitzer mit dieser Aktion verpasst hatte, hielt dann aber auch die andere Wange hin, holte mein Kreuz aus dem Keller und zog noch am selben Abend aus. Nach dem ich ca. eine Stunde planlos umherirrte, lief ich Richtung Höngg. Da wo David Hugentobler wohnt. „Der hat ein grosses Herz,“ dachte ich mir, „da hat es sicher noch ein Plätzchen frei für mich.“ Dort angekommen kuckte ich vom Vorplatz aus in das grosse Herz hinein. Ich sah, was ich schon in vielen anderen Männerherzen gesehen habe: Zahlreiche schöne Frauen, die „Hotelzimmer und Rockstar“ spielten. Alte und junge, kleine und grosse. Sie schienen sich einen Spass daraus zu machen alles klitzeklein zu hauen. Wild entschlossen, die komplette Bude zu Bruch zu schlagen. Immer wieder unterbrachen sie ihr Treiben, um hysterisch im Chor zu lachen und auf das Selbstportrait des Besitzers zu Spucken, das in Fetzen auf dem Boden lag. Ich schluckte leer und atmete dann tief ein. „Da zieh ich doch lieber in Midi Gottes Herz,“ seufzte ich, „da bleibe ich wenigstens unter Männern.“

«Doppelarsch! War das jetzt deine beste Antwort?» Sie schaute mich ausdruckslos an. «Ja. War das nicht hilfreich?» «Etwa so, wie wenn man als persönlichen Beitrag gegen den CO2-Ausstoss versucht, einfach weniger zu atmen. Versuch es nochmal.» «Aaaaaalso... das ist aber eine echt schwierige Frage. Ist er Single?» «Gemäss Steuerauszug jedenfalls nicht verheiratet und lebt allein», kam es wie aus der Heckler & Koch geschossen. Da schien jemand seine Hausaufgaben aber gemacht zu haben. «Wer hat wem die Freundschaftsanfrage geschickt?» «Ich ihm.» Ich dachte nach. Es war wirklich knifflig. Kann grundsätzlich jemand im Jahre 2011 jemanden aus heiterem Himmel fragen, ob er/sie einen Kaffee trinken kommt, obwohl man die Person nicht kennt? Anderseits, wie viele Paare teilen sich jahrelang das Bett und trinken jeden Morgen Kaffee miteinander – und kennen sich genau so wenig? «Wie würdest Du denn reagieren, wenn Du so eine Anfrage bekämst?» hakte Daniela nach. «Da ich ein oberflächliches Arschloch bin, käme es ein wenig drauf an, wie sie aussehen würde», begann ich. «Wenn mich das Foto also nicht anspringen würde, dürfte sie das wahrscheinlich später auch nicht tun. Dann würde ich versuchen, ihr so anständig und taktvoll wie möglich klar zu machen, dass ich nicht interessiert sei. Natürlich möglichst so, dass sie ihre Würde bewahrt und ihr Gesicht nicht verliert. Da Frauen evolutionsgeschichtlich so programmiert sind, dass sie sich grundsätzlich ansprechen lassen und nicht selber die Initiative ergreifen, bedeutet das wohl doppelt so viel Mut wie für einen Mann. Das respektiere ich.» «Und wenn sie, hmm, sagen wir mal, interessant aussieht?» «Dann fühle ich mich natürlich geschmeichelt und versuche zunächst einmal mit ihr zu kommunizieren, um so mehr über sie zu erfahren. Also ob sie mehr als 80 IQ-Punkte hat, ob sie meinen Humor ver-

steht, ob das Foto nicht älter als 10 Jahre ist, ob sie ein Problem damit hätte, wenn ich zuhause ihre Unterwäsche tragen würde... so alltägliche Dinge halt, jedenfalls nur nichts überstürzen.» «Aha.» Daniela wirkte alles andere als begeistert. «Und wie reagierst Du, wenn es ein Hammerschuss ist? Machst Du dann sofort ab?» «Nein, denn dann bin ich zu hundert Prozent überzeugt, dass es sich um ein Fake-Profil handelt, weil es so etwas einfach nicht gibt!!! Und irgendjemand mich grausam auf den Arm nehmen will. Und womöglich heimlich filmen, wie ich irgendwo ungeduldig, aber vergeblich warte, dass da jemand kommt, um den Film dann auf YouTube zu stellen.» «Sprichst Du aus Erfahrung?» «Ich? Um Gottes Willen, nein, wie kommst Du denn da drauf? Aber eines kann ich Dir sagen: es ist verdammt kompliziert, einen Film auf YouTube wieder löschen zu lassen..!» Daniela seufzte. «Oh Mann, Du bist mir keine grosse Hilfe.» «Ich weiss», erwiderte ich. «Ich habe auch echt keine Ahnung, wieso Du ausgerechnet mich fragst... Und Du kennst ihn nicht persönlich? Es gibt also keinen Anknüpfungspunkt aus dem echten Leben?» «Nein. Nur seinen bester Freund, der mir den Hof macht, aber den ich nicht will.» Ich glaubte, einen Ausweg entdeckt zu haben: «Warum nicht? Ist er Quasimodos Bruder, ein Serienfrauenmörder oder ein UBS-Investment-Banker?» «Nein, das nicht, er sieht noch ganz gut aus und ist sehr nett und aufmerksam und...» «Stopp!» unterbrach ich sie. «Sag kein Wort weiter. Darf ich raten? Er wäre eigentlich ein ganz toller Mann. Er hat nur einen Fehler: Er will dich und Du könntest ihn sofort haben!» Daniela erbleichte zuerst, dann errötete sie: «Verdammt. Wie machst Du das nur?» Ich zuckte mit den Schultern. «Keine Ahnung. Wenn ich es wüsste, würde ich damit ganz viel Geld verdienen.» «Garantiert. Und zwar mehr als ein Zahnarzt.»

Silvestergespräche oder: Warum es immer noch besser ist, Menschen in echt zu treffen.

Freitag, 13. Januar 2012, 13:00 Von Dr. Henrik Petro. 22:47 Uhr an der Silvester-Privatparty. Gast 1: (sagt nichts, sondern checkt auf seinem iPhone seinen Facebook-Account) Gast 2: (sagt nichts, sondern liest SMS und Whatsapp-Nachrichten) Gast 3: (sagt nichts, sondern postet mit seinem iPhone ein Foto der Party auf Facebook) Gast 4: (sagt nichts, sondern verschickt mit seinem iPhone den anderen Gästen Facebook-Freundschaftsanfragen) Gast 5: (sagt nichts, sondern schreibt SMS und Whatsapp-Nachrichten) Gast 6: (sagt nichts, sondern kommentiert mit seinem iPhone das Foto der Party auf Facebook von Gast 3) Gast 7: (sagt nichts, sondern raucht draus-

sen auf dem Balkon) Gast 8: (sagt nichts, sondern akzeptiert mit seinem iPhone die Facebook-Freundschaftsanfrage von Gast 4) Gastgeberin: (sagt nichts, sondern postet mit ihrem iPhone die Facebook-Statusmeldung: Was für tolle Gäste!) Gast 1: (sagt nichts, sondern kommentiert mit seinem iPhone die Statusmeldung der Gastgeberin: Und was für eine tolle Gastgeberin!) Gäste 2-8: (sagen nichts, sondern liken den Kommentar von Gast 1. Und schauen noch schnell auf den Pinnwänden ihrer Freunde nach, ob deren Silvesterparty vielleicht nicht doch die bessere Option gewesen wäre. Um dann beruhigt festzustellen, dass es absolut keine Rolle spielte, wo sie waren.)

Oh, it‘s so Pinocchio of you: Die brandaktuelle Top5 der Brands, die im Wahrheitswahn ihre Firmennamen leicht abgeändert haben Dienstag, 10. Januar 2012, 17:02 Von Dr. Midi Gottet Denn es wird langsam Zeit, die Dinge beim Namen zu nennen.



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Rosenkrieg

Montag, 23. Januar 2012, 13:44 Von Dr. Henrik Petro Telefongespräch von heute... Telefonistin1: «RTL Köln guten Tag?» Ich: «Hallo? Ich möchte mich gerne bewerben!» Telefonistin1: «Einen Augenblick bitte, ich verbinde Sie mit der Personalabteilung...» Telefonistin2: «RTL Köln, Personalabteilung, guten Tag?» Ich: «Ich habe gestern Fernsehen gekuckt und, ja, das würde ich also auch noch gerne machen!» Telefonistin2: «Um welche Ausschreibung handelt es sich denn?» Ich: «Ich weiss nicht, um welche Ausschreibung es sich handelt, aber was ich weiss, ist dass ich Ihr neuer Mann bin!» Telefonistin2: «?» Ich: «Also, natürlich nicht so, wie Sie denken! Nein, ich bin Ihr Neuer Traummann, Ihr Sunnyboy, Ihr Frauenversteher!» Telefonistin2: «???» Ich: «Ich bin dänk Ihr neuer Bätschelör.» Telefonistin2: «Ich verbinde Sie mit der Programmleitung.» Telefonistin3: «RTL Köln Programmleitung guten Tag!» Ich: «Ich bin‘s, Ihr neuer Bätschelör.»

Telefonistin3: «Wir brauchen keinen, Sie Scherzkeks, die Staffel hat ja gerade erst angefangen...» Ich: «Ja, ich weiss, ich habe die erste Folge gesehen, darum bewerbe ich mich ja. Schliesslich kann ich viel besser tanzen als dieser Paul. Also ganz ehrlich, seine Moves sind ja grau-en-haft!» Telefonistin3: «Aber wir wissen doch noch gar nicht, ob wir eine weitere Staffel drehen...» Ich: «Doch. Sie werden. Warten Sie nur, bis Sie mich gesehen haben! Ich bin eine Mischung aus Antonio Banderas und George Clooney.» Telefonistin3: «Nun abgesehen von Äusserlichkeiten haben wir auch gewisse Anforderungen an die Persönlichkeit...» Ich: «Also cool in der Gegend rumstehen, vor der Kamera weinen, mit Frauen reden ohne zu grabschen oder eine fremde Villa als mein eigenes Haus ausgeben kann ich auch. Und tanzen tu ich sogar viel viel viel viel besser! Habe ich das schon erwähnt?» Telefonistin3: «Nun es steht mir nicht zu, die Tanzkompetenz unseres Stars anzuzweifeln...» Ich: «Aha. Sie haben mit ihm gepoppt, nicht wahr? Warum sonst sollten Sie ihn verteidigen? Aber ich sage Ihnen eines:

Darf Mann das? Nein!

ein Mann der nicht tanzen kann, taugt auch nichts im Bett!» Telefonistin3: «Ach, und Sie können natürlich gut tanzen?» Ich: «Ja und wie! Immerhin war ich über zehn Jahre bei Anish and the PowerDance Group dabei. Also meistens. Wenn sie einen Auftritt an einer Party hatten. Dann stand ich im Publikum. Und schaute zu. Von weitem. Aber ich habe viel gelernt, damals, echt!» Die Telefonistin legt auf. Ich drücke Wahlwiederholung. Telefonistin1: «RTL Köln guten Tag?» Ich: «Hallo? Ich komme Ihnen auch gerne entgegen. Sie können die Veronika, Katja, Anja, Marta Bernadette und Gianna aus dieser Staffel gleich in Südafrika in der Villa lassen. Die find ich alle süss. Und Sie sparen erst noch Geld für die Flüge.» Telefonistin1: «Verzeihung, mit wem wollen Sie sprechen?» Ich: «Wobei es eine gute Gelegenheit wäre, die Anja noch in einen Kochkurs zu schicken. Und apropos schicken: können Sie mir vorgängig noch die Playboy-Ausgabe mit Bernadette zukommen lassen? Dann kann ich mich auf dem Flug nach Südafrika schon mal vor meinem inneren Auge aufwärmen!»

Telefonistin1: «Sind Sie‘s, Herr Matthäus? Moment, ich verbinde...» Telefonistin4: «RTL Köln Sportredaktion, guten Tag Lothar, schön dass Du wieder mal anrufst!» Ich: «Also wie gesagt, mir würde es schon sehr gut passen, da unten mit den Girls.» Telefonistin4: «Das glaube ich – EM und erst noch mit Ukrainerinnen, haha, ein Schelm, der Böses denkt...» Ich: «Wieso EM? Nein, ich meine da im Süden!» Telefonistin4: «Wie, Du willst ins Dschungel-Camp? Das ist ja grossartig, wart, ich verbinde Dich mit der Programmleitung!» Telefonistin3: «RTL Köln Programmleitung guten Tag Lothar! Du willst ins Dschungelcamp?» Ich: «Nein, ich will ins Missen-Camp, Himmelarsch!» Telefonistin3: «Äh, wer ist da?» Ich: «Na ich von vorher!» Telefonistin3: «Sie? Lassen Sie uns bitte in Ruhe! Ich denke nicht, dass Sie...» Ich: «Oh doch! Sie brauche mich so dringend wie Philipp Hildebrand einen neuen Job!» Telefonistin3: «Philipp wer?» Ich: «Ohne mich sind Sie aufgeschmissen! Sie haben es überhaupt nicht im Griff! Ich habe es ja selber und mit eigenen Augen gesehen!» Telefonistin3: «Was gesehen?» Ich: «Na Ihr Bätschelör ist voll die Niete, kann noch nicht mal bis 20 zählen! Da waren 20 Mädchen, die auf eine Blume warten und beim 15. gehen ihm bereits die Rosen aus? Wie peinlich ist das denn? Und so behandelt man auch keine Frau. Nein, da muss ein Profi ran! Und zwar ich!» Telefonistin3 (nach kurzer Pause): «Hören Sie, wer immer Sie auch sind – lassen Sie uns in Ruhe und rufen Sie hier nie wieder an.» Ich: «Also mit dem Ton bekommen Sie ganz sicher keine Rose von mir. Hallo? Können Sie mich wenigstens mit der Veronika verbinden, damit sie mir einen Heiratsantrag machen kann? Halloo???? Mist, da muss irgend ein Problem mit der Leitung sein...» Jeweils Mittwochs und Samstags in der Wiederholung: www.rtl.de/cms/sendungen/ show/der-bachelor.html

Tolle Menschen

Das ist jetzt aber kein Date, gäll?!!, sogar wenn man nur mit denen im Migros postet Männer, die sagen: In zwei Wochen geht es mir dann, dann bei Nachfrage nach zwei Wochen: ja in zwei Wochen geht es dann…

Dienstag, 17. Januar 2012, 12:59 Von Dr. Marianne Weissberg. Vorsicht bei folgenden Exemplaren, die sich explosionsartig vermehrt haben: Männer, die bei Vorschlägen „warum nicht?“ sagen und so ihre lauwarme Lebenseinstellung verlautbaren Männer, die wortlosen Sex machen Männer die Rubbelfotos verschicken, darauf ihr Zwerg, der sich aus rötlichem Schamhaar emporkrümmt Männer, die sagen: Aber du willst jetzt aber nicht das ganze Programm mit Romantik und so?! Männer, die impotent sind und sagen: Also bei der anderen war das aber nicht so! Männer, die alle zwei Minuten röcheln:

Männer, die sagen: Ich arbeite sehr viel! Männer, die ihre SMS-Antworten auf ein einziges Wörtchen einreduzieren Männer, die Mails nicht beantworten Männer, die sagen: Ich habe eine Sinnkrise, und dann heisst die Susi oder Evi Männer, die am Tag danach nicht anrufen, vier Wochen später auch noch nicht Männer, die sich als authentisch bezeichnen, will heissen, ich kann lügen, was ich will, Hauptsache ich komme damit ans Ziel Männer, die eine Viertelstunde vor einem Treffen dieses per SMS verschieben/absagen wollen Männer, die immer in sehr wichtiger Mission unterwegs und drum nie da sind Männer, die vorher nicht vollmundig genug sein können, nachher das Maul nicht mehr aufkriegen Männer, die nicht so sind wie mein Vater: nämlich verlässlich, anständig, grosszügig, warmherzig, lustig und hundeliebend

Mittwoch, 25. Januar 2012, 08:59 Von Esha Jeremy Ziegler. Es gibt viele tolle Menschen. Da wäre meine Kosmetikerin Anna, der ich kniend in Doggy-Position meinen Arsch entgegenstrecken muss, damit sie ihn besser lasern kann. Das heisst, sie sieht eine gewisse Zeit in ihrem Leben nur meine Arschritze. Oder meine Freundin Bianca, die mir täglich ihre Titten zeigt, damit ich mich nun endlich entscheiden kann. Ich tendiere zu einem vollen C. Mit Silikon wirkt das recht gross, aber die Dinger sollen ja schliesslich noch von meiner Nase ablenken. Bianca lässt sich auch brav die Brüste abbinden, weil ich meine dann bis zum kompletten

Bartverlust verdecken werde. Später aber drücke ich sie an jedes Schaufenster. Toll ist auch mein jüdischer Fahrlehrer, der mir nach 20 Fahrstunden noch immer beisteht. Er betet zwei Mal pro Tag und arbeitet 10 Stunden. Ich habe ihm mal gesagt, dass ich auch oft sehr nahe bei „Gott“ bin, aber dann rufe ich meistens laut dessen Namen. Hm, ich glaube er hat meinen Witz nicht verstanden. Ohne ihn, alleine im Auto, wäre ich nach 20 Minuten tot. Und auf dem Weg dahin hätte ich noch drei Menschen umgebracht. Tolle Menschen sind überall, sie zu treffen erfüllt mein Herz. www.facebook.com/kreutz.esha

Besorgt entsorgt und frisch ausgewaschen: Die hyperaktuelle Top5 der coolsten Güselchübel im Netz Freitag, 20. Januar 2012, 13:54 Von Dr. Midi Gottet Abfalleimer haben echte Nehmerqualitäten. I like.


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März 2012

Mein Freund Alfred

Samstag, 18. Juli 2009, 12:06 Von David Hugentobler. Immer wenn ich den Samstagabend einsam vor einer lauwarmen Dose Bier und dem Abendprogramm von SF1 verbringe, denke ich mit Wehmut an meine Jugend zurück. Und an die Freunde, mit denen ich sie verbrachte. Da waren zum Beispiel

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Dschungelcamp immer öder – Kult fordert «Deutschland fickt den Superstar»

Michael Knight, Colt Sievers oder dieses rothaarige ADS-Kind, das wir Pumuckel nannten. Doch mein bester Freund damals war Alfred E. Neumann, der König der Bekloppten. Er war das Aushängeschild des MAD-Magazins, stets gut gekleidet und der lustigste Junge der Welt. Jahrelang waren Alfred und ich ein unzertrennliches Paar. Doch dann verloren wir uns aus den Augen. Ich wurde erwachsen. Erst Jahre später hab ich ihn per Zufall wieder mal getroffen. Er legt noch immer viel Wert auf adrette Bekleidung und ist auch heute das Aushängeschild einer Zeitschrift. Nur sein Humor, der blieb über die Jahre auf der Strecke. Zeiten ändern sich.

Montag, 30. Januar 2012, 14:15 Von Dr. Reinhold Weber- Dschungelcamp wird immer langweiliger. Immer die gleichen Spinnen, Maden, Titten und Ärsche. Die Bescheuerten-Quoten sinken drastisch. Kult bringt hier deshalb fünf Vorschläge für neue Ekelformate, auf die selbst Endemol noch nicht gekommen ist. 1. Deutschland fickt den Superstar. – Das Studiopublikum darf Superstars foltern. Wer am längsten durchhält, gewinnt ein Ganzkörper-Tatoo. Was für ein Gaudi. 2. Space Brother. – Eine Raumfähre als Container umkreist die Erde. Ein Kind wird in der Schwerelosigkeit gezeugt und nach neun Monaten im All geboren. Der Name des Kindes wird via Publikumsvoting bestimmt. Der Meistbietende darf es adoptieren. 3. Das Tramp Camp. – Sechs Kandidatenpaare trampen barfuss und nackt auf dem Jakobsweg und lösen dabei knifflige Aufgaben (z.B. Kopfsprung in eine Jauchegrube). Als Höhepunkt haben sie Gruppensex auf dem Apostelgrab. 4. Bauer, ledig, knutscht Frau. – LiveKnutschen im Heu. Der Bauer, der es am schlechtesten kann, gewinnt die Frau per Zwangsheirat. 5. Sterben, live. – Die spektakulärsten Suizide, moderiert von Thomas Gottschalk. Die Nachkommen des Siegers gewinnen das ewige Leben, überreicht von TV-Pfarrer Jürgen Fliege. Na, RTL, geht doch.

Ich in der Tai Chi Klasse

Montag, 7. November 2011, 07:03 Von Dr. Midi Gottet. Jene die das hier nur lesen um mich leiden zu sehen, werden enttäuscht sein, denn es tat diesmal überhaupt nicht weh. Ausser vielleicht, dass ich schon um 6.30h aus den Federn musste, schmerzte meinen gemütlichkeitssüchtigen Körper un peu. Als ich mich unter der Dusche durchs Sauber-mach-RoutineProgramm ächzte und mich fragte, wie ich mir bloss diesen frühen Tai Chi Termin aufschwatzen lassen konnte, kam mir Sting in den Sinn, der zu diesem Thema mal sagte: „You gotta get out of that comfort zone.“ Und genau das tat ich heute. Doch erst musste ich mich um den richtigen Look kümmern. Was trage ich bloss zu dieser Tai Chi Lektion? In einer sportlichen Montur würde ich mich wohl schnell zum Affen machen, denn Tai Chi, mutmasste ich, ist doch eher was Traditionelles, Schlichtes. Also entschied ich mich für lange, weisse Baumwoll-Hosen mit einem weissen Shirt. Jetzt sah ich aus wie Jemand vom Betreuungs-Personal des Unispitals auf dem Weg zur nächsten Mykonos-Party. Super! Ich radelte in die Hochschulsportanlage des ASVZ wo ich ja kürzlich beim T-BOW mein Glück versuchte - und verlor. Ich wollte auf keinen Fall zu spät kommen. Versuchen sie mal unbemerkt in eine Tai Chi Klasse reinzuschleichen. Bei einer laut dröhnenden Aerobics Stunde, kein Problem aber beim Tai Chi ist das wohl als käme man zu spät zu einer Beerdigung. Und so kam es dann, dass ich mit Abstand der Erste im Unterrichtsraum war. Goldig! Nun stand ich da, in meinen weissen Klamotten und versuchte friedlich zu wirken. Ein paar der eintrudelnden Teilnehmer zeigten mir ihren ASVZ-Ausweis. Die weisse Kleidung verlieh mir offensichtlich was Offizielles. Schliesslich kam mein heutiger Tai Chi Meister Patrick Noser dazu und begrüsste mich freundlich. Er trug kurze, schwarze Radler-Tights und ein schwarzes Top. Soviel zu meinen Fähigkeiten einen möglichen Dresscode einschätzen zu können. Patrick zog einen riesigen Vorhang auf und dahinter kam ein flächendeckender Spiegel zum Vorschein. Das erfreute zum einen den Narzissen in mir, beleidigte aber gleichzeitig meine Eitelkeit, denn es war ja 8 Uhr morgens. Patrick liess uns erst mal stabil hinstehen.

Beine etwas breit, leicht in die Knie, Steiss nach vorne geschoben und die Arme seitlich leicht angehoben, wie ein Cowboy vor dem Duell, bevor er abgeknallt wird. In dieser Position machten wir, mit geschlossenen Augen, ein paar Atemübungen bei denen man sich beim Einatmen nach oben streckt und beim Ausatmen wieder runter in die Cowboy-Pose zurückkehrt. Danach umarmten wir einen imaginären Baumstamm, der beim Einatmen an Volumen gewann und streiften einen Vorhang entlang hoch und runter. Patrick meinte, störende Gedanken aus dem Alltag sollen wir gleich wieder ins Pfefferland zurückschicken um uns auf die von ihm gestellten „Aufgaben“ zu konzentrieren. Es half natürlich auch nichts, dass noch ein paar Nachzügler zu spät zur Klasse stiessen. Während sie versuchten sich unbemerkt in den Raum zu stehlen, rollte ich theatralisch die Augen. (Nein, das tat ich natürlich nicht aber mein fieses Ich tats in Gedanken.) Nach ein paar weiteren Übungen kamen wir zu der Figur, die ein Tai Chi-Laie wie ich, als den Klassiker bezeichnen würde. Wenn ich das richtig aufschnappt habe heisst die Figur „Die Mähne des Wildpferdes teilen“. Schön, nicht? Es ist eine Übung bei der man mit einem fliessenden Bewegungsablauf den Angreifer abwehren kann. Man hält in Gedanken einen grossen Ball vor sich und wehrt in einem Ausfallschritt ab. Erst als Patrick das Ganze an einem Teilnehmer vorführte, fiel bei mir der Groschen. Man zieht einen Arm des Angreifers zu sich heran und drückt gleichzeitig mit dem anderen, gestreckten Arm gegen seine Brust und hebelt ihn über das Bein welches beim Ausfallschritt nach vorne geht. Ist halt ein bischen wie Judo, einfach für geistig Intellektuelle. Das teilen der Mähne des Wildpferdes gibt’s auch noch in einer sich fortbewegenden Version. Da beschreibt man eigentlich die gleiche Figur, nur macht man jedes mal einen Ausfallschritt nach vorn und bewegt sich so laufend und abwehrend durch die gedachte Hafenkneipenschlägerei. Patrick korrigierte mich ein paar mal weil ich dabei dauernd in die bequemere Rücklage geriet aber mit laufender Wiederholung striegelte ich die Mähne des Wildpferdes in einem schönen Flow. Trotzdem sah es bei mir bis zum Schluss einfach nie so locker aus wie bei Patrick. Ich wirkte eher wie ein argentinischer Tangotänzer auf Entzug der zum chinesischen Schattenboxen übergelaufen ist. Vielen Dank Patrick. Du hast mir gezeigt, dass man mit geschlossenen Augen den totalen Durchblick haben kann. Falls ich in Zukunft mal auf eine Tai Chi-Gang stossen sollte, die gerade im Begriff ist eine Horde Skinheads in Zeitlupe zu vermöbeln, werde ich ihnen tatkräftig zur Seite stehen.

Lieber ohne Znacht ins Bett als einen Streich auslassen Montag, 16. Januar 2012, 12:47 Von Dr. Midi Gottet. Rainer und Midi gingen zusammen an die Photo 12. Vor dem NZZ am Sonntag-Verteiler überkam sie plötz-

lich eine lustig‘ Hinterlist. Sie nennen es, Entwicklungshilfe in der dritten Welt des Humors. (Schelmisches Lachen hinter vorgehaltener Hand)

eine ergaunerte werbekampagne

Donnerstag, 12. Januar 2012, 11:29 Von Dr. Reinhold Weber. Wenn ich jemals wieder eine Denner-Filiale betrete, dann nur, um dort Wein, WC-Papier und Zigaretten zu klauen. Warum? Denner hat mir das vorgemacht. Denner ist jetzt „einer für alle“. So lautet der neue Slogan. In den Denner-Spots sagen die Leute „Ich kaufe bei Denner Diesoderdas, weil ...“. www.denner.ch/de/ueber-uns/werbekampagne/ margerita/

Diese Idee ist eins zu eins gecopypastet, gekupfert, geklaut, ergaunert von Jägermeister. Eine Abziehbild der famosen Unikat-Kampagne, welche die Werbeagentur GGK zwischen 1973 und 1985 für Jägermeister gemacht hat. Es sind in dieser Zeit mehr als 2,500 verschiedene Anzeigen erschienen. Sie gilt deshalb zu recht als Meilenstein und Jahrhundertkampagne. So unvorstellbar doof viele Marketingleute heute auch sein mögen, so verkommen die Werbebranche in den letzten Jahren auch geworden sein mag, das hier ist allerunterste Schublade. Sollte mit den Inhabern der Nutzungsund Urheberrechte allerdings einen korrekter Deal abgeschlossen worden sein, nehme ich dies gerne, vollumfänglich und sofort zurück. Bis zum Gegenbeweis aber bleibt Denner bei mir ganz, ganz weit unten im Regal.

Fiese Fische, denen man den kleinen Finger reicht und die dann gleich die ganze Hand schlucken

Donnerstag, 19. Januar 2012, 14:08 Von Dr. Midi Gottet. Na, wieviele von euch werden jetzt die Füsse nie mehr sorglos vom Steg baumeln lassen?

Früher Montag, 28. November 2011, 16:14 Von Hans-Jürgen Hilbig das waren noch zeiten als ich krokodil war nach allen seiten ausschlug ich nahm alles mit nachhause meine frau saß oft dort sie wartete aber nicht auf mich sie war ein krokodil wenn auch eins von der zarten sorte nur durfte ich ihr dass nicht sagen manchmal legte sie alles so aus als würde sie mich nicht kennen das war das schönste wenn es auch trostlos für die anderen war aber mit mir wollte sie mensch ärgere dich nicht spielen mit niemand anderen sonst


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März 2012

Ihre Frau Weissberg sagt: Dankeschön!

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Spass mit Yoga Mittwoch, 15. Juli 2009, 18:06 Von Thomas Meyer. Bevor die Yogastunde beginnt, möchte ich noch einen Schluck Wasser trinken. Aber eine Frau wäscht gerade im Lavabo ihre Füsse. Irritiert schliesse ich die Türe wieder und lege mich auf die Matte. „Atmet durch die Nase ein und durch den Mund aus“, erklärt die Lehrerin eine der Eingangsübungen. Die 15 Frauen im Raum atmen durch die Nase ein, stöhnen aber beim Ausatmen, als hätten sie ein hartes Leben voller Sorgen hinter sich und könnten diese nun endlich loslassen. „Warum müssen die jetzt so laut schnaufen“, denke ich, normal ausatmend. Ich finde nichts in

mir, das so leidenschaftlich hinausbefördert werden müsste. Später, in einer entspannenden Stellung, wiederholt sich das Phänomen, allerdings in einer lüsternen Form. „Mmmh!“, raunt eine in meiner Nähe, und „hmmm!“, als wäre gerade ein höchst kundiger Mann mit ihr zugange. „Das tut mir am Fudi weh!“, kommentiert sie dann die darauffolgende Position, „beim Sitzhöcker!“ Passend dazu verliert weiter hinten jemand die Kontrolle über seinen Schliessmuskel. Später, beim Umkleiden, erblicke ich schwerste Missgriffe Gottes Hand und der Modeindustrie. Dabei wird mir endlich auch klar, warum ich hier der einzige Kerl bin.

Der Männlichkeitsbarometer Freitag, 6. Januar 2012, 11:44 Von Dr. Marianne Weissberg. Jetzt möchte ich mich mal bei Ihnen meine lieben Leser und Leserinnen bedanken. Ich wüsste gar nicht mehr, was ich ohne Sie anfangen sollte! Zum Beispiel suchte ich ja kürzlich verzweifelt nach dem einstmals legendären Parfüm Charlie. Einfach, weil es mich überkam, wieder Charlie hinter die Ohren zu tupfen. Und siehe da, die pfiffige Spar- und Tschibokundin und Kult-Leserin Claudia gab mir per Kommentar-Box den entscheidenden Tipp: Im Spar an der Forchstrasse stehe noch ein Gütterli Charlie herum. Ich meine, WO sonst hätte ich sowas noch erfahren. Also gut, Susanne meldete via der Kult-Facebook-Seite, dass ich Charlie auch bei amazon bestellen könne. Wovon ich absah, wegen der Transportkosten. Ich habe nämlich meinen Jahreswandplaner à Euro 4 und ein paar Zerquetschte dort bestellt. Der kam dann per Kurier, was ich sehr vornehm fand, bis ich feststellte, dass mich die Jahresplanung extralarge circa 100 Euros gekostet hat. Wie auch immer… Also ich war beim Danken. Danken möchte ich auch all meinen Kult-Kollegen, die mich mit ihren extravaganten Beiträgen erfreuten und hinter den Kulissen als Date-Doctoren, Hühnersuppen-Verkoster, Link-Zuschicker, unbarmherzige Kritiker

und Lober fungierten. Was wäre ich ohne euch, Jungs! Natürlich muss ich mich auch noch bei denen bedanken, die mich mit schöner Konstanz zur Sau machten (Frau Bettina & Co.) – erstaunlicherweise lässt einem das ja mehr nachdenken als dickes Lob. Wobei DAVON können Sie mir natürlich weiter zukommentieren. Back zu Charlie: Zu meiner grossen Freude wars dann eine richtig grosse Guttere. Siehe Beweisbild. Gut, die Schachtel war schon etwas schmuddlig, niemand ausser mir wollte eben Charlie kaufen, wie man mir an der Spar-Kasse versicherte. Da kommt man sich ja grad so richtig trendig vor. Ich habs dann schon im Auto reichlich aufgetragen, es roch wie an der Tankstelle, worauf ich die ganze Strecke hustete, die Haushündin hinten kotzte, ich dann einen Zwischstopp im Si o No für einen Rhumpunsch machen musste, dort einen Artikel im Zeit-Magazin las, in dem ein Autor erklärte, dass ihn das Schreiben seiner Romane gerettet habe. Damit identifizierte ich mich sofort, fuhr nach Hause, schrieb das da und an meinen Memoiren weiter. Diese und die Kult-Kolumnen gibt’s 2012 von mir, sonst nichts.

seines Fortbewegungsmittel. So kompensieren Männer mit eher kleinerer Ausstattung ihren Mangel an Männlichkeit zum Beispiel mit grossen Motorrädern, wie sie Thomas Meyer und Rainer Kuhn zu Hause in der Garage stehen haben. Gut bepackte Männer hingegen fahren Velo. Wie Midi Gottet und ich. Midi fährt ein chices Mountainbike, ich einen alten, rostigen Dreigänger. Das macht mich ein bisschen männlicher als Midi. Der männlichste Mann der Kultcrew aber ist Alex Flach. Er ist vornehmlich mit den ÖVs unterweg s.

Und natürlich wie üblich Chaos hinter den Kulissen, aber das muss ja niemand wissen…

Silvestergespräche oder: Nur nicht immer so positiv!

Mittwoch, 18. Januar 2012, 15:44 Von Dr. Henrik Petro Gast 1: Was, wenn die USA, China und Indien den CO2-Ausstoss nicht begrenzen? Die anderen Gäste nicken. Gast 2: Was, wenn der neue starke Mann in Nordkorea gar keinen Frieden will? Die anderen Gäste nicken. Gast 3: Was, wenn der Iran Nordkorea zuvor kommt und zuerst einen Atomkrieg anzettelt? Die anderen Gäste nicken. Gast 4: Was, wenn Obama abgewählt wird und der neue Präsident wieder ein Kriegstreiber ist? Die anderen Gäste nicken. Gast 5: Was, wenn das alles gar keine Rolle spielt, weil die in China ausgebrochene

Mittwoch, 5. August 2009, 13:19 Von David Hugentobler. Die deutlichste Aussage über die Männlichkeit eines Mannes macht die Längenangabe seines besten Stücks. Da Männer aber im Normalfall nicht mit geöffnetem Hosenschlitz durch die Weltgeschichte laufen, hier ein Tipp, wie Frau auf den ersten Blick die Männlichkeit eines Mannes erkennt: Richten Sie Ihren Blick nicht auf den geschlossenen Hosenschlitz, sondern auf sein Fortbewegungsmittel. Die Grösse des männlichen Gemächts hat nämlich direkten Einfluss auf die Wahl

Vogelgrippe nach Europa schwappt? Die anderen Gäste nicken. Gast 6: Was, wenn vorher bereits Spanien und Italien Pleite gehen? Die anderen Gäste nicken. Gast 7: Was, wenn der Franken dann noch stärker wird? Die anderen Gäste nicken. Ich: Euren Optimismus hätte ich gerne! Was, wenn einige von uns in diesem Jahr richtige Probleme bekommen? Ratlose, erschrockene Gesichter. Gast 1 (verärgert) zu mir: Also Du kannst einem die Freude aufs neue Jahr echt vermiesen! Dich laden wir nächsten Silvester ganz sicher nicht mehr ein! Bild: Hieronymus Bosch, „Weltgericht“

Cityscheiss Donnerstag, 2. Juli 2009, 12:18 Von Thomas Meyer. Auch wenn die Bars dieselben geblieben sind und die Gespräche darin erst recht, und auch wenn die Frauen dort nur älter werden, aber nicht unbedingt beziehungsfähiger; auch wenn es also längst genug Gründe gibt, sich nach einem neuen Leben umzuschauen, so halten wir doch mit Gewalt am bisherigen fest und dehnen unsere Jugend hinaus und bestellen nach dem dritten Cuba Libre noch einen vierten. Okay, es waren fünf. Verantwortung finden wir lästig, gleichzusetzen mit Post vom Steueramt. Somit leben die meisten von uns allein und ohne Kinder. Oder sie haben welche, aber man hat sich getrennt. Oder sie haben welche und wohnen zusammen, bestellen aber zum Ausgleich zweimal pro Monat den Mann mit dem Koks. Okay, viermal pro Monat. Man darf diese Angaben ja immer verdoppeln. Ein kluger älterer Herr, mit dem ich mich von Zeit zu Zeit unterhalte, nennt diese Form des Daseins „Cityscheiss“. In seiner Jugend, erzählte er mir kürzlich, sei es für ihn unmöglich gewesen, an einem Freitagabend nicht in der Helvetia-Bar vorbeizuschauen. Aber irgendwann müsse doch mal was Neues kommen. „Wann wirst du denn nun endlich erwach-

Meyers tolle Facebook-Tips

Sonntag, 7. Juni 2009, 22:30 Von Thomas Meyer. Was man auf seinen Bildern markiert, muss nicht zwingend ein Mensch sein; auch Hydranten, Tiere, Bäume und Wolken können mit den Namen von Freunden versehen werden. Oder Sie laden, was noch viel lustiger ist, Bilder von Naturkatastrophen, Formel1-Unfällen, antiken Schlachten, Metzgereiabfällen und Toiletten hoch und markieren Ihre Freunde dort. Diese werden hocherfreut sein!

komm trau dich (für ernst jandl)

Dienstag, 17. Januar 2012, 11:48 Von Hans-Jürgen Hilbig waren wir geboren zu eins oder zwei zu zählen war da nichts packten uns in schalen legten uns in narben befahlen uns gesang wurden auch geboren wurden auch geboren mit gesang wurden auch befohlen befohlen gesang wiederholen nur eigenes geboren werden in unserem gesang

Training fürs Hirn

sen?“ fragte er mich. Ich fragte zurück, worin seiner Meinung nach der Unterschied zur aktuellen Situation bestehe. Na, Frau, Kinder, meinte er. Nächstes Jahr, sagte ich nach kurzem Überlegen. Und der Cityscheiss, fragte er, wie lange ich das noch machen wolle mit den Drinks und den neurotischen Frauen und dem Alleinwohnen. Das Wort Cityscheiss gefiel mir, und ich nahm es mit in meine Gedanken. Dort heftete es sich an die Drinks und die neurotischen Frauen und meine Wohnungstüre. Das Problem mit den Veränderungen besteht eigentlich nur in der Frage: Was ist der Ersatz? Wenigstens habe ich mit meiner Angabe bezüglich nächstem Jahr eine halbwegs realistische Spanne für eine gute Antwort gelegt.

Montag, 20. Juli 2009, 13:53 Von David Hugentobler. Erhöhter TV-Konsum macht dumm, sagt man. Stimmt nicht, sagen die TV-Sender und versuchen den vorlauten Volksmund mit Inhalten, welche die grauen Zellen der TVZuschauer anregen sollen, zum Schweigen zu bringen. Wie zum Beispiel der deutsche TV-Sender RTL, der heute in seinem Mittagsmagazin ‚Punkt Zwölf‘ mittels einer kniffligen Wettbewerbsfrage die IQs seines Publikums auf die Probe stellte: Wo landete heute vor 40 Jahren zum ersten Mal ein Mensch? a) auf dem Mond b) auf Mallorca


M채rz 2012

babe of the month

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März 2012

Im Trend: Sich hinaufscheiden!

Seite fünfzehn

Pass the Dutchie from the lefthand side... Montag, 12. Dezember 2011, 13:13 Von Dr. Henrik Petro. Die Protagonisten dieser Geschichte werden aufgrund des Persönlichkeitsschutzes und weil sie alle – ausser mir – inzwischen respektable Personen des öffentlichen politischen und wirtschaftlichen Lebens geworden sind, nicht unter ihren realen bürgerlichen Namen aufgeführt. 29. November 1994: Ich: «He Jungs, ich habe eine super Idee!» WG-Bewohner1: «Mensch, nur nicht so hektisch, setz Dich und wir rauchen erst mal eins, ich habe nämlich gerade eine Guge gedreht.» WG-Bewohner2 (aus dem Badezimmer): «Geil, ich komm auch gleich!» WG-Bewohner1 zündet einen riesigen Joint an und reicht ihn herum. Ich: «Ihr habt doch sicher schon von diesem Wörld Wide Web gehört, oder?» WG-Bewohner1 + 2 nicken andächtig, während sie versuchen, den Rauch so lange wie möglich in ihren Lungen zu behalten. Ich (nachdem ich meinen Rauch ausgeatmet habe): «Da kann man sich sogenannte Internet-Adressen zu tun und die können lauten, wie immer man will. Also zum Beispiel www.petro.com.»

WG-Bewohner3 (der inzwischen vom Geruch aus seinem Zimmer gelockt wurde und gierig nach dem fast ganz abgebrannten Summel greift): «Ja und?» Ich: «Ich bin sicher, dass solche Adressen eines Tages sehr wertvoll sein können.» WG-Bewohner1, während er einen weiteren Joint dreht: «Wie jetzt? Echt?» Ich: «Klar! Stell dir vor, dir gehört die Adresse www.macintosh.com. Und der Computerhersteller merkt plötzlich, dass er diese Seite haben will. Der würde bestimmt eine Menge Kohle locker machen, um sie benutzen zu dürfen.» Ich nehme einen tiefen Zug. WG-Bewohner2 (während er den Stummel weiterreicht): «Wirklich? Wieviel denn?» Ich: «Keine Ahnung, aber ich denke sicher 10‘000 Franken!» WG-Bewohner1, 2 + 3: «Boaaaah!!! Meinst Du?» Ich: «Okay, das war vielleicht etwas übertrieben, aber ein paar Hundert Franken dürfte das denen wohl schon wert sein, oder?» WG-Bewohner1 (nachdem er sich den neuen Joint angezündet hat): «Klasse! Und was hast Du jetzt vor?»

Paris Hilton aufm Flughafen Montag, 23. Januar 2012, 15:34 Von Dr. Midi Gottet. Zollbeamter: Frau Hilton, sie sind verhaftet und übrigens, ihr Hund hat einen Hirntumor. Paris Hilton: Was? Zollbeamter: Ich war früher mal Arzt. Ich gebe der Töle höchs-

tens noch 2 Wochen. Paris Hilton: Das ist ja schrecklich. Ich bestehe aber trotzdem auf einer zweiten Meinung. Zollbeamter: Okay: Ihre Füsse sind zwei Nummern zu gross und hässlich.

Ich: «Wir machen anschliessend eine Liste von grossen Unternehmen und werden dann alle diese Adressen auf uns reservieren. Und sie denen später für viel Geld verkaufen. Mindesten 1000 Franken pro Adresse.» WG-Bewohner3 (mit inzwischen sehr roten Augen): «Super Idee! Dann reservier auch gleich www.marijuana.com.» WG-Bewohner2 (nach zwei Minuten): «Haha, der war gut! Dafür wird doch nie jemand einen müden Dollar ausgeben, oder? Oder?? Hallo... nicht wegdämmern!» Ich mit ganz schweren Augenlidern: «Mist, wir... müssen... das unbedingt aufschreiben, sonst vergessen wir das wieder... wie beim letzten Mal... Hat jemand einen Schreiber? Hallo? Hallooo??? Ach Scheiss drauf, ist ja eh egal, war wohl eh eine doofe Idee...» Ich gebe mir Feuer... 29. November 2011: Das börsennotierte US-Unternehmen General Cannabis Inc. (generalcannabis.com), ein kalifornischer Service-Dienstleister für die medizinische Marihuanaindustrie, hat die Domain Marijuana.com für 4,2 Mio. Dollar erworben. Quelle: www.pressetext.com/ news/20111129035

Kleine KultGeschichte Mittwoch, 3. Juni 2009, 07:40 Von Thomas Meyer. Vom berühmten Philosophen Rainer Kuhn (369 – 271 v. Chr.) stammt der brillante Satz: „Kult.“ Kuhn äusserte ihn, nachdem er dem griechischen Herrscher Demetrios Rat in einer politischen Angelegenheit erteilt hatte und dieser daraufhin tot vom Pferd gefallen war. Danach sprach Kuhn nie mehr ein Wort, was seine Aussage endgültig zu ihrem Inhalt machte.

Mittwoch, 11. Januar 2012, 09:32 Von Dr. Marianne Weissberg. Sie kennen den Begriff: sich hinaufschlafen? Schon. Das ist, wenn das schmalbrüstige, literarische Fröleinwunder sich via Lektoren-Sofa ins Verlagsprogramm schläft. Ich nenne keine Namen. Hier geht’s jetzt aber um das Phänomen des sich HINAUFSCHEIDENS, das unter den Männern erschreckend zugenommen hat. Will heissen, es handelt sich um einen echt nagelneuen Scheidungstrend: Unter Männern, die eigentlich nichts können, nichts sind, nichts haben und sich durch Scheidung um Klassen verbessern können: finanziell und statusmässig. Dazu suchen sie sich eine Frau, die viel kann, viel ist, viel hat und heiraten sie. Wie Ashton Kutcher Mrs. Moore. Weil die Frau sich einbildet, dass er der Richtige wäre und dann sogar ins feuchte London zieht und Blüemliröcke trägt und reiten lernt. Vor lauter Liebe hat sie sogar vergessen, einen wasserdichten Ehevertrag zu machen. Madonna! Ja genau, Madonna und Guy Ritchie. Dieser pausbäckige, versoffene, mürrische Idiot, der statt Madonna auf Knien dankbar zu sein, dass sie ihn auch nur zwei Wochen aushielt, das wörtlich gemeint, nach der Scheidung öffentlich verkündete, wie anstrengend seine Ehe gewesen sei. Wegen der fetten, achtzig Millionen, die diese Ratte danach mühsam hinausschleppen musste? Moment, es gibt auch unklare Fälle: Kate Perry und Russel Brand. Die lassen sich nach kürzester Ehe scheiden. Also da habe ich mich erst sehr gewundert, kommt ja so ganz unerwartet… Umgehend fragte ich mich aber doch: WER scheidet sich

da jetzt eigentlich hinauf? Mann oder eher Frau? Ich persönlich tippe auf die singende Nervensäge Perry, die ohne die Scheidungspromo noch ärmlicher dasitzen würde als in ihren grässlichen Ichsitzewinkendaufeinerkanone-Sendetrailern von Pro 7. Die Gala tippt auf Brand, der sich 30 Mios holen wird. Hier abschliessend ein paar Tipps, die auch Sie vor Heirat im Hinblick auf Scheidung beachten müssen. Denn Hinaufscheiden findet ja nicht nur bei Promis statt. - Ja nicht heiraten – generell - Wenn, dann ja nicht heiraten, wenn eine/r weniger kann, weniger ist, weniger hat - Unbedingt Ehevertrag, wobei sowas bei uns gemäss Auskunft Anwalt gar nicht verhebt, weil wir ja nicht in Hollywood sind - Also ja nicht heiraten! - Und wenn doch: Nicht sagen, ich hätte hiermit nicht gewarnt… - An Madonna: Toyboys heiratet man nicht, vorallem, wenn sie Jesus heissen oder wie jetzt Breakdancer sind und wenn, dann ist dir wirklich nicht mehr zu helfen, wobei ich bleibe deine Freundin! Hier ist Madonnas neues härziges Boytoy zu bewundern: w w w. h e l l o m a g a z i n e . c o m / c e l e b r i ties/201010224364/madonna/new/boyfriend/ www.welt.de/vermischtes/prominente/article13742773/Guy-Ritchies-lukrative-SeifenoperEhe-mit-Madonna.html www.gala.de/stars/news/168948/Katy-Perryund-Russell-Brand-Teure-Scheidung.html Fotos: Ratte und Retterin (aus welt.de), Popel und Perry (mtv.ch), Maus und Moore

babe of the week Mittwoch, 1. Februar 2012, 09:04 Von Dr. Stefan Birri Party: Catwalk Location: Opera Hier findest du alle Nice Girls: z u e r i c h . u s g a n g . c h / p i c t u re c a t e g o r y. php?page=0&n=1

Ficken ist das Wichtigste der Welt Mittwoch, 25. Januar 2012, 12:32 Von Dr. Vanessa Kunz. Gestern sagte mir einer, ich sei leicht zu ficken. Er war der Erste, der mir das sagte. Und der Letzte, von dem ich es hören wollte. Leicht zu ficken. Was heisst das schon. Das hört sich nach was Totem an, etwas, das einfach da liegt, sich nicht bewegt, nicht atmet und allgemein ein Objekt zum links und rechts schieben ist. Etwas ohne Herz. Bis heute ficke ich ohne Gefühl, weil ich mich ent-

schieden habe, nicht auf den zu warten, der mir endlich was bedeuten würde. Knapp 20 Jahre hab ich gewartet und er kam nicht. Weiter warten ist mir zu anstregend und kompliziert. Und jetzt heisst es, ich sei leicht zu ficken. Ficken ist leicht. Aber niemand ist leicht zu ficken. Nicht einmal eine Nutte. Man müsste sie besser kennen um es zu verstehen. Aber man macht sich dazu ja keine Mühe mehr.


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März 2012

Ostverkehr oder: Jung, wild und sexy revisited

Montag, 9. Januar 2012, 08:20 Von Dr. Henrik Petro. Wer sich - wie ich schon einmal gefragt hat, was eigentlich aus den Protagonisten von «Jung, wild und sexy» wird, wenn sie erwachsen sind – RTL 2 zeigt es im ersten TV-Highlight des Jahres. Und zwar in der neuen Serie «Traumfrau gesucht». Der Inhalt ist schnell zusammengefasst: Die drei Single-Männer Walther, Elvis und Manfred, drei Durchschnittsdeutsche wie aus dem Bilderbuch eines Teutophobikers, fliegen nach Odessa (Ukraine) und St. Petersburg (Russland), um mit Hilfe von Partnervermittlern ihre Traumfrau zu finden. Dass man dort eine Traumfrau findet, wird dem Zuschauer bei mehreren Gelegenheiten wenig subtil verklickert. Etwa mit der Bemerkung des Off-Sprechers, in Russland habe es 10 Millionen Frauen mehr als Männer. Oder durch die vielen mit Teleobjektiv aufgenommenen, trendig und sexy gekleideten jungen flanierenden Girls. Ob sie auch hübsch sind, konnte man zwar nicht so recht erkennen, da der Cutter von RTL 2 sich vor allem für Nahaufnahmen ihrer durchaus knackigen Popos entschieden hat. Die Messidsch ist jedenfalls angekommen – ich habe meinen Flug bereits gebucht. Unsere drei Protagonisten sind aber nur auf den ersten Blick klischierte Sextouristen. Schnell kann man nicht anders, als sie ins Herz zu schliessen, halten sich doch das Fremdschämpotenzial und Wiedererkennungswert eigener Unbeholfenheit beim anderen Geschlecht so ziemlich die Waage. Walther, sozusagen ein älterer Ego von Roger Köppel (zumindest was das Aussehen betrifft), hat ganz klare Vorstellungen: Frauen gehören nicht in Jeans – zumindest nicht in blaue – sondern hätten ihn mit stets neuen Dessous zu begeistern. Und als Mann hat man im Gegenzug originell zu sein. Nur: seine Vorstellung von Originalität entspricht dem Charakterzug einer Nebenfigur in einer 90er-Jahre SitCom mit verzerrtem Realitätsbezug (etwa Cosmo Kramer aus Seinfeld). Besonders bitter: bereits Walthers zweites Date beginnt vielversprechend, die Kandidatin ist von ihm äusserst angetan – bis er es grandios vergeigt. Anstatt durch persönliche Fragen echtes Interesse zu zeigen, erzählt er unablässig von seiner verkrümmten Wirbelsäule und fängt gar an zu weinen. Nun, das geht bei russischen Frauen gar nicht (und wahrscheinlich auch bei Schweizer Frauen nicht, zumindest am ersten Date). Die ihn begleitende Partnervermittlerin ist ziemlich konsterniert, aber ihr bleibt keine Wahl als weiterzumachen, schliesslich ist die Kamera dabei, und bessere Werbung geht nicht. Elvis soll früher ein echter Hecht gewesen sein, doch seit ei-

nem Sportunfall hat der Endzwanziger 50 Kilo zugenommen. «Hier habe ich wenig Chancen», meint der bekennende Emanzipationsgegner selbstkritisch und fügt an: «Im Osten kann ich aber sagen, ich komme aus Deutschland – das muss doch reichen.» Vom Aussehen, Auftreten und seinem Frauenbild her erinnert er stark an Francisco aus «Jung, wild und sexy». Schon vor seinem ersten arrangierten Date versucht es der Moppel auf eigene Faust in einer Disco. Um das Eis zu brechen, bestellt er eine Flasche Vodka und ein Dutzend Red Bull. Doch trotz diverser Tanzmäuse im Club will keine mit ihm bechern. Wahrscheinlich um sein Gesicht nicht zu verlieren, vernichtet er die Flasche im Alleingang. Was bleibt ist eine halbe Alkoholvergiftung und eine gepfefferte Rechnung. Was man ihm aber nicht vorwerfen kann, ist Angst vor Frauen. Er quatscht alles und jede an, die bei drei nicht in der Dnjepr ist. Ganz im Gegensatz zu Manfred, der auf den ersten Blick am Normalsten wirkt. Der rund Vierzigjährige ist geschäftlich erfolgreich, sieht ganz ordentlich aus und auch sein Kleidergeschmack ist sicher nicht schlechter als der von Dieter Bohlen. Sein erstes Date verläuft ziemlich erfolgreich. Nur wird schnell klar, was das eigentliche Defizit von Manfred ist: er ist verklemmter als der Bergsteiger Aron Ralston in seiner Felsspalte, bevor er sich den Arm abtrennte. Manfred fehlen schlicht die Worte – und das ohne Koksblockade! Trotzdem (oder vielleicht

deswegen? Denn wer nichts sagt, tritt auch in kein Fettnäpfchen!) will sein Date ihn wiedersehen. Ich will ihn auch wiedersehen, ihn und die beiden anderen Liebeshungrigen und wie es weitergeht mit ihnen. Denn der dramaturgische Twist, die überraschende Wendung in dieser Dokuserie ist die schmerzliche Erkenntnis, dass trotz Frauenüberschuss auch die Ostbräute durchaus ihre eigenen klaren – und hohen! Ansprüche haben. Wer hätte das gedacht? Ui nei!

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Frauenfeindlich Donnerstag, 6. August 2009, 23:21 Von David Hugentobler. Neulich sprach mich eine junge, äusserst attraktive, mir bis dato aber unbekannte Frau an. Warum zwei so extrem schöne, extrem kluge und extrem lustige Männer wie Thomas Meyer und ich keine Freundin haben täten, fragte sie mich. Ich zuckte mit den Achseln. Leicht empört fuhr sie fort. Das sei doch eine Verschwendung an Talent sondergleichen. Mit einem kurzen Kopfnicken gab ich ihr Recht. Ob wir, Thomas Meyer und ich, uns eigentlich im Klaren seien, was wir, Thomas Meyer und ich, der Frauenwelt damit antäten? Erneutes Achselzucken meinerseits. Ihre prallen Brüste fingen vor zorniger Erregung an zu beben und drohten aus dem grosszügig geschnittenen Ausschnitt hinaus in die Freiheit zu hüpfen, als sie ihre Rede fortsetzte. Die Frauen hätten sich nicht von der Jahrtausende langen Unterdrückung ihrer Sexualität befreit, um dann vor einer geschlossenen Schlafzimmertüre eines Thomas Meyers oder David Hugentoblers zu

stehen. Drittes Achselzucken in Folge. All die mühsamen Stunden im Fitnesscenter, der ganze Aufwand vor dem Schminkspiegel, das viele Geld für Unterwäsche, High Heels, Friseur und Make Up.... für was? Für einen durchschnittlichen Mann? Sie war den Tränen nah. Statt ihr mit einem vierten Achselzucken zu antworten, wartete ich einen kurzen Moment, streckte ihr dann ein frisches Taschentuch entgegen und blickte sanft in ihre Augen. „Weil wir schwul sind, meine Liebe. Und obendrein ein Paar.“ Dass Humor hier nicht angebracht war, merkte ich erst, als sie meine Aussage mit einer schallenden Ohrfeige beantwortete. Danach rannte sie heulend davon. „Eine schmerzhafte Erfahrung mehr, die ich mit einer Frau machen musste“, dachte ich so vor mich hin und lief einsam dem Sonnenuntergang entgegen. Noch schmerzhafter aber war es für die junge Frau selbst. Denn die Brücke, von der sie sich nach unserem Gespräch stürzte, war zu niedrig. Und so brach sie sich statt des Genicks das linke Bein.

Kleine Kult-Geschichte

Die zweite Folge läuft am 9.1. um 21.15 Uhr auf RTL 2. Die erste Folge gibt es online hier: www.rtl2.de/traumfrau-gesucht/video/3382die-ersten-versuche-von-walther-elvis-undmanfred/ Bilder: 1. Kandidat Manfred trifft Traumfrau Mila am Strand von Odessa (Ukraine). Doch gleich nach der ersten Begegnung folgt das Blackout im Sprachzentrum. Kennt man irgendwie, oder? 2. Walther (links), nicht zu verwechseln mit Roger Köppel. 3. Wie könnte Francisco (links) aus «Jung, wild und sexy» in ein paar Jahren aussehen? Vielleicht so wie Elvis... 4. Für Folge 2 angekündigt: Karsten (links), der bislang noch nie Sex mit einer Frau hatte, erinnert irgendwie auch intellektuell an Pietro Lombardi, dem Gewinner der letzten DSDSStaffel.

Dienstag, 9. Juni 2009, 23:24 Von Thomas Meyer. Im Winter 1942/43, einer der dunkelsten Stunden der Menschheit, schuf der berühmte Schweizer Künstler Rainer Kuhn seine vielbeachtete Plastik „Blondis Zorn“, eine 50 Meter hohe und 200 Meter lange stilisierte Hundeschnauze, aus der lauter funktionsfähige Geschützrohre der Firma Oerlikon Bührle ragten. Die Nationalsozialisten verstanden die kritische Anspielung falsch und boten Kuhn voller Freude eine Million Reichsmark für das Werk. Als dieser ablehnte und in seiner Antwort mitteilte, „Blondis Zorn“

stehe für die aggressive deutsche Politik, liess Göring die Skulptur umgehend bombardieren. Kuhn, der den Angriff wundersamerweise überlebt hatte (im Gegensatz zu seiner völlig zerstörten Arbeit), kommentierte die rabiate Bestätigung seiner Aussage knapp mit: „Kult.“ Die Schweizer Presse übernahm den ironischen Begriff für die weitere Betrachtung des deutschen Kriegstreibens, was schliesslich in der Gründung eines Politsatire-Magazins mit dem Titel Kult gipfelte, welches aber bedauerlicherweise ebenfalls von der Luftwaffe bombardiert wurde.

Und sonst hilft dir die Badeente Dienstag, 31. Januar 2012, 08:32 Von Dr. Vanessa Kunz. Club-Ramadan. Das mit dem Alkohol hab ich sowieso aufgegeben. Bringt schliesslich nichts, wenn man die Schranken, die man sich selbst stellt, überspringt wie Calvaro zu seinen besten Zeiten. Trinken tut man also noch. Nur nicht in Gesellschaft und im Klub. So ist man um Mitternacht zu Hause und nach Egobiererei und intensiven Gesprächen mit sich selbst vor dem Spiegel um 2 Uhr nachts im Bett. Besser, wie nach einem Clubbesuch mit anschliessendem Fremdschlafen um 10 Uhr früh eine alte Oma mit Rollator nach dem Weg zum Bahnhof zu fragen. Es rentiert, das merke ich bereits jetzt, schliesslich ist man auch nicht mehr das, was man einmal war. Geld für den nächsten unnötigen Schrott in der Brocki hat man dann auch. Jetzt gehe ich statt zum Saufen mit meinem neuen Schnäppchen, der Badeente, schwimmen. Ohne Kerzen, dafür mit Paula Abdul im

Radio und dem schlechten Gewissen, dass ich in 4 Wochen bei Ramadan-Bruch, wie ein Asiate unter den Tisch gesoffen werde. Vielleicht mach ich’s auch nur 3 Wochen. Oder 2. Oder vielleicht trink ich neu zu Hause ein bisschen länger auf mich selbst. Ich, der Entenflüsterer, mit dem Vogel in der Wanne und dem Bier im Griff


kult

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März 2012

Help - Männer wollen plötzlich reden & zuhören! sam still“ ermöglichten: Viele Bücher geschrieben, unzählige Artikel, Kolumnen, Kinder er- und verzogen, Zweit-Studium abgeschlossen, Häuser, Katzen, Hunde, ein Pferd an/abgeschafft, etc.etc. Mein Ex-Analytiker, der auch wenig Nützliches absonderte, meinte jedoch: „Aber Frau Weissberg, stellen Sie sich vor, wie Ihre Karriere verlaufen wäre, wenn er mit Ihnen GEREDET und ZUGEHÖRT hätte?!“ Quatsch, nichts hätte ich geschafft, denn wie hätte ich all das machen sollen, wenn da einer wirklich DA gewesen wäre und mich dabei mit Reden oder Nachfragen gestört hatte? Oder ich blöderweise Affären gehabt hätte, um einen zum Reden/Zuhören zu haben. Nein, ich blieb dem Monolithen treu, kann mich über den Output der stillen Jahre nicht beklagen. Ich bin halt wie eine Tulpe, die macht bei zu hohem Wasser/Redestand auch unweigerlich schlapp.

Donnerstag, 19. Januar 2012, 17:19 Von Dr. Marianne Weissberg. Ich habe eine anstrengende Entwicklung festgestellt: Männer wollen neuerdings reden und zuhören! Früher machten die ja bloss „hmm“, „aha?“, grummelgrummel“, wenn ich bei denen sass und reden wollte. Nicht zuletzt bin ich beliebte Referentin geworden, weil ich so flüssig erzählen kann. Ich meine, ich konnte ja jahrelang üben. Ununterbrochen. Vor meinem schweigenden Einmannpublikum. Dieses, sprich mein Letzt-Ex, hat ja nur in der Promotionsphase geredet, dann mutierte er zu einem unnerschütterlich stummen Monolithen. Darüber habe ich mich stets genervt, dann liess ich mal Revue passieren, was mir diese Jahre „gemein-

Diese stille Gewissheit änderte sich abrupt, als mein Nachwuchs mich neulich beschuldigte: Du hörst überhaupt nicht zu, wenn ich mit dir rede. Ich fiel wie üblich fast vom Sofa. Was soll das jetzt? Bislang hat er mir doch nie etwas erzählt! Drum musste ich auch nie zuhören. Dann klagte ein guter Freund, ich hätte kürzlich bloss „aha“ gemacht, als er mir erzählte. Äh, was denn?, wir sassen im Auto und ich hatte über alles Mögliche gehirnt, nur nicht über seine langen Ausführungen. Kürzlich traf ich einen dieser neuen, eloquenten Männer: Attraktiv, höflich, interessiert, das ideale Paket. Ich kann Ihnen versichern, ich war danach nudelfertig. Es war, wie wenn eine Frauenfussball Viertligistin sich mit der Champions League Mannschaft messen muss. Wie haben die bloss in so kurzer Zeit so fest aufgeholt? Wo haben die das heimlich gelernt? Gehen wir mal ins Theater?, fragte ich ihn beim Abschied. Hoffnungsvoll. Er sagte: Aber da kann man ja gar nicht reden! Eben, dachte ich. So wie früher, als Männer einfach dasassen und schwiegen. Gottlob habe ich noch einen letzten Schweiger im Notvorrat: Er sagt wenig und hört nicht zu. Halt gute, alte MännerSchule. Worüber ich mich dann gemütlich aufregen kann. Euch Anderen aber sagt eure Frau Weissberg: Liebe Männer, ihr wisst doch, dass ich schreibe, da kann man ja alles über mich lesen und dann ausführlich kommentieren, aber ohne dass ich auch noch live dabei sein muss. In der Zwischenzeit übe ich den Smalltalk ein - diese Kunst, bei der man wenig und dabei gar nichts sagen muss - und zuhören schon gar nicht. Foto: Ich/Schlappe Tulpe, Steinzeitmann alias Monolith (als die Welt noch in Ordung war)

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Das unergründliche Geheimnis des grünen Daumens Sonntag, 14. Juni 2009, 12:44 Von Thomas Meyer. Ich habe gezählt: Exakt fünfzehn Zimmerpflanzen gibt es bei mir zuhause. Es geht ihnen prima; sie stehen in voller Pracht und Blüte. Dies beeindruckt meine Gäste regelmässig: „Phoa!“ rufen sie, „du hast einen grünen Daumen! Bei mir verrecken die Dinger immer.“ In der Tat geben ihre Pflanzen ein erbärmliches Bild ab: Die Erde ist dermassen trocken, dass sich zum Topf eine zwei Zentimeter breite Spalte gebildet hat, und die wenigen noch nicht abgestorbenen Blätter, die ihre Feuchtigkeit wahrscheinlich verzweifelt aus der Luft beziehen, hängen am Stamm wie verkochte Spaghetti. Überraschenderweise steht neben dieser tragischen Szene oft eine Giesskanne, die jedoch völlig verstaubt ist. Hat eine solche Pflanze dann ihren langen Kampf verloren, wird sie, als wäre sie ganz selber schuld an ihrem dummen Schicksal, achtlos in den Müll gestopft. Kein Wort des Dankes für die jahrelange (eher monatelange) Treue, keine Bitte um Verzeihung für die schlechte Behandlung. Mir tut das jeweils sehr weh, und ich schimpfe mit den Besitzern dieser wehrlosen Geschöpfe. „Ich weiss, ich weiss“, lachen sie dann, „bei mir verrecken die Dinger immer.“ Hier also das unergründliche Geheimnis des grünen Daumens: 1. WASSER. Es ist für manche Menschen offenbar wirklich unverständlich, aber Pflanzen brauchen Wasser. Die einen alle vier Tage, andere bloss alle vierzehn. Aber alle brauchen welches. Hier ist der Grund für ihr eventuelles Verrecken zu suchen. 2. RESPEKT.

Freitag, 13. Januar 2012, 17:21 Von Dr. Rainer Kuhn. und zwar jeden monat nach hause. liebevoll von hand eingepackt, angeschrieben und persönlich auf die post gebracht. damit sie auch mal eine andere sicht auf die dinge in den händen halten können. nämlich unsere. porto und versandkosten für 12 ausgaben: Fr. 42.– mail an: abo@kult.ch

Pflanzen, auch wenn sie nicht reden und tanzen, sind, anders als beispielsweise Möbel, die ebenfalls konsequent reglos herumstehen, Lebewesen. Man sollte sie als Mitbewohner betrachten und ihnen liebevoll begegnen, was auch bedeutet, ihre Bedürfnisse wahrzunehmen (siehe Punkt 1). Manchmal will eine Pflanze einen grösseren Topf. Manchmal will sie neue Erde. Manchmal will sie mehr Licht. Sie wird es Ihnen danken durch gesunden Wuchs und eine schöne Stimmung in Ihrem Heim. In der nächsten Folge widmen wir uns der faszinierenden Tatsache, dass Babys aufhören zu brüllen, wenn man sie füttert, sowie dem noch viel erschütternderen Phänomen, dass Frauen es durchaus schätzen, wenn man sie länger als fünfzehn Sekunden massiert, bevor man sich auf ihre Brüste stürzt.

„Wie kann isch Dir elfen?“ wiederholte sie sich, mit einem französischen Akzent, wie ihn Mireille Mathieu nicht schöner hingekriegt hätte. Zu ihrer Frage fielen mir spontan gleich mehrere Antworten ein, doch anstandshalber behielt ich sie für mich. „Ähm...“ Die Verkäuferin stand jetzt direkt vor mir und kuckte mich mit ihren braunen Rehaugen erwartungsvoll an. „Ähm...“, stotterte ich verlegen, „ich

wollte mich eigentlich nur ein bisschen umschauen...“ So unauffällig wie möglich wischte ich mir den Schweiss von der Stirn. Sie lächelte verschmitzt und drehte sich leicht ab, blieb aber in meiner Nähe. Sie trug einen weissen Apothekerkittel und hatte ihre langen, braunen Haare zu einem Zopf zusammen gebunden, so dass die herzigen Sommersprossen auf ihrem Gesicht optimal zur Geltung kamen. Mann, war die Kleine süss. Sie bemerkte meine Blicke und quittierte sie mit einem liebevollen Schmunzeln. Der Fall war klar: diese Frau stand auf mich. Leicht verlegen rieb ich mir die Augen. „Suchst du vielleischt etwas für die Ogen?“ Sie war jetzt dicht neben mir und hielt eine kleine Tube in der Hand. „Wir aben nämlich ein Süpercrème für die Ogen.“ Kaum nickte ich bejahend, öffnete sie auch schon die kleine Tube, tat ein wenig

Eine streng christliche Erziehung Dienstag, 24. Januar 2012, 15:50 Von Dr. Midi Gottet. Na, wer ist hier wohl trotzdem ein wenig vom Teufel besessen, wer?

Versprechen ans Ich. Montag, 6. Februar 2012, 08:44 Von Dr. Vanessa Kunz. Ich, der Typ, der es alleine macht, weil’s besser geht. Dann verlässt man sich auf sich selbst. Das ist genug schwierig. Und die grösste Enttäuschung an sich. Trotzdem. Beim Alleine-kämpfen, weiss man, was man setzt und verliert. Erwartungen sind kleiner. Hoffnungen grösser. Morgen, dann mach ich’s. Besser sogar. Und man nimmt noch einen Schluck aus der Flasche. Es war der Letzte. Wer es glaubt, kennt sich selbst zu wenig. Schön, wenn’s

da noch einen Anderen gäben würde. Einer, der einfach genau so daneben ist wie du. Einer, der mitschaut. Mittrinkt. Mitabkackt. Und wieder mitaufsteht. Am Sonntag. Montag. Oder an Weihnachten. Hauptsache mit. So sagen’s die aus der Prävention. Hast du ihn gesehen? Und wenn man den gefunden hat, vergisst man, wie wichtig es ist, einen zu haben. Er muss nichts sagen. Nichts denken. Nichts verstehen. Nur die Hand mitgeben, damit alles gut kommt. Und dann vergisst man es doch wieder. Und ist mit sich selbst im Kampf. Genau dort, wo man angefangen hat. Alleine. Keiner schaut mit. Keiner trinkt mit. Ich, der Typ, der es alleine besser macht. Überall und doch eigentlich nirgendwo. Morgen, ja, morgen mach ich’s dann. Versprochen ans Ich.

La Crème de la Crème Donnerstag, 20. August 2009, 00:19 Von David Hugentobler. „Allo. Wie kann isch Dir elfen?“ Ich schaute mich um, neugierig, von wo diese einladende Begrüssung herkam und blieb dabei an einem strahlenden Lächeln hängen. Es gehörte der Verkäuferin der Kiehls Boutique am Rennweg, wo ich mir eigentlich nur die Zeit bis zu meinem nächsten Termin totschlagen wollte.

die kultzeitung

Crème auf die Spitze ihres Zeigefingers und massiert sie mir zärtlich in die Haut unterhalb der Augen. Hätte ich schon vorher von diesem Service gewusst, ich hätte sie nach einer Body Lotion gefragt. Es bestand kein Zweifel: zwischen mir und der Verkäuferin funkte es so fest, dass in zehn Minuten wohl die Feuerwehr in der Bude stehen würde. Und als ich mit ihr zur Kasse lief, hörte ich dann auch bereits die Hochzeitsglocken läuten, bis ich merkte, dass es nur das Telefon neben der Kasse war. Die 88 Franken, die sie für die winzig kleine Tube wollte, gab ich ihr ganz ohne Wehmut. Liebe macht grosszügig. Dann schwebte ich auf Wolke Sieben zur Ladentüre hinaus, vorbei an einem Mann in meinem Alter, der in den Laden hinein wollte. Kurz darauf sollte ich die Stimme der Verkäuferin zum letzten Mal hören: „Allo. Wie kann isch Dir elfen?“

Ein warmes i-Phone Montag, 30. Januar 2012, 17:17 Von Dr. Midi Gottet. Besonders, wenn man den Grund dafür kennt.

Einen Mac der röntgen kann

Montag, 9. Januar 2012, 16:53 Von Dr. Midi Gottet. Denn Frau will ja auch mal sehen was Mann darunter trägt. Sodeli. Und jetzt drehen wir uns um... Naaah...!


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März 2012

25 Dos und Donts für den nächsten Firmenanlass

Mittwoch, 25. Januar 2012, 09:52 Von Dr. Henrik Petro. Jedes Jahr dasselbe: nichts Böses ahnend fährst Du an einem Freitag Abend ans jährliche Firmenfest irgendwo in der Pampa, nur um dich am darauffolgenden Montag schamerfüllt durch den Hintereingang an deinen Arbeitsplatz zu schleichen, ausgestattet mit einer neuerwachten, tiefgründigen Religiosität, die sich dadurch manifestiert, dass Du pausenlos Dinge denkst wie: «Lieber Gott im Himmel, ich flehe Dich an, bitte lass niemanden sich daran erinnern, was ich getan und wie ich mich aufgeführt habe. Ich werde auch nie, nie, nie wieder etwas trinken und ab sofort jeden Sonntag in die Kirche gehen!» Um das und die folgenden Begegnungen mit hämisch grinsenden Mitarbeitern zu vermeiden, gibt es hier einige Dos and Donts für das Firmenfest. Und glaubt mir: ich weiss, wovon ich rede! 1. Wenn eine Einladung ans Firmenfest kommt – unter einer fadenscheinigen Begründung absagen. Oder einfach ignorieren. 2. Wenn das nicht klappt, dann die Einladung sorgfältig lesen. Denn falls die Party ein Motto hat, ist es unheimlich peinlich, als einziger von 190 Gästen ohne Cowboyhut aufzutauchen.

3. Falls so etwas trotzdem eintrifft, der Versuchung widerstehen, dieses Schamgefühl in der ersten halben Stunde mit viel Alkohol zu betäuben. 4. Sich unbedingt vornehmen, mit dem eigenen Auto hin zu fahren, weil man dann a) weniger säuft und b) nicht dieses beschissene Gefühl von Abhängigkeit ertragen muss. 5. Falls man kein eigenes Auto hat und auch nicht weiss, wie man eines klaut, dann unbedingt mit der Mitfahrgelegenheit wieder nach Hause fahren, die dich bereits hergefahren hat, auch wenn diese bereits um 22.30 Uhr los will. 6. Falls nicht, dann auf keinen Fall das Angebot der schärfsten Mitarbeiterin/des schärfsten Mitarbeiters annehmen, sie/ er würde dich dann schon nach Hause fahren. 7. Falls doch, dann der Versuchung widerstehen, diese momentane Überforderung mit viel Alkohol zu betäuben. 8. Grundsätzlich und jederzeit: zeigt der Alkohol Wirkung, am besten gar nichts mehr sagen. 9. Falls doch, dann auf keinen Fall irgendetwas, von dem man das Gefühl hat, es könnte den anwesenden Frauen imponieren. 10. Falls doch, dann wenigstens nicht so Dinge wie «ich habe die Street Parade erfunden», weil das ausschliesslich und nur den anwesenden Jungs Eindruck macht. 11. Falls doch, dann auf keinen Fall zusagen, dass diese Jungs an der nächsten Parade bei Dir übernachten können. 12. Falls doch, wenigstens auf keinen Fall versprechen, irgendwelche Gästelisten klar zu machen. 13. Falls doch, auf keinen Fall diese Zettelchen annehmen, die sie dir zuschieben mit der Bitte, das da für sie zu besorgen und bei deren Lektüre jedem angehenden Zahnmediziner und Chemiker die Schamesröte ins Gesicht schiessen würde. 14. Wenn das Mitarbeiterfest zu Ende geht, auf gar keinen Fall zusagen, noch

eine Adresse weiter zu ziehen! 15. Falls doch, dann auf keinen Fall in eine Bar, deren Name eine Abkürzung ist (in meinem Fall war das «BBC» in Gossau). 16. Falls doch, dann auf keinen Fall bei der Eintrittskontrolle, wo jedes jüngere Mädchen den Ausweis zeigen muss, mit seinem eigenen Ausweis vor dem Türsteher herumwedeln – insbesondere wenn man wie ich Ü40 ist (ja, ich weiss, ist kaum zu glauben, liegt an meiner Tagescrème und den Genen...). 17. Falls man es dann trotzdem irgendwie hinein schafft, auf keinen Fall gleich losplärren: «Jetzt brauch ich aber einen Vodka Red Bull!» 18. Falls doch, dann auf keinen Fall dieses 1-Liter-Glasgefäss mit dem goldenen Inhalt und den drei Strohhalmen entgegennehmen, das dir einer der Mitarbeiter in die Hand drückt. 19. Falls doch, auf keinen Fall trinken! 20. Falls doch, auf keinen Fall anfangen, zur Musik mitzusingen. 21. Falls doch, dann nur unter der Bedingung, nur bei Songs mitzusingen, die NICHT von David Guetta sind – weil sonst singst Du wie ich pausenlos die ganze Nacht (siehe dazu auch Punkt 15). 22. Wenn Du dann aufs trendige WC gehst, informiere dich ganz genau, ob die Badewanne auch wirklich zum reinpinkeln ist. Aus dem umgekehrten Grund ist genaues Nachfragen sogar fast noch wichtiger, wie dieses Video beweist: www. youtube.com/watch?v=u6f9TyXNs6w 23. Wenn dich dann die scharfe Mitarbeiterin/der scharfe Mitarbeiter nach Hause fährt, nichts erzählen, was Du sonst nur deinem Therapeuten erzählen würdest. 24. ÜBERHAUPT AUF GAR KEINEN FALL REDEN! DENN IM GEGENSATZ ZU DIR HAT SIE/ER DEN GANZEN ABEND KEINEN TROPFEN ALKOHOL GETRUNKEN! 25. Falls doch: Sofort auf unbestimmte Zeit krank schreiben lassen und neuen Job suchen.

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Classic Movie Review: Last Boy Scout

Montag, 13. Februar 2012, 16:17 Von Dr. Dominik Hug. Der kleine Bruder von „Stirb Langsam“... Inhalt: Joe Hallenback (Bruce Willis) ist ein abgefuckter Privatdetektiv in Los Angeles. Als er einen Überwachungsjob einer Stripperin (Halle Berry) annimmt und diese bei einem Attentat stirbt, macht sich Joe zusammen mit dem Ex-Footballstar Jimmy Dix (Damon Wayans) auf die Jagd nach den Killern... „Last Boy Scout“ wird vom durchschnittlichen Fan von Actionfilmen des Öfteren einfach übersehen. Sehr schade, denn in Bruce Willis‘ Filmographie ist dieser Streifen eines der ganz grossen Highlights. Regisseur des Werks ist Tony Scott, welcher Verantwortlich für manches alte und neue Action-Highlight ist, wie „Beverly Hills Cop“, „True Romance“ oder „Man on Fire“. Und es ist echt schade, arbeiteten Willis und er später nicht mehr zusammen. Verantwortlich für das Drehbuch war der damals erst 30jährige Shane Black, welcher auch das Brain hinter der „Lethal Weapon“-Reihe war. Und als Produzent war Joel Silver am Werk. Fassen wir zusammen: Bruce Willis + Tony Scott + Shane Black + Joel Silver = Grossartiges Action-Entertainment Bruce Willis spielt seine Rolle als Verlierer so dermassen gut, man kann ihn sich nach

Der 156 000-Dollar-Fick.

Freitag, 10. Februar 2012, 11:45 Von Dr. Reinhold Weber. Bei meinen wissenschaftlichen Nachforschungen über das Sexualleben von Stars und Sternchen stiess ich neulich auf folgende interessanten quantitativen Grundlagen betreffend Abfindungen nach Ehescheidungen:

www.sueddeutsche.de/leben/die-teuersten-scheidungen-millionen-fuer-die-freiheit-1.599056-4 300 Millionen hat Rekordhalter Mel Gibson an seine Ex abgedrückt. Das ist ein ordentliches Sümmchen. Und da wäre jetzt natürlich interessant zu wissen, was die Herren sich einen ehelichen Bums so haben kosten lassen. Nehmen wir einfachheitshalber Steven Spielberg. 100 Millionen US-Dollar für vier Jahre Ehe hat er 1989 herausrücken müssen. Nehmen wir an, im ersten Jahr haben sie es fünf mal die Woche geschafft, was vielleicht etwas hoch gegriffen sein mag. Im zweiten Jahr kriegten sie es noch vier Mal hin, in den beiden letzten Ehejahren noch drei Mal. Also haben sie in der Zeit rund 780mal

gevögelt. Minus 15 Unpässlichkeits-Nichtficks pro Jahr (Migräne udgl.), also minus 60, macht 720. Subtrahieren sollten wir auch die 20 Tage pro Jahr, an denen er schlicht keinen hochkriegte, z.B. wegen zu vielen High Balls oder Gimlets. Minus 80. Macht 640. Abzüglich die Tage, an denen Frau Ehefrau ihre allerheftigsten Tage hatte, macht in vier Jahren, sagen wir über den Daumen, minus rund 100 Tage. Macht nach Adam Riese 540. Rechnen wir die ganze Knallerei vor der Vermählung hinzu. Da sind wir grosszügig und addieren 60 erfolgreiche Vereinigungen (Auto, Damentoilette, Swimming Pool etc.) hinzu. Dann wären wir bei 600. Nicht zu vergessen die 25 Blowjobs pro

partylöwe der woche Dienstag, 14. Februar 2012, 12:38 Von Dr. Alex Flach. Sie mögen sich nun fragen, wieso Partylöwe in singular und nicht auf plural. Das liegt daran, dass wir Abfotografierte, die sich offensichtlich überlegen, ob sie mit dem eigentlichen Partylöwen überhaupt auf ein Bild wollen, selbstverständlich nicht berücksichtigen – aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes.

Nun denn: Lassen Sie uns über Frisuren reden. Was ist eine Frisur denn überhaupt? Hairstylisten werden jetzt behaupten, eine gute Frisur sei ein Kunstwerk. Das verwundert auch nicht weiter, denn sonst könnten Charles Aellen und Co. auch nicht hunderte Franken für ein wenig Waschen und Legen verrechnen. Und wenn ein Action Painting-Werk von Jackson Pollock für Millionen übern Tisch geht... mal ehrlich: Die Dinger sind doch nur so teuer weil Action Painting als einzige Form der Malerei gilt, die in den USA erfunden wurde und weil die Amis dermassen scharf darauf sind auch ein Bisschen was zur Geschichte der Kultur beizutragen, dass sie sich sogar auf Pollocks Geschmattere stürzen wie Bartgeier auf ein verwesendes Lamm. In der Tempo, dem

leider längst eingestellten und (neben Kult) wohl lässigsten Magazin aller Zeiten stand in den 90ern mal, dass lange Haare und Glatze die einzigen zwei akzeptablen Männerfrisuren seien. Das mit den langen Haaren hat sich mittlerweile zwar erledigt, aber ich finde das mit der Glatze kann man so stehen lassen. Klar gibt es auch sonst noch einige passable und akzeptable Kopfhaarkreationen, aber eine Glatze ist eine Glatze und bleibt eine Glatze und das sage ich jetzt nicht nur, weil mir gar nicht mehr genügend Haare wachsen um was Anständiges stehen zu lassen. Nun bin ich abgeschweift und es bleibt leider nicht mehr genügend Zeit, das Bild links zu kommentieren. Aber wenn sie´s lange genug anschauen, fällt Ihnen bestimmt was Feines ein.

Ehejahr und die 50 vor der Hochzeit. Die bewerten wir mal mit einem Faktor von 0,8. Kommt nochmal 120 Mal Befriedigung hinzu. Macht 720. Ziehen wir noch rund 50 Mal GV ab, weil es 1989 ja noch kein Viagra gab. Dann sind wir bei 670. Das sollte, Rechenfehler vorbehalten, ungefähr hinkommen. 670 Mal. So lauten bei den Spielbergs also die harten Fakten. 100 Millionen US-Dollar dividiert durch 670, das ergibt demzufolge das nette Sümmchen von rund 156,000 Dollar pro Hollywoodfick. Was folgern wir daraus? Nun, dieser Volltrottel hätte sich jedesmal ein komplettes Edelbordell mitsamt einem Dutzend Bunnys kaufen können.

Was ich ich neulich am fest 2012 des art directors club schweiz im schiffbau unter 800 leuten kreatives, oder besser: wahnsinnig kreatives miterleben durfte Freitag, 3. Februar 2012, 08:57 Von Dr. Reinhold Weber. Mann, war das lustig zuzuschauen.

einigen Minuten gar nicht mehr geduscht oder rasiert vorstellen. Und während die Sprüche, die Shane Black seinem Charakter in den Mund legt, bei ihm so herrlich staubtrocken rüberkommen, wären viele anderen Schauspieler in dieser Rolle so zur Witzfigur verkommen. Nicht so bei Bruce Willis, der lebenden Inkarnation von Zynismus und Coolness. Unterstützt wird Willis von einem gut aufgelegten Damon Wayans (seine Brüder sind verantwortlich für die Scary Movie-Reihe), einer noch jungen Halle Berry und einer Reihe von Schauspielern wie Bruce McGill, Taylor Negron, Kim Coates oder Badja Djola, welche die perfekten Bad Guy-Gesichter zur Geburt geschenkt bekommen haben. „Last Boy Scout“ ist spassig und zugleich äusserst brutal. Ob Nasenbein im Gehirn, verbrannte Körper, Schusswunden jeglicher Art oder überfahrene Menschen, Tony Scott lies fast keine Gelegenheit aus um seine Bösewichter ziemlich hart über den Jordan zu schicken. Ich würde übrigens die Ausstrahlung im Free-TV meiden, sind diese in der Regel um mehrere Minuten geschnitten. Fazit: „Last Boy Scout“ ist ein Film, der heute so nicht mehr gedreht würde, denn diese zynisch-witzige Art des brutalen Actionkinos ist seit Jahren tot. Schade. Ein äusserst geiler Streifen und für mich eines der Highlights meiner Filmsammlung.

neulich an der pinwand meiner facebook-freunde Freitag, 10. Februar 2012, 17:04 Von Dr. Rainer Kuhn . die jusos revolutionieren ihre kommunikation:


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März 2011

Dear Jane Birkin, je t’aime für immer!

Seite zwanzig

10 Vorschläge, wie man(n) todsicher untauglich wird

lorenem nach. Meiner Meinung nach, der erotischste Song aller Zeiten. Und drum wurde er damals auch erst mal verboten, natürlich auch vom Vatikan. Die haben sicher heimlich im Beichtstübli dazu onaniert. Ich schweife ab, aber das macht die schöne, mittlerweile vollreife Jane halt so mit mir. Ich sagte also zu einer Freundin: Ich gehe zu Jane Birkin. Sie sagte: Die ist doch alt, das tue ich mir nicht an. Ich sagte: Spinnst du, wieso glaubst du, dass wir Vollreifen nicht mehr schön und sinnlich sind? Glaubst du das, was man so glauben soll? Schau dir Madonna, die Schygulla, die Berben, Susan Sarandon, etcetc. und eben Jane an. SO sind und sehen wir aus und deswegen hecheln uns Männer jeden Alters hinterher, du musst das nur sehen wollen!

Sonntag, 22. Januar 2012, 09:26 Von Dr. Marianne Weissberg. Es begann ganz nebenbei, ich las die Konzerthinweise und entdeckte: Jane Birkin singt Gainsbourg „Via Japan“. Das blieb hocken im Hirnstübli, weil ich grad die YeYe-Musique der Sechziger wiederentdeckte. In Frankreich war damals die Musikszene aufregend, die Sänger und Sängerinnen waren chic et sharp: Johnny Hallyday, Silvie Vartan, France Gall, Francoise Hardy, Jacques Dutronc. Sie sangen Duette,

hatten stürmische Affären miteinander. Wir hörten im Kofferradio die Salut-LesCopains Hitparade. I dä Schwiiz dudelten höchstens die Sauterelles vor sich hin. Und dann kamen sie: Serge et Jane und stöhnten alle noch total Unbeleckten vom Hocker oder eher aus den kochechten Höschen. „Je t’aime moi non plus“, anno 1969. Jane, die kleine, süsse Schickse und Serge, der hässlich sexy Jude. Prinzipiell kann man diese Stöhnarie nur anhören, wenn man aktuell guten Sex hat, sonst bricht man in Tränen aus und weint Ver-

Sie zögerte, gab eine Bestellung beim hübschen, sehr jungen Kellner auf, der sie heftigst beflirtete. Hast du gesehen?, der steht auf dich, der macht sicher putzigen Welpensex, nimm ihn dir doch!, sagte ich. Sie war etwas verwirrt, dann beim Kafi trinken. Und ich bin wieder etwas abgelenkt, hier beim Schreiben, weil ich Jane auf CD lausche(Rendez-Vous), auf der sie mit Brian Ferry und Anderen singt, die sie hörbar dabei beflirten und vergöttern. Pour un flirt avec toi, Jane, würden diese Jungs alles machen! So muss es sein, und so sinnlich wird sie auch singen in Zürich. Und ich bin dabei, Jane, parce que j’taime – für immer. Wann: Kaufleuten, Dienstag 24. Januar, 20 Uhr Tickets: www.kaufleuten.ch/ticketvorverkauf/#2192 P.S. Wer mir überzeugend darlegen kann, dass vollreife Frauen unschlagbar sind, in allen Belangen, kann mich gerne ans Konzert begleiten, ich spendiere einen Eintritt: mail@ marianneweissberg.ch Zur Konzerteinstimmung, seufz: www.youtube. com/watch?v=O9IvYeFusVg&feature=related

irgendwo im holozän

Sonntag, 19. Juli 2009, 17:05 Von Thomas Meyer. Würden meine Freunde aufgefordert, mich zu beschreiben, so täten sie dies vermutlich in wohlwollenden Worten. Sie strichen dabei, denke ich mir, meine Sanftmut heraus und mein Einfühlungsvermögen sowie den Respekt, den ich ihnen entgegenbringe. Alles in allem schilderten sie mich wohl als überaus angenehme Person. Falsch ist dieses Bild nicht. Es ist lediglich nicht ganz komplett. Dies liegt daran, dass meine Freunde mich nicht erleben, wenn ich meinem Nebenerwerb als Velokurier nachgehe. Was genau passiert, wenn ich den Velohelm aufsetze und das Funkgerät umschnalle, ist mir auch nicht ganz klar. Jedenfalls verändert sich da etwas in mir; wie bei einer verspielten kleinen Katze, der plötzlich einfällt, dass sie nicht zum Schmusen geboren wurde, sondern zum Zerfetzen. Und spätestens, wenn ich mir die Velohandschuhe überziehe und den ersten Job in mein Auftragsbüchlein schreibe,

fühle ich mich wie ein Scharfschütze, der gerade Namen und Aufenthaltsort einer Zielperson notiert. In den folgenden fünf Stunden der Schicht wird das Strassenvekehrsgesetz zahllose Male verletzt. Und aus Gründen, die mir nicht erfindlich sind, wohl aber tief in meinen Hoden verborgen liegen oder irgendwo im Holozän, gelange ich mit jeder gebrochenen Regel mehr zur Überzeugung, das Gesetz gelte für mich nicht. Dabei ärgere ich mich über all die Wichser, die bei Grün losfahren, während ich gerade bei Rot über die Kreuzung will, wie auch über jene Idioten, die unbedingt aus dem Tram aussteigen müssen, während ich auf dem Trottoir fahre (es handelt sich schliesslich um eine dringliche Dienstfahrt). Mit ekstatischer Freude mache ich zwischen Passanten auf dem Fussgängerstreifen jene Lücke aus, durch die ich hindurchpfeilen kann, wobei ich es als besondere Herausforderung erachte, wenn die Lücke zwischen Personen besteht, die einander entgegenkommen, und also mit jedem Schritt schmaler wird. Die Flüche, die ich dann hinter mir vernehme, erreichen mein Ohr als Rufe der Bewunderung. Das Rasseln der Tramglocke empfinde ich als freundschaftlichen Gruss; das Hupen der Autofahrer als kollegiale Ermunterung. Nach drei Stunden fliessen meine körpereigenen Drogen ohnehin wie Bündner Bergbächlein und schwemmen den letz-

Montag, 13. Februar 2012, 11:18 Von Alpcan Özkul. 1. Springe mit Anlauf und einem schrillen Schrei in die Kasernenturnhalle Rüti, renne wie wild durch die ganze Halle und erschiesse mit deiner imaginären AK-47 alle bereits rekrutierten, armen Schweine. Ein, zwei imaginäre Handgranaten erleichtern den Untauglichkeitsprozess noch. 2. Komme mit Vollbart, Umhang, ArafatSchal, grossem Rucksack und Koran in der Hand und frage, ob du am Mittag kurz Zeit hättest, im Baumarkt vorbeizuschauen. Die letzten Vorbereitungen stünden nämlich noch an. 3. Erkundige dich, wo denn deine Mutter während diesen 21 Wochen schlafen kann und ob dort ein Bügelbrett und ein Dyson Staubsauger vorhanden sind. Bei einer negativen Antwort sagst du: „Schon gut. Muss nicht unbedingt Dyson sein.“ 4. Lass dir das Gesicht von Bastien Girod auf die Brust tättowieren und komme oben ohne. Verkünde die Meinung, dass Panzergrenadiere zu Velogrenadieren umgeschult werden müssten und dass der ungeheure Kerosin-Verschleiss der Fallschirmspringer absolut untragbar sei. Runde das ganze mit einem Purzelbaum ab. 5. Fahre mit dem Auto in die Turnhalle

und sag der ersten uniformierten Person: „Ich hätte gerne ein BigMac Menu Medium mit Cola und zwei Cheeseburger. Aber dalli.“ 6. Verpacke Mehl in kleine Säckchen und verteil diese gratis an deine Mit-Ausheblinge. Wenn dich ein Ranghoher fragt, was du da machst, antworte: „Was glauben Sie denn? Ich verteile Kokain, damit die 21 Wochen überlebbar sind.“ Steck ihm dann auch ein Säckchen zu und sag: „Für Sie. Aber sagen Sie’s ja nicht den Bullen! Sonst muss ich wieder in’s Pöschi.“ 7. Begehe vor deiner Aushebung ein Delikt mit Höchststrafe, zum Beispiel Völkermord. Simpel. 8. Gehe zu allen Uniformierten, gib ihnen einen Klaps auf den Hintern und sag „Ich steh auf Uniformen. Ich hab meinen auch extra mitgenommen.“ Pack dann deinen roten Ganzkörperlederanzug aus und frag in die Runde, wer dir helfen kann, ihn anzuziehen. Er werde auch exklusiv belohnt. 9. Bitte drum, in einen Bettnässer Zug eingeteilt zu werden, damit ihr durch grössere Packungen Windeln Geld sparen könnt. 10. Schreibe eine „Wie man todsicher untauglich wird“-Liste für ein öffentliches Magazin.

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ten Rest Besonnenheit aus mir heraus, um mich mit Eingebungen zu erfüllen, wie ich mein Velo mit den Signalleuchten der Notfallkräfte ergänzen kann, um schon von weitem den gebotenen Respekt einzufordern. Während ich kürzlich diesen Gedanken nachhing und beschloss, statt des Velohelms einen Bisonschädel zu tragen, fuhr ich gerade auf dem Trottoir in eine Einbahnstrasse hinein, als neben mir ein Motorrad aufheulte. „Was fährt jetzt dieses Arschloch in die Einbahnstrasse hinein!“, dachte ich mir, bis ich sah, dass das Motorrad des Arschloches leuchtorangefarbene Streifen hatte. Während der Polizist meine Personalien in sein Büchlein aufschrieb (auch mit Handschuhen, aber bei weitem nicht so entschlossen und kampflustig wie ich), besah ich mir sein Motorrad und merkte mir den Hersteller der blauen LED-Leuchte. Sputnik heisst er. Später sass ich geduscht und wieder in normaler Kleidung an meinem Küchentisch und führte mit einer Freundin ein gepflegtes Gespräch. In wohlwollenden Worten rühmte sie meine Qualitäten, darunter meine Sanftmut und mein Einfühlungsvermögen. An einem anderen Tisch, wahrscheinlich an dutzenden anderen Tischen, schimpften im selben Augenblick unschuldige Bürger über das rücksichtslose Velomonster, das sie am Nachmittag fast über den Haufen gefahren hat. Hähähä, machte es tief in meinen Hoden. Sonntag, 12. Februar 2012, 18:32 Von Dr. Midi Gottet- Und dann ab aufs Ausziehsofa aber dalli. Oder irgendwo im Holozän.


>>MOTTELE! DU BRINGST MICH NOCH INS GRAB!<<

Thomas Meyer WOLKENBRUCHS WUNDERLICHE REISE IN DIE ARME EINER SCHICKSE Der junge orthodoxe Jude Mordechai Wolkenbruch, kurz Motti, hat ein Problem: Die Frauen, die ihm seine mame als Heiratskandidatinnen vorsetzt, sehen alle so aus wie sie. Ganz im Gegensatz zu Laura, seiner adretten Mitstudentin – doch die ist leider eine schikse: Sie trägt Hosen, hat einen hübschen tuches, trinkt Gin Tonic und benützt ungehörige Ausdrücke. Zweifel befallen Motti: Ist sein vorgezeichneter Weg wirklich der richtige für ihn? Sein Gehorsam gegenüber der mame mit ihren verstörenden Methoden schwindet. Dafür wächst seine Leidenschaft für Laura. Die Dinge nehmen ihren Lauf. Und Motti kann schon recht bald einen Schluss ziehen: Auch schiksn haben nicht alle Tassen im Schrank. Gebunden, 272 Seiten Jetzt im Buchhandel ISBN 978-3-905801-59-0

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EVERY THURSDAY Tom Waits, Leonard Cohen oder James Brown gefällig? Am Donnerstag mutiert das Apartment 22 zum Kultlokal. Mitten im Chreis Cheib wird dann jeweils auf gemütliche Art und Weise dem Vinyl die Ehre erwiesen. Diverse Musikexperten wechseln sich dabei an den Tellern ab, hinter der Bar steht mit Rainer Kuhn (und seinen Jungs) jemand, der nicht nur weiss, was gute Musik bedeutet, sondern auch was Kult ist. Hier trifft sich Jung und Alt, Hase und Fuchs, Musiker und Konsument, Künstler und Szenie, Lebemann und Stubenhocker. Es geht um gute Musik. Nicht aus der Dose. Dafür direkt in die Hüfte. Und mit viel Liebe.

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März 2011

The Bahnhofstrassen Tales

Mittwoch, 7. Oktober 2009, 09:06 Von David Hugentobler. Wie eine Fliege auf ein Stück Scheisse stürzt sich die junge Frau auf mich. „Hast Du einen Moment Zeit?“ Hab ich nicht. „Willst Du was für die Umwelt tun?“ Will ich nicht. „Interessierest du dich für die Natur?“ Kenn ich nicht. Die Unterschriftsammlerin stellt sich mir in den Weg und kuckt mich mit einem aufgesetzten Lächeln vorwurfsvoll an. Ich weiche nach Links aus, sie auch. Ich weiche nach Rechts aus, sie auch. Ich täusche an, nach Links auszuweichen, ändere dann aber abrupt die Richtung. Sie bleibt im Weg. Ich täusche an, nach Links auszuweichen, tu dann aber so, als ob ich abrupt die Richtung ändern würde und

laufe dann aber doch nach Links. Die Frau scheint Gedanken lesen zu können. Dann habe ich genug von dem ganzen Zirkus und haue ihr eins in die Fresse. Ok, ok. Ich höre schon Ihren Aufschrei, aber Sie haben ja Recht: Fresse ist eine sehr abschätzende Bezeichnung für das Gesicht einer jungen Frau. Gut. Ich habe also genug von dem ganzen Zirkus und schlage ihr meine Faust ins Gesicht. Vorsichtig steige ich über den leblosen Körper, der vor mir am Boden liegt und laufe zur Tramhaltestelle. „Hoffentlich schaffe ich es noch rechtzeitig nach Hause, bevor dieser Dokumentarfilm über den Dalai Lama anfängt“, brummle ich vor mich hin und schaue leicht entnervt auf die Uhr.

Whitney Housten ist tot und Liza Minelli ist auch schon ganz wacklig auf den Beinen.. Dienstag, 14. Februar 2012, 09:22 Von Dr. Midi Gottet. ...und wer wird sie am

Ende alle überlebt haben, wer? Motherfucking Yoko Ono.

Santa Claus is cuming to Town

Seite dreiundzwanzig

Den Hodensack mal Hodensack sein lassen Donnerstag, 16. Februar 2012, 10:04 Von Sam Francisco. Von Toni weiss ich, dass er - wenn er alleine ist- manchmal Aktivitäten und Bewegungen mit ScienceFiction-Geräuschen untermalt. Von Rita weiss ich, dass sie sich mal ihre eigene Pisse ins Gesicht geschmiert hat, weil das gegen Akne helfen soll. Ich weiss, dass Ursina beim Sex gerne Rammstein hört und dabei auch schon an ihren Vater gedacht hat. Dass Katrin oft traurig ist, weil die Männer an ihren grossen Brüsten mehr Freude haben, als an ihrer empatischen Art zuzuhören. Von Nico, dass er mal einen One-Night-Stand hatte, aus dem wegen seines grossen Hodensackes, dann doch keiner wurde. Und von Marcel, dass er schon mal so besoffen war, dass zwei Stunden versucht haben soll, sich einen von der Palme zu wedeln und statt einem Orgasmus, eine Sehnenscheidenentzündung davon trug. Und von Miriam, dass sie bis vor vier Wochen glaubte, dass ein Amulett nicht „Armulett“ heisst. Eigentlich unglaublich, was einem die Leute alles so erzählen - dä lieb lang Tag. Egal, ob im Tram, im Wartehäuschen oder in einem Cafe. Dauernd lauert irgendwo einer, der dir was von sich erzählen möchte und zwar ohne Schamgrenzen. Oder ist das nur bei mir so? Zum Beispiel heute in der HB Buchhandlung: „Was haltet Sii eigentli vode Buchpriis-Bindig?“ - „Ehm.“ - „Nach de Arena vo geschter, weissmer ja nüm, was stimme.“ Wenn ich an dieser Stelle gesagt hätte, dass ich die Arena nicht gesehen habe und drum nicht wisse was abstimmen, würd ich wohl jetzt noch dort stehen und mich „aufklären“ lassen müssen. Einschlafen und Wegrennen konnte ich schlecht und griff ich zu einer totsicheren Antwort: Ik habe keinen Kleingeld fur dich. Und schwupps, war er weg. Sind sie alle weg. Schon probiert? „Sit de Hermann gstorbe isch, gang ich am Dunschtig immer is Glatt“, sagte mir neulich eine ältere Frau ins rechte Ohr, währenddessen sich mein linkes Ohr an die Stimme des Mastodon Sängers zu gewöhnen versuchte. Ik habe keine Kleingeld fur sie. And there was silence.. Nach dieser Begegnung dachte ich zum ersten Mal, dass man eigentlich von vielen Leuten viel weiss und sich viele gerne mitteilen; die einen, um zu gefallen, die andern um ihr Ego zu punchen (weil es sonst keiner macht) und wieder andere, weil ihnen - wenn sie nicht schamlos und ungefragt drauf losreden - keiner zuhört. Und obwohl man ganz viel weiss, weiss man aber auch ganz viel nicht (Zum Beispiel, weshalb es Leute gibt, die sich gewisse Bands anhören, damit sich das Ohr an die Stimme gewöhnt..absurd irgendwie, wenn da nicht diese „Geschichte dahinter“ wär..) Was? Heimatorte zum Beispiel. Wer kennt schon die Heimatorte anderer Leute,

Dienstag, 21. Februar 2012, 15:36 Von Dr. Reinhold Weber. Meinem langen Ringfinger sei Dank.

keine neuen nachrichten

dabei hat so ein Heimatort bestimmt einen indirekten, wenn nicht sogar direkten Einfluss auf uns. Und so kommt es nicht selten vor, dass die stolzen Zürcher beim Hihi-ID-Föteli-Vergleichen, den Daumen beschämt über Mülligen, AG halten. Lieber zum VoKuHiLa und Pornoschnauz vor 5 Jahren stehen, als ein Aargauer geschumpfen zu werden. Etwas anderes, das ich nicht mal von meinen Eltern oder engsten Freunden weiss, ist die Schuhgrösse. Unnützes Wissen, schimpfen die einen und verweisen darauf, dass Katrins Körbchengrösse wichtiger sei. Andere behaupten aber, man könne an den Füssen und ihrem Umfang den Charakter eines Menschen bestimmen; Geiz, Faulheit, Masslosigkeit, der Hang zu Rauchen und Fettleibigkeit - alles eingefurcht in die raue Beschaffenheit der Fusssohle. Die Plantaologen, wie sich die Mitglieder der eingeschworen nicht-fussfetischistisch-orientierten Gruppierung gerne nennt, gehen soweit zu behaupten, dass sie den gesamten Verlauf des Zweiten Weltkriegs aus Hitlers Fusssohle hätten heraus lesen können. Den Totalen Krieg. Nun, ich bin ja sonst nicht der innovative Typ, aber ich rufe dazu auf, mehr auf die unteren Werte zu achten und zwar fundamental: Marc und Reto mal gut sein zu lassen und sich zwischen dem dritten und vierten Starbucks-Latte Macchiato mal gegenseitig nach der Schuhgrösse zu fragen. Den Hodensack mal Hodensack sein lassen, das Armulett mal Armulett. Warum? Einfach so. Und Mülligen, AG zuliebe. Und im Andenken an Whitney Huston, den Euro oder den Weltfrieden. Genau, den Weltfrieden. Auf wessen Fuss wohl dazu etwas steht?

Einbahn halbwegs.

Freitag, 27. Januar 2012, 16:43 Von Dr. Midi Gottet. Doch erst macht er sich ein Nippelpiercing und lässt den Sommer durch in Ibiza etwas die Seele baumeln.

Freitag, 17. Februar 2012, 14:47 Von Dr. Vanessa Kunz. Mit halbwegs verarscht man sich selbst. Es tut nicht gut. Fühlt sich aber besser an wie nichts zu haben. Halbwegs ist nicht falsch. Nicht richtig. Es ist was Zwischendurch. Aber sicher nicht das Beste. Es fickt einen auf Dauer mehr, als dass man sich mit dem Nichts für eine kurze Zeit scheiss einsam fühlt und dann wie damals, als das Pferd noch kein Einhorn war, weiterlebt. Aber der Gedanke wirklich gar nichts zu haben, ist noch schlimmer wie zu wissen, dass man sowieso nie alles kriegen kann. Also macht man mit dem Halbwegs weiter. Bis es nicht

endlich weiss ich, wo ich hingehöre

mehr reicht und sowohl falsch als auch richtig nicht mehr dazwischen liegt. Man entscheidet sich. Und zwar fürs Nichts. Ausser man ist krank und kennt kein offenes Herz. Sich fürs Nichts zu entscheiden ist feige, aber einfach. Man weiss dann als Erster, wenn’s fertig ist. Kann sich vorbereiten. Wird vorheulen und vorsaufen bis die Vögel sterben, die das Morgenrot nicht vertragen. Und dann, wenn man sich fürs verdammte Nichts entschieden hat, kommt er und sagt, er will alles. Man trifft sich dann wieder in der Mitte und macht weiter, wo es aufgehört hat. Beim Halbwegs. Aber ja. Besser als nichts. Und schön ist es auch. Solange man nicht wieder denkt entscheiden zu müssen. (Bildli vo:off-the-record.de)

Montag, 20. Februar 2012, 17:11 Von Hans-Jürgen Hilbig. die lippen bewegungslos so wie lippen eben sind, wenn sie nichts zu erzählen haben eine nadel die nicht sticht nur auf dem boden liegt nutzlos und mit schaum an der spitze fremde würden sie aufheben und für immer behalten wollen keine neuen nachrichten von ihr die lippen bewegungslos so wie lippen eben sind.... er fällt über das wort computerpause sie schließt den computer ab und er kommt nicht mehr hinein lippen die von weitem zu ihm reden bleiben stumm er spricht mit den leeren laufwegen einer festplatte er schmiert ab stürzt davon er rast in das nächste traurige wattestäbchen er liegt dort nicht lange da beginnt er von ihren augen zu tanzen ein süßer unwirklicher tanz ein tanz der sich damit tröstet nicht gesehen zu werden

Babe of the Week Mittwoch, 1. Februar 2012, 09:04 Von Dr. Stefan Birri Party: Laidback Luke Location: Kaufleuten Festsaal zuerich.usgang.ch/picture. php?n=502654&p=3603375


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