Kultzeitung Juli 2013

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kult Die besten Blogs aus kult.ch. Juli 2013.

kult ist die erste Blog-to-Print-Zeitung der Schweiz: Unzensierte Kommentare zum täglichen Leben und dem, was sich in den Medien so abspielt.

Wir empören uns zu Tode

and we Are definitely going to hell

dann denk ich mir so, dass ich für die Hilfe der Welt die Hände zusammenlege, damit die Worte auch bei irgendwem ankommen, obwohl dieses irgendwem ja schon längst abgekratzt sein muss und aktiv nicht mehr wirklich viel an der Situation ändern kann. Zuhören vielleicht. Aber nicht Hand in Hand, wie es Freunde tun, die ja eigentlich gar keiner verdient hat. So muss man sich dann halt selbst aus dem Schiss rausziehen und dem einen Penner am Bahnhof trotzdem mal einen 20er hinstrecken. Es ist ja eigentlich egal, wo diese Barbara oder dieser Irgendwer

reklame, die wir gerne öfter sähen, heute: dulcolax

ist und was sie so getan hatten, als sie noch was tun konnten. Für den Konsul der Menschheit hat’s dann doch gereicht und wahrscheinlich hat nie wer gefragt, ob sie das auch wirklich sein wollen. Konsul der Menschheit. Wer will das schon. Ich wünschte mir, sie alle wären in der Hölle. Wieso des Teufels Reich im Tiefen und immer irgendwo da unten sein muss, ich hab keine Ahnung, frag Gott. Wieso es dort in dieser Hölle nicht paradiesisch sein kann, sauber und rein, es mag wohl eine Sache der Ansicht sein. Wer hat es schon ohne Dreck im Sack durchs Leben

geschafft. Und wieso man dort für Schuld und Sühne in Ketten gelegt sein muss, versteh ich auch nicht. Aber Kinderfilme machen im Alter ja sowieso keinen Sinn mehr. Freddie Mercury hat kurz vor seiner Erlösung gesagt: “I was not made for heaven. I don‘t want to go to heaven. Hell is much better. Think of all the interesting people you‘re going to meet down there.” So lass ich mich halt einmal mehr verführen, von all den Dingen, die ich denk, ich hätte sie mal lieber gelassen. Aber die Aussicht, dass dieses Irgendwer, diese Barbara, ebenso an diesem Ort sein wird, zu welchem ich mich früher oder später, dann, wenn alles endet, einmal hin geselle, macht all das verdammte schlechte Gewissen, das einen manchmal nicht schlafen lässt, wieder wet. Und vielleicht ist Freddie dann auch immer noch dort, im Klub der Toten, die einmal zu viel geträumt und einmal zu viel hoffnungslos romantisch waren. Dann halten wir die Gläser zusammen, geniessen das, was für die untere Klasse noch übrig geblieben ist, und lachen darüber, wieso es eigentlich so wurde, wie es halt passiert ist. Nur jetzt mit dem Wissen, dass alles halb so schlimm ist, wie wir anfangs befürchtet hatten.

partyleuenberger der woche Foto: tilllate.com

Montag, 19. Juni 2013, 14:00. Von Dr. Vanessa Kunz. Oben hat es nur das Unendliche, das bestimmt auch nicht unendlich ist. Früher oder später endet alles einmal, auch du, und dann? Luftballons können auch nicht weiterfliegen, als das sie es nun mal können. Glaubst du an Gott? Denn es ist manchmal schwer. Ich tu es nie. Ich denk zwar ab und zu an jemanden, der es schon richten wird. Aber Namen sind austauschbar. Für Geld kann man heute alles sein. Es gibt ja auch Käse, die heissen Gott. Und er, er könnte auch eine sie sein, Barbara heissen. Diese Barbara. Die Mannes schönste Muse, so denke ich. Vielleicht war Barbara mal so wie wir, sündig, einmal zu viel an der Flasche, eine Romantikerin. Sie hat das unscheinbare Leben gelebt, wie es nun mal als Frau zu leben ist, und hat ihre Kinder gross gezogen, wie es einst schon ihre Mutter und deren Mutter davor getan hatte. Ohne Mann. Barbara muss ja auch mal in die Scheisse gegriffen haben, um denen, die jetzt drin stecken, helfen zu können. Das wäre sonst wie, wenn der Psychiater nicht selbst spinnt. Wer würde dem schon Glauben schenken. Und der Glauben an etwas ist ja anscheinend das Wichtigste. Und

Das Gute am Internet ist, dass man so ziemlich alles findet und erfährt. Das Schlechte am Internet ist, dass man so ziemlich alles findet und erfährt. Es ist gut und sinnvoll, dass man von Ereignissen erfährt, welche von den MainstreamMedien fahrlässig falsch, vorsätzlich falsch oder gar nicht verbreitet werden. Dann zeigt man sich gerne solidarisch mit aller und jeder Ungerechtigkeit auf dieser Erde. Die Proteste von Istanbul machten betroffen, man hat Tweeds und Statusmeldungen geteilt wie verrückt, danach die Proteste in Brasilien, hier dasselbe, zwar weit weg, aber deshalb nicht weniger nicht in Ordnung. Dann Ägypten, wobei man hier ja nicht genau weiss, wer jetzt genau gegen wen protestiert hat, aber es kam zu hässlichen Bildern und die will man nicht dulden. Dazwischen immer wieder Filme von Polizisten, die Hunde erschiessen, von Idioten, die als Gruppenaktivität einen Einzelnen Hirntot schlagen, von Monsanto, welche eigene Söldnertruppen unterhält, um ihre Interessen durchzusetzen, und dann, bumm, die Überwachnungsskandale der verschiedenen Regierungen, es brennt und knallt überall auf der Welt, das hat es eigentlich immer schon irgendwie, aber heute erfahren wir das und denken, ein Zeichen dagegen setzen zu können. Nur: All diese Informationen von überall auf der Welt zermürben unser Hirn, die andauernde Anteilnahme an allem machen uns matt, Nicht nur Geld unterliegt der Inflation, Empörung auch. Und das ist eigentlich noch viel schlimmer. Denn irgendwann regt man sich nicht mal mehr auf. Weil man sein eigenes Leben vermisst. Welches hier ja eigentlich ganz ok ist. Und wenn es das irgendwann nicht mehr sein sollte, fehlt einem die Kraft, sich dagegen zu wehren. Weil wir uns zu Tode empört haben. Herzlich, Rainer Kuhn

Montag, 13. Mai 2013, 20:00 Von Dr. Alex Flach Wie war das noch mit den „Cüpli-Sozis“? Eigentlich sind wir ja keine Freunde solcher Verballhornungen, aber auf Moritz Leuenberger lässt sich das schon ein bisschen anwenden, denn in diesem Punkt sind sich Arnold „Technopapst“ Meyer und Moritz „Tunnelkaiser“ Leuenberger einig: „Gibt´s Mucke, belegte Brötchen und Schämpis, dann bin ich dabei. Wenn´s ein Opening ist sowieso und sei´s nur eine Brieföffnung“. ...und das ist auch gut so, denn Meyer und Leuenberger peppen jede Fete auf: Wer an seiner Party einen von den Sonntag, 26. Mai 2013, 15:17 | Von Dr. Reinhold Weber. Irgendwie ziemliche Kacke, beiden rumstreunen sieht, hat definitiv wenn du für ein Abführmittel Werbung machen musst. Es sei denn, du hast so sehr viel richtig gemacht. Dieses Foto hier ist am VIP-Opening einen Einfall. 90_VBZ_153155_Streifenanz_290x35_Kult_Status_TP_Streifenanz_290x35_Kult_Statusmeldungen_RZ 06.05.13 09:58 Seite 1

vom Quai 61 (absolut besuchens- und empfehlenswert, übrigens) aufgenommen worden und da wir noch kein Glas mit Perlwein in ihren Händen sehen, gehen wir davon aus, dass die Stimmung bei den ehrenwerten Leuenbergers deshalb noch etwas verhalten und der Gesichtsausdruck noch ein wenig verkrampft ist. ...später soll der Alt-Bundesrat oben ohne auf den Tischen getanzt und flaschenweise Sekt verspritzt haben, ehe er wild gestikulierend und laut zeternd von einem Dutzend durchtrainierter Securities hinausbegleitet wurde. Haben wir gehört. Oder auch nicht. Eher nicht. Aber eine schöne Geschichte wär´s trotzdem gewesen.

seit 1997 Erscheinungsweise: Monatlich (12 x pro Jahr) Auflage: 20‘000 Exemplare Verbreitungsgebiet: Stadt Zürich Herausgeber: Kult GmbH, 8006 Zürich Chefredaktion: Rainer Kuhn Autoren: Marianne Weissberg, Nina-Britt Rauer, Vanessa Kunz, Reinhold Weber, Alex Flach, Henrik Petro, Midi Gottet, Christian Platz, Dominik Patrick Hug, Kaspar Isler, Rainer Kuhn Gestaltung: Fredy Heritsch Kontakt: rainer.kuhn@kult.ch http://www.facebook.com/kult.ch Kultzeitung, kult.ch, kultradio.ch sind Unternehmungen der kult gmbh. www.kult.ch/gmbh

Statusmeldungen statt Staumeldungen: www.facebook.com/zuerilinie


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Juli 2013

neulich auf der chilbi

Montag, 27. Mai 2013, 08:00 | Von Dr. Midi Gottet. Irgendwie war es nicht die beste Idee, direkt nach dem Befund für akkute Glasknochenkrankheit auf der Autoscooter-Bahn einen draufmachen zu wollen.

ich schreibe auch nur für schöne & reiche und nicht für idioten!

Freitag, 24. Mai 2013, 08:00 Von Dr. Marianne Weissberg ich schreibe auch nur für schöne & reiche und nicht für idioten! Jetzt regen sich ja viele über dieses Klamottenlabel auf, dessen Scheff nur an Schöne verkaufen will. Wieso auch nicht. Der darf das doch, noch nie etwas von freier Marktwirtschaft gehört? Die funktioniert schon lange so: Der Arbeitsmarkt will ja auch nur junge, schöne, gefügige Leute. Die Banken und Krankenkassen wolle Reiche und Gesunde, die viel bringen und wenig kosten. Ich

persönlich hätte es auch am liebsten, wenn meine Kolumnen nur von Klugen, Attraktiven, Charmanten, Vermögenden gelesen würden. Stattdessen kann jeder Dödel die gratis ansehen und kommentieren. Der oder die wiederum von mir verlangen, dass ich klug, attraktiv, charmant und vermögend bin. Obwohl ich das ja immer bestreite. Sie verstehen meine Argumentation? Moment, ich glaube in Sachen Fäschion sind die Menschen einfach hypersensibel. Sie möchten wüescht sein dürfen, wollen alles stinkbillig kriegen, egal, ob dafür SklavenarbeiterInnen irgendwo sich zu Tode schuften, grad gesehen in Bangladesch, gäll? Solche Leute ziehen dann die Shirts von diesem Kleiderlabler über ihren fetten Bauch oder Wackelbusen, schreiben eine Protestzeile drauf und stecken dann alles in die Kamera. Und ich muss das ansehen und denke: Also der Kleiderlabler hat ganz Recht, dass er so Kotzbrocken nicht in seinen Klamotten sehen will! Momentan wird ja auch das Behindertentheater Hora sehr gehypt. Alle moralisch und ethisch und gedanklich natürlich völlig Unbehinderten stürmen die Vorstellungen und tun so, wie wenn sie das alles völlig normal finden würden. Ich persönlich gehe nicht ins Behindertentheater, ich bin da ganz unkorrekt voreingenommen. Ich will im Theater und im Kino auch bloss Schöne, Kluge und Glückliche sehen. Wer das nicht begreift, der werfe jetzt den ersten Stein nach mir. Fotos: Ich würde meine Kleider auch nur an solche Schönen verkaufen und nicht an diese RTL2-Frauentausch-Sippen, das Foto aus dem Magazin-Artikel über Hora machte mir allerdings fast Lust, da mal hinzugehen, denn wenn man so abgespaced relaxed gucken kann, ganz ohne Drogen, ist vielleicht behindert sein gar nicht so schlecht...? Hier der ganze Magazin-Text, total korrekt wiedergegeben, alles: blog.dasmagazin. ch/2013/05/10/aus-dem-aktuellen-heft-10/

Seite zwei

wahlfang, teil 1

Mittwoch, 15. Mai 2013, 07:58 Von Dr. Henrik Petro Neulich erzählte mir eine Bekannte, wie sie zu ihrem Töff gekommen ist. Und zwar so: Sie habe sich für diese Entscheidung Zeit gelassen, Unterlagen gesammelt, sich über Leistung, Ausstattung und Preis informiert, alles miteinander verglichen und sich dann – nachdem die Motorräder durch den Filter all ihrer Anforderungen unterschiedlicher Gewichtung gelaufen waren, für eine Triumph Bonneville entschieden. Dann aber, als die Sache hätte konkret werden sollen, sei ihr plötzlich und unerwartet eine Harley-Davidson Sportster über den Weg gelaufen – und schwupps, war es um sie und ihren Entscheid geschehen. Er wurde geändert. Ich erkannte diese Anekdote sofort als Metapher dafür, wie Frauen Männer auswählen. Frauen lassen sich für diese Entscheidung Zeit. Sie chatten, daten dann diesen und jenen, informieren sich über Leistung (fragen also zum Beispiel ihre Freundinnen, die was mit denen hatten, wie deren Performance im Bett sei), Ausstattung (sie fragen dieselben Freundinnen, wie die Jungs äh ausgestattet sind) und Preis – also welche Kompromisse sie eingehen müssten, sollten sie ihr Herz und ihre Vagina öffnen. Sie vergleichen die Jungs sorgfältig miteinander und dann - nachdem die Aspiranten durch den Filter all ihrer Anforderungen unterschiedlicher Gewichtung gelaufen sind, entscheiden sie sich nach bestem Wissen

und Gewissen für den einen. Die Triumph steht in dieser Metapher passenderweise für einen modernen, gutaussehenden und gut beherrschbaren, aber etwas temperamentlosen Engländer aus einer geschichtsträchtigen Familie. Zum Beispiel Hugh Grant. Ein reiflich überlegter, aber reiner Vernunftsentscheid also. Dann aber, als die Sache eigentlich schon klar und beschlossen ist, läuft ihr dann plötzlich und unerwartet ein anderer Kerl über den Weg – und verdreht ihr völlig das hübsche Köpfchen. Harley-Davidson steht dabei für einen männlichen, muskulösen Amerikaner mit scharf geschnittenen Gesichtszügen, gut ausgestattet, trotzdem nur mässig mit Leistung bedacht, nicht ganz so helle wie unsereins, aber unkompliziert. Und er bringt jede Menge Menschen ins Schwärmen und zum Träumen. Zum Beispiel Brad Pitt. Ein unreflektierter, überstürzter, aber nicht mehr korrigierbarer Bauchentscheid also. Und die Moral von der Geschicht‘: Frauen können noch so strukturiert vorgehen, um einen Partner zu finden. Am Ende nehmen sie nicht den, der laut ihrem Wunschkatalog am besten zu ihnen passen würde, sondern den, der ihnen mehr Aufmerksamkeit garantiert – selbst wenn er ihnen intellektuell unterlegen ist – einfach weil er sie sich ganz als Frau fühlen lässt. Bilder: schöne Bonneville vs. sexy Sportster

aus ninas fiesbook

Freitag, 17. Mai 2013, 12:03 Von Nina-Britt Rauer Heute zum Thema „Augenarzt“.

das muss man haben: wiedermal einen batstache

Freitag, 24. Mai 2013, 17:00 Von Dr. Midi Gottet Und jetzt muss er nur noch eine Dame mit der selben Frisur finden...! Wenn sie wissen was ich meine. Hä?! Hä?! Hä?!

ich dachte, ich könnte die welt regieren Freitag, 10. Mai 2013, 10:52 Von Dr. Vanessa Kunz Wie alt man im Kindergarten ist, weiss ich nicht so genau. Vielleicht 4 oder 5. Oliver hat mich dort geküsst, zum ersten Mal und dann nie wieder. Aber das war ok, wir waren ja zusammen, ein Paar, jung und unglaublich dumm, und taten das, was man so im Fernseh sah, wenn die Eltern vergessen hatten den Sender umzustellen. Ich mag mich erinnern, die Andern hatten uns gefragt, liebt ihr euch, und wir sagten ja. Seit daher hat sich aber nicht viel verändert, man glaubt den Menschen heut ja auch nur das, was schwarz auf weiss geschrieben wird. Ein Volk voller Empiristen. Wir küssten uns dann und sie waren überzeugt. Dann taten wir es nie mehr. Wir mussten ja nichts mehr beweisen. Im Kindergarten hab ich dann auch gelernt, dass viele von diesen grossen Männern, die auf der Welt so ein und ausgehen, Schweine sind. Dort hab ich das zwar noch nicht realisiert, aber wenn man später über dies und das nachdenkt, weiss man es auf einmal besser. Es war ein Vormittag, unter der Woche, irgendeiner, sagen wir Donnerstag, weil man Ende Woche weniger krank ist. Der Doktor hatte Zeit für die Kinder, wir sprangen in Unterhosen zwischen Bauklötzen und Kreide rum, fühlten uns so am wohlsten und ich wünschte mir heut genauso völlig furchtlos vor dem

Nacktsein zu sein wie damals. Ich war also da, in der ruhigen Ecke, Vorhang gezogen, alleine mit dem Mann in weiss und dachte mir nichts dabei. Zu dieser Zeit dachte ich sowieso nicht wirklich viel. Es war ja alles so aufregend, auch als der Doktor mit diesem Ding da hören wollte, ob das Herz am richtigen Fleck war und auch so schlägt, wie es sollte. Dort wussten wir ja noch nichts von Lungen und den andern Sachen in uns drin. Aber vom Herzen wussten die meisten, vom Räuber und Poli spielen, wo man ja irgendwann mal stirbt und sich dann während dem Abkratzen die linke Brust festhält, damit es richtig aussieht. Der Herr Doktor war dann fertig, ich wollte wieder los, hatte noch so viel zu entdecken, aber er meinte dann, ich sollte noch rasch bleiben. Er zog dann meine Unterhosen nach vorne und sah von oben herab meine Muschi an. Es war anscheinend zu dunkel und er brauchte die kleine Taschenlampe, die die Ärzte halt bei sich hatten. Er schaute und schaute, leuchtete mal links, mal recht,

lies den Bund zurückschiessen, legte seine Hand auf meinen Bauch und meinte nicht wirklich viel. Er grinste mich an und das war‘s. Das ganze ging ja nicht lange, aber ab diesem Moment wusste ich, dass es Augenblicke im Leben gibt, die einem länger vorkommen, als sie eigentlich sind. Sowie dieser kurze Moment auf der 1. Klassenfahrt, als wir im Wald über dem Feuer Brot backten und ich ganz dringend pissen musste. Ich hab niemandem was gesagt, weil ich nicht wollte, dass mich jemand nackt sieht und es mir damals schon schwerfiel nackt zu sein. Ich ging ganz weit weg, es sollte mich ja niemand sehen. Und dann sah mich doch einer, hinter diesem Baum mit dem extra dicken Stamm. Er stand dann neben mir und sah mir beim Pissen zu. Ich weiss gar nicht, wieso ich nicht aufgehört habe. Ich zog die Hosen wieder hoch, selbstverständlich, und der Mann mit den engen Sporthosen fragte mich dann noch höflich, ob ich ihm für 5 Franken (was zu dieser Zeit für mich eine sehr erstrebenswerte Summe Geld war) meine Fotze zeigen würde. Ich lehnte dankend ab, war ja gut erzogen worden, und ging zurück zu meiner Klasse, dem Feuer und dem Brot, setzte mich, als wäre nie was passiert, weil ja auch nichts passiert war, ausser, dass mir auf einmal bewusst wurde, dass ich mit meiner kleinen herzigen Muschi die Welt regieren konnte.


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Seite drei

beerdigt die krise – ein totenkult hat weitaus mehr sex appeal Montag, 8. April 2013, 11:09 Von Dr. Christian Platz Mit dem Leben kommen wir auf dieser Welt nun bereits seit einigen Jahren nicht mehr klar. Wir existieren bekanntlich in den Zeiten einer Krise, die langsam alles zu verschlingen droht, was das Dasein auf Teilen unseres Planeten - für kurze Zeit - ein klein bisschen Lebenswert gemacht hat. Hey, vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum Anbruch des 21. Jahrhunderts war es in einigen Regionen dieser Welt doch ganz erträglich – oder etwa nicht? Und es bestand durchaus die Erwartung, dass es noch besser werden könnte, dass sich dieses Phänomen zusehends ausweiten würde. Doch die Situation hat sich grundlegend geändert. Es hat sich nämlich klar erwiesen, dass La Dolce Vita an seine Grenzen gestossen ist!

den Leibern reissen, so dass es eine wahre Augenweide ist, ihre blossen Brüste und Hintern an seinem Sarg reiben und dazu „Volare“ singen, begleitet von einem bulgarischen Blasorchester in Uniformen der königlichen Garde von 1857, wobei die Stiefel der Musiker nicht aus Leder, sondern aus Bergkristallen gewirkt sein sollen ... Erfüllt ihm seine Wünsche! Frau Bänz will in einem Schokoladensarg von Lindt&Sprüngli beigesetzt werden, auf dessen Deckel Szenen aus der ersten Staffel von Sex and the City mittels filigranen Marzipanfiguren - zum Leben erweckt werden. Als Abdankungsraum wünscht sie sich eine exakte Kopie des Bernsteinzimmers, dessen Bilder sie einst in der Bunten so bewundert hat. Erfüllt ihr diese Wünsche!! Kevin will, dass sein Leichnam in die Luft gesprengt wird. Mit tonnenweise Dynamit jener Marke, die 1902 von der De Beers Company in Somerset West, Südafrika, hergestellt wurde. Lemmy Kilmister von Motörhead soll die Lunte mit einer Cohiba Lancero anstecken, nachdem er, per Fallschirm, auf dem Beerdigungsplatz gelandet ist, der Absprung erfolgt aus einer Fokker G-1... Tamara will, dass ihre sterblichen Überreste in einem riesigen MuranoGlaskolben - mit Swarovski-Glanz verziert -, der bis zum Rand mit Coca Cola gefüllt ist, komplett aufgelöst werden. Die Gäste sollen dabei zusehen, bis zum Ende des Prozesses, dazu rezitieren sie im Chor, angeführt von Justin Bieber, Dialoge aus Dragon Ball. Zum grossen Finale der Veranstaltung sollen die Gäste das Gefäss dann austrinken. Schluck für Schluck, Tropfen für Tropfen...

Die Politik, die Wirtschaft, die Märkte kommen mit dem Faktor Leben nicht mehr klar. Weil er sich den Realitäten, welche sich aus den Zahlen von Quartalsund Jahresabschlüssen ergeben, nicht effizient genug unterordnet. Weil die Aktionen und Reaktionen der Menschen sich einfach nicht optimal den wirtschaftlichen und strukturellen Bedürfnissen unserer Tage anpassen können oder – noch schlimmer - wollen. Überall werden Prozesse optimiert, bis sie abgehen wie der geölte Blitz, überall werden Strukturen derart lean and mean gestaltet, dass es eine wahre Freude ist. Doch jenes eine Element sträubt sich dagegen, spielt nicht richtig mit, gebärdet sich unvernünftig: Das Leben! Lasst uns also auf das Leben scheissen. Und uns stattdessen auf den Tod konzentrieren. Der Tod bringt eine gewisse Ruhe in die Sache. Der Tod hat etwas beruhigend Statisches und macht das Statistische zu einem Zuckerschlecken. Die Toten stellen sich nicht quer. Lasst uns in den Tod investieren. Ingesamt sterben einfach viel zu wenige Leute. Gerade in unseren Breitengraden. Obwohl das Leben immer unangenehmer wird, klammern sich viele Menschen daran fest. Verweigern gleichzeitig an allen Ecken und Enden dringend notwendige Einsparungen, Anpassungen, Verbesserungen. Die Lebenden stellen sich eben quer. Wenn sie tot wären, könnte man sie hingegen prächtig zielführend optimieren und verwalten. Alle Künste des new management kann man bei den Toten virtuos anwenden. Und dabei muss man nicht einmal auf die work-life balance Rücksicht nehmen. Wir sollten also dringend starke Anreize dafür schaffen, dass Menschen vermehrt sterben wollen. Und ich bin fest davon überzeugt, dass der Schlüssel dazu in einer Seigerung der Attraktivität des Beerdigungswesens liegt. So eine Abdankung ist heute ja meist eine eher trostlose Sache, sowohl in ästhetischer Hinsicht, als auch in Bezug auf das Gesamterlebnis. Weder die Abschiednehmenden noch die Verstorbenen können damit so richtig zufrieden sein. Aus diesem Grund klammern sich viele Leute derart hartnäckig am Leben fest. Weil sie genau wissen, dass ihr Abgang keine Befriedigung bringen wird. Sie schämen sich im Voraus für ihre schäbige Totenfeier. Aber man will doch einen guten Eindruck machen... Deshalb schlage ich vor, dass wir vermehrt staatliche Gelder und Mittel in Massnahmen zur Seigerung der „ToZu“ (der Todes-Zufriedenheit) stecken. Wir sollten den Menschen nicht nur jeden

Wunsch erfüllen, den sie bezüglich ihrer Beerdigung hegen – auch die heimlichsten, gesuchtesten, ja gerade die -, sondern ihnen darüber hinaus Ideen für eine wahrhaft befriedigende Gestaltung ihres finalen Abschieds schenken. Viele Menschen sind in dieser Hinsicht einfach nicht offen genug. Sie verschliessen ihre Abdankungswünsche im hintersten Winkel ihres stillsten Seelenkämmerleins, im Wissen, dass sie sich am Schluss mit einer peinlichen, lieblos gestalteten Beerdigungs-Veranstaltung abfinden müssen – und leben noch lange weiter, aus Furcht vor einer finalen Blamage.

Diese Tendenz soll gebrochen werden. Lasst uns doch - auf den traurigen Ruinen unserer bankrotten Religionen - einen schönen Totenkult errichten, der das Sterben wieder sexy macht. Jede und Jeder soll sich beim Abschied wie eine Königin der Nacht, wie ein Sonnengott in Szene setzen können. Ganz nach dem eigenen Geschmack. Dann werden die Leute ihren Gräbern en masse entgegenstreben. Wenn wir es richtig machen, werden wir einen wahren Sterbe-Trend auslösen. Ich garantiere ihnen, meine Damen und Herren, dass wir dann wieder viel mehr Ruhe haben, um die Opti-

mierung aller Prozessabläufe auf diesem unseren Planeten forsch und ungestört vorantreiben zu können. Wir werden zwar zunächst beachtliche Mittel in diesen Totenkult investieren müssen, aber dann wird sich herausstellen, dass auch noch die teuerste Beerdigung billiger ist als ein Menschenleben - und all der Wirbel, den so ein Leben mit sich bringt. Unter dem Strich werden wir am Ende sogar Kosten einsparen. Massiv! Herr Sonderegger will tausend fesche Klageweiber, die seinen Sarkophag begleiten, sich unterwegs alle Kleider von

Erfüllt ihnen ihre Wünsche!!! Der Staat soll sie vollumfänglich finanzieren – auch Firmen werden sich gerne an den Kosten beteiligen, weil sie dafür ihre Werbebotschaften während der Abdankungen anbringen können. ...und die lieben Leut‘ werden sich aufs Sterben freuen. Anstatt verklemmt mit dem Tod umzugehen! Die Optimierungen aller Abläufe auf unserem schönen Planeten können nur dann ernsthaft weiter getrieben werden, wenn dieses widerborstige Element namens Leben endlich verschwunden ist. Die Einführung eines Totenkults würde dafür eine günstige Ausgangslage schaffen. Lasst uns also einen zeitgemässen Totenkult einsetzen. Dann sind wir gut aufgestellt, um die Herausforderungen der Krise zu meistern. Yes, gleichzeitig mit dem Leben werden wir auch die Krise – endlich – besiegen!


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Juli 2013

the legend of twats, pricks, slags and bollards

Donnerstag, 23. Mai 2013, 17:00 Von Dr. Henrik Petro Jeder hat ein dunkles Geheimnis, das er früher oder später einem Love Interest gestehen muss. Manche tun es beim ersten Date, andere in der Hochzeitsnacht – in jedem Fall übernimmt das Geständnis die Funktion eines Lackmustestes, denn hier entscheidet sich, ob das Gegenüber ernsthaft an einem interessiert ist – also auch Schwächen akzeptiert - und die Beziehung tatsächlich auf solidem Fundament steht. Oder doch nur auf verrotteten Zündhölzli, das man irrtümlicherweise mit einem Banknötli verwechselt hat. Das zu gestehende Geheimnis kann vielerlei Inhalt haben: Kinder aus früheren Beziehungen sind so ein Klassiker, hohe Geldschulden auch. „Ich trage in meiner Freizeit gerne Frauenkleider“, müsste auch schon manche Frau von ihrem Romeo zugeflüstert bekommen haben. Eine erfolgte Geschlechtsumwandlung dürfte in den mittleren Rängen zu finden sein. Selbst einige „normale“ Vorlieben können eine frisch eingegangene Beziehung hart auf die Probe stellen, sollten sie nicht auf Toleranz stossen. Wie etwa „ich bin FCB-Fan“, „ich wähle SVP“ oder „ich bin begeisterter Fasnächtler“. Mein dunkles Geheimnis, das ich hier öffentlich mache, ist für regelmässige Leser eigentlich keins mehr: ich stehe auf Trash-TV. Und damit meine ich wirklich geschmacklosen, hirnverbrannten Scheiss. Wie etwa „Jersey Shore“ (siehe auch meine Kolumne von vor zwei Jah-

ren: www.kult.ch/article.php?article_ id=2556 ). Seit Anfang Jahr läuft auf MTV das englische Spin off „Geordie Shore“, soeben hat die 4. Staffel begonnen (Sonntags, 21.50 Uhr; bereits in der Eingangssequenz der Pilotfolge meint Charlotte: „Diesmal werde ich ohne Ende trinken, auf Tischen und Stühlen tanzen, mich bekotzen und bepinkeln. Vielleicht bekacke ich mich wieder. Aber diesmal habe ich einen Freund.“). 20 Minuten war es damals immerhin ein Artikel wert. Wir zitieren: In der ersten offiziellen ausländischen Adaption von MTVs «Jersey Shore», das im nordenglischen Newcastle spielt, erlebt man nichts Geringeres als «ein buntes Kaleidoskop von Sixpacks, WodkaShots, Schlägereien, simulierter Fellatio und entblössten Brüsten», so der britische TV-Kritiker Christopher Hooton. Allerdings konstatierte Hooton, dass Kritik an der Show per definitionem unsinnig sei: «Schockiert über die Lüsternheit von ‹Geordie Shore› zu sein ist dasselbe, wie sich über den Mangel an Nährwert in einer Packung Instant-Nudeln zu echauffieren.» Eine Parlamentsabgeordnete für Newscastle beschrieb die Show als «hart an der Grenze zu Pornografie». Zitat Ende. Gerne lasse ich nochmals Charlotte aus der Pilotfolge zu Wort kommen: „Scott und ich sind erst zwei Monate ein Paar. Das ist noch nichts Ernstes, aber es kann etwas aus uns werden. Denn wenn ich nachts furze, stecken wir beide den

Kopf unter die Decke und riechen.“ Tatsächlich sind die Geordies auf den ersten Blick vulgärer, billiger und hässlicher, vor allem aber beim Aufreissen und Abschleppen erfolgloser als die Originale aus Jersey. Was die Show aber sehenswert (oder präziser: hörenswert) macht, ist das fulminante British-English, das die Darsteller dramaturgisch auf hohem Niveau genüsslich in die Kamera fliessen lassen. Nirgends sonst konnte ich in so kurzer Zeit derart viel Flüche und Schimpfwörter aufnehmen – und erst noch stets vorgetragen mit absoluter Contenance und Noblesse: zu „prick“ gesellen sich nun neu auch „twat“, „slug“ oder „bollard“ zu meinem Wortschatz. Ebenfalls eine Offenbarung sind die situationsbedingten Sprüche, nicht selten Metaphern. Sie sind vor allem deshalb beeindruckend, weil die Protagonisten knapp 20 und absolute Dumpfbacken sind – und trotzdem mit einer Sprachmelodie und einem Duktus reden, als würden sie ihre Zeit tagsüber auf einer Elite-Universität verbringen - und nicht mit Einreiben von Selbstbräuner. Zum Abschluss darum hier ein paar willkürlich ausgewählte Quotes, die enwteder Lust auf mehr machen – oder darauf, den Fernseher zu verkaufen: „Shall we just get pissed and see what happens?“ (James) „They‘re like Romeo and Juliet, if Romeo was a twat“ (Vicky) „I‘ve got more important things to concentrate on, like the cock.“ (Charlotte) „I feel like my stomach has just fell out my arsehole.“ (Charlotte) „The lasagne is looking a bit brown, I‘m wondering if Joel‘s got his fake tan mixed in by mistake“ (James) „When we were all learning to ride a bike, Holly was learning to suck cock.“ (Charlotte) „The only hole I‘m getting is the one in my Cheerios.“ (James) „I‘m not used to getting salt water in my eye. Apart from cum.“ (Charlotte) www.20min.ch/entertainment/tv/stor y/Boelken--bumsen--Braeunungsduschen-11471552

eine kleine liebeserklärung Freitag, 24. Mai 2013, 10:57 Von Dr. Rainer Kuhn Ich sags grad vorneweg: Baschi‘s neues Album ist der Hammer. Was der wohl meistunterschätzte Musiker mit seinem Produzenten und Gitarristen Phil Merk da abgeliefert hat, ist nichts weniger als einfach ein grosses Album, wovon man gut und gerne 9 der total 11 Songs als Single auskoppeln kann. Aber eins nach dem anderen. Ich fuhr da also mal hoch nach Basel, die Jungs hatten mich eingeladen mir ihr neues Studio zu zeigen und bei dieser Gelegenheit auch noch grad das Master der neue Platte vorzuspielen. Jetzt ist für einen Zürcher nur schon die Autobahnausfahrt in Basel eine kleine Demütigung, überall fette FCBTags an den Mauern, man merkt grad, hier ist der Meister zu Hause. Nun bin ich zum Glück nicht Basilophob, als Winterthurer hat man es sowieso eher mit den Thurgauern, und mir gefallen solche lokalpatriotischen Statements, wenn eine Stadt hinter ihren Söhnen steht und die Haters an ihrer Solidarität abprallen lässt. Das Navi führt mich an die Birsstrasse. Nummer 58. Nichts, was wie ein Studio aussehen würde, so von aussen, Trostlose Vorstadthäuserblocks, nur der Fluss auf der gegenüberliegenden Seite entspannt das ganze ein bisschen. Zwei Treppen

rauf, rein, und jetzt wirds gross, auf rund 250 Quadratmetern Aufnahmeräume, Küche, Bar, Regieraum, Amps, Gitarren, Flügel, Phil und Baschi haben das in den letzten Monat selber gebaut und stolz sind sie, wie Pfadfinder nach dem Bau einer Hängebrücke über die Reuss, nachdem alle mal drüber sind und das Ding immer noch hält. Wir trinken was, rauchen was, knutschen ein bisschen verbal, klimpern auf einer Gibson rum, haben Hunger, Baschi kocht was. Und dann: Hör Dir das mal an, press Start, „Gib nit uf“, der Sprechgesang steht ihm gut, der Track ist sowieso ein Hammer, und es ist nicht der einzige, der so aus

den Boxen bläst. Wir einigen uns nicht, welcher die zweite Single werden soll, die beiden möchten „Philadelphia“, ich „Miss Monroe“, „Ohnikommaohnipunkt“ oder „Mailbox“, welcher mir eigentlich am meisten eingefahren ist, das Duett mit Kutti „Chalti Brise“ ist ein Juwel, eigentlich fast eine Schwulenhymne, nur schon die Auswahl des Duettpartners zeigt Baschis Entwicklung, ich würd das Teil im Herbst bringen, da finden wir uns wieder, richtig verloren hatten wir uns ja nie. Drei Wochen später, Album-ReleaseKonzert im Zürcher Exil, auch hier wieder eine glückliche Hand bei der Auswahl der Location, es ist intim, wie das Album auch, und vor allem: das analog und komplex produzierte Teil funktioniert auch live in Clubräumen, Baschi kämpft, schwitzt, ein Löwe in der Höhle des Löwen, fertig, jetzt ein Bier oder zwei, drei, vier, wir wollten noch an Luana‘s B-Day-Bash ins Visà-Vis, blieben dann aber in der OléOlé-Bar hängen, ich weiss nicht mehr viel, nur soviel: Die Jungs sind welche von uns. Und wer es sich aus dummer Bequemlichkeit gewohnt ist, sie zu bashen, vielleicht auch, weil er es einfach nicht besser weiss, der soll sich doch die neue Daft Punk kaufen. Und Kopfhörer dazu. Damit er uns nicht stört, wenn wir „Endstation.Glück.“ rauf und runter spielen.

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herr geld und frau glück, teil 18 Donnerstag, 3. Januar 2013, 08:06 Von Dr. Rainer Kuhn Herr Geld hatte kaum geschlafen letzte Nacht. Nicht weil am heutigen anderen Tag Heiligabend gewesen wäre, aber weil er gerne noch das eine oder andere Hilfspaket erhalten hätte, bevor das Jahr um war. Frau Glück konnte auch nicht schlafen. Die ganze Nacht hatte sie damit verbracht, das Haus zu schmücken, den Tannenbaum mit Lametta zu verzieren, Kerzen aufzustellen und anzuzünden, die Vorhänge zu ziehen und Ihren Duft von Wärme und Geborgenheit zu verströmen. Herr Geld sollte alles vergessen dürfen in dieser Nacht, vergessen, was ihn bedrückt, vergessen, was er angerichtet hatte, vergessen, dass er Herr Geld war. Er sollte einmal spüren dürfen, dass er nicht wichtig war, und wie es sich anfühlt, nicht wichtig sein zu müssen, Tag für Tag, Jahr für Jahr, überall auf der Welt, er sollte einmal spüren dürfen, wie leicht sich das Leben anfühlen kann und wie schön, wenn einem die schwere Last der Wichtigkeit von den Schultern genommen wurde. Und er sollte spüren

dürfen, dass die Welt sich auch ohne ihn weiter drehen würde, aber er sich nicht ohne die Welt, und er sollte Demut erfahren dürfen anstelle von Angst. und Bescheidenheit anstelle von Stolz. Und er sollte sich freuen dürfen beim Gedanken, dass er genau soviel wert war wie ein Sack Kartoffeln, wie eine Tasse Kaffee oder wie die Wolle eines selbstgemachten Pullovers. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger. Frau Glück war sich sicher, dass das alles Herrn Geld gut tun würde. Und als sie sich dann gegenüber sassen und das Abendessen teilten, haben sie einfach nur geredet, über Gott und die Welt, über alles, aber nicht über sich. Den ganzen Abend lang haben sie gelacht und sich gefreut, dass sie einander hatten, und Herr Geld vergass tatsächlich wer er war, auch Frau Glück vergass, wer sie war, und als sie zu Bett gingen, waren sie ein Herz und eine Seele, und das Kind, welches sie in dieser Nacht zeugten, nannten sie „Liebe“. nur darüber, ob es ein Junge oder ein Mädchen sei, darüber sind sie sich bis heute nicht einig. (Ende.)

i. schicksen sind schlecht(er) im bett?

Mittwoch, 19. Dezember 2012, 11:26 Von Dr. Marianne Weissberg Seit kurzem habe ich ein Schnupperabo vom Tagesanzeiger. Ich dachte, ich würde sonst ganz viel Wichtiges verpassen. Nach vier Tagen fingen die ungelesenen Seiten (also alle) an, sich zu türmen. Am Wochenende wurde es schlimmer, jetzt kam eine Sonntagszeitung und die NZZ am Sonntag dazu, die ich in einem Buswartehüsli gefunden hatte. Dort legen die Verlagshäuser jetzt ihre Printausgaben aus, weil sie hoffen, dass dies zu Abonnierungen führt. Nein, das führt bei mir eher zur Staplisierung, denn ausser einer einzigen Seite in der NZZ am Sonntag zum Buch & Skandal „Alleine unter Deutschen“ - englisch noch viel schöner betitelt mit: „I Sleep in Hitler’s Room“, was ich garantiert genüsslich lesen werde - las ich darin also wenig. Ich lese eigentlich nur noch morgens meine Mails (etwa zwei), dann im Facebook, und da kippe ich auch alle raus, die dauernd etwas zu schreiben haben. Ausserdem lese ich, was ich selbst so den ganzen Tag lang schreibe (viel). Und das, was im Kult sonst noch steht (genug & gut). Das wärs, mich interessieren längst andere Sachen. Zum Beispiel: In den Krimis im Fernseh, interessiert mich, ob mal eine Leiche versehentlich atmet, wenn sie im Close Up ist, und ob ich genau diesen Moment erwische (bislang einmal) Wielange es dauert, bis der Aufschnitt in meinem Kühlschrank über das Ablaufdatum noch essbar ist (lange, das ist so ein neumodischer Kühlschrank, der einem das Leben schwer macht, weil er einem nix fortwerfen lässt, weil alles so lange hält)

Ob meine Jeans aus der schlanksten Phase noch passen (eher nein, was ich jedoch nicht beweisen kann, weil ich mir das Anprobieren nicht antun will) Ob 2012 einfach ein beschissenes Jahr war oder sich in der Rückblende als besonders kreativ erwiese (tippe auf Ersteres) Ob das Ich-liebe-eine-Schickse-Buch vom Thomas Meyer darum ein Erfolg war, weil es impliziert, dass Gojs gerne lesen, dass sie den Juden überlegen sind. Natürlich auch im Bett. Ich meine, wenn jetzt sogar ein Jude zugibt, dass er auf Schicksen scharf ist, statt auf die eigenen Ladies! So wie der Romanheld das durch das ganze Buch hindurch fantasiert. Und wenn all das dann auch noch ein jüdischer Autor schleimt, äh schreibt, also das mit dem Schicksen-Vögeln, rückt jüdisch sein sogar in den vollkorrekten Leifsteil-Bereich vor. Ein guter Jude ist ein Schicksenvögelnder Jude, also trendy. Was irgendwie doch ein Fortschrittt ist: erst waren wir besser tot, jetzt werden wir trendy! Aber grad so gelogen? Nein danke. (eigentlich wollte ich hiermit nur sagen, dass das Buch lustiger Bockmist ist, weil Schicksen schlecht, oder sagen wir mal taktvoll: schlechter im Bett sind, was der Meyer natürlich weiss, aber nie schreiben würde). Ob man merkt, dass ich diese Kolumne nur schrieb, um das Meyer-Buch ins richtige Licht zu rücken und Tenenboms Buch zu promoten? Nein, das hat sicher wieder niemand gemerkt, ausser meiner Schwester, die mich aber sich wieder bloss zusammenstaucht, weil ich zu lange Sätze schreibe… Hier, was der Spiegel zu schreiben hat: www.spiegel.de/kultur/literatur/ tuvia-tenenbom-debatte-um-allein-unterdeutschen-a-870815.html Easy download: www.amazon.de/SleepHitlers-Room-American-ebook/dp/B005WZYWA2/ref=sr_1_1?s=digital-text&ie=UT F8&qid=1355396930&sr=1-1


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Juli 2013

ohne wiederkehr, ohne reue Montag, 27. Mai 2013, 11:00 Von Dr. Christian Platz Plötzlich hab ich dich im Zigarettenladen - da vorne an der Ecke - wieder getroffen. Mit deinen tiefen traurigen Augen, schwarzen Löchern, die von unauslotbaren Seelenabgründen erzählen, und deinem Gehstock. Wir sind ja früher viel zusammen rumgehangen, bei dicken Joints und donnernden, elektrischen Sounds. Damals haben wir einander Geschichten erzählt, vom wilden, vom freien Leben. Wir versicherten uns gegenseitig, dass wir bald für immer fortgehen, dieses enge Land an einem schönen Tag verlassen würden. Ohne Wiederkehr. Doch wenig später hat das Pulver in unser Leben Einzug gehalten, pures Kokain aus Südamerika. Wir sind dann lange auf jener weissen Linie gefahren, ohne Tachometer, ohne Bremse, von Ekstase zu Ekstase – und haben die Welt als Wahn verstanden. Es gab keine Grenzen mehr. Sex, Gewalt, whatever... Mister

Charlie hat uns durch den Alltag begleitet – und um runterzukommen, haben wir gesoffen. Puren, hochprozentigen Schnaps. Wir haben uns saugut gefühlt und es zunehmend wilder getrieben. Bis unsere Leitungen immer heisser geworden und am Ende durchgebrannt sind. Dann ist der Hammer eines Tages herunter gedonnert. Auf unsere glühenden Birnen. Mit Macht. Ohne Vorwarnung.

Dich haben sie in die Psychiatrische gebracht - ganz krank und paranoid. Ich habe mich jahrelang zuhause eingeschlossen - sozialer Suizid. Und trotzdem haben wir es nie bereut. Wir haben starke Zeiten erlebt. Dem Staat und den Eltern, den Lehrern und den Bullen haben wir den Finger gezeigt, sie konnten uns alle am Arsch lecken. Anarchie als Lebenskonzept. Wir müssen halt die Konsequenzen tragen. Aber wenigstens haben wir gelebt. Wir waren weiss Gott nicht jene weissen Schäfchen des Herrn – wir sind die schwarzen, gehörnten Dämonen der elendigsten Albtraumzone gewesen. Und das war gut so. Da treffe ich Dich plötzlich wieder. Im Zigarettenladen - da vorne an der Ecke. Mit deinen tiefen traurigen Augen, schwarzen Löchern, die von unauslotbaren Seelenabgründen erzählen, und deinem Gehstock. Wir grüssen uns überaus freundlich. Und ich muss dich nicht fragen, wie es dir geht. Denn mir geht es genauso...

mein überfallartig kurzer termin bei der kanalbank! Auch wenn wir das vom dritten Stock aus auf die Strasse fallen liessen, es mit Hammer und Meissel knacken wollten, nix zu machen, die Bank zeigte uns mit diesem Ding, wie bombensicher sie war. Tempi passati, glauben ist gut, kontrollieren besser, also ging ich kürzlich mal persönlich vorbei, um in der Kantonalbank den neuen Berater zu treffen. An der Bahnhofstrasse notabene, wenn ich schon im Monopoly mir die nicht leisten kann, dann will ich wenigstens am Hauptsitz Kundin bleiben. Nun ja, die Konferenz dauerte exakt 13 Minuten, und in diesen schaffte es der Bänkler im agglobraunen Anzug es sich mit mir, der laaangjährigen Kundin, komplett zu verderben. Wenn ICH so arrogant und tramplig in meinem Job wäre, würde ich jetzt nicht zu Ihnen sprechen. Wobei, dann wäre ich vielleicht auch Bänklerin in einem gesundheitsbeigen Wullekostüm und könnte es mir gutgehen lassen. Ohne viel zu schaffen, ausser ziemlich viel Blödsinn.

Mittwoch, 3. April 2013, 08:12 Von Dr. Marianne Weissberg Wieso schaffen es grad die grössten Idioten ganz nach oben? Sind erfolgreich und können das auch noch in dicke Kohle umscheffeln? Das ist eigentlich unlogisch. Sollte die Welt nicht gut sein? Dann müssten doch Leute, die nur an sich selbst denken und auf ihrem Weg nach oben über alles und alle hinwegtrampeln, so dass sie gar nicht dazu kommen, das Hirn zu bilden, sehr schnell stürzen. Tiiiief. Doch wenn man das Weltgeschehen in den jüngsten Jahren betrachtet, dann sehe ich, dass die Grusigsten und Blödsten überall ganz vorne sind und ganz ungestört die Welt unter sich aus- und sukzessive kaputtmachen. Die Schweiz bietet dazu den Heimathafen. Rohstoffplünderung? Glencore! Schwarzgeldbunkerung? Unsere Banken! Genfoodisierung? CH-Pharma & Consorten! Längst ist also auch der Bschiss globalisiert. Was früher skandalös war, ist heute nicht mal mehr ein Hinlesen oder Hinhören wert. Geht mir auch so, ich schalte schon ab, wenn ich nur das Wort Skandal höre. Man wird sozusagen desensibilisiert, so dass man nicht mehr aufmuckt, wenn es ans eigene Eingemachte geht. Kürzlich erfuhr ich so als Letzte, dass

die Kantonalbank meine Konten ohne mich zu fragen in eine andere Filiale transferiert hatte. Bei den Kanalern bin ich seit Jahrzehnten Kundin, da möchte man doch meinen, die könnten mal sagen: Sie Frau Weissberg, wir möchten… sind Sie überhaupt einverstanden? Ich bin sowieso nicht mehr so gut mit meiner Hausbank, hat sie doch dank fauler Eier, die sie mir ins Depot reinlegte, die persönliche Finanzkrise beschert. Aber sowas ist denen längst egal, sie räubern längst mit den anderen Banken durch die Schweiz und wollen durch Staatsreserven aufkapitalisiert werden. Hat man bei der Gauner-UBS & weiteren Bankfamilien gelernt. Also gut, ich hätte ja noch die früher mal gemütlich provinzielle Raiffeisenbank, ich bin ja nicht blöd und lagere all mein Geld bloss bei einer Bank, doch deren grosskopfeter Boss präsentiert sich seit einiger Zeit etwa so vertrauenerweckend wie Herr Corleone selig. Und dann sitze ich da und denke: Hmm, jetzt habe ich noch ein Problem, ich muss quasi mein Geld vor meiner Bank retten. Früher wars eher umgekehrt, da rettete die Bank das Geld vor uns, die es zu hurtig verbutzen wollten. Ich weiss noch, wie die Bank uns Goofen ein Sparkässeli mit der Kontoeröffnung schenkte.

P.S. Apropos Schwachsinn: Kürzlich gabs ja in der Kantonalbank Langstrasse einen „Überfall“: Einer soll in der Warteschlange gewartet haben, bis ein Schalter frei gewesen sei, dann einen Zettel herübergeschoben haben, auf dem stand: Hallo, Geld her, oder ich schiesse in die anderen Kunden. Er hätte eine Hand im Mantelsack gehalten, womöglich sei da drin eine Waffe gewesen. Schwupps bekam er schon einige Zehntausend Franken ausgehändigt und verschwand. Das war sicher auch ein frustrierter Kunde, der seinen genauso überfallkurzen Termin aber wesentlich fruchtbarer gestaltete als ich. Neid! www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Bankueberfall-an-der-Langstrasse-Taeter-wartetein-der-Schlange/story/13004956 (Aeh, hallo ZKB, habt ihr keine Kameras, da könntet ihr doch mal draufabluegen, wer da in der Schlange stand. Vielleicht ein Gousän der Schaltertrulla?) Und das noch: Früher gab sich einer noch Mühe beim Kantonalbank-Überfallen und kam mit einer Bratpfanne daher: www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/ Raeuber-mit-der-Bratpfanne-kommt-davon/ story/24976950 Foto: Auch geklaut, vorne steht der „Täter“ und wartet auf Schalteröffnung? Die ominöse Bratpfanne. Meine Lieblingfirma Glencore

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sie sagen, ich schlafe zu lange

Samstag, 27. April 2013, 11:00 Von Dr. Vanessa Kunz Da lag ich also. Auf dem Bett, das schon seit Jahren meines war, in einem 4-Eck Zimmer, das ich kannte, aber das irgendwie weg und in einem anderen Universum stand. Die Wände, klinisch weiss und sauber. Das ganze Zimmer war so, farblos und blass. Kein Licht. Nur Schattenspiele, die von aussen hineindrangen. Vorne, durch die Tür, ich hörte sie, fühlte den Bass, spielte Ton und Beat. Plötzlich war’s also Disko da draussen. Rote Farbe, blaue Farbe, so wie beim Polarlicht, das ich schon immer mal sehen wollte und jetzt keine Zeit mehr bleibt, für das was mal wichtig war. Immerhin Disko. Und hier drin, hinten, bei mir, da war ja eigentlich nichts, nur Leere, ein Käfig, das schwarze Loch, eine Anstalt, die mich beschützte und innerlich krepieren liess. Ich musste einfach warten, bis sie alle weg waren, die, die mich aufhielten, dass zu sein, was ich wollte. Geschrei, Gelächter, Mädchen und Buben, die sich versteckten, suchten, einfingen, so taten als wäre das alles, für was man lebte. Die Mädchen, die wehrten sich nicht. Nicht mal gegen die Buben, die sie an die Mauern drückten und ihre eisigen Finger gefühllos in sie hineinstiessen. Und die Mädchen, die stöhnten aus Leid, weil es ihnen nie jemand gezeigt hatte, wie es richtig geht. Die Buben, die denken eigentlich imfall nur ans Fressen, das hat mir mal Iris gesagt. Und dann wusste ich auch, wieso die Typen keine Gefühle hatten, keine Gefühle für uns Mädchen und keine Gefühle in ihren Fingern. Es ging ja nur immer ums Fressen. Und auch wenn Iris nicht gefressen wurde, gestorben ist sie sowieso. Die Schlange hat sie nämlich erwischt, ist vom linken zum rechten Ohr gekrochen, durch Iris hindurch. Ich starrte an die Decke und sah, was die Schlange gesehen haben musste, als sie in Iris drin

war. Nichts. Eigentlich war es auch egal ob fressen oder gefressen werden. Iris hat ständig wiederholt, dass es eigentlich immer nur um uns geht und dass es auch immer nur um uns gegangen ist. Um uns Frauen. Weil wir immer das kriegen, was wir wollen. Wann. Wo. Wie. Egal. Schlussendlich machen wir die Beine breit, nicht umgekehrt. Ich dachte an dich. Du hasst Disko. Du sagst, es sei was für Proleten. Ich wollte weg und so sein, wie du mich haben wolltest. Ich dachte dann aber daran, wo ich war und dass man im schwarzen Loch, egal ob man hier oder weit weg ist, immer noch im schwarzen Loch war und so blieb ich also liegen. Ich zündete mir eine Zigarette an. Ich rauchte zu viel. Die Wände waren gelb. Auch im dunkeln. Ich wusste nicht, dass ich wartete und als du plötzlich neben mir lagst, hatte ich doch gewartet. Du nahmst meine Hand, selbstverständlich und hast sie fest gehalten. So, wie ich dachte, es wäre perfekt. Aber wie soll man denn einem Menschen trauen, der einen so verletzlich gemacht hatte, wie du mich. Aber du warst hier. Wir waren hier. Irgendwo im Universum, im schwarzen Loch und auf einmal, da wollte ich nicht mehr weg. Disko hin oder her. Wir alle wollten nicht mehr weg. Weder die Mädchen, denen weh getan wurde, noch die Buben, die nur ans Fressen dachten. Weil wir glücklich waren, auch wenn es morgen keiner mehr verstehen würde. Irgendwo zwischen 4 und 6. Und du bliebst liegen, mit mir, ohne was zu sagen, nur Hand in Hand und der Gewissheit, dass man heute nicht alleine durch die Nacht musste. Du hast dann auch gewartet, wie ich auf dich, als wäre es perfekt, so lange bis ich aufwachte und zur Arbeit musste. Und das einzige, was mir dann vorgeworfen wurde, war, dass ich wieder zu lange geschlafen hatte. So, wie ich es jeden verdammten Tag tue. Aber wie will man das erklären.

das muss man nicht haben: einen arsch voll schiessbudenfigur-aktien …

Montag, 13. Mai 2013, 13:54 | Von Dr. Midi Gottet. ...wenn Clint Eastwood gerade in der Stadt ist. Tja, dumm gelaufen Saftgesichter.


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Juli 2013

bis zum letzten knall Freitag, 31. Mai 2013, 11:00 Von Dr. Christian Platz Mein Leben ist lediglich ein winzig kleines Rädchen, in jenem mächtigen Uhrwerk namens Zeit. Zudem wohnen ja zwei Seelen – ach – in meiner Brust. Und die liegen sich auch noch permanent gegenseitig in den Haaren. Ich bin also schwach und klein – zudem auch noch uneins mit mir selbst. Im Verhältnis zum riesigen Weltraum bin ich sowieso praktisch nichts. Und trotzdem irritiert mich jedes Flackern oder Zittern in meinem Herzen unendlich viel mehr - als ein Sturm auf der Sonne. Und so geht’s wohl allen Leuten, die auf dieser blauen einsamen Kugel im All leben. Und sterben. Wenn nun ein mächtiger Komet gegen unsere Erde prallen würde – wir wissen es alle –, dann wäre das Ende der Menschheit da. Und trotz all den

Antennen und Fernrohren, die ununterbrochen gen Himmel gerichtet sind, kann uns niemand mit Sicherheit voraussagen, ob uns nicht bereits morgen so ein Gesteinsbrocken treffen wird. Wir können eben nicht ständig an derartige Bedrohungen denken. Deshalb führen wir lieber Kriege um Öl, Gas und Geld. Dabei wäre es eigentlich viel angemessener, wenn wir unsere Maschinengewehre, Panzer, Drohnen verrosten lassen und fröhlich auf unseren Feldern

und Äckern arbeiten würden. Bis am Feierabend die Glocke läutet und die grosse Party steigt. Denn alle Manager, alle Strategien und Taktiken würden ohnehin versagen, angesichts eines Kometen, der aus dem Dunkel des Weltalls auf uns zurast. Also lasst und doch die Wirtschaft, die Politik, die Krise und all diesen Scheissdreck vergessen – und tanzen bis zum finalen Aufprall, saufen bis zum fatalen Unfall, bumsen bis zum letzten Knall.

reklame, die wir gerne öfter sähen, heute: casino di venezia

Dienstag, 28. Mai 2013, 14:04 | Von Dr. Reinhold Weber. Die Dame mit dem hellblauen Samsonite-Koffer hat gewonnen: CasinoWerbung ohne den üblichen James-Bond-Glitzer-Glamour. Verehrte Fluggäste, faites vos jeux.

neu im angebot

Freitag, 31. Mai 2013, 20:51 | Von Rainer Bächli. Ab sofort Termin nach Vereinbarung!

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wahlfang, teil 2

Donnerstag, 30. Mai 2013, 17:00 Von Dr. Henrik Petro Nachdem ich darüber geschrieben habe, wie ein Töffkauf einer Frau als Metapher für ihr Partnerwahlverhalten genommen werden kann (www.kult.ch/ article.php?article_id=5057 ), stellt sich natürlich die Frage, wie denn das bei den Männern sei. Bei den Männern ist es tatsächlich ähnlich, wobei die Metapher in diesem Falle der Autokauf ist. Der Grossteil der Männer will ein Supercar. Einen Ferrari, Lamborghini, SLS AMG, Bugatti oder wie sie alle heissen. Einige haben einen exklusiveren Geschmack und bevorzugen einen Koenigsegg, Spyker oder Pagani. Wieder Andere haben etwas realistischere Vorstellungen und träumen immerhin von einem hundskommunen Porsche. Ganz sicher träumt aber niemand von einem Daihatsu oder einem Twizy. Was 99 Prozent dieser Männer gemeinsam haben: sie werden sich nie so ein Auto leisten können, never ever – und geben die Hoffnung darauf trotzdem nicht auf. Nur eine kleine, unbedeutende Aufmerksamkeit des Schicksals steht nämlich noch zwischen ihnen und ihrem Traum – das könnte eine unbekannte steinreiche Tante sein, die stirbt und einem alles vererbt, ein Euromillionsgewinn, ein unverschämt gut bezahltes Jobangebot, für das man keine Qualifikationen mitbringen muss – oder ein reicher Besitzer, der sagt: „Ich selber habe leider keine Zeit, mein Superauto zu fahren. Würdest Du ihm gelegentlich so richtig die Sporen geben? Natürlich gegen Bezahlung!“ Bis es allerdings soweit ist, wird die Leere mit Kompensationshandlungen überbrückt. Wie etwa dem Anbringen eines Lamborghini-Posters über dem Ikea-Bettsofa der Junggesellenbude. Oder dem Spielen in der Öffentlichkeit mit einen Ferrari-Schlüsselanhänger, an dem aber tatsächlich der Zündschlüssel eines Fiat Punto klimpert. Oder dem Gestalten eines Autoklebers mit dem Spruch „Wenn ich gross bin, werde ich ein Maybach“ für den eigenen Smart. Die allerwichtigste Handlung aber: bis es soweit (= Abholen des Supercars) ist, fährt man halt – vorübergehend, ist ja klar – ein anderes Auto. Nicht ganz so shiny. Nicht ganz so posh. Provisorisch. Als Notlösung. Auch nach 20 Jahren noch. Vielleicht dann nicht mehr dasselbe Auto, aber dieselbe Notlösung. Bringt einen schliesslich auch von A nach B. Und was diese Männer völlig ausblenden: so ein Auto zu erwerben, ist eine Sache. Es richtig fahren zu können eine andere: die meisten wissen doch gar nicht, wie sie mit so einem reinrassigen Fahrgestell umgehen sollen! Manche Sportwagenikone ist zudem eine Riesenzicke, die mit Geduld und Nachsicht und reichlich Unterhalt bei Laune gehalten werden will. Dafür muss man erstmal geschaffen und mit den nötigen Ressourcen versehen sein! Und sollte dann

auch nicht heulen, wenn sich die Bank das Auto zurückholt, weil man sich die exorbitanten Leasingraten nicht mehr leisten kann. Und nun schlüsseln wir diese Metapher mal auf: Der Grossteil der Männer will ein Supermodel. Einen Engel von Victoria‘s Secret, ein Playmate, eine Miss oder was es sonst noch an Fussballerfallen gibt. Einige haben einen exklusiveren Geschmack und bevorzugen ein Tattoo-Model, Nomi Fernandes oder Gina Lisa. Wieder Andere haben etwas realistischere Vorstellungen und träumen immerhin von einer hundskommunen Bachelor-Kandidatin. Ganz sicher träumt aber niemand von einer der Protagonistinnen aus Schwiegertochter gesucht. Was 99 Prozent dieser Männer gemeinsam haben: sie werden sich nie so eine Frau angeln können, never ever – und geben die Hoffnung darauf trotzdem nicht auf. Nur eine kleine, unbedeutende Aufmerksamkeit des Schicksals steht nämlich noch zwischen ihnen und ihrem Traum – das könnte eine unbekannte steinreiche Tante sein, die stirbt und einem alles vererbt, ein Euromillionsgewinn, ein unverschämt gut bezahltes Jobangebot, für das man keine Qualifikationen mitbringen muss – oder ein befreundeter Investmentbanker, der sagt: „Ich selber habe leider keine Zeit, es meiner Superfreundin zu besorgen. Würdest Du ihr gelegentlich so richtig die Sporen geben? Natürlich gegen Bezahlung!“ Bis es allerdings soweit ist, wird die Leere mit Kompensationshandlungen überbrückt. Wie etwa dem Anbringen eines Pirelli-Kalenders über dem IkeaBettsofa. Oder dem Lesen des Playboys im Wartezimmer des Urologen. Oder dem Aufpeppen des eigenen FacebookProfils mit erfundenen Modelfreundinnen. Die allerwichtigste Handlung aber: bis es soweit (= Aufreissen des Supermodels) ist, lässt man sich halt – vorübergehend, ist ja klar – mit einer Anderen ein. Nicht ganz so shiny. Nicht ganz so posh. Provisorisch. Als Notlösung. Auch nach 20 Jahren noch. Vielleicht ist es dann nicht mehr dieselbe Frau, aber dieselbe Notlösung. Kocht schliesslich auch ganz ordentlich und sorgt für regelmässige Triebabfuhr. Und was diese Männer völlig ausblenden: so eine Frau rumzukriegen ist eine Sache. Ihr richtig auf Augenhöhe zu begegnen eine andere: die meisten wissen doch gar nicht, wie sie mit so einem reinrassigen Fahrgestell umgehen sollen! Selbst manches Möchtegern-Supermodel ist zudem eine Riesenzicke, die mit Geduld und Nachsicht und reichlich Unterhalt bei Laune gehalten werden will. Dafür muss man erstmal geschaffen und mit den nötigen Ressourcen versehen sein. Und sollte dann auch nicht heulen, wenn sie ihn für einen anderen verlässt, der wegen den exorbitanten Kreditkartenabrechnungen nicht so ein Gschiss macht.


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Juli 2013

Seite elf

welche sonnenbrille trug tom cruise in top gun?

arme schweiz: das hier reicht heute um auf der titelseite des blicks zu landen

Samstag, 1. Juni 2013, 14:55 Von Dr. Dominik Hug Die Achtziger. Spannende Frisuren, poppige Musik und trendsetzende Kinohits. Einer davon war Top Gun. Tom Cruise in der Rolle des waghalsigen Piloten Maverick, ein Kassenschlager sondergleichen. Und so erfolgreich, dass sogar noch heute von einer eventuellen Fortsetzung gesprochen wird. Und was wäre

ein Held der Achtziger ohne coole Sonnenbrille. Tom Cruise trug damals ein Modell von Ray Ban, nämlich die Aviator RB 3025. Die genaue Farbe der Maverick-Brille ist nicht bekannt, aber wir vermuten ein goldenes Gestell mit grau-grünen Gläsern. SEEN IN A SCENE - folgt uns! www.facebook.com/SeenInAScene

iii. pussy-tacheles: wer vögelt besser, schickse oder chutzpe-chick? Donnerstag, 28. März 2013, 11:00 Von Dr. Midi Gottet Etwas Rot auf Mund, Nagel und Kleidchen, dazu die kühne Aussage „Kein Sex vor der Ehe“ und schwupps bist du der Headliner in der Schweizer BoulevardPresse. Bravo. Aber das alles gilt nur, wenn man eine Miss-Anwärterin ist. Soon-to-be-Miss, amtierende Miss, Ex-Miss. Oh, wie bald wird das Sternchen rausfinden, dass im Schweizer Mediensumpf solche guten Vorsätze schnell von geilen Journis über Samstag, 22. Dezember 2012, 15:55 Von Dr. Marianne Weissberg Jetzt ist das Thema zu einer richtigen, kleinen Serie geraten! Erst die Frage „Schicksen sind schlecht(er) im Bett?“, dann die Klage „Alleine unter Schicksen“ und jetzt der ultimative Sex-Vergleich: Schickse versus Jewcy Chutzpe-Chick. Letztere ist weder katholisch, noch evangelisch, noch, huch, muslimisch. Wers nicht begreift, muss auch nicht weiterlesen. Eins muss ich wahrheitshalber voranstellen: Es könnte sein, dass die hiesige Schickse am benachteiligsten ist in Sachen Sex. Frauen, die aus südlicheren Gefilden kommen, drum generell auch gerne essen, lachen, laut sind, sind streng genommen keine Schicksen mehr und wohl auch amüsanter in der Kiste. Und müssen sich nicht so betroffen fühlen. Here we go: Die Schickse möchte seltenstenstensten Sex. Am Abend ist sie vom Schönaussehen zu müde, in der Nacht will sie durchschlafen und am Morgen hat sie auch eine dumme Ausrede. Das Chutzpe-Chick ist pkt. Sex so gierig wie beim Essen, sie will immer! Und am Morgen muss sie sowieso nicht zeitig aufstehen, weil sie entweder beim Papi in der Firma „arbeitet“ oder einen komisch kreativen Job macht – so wie ich. Die Schickse ist aseptisch gestylt: rasiert, deodorisiert, haarlackparfümiert, gebleacht, gebotoxt und abgesaugt, in einem Wort: da ist nichts dran, was antörnen könnte. Das Chutzpe-Chick möchte eigentlich genauso aussehen wie die Schickse, aber es kommt immer etwas dazwischen. Zum Beispiel ein Nobelpreis oder Sex. So betrachtet sie dann neidisch die Schicksen-Fotos im Frauenheftli und erfreut ihre Liebhaber so wie der Herrgott sie geschaffen hat, inklusive schönem Hintern. Das Markenzeichen des Chutzpe-Chicks. Die Schickse lutscht nicht gerne Schwänze. Und wenn sie es doch tut, dann so, wie wenn sie eine Zitrone im Mund hat. Das Chutzpe-Chick ist eine orale Fanatikerin. Schon als Baby vergötterte sie Schoppen und Nuggi, später will sie alles haben, was ableckbar ist.

Und was gibt es Grösseres als so einen lebendigen Schleckstängel, der erst noch gut gefüllt ist? Und ja, während Schicksen ausspucken, schlucken wir. Was mousseartig ist und Kalorien hat, muss gesund sein! Die Schickse hat etwas da unten, das sie nie ansieht und nur ungern berührt. Und wenn sie vermeintlich in die Jahre kommt, schliess sie den Laden noch so gerne. Nicht so Chutzpe-Chicks, wir setzen auf alles, was Körperöffnung ist und damit etwas zu melden hat. Wir sind fasziniert von unseren Platinum-Pussys, ditto unsere Liebhaber. Wir vögeln mit ihnen, also mit beiden, bis wir ins Paradies abberufen werden und helfen notfalls mit allem, was die Pharmaindustrie in petto hat, nach. Homöopathie, auch im Bett, ist was für Schicksen. Unsere Notfallapotheke für alles heisst Essen, Ruhm - und Sex. Nützt es mal nix, schadet es sicher nix! Schicksen lassen sich nicht in den Arsch vögeln. Der ist und bleibt zugekniffen, dass man sich zusammennehmen muss, lernt die Schickse ja schon im christlichen Religionsunterricht, in dem alles verboten wird, was Spass macht. Chutzpe-Chicks wissen, dass man Truthähne und Gänse auch am besten von hinten her mit Feinem füllt. Und was in der Küche okay ist, könnte auch im Bett schmecken. Erst genüsslich studieren, dann probieren. Die generelle Devise des Chutzpe-Chicks. Schicksen reden nicht im Bett. Punkt. Sie überlegen überhaupt immer, ob man das jetzt sagen darf? Chutzpe-Chicks sind (vor)laut und haben immer etwas zu sagen. Egal wozu. Der Goj ist meist erst perplex, dann hin und weg, wenn er uns im Bett hat. Natürlich muss er erst mal Sprachunterricht nehmen, denn ihm wurde ja abgewöhnt, die Klappe aufzumachen. Damit das besser geht, gibt’s jeweils meine Erotischen Bettgeschichten zum Aufwärmen. Die können Sie in meinem Kult-Archiv nachlesen oder, wenn ich gut gelaunt bin, exklusiv auf den Leib geschrieben und live vorgelesen kriegen! Schicksen sind auch im Bett auf Diät.

Sie essen vorher nicht, damit sie einen flachen Bauch haben, nachher nicht, weil sie nicht hungrig sind nach dem bisschen Tralala. Und mittendrin sowieso nicht, weil sie damit beschäftig sind, den flachen Bauch einzuziehen. ChutzpeChicks haben keinen Sex, ohne vorher ordentlich gegessen zu haben, nachher müssen sie sich stärken für den zweiten Gang. Und mittendrin haben sie spontan Hunger und kochen dann genauso spontan einen herrlichen Dreigänger, natürlich spärlich bekleidet. Wir sind garantiert nicht schamhaft wie Schicksen! Schicksen turnen im Bett, das nennen sie und ihre Lovers dann Stellungswechsel und ist so erotisch wie der DamenFünfkampf im Sport. So Sport ist in den schönen Augen des Chutzpe-Chicks bloss Mord. Für uns ist bloss Essen und Apres-Ski und eben Sex Sport. Alles findet meist drinnen statt, was gesünder ist. Chutzpe-Chicks liegen am liebsten flach, sind also faul, aber in einer sehr sinnlichen Art und Weise. Wenn wir uns um ihn herum räkeln, ist das hundert Mal besser als Schicksen-Gymnasik. Fragen Sie mal meine Männer, die träumen von mir, wenn sie sich notgedrungen wieder auf einer gstabig knochigen Schickse abmühen. Schicksen sind nicht in Schwung zu bringen, ohne dass mann sie abfüllt. Ohne Alkohol sind Schicksen so amüsant wie Staubmäuse. Chutzpe- Chicks vertragen genetischhalber nichts. Das einzige Mal, bei der Ihnen bei uns eine schlechte Performance droht, ist nach max. zwei Cüpli. Da werden wir zur schlafwandelnden Schickse. Das wäre eigentlich das Einzige, das der Mann bei uns beachten muss. Aber sonst machen wir alles mit, ich meine, das Leben ist kurz und womöglich droht ja dann die Wiedergeburt – als Schickse, welch schauderliches Schicksal! Fotis: Dass Chutzpe-Chicks besser im Bett sind, wissen auch ihre Sheygetz, das ist das Goj-Gegenstück zur Schickse, was ich bis vor kurzem auch nicht wusste, Mr. Bond ist einer für Rachel Weisz, der gelenkige Benjamin Milliepied derjenige für Nathalie Portman – mmhhhh

den Haufen gerammelt werden. Wenn sie mich fragen, hat sich das arme Fräulein hier schon zu Beginn ihrer nie stattfindenen Schweizer ShowKarriere so dermassen prostituiert, dass etwas vorehelicher Sex dagegen wie ein Eskimo-Kuss daherkommt. Merken sie sich dieses Gesicht meine Damen und Herren, denn sie werden es nie mehr sehen.

partylöwe der woche

Dienstag, 2. April 2013, 14:00 Von Dr. Alex Flach Lieber Dave War ja klar, nicht? Wir hätten zwar uh gern eines vom Oxa-Closing genommen, aber scheinbar warst Du an diesem Wochenende

zu emsig um noch gross für Fotografen zu posieren. Also haben wir ein adrettes Bild vom letzten Swiss Nightlife Award genommen. Jedenfalls freuen wir uns, Dir den allerletzten Oxa-Partylöwen überhaupt widmen zu dürfen und Dir auf diesem Weg merci für alles zu sagen



F OTO : O L I V E R N A N Z I G


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Juli 2013

frau weissberg fernseht wieder für sie dort draussen …

Freitag, 15. März 2013, 08:00 Von Dr. Marianne Weissberg … das auf vieltausendfachen Wunsch, auch wenn Herr Flach das wieder nicht glauben wird, denn unser Club-Spezi flunkert mir ja gerne unter die Nase, dass ich hier die Quotenkönigin der Wüste Gobi sei, was mir oh Wunder, wenn es so wäre, wurscht wäre. Unglaublich, ich ertrage es ja sonst schlecht, wenn jemand vor mir ist. Aber das Kult-House ist mein favorisiertes Daheim, und wenn Sie mich hier besuchen freuts mich, wenn nicht, auch recht. Huch, was ist bloss mit mir los? Diese Gelassenheit! Muss an den neuen Turbohormonpflästerli liegen, so kraftvoll wie Koks. Wo war ich, genau auf Wunsch meiner Sorella mache ich jetzt wieder mal Fernsehkritik. Sowas gäbe es auch im Tagi, den ich allerdings im Sharing-Verfahren mit meiner Nachbarin vom Dritten teile, und so erst spät erhalte. Was heisst, ich bin schon müde, wenn ich mich mit dem Fernsehprogramm, was eigentlich

das Einzige ist, das ich in dieser Zeitung gründlich studiere, befasse. Normalerweise zappe ich mich einfach sofaliegend durch die Programme. Die haben sich in meinem Fernseh nach eigenem Gusto wild durcheinander angeordnet. Früher drückte man auch die Zappmaschine, dann kam was, heute geht das megalange, oder dann heisst es: Sie haben keinen Zugriff auf diesen Sender. Wenn es mir dann total abstellt, verlasse ich Cablecom und gehe zu Swisscom. Die jagen sich ja gegenseitig das Publikum ab. Momentan habe ich eine Digicard von Cablecom und eine komplette Setbox Ausrüstung von Swisscom im Kleiderschrank. Unausgepackt. Also. Nun zu meinen Hinweisen. Wenn ich Sie wäre, würde ich am Samstag wieder mal DSDS ansehen. Dieter Bohlen und die Tokio Hotel Jungs haben so lange unter der Sonne von Curacao gebrötelt, dass sie schon ganz verschrumpelt sind. Und Bohlen, tja liebe Leute, ist der Einzige, der das Musikbusiness wirklich versteht. Und sich doch irgendwie ein unschuldiges Herz bewahrt hat. The Voice of Switzerland, nun ja, das habe ich schon in Tschörmäni gesehen, muss man nicht. Am Donnerstag ist jetzt Germanys Next Top Model Pflicht. Heidi ist durchgehend grauenvoll gekleidet. Und die Mädels haben alle lange Haar und sehen gleich aus. Trotzdem, muss man. Um festzustellen, dass man sein Leben doch nicht ganz verkackt hat, ist

Glöööckler, Glanz und Gloria, ein schönes Beispiel. Damals, als er noch Klamotten bei Sofortkaufen-TV verwurstete, sah er noch humanoid aus. Nach dem Einsitz in der Jury von Let’s Dance liess er sich jedoch zum Borg-Alias umstylen. Wer nicht weiss, was das ist, schaut sich die Raumschiff-Enterprise-Reruns auf Kabel eins an. Auch so ein Sender, den es noch gibt, überhaupt es gibt Sender, von denen eigentlich die meisten nicht wissen, dass sie überhaupt laufen. Das sind mir die liebsten. Generell mag ich jene Sendungen, etwa Wohnen, mieten, kaufen oder so ähnlich bei Vox oder Das perfekte Dinner, auch bei Vox, die überhaupt keine Überraschungen darstellen. Man kennt alle dort, weiss, was sie kaufen, mieten, kochen, sagen. Und so kann man beruhigt gleich einschlafen ohne etwas zu verpassen. Ditto beim Tatort, wo sich bloss kürzlich der Neue, Til Schweiger, aus dem Mord-Allerlei hervorgeschossen hat. Man könnte also auf dem Sofa gleich ein paar Jahre am Fernseh vorbeischlafen, wieder aufwachen und problemlos weitermachen, mit dem Leben. Ganz ohne Fernseh. Fotis: Mein Fernseh & Ich, Harald, der auch ein Buch geschrieben hat. Das Heidi, so angemalt wie Harald. Die schöe Wüste Gobi und ganz oben Tatort-Til mit seinem flachliegenden Assi www.vox.de/cms/sendungen/gloeoecklerglanz-und-gloria.html

Seite fünfzehn

die hollywood zeitung Samstag, 25. Mai 2013, 09:25 Von Dr. Dominik Hug Achtet ihr euch beim Fernsehen auf Details? Habt ihr schon bemerkt, dass Hollywood seit über 20 Jahren dieselbe Zeitung liest? Die Firma Earl Hays Press stellt seit bald 100 Jahren Printings für Hollywood Produktionen her. Interessant, dass diese Zeitung jedoch auch in heutigen Produktionen noch benutzt wird. Ob in Hollywood irgendwo ein Lagerhaus voller Fake-Zeitungen existiert? Wir bleiben am Ball. www.facebook.com/SeenInAScene

das muss man nicht haben: echte kerle, die beweisen, dass unter jedem fussball-leibchen ein vollpfosten steckt

from adagio with love

Dienstag, 14. Mai 2013, 20:00 Von Dr. Alex Flach „Angepasst“ ist jetzt nicht unbedingt

der Begriff, der einem im Zusammenhang mit kult.ch als erstes einfällt. Das ist gut so, da sind wir stolz drauf. ...und daher mögen wir auch andere Sachen, die sich einen Deut ums Mitdemstromschwimmen oder ums Mitdenwölfenheulen scheren. Ein gutes Beispiel für die Zürcher „who-cares -i-do-it-my-way“-Attitüde ist das Adagio von Freddy Burger (dem ja, so als Beleg für die Verbundenheit, an den letzten Swiss Nightlife Awards von Rainer Kuhn der Preis für sein Lebenswerk überreicht wurde). Das Adagio sieht aus wie eine Ritterstube im Schloss Neuschwanstein (zumindest so, wie wir uns die Ritterstube im Neuschwanstein vorstellen) und ist damit so ziemlich das Gegenteil des Hipster-tauglichen Kellerlochs samt obligater Schweisstropferei von der Decke und elektronisch-zackigem Boxentreatment. Das Adagio ist Loooooooove und zwar

im Sinne von Barry White. Das haben die Adagistas letztens auch klargestellt, indem sie den Pestalozzi beim HB mit Liebeszettelchen vollgekleistert haben. Love, im Fall! ...und nun bricht das Adagio auch noch auf zu neuen Ufern, selbstverständlich ohne sich dabei untreu zu werden: Robin Donat ist wieder da und hat sich anlässlich seiner Rückkehr Nico Buchs untern Arm geklemmt. Der ist ein junger Zürcher Nightlifemacher mit Connections zu frischen Veranstaltern wie La Pena, Fly Guys und k3p. Donat wiederum ist Burgers Schnittstelle zur Zürcher Szene und als solche hat er dafür gesorgt, dass Vitamin S neu als Veranstalter im Adagio wuselt. Es tut sich also was im Adagio und zwar einiges. Das finden wir 1A und verkünden daher, dass man da hin muss. Auch weil da der Rolf Imhof auflegt. Nicht jede Woche, aber oft.

Montag, 29. April 2013, 17:30 | Von Dr. Midi Gottet. Drei Mal dürfen sie raten auf wen sich die Notgeilos beim nächsten Tor stürzen um sich gemeinsam zu freuen.


Street-Parade-after-Party 2013

KULTHoTeL HeLveTia . 3 1 0 2 ty

r a P r e ft st, A e rfe d a r e t a s t ’ p e J t . e D w n e d e n t tr un lste s S ä e ral G 013 t o s o n g t c te st 2 ti Zen l n s e u e d eiss k u t g e i i u m nh D A . 0 e 1 d , d g un msta Sa r: e r): s h N k I U r in I-d 23 ur, D t b V a & ( L rdo llo Ia He , Fries A t e eto el, Ga LV ers R e g , r -H ejam vi ’ L Bu Z e il t D t“ HO e -up: r & Ph l g ues Lin Graue specia 5.– er s „ ritt: 2 u l A ft p t ein


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Juli 2013

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korräkte pornos? wäk, pornos müssen grusig sein!

Montag, 3. Juni 2013, 08:00 Von Dr. Marianne Weissberg Man darf sich beim Betrachten eines Pornos amüsieren oder ein wenig genieren, kalt lässt diese spezielle Filmgattung weder Mann noch Frau. Doch nun gibt es den „Green-Porno“, ausserdem den feministisch zertifizierten Porno, bei denen sich bloss noch eins regt – das Fremdschämen. Ich meine, wer möchte Isabella Rosselini, die Ikone von „Black Velvet“, die sich in einem „Green Porno“ ihhhh als Blauwal oder Wurm verkleidet hat, betrachten? Auch wenn ihr seltsames Sex-Posing, wie sie erklärt, dem tieferen Verständnis tierischer Triebwelt dient. Wann kommt eigentlich der Grüne Cohn-Bendit mit (s)einem grünen Pädo-Porno? Ähnlich kurios sind sogenannt feministische Pornos, für die sogar pornotechnisch korrekte Awards verliehen werden: die „Auster“. Sicher in Fair-Fisch-Demeter-Qualität. Ausserdem erhalten Pornos „sexpositiver Regisseurinnen“, falls sie feministischen Kriterien entsprechen und den Reichtum sexueller Ausdrucksweisen einbeziehen“ (so die Kriterien) ab sofort ein Gütesiegel: das begehrte „PorYes“-Label. Das Gleichberechtigungs-Prädikat, die „Bratwurst“ für korrekt linsende Regisseure lässt leider noch auf sich warten. Mal ehrlich, wer kauft denn, um sich aufzugeilen, noch einen Erwachsenen-Film, wenn dann drauf abtörnende Belehrungen stehen? Bei soviel Kupferwollebast-Groove fällt

die Lust doch platsch zusammen. Damit es überhaupt noch zur Lust kommt, insbesondere, wenn zwei Personen nicht nur das Bett, sondern auch den Alltag teilen, müssen sie zusehen, wie man es auf verschiedene Weisen machen könnte. Das kann lehrreich, komisch sein, und im besten Fall törnt es auch an. Feministische Pornos, bei deren Produktion es immerhin keine Regisseurinnen-Frauenquote braucht, sind das alles nicht. Beispiel: In einem sogenannt feministischen Porno wedeln einige Frauen einer anderen mit Federn auf dem Körper herum. Verspielt wird ein Kondom entrollt. Uuuuu-lang, dazu machen alle liebevoll besorgte Mienen, ich aber schlummerte mitten in der „Action“ ein. Von ordentlicher Erregung keine Spur. So geht nichts, Ladies! Obwohl die meisten Männer und Frauen indigniert abwinken, wenn man fragt: Siehst du Pornos?, tun es eigentlich alle doch. Genau wie der Wunsch nach käuflichem Sex besteht, den allerdings auf Anfrage kein Mann je verspürt - Frauen angeblich auch nicht, und das ist nicht mal gelogen, doch das liegt daran, dass es für uns keine plüschigen Bordelle mit guter Männerauswahl gibt - möchten wir alle auch Pornos konsumieren. Was gibt es Schöneres, als in guter Gesellschaft, anderen beim Vögeln zuzusehen? Und dann muss es bitte schnell zur Sache gehen, mit scharfen Close-Ups, bei denen die Zuschauerin dann blitzschnell che-

partylöwen der woche

Dienstag, 4. Juni 2013, 11:00 Von Dr. Alex Flach Jaja... auch wir wissen, dass man das Dach der Baseballkappe längst nicht mehr biegt sondern platt lässt. Auch wenn uns das, auch nach all den Jahren der globalen Hip Hop-Herrschaft (die irgendwo zwischendurch offenbar mal

geendet hat, glaubs), noch immer nicht gefällt. Und darum biegen wir immer noch was das Zeug hält. ...aber dass man wieder Shirts mit dem Label dick vornedrauf trägt, ist dann doch an uns vorbeigezogen. Scusi. Exchange heisst übrigens „Wechselstube“ oder „Telefonvermittlung“. Wir haben auf leo.org nachgeguckt.

cken kann, ob die da Cellulitis hat oder D-Silikontits. Man möchte gerne wenig oder wenn schon möglichst exzentrische Kostüme sehen, und ja, schöne Körper. Die eigenen Mängel weiss man ja auswendig. Und ich persönlich möchte garantiert nicht das Kondomüberstreifen als gleichberechtigten Drehbuchakt angucken, so wie es das „PorYes“-Label verlangt. So grässlich realistisch sollte Fantasie-Sex oder Poppen im Sex-Lummerland, nichts anderes ist Porno, bitteschön ja nicht sein. Einmal möchten wir uns doch einbilden dürfen, dass man vom Zusammenstecken keine Krankheiten kriegt. Überhaupt: Wer sich einbildet, dass Frauen Sex, damit Porno, soft und lieb haben wollen, und nicht genau wie Männer schnell und gierig, kann bloss ein verirrter Frauenflüsterer sein oder eine Regisseurin, die bald pleite gehen will. Die „sexpositive“ Porno-Regisseurin Petra

Joy, die behauptet, dass manche Männer gerne ihre Pornos kaufen, weil die jetzt froh seien, dass da Frauen nicht abgewertet würden, sagte im gleichen Atemzug, dass sie nicht kommerziell erfolgreich sei. Wen wunderts! Die „Auster“-Awards sind also wohl bloss Ablenkungsmanöver, weil die Branche vielleicht doch ein wenig ein schlechtes Gewissen hat, dass sie so lustvoll Grusiges abfilmt. Normalerweise. Stichwort, grusig. Ich finde, dass Porno einfach ganz schlicht und einfach schön „grusig“ sein soll, denn Sex ist ja auch keine appetitliche Sache. Da werden womöglich im Stockdunkeln längliche Körperteile in genauso seltsame Körperöffnungen gesteckt. Normalerweise dienen beide ja der Körperbewirtschaft, doch hie und da – und gar nicht so oft, wie wir hoffen – werden sie anderweitig beschäftigt. Eben mit Sex, kurz Trash in Reinkultur. Das schmeckt - wie guter Fastfood. Ein Silberstreifen zeigt das sexpositive Porno-Movement doch auf: Gecastet werden für ihn Männer und Frauen wie du und ich. Für einmal kommt’s also nicht auf Aeusserlichkeiten an, sondern nur auf die richtige, ganz natürliche Einstellung, sprich Geilheit. Gratuliere! Fotos: Beim Germanysnexttopmodelfinale zeigten Femen-Ladies Heidi’s schlechtem Frischfleischschau-Porno den Busen - hoffentlich wird dieser Seich bald verboten, also der meitlihirnverkackende Heidiporno! Und natürlich als drittes noch ein ganz natürlicher Green Porno, gibts im Zoo.

breaking news: das sonnenbaby der teletubbies

Freitag, 5. April 2013, 11:03 Von Dr. Midi Gottet ...heisst Jessica Smith, ist jetzt erwachsen, geschlechtsreif und aus dem Schutzalter. (siehe zweites Foto) Mit anderen Worten, sie ist bereit um Carl Hirschmann ein paar Monate bedingt aufzubrummen. Wir bleiben dran.

das auge: ein fiese täuschungs-maschine

Donnerstag, 23. Mai 2013, 11:00 | Von Dr. Midi Gottet Denn diese Hens Night ist nicht ganz so frivol wie‘s auf den ersten Blick auszusehen vermag. Erster Hingucker: „Holy Shit...!“ Zweiter Hingucker: „Aha...!“ Dritter Hingucker: „Holy Shit...“ Vierter Hingucker: „Wo hat Teri Hatcher die ZeitmaschinenLimousine geklaut?“


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04 - 08 September 2013 Schloss Sihlberg Zurich


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Juli 2013

partylöwe der woche

Mittwoch, 22. Mai 2013, 10:00 Von Dr. Alex Flach Manchmal sind Worte überflüssig, so auch in diesem Fall. Also sparen wir uns jedes weitere Wort zum Foto, kommen zu etwas GANZ anderem und nutzen damit diesen Platz hier auf sinnvolle Weise, indem wir Sie auf die Gefahren von Permanent Make Up aufmerksam machen. Wie Sie sicherlich wissen, können sich Geschmäcker ändern. Siehe Arschgeweih: In den 90ern gestochen und seither nie mehr rückenfrei. Das schadet Ihnen und auch allen anderen, zumindest wenn sie über eine schöne Rückseite verfügen.

...aber ein Arschgeweih kann man immerhin verstecken... Frauen zupfen sich ja gerne die Augenbrauen. Das ist bisweilen ziemlich lästig, weil die Dinger schneller nachwachsen als abgestorbene Gewinner von Castingshows. Also gerät frau bisweilen in Versuchung, sich die Dinger zu entfernen und durch Permanent Make Up zu ersetzen. Tun. Sie´s. Nicht. Auf die Gefahren von Permanent Make Up haben wir Sie nun zwar nicht aufmerksam gemacht, aber immerhin haben wir Sie davor gewarnt. Ist doch auch was. Nichts zu danken.

was geschah mit der pacific princess aus love boat?

Dienstag, 21. Mai 2013, 11:00 Von Dr. Dominik Hug „Love, exciting and new....“ Mit diesen Worten begann das Intro der TV-Serie „Love Boat“. Doch was geschah eigentlich mit diesem wunderschönen Kreuzfahrtschiff? Das Schiff wurde 1971 in den Rheinstahl Nordseewerken in Emden für Flagship Cruises gebaut. Als diese 1975 das Schiff an die US-Reederei Princess Cruises verkauften, begann für die Pacific Princess die grosse Erfolgsgeschichte. Die Serie „Love Boat“ wurde von 1977 bis 1986 gedreht und die Pacific Princess

wurde zum Aushängeschild für Princess Cruises. 2001 verkaufte Princess Cruises den stolzen Kahn und das Schiff machte eine Tour durch diverse Reedereien. 2011 wurde das Schiff zwangsversteigert, da sein damaliger Besitzer die Renovationskosten nicht bezahlen konnte. Eine türkische Firma kaufte das Schiff und wollte es Verschrotten. Dies ist jedoch (noch) nicht geschehen. Ich stiess jedoch auf Quellen, die mir bestätigen konnten, dass die Princess noch immer im Hafen von Genua liegt. SEEN IN A SCENE - folgt uns! www.facebook.com/SeenInAScene

Seite neunzehn

neulich beim höörli-diäb

Freitag, 24. Mai 2013, 20:00 Von Dr. Midi Gottet Coiffeure sind auch nur Menschen. Das musste Buford Raider (Name von der Red. nicht geändert) schmerzlich rausfinden als er kürzlich beim Frisör seines Vertrauens die coole Echsenfrisur (Pic oben) in Auftrag gab. Der Figaro rauchte mal kurz im Hinter-

stübchen ein paar Steine Crack und machte sich dann emsig an die Arbeit. Und folgendes hat Buford für sein gutes Geld gekriegt: Eine magersüchtige Echse auf der Rübe, die gerade von einem 40-Tönner überrollt wurde und seit Tagen am Strassenrand vor sich hintrocknet - Ein zweites Kinn - Das Profil eines verdammten

Schwimm-Rings - Einen Stiernacken für Zwei - Ein dramatisch hohes Impotenz/ Infarkt-Risiko - Die Ausstrahlung eines zukünftigen Kochtopf-Unterhosen-Bombers - Eine gratis Zero-Street-CredibilityKampagne auf kult.ch Gern geschehen.

ich im «ballet for everyone» Donnerstag, 28. Februar 2013, 14:00 Von Dr. Midi Gottet Als ich mich in der Umkleide der poshen Villa Egli in mein improvisiertes Ballett-Tenue stürzte, glaubte ich der Einzige zu sein, der sich an diesem kalten Februarmorgen in Grazie zu üben versucht. Aber weit gefehlt. Als ich um die Ecke kam, sassen da bestimmt 25 weitere Insassen, die mich alle anstarrten, als hätte Veronique, la Ballettlehrerin, im Vorfeld erzählt, dass da noch so ein linkischer Journi vom KULT reinschneien wird. Diesen Blick kenne ich nur zu gut. Das ist der Aber-schreib-ja-keinenMist-über-mich-Blick. Ja, ja, ich liebe euch auch. Diszipliniert lagen alle auf je einer blauen Yogamatte. Ein Platz war noch frei. Vorne. In der Mitte. Direkt vor Veronique. Also sozusagen die „RookieManege“, zur Belustigung der gemeinen Ballett-Gemeinde. Aber nicht mit mir Leute. Nicht an einem Montagmorgen. Nicht in der Ballettklasse und schon gar nicht mit einer fortgeschrittenen Hinterkopfglatze. Augenwinklig erhaschte ich mit erstarrter Panik-Pupille noch eine Matte ganz hinten in der Ecke. Zielstrebig steuerte ich darauf zu und brachte mich in Sicherheit. Die Klasse reagierte mit Gelächter. Prima, den Klassentrottel hatte ich schon mal gebucht. Veronique quittierte die Aktion mit: „Ich sehe dich auch dort hinten.“ Und ich retournierte mit einem: „Und ich sehe dich auch von hier hinten.“ Tja, Schlagfertigkeit klingt anders, aber was solls, die Tatsache, dass ich eine volle Stunde Ballett vor mir hatte, überschattete diese kleine Pein bei Weitem. Als ich so auf dem Rücken lag, Aufwärmübungen machend, fiel mir erst auf, in was für einer exquisiten Lokalität ich mich hier zum Affen machen durfte. Die Villa Egli ist ein Prachtbau im englischen Landhausstil. Ich wähnte mich im Museum. Parkettboden, Cheminée, Holzverkleidung, Fresco, Stukkatur und ich in meinen Snowboard-ThermoKniesocken, die ich, wie Jennifer Beals in „Flashdance“, bis zu den Knöcheln runtergeschoben hatte. Bravo. Der unterqualifizierteste Ballettänzer der Nation trainiert im überqualifiziertesten Proberaum der Schweiz. Welch Spagat. Beim Warm-up wurde mir schnell klar, dass ich hier nicht in den Ferien auf dem Ponyhof war. Veronique legte

eine imense Energie an den Tag, als sie uns die Übungen vormachte. Ich stand unter Beobachtung, da ich ja der Neue war, der sich nach Hinten verkrochen hatte. Auf keinen Fall wollte ich Madame enttäuschen und drückte im Sekundentakt meine Hüftgegend gen Himmel und zurück, streckte Beinchen und Füsschen bis zum geht nicht mehr und versuchte dabei niemanden zu verletzen. Meine Füsse wurden heiss wie Lava. Diese verdammten Thermo-Socken waren keine gute Idee. Nun suchte sich jeder einen Platz an der Stange. Ich platzierte mich zwischen einer jungen Ballerina mit Dutt und einer schwarzhaarigen Dame mit zahlreichen Tattoos und roten, langen Fingernägeln. Wohl eine BurlesqueTänzerin im Haltungsturnen. Ausser mir hatten sich noch drei andere Herren in diese Klasse verirrt. Doch die bewegten sich geschmeidig und waren passend gekleidet. Ich war weit weg von geschmeidig. Meine Bewegunsstruktur war eher eckig und vor allem unberechenbar. In den ausgebeulten Baumwollklamotten samt Snowboard-Socken wirkte ich wie der besoffene Dorfplatz-Punk bei der Jungbürgerfeier an dem alle angestrengt vorbeizuschauen versuchten. Alle ausser Veronique, die hatte mich stets im Auge und korrigierte des öfteren meine Nussgipfelhaltung. Nach allen Regeln der Kunst versuchte ich mitzuhalten und den Bewungsabläufen irgendwie zu folgen. Mein männliches Körpergefühl wurde durch das Konstruieren dieser doch eher weiblichen Tanzkombinationen stark

untergraben. Immer wenn ich dachte, eine Übung mit Bravour nachgemacht zu haben, reichte ein Blick in den Spiegel um zu wissen, dass meine subjektive Wahrnehmung etwas Prügel vertragen könnte. Ich ging mit geradem Rücken in die Knie, hob mein Bein so hoch ich konnte, streckte meine Füsse durch bis sie krampften, hob meinen Arm in alter „Da Vinci-Gemälde-Manier“ und versuchte der Aussenwelt, trotz grosser körperlicher Schmerzen, ein Mona-LisaLächeln vorzugauckeln. Die schöne Veronique liess uns zu Klavierklängen in den Tag hineintanzen. Alle Bewegungsabläufe hatten französische Namen wie „Pas de deux“ und „Grand-plié“ und wenn Veronique diese Ausdrücke mit einer frankophilen Strenge und Dringlichkeit in den Raum hinauspeitschte, entwickelte sie durchaus stattliche Drill-Seargeant-Qualitäten, die mir in jeglicher Hinsicht alles abverlangten, was ich an tänzerischer Hingabe zu bieten hatte – doch das war nicht genug. Es war ziemlich weit weg von „genug“. Oder wie es Michael Douglas in „A Chorus Line“ zu sagen pflegte: „Danke, wir rufen sie an.“


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Juli 2012

Seite 20

fernsehen mit oh-veronica und mir!

Dienstag, 28. Mai 2013, 08:04 | Von Dr. Marianne Weissberg Ich bin ja serienaffin, oder wohl eher seriensüchtig, aber nicht dieses heutige, hochgestylte US-Crime-Zeugs, sondern die guten Serien, in denen noch echte MENSCHEN auftraten, so wie die vollreife Kirstie Alley als Heldin in „Veronica‘s Closet“, so der Titel auf amerikanisch und natürlich Anspielung auf „Victoria’s Secret“, wo so Trullas wie die Klum auf Hüftknochen und starr stehenden Siliconaufstülpungen kleine Spitzenfetzen präsentieren. Echte SerienheldInnen wie Sie und ich kennen die gegenteilig sehr naturüppige Kirstie noch aus „Fackeln im Sturm“ (schmacht), in der sie

die aufmüpfige Sklavenbefreierin spielte und sich in einen schönen Schwarzen verliebte, obwohl ihr ja so ein geschleckter Südstaatenheini den Hof machte. Ach, Details sind mir längst entfallen, aber Sie verstehen in etwa die Richtung, in der Mrs. Alley auftritt. Kurz, hochdramatisch, so wie es uns gefällt. Wir sind jetzt grad in der fünften Folge von „Veronica“, und da hat gleichnamige Dessous-Designerin, von allen im Betrieb liebevoll Ronnie gerufen, nach der Scheidung ihr erstes Rendezvous. Ich sage nicht neumodisch Date, denn da wird mir grad schlecht. ICH HATTE IMMER NUR GRÄSSLICHE DATES!

Dates in Zwingli-City sind wie trainieren - trist und ungesund. Unter Rendezvous jedoch stelle ich mir Montmartre vor, Austern und einen charmanten Monsieur, der mir einen Antrag macht. Auch ohne Brilli, den kann ich mir ja gottlob noch selber kaufen. Noch besser anerben. (Anspielung nur für Mischpoche...) Item, Veronica ist total nervös, ihre Freundin Olive mit dem Silberblick – ehrlich, Sie müssen die beiden sehen!! – sagt: Aber du hast doch einen Bestseller über Liebe & Erotik geschrieben! Veronica greift sich an die schweissnasse Stirne, erinnert sich, dass sie ja die Queen der guten Eitzes, also Ratschläge,

ist und blättert nahe am Infarkt durch ihre eigene Anleitung. Raten Sie mal, ob das Rendezvous drum fantastisch wird? RICHTIG, es ist ein Megaflop. Und ich musste soo lachen, auch ich schreibe ja über Love & Emotions, aber in meinem eigenen Leben habe ich oft absolut keinen Durchblick: BETRIEBSBLIND auf ganzer Lebens/Liebeslinie? Sie können mir aber ruhig weiter alles glauben, nicht nur in Fernsehfragen, denn ich habe über alles Weissheiten in petto, weiss grantiert alles (besser) bei Ihnen – leider klappt das Ganze dann intern bei mir nicht immer. Bin ich drum betriebsblöder als all die Zwingli-

City-Obergescheiten? Nein, das ist ganz normal, genau wie bei Ronnie von der Schmattes-Firma. Danke, liebste Veronica für diese ko(s)mische Weissheit! TV-Tipp: „Veronica“ gibt’s jeweils in Doppelfolge dienstags auf ARD Festival, nach dä achti, also wenn man gut verschlemmt aufs Sofa vor den Fernseh sinken darf, halt nicht im Dessous, sondern im Schlabberdiheilook, aber es siehts ja niemand, und wenn ers sieht, ists ihm eh egal, zusammenwohnen tötet ja alle Erotik, was wohl ganz normal ist. Fotis, zweimal Veronica, einmal Fackeln im Sturm

neulich irgendwo in amerika Donnerstag, 16. Mai 2013, 13:28 Von Dr. Rainer Kuhn Angelina: Hallo? Barack: Angelina? Angelina: Ja? Barack: Barack hier. Angelina: Guten Abend Mr. Hier. Barack: Nein, Obama. Barack Obama. Der Präsident. Angelina: Ah, Barack, klar, hi! Was läuft? Barack: Zu viel grad im Moment. Vor allem zuviel in die falsche Richtung. Angelina: Das Steuerbehörden-Ding? Barack: Das ist nur eins davon, Riesenscheiss. Dann das mit den abgehörten Telefonaten bei der AP... Angelina: ... Ja, das war ja auch nicht grad klug... Barack: ...und Benghasi ist auch wieder ein Thema. Diesmal bin ich echt in Schwierigkeiten. Die Medien haben sich grad ein bisschen eingeschossen. Angelina: Tja, sieht ganz so aus, mein lieber. Und was willst du jetzt machen? Barack: Deswegen ruf ich dich ja an. Vielleicht hast du ja eine Idee, ich mein, du kennst unser Business ja. Angelina: Was ist mit Syrien? Barack: Wie meinst du das? Angelina: Ja, ich mein, klappt das jetzt endlich mit dem Giftgas-Vorwürfen an Assad? Dann könntest Du dort einmarschieren und einen neuen Fokus setzen. Barack: Wollte ich ja, aber die CIA hat geschlampt. Die haben das Zeugs unseren Rebellen verkauft und die Deppen setzen es auch noch ein. Angelina: Schöne Scheisse. Barack: Kannst du laut sagen. Wir waren so nah dran, aber eben. Amateurverein, dieser CIA. Die spielen ja auch in dem ganzen Benghasi-Scheiss gegen mich. Angelina: Hast Du keinen, den Du medienwirksam entlassen könntest? Barack: Am ehesten noch Steve, der Chef der IRS. Der geht mir schon lange auf den Keks. Angelina: Aber ich dachte, dass sei ein Freund von DIr? Barack: Dachte ich auch. Ich mein, sonst

hätt ich ihm ja nicht zustecken lassen, dass er die anderen mal genauer unter die Lupe nehmen und was finden soll. Angelina: Und? Barack: Der hat offensichtlich seinen Laden nicht im Griff. Alles rausgekommen. Angelina: Hm. Barack: Ja. Angelina: Und was soll ich jetzt tun? Barack: Komm schon, Du und Brad müsst ja nur laut furzen und schon kommts landesweit in den Medien. Angelina: Du willst, dass Brad und ich furzen? Barack: Nein, das meinte ich nicht damit... Angelina: Wir können sehr laut furzen, wenns sein muss. Barack: Nein, ihr müsst nicht furzen. Es müsste was heftigeres sein. Er könnte Dich verprügeln und dann lancieren wir eine grosse Kampagne gegen häusliche Gewalt. Angelina: Brad würde das nie tun. Wenn, dann verprügle ich ihn. Barack: Und eine Trennung? Wenn ihr euch trennen würdet, das würde auch ziemlich Lärm machen. Angelina: Ich trenn mich doch nicht von Brad, weisst Du, was es mich an Anstrenung gekostet hat, den Typen endlich von Malibu abzunabeln? Barack: Ich meinte ja nicht wirklich trennen. Nur so zum Schein. Ihr seid doch Schauspieler. Ihr könntet einfach so tun. Angelina: Ich weiss nicht. Das ist mir ein bisschen zu persönlich. Barack: Komm schon Angie, hier geht es um ein bisschen mehr, hier geht es um das politische Überleben Deines Präsidenten! Abgesehen davon hat schon Lincoln gesagt, dass du nicht Fragen sollst, was Dein Land für Dich tun kann, sondern, was Du für dein Land... Angelina: ...Kennedy... Barack: .. was Kennedy? Angelina: Das mit dem „Dein Land für Dich tun und Du für Dein Land“ und so.

Das war nicht Lincoln, das war Kennedy. Barack: Egal, sind ja eh beide tot. Und wenn uns nicht bald was einfällt, bin ichs auch. Angelina: Was bist Du auch? Barack: Tot. Erledigt. Fertig mit Mr. President, fertig mit cool mal ein Liedchen singen vor den Journalisten, fertig mit überhaupt allem, Misch müsste Ihren riesigen begehbaren Schuhschrank wieder hergeben, die Kinder müssten wieder auf eine öffentliche Schule und und und... Angelina: Ich seh schon. Wir müssen etwas machen. Barack: Sag ich ja schon die ganze Zeit. Angelina: Hm. Wart mal.. Was, wenn ich wieder einen Film drehe? Barack: Angie, Respekt für das, was Du

alles erreicht hast, aber unter uns gesagt: Wen interessierts, ob Du einen neuen Film machst oder nicht... Angelina: Ok ... wart ... was ist, wenn ich mit Brad mal wieder nach Afrika fliege und wir uns wieder so einen kleinen Negerbuben kaufen? Letztes Mal sind über 50 Journalisten mitgereist und haben darüber berichtet. Barack: Ja, das war nicht schlecht. Aber ich bezweifle, dass das in diesem Fall reicht. Angelina: Wär ein syrisches Kind besser? Barack: Ich glaub, Ihr habt genug Kinder eingekauft. Wir brauchen was härteres. Was deftigeres. Etwas, was richtig knallt. Angelina: Ich könnte mir meine Brüste amputieren lassen. Barack: Wie bitte? Angelina: Ja. meine Brüste. Amputieren. Wegmachen.

Barack: Bist Du wahnsinnig? Angelina: Wieso? Die Dinger sind extrem populär. Weisst Du eigenlich, wievielen Leute auf der Welt meine Brüste als Wichsvorlagen dienen? Barack: Und Du glaubst wirklich, das wär ein Thema? Den Leuten Ihre Wichsvorlagen wegzunehmen? Angelina: Nicht das Wegnehmen der Wichsvorlage ist das Thema. Das Wegnehmen meiner Brüste ist es. Barack: Einfach so? Angelina: Nein, natürlich nicht einfach so. Ich bräuchte einen Grund. Einen, mit dem man sich identifizieren kann. Barack: Zum Beispiel? Angelina: Brustkrebs. Barack: Du hast Brustkrebs? Angelina: Nein, hab ich nicht. Aber meine Mutter hatte einen. Meine Cousine auch. Ich könnte ja einfach sagen, dass ich aus Präventionsgründen und so. Barack: Du willst das wirklich machen? Angelina: Spinnst Du? glaubst Du im ernst, ich würde mir meine Möpse abmontieren? Nein, hast ja selber gesagt, ich bin Schauspielerin. Ich spiele „ich hab mir aus Präventionsgründen meine Brüste entfernen lassen“. Barack: Ahhhh... jetzt versteh ich... Angelina: Jede Frau im Land wird sich mit mir solidarisieren. Brustkrebs ist das Hammerangst-Thema Nr.1. Vielleicht noch Gebärmutterkrebs. Barack: Wow... klingt gut.. einleuchtend... Mann, wie kommst Du nur immer auf so gute Ideen... Angelina: Wieviel Zeit brauchst Du? Barack: Keine Ahnung. Das Steuerding wird grad im Kongress diskutiert.. Die Benghasi-Geschichte könnte etwas länger dauern, wegen der CIA, die Jungs drehen da im roten Bereich.. Angelina: 2 Wochen? 3? Länger? Barack: Schwer einzuschätzen. Wie lange würde denn Dein BrustamputationsCase hinhalten? Angelina: Ich weiss nicht, wenn ich es

geschickt anstelle vielleicht 3 Wochen, vielleicht einen Monat. Barack: Hm.. könnte reichen. Angelina: Wenn all die Pink-RibbonOrganisationen mitziehen vielleicht sogar länger. Barack: Könnte reichen. Ich mein, kann mir schon vorstellen, dass vor allem am Anfang alle Medien voll damit wären. Angelina: Jede Zeile, die über meine Brüste geschrieben wird, ist eine Zeile weniger gegen Dich. Barack: Genau das brauch ich jetzt. Angelina: Also soll ich das machen? Barack: Ich würde das natürlich nie von Dir verlangen... Angelina: Doch, machst Du ja gerade. Aber schon ok. Gib uns ein paar Tage Zeit. Brad und ich schreiben ein kleines Drehbuch dafür.. Soll ja schliesslich glaubwürdig rüberkommen. Barack: Klar, unbedingt, ja, Glaubwürdigkeit ist wichtig. Gerade jetzt. Angelina: Ok, ich geb Dir Bescheid, wenn wir soweit sind. Barack: Du bist ein Schatz, Angie! Du rettest gerade mein Leben. Angelina: Ich weiss. Barack: Du hast was zugut von mir. Angelina: Auch das weiss ich. Ich werde auch Dich zukommen, wenn das ganze vorbei ist. Barack: Und wann lässt Du die Bombe platzen? Angelina: Wie gesagt, gib mir ein paar Tage Zeit. Ich hab diese Woche noch die Handwerker im Haus, am Wochendene hat Maddox sein erstes Fussballturnier und ab nächster Woche sind die Kids im Camp, dann hab ich wieder etwas mehr Luft. Ich ruf Dich an. Barack: Ok, aber beeil Dich, es ist grad wirklich sehr eng für mich. Angelina: Alles klar. mach ich. Grüss Misch von mir. Barack: Mach ich, danke. Und herzlichen Dank für Deine Hilfe, Du bist meine Glücksfee. Angelina: Keine Ursache. Bye. Barack: Bye.


kult

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Juli 2013

partylöwin der woche Dienstag, 7. Mai 2013, 18:29 Von Dr. Alex Flach Diese Dame hier ist A.N.H. (Name den Doktoren bekannt). Sie nimmt den Preis stellvertretend für alle, alle Chicks entgegen, die erst vor ein paar Monaten gelernt haben selbständig aufs Töpfchen zu gehen und die trotzdem denken, sie seien weiser als Buddha und Kofi Annan zusammen. Lassen Sie uns das ausführen: Erst entdecken sie das Nachtleben. Ein paar Monate später wissen sie, wo die guten Clubs sind. Nochmals zwei, drei Monate später fühlen sie sich selbst für diese zu cool und krakeelen dann lauthals, dass früher (ja wirklich; mitte 20 und von „früher“ sprechen) alles, alles besser gewesen sei. Wobei bei ihr dieser Prozess gemäss unserer Recherche immerhin ganze vier Jahre gedauert hat. Chapeau. Ja: Wir haben in den letzten 20 Jahren ganze Heerscharen dieser Chicks kommen und gehen sehen und wir haben

wir von IHR halten, denn wieso dürfen DIE immer über das Nightlife herziehen, ohne dass das Nightlife je sagt, was es von IHNEN hält? Also tun wir das stellvertretend und dieses eine Mal:

keine einzige von ihnen je vermisst (die liebenswerten natürlich schon, aber um die geht´s hier ja nicht). Und ja: Auch die A.N.H. wäre keine weitere Zeile wert. Da sie nun aber zu jener Sorte zählt, die bei jeder Gelegenheit verkündet, wie uncool Clubs wie das Hive, die Büxe, etc., etc. geworden seien (und gleichzeitig bedauern, dass Clubs wie das Oxa, das Cabaret, das Q - diese Liste stimmt tatsächlich - jetzt geschlossen seien) und dass sie sich sowieso auskenne wie niemand sonst, dachten wir uns, es sei mal an der Zeit, dass wir IHR sagen was

Seite einundzwanzig

das muss man nicht haben: typen, die den heiratsantrag nicht mit einem ring besiegeln, sondern mit einem motherfucking pariserbrot

Nichts. Rein gar nichts. ...oder wie es der gut mit uns befreundete DJ S.G. aus Z (Name den Doktoren bekannt) formuliert: „Die kenne ich. Keine Leuchte... aber toller Popo“. Und noch etwas Abschliessendes an all die Securities die A.N.H. immer vorgelassen haben, an alle Kassenverantwortlichen die sie gratis reingelassen haben und an all die Hosts und Bartender, die ihr mal einen Drink spendiert haben: So dankt sie´s Euch. Lernt was draus! -> nachtrag von kuhn an flach: sie hat mich per mail gebeten, das bild auszuwechseln. hab drum mal eins von einem schwarzen loch reingehängt. ich find, sie sieht super aus so, eigentlich fast besser als vorher. was meinst du?

live at the roxy

Dienstag, 21. Mai 2013, 07:40 Von Dr. Henrik Petro „Mist, ich muss mich im Datum geirrt haben, hier findet die Credit Suisse Senior Manager Veteranenversammlung statt“, dachte ich zunächst, als ich am 17. Mai beim Eingang zum Supermarket auf die wartende Crowd stiess und die Senioren im Anzug studierte. Doch dann sah ich Jean-Pierre durchs Tor hetzen und ich wusste, ich war am richtigen Ort: der Roxy-Revival-Party! Der schwierigste Teil des Abends stand mir gleich zu Beginn bevor: ich musste die scharfe Prüfung von Türsteherin Suzy bestehen, um hineingelassen zu werden. Suzy ist für die Roxy-Gemeinde nicht nur eine Institution - sie ist auch absolut unkorrumpierbar. Mir erzählte sie oft genug, dass sie zu junge Frauen – also unter 30-jährige – gerne abweise, weil die hier nichts verloren hätten. Tatsächlich sichtete ich in der Warteschlange auch ein paar 20-jährige Mädchen, aber die waren schliesslich in Begleitung ihrer Grosseltern hier, die höchste wahrscheinlich keinen Babysitter gefunden hatten und so das junge Gemüse halt mitnehmen mussten. A propos junges Gemüse: genau so kam ich mir vor und zum ersten Mal verfluchte ich meine guten Gene. Warum musste ich auch ein paar Jährchen jünger aussehen, als ich und mein brillanter Geist tatsächlich waren? (Und an dieser Stelle nochmals an Midi und Marianne: Nein, ich habe mir nichts im Gesicht machen lassen!) Aber wenn wir schon bei diesem Thema sind: für jeden plastischen Chirurgen ist ein Besuch der Roxy-Party ein MUSS: nämlich um mit der Hälfte des Publikums Kundenpflege zu betreiben

und die andere Hälfte als Neukunden zu gewinnen. Jedenfalls, als ein Rudel Ü40-Frauen in der Schlange zu selbstbewusst vor Suzy auftrat und gleich mal zurechtgestutzt wurde, war das meine Chance. Ausgestattet mit Charme und einer RollatorAttrappe bestand ich die Selektion und war drin! Natürlich tanzte der Bär... noch nicht. Die Musik entsprach eher der Setlist eines Thé dansants im Sprüngli. Das war auch gut, so konnte man sich wenigstens unterhalten. So sagte eine Besucherin: „Ich habe schon 10 Exfreunde gesehen.“ Und das eine halbe Stunde nach Türöffnung! Wo würde der Bodycount erst morgens um vier Uhr stehen? Bei 100? Drei andere Frauen unterhielten sich: „Puh, ist mir warm!“ Ihre Kollegin: „Puh, mir auch!“ Die Dritte: „Ist es wirklich so warm hier oder sind wir alle schon in der Abänderung?“ Am DJ Pult gab uns Oli Stumm wieder mal die Ehre, er schaute gepflegt-kaputt aus wie immer und begann nach einer Weile, das Publikum mit fantastischen 80er Jahre Tracks zu unterhalten. „Sign of the Times“ von Prince ist Weltklasse, nur wie tanzt man dazu? Aber das schien keinen zu kümmern, die Laune stieg mit dem Alkoholpegel und richtig beeindrucken konnte an diesem Abend, wer die Leistungsfähigkeit seines Gehirns unter Beweis stellen und dich mit Namen begrüssen konnte. Eine Frau kam mir mit ihrer Zigarette zu nahe und brannte mich am Arm. Ich erschrak und verschüttete ein wenig meines Drinks über mein Shirt. Sie: „Keine Bande, es sieht nur aus wie Sabber!“

Ah schön, dann fiel ich ja nicht weiter auf. „Wenn schon Revival, dann richtig“, dachte ich und ging mal in Richtung Herren-WC. Dort würde sicher irgendjemand etwas für mich haben. Tatsächlich stand ein Typ mit flackerndem Blick vor einem Kloabteil, aus dem gerade ein anderer Typ heraus kam – sichtlich aufgetätscht. „Hast Du was für mich?“ fragte ich Ersteren konspirativ. „Ouh ja, Mann, besten Stoff! Liegt alles schon parat“, erwiderte er. Ich zwängte mich an ihm vorbei und suchte auf dem Spülkasten – nichts! Ich streckte meinen Kopf raus und raunte: „Hey, bin ich blind oder doof? Ich kann nichts finden?“ - „Doch, da!“ Er zeigte auf eine Gasflasche mit Schlauch und Mundstück. „Astreiner 1A Sauerstoff!“ Nein, so schnell wollte ich nicht aufgeben, irgendwo musste es doch einen richtigen Dealer geben. Ah, den da kannte ich doch von früher: „Du, vercheckst Du noch immer Pillen?“ „Klar! Willst Du welche? Die gehen weg wie warme Weggli, aber ich habe noch von beiden.“ „Von beiden?“ „Ja – grünen und blauen!“ „Hä?“ „Cialis und Viagra..!“ Es war sicher besser so, dann blieb ich halt beim Alkohol – wie die meisten anderen auch. Die Gespräche wurden nämlich immer interessanter. So erzählte mir zum Beispiel Bea, dass sie mit ihrem Freund demnächst nach Ibiza auswandern würde – also ein echtes Revival-Gespräch, wie es 1976-1998 nicht besser hätte wiedergeben können. „Und was macht ihr dort?“ fragte ich. „Wir haben eine super Geschäftsidee, aber die sagen wir keinem. Nicht dass sie uns noch jemand klaut.“ Nun, fünf Minuten später verplapperte sie sich doch und erzählte mir ihre Vision. Ich werde sie natürlich nicht verraten, aber sie ist in etwa so überraschend und unkonventionell wie wenn jemand nach Davos auswandert und dort eine Skivermietung aufmachen will. Es gäbe noch einige witzige Anekdoten zu erzählen. Nur kann ich mich nicht mehr daran erinnern. Als ich dann früh am Morgen die Lokalität verliess, um nach Hause zu fahren, stiess ich fast mit einem Typen zusammen, mit zerzausten Haaren, etwas verwirrt dreinschauend und leicht müffelnd. Ich: „Club Bellevue? Gonzo? Hive?“ Er: „Nein, senile Bettflucht.“ Roxy Never Dies!

Freitag, 31. Mai 2013, 17:00 | Von Dr. Midi Gottet. Immer wenn ich sehe, dass wieder ein Kerl statt eines Rings ein Pariserbrot zückt, krieg ich die Grütze und sterbe ganz fest viele Tode.

das muss man nicht haben: einen papi, der im tierpark die scheiben runterlässt

Montag, 3. Juni 2013, 10:59 Von Dr. Midi Gottet Ich denke, der Junge sollte seine Ersatz-Unterhose, die er für solche Fälle immer dabei hat, hervorkramen und anziehen.

reklame, die wir gerne öfter sähen, heute: sonntagszeitung

Freitag, 31. Mai 2013, 08:00 | Von Dr. Reinhold Weber. Wie bitte? Oh, pardon, Playstation. Da ist mir offensichtlich etwas durcheinandergeraten.


ZUKKIHUND Liebe auf den ersten Klick

Mühlesteg, Zürich. Liebespaare schreiben ihre Namen auf Schlösser und befestigen diese am Brückengeländer.

hm... Tags darauf...

Der Zukkihund. Ein geistig behinderter sibirischer Husky.

Ich lieb

eu bizli <3

Kannst du das noch lesen? Bravo! Penis.

Mehr vom Zukkihund: www.facebook.com/zukkihund


kult

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Juli 2013

hoffnung ist der sauerstoff der seele Donnerstag, 23. Mai 2013, 12:47 Von Dr. Rainer Kuhn Es regnete nun schon seit Jahren. Er schaute zum Fenster hinaus, so als ob er sich zu erinnern versucht, wie die Welt vor seinem Fenster einmal ausgesehen hat, bevor es anfing zu regnen, vor vielen Jahren schon, und seither nie mehr aufgehört hat. Aber er versucht nicht, sich zu erinnern, er schaut einfach hinaus, klar, dann und wann kamen ihm Gedankenfetzen in den Sinn, aus der Zeit, als noch die Sonne schien, als man noch einfach ein Ticket kaufen konnte am Schalter, in ein Flugzeug steigen und wegfliegen, wenn sie es mal nicht tat, aber meistens regnete es nicht lange, irgendwann kam immer die Sonne wieder, aber mal verreisen, das war trotzdem schön. Heute geht das nicht mehr. Heute muss man einen Reiseantrag stellen, heute kann nur noch Reisen, wer ein Bankkonto hat oder für einen internationalen Konzern arbeitet. Das haben die Regierungen so beschlossen, aus Gründen der Sicherheit. Es hat sich überhaupt eine Menge verändert, seit es Angefangen hatte zu regnen. Damals dachte man noch „Ist das jetzt ein Arschlochsommer“, weil es mal ein paar Wochen hintereinander geregnet hat. Ein paar Wochen. Man dachte sich nichts böses. Schliesslich scheint nach dem Regen die Sonne. Immer. Aber der Regen ist noch nicht fertig. Und eine Sonne ist weit und breit nicht in Sicht. Es dauert. Er schaute eigentlich jeden Tag zum Fenster hinaus. Nicht so flüchtig, im vorbeigehen. Er setzt sich hin und schaute. Zum Fenster hinaus. Sein Blick schlängelte sich durch die Regentropfen auf der Scheibe vorbei, nur um bereits nach ein paar Metern schon an die nächste Hausmauer zu klatschen. Eine Erinnerung flog ihm zu, an das weite Feld vor

seinem Haus. Dass er mal ein Haus hatte, damals, kurz vor dem Regen, dass er es gekauft hatte, mit seinem Geld, was ihm noch blieb nach den Steuern, er ist nicht zu Bank gegangen, alle hatten es ihm geraten, wegen den Steuern und überhaupt, er wäre ja dumm. Ihm war es wohler, wenn er das Haus, das er kauft, auch bezahlte, so gehörte es ihm, glaubte er, und niemand würde es ihm wegnehmen können. Sie haben es trotzdem getan. „Vermögensnivellierung“ haben Sie gesagt, es störe die soziale Ruhe, wenn er ein Haus hat und andere nicht. Er, der Zeit seines Lebens ein Arbeiter war, fand sich plötzlich unter den Reichen wieder, die weniger Reichen hatten ihn da hingestellt. Und ausgezogen. Am Anfang zählte er die Tropfen auf dem Fensterbrett. Manchmal vertraute er einfach darauf, dass es immer noch gleich viele waren wie am Tag davor, dann zählte er sie nicht. Und irgendwann hatte er ganz aufgehört zu zählen. Dann stellte er sich vor, jeder dieser Tropfen sei ein kleines Universum, in dem der ganze Tag die Sonne schien, indem kleine Kinder am Strand spielten und die Väter früher von der Arbeit nach Hause kamen, um den Grill anzuwerfen. Aber irgendwann hatte der Regen auch diese Vorstellung weggewaschen. Der Regen wäscht irgendwann alles weg. Auch sich selber. Der Sommer, die Sonne, sie waren zur blossen Idee verkommen, zu einer Erinnerung, zu einer Skizze, er hatte mal

versucht sie auf Papier zu bringen, es ist ihm recht gut gelungen, drum hing sie jetzt an der Wand hinter ihm, leicht vergilbt mittlerweile, aber das machte ihm nichts aus. Überhaupt machte ihm gar nichts mehr etwas aus. Er hatte sich damit abgefunden. Mit seinem kleinen Zimmer, mit der anderen Hauswand vor seinem Fenster, mit dem Regen, mit der Welt. Dann und wann hatte er ein komisches Gefühl in der Magengegend, dann wusste er jeweils nicht, ob es wegen dem Regen war oder wegen dem Umstand, dass er sich nicht mehr dagegen zu wehren vermochte. Früher, da hatte er noch gehofft. „Hoffnung“, sagte er immer, „Hoffnung ist der Sauerstoff der Seele“. Erst wenn der Mensch keine Hoffung mehr habe, sei er tot. So suchte er jeden Tag etwas neues, was er hoffen konnte, das gefiel ihm dann meistens ganz gut, und als ihm nichts neues zu hoffen mehr einfiel, hoffte er einfach, dass ihm wieder was einfällt. Und so strichen die Tage durchs Land, die Wochen, die Monate, die Jahre, sie strichen durchs Land kalt und nass, und die Nächte noch kälter und noch nässer, aber das war ihm egal, denn nachts schlief er meistens. Dann träumte er, er wäre ein Regentropfen, sein eigenes Universum, wo er machen konnte was er wollte, sogar fliegen konnte er und ein paar Geheimnisse hatte er auch. Welche träumte er nicht, es war auch nie besonders wichtig, Hauptsache, er hatte welche, wie früher, als er noch Geheimnisse haben durfte, und es fühlte sich gut an. Dann stand er am anderen morgen auf und schaute zum Fenster hinaus, so als ob er sich zu erinnern versucht, wie die Welt vor seinem Fenster einmal ausgesehen hat, bevor es anfing zu regnen, vor vielen Jahren schon, und seither nie mehr aufgehört hat.

einfach krank Montag, 3. Juni 2013, 14:01 Von Dr. Henrik Petro „Männer sind wehleidige Susis und dann immer soooo krank und die ärmsten Geschöpfe der Welt“, schrieb mir eine Bekannte, nachdem ich den Fehler gemacht habe, auf ihre Frage „Wie gehts?“ mit „Geht so, bin krank“ zu antworten. Ich weiss ja nicht, was für Männer sie kennt. Oder all die anderen Frauen, die sowas immer wieder behaupten. Die Wahrheit ist nämlich – wie mir Millionen Männer beipflichten werden - eine ganz andere. Ein Protokoll, stellvertretend für alle: Sie: „Schatz, alles in Ordnung?“ Er: „(Hust!) Nein, ich bin krank, aber mach Dir keine Sorgen.... (hust!)“ Sie: „Ui Schatz, soll ich Dir eine Hühnersuppe machen?“ Er: „Nein, nein, Schatz (hust!), keine Umstände! Es geht schon (hust!), ich brauche einfach etwas Ruhe...“ Sie: „Oh jeh, Du Armer! Soll ich Dir einen Tee kochen?“ Er: „(hust) Nein danke, schon okeh, ich muss einfach etwas Schlafen. Und (hust!) Ruhe brauch ich...“ Sie: „Hast Du Temperatur gemessen? Hast Du Medis? Was brauchst Du? Ich geh welche holen..!“ Er: „Nein (hust!) Schatz (hust!) Wirklich, Du musst gar nichts machen, lass mich einfach hier allein, ich will Dir nicht zur Last fallen..!“ Sie: „Du fällst mir nicht zur Last! Ich mach Dir Essigsocken, die wirken!“ Er: „(Hust!) Nein (hust!) Schatz (hust!) im Ernst, kann ich nicht einfach..? Es geht schon, ich...“ Sie: „Hast Du Neocitran?“ Er: „Ich habe (hust!) Panadol C, das reicht... (hust!)“

Sie: „Aber Neocitran ist besser!“ Er: „Ist (hust!) beides Paracetamol. Geht schon (hust!) Bitte, mir verdrehts gerade den Kopf, ich muss schlafen...“ Sie (beleidigt): „Ist ja gut, mein Gott, Du bist ja nicht am Sterben...“ Er: „Was? (hust!)“ Sie geht. Er schläft endlich ein. 43 Minuten später ist sie wieder da. Sie: „Schatz, trink das!“ Er (verwirrt, da aus Tiefschlafphase geweckt): „(husthusthust!!!) Was...? Wieso..?“ Sie: „Achtung, es ist heiss!“ Er: „Auaaa! Verdammt! Ich (hust) habe mich verbrannt!“ Sie: „Jetzt werd nicht gleich aggressiv, Dio! Ich habe dich ja vorgewarnt!“ Er: „Was (hust!) ist das?“ Sie: „Neocitran!“ Er: „Aber... (hust!)...Schatz, das wär nicht (hust!) nötig gewesen! Mit Panadol C bin ich (hust!) vollends bedient!“ Sie: „Ach plötzlich? Und wieso schickst Du mich deshalb extra in die Drogerie?“ Er: „Was? (hust!) Schatz, das ist lieb, dass Du... (hust!) aber ich brauche (hust!) einfach ein wenig (hust!) Ruhe, mehr nicht! So ist es schwierig (hust!), gesund zu werden!“ (Anm.d.Red.: Er hat es natürlich nicht so gemeint, man bedenke und berücksichtige, dass er krank und daher leicht vermindert zurechnungsfähig ist. Er

hätte aber genau so gut auch Blausäure trinken können. Das wär ein schnelleres und nicht minder schmerzvolles Ende gewesen.) Sie: „Ach ja? So dankst Du es mir? Denkst Du denn, es bereitet mir Freude, den ganzen Tag an Deinem Bett zu sitzen? Und meinst Du, es sei einfach, so spontan den Nachmittag frei zu nehmen?“ Er: „Das (hust!) habe (hust!) ich (hust!) alles doch gar nicht verlangt!“ Sie: „Ich bin sogar extra einkaufen gegangen und habe ein Freilandhuhn gekauft für die Suppe! In drei Läden musste ich dafür..!“ Er: „(hust!) Ich mag gar nichts essen. Alles was ich (hust!) will, ist einfach...“ Sie (zickig): „Ach Ihr Männer seid alles Susis, wenn Ihr ein bisschen kränkelt, tut Ihr so, als stündet Ihr an der Schwelle zum Tod – und wollt den ganzen Tag betüdelt werden – und jagt uns durch die halbe Stadt, für nichts und wieder nichts!!“ Er: „(hust!) Was? Ach Schatz, bitte, lass (hust!) mich doch einfach ein paar Stunden (hust!) alleine, damit ich mich hier in Ruhe (hust!) kurieren (hust!) kann... ist das denn (hust!) derart zuviel verlangt? Bitte!!! (hust!)“ Sie: „Aha. Damit ich als Rabenfreundin da stehe, die nicht für Ihren Freund schaut, wenn es ihm mal schlecht geht? Das könnte Dir so passen! Trink das jetzt! Die Suppe ist auch schon am köcheln und ich mach Dir gleich die Essigsocken. Und wenn ich noch ein Wort von Dir höre, verpass ich Dir ein Zäpfchen! Und zwar verkehrt herum! Und poste davon ein Bild auf Faceook!“ Er: „(hust!) Schatz, in Ordnung, ich (hust!) freue mich (hust!) auf die Suppe!“

Seite dreiundzwanzig

exit speed

Mittwoch, 15. Mai 2013, 17:00 Von Dr. Dominik Hug Einer dieser kleinen Perlen, die man einfach mal sehen darf. Inhalt: Weihnachten. Merideth Cole, gerade vom Militärdienst desertiert, möchte ein neues Leben beginnen und ist mit einem Reisebus im texanischen Nirgendwo unterwegs. Plötzlich wird das Fahrzeug von einer Rockerhorde drangsaliert. Als durch die panischen Ausweichmanöver des Busfahrers ein Biker zu Tode kommt, wollen dessen Kumpane nun blutige Rache. Nur knapp können sich die Passagiere in das einzige Gebäude eines stillgelegten Schrottplatzes flüchten. Trotz der aufgebauten Barrikaden fordern die Attacken der Rocker bald erste Todesopfer. Es wird den Überlebenden schnell bewusst, dass es ohne Gegenwehr nur eine Frage der Zeit sein kann, bis die Biker sie alle umgebracht haben. Unter Merideth‘ Kommando werden die unheimlichen Killer durch Molotowcocktails, Äxte, und andere provisorische Waffen, dezimiert. Doch die Verstärkung der Biker ist bereits unterwegs. So entschlossen die Gruppe der Buspassagiere auch ist - die wenigsten werden überleben... So simpel gestrickt sich die Story auch anhört, so spannend umgesetzt ist sie. Alleine die Setup-Time dauert höchstens zehn Minuten. Dann ist angerichtet und der Spass beginnt. Speziell für einen B-Movie dieser Art wurden die Charaktere richtig gut ausgearbeitet. Man gab sich sichtlich Mühe, den Personen eine Vergangenheit und eine richtige Persönlichkeit aufzudrücken. Dass für so einen Film natürlich einige Klischee-Typen dabei sein müssen, ist eigentlich klar.

Und direkter kann die Action auch nicht angepeilt werden. Nach geschätzt zwanzig Minuten befindet sich die zusammengewürfelte und gejagte Truppe bereits am finalen Ort des Geschehens und fängt an sich kennenzulernen und Überlebenspläne zu schmieden. Schön, dass hier nicht typische Grüppchenbildung zu beobachten ist, sondern die Charaktere einfach stets mit der nächstbesten Person reden, bzw. zusammenarbeiten. Die Charaktere der Bustruppe werden fast allesamt symphatisch dargestellt und der Zuschauer fühlt sich schnell mit der Gruppe verbunden und leidet mit. Dies nutzt Regisseur Scott Ziehl geschickt aus und schickt einige unserer Helden umso krasser über den Jordan. Die Gegner - ja, das sind so richtig üble Typen im Mad Max-Look. Sprechen kein Wort, blicken nur böse in die Gegend, hören Heavy Metal und nutzen jede Gelegenheit zu Killen oder andere Menschen abzulecken (Ja, richtig verstanden, ablecken). Dem Gerechtigkeitsfanatiker ist es eine wahre Freude den Good Guys beim Niedermetzeln dieser Brut zuzuschauen. Dies Geschieht zudem sehr fantasievoll. Zudem ist die kleine Süsse der Überlebenden eine Rollenspielerin, welche mit ihrem Elfenbogen in bester Legolasmanier abräumt. Die Action weiss ebenfalls zu überzeugen. Biker unter den Lesern dürfen sich auf einige heftige Motorradstunts freuen. Actionfreunde dürfen sich auf ein hartes Actionfest freuen. Und einige schöne Explosionen (Non-CGI!) haben es auch noch in den Film geschafft. Fazit: „Exit Speed“ ist ein kleiner Film, der mit geringem Budget das Wunder vollbringt, nie billig auszusehen und ohne Längen zu unterhalten. Mehr davon bitte.

reklame, die wir gerne öfter sähen, heute: volkswagen

Samstag, 1. Juni 2013, 09:55 | Von Dr. Reinhold Weber. Ok, Eskimo und Neger darf man heute ja nicht mehr sagen und schreiben. Aber darf man einen Eskimo und einen Neger abbilden? Nur um eine Zweizonen-Klimaanlage anzukündigen und zu erklären? Wir werden beim Moralapostel nachfragen und finden diese Anzeige derweil weiterhin lobenswert: Gelobt seist du, du VW-Anzeige mit dem Eskimo und dem Neger.


kult

www.facebook.com/weischno

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