Kultzeitung September 2013

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kult Die besten Blogs aus kult.ch. September 2013.

kult ist die erste Blog-to-Print-Zeitung der Schweiz: Unzensierte Kommentare zum täglichen Leben und dem, was sich in den Medien so abspielt.

werte stadt zürich. märssi, dass ich dich beschissen finden darf Montag, 9. September 2013, 09:12 Von Dr. Reinhold Weber Darf ich hier vollkommen untrendy ein paar Gedankenfetzen zum kommenden Wahlsonntag vom 22. September loswerden? Danke, sehr gütig von Ihnen. Nun, es soll ja sog. demokratische Staatsgebilde geben, da darf man an der Urne ein Mal alle vier Jahre wählen a) eine Partei. Sagen wir eine FPÖ, eine SPD oder eine FN. Piraten darf man mittlerweile auch. Darüber hinaus wählen darf man alle vier Jahre b) ein paar von Plakaten herunterbleckende Komiker. Nehmen wir beispielsweise den Stronach, den Künast oder die Le Pen. Das nennt man dann parlamentarische Republik, und das waren die glaub auch einmal. Ich dürfte dort also ein Mal alle vier Jahre diejenige rothaarige Volksvertreterin wählen, die auf Wahlkampfveranstaltungen und in den Medien ultimativ für die Einführung eines Veggi-Days war. Oder denjenigen graumelierten Herrn, der dagegen war oder genauer: so halbwegs dagegen – oder eher, sagen wir mal quasi, äh, sozusagen eigentlich letztendlich – eher doch dafür war. Ist auch völlig wurscht. Die machen dann vier Jahre lang ja eh, was sie wollen. Also das, was Sie und ich als Mitbürgernde vielleicht nicht unbedingt wollten.

Ich darf dann dafür während der nächsten Legislaturperiode an Demos originelle Transparente in die Luft halten, Luxuskarrossen anzünden, ein Gleis blockieren oder sonst etwas Demokratisches dagegen unternehmen. Damit das alles nicht vollends aus dem Ruder läuft, gibt es ein politisches Stockwerk höher glücklicherweise mehrere Institutionen in Form von Demokratie-Simulationen, unter anderem in Strassburg oder Brüssel. Diese sorgen zusätzlich übergeordnet für Ordnung, also regelrecht für eine Art Über-Ordnung: Du nix mehr Glühbirne reinschrauben und auf Balkon rauchen und Chanel 5 einreiben. Und überhaupt: Du zack-zack Steuern zahlen, mit Kopf auf-ab-machen und Maul halten. Also halte ich hier jetzt besser mein Maul. Sie wissen schon. Jetzt aber sitze ich am Gartentisch vor dem geöffneten Abstimmungscouvert, um mich stinkfrech in den geplanten Bau eines neuen Fussballstadions in

reklame, die wir gerne öfter sähen, heute: wella

Donnerstag, 1. August 2013, 16:11 | Von Dr. Reinhold Weber. Ein Bild von einer Anzeige für Wella Color Shampoo. Bleibt bloss die Frage: Die Blonde oder die Brünette?

der Stadt Zürich einzumischen. Ich brauche dazu nicht einmal meinen renitenten Hintern zu lüpfen. „Viel zu teuer für diese biertriefenden Hooligans“ kann ich der Stadt Zürich auf meinem Stimmzettel mitteilen - mit einem schlichten (bitte gut lesbaren) „nein“. So, jetzt habe ich euch aber einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Oder ich schreibe ein „ja“ auf den Zettel und sage damit: „Schön, dass die Stadt Zürich noch mehr für den Jugendfussball tun will.“ Unglaublich, aber ich darf sogar ungestraft nett sein. Gleichzeitig fragt mich die Schweiz. Eidgenossenschaft, ob ich die allgemeine Wehrpflicht beibehalten oder abschaffen wolle. Also ob die Rekruten im Reppischtal künftig gezwungenermassen oder freiwillig über die Kampfbahn seckeln sollen, um damit das Vaterland zu verteidigen. Zudem fragt mich die Eidgenossenschaft, ob sie das Arbeitsgesetz ändern

darf. Und dieser gut aussehende neue welsche Bundesrat mit der Glatze, dessen Name mir gerade entfallen ist, will von mir wissen, ob ich das neue Epidemiegesetz gut finde – eine nicht ganz einfache Materie. Mein Kopf raucht deshalb beträchtlich. Dennoch finde ich es ziemlich nett von meinem Gevatter Staat, dass er mich andauernd um meine Meinung fragt. Auch wenn ich an diesem alten Sack öfter mal herummeckere. Ich mag es halt, wenn er mich, einen ganz normalen Füdlibürger, nicht für ganz dumm hält. Angenehm ist auch, dass ich nicht nur das Sagen habe. Ich darf – beinahe und noch - alles sagen. Bis auf Mitarbeiter oder Neger. Mitarbeiter oder Neger sollte man nicht mehr sagen. Bloss eines, werter Herr Stadtrat Türler, eines muss ich hier schon noch loswerden. Der vom Sozialamt (!) verwaltete SexVerrichtungsplatz (!!), von mir genannt „Park-and-Ride Altstetten 2.0“ (!!!), für den das Stimmvolk ja grundsätzlich war; diese amtl. bew. Anschaffzonen, wo die Stadt anstelle der Zuhälter den Damen jetzt Abgaben abknöpft; also über all das, Herr Türler, müssen wir dann schon noch einmal ein Wörtchen reden. Hat aber noch Zeit. Muss zuerst ein paar Vorlagen bachauf schicken.

partylöwe der woche

Mittwoch, 21. August 2013, 16:00 Von Dr. Alex Flach Da-Nos hat das Warm Up für Robbie Williams gemacht und es war scheint´s eher ein Cool Down: ch.tilllate.com/en/story/da-nos-bei-robbiewilliams?ref=home-story-7 Sie dürfen auch Kommentare unter den Artikel auf Tilllate posten. Wenn

Sie seine Mucke nicht mögen, dürfen Sie ruhig ein bisschen haten und wenn Sie Mr. Da-Nos selbst sind, dürfen Sie auch gerne was Positives hinschreiben. ...und wenn Sie nun denken, wir hätten mit diesen beiden Optionen nicht alle Gruppen abgedeckt. Wie gesagt: Das denken Sie.

Wehrpflicht

Mir ist es egal, was sie abstimmen, bei der WehrpflichtsInitiative. weil mir ist es egal, ob das Militär aus Freiwilligen, Profis oder Milizen besteht. Viel entscheidender ist die bisher völlig vernachlässigte Forderung, dass das Militär sich immer - ich meine IMMER - auf die Seite der Bevölkerung stellen muss, es ihr einzige und höchste Aufgabe es ist, jeden einzelnen privaten Bürger des Landes im Rahmen der zu Friedenszeiten gültigen Gesetzen des Landes zu beschützen, nur dazu ist sie da und für nichts anderes. Im Zweifelsfall hat sie das sogar gegen die eigene Regierung zu tun, sollte die Regierung Gesetze oder Beschlüsse erlassen, welche die Privatsphäre und Freiheit des einzelnen Bürgers und der Bevölkerung als Ganzes eindämmt oder ganz verschwinden lässt, und das Militär zwingen wollte, gegen die eigene Bevölkerung vorzugehen, um die Weisungen durchzusetzen. Die Verteidigung und die Bewahrung der freien Rechte des Individuums in der freien Gesellschaft, wohl gegen aussen, ebenso aber gegen innen. Sollte ein einziger Soldat gezwungen werden, gegen einen einzigen Zivilisten des eigenen Landes vorzugehen, dann hat er den Befehl zu verweigern. Egal woher dieser Befehl kommt. Müsste so in der Verfassung stehen. Danach können wir ein bisschen diskutieren, welches System unsere Armee am besten haben soll. Aber nicht darüber, ob wir sie abschaffen sollen. Denn das sollten wir nicht. Herzlich, Rainer Kuhn

seit 1997 Erscheinungsweise: Monatlich (12 x pro Jahr) Auflage: 20‘000 Exemplare Verbreitungsgebiet: Stadt Zürich Herausgeber: Kult GmbH, 8006 Zürich Chefredaktion: Rainer Kuhn Autoren: Marianne Weissberg, Nina-Britt Rauer, Vanessa Kunz, Angela Kuhn, Pony M., Reinhold Weber, Alex Flach, Henrik Petro, Midi Gottet, Christian Platz, Dominik Patrick Hug, Kaspar Isler, Rafi Hazera, Rainer Kuhn Gestaltung: Fredy Heritsch Kontakt: rainer.kuhn@kult.ch http://www.facebook.com/kult.ch Kultzeitung, kult.ch, kultradio.ch sind Unternehmungen der kult gmbh. www.kult.ch/gmbh


kult

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so ein pech aber auch....

Freitag, 12. Juli 2013, 11:50 Von Dr. Rainer Kuhn Da kommst du als Tochter von Jennifer Lopez zur Welt und dann siehst du aus, Papi Marc Anthony. Nicht lustig.

reicher russe kauft kult!

September 2013

where have you been all my life? Dienstag, 2. Juli 2013, 08:00 Von Dr. Henrik Petro «Verzeihung, ist das die Vorgruppe?» «Nein, natürlich ist das der Main Act!» «Ach so. Ist das der Name der Band..?» «What the..? Nein, ‚Main Act‘ ist die Bezeichnung für Hauptgruppe, in diesem Fall der Hauptkünstler.» «Wow, krass, all diese Leute hier sind wegen Zazou Mall gekommen? Wahnsinn! Wusste gar nicht, dass sie so beliebt und erfolgreich ist..!» «Wa..? Ach so, haha, guter Witz. Aber stimmt, die Ähnlichkeit ist gar nicht soweit hergeholt.» «Ähnlichkeit? Ach dann ist das nicht..? Aber wer singt denn da auf der Bühne?» «Na wer wohl?» «Hm, Tina Turner vielleicht? Dann singt sie später vielleicht noch ‚Private Dancer‘? Das würde mich freuen...» «Sag mal, hast du ne Wand draussen?» «Wo draussen? Vorm Haus? Natürlich! Jedes Haus hat da ne Wand. Doofe Frage.» «Ich meine ob du total gaga bist, ballaballa, zu viel Drogen, zu wenig Ritalin, was auch immer?» «Nö. Wieso?» «Weil du an einem Konzert bist, für das du mindestens 100 Mäuse hingeblättert hast und nicht mal weisst, wofür? Oder für wen?» «200 Franken. Der Strassenhändler hat mir leid getan. Wer ist denn die Dame?» «Oh Mann. Warum erstaunt mich nicht, dass du sie nicht kennst? Das ist Riri.» «Riri? Kenn ich nicht. Ich kenn nur ‚La vache qui rit‘.» «Definitiv alle Wände draussen. Rihanna – sagt dir DER Name wenigstens was?»

«Hm, nö. Aber gefällt mir. Obwohl, sie bewegt sich schon etwas lasziv.» «Etwas lasziv? Die ist megaoberhammergeil! Sie ist heiss wie ein Atombrennstab in Fukushima!» «Also diese Metapher find ich geschmacklos. Sind Sie etwa für Atomkraftwerke?» «Ich bin in diesem Augenblick sogar für Atombomben. Und zwar eine bei dir rektal eingeführt!» «Das ist unerhört. Bei den amerikanischen Atombombenabwürfen vom 6. und 9. August 1945 auf Hiroshima und Nagasaki kamen sofort und durch Spätfolgen über 220‘000 Menschen ums Leben! Darüber macht man keine Witze.

die letzte zigarette Dienstag, 16. Juli 2013, 07:59 Von Dr. Rainer Kuhn Das Zittern hat ein Ende. Ein russischer Oligarch ist beim Kult eingestiegen. Über ein Geflecht von mindestens drei, zum Teil sogar aktiven, Firmen wurde eine Absichtserklärung unterschrieben. Demnach sind alle Arbeitsplätze beim Kult für die nächsten paar Jahre gerettet. Einzige Bedingung des Investors war, dass sein siebzehnjähriger Sohn Chefredaktor wird. Kult setzt drum voll auf diese neue Kraft und das ganze Land ist froh, dass kult die Nation auch in Zukunft eigenständig und unabhängig vertreten kann. Juhui.

sandro cavegn noch jungfrau!

Freitag, 19. Juli 2013, 11:57 Von Dr. Midi Gottet. Laut SI-Online, ein Portal das uns immer wieder prima Unterhaltung liefert, ist Sandro Cavegn noch Jungfrau. Zitat Cavegn: „Ich bin mir sicher, dass es da irgendetwas zwischen Himmel und Erde gibt.» Ja du Leuchte, eine Vagina. Und hier unser Typ für die Sommerferien: „Nöd lang schmeichle, in mit de Eichle.“

Seite zwei

Dienstag, 2. Juli 2013, 12:00 Von Dr. Vanessa Kunz Ich weiss nicht, wie es den ganz Grossen geht. Den Grossen, die man vermissen wird, wenn sie mal weg sind. Nicht so wie bei uns. Wir, die dann, wenn’s vorbei ist, einfach mal so, irgendwo, an einem schönen Platz im Vorort unter dem Grünen liegen. Irgendwo dort, an diesem Ort, wo sich früher oder später sowieso kein Schwanz mehr dafür interessiert. Noch eins, zwei Jahren, wenn’s hoch kommt, aber nicht mehr, und höchstens noch an den Geburtstagen. Dieser eine Moment von vielen, in dem man von den Anderen bewundert wird, für etwas, das man kurz nach dem ersten Brot mal geschrieben hat und nach dem letzten Bier noch versucht hat dem Einen, der übrig geblieben ist, zu erzählen. Egal ob super, der Typ oder scheisse, die Mutter. Bewunderung für etwas, ein wunderbares Etwas, das man gar nie vierdient hat, auch wenn alle da draussen meinen, es sei harte Arbeit gewesen. Und dann denk ich an den kranken Bauarbeiter von gestern, der schlimmer

aussah, als der Freund, der am Freitag wieder zu tief ins Glas geschaut hat und seine Millionen verspielte. Da steht man alleine, und erhaltet Lob, Zuspruch und gibt die letzte Zugabe von vielen. Man sei ja der letzte Held auf Erden und wer will schon nicht so sein wie du. Ich wünschte mir nichts lieber als endlich Zuhause zu sein und mit jedem Ton aus dem Autoradio ist man mehr davon entfernt. Ich will mir nur die letzte Zigarette anzünden, endlich, ohne die Stimmen, ohne das Chaos, ohne das Gejuble, ohne das: kommst du noch mal schnell. Und dann, wenn diese eine letzte Zigarette Feuer gefangen hat, und es nichts mehr gibt ausser dich und die letzten Tropfen Benzin, nicht mal mehr Sonne, nur die Nacht, merkt man, dass nicht mal mehr die eine Letzte einen Wert hat. Ohne das ganze Rundherum. Und alles, was man eigentlich will, ist zurück, an den Ort, wo man Held war und beklatscht wurde. Weit weg vom Anfang, dem Vorort, dorthin, wo alles einmal noch harte Arbeit und eben halt in Ordnung war.

Wir sollten statt dessen eine Schweigeminute einlegen.» «Ich bring dich in einer Minute auch gleich zum Schweigen. Und zwar für immer.» «Oh – was tut sie denn da?» «Was?» «Na, diese Bewegungen! Jetzt greift sie sich in den Schritt! Wieder! Und nochmals! Das sollte sie lieber hinter der Bühne tun. Und ganz dringend mal den Frauenarzt aufsuchen.» «Du checkst es nicht. Das gehört zu ihrer Choreographie.» «Was? Das ist vulgär!» «Nein, das ist geil!» «Oh, und was tut sie jetzt?»

«Wonach sieht es denn aus?» «Als ob sie einen imaginären Penis masturbiert!» «Auf künstlerisch stilisierte Art.» «Auf obszöne Art! Hier hat es Kinder im Saal!» «Die im Kopf garantiert weiter sind als du!» «Denen sendet sie doch völlig falsche Signale! Und warum muss sie sich ständig umziehen? So vermittelt sie auch komplett falsche Werte. Kein Wunder sind die Kids heute verschuldet bei diesen Vorbildern!» «Hehe, ich wette, du bereust jetzt die 200 Stutz..!» «Ganz im Gegenteil! Wenn dafür nur ein einziges Kind nicht in diese Zurschaustellung von Sodom und Gomorrha gehen konnte, weil ich sein Ticket gekauft habe, hat sich diese Investition mehr als gelohnt!» «Dann würde ich gleich mal zum Bancomaten. Morgen Abend ist sie nämlich nochmals hier. Die Strassenhändler haben sicher noch ein paar hundert Tickets!» «Oh, vielen herzlichen Dank für den Tipp. Auf Wiedersehen!» «Hoffentlich nicht.» «Doch, spätestens im Himmel, wenn wir alle gerichtet werden.» «Wenn ich dich da sehe, bin ich definitiv in der Hölle gelandet. Ui, aber was, wenn es die Hölle wirklich gibt? Ich muss zur Sicherheit unbedingt einmal im Leben etwas Gutes tun, um ihr zu entkommen. Hey, warten Sie auf mich... ich weiss, wo die Bank wohnt..!» Bild: 20min.ch

der erste versuch Montag, 12. August 2013, 20:20 Von Angela Kuhn Das mit dem Talent ist eine Sache für sich. Ich persönlich glaube nicht so ganz daran. Dass es vererbbar ist noch weniger. ich glaube eher ans Handeln. Ans Ausführen einer Tat, immer und immer wieder, bis das Ausführen zum Talent wird. Wenn es einer schon 10 Minuten früher besser kann, während sich ein Anderer nach einem Jahr halb so gut schlägt, hat das mit Hingabe zu tun. Und Akzeptanz zu scheitern. Wenn es Talent geben würde, läge es bei mir eher im künstlerischen als im wissenschaftlichen Bereich, nicht weil ich so geboren wurde, sondern weil ich mich Kreativem hingeben kann. Wenn es Talent geben würde, hätte ich Talent Musik zu machen, ein wenig, bildnerisch zu gestalten, ein wenig mehr, ich hätte Talent auf Menschen zu- sowie einzugehen, und Talent immer den komplizierten anstatt den einfachen Weg zu wählen, manchmal allein aus Neugierde. Wenn es Talent geben würde, hätte ich keines, mich zu konzentrieren, zu beherrschen, mir die binomischen Formeln einzuprägen, mir über längere Zeit intensiv über etwas Gedanken zu machen, oder überhaupt, zu denken. Ich denke jedoch - wenn ich es doch mal tu - das Wort Talent wird in unserer Sprache falsch angewendet, und dass es so, wie wir es anwenden, nicht existiert. Um auf mein fehlendes Talent bezüglich Denken zurückzukommen, ich habe wohl zu grosse Angst zu scheitern. Denn wenn sich Gedanken bilden, führen sie weiter und weiter bis sie schlussendlich in einer Sackgasse oder einem Teufelskreis landen, jedenfalls denke ich das - wenn ich es doch

mal tu - weshalb ich es wohl gleich ganz sein lasse, ausser es ist vorgegeben, wie bei einer Matheaufgabe. Aber nicht mal da krieg ichs auf die Reihe. Worauf ich hinaus will weiss ich nicht mehr genau, ich habe diese Gedanken auf dem Weg verloren. Um zu denken brauche ich ein Gegenüber, ich muss meine Gedanken auf den Tisch legen, sortieren, meinem Gegenüber, und gleichzeitig mir selbst, jeden Einzelnen erklären, ein Feedback erhalten und sie auswerten. Ein Gespräch führen, dann komm ich zu einem Schluss. Vor kurzem hatte ich eine gute Unterhaltung mit einer sehr denktalentierten Person, erläuterte ihr meine Unfähigkeit die Flausen zu lenken, und schloss deshalb mit dem Satz *..darum spreche ich viel. Mit Vielen. Um Gedanken zu ordnen, so mach ich das.* - *ja*, sagte mein bewundernswert gedankenkontrolliertes Gegenüber, *oder du beginnst zu schreiben.* Darauf hin begann ich zu schreiben, und in einem andauernden Wettlauf gegen meine Gedanken, an Sackgassen vorbei, durch Teufelskreise hindurch, schreib ich weiter, um dem Gedachten – dem Geschriebenen einen Sinn zu geben.


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September 2013

Seite drei

der feuerwehrschnaps und die letzten dinge Donnerstag, 18. Juli 2013, 11:50 Von Dr. Christian Platz Da habe ich doch neulich eine Nahtod-Erfahrung gemacht. Sie wissen schon: Man überquert den alten Fluss Styx - weil die Deppen dort drüben im Jenseits wieder mal meinen, dass man das Zeitliche bereits gesegnet habe. Doch sie haben sich geirrt. Weil irren eben nicht nur menschlich ist, es kommt durchaus auch in der supra-natürlichen Szene manchmal vor. Und man wird dann halt wieder zurückgeschickt. In jenes alte Jammertal namens Welt. Aber eben, der Schleier hat sich für mich ein wenig gelüftet. Dieser Umstand hat tief in meinem Inneren doch einiges bewegt. Deshalb möchte ich Sie, meine hochwertgeschätzten Damen und Herren, an dieser Stelle von meiner NahtodErfahrung profitieren lassen. In nachhaltiger Art und Weise, wie ich hoffe. Vor der ganzen Nahtod-Geschichte bin ich nämlich ziemlich todessehnsüchtig, melancholisch, stets dem Jenseits

würden es wohl frühmorgens nennen nach Hause kam. Ich hatte den Abend im streng geheimen Club „Necro“ verbracht. Das Leichenschänden hatte wieder mal einen Mordsspass gemacht, wir haben zudem gut abgestandenes Blut, mit Strohrum verrührt, gesoffen und die splitternackte DJane, ja die mit dem offenen Schienbeinbruch, hatte ausschliesslich Screamin’ Jay Hawkins dazu aufgelegt. Aber jenes rote Lämpchen in meinem Seelenhaushalt blinkte danach noch immer wie blöd, seine dringliche Botschaft: „Hau rein den Saft, Mann – aber hochprozentigen bitte!!!“ Die grossen grünen Feuerwehrschnaps-Flaschen lachten mich so saufröhlich an... Zugegeben: Ich habe mich schon ein klein wenig gewundert, als sich die Hälfte der Feuerwehr-Sauce sogleich verflüchtigte, sowie ich die Flasche entkorkt hatte. Der Al’ohol-Anteil dieses Schwarzbrandes muss so gegen hundert

zugewandt gewesen, mit einem Fuss im Grabe - wie man so schön sagt. Seit ich jedoch weiss, was da auf der anderen Seite lauert, will ich überhaupt nicht mehr sterben. Denn, glauben Sie mir, was auch immer wir im Leben so alles anstellen, im Afterlife gibt’s für jede und jeden tüchtig eins auf den Deckel. Du kannst es IHNEN nicht recht machen. Alleine die Tatsache, dass du gelebt hast, reicht für eine saftige Strafe – und die staubige Bürokratie dort drüben ist noch ärger als die schlimmste bei uns auf Erden! Schlimmer als in Indien, als in der verflossenen Sowjetunion – ja schlimmer gar als jene in der Schweiz! Also. Ein lieber Kamerad hatte mir einige tüchtige Einheiten Feuerwehschnaps verehrt. In grosse grüne Einliterflaschen abgefüllt. Ohne Etiketten. Schwarzbrand. Er hatte mich noch gewarnt. „Das Zeug ist stark, Alter.“ Aber – heeeee – ich bin es gewöhnt. In einer durchschnittlichen Freitagnacht, jeweils nach dem megalomanischen Besäufnis im Ausgang, trinke ich ja öfter noch eine ganze Flasche Glenfarclas 105, der hat immerhin 60 Prozent. Wenn ich danach noch immer nicht schlafen kann, denn ich bin kein guter Einschläfer (auch kein guter Aufsteher, aber das gehört jetzt nicht hierher), werfe ich noch ein, zwei Valium hinterher. Hat mir noch nie geschadet! Das Valium erhalte ich in der Apotheke übrigens ohne Rezept. Ich zeige den Weisskitteln einfach meine .44 Magnum AutoMag. Sie geben mir dafür die Pillen. Dann bezahle ich. Bin ja schliesslich kein Verbrecher. Nachahmung empfohlen!

Prozent betragen. Aber, Schwamm drüber, ich hab’ mutig angesetzt. Resultat: Fire in my belly and further down below! Nicht schlecht. Also köpfte ich gleich noch eine weitere Flasche und schlief, nachdem ich sie in mein Trinkloch geschüttet hatte, auf meinem Babyrobbenfellsessel ein, dessen harte Bestandteile übrigens aus Delfinknochen gemacht sind. Schlief ein - wie jene sprichwörtlichen Engel. „Too young“ kann man in diesem Fall zwar nicht sagen, „too much“ allerdings schon. Meine Körperfunktionen haben sodann ziemlich rasch abgestellt. Meine Seele hat sich vom Acker gemacht. An die Zimmerdecke ist sie geflogen, dann durch die Decke hindurch und gleich noch durchs Dach mit den Biberschwanzziegeln. Dem Nirgendwo entgegen. Rasend schnell bin ich aus dem schützenden Rahmen unserer Welt hinausgeflogen.

Aber eben: Der Feuerwehrschnaps... Ich war schon gut angedödelt, wie ich neulich spät nachts – einige Leute

Ins Jenseits, wo die Schatten wohnen. Dort drüben musst du zuerst mal eins: anstehen. Verdammt lange anstehen, in einer unendlichen Seelenschlange. Die Warteschlangen vor irdischen Attraktionen, wie sie an einem schönen Tag etwa in Disney World oder vor der verbotenen Stadt zu Peking zustande kommen, sind ein Dreck dagegen. Weltweit sterben ja täglich über 150‘000 Personen, wie man Leute heutzutage nennen soll. Und es gibt nur eine einzige Fähre über den Totenfluss Styx. Die fasst etwa vier Dutzend Seelen. Und alle müssen da drauf. Du musst also verdammt lange auf das Einschiffen warten, bei verdammt nervigen Gesprächen, denn die Seelen haben alle Angst, sind verwirrt, panisch, keine mag eine lustige Geschichte zum Besten geben, es herrscht ein einzig’ Jammern und Zäheknirschen....

Das ist schon mal alles andere als ein Aufsteller! Der Fährmann macht natürlich auf gaaaaanz langsam. Er ist ein durch und durch gelangweilter Beamtenarsch. Miese Laune, Dienst nach Vorschrift, neurotische Genauigkeit. Du merkst ihm an, dass er seinen Dienst schon lange verrichtet, verdammt lange, so lange, dass es ihn schon seit einer Ewigkeit ankotzen muss, dieses unendliche Hinund-Her, pausenlos, ein tüchtiges Reinund-Raus wäre ihm zur Abwechslung sicher mal willkommen. Aber eben, den Seelen fehlen die dafür notwendigen Löcher. In der Antike hat man den lieben Verstorbenen ja immerhin noch eine Münze unter die Zunge gelegt, die sie diesem grauen Charon als kleines Bestechungsgeld zustecken konnten. Heute gibt’s keine Grabbeigaben mehr. Dieser Umstand macht den Fährmann noch um einiges grummeliger... Nach dieser ewigen Warteschlaufe

geht’s dann ab aufs wacklige Boot. Die Überfahrt gestaltet sich zeitraubend und ätzend langweilig. In die grauen Wellen des Styx zu schauen ist ähnlich unterhaltsam, wie eine Lesung des gesamten Telefonbuchs von Kolkata – inklusive Vororte – oder das Vorabendprogramm des Schweizer Versuchs-Farbfernsehens Beromünster. Der Fährmann singt während der Arbeit zudem nervige Lieder, mit einer Stimme, die an die Schreie eines Gefolterten gemahnt, dem man gerade den Nagel des linken grossen Zehs mit einem Sardinenbüchsenöffner – schön langsam und genüsslich – nach hinten rollt. Nervig, exquisit nervig. Kaum bist du am anderen Ufer angelangt – und das hat für einmal nichts mit der sexuellen Ausrichtung zu tun -, darfst du eine Wartenummer ziehen, nachdem du am NummernausgabeAutomaten schon wieder extrem lange anstehen musstest. Im Jenseits verdampfen jeweils Ozeane aus Zeit - - - - bis sich auch nur das Allergeringste bewegt. Ich ziehe die bedeutungsschwangere Wartenummer 62835649972538363447392 923638949383737484849494847484849 494848494949494848474746453529302 86427864283803909303090336472636 148420028748287432874. Dann geht’s ab, in den riesigen Warteraum mit den kackbraun gepinselten Wänden. Stehendes Warten ist nun angesagt. Warten ohne Zigaretten. Für mich die schlimmste Variante. Gaaaaaaanz weit da vorne hat es 666 Schalter, hinter denen sauertöpfische Sachbearbeitende hocken, grün vor Missgunst. Die Seelen treten einzeln an. Noch bin ich zu weit vom Geschehen entfernt. Noch kann ich nicht hören, was da vorne so gesagt

wird. Jedenfalls: Die Seelen schauen ausnahmslos alle total panisch, zittern wie Espenlaub, wenn sie von den Saaldienern, nach abgeschlossenem Schaltergeschäft, zu den mächtigen Liften geführt werden, die scheinbar den einzigen Weg aus diesem Warteraum der Verstorbenen darstellen. Es ist ungemütlich hier, ich sehne mich so sehr nach meinem weichen Babyrobbenfellsofa, dessen harte Bestandteile übrigens aus Delfinknochen gemacht sind! Quälend langsam, Zeitlupe ist ein Dreck dagegen, komme ich meinem Schalter entgegen. Er trägt die Nummer 475. Nun beginne ich die Worte zu hören, die da vorne gesprochen werden. Da werden Urteile gefällt, schroff, humorlos, bürokratisch, die für alle Ewigkeit gelten. Ohne jede Möglichkeit eines Einspruchs. Und diese Urteile haben eins gemeinsam: Sie sind für die Verurteilten – gelinde gesagt – nicht besonders befriedigend. Mir wird klar: Hier kriegt jede Seele eins auf den Deckel.

gibt es nach dem Tod für niemanden ein Paradeis - es gibt nur Abertausende von verschiedenen Höllen, Infernos, Orte der ewigen Schmerzen... Und dann tritt endlich ein Agnostiker vor den Schalter, der sein Leben als missionierender Ungläubiger verbracht hat, wort- und kenntnisreich vertrat er in unzähligen Wirtshausdiskussionen jeweils aggressiv und lauthals den Standpunkt, dass auf den Tod rein gar nichts mehr folgen würde. Der Schalterbeamte lächelt ihn giftig an und sagt mit öliger Stimme: „Sie kommen in die gute alte christliche Hölle. Sie wissen schon – das Brennen im ewigen Feuer ist angesagt, unerträgliche Schmerzen für immer, null Aussicht auf Erlösung.“ Der Agnostiker schäumt vor Wut: „Ich will eine höhere Instanz sprechen! Sofort!! Ich will Beschwerde einlegen!!!“ Die Antwort des Jenseits-Schalterbeamten fällt kalt und knapp aus: „Hier gibt es keine höhere Instanz!“ Nun bekomme ich es aber mit der

Egal, was sie einst als Person so gemacht hat. Auch der frommste Lebenswandel wird im Jenseits nicht belohnt. Sondern du bekommst Prügel dafür. Aber die Sünden werden trotzdem auch bestraft. Das Jenseits, Ladies and Gents, ist weitaus gnadenloser noch als diese, unsere Welt.

Angst zu tun. Was haben die wohl für nekrophile Satanisten in petto, die gleichzeitig noch Voodooisten, Pornofans und glühende Zydeco-Anhänger sind? Die Angst, die Angst sie nagt an meiner Seele. Meine Wartenummer rückt näher. Jetzt blinkt die 62835649 97253836344739292363894938373748 48494948474848494948484949494948 48474746453529302864278642838039 09303090336472636148420028748287 432873 an der Anzeige auf. Ich werde also der Nächste sein. Da brüllt mich plötzlich einer an: „He Du. Du gehörst aber nicht hierher Bürschchen. Schon wieder so ein Nahtod-Heini. Fick dich ins Knie!“ Ich werde grob angepackt – und durch eine kleine Seitentür entsorgt. Mit einem Monster von Kater bin ich auf meinem Babyrobbenfellsofa, dessen harte Bestandteile übrigens aus Delfinknochen gemacht sind, wieder ins Leben zurückgekehrt. Seither fühle ich mich anders. Ich will nun nicht mehr sterben. Den Schnaps habe ich durch puren Lebertran, Rohkost und Kefireinläufe ersetzt, meine wilden Nächte durch morgendliche Waldläufe. Täglich messe ich meinen Blutdruck, wöchentlich setze ich die Blutegel an, monatlich gehe ich zum Check bei Frau Doktor Hinten-Rein.

„Was soll das heissen - Nirvana?!“ Schreit der Schalterbeamte gerade einem buddhistisches Mönchlein ins Gesicht, das soeben Zeugnis über seinen meditativen, weltabgewandten, vollvegetarischen Lebenswandel abgelegt hat. „Davon haben wir hier noch nie gehört. Sie werden die Ewigkeit auf einem Plumpsklo verbringen, mit dem drängendsten nur vorstellbaren Darmdrücken, ächzend stöhnend...“ Und dann fügt der Jenseitsbeamte mit süffisantem Lächeln hinzu: „...aber das erlösende Scheissen wird nie kommen. Niemals!!!“ Das Mönchlein wird von einem grobschlächtigen Saaldiener unter Protest zum Lift geschubst. Aber hier kannst du noch lange protestieren, das interessiert keine Sau. Und so geht es weiter. Evangelikale Christen, die ihr ganzes Leben brav mit Sexverzicht und Jesusarschkriecherliedern verbracht haben, werden in Dantes siebten Höllenzirkel geschickt. Fromme Katholiken werden in die unbeschreibliche Marterhölle jener japanischen Höllendämonen verbannt, die da Oni genannt werden. Brahmanen, die mit der festen Überzeugung antreten, dass sie nun in einer höheren Sphäre wiedergeboren werden, müssen sich damit abfinden, dass sie als unsterbliche Maden für alle Ewigkeit zuunterst in einer stinkenden, fauligen Mülltonne wühlen dürfen. Offenbar

Und seither predige ich es der ganzen Welt, jetzt sogar noch im KULT: Meidet den Tod, liebe Leute - wie der Teufel das Weihwasser! Sterbt keinesfalls!! Es mag auf dieser Welt schon ziemlich Scheisse sein. Aber was nachher kommt, ist noch viel beschissener. Das Jenseits ist der grösste Sauladen überhaupt! Es lebe das Leben!!!


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Rauchen fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu. Fumer nuit gravement à votre santé et à celle de votre entourage. Il fumo danneggia gravemente te e chi ti sta intorno.


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September 2013

Seite fünf

pistol whipped Montag, 15. Juli 2013, 16:50 Von Dr. Dominik Hug Seagals B-kracher aus dem Jahr 2008 heisst „Pistol Whipped“, hiess ursprünglich „Marker“ und erschien auf dem deutschen Markt unter dem Titel „Deathly Weapon. Klar, oder? Inhalt: Seagal spielt den Ex-Cop Matt, ein spielsüchtiger Alkoholiker, zudem hoch verschuldet, von seiner Frau verlassen und mit dem Leben im allgemeinen nicht klarkommend. Eines Tages wird eine dunkle Organisation unter dem Kommando eines unbekannten „Old Man“ auf ihn aufmerskam und bezahlt seine Schulden im Wert von über einer Million Dollar. Der Deal: Matt willigt

ein, einige brutale Gangster zu „terminieren“. Doch unter seinen Tötungsaufträgen ist auch ein Mitglied seiner Familie... Seagals Karriere war ja bis vor einigen Jahren so dermassen im Eimer, seine Streifen zu sichten war eine absolute Qual. Dann kam 2007 „Urban Justice“. Und 2008 legte Steven mit „Pistol Whipped“ noch eins drauf. Er war wieder da. Irgendwie. Alleine optisch ist „Pistol Whipped“ ein hochwertiger B-Streifen. Abwechslungsreiche Drehorte, farbige Bilder, solide Kamerafahrten, auch die Actionszenen sind sehr gut geraten. Und Regisseur Roel Reine hat da einiges mitzuverantworten. Für die Story ist J.D.

partylöwen der woche

Zeik verantwortlich, der 1998 schon Robert De Niro in „Ronin“ einem Packet

...und falls man ganz weit von der Bühne entfernt steht, nimmt man einfach was Lustiges, das nebenbei die Pupillen grösser macht. Damit man besser sieht.

Auch der Rest der Darsteller lieferten einen motivierten und guten Job ab. Lance Henriksen ist wohl der populärste Nebendarsteller, dessen Rolle doch sehr klein ausgefallen ist. Ein etwas grösseres Cameo. Unterstützt werden die Schauspieler von ordentlichen Dialogen. Zudem wurden die Szenen mit einem exzellenten Score unterlegt, der sich ebenfalls klar von dem üblichen B-Movie-Standart abhebt. Gut gemacht auch in diesem Punkt. Fazit: „Pistol Whipped“, „Deathly Weapon“, „Marker“, wie auch immer der Streifen genannt wird, ist einer der besten B-Movies von Steven Seagal. Wirklich unterhaltsam, eine hochwertige B-Produktion.

bis der käptain kommt

Montag, 15. Juli 2013, 11:50 Von Dr. Vanessa Kunz Jetzt, da die Sonne endlich mal da ist, macht das mit dem Verreisen, ob kurz oder grad für immer, nicht mehr so viel Sinn. Bis der erste Regen kommt und bleibt. Dann würd ich wie-

Dienstag, 16. Juli 2013, 11:30 Von Dr. Alex Flach Es war ein prächtiges Wochenende, ein ideales Wochenende für ein Open Air: Draussen hocken, Musik hören, mit Freunden wertvolle Gespräche führen... einfach Dinge tun, die das Leben lebenswert machen.

nachjagen liess. Die Story ist auch das exotischste am ganzen Film. Ist man von Seagal doch Prügeleien im Zehn-Minutentakt gewohnt, erleben wir Seagal hier in der Rolle als absoluten Loser, hoch verschuldet, Säufer und Spieler. Eigentlich eine Rolle, die Bruce Willis damals früher auf den Leib geschrieben war (siehe „Last Boy Scout“) und an der Seagal eigentlich nur scheitern kann. Jedoch gab er im Rahmen seiner schauspielerischen Möglichkeiten sein Bestes und zog seinen Kopf geschickt aus der Schlinge. Zudem, mag man über Seagals Äusseres noch so ablästern, für diese Rolle waren die Speckrollen und die Augenringe wie geschaffen. Der Versager und Säufer passte also auch optisch perfekt ins Bild.

der alles über den Haufen schmeissen und von der fernen Stadt träumen. Von Elefanten, Weltmeeren und dem Käptain, der mich mit nimmt und behalten möchte. Bis dahin bleib ich, bis zur letzten Stunde, irgendwo, zwischen den weissen, kleinen Blumen,

dem grünen Gras und dem Wasser, dass mich eines Tages wegtreiben wird. Auch wenn all das, wie so vieles, wegen uns kaputt geht und stirbt. Tagein, tagaus so daliegen, Vögel hören, Piz Buin und dann noch das mit den Endorphinen. So im März war das schon schwierig, ohne frisch verliebt zu sein, ohne Mann, ohne Schmetterlinge. Überall dieses junge Glück, umschlungen, ein Kuss, wie es der letzte wäre und alles wie beim aller ersten Mal. Aber jetzt im Sommer, so jetzt im Juli, da bin ich ganz froh, hab ich’s alleine durch den Frühling geschafft. Jetzt gibt’s da genug Zeit für mich. Das passt schon für einen Egoisten. Die Familie ist ja auch noch da und die guten alten Freunde, mit denen der Wein einfach besser schmeckt. Mit der Liebe wär mir das in der Sonne zu anstrengend. Und je länger, je mehr, da denk ich mir, dass es wohl das Leben lang so weiter gehen wird, jeden Frühling, und jeden Sommer. Aber es gibt so viele nette Menschen, wie soll man sich da für einen entscheiden.

reklame, die wir gerne öfter sähen, heute: leitz schnellhefter

Das Leben ist schön.

die platte der woche

Dienstag, 16. Juli 2013, 20:00 | Von Dr. Reinhold Weber. Vom Flohmarkt der Grausamkeiten: Ein gepflegter Pornobalken, einen Hauch Spray ins toupierte Haar, und alles ist halb so wild. Ausser der Musik. Dagegen war Punk das reinste Gesäusel für alte Damen.

Donnerstag, 16. Mai 2013, 11:00 | Von Dr. Reinhold Weber. Zack-zack, und eine geile Zeitschriften-Anzeige in 3-D ist gemacht. Dafür würden wir die Kult-Zeitung ausnahmsweise sogar heften.


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September 2013

Seite sieben

ich im unterwasser-rugby

Mittwoch, 15. Mai 2013, 14:00 Von Dr. Midi Gottet Alle Leser dieser Kolumne wissen, wenn ich das Wort „Wassersport“ nur schon höre, kriege ich Schnappatmung. Dann können sie sich wohl vorstellen, was das Wort „Unterwasserrugby“ bei mir auslöst. Richtig: Panik, garniert mit weibischen Schreisalven. Melchior, Marcel und Niels, die das UWR-Training im Hallenbad Oerlikon leiteten, kümmerten sich wirklich rührend um mich. Als erstes kriegte ich eine verschnürbare Badekappe mit eingebautem Ohrenschutz, einen Schnorchel und Flossen. Melchior meinte, ich solle diese ABC-Ausrüstung die ganze Zeit über anbehalten, damit ich mich daran gewöhne. Okay...? Ich schaute mich um und sah, dass mittlerweile alle diese ABC-Masken aufhatten und machte mit. Melchior schickte mich ins Nass zum Einschwimmen. Nachdem ich zwei Längen abgerissen hatte, zeigte mir Melchior (Oder war es Marcel?) wie man sich unter Wasser am besten fortbewegt. Mit diesen ABCAusrüstung sahen im Wasser plötzlich alle gleich aus und ich war so überfordert mit der stark eingeschränkten Sicht, dass ich phasenweise nicht mehr wusste, wer mir gerade Anweisungen gab. Wenn man unter Wasser richtig Speed aufbauen will, muss man sich wie ein Delfin bewegen. Die Arme gehen gestreckt nach vorne und so lässt man die Welle durch den Köper nach hinten zucken und fertig ist der Fleisch-Torpedo. Nach ein paar Korrekturen klappte diese Delfin-Technik auch bei mir ganz okay. Ich profitierte von meiner Fähigkeit, für längere Zeit die Luft anhalten zu können. Das war aber auch wirklich das einzige Talent, das ich mitbrachte. Dank zeitweiligem Orientierungsverlust, prallte ich auf der Schwimmbahn immer wieder in andere Trainings-Teilnehmer und mauserte mich so allmählich, sie haben’s bereits geahnt, zum Klassendepp. Melchior (oder war es Niels?) stellte mir endlich denjenigen vor, der beim UWR die Hauptrolle spielt: den Ball. Er war rot, handlich und mit Salzwasser gefüllt – damit er sinkt. Im EinschwimmBecken hatte ich die Möglichkeit ein paar Pässe zu „stossen“. Das fühlte sich ein wenig an wie Kugelstossen, einfach mit mehr Wasser und deutlich weniger Luft zum atmen. Gerade als bei mir etwas Party-Laune aufzukeimen drohte, kam Melchior oder Marcel mit der Hiobsbotschaft. Er offenbarte mir ganz beiläufig, dass wir nachher ins Sprungbecken wechseln werden und sich das Tor beim UWR auf einer Tiefe von 5, ich wiederhole 5, in Worten FÜNF Metern befindet. Mein Hintern lief langsam auf Grundeis und eine spontane Schnappatmungs-

Attacke überkam meinen aufgeweichten Körper. Marcel (Oder war es doch Melchior oder gar Niels?) führte mich schon mal zum Einzel-Crash-Kurs ins Sprungbecken. Während er damit beschäftigt war, die Tore am Grund des Beckens festzuschrauben, versuchte ich in alter Big-Blue-Manier runterzutauchen. Doch ein stechender Schmerz in der Stirngegend hielt mich davon ab. Melchior oder Niels gab mir den Rat, mit geschlossener Nase mal so richtig durchzupusten und nochmals runterzugehen. Danach ging’s einigermassen, schmerzte aber immer noch genug um als Spassbremse zu fungieren. Die dreizehn 12 anderen Schwimmer stiessen dazu und wurden von Niels oder Marcel in zwei Mannschaften aufgeteilt. Ich war der Joker bei den weissen Badekappen. Beim Tschau Sepp ist der „Joker“ einer, der alles kann. Beim UWR ist der Joker einer, der nix kann und als zusätzlicher Spieler einem Team aufs Auge gedrückt wird. Nachdem Marcel, oder vielleicht auch Melchior, unsere Mannschaft auf das Spiel eingeschworen hatte, ging’s los. Alle Beteiligten schwammen wie wild Richtung Ball, der sich in der Mitte auf dem Beckengrund befand. Ich holte tief Luft und stürzte mich mutig ins Getümmel. Da Unten ging’s zu und her wie in einem Piranha-Becken. Plötzlich bekam ich von Niels oder Melchior oder meiner Grossmutter einen Pass und hielt das erste und letzte Mal in diesem Spiel den Ball in meinen schrumpligen Fingern. Innert Sekunden spürte ich tausend Hände, Füsse und alles was dazugehört auf mir. Kurz danach war der Spuck schon wieder vorbei, denn die Meute hatte was sie von mir wollte, den Ball. Sie liessen mich verdattert und atemlos zurück. Die ABC-Ausrüstung stand mir schräg im Gesicht und ich wusste nicht mehr wo Oben und Unten ist. Als ich an der Oberfläche endlich wieder zu Luft kam war mir klar, dass ich mit dem restlichen Verlauf des Spiels nichts mehr zu tun haben werde. Die Anderen schwammen da unten wie Delphine herum. Mit brachialem Durchsetzungsvermögen versuchten sie den Ball in den Korb zu zwängen. Wenn der Ball mal frei wurde, setzte ich halbherzig zu einem Alibi-Tauchgang an. Doch auf dem Weg nach Unten war er schon wieder weg. Ich war einfach zu langsam und mein Kopf fühlte sich an wie die U96 kurz vor dem Bersten. Also verharrte ich für den Rest des Spiels in zunehmender Schockstarre an der Oberfläche. Ich war die „Costa Concordia“ der schweizerischen Wassersports. Aber grossen Applaus an Melchior, Marcel und Niels für den Versuch aus einem Weichei eine harte Nuss zu machen.

kultbus

Dienstag, 30. Juli 2013, 11:40 | Von Dr. Rainer Kuhn. die vbz ist kult. jetzt auch für jeden sichtbar. mit unserem kultbus, welcher täglich auf den strecken 31 und 32 verkehrt. wenn sie ihn sehen, machen sie ein foto und mailen sie es uns: rainer.kuhn@kult.ch. das schönste foto gewinnt ein monatsabo der vbz.

herr eigenmann war wieder hier! Freitag, 12. Juli 2013, 08:04 | Von Dr. Marianne Weissberg Erinnern Sie sich an Herrn Eigenmann? The Farmer who comes to Zwingli-Town, zu deutsch: Dä Puur us Waldkirch, wo amigs nach Züri chunnt, um sin guete Chabis und Co. a dä Hustüre z’verchaufe. Und das kam so. Moment, erst muss ich von jenem KultLeser in New York erzählen, der mich via Facebook benachrichtigte, dass er sich auf einem Foto, das ich zu jener neulichen Kolumne über Queen Vivienne Westwood gestellt hatte, erkannt hätte. Es war mein Foto von einem Foto aus einem Buch über die Königin der Punk-Fashion. Darauf Vivienne mit einer Truppe Models und Assistants vor ihrem Laden in London. Vivienne habe ihm grad gesagt, Sandro, dir ist doch kalt, du Armer!, und ihm die karrierte Decke über die Knie gelegt. Und wirklich man sieht den jungen Mann mit der Decke – und ich war sehr erfreut. Ist die Welt nicht klein und wunderbar? Ich schreibe hier am Schreibtisch, dann geht’s in die Welt, wird unterwegs noch von vielen Spionen gelesen, geht dann direkt an jemanden, der oder dies direkt angeht. Und dann kriege ich so eine Nachricht: Sie Frau Weissberg, ich habe mich bei Ihnen erkannt. Na gut, viele fühlen sich generell erkannt in meinen Kolumnen, sagen dann: Sie Frau Weissberg, da hat es jetzt in meinem Ohr geklingelt, das kenne ich auch!! Erstaunlich. Item, wieso ich das erzähle? Also! Herr Eigenmann fuhr gerade sein thurgauerisches Lammfleisch an die Kundschaft aus, da sagte eine Kundin in Wipkingen: Sie Herr Eigenmann, Sie sind dann in der Kult-Zeitung, ich habe Sie erkannt. Hm, dachte Herr Eigenmann, das kann doch nur diese Frau Weissberg sein, die immer nörgelt, dass ich keine Single-Portionen verkaufe, gewesen sein!, bestieg den mittlerweile leer verkauften Pickup und fräste via Hardbrücke, das Zürifest, elegant umfahrend,

zu mir. Und dann läutete er todesmutig zu sehr später Stunde wieder mal bei mir, und wir hatten einen sehr netten Kafiklatsch. Natürlich las Herr Eigenmann live die „Herr Eigenmann war bei mir!“Kolumne aus der Kultzeitung. Also nicht alles, es war mir äs biz peinlich, so live gelesen zu werden, auch das, was einen Hauch Erotik beinhaltete. Aber ich gab ihm zwei Exemplare mit. Und ja, ich war ein bisschen sauer, dass er mich bei der Lammfleisch-Tour vergessen hatte. Er hat ja immer noch keinen Computer, kein Internet, kein E-Mail, kein Navi und fährt das, was sein Hof hergibt, nach Bauchgefühl und dem Motto: es hät, solangs i mim Auto no öppis hät, aus. Ich habe nun vorgeschlagen, dass ich eine Woche lang auf seinem Hof helfe, dann wenn die Bohnen nach sind. Das gibt, wie die Schurnis sagen, eine gute Geschichte. Oj, falls ich so was überlebe, in the wilderness von Waldkirch!! Die 1. Herr-Eigenmann-Kolumne: www.kult.ch/archive.php?heading_ id=48&year=2013&month=4 Die Westwood-Kolumne: www.kult.ch/article.php?article_id=5142 (P.S. Sie Promoschion-Trulla vom Taschen-

Verlag, wenn ich Ihr Buch so lobe, dann erwarte ich ein Dankeschön von Ihnen, haben Sie als Goof keine Manieren gelernt?) Fotos: Selbstläufer, muss ich nix erkläre, oder?


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September 2013

reklame, die wir gerne öfter sähen, heute: pepsodent

Dienstag, 14. Mai 2013, 17:09 | Von Dr. Reinhold Weber. Pepsodent hat die Zahnbürste, die an die unmöglichsten Orte hinkommt. Überraschend, sauber und edel, hat die Brasilianische Agentur Borghi/Lowe das hinbekommen. Unsere Beisser strahlen.

dinge, die ich mit einem geminoiden machen würde

Freitag, 21. Juni 2013, 10:17 Von Dr. Henrik Petro Der japanische Robotiker Hiroshi Ishiguro hat auf dem Global Futures 2045 International Congress in New York mit einer neuen Roboterkonstruktion für Aufsehen gesorgt, die dem menschlichen Vorbild beängstigend nahekommt. Der «Geminoid», so der Name des androiden Gefährten, ist derart gebaut und ausstaffiert, dass er seinem realen Schöpfer zum Verwechseln ähnlich sieht.

Also wenn ich so ein Teil von mir hätte, dann könnte ich ihn für Tätigkeiten einsetzen, die sehr zeitraubend, langweilig oder ohne ihn schlicht nicht machbar sind. Hier also die Top 5 der Dinge, die ich mit einem Geminoiden machen würde: 1. Ich würde mit ihm Schach spielen, denn egal, wer gewinnt – es bin immer ich! 2. Ich würde ihn meine Exfreundinnen stalken lassen – nun sogar gleichzei-

tig. Und ich hätte endlich wieder Zeit, meine Lieblingsserien zu kucken. 3. Ich würde ihn im Ausgang lässig an der Bar stehen lassen, emotionslos und cool und kaum reagierend, wenn Frauen ihn ansprechen. Das macht sie ganz wuschig und erhöht die Chancen um 350 %. Und da er nicht trinkt, kann er als letzter aus der Zukunft oder dem Hive schlendern – und ich bin trotzdem nicht pleite. 4. Ich würde ihn auch gleich mit den Frauen nach Hause gehen lassen. Dank seinen Duracell-Batterien bleibe «ich» ihnen dann ewigs in bester Erinnerung. Und ich könnte dafür früh und nüchtern aufstehen, um Töff zu fahren und anschliessend bei der Aloha Wind Surf School mit dem SUP auf dem Zürisee paddeln. 5. Ich würde ihn mir gegenüber aufstellen und ihn sagen lassen, was für ein gutaussehender, netter, anständiger, freundlicher, intelligenter und lustiger Typ ich doch bin. Immer und immer wieder. Denn wer weiss das schon besser als ich selbst?

& hässlich & unbeliebt war, der übliche Gefühlt-Zustand bei Frauen. Also schrie ich den Fernseh an: „DU SCHMOCK, ich rede jetzt mit dem DVD-Player, nicht mit dir!!!!“ Nebbich, auch die zwei waren unschuldig, weil ich die Knöpfli an den Zappmaschinchen verwechselt hatte. Und so musste ich mich nun bei den Beiden wieder einschleimen und tätschle jetzt grad meinen Tastenfreund, damit er nicht schlappmacht. „Pass auf, wenn du dich nicht zusammennimmst, hole ich mir einen Neuen“, drohte ich. Dann fiel mein Blick auf den Herd und sah, dass sich eine Gabel mir bedrohlich entgegenbog. Jetzt hatte sich auch noch mein Besteck gegen mich verschworen? Ich sah genauer hin, oh, die Arme lag eben auf der glühenden Glaskeramik, die sich blöderweise nicht gemeldet hatte, als ich sie versehendlich nicht abschaltete. Nix von Intelligenz bei der. Verdammt, muss sofort aufhören,denn jetzt hat mein gwaggliches Notebook grad wieder mit der Returntaste nach mir gespickt, ich sagte ja: Ich habe dihei Künstliche Intelligenz und die ist manch-

heiliger autotraum, batman!

Mittwoch, 17. Juli 2013, 11:50 Von Dr. Dominik Hug Wie cool wäre es doch, die Stadt mit dem alten Batmobil unsicher zu machen. Leider, liebe Leser, wird dieser Traum wohl nie Wirklichkeit werden. Das Batmobil, welches in der alten TV-Serie aus den Sechziger Jahren benutzt wurde, war ein 1955 Lincoln Futura, entworfen von Ford. Das heisse Stück kostete damals knackige 250‘000 Dollar. Der Auto-Designer George Barris wurde 1965 mit der Suche nach einem

geeigneten Batmobil beauftragt und dachte sofort an den Lincoln Futura. Der Wagen wurde gekauft und zusammen mit den Plänen von Dean Jefferies wurde das Basismodell zu dem Schmuckstück umgebaut, was wir heute kennen und lieben: Das Batmobil. Nach Serien-Ende behielt Barris den Wagen und verkaufte ihn im Januar 2013 an einer Auto-Auktion an den Sammler Rick Champagne für 4.62 Mio. Dollar. SEEN IN A SCENE - folgt uns! www.facebook.com/SeenInAScene

na, wer ist hier wohl mamas liebling?

www.pressetext.com/news/20130619016

künstliche intelligenz: die mit dem drucker spricht! Dienstag, 21. Mai 2013, 14:00 Von Dr. Marianne Weissberg Gestern druckte mein neuer Drucker nur die Seiten aus, die ihm gefielen. Ich flehte, ich schluchzte, dann hieb ich die Faust auf ihn, die wurde ganz blau. Zuletzt drohte ich: „Du stirbst!“, ging in den Keller und schleppte seinen riesigen Vorgänger hinauf. Als er genau dasselbe tat, wusste ich, dass ICH wohl der Trottel bin und nicht der Kleine. Ich schämte mich so fest, dass ich sagte: „Ich muss mich entschuldigen bei dir!“ Oj weh, hatte ich grad mit meinem Drucker GEREDET? Das war mir schon mal mit der Waschmaschine passiert, sie trötete, dass sie fertig sei, ich rief: „Momäntli bitte, ich komme gleich zu dir!“ Ich falle also regelmässig auf die Künstliche Intelligenz bei mir daheim hinein. Heute auch beim Fernseh, der wollte plötzlich bloss der DVD-Fernbedienung gehorchen. Ich lag am helllichten Arbeitstag auf dem Sofa, um ein paar Folgen von „Sex and the City“ zu verschlingen, statt für Sie zu schreiben. Und war gereizt, weil ich ein schlechtes Gewissen deswegen hatte. Und Frust, weil ich fett

Seite neun

Montag, 13. Mai 2013, 07:53 | Von Dr. Midi Gottet. Gestern war Muttertag. Ich schenkte Mutti ein T-Shirt, auf dem steht: „Bitch please!“. Und Mutti hat mich noch mehr gehasst. Aber wisst ihr was? Drauf geschissen...!

remote coming out durch favre

mal so divenhaft wie ich selbst… Fotis: mein Fernseh, wer rausfindet, wer da zu wem spricht, ist sehr intelligent/meine Uri-Geller-Gabel/ mehr konnte ich nicht fotografieren, weil mein Fotiapparat spinnt, nein stimmt nicht, ich bin zu faul für ein drittes Foti...:(

Montag, 22. Juli 2013, 08:00 Von Dr. Midi Gottet Man hätte das Ganze auch etwas diplomatischer machen können Herr Favre.


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Seite elf

September 2013

es ist krieg – oder: als frau am samstagnachmittag im h&m

Mittwoch, 28. August 2013, 15:32 Von Pony M. Vorweg: Warum bezieht sich dieser Text (mal wieder!) nur auf Frauen? Weil, geschätzte Leserinnen und Leser, Männer nicht shoppingfanatisch/modegeil/ schlichtweg „unklug“ genug sind, sich an einem Samstagnachmittag auch nur in die Nähe eines H&M zu begeben. So sieht’s aus. Beim Apple Store ist’s eine andere Geschichte (und soll ein andermal erzählt werden). Nun also. Da ich, Mädchen durch und durch, leider nicht intelligent genug bin, mich diesem Paradies aus Nylon und Viskose fernzuhalten, möchte ich nun von meinen Abenteuern im H&M Bahnhofstrasse an einem Samstagnachmittag im Juli dieses unseres Jahres 2013 berichten. Da ich mir immer wieder schwöre, DIESES Mal nicht bei H&M einzukaufen, lande ich immer erst dort, wenn ich an allen anderen Orten schon war, müde und verschwitzt bin und bereits 23 Taschen mit unnützen Dingen mit mir rumschleppe, die im End-of-SummerMid-Year-Sale 30% heruntergesetzt waren und die ich deshalb sofort unbedingt haben musste – z.B. einen Luftreiniger (What the Fuck?) oder ein Silber-Polierset für Silber, das ich nicht besitze (man weiss ja nie). So folgt denn jedes einzelne Mal unweigerlich die Entscheidung „Ah chum, na schnäll in H&M, ich bin ja elei und chan i mim eigne Tempo shoppe“. Dumme Idee! Dumme, dumme Idee! Die Geschichte fängt nur schon super an: Beim Eintreten stolpere ich über

einen wahnsinnig winzigen Hund, der aber leider auch wahnsinnig überhaupt nicht süss ist. Also so wirklich nicht. Dafür hat er ein Burberry-kariertes Mänteli an. Armes Tier – hässlich und in einer tragbaren Sauna. Natürlich ernte ich fürs Stolpern über die quer vor dem Eingang gespannte Leine giftige Blicke, gefolgt von einem „Chum Nancy, chum zu mir“. Ja Nancy, geh zu ihr – oder renn! Renn Nancy, so weit dich deine manikürten Hundepfötchen tragen. Befreie dich vom Burberry-Zwang, lebe, Nancy, lebe! Nun gut. Ich schiebe mich denn an Grüppchen kichernder und quasselnder junger Frauen vorbei, die alle genau gleich süss riechen, über am Boden deponierte Handtaschenhaufen (ähnlich wie im Club und auch ähnlich nervig wie dort), weitere, nicht minder hässliche Hunde, hechte über Kinderwägen im Off-Road-Design und lande schliesslich im unteren Stock, wo ein Grossteil der Ladenfläche über und über mit roten Prozent-Zeichen markiert ist. SALE. SALE. SALE. Es ist erstaunlich, aber sobald etwas nicht mehr für den vollen Preis verkauft wird, haben die Leute, in diesem Fall weibliche, das Gefühl, es sei überhaupt nichts mehr Wert und man brauche es deshalb auch nicht mehr zurück an die Stange zu hängen, weil‘s der Boden ja auch tut. So stampfen denn Horden an Mädchen, Frauen und Damen über hügelige Landschaften aus Jacken, Shirts, Pullis, Tangas und anderen seltsamen Kleidungsstücken, von denen ich nicht einmal weiss, an welchen Körperteil sie gehören. Das alles in Farben der letzten Saison - Pre-Summer oder

Post-Spring oder Mid-First-Trimester. Hauptsache, sie ist nun vorbei und es ist SALE! Damit das Ganze auch speditiv vor sich geht, dröhnt aus den Lautsprechern eine Mischung aus Elektropop und Death Metal, die von pinken und gelben und grünen Lichtkegeln untermalt wird, welche sich im Takt der Musik über die shopping-manische Oestrogensuppe bewegen. Ich bin einmal mehr glücklich, nicht an Epilepsie zu leiden, versuche einen Blick auf ein Oberteil zu erhaschen, das mir potentiell gefällt, entdecke jedoch gleich darauf, dass zwei der fünf Knöpfe daran fehlen, dafür aber ein grosser, grauer Schuhabdruck auf der Vorderseite prangt. Wunderschön. Brav hänge ich es zurück an die Stange, wo es – mangels Knöpfen – sofort vom Bügel rutscht und im Meer aus anderen Kleidern am Boden verschwindet. Ich habe mittlerweile Kopfweh und überhaupt keinen Bock mehr auf Shopping, auch wenn weiter vorne eine Hose für 15.- hängt, die gar nicht so hässlich ausschaut („gar nicht so hässlich“ ist traurigerweise bei Hosen für 15 Franken bereits ein Kaufgrund). Ich schiebe mich also rückwärts aus der Menge und freue mich, dass ich dabei weder Mensch noch Tier noch mich selber in irgendeiner Form verletze. Ich umrunde grossflächig die endlosen Schlangen an der Kasse, die aussehen wie eine Armee-Formation von Frauen in Leggings und Ballerinas. Draussen atme ich einmal tief durch, schüttle den Kopf und schwöre mir, NIE WIEDER an einem Samstagnachmittag zu H&M zu gehen. Dieses Mal wirklich. Mädchen-Ehrenwort.

reklame, die wir gerne öfter sähen, heute: loctite

streetpa...was?

Mittwoch, 7. August 2013, 16:47 Von Dr. Henrik Petro «Du, wann ist schon wieder die Street Parade?» «Die Streetpa…was? Ach so, ja, hm, die ist doch nach dem Iron Man Züri… und der war schon?!» «Ui, haben wir die etwa verpasst?» «Keine Ahnung. Ich glaube nicht, denn sonst hätte uns das junge Pärchen von gegenüber sicher schon seine Outfits präsentiert…» «Stimmt. Und gebeten, ihr Büsi zu füttern. Schau doch mal online auf den Zeitungsportalen. Die machen doch im Vorfeld immer so einen Hype…» (Klick, klick, töggel, töggel, klick…) «Hmmm…» «Was?» «Du, ich weiss nicht. Findet die dieses Jahr überhaupt statt?» «Wieso?» «Da steht nichts drin. Nada. Nüt.» «Ja ist denn das..?» «Halt! Doch, hier! DJ Tatanas darf nicht an der Street Parade auflegen, weil ihre Musik out sei.» «Sagt wer?» «Der Blick. Also eigentlich der Street Parade Mediensprecher.» «Hm, der muss es wissen, der alte Raver.» «Und Mr. Da-Nos findets traurig.» «Wer?» «Mr. Da-Nos.» «Mr. The Nose?» «Nein. Da-Nos.» «Spielt der an der Street Parade?» «Um Himmels Willen, sicher nöd..! Äh, wart mal…. Nein, Scheisse, doch, ja, tut er!» «Und wann ist jetzt die Street Parade?» «Ah, hier stehts, ganz unten im

Artikel: 10. August!» «Das ist… diesen Samstag! Ui!» «Ui!» «Und was machen wir jetzt?» «Kommt drauf an, was Du willst: feiern oder flüchten?» «Ja finden wir denn auf die Schnelle noch ein Kostüm?» «Ja finden wir auf die Schnelle noch eine Ferienwohnung in den Bergen?» «Wir könnten auch zuhause bleiben und so tun, als wäre es ein ganz normaler Samstag? Dann rauchen wir einen Joint und schauen uns die Übertragung auf Tele Züri an.» «Ja genau… oh, ich schau lieber mal schnell nach, ob…» (Klick, klick, töggel, töggel, klick…) «Ui, Tele Züri überträgt die Parade gar nicht!» «Nein? Wer dann?» «3+!» «Ui. Haben wir den?» «Ja, da schauen wir doch immer How I met Your Mother und Big Bang Theory.» «Ach so… Super. Äh, Moment – heisst das, dass am Samstag kein How I Met Your Mother und Big Bang Theory läuft?» «Wahrscheinlich nicht.» «Ja und was machen wir da?» «Eben: Joint rauchen und Street Parade kucken.» «Oder wir könnten wieder mal ins Tivoli Spreitenbach.» «Super Idee!» «Und in die Ikea. Wir brauchen wieder Servietten.» «Und Teeliechtli…» «Und wenn wir zurück kommen, gehen wir die Büsi füttern.» «Freu mi!» «Ich au!»

pinky

Mittwoch, 10. Juli 2013, 11:53 | Von Dr. Reinhold Weber. Mit diesem tromp l‘oeuil hat uns Loctite aber schön geleimt.

Montag, 15. Juli 2013, 07:57 | Von Rafi Hazera. Sie isch vom Thurgau. Sie hät en pinke Polo. Sie isch es Häxli. Und sie informiert eus drüber.


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September 2013

Seite zwölf

und das alles nur wegen Mittwoch, 26. Juli 2013, 22:16 Von Dr. Rainer Kuhn Präambel Es ist ja nicht so, dass wir vom Kult an jede Hundsverlocheten gehen müssen. Und wollen schon gar nicht. Obwohl ich von „Pressemitteilungen, welche für unsere Leser extrem wichtig sein könnten“ und „Einladungen zu Events und anderen Sachen, an denen wir Zeugs über Produkte erfahren, die für unsere Leser extrem wichtig sein könnten“ nur so überschwemmt werden. In der Regel empfehle ich den jeweiligen Absendern dann, Ihre für unsere Leser so wichtigen Informationen in eine Anzeige zu verpacken und diese uns dann mit einem Buchungsauftrag zukommen zu lassen. So könnten sie ganz sicher sein, dass es auch kommt. Sonst ists manchmal schwierig, weil wir müssten dann den einen oder anderen Artikel unserer Autoren kippen, und wenn die Entscheidung sich aufdrängt, entweder eine Pressemitteilung abzudrucken oder einen Text eines meiner Autoren, dann entscheide ich mich im Sinne unserer Leser meistens für den Artikel eines meiner Autoren. Das nur mal so zur Ausgangslage. Und dann kommt also diese Einladung von Jägermeister, mit ein paar Kollegen nach Wolfenbüttel an den Hauptsitz des Unternehmens zu fahren, ein paar Dinge zu erfahren, um dann am Abend und am nächsten Tag Jägermeister live zu erleben. Live, das heisst: Shots kippen in einer Umgebung, die Jägermeister extra dafür arrangiert. Ein guter Plan also. Aber jetzt mal der Reihe nach:

DIe Reise Erstens: Ich nehm die Einladung an. Also ab ins Reich. Mit mir ein paar Journis, z.b. der Chef vom Maxim, die Edelfeder von persönlich.com, 2 Groupies vom Rockstar Magazin, Die Prinzessin von Clack.ch, eine schöne Fotografin, ein Kücken von Tillate.com, Der Chef vom Drinks Magazin, ein Schreiber vom Numberone, der Isler, der das organisiert hat, und die Leute von Jägi natürlich. Eine fröhliche Bande also. Auch nüchtern. So sitzen wir also im Flieger, die Sterwarts geben die Sicherheitsstandarts durch und ich frage mich, ob es denn auch sexuelle Belästigung wäre, einem dieser adretten uniformierten Mädchen mit Schwanz auf den Hintern zu tätscheln, wenn sie mit dem Getränkewagen vorbeilaufen. Die Antwort will ich eigentlich gar nicht wissen, also lass ichs, geht ja schnell bis Hannover. Und kaum sind wir gelandet komm ich mir vor wie in einem Derrick. oder einem anderen deutschen Krimi. Es wirkt alles so, nicht grad schmuddlig, aber halt ein bisschen weniger aufgeräumt als wie bei uns. Aber das ist uns egal. Wir sind Gast in diesem Land, also passen wir uns an und werfen wir die leere Zigi-schachtel auf den Boden. So etwa. Auf jeden Fall: Der Bus wartet und die Reisegruppe „Schweizer Journis o.ä.“ steigt ein. Es geht weiter nordwärts. Wolfsbüttel. Ein kleines Kaff. Da hats nur die Firma Jägermeister und das eigene Hotel der Firma Jägermeister und die Fabrik, wo praktisch alle Jägermeisters dieser Welt abgefüllt werden und ein paar Häuser drumherum, ich nehme mal an, da wohnen die, die bei der Firma Jägermeister arbeiten. Etwas anders ist da nicht auszumachen. Aber wie gesagt:

Die Firma Jägermeister hat ein eigenes Hotel. Schon nobel, und mit Tennisplatz und eigener Bar unten. Die sei optisch nicht so speziell, aber wenn wir da unten heute Abend Party machen würden, dann sähe sie plötzlich anders aus. Ein paar Stunden später sieht sie plötzlich ganz anders aus. Jetzt kann man einen schnöden Partykeller auf zwei Arten zur Hammer-Location machen, wenn man keine Zeit hat. Erstens, man engagiert eine Inneneinrichtungstruppe und bezahlt denen soviel Kohle, dass sie es schaffen, oder man dreht den JägiSchlauch auf. Jägermeister entscheidet sich in der Regel für Variante zwei. Aber erst am Abend. Am Nachmittag gibts Unterricht. Und der sieht so aus:

Der Pflichtstoff Zuerst lernen wir was über die Geschichte von Jägi, im Originaltext das da: 1) DIE FIRMENGESCHICHTE VOM ESSIGPRODUZENTEN ZUR KULTSPIRITUOSE Ende des 19. Jahrhunderts verlangten die Blüten der fortschreitenden Industrialisierung im nach Unmengen von Essig. Dieser wurde im Bergbau benötigt, um das abgebaute Gestein zu kühlen. Die Essigproduktion von Wilhelm Mast florierte. Nebenbei handelte der niedersächsische Unternehmer mit edlem Wein. 1918 übernahm Sohn Curt die Zügel im Familienbetrieb und erfand 16 Jahre später ein Geheimrezept für einen Likör, der aus dem kleinen Familienbetrieb einen internationalen Welterfolgmachen sollte. Parallel liess der findige Unternehmer den Namen «Jägermeister» sowie den Hubertus-Hirschkopf als offizielle Handelsmarke urheberrechtlich schützen. Heute wird Jägermeister von der Firma MastJägermeister SE hergestellt und vertrieben. Das im Jahr 1978 gegründete Unternehmen produziert an zwei Standorten in Wolfenbüttel sowie in einem Werk in Kamenz, unweit der tschechischen Grenze.

germeisters bildet. Anschliessend lagert der daraus komponierte Grundstoff ein Jahr im Eichenfass, um zu „atmen“, und um sein Aroma zu entwickeln. Nach der Entnahme aus den Eichenfässern wird er mit reinem Wasser, Alkohol, Karamell und flüssigem Zucker zum Endprodukt - dem Jägermeister - gemischt. Der Jägermeister enthält 35 Volumenprozent Alkohol. 3) DER INTERNATIONALE ERFOLG AUS DEM EICHENFASS IN DIE BARS DER WELT In den 1960er-Jahren begann die Mast-Jägermeister SE, ihr Exportgeschäft auf Märkte wie die Niederlande, Österreich, Schweiz, Benelux-Länder, Dänemark und die USA auszudehnen. Nach und nach eroberte die Marke noch weitere Länder in Europa sowie Süd- und Mittelamerika. Heute ist sie auch in Afrika, Australien und Asien vertreten. Insgesamt ist der Kräuterlikör aus Wolfenbüttel in über 90 Ländern erhältlich. Die Mast-Jägermeister SE berücksichtigt beim strategischen Markenaufbau im Ausland die kulturellen und landesspezifischen Gegebenheiten des jeweiligen Marktes und arbeitet dort grundsätzlich mit lokalen Distributionspartnern zusammen. Die Distributionspartner vor Ort erarbeiten gemeinsam mit dem Unternehmen auf die Bedürfnisse des Marktes zugeschnittene Marketingkonzepte. Deshalb kann der Auftritt der Marke Jägermeister von Land zu Land auch ganz unterschiedlich sein. In Spanien beispielsweise kommt Jägermeister sehr rockig daher, in Italien und Ungarn hingegen chic und en vogue. Die Internationalisierung hat sich als erfolgreich erwiesen. In den vergangenen zehn Jahren ist der Flaschenabsatz auf 89,2 Millionen 0,7l-Flaschen (was 6,9 Mio. 9-Liter-Kartons entspricht) gestiegen, wodurch Jägermeister laut Impact International, einer weltweit branchenrelevanten Fachzeitschrift, unter den meistverkauften Marken für Premiumspirituosen an siebter Stelle rangiert. Diese Platzierung macht Jägermeister zum mit Abstand erfolgreichsten Kräuterlikör der Welt.

Der selbstversuch 2) DIE PRODUKTION: VON DER WURZEL BIS INS GLAS PERFEKT

Nicht weniger als 56 verschiedene Wurzeln, Kräuter, Blüten und Früchte kommen bei der Produktion von Jägermeister zum Einsatz - darunter Sternanis, Zimt und Ingwerwurzeln sowie eine Mischung aus geheimen Kräutern. Die Zutaten werden unter genauer Einhaltung des Geheimrezepts gewogen, zerkleinert , gemahlen und anschliessend gemischt. In einem als Mazeration bezeichneten Verfahren werden verschiedene Trockenmischungenin in Alkohol-Wasser-Gemisch eingelegt, wodurch die wertvollen ätherischen Öle der Kräuter erhalten bleiben, die den unverkennbaren Geschmack des Jägermeisters ausmachen. Das Verfahren wird mehrmals wiederholt, bis das sogenannte Mazerat nach rund fünf Wochen die Grundlage des Jä-

So. Das war jetzt ein bisschen technisch das ganze, und ich denke mir: Kann ja nicht so schwer sein, so einen Saft herzustellen, ich mein, hat ja nur Kräuter und Zucker und Alk drin. Und schwupps stehen wir im Keller des Gebäudes, dort, wo die Riesenfässer lagern und all die Qualitätskontrollen gemacht werden und die Leute in weissen Kitteln herumlaufen wie in einem James BondFilm. Und wir jetzt mitten drin. Nicht so schwierig, einen Jägermeister zu brauen? Wir dürfen es mal versuchen. Alles was es für einen Jägi braucht ist da. Jetzt macht mal schön. Und wir machen mal. Nicht grad schön, das Zeugs klebt

an den Händen und meine VersuchsGruppe konzentriert sich vor allem auf den Alkohol und vernachlässigt die Gewürze etwas, drum sieht unser selbstgemachter Jägermeister ein bisschen eher aus wie Vodka als wie Jägermeister. Ein Herr im weissen Kittel korrigiert das milde lächelnd. Und so sieht unser Jägi dann doch wieder einigermassen farbecht aus: Super, oder? Ich degustier ihn sicherheitshalber nicht. Ich denk mir, das mach ich dann am abend, in der Bar, da bin ich in einem gewohnten Rahmen und mein Zimmer nur eine Treppe davon entfernt. Für den Notfall. Aber erst geh ich mit dem Schächter von persönlich.com ein bisschen Tennis spielen. Ich konnte das ja mal, vor ein paar Jahrzehnten, nur dass diese Jahrzehnte in zehn Minuten aufgebraucht sind. Keine gute Idee mit Jägi im Blut und der brennenden Sonne am Himmel auf den Platz zu gehen. Abgesehen davon muss ich mich schonen für den Abend, einer wie ich muss seine Kräfte ein bisschen einteilen, sonst kommts schnell mal nicht so gut.

DAS KÜR-PROGRAMM Jägermeister wär nicht Jägermeister, wenns keinen Jägermeister gäbe. Die Drohung steht noch im Raum: „Wenn wir da unten heute Abend Party machen würden, dann sähe die Bar plötzlich anders aus“. Also duschen und runter. Hinter der Theke ein Chef-Barman, einer, den in Deutschland jeder kennt, einer der drauskommt, einer der 250‘000 Varianten weiss, wie und mit was man den Jägi mixen kann. Wir probieren natürlich jeden Vorschlag, müssen wir ja, ist unserere journalistische Pflicht, deswegen bin ich ja hier. Nach dieser kleinen Show ist der Raum bereits ein bisschen schöner, stimmt. Und unser Erinnerungsvermögen bereits ein bisschen schwächer. Weder an die genauen Kräuter noch an die Mixvarianten mag ich mich genau erinnern, also vereinfache ich mein Leben ein bisschen und reduziere die Getränke auf „kleines Glas mit sonst nichts drin als Jägi“. Shots halt.

Der Jöggelikasten Da steht er also, der überlange Jöggelikasten, an dem 6 gegen 6 Leute spielen können. Nicht grad intellektuell, die Idee, nach jedem Tor eine Runde Shots für alle kommen zu lassen. Die Fähigkeit, das Tor zu treffen nimmt kontinuierlich ab, jedoch nicht so schnell wie die Fähigkeit, ein Tor abzuwehren, drum kommen die Shots in immer kürzeren Abständen und die Bar wird immer schöner. Und dann noch einen und nch ennnen, zwichendruch mal an die frische Luft, die Weltreedtung diskudiern, der Wrtschatz wird immer kleiner, weswegen man vermehrt auf den Begriff „Ebe“ zurückgggrft. Drinen jolen sie und dan noch ein Shottundnocheinen, das denken wird schWErrer, die UZnge auch, ZUNGE! so, und irgendwann liegen die RCKSTR-Groupies auf dem Billardtisch und drehen einen Porno, während der vom Maxim verzwflt seine KAMerre scht. sucht. Seine Kamera sucht. Bevor er sie ffiindet schälft er ein, sein, pech. Die Prinzessin von Clack.ch überlgt sich grad auch eine Kugel zu schiben, glaub, die willda jetzt AUch ufTisch, sh.. wieviele waren das etz? Shots? TOOOOOOR, aso, nmal zwölf. Shots. Hierhin. Die Spiler bra-aauchen PaaasenteeIch muss etz glaub liegen.


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September 2013

Seite dreizehn

wegen ein paar jägis Der TAG DANACH

DAS DEICHBRAND-FESTIVAL

Wir kriegen Gummistiefel und stapfen durch den Hintereingang aufs Gelände. Kalt ists geworden. Und eine Band mit einem komischen kleinen Sänger spielt, er sagt, er wäre eine Woche davor auf dem Gurten gewesen, aber hier sei es geiler. Zero Pointts aus der Schweiz für den Herrn aus der Republik. Aber es

ist uns egal, wir sind gut aufgehoben. Jägermeister hat ein eigenes Chalet auf dem Gelände, mittendrin, zweistöckig, und wenn oben unter dem Giebel der Hirschkopf rauskommt und röhrt, dann weiss man, jetzt passiert hier was. Und das tut es. Punkt zwischen zwei Acts machts „Bamm, bamm, bamm....“, der Hirsch meldet sich, vor der Hütte strömen die Festival-Besucher vor den JägiBalkon und oben kommt, so ähnlich wie bei diesen Wetterhäuschen, wenn bei Regen der Mann mit dem Schirm und bei Sonnenschein die Frau mit dem Picknickkorb rauskommt, das Jägermeister Blasorchester raus und rockt los. Michael Jackson auf Guggenmusik. Die Hartz-IVReden wir nicht mehr davon. Ist gut jetzt. Aber die Carfahrt nach Cuxhaven killt mich. Ich bräuchte eine Klima-Anlage für im Körper drinnen, die Düse an der Decke bläst mir ein Loch in die Stirn. Cuxhaven sieht so aus wie es heisst. Was machen wir eigentlich hier? Ach ja, ans Deichbrand Rock-Openair. Jägermeister ist da Sponsor. Und wo sie sponsern, dort richtig. Da lassen sie nichts anbrennen. Und das wollen sie uns zeigen. Aber erst mal was essen. Das beste, was man nach zuviel Alkohol machen kann, ist viel Brot essen und das dann wieder rauskotzen. Weil Brot, das wirkt im Magen wie ein Schwamm, der nimmt die Pfütze auf. Aber meins kommt nicht raus. Ich bin nicht so gut im kotzen. Ganz im Gegensatz zu den Festival-Besuchern danach. Die machen das schon seit 2 Tagen. Überhaupt sehen die auf dem Gelände alle so aus, als wären sie direkt vom Produktions-Team von „Frauentausch“ gecastet worden. Nach dem Open-Air in Frauenfeld grad mal ein bisschen ein Kulturschock. Aber wie bereits eingangs erwähnt: Die Deutschen sind da manchmal ein bisschen anders als wie bei uns, nicht immer, aber hier und jetzt kommts mir grad sehr so vor. Das mag aber auch an Gestern liegen. Oder an mir. Oder an der Beziehung des Gesterns mit mir. Bildlegende: Lassen wir.

DER TAG DANACHDANACH

Emfpänger unter dem Balkon jubeln, wir auch, die Truppe legt ein Riesenbrett hin, ich fand sie um Längen besser als die Arschlochband von vorhin, die gemeint hat, auf dem Gurten sei es nicht so lässig. Wie‘s da unten aussieht, finden die Leute das auch. Also „Schappo“ Jägermeister, Darauf nehmen wir doch noch einen, ist ja schon wieder fast 24 Sunden her seit dem letzten. Ansonsten ists ein gemütlicher Abend unter Freunden, Die schöne Fotografin macht schöne Aufnahmen, die Prinzessin hat sich eine rote Schleife umgebunden, die eine vom Rockstar will mit Jennifer Rostock ins Bett, welche grad auf der zweiten Bühne spielt, der vom Maxim sucht vergeblich ein paar hübsche Titten, und ich kipp wieder einen Shot nach dem anderen. Dass die anderen vorsorglich und wohlwissend zwischenzeitlich auf Bier umgestiegen sind, hat mir niemand gesagt, ich denk, wir sind hier von der Firma Jägermeister eingeladen, also trinken wir Jägermeister, aber nein, die Kameradenschweine lassen mich gegen die Wand fahren. So ist für mich dann um halb zwölf fertig lustig und der Gang zur nächsten Toilette dauert knappe fünf Stunden. Fünf Stunden, in denen ich nicht mitbekomme, dass die anderen erst richtig aufdrehen. Nur, dass sie mich auf dem Weg zum Bus wieder einsammeln.

Man wills nicht so genau wissen. Ich jedenfalls nicht. Ich will ein paar andere Sachen wissen. Zum Beispiel, dass Jägermeister eher zufällig zur Musik kam, weil sich anfangs 90er ein paar Heavy-Metal Bands dem Jägermeister verschrieben haben, Jägi-USA das aufgenommen hat und angefangen hat, Bands zu sponsern, was dann so erfolgreich war, dass das musikalische Engagement von Jägermeister in den USA mittlerweile über 230 Bands aus diversen Musikgenres wie Heavy Metal, Hip-Hop, Country, DJ’s und Reggae/ Ska umfasst, und dass auf der zum Musikprogramm gehörenden JägermusicTour auch Slayer oder Megadeth spielen. Oder dass heute weltweit pro Sekunde rund 90 Jägi-Shots getrunken werden. Ich denk mir noch: Ja, das war ich, gestern abend. Aber es würde mir etwas unterbewertet scheinen, Jägermeister nur auf den angenehmen Rausch zu reduzieren. Das wäre dasselbe, als ob man eine wunderschöne Frau aufs Ficken reduzieren würde. Wobei... nein, egal.

Und JETZT? Jetzt find ich Jägermeister super. Ich mein, ich hab ja schon vorher den einen oder anderen getrunken, aber so hardcoremässig, mit Hersteller-Wissen unterlegt und im vertrauten, fast familiärem Rahmen noch nicht so oft. Die Jägermeister-Leute sind welche von uns und wir waren, wenigstens die letzten zwei Tage, welche von Ihnen. Jedenfalls haben sie es geschafft, dass ich von meiner Regel abweiche und für diese Geschichte den einen oder anderen Artikel eines meiner Autoren auf die nächste Ausgabe verschiebe. Und: Es ist beruhigend zu wissen, dass aus der Reisegruppe nichs nach draussen dringen wird, keine Anspielungen, keine Bilder, nichts, das haben wir uns versprochen. Und wir wissen, wir können uns vertrauen, wir sind ja schliesslich alles Journalisten.


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September 2013

paul newmans kurze karriere als jazzmusiker

Seite fünfzehn

breaking news: sex-verrichtungsplatz umgetauft

Dienstag, 27. August 2013, 10:09 | Von Dr. Reinhold Weber. Aufgrund des weltweiten, gem. Pressestelle des Sozialamtes „durchwegs positiven Medien-Echos“ noch vor der Eröffnung des neuen amtl. Sex-Verrichtungsplatzes, ist die Bezeichnung internationalisiert sowie die Beschilderung erneuert worden. Weitere News folgen. Wir bleiben drin.

das muss man haben: so einen scheiss! Freitag, 19. Juli 2013, 08:09 | Von Dr. Midi Gottet „Hey Newman du verdammtes Weissbrot, beweg deinen mehligen Hintern hier raus und blas lieber den käsigen Milchstengel deines blassen Puderzucker-Daddies bis der Schimmelpimmel sich rosa färbt als dass du hier noch länger einen auf Mo Better Wigger machst.“ „Wort zu deiner Mutter, mein Nigger.“

dinge, die das langersehnte date in sekundenbruchteilen zu verschwendeter lebenszeit machen, während der du lieber deine kafirahmdeckelisammlung poliert hättest.

Donnerstag, 2. Mai 2013, 08:00 Von Dr. Henrik Petro Du hast dich auf das Date gefreut – und dann passiert sowas? Ja, Scheisse gelaufen, Mann, kannst nicht immer gewinnen... Wie? Das passiert dir ständig? Nun wein mal nicht, Grosser, bist in bester Gesellschaft! Denn das alles hier ist mir tatsächlich auch passiert (*Namen der Red. bekannt)! Und wahrscheinlich vielen anderen netten Typen auch... Also, trags mit Fassung und werde dir bewusst: Es liegt nicht an DIR – sondern SIE hat einfach ein Riesenrad ab / ist nicht die Richtige / ist total beziehungsgestört / ist ein Psycho / oder alles zusammen: ist Zürcherin. Sie steht an dieser Party vor dir, absolut umwerfend, und lächelt dich an. Du möchtest dich unbedingt mit ihr verabreden. Sie gibt dir zwar tatsächlich ihre echte Geschäftsnummer – lässt sich dann aber am Telefon so oft von einer Kollegin verleugnen, bis du die Nummer wegschmeisst. Du quatscht im Kaufleuten eine unbekannte Frau an, die dir gut gefällt und fragst als einziges, ob sie am nächsten Tag mit dir essen gehen möchte. Das tut sie auch – und du merkst nach 2 Mi-

nuten, dass sie die langweiligste Person ist, der du je begegnet bist (zB weil sie keine deiner Fragen mit mehr als drei Worten beantwortet und selber den ganzen Abend keine einzige Frage stellt). Was aber wirklich jämmerlich ist: Dein Anstand zwingt dich, die Sache bis zum bitteren Ende durchzuziehen. Du erfährst, dass deine heimlich Angebetete endlich wieder Single ist, schreibst auf Facebook hin und her und verabredest dich zum Essen in einem angesagten (unnötig zu erwähnen: teuren) Restaurant – und zwischen Apéro und Dinner meint sie: „Aber gell, das ist imfall kein Date..!?“ Um sie zu beeindrucken, schleppst du sie an diese total heisse Underground Party. Am Eingang läuft ihr ein gemeinsamer Freund (der zufälligerweise auch grad ein Exfreund von ihr ist) über den Weg, der sich euch anschliesst – und den Rest des Abends reden und kichern nur noch die zwei über die guten alten Zeiten. An dem Abend, an dem ihr euch kennenlernt, versteht ihr euch so gut, dass die Leute am Nebentisch fragen: „Seid ihr ein Paar?“ Und als du dieses äusserst seltene Match vertiefen möchtest, meint

sie: „Ouuuh, ja du und ich wir würden wirklich gut zusammen passen, aber ich wüsste gar nicht, wann wir uns wieder sehen könnten. Ich habe so wenig Zeit und meine Freundinnen wollen dann immer etwas mit mir machen.“ Sie: „Mein Facebook-Status „In einer Beziehung“? Ach das ist nur ein Scherz, damit ich nicht immer so dumm angemacht werde.“ Sie weiss, dass du voll auf sie abfährst und sagt: „Komm doch am Samstag Abend zu mir zum essen?“ Mit keinem Sterbenswörtchen erwähnt sie allerdings, dass dann noch zwei andere Jungs da sein werden. „Komm, wir gehen noch bei einem gut Freund vorbei“, sagst du, einerseits um die Meinung (oder gleich den Segen) des Freundes einzuholen, anderseits um bei ihr anzugeben, was für coole Freunde Du hast. Sie findet ihn wirklich auch cool – und bleibt dann gleich bei ihm. Du flirtest dezent mit ihr über Whatsapp, verabredest dich, es wird ein toller Abend mit viel Alkohol, ihr knutscht, sie nennt dich, als du sie nach Hause fährst, noch „Baby!“ - und beantwortet ab dem nächsten Tag – wenn überhaupt - alle Nachrichten nur mit starker Verspätung und so trocken, spröde und unpersönlich wie der Beipackzettel eines Fieberzäpfchens. Das lang im voraus arrangierte Date steht endlich an, sie dann: „Komm, wir gehen vorher nur ganz kurz bei Freunden vorbei, die machen eine Party, nur aus Höflichkeit sollte ich schnell reinschauen...“ Aus „nur schnell“ werden drei Stunden, während denen du dich zwischen völlig unbekannten Leuten langweilst, zu denen du den Draht nicht findest, während sie keine Sekunde mehr Zeit für dich hat, weil sie sich köstlich mit ihren alten Kumpels amüsiert. Warum sie dich eigentlich mitgenommen hat? Wenn ich das wüsste – vielleicht damit dir endlich klar wird, was für ein mitleiderregender Hampelmann du bist?

Mittwoch, 17. Juli 2013, 19:00 Von Dr. Marianne Weissberg Für alle, die schon alles haben dihei, ausser eben so ein Mobilklo, das ein freies Plätzli sucht, laut Verlautbarung.

Kann man dann nach Lust & Verdauung zwischen Chuchi und Tiefgarage mobil herumplatzieren. Weil man es sich wert ist, oder sonst irgend so ein Scheiss.

shell

Sonntag, 21. Juli 2013, 16:38 Von Rafi Hazera Wurde heute hart zusammengeschissen von Tankstellenfrau. Weil SMS neben Tanksäule geschrieben. Aus ihren Tankstellenfrau-Augen war die nackte Panik

zu lesen. Die totale Apokalypse. Feuer, Benzin, Schreie, Verlust, Atomkrieg. Das Ende der Zeit. Jedenfalls hab ich sie dann zu beruhigen versucht. Mit Logik. Erfolglos. Und just in diesem Moment explodierte alles nicht.


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September 2013

Seite sechzehn

Das Grosse Interview mit Martin Basig Mittwoch, 12. August 2013, 16:16 Von Dr. Rainer Kuhn

fahren das von der Alp her rauf. Und alle haben ein Frischaltedatum. Und sobald das abgelaufen ist, nehmen wir das retour. Das ist ja das grosse an der Firma Zweifel, der Kunde kann nehmen, verkaufen, verdient, und das, was er nicht braucht, nehmen wir wieder zurück. Da sagt doch ein Kunde: Wow, wer bietet denn das schon?

Das erste Interview aus der Reihe „Rockstars des Alltags“ kommt aus dem Bündnerland. Genau gesagt aus Zizers. Dorthin bin ich gefahren, um ein bisschen mit Martin Basig zu plaudern. Über seine zweiundvierzigjährige Verbundenheit mit derselben Firma, über sein Leben, seine Sichtweisen. Und nach Hause ging ich mit einer Lektion an Demut, Dankbarkeit und Zuversicht.

Gibt’s viele Retouren? Das kommt dann natürlich auf den Verkaufsberater an. Der muss den Kunden beraten, der muss ihm sagen: Ich komme ja wieder in 14 Tagen, du brauchst nicht 10 Karton Nature, Du brauchst vielleicht einen halben, und drei Karton Paprika, das reicht dir wieder, bis ich komme, und wenns mal eine Schlechtwetterperiode war oder so etwas, dann kommen wir her und ersetzen dir alles eins zu eins.

Sie sind jetzt also pensioniert? Seit dem 31. März. Blödes Gefühl noch, oder? Nein. Nein?

Blöd ist ja, wenn er dann zuwenig hat. Nein. Dann kann er anrufen... Wie lange wart ihr dann bei Zweifel? ... und dann kommt ihr... 42 Jahre und ein paar Monante. Ja. Vier Monate.

... dann können wir das koordinieren, unser Planer sieht dann, ah, da kommt morgen grad einer auf dem Retourweg da vorbei, und dann bringt er es ihm.

Ein Leben lang eigentlich, oder? Ja, mit 22 bin ich zu dieser Firma gekommen.

Ist das so in den Bergen? Alles einfach ein bisschen persönlicher? Ich denk mir mal in der Stadt Zürich...

Da wurden grad die Paprika-Chips erfunden. Ja, da hat man dann das Paprika ... also ... letztes Jahr war ja das 50-Jahr Jubiläum des Zweifel-Frische-Services, das war ja das A und O des Ganzen.

... Nein, glaub ich nicht mal, ich weiss von Leuten, die da unten fahren, die kennen ihre Kunden alle, auch die haben eine Beziehungen zu ihren Kunden. Ich mein, wenn einer mit Herz beim Zweifel ist, und das ist ja sein Kunde, mit dem verdient er ja Geld, dann betreut er ihn doch richtig, oder? Wir hatten schon Kunden, die sagten, wenn mal die Ablöse gekommen ist: „Nein, nein, wir nehmen dann wieder, wenn der Basig wieder da ist, weil der verdient ja sein Geld mit uns.“ Dann mussten wir denen das erklären, dass wir ja zusammenarbeiten, dass das schon ok sei.

Inwiefern? Ja, da hat man angefangen, die Kunden anzufahren, wir haben nicht angerufen: „Braucht ihr was?“, wir sind vorbeigegangen, haben einen Check gemacht: Aha, da brauchts das, da brauchts das, und der Kunde hat uns vertraut, hat immer gesagt „Ja, ja, füllt nur auf, füllt nur auf“. Das ist heute wahrscheinlich nicht mehr so.

Ihr habts ja auch noch schön so mit euren Kunden.

Doch. Immer noch? Ja, das ist doch das grosse Plus, das die Zweifel Pomy Chips hat.

Aus meiner Sicht ist das sicher einmal eine Preisfrage. Und alle anderen sind hingegangen und haben das Haltbarkeitdatum verlängert, auf, sagen wir mal 6

Ja, und da gehen wir dann aber noch weit hinauf, bis in jede Berspitze rauf, Jackobshorn, Weisshorn, wir gehen ins Engadin, wo ihr wollt, wir haben sogar SAC Hütten. Machen das die anderen nicht? Wir sind ja noch die einzigen. Ich wüsste keine andere Firma in der Schweiz, die den Frische-Service so bietet. Wieso macht das niemand? Ist das zu aufwändig?

Monate. Ich mein, mit 6 Monaten muss ich keinen Frische-Service mehr machen, in 6 Monaten ist in einem Laden eine Rotation da. Aber das wollte der Hans Zweifel nie so. Es gibt nicht einen 99%igen Frische-Service, es gibt nur einen 100%igen Frisch-Service. Nur dann ist es ein Frische-Service, alles andere ist nichts. Wir nehmen sie ja retour, die

nicht verkauften Packungen, und stellen neue, frische rein. Sind denn eure Chips nicht so lange haltbar? Ich glaub 12 Wochen. Solange geben wir die Garantie, dass es knackig ist. Ihr seid ja die einzigen Chips quasi, Chips gleich Zweifel-Chips und die Königin ist die Paprika. Ja, heute. Und dann haben wir ja immer wieder so Nischenprodukte, Vinegar, Provencale, das sind alles Nischenprodukte, die kommen und die gehen. Die Nature waren ja die ersten und dann kamen die Paprika. Und ich weiss noch, im Puschlav, da musste man sie ja am Anfang fast dazu zwingen. „Wir sind ein Naturvolk“ haben sie immer gesagt, und wollten am Anfang nur die Nature. Aber irgendwann kamen sie auch drauf.

Auf die Paprika-Chips. Ja das ist schon eine Riesengeschichte, die Paprika haben auch eine spezielle Würzmischung, ich würd fast sagen, so speziell wie Coca-Cola, das hat noch niemand geknackt. Ihr habt also die Paprika-Chips im Bündnerland eingeführt. Quasi die Bündner zivilisiert. Weil: Überall wo man Paprika-Chips findet, ist Zivilisation.

Ich glaube, wir haben offeriert. Aber das war denen zu teuer, das war ja klar. Das ist halt der FrischeService, der kostet auch etwas.

Wie beliefert ihr denn die?

Ja, das erste, was sie gewinnen müssen, ist das Vertrauen des Kunden. Er muss ihnen vertrauen. Dann machts auch nichts, wenn mal einer kommt und ein anderes Produkt billiger anbieten will. Da sagen unsere Kunden: „Nein, danke, das was ich am Zweifel habe, das kannst du mir gar nicht bieten.“

Da machen wir einen Treffpunkt im Tal und dann fliegen die das rauf oder

Habt ihr überhaupt Konkurrenz? Nicht, oder?

Ja, und da gehen wir dann aber noch weit hinauf, bis in jede Berspitze rauf, Jackobshorn, Weisshorn, wir gehen ins Engadin, wo ihr wollt, wir haben sogar SAC Hütten.


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Doch. doch, Anfangs der 70-er, von Italien herauf, aber da haben wir natürlich Kampf angesagt, da hatten wir eine Strategie, unser Hans-Heiri, unser Kämpfer, da sagte er uns: „So, wenn ihr einen von denen seht, dass er auf Tour ist, sofort eure Tour kehren und zuerst zu den anderen zu gehen... Ich sah ihn jeweils schon im Ländle, mit seinem weissen Wagen.

Sie kennen die Bündner: Rambo, ran ans Zeugs und auf Biegen und Brechen, bis der Kunde das genommen hat. Und diese Schulung hat uns gelernt vom Jäger, der alles abknallt, zum Farmer zu werden. Die Kunden hatten dann also beides geführt? Ja. Das schwächt doch dann trotzdem, oder? Ja, aber das ging nicht lange. Irgendwann an einem Abschlussfest sagte der Chef: „So, jetzt hab ich noch ein HighLight: Jetzt hab ich unsere Konkurrenz gekauft!“ Danach hatten wir noch zweimal oder dreimal diese Chips, aber am Schluss nur noch die Joux-Joux, mit den Spielsachen drin. Nur Erfolgsgeschichten. Nein. schauen sie hier, in diesem Buch, Sachen, die Zweifel ausprobiert hat, neue Sachen, Flops, da, Zweifel-Flops, die Cheese.. ou.. mit denen im Winter, die liefen gar nicht... aber salzig waren sie.. mit denen haben wir in Obersaxen, wenn wir steckengeblieben sind ... ... nein... ... doch ...

September 2013

sich natürlich verlagert von den Skigebieten ins Tal, da kamen doch alle runter, wenn es kein Schnee hatte, gingen da in die Läden, da haben wir natürlich sofort geschaltet, da haben wir gesagt: jetzt müssen wir parat sein, jetzt müssen wir alle hier unten sein, Ausstellungen machen, dies machen, jenes machen, und sobald das wieder vorbei war, gingen wir wieder rauf. Und das war ja immer so beim Zweifel, da sind halt die St. Galler eingesprungen und die Zürcher, die haben zu dieser Zeit im Unterland mehr Umsatz gemacht und dafür gesorgt, dass es wieder gestimmt hat.

fest, da gibt es nichts. Das ist das, was man im Laden dann mehr bezahlt als bei den anderen. Das ist die Frischegarantie. Wir hatten das Thema „Erfolg ist planbar“, das stimmt, man muss das Zeugs richtig planen, eine richtige Strategie haben. Und den Glauben daran. Dann funktionierts. Und was war jetzt genau die Strategie?

Wie war denn das Verhältnis so, von den Unterländern zu euch?

Eben, dieser Frischeservice aufzubauen, mit Produkten, bei denen eine Qualität da ist, eine Garantie, das war immer die Strategie vom Zweifel, dass ist ihr Erfolgsgeheimnis, der Frische-Service. Und den Kunden ernst nehmen. Das ist für mich immer noch das A und O.

Gut. „Miar händ eifach es Riisehueregebiet kha, läck mir...“

Wie kann man denn einen Kunden nicht ernst nehmen?

... kleiner Laden, halbe Stunde fahren, wieder kleiner Laden ...

Indem man ihn so belächelt und denkt, „der Zweifel weiss schon, wie es läuft“, das geht nicht. Den Kunden nimmt man ernst. Ich bin der Verkäufer und verkaufen heisst: Dem seine Bedürnisse, besser gesagt: Dem seine Probleme lösen. Und nicht ich ihm etwas aufschwatze. Und sobald ich den Kunden kenne, kann ich ihm etwas zusammenstellen. Ein Paket offerieren, das zu ihm passt. Und was denkt der Kunde? „Wow! Hey, super, der Zweifel kommt draus.“ Und das haben wir immer weitergegeben, dem Zweifel war das immer wichtig, dass die Leute geschult werden, dass sie lernen, was es heisst, zu verkaufen, welche Argumente braucht es dazu... Das war schon mein Leben, verkaufen, das war mein Leben...

Ja, aber das haben die da unten auch immer gewusst und akzeptiert, wenn wir ins Puschlav gefahren sind, dann sind wir morgens um fünf aufgestanden und über den Julier, über den Bernina, ... ... und das alles wegen ein paar Säcken Chips ... Ja, aber der Puschlaver war natürlich dankbar. Und dann haben wir noch bezahlt, über den Pass. Im Winter. Haben wir noch bezahlt. Weil die haben das in eigener Regie betrieben... ... aber heute käme einer von McKinsey und würde sagen: Lohnt sich nicht, wegen ein paar Säcken Chips ins Puschlav zu fahren ...

Und von Anfang bis zum Schluss Zweifel. Ja.

... ja, bei 10 würde ich das jetzt auch sagen. Aber wenn ich 50 Kunden habe,

Gabs da in dieser Lebenszeit ein Highlight?

Wir hatten zum Beispiel das Bild einer Kuh, er sagte, der Vorteil der Kuh ist, dass die da unten ein Euter hat. Und der Nutzen davon ist, dass da Milch rauskommt. Also: Beschreib erst mal das Ganze, welche Vorteile, welc her Nutzen. Das hab ich dann gelernt. Da hast du gemerkt: Jetzt geht wieder was auf, was du vorher nicht gehabt hast.

... mit den salzigen Chips? ... ... jaja... die haben wir vor die Räder gestreut, damit wir wieder weggekommen sind ... .. das ist jetzt ein Witz, oder? Neinein, das ist so. Kunsttück habt ihr sie nicht verkauft, wenn ihr sie dazu gebraucht habt, die Strassen zu salzen.. Ja, genau, nein, im Ernst, die Kunden wollten vor allem Paprika. Danach kam ... aber sehen sie mal hier im Buch, am 6. Februar, kein Schnee, Savognin, da war ich gerade Depot-Chef, kein Schnee, im Februar! Wir sind hingegangen, sind wieder in die Berghäuser raufgefahren, haben die Chips frühzeitig geholt und denen gleich wieder frische gegeben und kurz darauf kam der Schnee. Also keine Skigäste, keine Chips verkauft. Ja, ja, was haben wir gehabt? So ungefähr 5 Millionen Gäste, da sagten wir immer, wenn nur jeder zweite ein Chips essen würde... aber das haben sie natürlich nicht. Wir waren schon abhängig in diesen Regionen, von den Wintergästen, das ist schon so. Aber die Bevölkerung hat

dann lohnt es sich eben wieder. Und ich weiss noch, im 72, da lief es harzig, Ölkrise, überall wars schwierig, da kam unser Vater Zweifel, der Hans-Heiri und sagte: So jetzt erst recht. Ich gebe jedem Mitarbeter im Aussendienst einen Fünflieber, wenn er einen neuen Kunden bringt. Und erst wenn eine Tour zu über 150% belastet war, hat man eine neue geschaffen, aber erst dann. Der musste also richtig Gas geben. Ein Fünflieber war damals viel Geld, nebst dem anderen, das wir auch noch verdient haben. Da sind wir aber losgegangen, der eine holte 10 neue Kunden, der andere 15, Usego, Metzgereien, Bäckerein... Das ist heute schon schwieriger, oder? Da hats Migros und Coop und wenn man da nicht reinkommt siehts schlecht aus. Ja die haben natürlich schon ein grosses Gewicht. Aber dann ist noch der Denner. Und wer auch überrascht, ist der Aldi. Muss man schon anerkennen. Über 120 Läden. Und da sind wir nicht dabei. Wieso nicht? Ich glaube, wir haben offeriert. Aber das war denen zu teuer, das war ja klar. Das ist halt der Frische-Service, der kostet auch etwas. Und der Zweifel hält daran

So „das schönste Erlebnis“? Da gibt es natürlich viele... ... der Pokalgewinner der Erlebnisse ... ... also eins war sicher, als ich diese Schulung machen durfte. Eine Weiterbildungs-Schule. Und zwar ... Sie kennen die Bündner: Rambo, ran ans Zeugs und auf Biegen und Brechen, bis der Kunde das genommen hat. Und diese Schulung hat uns gelehrt vom Jäger, der alles abknallt, zum Farmer zu werden.

Heute sind wir Verkaufsberater, früher waren wir Chauffeure, später Depositeure. Und vor allem hat sie uns gelehrt, in den Schuhen unserer Kunden zu laufen. Das hatte ich vorher auch nicht so gemacht. Das war in den 80ern Jahren ... eine externe Schulung, für mich das A und O, um den Kunden zu verstehen, und das wurde uns so richtig lebendig

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beigebracht. Wir hatten zum Beispiel das Bild einer Kuh, er sagte, der Vorteil der Kuh ist, dass die da unten ein Euter hat. Und der Nutzen davon ist, dass da Milch rauskommt. Also: Beschreib erst mal das Ganze, welche Vorteile, welcher Nutzen. Das hab ich dann gelernt. Da hast du gemerkt: Jetzt geht wieder was auf, was du vorher nicht gehabt hast. Und diese Möglichkeit hast du bekommen, ich mein, das war nicht billig, diese Schule und du durftest im Hotel übernachten, fünf Tage lang. Und das drei Mal. Drei Module. Und da bist du einfach stolz gewesen nachher. Und das hab ich auch weitergegeben, das Wissen, auf eine einfach Art. Hinhören. Zuhören. Fragen stellen. Wie fühlt sich der Kunde dann? Wohl! Du musst über den Fluss schwimmen, zu ihm. Nicht: Ich, der Zwiefel, „dä Siebesiech“, wir haben 100%, kannst ja gar keine andere haben“, nein, das gibt es gar nicht. Zweifel ist ja so klein. Wenn man denkt, in einem Jahresumsatz eines

multiplizieren... ... nein, eben, aber irgendetwas von dieser Idee ist dann geblieben und dann haben die da unten auch wieder Leute gehabt, die das weiterentwickelt haben, und schon wars da. Das war eben das Miteinander. Da hatte keiner Streit wegen „das war meine Idee“ oder so, wir hatten ja zusammen den Erfolg, wir hatten ja alle eine Erfolgsbeteiligung, gehen sie mal eine Firma suchen, die ihren Gewinn an die Mitarbeiter weitergibt... ... das macht die UBS auch, aber bevor sie es verdient hat ... ... ja, aber eben, das ist eben falsch. Nein im Ernst, an meine Firma lasse ich nichts herankommen, da war ich vom ersten bis zum letzten Tag dabei. Ich bin ja heute immer noch ein bisschen dabei, da mein Kollege, der jetzt Gebietsverkaufsleiter ist, das war ja mein Stv., der kommt und sagt: Du Martin, immer Ende Monat, da

Da helf ich ihm dann, beim Inventar, das Eingeben in den Computer, das ist immer eine Scheissbüetz, da helf ich ihm jeweils. Und die Frau füllt den Manor Wiesental auf, da geh ich dann auch immer mit, weil den hatte ich ja auch betreut. Ladens, da sind wir so bei 0.6, vielleicht 0,7 Umsatzanteil. Ist das wichtig? Auf einmal bist du nicht mehr wichtig, wenn du es so anschaust. Aber Zweifel ist ein Impuls-Artikel. Das ist es dann wieder. Damit holst du Leute rein, und dann ist es wieder gut. Und die Arschkarte der Erlebnisse? Die gabs auch, das ist Lehrgeld, das man bezahlt. Ich habe mich manchmal blenden lassen, aber ich habe daraus gelernt. Aber man kann ja nicht alles vorher schon wissen. Ja, innerlich vielleicht schon, aber eben. Aber ich hatte auch immer gute Chefs. Die standen immer hinter mir. Meiner, der Burkhard, dann der Harlacher, so einfach, fair, und die haben immer gute Ideen, die hatte ich auch, das war ja das Schöne, dass ich die auch umsetzen durfte. Die haben gefordert, aber auch gefördert. Und das konnte man auch im Zivilen, im Privaten brauchen. Das Ego zurückstecken, nicht immer „Ich, Ich, Ich.“ Das hat gut getan. Wir hatten mal das Motto „Miteinander gehts besser“. Das war doch wahr. Ganz früher haben wir denen im Unterland doch nichts erzählt, wie wir hier oben unsere Umsätze gemacht haben, es wollte jeder selber... das wurde dann anders, als der Harlacher kam, da kam dann eben das „Miteinander“, da hat man sich ausgetauscht, ich hatte Plakate für die Läden gemalt, als Dekoration. Heute haben alle soviele Instrumente die wir gegenseitig benutzen können. Heute sind wir Verkaufsberater, früher waren wir Chauffeure, später Depositeure. Und man kann mitreden, seine Ideen einbringen, manchmal werden sie zurückgestellt und später wieder hervorgeholt. Ich hatte auch schon ein paar Ideen, alles mögliche habe ich ausprobiert. Was denn so? Ich habe eine Deko gebaut für einen Kunden, mit zwei riesigen Rädern, dann haben wir die aufgehängt und die Chips sind daran gedreht, aber das war ein Riesenaufwand ... ... das lässt sich dann nur nicht so einfach

reservierst du dann... ... dann geht ihr Essen ... ... nein, da helf ich ihm dann, beim Inventar, das Eingeben in den Computer, das ist immer eine Scheissbüetz, da helf ich ihm jeweils. Und die Frau füllt den Manor Wiesental auf, da geh ich dann auch immer mit, weil den hab ich auch betreut gehabt. Und die Zweifels kenn ich ja alle. Die Söhne, den Walti, den Urs, alle. Und ich habe ja gerne auch etwas Schulung gegeben, zwischendurch. Jeden Monat ist hier Weiterbildung. Dann hats ja in dieser Firma gar keine Fluktuation? Wenn einer fünf oder zehn Jahre beim Zweifel war, dann ist das ein Sprungbrett für jeden. Jeder Personalchef weiss, bei uns ist nichts Larifari. Zweifel? Kannst anfangen. Aber ich habe eben immer eine Chance erhalten, weiterzukommen. Dann ist einer gegangen, da wurde ich Teamchef, dann war ich fast 25 Jahre lang Depotchef, dann hatte ich Arthrose an den Armen, dann habe ich noch Grosskunden betreut, Schulungen gegeben, bis am Schluss, das war schon auch schön. Grosskunden sind schon auch was schönes. Was ist denn der Unterschied? Wir konnten mit denen zusammensitzen, die haben uns gesagt, was sie so wollen, was neu kommt, und wir konnten das unseren Verkaufsberater natürlich weitergeben und dann wussten die schon, was die Ideen waren und konnten sich darauf vorbereiten. Das habe ich auch mit Leib und Seele gemacht. Aber das Risiko war natürlich auch grösser. Das Volumen war grösser. Wenn du einen hattest, dann war das schon viel. Aber wenn du ihn das nächste Jahr wieder verlierst, dann gehts genau in die andere Richtung. Das ist dann die Herausforderung Wenn du das einmal angefangen hast, und du hast es letztes Jahr gemacht, dann musst du es entweder wieder so machen oder anders, aber wenn du gar nichts machst, dann verlierst du den Umsatz. Drum, wenn du das einmal angefangen hast, dann darfst du nicht mehr aufhören, dann musst du weitermachen. So ist mein Leben.


DER LIEBESCIRCUS

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September 2013

Seite neunzehn

frau weissberg sagt: hallo rainer kuhn? mein akku hält imfall „sorry sorella, aber ich habe (fast) alles genauso gemeint!“ seit 1992

Montag, 15. Juli 2013, 17:50 Von Dr. Midi Gottet Rainer Kuhn postete kürzlich völlig enttäuscht auf FB (Abkürzung für Facebook), dass der Akku seines iPhone5 (Was ist eingentlich der Wesfall von iPhone5? iPhones5 oder iPhone5s?) nur 4 Stunden durchhält und somit der Begriff „Mobile Phone“ von der Produktebeschreibung zu entfernen sei. Dieser Groll muss nicht sein. Nur so zum auf der Zunge vergehen lassen: Der Typ auf dem Bild hier, telefoniert schon seit 1992, ohne auch nur einmal aufgehängt zu haben, mit seinem

NATEL. Das ist ein Uran-Akku und der hält durch den dritten Weltkrieg und zurück. Okay, okay, die Strahlung dieses NATELS ist etwas über dem gesetzlich vorgesehenen Grenzwert angesiedelt aber hey, Spass hat seinen Preis. Der Wirkungskreis der Radioaktivität ist dem Verlauf der Haaresgrenze zu entnehmen. Also Rainer, du siehst, es bestehen Alternativen zu deinem iPhone5. Your body, your choice. PS: Wusstet ihr, dass „NATEL“ für „Nationales Auto-Telefon“ steht? Denkt darüber nach, wenn ihr das nächste Mal NATEL sagt.

Montag, 8. Juli 2013, 11:46 Von Dr. Marianne Weissberg Ich bin ja in der glücklichen Lage, dass ich eine Schwester besitze, die noch alles besser weiss als ich. Das stimmt wirklich, obwohl ich das nicht gerne zugebe. Ich bin ja in der Familie das schwarze Schaf, sie das weisse. Und so telefonieren wir täglich von schwarz zu weiss. Gemeinerweise muss ich ja immer alles öffentlich machen, was ich so denke, sie muss das nicht. Und da hat sie den Joker gezogen, denn wenn Sie wüssten, dass sie ja Chutzpe hoch drei hat, und ich bloss einfache, würden Sie nach ihr als Kult-Kolumnistin schreien und ich könnte hier grad verreisen. Wir besprechen alles. Zum Beispiel die Horrormeldung, dass der Migros uns jetzt Selbstscannerkassen vor das Einkaufskörbli setzen will. „Vielleicht müssen wir in Zukunft die Gestelle auch noch selber einräumen“, meinte Frau Sorella. „Ja und vielleicht müssen wir zuvor die Ware auch noch selbst im Grosshandel einkaufen“, überlegte ich. Wir kamen drauf, weil sie kürzlich einen Fallout an der Kasse hatte. „So ein Familienpapi hat Fuditüechli gekauft, die Kassiererin konnte sie nicht einlesen“, sagte die Sorella. Die Kassentrulla habe zudem kilometerlange Glitternägel gehabt und als sie irgendwo anrufen sollte, um den Preis zu erfahren, wusste sie die Telefonnummer nicht, etc. „Da sagte ich, bringen Sie doch die Tüechli zurück und holen eins mit einer ganzen Etikette“, rapportierte MS (also meine Sorella). Der Papi habe sich jedoch geweigert. „Wieso hast nicht du für den eins geholt?“, fragte ich. „Keine Ahnung, wo die waren“, sagte MS. „Eben“, sagte ich, „wir alle sind schon vom Poschten überfordert, kannst du dir

vorstellen, wenn so eine Achtzigjährige dann noch selber einscannen muss?!“ * Sie sei übrigens die Einzige gewesen in der ganzen Warteschlange, die sich zum Fuditüechliwartegau laut geäussert habe, alle hätten wie Schafe in der Schlachtbank still gewartet. „Die Schweiz ist eben ein Land von Untertanen, niemand macht die Klappe auf, ausser wir“, wusste ich. Das war der friedliche Teil vom Telefonat, denn nun kam ich versehentlich auf das Thema Sex & Liebe & Schwulsein zu sprechen. Dazu hätte ich ja keine Meinung zu haben, findet sie, denn ich sei a) zu alt dafür, b)ken-

ne ja nur Geschiedene, was für meinen Beziehungskoeffizient von minus zehn spreche und c) sei wohl eine verkappte Lesbe und d): aber da kreischten wir uns schon zunehmen lauter in die jeweiligen Telefonhörer an. Was kann ich denn dafür, dass ich Single bin, keinen habe, mit dem ich mich täglich beredt über alles anschweigen kann, was ich GRAUENVOLL FÄNDE! Kann ich etwas dafür, dass ich ein Liebesleben und Sex ersehne und hin und wieder habe, wenn auch meist nicht so, wie eben meine Mischpoche es sich von mir ersehnt: Nämlich diskret und so nebenbei. Ich koche, ich esse, ich rede, ich liebe eben mit Leidenschaft. Und dann schreibe ich darüber. Und wenn meine Sorella mich anschreit deswegen, dann weiss ich, dass ich richtig liege und richtig gut bin, in dem was ich da so verzapfe. Und dass Sie mich gerade deswegen lesen & lieben. (Was ich meiner Sorella natürlich auch unter die Nase telefonierte, sie jedoch bestreitet.) Wie schrieb doch kürzlich eine Fänin: „Sie schreiben bei Kult die schlechtesten und besten Kolumnen!“ Also so ein Kompliment habe ich noch nie erhalten. Jetzt muss ich nur noch herausfinden, welche welches waren. Oder ich telefoniere jetzt grad mal meiner Sorella. Die hat garantiert eine dezidierte Meinung dazu. Wobei, ich glaube, sie ist noch wütend auf mich wegen dem letzten Telefon. „Drum, wenn du das hier liest, Sorella, ähem erst mal Sorry, aber ich habe alles genauso gemeint!“ * Bezüglich being 80 könnte ich mich irren, wie Oliver Sacks zeigt:www.nytimes. com/2013/07/07/opinion/sunday/thejoy-of-old-age-no-kidding.html?_r=0 Fotis: Unten Sorella, oben ich, sind natürlich made by my Sorella, schön, gäll?

märchenland – oder: fäntäsy Mittwoch, 12. Juni 2013, 08:00 Von Dr. Christian Platz Ich hätte ja überhaupt nichts dagegen, hoooooch in den Bergen rumzuhängen, wo die Ruhe wohnt – und die Sonne noch lacht. Es könnte mich nicht einmal stören, dort oben unter Elfen und Zwergen verweilen zu müssen, wenn mein Leben dafür einigermassen Sinn machen würde. Pittoreske alte Häuser, mit herrlich geschwungenen Dachkonstruktionen, an mächtige Felsrücken gelehnt, schmale schattige Gassen dazwischen.... In der Höhle neben dem Bergdorf leben sogar Drachen. So mancher wackerer Ritter war schon vor Ort, um eines dieser feuerspeienden Monster zu erledigen – und danach die Dorfschönheit flachzulegen. Ich hätte rein gar nichts dagegen, einer dieser Blechbüchsen-Männer zu sein, wenn mein Leben dafür nicht gar so leer und langweilig wäre. Dann würde ich auf meinem treuen Rappen durch die Landschaft reiten, würde nach Abenteuern Ausschau halten. Mit meiner Laute, meiner Lanze, meinem Schwert im Gepäck, einem fröhlichen Herzen unter dem Brustbein, unter dem Brustpanzer – und den Zügeln fest in der Hand, ja den Zügeln fest in der Hand... ...denn im wirklichen Leben habe ich überhaupt nichts in der Hand. Ich vegetiere unter einem grauen Himmel vor mich hin. Im Eisschrank blüht nur der Schimmel. Im Briefkasten liegen bloss Rechnungen, Mahnungen, Drohungen.

Und das Fernsehprogramm ist so öde, dass es ausschliesslich im Vollsuff auszuhalten ist. Wobei man den Alkohol am besten noch mit allerlei Drogen sowie starken, rezeptpflichtigen Medikamenten kombiniert. Überdies muss ich den ganzen Tag in einem Grossraumbüro verbringen, unter strengstem Rauchverbot, wo die Lüftungsanlage penetrant vor sich hinsummt, was unaufhörliche, stechende Kopfschmerzen erzeugt - sowie natürlich geistige und physische Impotenz. Und so vergeht die Zeit, so vergeht das Leben.

Da beginnst Du, vom Märchenland zu träumen; ich schwöre es Dir. Warum bringen wir Menschen es eigentlich nicht fertig, unser Leben einigermassen angenehm zu gestalten? Wir alle haben doch unsere Wünsche, Sorgen, Freuden, Träume, Ecken und Kanten – aber wir sind permanent damit beschäftigt, sie alle unter dem grauen Asphalt unserer billigen Kompromisse zu begraben. Sie unter dem Deckel zu behalten. Und damit gleichsam einen freiwilligen Massenseelen-Suizid zu begehen. Wie spirituelle Lemminge...

Wir sollten doch lieber explodieren, sollten den Mächtigen aller Couleur, die uns ja samt und sonders nur bescheissen, tüchtig den Marsch blasen, die Enge ausweiten, die Ketten sprengen, für unsere Freiheit kämpfen, randalieren, das Märchenland in die Realität zwingen. Gemeinsam. Lasst uns sofort damit anfangen! Unverzüglich!! Mit Macht!!! Ich mach den Anführer... Wenn es uns dann gelungen ist, wenn unser Märchenland auf solidem Grund und Boden steht, werde ich übrigens der böse Zauberer im finsteren Schloss

sein. Mit Verliesen, in denen ich Euch alle zu Sklavinnen und Sklaven meiner üblen Launen abrichten werde - und Schlimmeres... Schliesslich habe ICH die Idee gehabt, habe ICH den Anstoss gegeben, habe ICH den Ball ins Rollen gebracht! Ohne MICH hätten wir dieses Märchenland ja niemals realisiert!! Wer zuerst kommt, darf an der Knochemühle drehen, die anderen gehören zwischen die Malsteine!!! Und wenn ich nicht gestorben bin, lebe ich heute noch.


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September 2012

neulich bei der razzia im chreis cheib

Freitag, 3. Mai 2013, 14:00 | Von Dr. Midi Gottet Und Jérome, der Drogenhund, nahm‘s wiedermal ganz genau, die alte Schwuchtel.

zahnseide

Samstag, 27. Juli 2013, 13:52 | Von Rafi Hazera. «Wie oft benutzen sie Zahnseide?» «Wie oft komm ich zu ihnen?»

der zweite versuch

Freitag, 16. August 2013, 00:57 Von Angela Kuhn. Liebe. Sex. Kann man brauchen. Kann ich brauchen. Braucht auch jeder. Liebe. Freundschaft, Familie. Lebenswichtig. Für man, mich, jeden. Liebe. da kenn ich mich nicht aus. Oder zu sehr. Ich bin zu jung, zu unerfahren, zu voreingenommen, zu verletzlich. zu selbstlos dafür, oder zu egoistisch, nur für ihn, nur für mich. was schreibt man mit gebrochenem Herzen, was schreibt man, andere Herzen brechend, was schreibt man, vergangene Zeiten, kommende Zeiten, währende Zeiten, zeitlose Erinnerungen im Kopf, was schreibt man über ein Wort, das Gefühl sein kann, das Erfahrung sein kann, das Schmerz, Erlösung, Heilung sein kann, ein Wort das jeder kennt, ein Wort das keiner ver-

steht, das man viel zu schnell, und doch viel zu selten ausspricht. Was schreibt man, worüber schon immer geschrieben wurde, worüber für immer geschrieben werden wird, ob in Stein, auf Papier, ob mit Kohle, mit Tinte, eingeritzt oder schwarz auf weiss gedruckt, ob gesungen oder gespielt. Wie definiert man den Moment, der die Welt erfüllt, den, der sie zusammenbrechen lässt. Das Wort lässt sich radieren, löschen, es lässt sich ersetzen, durch ähnliche Versuche, etwas festzuhalten, das sich nicht festhalten lässt. Man kann es beschreiben, um im Glauben zu leben, es zu kontrollieren. In ewigem Versuch, etwas einzufangen, das weit über uns, tief in uns schwebt. Einfluss oder gar Kontrolle bleiben Wunschdenken. Glauben. Lyrik, Musik, Kunst.

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wahnsinnig: frau weissberg verwagnert sich den samstagabend!

Mittwoch, 3. Juli 2013, 08:00 Von Dr. Marianne Weissberg Also ich hab hier schon Fernseh-, Polit-, Männer-,Frauenkritik, etcetc. gemacht. Wieso also nicht mal eine Theaterkritik. Ja, richtig gehört, Ihre Frau Weissberg ging ins Theater. Es ist Sommer, es ist Samstag, Corinna Harfouch tritt auf, da pilgerst du hin, dachte ich. Und das, obwohl das Theater im Zuge der Wagner-Verehrung, stattfand. Schon der Rietbergpark ist komplett verunstaltet durch eine temporäre Wagnerbaracke, Europa wurde verwüstet durch Wagner & Co. Aber eben es handelt sich um eine Wagner-Annäherung durch Corinna Harfouch, der ich in „Eva Blond“ zu Füssen lag. Und darob vergass, wie nun ja anrührend sympathisch sie im „Untergang“ Frau Goebbels spielte, wie sie ihre blonden Meitlikinder dem Führer zu Ehren vergiftete. Damals, also im Film, kamen mir schon in bisschen Zweifel. Aber ich dachte, so sind die Deutschen halt, sie spielen & filmen sich oft ihre Geschichte so ab, wie sie sie, nun ja, immer noch sehen möchten. Heroischtragisch. Freud nennt so was Verdrängung. So. Aber Corinna, die herbe, schöne, ganz leise schalkhafte Schauspielerin wollte ich eben sehen. Auch mit Wagner-Wahn oder trotz Wagner-Wahn, der auch in Züri wütet. Wobei, wenn ich es mir Recht überlege, da kam dann gar kein Wagner im Stück vor, nur schreckliche Musik hin und wieder, die könnte ja von Wagner gewesen sein. Diese giftig-schwülstigen Töne, die dem Nazi sagten: Du darfst, denn wenn du diese/meine hypnothische Musik in den Ohren hast, trägt es dich empor zu gewaltigen Gefühlswallungen. Die hatte auch Corinna in diesem Stück. Wenn auch verschleiert, wirklich, sie war oft verschleiert und machte bedeutungsvolle Handbewegungen. Ich wähnte mich in der Waldorfschule, wo es heisst: Jetzt tanzt doch mal euren Namen, Kinderli. Schon nach drei Minuten wusste ich, ich wäre lieber daheim geblieben. Und all die anderen Single-Ladies, die wie ich, anstatt, halt samstags im Theater hocken, hirnten das auch. Sogar die beiden hochblonden, nordischen Damen neben mir

flüsterten: „Das haben wir uns anders vorgestellt.“ Natürlich hatte es sehr viele WagnerianerInnen im Publikum, eigentlich ausschliesslich. Ich wollte noch meine Sorella anrufen und sagen: „Du, ich bin da alleine unter Nazis.“ Aber dann liess ich es, dachte bloss: Corinna, spinnst du eigentlich, in so einem Zweipersonenstück mit einem falschen Papagei und einem Hund und einem Mitschauspieler, der Zwieback heisst und Kalauer absondert, aufzutreten? Kann es sein, dass ihr insgeheim lacht? Kürzlich sah ich ja bei youtube einen Sketch mit Hape Kerkeling, der einen Schriftsteller spielt, der in der Lesung das Publikum kommandiert, seinen Text mitzutanzen, so wie in der Waldorfschule. Das Publikum machte andächtig mit. So wie bei Corinna, niemand hustete, niemand flüsterte, bloss die beiden Damen und ich fingen an, blöd zu kichern. Dann ging der erste Herr, ich schaute ihm neidisch zu, er sass nämlich am Rand. „Gibt es eine Pause?“, fragte ich Dame eins. Sie wusste es nicht und sonderte weiter Coco Chanel, leicht abgestanden ab, vielleicht wars auch Wagner-Body-Scent, hat eigentlich noch niemand ein Wagner-Parfäng erfunden zu seinem Züri-Jubeljahr? Und weiter und weiter wedelte und litt Corinna, der

Zwieback servierte ein Glas Wein, das fiel runter. Er sagte: „Sie bekommen jetzt ein Zweites“, also improvisiert, und das fand ich lustig und lachte überlaut. Zum Glück war das Stück kurz, sehr kurz, und damit recht teuer. Fast fünfzig Schtutz für so einen Brunz. Danke, Denise noch für die Theaterkarte, so konnte ich mir noch eine Pizza Gamberetti leisten, ich finde, man muss einfach etwas reinstopfen, wenn man so frustriert ist, den besten Teil des Samstagabends verwagnert zu haben. Also Corinna, unter uns, wir vergessen das mal. Ich gebe dir noch eine Chance. Aber das nächste Mal im Fernseh musst du unbedingt besser sein, sonst buche ich dich ab, in die Kategorie Wagner, also ungeniessbar! Hapes Lesung und Peters Eswarsommer-Gesang für alle, die für Corinna keine Karten mehr kriegten und drum Glück hatten: www.myvideo.ch/watch/315897 www.youtube.com/watch?v=mqJ6EilDRto Fotis: Die Danach-Pizza von Dieci, ein deutsches Familienfoto, zufälligerweise die Goebbels, also Corinna als Magda, dann gottlob diametral entgegen als: Eva Blond und ihr wahnsinnig sexy, turkisch Assistent in „Eva Blond“

wie ernie mit seiner ehemännin neulich in die ferien fuhr Montag, 17. Juni 2013, Von Dr. Reinhold Weber Gemäss neuer Satzung der Universität Leipzig, diesem Kraftort des Geistes, gehen die Studierendenschaften ja jetzt zum Herrn Professorin in die Vorlesung. Deshalb bin ich ein bisschen in der Klemme. Sagt ein schwuler Freund, der seit einem Jahr verheiratet ist, doch neulich zu mir: „Ich fahre mit meinem Mann für zwei Wochen nach Bali.“

Ist das noch korrekt? Oder wie denn nun? Ich fahre mit meinem Ehefrau für zwei Wochen nach Bali? Darf ich dir meinen Ehefrau vorstellen? Klingt irgendwie, äh, ein wenig tuntig. Vielleicht „der Ehemännin“? Ich fahre mit meinem Ehemännin in die Ferien? Nun, lassen wir das mal so stehen, bis denen in Leipzig etwas noch Geistreicheres in die Sinn gekommen ist.


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September 2013

Seite einundzwanzig

es muss ja wohl an diesem seltsamen wetter liegen Freitag, 3. Mai 2013, 09:09 Von Dr. Christian Platz Am Anfang war es für Frau Soter ein recht guter Tag gewesen. Bevor sich dann gegen Abend die Kopfschmerzen eingeschlichen haben. Garniert mit einem leichten, aber irgendwie irritierenden Magengrimmen. Symptome, die gewiss von der unerfreulichen Wetterlage ausgelöst worden sind. Frau Soter hatte, wegen der vielen Überstunden, die sie an ihrem Arbeitsort regelmässig zu leisten pflegte, an diesem Freitag nämlich einen freien Tag einziehen können, wie man so schön sagt. Von Beruf war sie Fachberater/-In für Fachberater/-Innen. Bei einer Firma, die Grundlagenarbeiten ausführte, die Arbeitsgrundlagen für weitere Grundlagenarbeiten darstellten, auf dem Gebiet der Effizienz- und Exzellenzsteigerungsentwicklung. Herr Soter würde am heutigen Abend früher als sonst nachhause kommen. Darauf freute sich seine Frau. Als zertifizierter Power-Point-PräsentationsFachexperte, der Unterlagen für die Zertifizierungsprüfungen für weitere Power-Point-Präsentations-Fachexperten/Innen erarbeite, eine Stabsstelle beim Staat also, war er beruflich meistens doch recht belastet. Was durchaus auf seine sexuelle Befindlichkeit und Leistungsfähigkeit Auswirkungen hatte. Deutliche Auswirkungen. Es gab Abende, an denen Frau Soter tun konnte, was auch immer sie wollte, bei ihrem Gatten kam einfach nichts zustande. Egal, welche Aussichten und Perspektiven sie ihm bot. Während sie vergeblich dafür kämpfte, sich ins Zeug legte, dass er endlich seinen Aufstand machte, konnte sie förmlich hören, wie es in seinem Hirn ratterte, konnte sie fühlen, wie komplett absorbiert er war. Von Themen, wie etwa der Erstellung einer Matrix, in die - sowohl horizontal, als auch vertikal – Tausende von Qualitätsmerkmalen eingetragen werden können, um die Meilensteine einer Progressionsanalyse zu illustrieren, unter Berücksichtigung der prozessorientierten Vorgehensweise, zu der sich sein Amt bereits vor zwei Jahren mit Haut und Haar verpflichtet hatte. Alle Angestellten haben die Verpflichtungsdokumente mit ihrem Blut unterschreiben müssen, schon beim Kick Off Meeting. Heute würde es aber anders kommen. Sie wusste, dass Herr Soter gestern im Grossraumbüro einen weiteren mächtigen Meilenstein hatte setzen können. Sie wusste, dass er heute mit seinem Team darauf anstossen und danach gut gelaunt, gut durchblutet nachhause kommen würde. Eigentlich hatte sie deshalb den freien Tag eingezogen, wie man eben so schön sagt. Sie wollte nämlich dafür sorgen, dass ein wirklich aufregender Abend zustande kommen würde. Wieder einmal eine zweisame Orgie in der sorgsam eingerichteten Wohnung. Ein privates Fest, das sogar den vier verkommenen Mönchen aus dem Roman „Justine“ des Marquis De Sade, den sie so liebte, die Schamröte ins Gesicht treiben würde. Frau Soter und ihrem Mann gefielen übrigens alle drei unterschiedlichen Versionen des Romanklassikers, die der göttliche Marquis in seinem Leben verfasst hatte. Ihre Hausbibel aber war jene formidable Ausgabe in zehn Bänden, erschienen beim Matthes und SeitzVerlag, die längste erhältliche Version der Historie der beiden Schwestern, der züchtigen, gezüchtigten Justine und der masslos ausschweifenden Juliette, wie sie von den Herren Pfister und Zweifel so hervorragend ins Deutsche übertragen worden ist.

Auch die Comic-Umsetzung von Guido Crepax sagte ihnen ausserordentlich zu. Crepax war sowieso ein kleiner Hausheiliger bei den Soters. Mit der Filmversion von Jess Franco, in der Romina Power einst die Justine gegeben hatte, konnten sie allerdings nie warm werden. Franco hat zwar einige schöne Streifen gedreht, „Vampyros Lesbos“, „Sadomania“ oder „L‘éventreur de Notre-Dame“ zum Beispiel. Doch ausgerechnet bei „Justine“ versagte der alte Lustmolch kläglich, genauso wie damals Just Jaeckin, bei seiner unsäglichen, ungeilen, uninspirierten „Geschichte der O“-Verfilmung. Doch der alte Jess hatte ja nun vor wenigen Wochen das Zeitliche gesegnet – und den Toten soll man alles verzeihen. Frau Soter ahnte, dass sie den grossen schwarzen Teufelshund, wie sie seine dunkle Seite bei sich selbst heimlich nannte, der tief im Inneren ihres Gatten wohnte, heute Nacht wieder einmal dazu bringen würde, sich mehrfach bis zur Erschöpfung auf die Hinterbeine zu stellen, sich stramm, sich schäumend und zähnefletschend aufzubäumen, den Mond anzuheulen und endlos über sie herzufallen. Unter Einsatz aller notwendigen und wünschenswerten Kostüme, Kulissen und Requisiten natürlich... Sie brauchte es. Er brauchte es. Sie brauchten es beide. Dringend. Ihre Astrologin versicherte ihr gestern Nachmittag, dass die Sterne ihr fröhliches Vorhaben nach Kräften unterstützen würden. Auch ihre Fachärztin für Psychoanalyse hatte ihr am Montag angeraten, forsch vorzugehen und ihre sexuellen Phantasien wieder einmal umzusetzen, komplett mit Macht und Ohnmacht, Ketten und Peitschen. Frau Soter beschloss also, das Imaginäre am Freitag unerbittlich in den Bereich des Realen hinunterzuziehen – unter Berücksichtigung aller Ansprüche des Symbolischen natürlich. Und deswegen ging sie erst mal auf Shopping Tour... ...mit ihrer besten Freundin zusammen, Frau Chronozon, die für den Abend übrigens ähnliches im Sinne

hatte, mit der sie ohnehin ihre tiefsten Geheimnisse teilte – und manchmal sogar einen heftigen doppelten Höhepunkt. Davon wussten Herr Soter und Herr Chronozon allerdings nichts. Noch nicht. Die beiden Damen hatten aber schon lange vereinbart, dass sie es ihren Gatten einmal in epischen Dimensionen vorführen möchten - manchmal übten sie sogar vor dem Spiegel für die geplante saftige Aktion -, wenn die Zeit dafür reif sei. Dieser Zeitpunkt rückte zwar stetig näher, aber die Sternenkonstellation war noch nicht ganz perfekt. Vorfreude und Nervosität mischten sich in Frau Soters Gefühlswelt zu einem prickelnden Cocktail, wenn sie jenem Tag entgegen dachte, an dem dieser exhibitionistische Plan dereinst zur Ausführung gelangen würde. Gefolgt von einem dreckigen vierblättrigen Kleeblatt. Doch zunächst stand das heisse Duo mit ihrem Mann auf dem Programm. Die Ladies gingen also in die Stadt. Zunächst Capuccino trinken. Bei Alfredo, der den beiden Signoras immer so schön schleimige Komplimente machte, für ihre drallen und prallen Körperformen, vor allem für ihre Hintern. Heute war er allerdings etwas zurückhaltender als sonst: „Ich habe Kopfschmerzen. Auch mein Magen ist irgendwie lausig beieinander...“, jammerte er gedrückt, „...kein Wunder, bei diesem Wetter.“ Dann ging es in die Apotheke, blaue Pillen holen, die eine solide Grundlage für Herrn Soters mehrfache Aufrichtung schaffen sollten. Und weiter zu Karlheinz, dem Lieblings-Kokaindealer beider Ehepaare, in dessen Wohnung sie sich schon mal ein paar Nasen genehmigten. Guter Stoff. Aus Venezuela. Ohne jenen SpeedScheissdreck, mit dem das Zeugs sonst oft genug gestreckt ward, der den Rausch mit unangenehmen nervösen Nebengeräuschen zu spicken pflegte. Mit zwei Flaschen Champagner zusammen, die man - nachdem sie ausgetrunken sind - ja auch noch anderweitig verwenden kann, gab dieser Stoff zweifellos einen prächtigen Mix ab. Für eine

private Orgie à deux, einen epischen Reigen der Passionen, in dessen Rahmen Sinn und Verstand wuchtig zum Fenster rausgeschmissen würden, der überdies erst dann enden sollte, wenn die Vögel ihre Lieder einem grauenden Samstagmorgenhimmel entgegenpfeifen. Nun zogen die beiden Damen in Agathas „Bumsladen“, einen sympathischen, hellen Erotikbedarfshop, frei von jeder schmuddeligen oder gar ordinären Peinlichkeit, der das aufregendste Repertoire an Wäsche und Spielzeugen für Erwachsene führt, das in dieser Stadt feilgeboten wird. Die Besitzerin, Agatha, war immer prächtig aufgelegt, humorvoll, verständnisvoll, aufgeschlossen, weltoffen. Nur heute ging es ihr leider nicht besonders gut. Sie habe Kopfschmerzen – und zudem irgendwie ein leichtes Stechen im Magen. Müsse wohl wegen des seltsamen Wetters sein. Sie würde dann jedenfalls früh ins Bett gehen. Trotzdem kauften Frau Soter und Frau Chronozon nach Herzenslust ein. Exotische Reizwäsche von „Luxxa“, „Frederick’s of Hollywood“, „Lola Luna“, wohlfeile hohe Schnürstiefel aus genarbtem Menschenleder – und noch exotischere Spielzeuge, deren Funktionsweisen wir hier nicht beschreiben können. Schliesslich ist dies ein anständiger Text - für ein seriöses Medium! Dann begaben sich die Damen in eine elegante Bar. Sie wollten sich mental auf den Abend vorbereiten. Bei Cocktails und anregenden Gesprächen. Unvermittelt sagte Frau Chronozon: „Du, ich habe plötzlich so seltsame Kopfschmerzen, auch mit meinem Magen scheint irgendwie etwas nicht ganz zu stimmen. Liegt wohl an diesem eigenartigen Wetter. Ich gehe besser nachhause und lege mich hin.“ Also fuhr auch Frau Soter heim... ...voller Vorfreude auf eine abgefahrene Nacht. Sie staubte die Sexmöbel ab, die nun schon lange nicht mehr zum Einsatz gekommen waren, legte das Badezimmer mit Plastikplanen aus, für jene

besonders abgedrehten Spiele der ganz späten Nachtstunden, und flüsterte - selig lächelnd - obszöne Wörter vor sich hin, während „Take It to the Limit“ von den Eagles aus den Radiolautsprechern in die gute Stube strömte. Dann vibrierte ihr Handy. Ihr Mann war dran. Er sagte: „Hör mal. Ich komme jetzt gleich nachhause. Ich habe so verdammt eklige Kopfschmerzen und mein Magen ist irgendwie nervös. Das wird wohl mit diesem komischen Wetter zu tun haben. Ich muss mich dringend hinlegen.“ Oh je. Mächtig grosse Enttäuschung. Eine regelrechte Eisdusche. Frau Soter musste sich erstmal hinsetzen und eine dicke Cohiba rauchen, bevor sie den soeben erlebten Antiklimax in ihrer angeborenen Gutmütigkeit auflösen konnte. „Dann halt morgen“, dachte sie. Eine halbe Stunde später betrat ihr Mann das Appartement. Er schluckte sogleich 1000 Milligramm Ponstan, legte sich in die Heia – und tauchte unverzüglich ins Reich des Schlafes ab. Schnarchend. Frau Soter köpfte ihrerseits eine Flasche Burgunder, setzte sich sodann mit einem grossen Schwenker vor den Fernseher. Sie hatte „Viols“ von Mario Salieri in den DVD-Player geschoben, einen Italo-Porno, den sie immer wieder anregend fand. „Inspiration für morgen“, sagte sie sich. Als dann jene schöne Szene mit der Studentin und dem Hypnotiseur über den Bildschirm flimmerte, merkte sie plötzlich, dass sie Kopfweh hatte – und auch der Magen war irgendwie verstimmt. „Dieses ärgerliche Wetter macht heute wohl allen zu schaffen“, dachte sie. Also nahm sie schnell 1000 Milligramm Ponstan, legte sich neben ihren Gatten ins Bett - er schnarchte nun nicht mehr - und schlief ungewöhnlich schnell ein. Als würde sie mit einem dieser modernen Expresslifte in eine Tiefgarage hinunterfahren. Nun graut der Samstagmorgen. Die Vögel pfeifen. Sonst ist es sehr still, in jener Strasse, an der das Ehepaar Soter wohnt. Keine Automotoren, keine Schritte, keine Stimmen sind zu hören. Auch in der Wohnung herrscht absolute Stille. Herr und Frau Soter liegen steif und starr im Ehebett. Sie sind nämlich tot. Aber nicht nur sie. Auch alle Nachbarinnen und Nachbarn sind über Nacht gestorben. Tatsächlich lebt in der ganzen Stadt kein einziger Mensch mehr. Genauso ist es landesweit, europaweit, weltweit. Alle Leute sind tot. Treue Hunde betteln vergeblich um Futter, Zootiere schreien vor Hunger, sie werden nie mehr gefüttert werden, Eichhörnchen spielen in den Ästen der Bäume und über allem fliegen die Vögel, denen der Himmel nun wieder alleine gehört.... Die Menschenkinder sind alle zusammen über den Jordan gegangen. Unmittelbar vor dem Wochenende. An manchen Orten ist es nachts geschehen, anderswo am heiterhellen Tag, je nach Zeitzone halt. Warum es passiert ist, kann nun niemand mehr herausfinden. Es muss wohl an diesem irregulären Wetter gelegen haben: Jener weltweiten Front, die in den Fernsehnachrichten aller Nationen schon seit Wochen ausführlich besprochen worden ist. Die Orgie à deux von Herr und Frau Soter ist also endgültig gestrichen. Frau Soter und Frau Chronozon werden ihren Ehemännern niemals jene aufregenden Vorführungen zeigen können, auf die sich die beiden Damen so lange gefreut und vorbereitet hatten. Es wird nie mehr Weihnachten, Ostern, Pfingsten sein – und auch sämtliche Ferien sind gestrichen. Bis in alle Ewigkeit.


<3 eu bizli Ich lieb

ZUKKIHUND Echte Probleme.

h端t isch altpapiersammlig. aber ich han kei schnur meh.

Meh Abent端端r: fb.com/zukkihund


kult

®

September 2013

reklame, die wir gerne öfter sähen, heute: heinz

Mittwoch, 12. Juni 2013, 17:00 | Von Dr. Reinhold Weber. Wie sagte Mami doch immer? Du sollst mit dem Essen nicht spielen. Ausser es kommt dabei eine so scharfe Anzeige heraus wie diese hier. Sagen wir.

okay, fünf tipps für die eltern des kindes mit den weissen händen

neulich in nebraska

Seite dreiundzwanzig

interview mit dave hause

Samstag, 6. Juli 2013, 11:39 Von Dr. Dominik Hug Dave Hause? Wer ihn noch nicht kennt, bitte nehmt eure Smartphones zur Hand, öffnet die Youtube-App und tut euren Ohren einen Gefallen. Wir hatten das Vergnügen, ihm einige Fragen stellen zu dürfen. KULT: Wo bist du momentan? Dave: Das ist Privat. Aber ich bin zur Zeit auf Tour. KULT: Du reist als Musiker rund um den Globus zusammen mit Bands wie The Gaslight Anthem oder Flogging Molly. Dave: Ja. Ich wurde von beiden Bands angefragt als Supporting Act zu fungieren. KULT: Während eurer Tour, macht da jede Band ihr eigenes Ding oder hängt ihr auch zusammen ab? Dave: Wir hängen zusammen ab. KULT: Dein letztes Album „Resolutions“ erschien Anfang 2011. Was hast du in der Zwischenzeit gemacht? Dave: „Resolutions“ ist noch nicht so lange her. Ich war ich auf Tour (O-Ton „I toured my ass off“) schrieb Songs und ging ins Studio. KULT: Einer deiner Songs auf „Resolutions“ und auch einer meiner persönlichen Favoriten ist „C‘mon Kid“. Was war die Idee hinter dem Song? Hört sich für mich an, als hättest du das Stück einem Teenager gewidmet. Dave: Es war meine Idee einen positiven

Song über jemanden zu schreiben, der Probleme mit Sucht hat. Diese Person war aber in ihren späten Zwanzigern. KULT: Arbeitest du bereits an einem neuen Album? Dave: Das ist bereits fertig und wird im Oktober dieses Jahres erscheinen. KULT: Was macht deine Band „The Loved Ones“ zur Zeit? Dave: Nichts. KULT: Kennst du irgendwelche Schweizer Musiker? Sag bitte nicht DJ Bobo Dave: Nein, überhaupt keine. KULT: Wann kehrst du für ein Konzert zurück ins Land des Käses und der Schokolade? Dave: Im Herbst nach Release meines Albums KULT: Jetzt hab ich für dich noch einige Catchwords. An was denkst du, wenn du folgende Worte hörst: USA: Gebrochene Versprechen Springsteen: Gaslight Anthem Europa: Fun Love: Sex Obama: Hoffnung Fussball: Weltmeisterschaft Schweiz: Pretty Girls Arbeitslosigkeit: Penner Casting Shows: Ich wundere mich was das ist... Charts: Diagramme Dave, vielen Dank für das Interview.

das neue „tablet androc“ von der migros ist daha...! Mittwoch, 26. Juni 2013, 16:25 Von Dr. Midi Gottet. Äh Frau Stone, dürfte ich mal kurz einen Blick in die Küche werfen um zu sehen ob in Nebraska alles noch so ist wie‘s sein sollte?

Dienstag, 18. Juni 2013, 08:00 Von Dr. Midi Gottet 1. Sehen sie zu, dass der Junge so bald wie möglich vom Nuggi wegkommt. Der Nuggi macht ihn gemein. 2. Kaufen sie sich sofort neue Gardinen. Denn Gardinen mit Duschvorhang-Print verursachen bei ihrem Jungen offensichtlich starke Persönlichkeitsstörungen. 3. Schauen sie weniger Carmen Nebel, das bringt den Jungen nur auf komische Gedanken. 4. Cremen sie dem Jungen jeden Morgen die Stirn ein. Offensichtlich juckt es ihn dort sehr. 5. Lassen sie ihre Hämorrhoiden-Creme nie mehr offen herumstehen.

albert einstein tat gut daran sich antistatik-pantoffeln zu kaufen…

Dienstag, 9. Juli 2013, 08:05 | Von Dr. Midi Gottet. ...denn zuvor war sein Leben rein frisurentechnisch ein einziger Bad-Hair-Day.

Donnerstag, 2. Mai 2013, 14:00 Von Dr. Midi Gottet Und es kann alles was die Anderen auch können, einfach ein bisschen anders. Und es wurde eben gerade in dieser Zone in Nord Korea hergestellt wo bisher noch die südkoreanischen Arbeiter

hindurften um zu malochen. Aber jetzt dürfen sie nicht mehr in diese Fabriken, die Südkoreaner. Da haben jetzt halt die Nordkoreaner die Produktion übernommen und drücken noch ein paar falsche Knöpfe und so. Aber es ist billiger als alles Andere, einfach ein bisschen anders.


kult

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