Kultzeitung November 2012

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pillowtalk: liebe männer, das hier müsst ihr uns frauen im bett sagen! Montag, 3. September 2012, 11:47 Von Dr. Marianne Weissberg Ich bin immer wieder erstaunt, wie eloquent Männer VORHER sind, doch kaum haben sie einem ins Bett gezerrt, klappen sie den Mund zu, also gut ausser sie sind mit diesem grad an einem beschäftigt, doch sonst geben meist sie keinen Laut von sich. Nicht nur beim Höhepunkt, da bin ich auch immer erstaunt, dass mann dabei nicht richtig laut wird und so zeigt, dass es ihm unglaublich, wahnsinnig geil gekommen ist. Was die ebenfalls Anwesende ja mitfreuen würde. Übers Thema Orgasmus, ja/nein/wie/ wieso nicht, reden wir in einem weiteren Nachhilfeunterricht by Mrs. Weissberg. Nein, es geht hier erst mal um ein paar Sätze, die Männer Frauen im Bett sagen sollten. Denn dann gehen wir ab wie Raketen, weil wir solche Sätze eben gerne hören. Vorallem, wenn sie unsere angeblichen Problemzonen betreffen. Glauben Sie mir das einfach, ich bin in der KultFirma a) eine von nur zwei Frauen und b) diejenige, die am längsten Sex hatte, guten und schlechten. Und der schlechte war immer mit dem Schweigen der Männer verbunden. Oh, ich machs jetzt kurz, denn meine Sis mahnte mich kürzlich, ich würde immer so viel reden und zu

lange Sätze machen. Und grad im Fall von männlichem Pillow Talk genügen ein paar kurze Sätze, an/zu den richtigen Stellen. Here we go mit meinem sexy Nachhilfeunterricht, der ja auch zur laufenden Erotische-Bettgeschichte-Serie passt: bitte ausdrucken und auswendig lernen, wirklich es lohnt sich!, Sie werden mir auf Knien dafür danken, nach dem nächsten, ERFOLGREICHEN Mal! Wow, du hast den schönsten Arsch der

Partylöwe des Jahrhunderts Donnerstag, 9. August 2012, 11:11 Von Dr. Alex Flach. Wer die entsprechende Kult-Ausgabe (von vor etwa zehn Jahren) verpasst hat und auch weil tausendfach gewünscht, hier noch einmal der Gewinner des Titels „Partylöwe des Jahrhunderts“. Es kommt selten vor, dass man einen Jahrhunderttitel auf Vorschuss vergibt, aber wenn man´s mal tun kann, weil Nichts (wirklich gar Nichts) kommen

könnte, dass die Leistung des oder der Betreffenden noch toppt... und in diesem Fall sind wir uns felsensicher und todfest überzeugt. Wie der Anlass hiess an dem dieses epische Bild aufgenommen wurde, wissen wir leider auch nicht. Aber wir tippen mal, aufgrund der abgelichteten Protagonisten, auf einen CSD.

Welt, darf ich mal zärtlich reinbeissen? Mmmm, deine Pussy duftet unglaublich gut, nach Meer, Honig und eben du! Du hast die geilste Pussy der Welt! Du hast soooo zarte Haut, da könnte ich stundenlang streicheln/zärtlich beissen/ lecken… Ich möchte dich stundenlang lecken, ich hatte noch nie eine Frau, die so köstlich nass ist wie du! Dein Saft ist wie Champagner, gib mir

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noch mehr von dem Zeug (jetzt leise lachen) Du küsst fantastisch, deine Zunge, komm gib sie mir nochmals! Du hast die süssesten Brüste, mmhhhh, ich könnte in ihnen versinken…. Deine Nippel sind wie die Perlen des Orients - darf ich dir eine Perlenkette schenken? (sowas kommt immer gut an bei uns Ladies!) Uhhh, das war der beste, geilste HammerBlow Job, den ich je gekriegt habe, jetzt werde ich DICH total um den Verstand bringen! (das Wort Hammer… mag ich persönlich nicht so sehr, doch seit Dieter Bohlen es in den allg. Sprachschatz etabliert hat, darf mann es ruhig auch mal brauchen) Ich will nur DICH (mit Stöhnen sagen)!!! Ich werde nur noch mit DIR vögeln/für mich gibt es keine Andere mehr/hast du morgen Nacht auch Zeit?/ich willst du mich heiraten, wir könnten in einer Stunde im Flieger nach Las Vegas sein…. You got it, so in etwas wollen wir im Bett betexten werden, ich bin selbst grad dahingeschmolzen beim Schreiben… seufz und soweiter Foto: Rock und Doris, ich weiss, ich weiss, die zwei hätten es im echten Leben anders getrieben, aber sie sehen eben sooo süss miteinander aus!

reklame, die wir gerne öfter sähen, heute: the royal academy of arts. Sonntag, 9. September 2012, 11:27 | Von Dr. Reinhold Weber. Werbung für Kunst, die nicht daherkommt wie Kunst, sondern wie Werbung. Das macht hier den feinen Unterschied.

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kommentar TIESTO, MOTION FESTIVAL

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heutzutage hält aber auch grad gar nichts mehr an. ich mein, da war diese riesengeschichte mit dem kachelmann und seinen „luusmeitlis“, oder die bombardierung von libyen, oder die entlassung von mörgeli an der uni, oder den pussy riots und heute? der kachelmann hat zwar ein buch geschrieben darüber und tingelt damit durch die redaktionen, libyen ist immer noch in afrika, also weit weg, mörgeli macht jetzt halt was anderes und pussy riot sind, ja was sind die jetzt? in sibirien? oder begnatigt? was weiss ich, jedenfalls sieht man pussy riot weder in den zeitungen noch im fernsehen noch auf transparenten an madonna-konzerten. das, was vor ein paar wochen noch riesig war, scheint heute kümmerlich klein, die megathemen sind solange megathemen, bis ein anderes megathema kommt und das alte ablöst, schnell genug, dass man nicht merkt, dass das alte eigentlich gar kein megathema war und das neue auch nicht, aber noch bevor man auch das merkt, ists schon wieder weg und ein anderes ist da. während die ganze welt nach „nachhaltigkeit“ schreit, offenbart sich die nachhaltigkeit im journalismus als praktisch inexistenz. auch die grössten themen verpuffen wie zuckerwatte im mund. der vorteil der mediendemokratisierung durch das internet ist gleichzeitig deren nachteil. heute kann jeder was schreiben, was aufdecken, es erscheint, wird gelesen, abgenickt und weggelegt. Im besten fall empört man sich ein bisschen, mehr aber auch nicht. die drohung „wenn das in den medien kommt, bist du erledigt“ ruft beim betroffenen nur noch ein müdes lächeln hervor. denn er weiss: es wird gar nichts passieren. weil viel zu viel passiert. und die leute drum nach wenigen tagen schon alles vergessen haben. und das ist am ende schlimmer, als wenn sie es gar nie gewusst hätten. weil man dann nicht sagen kann, man hätte gar nichts gewusst. herzlich, rainer kuhn

kultblogger

Dr. Rainer Kuhn

Dr. Midi Gottet

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Impressum Herausgeber: Rainer Kuhn für kult gmbh. Gestaltung: Fredy Heritsch Kontakt: rainer.kuhn@kult.ch http://www.facebook.com/kult.ch kult.ch und kultradio.ch sind Unternehmungen der kult gmbh.

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November 2012

10 dinge, die sie einem gestressten studenten besser nicht zumuten sollten

Dienstag, 24. Juli 2012, 11:54 Von Dr. Kaspar Isler. Grüezi. Entschuldigen Sie meine «Pause». Vergangene Woche schrieb ich meine Semesterprüfungen. Als wäre dies - nebst allem anderen -nicht schon lästig genug, musste ich mir auch noch das anhören: 10) Viele, viel zu viele meiner Freunde: «Hey, chunnsch au na uf es Bier as Rundfunk.fm?» Meine Gemütslage: Für einen Moment leicht deprimiert. 9) Ein neuer Dozent: «Guten Tag, mein Name ist Herr ***ounakis, ich unterrichte Sie in Finanz-Management.» Ohne Scheiss jetzt? Ein Grieche bringt mir also fortan bei, wie ich mit den Finanzen meiner Firma haushalten soll? Was kommt nächstes Semester? Der Demokratie-Kurs bei einem Syrier?

Meine Gemütslage: Belustigt. 8) Das Unterrichtsmaterial: Wie sollte eine professionelle Website sein? Siehe alle Bilder links (kein Scherz!) Entschuldigung, ich habe mich offenbar im Zimmer geirrt. Ich wollte eigentlich gar nicht in den Plauschkurs Online für notgeile Senioren mit Ödipus-Komplex. Meine Gemütslage: Ich glaub, ich bin im falschen Film. 7) Abgegebene Lösungen zur Prüfungsvorbereitung: «Die Lösung dieser Aufgabe wurde im Unterricht besprochen.» Das freut mich ungemein. Dummerweise hatte ich im echten Leben da grad ein paar Verpflichtungen. Meine Gemütslage: Einatmen, ausatmen – einatmen, ausatmen. 6) Ein Dozent bei der Angabe vom geprüften Stoff: «Für die Semesterprüfungen müssen Sie (es folgen gefühlte 15 000 Themen, die ich bisher grösstenteils nur vom Hörensagen kenne und ein Blatt voller Formeln - ungefähr in Schriftgrösse 8) lernen. Bitte beachten Sie, dass es sich bei meinen Angaben nicht um eine abschliessende Aufzählung handelt. Selbstverständlich können auch alle anderen, im Unterricht behandelten, Themen vorkommen. Ah ja? Danke. Nein, ernsthaft: Vielen Dank. Das hilft mir ungemein weiter. Meine Gemütslage: Man sieht sich immer zwei Mal im Leben. 5) Ein Dozent bei der Angabe vom geprüften Stoff: «Die anhängigen 20 Slides müssen 1:1 wiedergegeben werden können.» 1:1? Also ernsthaft jetzt? Der Zusammenhang der einzelnen Theorien wird einem dummerweise bei der Lektüre und dem auswendig lernen nicht klar. Aber was solls, Praxisbezug wird überbewertet. Meine Gemütslage: Can someone put me on a rocket, please?! 4) Von der Studienleitung via Facebook: «Jetzt wird’s gemütlich! Die neue CoffeeLounge im 4. Stock im Sihlhof lädt zum Chillen während den Pausen ein. Probieren Sie auch das neue Getränkesortiment!» Wie bitte? Wir schreien seit 3 Jahren nach Steckdosen und Arbeitsplätzen, weil wir

(2000) Studenten uns zwei (ZWEI!) Computer und einen (JA, EINEN EINZIGEN!) Drucker teilen müssen. Die haben wir bis dato nicht gekriegt. Dafür eine Lounge mit kecken Tischli, wo knapp ein A4-Blatt draufpasst und einen monströsen Automaten mit überteuerten Getränken, damit wir, wenn unsere Laptops keinen Strom mehr haben, gut «chillen» können. Meine Gemütslage: Steh mir jetzt besser nicht auf die Füsse (auch nicht aus Versehen).

1) Fast mein gesamtes Umfeld: «Hettsch halt meh müesse i die Vorlesige und früehner afange lerne.» Meine Gemütslage: Sag das noch einmal – und dann renn, renn um dein Leben! Kleine Schlussbemerkung für die unteren Semester: Ich habe keinen einzigen der obenstehenden Tipps berücksichtigt und es lief ganz prima. Drum, werte Tippgeber: Lest eure Sekundärliteratur doch selbst – am besten in der neuen Lounge, mit einem Frischgetränk.

eine freundin, die unbedingt am fkk-strand baden gehen will nicht allen Männern gleich gut. Deshalb kassiert der Tatoo-Boy hier auch gerade

was ist perverser? Freitag, 3. August 2012, 08:51 Von Dr. Marianne Weissberg

Die gefangenen, riotenden Pussys oder der freie, reitende Putin?

3) Ein Dozent bei der Prüfungsvorbereitung: «Wo immer Ihre Lehrmittel zu ungenau sind, organisieren Sie sich selbstständig und mit Hilfe von Sekundärliteratur.» Ist gut. Wenn ich die tonnenschweren Schinken jemals durch haben sollte, kauf ich mir glatt noch ein paar davon. Einfach, weil man ja nie weiss, ob die vorgängigen 400 Seiten nicht vielleicht etwas zu ungenau waren und natürlich weils unendlich viel Spass macht stundenlang hinter Büchern zu sitzen. Meine Gemütslage: Wenn Schwachköpfe leuchten würden, könnten wir hier jede Menge Strom sparen. 2) Ein Dozent bei der Angabe vom geprüften Stoff: «Selbstverständlich sollten Sie auch auf Fragen mit Aktualitätsbezug vorbereitet sein». Studieren Sie dafür die entsprechenden Tages- und Wochenmedien ausführlich.» Ok, also nachdem ich alle meine Bücher (und alle Sekundärliteratur, die es dazu gibt) gelesen habe, lese ich auch noch alle Zeitungen. Meine Gemütslage: Gleich werd ich gross und grün – und esse dein Haus.

Das muss man nicht haben

Donnerstag, 31. Mai 2012, 07:36 | Von Dr. Midi Gottet. Denn das Adamskostüm steht

Seite zwei

mächtig Prügel und das vor seiner Alten. Und den muss er erst mal wegstecken.

reklame, die wir gerne öfter sähen, heute: schauspielhaus zürich. Donnerstag, 2. August 2012, 09:37 | Von Dr. Reinhold Weber. So amüsieren könnte Werbung heute noch.


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November 2012

enthüllung der woche: die wahren personen hinter der kult-redaktion. Donnerstag, 16. August 2012, 12:25 Von Dr. Kaspar Isler. Wussten Sie eigentlich, dass es sich bei uns kult-Redaktoren um frei erfundene Kunstfiguren handelt? Wir verarschen Sie seit Jahren. Verstecken uns hinter idealen, hochintellektuellen und erotischen Charakteren. So schöne Menschen schreiben so tolle Artikel? Dass es hier nicht mit rechten Dingen zugehen kann,

hätte Ihnen auffallen müssen. Aber wie es so ist beim Umgang mit Göttern haben Sie unsere unantastbare Perfektion halt hingenommen – ohne zu hinterfragen. Ein bisschen wie bei Jesus und wie all die anderen Märchenfiguren noch heissen. In Tat und Wahrheit sind wir allesamt sehr prominent. Wir wollten das nicht an die grosse Glocke hängen. Nun ist

aber dummerweise eine Facebook-Applikation auf dem Markt, die uns entlarvt: Famous Faces von Maxomedia. Verflixt. Was bleibt, ist die Flucht nach vorne. Einige unserer Poesieprinzessinnen und Buchstabenbaronen sind so berühmt, dass Sie, werte Leser, die Wahrheit nicht verkraften würden. Der Rest unserer Redaktorenschaft hat sich entschlossen, sich zu Ihrer Linken zu

Seite drei

na dann heul doch..! Mittwoch, 5. September 2012, 17:39 | Von Dr. Henrik Petro. Mittwoch, 5. September, Flug LH1187 von Zürich nach Frankfurt, eine gute Gelegenheit, wieder einmal den Blick zu lesen, nach wie vor die meist gelesenste Bezahltageszeitung der Schweiz. Es gehört schliesslich zur Allgemein- und Kulturbildung, da gelegentlich reinzuschauen. Genau so wie auf kult.ch übrigens. Unter dem Titel «Raufende Chinesen & Zürcher Hehler» schreibt sich an diesem Tag der Chefredaktor Ralph GrosseBley seinen Frust von der Seele. Es geht um ein geklautes Video. Nein, nicht das Sextape mit Pamela Anderson und Tommy Lee, mit Paris Hilton oder mit Kim Kardashian (wobei ich letztes noch nicht gesehen habe und mich das schon noch Wunder nähmen täte - also für alle, die noch an einem Geburtstagsgeschenk für mich rumchätschen...). Es geht um ein Exklusiv-Video, das Blick exklusiv beschaffen und exklusiv auf Blick Online veröffentlichen konnte. Konkret geht es um einen besoffenen Chinesen, der in einem Flugzeug randalierte, so dass der Vogel wieder umkehren musste. (Zunächst dachte ich, es ginge um Spink oder Pacino, aber ersterer hat sich schon länger aus diesem Geschäft zurückgezogen und

zweiter ist glaubs eher kein Chinese.) Das Video wurde offenbar kurz danach von einer Englischen Videoplattform kopiert und landete dann auf 20 Minuten Online. Blick-Chefredaktor Grosse-Bley beschwert sich nun, dass die 20 Minuten Journalisten nicht den Blick, sondern das Englische Videoportal als Quelle angegeben haben, obwohl sie genau wüssten, dass das Video vom Blick stammt. Er schliesst mit den Worten: «Es sind Hehler, keine Journalisten. Hehler machen Geschäfte mit geklauter Ware. Journalisten recherchieren selbst.» Aha. Zum Glück ist der Blick der moralische Hüter der Nation, der Schüttler, äh, ich meine Beschützer von Witwen und Waisen. Darum haben wir Leser auch vollstes Verständnis und sind genau so empört über diese unverfrorene Frechheit der Konkurrenz. Hm, also nochmals Ralph, wie war das? Wer hat deine Sandburg putt gemacht und dir dein Spielzeugauto geklaut? Ooooch, armes Mäuschen, komm lass Dich drücken! Böses, böses 20 Minuten!!! Und jetzt gebt Euch die Hände, macht Frieden und lasst uns Erwachsene in Ruhe wieder miteinander Erwachsenengespräche führen, ja?

dislike der woche: usa – veränderung hat keinen platz im wahlkampf Dienstag, 31. Juli 2012, 19:49 Von Dr. Kaspar Isler. Vor wenigen Tagen liessen im Amoklauf von Aurora zwölf Menschen ihr Leben. Der Täter befand sich in psychiatrischer Behandlung. Dennoch besass er ein Waffenarsenal, mit dem man eine kleine Streitmacht hätte ausrüsten können. Wer konnte schon voraussehen, dass ein bis unter die Zähne bewaffneter Schizophrenie-Patient auch fähig ist Unheil anzurichten? Nur eine Woche danach wird ein Nachahmer festgenommen. In seiner Wohnung findet

man rund zwei Dutzend Schnellfeuergewehre und über 1000 Schuss Munition. Die Vereinigten Staaten trauern. Wahlkampfgerecht besucht der Oberbefehlshaber die Überlebenden. Der Täter wird weggesperrt oder getötet. Punkt. Die längst überfällige Verschärfung der Waffengesetze wird so fadenscheinig in Erwägung gezogen, dass der Intellekt eines inzestuös gezeugten Rednecks ausreichen sollte, um zu durchschauen, dass sich hier rein gar nichts ändern wird.

Moment. War da nicht mal ein Wahlversprechen mit «Change»? My Ass! Denn genau besagte Veränderung könnte den erneuten Wahlkampf gefährden. Und das in dem Land, dem aussenpolitisch schon der mögliche Besitz von Waffen Kriegsgrund genug ist. Ja, Amerika liefert sich in punkto gesellschaftlichem Fortschritt ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Vatikan. Dafür waren die Cowboys in Anzügen als erste Nation auf dem Mond. Vielleicht aber auch nur, weil ihre Regierung gleich dahinter lebt.

diese reizende dame vertritt diese woche... Dienstag, 7. August 2012, 18:28. Von Dr. Marianne Weissberg. Ihre Frau Weissberg, die bei garantiert nicht hausgemachtem Brainfood über ihrem liebsten Plan hirnt, mehr demnächst...


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November 2012

meine damen und herren... Mittwoch, 30. Mai 2012, 15:16 Von Dr. Midi Gottet ...im Namen der Firma Ravensburger ist es mir eine grosse Ehre, Ihnen jetzt den Mitabrbeiter des Monats vorzustellen. Wie war der Name

noch gleich? Fick dich ins Knie. „Fick dich ins Knie“, meine Damen und Herren. Das ist ihr Applaus „Fick dich ins Knie“.

Seite vier

die welt retten Mittwoch, 19. September 2012, 12:01 Von Dr. Rainer Kuhn. es klingt dumpf, wenn einer einem anderen etwas auf den kopf schlägt. wenn er erst den kopf verfehlt und die schulter trifft und dann das erste schreien und fluchen, dann wieder so dumpf, auf den kopf, der andere fällt um wie ein sack, andere kommen gelaufen, sehen da einen anderen liegen, gehen weiter, besoffen, hoffen, weitergehen, da war kein blut, das sah nicht so aus, wenn da blut gewesen wäre, wäre das mehr rot gewesen, dann hätten andere das gesehen, dann wär er ja vielleicht tot und andere hätten stehen bleiben müssen oder noch schlimmer, nicht tot, nur bewusstlos, dann wären andere da richtig mit hineingezogen worden. bevor er hinfiel, bevor der zweite schlag ihn am kopf traf und der erste auf die schulter, vor dem allen war nicht viel los. danach auch nicht, ein paar andere sind vorbeigelaufen, der eine war schon vorher gegangen, der der geschlagen hat. am anderen tag ging die sonne auf. man sah sie nicht, aber sie war da, es war hell, es war tag, es war ein scheißtag, ein scheißtag, an dem viel scheiß passierte, weil es der tag dafür war. am anderen tag ging die sonne nicht mehr auf. auch auf der anderen seite der welt

nicht. nirgends, keine sonne, wo, wenn nicht am himmel, hat sonst nirgends platz, und jetzt ist die sonne weg. die sonne sagt, macht mal euren scheiß allein, so lange bis ihr das mit dem scheißtag zurücknehmt. am anderen tag ging die sonne nicht auf und einer fragt sich, was das bedeutet, fragt andere, alle wissen es und dann wusste es einer auch. und dann hat er die eisenstange genommen und gewartet auf den außerirdischen, der die welt verflucht und mit den anderen die son-

ne verscheucht hat. er hatte keine übung mit eisenstangen, darum erst das mit der schulter. aber dann gings. die welt gerettet mit nur einem schlag. und am anderen tag ging die sonne nicht auf und einer wusste auch nicht mehr weiter. charlotte hatte schon immer große bruüste, da geht einer jetzt hin. in zeiten größter verzweiflung versprechen große frauenbrüste linderung. er bleibt nur eine nacht. am anderen tag ging die sonne nicht auf.

dr.vollreifs iiihhh-dating-tipps für trullas & typen!

die wirklich schönen dinge im leben „Guck mal Schatz, wie süss.“ Dienstag, 7. August 2012, 09:18 Von Dr. Midi Gottet. Denn nur bei näherer Betrachtung weiss

man gewisse Körperteile von Bello, samt dazugehörender Gürtelrose, erst richtig zu schätzen.

Freitag, 27. Juli 2012, 12:26 Von Dr. Marianne Weissberg. Wie versprochen hier der zweite Teil des InternetDating-Irrsinn-Fragenkomplexes, der unserer armen Carmen, lies Teil eins, dermassen Herzschmerz bereitete. Da wir alle ja (heimlich?) online nach der grossen Liebe suchen, sind folgende lebenserhaltende Tipps auch für Sie (und mich selbst) geeignet. Hier sind sie, exklusiv und mit Liebe von Ihrer Frau Dr. W. zusammengestellt, diesmal für Trullas, wobei Typen einige ebenfalls nutzen könnten. 1. Such dir einen Dating-Buddy, das ist ein Freund, schwul oder nicht, dem du deine Bewerber-Mails zeigst. Der sieht alles, was du nicht sehen willst. Ja keine Freundin, der glaubst du eh nicht und womöglich schreibt sie ihn auch gleich an. 2. SOFORT ein erstes Treffen abmachen, statt lang zu mailfaseln. Vorher unbedingt einmal telefonieren, manche klingen am Telefon so daneben, dass man gleich am Hörer aufgeben darf. 3. Das Treffen NICHT in deiner Lieblingsbar oder Favoritkafi, die gehören nur dir. Wähl also etwas eher Stieres aus, z.b. Starbucks, am frühen Abend. 4. Es wird NICHT getrunken, auf keinen Fall, ja nicht, hörst du? Es soll Frauen geben, die sind schon nach einem Aperol Spritz total willfährig (ich), aber wir sind ja im Starbucks!! Darum. 5. Lass dich von deinem Date-Buddy zu einer abgemachten Zeit anrufen. Wenn es grässlich ist, kannst du sagen: Oh, WAS, Wasserschaden bei dir? Ich komme sofort und helfe! 6. Limitiere das erste Treffen auf eine Stunde, damit ist jetzt nicht gemeint, dass

hier schon der One Night Stand im Klo inkludiert ist. KEIN SEX RUND UM DAS ERSTE DATE!!!!!!!!!!!!!! 7. Angenommen, er schaut freundlich drein, hasst Fussball, kann kochen und hat die Schuhe geputzt? Mehr darf man nicht verlangen, heutzutage. Okay, da wäre das Treffen ein Treffer. Und genau drum gehst du nach dieser Stunde erst mal nach ALLEINE Hause, kochst Spagetti und analysierst mit deinem Date-Buddy jede Sekunde des First-Dates. 8. Warte nun ein paar Tage ab. Du machst GAR NICHTS. Falls er sich meldet, aber ordentlich per Telefon, gehst du eine Runde weiter. Falls er sich nicht mehr meldet, hakst du nicht nach. Es ist so, dass Männer jagen müssen, danach geben sie sich noch schnell genug keine Mühe mehr, wenn man sie nicht rennen lässt, hat man gleich von Anfang an, den zweiten Teil und kann grad so gut single bleiben. 9. Und denk dran, kiloweise Champagnertruffes sind ein adäquater Ersatz für einen abgängigen Mail-Lover, nachher aber immer schön Zähne putzen, mit einer nicht zu weichen Zahnbürste, immer von oben nach unten, wegen dem Zahnfleisch. Fotis: Die darf man unter den Begriffen Dichtung und Wahrheit und Resultat zusammenfassen, will heissen: So präsentiert er sich online, so sieht er in echt aus (man beachte den Ring...), und so kommts raus, wenn man Dr. Vollreifs Tipps nicht beachtet... (wobei Clive Owen würde man auch mit Ring nehmen, seufz...) Ab sofort erreichen Sie mich unter: mail@marianneweissberg.ch – ALLE Fragen werden beantwortet, die Besten natürlich hier per Kolumne!


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November 2012

liquid dream shit

Seite sieben

ich bin alain berset Samstag, 18. August 2012, 17:46 | Von Gimma Schmid. Ich dachte ich sei Gimma. Eher nicht

Mittwoch, 29. August 2012, 16:44 Von Dr. Christian Platz. Im tiefsten Bauch der Nacht. Saufen. Fast nackt. Bis auf die Kriegsbemalung halt. In der guten Stube. Wir zwei. Dazu: Endlose Ketten von massakrierten Zigaretten. Das Badesalz heben wir uns für morgen auf. Und die erste Nummer der neuen Robert Cray-CD rotiert in einer Endlosschlaufe. Glasklare Stratocaster-Pfeile fliegen aus den Boxen. Direkt ins Herz. - Jene typische Melange aus dem bösen Steg-Pickup und dem milden mittleren Tonabnehmer. Dazu diese melancholische catch phrase; wie aus einer dunkelblauen Gebetsmühle: „And I saved my tears/For later on down the road...“ Fuuuuuck – mit geht’s genauso. Eigentlich immer... Treibgut der Seele Du sagtest: „Frau Haumann vom Salatladen hat mir erklärt, dass ES noch nie so schlimm gewesen sei.“ Dieses böse, gallige Gefühl tauchte plötzlich irgendwo in meinem Inneren auf, ein hässliches Stück Treibgut der Seele. Ich nahm ei-

nen Schluck aus dem Schnapsglas, scharf floss mir das gebrannte Wässerchen die Speiseröhre runter, in den Magen hinein, der seinerseits mit einem aufsteigenden Säureschwall antwortete. Ich gluckste und sagte dann ebenso säuerlich: „Frau Haumann hat ein Hirn wie ein Sieb. Vielleicht hat sie auch gar kein Hirn. Frau Haumann ist etwa so schlau wie ein Schwamm auf dem Grund des Ozeans. Ich kann mich bestens daran erinnern, dass ES schon einmal genauso schlimm gewesen ist. Vor genau vier Jahren...“ Sie hat einen feinen Instinkt Die Augen hast du dann verdreht: „Vor genau vier Jahren hatten wir einen wunderschönen Sommer, immerzu freundlich und hell. Und ES war gut! Ich kann mich noch genau erinnern, weil wir damals im Eisenthal weilten. Bei Oberach, in jenem geräumigen Gebäude der Familie Zergg. Mit dem wunderbaren, zeitgemäss ausgestatten Folterkeller – dessen Nutzung, inklusive putzen war sogar im Mietpreis für die heimelige Ferienwohnung inbegriffen. Und Frau Haumann mag zwar nicht die gescheiteste Dame sein, sie hat aber einen feinen Instinkt. Sie hat damals die Ergebnisse der Weltmeisterschaft im Kunstreiten korrekt vorausgesagt. Hast Du das schon wieder vergessen?“ Abgefallene Lutheraner Ich wollte nicht über Frau Haumann reden. Ich wollte nicht mehr an Frau Haumann und ihre knallbunten, knielangen Blumenröcke denken, unter denen sie immer selbstgestrickte, dicke, gelbliche Wollstrümpfe trägt, auf denen leuchtgrüne hebräische Buchstaben prangen. Haumanns sind nämlich glühende Anhänger der heiligen Kabbalah, sie gehen allerdings von der esoterisch-magischen Seite an die Sache heran, nicht von der soliden theologischen, kein Tropfen jüdischen Blues fliesst durch ihre Adern, sie sind nämlich ganz und gar durchschnittliche abtrünnige Lutheraner. Gute Nacht „Mir doch egal...“, murmelte ich. Du darauf: „Wie bitte?“ Ich, lauter: „Mir egal, ich geh jetzt schlafen, in drei Stunden muss ich bereits wieder aufstehen.“ Da lachtest

du und sagtest: „Also gut. Ich bleib hier noch sitzen. Gute Nacht.“ Ich verliess also die gute Stube, einen verwinkelten Raum mit hochgradig komplexem Grundriss, welcher auf Formen der nicht nichteuklidischen Geometrie beruht, schwankend - der Schnaps, der Schnaps -, begab mich ins Schlafzimmer, das unaufhörlich und in penetranter Weise vom Duft alter Zeitungen erfüllt ist, und legte mich in den Kleidern auf das grosse, alte, klapprige Bett. Vollkommen schnurz Liegend kam mir zunächst wieder einmal jener, genauso dringende wie unangenehme Verdacht in den Sinn, der die Familie Haumann, ihren Salatladen, im Speziellen ihre hausgemachte Salatsaucen und einige von Herrn Haumanns Körperflüssigkeiten betrifft, die wohl in komplexen esoterischen Ritualen extrahiert und dann in die Produkte des Hauses eingerührt werden, ganz und gar ekelhaft. Wobei mir das eigentlich alles vollkommen schnurz sein könnte, denn ich esse niemals Salat. Ich bin doch kein Wiederkäuer. Ich esse nur Fleisch, Nudeln, Schokolade... My dream Dann hypnotisierte ich mich selbst. Bis ich – und wieder mal ohne den Moment des Übergang wahrzunehmen - in den Schlaf fiel. Ich träumte, dass ich ein lebensmüder Fürst sei, der in der Zeit kurz vor dem Weltuntergang regiert, mit einem Minister, der immer wortreich von trockenem Brot erzählt, und einer heimlichen Geliebten, die sich in der Toilette verbarrikadiert hat, vollkommen nackt, aber aufwendig bemalt, um dort - Mantras des Wahnsinns murmelnd - mit den Toten zu kommunizieren, mittels einer Ebenholzschale, gross wie eine halbe Wassermelone, in der sie schwarze und weisse Getreidekörner schüttelt, versteinerte Getreidekörner, die einst von einem berühmten Forscher in einer tiefen Höhle gefunden worden waren und nun als Kommunikationsmittel zu einer morbiden Anderswelt dienen müssen... Der Traum fühlte sich so real an. Your dream Wieder hattest du von jenen endlosen Tunnels geträumt, durch die sie dich immer hetzen, wieder musstest du davonrennen, auf blutenden Füssen, verfolgt von schemenhaften Gestalten aus einer unbeschreiblich perversen Zwischenwelt. Manchmal wirst du während des Rennens von kleinen, mit Widerbehaken bewehrten Pfeilen getroffen, die sich schmerzhaft und irritierend in die Haut deines von langen, dunkelbraunen Locken bedeckten Hinterkopfes, deines Rückens, mit der leichten Tendenz zum hohlen Kreuz, deiner mächtigen runden Arschbacken, deiner eher kurzen, kräftigen Shetlandponybeine bohren. Und wieder wusstest du, dass diese Pfeile von den schemenhaften Gestalten hinter dir, die dich nun bald einholen würden, aus Blasrohren abgeschossen werden. Wenn die Verfolger dich erwischen täten, das spürtest du in deinem angstkranken Inneren jedesmal nur allzu deutlich, wärst du jedenfalls ans Messer geliefert; grenzenlos: Existentiell, sexuell, intellektuell. Nichts würde am Ende von dir übrigbleiben. Doch vor dem endgütigen Vergehen deiner Person würdest du leiden müssen, an Körper Geist und Seele, in jeder nur denkbaren Art und Weise. Der Traum fühlte sich so real an. Scheissmorgen Wenn man aus derartigen Träumen erwacht, muss man sich zuerst mal wieder daran erinnern, wer man überhaupt ist - und in welchem Lebensabschnitt man sich gerade befindet. Es ist, als hätte der Schlaf die Flüsse und Bäche des Alltagsgehirns eingefroren. Man muss sich das gegenwärtige Realitätspuzzle erst mal wieder zusammensetzen. Und wenn dann plötzlich – BANG – die ganze reale Welt mit ihrer prosaischen Heftigkeit über die schlaftrunkene Birne hereinbricht, ist es wie immer am Morgen: Scheisse!

nazis at the center of the earth Mittwoch, 1. August 2012, 11:22 Von Dr. Dominik Hug. Hätten die Nazis 1945 den Krieg nicht verloren, man mag sich nicht ausdenken, wie unser Leben jetzt aussehen würde. Robert Harris spielte mit diesem Gedanken in seinem Roman „Vaterland“. Und erst vor einigen Monaten kam mit „Iron Sky“ ein Trash-Streifen in die Kinos, in welchem die Nazis auf dem Mond eine Basis errichtet haben und so in unserer Gegenwart einen weiteren Versuch der Welteroberung unternehmen. Und wie es für die Filmproduktionsbude „The Asylum“ so üblich ist, kam von ihnen bereits die kostengünstig produzierte Antwort. „Nazis at the Centre of the Earth“, hierzulande unter „Nazi Sky - Die Rückkehr des Bösen“ im Handel... Inhalt: Ein Forschungsteam trifft in der Antarktis auf ein Trupp Nazi Soldaten, angeführt von Dr. Josef Mengele, welche auf einem unterirdischen Kontinent überlebt haben... Kennt jemand Dominique Swain? Sie gehörte in den Neunzigern zu den wohl vielversprechendsten Jungdarstellerinnen Hollywoods, spielte an der Seite von Nicolas Cage und John Travolta in „Face/ Off“ und zusammen mit Melanie Griffith und Jeremy Irons in „Lolita“. Die Voraussetzungen für eine grosse Karriere waren gegeben, mehrere Nominationen und

Auszeichnungen begleiteten ihre ersten Werke. Oder Jake Busey? Sein Vater Gary (immerhin mal nominiert worden für den Oscar und für den Golden Globe) ist den meisten wohl am ehesten ein Begriff. Die wohl fieseste Fratze Hollywoods. Nun, sein Sohn Jake ist ihm beinahe wie aus dem Gesicht geschnitten, wirkt jedoch aber nur wie die jüngere (oder günstigere) Version seines Vaters. Ehrlich, die Story ist strunzdumm und bedient sich bei Elementen des Torture Porn mit einem geschichtlich verdrehten Science Fiction-Background. Die Schauspieler sind durch die Bank weg mies, auch die beiden genannten Darsteller Swain und Busey wirken, als würden sie in einem Laientheater mitspielen. Zwei kaputte Karrieren - Ein guter Streifen? Geschmack ist ja bekanntlich Ansichtssache. Mir hats nicht gefallen, obwohl der Film einiges zu bieten hat, wie zum Beispiel ein UFO oder ein RobotHitler... Ja, genau. In der Story wurde Hitlers Kopf auf einen Roboter montiert. Ultratrash. Jedoch nimmt sich der Film zu keinem Zeitpunkt ernst, was dem Streifen doch einige Pluspunkte bescherrt. Jeder vernünftige Mensch sollte jedoch die Finger davon lassen.


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November 2012

millionen frauen wie ich jubeln: „guten morgen volumen!“

Montag, 13. August 2012, 10:35 Von Dr. Marianne Weissberg. Wollen Sie mal wissen,was ich am Morgen als erstes sage? Ich juble: „Guten Morgen Volumen!“ und sage so meinem Haar, das fluffig und glänzend meine Wangen umschmeichelt, GU-

TEN MORGEN. Das habe ich von Heidi Klum abgeschaut, die ihrem Haar auch jeden Morgen: Guten Morgen Volumen!, sagt. Sie zeigt uns das sogar am Fernseh. Wenn Sie mich fragen, die blödeste Reklame aller Zeiten. Da ja Herr Kult-Werber Weber keine worst-of-Reklame-Rubrik führt, musste ich das halt übernehmen. Sehen Sie erst die offizielle SchwarzkopfTesterin, dann das Heidi beim aufregenden Making-Of-Volumen-Puder-Spot: www.youtube.com/watch?v=OJe2PoDME3w &feature=related www.youtube.com/watch?v=WUYE9EQ5YtI &feature=relmfu Fotis: Während bei der Haushündin das Volumen etwas länger benötigt, ich deshalb die Zeit nutzte, um zu kolumnieren, wurde versehentlich mein Toaster getoastet - alles wegen dieser dummen Kuh, dem Heidi!

10 warum? an die liebe Mittwoch, 19. September 2012, 14:08 Von Dr. Henrik Petro 1. Warum kommst und gehst Du, gerade so wie es Dir passt? 2. Und warum vor allem immer dann, wenn ich mich gerade daran gewöhnt habe, auch ohne Dich glücklich zu sein – resp. beschlossen habe, mich nicht mehr gegen Dich zu wehren? 3. Warum hast Du so schlechte Menschenkenntnisse? 4. Warum machst Du blind? (Und nicht im Gegenteil, dass man besser sieht?) 5. Warum bist Du zu anderen netter als zu mir? 6. Warum boykottierst Du mich, obwohl ich mehrere Male mit derselben Frau

schlafe - um mir dafür aber nur beim blossen Anblick einer anderen Frau, die ich wahrscheinlich nie haben kann, hinterrücks einen glühenden Pfeil ins Herz zu schiessen? 7. Warum entscheidest Du dich einmal dafür und das andere Mal dagegen, also warum nicht wenigstens immer gleich? 8. Wenn Du, kaum bist Du da, alle Schmerzen nimmst, warum musst Du sie dann alle dreifach zurück lassen, wenn Du wieder gehst? 9. Wenn Du doch das Schönste der Welt sein sollst, warum kannst Du dermassen weh tun? 10. Und warum wirst Du hinterhältiger, je älter ich werde?

Seite neun

zappen Donnerstag, 20. September 2012, 15:00 | Von Dr. Rainer Kuhn Nina kam wie jedes Jahr in die Schweiz. In Belgrad ließ sie das Köfferchen im Bus, um ein Taxi zu suchen. Als sie zurück kam, waren der Bus und das Köfferchen weg. Während in London konferiert wird, steht Syrie in Flammen, der Terror gegen die Zivilbevölkerung hat Ausmaße angenommen wie kaum jemals zuvor. Dreimal in deinem Leben musstest du flüchten, das letzte Mal unter der Belagerung Sarajevos. Mein Bruder und ich nehmen dich mit nach Sibirien, die erste Station ist Zagreb. Wir besuchen deine ehemaligen Nachbarn. Das ist super, das interessiert hier die Leute, und da sind wir immer vorsichtig mit dem, was wir machen. Den Jugendlichen heute bleibt ja nichts anderes übrig, als die Konsumverweigerung? der einzige Tabubruch, den es heute noch gibt, ist der Körper. Sich auflehnen. Rebellion. Was ist das? Ist irgendwie ein missbrauchter Begriff hier, ich muss sagen, nachdem ich das heute objektiv beurteilen kann, das waren meistens doch eher kleine Sachen, um die es damals ging, Che Guevara hin oder her. Antonio Adamo bricht die Szene ab. Den Ausfall der Darstellerin nimmt er gelassen hin. Zum Glück haben wir noch eine andere tolle Darstellerin, Jessica May, und einen anderen tollen Darsteller haben wir auch. Sie weiss nicht warum, aber heute hat sie relativ große Schmerzen in der Pussy, sie hofft, es geht wieder, es tut ziemlich weh, morgen kommen dann nur noch die Comedy-Szenen, ohne Sex. Ich arbeite lieber mit Profis, weil ich denke, eine gute Profidarstellerin ist auf dem Bildschirm immer interessanter als ein neues Gesicht. Irgendwo zeitlos, weil wir ja nie wirklich Teil eines Trends waren, wir waren eigentlich immer eine exotische Schweizer Distel, die da im Voralpengebiet ihr Ding macht, und als ich hier war, waren alle schon weg, und alles war vorbei. Was ich musikalisch da leiste auf diesen CDs, ich kann ja gar nichts anderes, das ist mein Stil, das ist meine Welt, ich kann vielleicht acht Takte wiedergeben, das ist alles, der Rest ist mir gegeben. Er ist ein komischer Typ, er

erklärt mir immer, diese Generation ist eine verlorene Generation. Davon soll man keine Bilder machen, wollen wir gehen? Drei volle Tage flogen die Geschwader der Luftwaffe Bomenbenangriffe auf die Stadt. Zigtausend Menschen wurden getötet. Serbien, das Land, in dem du zur Schule gegangen bist und dein Medizinstudium abgelegt hast. Auf dem russischen Friedhof suchen wir das Grab deines Bruders und deiner Mutter, wir finden es nicht, und du erinnerst dich nicht mehr. Die Gruppendynamik spielt da eine grosse Rolle. Wenn da so zehn Jugendliche zusammen draußen sind, dann reicht ein falsches Wort, und schon gehts los. Die Polizisten müssen topfit sein, trainieren optimal, spielen verschiedene Szenarien durch. Nach dem Krafttraining muss neue Energie her. Dave behilft sich mit einer Instant-Suppe. Dienst nach Vorschrift ist hier ein Fremdwort, Überstunden zählt schon lange keiner mehr. Bis zur Eröffnung sind es nun noch drei Monate. Die ganze Elektronik muss noch getestet werden. Wer gibt den Startschuss? Das hochmoderne Gepäcksystem ist das Herzstuück des neuen Flughafens. Das System der Superlative ist seit Monaten im Test, immer wieder gibt es Störungen. «off block» heißt, «der Flieger ist schon weg», in diesem Fall ohne das Gepäck an Bord. Die Tester sind ratlos. Fische, Algen, Schneckenhäuser, das ist nicht ihr Ding. Wer schön sein will, muss leiden, ein perfektes Foto hat schließlich seinen Preis. Yvonne will sie in einer Pose sehen, die vollen Körpereinsatz fordert. Nach dem ersten Schock im kalten Wasser lässt Silvja sich trotz Kälte zu einem Lächeln hinreissen. Schließlich bekommt Lars, was er will. Johnny‘s Nachlass, Memphis, in den Fünfzigern das musikalische Mekka. Er war schon immer einer meiner Helden, schon als kleiner Junge war er für mich eine Art verwegener Outlaw. Man kann auf den Aufnahmen alles hören, die unsauberen Geräusche, aber die jungen Leute wissen das zu schätzen, weil es ehrlich ist. Zehn Minuten später kam es auch in zwei anderen Bahnhöfen der Stadt zu Explosionen. Insgesamt waren es zehn Bomben,

pfui der woche: der ohrenkrebs-fetisch

in Reisetaschen verpackt. Bahnhofshallen werden in Notspitäler umfunktioniert. Es fehlt an Blut, die spanische Bevölkerung wird aufgerufen, Blut zu spenden. Am Abend versammelten sich die Menschen in ganz Spanien zu Trauerminuten. Das war unsere kurze Sondersendung zum Terror in Madrid. Danke schön fürs Zuschauen. Wir kommen zum Sport, Nicole Spring holt die erste Goldmedaille für die Schweiz. Tränen der Freude.

lucky shot die zweite Mittwoch, 8. August 2012, 08:04 Von Dr. Midi Gottet Jetzt neu im Angebot: Hausgemachtes Eis aus frischgepressten Zwergkühen. Mahlzeit.

Freitag, 24. August 2012, 08:35 Von Dr. Kaspar Isler. Es gibt Männer, die stehen auf besonders fette Frauen, Männer, die sich schlagen, peinigen, ja wickeln lassen wollen und sogar Männer, die sich vorzugsweise anpinkeln lassen. Glauben Sie uns, wir kennen jeden noch so abartigen Fetisch - dachten wir zumindest. Leben und leben lassen, so unser Credo.

Bis uns dieses Video erreichte: SOL ROMERO - BIPOLARLOVE Offensichtlich gibt es auch Männer, die auf auditive Vergewaltigung stehen. Diese zieht sich nämlich in Form eines heimtückisch in die Gehörmuschel krabbelnder Ohrenkrebs durchs Liebesleben von unserem Lieblings-Pseudorocker. Kannst du knicken, Ast.


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November 2012

reklame, die wir gerne öfter sähen, heute: christian aid. Montag, 16. Juli 2012, 20:04 | Von Dr. Reinhold Weber. So aufrütteln könnte Werbung heute noch.

partylöwe der woche Dienstag, 31. Juli 2012, 10:11 Von Dr. Alex Flach. Das ist der Typ, den die Security nach der Afterhour am Sonntagabend um 21 Uhr erst noch von der Tanzfläche fegen muss, wenn sie den Club schliessen möchte. Das dachten wir zumindest, bis wir das Bild genauer unter die Lupe genommen und die Gäste im Hintergrund gemustert haben - so richtig nach Afterhour sehen die Täschli-Chicks da nicht aus. Und da Schaum auf dem Boden liegt, liegt der Schluss nahe, dass die Fete irgendwo in der Gegend um Hinwil stattgefunden hat. Oder sonst irgendwo, wo man das Wort „Afterhour“ zwar kennt,

aber dessen Bedeutung nicht. Nun gab´s da im Kaufleuten viele, viele Jahre lang einen Zirkusartisten aus Glarus, der genau wie dieser Typ hier ausgesehen hat - bloss waren dessen Klamotten jeweils viel bunter. Aber bezüglich Tanzstil, Gesichtsausdruck und Stirnband sah der exakt aus wie der auf dem Bild... könnte sein Sohn sein. Aber wahrscheinlich irren wir uns und das ist einfach nur jemand, der sich nächstentags erst nicht erinnern kann um sich dann später, wenn er die ersten SMSen aus der Nacht zuvor auf dem Handy sieht, in Grund und Boden schämt.

Seite zehn

todos putas! Donnerstag, 30. August 2012, 16:58 Von Dr. Henrik Petro «Wa..? Wer war denn das?» «Wer?» «Na diese supermegaoberhammergeile Braut!» «Ach so... das ist meine neue Freundin...» «WAAAS? Äh, aber... ist sie noch verheiratet mit einem vorbestraften eifersüchtigen Schläger?» «Nein.» «Ist sie cracksüchtig?» «Nein.» «Ah, sie will keinen Sex vor der Ehe?.» «Im Gegenteil, sie geht im Bett ab wie eine Rakete.» «Hat sie einen Penis?» «Was?? NEIN!!» «Aber dann versteh ich nicht, warum du so ein abgelöschtes Sieben-Tage-Regenwetter-Gesicht machst?» «Morgen gehen wir das erste Mal mit einander aus.» «Aber das ist doch Klasse! Wenn du mit der in der Szene auftauchst, bist du der absolute König! Wo ist dein Problem?» «Ach du hast keine Ahnung. Das wird eine Katastrophe!» «Äh... warum?»

«Weil es immer so läuft: wenn ich einmal in zehn Jahren mit einer heissen Braut auftauche, dann kommen plötzlich all die tollen Frauen angerannt, die mir sonst die eiskalte Schulter zeigen und mich vorsätzlich ignorieren, obwohl wir uns schon drei Mal vorgestellt wurden. Und nun tun sie so, als wären wir beste Freunde. Oder gar als hätten wir gerade was am Laufen. Und dann gerate ich in Erklärungsnotstand, weil die mir alle um den Hals fallen.» «Frauen!!» «Ach, Männer sind nicht besser. Die kommen genau so angerannt, machen einen auf «bester Kumpel» und meinen, ich hätte nur darauf gewartet, dass sie mir meine Freundin ausspannen können.» «Verdammt. Du hast recht. Alles Schlampen.» «Ja. Ausser du.» «Danke, ist doch klar. Oder meinst du, deine Freundin steht vielleicht auf Dreier?» «Das tut sie tatsächlich. Wir hatten gerade gestern einen.» «Oh geil, mit wem denn?» «Mit deiner Schwester!» «Arsch!» «Eben. Das meinte ich...»

meine sommerkonzerte, rückblick 4: 9. juli 2012: bruce springsteen in zürich

Dienstag, 24. Juli 2012, 10:15 Von Dr. Rainer Kuhn. the boss. live gibts halt einfach nichts besseres. 18 musiker auf der bühne, eine wand von einem sound, unter drei stunden kommt man bei ihm nicht weg, meistens sinds dreieinhalb, weil die erste stunde braucht er zum warmlaufen, dabei gehen meistens neuere songs drauf, die man noch nicht so kennt und drum nicht mitjohlen kann, aber dann gehts ab, der könig des lalala-rock und der oh-oh-oh-gitarrenorgien liefert einen hit nach dem anderen ab, verlässlich, frisch, kraftvoll, je länger es geht, desto besser wirds und es geht lange und es wird richtig gut. es gab journis, die schrieben, die bühnenshow drumherum sei etwas karg gewesen, aber hey, liebe kollegen, springsteen braucht keine bühnenshow, er ist selber eine. die obligaten einlagen fehlen auch dieses mal nicht, pappen mit songtiteln aus dem publikum einsammeln und diese wünsche dann erfüllen, zwei kinder auf die bühne holen, die dann „sunny day“ singen, dann ein girl aus dem publikum nehmen, die dann zu „dancing in the dark“ mit ihm tanzen darf, alles schon gesehen und trotzdem jedesmal fröhlich, man kann sich das hundertmal ansehen und so fit wie springsteen mit 62 rüberkommt hofft man, dass er auch noch hundertmal kommt, ich würde jedes einzelne mal wieder hingehen.

partylöwin der woche Dienstag, 28. August 2012, 08:38 Von Dr. Alex Flach Zum Thema Frauenquote und Emanzipation hätten wir so viel zu sagen, was sich dann doch auf einen kleinen Satz reduzieren lässt: Wir finden´s toll. Frauenquote ist toll, Emanzipation ebenfalls. Fiftyfifty, so wie´s sein soll. Dennoch müssen wir eine kleine Einschränkung hinterher schütten und zwar diese hier: Bei aller Gleichheit und bei aller Gleichberechtigung sollte die Frau dann doch nicht die Angewohnheiten des operprolligen Mannes übernehmen. ...was Männer nicht tun sollten, sollten auch Frauen nicht tun. Zum Beispiel solche Shirts tragen. Wenn Sie die Schabracke auf dem Bild sind, schreiben Sie uns bitte. Wir schicken Ihnen gerne das eine oder andere Kultshirt.


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November 2012

gucken wie leute leute anstarren Dienstag, 21. August 2012, 12:04 | Von Dr. Midi Gottet. Mehr ist da nicht aber dafür noch mehr.

Seite vierzehn

das muss man haben:

Eine IWC Mark 11 mit weissem Zifferblatt Donnerstag, 19. Juli 2012, 11:46 Von Dr. Reinhold Weber. Aber dieses seltene

Teil gibt der Axel sicher nicht her. Dann muss ich sie ihm wohl gelegentlich klauen.

karate kid

Mittwoch, 15. August 2012, 12:32 | Von Dr. Dominik Hug Was war man als Kind doch leicht zu beeindrucken. Filme mussten weder zuviel Sinn machen, noch uns irgendwie intellektuell stimulieren. Wir verliessen uns noch auf unsere Gefühle und liessen uns von denen leiten. Sympathische Charaktere waren uns wichtig. Vorbilder. Und hatte der Film noch was cooles an sich, was am nächsten Tag auf dem Pausenplatz hätte beredet werden können - umso besser. Inhalt: Daniel Larusso (Ralph Macchio) zog soeben von New Jersey ins warme Los Angeles. Seine Mutter hat einen neuen Job, er lernte die blonde Ali (Elisabeth Shue) kennen, der Hauswart Miyagi (Pat Morita) scheint auch ein dufter Typ zu sein - und hey, California! Daniel hat eigentlich das goldene Los gezogen. Wäre da nicht Alis Ex-Freund Johnny (William Zabka), der mit der neuen Liebelei seiner Verflossenen nicht gerade einverstanden ist. Daniel, der Mann mit der lockeren Zunge, sieht sich jedoch seines Alpha-Status entmachtet und hat nur die Möglichkeiten, sich für den Rest der Schulzeit als Prügelknabe für die Karatekas des Cobra Kai Dojos zu präsentieren oder sich zur Wehr zu setzen. Da kommt es doch gelegen, dass Mr. Miyagi mehr ist als ein einfacher Hauswart... Die Achtziger Jahre hatten einfach was. Coole Filme, coole Musik, schräge Frisuren - und den Karate Kid. Irgendwie unverständlich, denn der titelgebende Karate Kicker ist eine Nervensäge wie sie im Buche steht. Seine Klappe zu gross, dazu sein unterwürfig-schleimiges Auftreten. Ja, ich mochte Daniel Larusso nie wirlich und könnte ihm bei fast jeder Szene pausenlos die Fresse polieren. Aber, bei aller Antipathie zum Hauptcharakter, John G. Avildsen, Regisseur von „Rocky“ hat bei „Karate Kid“ so ziemlich alles richtig gemacht. Der Film folgt den ähnlichen Strukturen wie Stallones BoxKlassiker und auch die Charaktere schei-

nen einen verdächtig ähnlichen Aufbau vorzuweisen. Es ist interessant zu sehen, wie die Klassiker der Achtziger Jahre immer wieder einen Cast vorweisen können, der sich echt sehen lassen kann. Ich bin zwar kein Fan von der Figur des Daniel Larusso, aber Ralph Macchio machte einen guten Job. Pat Morita als menschlicher Yoda passt wie die Faust aufs Auge. Elisabeth Shue war einfach knuffig. Und William Zabka ist genau der richtige Bad Boy für diesen Coming of Age-Streifen. Und dann ist da noch Martin Kove, hier in der Rolle des Cobra Kai-Trainers, dieses üblen Typen, der den armen Kids das böse Karate beibringt. Kove, ein typisches Gesicht dieses Jahrzehnts, von „Rambo II“ bis „Cagney & Lacey“, Kove war überall zu sehen. Die Rolle des John Kreese in Karate Kid ist seine Paraderolle. Der fehlende Realismus wird dem Film oft als erstes vorgeworfen. Und klar, man lernt nicht in wenigen Monaten und nur durch „Auftragen / Polieren“ eine Kampfsportart. Auch die Kampfszenen wirken nicht gerade überzeugend und waren wohl schon bei Kino-Release eher lächerlicher Natur. Mal ehrlich, mit dem Kranich-Scheiss schaffst du es vielleicht, dass der Gegner sich zuerst kaputt lacht, aber danach kassierst du einige Penaltys. Was genau macht denn die Faszination dieses Streifens aus? Unter anderem der dufte Soundtrack, der das Teenager-Gefühl dieser Zeit auch im 21. Jahrhundert immer wieder aufleben lässt. Oder das bekannte Gefühl sich in die hübsche Blonde zu verknallen, die jedoch immer noch den Ex an der Backe hat. Und vielleicht auch die bekannte Situation, sich einer Übermacht stellen zu müssen und Eier zu zeigen. Fazit: „Karate Kid“ ist ein wahrer Klassiker, egal wieviele Remakes es noch geben wird. Dem Original folgte noch eine gute Fortsetzung, ein überflüssiger dritter Teil und ein total mieser Teil vier. Aus Nostaliegründen würde ich hier die Höchstnote zücken.


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November 2012

was ist das korrekte penis-outfit: mit oder ohne?!

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verdammtes glaskinn aber auch: die erst grad auf die bretter gegangene und somit brandaktuelle top5 der schönsten pics im netz wo der muhammed ali diesen volltrottligen pamplona-deppen ordentlich eine reinhaut Montag, 16. Juli 2012, 15:32, Von Dr. Midi Gottet. Die Stiere haben die Typen überlebt aber mit Cassius Clay haben sie nicht mehr gerechnet. Da, nimmt das...!

Montag, 30. Juli 2012, 12:34 Von Dr. Marianne Weissberg. Also ich habe es mir jetzt schon tagelang verklemmt, mich da einzumischen. Schliesslich kämpfe ich seit fast genau zwanzig Jahre daran, meinen reinen Ruf wieder herzustellen. Diejenigen, die damals nicht mehr, wie soll ich sagen...im Sack waren, wissen ja, was ich damals schrieb: Big is Beautiful! Wumm, wurde ich mindestens einen Kopf kürzer gemacht im Alpenländischen Peniskrieg, so titelte damals der Stern und machte sich über die verklemmte Schweiz lustig.( Dass wir jetzt über steife Deutschen lästern, ist wahrscheinlich die Rache, das nur so nebenbei.) Weil einschlägig geschädigt, dachte ich, nei, Frau Weissberg, jetzt hältst du die Klappe in der aktuellen BeschneidungsDiskussion, die zu RECHT geführt werden muss. Prinzipiell finde ich: Einem jammernden Baby, egal welchen Geschlechtes, gehört NICHTS gestutzt, wo auch immer, und da unten sowieso nicht. O Schreck, jetzt habe ich ja doch Stellung bezogen. Zu spät, aber besser als gar nicht. Also gut, das wäre erledigt. Andrerseits fördert der kleine Unterschied bei den Schwänzen ja auch den fröhlichen Traffic unter den Ethnien. Es ist ja bekannt, dass wir von der muslimischen und der jüdischen (ups, da wären wir uns für einmal sogar einig, weil beide da unten den Kleinen was wegschnippeln) Fraktion scharf sind auf ein gutes Stück, das so halt so herzig wie ein bambelndes Turnbüüteli aussieht. Und so angeln wir exotischeren Ladies uns gerne intakt bebeutelte Goj-Toys. Ich bin sicher Madonna achtet bei ihren Jungen auch auf das komplette Penis-Outfit. Sie spielt ja gerne herum. Die Christinnen-, also Schicksen-Fraktion wiederum hingegen ist scharf auf Männer ohne Vorhaut, wobei das ein sehr unschönes Wort ist, erinnert mich an Vorzimmer, Vorspeise, mhh, schon gluschtiger…. Die meinen nämlich, Männer ohne eingebauten Minipräser können länger, besser, cleaner, was auch immer. Mich müssen

Sie nicht fragen, ich kann mich nicht mehr erinnern, aber fragen Sie mal Ihre Nachbarin, das Evi oder das Susi. Wie es mit der schwulen Abteilung aussieht, weiss ich nicht, werde aber umgehend Harry fragen, der das sicher weiss. Wie Harry da unten outgefittet ist, keine Ahnung. Da sieht man mal wieder, dass des Mannes bestes Stück irgendwie gar kein Ausstellungs-Thema war/ist. Völlig zu Unrecht, denn wenn Sie mich fragen: So ein Penis ist einfach hübsch und halt hübscher als Pussy. Letztere wird einem trotzdem überall ins Gesicht gehängt. Sogar schon am Schulkiosk. Meiner Meinung ist das Ganze ja bloss eine Aesthetik-Diskussion, was ich wohl wieder mal als Einzige behaupte: Was sieht hübscher aus, mit oder ohne Verpackung? Also gut, kommt hinzu: Und was vögelt besser? Hmm, ich finde: MIT ist seins etwas vom Stilvollsten und Spielerischsten, das es auf unserem Planeten gibt. Aber bitte, so als Hausfrau kann man ja nicht immer alles besser wissen. Was meinen Sie also zur aktuellen Turnbüüteli-Diskussion? Fotis: so oder so? Und von meinem ersten Buch, dessen Titel ich selbst nie verstand, vielleicht hat er jetzt eine Bedeutung??

partylöwe der woche Montag, 3. September 2012, 16:52 Von Dr. Alex Flach Ja: Wir waren auch mal jung. Und ja: Wir hatten auch mal Frisuren, die nicht

über jeden Zweifel erhaben waren. Stufenschnitte, beispielsweise. Einige fanden auch The Cure geil und sind dann rumgelaufen wie Robert Smith. Heavies gab´s auch. Die haben Kreator, Sodom und Metallica gehört und trugen eine lange Mähne zum Headbangen. Aber seinen wir ehrlich: Dermassen dämlich haben wir dann doch nie ausgesehen. Also bitte... wäre die schwarze Kopfwurst nicht, da wären immer noch die kunstvoll gezupften Augenbrauen. Sollten Sie sich nun fragen, wo´s denn solche Gestalten gibt, dann müssen wir Ihnen leider mitteilen, dass das Bild im X-Tra aufgenommen wurde. Wir würden schon ganz gerne wissen, wer diesen Trend in die Welt gesetzt hat und warum. Sachdienliche Hinweise an info@ kult.ch, bitte.


kult

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November 2012

ein schlauchboot in form einer griechischen statue auf den ≠18. geburtstag geschenkt bekommen Freitag, 17. August 2012, 12:30. Von Dr. Midi Gottet. Denn das Leben ist schon entwürdigend genug.

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like der woche: ein mister mit geschäftssinn Montag, 27. August 2012, 15:25 Von Dr. Kaspar Isler. Falls Sie sich jetzt verwundert Ihre verschlafenen Montagsmorgen-Äugchen reiben: Nein, Sie sind nicht auf der falschen Seite gelandet. Manchmal, ganz selten, sind wir auch nett, wenn es die Situation verlangt. An dieser Stelle zu unserem neuen Mister, Sandro Cavegn. Keine Sorge, wir werden ihn in den kommenden zwölf Monaten vermutlich noch genug beuteln. Man kann einen Mister Schweiz aus vielen Gründen kristisieren. Allen voran für seine Teilnahme an einem Event, der etwa so viel Niveau hat, wie die Einnahme von Tetrapack-Sangria durch einen Trichter. Nein, Leuchten sind die Cervelat-Aspiranten in der Regel wahrlich keine. Wenn sich aber unter der epilierten Herde mal einer raustut, der Köpfchen beweist, sollte dies honoriert werden. Aktuell geschieht ge-

rade das Gegenteil: Der Vorwurf er habe sich seine Krone gekauft steht im Raum. Dies weil er auf seiner Website unter allen seinen Anrufern Preise verlost hat. Nun flennen die unterlegenen Autolackierer und Landschaftsgärtner publikumswirksam in die Kameras diverser Schweizer Privatsender. Sie hätten halt nicht die beruflichen Möglichkeiten gehabt, in diesem Mass Leute zu mobilisieren. Was für ein Käse! Nimm in dei-

ner Freizeit ein Telefon in die Hand, ruf Firmen an und erklär ihnen, worum es geht. Punkt. Für ein gesponsertes Ipad Leute zu finden, die beim Beauty-Karneval mit Anfassen Trittbrett fahren möchten, dürfte nicht allzu schwierig sein. Aber die Idee muss man halt haben. Wenn es etwas gibt, das ein Mister beherrschen sollte, ist es der Umgang mit Sponsoren. Aus viel mehr besteht das Pflichtenheftli des kecken Maskottchens nicht. Sandro Cavegn beherrscht dies offensichtlich – vermutlich sogar besser als seine Organisation. Das ist jetzt für uns beide etwas seltsam und unerwartet, Sandro. Vielleicht werden wir auch dich mal durch den brühwarmen Kakao ziehen. Aber wir mögen Leute, die Köpfchen haben und auf die Meinung anderer pfeifen, um ihr Ding durchzuziehen. Das tun wir schliesslich jeden Tag.

reklame, die wir gerne öfter sähen, heute: smart. Montag, 6. August 2012, 11:25 | Von Dr. Reinhold Weber. So authentisch könnte Werbung heute noch sein.

circumstance Mittwoch, 25. Juli 2012, 15:19 Von Dr. Rainer Kuhn. und? „batman“ schon gesehen? oder „the amazing spiderman“? nicht? egal. brauchen sie auch nicht, wenn sie wieder mal einen guten film schauen wollen. gehen sie am 31. juli einfach ins orange cinema am zürhorn, da führen sie „circumstance“ vor. ein kleiner iranischer film, eine liebesgeschichte vielleicht, möglicherweise auch sozialkritisch, muss man aber nicht so sehen, wenn man nicht will, auf jeden fall wunderschön erzählt, poetisch verfilmt, eine kleine farben- und stimmungsorgie und in seiner ruhe extrem fesselnd. gut, nun gehör ich ja auch nicht grad zu denen, die jeden film, der nicht aus hollywood kommt, schauen geht, in kleinen kinos in der pause mit anderen besuchern die welt rettet oder so. im gegenteil. aber bei „circumstance“ hab ich mir danach gesagt: ab jetzt mehr solche sachen sehen. nun ist der einstieg nicht ganz geläufig, ich mein, bei amerikanischen filmen,

kommt man von anfang an draus, da weiss man, aha, das ist die julia roberts und der clive owens, die funktionieren so und so, der plot ist meistens auch schon beim vorspann erkennbar, die dialoge unserer denkweise einigermassen entsprechend. das ist bei einem iranischen film nicht unbedingt so. man kennt die schauspieler nicht, keine ahnung, was die grad machen sonst, die dialoge sind efizienter und knapper, die bewegungen geschmeidiger, der ton anders, das storytelling indirekter. aber lässt man sich darauf ein, bekommt man in diesem fall nebst einer hauptdarstellerin, die hübscher ist als megan fox und angelina jolie zusammen, eine geschichte gezeigt, die warm und weich fliesst, die einige sachen, den umständen entsprechend, nur antönt und trotzdem klar erscheinen lässt. „circumstance“ ist ein kleiner film. ist ein grosser film, ist ein film, den ich mir nochmals antun will. und danach grad nochmals, wie dieser song aus dem soundtrack:

ein vogel für die liebe.

Donnerstag, 20. September 2012, 11:00 Von Dr. Vanessa Kunz. Seit Samstag 10 Uhr morgens hätte ich das ganze Wochenende durchkotzen können. Eigentlich hat’s damit donnerstags schon angefangen, aber da gab’s halt am Freitag wieder Bier. Dann kotzübel bis Sonntag, bis es dann gegen Abend wieder besser wurde. Montag hab ich dann diesen toten Vogel beim Puls 5 gesehen. Der hat wohl auch ein verschissenes Wochenende gehabt. Irgendein Arschloch Vogel, weiblich, weil sich sowas Männer gegenseitig nicht antun, hat ihm Darm und Leber rausgerissen. Da hätte ich schon wieder kotzen können. Schwierig, wenn man seit Freitagmittag nichts mehr

Richtiges gegessen hat. Whatever, hätte ich nicht auch noch seit anfangs Wochenende, also seit Donnerstag, durchgeheult, hätte man mir dass am Samstag, am Hochzeit meines geliebten Onkels (lieb dich echt), auch keiner angesehen. Wie ich da auf der Kirchenbank sass, mit der Cola zwischen den zittrigen Beinen, Herzrasen und dem Gefühl, dass ich jeden Moment dem Pfarrer, oder wer das heute auch immer ist, auf das Buch Gottes kotzen könnte. Am liebsten hätte ich mich eingeschlossen und mich richtig dreckig gefühlt. 3 Tage lang die gleichen Unterhosen getragen, die Haare im Fett ertränkt, den alten Rock n‘ Roll shit abgespielt, Vorhang gezogen und

im Dreck getanzt, mit Zigaretten und der schwarzen Brille für den Blues. Einfach einmal so sein, dass man für einen Augenblick im Leben nachvollziehen kann, wieso einen niemand lieben will, ausser die, die es schon seit Jahren tun und dazu auch noch genetisch bedingt gezwungen werden. Samstag hat mich das Leben echt von hinten und vorne gefickt. Ich sass da so alleine am weiss gedeckten Hochzeitstisch, mit Friedenstauben und Wegwerfkameras, all die anderen am Tanzen, Saufen und Faxen machen mit dem glücklichen Paar. „Ich liebe dich!“. „Ich würde alles für dich tun!“. Mit Ausnahme seiner eigenen Kinder, die ihre Zeit ja doch lieber mit Drogen, neureichen Vorstadtschlampen und braungebrannten Spaniern verbringen, sollte man das zu keinem sagen. Niemandem. Weil wir für diese grossen Worte alle zu kleine Eier haben. Ausser in Momenten wie diesen, in den euphorischen, in den Hochzeitsmomenten, die uns die Sterne vom Himmel holen. In Zukunft denk ich dann an den Vogel, der von einem Arschloch vom Himmel genommen wurde und jetzt da auf dem heissen Teer elend dahin verreckt. Scheiss Vogel. Scheiss Liebe. Aber schöne Hochzeit.


AlBUM

5. April 2013 - Baden - nordportal 6. April 2013 - Murten - Hotel Murten 12. April 2013 - SolotHurn - KofMeHl 13. April 2013 - Biel - VolKSHauS 19. April 2013 - pratteln - Z7 20. April 2013 - Zug - CHollerHalle 25. April 2013 - SCHaffHauSen - KaMMgarn 27. April 2013 - luZern - SCH端端r 3. MAi 2013 - Bern - BierH端Beli 4. MAi 2013 - Z端riCH - VolKSHauS TiCKETS: www.MarCSway.CoM

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kult

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November 2012

reklame, die wir gerne öfter sähen, heute: albany-life. Mittwoch, 20. Juni 2012, 10:44 | Von Dr. Reinhold Weber. So provozierend könnte Werbung heute noch sein.

i‘m the king of the einkaufszentrumparkplatz-spielplatz

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red bull: der pr-artikel zum wohl ausbleibenden inserat in der kultzeitung. Dienstag, 4. September 2012, 17:26 Von Dr. Rainer Kuhn. sie unter ihnen, die auch schon mal ein heftli oder sowas ähnliches gemacht haben, kennen das: sie brauchen geld und rufen drum firmen an, von denen sie denken, dass deren publikum und ihres ähnlich sind, und dann fragen sie diese firma, ob sie nicht inserieren möchten, weil sie die besten, geilsten, schönsten, schnellsten, lustigsten und vieles mehr sind und darüber hinaus auch noch den grössten schwanz haben, und die firma sagt: „.... hm ....“, und dann sie: „och kommen sie schon, für sie ist das nicht mal ein furz, so geldmässig gesehen, aber für uns ist das viel, mit ihrer anzeige können wir schon fast den druck bezahlen.“, und dann der kunde wieder: „ ... ja, aber ...“, und dann sie wieder: „blablabla“, und dann die wieder: „ ... also ... eigentlich ist unser budget schon verplant/inserieren wir gar nirgends/haben wir jeden tag hunderte solcher anfragen (suchen sie sich eins aus), und dann kommts: „... also wenn, dann nur, wenn sie auch mal ein bisschen pr machen für uns, sie wissen schon, was redaktionelles, was nicht nach pr aussieht, was uns aber mit jeder silbe in den orbit hebt, aber trotzdem bescheiden rüberkommt, sie sind da ja der profi, machen sie mal was, dann schauen wir weiter.“ konkret: hier gehts um red bull. alles coole leute, die da arbeiten, immer da, immer zuvorkommend, wenn man an einer veranstaltung ist und was braucht, die helfen immer, egal was. red bull müsste ja eigentlich gar nichts machen, macht aber dann und wann doch was, plakate zum beispiel, für die drei neuen geschmacksrichtungen in den dosen rot, silber und blau. so. und weil ich das plakat gesehen habe, dachte ich mir, da gibts sicher auch ein inseratesujet davon, also los. und so kams, dass ich mich hinsetzte, die drei büchsen öffnete, um mal ein bisschen zu

Montag, 17. September 2012, 07:00 | Von Dr. Midi Gottet. Diese Foto bestätigt wiedermal die magische Formel: Drama + Zeit = Comed

degustieren, ich mein, wenn ich was prmässiges machen soll, hlfts, wenn ich das zeugs mal probiert habe. habe ich also, und eigentlich müsste red bull alleine deswegen schon drei anzeigen rüberschieben. denn ich habs überlebt. aber erst der reihe nach: 1. büchse, rot: sieht auch im glas ziemlich rot aus, so wie früher bei uns auf dem familientisch das „weissenburger himbeer“, aber ob das himbeer ist oder erdbeer konnte ich nicht rausfinden. schon gar nicht beim blossen anschauen. also nahm ich einen schluck. und konnte es immer noch nicht rausfinden. egal, dachte ich, mit genug vodka geht auch das. auch wenns dann aussieht, als verkehre man vorwiegend im oxa und konsumiere dort den roten trojka. aber ich war in meinem büro und so konnte es niemand sehen. auf jeden fall schien mir der inhalt der roten büchse eher grenzwertig, aber es standen ja noch zwei andere da. 2. büchse, silber: auch hier passt der inhalt zur büchse, er war farblos, was im partybecher dann silbern aussah, etwas bissig, fand ich. ein schluck, runter das zeugs, und .... ähm ... ja ... keine ahnung ... das schmeckt nach nicht viel, die kohlensäure kratzt wie immer, der rest geht schneller an meinen geschmacksnerven vorbei, als diese eine note ausmachen konnten. ich tipp mal blind auf „eisen“.

auch weil „quecksilber“ bereits negativ besetzt war. meine ganze hoffnung lag also auf büchse 3. 3. büchse, blau: vielleicht ists blau, könnte aber auch ein dunkles purpur sein, vielleicht ein rötliches hellschwarz. mir kommt nur „brombeere“ in den sinn. ists „brombeere“? nicht? auch nicht ein bisschen? ok, vielleicht eine art homöopathische brombeere“? ich weiss nicht, ich dachte daran, dass es einfacher wäre, einfach eine büchse redbull aufzumachen und zu trinken und nichts zu denken, weil man redbull schon seit jahren trinkt und gelernt hat, es in gewissen situationen zu vermissen, wenn es keins hatte, oder noch schlimmer, wenn einem dann ein „jet“ oder ein „trojka“ oder sonst so ein scheiss aufgetischt wurde. konklusio: ok, red bull hat mit dieser trilogie sicher was schönes für plakat und gestell gemacht. weniger fürs trinken. vielleicht so eine art jubiläumskollektion. aber es hätte nicht umsverrecken sein müssen. ich will das klassische red bull. ein bisschen vodka dazu und fertig. was anderes brauchts nicht. so liebe leute von red bull, das wär mein pr-beitrag gewesen. bitte die anzeige als high-res pdf im format 290x440mm per mail an mich: rainer.kuhn@kult.ch. besten dank.

mach es mir auf französisch! Freitag, 25. Mai 2012, 10:05 Von Dr. Marianne Weissberg. Gestern war ich im Kino. Ich lachte den ganzen Film hindurch so fest, dass meine Rippe noch weher tat. Die hatte ich angebrochen hatte, weil, aber das ist eine andere Geschichte... Der Film hiess übrigens „2 Days in New York“ und erzählt die Geschichte eines französisch-amerikanischen Familienbesuches, der wegen aller der daran Beteiligten grauenvoll ausartet. Zum Beispiel rissen sich die zwei ungleichen Schwestern beim Pommesfrittes-Essen vor aller Augen an den Haaren. Ich amüsierte mich köstlich, weil ich all sowas in echt kenne. Meine Sitznachbarin sass derweil höchst not amused neben mir. Bevor der Film anfing, hatten wir noch eine kleine Unterhaltung, die etwa so ging: Ich habe grad über meine verschwundenen Affären geschrieben. Sie: Aber doch so, dass die sich nicht wiedererkennen? Ich: Wieso? Sie: Wegen der Privatsphäre. Ich: Die sind höchstens

beleidigt, wenn man sie nicht wiedererkennt. Ausserdem Satire darf alles. Sie: Nein. Ich: Doch, die ganze Weltliteratur dreht sich doch auch nur um Liebe, Hass, Essen und Rache, siehe Shakespeare. Sie: Es gibt auch noch andere Themen, zum Beispiel: Gerechtigkeit. Ich: Die dann erst mal durch Liebe, Hass, Essen und Rache wiederhergestellt werden muss. Sie (strafende Blicke), geht ab aufs Klo. Den Film verfolgen wir vom Rand aus, sie hat Platzangstphobie. Verursacht durch das Verdrängen von Liebe, Hass und Rache, wie ich heimlich denke. Eine Andere findet denselben Film auch „nervig“: Du hast dich sicher so amüsiert, weil du unter Schmerzmitteln standest, sagt sie. Ich: Quatsch, weil es darin so zugeht, wie es eben bei denen zugeht, die wirklich leben und bei denen drum fast alles schiefgeht. Mein Leben ist eben wie ein fettiges Pomme Fritte. Nur bei denen, die

nicht leben, geht alles unfrittiert zu, bis ins Grab. Fad. Wenn auch hin und wieder beneidenswert fad. Generell frage ich mich, wieso noch solch gute (französische) Filme gedreht werden, wenn es doch heutzutage ja soviele Leute gibt, die dank ihrer Verklemmtheit und Verstopftheit - solche Leute sind ja meist stark verstopft – ein natürlich viel normaleres Leben führen, und solche Filme, in denen völlig abwegige Sachen vorkommen, die mir ständig passieren, dann total daneben finden und schon gar nicht verstehen. Und dann sitzt man im schlimmsten Fall im Kino neben denen und muss deren wabbernde Wohlanständigkeit volle 90 Minuten lang aushalten. Aber gottlob nicht weniger und nicht mehr, denn sie erkennen sich in solchen Kolumnen sofort wieder und sind empört, und dann sieht man sie auch gottlob nie mehr wieder. Satire darf und kann eben alles!

Fotis: In 2 Days in NY gibt‘s jede Menge Nigger, Juden, Frenchies, Nymphomaninnen, einen schmuddligen Opa, dealende Goofen und Würste jeder Grösse. Noch mehr auf französisch? Charlotte Gainsbourg, Actrice und Sängerin,

an diesem Freitag im Kaufleuten, Züri: hier das hors d’ouevre: www.kaufleuten.ch/event/konzert-charlottegainsbourg/?gclid=CIj4i_Lti7ACF UVc3wodBoTqw


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November 2012

einen rennlenker Montag, 17. September 2012, 10:31 | Von Dr. Reinhold Weber. Ich meine, damit sieht deine Harley Davidson einfach noch einen Zacken geiler aus.

zahnbürsten der woche Montag, 10. September 2012, 17:18 Von Dr. Alex Flach. Keiner zu klein eine Zahnbürste zu sein. Auch dieses Bild wurde im X-Tra aufgenommen und der Club verteidigt damit seinen Platz an der Spitze der Frisur-seitigen Splatter-Zürichrangliste erfolgreicher als Roger Federer seinen in den Ballschlägercharts. Für einmal können wir uns jedoch nicht entscheiden,

welchen der beiden wir zum Partylöwen der Woche küren sollen... wir nehmen glaubs einfach den rechts, weil er zu seiner strunzdämlichen Fritte auch noch selbstbewusst guckt. ...und jene die komplett daneben sind und dann auch noch denken, sie seien der Bürgermeister von Mackerhausen, waren uns ja schon immer die liebsten.

wunsch der woche: gangbang in geroldswil! Donnerstag, 20. September 2012, 08:5 Von Dr. Kaspar Isler

Die schöne Evelyn suhlt sich im Dreck der Berliner Nächte:

Patrick Miller möchte am liebsten nur noch in London tanzen:

Helmträger Mike Candys lädt zu einer Nacht in Ibiza:

Seit DJ Antoine seine Eurodance-Jüngerschaft in St. Tropez willkommen geheissen hat, kommt kein Schweizer Dance-Hit mehr ohne die mehrmalige Nennung einer europäischen Stadt aus. Glauben Sie nicht? Voilà: Für Eltern eines Kindes mit Aufmerksamkeitsdefizitstörung also eine echte Alternative zum Geographieunterricht. Schade nur, dass unsere heimischen Künstler beim Verfassen ihrer Songtexte immer nur auf die Metropolen im Ausland ausweichen: One Night in Ibiza, Dirty Nights in Berlin und Dancing in London mögen ja ganz sexy klingen. Aber wo bleibt der längst überfällige Schweizer Patriotismus? Nun, ich hätte nachfolgend die Top Ten der Schweizer Clubkracher zu machen: 10)Bootyshake in Bäretswil 9) Fucking in Fehraltdorf 8) Gangbang in Geroldswil 7) Afterhour in Adliswil 6) Dirty Dancing in Dietikon 5) Waka-Waka in Wohlen 4) Naughty Nights in Neftenbach 3) Wild World Wallisellen 2) Frauenfeld is on Fire 1) Lapdance in Lipperswil Nun ja, es gibt duchaus „Musiker“ die auch heimische Gefilde besingen. Leider sind uns die kiloweise Taschentücher, die wir benötigen, um die Blutung aus unseren Ohren zu stoppen aber dann doch etwas zu kostspielig.

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entwicklungshilfe Freitag, 7. September 2012, 08:30 Von Dr. Henrik Petro. Neulich wurde ich Opfer eines Verkupplungsversuches. Naja, was heisst «Opfer»? Ich hatte das Glück, das Kupplungsgegenstück im Vorfeld schon mal gesehen zu haben und da es recht hübsch war, hatte ich wenig gegen den Versuch einzuwenden. Woran ich allerdings nicht gedacht hatte, war, dass es sich bei der Kupplerin um eine Frau handelte. Leider, man muss es sagen, verstehen Schweizer Frauen vom Verkuppeln etwa so viel wie die Macher von Tele Top etwas vom Fernsehen. Dem darf ich auf gar keinen Fall weiterhin untätig zusehen. Darum hier die Gebrauchsanleitung für Frauen, wie Sie ihre Kollegen in 5 Schritten erfolgreich verkuppeln. 1. Ein Plan muss her Ladies, um zu verkuppeln braucht Ihr einen Plan! Hallo!!! Es reicht nicht einfach nur dafür zu sorgen, dass die beiden potenziellen zukünftigen Herr und Frau Müller-Meyer an der gleichen Party auftauchen! Schon klar dass Ihr glaubt, dass ein Mann einfach aus lauter Notgeilheit jede bespringt, die ihm vor die Nase gesetzt wird (aber dann müsstet Ihr wenigstens DAS zu Stande bringen – doch dazu mehr in Punkt 5.) Natürlich seid Ihr dieser Meinung, weil jeder Kerl, den Ihr kennen lernt, Euch abschleppen und vernaschen will. Aber das liegt nur daran, dass Ihr eine echte Prinzessin, ein Supermodel, eine Traumfrau, unglaublich hübsch, witzig, gebildet und charmant seid. Ihr seid PERFEKT – aber leider schon vergeben. Eure Kollegin aber nicht und die braucht jetzt dringend Eure Hilfe. Denkt dran: an dem Abend geht es mal NICHT um Euch, sondern um Eure Freundin! Wichtig: Der Plan muss auch bis zu Ende gedacht sein. Notiert Euch Ziel, Strategie, Taktik, Alternativzüge (weil es immer anders kommt) etc. – und beginnt erst dann mit der Umsetzung! 2. Vorspiel ist alles Männer sind unsicher (mit Ausnahme aller meiner Freunde und auch aller anderen Männer, die ich kenne, aber das

sind bloss seltene Ausnahmen). Männer müssen im Vorfeld bestätigt werden, dass ihre Bemühungen auch auf fruchtbaren Boden fallen könnten. Der Abend ist für den Mann gelaufen, wenn er an die Party bestellt wurde, sich freut und dann inzwischen alles anders und der Verkupplungsversuch abgeblasen ist, z.B. weil die Kollegin sich wieder mit dem Ex versöhnt hat, schwanger oder prämenstruell ist – und der Mann nichts davon weiss, so dass er voll ins Fettnäpfchen tritt und sich furchtbar blamiert oder – noch schlimmer – einen Korb bekommt. Darum lässt er es lieber sein, wenn er nichts mehr hört – schliesslich hat er bereit genügend schmerzhafte Erfahrungen mit weiblicher Ambivalenz gesammelt. Also: spätestens am Tag der Party, noch besser einen Tag zuvor ihn mit einem Reminder, gekoppelt an eine Aufforderung, anheizen, z.B. mit einer SMS wie «Hey, Du kommst dann heute Abend schon, oder? Wir freuen uns auf Dich!» Oder: «Wir gehen vorher noch was trinken, willst Du dich vielleicht dort schon zu uns gesellen? Das wär toll!» Ihm das Gefühl geben, dass er wichtig und erwünscht sei. Sowas kriegt Ihr doch hin, oder? 3. Das Setting zählt Überhaupt: ein Verkupplungsversuch an einer lauten Party ist etwa so gut gewählt wie ein gemeinsames Fotoalbum mit dem/der Ex als Hochzeitsgeschenk. Kann einfach nicht funktionieren. Es braucht Ruhe für die Annäherung und möglichst wenig Ablenkung durch ein

breitgefächertes Alternativangebot. Privates Essen, Privatapéro, Privatswingerparty – hauptsache privat. Das wäre dann schon die halbe Miete. Aber eigentlich gehört das ja zur Planung. 4. Mach Dich mal locke‘! Wenn man merkt, dass die zu verkuppelnde Kollegin einen Stock mitgebracht hat, und zwar in ihrem Hintern, sie also völlig verkrampft ist, muss man sofort reagieren und sie abfüllen, damit sie etwas lustig wird. Aber unbedingt frühzeitig, dafür gemässigt damit beginnen! Je später man loslegt, umso schneller muss es gehen, also um so schwieriger wird die Dosierung. Wenn sie oben ohne auf der Bar tanzt oder mit dem Garderobenpersonal knutscht, wars wohl zuviel des Guten. 5. Laden, Zielen... Bleibt es doch bei der lauten Party und laufen sich die beiden Herzblatt-Kandidaten über den Weg, so hat man die absolute Pflicht, als Amor den Pfeil abzuschiessen. Also nicht abwarten in der Hoffnung, dass etwas passiert, sondern sich aktiv betätigen. Tu einfach was, egal was, Hauptsache irgendwas! Nochmals: wenn es im Zoo schon schwer ist, vom Aussterben bedrohte Männchen und Weibchen, die man zusammen in ein Gehege gesperrt hat, zur Paarung zu bringen, wie schwierig und kompliziert muss das erst bei Menschen sein? Eben, gopf! Dabei braucht es gar nicht mal so viel dazu, es reicht ja z.B. ein «Oh, Ihr beide kennt Euch glaubs schon/nicht, oder? Darf ich vorstellen...» Und schon läufts – sofern die vorangehenden 4 Punkte ebenfalls berücksichtigt worden sind. Und wenn es dann wider Erwarten immer noch nicht vorwärts geht, bleibt noch eine letzte direkte Intervention, als ultimo ratio, als Lackmustest, ob überhaupt je was draus werden könnte. Wenn der nichts bringt, könnt Ihr ruhigen Gewissens die Übung abbrechen – Ihr habt alles versucht, wenn Ihr nach 3 Uhr morgens verzweifelt ausruft: «Ja um Himmelsgottswillen, ich halts einfach nicht mehr aus. So knutscht doch endlich mal miteinander!!!»

carezza – die erotische bettgeschichte nr. 1 Donnerstag, 23. August 2012, 06:44 Von Dr. Marianne Weissberg. Nach „50 Shades of Grey“ kommen endlich Weissberg’s „60 Shades of Weiss“ (danke Sis für den Tipp!). Ich wundere mich ja immer, dass bei den Statusmeldungen von Facebook nie steht: Hatte grad hemmungslos leidenschaftlichen und feuchten Sex! Dem muss abgeholfen werden. Mit meinen Erotischen Bettgeschichten, die Sie sich gegenseitig vorlesen können oder, falls solo, es sich genüsslich selbst besorgen dürfen. Wir steigen erst sanft ein mit „Carezza“*: Hey, Schöner, das ist für dich, für heute Nacht, wenn es dunkel ist und du nicht schlafen kannst, weil du davon träumst, dass ich neben dir liege. Und ich, die ich ebenfalls alleine bin, denke an diese göttlichen Momente, für die man alles andere, was man auch noch tun sollte, fallen lässt, weil nur der Hunger auf einander zählt. Auf die Haut, den Geschmack des anderen. Pure Sinnlichkeit und Seligkeit…. Und dann stelle ich mir das hier vor: Wie ich dich ins Schlafzimmer hole. Vielleicht ist es nicht meins, keine Ahnung. Und dann ziehe ich dich gaanz laangsam aus. Ich knöpfe dein Hemd auf, jeden Knopf einzeln, du riechst gut, ich ziehe dir dein Hemd aus. Und wenn du dich wehrst, hätte ich da eine gute Verwendung für deine Krawatte… du darfst

mir nicht helfen, du musst dich gedulden, ich mache deinen Gürtel auf, das macht mich an, ich liebe es, Gürtel zu öffnen, meine Hand fährt in deine Hose, ich merke, dass du mich willst, aber du musst warten, du windest dich, ich setze mich auf dich, halte dich, du darfst dich nicht bewegen, ich ziehe dir dein T-Shirt

aus, gaanz langsam, küsse deine Brust, ahhh, küsse deine schönen Arme, deine Fingerspitzen, fahre mit der Zunge langsam deinen Hals entlang, an jene zarte Stelle hinter den Ohren, dann stecke ich sie dir in ein Ohr… Ich gehe hinunter zu deinem Bauch, küsse da alle diese, köstlichen Stellen, so, wie du es schon immer gewollt hast. Du stöhnst laut, du bist verzweifelt, du möchtest mich haben, aber du kriegst es nicht so schnell. Ich ziehe dir deine Hose aus…. Du flehst mich an, und ich flüstere deinen Namen in dein Ohr und lache… Und dann ist Schluss…. Vorerst…..denn ich bin bekanntlich manchmal Cat, manchmal Bitch… und ich lasse dich gerne auch mal warten und deshalb ein bisschen leiden… Überlegt dir: Wo und wie willst du mich haben…? Wenn ich so scharf bin, dass ich nicht mehr nein sagen kann…? Was wünscht du dir, was wolltest du schon immer haben…? ich erfülle es dir…. träum jetzt davon…., mein Schöner und erzähl es mir…. und dann reisen wir gemeinsam in jenes Land der Sinnlichkeit… Foto: the one and only Sexandthecity-Samantha Jones, Rolemodel auch für Ihre Frau Weissberg * Zum nicht Abschreiben: copyright by Marianne Weissberg


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kult

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November 2012

Seite dreiundzwanzig

eitzes by gucken wie leute leute anstarren (teil 3) marianne-mischpoche! Mehr ist da nicht aber dafür zum letzten Mal.

Dienstag, 18. September 2012, 10:26 Von Dr. Marianne Weissberg. Regelmässig macht sich meine liebste Familie Gedanken über meine Karriere und regt an, doch hier und dort mal tätig zu werden. That‘s what mischpoche is for! Ich finde das süss, auch wenns nie was nützt. Gerne lasse ich Sie in die kleine Korrespondenz mit N. blicken: Hoi Marianne Kennst du das? mag20.com Grüessli N. Danke Liebe, aber da würde ich grad rausfliegen, siehe Richtlinien von dem

onlinblatt, ich hacke ja auf allem rum und das kann ich bloss bei meinem geliebten kult.ch. Das verlangt nämlich mag dieses popelige 20: „Die Autoren respektieren die Menschenwürde und verzichten in ihren Beiträgen auf diskriminierende Anspielungen, welche die ethnische oder nationale Zugehörigkeit, die Religion, das Geschlecht, die sexuelle Orientierung, Krankheiten sowie körperliche oder geistige Behinderung zum Gegenstand haben. Die Grenzen der Beiträge über Kriege, terroristische Akte, Unglücksfälle und Katastrophen liegen dort, wo das Leid der Betroffenen und die Gefühle ihrer Angehörigen nicht respektiert werden“ Au Gruessli, Tante M. Hoi Marianne Ja, das stimmt wohl Bei dir müsste man eine Spezialklausel einfügen: „Die Autorin respektiert KEINE der folgenden Themen...“ Haha.. Schöns Tägli N. P.S. Wenn Sie nicht wissen, was der Titel bedeutet, mailen Sie mich an: mail@marianneweissberg.ch, dann kriege ich endlich mal eine Mail...

Freitag, 24. August 2012, 11:17 | Von Dr. Midi Gottet

anomalie der woche: christina surer ist ein alien! Dienstag, 25. September 2012, 09:35 Von Dr. Kaspar Isler Eigentlich hätten wir schon misstrauisch werden müssen, dass eine schöne Frau besser Auto fährt als unsereins. Danach ist man immer schlauer. Denn spätestens mit dem jüngsten Artikel über Christina Surer bei den Kollegen vom Blick am Abend ist klar: Der blonde Engel ist definitiv kein menschliches Wesen.

Nein, ich spreche nicht von übersinnlicher Schönheit. Surer ist im September im 5. MONAT trächtig, verrät uns der Blick. Glücklich mit ihrem Martin bla bla.. Kinderwagen bla bla bla.. So weit so gut. Doch das Grauen lauert in der Bildlegende: Die Rennmaus kalbert erst im März. Man rechne – und halte eine Schweigeminute für ihren einst so straffen Bauch.

echte männer sind auch keine 40.

Montag, 10. September 2012, 09:09 Von Dr. Vanessa Kunz Ich dachte immer mit gleichaltrigen Männern was am Laufen zu haben, ist anstrengender. Die wissen noch nicht, was sie wollen, wohin es sie treibt, wann und wo sie morgen sein werden. Irgendwann versuchen sie ihr Zeug ohne die Mutter

in den Griff zu bekommen. Das will ich nicht miterleben. Hab ich schon erlebt. Brauch ich nicht mehr. Für keine Perspektiven hab ich keine Zeit. Ich fing dann an die älteren zu treffen und dachte im ernst, dass solche wie Paul richtige Männer sind. Meine Definition eines richtigen Mannes zumindest. Das hat nichts mit einem durchtrainierten Körper zu tun, einem fetten Konto und den Haaren auf der Brust. Mehr mit dem Charakter, den man auf den ersten Blick und beim besoffen Ficken nicht wirklich kennen lernt. Persönlichkeit hat ja eigentlich jeder. Sie ändert sich auch nicht, nur weil man jetzt grad in den 30ern, 40ern angekommen ist und sich endlich was fürs Leben suchen soll. Etwas, für das es sich lohnt noch älter zu werden. Die Alten, die haben so viele Probleme mit sich selbst, dass ich mich grad richtig schäme keine Schwänze in meinem Alter zu kennen. Die machen sie zumindest noch keine Gedanken darüber, wie fett sie ge-

worden sind, wie das Badezimmer im Dunkeln aussieht und was die Öffentlichkeit davon hält, wenn man es sich gegenseitig um die Ecke mal schnell besorgt. Liegt wohl daran, dass die Jungen noch gar kein Leben haben, das einen am nächsten Tag einholen könnte und dass die Alten schon mal so jung waren, wie wir grad, und es nicht noch einmal sein wollen. Hätten sie sich das mal früher überlegt, müsste ich jetzt auch nichts bereuen. Jetzt stecken die nämlich noch viel mehr in der Scheisse, weil die grauen Haare ja doch nicht einfach verschwinden und die Frau fürs Leben vielleicht genau dann vorbei ging, als wir uns entschieden haben gemeinsam zu gehen. Was ich den älteren Männern, die ja doch keine echten sind, anrechnen muss, ist, dass sie echt schauen, dass ihr Frölein im Bett wieder einmal so richtige geleckt wird. Sonst hätten sie wohl Angst, dass die jungen Dinger ihnen davon rennen, was ich hiermit eigentlich nur bestätigen kann. Sorry Paul.

dummer blick, teil 7 Freitag, 14. September 2012, 09:07 Von Dr. Rainer Kuhn. eigentlich wollte ich diese serie nicht fortsetzen. aber da ging es mir wie dem alex flach mit den partylöwen, einer läuft einem immer wieder vor die fresse, wo man sich denkt: ach du scheisse, geht ja doch noch schlimmer. was ich jedoch nicht weiss, ist, ob auf der blick-redaktion stotterer sitzen, solche,

die gerne nicht stottern würden, es aber doch die ganze zeit tun, und drum ihr leben lang drunter gelitten haben, unter ihrem stottern, bis sie anfangen durften, für den blick solche titel zu schreiben, und so wurde aus der behinderung plötzlich ein talent und, voilà, doch noch was geworden aus dem bub mit dem pflaster auf der brille.


kult

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