Kultzeitung Dezember 2013

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kult Die besten Blogs aus kult.ch. Dezember 2013.

kult ist die erste Blog-to-Print-Zeitung der Schweiz: Unzensierte Kommentare zum täglichen Leben und dem, was sich in den Medien so abspielt.

9 deutliche hinweise des schicksals, dass sie sich am diesjährigen firmenweihnachtsessen besser nicht voll laufen lassen – oder sich erst recht ins koma trinken sollten Dienstag, 19. November 2013, 16:46 Von Dr. Henrik Petro 1. Als sie aus lauter Langeweile den Namen des Caterers googeln, finden sie gleich 137 Artikel zum Thema «Gammelfleisch». 2. Der OK-Präsident der Weihnachtsfeier gibt damit an, dass er den Schnaps unverschämt billig über einen Privatkanal organisiert habe – von einem blinden Inder. 3. Rudi aus der IT, der eine Zahnarztpraxis zuletzt von innen gesehen hat, als die EU noch EG hiess, und dessen Zahnstein-/Zahnfäulnisgestank sie schon seit drei Jahren davon abhält, den Lift zu benützen – er könnte ja drin sein und – noch schlimmer – der Lift könnte dann stecken bleiben – packt sie überraschend von hinten und sagt: «Ich organisiere, dass wir nebeneinander sitzen! Dann können wir uns endlich wieder einmal so richtig herzhaft miteinander lachen!» 4. Der Typ, den sie irrtümlich für einen alten Schulkollegen hielten und dessen facebook-Freundschaftsanfrage sie vor ein paar Monaten angenommen

haben, wird Ihnen als Personalchef vorgestellt. 5. Sie sind einer von sieben Mitarbeitern, bei denen eine Speichelprobe angeordnet wird, um endlich klar zu stellen, wer der Vater des dreimonatigen Balgs mit dem grossen Kopf ist, den die 17 jährige Lehrtochter letzte Woche mal ins Büro gebracht hat.

6. Die steroidgepumpte, solariumgegerbte Mittfünfzigerin aus der Logistik-Abteilung mit dem penetranten Herrenparfum, die sie (wie sie gerade jetzt merken) irrtümlicherweise für eine Lesbe hielten, kneift ihnen am Kopierapparat in den Po und schnurrt ihnen mit sonorem Bass ins Ohr: «Dieses Jahr bist du fällig!»

7. Anstatt des angekündigten Stefan Büsser wird in letzter Sekunde «aus Qualitätsgründen» der Neffe des Verwaltungsratspräsidenten für den Comedyteil gebucht. Der VR-Präsident legt in seiner Mitteilung grossen Wert darauf, dass alle Mitarbeiter den ersten Auftritt des 47 jährigen Buchhalters vor Publikum überhaupt mit frenetischem Enthusiasmus würdigen. In derselben Mitteilungen kündigt er an, dass erst nach der Feier entschieden wird, wer vom Personalabbau betroffen sein würde. 8. Als Sie ihrem Chef, der in letzter Zeit schon frühmorgens angetrunken und mit den Worten «denen werd ich es zeigen, wenn sie es am wenigsten erwarten!» ins Büro gekommen ist, ein Dossier auf den Schreibtisch legen, drückt das Mäppchen auf eine Taste der Computertastatur, der PC erwacht aus dem Schlummermodus und auf dem Bildschirm erscheint die Webseite eines Waffenladens. 9. Sie sind bei der Zürcher Sitte und das Firmenweihnachtsessen findet im Chilli's statt.

reklame, die wir gerne partylöwen der woche öfter sähen, heute: save-the-rainforest.eu

Montag, 16. September 2013, 16:37 | Von Dr. Reinhold Weber. Es gibt ja mittlerweile für alles und jedes irgendwelche "Experten". Drum gibt es auch Experten, die sagen, sog. "Schockwerbung" funktioniere nicht und weshalb und warum und überhaupt. Lassen wir sie schwafeln. Denn das hier ist uns ziemlich eingefahren.

Dienstag, 5. November 2013, 08:02 Von Dr. Alex Flach Ramon Joss, der uns immer die Partylöwenfotis (danke, Ramon) schickt, hat uns dieses Mal mit diesem Bild beglückt und folgendes dazugeschrieben: "... was natürlich auch immer lustig ist: wenn sich 3 generationen djs ein fingergefecht liefern". Er selbst ist der ganz links, auch bekannt als

DJ Ray Douglas. Fingergefechte finden wir nicht so lustig, das mit den 3 Generationen aber sehr. Also... wenn Ramon der Repräsentant der mittleren Generation ist (davon ist auszugehen) und man die Standarddauer von 25 Jahren pro Generation anwendet... ...dann sollte Muri so langsam von Superbowl auf Superska umsteigen.

Tut Busse! Die Weihnachstzeit ist eine gute Zeit, Busse zu tun, schliesslich ist es ein christliches Fest. Zum Glück leben wir in einer Stadt, in der es extrem einfach ist, Busse zu tun. Denn die, die einem die Busse abnehmen, stehen an jeder Ecke, manchmal auch hinter einem Busch, wo sie warten, bis die Parkuhr abgelaufen ist um dann - schwupps - nur eine Minute später den Zettel unter den Scheibenwichser zu klemmen. Macht dann 40 Stutz. Oder Sie fahren entpannt nachts um drei mit 60 Stundenkilometer nach Hause und - blitz - schon hat es sie erwischt, weil grad einen Tag zuvor ein Kasten aufgestellt worden ist, fünfziger Zone, auch neu, wozu ist ihnen schleierhaft, aus Sicherheitsgründen kanns nicht sein. Es kann auch passieren, dass sie stadtauswärts fahren und dann von acht (8!) Polizisten angehalten werden, Pneus werden kontrolliert, nichts, angegurtet waren sie auch, Papiere, alles dabei, das mit dem Licht gilt ja erst ab dem ersten Januar. Und - bumm - haben sie doch noch was gefunden: Meinen Traumfänger am Rückspiegel. Sichtbehinderung. Macht 40 Stutz. Ich so: Verzeihen Sie, aber dieser Traumfänger versperrt mir in keinster Weise die Sicht“, dann er so: „Doch“ Punkt. „Wollen sie grad bezahlen oder wollen Sie einen Einzahlungsschein?“ Ich so: „Würden auch 10 Ave Marias und 10 Vater Unser gehen?“. Er so: „Sind sie katholisch“ - „Nein“ - „40 Stutz.“ - „Ok.“ Schliesslich ists für einen guten Zweck, Stadtfinanzen in Ordnung bringen, da ist die Polizei nicht mehr als „Aufwandposten für Sicherheit“ aufgeführt in der Bilanz, sondern als „Ertragsposten“, schliesslich wurden gegen die vierzig Millionen budgetiert, die muss man reinholen, und wo geht das einfacher als bei den Automobilisten? Und dann kommt Ihnen in den Sinn, dass der Satz „Die Polizei, Dein Freund und Helfer“ aus dem Nazi-Jargon stammt, aber sie sagen nichts, schliesslich ist ja Weihnachten, da wollen sie jetzt ja auch nicht grad eine solche Diskussion vom Zaun brechen. Das können Sie dann immer noch, wenn man ihnen im nächsten Jahr wegen 3 Bier eine Haarprobe nehmen will. Herzlich, Rainer Kuhn

seit 1997 Erscheinungsweise: Monatlich (12 x pro Jahr) Auflage: 20‘000 Exemplare Verbreitungsgebiet: Stadt Zürich Herausgeber: Kult GmbH, 8006 Zürich Chefredaktion: Rainer Kuhn Autoren: Marianne Weissberg, Nina-Britt Rauer, Vanessa Kunz, Angela Kuhn, Pony M., Reinhold Weber, Alex Flach, Henrik Petro, Midi Gottet, Christian Platz, Dominik Patrick Hug, Kaspar Isler, Rafi Hazera, Rainer Kuhn Gestaltung: Fredy Heritsch Kontakt: rainer.kuhn@kult.ch http://www.facebook.com/kult.ch Kultzeitung, kult.ch, kultradio.ch sind Unternehmungen der kult gmbh. www.kult.ch/gmbh

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Dezember 2013

das muss man haben: amüsantere hinweisschilder

das muss man nich haben: flughafentourette

Montag, 16. September 2013, 14:00 | Von Dr. Reinhold Weber. Ich meine, "Betreten verboten", "Nichtraucherbahnhof" oder "Ich darf nicht hinein" kann jeder Trottel hinschreiben. Sogar ich.

Montag, 30. September 2013, 08:00 Von Dr. Henrik Petro Unsere Kolumnistin Pony M ist over the ocean, nämlich in den vereinigten Staaten und hat versprochen, auf ihrem Facebook-Blog zu berichten, wie es ihr so ergehe. Falls sie es überhaupt bis dorthin schafft. Die Arme leidet nämlich an Flughafen-Tourette. Kännsch? Wenn du beim Sicherheits-Checkpoint gar nicht anders kannst, als Bombe, Al Kaida, Uran oder Drogen zu sagen. Ob es in der Arrestzelle WLAN gibt? Wir werden es bald erfahren. Ich leide an einer anderen Form von Tourette - dem Aufriss-Tourette. Eigentlich will ich sagen: "Du kommst jetzt zu mir, dann rammeln wir uns das Gehirn raus." Statt dessen kommt aus meinem Mund nur: "Blablalaberkandelaber..." Ich versuchs jetzt mal mit Lobotomie

lieber ohne pelz als nackt

Freitag, 4. Oktober 2013, 11:09 Von Dr. Henrik Petro Rebellisch oder einfach nur obszön? Nach Nacktwanderern und Nackten im Zug werden der Polizei immer häufiger gänzlich unbekleidete Menschen in Betten gemeldet! So hatte sich das Leserreporterin Uschi M. nicht vorgestellt: «Ich habe grundsätzlich nichts gegen Nacktheit. Aber bitte nur dort, wo sie hingehört!» erzählt die 23-jährige Discogängerin aus Volketswil (ZH), noch sichtlich geschockt von den jüngsten Ereignissen. «Ich bin nicht prüde, gar nicht. Ich habe alle Staffeln von Sex in the City zuhause! Aber alles hat seine Grenzen. Wegen den Nacktwanderern gehe ich seit zwei Jahren nicht mehr ins Appenzellerland. Und ÖV fahre ich auch nicht mehr, nachdem dieser alte nackte Mann in der S-Bahn gesehen wurde.»

Was sie aber am letzten Sonntagvormittag erlebt hat, war dann für die Jurastudentin im 1. Semester doch zuviel. «Als ich dann relativ früh aufwachte – so gegen 14.30 Uhr – lag neben mir im Bett ein mir völlig unbekannter, nackter Mann, schlafend – mit rosa Plüschhandschellen an mein Bett gefesselt!» Der Schock war gross. Zu ihrem Glück konnte sie sich aus ihrem Schlafzimmer schleichen, ohne dass er aufwachte. Sogleich rief sie die Polizei, die dann mit einem Grossaufgebot das Haus umstellte und den mutmasslichen Eindringling (ob und wie er tatsächlich eingedrungen ist, wurde zwar noch nicht eindeutig eruiert. Aber Uschis Bürokolleginnen meinten unisono: «Vor diesem Wochenende war sie eine zickige Bitch. Danach aber war sie recht entspannt und fröhlich.») mit Gummischrot und Tränengas unschädlich machte.

Uschi M. ist trotz der Ereignisse überraschend gefasst, so dass wir weitere Details erfahren. «Dabei hatte der Abend ganz harmlos angefangen. Wie üblich ging ich mit meinen Freundinnen ins Hive, dann ins Gonzo und dann in die Zukunft», erzählt die attraktive Blondine schluchzend. «Was dann geschah, daran kann ich mich leider nicht mehr sooo genau erinnern. Immer hörte ich solche Geschichten von anderen. Dass sowas aber auch eines Tages mir passieren würde, hätte ich mir nie träumen lassen!» Der Mann wurde in U-Haft genommen und wird zur Zeit noch verhört. Uschi M. ist auf unbestimmte Zeit krank geschrieben und erholt sich zur Zeit in einem Sanatorium in Amden. Wir wünschen rasche Genesung! Rechtes Bild:www.20min.ch/schweiz/zentralschweiz/story/Nackter-Mann-in-S-Bahnschockt-Frauen-und-Kinder-25371874

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neulich bei der kreuzigung

Montag, 30. September 2013, 11:54 Von Dr. Midi Gottet. Okay Chrissie, bei der letzten Szene war ein wenig zu viel Drama drin. Schrei hier nicht rum wie ein Schulmädchen. Die Leute wollen Spass. Ist ja nicht so, dass wir hier 6 Millionen Juden wegstechen. Der Einzige, der in diesem Film stirbt, bist du - leider.

united states of bhalt mal dini frässi Donnerstag, 3. Oktober 2013, 08:24 Von Pony M. Kürzlich habe ich auf meinem Blog kundgetan, dass ich in die USA in die Ferien fliege. Innert kürzester Zeit tauchten in meinen privaten Nachrichten Nettigkeiten wie „Die Sauhünd muesch sicher nöd na understütze“ und „Amerika isch Scheisse“ und „Gehst dein Hirn verblöden lassen?“ auf. Nun meine Frage: Was zum Teufel soll das? Hä? a) Komme ich zu dir nach Hause, wenn du mal wieder mit deinen Kumpels eine Woche auf Mallorca dein Hirn wegsaufen und dir bei weiss ich wem einen Tripper holen gehst und sage dir, wie ich das finde? Nein. Tu ich nicht. Oder wenn du in Thailand irgendwelche Giftfrösche ablecken gehst und dann 14 Tage zu beschissenem Techno an einem Strand rumtaumelst? Nein. Geht mich ja nichts an. b) Noch viel wichtiger: Was sollen diese dämlichen Vorurteile einer ganzen Nation gegenüber? Meist sind’s ja die linken Superökos, die sobald draussen mehr als 0°C herrschen, ihre Schuhe zuhause lassen, welche die USA ganz ganz ganz schlimm finden, weil kapitalistisch und böse und oberflächlich. In der Schweiz verlangt man mehr Differenziertheit im Asylwesen, weil nicht alle Ausländer böse sind,

aber im Gegenzug kann man die komplette US-amerikanische Bevölkerung (ca. 315Mio. Menschen) in einen Topf werfen? Kommt schon! Jetzt hört mal zu, Ihr Hirnis: Ich kenne dieses Land durch etliche Reisen schon relativ gut und es kam mir immer unheimlich viel Wärme und Liebenswürdigkeit entgegen. Ein Land ist nicht komplett gleich seine Politik (und wenn ich mir Leute wie Toni Brunner so anschaue, bin ich dafür auch sehr dankbar). Und schlussendlich, lasst Euch eins gesagt sein: Amerikaner sind oberflächlich? Mag sein. Aber Ihr verurteilt gerade eine gesamte Nation nach flachen Kriterien, was Euch wiederum oberflächlich macht - und ich ziehe jemanden, der oberflächlich und herzlich ist noch immer jemandem vor, der oberflächlich und unhöflich ist.

fine young cannibals

Freitag, 2. August 2013, 08:00 | Von Dr. Midi Gottet. Okay, ich ess jetzt mal die Torte und wenn ich dann noch nicht satt bin, kommt noch ein lecker Bübsche als Nachspeise oben drauf. Mann hätte wohl nicht beim Discount-Baby-Sitter-Dienst buchen sollen


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long hard road: häuser der heiligen – stadt der verdammten Mittwoch, 3. Juli 2013, 12:00 Von Dr. Christian Platz Es war eine lange, gefährliche Fahrt durch die Berge des östlichen Laos, von Phonsavan in die uralte, mystische Tempelstadt Luangprabang hinunter: Staubige, kurvige, schlecht ausgebaute Strassen, die sich bei Regen – und es hat in letzter Zeit in Strömen geregnet – in glitschige Todesstrecken verwandeln. Hier gibt es regelmässig die schlimmsten Horror-Unfälle. Dreimal musste mein einheimischer Begleiter und Chauffeur On unterwegs die Motorhaube öffnen und die maroden Innereien seines klapprigen Toyota Corolla aus den 1980er Jahren bearbeiten: Mit geübter Hand, geduldig, ohne zu fluchen, mit jenem Buddhalächeln im Gesicht, obwohl seine Kleider vom Regen erbarmungslos durchnässt wurden. Unterwegs haben wir einige bettelarme Dörfer ethnischer Minoritäten besucht. Es sind Stämme, die von der Regierung in Vientane nur wenig Unterstützung erhalten, die sich an den Rand der Gesellschaft gedrängt fühlen – und darauf manchmal mit bewaffneten Aufständen reagieren, bei denen auch schon Reisende aus dem Ausland schwer bluten mussten. Gods and demons Für diese Stämme sind die Berge, die Wälder und der Himmel von mächtigen Göttern und Dämonen bewohnt, denen die Menschen - ohne den Beistand der Schamanen und Zauberer - hilflos ausgeliefert wären. Komplexe Rituale gegen Bedrohungen aus der Anderswelt gehören hier deshalb zum Alltag, noch anfangs des 20. Jahrhunderts soll es gar zu Menschenopfern gekommen sein…. Die Schamanen geniessen in diesen Dorfgemeinschaften eine privilegierte Stellung, ihre Dienste werden grosszügig entlöhnt. Jetzt sitzen On und ich also in Luangprabang beim Tee, der nach asiatischen Gewürzen duftet. In einer einfachen Wirtschaft am Ufer des mächtigen Mekong. Es hat aufgehört zu regnen. Heiss und feucht ist das Klima in der alten Tempelstadt, über die ebenfalls unzählige buddhistische sowie animistische Gottheiten, Genien und Geister wachen, in der Sonne eines späten Nachmittags. Und natürlich diskutieren wir wieder über die Tonkrüge. Jene rätselhaften, meist mannshohen Tonkrüge, die der Anlass für unseren dreitägigen Ausflug nach dem Städtchen Phonsavan waren.

einen moderaten Einfluss haben. Viele Bewohner des Hochplateaus pflegen - im nationalen Vergleich betrachtet - einen auffällig hohen Lebensstandard. Hin und wieder sieht man zudem kleine Lastwagen, auf denen junge Männer in zusammen gewürfelten Phantasieuniformen sitzen, alte AK-47-Maschinenpistolen über den Schultern. Wer Huang auf diese beiden Beobachtungen anspricht, erhält eine ausweichende Antwort: „Du kannst Dir ja wohl vorstellen, wo das Geld und die Bewaffneten herkommen. Es ist so, wie Du es Dir denkst – und noch weitaus extremer… Also frag mich bitte nicht. Die Bewaffneten werden Dich als Ausländer total ignorieren. Solange Du sie ignorierst.“

Bombs away Bekannt ist dieser Hauptort der laotischen Bergprovinz Xieng Khouang vor allem aus zwei Gründen: Tausende von uralten Tonkrügen liegen erstens verstreut in der kargen Landschaft auf 1200 M.ü.M, ihre Herkunft sowie ihr Zweck sind unbekannt, zweitens wurden zwei Millionen Tonnen (!) Bomben während des Vietnamkriegs über dieser Gegend abgeworfen, von der U.S. Air Force. Das Ergebnis des Bombardements, eines der schlimmsten der gesamten MenschheitsKriegsgeschichte, war natürlich unsägliches Leid für die Bergbevölkerung: Für die Bewohner der zerstörten alten Hauptstadt Muang Khoun und für die unzähligen Stammesgemeinschaften in den Bergen, die teilweise wie Pfahlbauer leben - oder als nomadisierende Jäger und Sammler. Noch heute ist die Hochebene mit Bomben übersäht, viele davon sind scharf und hochexplosiv, immer wieder kommt es deswegen zu Unfällen, die Menschen manchmal töten, manchmal verkrüppeln.

tens. Er selbst wurde erst 1980 geboren, in einem kleinen Dorf am Rande der Zivilisation. Doch einige seiner älteren Verwandten können sich noch gut an die Bombardierungsexzesse erinnern. On erzählt in seinem fliessenden Englisch, das er als Teenager in einer buddhistischen Klosterschule gelernt hat: „Damals ist Feuer vom Himmel gefallen. Du kennst ja die buddhistischen Höllenbilder aus unseren Tempeln, die zuckende, nackte, brennende Körper zeigen. So muss es gewesen sein. Die unbekleideten Bergmenschen, wir nannten sie Höhlenbewohner, die manchmal in unserem Dorf auftauchen, haben die politischen und technischen Zusammenhänge dieser Katastrophe überhaupt nicht begriffen. Für sie war es einfach eine Strafe der Dämonen, die da aus den Wolken auf die Erde gefallen ist.“ Wer die Tonkrüge besichtigen will, kann dies nur an jenen Stellen machen, die mit internationaler Hilfe geräumt wurden. Man tut gut daran, hier in den Reisfeldern immer den unübersehbaren Markierungen des Organisation „UXO“ zu folgen, welche die sicheren Wege kennzeichnen. Jahrzehntelang hat dieses explosive Umfeld die archäologischen Forschungen über die Tonkrüge massiv behindert. Wahrscheinlich sind die Krüge im Eisenzeitalter entstanden, ab dem Jahr 500 vor unserer Zeitrechnung. Ihr Umfang und ihre Höhe liegen zwischen ca. anderthalb Metern und drei Metern. Sie bestehen aus Materialien, die im Hochland von Xieng Khouang nicht aufzufinden sind. Die Tonkrüge wurden teilweise mit passgenauen Deckeln versehen, die manchmal neben den Gefässen auf dem Grasboden liegen.

Fire from the sky Nachdenklich schaut On in die braunen Fluten des Mekong. Auch seine Familie stammt aus den Bergen des Os-

I am the frogman Viele der Krüge wurden natürlich von den US-Bomben beschädigt oder gar zerschmettert. Bis auf wenige Ausnahme

sind sie alle schmucklos: Auf einem der Deckel sowie auf drei Krügen prangen aber Reliefs, die ein Wesen mit Armen und Beinen zu zeigen scheinen. Die Einheimischen nennen diese Gestalt den Froschmann oder den Echsenmann. Frösche und Echsen stehen hier oben übrigens regelmässig auf den lokalen Speiskarten. Wie auch ein seltsamer hausgemachter Likör: Mächtige Flaschen, in denen ganze Wespenschwärme ersäuft werden. Die toten Insekten schwimmen traurig in der dicken, stark alkoholischen Flüssigkeit, die wir während unserer Besuchen bei den Bergstämmen manchmal trinken mussten. Wer die Häuser von Schamamen besucht, das habe ich auf meinen vielen Reisen gelernt, sollte angebotene Speisen und Getränke möglichst nicht ausschlagen, auch wenn es Überwindung verlangt, das Zeug in den Mund zu nehmen (wer es zu sich nimmt, erfährt nämlich ganz klar mehr von den Zaubermenschen), ausser natürlich wenn die gesundheitlichen Risiken des Konsums die Neugier des Reisenden übersteigen, aber das ist mir erst einmal passiert, in der Karnali-Zone des nepalischen Westhimalaya. Unsere Neugier war - im Moment jedenfalls - auf die rätselhaften Tonkrüge gerichtet. Deshalb hat On den alten Huang mobilisiert, der als einer der lokalen Kenner dieser megalithischen Artefakte gilt. Er stammt ursprünglich aus Vietnam, das 200 Kilometer von hier entfernt liegt. Ende der 1970er Jahre, als der neue Hauptort Phonsavan erbaut wurde, einige Kilometer vom zerstörten Muang Khoun entfernt, ist er auf das laotische Hochplateau gezogen. „Der Liebe wegen,“ wie er sagt. Auf dem Plateau wird seit Jahrhunderten Opium angebaut, versteckt zwischen anderen Pflanzen: Im Grenzgebiet herrscht noch heute ein Warlord mit seiner Privatarmee, auf den die Regierungen beider Länder nur

Bag of bones Ungeteerte, unglaublich holprige Strassen führen zu den drei bombensicheren Schauplätzen, an denen wir die Tonkrüge nun besichtigen werden. Der alte Toyota ächzt und verliert unterwegs fortwährend Teile seiner Federung, worauf On jeweils anhält, die Dinger geduldig - mit jenem Buddhalächeln im Gesicht - wieder aufliest. Währenddessen doziert Huang im Auto über die Tonkrüge: „Sie sind aus verschiedenen Materialien gemacht. Granit, Sandstein, Kalk und seltsame Materialmixturen, von denen einige Knochensplitter und tierische Fette enthalten, kommen dabei vor. Eine anhaltende Diskussion dreht sich darum, ob die Krüge aus Gesteinsmassen heraus gemeisselt oder ob sie gegossen und gebrannt wurden. Auf jeden Fall sind ihre Oberflächen perfekt geglättet, die Deckel passgenau gemacht. Die Idee drängt sich auf, dass ein technisches Wissen hinter ihrer massenhaften Fertigung steckt, welches der damaligen Zeit entweder weit voraus war – oder hinter den Nebeln der Geschichte verschwunden ist.“ Wir sind am Schauplatz Nummer eins angelangt. Unzählige Gefässe stehen hier vor einer geräumige Höhle verteilt, an deren Eingang grosse Wespennester hängen. Huang erzählt: „Diese Grotte weist dort oben einen künstlichen Schacht auf, der womöglich von Menschenhand in den Stein gehauen wurde, eine ungeheure Arbeit. Die Leute, die daran glauben, dass die Krüge gegossen und dann gebrannt wurden, sehen in diesem Schacht einen Rauchabzug für die Brennöfen. Es gibt hier viele solche Höhlen, in denen sich hunderte von Menschen während den Bombenangriffen versteckt haben. In mehreren davon, auch hier, ist es zu furchtbaren Tragödien gekommen, weil unmittelbar vor ihren Eingängen Sprengkörper explodiert sind. Der Rauch und die austretenden Gase haben die zusammengedrängten Menschen erstickt. Es muss hier damals wie in der Hölle gewesen sein. Ich bin praktizierender Taoist. Ich glaube, dass diese schrecklichen Dinge nicht ohne Folgen für die spirituelle Atmosphäre geblieben sind. Es ist kein Wunder, dass die Höhlen nach dem Vietnamkrieg von Schamanen mittels langen und komplizierten Ritualen gereinigt werden mussten. Viele Stammesangehörige aus den Bergen wagen sich noch heute nicht hinein. Sie fürchten sich vor bösen Geistern. Es kann gut sein, dass sie recht haben. Diese Gegend ist ein riesiges Grab.“ from outer space An die Theorien der französischen Amateurarchäologin Madeleine Colani, sie hat die Krüge in den 1930er Jahren erforscht und behauptet, dass es sich um einen ausgedehnten, prähistorischen Friedhof handle, glaubt Huang nicht. Die Geschichte über eine chinesischen Kaiser, der die Krüge hier nach einer gewonnen Schlacht aufgebaut habe,

um sie mit Reiswein zu füllen – für ein gigantisches Siegesbesäufnis –, amüsiert ihn: „Kein Wunder, dass einige Dorfbewohner das glauben, sie trinken ja selber ganz gerne Unmengen von ihrem Reisbrand.“ An allen drei Schauplätzen berichtet Huang von den vielen Theorien, die über Entstehung und Zweck der Krüge im Schwange sind. Für manche seien sie Lebensmitteldepots, die von Karawanen in den Bergen als Proviantspeicher genutzt wurden… Und dann erzählt er von den Ideen seiner ausländischen Gäste: „Viele von ihnen glauben, dass diese Krüge mit Besuchern aus dem Weltraum zu tun haben, dass sie zum Beispiel eine Art Landemarken für Raumschiffe darstellen. Einer hat sie gar als Treibstoffspeicher für UFOs bezeichnet – in meinen Augen war der Mann ein echter Spinner.“ Dharma bums Etwas später stehen wir in einer Tempelruine, in der zerbombten alten Hauptstadt Muang Khoun. Dieser Sakralbau wurde damals zerstört. Doch eine grosse Buddhastatue im Zentrum der Anlage hat den Bombenhagel fast unbeschadet überstanden, genauso wie zwei uralte Tempelbauten, die etwas ausserhalb der Stadt liegen. Für den Taoisten Huang ist es kein Wunder, dass diese sakralen Zeugnisse stehen geblieben sind: „Ich glaube, dass in dieser Gegend von mächtigen Magiern einst ein riesiges Ritual abgehalten wurde, dessen Wirkung sich auch heute noch am entfalten ist. Die Tonkrüge und diese Tempel zeugen davon. Dabei bedienten sie sich der Hilfe mächtiger Geister, die meiner Meinung nach nicht aus dem Weltraum gekommen sind – sondern aus anderen Dimensionen, wie ihr im Westen es wohl nennt. Der Schleier, der die irdischen von den spirituellen Dimensionen trennt, ist hier oben ganz dünn, das spüre ich – das empfinden auch mein taoistischer Meister und die Schamanen in den Bergen. An diesem Ort werden sich in Zukunft denkwürdige Dinge ereignen. Denkt an meine Worte…“ Mantra-mantra-mantra-mantra-mantra-mantra-... On und ich sitzen in der alten Tempelstadt Luangprabang, vor unseren Teetassen. On sagt: „Du hältst ihn wohl für verrückt, den alten Mann. Aber ich denke, dass er recht hat. Bei uns in Laos gibt es viele erstaunliche Tatsachen im Alltag, die keiner Eurer Wissenschaftler erklären kann. Die heiligen Mönche hier können Wunder wirken. Ich habe es schon oft erlebt. Als ich noch auf der Klosterschule war, hat mich der Abt einmal mit einem heiligen Mantra-Zauber - innert einer halben Stunde - von einem gefährlichen Fieber befreit. Der Doktor hatte mir keine Überlebenschancen gegeben.“ Dann erzählt er von der heiligen Riesenschlange Naga aus der Hindu-Mythologie: „Die alte Naga wohnt noch heute hier im Mekong. Jedes Jahr verschwinden an seinen Ufern, während des letzten Vollmonds im Oktober, zwei Kinder, ein Mädchen und ein Junge. Du kannst es in den Zeitungsarchiven nachlesen. Diese Kinder werden von Naga entführt.“ Nun schaue ich nachdenklich in die trägen, braunen Fluten des mächtigen Mekong, über die sich nun die Abenddämmerung senkt. Ein Motorboot, vollbesetzt mit jungen, glatzköpfigen Mönchen, gleitet über das Wasser. Einer von Ihnen wirft plötzlich und ungeheuer behände ein kleines Ding in unsere Richtung: Ich kann nicht erkennen, was es ist – und bekomme fast einen Hirnschlag, als der Feuerwerkskörper mit lautem Knall, nur wenige Zentimeter vor unserem TeeTischchen, explodiert…


*KEINE ZUSATZSTOFFE IM TABAK

BEDEUTET NICHT, DASS DIE ZIGARETTE WENIGER SCHÄDLICH IST.

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Rauchen fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu. Fumer nuit gravement à votre santé et à celle de votre entourage. Il fumo danneggia gravemente te e chi ti sta intorno.


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fremdschäm-eldorado in tuggen Freitag, 11. Oktober 2013, 08:00 Von Dr. Midi Gottet „Bist du schon mal mit Rollskis gefahren!“, fragte mich Dani Grab vom Nordic Ski Langlaufcenter Schindelegi. Ich verneinte mit leicht verkniffener Mine. „Aber du machst doch bestimmt Langlauf, oder?“, doppelte er nach. Ich hob die Augenbrauen: „Äh, auch nicht.“ Danis Lächeln machte einem besorgten Ausdruck Platz. Das war wohl ein schlechtes Zeichen für meine gesundheitliche Zukunft. Grund genug um Rollski-Crack Bruno Bricker aufzufordern, mir kurz vor dem Start noch einen kleinen CrashKurs zu verpassen. Gutmensch Bruno sagte lächelnd zu. Okay, was nun? Ach ja, meine Kinder hingen mir mit einem „Papi-mir-händDurst“-Endlosschlaufe in den Ohren. „Nicht jetzt Kinder.“ Der gute Dani drückte mir ein Paar Rollskis samt Schuhen, Schoner-Set und Stöcken auf die Brust. Ich stand da wie einer, der bei der Quartierfest-Tombola den Flug für zwei Personen nach New York nur knapp verpasst hatte. Als Mutmacher offerierte mir Dani eine Prise Schnupftabak auf seinem Handrücken. Ich winkte ab: „Nein danke, ich muss erst noch den Heroinkater von gestern abklingen lassen. Vielleicht im nächsten Leben.“ Unter diesen Umständen, könnte das ja schon bald sein. Im Festzelt auf dem Fussballplatz von Tuggen SZ, bewässerte ich meine Kids mit etwas Eistee, was einen fiesen Angriff der lokalen Wespen-Gang zur Folge hatte. Unser mühsam aufgebaute Zürcher Coolness-Faktor sank drastisch und sollte bald ein Rekordtief verzeichnen. Mit dem Scharfsinn eines Primaten, schaffte ich es nach gefühlten 3 Stunden die vollständige Rollski-Ausrüstung über meinen Körper zu stülpen. Auf dem noch leeren Start/Ziel-Bereich half mir Bruno in die Skibindung und zeigte mir wie man die Skistöcke einschlauft. Ab jetzt war bei mir alles wacklig und tolpatschig. Nur schon die Startnummer „230“, an meine Brust zu heften, wurde zur unfreiwilligen Comedynummer - und ich war noch keinen Zentimeter gefahren. Meine ersten „Gehversuche“ gipfelten

in unzähligen Faststürzen. Meine Kinder kicherten am Pistenrand wie Hyänen. Besässe ich mehr Geld, hätte ich sie an Ort und Stelle enterbt - aber eben. Bruno fuhr neben mir her und beobachtete mein Getorkel mit Sorge. Mit der Geduld und Entschlossenheit eines Profis, zeigte er mir in kurzer Zeit, wie man mit dem „Stemmbogen“ bremsen kann und so die Abfahrt vor dem Ziel meistert. Er riet mir keine gestreckten Beine zu machen und stets leichte Vorlage zu geben um zu verhindern rücklings auf dem Steissbein zu landen. Okay. Sowas nennt man wohl eine Last-Minute Schadensbegrenzung. Aber würde das reichen um mir nicht das Genick zu brechen? Plötzlich knallte uns Dani Grab mit einer Pistole den Startschuss um die Ohren. Alle flogen davon. Nur ich kämpfte

Freitag, 11. Oktober 2013, 15:54 Von Dr. Dominik Hug Inhalt: Jersey Bellini. Ein eiskalter, knallharter Kopfgeldjäger. Sein Job: Izzy Snyderman, ein Autodieb, auf dessen Kopf eine gewaltige Prämie ausgesetzt ist. Jersey spürt Izzy auf - und läuft seiner schärfsten Konkurrenz in die Arme: B.B.Barrington, eine attraktive Kopfgeldjägerin. Jersey gelingt es, ihr Izzy unter der Nase wegzuschnappen und mit ihm fast zu entkommen. Aber im letzten Moment schafft Izzy die Flucht. Er hinterlässt den beiden nur den gestohlenen Rolls Royce - mit einem Mädchen im Kofferraum - eine Prostituierte. Sie war Zeugin eines Mordes, den Gangsterboss Deimos kaltblütig verübte. Sie sollte

skinny jeans

mit meiner rustikalen Technik gegen unfreiwilligen Bodenkontakt und sah dabei aus wie Quasimodo auf Rädern. Ich war so langsam, dass ich die Kommentare aus dem Publikum gut hören konnte: „Was genau macht er da?“, oder „Ui nei, de Arm.“ Im besten Fall hiess es: „Das git sicher wieder ä geili Kolumne.“ Meine Kinder lernten spätestens jetzt, was fremdschämen bedeutet. Ich stolperte mich allmählich in einen Skate-Schritt hinein, gewann etwas an Fahrt und fuhr in der ersten Kurve dem dort postierten Sicherheitsmann entgegen. Der machte sich schon bereit mich aufzufangen. Doch irgendwie schaffte ich, halb fahrend, halb hüpfend, den Rank. „Gueti Fahrt!“, rief er mir hinterher. In der nächsten Kurve, feierte eine Schar Sportfans eine Grillparty. Bierselig johlten sie mich durch die Kurve. Ich johlte zurück und kämpfte gleichzeitig gegen die heimtückische Flieh- und Schwerkraft-Kombi. Diese Schrecksekunden in spontan auftretender Rücklage, trieben mir den Angstschweiss literweise aus dem schütteren Haaransatz. Später, auf unbewohntem Gebiet, und somit ohne Zeugen, überholte ich sogar einen Teilnehmer, der offensichtlich von Muskelkrämpfen geplagt zur Seite fuhr und ich war sogar stolz darauf. Wow! Ich würde also nicht als Letzter durchs Ziel gehen. Irgendwann konnte ich diese wunderschöne Strecke durch die Linthebene sogar geniessen. Als ich das Ziel schon vor Augen hatte, überrundete mich mein Rollski-Guru und gleichzeitig einer der besten Volkslangläufer der Nation, Bruno Bricker auf der Zielgeraden. Er machte die 6,4 Kilometer zwei Mal und gewann mit grossem Abstand. Als ich mich dem Zielbereich näherte, schrie der Kommentator: „Und da kommt schon der zweite Fahrer...! Aber nein, das kann nicht sein. Schauen sie sich mal diese Technik an. Das MUSS ein überrundeter Fahrer sein.“ Jaja, schon gut. Doch das hinderte mich nicht daran, auf der Ziellinie euphorisch „Nöd umgheit!“ zu schreien und meine Kinder zu umarmen als wäre ich gerade von einer Weltreise zurückgekehrt.

bounty hunters: Dudikoff mal wieder. Vielleicht einmal in gut? "verschwinden", aber da wurde Deimos Auto von Izzy gestohlen. Der Gangster rastet aus, als er erfährt, was passierte. Plötzlich wird Jerseys bester Freund, ein kleiner Junge, entführt. Der Kidnapper ist Deimos. Er bietet Jersey einen Deal an. Aber dann verschwindet die Prostituierte spurlos... Waren die ersten fünf Minuten des Films noch irgendwie vielversprechend, verkam dieser vermeintliche Actionfilm zur ganz billigen Komödie. Was sollte das bitte? Ich meine, ich mag Trash, ich mag B-Movies, aber was sollte das bitte? Eigenschämen und Fremdschämen, diese beiden Begriffe prägten die 94 Filmminuten, die einfach nicht vorbei gehen wollten. "Gefangen in einem temporären Fragment" quasi, um es mit dem Titel einer Star Trek-Episode bezeichnen zu können. Eigenschämen, weil ich mir dieses Filmchen überhaupt zugelegt habe (gut, zu meiner Verteidigung, der Preis war wirklich wirklich tief). Fremdschämen, weil mir beim Anblick der Missgeschicke Dudikoffs die Schamesröte ins Gesicht stieg. "A Rush of Blood to the Head" um es mit einem Coldplay-Song auszudrücken. Dudikoff könnte doch eigentlich als Actionheld funktionieren. Um es auch in diesem Review zu erwähnen, ich bin ein blutiger Dudikoff-Anfänger. Nach "Cyber Jack" war dies nun mein zweiter Dudi-Versuch (nimmt man es

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ganz genau, sogar der Dritte, zählt man "Bachelor Party" noch dazu). Aber die ganz grossen Liebesgefühle kamen zwischen ihm und mir nicht hoch. Sein Schauspiel wirkt in "Bounty Hunters" eher peinlich, was aber mitunter auch an der deutschen Synchronisation lag. Keine Meisterleistung der Damen und Herren im grossen Kanton. Lisa Howards Part nervte weniger, dafür war ihre Figur doch mehr ein Störfaktor. Über Bösewichte mag ich mich schon gar nicht unterhalten. Zu unbedeutend, zu schwach und zu überzogen. Nur IzzyDarsteller Freddy Andreiuci möchte ich noch erwähnen. Ihm wurde hoffentlich eine Gage in Millionenhöhe ausbezahlt. Denn, wer sich vor der Kamera so zum Affen macht, der muss auch irgendwie richtig entlöhnt werden. Zum Soundtrack kann ich nicht mehr viel sagen, genervt hat mich die Musik jedoch nicht. Über die Regie von George Erschbamer will ich auch nicht herziehen. Und wer B-Movies kennt, der weiss, die Story ist nur Nebensache. Hier wurde wohl versucht eine Action-Komödie auf die Beine zu stellen. Jedoch wirkt die Geschichte einfach nur doof, blöd und peinlich. Fazit: Dieser Film und ich, wir haben uns nicht gefunden. Meines Erachtens etwas vom schwächsten, was mir in diesem Genre bisher vor die Linse kam. Und davon wurde noch eine Fortsetzung produziert...

Donnerstag, 5. September 2013, 12:13 | Von Dr. Midi Gottet Wenn man bei Skinny Jeans bis auf die Knochen sieht, ist das meist der Anfang einer wunderbaren Freundschaft. Mahlzeit.

zurück im leben

Freitag, 20. September 2013, 09:13 Von Pony M. Blutet einem das Herz, zerreisst es einem den Kopf, weiss man nicht, was man mit den eigenen Gedanken anfangen soll, dann kommen sie. Die „Zeit heilt alle Wunden“-Menschen. Sie verpacken es nicht immer gleich. Manchmal tarnen sie es mit „Mir ging es damals genauso, und schau mich jetzt an“ oder „Die Schwester meiner Freundin hat eine Kollegin, die etc. etc.“. Die Aussage bleibt dieselbe.

Der Ablauf auch: Schmerz, Schmerz, Schmerz, etwas kleinerer Schmerz, noch etwas kleinerer Schmerz, erstes Mal etwas Freude an einem Welpen, Schmerz, Schmerz, oh, ein Blüemli, Schmerz, oh, der Typ sieht nett aus, Schmerz, Ex das erste Mal mit neuer Freundin sehen (danke fürs Erinnern, Petro), SCHMERZ SCHMERZ. Erster Sex - noch gut, aber nicht ganz so gut. Schmerz Schmerz. Arbeiten, Ferien, Erinnerungen (bitz Schmerz). Und irgendwann geht der Schmerz mehr in ein Surren über. In ein Versurren, wie der Schweizer so schön sagt. Und man kann auch das Gute zulassen, nicht nur das Bittere und dem Verflossenen seine Vorzüge zugestehen und zugeben, dass es auch eine gute Zeit war miteinander. Und dann kommt plötzlich einer daher, der einem das Herz zum höher Schlagen bringt. Und man freut sich auf Nachrichten, Telefone, kauft sich neue Kleider fürs erste Date und ist ganz durch den Wind. Und irgendwann steht man am Bahnhof und wartet auf den Zug mit der neuen Liebe, entdeckt die SBB-Uhr und merkt: die Zeit hat alle Wunden geheilt.


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Dezember 2013

sollen sie doch quark-kuchen backen!

Freitag, 4. Oktober 2013, 20:09 Von Dr. Marianne Weissberg Diesmal erkläre ich nicht nur den verfemten Satz von Marie Antoinette, sondern auch, wie man einen Quarkkuchen (für Deutsche: Kääääsekuchen) backt. Also: Marie Antoinette wollte mit: Sollen sie doch Kuchen essen, was sie äusserte, als man ihr sagte, dass das Volk kein Brot mehr habe, sagen, dass es ja wesentlich grosszügiger und aufwändiger wäre, dem Volk Kuchen zu backen als Brot. Und dass sie womöglich bereit wäre, in dieser Königinnendisziplin selber Hand anzulegen. Sie war nämlich nicht nur kokett, sondern auch clever, und hätte man sie nicht enthauptet, gäbe es jetzt vielleicht einen Gateau Antoinette, garantiert mit Quark. Auf die Idee, auch einen Quarkkuchen zu backen, kam ich, als ich bei meiner reizenden Nachbarin weilte, die so nebenbei, während sie ihre Kids im Schach hielt, noch einen AmericanSwiss Cheesecake light backte, schwuppdiwupps, auskühlen liess und mir ein Stück servierte. Ich konnte es nicht glauben, die wunderbaren Quarkkuchen meiner Oma waren generalstabsmässig gebackene, ziemlich schiefe Ungetüme, mit Hunderten von Eiern, Tonnen von Butter, Quark und sonstigen Zutaten. Aber KEINE Rosinen auf der einen Riesenkuchen-Hälfte, denn die Familie war in Rosinenesser und Rosinennichtesser gespalten. Aber der Neue Quarkkuchen à la Nachbarin schien ganz einfach zu backen. Und so beschloss ich, an einem Samstag, den ich ja bekanntlich hasse, so einen nachzubacken. So wäre ich gleich mal total ausgelastet und würde nicht jammern, dass niemand anrief. Und da ich gerade dran war, Facebook dramatisch downzusizen, was mir erstaunlich leicht fällt, gab es ja nun Anderes zu tun. Es ist nun ja leider so, dass man im vorgerückten Alter die Küche nicht mehr im Griff hat. Meine Sorella bezeichnet die Ihre jeweils als Trümmerfeld, wenn sie drin gekocht hat. Und ja, obwohl ich

ja Kochbücher schreibe, ist das zunehmend bei mir der Fall. Nicht immer, gestern hatte ich, um mich abzuregen, ratzdifatz einen Bolognese Sugo mit viel Zwiebelhackerei gekocht, dazwischen den Sommerflieder grausam gekappt. Immer mir vorstellend, dass ich einem bestimmten Schmock den Schwanz abschnippelte. Der Garten sah nachher schlimm aus, nicht aber die Küche. Quarkkuchen ist jedoch eine delikate Sache, aussen ein brösliger Teig, innen eine fluffige Füllung, die man beim Backen nicht erschrecken darf. Den Teig schenkte ich mir in Form einer fertigen Teigschale von Fetti Flossi. Sie sah im Coop so amerikanisch aus, also gekauft. Ein Arbeitsgang weniger. Doch schon als ich den Chübel Quark anschaute, in der Küche, sagte mir eine Stimme: Frau Weissberg, wenn du in den vielen Quark, sicher 500 g, jetzt noch zwei Eier, zwei Esslöffel Mehl, einen Kafilöffel Backpulver, ziemlich viel brauner Zucker, und noch vom selbergemachten Vanillezucker reintust, dann läuft das über. Das RÄCHT SICH!! Da antwortete die böse Frau Weissberg zwei, die immer alles besser weiss: Ach was, das geht schon. Was glauben Sie, welche hatte Recht? Betrachten Sie doch mal das unscharfe Foti mit dem Brandmal auf dem Arm, das war, als ich den umgehend überlaufenden Kuchen rausreissen und in eine grössere Kuchenform stellen musste, das Ganze wieder rein, noch auf ein sauberes Backpapier stellen wollte. Jetzt kam dazu: Arm mit Eiswürfel kühlen, mit Brandsalbi hantieren. Und endlich fixoundfoxi in der Sonne ein Stück Kuchen essen. Die Küche sah natürlich schon aus wie Sau. Aber irgendwie macht einem so Kuchenbacken doch auch froh. Vorallem mich, wenn ich weiss, dass der Kuchen schon gut rauskommt. Siehe auch Backofenbild. Und wenn nicht, kann man den ja einfach wegschmeissen, sieht ja niemand, so an einem lonely Samstag. Fotos, wie immer by Frau Weissberg: No comment diesmal

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partykleine dinge, die wohl löwen der vergessen gingen woche Dienstag, 29. Oktober 2013, 11:21 Von Dr. Alex Flach Um unsere Serie "DJs auf die die Welt gewartet hat" (letzte Woche furios und mit Star-DJ Jay-M gestartet) fortzuführen: Das hier ist Dave D. Wir wissen aber nicht, ob er rechts Dave D ist oder er links. Also gehen wir kurz gucken. www.facebook.com/pages/DJ-Dave-D-Fanpa ge/135876569926243?ref=stream ...er rechts ist es. Schöne Fanpage übrigens. Da ist das feine Bild auch nochmal. Dave D kommt aus Luzern, ist topmotiviert und hat gezupfte Augenbrauen. Darüber hinaus steht er gerne vor Partyplakaten mit dem anderen DJ-Dave drauf und klingen tun seine Produktionen so: www.youtube.com/watch?v=t4Mik0z8wOI (bitte selber in den Browser kopieren, bitte). Wir sind maximal begeistert. Dienstag, 5. November 2013, 14:38 Von Pony M. 1. Fahre ich morgens im Zug, fällt mir auf, dass sehr viele Leute dem Kontrolleur nicht mehr „Guten Morgen“ sagen. Er sagt ihnen guten Morgen, sie zeigen wortlos ihr Ticket, er bedankt sich und geht weiter. Wie ist das passiert? Es wäre viel eher andersrum sinnvoll. Der Arme muss ja geschätzten 10'000 Menschen Guten Morgen, Danke und Adjö sagen. Da wäre ein einziges seitens des Passagiers nicht so verkehrt, oder? Ich mache das konsequent und das ist anscheinend so aussergewöhnlich, dass mich der Kontrolleur mittlerweile mit Namen anspricht. Das ist etwas, was in meinen Augen vergessen gegangen ist und das wieder öfter getan werden sollte. 2. Die geschriebene Sprache pflegen. Ich bekomme mittlerweile schon Geschäftsmails, die mit „MfG“ enden. Warum? Können doch alle sooooo schnell schreiben heute. „Mit freundlichen Grüssen“ zu schreiben, dauert ca. 2.5 Sekunden. Tut es! Seid altmodisch. Wir sind ja nicht bei den Franzosen, wo man gleich einen halben Liebesroman am Ende eines Briefes platzieren muss („Veuillez agréer, Madame, l’expression de mes salutations distinguées”). Mit.

Freundlichen. Grüssen. Voll easy. 3. Hinter sich selber herräumen. Die SBB haben ja nun in manchen Zügen die Abfalleimer entfernt – damit die Leute ihr Zeug wieder mitnehmen. Anscheinend nehmen das jedoch viele Leute zum Anlass, die Waggons zu behandeln wie eine abgelegene Grillstelle im Sommer. Am besten den halben Kebab noch auf dem Sitz liegen lassen, damit die Knoblauchsauce auch schön tief ins Kissen ziehen kann. Sowas macht mich so richtig sauer. Dasselbe gilt für Parties. An meiner Wand ist noch immer ein dunkler Fleck von einem riesigen Schuhabdruck, den jemand an meiner letzten Party hinterlassen hat. Warum nicht schnell fragen, ob man einen Lappen haben könnte. Rausgegangen wär’s wohl auch dann nicht, aber wenigstens wäre ein Effort erbracht worden. Wir sind doch alle nicht mehr 7 und rennen einfach weg, wenn uns ein Glas auf den Boden gefallen ist, oder? Ich bin mir durchaus bewusst, dass wohl auch ich Dinge tue, die andere aufregen und die in deren Augen mit basalem Anstand zu tun haben. Mea Culpa, sage ich da. Und jetzt höre ich auf, zu motzen. Das ist nämlich auch so eine Saumode, die ich mal überdenken müsste

reklame, die wir gerne öfter sähen, heute: nikon

das muss man haben: vorsprung durch technik

Dienstag, 10. September 2013, 11:53 | Von Dr. Reinhold Weber. Wie hier dank dieser Hi-Tech-Kühlanlage am Bahnhof Tiefenbrunnen/Islamabad. Schlichterdings vorbildlich, diese SBB!

Samstag, 12. Oktober 2013, 11:41 | Von Dr. Reinhold Weber. Hochaktuell damals 1992, punktgenau auf der Positionierung "Profi-Kamera", und das alles mit einem frivolen Augenzwinkern. Könnte man heute noch. Wenn man es wollte. Und könnte.


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Ein Mittagessen mit micha herde Freitag, 17. November 2013, 12:00 Von Dr. Rainer Kuhn

Und dann reden Sie anders mit Dir? Manchmal schon, ja, dann kommen sie so mit der Baby-Sprache «Hooooi, wie gaaats?» Die oberflächlichen Leute, die ich Anfangs erwähnt hatte, die sind meistens so. Auch die jungen Girls und so, die kommen dann und sind so aufgesetzt nett, damit sie am Sonntag ihrem Mami sagen können «Gestern habe ich einen im Rollstuhl gesehen, mit dem hab ich auch noch ein bisschen geredet». Weisst Du, wie ich meine?

Das vierte Interview aus der Reihe «Rockstars des Alltags» kommt aus der Brasserie Lipp in Zürich. Da werden jetzt bis auf weiteres jeden Monat meine Interviews stattfinden. Weil die Moules&Frites da Kult sind. Und die Bedienung freundlich. Gegessen hab ich mit Micha Herde. An einem Sonntag. Wir haben ein Rindsfilet mit Pommes bestellt. Schliesslich war Micha am Vorabend bis um fünf Uhr Morgens unterwegs. Und Moules zum Frühstück wären etwas speziell gewesen.

Die denken dann, vielleicht gibt das ein paar Karmapunkte. Weil sie auch mit einem im Rollstuhl reden. Ja, etwa so.

Um halb Fünf erst bist Du aus dem Plaza rausgekommen gestern?

Du wirst dann so ein bisschen auf Deinen Rollstuhl reduziert.

Ja, so ungefähr.

Ja, schon, ich find das aber schade, ich würde gern mal ein Girl kennenlernen, so an sich, mal sagen können, das wär jetzt mal cool, mit Dir so ins Kino, ohne dass ich dann auf den Rollstuhl angesprochen werde, sondern dass wir uns über den Film unterhalten können, oder darüber, in welches Restaurant wir essen gehen wollen, oder darüber, ob wir zu ihr oder zu mir noch etwas trinken gehen wollen. Klar, das kann sicher auch mal passieren, aber es ist halt einfach, wie soll ich sagen: Sie fragt mich nicht dieselben Sachen, die Sie vielleicht Dich fragen würde.

Du bist jedes Wochenende auf der Gasse, stimmts? Meistens, ja, also letzten Freitag nicht. Ah, sonst immer Freitag und Samstag? Wie hältst Du das denn durch? Ok, Du trinkst wahrscheinlich nicht so viel. Je nachdem, manchmal mehr, manchmal weniger. Und was trinkst du dann? Meistens Vodka Lemon. Sonst Cola oder Wasser, nichts verrücktes, oder mal einen Prosecco zum Anstossen. Ich geh ja eher wegen der Musik hin.

Wie gehst Du dann so damit um? Ich mein, Du merkst das dann ja, aber die anderen merken nicht unbedingt, dass du das merkst...

Wegen der Musik? Hast du denn da so Deine Lieblings-DJ‘s?

Ja, manchmal mehr und manchmal weniger gut.

Der Aftergrauer, ja. Er hat mir übrigens noch gesagt, ich soll ihn noch erwähnen (lacht), ich hab ihm gesagt, gut, ich erwähne dich, in einem guten Licht (lacht). Als er vor 15 Jahren die Fresh‘n Stable-Partys gemacht hatte, ging ich da ja schon hin, und er hat einfach so diese Oberflächlichkeit nicht, die die Partyleute hier in Zürich sonst so haben. Die meisten sagen einfach «Hoi, wie geht‘s» und so, und bevor du ihnen antowrten kannst, haben sie bereits ihre eigene Frage vergessen. Und der Roni hat nächtelang mit dir diskutiert?

Je nachdem, wie Du selber drauf bist? Ja genau. Ist aber noch blöd, oder? Eigentlich schon, ja. Man kann dann den Menschen gar nicht so nahe nehmen, den, den man eigentlich gerne kennenlernen möchte. Nur die Frage ist dann für mich schon auch, ob es denn einen Ich bin 10 Wochen zu früh auf die Welt gekommen, ich hatte einen Sauerstoffmangel bei der Geburt und das Sauerstoffgerät war nicht parat, als man es ge-

Die meisten sagen einfach «Hoi, wie geht‘s» und so, und bevor du ihnen antworten kannst, haben sie bereits ihre eigene Frage vergessen. Nein, das jetzt auch nicht gerade, aber er hat sich wirklich interessiert, was da bei mir genau läuft. Das frag ich Dich jetzt auch, was da bei Dir genau läuft. Wie lange hast Du das schon?

braucht hätte, da wär ich fast gestorben. Ich war ja nur grad 1100 gramm, hätte ein Sauerstoffgerät gebraucht und das war nicht parat. Mein Vater hat mich dann genommen und mich sofort vom Spital Brugg nach Aarau gefahren, so in einer wilden Jagd, wie im Film.

Seit meiner Geburt. Seit Deiner Geburt im Rollstuhl?

So ein gutes Kilo Sohn auf dem Rücksitz und Vollgas durchs Dorf?

Ja genau. Danach war ich im Brutkasten, wurde langsam aufgepäppelt. Was wurde denn genau geschädigt? Der Sauerstoffmangel hatte den Gleichgewichtssinn ausgeschaltet. Den hast Du jetzt gar nicht mehr? Nein, also ich kann schon stehen, laufen nur, wenn mich jemand führt, wenn ich dann losgelassen werde, falle ich halt dann um. Der ganze Körper ist einfach ein bisschen eingeschränkt, weil er verkrampft ist. Aber nicht, dass ich nichts spüre, ich spüre alles. Ich bin trotz allem noch da. Wie sieht das eigentlich so aus, wenn man von dir drin so rausblickt? Ich mein, ich sehe Dich ja nur von aussen, im Rollstuhl und ein Auge schaut irgendwo nach draussen.

Das ist eben auch so etwas, das ist auch wegen dem Sauerstoffmangel. Ich schaue nur immer mit einem Auge, mit dem linken. Siehst Du denn etwas mit dem rechten Auge? Ja, mit beiden. Bei mir ist einfach der Winkel ist einfach ein bisschen anders, grösser. Drum hab ich dann eine spezielle Brille, die das korrigiert, wenn ich Auto fahre. Heute kam ich einfach mit dem Taxi, weil ich bei meinem Gotti hier in Zürich übernachtet habe. Aber sonst fahr ich immer mit dem Auto zur Arbeit. Alleine.

... da sagte der vom «Münz»: «Es hat da nichts für Behinderte», da meinte der Grauer so: «Siehst Du hier jemanden, der behindert ist?» ...

Passiert es Dir dann öfters, dass die Leute dich ansehen und denken: Der ist im Kopf ein bisschen behindert? Kann sein, dass man mich so sieht, wenn man mich so sieht.

Wert hätte, einen solchen Menschen näher kennenzulernen. Aber darf ich auch mal eine Frage stellen?


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Dezember 2013

... In Basel hab ich ich die andere Seite des Lebens kennengelernt, weisst Du, die Leute, die dort sind, haben viel schneller Freude. Die leisten irgendwie viel mehr, als, sagen wir mal, Du und ich im Alltag ... sie glaub ws übernommen. Klar.

... ja, aber hier ist es anders, hier gefällt mir die Anonymität, wenn Du etwas sagst und niemand kann Dich sehen ... Was würdest Du denn machen, wenn Du eine eigene Radiosendung hättest?

Das erste, das ich gedacht hatte, war: Find ich noch geil, der geht aus, so wie wir. Ich mein, einerseits bist Du ja wie wir, andererseits eben nicht. Ist halt einfach so, da ist ein Unterschied, Du kommst mit dem Rollstuhl rein, kannst ja nicht tanzen, wenn Du auf die Toilette musst, ist es mühsam, aber der steht morgens um fünf noch auf der Matte. Und ich wusste nie, wohin Du eigentlich genau schaust ... ... Da fällt mir gerade eine kleine Geschichte ein. Früher gabs im «Münz» so Nachmittagspartys in dieser Bar, Roni hatte da aufgelegt, und wir gingen da zusammen hin, gingen da rein und ich musste auf die Toilette, also haben wir danach gefragt, da sagte der vom «Münz»: «Es hat da nichts für Behinderte», da meinte der Grauer so: «Siehst Du hier jemanden, der behindert ist?». Wahrscheinlich hatte der andere schon gemeint «Rollstuhl-WC», ich will ihn hier nicht anklagen, aber die Antwort von Roni hat mit gefallen, die hat eingeschlagen.

Ich hab die Handelsschule gemacht. Erst Schule und dann Praktikum. Das hatte ich bei uns im Dorf bei der Raiffeisen gemacht. Aber das war nicht so eine gute Erfahrung für mich. Wieso? Die konnten nicht umgehen mit einem im Rollstuhl. Der Chef hatte vielleicht ein Problem damit, dass er nicht auf der selben Augenhöhe mit mir reden konnte. Was heisst «können nicht umgehen mit einem im Rollstuhl»?

ten, an einem Donnerstag, Und dann jeden Donnerstag. Dann kamen dann schon bald eben die Fresh‘n StablePartys vom Roni. Und vor ein paar Wochen waren wir zusammen im Supermarket, als Baschi Dich durch den Club zu unserer Lounge gestossen hatte...

Ich würd gute Musik laufen lassen. Was ist für Dich gute Musik? Ich bin eigentlich mit Rock aufgewachsen, später dann so elektronische Musik . Was für Rockmusik?

Was hast Du für eine Lehre gemacht? Was hast denn Du Dir gedacht, als Du mich im Kaufleuten das erste Mal gesehen hattest?

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Ja, das war lustig. Ich war zwar ein bisschen neidisch, als alle Leute sagten «Schau, der Baschi», ich hätte es geiler gefunden, wenn einer gesagt hätte «Schau, der Michi», aber Baschi hat halt alles überschattet. (lacht). Dann fang doch mal an zu singen.

Kiss. Ich fand den Gene Simmons so geil, mit seiner Zunge, ich war auch im Fanclub damals, aber irgendwann wurde mir das zu teuer, dann bin ich ausgetreten. Hast Du eigentlich auch Vorteile aus Deiner Situation? Ich mein: Du könntest Dir ja auch sagen, ich hab genug Scheiss am Hals mit dem Rollstuhl, da hab ich mir ein paar Vorteile schon verdient... Ein Kollege sagt mir immer, wenn wir ausgehen, dann hab ich die bessere Aussicht als er. Weil ich aus meiner Sitzposition die Körper der anderen besser inspizieren könne, bei ihm würde es blöd aussehen, wenn er in die Hocke gehen

Nein, im Ernst, der ist ja der einzige, der es aus dieser Staffel zu was gebracht hat, dabei hat er nicht mal gewonnen.

Deutschland, auf den Nürnburgring, oder DTM, da war ich auch schon oft. Sonst Fussball, halt alles, was Buben gerne haben.

Ja, das war lustig. Ich war zwar ein bisschen neidisch, als alle Leute sagten «Schau, der Baschi», ich hätte es geiler gefunden, wenn einer gesagt hätte «Schau, der Michi»...

Vielleicht gerade deswegen. Welcher Verein? Vielleicht, ja. Das ist auch etwas, was mich aufregt, die Jungen, die andauernd kommen und sagen, was geile Musik ist, aber sie kaufen nur die Musik, die im Ex Libris auf Platz 1 ist.

FC Aarau. Der Trainer von denen hat mal bei mir gearbeitet.

Welche Musik hast Du Dir zuletzt gekauft?

René Weiler?

Ich kauf noch gerne CD‘s, ich mag, wenn es ein Booklet dazu hat und so.

Ja. Dann gehen wir doch mal zusammen, dann können wir dem René «Hallo» sagen. Ich kenne ihn nicht, aber Du ... ... machen wir. Aber wir warten, bis es wieder wärmer ist. Neunzig Minuten auf der Tribüne, ich würde mir den Arsch abfrieren ... ... kennst Du eigentlich alle? Du bist ja auch schon lange unterwegs... ... geht so. Ich bin erst spät dazugestossen. Wie ein Fussballer, der erst in der siebzigsten Minute auf den Platz kommt ...

Was anderes: Machst Du Sport? Ja, ich mache Krafttraining, ich war gerade längere Zeit in Basel, in der Reha, da hab ich Selbständigkeit trainiert. Ich gehe jeden Dienstag und Mittwoche regelmässig, und einmal pro Jahr so eine Art WK. In Basel hab ich ich die andere Seite des Lebens kennengelernt, weisst Du, die Leute, die dort sind, haben viel schneller Freude. Die leisten irgendwie viel mehr, als sagen wir mal Du und ich im Alltag, sogar für kleine Sachen, die kaum vorwärts gehen, müssen die sich vielmehr anstrengen und haben dann auch viel mehr Freude, wenns geht.

(lacht) ich hab meinem Gotti Dein Foto auf Facebook gezeigt, da fragte sie mich: «Findet der sich geil»? Mal ein paar Wochen Ferien, das fänd ich geil, im Moment find ich mich eher müde. Was ist mit Dir? Wo machst Du Ferien? Im Tessin war ich, wir waren in einem Hotel, das war schön. Und am Meer? Ich hätte gerne mehr profitiert von den allgemeinen Bankarbeiten, aber das konnte ich nicht.

würde, nur um sich einen Arsch besser anzuschauen. Er würde dabei wie ein Spanner aussehen.

Zum Beispiel Schuhe binden?

Und da fährst Du jeweils selber hin? Was hast du denn für ein Auto? Einen Mercedes A-Klasse, den hab ich jetzt neu. Der wurde natürlich abgeändert. Mit der linken Hand gebe ich Gas und Bremse, mit der rechten steuere ich. Muss man aber auch erst mal ein Gefühl dafür bekommen. Ja klar, ich hatte etwa eineinhalb Jahre Fahrstunden. 298 Fahrstunden. Also ich hätte, inklusive all den Abklärungen und so, auch ein Haus kaufen können. Hattest also die Wahl zwischen Mobil und Immobilien. Ja genau, so kann man das auch sehen. Und wer hat das bezahlt? Der Umbau des Autos kommt von der IV, die Fahrstunden und das Auto selber habe ich selber bezahlt. Also wenn ich noch in der Lehre gewesen wäre, hätten

Da war ich noch nie. Du warst noch nie am Meer?

Und Konzerte? Was musstest Du denn machen?

Zum Beispiel, ja. Oder einen Ball fangen. Das zu sehen, war noch eine schöne Erfahrung für mich.

Die Letzte war glaub von Gallagher‘s High Flying Birds.

Einfach so Zahlungen eingeben und Archivblätter sortieren und so ... Was hättest denn lieber gemacht? Vielleicht auch mal an den Schalter, man hätte es schon einrichten können, dass ich raussehen kann. Aber ich denke das ist vielleicht wieder so eine Sache, man möchte zwar einem die Chance geben, ier zu arbeiten, man kann dann auch gegen aussen sagen: «Geil, wir haben auch einen im Rollstuhl», aber nach Aussen hin will man ihn dann doch nicht zeigen. Das ist vielleicht ein bisschen die Schwierigkeit, dass sie einen nicht zu den Leuten lassen, dabei würde ich das noch gerne, ich bin ein kommunikativer Mensch ...

Und sonst? Vielleicht, wenn ich an ein Konzert gehe und einen Gratiseintritt bekomme, manchmal kann ich dann auch Backstage gehen und ein Foto machen, das gabs auch schon. Oder dass ein Campino an den Swiss Music Awards hinsteht und ein Foto mit mir macht, das hätte

Robbie Williams, Ich finde den noch lustig. Was ist mit anderen Medien? Was konsumierst Du da so?

Oder dass ein Campino an den Swiss Music Awards hinsteht und ein Foto mit mir macht, das hätte er vielleicht nicht unbedingt gemacht, wenn ich laufen könnte. Aber wenn ich wählen könnte, dann hätte ich lieber keinen Rollstuhl.

... ja, gut, aber beim Radio hockst Du dann auch wieder in einer Kabine und siehst niemanden ...

er vielleicht nicht unbedingt gemacht, wenn ich laufen könnte. Aber wenn ich wählen könnte, dann hätte ich lieber keinen Rollstuhl. Kannst Du Dich noch an Deinen ersten Ausgang erinnern? Das war ich etwa 19 und ich fuhr mit einem Kollgen nach Zürich ins Kaufleu-

Es wird Dir gefallen. Ja, da freue ich mich drauf.

Internet, Fernsehen Zeitung, ich lese immer wieder mal die AZ, ich bin auch

... find ich auch ... ... ich würde auch gerne mal so eine Radiosendung moderieren, mich fasziniert das immer, die beim DRS3, am morgen ...

Nein, aber ich würde gerne Mal, in die USA oder nach Ibiza, irgendwowas. Ibiza ist für nächstes Jahr geplant.

sehr interessiert, was im Sport so läuft ... ... welche Sportarten am meisten? Formel 1. Mir gefällt das Motorengeräusch. Und mein Vater schaut das auch gerne. So sitzen wir am Sonntagnachmittag da und schauen jedes Rennen. Oder er geht mit mir nach


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Dezember 2013

potz millione, schpäck & bohne: so ein hundeleben! Donnerstag, 10. Oktober 2013, 16:43 Von Dr. Marianne Weissberg Vorhin sass ich auf meinem Sitzplätzli in der Mittagsherbstsonne und ass meinen Homemade Lunch (Schpäck mit Bohnen und Polenta), dabei Haushündin Irettli und die üblichen Verdächtigen: Goofen, deren Nannies, häufig Öpis und Ömis, hin und wieder auch mal die Eltern. Grad schob ich eine knackige Bohne rein, da ging die Q & A-Runde los. Ich könnte tot über meiner Polenta zusammensinken, ich würde immer noch gelöchert mit den wichtigsten Fragen über das Hundeleben meiner allseits verehrten Haushündin. Da dachte ich schon öfters mal: Ich sollte einfach Flyer – All about Irettli!! – verteilen. Oder, noch besser darauf verweisen, dass jetzt ja alles auf kult.ch steht. Mitsamt passendem Rezept. Hier we go, erst mit den häufigsten Fragen, dann mit den häufigsten Antworten: - Wie alt ist er? Das ist eine Hündin und sie ist zehn Jahre alt. - Wie heisst er? Das ist eine SIE und SIE heisst Irettli. - Wieso Irettli? Weil sie klein aussieht. - Ist sie noch ganz jung?/Ist sie schon ganz alt? Sie ist zehn Jahre alt. - Wie lange lebt sie noch? Vermutlich noch drei Jahre. So wie ich öppe. - Wie merkt man, dass es eine Sie ist? Sie hat Busen! - Wo ist der Busen? Am Fahrgestell, unten, und zwar viele davon. - Hat Irettli einen Mann? Ja. - Hast du einen Mann? Nein. - Wo ist Irettlis Mann? Der wohnt im dritten Stock und heisst Theo. - Wieso hast du keinen Mann? Das frage ich mich auch, ständig! - Hat sie Kinder? Nein! - Wieso nicht? Ich mag keine in der Wohnung herumbrünzelnden Hundebabies! - Aber wir könnten die ja nehmen? Das sagen alle, dann würde ich auf denen hockenbleiben! - Hast du Kinder? Ja. - Aber dafür hast du doch einen Mann gehabt? Äh ja… vor hundert Jahren. - Wieviel sind hundert Jahre? Nächste Frage bitte… - Wieso hängt die Zunge raus? Sie hat heiss und das ist ihr Kühlapparat. - Wieso hat sie eine Stoffente? Das ist

das nicht vergesse. - Kann sie auch Holzstöckli essen? NEIN!!! - Muss man sie strählen? Ja, es gibt drei Bürsten, wer zuerst ist, ist zuerst. - Was hat sie da? Das sind Liegeschwielen, nicht anfassen! - Kann man sie zum Spazieren ausleihen? Nein!!! - Wieso? Darum. - Warum? Sie ist stark und du kannst sie nicht halten, wenn sie Theo sieht. - Beisst sie? Ja, dich, wenn du weiter so mit deinem Schoggiguezli vor ihr rumfuchtelst!!!! - Können wir hinter Irettli schnell mal durch die Wohnung rennen? NEIN!!! - Können wir am Schwanz und an den Ohren ziehen? NEIN! Sie ist ja eine Haushündin und keine Playstation. - Was essen Sie da? Schpäck und Bohne und Polenta. Und zwar jetzt mal in Ruhe, bitteschön!

ein Entenapportierhund, deshalb hat sie vier Enten. - Aber das ist doch ein Stoffelch/Stoffkasperli/Stoffhund? Ja, es gibt eben Leute, die wissen nicht, wie eine Ente aussieht und dann schenken sie Irettli das Falsche. - Was isst Irettli? Sie isst Hundeessen aus dem Laden. - Wann isst Irettli? Sie isst am Morgen zwei Hundeguezli und einen Zahnputzknochen, mittags eine grosse Portion Hundessen, abends nochmals Hundeguezli. - Muss man das Hundeessen kochen? Nein, aber manchmal gibt’s dazu ein gekochtes Ei oder Resten. - Kann ich ihr auch Hundeguezli geben? Ja, aber sag deinen Eltern, dass sie die auch mal kaufen können, du wohnst ja praktisch schon hier. - Wo kann man die kaufen? Sag deinen Eltern einfach, dass du Hundeguezli haben willst für Irettli, die haben sicher auch schon mal gepostet. - Muss sie Zähne putzen? Ja, mit dem Hundeknochen und einmal die Woche mit einer Hundezahnbürste, wenn ich

Das wäre vorläufig alles, was man wissen muss. Ich druck das gleich mal aus und lege es bei meinem nächsten Outdoor-Aufenthalt mit Hund GUT SICHTBAR aus. Hier das Rezept für die Schpäckbohnen mit Polenta: Dazu brauchts grüne Bohnen, Chnobli, Schpäckwürfel oder auch Schinkenresten. Den Chnobli nicht zu klein würfeln, das Fleischige auch, beides zusammen in einem Seeli Olivenöl in einem Wok sanft anbraten, Achtung, Chnobli wird bitter, wenn verbrännt. Jetzt die Bohnen zugeben, kurz andünsten, wenn es gut duftet, mit etwas Wasser ablöschen, Deckel drauf und köcheln lassen. Sobald sie knackigdurch sind, mit glatter Peterli bestreuen. Und ja, mit ein paar Tropfen Maggiwürze, aufpeppen, mehr nicht. Sie sprechen ja schon die Schpäckbohnensprache. Dazu Polenta essen, die man bloss mit Bouillon gekocht hat – wird leichter – aber mit einem Häufli geraffelter Käseresten, egal welcher Provenienz, und einem Klacks Butter und einer Spur Muskat, aromatischsämig gemacht hat. Mengenangaben stehen auf der Polenta-Packung, aber ich mach auch immer zuviel davon… Fotis vom Irettli, künstlerisch interpretiert by Goof, Bohnen in the Making, Fertigluschtig und ässe! Fotis wie immer by M. Weissberg

du schatz, geh schon mal voraus...

neulich bei der informationsveranstaltung: «wie bewerbe ich mich erfolgreich für aufträge der bundesverwaltung?»

Mittwoch, 23. Oktober 2013, 11:50 Von Dr. Henrik Petro Das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) führt auch in diesem Jahr in Zürich, Lausanne und Lugano Informationsveranstaltungen zum öffentlichen Beschaffungswesen der Bundesvorstandes durch. Die kostenlosen Veranstaltungen vermitteln Anbietenden Informationen, wie sie sich erfolgreich für Aufträge der Bundesverwaltung bewerben können. «Grüezi.» «Grüezi. Sie, wir können die Sache abkürzen, wissen Sie, ich bin schon im Bilde, sagen Sie mir einfach wen und wieviel.» «Wen und wieviel?» «Ja, genau. Sie wissen schon...» (verschwörerisches Augenzwinkern) «Verzeihung, nein, ich weiss nicht... das ist die Informationsveranstaltung zum öffentlichen Beschaffungswesen...» «Ach so, tschuldigung, jetzt hab ichs gecheckt... natürlich kommen Sie zuerst. Also, nennen Sie mir Ihren Preis...» «Meinen was??» «Cash, bar auf die Hand, Konto im Ausland, oder lieber Naturalien? Ich kenn da ein super Puff... Oder lieber nur Koks?» «Ist das versteckte Kamera?» «Ach verdammt, werden wir gefilmt? Dann reden wir nachher weiter. In einer Stunde auf dem Parkplatz?» «Nein, hier filmt niemand. Und ich gehe auf keinen Parkplatz. Wer sind Sie eigentlich?» «Ihr neuer bester Geschäftspartner.» «Das wüsst ich aber.» «Ja sind Sie nun für die Vergabe öffentlicher Aufträge zuständig oder nicht?» «Nein, bin ich nicht, ich führe nur die Informationsveranstaltung durch und...» «Oh Mann, hätten Sie das nicht vor-

her sagen können? Jetzt wird es mir wirklich langsam zu langweilig. Sagen Sie mir jetzt einfach wen und wieviel!» «Ja Himmelherrgott, was meinen Sie mit wen und wieviel?» «Ja Himmelherrgottjesusmariaundjosef – wen muss ich schmieren und mit wieviel?» «Ach so. Warum haben Sie das nicht gleich gesagt? Ja tut mir leid, das funktioniert hier anders, wir sind eine transparente, unkorrumpierbare Behörde im Dienste des Steuerzahlers.» «Echt jetzt?» «Echt jetzt.» «Scheisse, ja und was mach ich nun mit meinen 250 Schwarzarbeitern aus Rumänien? Die muss ich doch irgendwie beschäftigen!» «Vielleicht kann Ihnen der Herr dort hinten helfen.» «Der dort? Wer ist das?» «Das ist Herr Vetterli. Am besten gehen Sie mit ihm mal in die Wirtschaft. Dann klappt der Rest von ganz allein.» «Oh, super, vielen Dank!» «Keine Ursache!» Durchführungsdaten und -orte: 05. November 2013: Güter- und Dienstleistungen, Zürich (de) 07. November 2013: Bau- und Planungsaufträge, Zürich (de) 12. November 2013: Güter- und Dienstleistungen, Lausanne (fr) 14. November 2013: Bau- und Planungsaufträge, Lausanne (fr) 17. Januar 2014: Güter- und Dienstleistungen sowie Bau- und Planungsaufträge, Lugano (it) Auskunft und Anmeldeformular: w w w. b b l . a d m i n . c h / bkb/02636/02637/index.html?lang=de www.news.admin.ch/message/index. html?lang=de&msg-id=50624

auch boateng gibt uns die schere

Montag, 5. August 2013, 16:00 | Von Dr. Midi Gottet ...wir treffen uns dann am Strand.

Donnerstag, 10. Oktober 2013, 11:33 Von Dr. Midi Gottet Jerome Boateng hat alles: Geld, Ruhm, einen guten Teint, Kanyes Flattop, Grandmaster Flashs Goatie, Bobby Browns Ohrringe, Malcolm X's Brille, ein Armbändeli mit Borstenschweinrosetten-Verschluss

und sogar Trudi Gersters Strickjacke. Er wurde mit seinen FC Bayern MünchenFuzzis auf die Wiesen ins Käfer-Zelt eingeladen und kaum taucht ein MagermilchPaparazzi aus dem Nichts auf gibt er uns waseli was? Hä? Genau. Er gibt uns die motherfucking SCHERE.


kult

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Dezember 2013

welch schnappschuss!

«man muss dem leben ein grosses nein entgegen halten!»

Mittwoch, 7. August 2013, 18:30 | Von Dr. Midi Gottet. Just in dem Moment, in dem das Sandwich aus dem Mund dieser Frau fiel, drückte der aufmerksame Fotograf auf den Auslöser. Wir gratulieren zu diesem lustigen Bild.

der neunte versuch. – oder: all you can do is your best

Montag, 7. Oktober 2013, 11:15 Von Angela Kuhn Wer sagt schon, was richtig ist und was falsch. Angenommen es gibt keinen Gott - ich persönlich bin nicht religiös, aus verschiedenen Gründen - aber angenommen niemand urteilt über uns. Wer sagt dann, was richtig ist und was falsch. Was angebracht ist, was man lassen sollte, was als gesellschaftlich korrekt, was als unkorrekt gilt. Vernunft hat man, um solche Fragen beantworten, doch wie kann man sich sicher sein, dass sie einen nicht täuscht, denn das hat sie doch schon oft genug, wenn man an Vergangenes denkt, ob jetzt weltwirtschaftlich oder zwischenmenschlich. Also, wer sagt schon, was richtig ist

und was falsch. Niemand. Du. Er, sie, ich, wir alle, jeden Tag, jede Stunde, bis hin zur Sekunde und dem Moment – denn darum geht es doch, so wie ich das sehe, das Leben hat begonnen, es beginnt jetzt, und wieder, erneut, während ich tippe und er schläft, ohne Countdown, ohne Pause. Jetzt. Wenn es stimmt, tu es. Wenn nicht, tu es nicht. Wenn du davon träumst, wage es. Wenn du es nicht mehr willst, lass es, wenn du dich sehnst, steh auf und geh. Wenn du liebst, liebe, und lass dir von keinem sagen, es sei nicht richtig. Denn es ist richtig, sobald du es weisst. Ich glaube das Leben wird zu ernst genommen. Schlussendlich hast du nichts zu verlieren ausser dich selbst, und wenn das geschehen sollte, finde dich wieder. Und wieder.

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Freitag, 27. September 2013, 16:37 Von Dr. Christian Platz Zunächst haben sie Sex gemacht. Spontan. In der Küche. Alle möglichen Gegenstände und Lebensmittel wurden in das ausgedehnte erotische Spiel einbezogen. Leider war das Essen danach ungeniessbar. Also setzten sie sich einfach nackten Arsches auf die harten, hölzernen Küchenstühle, die noch von seinem Grossvater stammten, der einst aus Novosibirsk in die Schweiz gekommen war, rauchten Blunts und öffneten eine Flasche Glenfarclas 105. Eine kleine Diskussion flackerte auf... A: „Man muss dem Leben ein grosses Nein entgegen halten!“ B: „Ganz im Gegenteil! Man muss dem Leben ein ganz grosses Ja entgegen halten!“ A: „Bist Du verrückt geworden? Mit einem Ja hast Du keine Chance. Das Nein grenzt Dich von den anderen Dingen ab. Nur mit einem Nein wirst Du etwas."

B: „Du willst Dich immer nur abgrenzen. In Wirklichkeit musst Du fliessen, musst Du in einem Flow leben, der Dich durch's Leben trägt. Das ist nur möglich, wenn Du der Welt ganz grundsätzlich bejahend gegenüberstehst.“ A: „Quatsch. Der Mensch spürt sich doch zum ersten Mal in jenem Moment, in dem er bewusst NEIN sagt. Mit diesem Nein positioniert er sich, rückt er sich auf den Plan der Existenz. Erst mit einem Nein unterscheidest Du Dich von allem anderen da draussen, wirst Du zum Individuum. Wer fliesst, zerfliesst mit seiner Umgebung, löst sich komplett auf, wie Zucker im Kaffee. Wer in einem Flow lebt, hat sich als Mensch nie definiert, nie abgegrenzt. Ein Individuum kann sich nur gegen den Strom definieren. Wer einfach so mitfliesst, lebt eigentlich gar nicht. Er wird einfach weggerissen und am Ende in den Abfluss gespült.“ B: „Ach was! Ein Mensch ist doch nur ein Stäubchen. Wenn die Existenz da draussen das Meer ist, kann ein einzelnes Individuum nicht mehr als ein Wasserfloh sein. Wer sich abgrenzt, verendet in der Ohnmacht, er wird den mächtigen Gezeiten der Realität niemals standhalten können, wird einfach in Stücke zerhackt. Du kannst nur zum Individuum werden, wenn Du Dich mit dem grossen Ganzen in Harmonie bewegst. Wenn Du akzeptierst, dass Du nur ein winzig kleiner Teil einer riesigen Bewegung bist, die Du nie in ihrer gesamten Grösse über-

blicken wirst. Nur dann wirst Du von der Welle der Existenz getragen. Nur wer diese mächtige Bewegung mit vollzieht, kommt voran. Wer sich mit dem grossen Ganzen in Harmonie bewegen will, kann dies nur auf der Grundlage einer grundsätzlichen Bejahung tun. Nur wer JA sagt, kommt voran. Wer nein sagt, blockiert sich lediglich selbst. A: „Das sehe ich ganz anders. Jeder Grashalm ist ein Teil der Existenz und biegt sich im Wind - weil er halt nicht anders kann. Deshalb ist er ja auch nur ein Grashalm. - Und kein Mensch! Das Individuum unterscheidet sich genau dadurch vom Grashalm, dass es eben anders kann, dass es nein sagen kann. Die Existenz kannst Du nur in ihrer vollen Grösse erfassen, wenn Du Dich von ihr abgrenzt. Wer sich einfach willenlos mitreissen lässt, wird als Mensch nie wirklich existieren. Der Umstand, dass wir nein sagen können, verpflichtet uns zur Verneinung! Willst Du noch einen Whisky?“ B: „Nein. Willst Du noch eine Runde Sex machen?“ A: „Ja!“ Die nächste Nummer wurde dann im Modelleisebahnkeller geschoben. Alle möglichen Gegenstände wurden in das erotische Spiel einbezogen. Leider konnten die Loks und Wagenzüge der Modelleisenbahn danach nie mehr fahren.

reklame, die wir gerne öfter sähen, heute: child protection unit

wie kann man nur...

Donnerstag, 24. Oktober 2013, 11:33 | Von Dr. Midi Gottet ...dem armen Adolf so eine hässliche Adidas-Kochschürze umhängen? Also, das ist ja so Schindlers Liste von diesen Thais.

Dienstag, 8. Oktober 2013, 18:33 | Von Dr. Reinhold Weber. Man kann predigen. Für Waschmittel, einen Schokoriegel oder gegen Gewalt an Kindern. Glaubwürdiger ist allerdings, wenn man etwas erlebbar macht. Das ist hier so gut gelungen, es tut fast weh.


pr채sentiert

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das muss man nicht haben: einen adolf hipster

Dezember 2013

phantomschmerz

Seite fünfzehn

das muss man haben: ein bild von sigourney weaver wo gerade einen hot-dog isst

Donnerstag, 24. Oktober 2013, 08:00 | Von Dr. Midi Gottet. Weil man nie so recht weiss, wann man das Bild gerade gebrauchen kann. Zum Beispiel, für einen blöden aber sexigen Füllartikel wie diesen hier. Ätschpätsch! Z'letscht berüehrt, nöd aagnoh...!

das muss man nicht haben: unfein verarscht werden mit diesem feinwaschmittel Donnerstag, 5. September 2013, 08:13 Von Dr. Reinhold Weber Über das Outfit lässt sich ja noch streiten, aber hey, den Barbier würden wir schon wechseln.

das muss man haben: einen neuen hahnenkamm

Donnerstag, 12. September 2013, 19:50 | Von Dr. Reinhold Weber Ich meine, eine Zahnklobürstenfrisur trägt mittlerweile wirklich jeder zweite mit Clubbing-Hintergrund. Hier ein paar Anregungen.

Mittwoch, 30. Oktober 2013, 16:40 Von Dr. Henrik Petro 30. September 1955: In der Abenddämmerung fährt James Dean zusammen mit seinem Mechaniker Rolf Wütherich in seinem silbernen Porsche 550 Spyder (von dem im selben Jahr insgesamt nur 90 Stück gebaut worden waren und nur fünf den Weg in die USA gefunden hatten) auf einem Highway nördlich von Los Angeles. An der Kreuzung der California State Route 41 mit der California State Route 46 kam ihnen ein Ford entgegen. Dessen Fahrer Donald Turnupseed bog nach mehrmaligem Beschleunigen und Abbremsen mit seinem Wagen unvermittelt nach links ab und nahm Dean die Vorfahrt (er habe Deans Porsche nach eigener Aussage nicht kommen sehen). Dean hatte die Scheinwerfer trotz Abenddämmerung nicht eingeschaltet und keine Zeit auszuweichen und fuhr ungebremst in den Ford. Wütherich wurde aus dem Fahrzeug geschleudert, der Porsche blieb in der Strassenböschung liegen. Beide Männer wurden in ein nahes Krankenhaus eingeliefert, bei Dean konnte dort nur noch der Tod festgestellt werden. 26. Oktober 2013: Auf der Thalstrasse zwischen Laupersdorf und Balsthal ist an diesem Freitagmorgen gegen 6.55 Uhr ein silberner Kleinwagen durch eine gefährliche Fahrweise aufgefallen. Laut vorliegenden Aussagen ist das Fahrzeug mit überhöhter Geschwindigkeit in Richtung Balsthal gefahren und hat dabei mehrere Fahrzeuge überholt. Durch die Fahrweise

war auch der entgegenkommende Verkehr gefährdet. Personen, die von dem Ereignis betroffen waren oder weitere Aussagen zur Fahrweise des silbernen Kleinwagens machen können, sind gebeten, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen. Hinweise nimmt die Kantonspolizei Solothurn in Oensingen entgegen (Telefon 062 311 76 76). Gerüchte, dass einige Augenzeugen geschworen hätten, es habe sich bei dem silbernen Auto um einen kleinen offenen Oldtimer mit der Nummer «130» auf der Motorhaube und am Heck die Worte «Little Bastard» gehandelt, wollte die Kantonspolizei Solothurn weder bestätigen noch kommentieren. Kult liegt allerdings ein internes Memo vor mit (auszugsweise) folgendem Inhalt: «Die Failure Analysis Associates in Menlo Park, Kalifornien, stellte den Unfall vom 1955 in allen Einzelheiten noch einmal an einem 30. September nach. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass die Geschwindigkeit von Deans Fahrzeug zum Unfallzeitpunkt 55 bis 56 Meilen (knapp 90 Kilometer) pro Stunde betragen haben musste. Damit war das Gerücht widerlegt, er sei mit stark überhöhter Geschwindigkeit unterwegs gewesen. Somit ist auch ausgeschlossen, dass es sich beim am 26. Oktober 2013 auf der Thalstrasse mit überhöhter Geschwindigkeit fahrenden Fahrzeug um ein Geisterauto handelte. Es wäre deutlich langsamer unterwegs gewesen.»

Freitag, 1. November 2013, 08:00 | Von Dr. Marianne Weissberg. Ein Feinwaschmittel, auf dessen gaaanz klein Kleingedrucktem hinten steht: "Für Seide und Wolle nicht geeignet!" Was man erst mit roten Ohren liest, nachdem all das gewaschene Feine aus Wolle und Seide aussieht wie beinharte Surfbretter mit Fuseln. Und man sich sehr wundert, was denn das für ein beschissenes Feinwaschmittel ist. Für was hat man denn so ein Feinwaschmittel gekauft? Hä, ihr vom Denner! Um ein struppiges Pferd einzuseifen oder was?


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Dezember 2013

ich lasse niemanden barfuss in meiner wohnung rumlaufen! nicht einmal nackte damen! Freitag, 18. Oktober 2013, 07:38 Von Dr. Christian Platz Und dann plötzlich kamen die Sterne hervor. Sie leuchteten am Nachthimmel meines Bewusstseins. Kein Wunder, hatte ich mir doch soeben einen meiner Zehennägel heftig an der Türschwelle angeschlagen, entzweigeschlagen. Ich kannte das Problem mit der Türschwelle schon seit vielen Jahren. Eigentlich hatte ich ja gedacht, dass ich die Vermeidung dieser Falle felsenfest in mein inneres System integriert hätte. Doch da klaffte sie nun hässlich, höhnisch und blutete mächtig, am grossen Zehennagel meines linken Fusses, eine frisch geschlagene Spalte. Tief wie der Krater des Vesuv. Der Schreck... Der Schmerz... „Nimm immer einen grossen Schritt, wenn Du das Aquariumszimmer betreten musst“, zu Anfang, nach meinem Einzug in die Wohnung vor über 30 Jahren und meinen ersten schmerzhaften Begegnungen mit dem gemeinen Stück Schwellenholz, hatte ich mir diesen Merksatz immer wieder vorgesagt. Ein Alltags-Mantra. „Wenn Du immer daran denkst, wird die Vermeidung der Schwelle zu einer tief verwurzelten Gewohnheit“, sagte ich mir zudem. Meine Gäste pflegte ich immerzu und unermüdlich vor der SchwellenGefahr zu warnen. Obwohl sie alle immer Schuhe getragen haben. Denn ich lasse niemanden barfuss in meiner Wohnung rumlaufen! Nicht einmal nackte Damen!! Doch diese vermaledeite Türschwelle stellt – über ihr Potenzial für das Zehennägel-Spalten hinaus – halt auch eine veritable Stolpergefahr für Beschuhte dar, die keineswegs zu unterschätzen ist. Und sie wissen ja: Stürze gehören ganz im Allgemeinen zu den häufigsten und schlimmsten Unfällen in unserer hochprozentig zivilisierten Epoche. Ich selbst bin über diese Schwelle allerdings nie gestolpert, die Putzfrau hat’s jedoch mal brutal hingelegt. Sie war natürlich vollständig bekleidet, nicht bloss Schuhe. Sooo seltsam bin ich dann doch wieder nicht! Ich habe ihr dann selbstverständlich unerbittliche Vorwürfe gemacht. Ich hätte ihr ja mehrmals nachdrücklich von der Schwellenfalle unter der Türe berichtet, sagte ich, vor Wut zitternd. Ein erwachsener Mensch müsse in solchen Fällen Verantwortung tragen können. Ich sei meiner Informationspflicht bezüglich der Schwelle nachgekommen, sie aber habe ihre Vorsichtsschuld nicht erfüllt, die sich daraus logischerweise ergeben habe. Ich drohte ihr - für den Wiederholungsfall - mit sofortiger Kündigung. Dann half ich der Dame, sie ist übrigens 68 Jahre alt, ein Alter in dem man - bitteschön - wirklich noch zünftig anpacken kann, wieder auf die Beine und gab ihr ein Pflaster für die klaffende Stirnwunde, tief wie der Krater der Vesuv, die sie sich beim Sturz zugezogen hatte. Ins Spital könne sie ja dann später gehen. Sicher nicht während der Zeit, in der ich sie bezahlen würde... Aber bitte nicht meine schönen Möbel mit Blut beschmieren! In solchen Dingen muss man heutzutage einfach hart sein. Die Kosten werden auf allen Ebenen immer höher. Da sollte man schon schauen, dass man die Leistung für sein Geld bekommt. Ich werde auf dem Ge-

schäft ja auch so behandelt, da gibt es keinerlei Nachsicht: Das Leben ist hart und dann stirbt man. Bringschuld. Holschuld. Savey? Oder mein ehemaliger Kumpel, den alle nur Kawasaki nennen, der ist auch so ungeschickt über diese Schwelle gestolpert. Hat sich das linke Knie aufgeschlagen, der Trottel. Dabei hatte ich es ihm schon tausendmal gesagt: „Pass auf, mach einen grossen Schritt!“ Ist das denn so schwer zu verstehen? Ist doch ein erwachsener Mann! Wissen Sie, was er gesagt hat? Er maulte: „Deine Türschwelle ist ja kriminell.“ Er hat also mein Eigentum beleidigt, das muss man sich nicht bieten lassen. Aufgrund dieses Vorfalls habe ich ihn aus der Wohnung geworfen, in hohem Bogen, dabei ist er direkt auf das verletzte Knie gefallen - mir scheissegal - und seither jeden Kontakt zu ihm abgebrochen!!! Ich sag immer: Eigenverantwortung! Und dann sage ich auch gerne: Konsequenzen! So könnte ich ihnen von diversen Trotteln berichten, die über meine Türschwelle zum Aquariumszimmer gestolpert sind. Trotz eindringlichster Vorwarnung. Und ich selbst bin eben nie gestolpert, ich habe mich nur angeschlagen. Sehr selten! Und auch nur dann, wenn ich alleine – und deshalb barfuss – war. Wenn Leute da sind, trage ich nämlich immer Schuhe. - Selbst wenn es sich bei diesen Leuten um nackte Frauen handelt. Und nun das. (Trotz aller Selbstkonditionierung, die ich in aller gebotenen Strenge vorgenommen habe. Jahrzehntelang!) Mein gespaltener Zehennagel lacht mich aus. Während das Blut strömt. Und die Spalte klafft wie der Krater des Vesuv. Mein Ärger kennt keine Grenzen. Soll ich mein Weltbild überdenken? Soll ich mich entleiben? Was sagen Sie...? Ein Handwerker...? Daran habe ich noch nie gedacht. Und überhaupt, was könnte denn ein Handwerker Ihrer Meinung nach an der ganzen Situation ändern?

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neulich im jumbo gartencenter Montag, 28. Oktober 2013, 11:50 Von Dr. Henrik Petro «Guten Tag, ich suche einen besonders leisen Laubbläser.» «Wozu?» «Naja, der Herbst ist da und ich muss vor meinem Haus das Laub wegbringen.» «Nein, ich meine wozu einen besonders leisen Laubbläser?» «Ich möchte niemanden aufwecken.» «Echt jetzt? Sie selber sind dann ja schon wach – was spielt es also für eine Rolle?» «Ich nehme gerne Rücksicht auf meine Nachbarn.» «Dann nehmen Sie den Rechen hier.» «Also so extrem hab ich es nicht gemeint, mehr so im Verhältnis von 'nicht mehr Lärm als nötig'.» «Dann laubbläsern Sie halt erst am Nachmittag! Oder leben Sie etwa in einem DJ-Wohnheim? Dann laubbläsern Sie am besten um 7 Uhr morgens – da sind die Nachbarn garantiert noch nicht zuhause.» «Ich weiss nicht, ich möchte einfach niemanden nerven.» «Ach, und niemand nervt Sie?» «Naja... manchmal... schon... Welches

ist nun der leiseste Laubbläser?» «Keine Ahnung, die Kunden verlangen sonst immer den Lautesten.» «Was? Wieso denn?» «Ärger mit den Nachbar, Ärger mit der Familie, Ärger mit den Mietern... ich nehme an, Eigentherapie.» «Und das funktioniert?» «Weiss nicht, aber eines kann ich ihnen sagen: den Jericho Turboblast Extrapower 3000 verkauf ich fünf Mal mehr als alle anderen Modelle zusammen!» «Ah ja? Welcher ist das denn?»

«Ich habe ihn nicht ausgestellt, ich verkaufe ihn nur unter der Theke. Ist nicht zugelassen – weder vom Bundesamt für Energie, für Gesundheit oder für Verkehr – und bei der Suva steht das Gerät auf der Blacklist. Einen hätt ich noch – wollen Sie ihn?» «Hm, weiss nicht..?!» «Denken Sie doch mal an Ihre Nachbarn, an Ihre Frau, an Ihre Kinder..!» «Kann ich auch mit Karte bezahlen?» Bild: 20min.ch

reklame, die wir gerne öfter sähen, heute: bic

Sonntag, 27. Oktober 2013, 12:00 | Von Dr. Reinhold Weber. Sehr witzig erzählt: Bic macht gute Kugelschreiber. Bic macht gute - nein, keine Radiergummis, du Vollpfosten.

party-tick, -trick und -track der woche

Montag, 11. November 2013, 18:46 | Von Dr. Alex Flach Nein: Es gab da keinen Dresscode. Nein: Die Shirts wurden da auch nicht gratis verteilt, selbst wenn sie nach gratis aussehen. ...und nein: Das ist kein Zufall, die drei kennen sich offensichtlich. ...und ja: Wir denken dasselbe wie Sie. Nehmen wir zumindest mal an, Sie böser Mensch. Man sollte ihnen das Gehirn mit Seife auswaschen.


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Dezember 2013

«jedem anfang wohnt ein zauber inne...»

Mittwoch, 23. Oktober 2013, 15:13 Von Pony M. Was für ein schönes Zitat. Gut gemacht, Herr Hesse. Und so wahr ist für mich auch kaum ein zweiter Satz aus der Welt der Literatur. Wenn es einen in den Zehen kitzelt, wenn man sich mitten auf verregneter Strasse beim Strahlen ertappt, wenn die Luft einem plötzlich reiner vorkommt als noch am Tag zuvor – dann oft, weil Neues auf einen wartet. Eine neue Herausforderung, ein neues Leben, eine neue Liebe. Man atmet tiefer, fühlt die Luft die Lungen füllen, man trägt den Kopf etwas höher, hat eine neue Sicht auf die Welt, auch wenn man gar nicht mehr sieht als zuvor. Der Pendlerstress lässt

einen kalt, man möchte am liebsten alle vorlassen, man hat es weniger eilig als sonst. Man bemerkt die Sonne wieder, die man vergessen hatte, obwohl sie so wacker gegen den Nebel anhielt und man geniesst die letzten herbstlichen Strahlen, die es noch vermögen, einem das Gesicht zu wärmen, bevor der Frost und die Winde Überhand nehmen. Auch das Aufstehen fällt einem leichter, denn da ist ein guter Grund, die Frische draussen der Nestwärme drinnen vorzuziehen und man legt sich furchtlos mit spätsommerlichen Donnerwettern und herbstlichen Sturmfronten an, denn es kann einem nichts aufhalten. Diese Zeiten des Aufbruchs, in welchem Lebensbereich sie auch stattfinden mögen, bringen uns näher zu dem, was wir in der Lage sind, zu erreichen und damit auch näher zu dem, was wir wirklich sind. „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.“

das muss man haben: eier so gross wie die neugotischen turmabschlüsse des grossmünsters

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Ich finde Herbst super

Donnerstag, 17. Oktober 2013, 14:20 Von Pony M. Jahreszeitenblues Denn: Dann kann ich mal wieder so richtig von Herzen melancholisch sein und fühle mich sogar noch durchs Wetter bestärkt. Traurig sein wenn draussen die Sonne scheint und 35°C herrschen? Nein. Passt nicht. Deshalb habe ich immer im November meinen alljährlichen Blues, den ich mit viel Hingabe zelebriere. Dann höre ich mit Vorlieb Antony and the Johnsons, schaue mir Filme wie „Schindlers Liste“ an und finde die ganze Welt also schon sehr miserabel und die Menschen, die darin leben, noch viel mehr. Im besten Fall schifft‘s dann auch noch tagelang durch und die Äste werden vom Wind gegen mein Fenster geschlagen, sodass ich dem Elend in meiner Wohnung noch nicht mal entfliehen kann, sondern gezwungen bin, noch mehr traurige Filme zu schauen und noch mehr Groll gegen die Welt zu hegen. Das Ganze selbstver-

reklame, die wir gerne öfter sähen, heute: j&b scotch

ständlich in zerlöcherte Trainerhosen und schäbige Tshirts von 2003 gehüllt und mit Flauschsocken an den Füssen (ein bisschen Komfort muss bei der ganzen Misere ja trotzdem sein). Wirklich raus gehe ich dann erst wieder, wenn die ersten dicken Flocken vom Himmel fallen und die Welt in Stille versinkt. Wenn einem die Nase beim Einatmen vor Kälte ein bisschen weh tut und die Luft beginnt, ganz leicht nach Zimt und anderen Gewürzen zu riechen. Dann wird aus der Bitterkeit in meinem Herzen wieder warmes Wohligsein, die Welt sieht wieder schöner und lieblicher aus und ich versöhne mich wieder mit ihr. Und ich beginne, mich von Herzen auf die Weihnachtszeit zu freuen – und auch immer wieder aufs neue Jahr und das, was es bringen mag. Was das sein wird, weiss niemand, ausser, dass mit Sicherheit auf den nächsten Herbst wieder der nächste Winter folgen wird. In diesem Sinne: Happy Melancholy, everyone.

der zehnte versuch. oder: all in

Dienstag, 1. Oktober 2013, 08:38 Von Dr. Henrik Petro Neulich (genauer: am 2. März 2013) auf der RD 417 zwischen Munster und Wintzenheim im Elsass. Der in Übersee tätige Filmdarsteller Hugh J. (44), gerade in Europa unterwegs auf Promotour für seinen neuen Mutanten-Film, war eh schon gereizt, weil ihn die dumben Möchtegern-Filmjournalisten den ganzen Tag nur mit stupiden, repetitiven privaten Fragen genervt hatten, als er (vermeintlich) wieder einer PaparazziAttacke anheimfiel. Das ihn blendende Fotoblitzen liess das eh schon proppenvolle Fass angestauter Aggression endgültig überlaufen. Kurzerhand stoppte die prominente Filmgrösse ihren Dodge Challenger SRT8 mit 6,1 Liter grossen 431 PS Hemi-V8-Motor, bestieg einen zufällig dastehenden Bagger, schloss ihn mit

seinen gebleachten Zähnen kurz, überquerte mit dem Arbeitsgerät die Strasse und machte sich über den sich feige in einem Blechcontainer versteckenden Paparazzo her. Danach klopfte sich der Schauspieler den Staub von seinem 2000-Dollar Hugo Boss Anzug und setzte seine Promotour fort. Der Film ist übrigens ziemlich erfolgreich angelaufen. Vielleicht war es doch nicht Hugh J., sondern ein unbekannter Franzose namens Victor Ügo, Charles Arschgravur oder David Kretöng. Wie auch immer: der Kerl hatte Eier grösser als Micaela Schäfers Aktiva. Wahrscheinlich so gross wie die Dinger oben auf den Türmen des Zürcher Grossmünsters, die – Wikipedia sei Dank weiss ich es nun – neugotische Turmabschlüsse heissen. Blitzblitz!

Sonntag, 20. Oktober 2013, 19:16, Von Angela Kuhn Eine weise Frau sagte einmal; „Ich gäbe sonst was für einen Mann, der fähig ist, mich zu fangen!“ Da es sich bei dieser Weisen um Sarah Jessica Parker in Sex and the City (Serie 6, Episode 8) handelt, ist das Ganze natürlich emotional zu verstehen, und nicht ganz so ernst zu nehmen. Und verdammt wahr. Wir suchen doch alle irgendwie irgendwas. Mit Vorstellungen, oder krampfhaft ohne, mit Checklisten oder Jeden packend, aber innerlich wissend, dass kaum der Mangel an Männern um uns, sondern doch eher unsere emotionale Verkrüppelung schuld ist. Momentan hab ich das Gefühl ich fange mehr als ich falle, dabei fall ich doch schon seit längerem, wo sind sie also, die starken Arme? Ja, der November naht, man beginnt sich einsam zu fühlen, das Herz wird zu Porzellan. Ob bloss allein oder unglücklich verliebt spielt gar keine allzu grosse Rolle, denn beides ist ziemlich verschissen, aber das Gute daran ist, es gibt was zu schreiben. Dachte ich zumindest, als ich mein Macbook öffnete, doch leider enttäuscht mich mein Gedankenwirrwarr einmal mehr, ich hab wohl einfach gerade keine

Hand frei, zu entwirren, da die Beiden krampfhaft versuchen, mein Porzellan nicht fallen zu lassen. Doch das werden sie früher oder später. Was solls. Scherben bringen schliesslich Glück, sagt man, obwohl ich auf Glück nicht setzen würde. Auf ihn würde ich setzen, auch wenn ers nicht weiss. Was solls. Das Spiel mit offenen Karten ist schliesslich lang nicht so interessant, sagt man, mit gutem Pokerface zu spielen ist ausserdem sicherer, solange noch keine Arme in Sicht sind. Aber wenn sie es sind, setz ich alles.

Freitag, 18. Oktober 2013, 16:39 Von Dr. Reinhold Weber Den Spritherstellern war es schon Anfang der Neunziger gesetzlich nicht erlaubt, alles und jedes zu machen in der Werbung, und Kalauer waren in der Werbebranche verpönt. Da kommt doch J&B rotzfrech mit dieser Kampagne raus und hat mit seinen Schenkelklopfwitzchen halb Deutschland zum Schmunzeln gebracht. Müssen wohl besoffen gewesen sein, was wir ihnen weiss Gott nicht verdenken können.



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Dezember 2013

berühren verboten: die noch warme, weil gerade noch begrapschte top5 der statuen im netz, welche die meisten sexuellen übergriffe erdulden müssen

Seite neunzehn

der elfte versuch. oder: bis zum bumm Dienstag, 29. Oktober 2013, 16:10 Von Angela Kuhn Mir gings beschissen. So richtig, eine Zeit lang, mit all den beschissenen Kleinigkeiten die einem so passieren können, bis zu den grossen Beschissenheiten des Lebens, abwechslungsweise, Alle auf einmal, nach Einander, wie ein Menü, beschissen gewürzt. Von Yoghurt-läuft-in-Tasche-aus-Dilemmas bis hin zu Hilfe-ich-werde-ander-Migroskasse-enden-Depressionen, volles Programm. Gerade hatte ich Ferien, die ich schön zum Aufschieben von allem Wichtigem nutzte. Während den 4 Wochen anhaltenden emotionalen Achterbahnfahrten sah ich zu aller Beschissenheit einen der wichtigsten Menschen in meinem Leben ewig nicht mehr. Den Glauben an Unbeschissenheit schon beinahe verloren, sorgenvolle Blicke aus dem ganzen Umfeld geerntet und ausserdem alles Aufgeschobene im Nacken begab ich mich gestern Morgen auf einen Kaffee – persönliches Novemberüberlebenselixier – in den Starbucks um Emma zu treffen. Und nach Erzählen und Geschenklein austauschen und Umarmen und Zusammensein, ich schwörs euch, ich ging aus der Schiebetür und fühlte mich wie von Beschissenheit erlöst. Bumm! Ich weiss nicht, aber juhu, farbige Blätter, und ach wie schön, Arbeit auf dem Schreibtisch, toll, Ihnen auch einen schönen Tag noch, Herr Billetkontrolleur! Und heute Morgen erst. Wau, es hellt, hallo Wellt, tschau Bus, verpasst, egal, natürlich kaufe ich 20 Gramm Schoggi für 5.- kleiner Bub, hier, noch ein Batze für Pro Juventute.

Also. Es gibt Ups und es gibt Downs. Die Downs scheinen immer lang und schwer, und Ups kurz und schwer zu erreichen, bloss treppensteigend, eine Stufe nach der anderen. Bullshit. Es gibt Ups und es gibt Downs, und der einzige Weg zurück nach oben liegt an der Ecke unerwartet/sofort. Es passiert in einer Sekunde, und dann merkst du es. Bumm. Nicht Schritt für Schritt, langsam aber sicher, der Weg ist das Ziel, sorry Konfuzius, das Ziel ist das Ziel, oder das Ziel der Weg. Mein Weg war Emma. Wusste ich nicht, wusste sie nicht, wissen wir nie. Merken wir jedes Mal aufs Neue. Vielversprechend ist es nicht, ich weiss. Deshalb: Wenn du grad mal unten bist, dann mach es dir da bequem. Sei nett zu dir selber, mit Duftkerzen und heisser Schokolade, Kuschelsocken und guter Musik, langen Duschen und guten Filmen, Sex. Und erwarte nicht, dass es gleich morgen bummt. Bei mir hat es auch nicht gleich morgen gebummt. Es hat eigentlich gar nie gebummt. Bis es dann eben gebummt hat.

partylöwe der woche Nicht... lachen... bitte.

Mittwoch, 6. November 2013, 08:00 | Von Dr. Midi Gottet. Ob Männer oder Weiber. Wir sind alles Reiber

Dienstag, 19. November 2013, 08:00 Von Dr. Alex Flach Erstens scheint dieser DJ sehr viel Freude an seinem Beruf zu haben und was man gerne macht, macht man auch gut. Naja... Mr. Pink vielleicht nicht. Zudem ist er Testsieger (steht oben überm Kopp) und wer einen Pussy-Aufkleber und ein Funshirt am Leib hat, ist sowieso über jeden Zweifel erhaben. Nimmt man noch die RegenbogenHosenträger hinzu (Gay Pride, Mann.

Gay Pride), dann erhält man nichts weniger als einen superlustigen DJ mit professioneller Einstellung und sozialem Gewissen. Bloss mit dem Strohhut wissen wir nicht so recht was anfangen... "Auflegen mit Hut ist immer gut" vielleicht. Wie der DJ heisst, wissen wir leider nicht. Wird aber bestimmt was uh Lustiges sein. DJ Hausi oder so. Oder DJ Komasuff.


ZUKKIHUND

HEY HIRN «Hey Hirn.» «Ja?»

«Ich sött schlafä.» «Und?» «Ja mach mal.» «Weisch no, wod dinere Lehrerin mal Mami gseit häsch idä Primar?» «FIGG DI. Das isch öppe 25 Jahr her?!» «Trotzdem. Peinlich, nöd?» «Ja mega. Bisch grossi Hilf! Dankä.» «Kei Ursach. Stürärchlärig.» «Was?» «Stürärchlärig.» «Was isch mit därä?» «Nonig abgäh.» «Ja filä dank! Ich weiss!» «Chönt Problem gäh.» «Schlifts?! Ich frög di obi schlafä töf und du bringsch son Scheiss?» «Sorry. Hey dich stichts idä Härzregion.» «Ja. Bizli. Igendöppis. Gits mängisch. Werum?» «Aidschräbs.» «GAHTS?!» «Tues Google.» «Stirb.» «Haha okay. Du häsch morn übrigens wichtigi Sachä vor. Und s‘isch scho drü am Morge.» «JA EBÄ ICH WEISS DU SCHAFSEKKEL!» «Sorry isch min Job. Was machsch du übrigens so mit dim Läbä?» «Weiss nöd. Läbä?» «Ja ebe. Bisch zfridä so im Grossä und Ganzä?» «Altä... Was isch dis Problem?» «Nütnüt. Mä döf ja mal frögä. Hey d‘Heizig isch mega luut nöd? Sie macht so: ‚WUUUUUUUUUUUUUUUUUUUU‘»

«ICH GHÖRS SÄLBER TANKÄ FILMAL!» «Und d‘Chuchiuhr. Tick... Tack... Madäfagging Tick... Madäfagging Tack...» «PFRÄSSI ZUÄ DU FUZZNUTTÄSCHNÄGG!» «Haha sorry. Hirn si isch so geil. Nei Spass bei Seite. Jetzt häschders langsam wükli fädient. Da häsch. Jetzt fühlsch di langsam schön warm und wohlig.» «Dankä. Schöppä Ziit gsi.» «Wär ä Schand wenn jetzt müesstisch go seichä, nöd?»

Jetzt auch Poster erhältlich (350x645mm) auf www.zukkihund.ch Mehr Abenteuer des Zukkihunds: fb.com/zukkihund


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Dezember 2013

macht aufgewärmtes glücklich? Montag, 14. Oktober 2013, 11:50 Von Dr. Marianne Weissberg Ich weihte kürzlich meinen Grossneffen in die Freuden eines Häppy Meals ein. Nicht ganz unegoistisch, denn ich bin ganz scharf auf dieses Kartonschächteli mit einem unglaublich wertvollen Spielzeug. Aber so als Grosse kann man das nicht unpeinlich beim Mäc verlangen. Also schob ich Leih-Kind Klein-Lenny im Turbochinderwägeli zur Bestellabteilung vom Mäc und sagte: „Zweimal Häppi Miil mit Junior-Börger.“ Wollen Sie dazu Fanta, Eistee, Mineral, O-Saft, Cola“, fragte der rotgewandete Mac-Mann. „Was wollen wir?“, fragte ich Lenny. Er schwieg bedeutungsvoll, nun ja, er kann noch nicht so gut reden. Also O-Saft. Dann wollte der Mann wegen dem passenden Spielzeug wissen: „Ist das Bub oder Meitli?“ Ich fragte L. was er ist. Er schwieg wieder, weil er das, also was denn nun, ja noch nicht wusste. „Einmal Bub“, sagte ich. Und das zweite Häppi Miil, Bub oder Meitli?“ „Meitli dänk, ich“, gab ich Auskunft. „Ketschöp oder Mayo?“, gings weiter. Ich dachte an riesige Flecken und schleuderte dem Mäc-Mann ein knallhartes NEIN ins Gesicht.Als mein kleiner Süsser die beiden aufs Herrlichste gefüllten, farbig gemalten Kartontäschli über den Tresen aufs Tablett dann in seine Richtung schweben sah, gingen seine Augen auf Scheinwerfergrösse. Ich meine, es war nicht Chanukka (siehe Wikipedia), und trotzdem zweimal Gschänkli!!! Nun denn, ich schob das Kind und mich samt Tablett ohne Malheur im herrlichen Mäc-Gastraum auf eins der überaus steilischen Tischli zu, parkierte uns aufs Plastik-Bänkli und verteilte die Goodies. Dann gings ans Schlemmen. OHNE LÄTZLI! Die Mom hatte zwar befohlen, dem Armen so ein Ganzkörperkondom umzulegen, wohl weil ihr grad das Vänischoxy ausgegangen ist. No way, dachte ich, ich blamiere ja sicher nicht meinen Kleinen und mich vor allen anderen Mini-Gästen, darunter sehr ansprechende Partien für meinen hübschen Grossneffen. Und dann würde er mit so einem knallroten Riesenlatz dasitzen und dann? Keine Chancen auf ein Date im nahen Kindertreff! Also gut, es ging was ziemlich daneben. Immerhin nur auf Löntschdate Lenny. Und doch, es war schön, als einziger Wehrmutstropfen kann ich gelten lassen, dass wegen der Intensiv-Bewirtschaftung meines Nebenmirs mein eigenes Häppi Miil sozusagen jungfräulich im Schächteli blieb. Ich war zu beschäftigt, ihn abzutupfen, ihm noch ein Pommes aufzudrängen („Sonst isst die dann das grüne Männli aus deinem Paketli“), seinen Junior-Burger von irgendwoher wieder aufs Tablet zu bugsieren, das Trinkröhrli zu reparieren. Und auch noch nicht erschöpft, sondern als ungemein attraktive Grosstante inmitten des eleganten Mäc-Mittags-Publikums zu agieren. Dann waren wir fertig, doch was nun mit MEINEM unangetasteten Häppi Miil? Aber wussten nicht schon die Grosseltern, die Eltern, ich auch: Resten sind die Besten!! Warum nicht auch mal HäppiMäc-Resten am Abend aufwärmen, zumal die ja bereits in einem Doggie-BagPaket heimgeschafft werden können?! Doch, wie schmecken sie, noch grusiger als frisch, wie das beim Kids-Meal von Mac ja der Fall ist, oder gar endlich besser als frisch? Und wie macht man das am besten? Es ist doch wie bei einer alten Liebe. Soll man die aufwärmen, wie heiss darf sie nochmals werden oder verdirbt man sich an diesem Vorhaben bloss den Magen, schlimmer die Seele? Also schob ich Lenny erst mal zu seinem Mami retour, dann warf ich mich erst mal ans

Sofa, dann mein Hirn an, dann abends meine Testküche. Und so geht’s: Pommes auf ein feuerfestes Unterteil verteilen, den Burger auseinandernehmen, soviel Salat wie möglich herauspicken, der wird beim Wärmen bloss noch lampiger, darauf mit Turboheissluft kurz aufknuspern. Währenddessen den O-Saft in einem schönen Glas ev. noch mit einer Deko krönen. Nun Salat, den man ja zufällig noch vorrätig hat, egal, welche Sorte, in Streifen schneiden, den Restsalat vom Burger diskret dazumischen. Mit Olivenöl, Balsamico, Senf, Pfeffer und Salz eine dicke Salatsauce rühren, am besten ganz viel in einem Konfiglas, muss dann nur noch aufgeschüttelt werden, und schwupps hat man immer schöne Salatscucenresten im Eisschrank parat. Den Salat mit Orangenstückchen, grob zerhackten Baumnüssen und zerdrücktem Roquefort bestreuen, unmittelbar vor dem Essen mit der Sauce begiessen. Jetzt die aufgewärmte Happii-Miil- Chose hübsch anrichten, den Salat und den OSaft dazu servieren. Ein überaus originelles Tischkärtli aus dem Häppischächteli basteln und so das Aufgewärmte zusätzlich aufpimpen. Testurteil: Schmeckt wesentlich besser als im Originalzustand. Ob das für aufgewärmte Liebe auch gilt? Also ich bin da doch sehr skeptisch, aus unheilvoller, jahrzehntelanger Erfahrung. Fotos: Mein erwartungsvolles DoggieMac-Bag inmitten der Resten-Konkurrenz im Eisschrank, und so sah es aus nach dem Aufwärmen und nach dem rübisundstübis Aufessen, alle Pics by Frau Weissberg © Link: www.vollreif.ch zeigt noch mehr Verfressenes & Literarisches! Unbedingt ausprobieren…

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einbruch der dunkelheit – oder celestial shitdown Dienstag, 8. Oktober 2013, 12:00 Von Dr. Christian Platz Das Feuer auf dem Berg war also erloschen. Dunkelheit beherrschte Land und See. Tagsüber. Die Sonne war offenbar nach Hause gegangen. Und mit ihr die Schatten. Nur die Wolken waren geblieben. Eine dicke, undurchdringliche Schicht. Es war nächtens kein Mond am Himmel zu sehen. Und auch keine Sterne. Keinerlei Licht da oben. Seit Tagen. Oder waren es schon Wochen? Oder gar Monate? Natürlich diskutierten Expertinnen und Experten aller Gattungen in Fernsehprogrammen und Zeitungsartikeln über den Einbruch der Dunkelheit. Niemand hatte ihn kommen sehen. Niemand konnte ihn befriedigend erklären. Niemand hatte einen griffigen Lösungsansatz bereit. Alle hatten Angst. Manche panisch. Andere nur ein bisschen. Klar, es gab Leute, die sagten, dass sie es schon immer gewusst hätten. Sie beriefen sich auf Schriften, die über tausend Jahre alt waren. Oder auf Studien, die einmal gemacht worden sind. Damals, als die Sonne noch geschienen hatte. Und das Licht der Sterne noch den Nachthimmel erleuchtete. Jenes Licht der Hoffnung, das nun erloschen war. Ein Medizinmann von einer SüdseeInsel erklärte am Fernsehen, dass ein mächtiger Walfisch die Sonne verschluckt habe. Ein Physiker präsentierte hochkomplizierte Rechnungsmodelle, die besagten, dass ein derartiger Zustand nie von langer Dauer sein könne. Seine Rechnungen konnten zwar nur von jenen ansatzweise nachvollzogen werden, die mindestens ein Mathematik-Studium abgeschlossen hatten. Doch die Botschaft des Physikers wirkte trotzdem ermutigend. Eine barmherzige Schwester erhob ihre Stimme. Und machte darauf aufmerksam, dass in der Offenbarung des Apostels Johannes durchaus Hinweise auf

einen derartigen Zustand zu finden seien. Ein Multimilliardär verkündete in aller Öffentlichkeit, dass er in den Weltraum auswandern würde. Mit 70 ausgesuchten Mädels - "von blendender Schönheit" - zusammen. Man hat danach nie mehr von ihm gehört. Und schon nach wenigen Tagen der Dunkelheit begannen schlechte Komiker damit, schlechte Witze über das Leben ohne natürliches Licht zu machen. Langsam wurde es kalt auf dem Planeten Erde. Die Verzweiflung, die das Ausbleiben der natürlichen Lichter am Himmel zu Anfang bei vielen Menschen verursacht hatte, wich mit der Zeit einer gewissen, etwas unruhigen Normalität. Der Alltag schlich sich wieder ein. Ein dunkler Alltag, der nie mehr ganz so war wie vorher. Als die Lichter noch am Himmel gestanden hatten. Hartgesottene Polarkreis-Bewohner konnten sich besser mit dem Zustand arrangieren - als Hersteller von Solarzellen, die natürlich in heller Aufregung waren. Die Solariumsbesitzer und die Betreiber von Nachtclubs rieben sich die Hände. Während Landwirte reihenweise Suizid begingen. Ohne Sonne keine Ernte. Natürlich befasste sich die Politik mit dem Thema. Auf lokaler, nationaler, internationaler Ebene. Die einen wollten künstliche Sonnen bauen. Und an den Himmel entsenden. Die anderen scheuten die Kosten - und bezweifelten die Wirkung - eines derartigen Projekts. Sie rieten zum geduldigen Abwarten. Die Präsidentin eines grossen, massgebenden Landes sagte, dass man die Hoffnung nicht verlieren und einfach weiter arbeiten solle. Ein derartiger Zustand könne nicht von Dauer sein. Ein Physiker habe das ja alles professionell ausgerechnet. Sie drückte ihre Verachtung für all die Schwarzseher da draussen aus. Lippenschürzend. Nasenrümpfend. Sie

machte darauf aufmerksam, dass es auf der Welt noch andere Probleme gäbe, die man – über das Ausbleiben des Lichts – auch nicht vergessen dürfe. Ein berühmter Priester beschwor die Menschen, im Rahmen einer internationalen Fernsehübertragung, ihre Hoffung nicht zu verlieren und zu beten. Der König einer kleineren, marginalisierten Nation sagte seinerseits, dass man den Zustand aktiv angehen müsse. Die Menschheit habe den Zorn Gottes auf sich gezogen. Nur Menschenopfer könnten ihn beschwichtigen. Und zwar nur solche, bei der jede und jeder genau jene Leute opfere, die sie oder er am meisten liebe. Was Gott einst dem Abraham erlassen habe, müsse nun vollzogen werden. In jener kleineren, marginalisierten Nation hob also ein furchtbares, verordnetes Massaker an. Die Welt war entsetzt. Es wurde zwar protestiert. Aber nichts unternommen. Die Dunkelheit blieb. Es gab Menschen, die den ganzen Tag beteten und Busse taten. Andere feierten erst recht und liessen die Sau raus. Es gab Menschen, die der Dunkelheit mit einem heftigen Arbeitsrausch begegneten. Andere resignierten und machten rein gar nichts mehr. Mit der Zeit wurden dann halt die Lebensmittel knapp. Ohne Sonne konnte ja nichts mehr wachsen. Alle getrockneten, eingemachten und fermentierten Fressalien waren aufgegessen, alle Tiere geschlachtet worden – und auch die Schokoladen und die Bonbons waren weg. Alles aufgelutscht und heruntergeschluckt. Bevor alle Menschen verhungerten, kam in gewissen Kreisen zwar noch kurz der Kannibalismus in Mode. Die einen frassen Menschenfleisch, die anderen verhungerten ruhig und diszipliniert. Oder wurden gefressen. Am Ende waren jedoch alle verhungert. Nur die Dunkelheit blieb. Und der Multimilliardär mit seinen Mädels?

blood of redemption

Dienstag, 15. Oktober 2013, 17:00 Von Dr. Dominik Hug Dolph Lundgrens Agenda muss für seinen Assistenten echt hart zu managen sein. In diesem Jahr war er bereits an sechs Produktionen beteiligt. Gut für seine Fans. Und für sein Bankkonto. Inhalt: Quinn Forte (Billy Zane) verliert ausser seinem eigenen Leben so ziemlich alles. Sein Vater wird erschossen und er selbst darf für drei Jahre ins Gefängnis. Gangster zu sein ist eben hart. Nach seiner Entlassung aus dem Knast schliesst er sich mit seinem Freund Axel (Dolph

Lundgren) zusammen um die Verschwörung in Reihen der eigenen Familie auf den Grund zu gehen. Es gibt doch nichts herrlicheres als den Feierabend mit einem knackigen Actionreisser zu beginnen. Und Dolph Lundgren ist doch des öfteren in der Lage einen unterhaltsamen Film zu präsentieren. Doch "Blood of Redemption" ist mehr als nur ein Lundgren-Streifen. Ebenso an Bord sind einige namhafte Herren, welche dem Film noch mehr Glanz verleihen könnten. Titanic-Fiesling Billy Zane, Ex-Fussballprofi Vinnie Jones und der gut gealterte Robert Davi verleihen den Credits einen weiteren Stern.

Leider ist "Blood of Redemption" kein typischer Lundgren-Film. Lundgren ist nur ein Part dieser Story, zwar der zentrale Part, denn aus seiner Sicht wird die Geschichte auch erzählt. Jedoch teilt er sich viel Screentime mit Zane, Jones und Davi. Und ebenso Gianni Capaldi, der die wohl einzig anständige Figur in dieser B-Gangster-Posse spielt (und irgendwie völlig übeflüssig wirkt). Zu viele verschiedene Figuren, zu viel Chaos. Die Geschichte plätschert mühsam vor sich hin und der Erzählstil der Story hat man in jedem dritten B-Streifen bereits gesehen. Überraschungen gibt es keine und wäre da nicht der Kampf Lundgren vs. Domina gäbe es auch keine Szene, an welche man sich nach Filmende noch erinnern würde. Immerhin, die Männerwelt wird beglückt mit viel nackter Haut, viel Silikon und einer obligaten Stripclub-Szene. Der Streifen wurde in Los Angeles gedreht. Fast eine Seltenheit im B-Bereich. Aber wäre da nicht eine Szene am Hollywood Boulevard gedreht worden, hätte ich diese abgewrackten Drehorte nicht der Filmhauptstadt Amerikas zugeordnet, obwohl Hollywood auch ein Dreckloch ist. Fazit: Ein schwacher Streifen mit uninteressanter Handlung. Finger weg.


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Dezember 2013

Seite zweiundzwanzig

«i dem Moment hesch du mir s Glück uf d’Erde bracht» einige Takte lang, „gib nid uf gib nid uf, einisch gaht e tüüre uf und du flügsch der-.“ wie immer lässt er die letzte Silbe weg. Der Refrain endet, die sanften töne klingen aus, Und gerade, als man sich fragte, ob er seinen Überflieger Song des neuen Albums neu als Ballade bringt, zählt Nico kurz an und haut drauf. BUMM. Nico gibt Gas. Phil gibt Gas. Luca gibt Gas. Pim gibt Gas. Der Song beginnt erneut mit einer soundtechnischen Riesenwelle, unterstützt von den rockenden Fans, allen voran ein kleiner Junge auf den Schultern seines Vaters mit offenem Mund. Und als Baschi springend und klatschend den altbekannten Hit „chum bringen hei“ anstimmt, breitet es sich zu einem Lachen aus. Baschi geht runter, den Fans noch näher, Hände abklatschend, dem Jungen ein high 5, und plötzlich ist er weg, unter der Bühne durch, von hinten an mir und Nico vorbei, weiterrockend. Der geborene Entertainer. Er wäre ja nicht schon so lange im Business, könnte er nichts bieten, aber er bietet was, und das immer wieder, mal mehr mal weniger, aber konstant authentisch, konstant mit einer Courage, seit 10 Jahren schon auf grosser Fahrt.

Freitag, 30. November 2013, 21:15 Von Dr. Angela Kuhn Konzertberichte sind immer so eine Sache. Da steht man irgendwo im Publikum, schaut sich das Ding an, geht nach Hause und schreibt dann irgendwann, was man gesehen hat. Und damit selten, wie es sich wirklich angefühlt hat. Das geht meistens verloren, irgendwo zwischen der Konzerthalle und der Wohnungstür. Ich hatte die Idee, dass wenn man so zeitnah wie möglich seine Gedanken zum Geschehenen formulieren könnte, und dass, wenn man das aus der Sicht der Band machen würde, man dieses Gefühl hinüberretten könnte. Also hab ich mich beim Baschi-Konzert in Pratteln unter die Musiker gemischt und bin mit Ihnen auf die Bühne, hab mir einen Stuhl genommen und mich mit meinem MacBook zwischen dem Schlagzeug und dem Bass hingesetzt. „Ich mus na rasch go schiffe“ - „Wie machi immer? Woohoo, ich sege dankeeee.. woohoo..etz muni aber na mini Stimm schone.“ – „Wenn spillemer eigentlich?“ – „Hesch mer auna e Zigi“ – die Jungs sind super, ich liebe sie wenn sie auf der Bühne rocken, und ich liebe sie noch mehr wenn sie sich vor dem Auftritt auch nach 9 Jahren fast in die Hosen schiffen. Nervös sind sie alle. Ausser Nico, Nico scheint entspannt. Der Fels der Gruppe. Eine gewisse Angespanntheit sei bei jedem da, das brauchts, sagt Kutti. Ich frag Baschi ob er schon nervös ist, die Anspannung fühlt. Er hört mich nicht, sieht mich nicht, Phil lacht, das sei immer so, der hört jetzt nichts mehr. Er will eine geile Show abliefern, heute im Heimatskanton. Ich bin gespannt. Angespannt, aus reiner Solidarität, wie sichs gehört, schliesslich geh ich mit auf die Bühne, werde in die Tasten meines Laptops hauen, als würde man meine Sätze hören können. Nico spielt an. 3,2,1. Bumm. Der Platz neben Pim wäre ruhiger gewesen. Bumm, bumm. Luca und Phil, kommen auf die Bühne, Bumm, bumm, bumm. Pim schleicht sich hinters Keyboard, steigt

den Moment, die Lichtshow, die Augen all dieser Menschen, mit all ihren Geschichten, geschlossen, alle Lippen den Song begleitend, alle Hände über ihren Köpfen, zur Bühne gerichtet, zu Baschi, zu uns. In der Bridge zieht er die Jacke aus, den Girls gefällt was sie sehen, das hört man, und ich sehs. „Prattle! Schön sinder da, unterstützet ois!“ Einstimmig singt die Halle, der Beat baut sich auf, der Startschuss ist gefallen – Nico schreit am Schlagzeug was jeder sieht aber niemand hört. Nur ich. Sein Beat unterlegen tight jene Emotionen

«Jede goht sin Weg, einisch mal links, einisch rechts, einisch durab, einisch duruf ... das ischs Lebe, das isch au e Baschi-Show, es chan alles passiere ... sinder parat, Prattle?» ein, die Girls kreischen. Wo ist er? Die Drums direkt neben mir dröhnen, ich spür den Bass bis in die Knochen. Alle Hände in der Luft. Baschi lässt warten. Nicht lange, dann kommt auch er von hinten, an mir vorbei, schneller Klaps auf den Hintern, danke, dir auch viel Glück, es geht los: „Es git Zyte, woni mi a jedi Note chlammre, woni wart das öpis passiert, wo mi packt und ich nie me verlier ...“ die ersten Zeilen des Eröffnungssongs „Hart a de Gränze“, das Gekreische wird lauter, die Band legt gleich zu Beginn los, ein perfekt eingespieltes Team. Brüder im Geiste, Brüder auf der Bühne, ich blicke raus in die Menge und geniesse

die in Baschis Moves, Phils Headshakes und Lucas stoischem Zupfen wiederzufinden sind. „Jede goht sin Weg, einisch mal links, einisch rechts, einisch durab, einisch duruf.. das ischs Lebe, das isch au e Baschi-Show, es chan alles passiere.. sinder parat, Prattle?“ Schön gesagt, denke ich, es geht auf und ab und gerade befinden wir uns auf dem Höheflug. Und ja. Pratteln ist bereit, bereit für die Endstation, bereit für Glück. Ein Schluck Wasser, und weiter geht’s, ohnikommaohnipunkt, Akustikgitarre über den Schultern. Ich verliebe mich gerade in diesen Augenblick, in dem es

scheint, als ob sich beim Spielen der Instrumente die Herzen der Jungs zu öffnen und sich zu finden scheinen, die Musik verbindet Baschi mit Phil, Phil mit Nico, Nico mit Pim, Pim mit Luca. Klingt das kitschig? Ist es auch. Aber was man im Publikum jeweils nicht sehen kann sind diese Blicke die sie sich zuwerfen wenn was schief geht oder sie gerade richtig im Flow sind. „Ob welle riite uf Hawaii, oder am Chef eifach d Meinig seisch, mach das wo dir dis Herz seit..“ sagt Jimmy, und recht hat er. Und mit einem Mal versinken wir alle im Liebeskummer, singen gemeinsam zu Jemandem, den wir nicht vergessen haben. „..i dem Moment hesch du mir s Glück uf d Erde bracht“ , ich schau raus, und blicke in ein rotblaues Händemeer. Die ersten Takte von „Alte Baum“ schlagen in der imposanten Halle wurzeln, die Mädels tanzen, nach kurzer Aufforderung sind die Arme erneut in der Luft, ein „Woohoo“ den Fans entgegen, ein „Woohoo“ von den Fans an uns, ein „Woohoo“ von Nico, ein „Woohoo“ von mir. Er gibt dem Publikum alles, und das Publikum ihm auch. Ein Baschi-Konzert is ein Happening, da wird gelacht, geflirtet, gekreischt und ein Heiratsantrag gemacht. „Ich ghör da grad öppis“ und eine Nadia wird gerufen, sie solle auf die Bühne kommen. Nadia, eine Frau ausdem Publikum,geht an mir vorbei, weiss nicht wie ihr geschieht. Ob sie nervös ist, frag ich nun auch sie, die Frage ist ja gerechtfertigt. Sie sagt nichts, zieht bloss die Augenbrauen hoch. Nun steht sie vorne, und von der anderen Seite der Bühne kommt ihr die Liebe ihres Lebens

entgegen: „Zweiehalb Jahr simmer zeme, ich han dich da dörfe kennelerne, de Baschi het en schöne Text i sim Lied Chalti Brise, „du bisch mini Droge, die Einzigi für mich. Jetzt hani mitem Baschi i letzter ziit guete Kontakt gha und ha ihn letzt Wuche gfragt obi mini Traumfrau jetzt dörf frage.. wetsch mini Frau werde?“ Bumm. Kreischen. Jubel. Kuss. Sie will. Er will. Wir wollen alle, „ und es rägnet Gold vom Himmel, das muess s Glück uf Ärde si, und ich wills für immer, eifach nur no bi der si.., s isch wienes Füüürwerch wo nie ändet, s‘isch wienen Traum, ohni dasde schlofsch...“ Der Moment ist für die Ewigkeit. Alle verschwinden, nur Baschi nicht, ich steh auf, dimme das Licht meines Laptops und stelle mich in den Hintergrund. Die Bühne leer, nur ein Spot hüllt sich um Baschis Schultern, von wo es sanft auf die Bretter tropft, die Gibson windet sich um seinen Hals, die Mundharmonika blitzt auf, die ist neu, aber er spielt sie genau so passioniert wie er die Show auf die Beine stellt. Und die Augen der Girls, die ich in den ersten beiden Reihen sehen kann, funkeln verliebt, in seinen Charme, in seine Ehrlichkeit, in die Stimme, in das Lächeln, das er ihnen immer wieder zuwirft, in diesen Moment. Nach dem einzigen Nicht-Mundart-Song folgt ein Rebel-inc Doppel von Baschi und Phil; „...wer isch de Grösst und de Best, ei sekunde und du bisch weg...“ Wir sind weg, denn die Bühne versinkt für einen Moment in der Dunkelheit, bevor Phil die Saiten wieder anschlägt. Luca und Nico gehen an mir vorbei an ihre Instrumente, Pim begleitet Baschi

„So vill Herze sind verlore, so vill Auge so vill Träne“, so viele Herzen, da unten, und ich hoffe für mich, sie alle verstehen die Botschaft in den Worten dieser im Radio auf und ab gespielten Single. Doch wenn ich darauf achte, merke ich es, und es fährt mir noch mehr ein als Nicos konstantes Schreien, jeder Song dieses neuen Albums, all diese Lyrics scheinen den verlorenen Herzen da unten aus der Seele zu sprechen. „Öffnet euri Auge, fanget ah dra z glaube, es Läbe voller Liebi, cha jedem Mensch sis Ziel sii..“ Der ganze Konzertsaal scheint unter Strom zu stehen. Jedes Lied bisher wurde konstant mitgesungen, die Texte haben sich in die Köpfe gebrannt, kein

«Du bisch mini Droge, die Einzigi für mich. Jetzt hani mitem Baschi i letzter ziit guete Kontakt gha und ha ihn letzt Wuche gfragt obi mini Traumfrau jetzt dörf frage ... wetsch mini Frau werde?» Wunder, sein aktueller Wurf ist ein grosser. Das allerletzte ausgesprochene Wort auf seinem neuen Album ist „Hoffnung“, sagt Baschi, der letzte Song ist somit angesagt, und es ist heiss auf der Bühne. Ich strecke dem Fotografen, der während der Show auf der Bühne rumhüpft, die Zunge raus und warte darauf, dass Kutti neben mir auf der Bühne erscheint. Er scheint aber nicht zu kommen, bis ich sehe dass er von der Mitte aus die Bühne


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Seite dreiundzwanzig

betritt und gleich loslegt. Chalti Brise entfacht ein Feuer im Publikum, Baschi legt seinen Arm um Kutti und das Duett beginnt. Sie feiern gemeinsam, sie feiern mit den Fans. „Kutti MC! Merci!“ Beim Applaus dröhnts nicht mehr ganz so sehr wie am Anfang, man weiss es kommt zum Ende, doch wir tragen sie noch einmal zu den Sternen. Ein Blick zu Phil, ein blick zu Marc der hinter der Bühne fürs Rechte sorgt. Das sieht auch keiner da draussen, doch er hat das Ganze schön im Griff. Irgendwie wunderbar.

Die Hände zum Beat in der Luft schwenkend, wie es sich gehört, fühlen die Fans den Augenblick, fühlen Baschi, fühlen Kutti, fühlen, dass sich da zwei Jungs gefunden haben in Ihrer Unterschiedlichkeit, und die mit Ihrem gemeinsamen Auftritt eine Brücke zwischen ihren musikalischen Welten zu schlagen vermögen. Jetzt sagt er es, und wie macht er immer? „Oohooh, und ich sege dankeeee..“, dass sie alle kamen, er sagt er wisse, woher er komme, er sagt danke, seiner absoluten Hammerband, sie sollen Lärm machen für seine Band, sie machen Lärm, sie sollen Lärm machen für seine Crew, sie machen Lärm, und noch mehr Lärm für Kim, Tourmanagerin und Geburtstagskind, seit 8 Jahren mit dabei, teil der Familie, er sagt danke, danke den Fans, die Fans machen noch mehr Lärm, bedanken sich auf diesem Weg zurück, „Merci Prattle!“ Abgang. Aber Pratteln hat noch nicht genug. ZuGa-Be wird verlangt, lautstark. Der Lärm hält an und schwupp, die Band ist wieder da, gemeinsam mit Kutti, der freestylet was das Zeug hält, während ich die mit Leichtigkeit zusammengeworfenen Reime gar nicht erst abzutippen versuche, und ein Kameramann hinter mir die Tasten meines MacBooks filmt, wie er vorher die Bandmitglieder filmte. Die Hände zum Beat in der Luft schwenkend, wie es sich gehört, fühlen die Fans den Augenblick, fühlen Baschi, fühlen Kutti, fühlen, dass sich da zwei Jungs gefunden haben in Ihrer Unterschiedlichkeit und mit Ihrem gemeinsamen Auftritt eine Brücke zwischen ihren musikalischen Welten zu schlagen vermögen. Ich für meinen Teil, lehne mich zurück und geniesse es, freu mich auf Backstage, ein kühles Bier, eine Zigarette. Kutti geht schon mal vor, das gedimmte Rotlicht flutet den Raum kitschig romantisch. „Okay, mir chömed zum letschte Song.. er heisst „heb mi“, nemed eui Liebschte id Ärm.. danke sinder alli cho..“ Viele halten sich, Augen geschlossen, die Melodie geniessend, und ein allerletztes Mal geht die Band gemeinsam richtig ab. Die Halle dröhnt. Und in der Welt, in der Jeder so alleine scheint, war der gemeinsame Nenner heute Abend dieses Konzert, diese Musik, dieser Moment. Die Hoffnung.


kult

Dezember 2013

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