KULT Notebook 1 - September 2005

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sammlung september 2005

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sammlung september 2005

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NOTES BY: Robie Aebli Sybille Berg Thomas Campolongo Midi Gottet Peter Hirrlinger Dave Hugentobler Philipp Keel Rainer Kuhn Peter Lau Urs Meier Lilli Tanner Thomas von Ah

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ABO: notebook kann man abon®

NOTEBOOK: VERLAG: kultproductions gmbh 8123 ebmatingen

HERAUSGEBER: Rainer Kuhn

ART DIRECTION: Thomas von Ah

nieren. im abo-kombi mit kult. das heisst: 10 ausgaben notebook plus 8 ausgaben kult pro jahr für 90 franken per post zu ihnen nach hause: abo’s unter abo@notebookmagazine.ch oder: abo@kultmagazin.ch

HOMEPAGE: Christian Vollenweider

PRODUKTION: laika grafic media factory ag

DRUCK: avd goldach

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gibt’s am 11.11.05

UMFANG: 64 seiten

AUFLAGE: 30’000

VERTRIEB: gratis in zürich, bern und basel

ANZEIGEN: mediabox print gmbh Sandro Proietto rüdigerstrasse 15 8045 zürich tel. 044 205 50 20 fax. 044 205 50 21

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September

do01 FRÄULEINS, DIE LEICHTEN. Die leichten Fräuleins machen es sich auch immer leichter. Früher standen sie noch persönlich am Strassenrand. Heute sind sie so bequem geworden, dass sie nur noch ein Foti von sich hinstellen. Das Fräulein auf diesem Bild heißt übrigens Guido. ph

INNEN HOHL? Heute im BLICK: «Ich stehe zu meinem Körper mit all seinen Rundungen.» (Claudia Lässer). «Jede Frau hat ihre erotischen Reize.» (Anja Yakin-Müller). «Mein Körper ist so, wie er geschaffen wurde.» (Christina Surer). «Es kommt auf die äusseren Werte an.» tc Es ist alles ganz einfach. Züge fahren ab und Autos halten an, die Sonne geht auf und der Mond geht unter, Menschen sprechen von Kontinent zu Kontinent, von Ohr zu Ohr in tausend Sprachen, die alle dasselbe sagen, in den Häusern erwacht das Leben und erlischt das Licht, Menschen essen, beten, schlafen, denken aneinander, jeder hat diese Träume, jeder läuft durch die Dunkelheit, jeder freut sich und weint, hat eine Vergangenheit, Vater und Mutter, jeder bewegt sich unter derselben Schwerkraft, und vielleicht würde es helfen, wären alle Wände aus Glas, könnte man in alle Häuser sehen, sieh mal hinaus, sieh dir die Häuser gegenüber an, hinter jeder Wand ein Mensch, der etwas tut, neben ihm ein Telefonbuch, in dem Menschen stehen wie in deinem, die Liebe, die Freunde, Verwandte, die Arbeit, Namen, die keine Bedeutung mehr haben, und wenn du heute Abend zu Bett gehst, wird auch er zu Bett gehen, denn sein Leben ist wie alle Leben, ist wie deins oder meins. pl

RIVE GAUCHE NEUERÖFFUNG DA WAREN DIE 1100 WICHTIGSTEN MENSCHEN VON ZÜRICH UND SCHLUGEN SICH ALLE MIT DEMSELBEN ALTEN KLASSIKER DURCH: „DICH HABE ICH JA SEIT EWIGKEITEN NICHT MEHR GESEHEN!“, WAS SOVIEL BEDEUTET WIE, „ICH WEISS, ICH SOLLTE DEINEN NAMEN KENNEN, BESONDERS WEIL WIR MAL ZUSAMMEN IM BETT WAREN, ABER ER FÄLLT MIR AUF TEUFEL KOMM RAUS NICHT MEHR EIN.“ mg

A C H T U N G G E FA H R ! Heute habe ich endlich herausgefunden, weshalb mein Handy vor gewissen Verbindungen ein Signal abgibt. Die Swisscom, Gott habe sie selig, warnt seine Liberty-Kunden vor jenen, die es nicht sind. Warnung vor dem Feinde. Denn hier kostet das Gespräch nicht mehr nur 50 Rappen pro Stunde, sondern EIN VERMÖGEN! Swisscom, du alte Petze, hast meinen Respekt für so viel Mut zum Verrat, in einer Zeit der öden politischen Korrektheit. mg RAUCHVERBOT

Mexico 2K5

onitsukatiger.com

entweder war der, der den aschenbecher montiert hat blind, oder der, der das verbotsschild aufgehängt hat raucher. vielleicht gibt’s auch eine andere lösung und ich komme nur nicht drauf. rk

ONITSUKA TIGER by ASICS

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ES IST EIN HERBST. IN DEN WOHNUNGEN UND HÄUSERN DEUTSCHLANDS UND DER SCHWEIZ, VERMUTLICH AUCH ÜBERALL SONST, SITZEN FAMILIEN ZUSAMMEN. SIE HABEN IHRE OMA BEI SICH, DER OPA IST JA NICHT MEHR, WEGEN PROSTATA, ABER ER HATTE JA AUCH NOCH DEN KRIEG MITERLEBT UND HATTE DAMALS SCHON GESAGT - DER KRIEG, DER IS NICHT RECHT. FAST HÄTTE ER AUCH EINE ROMAFAMILIE GERETTET. ABER ES WAR DANN WAS DAZWISCHENGEKOMMEN. DIE FAMILIE, HERBERT, 46, MARGA, 47, PETRA 17 UND DAGGI 22, UND EBEN DIE OMA, DA IST ES EGAL WIE ALT DIE IST, DENN ALTE FRAUEN SIND JA NICHT MEHR SO RICHTIG MENSCHEN. SO OHNE TITTEN UND, DAS IST JA NIX. ALSO DIE ALLE SITZEN ZUSAMMEN IN DER NEUBAUWOHNUNG ODER DEM HAUS ODER SO IN BOTTROP UND ESSEN STOLLEN. sb make a note: www.notebookmagazine.ch



September

sa03 Wir werden uns einfach wieder etwas einfallen lassen müssen. Gibt es keine Lehrstelle, dann machen wir halt einen Pflegedienst für alte Leute oder sowas. Super sagt die Großmutter. Ich habe jetzt eine Betreuung organisiert, Omas hüten fremder Leuts Kinder. Die Kinder sind froh, die Omas haben wieder einen Sinn und die Eltern können sich neue Jobs suchen. sb

Zwei Millionäre an einem Tag. Millionär Eins sieht müde aus, wie immer, und lässt sich jedes Wort aus der Nase ziehen. Ja, doch, ist alles okay mit ihm. Er hat seine Millionen geerbt und immer darunter gelitten. Früher wollte er einen Job, mit dem er Geld verdienen kann, das war ihm an der Arbeit das Wichtigste, dass man dafür Geld bekommt. Er verfolgt den Plan aber nicht mehr und kümmert sich um die Familie. Seine Frau zieht ihm die Worte ebenfalls einzeln aus dem Mund, der ältere Sohn ist auffällig schweigsam, der jüngere kann noch nicht sprechen. Es lohnt sich in dieser Familie auch nicht, es zu lernen. Millionär zwei hat gerade eine neue Touristenattraktion für Hamburg finanziert und hilft nun beim Aufbau. Er hat seine Millionen erarbeitet, das gibt es auch, und ist an Mühsal gewöhnt. Er sieht glücklich aus, wie er da überall mit anpackt, wie sein Werk wächst, und er zwischendurch zu seiner viel jüngeren Freundin geht, die ebenfalls glücklich wirkt. Sie freuen sich über ihr gemeinsames Kind, das ganz klein ist, gerade ein Jahr, während die Sonne scheint und der Sommer immer noch warm ist. Später muss das Baby zweimal kotzen, aber niemand stört die Sauerei. pl

September

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WAHLFIEBER (II) GROSSE FRAGE: WAS MACHT HERR SCHRÖDER NACH DER WAHL? VERSICHERUNGEN VERKAUFEN? KREDITSACHBEARBEITER BEI DER CS? CHEFMECHANIKER IN EINER OPEL-WERKSTATT? ODER VIELLEICHT RADIOUND FERNSEHELEKTRIKER? FRAGEN ÜBER FRAGEN. DER ARME MANN. ph PUBLISUISSE

TILDA! TILDA! TILDA!

Style-Police! You’re under arrest! Dieser Wanna beVintage-Look spricht so was von NICHT die gleiche Sprache wie die Leute, die er ansprechen sollte. Auf gut deutsch: Sieht Scheisse aus und wird auch als solches vom End-User aufgefasst. Auf gut deutsch: Who ever did this, is fired! mg

Lange erwartet, endlich da: Tilda Swinton als Buch. Auf 500 Exemplare limitiert. Kostet schlappe 148 Franken. Kaufen, schnell! Auf simonett.com tc

Fest im Behindertenheim. Am Eingang Kunst der Betreuten, ein Pädagoge feilscht mit einem Sammler, nee, billiger kann er das Bild nicht machen, auf dem freien Markt bekäme er noch mehr. Im Hof Kuchen, Limo und eine Bühne mit DJ für die Behinderten-Disco. Es gibt wenig Erfreulicheres als tanzende Behinderte, auch wenn die Musik so scheiße ist, wie es Musik nur sein kann. Sie lachen und wippen, freuen sich, wenn sie sich ungelenk drehen, so unglaublich unbehindert, nicht wie die verklemmten Gesunden in ihren Freizeitleben. Irgendwann steht ein Behinderter auf die Bühne und hält eine Rede, er spricht wie mit zugenähtem Mund, man versteht kein Wort, aber macht nix, alle applaudieren, und der Mann verlässt breit grinsend das Mikro. Das ist dann wieder wie unter Erwachsenen: Hauptsache das Maul aufreißen, egal ob es wer versteht, und alle sind begeistert, auch wenn keiner weiß, worum es geht. Wie in der Politik. pl

WAHLFIEBER (I) Deutschland im Wahlfieber: Für welche Partei dieses Plakat ist, weiß ich nicht. Ist aber ein gutes Motto für eine Partei. Geht auch für jede, finde ich. ph

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September

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Herbert ist seit einiger Zeit arbeitslos. Er war Journalist beim JETZT Magazin. Marga war bei der Süddeutschen und nebenher bei einer Event-Agency (so hat die geheissen) und ist auch arbeitslos. Sie essen Stollen und finden das alles nicht so schlimm ist. Herbert sagt: Wir sollten uns nicht verrückt machen lassen, liebe Familie. Schaut mal, wir essen Stollen, wir bekommen Arbeitslosengeld und haben eine schöne warme Neubauwohnung. Ja, sagt Daggi, ich bin froh. Ich auch sagt Petra. Die beiden Mädchen hatten noch die Zeit miterlebt, wo Leute ihres Alters Millionen die es nicht gab mit virtuellen Dingen, die es auch nicht gab verdienten. Gottseidank ist der Quark vorbei, sagen die eineiigen Zwillinge, und schütteln ihre lustigen Geweihe. sb GEROLD LAUBER kann mal jemand dem gerold sagen, dass der stadtrat von zürich gewählt wird und nicht der von zermatt? rk

DIE SPINNEN, DIE WIENER. DA MUSS MAN SICH JETZT FRAGEN. WIE DAS IST MIT DEN ASCHENBECHERN IM BURGTHEATER. ODER GANZ ALLGEMEIN IN ÖSTERREICH. DA KOMMT MAN JA GANZ DURCHEINANDER. ph

ARABELL A KIESBAUER Frau Kiesbauer möchte einen spanischen Polizisten verklagen, weil er die Falschparkende auf Mallorca mit einem Gefängnisaufenthalt demütigte. Jetzt ist die Kiesbäuerin im neusten Vögele Werbespot an der Seite von Fiona Hefti zu sehen – und fällt ab wie Sau. Ich weiss nicht, wer die Verantwortung für die optische Erscheinung von Arabällchen trägt, aber es wäre wohl sinnvoller, ihre Anwälte in diese Richtung zu hetzen. mg

AUCH NÜCHTERN BETRACHTET EIN ZIEMLICH BESOFFENER EU-ERLASS. «Der Verschnitt eines zur Gewinnung von rotem Tafelwein geeigneten Wein oder einem roten Tafelwein kann keinen Tafelwein ergeben. Diese Bestimmung schliesst jedoch nicht aus, dass in bestimmten, noch festzulegenden Fällen zur Gewinnung von weissem Tafelwein geeigneter Wein oder weisser Tafelwein mit zur Gewinnung von rotem Tafelwein geeignetem Wein oder mit rotem Tafelwein verschnitten wird, sofern das gewonnene Erzeugnis die Merkmale eines roten Tafelweines aufweist.» tc notebook 1 ®

VISIONÄR danke franz, profunde aussage. wär wieder mal keiner draufgekommen. rk

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September

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SEELENVERWANDSCHAFT. MANCHMAL REDE ICH MIT MIR SELBER. UND DANN BIN ICH IMMER WIEDER VERBLÜFFT, DASS ICH GANZ GENAU WEISS, WAS ICH MIR SAGEN WILL. ICH SAGE DANN IMMER ZU MIR: „HE, DAS WOLLTE ICH JETZT AUCH GRAD SAGEN!“ DA MUSS ES SCHEINTS SO EINE SEELENVERWANDSCHAFT ODER SO ÄHNLICH GEBEN. IST SCHON INTERESSANT. ph GLEICHSTELLUNG rk

NEW ORLEANS Nostradamus hatte schon vorausgesagt, dass einmal eine Stadt im Meer versinken werde. Diese Stadt ist offensichtlich New Orleans. Mein persönlicher Favorit war eigentlich Los Angeles. Wie auch immer, diese Katastrophe zeigt den amerikanischen Bürgern, wen sie da gerade in die zweite Amtszeit gewählt haben. Wäre „Katrina“ vor den Wahlen gekommen, würde der U.S. Präsident jetzt wohl John Kerry heissen. Aber wo ist schon so eine versunkene Stadt, wenn man mal wirklich eine braucht. mg

B E S I T Z E RW E C H S E L . Wiedersehen mit alten Kollegen, gutes Abendessen im Hertenstein mit toller Aussicht. – Vor vier Jahren haben wir zusammen gearbeitet, im Management einer schweizerischen Firma, mittlerweile über 100 Jahre alt. Die wurde mittlerweile ins Ausland verkauft, gnadenlos abgespeckt. – Das Mutterhaus wurde an einen deutschen Konzern verscherbelt, die letzten Reste sind just an einen Konkurrenten verhökert worden. – Einer sagt : „...das viele Geld, das hier verlocht worden ist...“, doch ich kann ihn beruhigen : „Die Kohle ist nicht weg – sie ist einfach woanders hingegangen ! Irgendeiner hat jetzt die Werte, die früher woanders waren. – Werte gehen nie verloren, sie wechseln höchstens den Besitzer...“ – Beruhigt wenden wir uns dem Dessert zu. um

CHRISTIAN KRACHT, (SELBST-) MÖRDER. Heute Nacht geträumt: Nachtessen bei Livia. Autor Christian Kracht aber macht den Gastgeber, hat gekocht. Später am Abend eine Idee: Wie wäre es, einen Menschen bei lebendigem Leibe bis auf die letzte Faser zu filetieren? Kracht - skrupellos - holt seine Motorsäge und fängt an, einen anderen Gast ebenfalls Christian Kracht!) bei vollem Bewusstsein Hände, Arme, Beine abzutrennen. Endlich stirbt der Arme und Kracht überreicht den abgetrennten Kopf Haemmerli zum Auskochen. Ich bin schockiert, werde aber am Ende des Abends zusammen mit Haemmerli die Knochen des toten Christian Krachts 2 in einem Plastikeimer entsorgen. Danach gehe ich nach Hause und frage mich, ob ich meine Freunde verraten soll. Ich unterlasse es, schliesslich käme auch ich dran: wegen passiver Teilnahme an der Ermordung Krachts durch Kracht. tc

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Die Regierung ist doch egal, sagt Herbert. Schade das die jetzt die ganze Scheiße von hundert Jahren Kohl ausbaden müssen und daran scheitern werden. Aber was hat eine Regierung mit uns zu tun. Alle nicken. sb


CHRISTIAN KRACHT, GANZ GANZ BÖSE.

September

do08 ZUR RECHENSCHAFT 1. Flug LH 3110 München-Helsinki. – Über die alte DDR, die neuen Bundesländer. Weil’s Turbulenzen hat, darf man noch nicht aufstehen und den Laptop aus dem Gepäckfach holen und lostippen. Also denn: Zum Fenster herausschauen. Und was sieht man ? – Die riesigen Narben in der Landschaft, welche der Kohletagbau der sozialistischen Gesellschaft hinterlassen hat. Und man erinnert sich vage an den beissenden Geruch in der Nase, als man kurz nach der Wende in der Landschaft rumgefahren ist und sich diese Trümmerlandschaft angeschaut hat. Und gestaunt hat, wie jemand ein Land über Jahre dermassen zerstören konnte. – Preisfrage : Ist dafür jemals jemand zur Rechenschaft gezogen worden ? – Weshalb denn nicht ? – War der Schaden schlicht zu gross ? um ZUR RECHENSCHAFT 2. SAS Hotel, Helsinki. –Sitze im Steakhouse und kaue „Best finnish beef“. Erinnere mich an den Ratschlag meines Kollegen Tero-Pekka, nicht ins nahe „Alcatraz“ zu gehen, weil das von der Russenmafia geführt werde, und sich dort Girls aus dem Osten für halbe Weltstadttarife verkaufen. Und die Preise an der Bar nicht nachvollziehbar sind, und oszillieren. Warum müssen sich diese Girls in einer Stadt wie Helsinki prostituieren? Was ist aus ihrer Heimat geworden? Aus ihren Arbeitsplätzen? Da gab’s doch Lehrerinnen und Coiffeusen. Und die Familien? Warum gibt’s in diesen Ländern kaum ein brauchbares Auskommen für anständige Leute ? - Ist für die Ruinierung der Lebensgrundlagen dieser Menschen jemals jemand zur Rechenschaft gezogen worden ? um

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Ach ja, auch noch geträumt: Christian Kracht hält in seinem Schlafzimmer auch den Musiker Jamie Lidell gefangen, der dort geknebelt auf seine Brutalst-Hinrichtung wartet. Eigentlich schade, wäre ich doch gerne an Lidells Zürcher Konzert vom 17. September gegangen. tc

ZUR RECHENSCHAFT 3. SAS Hotel, Helsinki. – Natürlich hab’ ich der Versuchung widerstehen können, ins „Alcatraz“ zu gehen, und sitz’ in der neuen Smokers Lounge und geniesse meine Davidoff No. 2. Anständiger Geschäftsmann, Familienvater mit Ring, und überhaupt... – Und überleg’ mir, wie gross denn ein Schaden sein muss, damit keiner mehr zur Rechenschaft gezogen werden muss. – Ich hab’ die Grenze jedenfalls noch nicht gefunden : Wenn Du in totenstillen Wohnquartieren, welche von militanten Grünen, Linken und Netten auf Tempo 30 runtersignalisiert wurden, morgens um 2 Uhr mit 45KM/h statt mit 30KM/h durchblochst, wirst Du mit mindestens Fr. 200 gebüsst. – Offenbar klappt’s also doch noch mit dem „zur Rechenschaft ziehen“. Beruhigt sinke ich ins Bett... um

AUFHÖREN! HEUTE IST ES ZIEMLICH EINIGE ZEIT HER, DASS ICH MIT DEM RAUCHEN AUFGEHÖRT HABE. DAS FEIERE ICH DANN IMMER. DASS ICH VOR UNGEFÄHR EINIGER ZEIT AUFGEHÖRT HABE DAMIT. KANN ICH JA GAR NICHT GENUG FEIERN. ph

STR. Dieses Strassenschild in meiner Nachbarschaft fiel mir erst heute auf. Es erinnert mich an früher, als ich die Adressen noch von Hand auf Briefcouverts schrieb. Wenn der Strassenname etwas länger war, wurde es knapp mit dem Platz. Schön, dass dies auch den Profis passiert. mg

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da war im kulturhaus in wiedikon eine von der ubs gesponserte ausstellung mit sachen von sprayern. das establishment entwaffnet die anarchie durch umarmung. das mit der anrachie durch sprayen sei im handy-zeitalter ohnehin nicht mehr so hip, sagte mir patrick berger, weil jeder, der zufällig vorbeifährt die polizei anrufen kann und die dann schon dastehen, bevor man seine dosen richtig ausgepackt hat. so könne die qualität schon nicht mehr gewährleistet werden. rk

September

fr09 NET T SEIN. Wieder in München im Transit. Business Class Lounge. - Ich will mir ein kühles Bier holen. Die Servicemitarbeiterin füllt gerade die Kühlbox nach. Ich warte geduldig, bedanke mich für ihre Arbeit. Verblüfft sieht sie mich an. Ist ihr noch nie passiert. Fragt, welches Bier ich wünsche. Und schenkt füllt mir superprofessionell mein Hefeweizen ein - Als ich mich mit dem Spruch verabschiede "....vielen Dank, schöne Frau, und ein wunderschönes Wochenende auch..." kriegt sie rote Backen und feuchte Augen! - War doch ganz einfach: Durchatmen, warten, Danke sagen, etwas netter sein als unbedingt nötig - und gleich geht's allen besser ! - Enjoy... um

KEIN PROBLEM. Heute hat wieder eine geklönt: „Ohh, ich würd ja so gerne mit dem Rauchen aufhören!“ Ich hab’ ihr geantwortet: „Das ist gar nicht so schwierig, das hab’ ich schon oft gemacht!“ ph

DIESEL Heute sass ich bei der Diesel Mode-Schau im Kaufleuten auf dem Stuhl auf welchem Fiona Hefti hätte sitzen sollen, wenn sie nicht ein „No Show“ gewesen wäre. Was für eine Enttäuschung muss das doch für diesen Stuhl gewesen sein. Da freute er sich schon den ganzen Tag lang auf den Hintern der Miss Schweiz und dann kommt so ein B-Klasse Promi und setzt sein von Arschwasser und Sacksuppe gepeinigtes Gesäss auf ihn. Man könnte fast sagen, dieser Stuhl wurde regelrecht verarscht. mg

ZUR RECHENSCHAFT 4. Sch… - die Dusche funktioniert nicht. Da bucht man ein Zimmer für 300 Euro die Nacht (also offenbar doch eine ganze Weltstadt, Helsinki, ...), und am morgen kommt nur Lappland-kaltes Eiswasser aus dem Hahn. – Also : Morgentoilette heute ganzganzganz erfrischend. – Danach: Reklamation bei der Reception, und Begehren um Preisnachlass („100% Satisfaction Guarantee“). – Also einerseits wird mir die Roomrate erlassen, zu 100%. Und anderseits wird blitzartig der kleine Hausmechaniker (russischer Gastarbeiter, dem Akzentli an) mit scharfem Ton aufgeboten und zusammenge...... – Kein Zweifel: Offenbar klappt’s also doch noch mit dem „zur Rechenschaft ziehen“. Absolut unberuhigt checke ich aus und warte auf mein Taxi. um

Don't call us! We'll call you... tc

Und wenn man irgendwo hinzöge, wo vor der Tür der Wald ist und frische Luft? Natürlich weiß ich, dass ich wie einer dieser Großstädter klinge, die aufs Land ziehen, weil ihnen in der Stadt etwas fehlt, und dafür werden sie von den Zurückgebliebenen belächelt, als hätten sie einen Kampf aufgegeben, aber eventuell ist genau das der Punkt, vielleicht ist es bloß ein Kampf, den wir nur nicht mehr spüren, weil wir ihn permanent leben, vielleicht muss man ihn bloß aufgeben. Und mal ehrlich: Was spricht dagegen? pl

Berlin. Meine Lieblingsplakate hängen nicht mehr. Blöd. Hier ein Bild zur Erinnerung. pl make a note: www.notebookmagazine.ch


September

sa10

Draußen fällt Schnee in Form von Waffelbuisquits. Weißt du auch nicht wie das geschrieben wird, fragt Petra Daggi. Nee sagt sie und blickt von ihrem Antiglobalisierunsgbuch auf. ich bin so froh, das wir nicht mehr Spaß haben müssen, nur weil die Medien die Spassgesellschaft erfunden hatten. Ja, das war ich, lächelt Marga verschmitzt. Alle reden noch ein wenig darüber, wie es den Leutchen in Afrika und Asien gerade so gehen mag, sie überlegen, wieviel sie in diesem Jahr spenden können und diskutieren dann noch ein wenig über Religionen, Kolonialismus und wie froh sie sind, das sie nicht mehr irgendwohin müssen, in den Ferien, weil Tourismus ja nun wirklich ist wie Krieg und jeder fein zu Hause bleiben sollte. Dann wird es Abend, alle küssen sich und verabschieden sich in verschiedene Richtungen. sb

September

so11 FIGURPROBLEME

Und noch eins, weil es so schön ist. pl

Heute hat mir einer gesagt, ich hätte ja auch schon einen ganz schönen Ranzen. Stimmt aber gar nicht. Ich hab’ gar keinen Ranzen. Sondern eine Senkbrust. ph

HEFTI(G)! MEIN NINE-ELEVEN: DIESE NACHT DEN HERMESBADGE, MIT DEM ICH JEWEILS -ABWECHSELND MIT DEM HELMUT LANG-BADGE (LETZTEN FREITAG ANLÄSSLICH DER PLAZDA-ERÖFFNUNG VERLOREN) - MEINE ZARA-VESTONS PIMPE, VERLOREN. AUSSERDEM EIN AUFGESCHÜRFTES KNIE, SCHRAMMEN AN DER LINKEN KOPFSEITE UND VIEL VIEL VIEL HEFTIGER: VERLUST MEINES GEDÄCHTNISSES. DABEI HAT DER ABEND SO CHARMANT (SIEHE BILD) ANGEFANGEN. SHAME ON ME! tc

Premiere von „Farm der Tiere“ im Altonaer Theater, eine von diesen kleinen Spielstätten, in die man nie geht, außer man hat die Karten gewonnen. Die Darsteller bemühen sich, überzeugend Schweine, Pferde oder Kühe darzustellen, die Hühner sind am besten. Das ist alles sehr süß, wie im Kindertheater, aber leider für Erwachsene. Am Schluss tragen die Schweine Anzüge und reden Wirtschaftsdeutsch, das ist vermutlich kritisch gemeint, von wegen: die Banker sind die Kommunisten oder Nazis von heute. Bloß nicht zu lange drüber nachdenken. Jedenfalls tragen am Schluss alle Anzüge und Krawatten, als stellten sie eine Subkultur dar, die auf eine strenge Kleiderordnung achtet, auf klare Verhaltensregeln und eigene Treffpunkte. Und genau genommen ist es natürlich auch so. Doch was täten wir, würden sie eines Tages die Krawatten und Anzüge ausziehen? Man könnte sie nicht mehr unterscheiden, sie wären mitten unter uns. Oder sind sie es schon? pl WELTWOCHE Die Guerilla Werbekampagne für das Sommer-Abo der Weltwoche wurde ziemlich verregnet. mg

fährt man hinter so einem lastwagen her, auf dem ein kleber geklebt ist wo steht EISEN IST EDEL kommt man zwangsläufig ins studieren, z.b. wie eine frau ihrem mann sagt, "ach liebling, schau mal dieses edle eisen-collier da", oder wie in der zeitung steht "die demonstranten gingen mit edlen schlaggeräten auf die polizisten los", oder wie man sich an den edlen abgang des rasers erinnert, der mit 180 in einen eisenpfosten gerast ist, oder ... rk

poeten da im lochergut? rk

FRAUEN UNTEN MIT. Ich glaub’, ich habe heute eines der letzten Geheimnisse der Menschheit gelüftet: Warum stehen Frauen so auf Schuhe? Ich glaub’ ich weiss es jetzt: Schuhe haben nix mit Figurproblemen zu tun. Ob eine Frau dick oder dünn ist – egal. Viel oder wenig Busen? Auch egal. Gross oder klein? Wurscht! Die Füsse kümmert das alles nicht. Oder schon mal eine sagen gehört, sie habe am Knöchel Pölschterli bekommen? Eben. ph

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9/11 Was wurde eigentlich aus ... Osama Bin Laden? Vor vier Jahren gehörte absolute Bestürzung über die Anschläge auf die U.S.A. zum guten Geschmack. Kein Magazin, das Bin Laden nicht auf der Titelseite hatte. Heute interessiert sich keine Sau mehr dafür, wo der Terroristen-Messias steckt – nicht mal George W. Bush. mg

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September

mo12 Der Deutsche liebt den Herbst, habe ich irgendwo gelesen. Da wird ihm so schwer und feierlich. Da steht er auf und schaut in den Himmel wird eins gleichsam mit all den großen Dichtern und Denkern die Deutschland hervorbrachte um sie im Anschluss zu vergasen, oder zu vertreiben, oder stürzen zu sehen. Gleichsam. Egal, langsam kehren alle heim, aus dem Urlaub (in seriösen Nachrichtenmagazinen wird berichtet, das der Deutsche ihn dieses Jahr in Balkonien verbrachte, vermutlich ließen viele Deutsche zusammen mit ihren Kampfhunden in Balkonien die Seele baumeln. In dem Zusammenhang - was macht eigentlich Hans Christoph Buch? Dieser talentierte Schriftsteller der in irgendeiner Zeitung mal irgendwann aufschrie, dass die Frauen den Buchmarkt erobern mit ihren Frauengeschichten, und wahre Talente wie z.B. Hans Christian Buch, keinen Stich mehr sähen. Ach die Männer um die 60. Einfach ist das nicht, das Ende winkt, die Grube lächelt, - die Blätter fallen ja schon wieder runter, das war's dann wohl. Was machen wir denn Weihnachten? sb

MEIN KASTEN Darf ich vorstellen: Mein neuer Freund, der Kasten. Früher habe ich ihn gehasst, weil er viele Fotos von mir gemacht hat. Jetzt habe ich ein Foto von ihm gemacht, weil ich ihn liebe. Kürzlich bin ich in seine Nachbarschaft gezogen und geniesse die Ruhe, welche dieser Kasten im Strassenverkehr schafft. Sämtliche Porsche-Poser und Ducati-Schwestern werden dezibelmässig auf ein Minimum herunterdezimiert. Guter Kasten das. mg

HUNDEBOXEN was für spanien der stierkampf ist, ist bei uns im land hundeboxen. man geht in eine art käfigarena, dann lässt man einen hund rein und los gehts. möge der bessere gewinnen. rk

HUIUIUI Heute auf dem Arbeitsweg festgestellt: Mit Ecstasy ist es vor allem im Tunnel fast wie am Vorabend.. ph

ROSSI PELLE Torgasse 1, Sihlstrasse 24 (bis Dez. 05) 8001 Zürich www.rossis.com

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September

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Dreißig Jahre Pere Ubu. Die Band spielt zum Jubiläum im Quasimodo in Berlin, genau genommen spielen der Sänger und eine handvoll lausiger Mietmusiker, die mit Ausnahme der Bassistin nicht wissen, was sie tun. Das Publikum jubelt trotzdem dankbar über New-Wave-Artrock und Punk der ganz alten Schule. David Thomas kündigt ein Stück an mit den Worten: "This Song I wrote 31 Years ago." Das Durchschnittsalter der Zuschauer beträgt 45, einige sind über 60, zum Glück gibt es viele Sitzmöglichkeiten. In zehn Jahren wird man Punkkonzerte bestuhlen müssen, weil die alten Fans nicht mehr zwei Stunden stehen können. Dann wird es auch kleine Sauerstoffflaschen für die Jackentasche geben, die dafür sorgen, dass niemand vor der Bühne kollabiert. pl

WERNER, ES SCHEPPERT die werbebranche veröffentlicht die aktuellsten leserschaftszahlen. darin steht, dass der blick 19’000 leser verloren hat und nun 717’000 leser ausweist. das 20minuten hingegen hat 166’000 leser gewonnen und weist nun 948’000 leser auf. das sind dann mal 231’000 leser mehr als der blick. oder anders ausgedrückt: rund einen drittel mehr. werner de schepper, chefredaktor vom blick titelt ungehindert dieser tatsache “blick bleibt die nr. 1” um dann auf seite 2 zu frohlocken, dass blick immer noch die stärkste bezahl-zeitung ist. nur: die kategorie “bezahl-zeitung” oder ähnliches existiert gar nicht. nehmen wir den herrn de schepper bezüglich seiner erfindung “bezahl-zeitungen” so aus reinem jux mal ernst, dann sehen wir, dass blick eine auflage von exakt 275'275 druckt und also 717’000 leser hat. das bedeutet, dass 441’725 blick-leser den blick nicht kaufen, also gratisleser sind. rk notebook 1 ®

Jüngst ein Freund zu mir(erste Lüge, das war kein Freund, sondern nur ein Mensch): Das Leben ist nicht zu kurz, das ist ein Irrtum. Es ist erschreckend lang und es mit Sinn zu füllen fast unmöglich. Ich nachdenklich ab. Selbstversuch steht an. Ein Tag eines Lebens. Was soll lang daran sein, hat ja im Höchstfall nur 15 Stunden , dann streikt der Leib braucht Schlaf, was soll passieren auf der Welt in 15 Stunden. Aufwachen. Geht von selber. Immer früher, wegen der Angst nie mehr aufzuwachen. Zum Frühstück die Zeitungen. In Deutschland wird über Balkonien diskutiert. Siehe oben, alles klar. Die Bahn hat ihre Preise geändert. Sind jetzt nur noch dreimal so teuer wie fliegen. Herr Schirrmacher dreht mal wieder durch . Mit dem Gesicht würd' ich das auch. Fernseher läuft. Wahl überall. Wenn dieser Text erscheint haben die Deutschen vielleicht wieder einen Papst gewählt. Hit des Jahres: Absaugen lassen. Aber gepflegt muss es sein. sb

IST DOCH KLAR. Warum stehen alle Männer so auf Busen? Eigentlich? Ist doch auch nur schwächelndes Bindegewebe. Oder? ph

„AMERICAN BEAUTY“ Heute habe ich beobachtet, wie ein Plastiksack über die Strassen von Zürich tanzte. Vielleicht war es ja der Hauptdarsteller aus „American Beauty“. Der Sack sah gleich aus, hatte den gleichen Dancestyle und versprühte dieses gewisse „Je ne sais quoi“, wie es nur eine Hollywood-Grösse besitzt. Also zückte ich gleich meine Celebrity-Cam und schoss ein Bild des Stars. In Zürich sieht man schon die verrücktesten Sachen! mg make a note: www.notebookmagazine.ch


Hello


September

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PURE.

Heute habe ich meinen kaputten Mikrowellen-Ofen aufgeschraubt. Ein kleiner Travo hatte sich gelöst und kam in Berührung mit dem Gehäuse. Das erklärte die Funken. Gleichzeitig blockierte der verrutschte Travo auch noch den Ventilator zur Lüftung der Mikrowelle. Das erklärte die Überhitzung. Als ich alles wieder zugeschraubt hatte, wurde mir klar: „ICH HABE SOEBEN EIN HOCHKOMPLIZIERTES KÜCHENGERÄT SELBER GEFLICKT!“ mg

Simon hat nach mehr als zehn Jahren wieder ein Graffiti gemacht, für eine Theatergruppe, die ihn gefragt hat. Er fand es toll und will das jetzt häufiger machen. Simon gehörte in den frühen 80ern zur ersten Generation der Sprayer in London, heute ist er Grafiker. Er hat das Bild mit seinem alten Partner gemacht, der inzwischen Manager ist. Das Bild hat allen gefallen, aber einer vom Theater sagte: "Ich habe noch nie einen Sprayer gesehen, der im Jaguar zur Arbeit kommt." pl

FRAUEN UND MUSIK. Als ich noch jung war, hatten alle Mädchen eine Plattensammlung von genau fünf Platten: Alan Parson's Project, Barclay James Harvest, Supertramp, Styx und Tangerine Dream, alles zu recht vergessene Protagonisten einer Scheisszeit. Mädchen hatten ergo null Geschmack und wurden von mir vollkommen zurecht verschmäht. Und 2005? Am Konzert der Indie-Sensation Art Brut im Abart war der weibliche Anteil im Publikum vielleicht grad mal 30%. Vermutlich, weil der Sänger neuerdings Schnauz trägt. tc

LESS IS MORE – DRINK IN MODERATION.

MIKROWELLE

HÖHLENMENSCHEN. HEUTE FESTGESTELLT, WIESO MÄNNER SO GERNE GRILLIEREN. DAS IST NÄMLICH SO RICHTIG ARCHAISCH. WIE FRÜHER. DER MANN BRINGT DIE BEUTE NACH HAUSE UND HAUT SIE AUFS FEUER. DAS DIE FRAU IN DER HÖHLE ANGEMACHT HAT. ICH STELLE DAS NÄCHSTE MAL DEN GRILL DIREKT INS WOHNZIMMER. ph

Draußen Hubschrauber. Es geht wieder los. Haben die denn gar nichts gelernt? Ist nur ein Rettungshubschrauber, alle halbe Stunden einer, da ist dann jemand zu Rettendes drin. Innerhalb von Sekunden ist für ihn die Frage ob kurz oder lang keine mehr. Das Telefon. In dieser Reihenfolge: Eine Absage für einen Artikel. Geht nicht, wir verstehen die Geschichte nicht. Ein Freund. Die Frau weg. Eine andere Freundin. Schwanger. Ein Freund: gekündigt. (alles falsch, sind keine Freunde, da können die ihre Seele noch so baumeln lassen). Das Amt: den Ausweis abholen. Der Arzt: Krebs ist es nicht. Die Bank: Kontoausgleich ist das auch nicht. Fernseher läuft immer. Waldbrand in überall. Überschwemmung als Alternative. Nicht zu stoppen, außer durch Schnee. Die Post: Zwei Rechnungen - verbrennen. Am besten im Wald. Zwei Mahnungen. Ins Feuer, Hand hält ein, Ausweisung droht. Kein Liebesbrief. Geliebt wird nicht mehr, nur gemahnt. sb notebook 1 ®

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September

HERBST DANN STEHST DU AM MORGEN AUF UND DER HECHTPLATZ IST NICHT MEHR OFFEN UND DU WEISST, ES IST HERBST JETZT IN ZÜRICH. rk

do15 Mittag. Instantsuppe. Müsste mal wieder Vitamine, laufen, aber wohin denn bloß? Sind es nicht gerade die ,die Sport machen, da man gar nicht weiss , wozu ? Wenn mal der Arzt anruft und es ist Krebs werde ich mich ärgern. Wenn ich älter werde und nicht mehr laufen kann werde ich mich sehr ärgern. Aber alt werden ist weit weg. Arbeiten. Für Geld, für Unsterblichkeit. Alles Quatsch. Einfach arbeiten. Man sollte mal wieder leben. Leben,. Gute Idee, wie geht das wohl. Rausgehen Spaß haben , nette Menschen mit interessanten Hobbys kennenlernen. Kultur und so weiter. Aber es ist schon zu spät um sich zu bewegen. Abend am Himmel. Rausgehen. Leute kennenlernen, gar nicht, kenn schon genug. Gespräche wie immer: nie genug, nie glücklich, nie den Sinn gefunden und schlaft gut. Den Tag verlängern? Was soll das denn, in eine Bar gehen, gar, mich betrinken, mit Schnapsnasen über Houellebeqc reden, der war grade hier lesen mit seinem Tier zusammen. Lauter Zahnarztgattinen im Raum, kannten die Bücher nicht, aber wer interessiert sich schon für Bücher, wenn man Hunde ansehen kann. Was macht eigentlich Herr Buch? Ich zu Bett. Nachrichten. Noch mehr tote Flugzeuge, Rebellen, Geiselnahmen, Lawinen, ein Film, egal was für einer schon zuviel im Kopf. Mein lieber Freund. Ich glaube du hast Recht. Das Leben ist entschieden zu lang. sb

T ODER D? Kommt Batman eigentlich von Badman? War der Mann mal schlecht und hat sich dann geschämt und aus dem d ein t gemacht? Vermutlich schon. Sonst könnte er ja auch Barman heissen. Oder so. Oder Ballman. Aber das sind die, die beim Tennismatch die Bälle holen müssen und das ist ein ganz anderes Thema. ph RÜHREND. BIN NACH ZWEITÄGIGER KLAUSUR DER GESCHÄFTSLEITUNG IN EINEM ALTEN HOTEL AM LÉMAN GELANDET. JEDER FILM AUS DEN 60ERN WÜRDE HIER DURCHGEHEN - ALLE REQUISITEN SIND SCHON DA... AM TISCH NEBEN MIR SITZT EIN URURALTES EHEPAAR. SIE IM ROLLSTUHL. ER IM ANZUG, MIT HEMD UND KRAVATTE. ER FÜTTERT SIE LIEBEVOLL. LÖFFEL FÜR LÖFFEL. DANEBEN GENIESST ER DAS ABENDMENÜ DES HAUSES. IN KLEINEN BISSEN UND MIT UNTERBRÜCHEN. WEIL ER JA SEINE FRAU DANEBEN FÜTTERT. MENSCH, GIBT'S DENN SO ETWAS? - WERD' ICH DAS EINMAL SCHAFFEN, IM ALTER NOCH SOVIEL LIEBE, RESPEKT UND SELBSTVERSTÄNDLICHE BEREIT-SCHAFT ZUM MEINE-FRAU-UMSORGEN AUFZUBRINGEN? - ICH BIN BEEINDRUCKT. UND GE-RÜHRT. um notebook 1 ®

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September

!Nicht nur für Zürcher ist bei der Wincare Partytime.

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SO EIN TAG. Es gibt so Tage, da will man gar nicht liegen bleiben. Da will man raus. Und voll dynamisch in sein Werk starten, und die Vöglein pfeifen und die Sonne scheint und die Stimmung ist super und alles. Bis man sich fragt: Wieso bin ich heute eigentlich nicht liegengeblieben? ph

LISTEN wenns mir langweilig ist, dann schreib ich listen. lieblingslisten. meine eigenen lieblingslp’s meiner jugend. oder meine eigenen 10 lieblingssportler aller zeiten. oder meine 10 heftigsten weltereignisse. solche sachen halt. das ist wie mandalas malen. mein mandala von heute also: die lieblings-lp’s meiner jugend. rk

M-BUDGET TISSUES BERUHIGEND, DASS HEUTE AUCH MENSCHEN DIE EINEN JAGUAR FAHREN, SPARMASSNAHMEN ERGREIFEN MÜSSEN. mg RUNDL AUF. Bin mit dabei an der Verhandlung, als Investoren sich eine Firma anschauen, die sie vielleicht kaufen wollen. Lustig, lustig die haben genau diese Firma vor ein paar Jahren schon einmal besessen. Und dann für viel Geld verkauft. Und jetzt kaufen sie sie vielleicht nochmals, für einen Bruchteil des damaligen Wertes... Wie war das eben (7. September) ? - Die Werte gehen nie verloren, sie wechseln nur den Besitzer.... Aber ein söttiger Rundlauf ? - Schon fantastisch. um

Wahlveranstaltung der Grünen auf dem Gänsemarkt. Rund zehn Grüne sind da, darunter eine Spitzenkandidatin, vor dem Stand lümmeln etwa fünf Zuschauer. Besprochen werden Probleme wie die Energieversorgung. Ist echt wichtig. Interessiert natürlich keinen. Am Tag zuvor bei der Veranstaltung der NPD auf dem Gänsemarkt waren ebenfalls rund 15 Anhänger gekommen, außerdem aber auch 70 Gegendemonstranten mit Trillerpfeifen und 100 Polizisten, die den Aufmarsch schützten. Es war ein einziges Getöse, und so wusste jeder im Umkreis von 300 Metern, dass auf dem Platz gerade was stattfindet. Wir lernen: Es hat Vorteile, Feinde zu haben, wenigstens beachtet einen dann jemand. Ohne die Autonomen käme vermutlich niemand mehr zu den Nazi-Veranstaltungen. pl

n und e h c i e l verg n! e e i n n m i ä w r P en ge k n a r F 1000

ROLLING STONES - MADE IN THE SHADE SIMON & GARFUNKEL - BRIDGE OVER TROUBLED WATER BOB DYLAN - HURRICANE UDO LINDENBERG - VOTAN WAHNWITZ ROD STEWART - TONIGHT’S THE NIGHT BEATLES - LET IT BE BOB SEGER & THE SILVER BULLET BAND - STRANGER IN TOWN REINHARD MEY - MEIN ACHTEL LORBEERBLATT JOHNNY CASH - LIVE AT ST. QUENTIN EAGLES - HOTEL CALIFORNIA SUPERTRAMP - CRISIS WHAT CRISIS? MEAT LOAF - BAT OUT OF HELL CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL - COSMOS’ FACTORY

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SMS «Prämie» an 9229 oder anrufen auf 0800 540 540 (20 Rp./SMS). Schicken Sie gleich ein SMS mit Stichwort «Prämie» an 9229 oder rufen Sie uns an auf die Gratisnummer 0800 540 540, und in Kürze erfahren Sie, wie viel Sie bei der Wincare sparen können. Und mit etwas Glück haben Sie zusätzlich 1000 Franken mehr im Sack. make a note: www.notebookmagazine.ch

Die Krankenversicherung der Winterthur. Wir sind für Sie da.


September

September

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D I E WA H L D E R Q U A L ( I ) . HEUTE HABEN DIE DEUTSCHEN GEWÄHLT. DAS TOLLE DARAN: ALLE PARTEIEN HABEN GEWONNEN. ALLE! ALSO, SAGEN DIE PARTEIEN. MAN MUSS ETWAS NUR OFT GENUG SAGEN, DANN GLAUBT MAN’S SELBER. ph

so18 MORGEN IST WAHL, DA HELFEN SOLCHE KLEINE HINWEISE. pl

OLIVER im heimspiel des zsc gegen servette kam in der zweiten pause einer aufs feld, verkleidet als kuh und hat einen puck geschlagen, weil das sei sein polterabend und seine kollegen haben ihn so aufs feld geschickt, das ist lustig und an polterabenden macht man zuweilen solch lustige sachen. oliver hiess die kuh und daniela sein kalb und heiraten werden sie am 1. oktober. rk

Und es ward Wahl in Deutschland. Der Himmel brach auf, Engel erhoben ihre Trompeten, ein nie gesehenes Licht überschüttete die Welt, in den Häusern glühte das Leben, Menschen fielen sich jubelnd in die Arme, ein einziges Glück schwängerte die Luft, und so ging, wer gehen konnte, wählen. Ich auch. Eigentlich wollte ich Rocko Schamoni wählen, in Hamburg der Spitzenkandidat für DIE PARTEI der Spaßzeitung Titanic, weil ich den persönlich kenne und auch Platten und Bücher von ihm habe, aber leider war er kein Direktkandidat. Also wählte ich stattdessen Robert Jarowoy von der Linkspartei, von dem ich früher auch Bücher hatte, unter anderem „Märchen aus der Spaßguerilla“. Außerdem beeindruckte mich die Berufsbezeichnung unter seinem Namen, denn während hinter Anderen Begriffe wie Studienrat oder Ökonom der Langeweile einen Namen gaben, stand bei ihm: „Arbeitsloser Geschäftsführer“. pl

JETZT IST DEUTSCHLAND ABER WIRKLLICH AM ARSCH. ICH WÜRD DAS GANZE EINFACH VERGESSEN UND HELMUT SCHMIDT WIEDER AKTIVIEREN. rk

JAMIE LIDELL LIVE(S)! Er (hat über-)lebt! Schön, wie es kracht. (vgl. kracht) tc

OJE. Oje. Das Oktoberfest. Wer da unbedingt hin will: Möglichst schon verladen hingehen. Und dann beim Hinsetzen sofort in den nächstbesten Dirndlausschnitt körbeln. Sonst hält man das ja nicht aus. ph

FÜTTERN VERBOTEN. Um einem Gesetz zuvorzukommen, das die Rentenauszahlung an «jung» aus der Regierung geschiedene Bundesratsmitglieder unter gewissen Bedingungen untersagt, verzichtet Ruth Metzler von sich aus auf ihre Rente. Grosszügig auch von ihr, dass sie für längere Zeit nach Paris ausgeflogen ist. tc

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September

: n e p p i l f Aus it m u z d n ten m u l r a h r G e Kein en und Lehrling0e Gratis-Minutecnkuennd:

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u t 0 Studen Student 18’0 hr. Jetzt reing a Orange tis-SMS im J a 360 Gr

LONELY TRUCKER Erst als ich heute in das Fahrerhäuschen eines Grosstransporters blickte sah ich, wie einsam diese Leute sind. mg

PARTY TIME Ich weiss nicht was Ihr so im Ausgang macht, aber mein guter Freund Hadi, der war wieder mal Zuhause in Kordehstan und der sagt da geht so richtig die post ab. tva

MACH-ZAHLEN 05, TEIL 2 es gilt ja bei printmedium als besonders chic, möglichst viele leser pro exemplar auszuweisen. damit können sie zeigen, wie beliebt sie sind, und also auch wie wertvoll für die werbeindustrie. der blick, z.b. hat 2,673 leser pro exemplar, das folio hat 2,902, die weltwoche 4,812, die weltwoche hat also die besten karten. diese knapp 5 heisst aber auch, dass nur einer dieses exemplar gekauft hat, die anderen 4 haben es gelesen, ohne etwas dafür zu bezahlen. andersrum gesehen: wer also mehr gratisleser pro exemplar hat, gewinnt. so hat der blick 62,5% gratisleser, das folio 65,5%, die weltwoche 79%. notebook hat 100% gratisleser, scheint, als wären wir-rein von den fakten her - für die werber das chicste medium. rk

D I E WA H L D E R Q U A L ( I I ) KATERSTIMMUNG. DIE, DIE GESTERN SAGTEN, SIE HÄTTEN GEWONNEN MERKEN HEUTE, DASS SIE UNENTSCHIEDEN GEMACHT HABEN. NAJA, KANN JA PASSIEREN SOWAS. ph

Gestern war Wahl und also haben heute alle ein gemeinsames Gesprächsthema. Das ist toll, wie Fußballweltmeisterschaft oder Bombenanschläge. pl

www.orange.ch/young notebook 1 ®



September

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D I E WA H L D E R Q U A L ( I V ) KOMPLETTES REGIERUNGSDURCHEINANDER IN DEUTSCHLAND. DA GEHT NIX MEHR. VIELLEICHT KÖNNTE MAN JA WIEDER MAL EIN ALLIIERTES BOMBERKOMMANDO DRÜBERLASSEN UND NOCHMALS VON VORNE ANFANGEN. ph

LISTEN ich denke, es ist mal wieder zeit für eine liste. meine lieblingsfilme, zum beispiel. hier sind sie: rk

BLOW-UP CITY HALL DAS GEISTERHAUS ASPHALT COWBOY ROCKY 1 DER ERFINDER MONTHY PYTHON - LIVE AT THE HOLLYWOOD BOWL BEEING JOHN MALKOVICH WENN DIE GONDELN TRAUER TRAGEN ALMOST FAMOUS THE COMMITMENTS DR. SCHIWAGO THE BIG EASY FACE OFF

PRÜFUNG. Heute bin ich mit dabei an einem Assessment. Da werden die Manager von heute und morgen getestet. - Der Kandidat muss farbige Bilder auslesen, die ihm gefallen oder eben nicht. Und ein Memory muss er legen. Und Zeichnungen fertigmachen, von denen erst Striche oder Punkte vorhanden sind. Und dann muss er sich noch durch ein Postkörbli mit eingehenden Nachrichten durchlesen, und das Richtige tun. Wie originell : Die zweitletzte Meldung heisst, dass bei der Abfüllanlage für chemische Produkte etwas kaputtgegangen ist, und alles ausläuft, und es brennt, und überhaupt... Der Kandidat reisst die Bürotüre auf und brüllt in den Korridor der schönen Beraterbürolandschaft "Es brennt - Schutzmaske anziehen". - Cool, was ? um HILTON PARIS. Ein wirklich selten hässliches, stilloses und ordinäres Objekt, das pure Gegenteil von Glamour (Da möchte ich nicht rein). tc

As seen in my dentist's office in Palm Springs... lt

Wir brauchen mehr großartige Sätze wie diesen. pl notebook 1 ®

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September

D I E WA H L D E R Q U A L ( V ) TOTAL GEIL: JAMAICA-KOALITION. BISSCHEN TÜTE RAUCHEN, BISSCHEN RASTALOCKEN, BISSCHEN EASY GOING. ENDLICH WERDEN DIE DEUTSCHEN SYMPATHISCH. ABER VIELLEICHT KÖNNTE MAN JA PROPHYLAKTISCH DAS MIT DEM BOMBERKOMMANDO TROTZDEM... ph

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September

D I E WA H L D E R Q U A L ( V I ) FÄLLT MIR EIN: EINE KANZLERIN, DIE FERKEL HEISST? GEHT IRGENDWIE GAR NICHT, ODER? ph

TSCHÜSS der winter kommt. gut so. ra

fr23 TRADITION TRADITIONEN SIND AN SICH EINE GUTE SACHE. AUS TRADITION KEIN GELD HABEN WENIGER. SCHON GAR NICHT, WENN DIESE TRADITION 120 JAHRE ALT IST. DANN LIEBER TOT ALS LEBENDIG. rk

CLAUDIA LÄSSER hab den flyer gesehen, da hab ich mich erinnert, wie claudia mir vor kurzem erzählt hat, dass sie in der jury sei für den annabelle beauty-award, wo beautyprodukte prämiert werden. bei der für sie zu bewertenden kategorie “nebenprodukte” handelte es sich für claudia dann um cellulite-crème, von denen sie mehrere kisten verschiedenster marken zu testund beurteilungszwecken nach hause geliefert bekommen hat. claudia lässer habe dann ein paar freundinnen eingeladen und eine cellulite-crème party gemacht. rk

BURBERRY OPENING Just heute kündigte Burberry den Werbevertrag mit Kate Moss. Das liebe Koks war schuld. So eine Koksaffäre trägt man durchs Leben wie schweres Gepäck, dass man nicht mehr loswird. Just heute war auch die Eröffnung des neuen Burberry Stores an der Bahnhofstrasse. Ich war dort und testete gleichzeitig das Fassungsvermögen meiner Blase, weil ich es den ganzen Abend vermied, jemanden nach dem Weg zur Toilette zu fragen. mg

MAKE HYPOCRISY HISTORY! (BUT TON OF THE DAY) Da sind sie wieder, die Heuchler. Aber nicht doch, sie können uns Kate Moss nicht schlecht schreiben. Kate Moss, the one and only Supermodel, das wir lieben, weil es als einziges das Leben eines Supermodels lebt, sich nicht mit irgendwelchen Briatores (Campbell, Klum) oder Seals (Klum) oder gar Fussballern (Evangelista) abgibt, sondern mit Rockstars, die das Leben von Rockstars leben. Und dabei immer rasend toll aussieht. Koks hin, Ketamin her. tc notebook 1 ®

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September

DIE SPINNEN, DIE BAYERN. BIS HEUTE WAREN ÜBER 3 MILLIONEN BESUCHER AM OKTOBERFEST. WENN DIE ALLE EINE MASS (1 LITER) TRINKEN UND DANN AUFS WC GEHEN, HABEN WIR HIER ZUSTÄNDE WIE IN NEW ORLEANS. ALSO ICH GEH’ DA NICHT HIN. ph

sa24

September

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E I N B L A U E R B R I E F F Ü R PAT R I C K F R E Y ERSTAUNLICH IST NICHT, DASS DAS SCHWEIZER FERNSEHEN DEN PATRICK FREY RAUSGESTRICHEN HAT AUS KURT’S SENDUNG VOM SAMSTAG, WEIL ES IHN MIT SEINEM BEITRAG NICHT LUSTIG GEFUNDEN HATTEN. ERSTAUNLICH IST NUR, DASS DIE BEIM SF1 DEN PATRICK FREY ENGAGIERT HATTEN, WEIL SIE GEMEINT HABEN, ER SEI LUSTIG. rk

F O R G E T PA R I S „Ich bin ein Pariser!“, schreite es in mir, als ich heute die neu eröffnete Boutique namens „Vestibule“, gleich gegenüber vom Restaurant Turm, betrat. Alle modebewussten Bürger, die gelegentlich der Frankophilie frönen, können jetzt ihr TGV-Abo nach Paris auf E-Bay verhökern. Jedes Kleidungsstück und jedes Accessoire im „Vestibule“ macht den Eindruck, als wäre es gerade vom „Vogue“-TÜV abgenommen und als „sehr wertvoll“ eingestuft worden. Bis heute war mir nicht bewusst, dass in mir ein Stück Alain Delon steckt. Ohlala...! mg

WIR SIND SO FREI. Soso, die Schweiz ist jetzt also für die Freizügigkeit. Die wo noch mehr Ausländer nach Schweiz kommen sollen. Da diese Leute aus dem Osten und so. Also, ich prophezeie ja folgendes: Spätestens 2009 tritt die EU der Schweiz bei. ph

PREMIERE „DÄ CHLI IISBÄR 2“ Heute ging ich mit meinen zwei Nichten Laura und Celina zur Premiere von „Dä chli Iisbär 2“ im Cinemax. Die beiden Kleinen stellten erstaunt fest, dass das Leben als Anhängsel eines VIPs ziemlich einsam sein kann. mg

VA R A N A S I vara was? Va ra na si, die wohl heiligste stadt der welt. denn wer in varanasi im ganges baden geht, der kann sich alle seine sünden vom leib waschen. und nicht nur das. lässt man sich hier nach dem tode verbrennen und die asche in den fluss werfen, steigt die seele zudem per express ins nirvana hinauf. so sagen es die hindus. der brave tourist wählt in der regel aber erstmal das sonnenbad auf einer der wenigen hotelterrassen sowie eine zwei stündige bootsfahrt. hier schaut er den sündigen pilgern durch die fotolinse beim rituellen bad zu und lässt sich von den imposanten badestellen beindrucken. ein unvergessliches erlebnis, vor allem während des sonnenaufganges. man möchte sich am liebsten zu den pilgern ins wasser gesellen, auch ein bisschen im wasser herum planschen und sich dabei von shiva ein paar positivpunkte aufs karmakonto schreiben lassen. man weiss ja nie. dh

EIN ROTER TEPPICH FÜR OGI und eine tiefe grube für kurt felix, der schweizer bevölkerung so einen schrott vorzusetzen. und dann toni “pfäffli” vescoli: “er setzt sich ii für sport i de ganze wält und reist viil umenand, ich machs gliich mit musik, i eusem land, dä ogi und iiiich, mir sind beidi gliiiich...” musste grad kotzen. rk MARIO ADORF ZUM 75. NACHTRÄGLICH. «Ich mach dich nieder, Schimmerlos. Wenn du mich jetzt hier stehen lässt wie nen Deppen, dann mach ich dich nieder. Ich ruinier dich, ich mach dich fertig, ich kleb dich zu, von oben bis unten. Mit meinem Geld. Ich kauf dich einfach. Ich kauf dir ne Villa, stell dir noch nen Ferrari davor, deinem Weib schick ich jeden Tag nen Fünfkaräter. Ich schieb es dir hinten und vorne rein. Ich scheiss dich so was von zu mit meinem Geld, dass du keine ruhige Minute mehr hast. Ich schick dir jeden Tag Cash in einem Koffer. Das schickst du zurück. Einmal, zweimal, vielleicht sogar ein drittes Mal. Aber ich schick dir jedes Mal mehr. Und irgendwann kommt dann mal der Punkt, da bist du so mürbe und so fertig und die Versuchung ist so gross, da nimmst du es. Und dann hab ich dich, dann gehörst du mir, dann bist du mein Knecht. Ich mach mit dir, was ich will. Verstehste Junge, ich bin dir einfach über. Gegen meine Kohle hast du doch gar keine Chance. Begreifst du das denn nicht, mein Junge. Mensch, Baby, Junge, ich will doch nur dein Freund sein. Und jetzt sag Heini zu mir.» (Mario Adorf als Generaldirektor Haffenloher zum Klatschreporter Baby Schimmerlos in KIR ROYAL, 1986). tc

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Schwieriger Weg mit fragwürdigem Ziel. pl

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September

mo26 SAINT RALPH schöner film, da hab ich gelernt, dass “bruno” der schutzpatron der besessenen ist. und verstanden, warum die brunos, die ich kenne, heissen, wie sie heissen. rk

ES SÄUFT UND SÄUFT UND SÄUFT. Das Oktoberfest. Sodom und Gomorra. Exzesse, Schlägereien, Vergewaltigungen, Kotzereien. Mich bringt da keiner hin. Niemals. Keine zehn Pferde. Auch keine Haflinger. ph

VA R A N A S I , N A C H T R A G wer sich als tourist für einen badeplausch der varanasischen art entscheidet, der wird sich sein badewasser nicht nur mit den zahlreichen pilgern, sondern auch mit tausenden von fäkalbakterien und ein, zwei tonnen menschenasche teilen müssen. wer glück hat, dem winkt vielleicht sogar die chance, mit einer toten menschenhand oder anderen leichenteile um die wette zu schwimmen. denn es kommt öfters mal vor, dass die umliegenden leichenverbennungsstätten knapp an holz sind. dh notebook 1 ®

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September

di27

ich geselle mich dazu und verteidige kate moss, mein lieblings-model aller zeiten. und stelle sie an die spitze meiner heutgen liste, meine 10 schönsten frauen. rk

KATE MOSS TATJANA PATITZ CORNELIA SCHWARZ NASTASSJA KINSKI SIENNA MILLER CORINNE SEEHOLZER MICHELLE PFEIFFER JANINE LINDEMULDER BARBARA SCHWEGLER GISÈLLE BÜNDCHEN

Premiere von „Cafe Umberto“ von Moritz Rinke im Thalia Theater in der Gaußstraße. Vorher ist es immer am schlimmsten. Auch wenn es tolle Stücke in großartigen Inszenierungen gibt, ist das Publikum jedes mal ein Elend: Intellektuelle, die sich alle kennen und schon vorher wissen, wie es hinterher gewesen sein wird, die in den Innentaschen ihrer Sakkos bereits alle wichtigen Sätze für nach der Vorstellung notiert haben, mental versteht sich, das reicht aber, und die nun auf ihren Auftritt warten, später. Junge Menschen, die Schauspieler sind oder werden wollen, die irgendwen beim Theater kennen oder kennen wollen, die jedenfalls Theater für wichtig halten und äh... Auseinandersetzung, genau, und die Retroklamotten tragen, Zeug, das in den 70er Jahren bei C&A keiner haben wollte, aber sie finden das super, denn sie haben es in der Petra gesehen. Weil es eine Premiere ist, sind natürlich auch Journalisten da, zu erkennen am gelangweilten Blick, man musste ihnen die Freikarte aufdrängen, und wenn ein Kollege kommt reden sie über andere wichtige Inszenierungen in Bochum, Zürich oder Berlin, und wie man da hin kommt, Billigflieger oder ICE. Dazwischen gibt es einige restbürgerliche, ältere Menschen, die sich aus Interesse eine Karte gekauft haben und niemanden kennen, die nicht wissen, was sie erwartet und sich hinterher eventuell sogar ärgern – im Vergleich zu den Anderen sind sie echte Abenteurer. Zum Glück beginnt irgendwann das Stück und man sieht die Leute nicht mehr. pl

SCHNÄPPCHEN! ENTDECKUNG DES TAGES: IKEA VERKAUFT GESCHLECHTSKRANKHEITEN: LATTENROST FÜR 59 EURO! ph

MICHAEL JACKSON Heute habe ich Michael Jackson in der Zürcher Innenstadt gesehen. Ohne Scheiss. Hier links neben dem Herrn mit dem lachsfarbenen Pulli über den abfallenden Schultern. Wenn ich eine Fresse kenne, dann die von Wacko-Jacko. Also ich muss schon sagen, mit seinen 44 Jahren sieht Jacko immer noch ziemlich gut aus. Ich möchte ja niemandem zu nahe treten, aber ich glaube Michael Jackson hat der Natur etwas unter die Arme gegriffen. „Nip/Tuck“, wenn Sie wissen was ich meine. Wie auch immer, das Knabenschiessen hat er jedenfalls um zwei Wochen verpasst. mg cosmetic & massagen 079 750 42 60 hair & make-up 079 402 90 60 manicure & pedicure 079 236 33 02 notebook 1 ®

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glamazons

beauty on demand


September

September

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FASSUNGSLOS. NICHT MIT MIR!

Warnungwarnungwarnung: Rund ums Oktoberfest liegen besoffene Italiener auf den Strassen. Fahren über den Brenner und hauen sich weg. Mir völlig unerklärlich wie man sich so gehen lassen kann. ph

UMZUG machen sich’s ein bisschen einfach, die herren von der transportfirma. denn fahren ist der easy-teil der ganzen sache. das ist, also ob mir mein arzt sagen würde: “operieren sie mal selber, ich schieb sie dann anschliessend zurück aufs zimmer.” rk

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Besuch aus der Schweiz abgewehrt. Die wollen doch sowieso nur aufs Oktoberfest. Melden sich immer genau dann und ich muss dann mit. Aber nicht mir mit! ph

Zum Interview mit einem Unternehmensberater nach München, morgens hin, abends zurück. Es gibt Leute, die machen das jeden Tag. Vor dem Abflug sitzen sie neben mir, hinter mir, vor mir und überbrücken die Zeit. Früher haben sie laut telefoniert, aber seitdem das jeder tut, hat das stark nachgelassen. Stattdessen tippen sie auf ihren Butterbrotdicken PDAs herum und sprechen dabei leise in Kabel, die ihnen aus dem Ohr hängen, „Ich kann Ihnen den Termin erst bestätigen, wenn ich weiß, welcher meiner (meiner!) Berater sie treffen wird (TippTipp), aber der Termin sieht gut aus (Tipp Tipp), ja, das werden wir hinkriegen (Tipp Tipp).“ Ich bin ge-spannt, was sie in fünf Jahren machen, wenn jeder einen PDA hat, für die Einkaufsliste oder die Koordinierung der Sportkurse der Kinder. Vielleicht sitzen sie dann still und bewegungslos auf ihren Plätzen, meditieren, denn in der Ruhe liegt die Kraft, und wenn die Stimme „zum Einsteigen bereit“ ertönt, werden sie leise ein Mantra murmelnd den „Flieger“ besteigen. Aber das zumindest wird wohl bleiben, sie werden weiterhin „Flieger“ sagen, mit ihren kleinen Koffern um Gepäckfächer rangeln, und natürlich werden sie immer weiter fliegen, denn ohne, das ist klar, ohne Flieger geht es nicht, ohne die Frühmaschine, die Mittagsmaschine, die letzte Maschine geht gar nichts. pl

LADY-FIT WERBUNG Can you say grösst anzunehmender Unfall? Diese Anzeige löst bei einem Wannabe-Werbetexter wie mir jedes Mal, wenn sie mir ins Auge sticht, körperliche Schmerzen aus. Meine Frage lautet nun: Ist diese Fehler-Plethora das Werk einer Agentur? Ich meine, gibt es dort draussen Leute, die für so was Geld bekommen? Die Analphabeten in unserem Land wissen gar nicht, wie gut sie es haben. mg

WAS ICH MOCHTE IM SEPTEMBER. ...Anstand, Minnie Riperton, Henri Cartier-Bresson und Guy Bourdin, Acid House und 80s Electro-Disco, die Videos von Maximo Park, das Spiegelzelt bei rundfunk.fm, Enthusiasten, die Restaurants Tessinerkeller, Rosso und Kronenhalle, Herzlichkeit, die Erinnerung an die Ausstellung „No How On“ von Ugo Rondinone, Sergio Leone, britischen Humor, Ennio Morricone’s „My Name is Nobody“-Thema, Adidas Stan Smiths und – ja, immer noch – Converse, McCoy Tyner, Sin City, Andy Bey, die Hary Janos-Suite von Zoltan Kodaly, interpretiert vom Tonhalle-Orchester unter der Leitung von David Zinman, die Eröffnung des Longstreet... tc

SPRINGER KAUFT SAT1/PRO 7, DIE CDU/CSU KAUFEN DIE SPD, SCHEINT ALS SEI DEUTSCHLAND RUSSLAND UND DEN USA NÄHER ALS JE ZUVOR. rk

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September

dvd-verleih

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Bei uns gibts Filme auch ohne Mitgliedschaft zum Mieten!

DÖLAIEUH hHeudte war ich afm ochdoberfäscht. Msss mn gsehehen habe nWoar sensassionell lustich. Bin immer noch gans hin und ph

WA S I C H N I C H T M O C H T E IM SEPTEMBER. ...Heuchler, mich nicht an den Vorabend erinnern zu können, Puma, blonde Zürichbergdamen in SUVs und gegelte Schwamendingersecondos in BMWs, Island, Fernsehen, Lügen (auch meine), Tom Hanks und Cruise, Menschen im Kaufhaus, die unmittelbar nach der Rolltreppe stehen bleiben, Dummheit Ignoranz, HipHop-Videos, Profi-Sportler, NaziSkinheads aus der Provinz (Ausstädter raus!), die Musik im Café Odeon, Networking, Milch, mich... tc 1. DVD: „Hi Mom“ von Brian de Palma. Robert de Niro, ganz jung, versucht im ersten Teil des Films einen Porno zu drehen, aber das ist nur ein Vorgeplänkel für eine aberwitzige Performance einer Theatergruppe, die weißen Mittelschichtlern nahe bringen soll, wie es ist, ein Schwarzer in den USA zu sein. Der Film wurde 1969 gedreht und ist noch heute ebenso lustig wie beunruhigend. 2. CD: „Spirituals“ von Flanger. Das Duo hat mit Drum & Bass inspirierter Elektronik angefangen, ist nun beim Jazz angekommen und beschäftigt deshalb auch Gastmusiker, Bläser, Gitarristen, Sänger. Die CD klingt wie New-OrleansJazz unterm Elektronenmikroskop, sehr cool und ultramodern. 3. Buch: „Der Eckenknick“ von Nicholson Baker. Ein Sachbuch über die Vernichtung alter Tageszeitungen in US-Bibliotheken, ein völlig idiotisches Thema, das niemanden interessiert. Außer man möchte wissen, warum in den USA Zeitungen aus ägyptischen Mumien hergestellt wurden und was der CIA mit der Erfassung von Büchern auf Mikrofilmen zu tun hat. pl

Die Produkte des Monats:

stige jetzt gün als Ex-Rent f au im Verk

Bildausschnitt aus dem Film “Ocean’s Twelve”

movie bros Hofwiesenstrasse 314 • 8050 Zürich-Oerlikon (Regensbergbrücke) Tel. 044-310 72 31 • E-Mail: shop@moviebros.ch • www.moviebros.ch

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S W I S S - A G R E AT E X P E R I E N C E . I LX 786 Zürich–Brüssel. – Beim Einchecken lächelt mich die Lady am Desk an und säuselt „Keine Sitzplatznummer – Free Seating“. Aha, denk’ ich, SWISS hat also wieder einmal kurzfristig den Flieger austauschen müssen. Beim Boarding dann die Erkenntnis, dass es zweierlei Leute gibt : Solche, die schon gestern eingecheckt haben, über Nacht geflogen sind, jetzt in Zürich den Flieger nach Brüssel nehmen. Die haben eine Sitzplatznummer auf dem Boardingpass, weil der Computer gestern ja noch nichts vom Flugitausch wusste. Und dann die anderen, die heute morgen in Zürich einchecken mit der Aufforderung, sich irgendwohin zu setzen. Fazit : Jeder zweite sitzt „free“ auf irgendeinem Sitz, der am Vorabend korrekt vergeben wurde. Bühnenreife Dialoge... um

S W I S S - A G R E AT E X P E R I E N C E . I I LX 781 Brüssel–Zürich. – Ein Blick aus der Fensterfront vom Terminal, und lähmende Gewissheit: SWISS hat den Flieger erneut ausgetauscht. Statt dem planmässigen Jumbolino steht draussen der Alptraum aller Geschäftsreisenden: Ein Embraer Jet. Das sind diese kleinen engen Stahlröhren, die bei SWISS irrtümlicherweise „Kurzstreckenflugzeuge“ genannt werden, und früher in gelegentlichen Anfällen von als "bei den Passagieren geschätzt“ beschrieben wurden. Seither hat sich allerdings eine realistischere Sicht der Dinge durchgesetzt... Gemütlich, wie in der Skihütte: Man sitzt wirklich ganzganzganz nahe beieinander, und schon nach kurzer Zeit ist ist die Luft stickig und verbraucht. Dafür wirkt's schon mit 40 Passagieren wirklich schön voll! um

KATE MOSS Das französische Fashionlabel Burfitt hat sich ausgerechnet Kate Moss’ Antlitz als Sujet ausgesucht. Hätte Burfitt gewusst, dass die Stilikone von der Boulevard-Presse mal „Kate Koks“ und„Keta Moss“ genannt wird, wäre auf diesem Shirt jetzt wohl eher Heidi Klum. Heidi kokst nicht, sie wird nur dauernd schwanger. Nur: Ob eine nun bekokst ist oder schwanger spielt am Ende des Tages eigentlich gar keine Rolle. Sie sind beide nicht unbedingt zurechnungsfähig. mg

abends erst essen mit freunden im kaufleuten, dann rüber ins studio bellerive, zur buchvernissage von patrizio di renzo und wieder zurück, mal wieder einen zumachen wie früher, 8 jahre blushin’pink und festgestellt, dass da einige in den letzen 8 jahren rund zwanzig jahre gealtert sind. fast vergessen: morgen heiratet der oliver die daniela. ich gratuliere. rk

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October

Das Kult-Buch. 21 Schriftsteller, 25 Geschichten. 14 Fotografen, 213 Abbildungen. Jetzt im Buchhandel. Oder online über www.kultmagazin.ch

to buy Liebe…. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie wütend ich bin. Vor zwei Monaten wachte ich morgens in meinem Zimmer auf und mein Kimono war weg! Eine Woche später entdeckte ich die neuen ‘Kyoto’-Schuhe von Onitsuka Tiger in einer Zeitschrift – aus echtem Kimono-Stoff gefertigt! Ein Zufall? Wohl kaum! Ja ok, sie sind wunderschön, aber ich habe jetzt keinen Kimono mehr! Du müsstest den Stoff `mal sehen - ein wunderschöner Goldbrokat, der normalerweise für traditionelle japanische Puppenkostüme und eben Kimonos verwendet wird! UND NICHT FÜR SCHUHE! Ich bin mir sicher, dass Onitsuka Tiger meinen Kimono gestohlen hat. Grüsse, Keiko Nakatani, Kyoto

PUMA® RELEASES THE 3RD EDITION OF DESIGN-FOCUSED SERIES CREATED “IN COLLABORATION WITH OURSELVES”

Rossi Taschen kannte man bis jetzt hauptsächlich aus Kunstledervariationen. Seit diesem Jahr sehen wir vermehrt innovative und hochwertige Materialien, wie geschrumpftes Leder, bedruckter Baumwollcanvas und gewobene Nylonstoffe. Oder, wie die abgebildeten Taschen zeigen, aus aktuellem braunen Fischgratstoff. Die Modell-Palette hat sich konsequent weiterentwickelt und ist in ihrem Look eleganter und weiblicher geworden. Die perfekte Tasche und Begleiterin für die moderne Frau. Taschen Gruppe Fischgrat, Stada, Venus M und Mony2 ab 119.ROSSI POP UP Sihlstrasse 24 8001 Zürich (bis Dez.05). ROSSI Torgasse 1 8001 Zürich E-Shop www.rossis.com <http://www.rossis.com/>

Created in the spirit of artistic freedom the Lizzard completes the collaborative range of footwear that PUMA launched with themselves in July 2004. Referred to as In Collaboration With Ourselves (I.C.W.O.) – the unique series is a testament to PUMA’s strong design focus and the company’s commitment to the unexpected. The collection features three distinct shoes that showcase PUMA’s modern vision through innovative design choices. The series is a study of design without limitations and expectations. Inspiration for the I.C.W.O. shoes came from different aspects of motion – speed, traction, and velocity – these concepts were interpreted into silhouettes at the outermost end of the design spectrum. The Lizzard explores the concept of traction with a dominating outsole design comprised of one inch high density cone shaped spikes resulting in an elevated yet wearable shoe. Completing the platform-style outsole are soccer studs strategically placed throughout the spikes for secure footing and a distinct footprint. The aggressive outsole is contrasted by a low profile upper that yields flexibility and comfort through various textured leather combinations and tonal overlays. Available in white or black 155 pairs of the Lizzard retails for ?240 and will debut at exclusive retailers in December 2005. Each pair will come in a specially made acrylic display case and will include a booklet detailing the I.C.W.O. series. 5 pairs (black only) are available in The Gloss Zürich, starting 17 December 05. Price: CHF 370.00. www.puma.com

Rainer Kuhn best of kult Schriftsteller und Fotografen erklären die Welt 292 Seiten, Softcover mit Klappe, 270 x 200 mm ISBN 3-905713-00-4 CHF 53.-

Mit Sibylle Berg, Frank Bischof, Frank Bodin, Henryk M. Broder, Beda Büchi, Else Buschheuer, Nicolas Cornet,Wiglaf Droste, Sandrine Fabbri, Jon Fosse,Yael Hedaya, Klaus Hennch, Judith Hermann, H.J. Hilbig, Katja Hoffmann, Elfriede Jelinek, Philipp Keel,Thomas Kern, Erwin Koch,Yves Kugelmann, Rosmarie Kuhn-Beglinger, Rainer Kuhn, Mark Latzel, Peter Lau, François Margolin, Dorit Rabinyan, Moritz Rinke,Viola Roggenkamp, Jean-Jacques Ruchti, Julian Salinas,Andreas Seibert, Carter Smith, Patricia von Ah, Shamir Yanay, Feridun Zaimoglu.

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October

STEREOPHONICS die gefallen mir halt einfach. finds schön, dass die mal in zürich sind. rk

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BISSCHEN KUNST “when humour becomes human painful” kann man hingehen. und dann erzählen, dass man da war, kunst konsumiert hat und deshalb etwas besseres ist. rk >migros museum für gegenwartskunst limmatstrasse 270 8005 zürich www.migrosmuseum.ch

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der schönste blumenladen der stadt. rk >urs bergmann, florist, marktgasse 6, 8001 zürich, tel. 01 261 94 25)

PETER LAU EMPFIEHLT, DEN FERNSEHER ABZUSCHAFFEN UND DANACH ZUHAUSE ZU BLEIBEN, MAL JEMAND NEUES KENNEN LERNEN, ZUM BEISPIEL SICH SELBST, ODER EINE INTERESSANTE SACHE, DAS LEBEN. pl

LAST MINUTE Für alle die schnell einen Klimawechsel brauchen. tva >Botanischer Garten, Zollikerstrasse 107, Zürich.

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MIKE MILLS Mike Mills gilt als der coolste Mann von Los Angeles. Was nicht so schwierig sein kann in einer derart uncoolen Stadt wie LA. Dennoch hat der Mann unseren Respekt verdient, immerhin hat er die legendären Videos "Kelly Watch The Stars" und "All I Need" von Air gedreht, die ihm auf ihrer letzten Platte gar einen Song widmeten ("Mike Mills"). Ausserdem macht Mills schöne Postergrafik, schöne T-Shirts und nun noch ein schönes Buch namens "Humans". tc

HOTEL GLOCKENHOF

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mir wurde da eine übernachtung geschenkt, damit ich weitererzähle, dass sich da gut übernachten lässt. lässt es sich. und das kaufleuten ist gleich um die ecke. rk >hotel glockenhof sihlstrasse 31 8023 zürich tel. 044 225 91 91 www.glockenhof.ch

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>Humans by Mike Mills, noch bis 9. Oktober, Nieves Galerie, Hohlstrasse 122, Zürich. Sonst auf www.humans.jp

FRIEZE. Die diesjährige ART Unlimited war ein künstlerisches Desaster. Und auch die grösste Kunstmesse der Welt, die ART Basel, war zu einer pornographischen Veranstaltung verkommen. Es stank nach viel Geld, nicht aber nach Kunstsinn. Aber noch geben wir die Hoffnung nicht auf, vielleicht machens ja die Engländer besser. tc >Frieze Art Fair, 21. bis 24. Oktober, Regent's Park, London www.friezeartfair.com

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URS BERGMANN, FLORIST:

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T R I O E D E N - T H E L E G E N D A RY O N E N I G H T S TA N D (21.22. UND 23.OKTOBER) o-ton: Immer während eines “onenightstands” toben wir uns so richtig aus, testen Sketches, spielen bekannte Evergreens wie die “kung-Fu Nummer” und reiten schon mal die eine oder andere Pointe in den Arsch. Dieser Abend steht unter dem Motto: “Neues ausprobieren, wenn’s nicht lustig ist, wird’s lustig gemacht.” ja dann wollen wir da doch alle mal hingehen. rk >Zunfthaus zur Schmiden, 8001 Zürich

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sammlung september 2005

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