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Auch 2023 feiert das Kultursommerfestival vom 24. Juni bis zum 3. September die vielseitige kulturelle Landschaft Berlins mit den Besucher*innen gemeinsam – umsonst und draußen, für alle, jeden Tag an einem anderen Ort in ganz Berlin und zusammen mit Partner*innen aus allen Kultursparten, Stadtteilen und Communitys. Zentrale und dezentrale Plätze, Hinterhöfe und Grünflächen zwischen Hochhäusern verwandeln sich in städtische Freiräume für das Publikum von Konzerten, Theater und Tanz, Lesungen, Talks und Installationen.

In diesem Jahr legt das Kultursommerfestival einen Schwerpunkt auf Wiedersehen und Entdeckungen: In Nachbarschaften und an besonderen Orten ermöglichen Veranstaltungen andere Begegnungen und Beziehungen zwischen Kultur und Publikum. Um ihre Kunst allen frei, kostenlos und unbeschwert zugänglich zu machen, siedeln die Kulturschaffenden ihre Präsentationen im öffentlichen Raum an. Etablierte Institutionen und auch die Akteur*innen der freien Szene schaffen neue Verbindungen zwischen Kiez­Bewohner*innen und Gästen. Ein dezentrales Beispiel für einen solchen offenen Begegnungsort findet sich in Hellersdorf: Die neue Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) betreibt dort seit 2014 die »Station urbaner Kulturen«, wo Künstler*innen und Anwohner*innen ihr Umfeld zwischen Brachen, Plattenbauten und Geflüchtetenunterkunft gemeinsam gestalten. Auf dem »Place Internationale Hellersdorf« – einer Grünfläche am U­Bahnhof Cottbusser Platz (U5) –entsteht am 27. August eine Freiluftausstellung über das Recht auf Stadt. Diverse Nachbar*innen – langjährige Bewohner*innen ebenso wie zugezogene – beteiligen sich daran. Ein anderes Beispiel: Im Zentrum Berlins, im Schlüterhof des Humboldt Forums, bringt die Stiftung Stadtmuseum im Kontext von Berlin Global unabhängige starke Stimmen und Sounds mit der Comedienne Enissa Amani, dem Rapper Ezhel und DJ Ipek zur Geltung.

Die bedeutende Museumslandschaft Berlins ist ebenfalls Teil des Festivals. Beispielhaft ist das Festivalfinale am 3. September am Kulturforum. Die dortige Allianz aus Museen, Bibliotheken, Forschungsstätten und Philharmonie lädt auf entstehende und neu zu entdeckende Grünflächen ein. Alle beteiligten Institutionen gestalten ihr Umfeld gemeinsam rund um den Scharoun­Platz bis hin zum Tiergarten in die eine und bis zum Landwehrkanal in die andere Richtung . Der »Sound der Kooperation« ist Programm im thematischen Schwerpunkt »Sounds of Berlin« der Langen Nacht der Museen am 26. August. Das Georg Kolbe Museum beispielsweise macht neben vielen anderen Museen ein Kultursommer­Angebot unter freiem Himmel mit »Missy meets Kolbe«: Sonja Eismann, die Herausgeberin des »Missy Magazine«, spricht mit der Schauspielerin Banafshe Hourmazdi über Tilla Durieux, Berliner Ikone, legendärer Schauspielstar und politisch engagierte Zeitgenossin der 1920er­Jahre. Die Staatlichen Museen in der Kolonnadenbar auf der Museumsinsel, der Hamburger Bahnhof, das Jüdische Museum, die Uferhallen und Uferstudios und viele weitere Partner*innen bieten weitere markante Kultursommerfestival­Momente.

Es geht darum, alle zueinander einzuladen – mit kulturellen Anregungen und zugleich mit Angeboten für die gemeinsame Ferienzeit. Das Festival ist auf Bewohner*innen wie Zugezogene, auf Reisende, auf Geflüchtete, Hiergebliebene und auf Berliner*innen, die sich gemeinsam engagieren, ausgerichtet. Alle Altersgruppen, vielsprachige Städter*innen und Gäste treffen sich unter freiem Himmel an den Berliner Hotspots, an Insider­Plätzen und anderen »dritten Orten«. Diese zeichnen sich im Kultursommer­Rampenlicht durch eine besondere Aufenthaltsqualität aus. Der bekannte pink­weiße Kultursommerfestival­Wirbel wird im Stadtgebiet wieder auf Liegestühlen und Kissen präsent sein. Und der beliebte Eis­Truck tourt mit kostenfreier Erfrischung durch die Stadt.

Text JULIA NAUNIN, Co­Leitung

Kultursommerfestival Berlin 2023

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