KUNSTINVESTOR AUSGABE APRIL 2019

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APRIL 2019

Auktionen im April

'Scootermania Reloaded'-Teppich-Sammlung aus Schleswig Holstein europäische Malerei des 19. Jahrhunderts- Š FOTO WIEN - Monat der Fotografie 'the small format'- 'Gottes Fehl'- Heinz Frank- Peter Friedl- Oskar Kokoschka








KUNST.INVESTOR Editorial

Liebe Leserinnen und Leser!

So spannend war der Kunstmarkt noch nie: Die Kalender der Sammler und Kunstinvestoren sind voll. Auktionen, Ausstellungen und Previews, ein Termin jagt den nächsten. Und dem Geschäft mit den schönen Dingen mangelt es keineswegs an Härte, ganz im Gegenteil, auf der Suche nach neuen Kunden und Märkten bedarf es Flexibilität und Wandlungsfähigkeit. Der österreichische Kunstmarkt mit seiner prosperierenden Galerieszene boomt und Österreichs Auktionshäuser legen an Internationalität kräftig zu. Die allgemeine Wirtschaftssituation verunsichert den Geldmarkt, doch die Kunst behält ihren Wert, ist nicht vom Ölpreis und taumelnden Finanzmärkten abhängig. Ist nachhaltiges Kunstsammeln Luxus? Etwas Kostspieliges, Verschwenderisches, das man sich, wenn überhaupt, nur zum Vergnügen leisten kann? In der Kunstbranche sind die Fachleute der Überzeugung, dass dem nicht so ist. Vielleicht gerade in der Luxusbranche, die vom Image lebt, ist das Einhalten von diesen Kriterien kein Luxus, sondern beinharte Notwendigkeit. Der Inbegriff des Luxus ist offensichtlich

nicht mehr das, was er einmal war. Das sind meine Gedanken, als ich mich mit dem Thema auseinander setzte. Was aber ist dann Luxus? Luxus kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „verrenkt“ bzw. im übertragenen Sinn, abweichend vom Normalen. Heute steht es laut Duden für einen kostspieligen, verschwenderischen, den normalen Rahmen der Lebenshaltung übersteigenden, nicht notwendigen und nur zum Vergnügen betriebenen Aufwand. Wer heute Kunst sammelt, wird nicht mehr wie Orchideenzüchter belächelt. Kunstsammler sind kluge Menschen- halt „Verrenkte“ Weltbürger. Weil es bei allen Dingen des Lebens immer auf den richtigen Mix ankommt, wollen wir Sie nicht nur mit fundierten Hintergrundberichten, präzise recherchierten Topstorys, wichtigen Nachrichten und aktuellen Interviews begeistern. Zusätzlich wollen wir dieses Magazin auch mit dem Sonderteil „Börse-Express“ als moderne Plattform zum Austausch wichtiger Investitionsinformationen anbieten. Viel Spaß wünscht Ihnen Michael Ruben Minassian

IMPRESSUM: Medieneigentümer, Chefredakteur & Herausgeber: Michael Ruben Minassian, Mail: michael.minassian@kunstinvestor.at , Telefon: +43 1/ 236 53.1312 Verlagsadresse: MN Online & Content GmbH, 1110 Wien, Brehmstrasse 10/4.OG, Geschäftsführung: Markus Bauer, ATU 65091955, FN 330453k, Tel: +43 1/ 91920- 9045 DW, Fax: +43 1/2981298, Website:www.kunstinvestor.at, Cover-Foto: © Michael Maier, „Ein Baby“ 2015, Acryl, Öl, PU-Schaum, Papiermache auf Holzplatte, 263 x 188 cm – Foto: © H.G. Maier



KUNST.INVESTOR Dorotheum

'Scootermania Reloaded' Lohner, Kauba, KTM, Puch: Große Dorotheum-Motorroller-Auktion am 5. April 2019

Sissy, Conny, Bambi, Tessy, Ponny, Mecky - damit sind bei der Dorotheum-Auktion „Scootermania Reloaded“ am 5. April 2019 weder Vertreterinnen der österreichischen Hocharistokratie noch Gespielinnen betagter Baulöwen gemeint, sondern jene Gefährte, die in den Nachkriegsjahren, als ein Auto vielfach noch ein Traum blieb, die Massen mobilisierten und später der Jugend das Tor zur Freiheit aufstießen. Ließ die erste restlos ausverkaufte Auflage der Scootermania im April 2018 noch vor allem italophile Herzen höher schlagen, so steht die Scootermania reloaded ganz im Zeichen der österreichischen Roller- und Mopedgeschichte. Lohner, Kauba, HMW, KTM und natürlich Puch sind entsprechend stark vertreten. Zu den Highlights unter den etwa 130 Zweirädern zählen sicherlich der Puch Laro 125, seines Zeichens Briefträger a. D., der

allererste Lohner L 150, der HMW Bambi Roller, die beiden KTM Mirabell oder eben die genannten Kauba Modelle, deren Überlebenszahl sich wohl an beiden Händen bestimmen lässt. Doch auch ein Blick über die Grenzen wird gewährt, Pendants aus der Deutschland, Italien oder der ehemaligen Tschechoslowakei stehen ihren heimischen Gefährten um nichts nach. Maico Maicoletta, Heinkel Tourist, Cezeta oder ein Malaguti Prototyp sind mindestens ebenso spannend wie skurril. Die beeindruckende Roller-Riege in allen erdenklichen Zustandsklassen, die aus einer einzigen Sammlung stammt, wird ergänzt von zahlreichen Ersatzteilen, aber auch von etlichen Reklameschildern, der zweiten Leidenschaft des Sammlers. So lässt es sich ins Frühjahr starten! Foto © Dorotheum

1956 Puch Laro 125, Rufpreis € 500


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1958 KTM Mirabell 125 Luxus, Rufpreis € 300

1956 Maico Maicoletta 277, Rufpreis € 500


KUNST.INVESTOR Dorotheum

1956 Maico Maicoletta 277, Rufpreis € 500

1955 HMW R 75 Bambi, Rufpreis € 500


KUNST.INVESTOR Dorotheum

1956 Puch RL 125, Rufpreis € 300

1954 Kauba Lux 125, Rufpreis € 500


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Yomud Ag yüp Fragment, Westturkestan, ca. 935 x 32 cm, frühes 19. Jh., das luxuriöse Zeltband in Mischtechnik wurde nach oben hin beschnitten und ist am Anfang mit einem broschierten Kelimansatz und einer unleserlich eingearbeiteten Inschrift gefertigt, Abschnitt mit Hochzeitskarawane mit Reitern, Vierbeinern und einem Karawanenführer, welcher die versteckte Braut im Brautkorb zum Bräutigam führt, Detailfoto, Schätzwert € 10.000 - 12.000

Die Seele eines Volkes Die Turkmenen – Eine Teppich-Sammlung aus Schleswig Holstein bei Dorotheum-Auktion am 9. April 2019 Das Dorotheum versteigert am 9. April 2019 nahezu 140 turkmenische Teppiche und Knüpfwerke einer Schleswig-Holsteiner Privat-Sammlung. Der TeppichLiebhaber hat über viele Jahrzehnte eine Vielzahl an Turkmenen gesammelt und dabei sein Hauptaugenmerk auf hochqualitative Arbeiten gelegt, die er teilweise auch als Leihgaben für Ausstellungen zur Verfügung stellte. Als „Seele" des Volkes werden zentralasiatische Nomadenteppiche auch bezeichnet, die eine ganz besondere Bedeutung im Leben der Turkmenen haben. Sie spiegeln die Tradition der einzelnen Stämme, u. a. die der Yomud, der Tekke, der Saryk, der Salor oder der Ersari wider. Die Dorotheum-

Auktion bietet zum Beispiel einen Asmalyk aus Westturkestan – ein Behang, der ursprünglich paarweise angefertigt wurde, um die Flanken eines Hochzeitskamels einer Braut zu schmücken (Schätzwert € 3.400 – 5.000). Versteigert wird auch ein luxuriöses Zeltband der Yomud. An derartigen Zeltbändern dieser Güte wurde jahrelang gearbeitet und zeigt die Wichtigkeit des sozialen Stellenwertes bei turkmenischen Hochzeiten. Es wurde von der Braut als Aussteuer eingebracht (€ 10.000 – 12.000). Zur Aufbewahrung heikler Gegenstände diente ein 23 x 67 cm großer „Kap“ der Tekke. Er ist in feiner Knüpfung teils mit Seide ausgeführt (€ 4.500 – 5.000).


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Tekke Kap, Westturkestan, ca. 23 x 67 cm, Mitte 19. Jahrhundert, es sind nur noch wenige dieser Kleinsttaschen überliefert, welche zur Aufbewahrung heikler Gegenstände dienten, teilweise in Seide, in sehr feiner Knüpfeinstellung, Schätzwert € 4.500 - 5.000

Ein Topstück ist ein so genannter Hauptteppich der Tekke Khaly im Ausmaß von 226 x 200 cm aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Derartige Teppiche wurden ausschließlich bei feierlichen Anlässen am Boden des Zeltes ausgebreitet, sie waren keiner ständigen Nutzung ausgesetzt. Dies erklärt auch den guten Erhaltungszustand. (Schätzwert € 15.000 - 20.000). Dorotheum-Experte Wolfgang Matschek zählt diesen Teppich zeichnerisch und farbtechnisch zu den besten überlieferten Stücken dieser Gruppe. TurkmenenTeppiche sind Kulturgut, kunstvolle Gebrauchsgegenstände, ein Stück Stammeskultur. Sie faszinieren durch ihre archaische Musterung in beeindruckenden Natur-Farben, meist in Rot-Tönen.

Diese Knüpfwerke wurden als Einrichtung der traditionellen Jurte verwendet, als Vorhang oder Umrahmung für den Zelteingang, als Tragetaschen und Behälter, als Brautschmuck bei Hochzeitszügen oder auch als Schmuck für Kamele verwendet. Im Zentrum des Designs stehen die sogenannten Güls, die Stammeszeichnen. Aufgrund der Abgeschiedenheit der einzelnen Stämme haben sich diese im Laufe der Jahrhunderte kaum verändert. In den letzten Jahren wurde in diesem Bereich so viel geforscht wie in kaum einem anderen Teppich-Gebiet. Durch Farb- und Radiocarbonanalysen können diese Teppiche heute sehr gut zeitlich eingeordnet werden.


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Yomud Ag yüp Fragment, Westturkestan, ca. 935 x 32 cm, frühes 19. Jh., das luxuriöse Zeltband in Mischtechnik wurde nach oben hin beschnitten und ist am Anfang mit einem broschierten Kelimansatz und einer unleserlich eingearbeiteten Inschrift gefertigt, Abschnitt mit Hochzeitskarawane mit Reitern, Vierbeinern und einem Karawanenführer, welcher die versteckte Braut im Brautkorb zum Bräutigam führt, Schätzwert € 10.000 - 12.000


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Adler Gruppe II, Asmalyk, Westturkestan,ca 75 x 131 cm, 1. Hälfte 19. Jahrhundert, mit seltener grüner Bordüre, Schätzwert € 3.400 - 5.000


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Von Venedig bis Rotterdam Die Dorotheum-Auktion, die im Rahmen der großen Auktionswoche am 29. April 2019 stattfindet, zeigt einen Querschnitt der europäischen Malerei des 19. Jahrhunderts

Italienische Künstler sind traditionell zahlreich vertreten, wie zum Beispiel Luigi Querena mit seiner imposanten Venedig-Ansicht Riva degli Schiavoni. 90.000 bis 110.000 Euro beträgt der Schätzwert für dieses Werk des 1824 in Venedig geborenen Malers. Schon im April 2018 versteigerte das Dorotheum eine Arbeit dieses Künstlers und erzielte dabei für die Ansicht des Campo di San Giovanni e Paolo, mit der Scuola Grande di San Marco den Weltrekordpreis in der Höhe von 87.500 Euro. Die Via Appia bei Sonnenaufgang (Rom), ein stimmungsvolles Gemälde von Ippolito Caffi, das sich seit ca. 50 Jahren in Privatbesitz befand, ist mit 30.000 bis 40.000 Euro geschätzt. Alessio Issupoff, eigentlich Aleksej Vladimirovic Isupov, ging 1926 aus gesundheitlichen Gründen von seiner Heimat Russland nach Italien. Hier konnte er mit seinen Bildern sehr bald reüssieren. Sein Gemälde „Beim Nachmittags-Tee“ soll 50.000 bis 70.000 Euro bringen. Italien wählte sehr oft auch der 1801 in Amsterdam geborene und vielgereiste Maler Pieter van Loon für seine Bildmotive. Seine Ponte della Paglia mit dem Dogenpalast ist mit 30.000 bis 40.000 Euro bewertet. Eugen von Blaas‘ charmantes Gemälde „Geheimnisse“ ist mit 25.000 bis 35.000 Euro beziffert. Der österreichische Maler gilt als Vorreiter der venezianischen Genremalerei – im Fokus seiner Arbeiten stehen häufig junge Frauen und Mädchen. Der Künstler lebte in Italien, 1931 starb er in Venedig, wo er

auch eine Professur an der Accademia di belle arti di Venezia innehatte. Petrus van Schendel wurde vor allem mit seinen Marktszenen bekannt. In der Dorotheum-Auktion findet sich ein Gemälde des 1806 geborenen Malers, das den nächtlichen Markt in Rotterdam zeigt. In beeindruckender Weise spielt der Künstler hier mit Licht und Schatten, mit Hell und Dunkel. Die Erwartung der Dorotheum-Experten für dieses Bild beträgt 100.000 bis 150.000 Euro. Marie Egner und Olga Wisinger-Florian, zwei Künstlerinnen, die dem österreichischem Stimmungsimpressionismus zuzuordnen sind, sind ebenfalls mit Arbeiten in der Auktion vertreten (Marie Egner, Altweibersommer € 40.000 – 60.000; Olga WisingerFlorian, Rosenstrauß € 30.000 – 40.000). Zu den häufigen Motiven von Alfred von WieruszKowalskis Arbeiten zählen Schlittenfahrten und Pferdegespanne. So auch bei einem in dem Dorotheum-Auktion angebotenen Gemälde mit dem Titel „Polnische Hochzeitsfahrt“. Alfred von WieruszKowalski war ein Maler der Münchner Schule, seine Arbeit ist mit 90.000 bis 110.000 Euro bewertet. Nicht zuletzt sind auch zwei Werke von Alexander Koester – dem „Enten-Koester“ – erwähnenswert. Der Schätzwert für seine Enten im Herbstschilf beträgt 40.000 bis 60.000 Euro, für die Enten am See 35.000 bis 45.000 Euro.(Foto: © Dorotheum)


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Alessio Issupoff (Viatka 1880 – 1958 Rom) Beim Nachtmittags-Tee, 80,5 x 64,5 cm, Schätzwert € 50.000 – 70.000


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Petrus van Schendel (Terheide 1806 – 1870 Brüssel) Nächtlicher Markt in Rotterdamm, 66 x 51 cm, Schätzwert € 100.000 – 150.000


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Ippolito Caffi (Belluno 1808 – 1866 Lissa) Die Via Appia bei Sonnenaufgang, 28 x 44 cm Schätzwert € 30.000 – 40.000

Eugen von Blaas (Albano 1843 – 1931 Venedig) Geheimnisse, 40 x54 cm, Schätzwert € 25.000 – 35.000


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Alexander Koester (Bergneustadt 1864 – 1932 München) Enten im Herbstschilf, 80 x 60 cm, Schätzwert € 40.000 – 60.000


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Luigi Querena (Venedig 1924-1890) Die Riva degli Schiavoni, 66 x 130 cm, Schätzwert € 90.000 – 110.000


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Pieter van Loon (Amsterdam 1801 – 1873 Utrecht) Die Ponte della Paglia mit dem Dogenpalast, 61 x 90 cm Schätzert € 30.000 – 40.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Olga Wisinger-Flroian (Wien 1844 – 1926 Grafenegg) Rosenstrauß, 31,5 x 48 cm, Schätzwert € 30.000 – 40.000


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Dramatische Highlights - Caravaggio oder doch nicht Caravaggio? Auktion Alte Meister am 30. April 2019

Michelangelo Merisi da Caravaggio war einer der wohl einflussreichsten Künstler aller Zeiten. Sein innovativer wie dramatischer Einsatz von Licht und Schatten sowie die radikal realistische Darstellung seiner Protagonisten inspirierte viele Maler in ganz Europa. Die Nachfolger seines einzigartigen Stils, die so genannten Caravaggisti, nahmen seine kühne Malweise als Vorbild. Einige außerordentliche Arbeiten der frühesten Caravaggisti zählen zu den Höhepunkten der Dorotheum-Auktion Alte Meister am 30. April 2019. Zwei Bilder stellen jeweils den Heiligen Bartholomäus dar – eines von Bartolomeo Manfredi in einem Gruppenbild in Szene gesetzt (€ 300.000 – 400.000) und eines von unbekannter Hand, das in den 1980erJahren von Expertin Mina Gregori Caravaggio selbst zugeschrieben wurde (€ 80.000 – 120.000). Bartolomeo Manfredi gilt als der Künstler, der nach Caravaggios frühem Tod des Meisters stilistische Innovationen, insbesondere die naturalistische Darstellungsweise, der nächsten Generation weitergab. Von der bedeutendsten weiblichen Protagonistin des Caravaggisti-Stils, Artemisia Gentileschi, stammt ein Maria Magdalena in Ekstase betitelter sinnlicher Frauenakt (unter Mitarbeit von Onofrio Palumbo, € 400.000 – 600.000). Barockkünstlerinnen: Neben Gentileschi ist mit Elisabetta Sirani eine weitere weibliche Künstlerin des Barock in der Auktion vertreten, mit dem außergewöhnlichen Bild Die Auffindung des Moses (Mitarbeit Giovanni Andrea Sirani, € 150.000 – 200.000). Sirani, Tochter von Guido Renis erstem Assistenten, war zu ihrer Zeit in Bologna eine sehr gefeierte und hochbegabte Künstlerin, die in ihrer

kurzen 27-jährigen Lebenszeit rund 200 Arbeiten vollendete und eine eigene Malerschule betrieb. Mit der büßenden Magdalena können sich Altmeister-Sammler auch über ein zentrales Werk von Guido Cagnacci freuen (€ 100.000 – 150.000). Flämische Meister: Bei der flämischen Offerte der Auktion überzeugt, auf zwei Metern Länge, die Allegorie der vier Elemente von Artus Wolffort (€ 150.000 – 250.000). Eine weitere Allegorie von Antoon Claeissins thematisiert hochdramatisch Justitia, welche die sieben von ihr in Ketten gelegte Todsünden bezwingt (€ 80.000 – 120.000). Eine alttestamentarische Szene mit exzellenter Architekturdarstellung steuert Abel Grimmer bei (€ 150.000 – 200.000), ebenfalls ein biblisches Thema ist der Durchzug der Israeliten durch das Rote Meer, eine Gemeinschaftsarbeit von Frans und Ambrosius Francken II. (€ 150.000 – 200.000) Antiquitäten- Auktion 2. Mai 2019: Möbel, Skulpturen, Porzellan und vieles mehr steht bei der AntiquitätenAuktion am 2. Mai 2019 am Programm. Mit dabei wären etwa ein Ignaz Günter Rokoko-Engelspaar oder eine japonisierende Art Déco Vitrine, HEJDA WIEN um 1924 (€ 30.000 – 40.000, € 45.000 – 55.000). Zwei imposante Porzellanobjekte zeugen von der Bedeutung des weißen Goldes: Eine imperiale Vase mit dem Porträt König Friedrich Wilhelm III. von Preußen, KPM Berlin um 1840, sowie eine 83 cm hohe Meißener Schneeballblütenvase aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (€ 50.000 – 70.000, € 80.000 – 120.000). Ebenfalls Meißen, Schwertermarke 1860-1880, ist eine rund 50 cm hohe beeindruckende Figurengruppe, bei der ein Elefant die Hauptrolle spielt (€ 30.000 – 50.000). (Foto: © Dorotheum)


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Artemisia Gentileschi (1593 - 1653) unter Assistenz (im Hintergrund) von Onofrio Palumbo (1606 - 1656?) Maria Magdalena in Ekstase, Öl auf Leinwand, 129,8 x 180,4 cm, Auktion 30. April 2019, Schätzwert € 400.000 - 600.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Artus Wolffort (1581 - 1641) Die vier Elemente, Öl auf Leinwand, 158 x 200 cm Auktion 30. April 2019, Schätzwert € 150.000 - 250.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Bartolomeo Manfredi (1582 - 1622) Das Martyrium des hl. Bartholomäus, Öl auf Leinwand, 120 x 150 cm Auktion 30. April 2019, Schätzwert € 300.000 - 400.000





KUNST.INVESTOR Dorotheum

Charity Auktion zugunsten Delta Cultura Mit der 7. Delta Cultura Kunstauktion unterstützt Dorotheum mit der Durchführung der Kunstauktion das Bildungszentrum Tarrafal auf den Kapverdischen Inseln. Rund 350 Kinder von 4-18 Jahren werden hier betreut. Mit Kunst, Fußball, Musik, Lernunterstützung, Workshops und weiteren Bildungsangeboten leistet das Zentrum einen sehr wichtigen Beitrag, dass die Kinder von der Straße geholt werden. Die Kunstauktion ist ein wesentlicher Beitrag zur Unterstützung des Vereins und seiner interkulturellen Tätigkeiten. [Dienstag 9. April 2019, 19:00 Uhr, Looshaus Wien]

Gleich Joanna, O.T. 2009, 96 x 68 cm, Öl und Grhit auf grundiertem Pier, auf Leinen aufkaschiert, Rufprei EUR 1.500 - Foto: © Dorotheum



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Manuel Rubey, Gerald Votava © Sabina Saurer

‚galerie gugging special edition #8‘ Votava begegnet Rubey

„Ich dachte, es sind Menschen, aber es sind leider Wiener“ meinte einst Helmut Qualtinger. „Neu!!! in GUGGING. Poesie und Gaudium. Musik und Tanz (felleichd). Droddln brauchn ned kuman; de aundan olle: come as you are!!! “ meinen die beiden Schauspieler und Kabarettisten. Die weltweit renommierte Art Brut-galerie gugging präsentiert zur achten Ausgabe der außergewöhnlichen Konzert- & Event-Serie 'galerie gugging special edition‘. Nach bisher schon vielen großen künstlerischen Momenten und gar Weltpremieren begegnen dieses Mal mit Gerald Votava und Manuel

Rubey einander zwei der aktuell vielseitigsten und spannendsten österreichischen Schauspieler, Musiker und Kabarettisten auf der Bühne der Villa Gugging. [Sonntag, 24. April 2019, 15:00 Uhr. Mehr Info unter WWW.GALERIE GUGGING.COM



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OstLicht - YOUNG EDITIONS Unter dem Titel »OstLicht YOUNG EDITIONS« eröffnet die Galerie eine neue Plattform für junge Fotografie. Den Startpunkt bilden Piero Percoco, Silin Liu und Paweł Jaszczuk. Der italienische Autodidakt und Instagram-Shootingstar Piero Percoco wirft eine einzigartige Perspektive auf seine Heimat, den Süden Italiens, und fotografiert mit Humor und Ironie den Alltag im Dorf, Großmutters Kochkünste und sonnenbadende Menschen am Strand von Bari. Sein InstagramAccount erweist sich als absoluter Hit mit über 45.000 Follower_innen. Silin Liu aus Peking nimmt in ihrer fotografischen Serie »I’m Everywhere« die Identität ihres Alter Ego Céline Liu an und reist mit ihr durch Zeit und Raum. Dabei schreibt sie sich in die Geschichte des 20. Jahrhunderts ein indem sie mit Pablo Picasso, Lady Di und John F. Kennedy posiert. Der polnische Fotograf Paweł Jaszczuk begibt sich mit »¥€$U$« auf die Suche nach Christus Darstellungen in der Popkultur. Er zeigt eine Welt zwischen Spiritualität und Kommerz aus Marien-Unterwäsche, Heiligenfiguren in leuchtenden Neonfarben und JesusSchwimmreifen. Die Ausstellung läuft im Rahmen des Festivals Foto Wien. Pawel Jaszczuk aus der Serie »¥€$U$« , 2016 – Foto: Ostlicht



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ART&ANTIQUE Residenz Salzburg Meisterwerke aus Kunst, Antiquitäten und Design ziehen ab 13. April für die ART&ANTIQUE in die Residenz ein, während Richard Wagners „Meistersinger von Nürnberg“ auf die Festspielbühne treten. Die Stadt ist zu Ostern wieder internationales Zentrum für die Künste. Zum 44. Mal lädt Salzburgs große Kunstmesse das Publikum aus der ganzen Welt ein, um über die schönsten Schätze zu staunen. Alte Meister treffen auf zeitgenössische Kunst, Klimt und Schiele faszinieren, Skulpturen aus der Antike und gotische Heilige werden zu Nachbarn. Auch die Handwerkszünfte beweisen ihr Können, wenn Möbel, Silberobjekte, Gläser, Schmuck, Uhren und vieles mehr die Residenz zu einer Festwiese für die Kunst machen!

Die ART&ANTIQUE in den Prunkräumen der Salzburger Residenz. Foto: wildbild


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© FOTO WIEN 2019, Foto: eSeL

© FOTO WIEN - Monat der Fotografie Am 20. März 2019 wurde die „FOTO WIEN. Monat der Fotografie“ in der neuen Festivalzentrale Otto Wagners Postsparkasse in Wien eröffnet. Die Architekturikone der Moderne, ist bis 20. April 2019 für 18 Tage Schauplatz des neuen Festivals, das mit 130 Programm-partnerInnen und über 700 FotokünstlerInnen in der ganzen Stadt einen umfassenden Blick auf das Thema Fotografie werfen wird. Die Festivalzentrale bietet sowohl Platz für Ausstellungen, Portfolio Reviews, einen Photobook Market und den

Fotobuch-Preis 2019 als auch für zahlreiche Diskussions- und Diskursformate mit nationalen und internationalen Gästen. Rundgänge, Studio Visits sowie tägliche Bildbesprechungen in der Festivalzentrale und bei den vielen ProgrammpartnerInnen, darunter Museen, Ausstellungshäuser, Galerien, Archive, Fotografie-Institutionen, Kunstuniversitäten, KünstlerInnenin-itiativen und Off-Spaces bieten ein dichtes Vermittlungsprogramm über den gesamten Zeitraum des Festivals.





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Petros Efstathiadis, MONITORS_2014 Courtesy des Künstlers © - Foto: Kunsthaus Wien

ÜBER LEBEN AM LAND Die Ausstellung Über Leben am Land im KUNST HAUS WIEN vereint 20 künstlerische und fotografische Positionen, die sich auf dokumentarische, inszenierende und bisweilen sehr persönliche Weise den unterschiedlichen Gesichtern der Provinz in Europa und den USA annähern. Als ländliche Topographien

zeigen sich die fotografischen Bildgeschichten und sind dabei analytisch, poetisch, real und surreal, fröhlich, komisch, melancholisch und bisweilen tragisch, nie objektiv oder vollständig. [Kunsthaus Wien. Dauer bis 25. August 2019]

Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler: Toni Amengual, Iris Andraschek, Miia Autio, Anatoliy Babiychuk, Peter Braunholz, Heinz Cibulka, Philipp Ebeling, Petros Efstathiadis, Bernhard Fuchs, Patrick Galbats, Anne Golaz, Nilbar Güres, Lois Hechenblaikner, Laura Henno, Joel Karppanen, Paul Kranzler, Paul Albert Leitner, Igor Samolet, Eva Szombat, Tara



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Bodies of Work Katharina Gruzei „Arbeit“ ist ein wiederkehrendes Thema in den Werken der Künstlerin Katharina Gruzei. Österreichs letzte DonauSchiffswerft ist der Ausgangspunkt für ihre Fotoserie „Bodies of Work“. In ihren Bildern verwandelt die Künstlerin die vorgefundene Arbeitswelt in teils schwerelos wirkende und an Science-Fiction erinnernde Szenarien. Sie zeigt wie die Arbeiterkörper und das Werkstück im Fertigungsprozess miteinander verschmelzen. Die präzise komponierten Fotografien verschränken unterschiedliche Zeitlichkeiten: sie greifen die Anachron-ismen des fast 180 Jahre alten Betriebs auf und lassen zugleich eine Nähe zur Ästhetik der Raumfahrt durchscheinen. Fremdartig wirkende Szenarien erweitern in Gruzeis Fotoserie den repräsentierten Realitätsausschnitt um neue Zeit- und Raumbezüge. Der fotografische Befund der Serie geht dabei weit über einen dokumentarischen Ansatz hinaus. [Charim Galerie. Dauer bis 11. Mai. 2019]

Foto: Charim Galerie


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MARK ROTHKO

Mark Rothko vor dem Werk ,1960, Foto: Regina Bogat, © 2005 Kate Rothko Prizel & Christopher Rothko/Bildrecht Wien, 2019

Mark Rothko (1903–1970) gehört zu den bedeutendsten Künstlern des zwanzigsten Jahrhunderts. Zum ersten Mal überhaupt werden nun seine Werke in Österreich gezeigt. Die Ausstellung bietet mit über vierzig seiner Hauptwerke einen Überblick über Rothkos gesamtes Schaffen und beschäftigt sich mit Vorstellungen des Heiligen, Geistigen, Tragischen und Zeitlosen. Kate und Christopher Rothko, die Kinder des Malers, waren von Beginn an in das Projekt eingebunden und haben sich bereit erklärt, eine Reihe bedeutender Werke aus der Familiensammlung für die Ausstellung zu leihen. Die Ausstellung wird im Kunsthistorischen Museum gezeigt, dessen historische Sammlungen fünftausend Jahre menschlichen Schaffens vom Alten Ägypten bis zum Barock nachzeichnen, wodurch sich die einmalige Gelegenheit bietet, sich mit Rothkos tiefem, lebenslangem Interesse für die Kunst der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Von seinen frühen Besuchen des New Yorker Metropolitan Museum während seiner Studienzeit, über seine ersten Begegnungen mit Rembrandt, Vermeer und der

klassischen Kunst und Architektur, bis zu seinen Reisen nach Europa, wo er Kirchen, Kapellen und Sammlungen von Altmeistergemälden in Paris, London, Venedig, Arezzo, Siena, Rom, Pompeji und Florenz besichtigte, widmete sich Rothko dem Studium historischer Kunst und Architektur. Die Schau beleuchtet den Einfluss bestimmter Orte auf Rothkos stilistische Entwicklung von Michelangelos Biblioteca Medicea Laurenziana und Fra Angelicos Fresken im Konvent von San Marco in Florenz zu den griechischen Tempeln von Paestum und der Taufkapelle der Basilika Santa Maria Assunta auf Torcello in der Lagune von Venedig. Als Rothko in späteren Jahren mit der Tradition brach, um zu einer radikal neuen Form künstlerischen Ausdrucks zu gelangen, tat er dies auf der Basis eines umfangreichen Wissens und voller Hochachtung für das, was seiner Zeit vorausgegangen war. Mit den Worten des Kritikers John Berger schaute Rothko zurück, „wie dies kein Maler zuvor je getan hatte“. [Kunsthistorisches Museum Wien. Ausstellungsdauer bis 30. Juni 2019 – Foto: © KHM]


KUNST.INVESTOR

Mark Rothko (1903-1970), Untitled (Red, Orange, 1968, Öl auf Leinwand, 233 x 175,9 cm © 1998 Kate Rothko Prizel & Christopher Rothko/Bildrecht, Wien, 2019 © Foto: Fondation Beyeler, Riehen/Basel, Sammlung Beyeler/Robert Bayer


KUNST.INVESTOR

Mark Rothko (1903-1970, Room in Karnak, 1946, Öl auf Leinwand, 94,9 × 69,9 cm © 1998 Kate Rothko Prizel & Christopher Rothko/Bildrecht, Wien, 2019


KUNST.INVESTOR

Mark Rothko (1903-1970), No. 2, 1947, Öl auf Leinwand, 145,4 × 122,4 cm © 1998 Kate Rothko Prizel & Christopher Rothko/Bildrecht, Wien, 2019 © Foto: National Gallery of Art, Washington, D.C.


KUNST.INVESTOR

Mark Rothko (1903-1970), No. 7 (Dark Brown, Gray, Orange), 1963, Öl auf Leinwand, 175,6 × 162,6 cm © 1998 Kate Rothko Prizel & Christopher Rothko/Bildrecht, Wien, 2019, © Foto: Kunstmuseum Bern


KUNST.INVESTOR

Mark Rothko (1903-1970), Self-Portrait, 1936, Öl auf Leinwand, 81,9 × 65,4 cm © 1998 Kate Rothko Prizel & Christopher Rothko/Bildrecht, Wien, 2019


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postcards - the small format „Die Konzentration der Gestaltung, die Präzision und die gleichzeitige Leichtigkeit machen solche kleinen Werke zu Kleinodien der Kunstwelt.“ (Johann Feilacher)

Die Schau „postcards – the small format“ zeigt, wo der Erfolg der Künstler aus Gugging seinen Anfang genommen hat: Vor 5 Jahren gab es im Museum Gugging die Ausstellung „small formats.!“, um die Besonderheit der Werke im Kleinformat hervorzuheben und ihre Bedeutung für die Entwicklung des Kulturzentrums im Art Brut Center Gugging zu dokumentieren. Ende der 1950er Jahre hat der Psychiater Leo Navratil, um bei der Fülle der Patienten effektiver diagnostizieren zu können, den Mensch-und-Baum-Zeichentest benutzt. Dafür hat er postkartengroße, weiße Blätter verwendet. Navratils Hauptanliegen war es, eine Diagnose zu stellen. Einige dieser Zeichnungen passten jedoch nicht in das Diagnoseschema – sie waren völlig anders, kreativ & eigenwillig! Das waren die Werke der im Laufe der Zeit bekannt gewordenen Künstler aus Gugging: unter anderem von Johann Hauser, Oswald Tschirtner, August Walla und auch von Anton Dobay, Fritz Koller und Rudolf Limberger (Max). Das kleine Format ist stets faszinierend und überzeugt durch seine Qualität, der Künstler hat einen sehr begrenzten Platz für das, was er darstellen will, und das

wiederum fordert ihn auf, zentriert, konzentriert und klar im Ausdruck zu sein. Das kleine Format ist eine Herausforderung: alles ist sichtbar, nichts kann versteckt werden und genau das ist auch so „großartig“ daran. Auf 10,5 x 14,8 cm eröffnet sich dem Betrachter die Welt des Künstlers in der ihm eigenen Formensprache. Galerie Gugging zeigt in dieser Ausstellung Werke von 26 Künstlern und geben dadurch einen Überblick über 50 Jahre Kunstschaffen in Gugging. Wir spannen den Bogen von sehr früh entstandenen Werken wie einem Blatt von Rudolf Limberger (Max) aus dem Jahr 1965 bis hin zu Werken aus dem Jahr 2018 von Heinrich Reisenbauer. Raritäten von unbekannt gebliebenen Künstlern wie Josef Binner, Alois Fischbach und Karoline Rosskopf werden gemeinsam mit Werken von Oswald Tschirtner, August Walla sowie Günther Schützenhöfer, Helmut Hladisch und Jürgen Tauscher präsentiert, um nur einige der Künstler zu nennen. Wir präsentieren noch nie ausgestellte Werke und auch etliche, die bereits in der „small formats.!“ Ausstellung des museum gugging zu sehen waren und auch im gleichnamigen Katalog publiziert sind.[Galerie Gugging. Ausstellungsdauer bis 5. Mai 2019]


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August Walla, HORNESS IM TELLER., Bleistift, Farbstifte, 14,7 x 10,4 cm © Art Brut KG


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Anton Dobay, Kopf, 1974, Bleistift, 14,8 x 10,5 cm © Privatstiftung - Künstler aus Gugging


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Franz Kernbeis, Fahrrad, 2008, Bleistift, Farbstifte, 10,5 x 14,8 cm © Privatstiftung - Künstler aus Gugging





Bösendorfer Flügel – Modell 200 „Dragonfly“ Prachtvolle Gärten – Perfektes Handwerk Die Verwendung von verschiedenen Holzarten zur Gestaltung von Ornamenten, Blumen- und Tiermotiven sind seit jeher ein Symbol für Extravaganz und Luxus. Dies zeigt die Vielzahl der historischen Möbel und Klaviere die mit kostbaren Intarsien verziert sind. Kaiserin Maria Theresia und ihr Mann Franz I. Stephan sammelten leidenschaftlich gerne Pflanzen für ihre prachtvollen Gärten und monumentalen Glashäuser. Die Kaiserin machte Schloss Schönbrunn zu einer imperialen Sommerresidenz und zum glanzvollen Mittelpunkt höfischen Lebens. Führende Staatsmänner und große Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur waren hier zu Gast. Der barocke Garten Schönbrunns diente der herrschaftlichen Repräsentation und war Fortsetzung der imposanten Innenräume nach außen. Der im 18. Jahrhundert berühmte Maler Johann Wenzel Bergl schmückte einige Innenräume im Erdgeschoss mit detailverliebten Pflanzen- und Tiermotiven. Auch die naturverbundene Kaiserin Elisabeth (Sissi) erfreute sich in späteren Jahren an den prachtvollen Gärten und Wandmalereien. Die von Bergl gestalteten Räume zählen bis heute zu den drei kostbarsten Raumensembles des Schlosses. Dieses Instrument ist eine Hommage an die prachtvollen Gärten und Wandmalereien des Imperialen Luxus und eine verzaubernde Momentaufnahme der Natur. Limitiert auf 18 Flügel in der Größe 200 schwarz poliert, ist jedes Instrument dieser Serie mit einer individuell nummerierten Messingplakette versehen.

Features Intarsien in traditioneller Sandschattierungstechnik Bösendorfer Grand Piano 200 Limitiert auf 18 Flügel Konzertflügel Mechanikgeometrie gewährleistet optimale Spielart & Kontrollierbarkeit Feinste Verarbeitung wertvoller Furniere und Materialien Resonanzboden aus österreichischem Fichtenklangholz Handgesponnene Bösendorfer Bass Saiten Einzelsaitenaufhängung Handgefertigt in Österreich


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Michael Maier, "Rasthaus", 2019, Courtesy des Künstlers- Foto: © Maier

Michael Maier - „Gottes Fehl“ Das künstlerische Schaffen von Michael Maier führt uns schonungslos die menschliche Maßlosigkeit vor Augen, seine Werke, Bilder, Skulpturen, bildhafte Skulpturen, Skulpturale Bilder, Text wie Intellektualität und Visionen. Verwerfungen an Inhalten öffentlichen und privaten Interesses. Hier scheint sich eine Kunst darzubieten, die jegliche Virtuosität und Könnerschaft vermissen lässt. Und doch ist es gerade diese unverblümte Unvollkommenheit, diese aleatorische Arbeitsweise und diese rohe Materialästhetik, die eine unbändige Gestaltungskraft und ein unbedingtes

Bildwollen erkennen lassen. In den jüngsten Arbeit werden die Planen von Sattler vom Beschützer von Frachtgut zum Bildträger. Wie beiläufig sind darauf Spuren im vorbei gehen hinein geschrieben worden. Gleich einen „schwarzen Fernseher“ gemahnen sie uns zum Innehalten. Der leuchtende Spray, der sonst zum Markieren von Baggerarbeiten verwendet wird, lässt für uns ein Kreuz und einen Fernseher erstrahlen. Das fahrende Material kommt zur Ruhe. Das Flimmern und Vibrieren der Willenskraft von Michael Maier nicht. mehr Info (Foto: Hans-Georg Maier)


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„Schwarzer Fernseher“ Danke an den Frieden der Nacht. Ich bin TV im Stillstand. Eine Farbe kommt aus dem Nichts. Einst war ich sehr betroffen und glaubte die Vergangenheit bleibt in Ruhe vor mir. Eine Frage Kommt zum stummen Zeugen. Im Glauben an das Unbeugsame in der Realität flescht sie ihre Zæhne mir entgegen. Der Widerspruch steht offen zutage. Ich höre die Nachricht und ich sehe die laufenden Bilder. Eine Mutter erzählt eine Geschichte. Das Kind hört das Maßregeln. Der Vater spricht. Am Endel laufen die Bilder. Wir sehen dich morgens wir trinken aus deinem Gefäß der Weisheit. Du hast immer etwas zu erzählen. Wir halten dich aus. Wir unterstellen dir nichts. Lieber schwarzer Fernseher wir danken dir. Auch während des Fahrens gibt es laufende Bilder. Wer will schon wissen, ob alles so schlimm kommen wird. Heilige Bilder wir möchten euch nicht verraten.

Michael Maier, "schwarzer Fernseher", 2019, Courtesy des Künstlers- Foto: © Maier


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Michael Maier, "schwarzer Mond", 2019, Courtesy des Künstlers- Foto: © Maier


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Michael Maier, "Vorbeigehen", 2019, Courtesy des Künstlers- Foto: © Maier


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Heinz Frank - Der Winkel des Endes kommt immer von hinten

„Mein Tun wohnt im Zwischenraum zwischen dem Nichts innen und dem Nichts draußen“, sagt Heinz Frank, der sich seit seinem Architekturstudium bei Ernst A. Plischke in den 1960er Jahren als Bildhauer, Zeichner, Maler, Sprach- und Objektkünstler, manchmal auch als Entwerfer von Innenräumen und Einrichtungsgegenständen betätigt. Und dabei seine Medien gerne miteinander verschränkt, so wie er es auch mit Materialien tut: Holz, Stein, Gips, Farbe, Ton, Glas, Metall und gefundene Textilien, Drähte, Kisten, Böcke, Spiegel oder Teile alter Möbel und Geräte. Solche Dinge und Mittel kombinierend, assemblierend und transformierend lotet Frank Spannungsfelder wie hart/weich, kalt/heiß, innen/ außen, schwer/leicht, Anfang/Ende aus, um stets aufs Neue darzustellen, wie – und dass – alles miteinander verbunden ist. Er selbst bringt solche Intention auf die paradoxe Formel: „Ungeformtes umformen in Formloses“. Dabei ist am

Anfang seines bildnerischen Tuns immer das Wort – beziehungsweise ein aphoristischer Gedanke, der, händisch auf ein Stück Papier geschrieben, dem aus ihm entwickelten Gebilde auch weiterhin zur Seite liegt. „Das Loch ist der Inbegriff der Leere“, „Des Nasenaffens Mich“ oder „Das Hinten und das Vorne der Anderen“ … lässt sich nebst und mit seinen Bildern und Gebilden lesen, während die vierrädrige Bodenskulptur „Durch dadurch“ sich potenziell ewig im Kreis und um sich selbst dreht. Eine andere anthropomorphe Plastik wiederum hat „Keinen Hinterkopf, denn die Spitze zum Trichter ist zum Denken geboren“. Franks vielgestaltige Sprachkunst-Bildwerk-Kombinationen – im Ausstellungsraum sind Werke aus unterschiedlichen Entstehungszeiten (ab 1970) versammelt – führen die Betrachter/innen in eine Ideenwelt, in der das Menschsein, der Ursprung und Weg der Gedanken, der Körper und das Innere zentrale Themen sind.


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Heinz Frank, Das Hinten und das Vorne der Anderen, 2000, Ausstellungsansicht Charim Galerie, 2013, Š Foto: Markus Krottendorfer, Courtesy Charim Galerie Wien


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Hier gehört zusammen, was im rationalistischökonomisch geprägten Alltagsgetriebe geflissentlich separiert wird: Vernunft und Emotion. Von Heinz Frank lernen wir, dass beides voneinander abhängt und somit auch als gleichwertig zu erachten ist: Was den Mensch zum Menschen macht, ist der Gedanke, der gefühlt wird, und umgekehrt. So lautet eine seiner Devisen: „Gefühltes denken und Gedachtes fühlen“. Dass der Ausstellungsraum der Kunsthalle Wien Karlsplatz über gläserne Außenwände verfügt, nützt der Künstler zur Montage doppelseitig bemalter Bilder an den Innenseiten vor diesen Scheiben. Glas ohne Rahmen ist weder Fenster noch Loch, auf Glaswände gehängte Bilder hingegen können zu Fenstern werden, speziell dann, wenn sie wie bei Frank Löcher haben. AugenLöcher zumeist, durch die sich hier nicht nur in die Leere eines Kopf-Inneren, sondern in den hinter ihnen befindlichen Außen- oder Innenraum blicken lässt. Oder wieder mit Franks Worten (vielleicht): „Inwändig leibt

auswändig“. Oder (vielleicht) auch: „Menschen sind die verwischten Fenster ins Äußere“. Der Raum verfügt zudem über rechtwinkelige Ecken, in denen auf Teppichen vier Skulpturen stehen. Frei im Raum und in dessen Mitte positioniert findet sich hingegen eine Abfolge bemalter Paravents, die so hoch sind wie Heinz Frank – gewinkelte Wandschirme, die sich womöglich nur vor sich selbst abschirmen. Auch sie verfügen jedoch jeweils über zumindest ein Loch, jenen „Inbegriff der Leere“, wofür zugleich aber gilt: „Das Loch, der sechste Finger des Denkens“. In der Kunsthalle Wien Karlsplatz zeigt sich Heinz Frank aber nicht allein als Darsteller von Ver-Dichtungen „philosophischer Schwächeanfälle“, sondern gleichermaßen als Architekt: Das Maß seiner Dinge ist bezüglich ihrer Proportionen und der Verhältnisse zum Umraum immer der Mensch – und damit er selbst als leibhaftiges IchKurator: Lucas Gehrmann [Kunsthalle Wien Karlsplatz. Dauer bis 12. Mai 2019 – Foto ©]


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Heinz Frank, Ausstellungsansicht Charim Galerie, Ein randloses Loch, fliegt von Baum zu Baum und Loch zu Loch, ohne zu fliegen..., 2013, Š Foto: Markus Krottendorfer, Courtesy Charim Galerie Wien


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Peter Friedl, Teatro Popular, 2016–2017 (Detail), Holz, Aluminium, Stoff, 22 Handpuppen, Mixed Media, Variable Dimensionen, Courtesy der Künstler und Lumiar Cité, Lissabon, Foto: Daniel Malhão

Peter Friedl. Teatro

Peter Friedls facettenreiche Arbeiten und Projekte – durchaus heterogen in Bezug auf Medium und Stil – verstehen sich als exemplarische Vorschläge und Lösungen für ästhetische Probleme hinsichtlich unseres politischen und historischen Bewusstseins. Auf der Suche nach neuen narrativen Modellen erforschen sie die Konstruktion und die Grenzen von Repräsentation. Dabei kommen konzeptuelle Strategien wie kontextuelle Transfers oder die Neuinterpretation von Genres aus der Geschichte der Moderne zur Anwendung. Die Ausstellung Teatro in der Kunsthalle Wien konzentriert sich auf eine Reihe wiederkehrender Themen in Friedls Œuvre: Modell, Sprache, Geschichte, Übersetzung, Theatralik. Herzstück der Ausstellung ist die im Rahmen der documenta 14 (2017) erstmals präsentierte Filminstallation Report

(2016). Ausgehend von Kafkas „Ein Bericht für eine Akademie“ (1917), der Selbstauskunft des über seine Integration in die menschliche Gesellschaft reflektierenden Affen Rotpeter, entfaltet Friedl eine ebenso komplexe wie kinematographisch opulente Reflexion über das Wechselspiel von Identität und Sprache, Anpassung und Autonomie. Das Personal umfasst mehr als zwanzig Akteure, die entweder in ihrer jeweiligen Muttersprache oder einer Sprache ihrer Wahl (Arabisch, Dari, Englisch, Französisch, Griechisch, Kurdisch, Russisch, Swahili) Auszüge aus Kafkas Text vortragen. Allein die Originalsprache, Kafkas Prager Deutsch, kommt nicht vor. Schauplatz ist die leere Bühne des griechischen Nationaltheaters in Athen.


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Peter Friedl, The Dramatist (Black Hamlet, Crazy Henry, Giulia, Toussaint), 2013, Holz, Metall, Stoff, Glas, Leder, Haare, Stroh, Öl, Nylon, Variable Dimensionen, Sammlung Carré d’Art – Musée d’art contemporain de Nîmes, Courtesy der Künstler und Guido Costa Projects, Turin, Foto: Maria Bruni

Peter Friedl, Teatro Popular, 2016–2017 (Detail), Holz, Aluminium, Stoff, 22 Handpuppen, Mixed Media, Variable Dimensionen, Courtesy der Künstler und Lumiar Cité, Lissabon, Foto: Archiv Peter Friedl


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Peter Friedl, Study for Social Dreaming, 2014–2017 (Videostill), HD-Video, Farbe, Ton, 28:50 Min., Loop, Courtesy der Künstler; Galerie Erna Hécey, Luxemburg; Guido Costa Projects, Turin; und Nicolas Krupp, Basel

Peter Friedl, Study for Social Dreaming, 2014–2017 (Videostill), HD-Video, Farbe, Ton, 28:50 Min., Loop, Courtesy der Künstler; Galerie Erna Hécey, Luxemburg; Guido Costa Projects, Turin; und Nicolas Krupp, Basel


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Werke wie The Dramatist (Black Hamlet, Crazy Henry, Giulia, Toussaint) (2013) und Teatro Popular (2016– 2017) sind weitere Beispiele für Friedls Auseinandersetzung mit dem Topos Theatralität, nehmen ihn aber stärker unter dem Begriff des Modells in den Blick. Als Referenz dienen historisch überlieferte Formen des Marionetten- und Puppentheaters. Sowohl The Dramatist als auch Teatro Popular sind als Modellanordnungen für mögliche Gegen-Erzählungen zu den modernen Meisternarrativen lesbar. Sie stellen die Verbindung zu Friedls im Jahr 2012 begonnenem Projekt Rehousing her, einer Serie von Architekturmodellen, die maßstabgetreu historische, teilweise bereits zerstörte oder auch unrealisiert gebliebene Architekturen nachbilden. Bei den ausgewählten Häusern handelt es sich um Lebenswelten, in denen sich auf ganz unterschiedliche Weise Geschichte, Politik, Biografien und Ideologien spiegeln; als „Fallstudien für die mentale Geografie einer anderen Moderne“ (Friedl). Anlässlich der Ausstellung in Wien sind zwei neue Modelle hinzugekommen: das inzwischen in ein Museum umgewidmete ehemalige Wohnhaus von Winnie und Nelson Mandela im südafrikanischen Soweto (8115 Vilakazi Street) sowie das Modell eines jener containerähnlichen Fertighäuser, aus denen Amona bestand – der 2017 geräumte israelische Außenposten in den palästinensischen Gebieten im Westjordanland. Neben aktuellen Produktionen versammelt Teatro auch ältere Arbeiten, etwa die auf der documenta X gezeigte Videoarbeit Dummy (1997) oder das Langzeitprojekt Theory of Justice (1992–2010), die sich – über formal sehr unterschiedliche Strategien – der Problematisierung von Gerechtigkeitsfiktionen widmen.

In Korrespondenz mit den neueren Arbeiten geben sie nicht nur Aufschluss über thematische wie formale Kontinuitäten und Wendungen in Friedls Werk, sie gewinnen im Blick auf gegenwärtige Verteilungs- und Anerkennungskämpfe auch eine neue, oftmals beklemmende Aktualität. Peter Friedl (geb. 1960 in Österreich) ist ein in Berlin lebender Künstler. Seine Arbeiten wurden international ausgestellt, u.a. im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, Madrid; Centre Pompidou, Paris; Walker Art Center, Minneapolis; Van Abbemuseum, Eindhoven und in der Hamburger Kunsthalle. Er nahm an der documenta 10, 12 und 14 (1997, 2007 und 2017); der 48. und 56. Biennale von Venedig (1999 und 2015); der 3. Berliner Biennale für zeitgenössische Kunst (2004); Manifesta 7, Trento (2008); der 7. Gwangju Biennale (2008); der 28. Bienal de São Paulo (2008); La Triennale, Paris (2012); der Taipei Biennale (2012 und 2016); der 10. Shanghai Biennale (2014); der 5. Thessaloniki Biennale (2015) und der 1. Anren Biennale (2017) teil. Er wird an der kommenden Sharjah Biennale 14 (März 2019) teilnehmen. Ausgewählte Einzelausstellungen sind u.a. OUT OF THE SHADOWS, Witte de With, Rotterdam (2004); Work 1964–2006, Museu d‘Art Contemporani de Barcelona; Miami Art Central; Musée d‘Art Contemporain, Marseille (2006–07); Blow Job, Extra City Kunsthal, Antwerpen (2008); Working, Kunsthalle Basel (2008); Peter Friedl, Sala Rekalde, Bilbao (2010); The Dramatist, Artspace, Auckland (2014); The Diaries, Grazer Kunstverein, Graz (2016) und Teatro Popular, Lumiar Cité, Lissabon (2017). Kuratorinnen: Anne Faucheret, Vanessa Joan Müller. [Kunsthalle Wien. Dauer 22, März bis 9. Juni 2019 – Foto: © Kunsthalle Wien]


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Oskar Kokoschka, Spielende Kinder, 1909 © Lehmbruck Museum, Duisburg Foto: Lehmbruck Museum, Duisburg Foto: Bernd Kirtz © Fondation Oskar Kokoschka/Bildrecht, Wien, 2018

Oskar Kokoschka Expressionist, Migrant, Europäer Oskar Kokoschka (1886–1980) zählt zu den wichtigsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Er überwand den vorherrschenden Jugendstil seiner Zeit und wurde zu einem zentralen Wegbereiter des Expressionismus. Ab 1908 trat er als Maler, Grafiker, Poet und Dramatiker in Erscheinung und provozierte die Kunstwelt als Enfant terrible und radikaler Erneuerer. Auch später, im von zwei Weltkriegen erschütterten Europa, wo realistische Kunst in Verruf geraten war, setzte sich Kokoschka unerschrocken für die Anerkennung der figurativen Kunst ein und wurde so zum Vorbild für nachfolgende Künstlergenerationen. Die politischen Wirren des letzten Jahrhunderts machten aus ihm einen Migranten mit Stationen in Wien, Dresden, Prag, London, bis er sich schließlich 1953 im Schweizer Villeneuve niederließ. Die rund 250 Exponate umfassende

Retrospektive trägt sämtlichen Schaffensphasen Kokoschkas mit hochkarätigen Leihgaben aus internationalen Museen und Privatsammlungen Rechnung und präsentiert den vielseitigen Künstler mit Gemälden, Zeichnungen, Aquarellen, Druckgrafiken sowie seiner Arbeit für Kunstzeitschriften wie Der Sturm oder für das Theater. Anhand von politischen Allegorien, agitatorischen Plakaten und historischen Dokumenten wird Kokoschka als großer, durchaus ambivalenter „Homo politicus“ beleuchtet. Vom nationalsozialistischen Regime als „entarteter Künstler“ diffamiert, setzte er sich sein Leben lang für Humanismus und Pazifismus ein. [Leopold Museum. Daue: 06. April bis 8.Juli 2019. Foto: © Leopold Museum]


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Oskar Kokoschka, Doppelbildnis Oskar Kokoschka und Alma Mahler, 1912/13 © Museum Folkwang, Essen Foto: Museum Folkwang Essen/Artothek, © Fondation Oskar Kokoschka/ Bildrecht, Wien, 2018


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Oskar Kokoschka, Selbstbildnis, eine Hand ans Gesicht gelegt, 1918/19, Leopold Museum, Wien, Inv. 623 © Leopold Museum, Wien / Fondation Oskar Kokoschka/VBK, Wien 2013


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Oskar Kokoschka, Selbstbildnis als „entarteter Künstler“, 1937 © National Galleries of Scotland, Edinburgh. On loan from a private collection, © Fondation Oskar Kokoschka/ Bildrecht, Wien, 2018


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Foto © Fleischanderl

Robert Fleischanderl – ‚AN ADVENTURE‘ Anders als die Malerei nimmt man die Fotografie beim Dokumentarischen gern in die Pflicht. Robert Fleischanderl interessiert aber nicht die Dokumentation, sondern das „Bilder machen". Abseits vom typisch Seriellen der Fotografie schuf er sich den Freiraum, Einzelbilder zu schaffen, die ohne das Gerüst eines Narrativs für sich alleine stehen. Ausstellung An Adventure fasst für ihn dieses Experiment der vergangenen sechs Jahre zusammen. Im Fokus von Robert Fleischanderls Aufnahmen steht der Mensch. Es sind intensive Studien, denn für ihn gilt Imre Kertész' Maxime: „Ich wollte immer nur verstehen, warum die Menschen so sind". Die Wege über die sich Fleischanderl, ausgebildet am Londoner Goldsmith College, Fragen des menschlichen Daseins nähert, sind dabei stets andere. Manches entsteht spontan in intimen Situationen intensiver Beobachtung, anderes ist Resultat langer Konzeptionen oder Re-Inszenierung von Erlebtem. Stets spielt der Künstler aber mit dem „umfangreichen Hintergrundrauschen" zur kunsthist-

orischen und medialen Ikonografie. So durchkreuzt Robert Fleischanderl etwa gängige Inszenierungsmuster, wie im Akt einer schwangeren Frau oder hält den spontanen Moment einer verkehrten Pietà in überwältigender Eindringlichkeit fest. Mit viel Gespür lenkt er den Blick auf das Altern und das, was gesellschaftlich lieber verborgen wird, auf das, was Unwohlsein verursacht. Das große Format verleiht dabei Zerbrechlichem Präsenz und Würde oder es verkehrt Machtverhältnisse. Fleischanderls Fotografien werfen in ihrer Doppelbödigkeit Fragen auf. Was überschreitet die gesellschaftliche Übereinkunft darüber, was dargestellt werden darf? Wie kann mit dem Medium des kurzen Moments eine Beiläufigkeit erzielt werden, wie sie der Malerei eingeschrieben ist? Allein durch ihre Größe, ihre physische Präsenz, nehmen Fleischanderls Bilder BetrachterInnen in die Pflicht. Das Schauen wird so zu einem aktiven Prozess, zu einer Erfahrung im Raum, zu einem Spiel mit Nähe und Distanz, zu einem Abenteuer.


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Technologies of Care, 2016 © Elisa Giardina Papa – Foto: Kunstraum Niederösterreich

TechnoCare Notstand überall: Personalmangel im Bereich der Pflege, Vereinsamung als Realität des gegenwärtigen Lebens, globale Zerstörung unseres Planeten. Paradoxerweise sind Tätigkeiten der Fürsorge, die diesem Missstand entgegenwirken, oft unterbezahlt und von abwertenden Zuschreibungen geprägt. Ausgehend vom Spannungsverhältnis zwischen der gesellschaftlichen Relevanz von Fürsorge und ihrer gleichzeitigen Geringschätzung, widmet sich die von Katharina Brandl und Friederike Zenker kuratierte

Ausstellung TechnoCare im Kunstraum Niederösterreich möglichen Neudefinitionen von Fürsorge in unserer algorithmisierten Gegenwart. Von 'Love-bots' über virtuelle Haustier-Vermenschlichung bis hin zur performativen Reflexion von speziesübergreifender Kontaktaufnahme – TechnoCare zeigt Arbeiten österreichischer und internationaler Künstler_innen, die sich mit dem technologiebasierten Knüpfen, Pflegen und Kritisieren von Beziehungen befassen. [Kunstraum Niederösterreich. Dauer bis 15.Mai 2019]


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Rubens bis Makart Die Fürstlichen Sammlungen Liechtenstein

Peter Paul Rubens, Porträt der Clara Serena Rubens, der Tochter des Künstlers (1611–1623), um 1616, Öl au Leinwand auf Holz © LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna

Die ALBERTINA präsentiert unter dem Titel Rubens bis Makart eine umfassende Auswahl der herausragendsten Werke der Sammlungen des Fürsten von und zu Liechtenstein. Gleichzeitig widmet die ALBERTINA unter dem Titel Rudolf von Alt und seine Zeit dem Wiener Aquarell als einem wesentlichen Kernbestand der Fürstlichen Sammlungen eine Ausstellung. Weit über einhundert der bedeutendsten Gemälde und Skulpturen aus der erlesenen Kollektion eines der traditionsreichsten Häuser Europas spannen einen beeindruckenden Bogen von der italienischen

Frührenaissance über das Zeitalter des Barocks bis zum Wiener Biedermeier und dem Historismus der Makart-Ära. Ikonische Werke wie Anticos erst jüngst für die Fürstlichen Sammlungen erworbene Büste des Marc Aurel, die lebensgroßen Bronzeplastiken des Adrian de Fries oder Peter Paul Rubens’ berühmte Venus vor dem Spiegel stehen dabei im Mittelpunkt einer Schau, die eine veritable Promenade durch fünf Jahrhunderte Kunstgeschichte ermöglicht. [Albertina. Ausstellungsdauer bis 10. Juni 2019 – Foto: © Albertina]


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Peter Paul Rubens, Venus vor dem Spiegel, um 1614/15, Öl auf Holz © LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna


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Pattern and Decoration Ornament als Versprechen

Miriam Schapiro-Dormer 1979

Ornament als Versprechen. So könnte das Motto der US-amerikanischen Bewegung Pattern and Decoration lauten, die sich Mitte der 1970er-Jahre formierte. In Abwandlung der bekannten Maxime von Adolf Loos – „Ornament und Verbrechen“ – führt die Ausstellung die reichen Bestände des Sammlerpaares Peter und Irene Ludwig zur größten Präsentation von Pattern and Decoration im deutschsprachigen Raum seit den 1980er-Jahren zusammen. Mit orientalisch anmutenden Mosaiken, monumentalen Textilcollagen, Malereien, Installationen und Performances verfolgten feministisch engagierte Künstler_innen wie Miriam Schapiro, Joyce Kozloff, Valerie Jaudon oder Robert Kushner in den 1970er-Jahren das Ziel, Farbe, Formenvielfalt und

Emotion in die Kunst zurückzuholen. Das Dekorative und ihm nahe kunsthandwerkliche Techniken spielten dabei eine große Rolle: Unterschiedliche ornamentale Traditionen – von der islamischen über die nordamerikanisch-indianische bis zur Art déco – fanden Eingang in die Werke und öffneten den Blick über den geografischen und historischen Tellerrand hinaus. Die Nähe zu Folklore und Kitsch wurde dabei nicht nur in Kauf genommen, sondern als Gegenentwurf zum „Purismus“ der Kunst der 1960er-Jahre ausdrücklich gesucht- Kuratiert von Manuela Ammer[MUMOK. Ausstellungsdauer bis 8. September 2019 – Foto: © MUMOK]


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Aux Gazelles – Savoir Vivre in Wien Le Restaurant, Le Club, Le Design Mit "mehr Funktion und weniger Folklore" ist das gemeinsam entwickelte Design-Konzept von Christine Ruckendorfer und Architekt Alberto Bach perfekt definiert. Bach zeichnet mit seinem Büro Albertoni für viele internationale Prestigebauten verantwortlich und hält Nichts von unnötigem Chi Chi, lauten Farben und orientalischen Klischees. Beide wollten dem Aux Gazelles mehr Spielraum und Bewegung geben. Das Licht wird durch die Neugestaltung tief in den Raum geholt. Auch die Séparées wurden neu interpretiert. "Ich wollte zwei unterschiedliche, elegante Welten kreieren, das Restaurant mit dem großzügigen Gastgarten ist eine helle frische Sommerwelt von großer Klarheit", erklärt Bach. "Verbindend dazu finden sich Designelemente, die klar und schwungvoll sind, mit klassisch marokkanischen Elementen." Eine Formsprache, die in Abwandlungen immer wieder zum Einsatz kommt. Ruckendorfer Für Ruckendorfer ist das Ergebnis "ein zeitgemäßes Lokal auf internationalem Niveau, ohne folkloristisch zu sein." Auf 2000 Quadratmeter wird "Savoir Vivre in Wien" geboten: Essen, Trinken, Tanzen, Verwöhnen, Entspannen & Genießen. Neue Features, wie "Lunch Bazaar", "Signature Drinks", "After Work-Shower" und anderes mehr erwarten den Gast. "Orient Light" nennt sich das frische Food-Konzept, vielfältig, spannend und ideal für die heißen Sommermonate in der City. Im "Lunch Bazaar" werden mittags feine Variationen in Form von libanesischen MezzeGerichten und marokkanischen Vorspeisen das Aux in Form eines All You Can Eat-Buffets angeboten. Abends können diese auch à la Carte bestellt werden. Als Mittagsmenü gibt es Rindsbrochettes mit gratinierten Zucchini, Lammköfte im Tomaten-Zimtfonds mit Dijon Senf und gegrillte Calamari & Garnelen mit Spargel-Fenchel-Salat. Abends kommt regional-österreichisches zum Einsatz, wie bei der Tajine mit Mariazeller Saibling, knusprigem Rinderprosciutto und Granatapfel, einem zarten Kalbsgulasch, Couscous und Kichererbsen. Vegetarier werden mit Gemüse-Tajine oder gebackenen Kartoffeln mit Arganöl, Koriander mit Limetten-Sauerrahmdip verwöhnt.


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Wüstentee on the Rocks meets Bloody Mary Eine schöne Bar braucht exzellente Drinks! Daher hat sich das Aux Gazelles-Team gleich mehrere feine SignatureDrinks überlegt. So wird der berühmte marokkanische Minztee, an dem bereits Winston Churchill im La Mamounia schlürfte, im Sommer "on the rocks" serviert. Zum Feierabend gibt es eine alkoholische Version des Traditionsgetränks aus der Sahara, gemixt mit Gin. Oder ein Gimlet, das berühmt, berüchtigte Getränk der Britischen Navy, favorisiert von Ernest Hemingway und bekannt aus den Philip Marlowe-Krimis. Apropos Hemingway: Zu Beginn einer heißen BarNacht darf ein perfekter Bloody Mary nicht fehlen. Dieser Klassiker wird im Aux Gazelles nach einer klandestinen Rezeptur eines jamaikanischen Barmans gemixt. After Work-Shower Raus aus dem Job und rein in den Feierabend! Doch wo bitte, machen Mann und Frau sich nach einem anstrengenden Arbeitstag frisch und fein? Nicht jeder wohnt im City-Loft um die Ecke. Hammam und Salon de Beauté schaffen Abhilfe. Für 15,- Euro können sich Aux Gazelles-Gäste von 17 bis 20 Uhr duschen, entspannen und für den Abend zu Recht machen. Im Preis inkludiert sind: Handtuch, Erfrischungsgetränk (hausgemachte Limonaden und Eistees). Verwöhnprogramm für Body & Soul Eine alte Hammam-Tradition besagt: Politik, Geld und Sorgen bleiben draußen! Insofern sind Hammam & Salon de Beauté nicht gerade der geeignete Ort für das nächste Business Meeting, wohl aber um sich von Kopf bis Fuß verwöhnen zu lassen und zu entspannen. Auf 500 Quadratmetern befinden sich ein klassisches Dampfbad, Behandlungs- und Entspannungsräumlich-keiten in bester Orient-Manier. Hammamcis verwöhnen mit Waschungen, Peelings, wohlriechenden Salben und einer Haarwäsche – falls gewünscht. Mehr Info unter www.auxgazelles.at


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KOMMENTAR CHRISTIAN NEMETH, MITGLIED DES VORSTANDES ZÜRCHER KANTONALBANK O ̈ STERREICH

Jahresbeginn bestätigt Börsenweisheit: Wer Ruhe bewahrt, belohnt sich selbst inmal mehr zeigt sich, dass Anleger niemals zu früh die Flinte ins Korn werfen sollen. Ende 2018 war an der Börse noch kein Land in Sicht. Doch binnen zwei Monaten wurden in praktisch allen Regionen die starken Kursverluste des Dezembers wieder aufgeholt. Wir als Zürcher Kantonalbank Österreich raten Anlegern prinzipiell, ihre Strategie auf Dauer konsequent und diszipliniert umzusetzen. Das richtige MarktTiming zu finden und kurzfristig im günstigsten Moment ein- oder auszusteigen, ist denkbar schwierig. Die meisten Anleger schmälern durch häufiges Herumreißen des Steuers die Performance ihres Depots markant. Besser ist es, weiter in der Spur zu bleiben, auch wenn die Fahrt mitunter holprig ist. Die von Zeit „Himmelhoch jauchzend und zu zu Zeit aufkeimende Volatilität muss man in Kauf Tode betrübt nehmen. Die aktuelle Siliegen an den tuation zeigt außerdem einen der Vorteile auf, die Märkten nah Anleger genießen, wenn beieinander.” sie bei der Vermögensverwaltung auf Profis setzen. Diese treffen die jeweiligen Anlageentscheidungen aufgrund der aktuellen Faktenlage und versuchen die emotionalen Einflüsse weitgehend zu vermeiden. Wir setzen trotz der verbesserten Stimmung – unter anderem in Folge positiver Signale aus den Verhandlungen im Zuge des Handelskonflikts zwischen den USA und China – auf eine neutrale Aktienposition. Insgesamt empfehlen wir im vorherrschenden Umfeld eine ausgewogene Balance von Aktien und Anleihen. Da die Kurse zuletzt bereits einen großen Sprung nach oben gemacht haben, ist die Gefahr von Gewinnmitnahmen kurzfristig angestiegen. Wir nehmen daher in puncto Aktien eine neutrale Position ein und gewichten diese trotz der verbesserten Stimmung am Markt nicht stärker. Auf der Anleihenseite zeigt sich unterdessen ein differenziertes Bild. Investoren haben zuletzt risikoreichen Segmenten den Vorzug gegeben, während die Renditen der sicheren Staatsanleihen noch immer auf sehr tiefem Niveau verharren. Das aktuelle Renditeniveau bei sicheren Staatsanleihen ist aktuell wenig attraktiv.

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Foto: Pixabay/Free-Photos

Schwaches Europa, Wachstumslokomotive USA verliert an Fahrt. Wenngleich weltweit eine weitere Verlangsamung des Wirtschaftswachstums zu beobachten ist, erwarten wir nach wie vor keine baldige Rezession. In Europa korrigieren wir unsere Wachstumsprognose für dieses Jahr aufgrund wiederholt enttäuschender Konjunkturdaten aus allen Wirtschaftsbereichen und schwacher Vorlaufindikatoren von 1,3 auf 1,0 Prozent nach unten. In den USA fielen die Konjunktursignale widersprüchlich aus. Die Detailhandelsumsätze waren teilweise enttäuschend und die Industrieproduktion rückläufig. Der Stimmung „Besser ist es, bei Unternehmen und weiter in der Spur Konsumenten tat dies keinen Abbruch. Kräftiges zu bleiben, auch Beschäftigungswachstum wenn die Fahrt und die höchsten Reallohnzuwächse seit zwei mitunter holprig ist. Die von Zeit zu Jahren sprechen aber weiter für ein solides WachsZeit aufkeimende tum. Volatilität muss Auch die Schwellenländer geraten mehr und man in Kauf mehr in den Sog des vernehmen.” langsamten Wirtschaftswachstums. Sie sind heute jedoch besser für derartige Situationen gerüstet als früher, da ihre Währungen mit einigen Ausnahmen krisenresistenter geworden sind. Früher waren im Falle einer Wachstumsverlangsamung häufig Zinserhöhungen die Folge, da die Risikoprämie aufgrund der hohen Leistungsbilanzdefizite stieg, die einheimische Währung abgewertet wurde und die Inflation anzog. Da sich die Schuldenlast in vielen Schwellenländern in den letzten Jahren verringert hat, neigen diese Währungen mit einigen Ausnahmen mittlerweile weniger zur Schwäche.<


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ROHSTOFFE VON JOACHIM CORBACH, LEITER WÄHRUNGEN & ROHSTOFFE BEI GAM INVESTMENTS

Erstrahlt Gold in neuem Glanz? ürzlich sorgte der Vorschlag des italienischen Vizepremiers Matteo Salvini – Parteivorsitzender der Lega Nord und einer der eher umstrittenen Politiker des Landes – am Goldmarkt für Wirbel. Er forderte die italienische Zentralbank zum Verkauf ihrer Goldreserven zur Finanzierung der geplanten Staatsausgaben auf. Die Banca d’Italia verfügt mit ca. 2.400 Tonnen nach der US-Notenbank (Fed) und der Deutschen Bundesbank über die drittgrößten Goldbestände der Welt. Ein Abverkauf in diesem Umfang würde sich zweifellos erheblich auf den Goldpreis auswirken. Allerdings entspricht der aktuelle Barwert von ca. 93 Milliarden Euro nur rund 4 Prozent der Staatsverschuldung Italiens. Ein Goldverkauf der Notenbank wäre also keineswegs eine Lösung für das Schuldenproblem des Landes. Im Gegenteil: Nach unserer Einschätzung könnte ein solcher Schritt dem Land sogar zusätzliche Schwierigkeiten bereiten. Artikel 30 des EU-Vertrags verlangt eindeutig die Unabhängigkeit der nationalen Zentralbanken und verbietet jegliche Form der Staatsfinanzierung. Salvini hat in den vergangenen Monaten wiederholt deutlich gemacht, dass ein EU-Austritt Italiens für ihn ausgeschlossen ist. Deshalb sind wir davon überzeugt, dass die Marktteilnehmer seine Äußerungen über einen möglichen Goldverkauf durch die Banca d’Italia getrost ignorieren können. Vielmehr haben im Jahr 2018 Zentralbanken weltweit ihre Goldreserven durch erhebliche Zukäufe um 650 Tonnen aufgestockt – eine Steigerung von 74% gegenüber 2017. Dies entspricht ungefähr 15 Prozent der globalen Nachfrage. Dabei handelt es sich um das zweitgrößte Volumen, das jemals innerhalb eines Kalenderjahres erworben wurde. Es wird nur durch das Volumen übertroffen, das im Jahr 1967 erworben wurde, als der US-Dollar noch an den Goldpreis gebunden war. Schätzungen zufolge verfügen die Zentralbanken insgesamt über 34.000 Tonnen an Goldreserven – eine Zahl, die angesichts der vermehrten geopolitischen Spannungen (Gold erweist sich häufig als ‘der ultimative sichere Hafen’) und robusteren Schwellenländerwährungen (die eine geringere Unterstützung durch die Notenbanken benötigen) weiter steigen dürfte.

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Geldpolitik der Zentralbanken hat stärkeren Einfluss als ihr Umgang mit Goldreserven. Weshalb hat der Goldpreis, obwohl viele Zentralbanken 2018 als äußerst aktive Goldkäufer auftraten, im Kalenderjahr dennoch leicht nachgegeben? Die Antwort darauf erklärt nicht nur diese

Foto: Fielperson

scheinbare Anomalie, sondern liefert auch Hinweise auf den Ausblick. Die Geldpolitik der großen Zentralbanken der Welt beeinflusst die Goldpreisentwicklung meist stärker als deren Umgang mit den Goldreserven. Darüber hinaus besteht ein besonderer Zusammenhang zwischen Gold und dem US-Dollar. Dadurch kommt der Fed-Politik eine maßgebliche Bedeutung zu, da der Preis von Gold und anderen Rohstoffen in US-Dollar festgestellt wird. Steigt der Dollar gegenüber anderen globalen Währungen, wird Gold in Nicht-USD-Währungen teurer, was die Nachfrage naturgemäß begrenzt. Ebenso wenig darf außer Acht gelassen werden, dass Gold eine ‘renditelose Währung’ darstellt, also keinen laufenden Ertrag (Zinsen, Dividenden etc.) abwirft. Das bedeutet, dass durch das Halten von Goldbeständen in Zeiten steigender Zinsen Opportunitätskosten entstehen. Im Jahr 2018 hob die Fed nicht nur den Leitzins viermal an, sondern straffte die Geldpolitik zusätzlich durch kontinuierliche Bilanzverkürzung. Diese Entscheidungen wurden als Versuch gewertet, einer möglicherweise steigenden Inflation vorzugreifen, die die Realzinsen auf kurze Frist unweigerlich ansteigen lassen würde. Mittlerweile haben die Fed und die meisten anderen Notenbanken angesichts der sich abschwächenden Weltwirtschaft jedoch einen vorsichtigeren Kurs zur ‘geldpolitischen Normalisierung’ eingeschlagen. Die Gefahr, dass die globale Geldpolitik vorsorglich gegen einen Inflationsanstieg eingesetzt wird, scheint daher vorerst gebannt. Korrigierte Erwartungen hinsichtlich der Realzinsen und der Entwicklung des US-Dollars haben im aktuellen Jahr eine Goldpreisrally ausgelöst, die durch die Nachfrage von Zentralbanken und anderen Anlegern auf der Suche nach ‘sicheren Häfen’ verstärkt werden könnte. Wir halten es in diesem Zusammenhang für sinnvoll, sich zu vergegenwärtigen, dass Gold und Rohstoffe im allgemeinen Sachwerte sind, die in traditionellen Anlageportfolios eine ausgezeichnete Diversifikationsmöglichkeit und Verlustminderung bieten. <

GOLD: KURSE, CHARTS, NEWS Wo steht der Gold-Kurs heute - wie im Vergleich zu vor zehn Jahren. Der Börse Express bietet Online auch so lange Zeiträume für die Betrachtung. Dazu Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Investments, diverse technische Indikatoren... - einfach hier klicken.


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KOMMENTAR NITESH SHAH DIRECTOR OF RESEARCH WISDOM TREE

Gold glänzt weiter er Rohstoffkorb stieg im vergangenen Monat um 1,3 Prozent, angeführt von Industriemetallen (4,2 Prozent) und Energie (3,8 Prozent). Diese beiden konjunkturgetriebenen Sektoren haben am meisten von den Anzeichen profitiert, dass sich die USA und China einem Handelspakt nähern, der die Bedenken über einen Rückgang der Nachfrage zerstreuen wird. Dass sich der eigentliche Deal zwischen den beiden Ländern wahrscheinlich um mehrere Monate verzögern wird, sollte kein Grund zur Sorge sein, es sei denn, die Gefahr eines Scheiterns steigt. Die Fundamentaldaten für beide Teilsektoren bleiben gut. Im Energiesektor dürfte Öl weiterhin von der Verknappung des Angebots der OPEC profitieren. Das Kartell hat seine Sitzung im April 2019 abgesagt und damit die derzeitige Politik der Produktionskürzung bis mindestens Juni 2019 verlängert. Die Verschiebung des Treffens Monatlicher wird der Gruppe auch die Rohstoff-Monitor Möglichkeit geben, die von WisdomTree Auswirkungen der Sanktionen auf Iran und Venezuela - sowie etwaige Änderungen der Ausnahmeregelungen für Verbraucher von iranischem Öl - zu bewerten. Die Sitzung des Federal Open Market Committee (FOMC), dass die US-Notenbank (Fed) das Ende ihres Zinssenkungszyklus für 2019 erreicht hat. Der US-Dollar dürfte angesichts dieser friedlichen Stimmung die Rohstoffperformance weiterhin positiv beeinflussen. Die People's Bank of China hat ihre Geldpolitik gelockert, während der Nationale Volkskongress die Türen für die fiskalische Expansion geöffnet hat, um das für dieses Jahr angestrebte Wirtschaftswachstum von 6 bis 6,5 Prozent zu erreichen. Trotz des Rückgangs des Global Manufacturing Purchasing Manager Indizes auf ein 32-Monatstief könnte ein weniger restriktives politisches Umfeld die Nachfrage nach zyklischen Rohstoffen wie Industriemetallen und Energie beflügeln. Gleichzeitig dürfte eine moderate Fed den Goldpreis stützen, da der Aufwertungsdruck auf Treasury-Renditen und US-Dollar nachlässt. Der jüngst zu verzeichnende Rückzug aus Edelmetallen könnte sich daher mit steigenden Gold- und Silberpreisen umkehren. Mit der Unsicherheit angesichts von Brexit, Handelskonflikten und regelmäßiger Korrekturen an den Aktienmärkten dürften

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Foto: The Motley Fool

sowohl Gold als auch Silber von ihren traditionellen SafeHafen-Eigenschaften profitieren. Öl: Die Angebotsdynamik auf dem Ölmarkt könnte den Spread zwischen Brent und WTI potenziell ausweiten. Da die OPEC ihre Förderkürzungen fortsetzt und die USA gegen den Iran und Venezuela Sanktionen verhängen, könnten die Preise für Brent-Öl kurzfristig weitere Unterstützung finden. In der Zwischenzeit steigt die US-Produktion weiter an, was einen Keil zwischen WTI und Brent Preise trieb. Industriemetalle: Industriemetalle profitierten weiterhin von einer Erholung, da die USA und China konstruktive Handelsgespräche führen. Wenn sich ein Deal um mehrere Monate verzögert, könnte dies die Dynamik etwas beeinträchtigen. Aufgrund von Versorgungsengpässen und knappen Lagerbeständen an der London Metal Exchange (LME) erwarten wir jedoch, dass die Preise im Falle eines Deals wieder steigen werden. Gold: Es wird erwartet, dass eine defensiver agierende Fed den Goldpreis in diesem Jahr weiter stützen wird. Die spekulative Positionierung von Gold hat trotz der Rallye an den Aktienmärkten zugenommen, da sich die Anleger weiterhin der finanziellen und geopolitischen Risiken bewusst sind. Agrarrohstoffe: Die Anleger zogen sich aus dem Engagement in Agrarrohstoffe stark zurück, da deren Aussichten von der Realisierung eines Handelsabkommens abhängen. Die Preisentwicklung landwirtschaftlicher Rohstoffe war mit Ausnahme von Baumwolle und Vieh schwach. Die Short-Positionierung wurde gegenüber dem Vormonat deutlich ausgebaut. Die Angebotsseite für die meisten landwirtschaftlichen Rohstoffe, mit Ausnahme von Zucker, bleibt frei. Der Abschluss eines Handelsabkommens zwischen USA und China könnte also als Wendepunkt für eine weitere Preiserhöhung dienen, da es die Nachfrageseite stärkt..<


BÖRSE EXPRESS BILINGUALE SERIE IN KOOPERATION MIT HOWMUCH.NET von H.Hütter

What investing $100 EARLY in stocks would be worth today There’s a lot of power in being first. And when it comes to Initial Public Offerings, or IPOs, it pays to be one of the earliest investors.But we wanted to understand how much it would pay, so we ran an experiment. Imagine you could go back in time and invest $100 into a handful of great companies when they first went public. What would your investments be worth today?

Wenn Sie FRÜH 100 USD in Aktien investiert hätten, was es heute wert wäre Es gibt Kraft, der Erste zu sein. Und wenn es um Börsengänge geht, lohnt es sich, einer der ersten Investoren zu sein. Aber wir wollten wissen, wie viel es wert sein kann, also haben wir ein Experiment durchgeführt. Stellen Sie sich vor, Sie könnten die Zeit zurück drehen und 100 Dollar in eine Handvoll großartiger Unternehmen investieren, als sie erstmals an die Börse gingen. Was wären Ihre Investitionen heute wert?

https://howmuch.net/articles/investing-100-at-IPO

You invested $ 100 in stocks, what would you have today? Sie habe 100 USD in Aktien investiert, was hätten Sie heute?


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INTERVIEW FRANZ KISSER

„Qualitätsaktien outperformen bei wirtschaftlicher Abschwächung“ Christa Grünberg

christa.gruenberg@boerse-express.com

Im Februar wurde der PBMP Equity Research der Erste Asset Management zum Siegerfonds gekürt. Fondsmanager Franz Kisser blickt positiv ins Börsenjahr 2019 und erklärt, was Qualitätsaktien ausmacht und warum sie heuer punkten sollten. BÖRSE EXPRESS: Wie wird das Jahr 2019 an den Börsen? FRANZ KISSER: Die Aktienmärkte performten auch im Jänner und Februar positiv. Maßgebliche Kurstreiber sind derzeit die guten Unternehmensergebnisse, sowie die Erwartung eines konstruktiven Abschlusses der zukünftigen Handelstarifpolitik zwischen den USA und China. Außerdem tritt die Niedrigzinspolitik der Notenbanken einer abnehmenden Konjunkturdynamik entgegen, was positiv für die Märkte ist. Und die Gesamteinschätzung für globale Aktien (Developed und Emerging Markets) ist positiv. Erstens, nicht zuletzt aufgrund der Kurskorrektur im vierten Quartal 2018 ist das Bewertungsniveau attraktiv. Zweitens, die qualitative und makroökonomische Einschätzung unserer Experten ist vorsichtig optimistisch. Drittens, die Preismomentum-Indikatoren liegen noch im negativen Bereich, haben sich aber im Vergleich zum Vormonat noch einmal verbessert. Viertens, es gibt kaum ertragreiche Anlagealternativen zu Aktien. Was spricht im heurigen Jahr für ein Investment in Qualitätsaktien? Qualitätsaktien outperformen langfristig, insbesondere dann, wenn sich die Wirtschaft abschwächt. Und im Moment gibt es zahlreiche Indikatoren, die darauf hindeuten. Wir behaupten allerdings nicht, dass sich Qualitätsaktien jedes Jahr besser entwickeln. Welche Kriterien müssen Qualitätsaktien erfüllen, damit sie auf der Empfehlungsliste des Erste Group Research landen? Die Kriterien sind hohe Profitabilität, stabile Gewinnentwicklung und eine niedrige Verschuldung. Wie genau sieht Ihr fundamental orientierter Aktienselektionsprozess - Kennzahlen und qualitative Kriterien - für die Bildung des auf ca. 50 Aktien konzentrierten Portfolios des PBMP Equity Research aus? Die Unternehmen werden anhand finanzieller Kennzahlen analysiert. Das Ergebnis sind Firmen, die neben guten

Franz Kisser, Erste Asset Management

Foto: beigestellt

Wachstumsaussichten bereits heute über solide Finanzen und profitable Geschäftsmodelle verfügen. Worauf wir noch achten: Momentum und fundamentaler Gegencheck müssen passen. Die Volatilität darf nicht stark ansteigen, denn das deutet auf Probleme hin. Wie sieht derzeit die regionale und sektorale Gewichtung im Fonds aus? Bei den Regionen ist Nordamerika am stärksten gewichtet (61%), dann folgen Westeuropa mit 27 Prozent, Asien/Pazifik mit acht Prozent und Asien (EM) mit vier Prozent. Die Titel aus den Sektoren Zyklischer Konsum (22%), Technologie (21%) und Gesundheitswesen (18%) sind annähernd gleich gewichtet, dann folgen Werte aus den Bereichen Nicht-Zyklischer Konsum (14%), Kommunikation,Services (8%), Finanzwesen (8%), Energie (4%) und Rohstoffe (4%). Der Cash-Anteil beträgt aktuell ein bis zwei Prozent. Beschreiben Sie die Qualitätsmerkmale anhand der Fonds-Positionen? Wir berechnen für alle Aktien einen Qualitäts-Score von 0-100. Ein Wert von über 66 deutet darauf hin, dass das Unternehmen zum besten Drittel in Bezug auf Qualität gehört. Apple beispielsweise hat einen Qualitäts-Score von 72 Prozent, basierend auf ROE (aktuell, Historie), Gewinnstabilität und Verschuldung. Der Score von LVMH beträgt 75 Prozent, basierend auf den gleichen Kriterien wie Apple. Die Scores von Unilever bzw. Adidas und Coloplast liegen bei 73 respektive 79 und 83 Prozent. < Mehr zum Fonds des Monats Februar als Wiederholung auf der nächsten Seite. Alle Nominierungen und die Sondernummer hier


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FONDS DES MONATS DER FONDS DES MONATS FEBRUAR

Qualitätsaktien sind immer gefragt Christa Grünberg

christa.gruenberg1@inode.at

Wieder war die Erste Sparinvest beim Fonds des Monats dabei. Für Februar hat die Tochter der Erste Asset Management einen weltweiten Aktienfonds nominiert - und zwar den PBMP Equity Research. ei Anleihen Erträge zu lukrieren, die über der Inflation liegen und dabei das Risiko gering zu halten, ist nach wie vor ein schwieriges Unterfangen. Ohne Risiko geht es demnach auch 2019 nicht, was Aktien weiterhin zu einem wichtigen Baustein im Portfolio macht. Ein Grund mehr, sich auf Qualitätsaktien zu konzentrieren. Eine Möglichkeit für Anleger, die sich nicht der komplexen und zeitraubenden Aufgabe der Aktienauswahl widmen wollen und können, bietet ein Aktienfonds wie der PBMP Equity Research der Erste Sparinvest. Er wurde 2013 auf einen globalen Aktienfonds umgestellt und hat das Ziel, die erfolgreichsten Unternehmen zu identifizieren und sie in einem konzentrierten Portfolio zusammenzufassen. Der erste Schritt in der Titelselektion ist die publizierte Empfehlungsliste der erfahrenen Mitarbeiter von Erste Group Research. Die aus rund 150 Unternehmen zusammengesetzte Liste besteht zu ca. 80 Prozent aus „Global Playern“, also den innovativsten, erfolgreichsten und größten Unternehmen ihrer Branche, und zu 20 Prozent aus so genannten „Rising Stars“, Unternehmen, die in den kommenden Jahren zu Global Playern werden könnten.

B

Ansatz. Im zweiten Schritt werden die Unternehmen anhand finanzieller Kennzahlen analysiert. Das Ergebnis sind Firmen, die neben guten Wachstumsaussichten bereits heute über solide Finanzen und profitable Geschäftsmodelle verfügen. Sie werden dann anhand qualitativer Kriterien überprüft: Ist die Prognose für die gesamte Branche und Region des Unternehmens positiv? Wie solide ist das Geschäftsmodell in der Zukunft? Wie ist die allgemeine Marktstimmung zur Aktie? Unternehmen, die auf solche Fragen positive Antworten liefern, sind so genannte Qualitätsaktien. Im dritten Schritt suchen die Aktienspezialisten der Erste Asset Management rund 50 Titel aus und gewichten diese im Portfolio annähernd gleich zu je ca. zwei Prozent. Per 31. Jänner 2019 befanden sich Nicht-Basiskonsumgüter (24,6% des Fondsvolumens), IT (22,3%) und Gesundheitswesen

Fonds aus Global Playern und solchen, die es künftig werden wollen. Foto: Pixabay

(18,9%) unter den Top-Branchen (auf Basis der MSCI-Sektoren). Das länderspezifische Hauptgewicht lag mit 61,4 Prozent auf US-amerikanischen Aktien wie Apple, Amazon, Eli Lilly & Company (US-Pharmagigant) oder Starbucks, Nike und Intel. Auf monatlicher Basis erfolgt übrigens ein Review des Portfolios durch Erste Group Research und das Aktienteam von Erste Sparinvest, wobei Aktien, wenn notwendig, ausgetauscht werden. Erfolg. Seit Fondsbeginn 2008 beträgt die jährliche Rendite 4,05 Prozent (per 31.1.2019). Die Renditen über fünf und drei Jahre betragen 9,15 und 8,41 Prozent per anno (aktuell). Die Performance über zehn, fünf und drei Jahre kann sich mit 80, 55 und 27,4 Prozent durchaus sehen lassen. <

INFO PBMP EQUITY RESEARCH ISIN: AT0000A09VC8 (T)*

Verwaltungsgeb.: 1,80% p.a.

Fondstyp: Aktienfonds

Rücknahmepreis: 15,60 Euro

KAG: Erste Sparinvest

Performance -12M: +0,03%

Auflage: 02.06.2008

Total Expense Ratio (TER)**: 1,85%

Fondsvol.: 58,2 Mio. Euro Währung: Euro Ausgabeaufschlag: max. 4,00%

*T=Thesaurierer, **jährlich anfallende Kosten in % des Fondsvermögens

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FONDS DES MONATS FFDM MÄRZ 2019 – NOMINIERUNG I

Profit mit nachhaltigem Mischfonds Christa Grünberg

christa.gruenberg1@inode.at

Im März ist auch die Raiffeisen KAG wieder beim Fonds des Monats dabei. Die heimische Fondsgesellschaft tritt mit einem gemischten und nachhaltigen Fonds an. Nominiert wird der Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Mix. ei guter Streuung in unterschiedliche Wertpapierklassen, hätten Kapitalmarktinvestitionen gute Chancen, sich positiv zu entwickeln, sagt Ingrid Szeiler, Chief Investment Officer (CIO) in der Raiffeisen KAG. Dies zeige ein Blick auf die Performance der Renditen der unterschiedlichen Assetklassen in den vergangenen 20 Jahren: 16 herangezogene Anlageklassen haben durchschnittlich zu mehr als 74 Prozent positiv performt. Nur zwei Mal lag dieser Wert unter 50 Prozent, dafür in neun Jahrgängen bei über 80 Prozent und weit darüber. Zwar betrug 2018 die Summe der auf Euro-Basis positiven Vermögenswerte nur 25 Prozent und in einer noch breiteren und langfristigeren Betrachtung der Renditen in Lokalwährung, war 2018 das drittschlechteste Jahr seit 1901. „Doch für langfristige Investoren ist ein Ausreißer wie das vergangene Jahr meist kein gröberes Problem, denn Kapitalmarktinvestments sind keine Einbahnstraße, weder nach oben noch nach unten“, meint Szeiler. Die Raiffeisen-Strategiefonds investieren breit gestreut und sind daher eine Lösung für Investoren, die sich keine Gedanken über die entsprechende Auswahl der Aktien und Anleihen machen möchten. Zu ihnen gehört auch der Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Mix, der weltweit und ausgewogen (zuletzt betrug die Aktienquote 49 Prozent) direkt in die beiden Anlageklassen investiert, allerdings setzt man hier seit 2014 den Fokus auf Nachhaltigkeit.

B

Ansatz. Für die Auswahl der einzelnen Veranlagungen stehen nachhaltige Kriterien im Mittelpunkt. Das heißt, das Fondsmanagement-Team investiert in Aktien und Anleihen von solchen Unternehmen bzw. Emittenten, die jeweils auf Basis sozialer, ökologischer und ethischer Kriterien als nachhaltig eingestuft wurden. Die Kriterien beziehen sich auf besonders hohe Standards hinsichtlich Unternehmensführung und Kontrollgremien sowie fairem Umgang mit Mitarbeitern und Lieferanten, sozialer Verantwortung für die Gesellschaft und den Umweltschutz.

Nachhaltig, global und ausgewogen investieren

Foto: Pixabay

Gleichzeitig wird in bestimmte Branchen, wie Rüstung oder grüne/pflanzliche Gentechnik sowie in solche Unternehmen nicht veranlagt, die etwa gegen Arbeits- und Menschenrechte verstoßen. Seit 2016 wird auch nicht mehr in Kohleunternehmen investiert. Aktuell (per 28.2.2019) besteht das Portfolio zum Großteil (59%) aus Aktien außerhalb des Euroraums und aus Unternehmensanleihen. Erfolg. Über zehn, fünf und drei Jahre ergeben sich Renditen von 7,52, 6,28 und 5,21 Prozent per anno. Die Jahresperformance beträgt 7,84 Prozent. <

INFO RAIFFEISEN-NACHHALTIGKEIT-MIX ISIN: AT0000805361 (T)*

Verwaltungsgeb.: 1,25% p.a.

Fondstyp: Mischfonds

Rücknahmepreis: 110,62 Euro

KAG: Raiffeisen KAG

Performance -12M: +7,94%

Auflage: 25.08.1986

Total Expense Ratio (TER)**: 1,41%

Fondsvol.: 880,94 Mio. Euro Währung: Euro Ausgabeaufschlag: max. 3,0%

*T=Thesaurierer, **jährlich anfallende Kosten in % des Fondsvermögens

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FONDS DES MONATS FFDM MÄRZ 2019 – NOMINIERUNG II

Fokus auf Nachhaltigkeit und Aktien Christa Grünberg

christa.gruenberg1@inode.at

Swisscanto Invest ist regelmäßiger Teilnehmer beim Fonds des Monats-Wettbewerb. Der Schweizer Nachhaltigkeitsexperte geht im März mit einem aktienorientierten Mischfonds ins Rennen, mit dem Swisscanto (LU) Portfolio Fund Responsible Focus teil. er Pionier in Sachen nachhaltige Investments hat seine Portfolio-Fonds im März 2018 strategisch neu ausgerichtet. Seither wird bei den Mischfonds-Produkten der Responsible-Ansatz von Swisscanto Invest angewendet. Laut Swisscanto Invest ist dieser Ansatz ideal für Anleger, die die aus Nachhaltigkeitssicht negativsten Unternehmen ausschließen möchten, jedoch ein traditionelles Rendite- / Risikoprofil wünschen. Die Zusammensetzung der Fonds wird konstant überwacht und den jeweiligen Marktverhältnissen angepasst. Neben der Attraktivität der Anlagen wird besonderer Wert auf eine breite Risikoverteilung gelegt. Zudem werden Umwelt-, Sozial- und Governancekriterien (ESG-Kriterien) systematisch berücksichtigt und Unternehmen mit den tiefsten ESG-Bewertungen pro Sektor und Region aus dem Investitionsprozess ausgeschieden. Es erfolgen somit keine Investitionen in die umstrittensten und kontroversesten Unternehmen bezüglich Nachhaltigkeitskriterien. Je nach Bedürfnis und Anlegertyp stehen Fonds mit unterschiedlicher Risikoeinstufung zur Verfügung.

D

Ansatz. Der Swisscanto (LU) Portfolio Fund Responsible Focus setzt auf langfristiges Vermögenswachstum durch gezielte Fokussierung auf Kapitalgewinne. Anders gesagt, der Anlagehorizont sollte über zehn Jahre hinausgehen und gemäß der strategischen Anleihen- bzw Aktienquote von 20 bzw. 80 Prozent ist das eingegangene Risiko vergleichsweise hoch. „Der Fonds existiert zwar erst seit März 2018, doch ist er unserer Meinung nach eine gute Möglichkeit, sich auch für die Zukunft innerhalb unserer nachhaltigen Responsible Familie – insbesondere mit monatlichem Besparen – für die Altersvorsoge zu empfehlen“, begründet Jan Sobotta, Leiter Wholesale Deutschland, Österreich & Liechtenstein bei Swisscanto Invest, die Nominierung. Für das Responsible-Universum durchlaufen Unternehmen übrigens einen zweistufigen

Fonds mit nachhaltigem Basis-Ansatz

Foto: Pixabay

Filterprozess, wobei zuerst solche aus kontroversen Bereichen (Waffen, Alkohol, Tabak) ausgeschlossen werden und danach anhand von 45 ESG-Kriterien diejenigen mit den tiefsten ESG-Bewertungen pro Sektor und Region sowie sehr kontroverse. Als Ergebnis bleibt ein um rund 20 Prozent reduziertes Anlageuniversum übrig. Im Februar 2019 bestand das Portfolio mehrheitlich aus Aktien der Industriestaaten außerhalb der Schweiz (60,04%), 13 Prozent wurden in Aktien der Schwellenländer investiert, 8,49 Prozent in Schweizer Aktien und 8,6 Prozent in Anleihen. Erfolg. Die Jahresperformance beträgt +1,90 Prozent. <

INFO SWISSCANTO RESPONSIBLE FOCUS

(LU)

PORTFOLIO

FUND

ISIN: LU1775789248 (A)*

Verwaltungsgeb.: 1,30% p.a.

Fondstyp: Mischfonds

Rücknahmepreis: 98,88 Euro

KAG: Swisscanto Invest

Performance -12M: +1,90%

Auflage: 15.03.2018

Total Expense Ratio (TER)**: 1,70%

Fondsvol.: 8,7 Mio. Euro Währung: Euro Ausgabeaufschlag: max. 3,0%

*A=Ausschütter, **jährlich anfallende Kosten in % des Fondsvermögens

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FONDS DES MONATS FFDM MÄRZ 2019 – NOMINIERUNG III

Europäische Large Caps im Fokus Christa Grünberg

christa.gruenberg1@inode.at

Auch die Fonds des Monats-Runde im März geht nicht ohne die Teilnahme von Matejka & Partner Asset Management über die Bühne. Das österreichische Investmenthaus setzt diesmal auf europäische Aktien und nominiert seinen Wiener Privatbank European Equity. ür manche Finanzexperten befinden sich europäischen Aktien nach einem starken Jahresauftakt weiterhin auf einem geradezu schwindelerregenden Kurs. Die zweistelligen Zuwächse seien durchaus überraschend, meinen sie. Zwar mögen billige Bewertungen eine Rolle bei der Trendwende gespielt haben, aber nun würden politische und zyklische Risiken ignoriert, denn schließlich würden europäische Aktien mit dem 12fachen der für 2019 prognostizierten Gewinne gehandelt. Andere wie der Chief Economist von Robeco, Léon Cornelissen, wiederum meinen, dass die Risiken für europäische Aktien überschätzt werden. „Alles in allem glauben wir, dass die Anleger im Hinblick auf Europa zu pessimistisch sind. Auch wenn einige Probleme noch gelöst werden müssen, rechnen wir mit einer Erholung der europäischen Volkswirtschaften in der zweiten Hälfte des Jahres 2019.“ Europäische Aktien könnten seiner Meinung nach an Attraktivität gewinnen, da sich eine positive Auflösung vermeintlicher Risiken abzeichnet. Wie auch immer, CIO Wolfgang Matejka, begründet die Nominierung vor allem mit den besonderen Qualitäten des Wiener Privatbank European Equity: „Es ist kein Mainstream-Fonds sondern er setzt auf europäische Large Caps mit Fokus auf Dividendenqualität. Das Fondsmanagement ist hoch analytisch. Es gibt keine Indexreplikation. Das konzentrierte Portfolio besteht aus rund 30 Werten. Und last but not least, im Vergleich mit der Peer-Group zeigt sich eine Top-Performance.”

F

Ansatz. Der Wiener Privatbank European Equity ist ein aktiv gemanagter Fonds, der in Aktien in Gesamteuropa veranlagen kann. Die Auswahl nach Ländern und Branchen erfolgt auf Basis einer umfassenden Betrachtung der Volkswirtschaften und der speziellen Situation der jeweiligen regionalen Märkte. Bei der Analyse der in Frage kommenden Unternehmen wird vor allem auf das Potenzial zur Shareholder-Value-Generierung Wert gelegt. Diese

Fonds mit nachhaltigem Basis-Ansatz

Foto: Pixabay

kann u.a. durch die Bearbeitung von Dividendenrenditen, Dividendenwachstum sowie Aktienrückkäufen geschehen. Die Aktienauswahl selbst findet nach einer genauen Analyse der wesentlichen Kennzahlen der einzelnen Unternehmen statt. Das Anlageziel des Fonds ist die Erzielung eines langfristig hohen Wachstums bei breiter Risikostreuung. Per 28. Februar 2019 waren die fünf TopPositionen im Fonds Aktien des niederländisch-britischen Konzerns Unilever (Verbrauchsgüter; 7,13%), des französischen Mineralölunternehmens Total (6,24%), der österreichischen CA Immo (5,89%), des deutschen Softwareherstellers SAP (5,88%) und der britischen Reckitt Benckiser Group (Hersteller von Reinigungsprodukten und Haushaltswaren; 4,90%). Erfolg. Der Wiener Privatbank European Equity konnte über die vergangenen drei bzw. fünf Jahre eine jährliche Rendite von 4,39 bzw. 5,79 Prozent erzielen.<

INFO WIENER PRIVATBANK EUROPEAN EQUITY ISIN: AT0000615075 (T)**

Verwaltungsgeb.: 1,80% p.a.

Fondstyp: Aktienfonds

Rücknahmepreis: 12,27 Euro

KAG: LLB Invest KAG m.b.H.

Performance -12M: +4,54%

Auflage: 01.10.2004

Total Expense Ratio (TER)**: 1,76%

Fondsvol.: 18,7 Mio. Euro Währung: Euro Ausgabeaufschlag: max. 5,00%

*T=Thesaurierer, **jährlich anfallende Kosten in % des Fondsvermögens

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FONDS DES MONATS FFDM MÄRZ 2019 – NOMINIERUNG IV

Chancen für britische Dividendenwerte Christa Grünberg

christa.gruenberg1@inode.at

Im März geht die britische Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments mit einem Aktienfonds für institutionelle Investoren ins Rennen - mit dem Threadneedle (Lux) UK Equity Income. ach Ansicht von Columbia Threadneedle Investments sind britische Aktien in den Portfolios internationaler Investoren derzeit fast so stark untergewichtet wie während der Finanzkrise 2008/2009, als die Banken technisch insolvent waren. Dadurch seien die Bewertungen britischer Aktien zurückgegangen. Viele internationale Unternehmen, die in Großbritannien notiert und international tätig sind, seien durch den Rückzug internationaler Investoren momentan deutlich günstiger als Vergleichsunternehmen, die in anderen Ländern notiert sind. So seien die Kurs-BuchwertVerhältnisse im Vergleich zu US-Aktien aktuell sogar niedriger als auf dem Höhepunkt der E-Commerce-Blase im Jahr 1999. Inzwischen sei allerdings die Wahrscheinlichkeit eines ungeregelten Brexit – auch No-Deal-Brexit genannt – deutlich zurückgegangen. Gleichzeitig hätten die Märkte realisiert, dass es auch in anderen Regionen der Welt Unsicherheiten gibt – etwa bezüglich des US-Konjunkturzyklus oder der chinesischen Wirtschaft. „Insofern bieten britische Aktien Anlegern unserer Ansicht nach aktuell eine Reihe von Möglichkeiten. Auch wenn ihre Performance sich nicht vollständig von anderen Märkten entkoppeln lässt, dürfte sie die relative Bewertung widerstandsfähiger gegenüber etwaigen weiteren Turbulenzen machen. Unserer Meinung nach ist Großbritannien in gewisser Weise wie das neue Japan, denn das Land korreliert weniger stark mit anderen Aktienmärkten. Welche Aktien zu Recht gemieden werden und welche zu Unrecht Kursverluste erlitten haben, erfordert eine umfassende Analyse der Einzeltitel. Für Anleger, die nicht über die entsprechenden Ressourcen verfügen, können aktiv gemanagte Fonds für britische Aktien eine Lösung sein“, begründet Herbert Kronaus, Country Head Österreich bei Columbia Threadneedle Investments, die Nominierung des Threadneedle (Lux) UK Equity Income.

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Ansatz. Langfristig betrachtet, steuern Ausschüttungen pro Jahr im Schnitt rund fünf Prozentpunkte zur gesamten Wertentwicklung britischer Aktien bei. In einem Umfeld gedämpften Wachstums dürfte dieser Anteil an der Gesamtperformance eher noch zunehmen. Das macht Dividendenwerte für Anleger, welche die Chancen britischer Ak-

tien nutzen möchten, besonders interessant. Vor diesem Hintergrund liegt der Schwerpunkt des Threadneedle (Lux) UK Equity Income auf britischen Dividendenwerten. Portfoliomanager Richard Colwell und sein Team bevorzugen Unternehmen, die ihre Ausschüttungen kontinuierlich steigern und deren Aktienbewertungen dies noch nicht reflektieren. Dabei soll die Dividendenrendite des Portfolios im Dreijahresschnitt um zehn Prozent höher liegen als die des britischen Aktienindex FTSE All Share. Bei der Auswahl der Einzelwerte für das aktuell aus 45 Titeln bestehende Portfolio genießt Colwell große Freiheiten, denn er unterliegt keinen Indexbeschränkungen. Beispielsweise waren die Branchen Industrie und Verbraucherservice zuletzt um rund 13 bzw. zehn Prozentpunkte höher gewichtet als im FTSE All Share - Total Return Index, der den breiten britischen Aktienmarkt repräsentiert. Dagegen hatten die Finanz- sowie die Öl- und Gasbranche jeweils ca. elf Prozent weniger Gewicht als im Index. Zuletzt wurde verstärkt in Unternehmen investiert, die zu Unrecht Nervosität bei den Marktteilnehmern ausgelöst haben. Im Fokus stehen Unternehmen, die seit dem Brexit-Referendum Notfallpläne erarbeitet, ihre Lagerbestände aufgestockt, ihre Logistiknetze angepasst und sich vor Fachkräftemangel geschützt haben. Für diese Vorbereitungen waren womöglich zusätzliche Investitionen erforderlich. Aber dadurch dürften die Unternehmen Colwell zufolge in der Lage sein, ihre Geschäftstätigkeit erfolgreich fortzusetzen – während die Aktienbewertungen oft weitaus pessimistischere Aussichten einpreisen. Erfolg. Für Kronaus hat sich die Strategie des Threadneedle (Lux) UK Equity Income langfristig bewährt: „Die Luxemburger Variante des Fonds ist seit Oktober 2016 speziell für Anleger aus dem Euro-Raum auf dem Markt. Sie bildet die bereits 1985 in Großbritannien lancierte Strategie ab. Seit seiner Auflage im Oktober 2016 erzielte der Threadneedle (Lux) UK Equity Income pro Jahr eine durchschnittliche jährliche Nettorendite von 4,3 Prozent (in Euro gerechnet). Die Vergleichsgruppe beim Fonds-Analysehaus Morningstar – GIFS Offshore - UK Equity Income – kam im gleichen Zeitraum nur auf 3,1 Prozent. Damit gehört der Fonds zu den besten 18 Prozent seiner Morningstar- Gruppe.“ (Alle Daten per 28.2.2019)<

INFO THREADNEEDLE (LUX) UK EQUITY INCOME ISIN: LU1475749674 (T)*

Verwaltungsgeb.: 0,75% p.a.

Fondstyp: Aktienfonds

Rücknahmepreis: 20,74 Euro

KAG: Threadneedle Man Lux

Performance -12M: +5,80%

Auflage: 05.10.2016

Total Expense Ratio (TER)**: 1,05%

Fondsvol.: 162,3 Mio. Euro Währung: Euro Mindestanlage: 1,5 Mio. Euro Ausgabeaufschlag: max. 5,0%

*A=Ausschütter, **jährlich anfallende Kosten in % des Fondsvermögens

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BÖRSE EXPRESS

FONDS DES MONATS FFDM MÄRZ 2019 – NOMINIERUNG V

Heißes Anlagethema Belt & Road-Region Christa Grünberg

christa.gruenberg1@inode.at

Invesco, eine der weltweit größten unabhängigen Vermögensverwaltungsgesellschaften mit Hauptsitz in den USA, ist zum ersten Mal beim Fonds des Monats dabei. Das Investmenthaus nominiert seinen neuen Anleihe- und Themenfonds, den Invesco Belt and Road Debt Fund. it der 2013 von Präsident Xi Jinping ausgelobten „Belt & Road“-Infrastrukturinitiative (BRI) will China die Handels- und Wirtschaftskorridore zu Land und auf See in Asien, Europa, dem Nahen Osten und Afrika verbessern, um neue Wirtschaftskooperationen in diesen Regionen aufzubauen und bestehende Partnerschaften zu stärken. Invesco hat im November 2018 als erster Anbieter einen neuen Anleihefonds aufgelegt, der Investoren ein frühzeitiges Engagement in den Anlagechancen ermöglicht, die sich durch Chinas milliardenschwere BRI ergeben. „Die Belt & Road-Initiative klingt sehr China-lastig, ist aber tatsächlich eine enorme Anlagechance für Anleger, die ein über verschiedene regionale Anleihemärkte gestreutes Engagement wünschen“, sagt Ken Hu, Chief Investment Officer, Fixed Income, Asia Pacific bei Invesco und einer der Manager des neuen Fonds. Ziel des Invesco Belt and Road Debt Fund ist es, das durch diese ehrgeizige langfristige Entwicklungsstrategie entstehende Potenzial für höhere Renditen und Kapitalwachstum an den regionalen Anleihemärkten abzuschöpfen.

M

Ansatz. Als erster Anleihefonds, der Investoren ein direktes Engagement in diesem potenziell attraktiven Anlagethema ermöglicht, investiert der Invesco Belt and Road Debt Fund vorwiegend in auf US-Dollar lautende Staatsanleihen sowie Investment-Grade- und Hochzins-Unternehmensanleihen ausgewählter Emittenten, die direkt oder indirekt von den durch die BRI angestoßenen Kapital- und Handelsströmen profitieren könnten. Neben einem flexiblen Topdown- und Bottom-up Investmentansatz mit einer aktiven Länderallokation und der Fähigkeit, unabhängig von einem Referenzindex aus einer Vielzahl von Wertpapieren auszuwählen, kann der Fonds bis zu 10 Prozent in Aktien aus der BRI-Region anlegen. Das Fondsmanagement setzt auf ein diszipliniertes Risikomanagement, um die Volatilität zu reduzieren. Bei zunehmenden Marktrisiken kann die taktische Liquiditätsposition auf bis zu 30 Prozent angehoben werden. Der Fonds wird von einem erfahrenen, mehrfach

Von chinesischen Investitionen profitieren

Foto: Pixabay

ausgezeichneten Team von Investmentprofis um Ken Hu verwaltet. Hu ist seit mehr als 20 Jahren in der Investmentindustrie tätig und wurde bei den Benchmark Fund of the Year Awards 2017 zum „Manager of the Year“ gekürt. Die Fondsmanager schätzen das jährliche Volumen der chinesischen Direktinvestitionen und Bauaufträge in der Belt & Road-Region in den nächsten zehn Jahren auf 150 bis 200 Milliarden US-Dollar. Um dem zunehmenden chinesischen Einfluss entgegenzutreten, hat der US-Kongress im Oktober 2018 ein Gesetz über die Gründung einer mit 60 Milliarden US-Dollar ausgestatteten Agentur verabschiedet, die US-Unternehmen bei ihren Investitionen in Entwicklungs- und Schwellenländern unterstützen soll. Die Europäische Kommission plant ein Finanzierungsprogramm von bis zu 60 Milliarden Euro für den Ausbau der Handels- und Wirtschaftskorridore zwischen Europa und Asien. Großbritannien hat erklärt, bis 2022 der größte Afrika-Investor der G7 werden zu wollen. In Südostasien liefern sich Japan und China einen harten Wettbewerb um Infrastrukturprojekte. „Wir investieren in Länder, die gute diplomatische Beziehungen nicht nur mit China, sondern auch mit anderen Wirtschaftsmächten pflegen, da sie tendenziell von höheren Kapitalzuflüssen und einer besseren Governance profitieren. Außerdem investieren wir in Anleihen chinesischer Unternehmen, die von der chinesischen Belt & Road-Initiative profitieren dürften“, so das Fondsmanagement. So befanden sich per 28. Februar 2019 beispielsweise Staatsanleihen der Republik Papua Neu Guinea, Ghana, Nigeria oder Bahrain bzw. Unternehmensanleihen von Danone unter den zehn Top-Positionen. Das durchschnittliche Kredit-Rating der Schuldner lag bei BB. <

INFO INVESCO BELT AND ROAD DEBT FUND ISIN: LU1889097876 (T)*

Verwaltungsgeb.: 1,25% p.a.

Fondstyp: Anleihefonds

Rücknahmepreis: 10,695 USD

KAG: Invesco Asset Management

Performance -12M: ---

Auflage: 08.11.2018

Total Expense Ratio (TER)**: 1,60%

Fondsvol.: 15,6 Mio. USD

*T=Thesaurierer, **jährlich anfallende Ko-

Währung: USD Ausgabeaufschlag: max. 5,0%

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