MAI 2019
Auktionen und Kunst-Highlights im Mai
Bauhaus und Design von Poul Kjaerholm bei Dorotheum Auktion Otto Muehl - „flora & fauna brut" - Curt Stenvert - Heinz Frank Peter Friedl - Mark Rothko - Oskar Kokoschka
Bösendorfer Flügel – Modell 200 „Dragonfly“ Prachtvolle Gärten – Perfektes Handwerk Die Verwendung von verschiedenen Holzarten zur Gestaltung von Ornamenten, Blumen- und Tiermotiven sind seit jeher ein Symbol für Extravaganz und Luxus. Dies zeigt die Vielzahl der historischen Möbel und Klaviere die mit kostbaren Intarsien verziert sind. Kaiserin Maria Theresia und ihr Mann Franz I. Stephan sammelten leidenschaftlich gerne Pflanzen für ihre prachtvollen Gärten und monumentalen Glashäuser. Die Kaiserin machte Schloss Schönbrunn zu einer imperialen Sommerresidenz und zum glanzvollen Mittelpunkt höfischen Lebens. Führende Staatsmänner und große Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur waren hier zu Gast. Der barocke Garten Schönbrunns diente der herrschaftlichen Repräsentation und war Fortsetzung der imposanten Innenräume nach außen. Der im 18. Jahrhundert berühmte Maler Johann Wenzel Bergl schmückte einige Innenräume im Erdgeschoss mit detailverliebten Pflanzen- und Tiermotiven. Auch die naturverbundene Kaiserin Elisabeth (Sissi) erfreute sich in späteren Jahren an den prachtvollen Gärten und Wandmalereien. Die von Bergl gestalteten Räume zählen bis heute zu den drei kostbarsten Raumensembles des Schlosses. Dieses Instrument ist eine Hommage an die prachtvollen Gärten und Wandmalereien des Imperialen Luxus und eine verzaubernde Momentaufnahme der Natur. Limitiert auf 18 Flügel in der Größe 200 schwarz poliert, ist jedes Instrument dieser Serie mit einer individuell nummerierten Messingplakette versehen.
Features Intarsien in traditioneller Sandschattierungstechnik Bösendorfer Grand Piano 200 Limitiert auf 18 Flügel Konzertflügel Mechanikgeometrie gewährleistet optimale Spielart & Kontrollierbarkeit Feinste Verarbeitung wertvoller Furniere und Materialien Resonanzboden aus österreichischem Fichtenklangholz Handgesponnene Bösendorfer Bass Saiten Einzelsaitenaufhängung Handgefertigt in Österreich
KUNST.INVESTOR Editorial
Liebe Leserinnen und Leser!
Heute halten Sie die aktuelle Ausgabe des e-Magazin KUNSTINVESTOR in „Händen“. Innovativ, exklusiv und stets mit dem richtigen Riecher für aktuelle Entwicklungen informieren wir Sie rund um alle wichtigen Themen, die nationalen und internationalen Kunstmärkte betreffend. So spannend war der Kunstmarkt noch nie- besonders dieser Monat wird turbulent: Die Kalender der Sammler und Kunstinvestoren sind voll. Auktionen, Ausstellungen und Previews, ein Termin jagt den nächsten. Und dem Geschäft mit den schönen Dingen mangelt es keineswegs an Härte, ganz im Gegenteil, auf der Suche nach neuen Kunden und Märkten bedarf es Flexibilität und Wandlungsfähigkeit. Der österreichische Kunstmarkt mit seiner prosperierenden Galerieszene boomt und Österreichs Auktionshäuser legen an Internationalität kräftig zu. Kunst ist ein interessantes Portfolio und unbestritten die schönste Beimischung für Ihr Invest-
ment. Inspirierend, nicht allein in ideeller Hinsicht. Auch der ganz „normale“ Kunstliebhaber, der ein Bild bei sich zuhause an die Wand hängt, wird damit zu einem Überzeugungstäter. Er kultiviert später einen sehr selektiven Blick. Er wird daran gemessen; es ist seine ganz persönliche Visitenkarte. Mit diesem Bild zeigt er ein Stück von sich, ein Stück von dem, woran er glaubt, ein Stück von seinen Gefühlen, Hoffnungen, Ängsten. Eine intensive Auseinandersetzung mit Kunst ist ohne emotionale Beteiligung nicht möglich…….. Weil es bei allen Dingen des Lebens immer auf den richtigen Mix ankommt, wollen wir Sie nicht nur mit fundierten Hintergrundberichten, präzise recherchierten Topstories, wichtigen Nachrichten und aktuellen Themen begeistern. Lesen Sie die aktuelle Ausgabe KUNSTINVESTOR, wo Sie sich ein aktuelles Bild über den Kunstmarkt verschaffen können- eine wirklich gute Investition. Viel Spaß wünscht Ihnen Michael Ruben Minassian
IMPRESSUM: Medieneigentümer, Chefredakteur & Herausgeber: Michael Ruben Minassian. Mail: michael.minassian@kunstinvestor.at , Telefon: +43 664/9467039, Verlagsadresse: MN Online & Content GmbH, 1110 Wien, Brehmstrasse 10/4.OG, Geschäftsführung: Markus Bauer, ATU 65091955, FN 330453k, Tel: +43 1/ 919209045, Fax: +43 1/2981298, Website:www.kunstinvestor.at, Cover-Foto: Dorotheum © Tapisserie "From the Madding Crowd", Entwurf Julie Verhoeven, EUR 9.000,- bis EUR 12.000,- Dorotheum-Auktion Design, 14.05.2019
KUNST.INVESTOR Dorotheum
Weltrekord im Dorotheum Hohe Ansteigerungen bei Altmeister-Auktion am 30. April 2019
Bilder Alter Meister sind immer wieder für Überraschungen gut. Das konnte man auch bei der Auktion des Dorotheum am 30. April 2019 beobachten, die gekennzeichnet war von einer hohen Verkaufsquote. Einen Weltrekordpreis für ein Bild von Martin van Meytens erzielte ein Porträt der Kaiserin Maria Theresia (217.066 Euro). Van Meytens war der bedeutendste Hofmaler von der österreichischen Regentin und deren Familie. Sensationelle 344.900 Euro erreichte ein von einem habsburgischen Hofmaler im späten 16. Jahrhundert gefertigtes Porträt von Erzherzog Ernst von Österreich. Der jüngere Bruder von Kaiser Rudolf II. war kurze Zeit Statthalter in den Niederlanden und sammelte Bilder von Pieter Brueghel, die Rudolf später übernahm. Diese Gemälde bildeten den Grundstock der weltberühmten BrueghelSammlung des Kunsthistorischen Museum Wien. Maria
Magdalena in Ektase, in Szene gesetzt von der (derzeit besonders) gefeierten Barockmalerin Artemisia Gentileschi, wechselte für 442.500 Euro den Besitzer. Sie gilt als eine der Hauptvertreterinnen der Caravaggisti-Maler, die Dramatik von Licht und Schatten mit Realismus verbanden. Dazu zählt auch Bartolomeo Manfredi, dessen Martyrium des Hl. Bartholomäus 344.900 Euro erlöste. Unter den flämischen Alten Meistern waren Artus Wolfortts imposante Allegorie der vier Elemente sowie Joost Van de Hammes Heiliger Hieronymus besonders erfolgreich (je € 320.500). Bei Werken zweier Alter Meisterinnen, bei Elisabetta Siranis Auffindung des Mosesknaben und bei Angelika Kauffmanns Ehe-Allegorie erklang erst nach längeren Bietgefechten die Auktionsglocke (€ 186.300, € 149.700). Foto: ©Dorotheum
KUNST.INVESTOR Dorotheum
Martin van Meytens (Stockholm 1695 - 1770 Wien) Porträt der Kaiserin Maria Theresia, Königin von Ungarn und Böhmen, mit der böhmischen Krone und der erzherzoglichen Krone, Öl auf Leinwand, 150 x 126 cm, erzielter Preis € 217.066 WELTREKORDPREIS
KUNST.INVESTOR Dorotheum
Artemisia Gentileschi (1593 - 1653) unter Assistenz (im Hintergrund) von Onofrio Palumbo (1606 - 1656?) Maria Magdalena in Ekstase, Ă–l auf Leinwand, 129,8 x 180,4 cm, erzielter Preis â‚Ź 442.500
KUNST.INVESTOR Dorotheum
Habsburger Hofmaler, spätes 16. Jh., Bildnis von Erzherzog Ernst von Österreich (1553-1595), Öl auf Leinwand, 124 x 103 cm, erzielter Preis € 344.900
KUNST.INVESTOR Dorotheum
Zeitlos und schlicht Bauhaus und Design von Poul Kjaerholm bei Auktion am 14. Mai 2019 im Dorotheum
Klare Ästhetik und einfache Formensprache und Funktionalität kennzeichnen dänisches Design im Allgemeinen und die Entwürfe des Designers Poul Kjærholm (1929–1980) im Besonderen. Sie orientieren sich unter anderem an der Tradition des Bauhauses, nehmen in ihrem schlichten Stil jedoch eine eigenständige Rolle im zeitgenössischen Design ein. Highlights der Dorotheum-Design-Auktion am 14. Mai 2019 bilden Stücke und Entwürfe aus dem Umfeld des Bauhauses, zumal heuer das 100-Jahr-Jubiläum seiner Gründung gefeiert wird. Versteigert wird ein Ensemble aus Typenmöbel der „Frankfurter Küche“ von Margarete Schütte-Lihotzky, entworfen 1926 für das städtische Hochbauamt Frankfurt (Schätzwert € 12.000 -20.000). Zwei seltene Armlehnsessel „Weissenhof MR 20“, 1927 entworfen von Mies van der Rohe, sind mit 6.000 bis 9.000 bzw. 7.000 bis 10.000 Euro bewertet. Ebenfalls im Angebot eine Sammlung gefragter Möbelstücke von Poul Kjærholm. Der 1929 in Øster Vrå geborene Däne begann seine Ausbildung als Tischlerlehrling 1948, ehe er an der Schule für Kunst und Handwerk in Kopenhagen bis 1952 ein Studium absolvierte. Im Anschluss unterrichtete er dort bis 1956 und war 1959 als Dozent an der Königlich Dänischen Kunstakademie tätig. Seine akademische Laufbahn
setzte er an dieser Einrichtung ab 1973 als Leiter des Designinstituts und ab 1977 als Professor fort. Kjærholms Entwürfe wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und finden sich in den Sammlungen vieler bedeutender Museen. Die bei der Dorotheum-Auktion angebotene Privatsammlung, die sich seit den 1970er-Jahren in Familienbesitz befindet, umfasst neben sechs Armlehnstühlen PK11 und der in ihrer Formensprache zeitlos wirkenden Liege PK80 auch den außergewöhnlichen Esstisch PK54, der in dieser Variante mit Erweiterungsplatten aus Ahornholz nicht mehr produziert wird. Bei allen Möbelstücken handelt es sich um frühe, insbesondere in Sammlerkreisen gefragte Ausführungen der Firma E. Kold Christensen. Die enge Zusammenarbeit zwischen Kjærholm und Kold Christensen hatte von Mitte der 1950er-Jahre bis 1980 Bestand. Italienisches Design wird mit Gaetano Pesce (Sitzskulptur Piedone € 30.000 – 50.000), Ettore Sottsass (Bücherregal € 5.000 – 7.000; Konsole € 4.000 – 6.000), Prospero Rasulo (2 skulpturale Thronsessel, je € 7.000 – 9.000) oder ein „Rosa di Venti“-Fichtenholz-Esstisch, 1974 entworfen von Mario Ceroli (€ 10.000 – 15.000), repräsentiert. (Foto © Dorotheum)
KUNST.INVESTOR Dorotheum
Ensemble aus Typenmöbeln der "Frankfurter Küche" , Entwurf Margarete Schütte-Lihotzky 1926, für Grumbach, Frankfurt (zugeschrieben), für das städtische Hochbauamt, Frankfurt., Schätzwert: EUR 12 000 – 20 000
KUNST.INVESTOR Dorotheum
Seltener Armlehnsessel Weissenhof MR 20 / MR 534 g , Entwurf Ludwig Mies van der Rohe 1927, Ausführung Thonet 1930er Jahre, Schätzwert: EUR 6000 – 9000
KUNST.INVESTOR Dorotheum
Seltener Armlehnsessel Weissenhof MR 20 , Entwurf Ludwig Mies van der Rohe 1927, Ausführung Bamberger Metallwerkstätten, Berlin, frühe 1930er Jahre, Schätzwert: EUR 7.000 – 10.000
KUNST.INVESTOR Dorotheum
„Rosa die Venti“-Esstisch, Entwurf Mario Ceroli, 1974, Ausführung Poltronova, Pistoia/Italien, Fichtenholz , Tischplatte mit Kompass-Dekor, Schätzwert € 10.000 – 15.000
KUNST.INVESTOR Dorotheum
Seltene Skulptur / Sitzobjekt Mod. "Piedone", Entwurf Gaetano Pesce 1969 (Mod. UP7 für C&B Italia), Ausführung Superego, Mailand / Italien, 2012, Schätzwert: EUR 30 000 – 50 000
KUNST.INVESTOR Dorotheum
Liege PK80 , Entwurf 1957, Schätzwert €15.000 – 26.000
KUNST.INVESTOR Dorotheum
Armlehnstühle Modell PK11 Entwurf 1957, Schätzwert € 10.000 – 15.000
Esstisch PK54 mit Erweiterung, Entwurf 1963, Schätzwert € 10.000 – 15.000
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Sandro Đukić, Natura morta_ / arch_022_400_8781, 2018, 150 x 89 cm- Foto: Galerie Michaela Stock
Natura Mora
Der kroatische Multimedia-Künstler Sandro Đukić hat sich in den letzten Jahren mit den Fragen nach Zeit, Beständigkeit und Vergänglichkeit in seinen zwei Serien Naked Island / Goli Express und Natura Morta beschäftigt. Sie werden zu Dokumente vergangener und gegenwärtiger Momente, es erfolgt eine
Wahrnehmungsveränderung von Raum und Zeit, Grenzen verschieben sich und zerfallen. Der Blick des Künstlers richtet sich auch nach innen auf das Übersehene und Unspektakuläre. [Galerie Michaela Stock]
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Michael Maier, "Rasthaus", 2019, Courtesy des Künstlers- Foto: © Hans-Georg Maier
„Gottes Fehl“ Das künstlerische Schaffen von Michael Maier führt uns schonungslos die menschliche Maßlosigkeit vor Augen, seine Werke, Bilder, Skulpturen, bildhafte Skulpturen, Skulpturale Bilder, Text wie Intellektualität und Visionen. Verwerfungen an Inhalten öffentlichen und privaten Interesses. Hier scheint sich eine Kunst darzubieten, die jegliche Virtuosität und Könnerschaft vermissen lässt. Und doch ist es gerade diese unverblümte Unvollkommenheit, diese aleatorische Arbeitsweise und diese rohe Materialästhetik, die eine unbändige Gestaltungskraft und ein unbedingtes
Bildwollen erkennen lassen. In den jüngsten Arbeit werden die Planen von Sattler vom Beschützer von Frachtgut zum Bildträger. Wie beiläufig sind darauf Spuren im vorbei gehen hinein geschrieben worden. Gleich einen „schwarzen Fernseher“ gemahnen sie uns zum Innehalten. Der leuchtende Spray, der sonst zum Markieren von Baggerarbeiten verwendet wird, lässt für uns ein Kreuz und einen Fernseher erstrahlen. Das fahrende Material kommt zur Ruhe. Das Flimmern und Vibrieren der Willenskraft von Michael Maier nicht. mehr Info (Foto: Hans-Georg Maier)
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Bodies of Work Katharina Gruzei „Arbeit“ ist ein wiederkehrendes Thema in den Werken der Künstlerin Katharina Gruzei. Österreichs letzte DonauSchiffswerft ist der Ausgangspunkt für ihre Fotoserie „Bodies of Work“. In ihren Bildern verwandelt die Künstlerin die vorgefundene Arbeitswelt in teils schwerelos wirkende und an Science-Fiction erinnernde Szenarien. Sie zeigt wie die Arbeiterkörper und das Werkstück im Fertigungsprozess miteinander verschmelzen. Die präzise komponierten Fotografien verschränken unterschiedliche Zeitlichkeiten: sie greifen die Anachron-ismen des fast 180 Jahre alten Betriebs auf und lassen zugleich eine Nähe zur Ästhetik der Raumfahrt durchscheinen. Fremdartig wirkende Szenarien erweitern in Gruzeis Fotoserie den repräsentierten Realitätsausschnitt um neue Zeit- und Raumbezüge. Der fotografische Befund der Serie geht dabei weit über einen dokumentarischen Ansatz hinaus. [Charim Galerie. Dauer bis 11. Mai. 2019]
Foto: Charim Galerie
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Foto © John Moore
WORLD PRESS PHOTO 19 Im April wurden in Amsterdam die Gewinner des diesjährigen World Press Photo Wettbewerbs bekanntgegeben. Zum World Press Photo des Jahres kürte die Jury ein Bild des US-amerikanischen Fotografen John Moore, das zu einem Symbol für die restriktive Einwanderungspolitik der USA unter Präsident Trump geworden war. Die Aufnahme zeigt die weinende, knapp zweijährige Yanela Sanchez in Texas, nahe der Grenze zu Mexiko, während ihre Mutter von einem Beamten der Grenzpolizei durchsucht wird. Das aus Honduras stammende Mädchen und ihre Mutter hatten sich im April 2018 im Süden Mexikos einem Flüchtlingszug Richtung USA angeschlossen und waren im Juni beim Versuch den Grenzfluss Rio Grande mit anderen Familien zu überqueren, von einer US-Patrouille festgenommen worden. Am 6. April 2018 hatte US-Generalstaatsanwalt Jeff Sessions eine Null-
Toleranz Zuwanderungspolitik ausgerufen und angekündigt, dass jeder, der beim Versuch die Grenze illegal zu übertreten aufgegriffen werde, mit einem Strafverfahren zu rechnen habe. Bald danach häuften sich in den Medien Berichte, dass bei Festnahmen an der US-Grenze Kinder von ihren Eltern getrennt würden. Yanelas Vater, der in Honduras geblieben war, stellte nachträglich klar, dass dies bei Yanela und ihrer Mutter Sandra nicht der Fall gewesen sei. Der öffentliche Aufschrei – an dem das Foto von John Moore nicht unbeteiligt war – führte nichtsdestotrotz dazu, dass Präsident Trump der Praxis am 20. Juni ein Ende bereitete. Ab 13. September gastiert die Ausstellung der weltbesten Pressefotografien wieder im Westlicht – bereits zum achtzehnten Mal in Folge. (Foto: © Fotomuseum Westlicht)
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Photo: SAMMLUNG FRIEDRICHSHOF - Otto Muehl, o. T., 1990. acrylic on canvas, detail, courtesy Archives Otto Muehl
Otto Muehl - Works 1955 – 2013 Das Gesamtwerk von Otto Muehl umfasst mehr als 5 Jahrzehnte des Schaffens, in denen ein überaus vielfältiges und komplexes Œuvre entstanden ist. Durch die Zusammenfassung des gesamten Nachlasses des Künstlers im ESTATE OTTO MUEHL ist es erstmals möglich in den Ausstellungsräumen der SAMMLUNG FRIEDRICHSHOF einen repräsentativen Querschnitt von Werken aller Schaffensperioden des Künstlers zu
zeigen. Neben wichtigen Arbeiten aus der Zeit als Mitbegründer des Wiener Aktionismus, welche die bisherige Wahrnehmung und Interpretation des Werks Otto Muehls dominieren, liegt der Schwerpunkt der Ausstellung auf dem malerischen, zeichnerischen und filmischen Werk, das ab den frühen 1970er Jahren bis zu seinem Tod entstanden ist. [Sammlung Friedrichshof Ausstellungsdauer von 5.Mai bis 24.November 2019]
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Pattern and Decoration Ornament als Versprechen
Miriam Schapiro-Dormer 1979
Ornament als Versprechen. So könnte das Motto der US-amerikanischen Bewegung Pattern and Decoration lauten, die sich Mitte der 1970er-Jahre formierte. In Abwandlung der bekannten Maxime von Adolf Loos – „Ornament und Verbrechen“ – führt die Ausstellung die reichen Bestände des Sammlerpaares Peter und Irene Ludwig zur größten Präsentation von Pattern and Decoration im deutschsprachigen Raum seit den 1980er-Jahren zusammen. Mit orientalisch anmutenden Mosaiken, monumentalen Textilcollagen, Malereien, Installationen und Performances verfolgten feministisch engagierte Künstler_innen wie Miriam Schapiro, Joyce Kozloff, Valerie Jaudon oder Robert Kushner in den 1970er-Jahren das Ziel, Farbe, Formenvielfalt und
Emotion in die Kunst zurückzuholen. Das Dekorative und ihm nahe kunsthandwerkliche Techniken spielten dabei eine große Rolle: Unterschiedliche ornamentale Traditionen – von der islamischen über die nordamerikanisch-indianische bis zur Art déco – fanden Eingang in die Werke und öffneten den Blick über den geografischen und historischen Tellerrand hinaus. Die Nähe zu Folklore und Kitsch wurde dabei nicht nur in Kauf genommen, sondern als Gegenentwurf zum „Purismus“ der Kunst der 1960er-Jahre ausdrücklich gesucht- Kuratiert von Manuela Ammer[MUMOK. Ausstellungsdauer bis 8. September 2019 – Foto: © MUMOK]
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DAGUERRE‘S SOUP Christian Kosmas Mayer
Marcel Broodthaers La soupe de Daguerre, 1975 Farbfotografie, Collage Sammlung FOTOGRAFIS, Bank Austria Kunstsammlung, Wien © Bildrecht, Wien, 2019
Mit dem Aufbau der Sammlung FOTOGRAFIS ab 1976 begann für die UniCredit Bank Austria eine Sammeltätigkeit, die Fotografie als künstlerisches Medium begreift und in einem repräsentativen Querschnitt die zentralen Positionen künstlerischer Fotografie – von den Anfängen des Mediums in den 1840er-Jahren bis in die 1980er-Jahre – versammelt. Der Künstler Christian Kosmas Mayer nimmt für die Ausstellung die Rolle des Kurators ein und lässt im tresor im Bank Austria Kunstforum Wien ein individuelles Narrativ des fotografischen Mediums – geprägt durch neue Formen der Präsentation und Rezeption von Fotografie – entstehen. Die ausgewählten Fotografien aus der Sammlung FOTOGRAFIS werden in dieser Inszenierung Akteure eines hierarchischen Wechselspiels zwischen analogem Original und digitaler Repräsentation; durch
alternierende Zeit- und Kontextbezüge verkomplizieren die Bilder die gewohnte Rezeption einer historischen Sammlung. Eine Auswahl an zeitgenössischen Arbeiten, die das Medium der Fotografie in den dreidimensionalen Raum hineinführen, konfrontiert die in den 1980er-Jahren abgeschlossene Sammlung FOTOGRAFIS mit einem seitdem grundlegend veränderten Blick auf die fotografischen Bilder: Sie haben sich ihrer physischen Bedingtheiten entledigt und sind omnipräsent. Und dennoch, oder gerade deswegen, hat die Anziehungskraft des analogen Originals augenscheinlich nicht nachgelassen. In der von Veronika Rudorfer und Christian Kosmas Mayer kuratierten Ausstellung werden zeitgenössische Positionen von Heinrich Dunst, Manuel Gorkiewicz, Karin Sander und Sophie Thun gezeigt. [tresor im Bank Austria Kunstforum Wien- Dauer bis bis 16. Juni 2019]
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Petros Efstathiadis, MONITORS_2014 Courtesy des Künstlers © - Foto: Kunsthaus Wien
ÜBER LEBEN AM LAND Die Ausstellung Über Leben am Land im KUNST HAUS WIEN vereint 20 künstlerische und fotografische Positionen, die sich auf dokumentarische, inszenierende und bisweilen sehr persönliche Weise den unterschiedlichen Gesichtern der Provinz in Europa und den USA annähern. Als ländliche Topographien
zeigen sich die fotografischen Bildgeschichten und sind dabei analytisch, poetisch, real und surreal, fröhlich, komisch, melancholisch und bisweilen tragisch, nie objektiv oder vollständig. [Kunsthaus Wien. Dauer bis 25. August 2019]
Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler: Toni Amengual, Iris Andraschek, Miia Autio, Anatoliy Babiychuk, Peter Braunholz, Heinz Cibulka, Philipp Ebeling, Petros Efstathiadis, Bernhard Fuchs, Patrick Galbats, Anne Golaz, Nilbar Güres, Lois Hechenblaikner, Laura Henno, Joel Karppanen, Paul Kranzler, Paul Albert Leitner, Igor Samolet, Eva Szombat, Tara
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„flora & fauna brut ... der mai ist gekommen ...“ Von 16. Mai bis 30. August 2019 präsentiert die Galerie Gugging neue Werke der KünstlerInnen aus Gugging sowie ihrer internationalen KollegInnen.
„Flora und Fauna inspirieren seit jeher Künstler wie zum Beispiel Claude Monet – seine Seerosen sind in den bedeutendsten Museen auf der ganzen Welt zu bewundern. Das ist etwas, dass ich mir auch für viele Art Brut KünstlerInnen wünsche“, meint Nina Katschnig, Direktorin der Galerie Gugging, der dieses Thema eine Herzensangelegenheit ist. Gezeigt werden Werke von insgesamt 19 Künstlerinnen und Künstlern aus Gugging wie auch jene von Autodidakten und ihrer internationalen Kolleginnen und Kollegen; allen voran Werke der Schweizer Künstlerin Ida Buchmann, die während des Schaffensprozesses gerne Lieder gesungen hat, wie etwa: „… der Mai ist gekommen …“. Die Bildhauerin Julia Hanzl interpretiert und positioniert Keramik mit ihren eindrücklichen Skulpturen völlig neu und ihre Skulptur „Omina ab uno“ drückt genau das aus, worum es in dieser Ausstellung geht – „Omnia ab uno et in unum omnia“ … „Alles von einem und alles in einem.“ Das Besondere der Ausstellung: die in Bezug auf Natur – Flora und Fauna – entstandenen Werke können nicht unabhängig voneinander gesehen werden, sondern in Zusammenhang stehend, sich ergänzend. Damit sind nicht nur die in dieser Ausstellung gezeigten Arbeiten gemeint, sondern alle jemals zu diesem Thema entstandenen, weil das
kollektiv Unbewusste die eine, natürliche, übergeordnete Komponente des Lebens ist und der individuelle Ausdruck des Erfahrenen die andere. Die Einzigartigkeit jedes Schöpfers und dessen individuelle Ausdrucksform bestimmen das Werk. Erstmals Werke von Christa Wiener und Basel AlBazzaz: „Ich gehe in den Wald und im Wald komponiere ich meine Bilder“, sagt Christa Wiener, die seit 2017 das offene atelier gugging besucht und mit feinen Linien und Strukturen vielschichtige, stets im optischen Gleichgewicht befindliche Werke schafft. Der in Bagdad geborene Basel Al-Bazzaz ist in einer Druckwerkstatt tätig. Aus seinen als Druckvorlagen angefertigten Zeichnungen haben sich mit der Zeit völlig eigenständige Werke entwickelt, die durch ihre Fülle von Gestaltungselementen überzeugen. KunstliebhaberInnen und KunstsammlerInnen können sich weiters auf Werke von Laila Bachtiar, birdman Hans Langner, Ernst Herbeck, Helmut Hladisch, Franz Kamlander, Michel Nedjar, Heinrich Reisenbauer, Günther Schützenhöfer, Oswald Tschirtner und Anna Zemánková freuen. [Galerie Gugging - Vernissage am 15. Mai 2019 um 19:00 Uhr - Ausstellungsdauer: 16. Mai bis 30. August 2019 – Foto: © Galerie Gugging]
OHH GUGGING – Natural Ambient Spray. Brut Edition _by PAUL DIVJAK: Mit OHH GUGGING hat der Künstler und Duftexperte Paul Divjak exklusiv für die galerie gugging ein 100% natürliches Ambient-Spray kreiert, das von der sommerlichen Natur, der sanft hügeligen Landschaft und der Morgenfrische des Wienerwalds um die galerie gugging inspiriert ist. Das Ambient Spray ist eine wohltuend-würzige Duftkomposition, welche die Raumatmosphäre mit zart-grünen Heilpflanzen-Extrakten und kräftigenden Nadelholz- Aromen erfrischt.
KUNST.INVESTOR
Julia Hanzl, Omnia ab uno/Omnia ab uno, 2019, Objekt/object, 67 x 40 x 22 cm © Lukas Philippovich
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Günther Schützenhöfer, Frühlingsbaum/SpringtimeTree, 2014, Bleistift, Farbstifte/pencil, coloured pencils, 62,4 x 44 cm © Privatstiftung – Künstler aus Gugging
KUNST.INVESTOR
birdman Hans Langner, Tarnkleid/Camouflage Dress, 2020, Acryl auf Papier/acrylic on paper, 29,6 x 21 cm, Courtesy galerie gugging
KUNST.INVESTOR
August Walla, BAUM MIT UMGEHACKETEN AST/TREE WITH CHOPPED BRANCH, undatiert/undated, Bleistift, Farbstifte/pencil, coloured pencils, 14,8 x 11,1 cm, © Art Brut KG
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Laila Bachtiar, Baum/Tree, 2018, Bleistift, Farbstift/pencil, coloured pencil, 29,7 x 21 cm, Courtesy galerie gugging
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Heinrich Reisenbauer, Tulpen/Tulips, Edding, Acryl auf Leinwand/sharpie, acrylic on canvas, 120 x 160 cm © Privatstiftung – Künstler aus Gugging
Bazel Al-Bazzaz, Nashorn/Rhinocerus, 2018, Bleistift, Farbstifte/pencil, coloured pencils, 42 x 56 cm, Courtesy galerie gugging
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. Ernst Herbeck, Ohne Titel/Untitled, 1971, Bleistift, Aquarellfarben/pencil, watercolours, 10,1 x 15 cm © Privatstiftung – Künstler aus Gugging
Michel Nedjar, untitled | Paris Belleville/untitled | Paris Belleville, 1991, 1991, Mischtechnik auf Büttenpapier/mixed media on plotting paper, 40,4 x 67,1 cm, Courtesy galerie gugging
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CURT STENVERT ein Fall nicht nur für (intellektuelle) Goldgräber!
Der mittlere Traber, Öl auf Holz, gerahmt, 64x148x4,5cm
Curt Stenvert (geboren am 7. September 1920 in Wien als Kurt Steinwendner; verstorben am 3. März 1992 in Köln) war ein multitalentierter Ausnahmekünstler. Kaum ein Künstler hat ein so großes Spektrum von Techniken und Themen in seiner Kunst realisiert. Sein Schaffensweg führt von hochsensilblen Zeichnungen, beinharter Gesellschaftskritik über formpoetische Objekte bis hin zu Ölbildern, die die Goldfaszination des österreichischen Jugendstils aufnehmen, Aquarellen von minutiöser Genauigkeit, Drucken und Collagen von betörendem Humor. Einige Jahre war Stenvert als Filmschaffender tätig und wurde als einer der wichtigsten österreichischen Experimentalfilmer bezeichnet. Sein Film „Flucht ins Schilf“ wurde in der New York Times besprochen. Es folgte die Anerkennung für sein künstlerisches Schaffen durch die Fachwelt . Ausstellungen von Schweden bis Italien (Palazzo dei Diamanti in Ferrrara) machten seinen Namen in ganz Europa bekannt. Seinem genialen Fleiß ist es zu verdanken, dass seine Arbeiten heute nicht nur in wichtigen Museen und Privatsammlungen vertreten sind, sondern darüber hinaus noch herausragende Kunstwerke aktuell verfügbar sind. L’art pour l’homme - eine Kunst für den Menschen zu schaffen, war sein Hauptanliegen. Im Gegensatz zum herkömmlichen l’art pour l’art, also Kunst die nur der Kunst verpflichtet ist, sollte Kunst für den Menschen wirksam sein.
Ein sehr hohes Ziel, dem er sein ganzes Leben treu geblieben ist. Eine ganze Reihe „Menschlicher Situationen“ entstand. Auffallend hier der starke Gegenwartsbezug aber auch das geradezu Seherische, die Zukunft vorwegnehmendes künstlerisches Denken: „Wozu Geburtenkontrolle…bereitet den dritten Weltkrieg vor!“ - eine eiskalte Provokation, um den Menschen in seinem verheerenden zerstörerischen Tun wachzurütteln. „Mahlzeit 2000“ …Teller voller Kieselsteine und die Frage nach dem Wert unserer Nahrung und den Inhaltsstoffen. In seiner reifsten und letzten Schaffensphase sucht er den absoluten Wert in der Form von Goldhintergründen aus 24 karätigem Dukaten Doppelgold. Er schafft „Ikonen der Gegenwart“ und wendet sich auch spirituellen Themen zu. Das Ölbild „Raumflug durch den Götterhimmel“ macht uns zum Zeugen wie das Spaceshuttle im All den Göttern der Vergangenheit begegnet. Das Bild stellt die Frage nach dem Glauben des Menschen. Sind Religionskriege wirklich nötig? Sein geradezu rucksichtloses Parteiergreifen für den Menschen bringt Ihm den Kommentar ein: „dieser Mann ist gefährlich - er denkt“! Bei der Betrachtung des Gesamtwerkes (was bei dieser Fülle nicht leicht ist) wird klar, dass Stenverts Gedanken selten nur gegenwartsbezogen waren, sondern das allgemein Menschliche berühren und deswegen von bleibender, meist sogar von steigender Aktualität sind. (Foto: © Alexander Foggensteiner) .
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Raumflug durch den Gรถtterhimmel, ร l auf Holz, gerahmt, 177,5x203x4.5 cm
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Die große Emanation der Kunst mit Michelangelos David, Öl auf Holz, gerahmt, 198x198x4.5cm
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Der Lichtvorhang zum Paradies, Öl auf Holz, gerahmt, 168,5 x 193,5 x 4,5 cm
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Heinz Frank - Der Winkel des Endes kommt immer von hinten
„Mein Tun wohnt im Zwischenraum zwischen dem Nichts innen und dem Nichts draußen“, sagt Heinz Frank, der sich seit seinem Architekturstudium bei Ernst A. Plischke in den 1960er Jahren als Bildhauer, Zeichner, Maler, Sprach- und Objektkünstler, manchmal auch als Entwerfer von Innenräumen und Einrichtungsgegenständen betätigt. Und dabei seine Medien gerne miteinander verschränkt, so wie er es auch mit Materialien tut: Holz, Stein, Gips, Farbe, Ton, Glas, Metall und gefundene Textilien, Drähte, Kisten, Böcke, Spiegel oder Teile alter Möbel und Geräte. Solche Dinge und Mittel kombinierend, assemblierend und transformierend lotet Frank Spannungsfelder wie hart/weich, kalt/heiß, innen/ außen, schwer/leicht, Anfang/Ende aus, um stets aufs Neue darzustellen, wie – und dass – alles miteinander verbunden ist. Er selbst bringt solche Intention auf die paradoxe Formel: „Ungeformtes umformen in Formloses“. Dabei ist am
Anfang seines bildnerischen Tuns immer das Wort – beziehungsweise ein aphoristischer Gedanke, der, händisch auf ein Stück Papier geschrieben, dem aus ihm entwickelten Gebilde auch weiterhin zur Seite liegt. „Das Loch ist der Inbegriff der Leere“, „Des Nasenaffens Mich“ oder „Das Hinten und das Vorne der Anderen“ … lässt sich nebst und mit seinen Bildern und Gebilden lesen, während die vierrädrige Bodenskulptur „Durch dadurch“ sich potenziell ewig im Kreis und um sich selbst dreht. Eine andere anthropomorphe Plastik wiederum hat „Keinen Hinterkopf, denn die Spitze zum Trichter ist zum Denken geboren“. Franks vielgestaltige Sprachkunst-Bildwerk-Kombinationen – im Ausstellungsraum sind Werke aus unterschiedlichen Entstehungszeiten (ab 1970) versammelt – führen die Betrachter/innen in eine Ideenwelt, in der das Menschsein, der Ursprung und Weg der Gedanken, der Körper und das Innere zentrale Themen sind.
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Heinz Frank, Das Hinten und das Vorne der Anderen, 2000, Ausstellungsansicht Charim Galerie, 2013, Š Foto: Markus Krottendorfer, Courtesy Charim Galerie Wien
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Hier gehört zusammen, was im rationalistischökonomisch geprägten Alltagsgetriebe geflissentlich separiert wird: Vernunft und Emotion. Von Heinz Frank lernen wir, dass beides voneinander abhängt und somit auch als gleichwertig zu erachten ist: Was den Mensch zum Menschen macht, ist der Gedanke, der gefühlt wird, und umgekehrt. So lautet eine seiner Devisen: „Gefühltes denken und Gedachtes fühlen“. Dass der Ausstellungsraum der Kunsthalle Wien Karlsplatz über gläserne Außenwände verfügt, nützt der Künstler zur Montage doppelseitig bemalter Bilder an den Innenseiten vor diesen Scheiben. Glas ohne Rahmen ist weder Fenster noch Loch, auf Glaswände gehängte Bilder hingegen können zu Fenstern werden, speziell dann, wenn sie wie bei Frank Löcher haben. AugenLöcher zumeist, durch die sich hier nicht nur in die Leere eines Kopf-Inneren, sondern in den hinter ihnen befindlichen Außen- oder Innenraum blicken lässt. Oder wieder mit Franks Worten (vielleicht): „Inwändig leibt
auswändig“. Oder (vielleicht) auch: „Menschen sind die verwischten Fenster ins Äußere“. Der Raum verfügt zudem über rechtwinkelige Ecken, in denen auf Teppichen vier Skulpturen stehen. Frei im Raum und in dessen Mitte positioniert findet sich hingegen eine Abfolge bemalter Paravents, die so hoch sind wie Heinz Frank – gewinkelte Wandschirme, die sich womöglich nur vor sich selbst abschirmen. Auch sie verfügen jedoch jeweils über zumindest ein Loch, jenen „Inbegriff der Leere“, wofür zugleich aber gilt: „Das Loch, der sechste Finger des Denkens“. In der Kunsthalle Wien Karlsplatz zeigt sich Heinz Frank aber nicht allein als Darsteller von Ver-Dichtungen „philosophischer Schwächeanfälle“, sondern gleichermaßen als Architekt: Das Maß seiner Dinge ist bezüglich ihrer Proportionen und der Verhältnisse zum Umraum immer der Mensch – und damit er selbst als leibhaftiges IchKurator: Lucas Gehrmann [Kunsthalle Wien Karlsplatz. Dauer bis 12. Mai 2019 – Foto ©]
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Heinz Frank, Ausstellungsansicht Charim Galerie, Ein randloses Loch, fliegt von Baum zu Baum und Loch zu Loch, ohne zu fliegen..., 2013, Š Foto: Markus Krottendorfer, Courtesy Charim Galerie Wien
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Peter Friedl, Teatro Popular, 2016–2017 (Detail), Holz, Aluminium, Stoff, 22 Handpuppen, Mixed Media, Variable Dimensionen, Courtesy der Künstler und Lumiar Cité, Lissabon, Foto: Daniel Malhão
Peter Friedl. Teatro
Peter Friedls facettenreiche Arbeiten und Projekte – durchaus heterogen in Bezug auf Medium und Stil – verstehen sich als exemplarische Vorschläge und Lösungen für ästhetische Probleme hinsichtlich unseres politischen und historischen Bewusstseins. Auf der Suche nach neuen narrativen Modellen erforschen sie die Konstruktion und die Grenzen von Repräsentation. Dabei kommen konzeptuelle Strategien wie kontextuelle Transfers oder die Neuinterpretation von Genres aus der Geschichte der Moderne zur Anwendung. Die Ausstellung Teatro in der Kunsthalle Wien konzentriert sich auf eine Reihe wiederkehrender Themen in Friedls Œuvre: Modell, Sprache, Geschichte, Übersetzung, Theatralik. Herzstück der Ausstellung ist die im Rahmen der documenta 14 (2017) erstmals präsentierte Filminstallation Report
(2016). Ausgehend von Kafkas „Ein Bericht für eine Akademie“ (1917), der Selbstauskunft des über seine Integration in die menschliche Gesellschaft reflektierenden Affen Rotpeter, entfaltet Friedl eine ebenso komplexe wie kinematographisch opulente Reflexion über das Wechselspiel von Identität und Sprache, Anpassung und Autonomie. Das Personal umfasst mehr als zwanzig Akteure, die entweder in ihrer jeweiligen Muttersprache oder einer Sprache ihrer Wahl (Arabisch, Dari, Englisch, Französisch, Griechisch, Kurdisch, Russisch, Swahili) Auszüge aus Kafkas Text vortragen. Allein die Originalsprache, Kafkas Prager Deutsch, kommt nicht vor. Schauplatz ist die leere Bühne des griechischen Nationaltheaters in Athen.
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Peter Friedl, The Dramatist (Black Hamlet, Crazy Henry, Giulia, Toussaint), 2013, Holz, Metall, Stoff, Glas, Leder, Haare, Stroh, Öl, Nylon, Variable Dimensionen, Sammlung Carré d’Art – Musée d’art contemporain de Nîmes, Courtesy der Künstler und Guido Costa Projects, Turin, Foto: Maria Bruni
Peter Friedl, Teatro Popular, 2016–2017 (Detail), Holz, Aluminium, Stoff, 22 Handpuppen, Mixed Media, Variable Dimensionen, Courtesy der Künstler und Lumiar Cité, Lissabon, Foto: Archiv Peter Friedl
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Peter Friedl, Study for Social Dreaming, 2014–2017 (Videostill), HD-Video, Farbe, Ton, 28:50 Min., Loop, Courtesy der Künstler; Galerie Erna Hécey, Luxemburg; Guido Costa Projects, Turin; und Nicolas Krupp, Basel
Peter Friedl, Study for Social Dreaming, 2014–2017 (Videostill), HD-Video, Farbe, Ton, 28:50 Min., Loop, Courtesy der Künstler; Galerie Erna Hécey, Luxemburg; Guido Costa Projects, Turin; und Nicolas Krupp, Basel
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Werke wie The Dramatist (Black Hamlet, Crazy Henry, Giulia, Toussaint) (2013) und Teatro Popular (2016– 2017) sind weitere Beispiele für Friedls Auseinandersetzung mit dem Topos Theatralität, nehmen ihn aber stärker unter dem Begriff des Modells in den Blick. Als Referenz dienen historisch überlieferte Formen des Marionetten- und Puppentheaters. Sowohl The Dramatist als auch Teatro Popular sind als Modellanordnungen für mögliche Gegen-Erzählungen zu den modernen Meisternarrativen lesbar. Sie stellen die Verbindung zu Friedls im Jahr 2012 begonnenem Projekt Rehousing her, einer Serie von Architekturmodellen, die maßstabgetreu historische, teilweise bereits zerstörte oder auch unrealisiert gebliebene Architekturen nachbilden. Bei den ausgewählten Häusern handelt es sich um Lebenswelten, in denen sich auf ganz unterschiedliche Weise Geschichte, Politik, Biografien und Ideologien spiegeln; als „Fallstudien für die mentale Geografie einer anderen Moderne“ (Friedl). Anlässlich der Ausstellung in Wien sind zwei neue Modelle hinzugekommen: das inzwischen in ein Museum umgewidmete ehemalige Wohnhaus von Winnie und Nelson Mandela im südafrikanischen Soweto (8115 Vilakazi Street) sowie das Modell eines jener containerähnlichen Fertighäuser, aus denen Amona bestand – der 2017 geräumte israelische Außenposten in den palästinensischen Gebieten im Westjordanland. Neben aktuellen Produktionen versammelt Teatro auch ältere Arbeiten, etwa die auf der documenta X gezeigte Videoarbeit Dummy (1997) oder das Langzeitprojekt Theory of Justice (1992–2010), die sich – über formal sehr unterschiedliche Strategien – der Problematisierung von Gerechtigkeitsfiktionen widmen.
In Korrespondenz mit den neueren Arbeiten geben sie nicht nur Aufschluss über thematische wie formale Kontinuitäten und Wendungen in Friedls Werk, sie gewinnen im Blick auf gegenwärtige Verteilungs- und Anerkennungskämpfe auch eine neue, oftmals beklemmende Aktualität. Peter Friedl (geb. 1960 in Österreich) ist ein in Berlin lebender Künstler. Seine Arbeiten wurden international ausgestellt, u.a. im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, Madrid; Centre Pompidou, Paris; Walker Art Center, Minneapolis; Van Abbemuseum, Eindhoven und in der Hamburger Kunsthalle. Er nahm an der documenta 10, 12 und 14 (1997, 2007 und 2017); der 48. und 56. Biennale von Venedig (1999 und 2015); der 3. Berliner Biennale für zeitgenössische Kunst (2004); Manifesta 7, Trento (2008); der 7. Gwangju Biennale (2008); der 28. Bienal de São Paulo (2008); La Triennale, Paris (2012); der Taipei Biennale (2012 und 2016); der 10. Shanghai Biennale (2014); der 5. Thessaloniki Biennale (2015) und der 1. Anren Biennale (2017) teil. Er wird an der kommenden Sharjah Biennale 14 (März 2019) teilnehmen. Ausgewählte Einzelausstellungen sind u.a. OUT OF THE SHADOWS, Witte de With, Rotterdam (2004); Work 1964–2006, Museu d‘Art Contemporani de Barcelona; Miami Art Central; Musée d‘Art Contemporain, Marseille (2006–07); Blow Job, Extra City Kunsthal, Antwerpen (2008); Working, Kunsthalle Basel (2008); Peter Friedl, Sala Rekalde, Bilbao (2010); The Dramatist, Artspace, Auckland (2014); The Diaries, Grazer Kunstverein, Graz (2016) und Teatro Popular, Lumiar Cité, Lissabon (2017). Kuratorinnen: Anne Faucheret, Vanessa Joan Müller. [Kunsthalle Wien. Dauer 22, März bis 9. Juni 2019 – Foto: © Kunsthalle Wien]
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MARK ROTHKO
Mark Rothko vor dem Werk ,1960, Foto: Regina Bogat, © 2005 Kate Rothko Prizel & Christopher Rothko/Bildrecht Wien, 2019
Mark Rothko (1903–1970) gehört zu den bedeutendsten Künstlern des zwanzigsten Jahrhunderts. Zum ersten Mal überhaupt werden nun seine Werke in Österreich gezeigt. Die Ausstellung bietet mit über vierzig seiner Hauptwerke einen Überblick über Rothkos gesamtes Schaffen und beschäftigt sich mit Vorstellungen des Heiligen, Geistigen, Tragischen und Zeitlosen. Kate und Christopher Rothko, die Kinder des Malers, waren von Beginn an in das Projekt eingebunden und haben sich bereit erklärt, eine Reihe bedeutender Werke aus der Familiensammlung für die Ausstellung zu leihen. Die Ausstellung wird im Kunsthistorischen Museum gezeigt, dessen historische Sammlungen fünftausend Jahre menschlichen Schaffens vom Alten Ägypten bis zum Barock nachzeichnen, wodurch sich die einmalige Gelegenheit bietet, sich mit Rothkos tiefem, lebenslangem Interesse für die Kunst der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Von seinen frühen Besuchen des New Yorker Metropolitan Museum während seiner Studienzeit, über seine ersten Begegnungen mit Rembrandt, Vermeer und der
klassischen Kunst und Architektur, bis zu seinen Reisen nach Europa, wo er Kirchen, Kapellen und Sammlungen von Altmeistergemälden in Paris, London, Venedig, Arezzo, Siena, Rom, Pompeji und Florenz besichtigte, widmete sich Rothko dem Studium historischer Kunst und Architektur. Die Schau beleuchtet den Einfluss bestimmter Orte auf Rothkos stilistische Entwicklung von Michelangelos Biblioteca Medicea Laurenziana und Fra Angelicos Fresken im Konvent von San Marco in Florenz zu den griechischen Tempeln von Paestum und der Taufkapelle der Basilika Santa Maria Assunta auf Torcello in der Lagune von Venedig. Als Rothko in späteren Jahren mit der Tradition brach, um zu einer radikal neuen Form künstlerischen Ausdrucks zu gelangen, tat er dies auf der Basis eines umfangreichen Wissens und voller Hochachtung für das, was seiner Zeit vorausgegangen war. Mit den Worten des Kritikers John Berger schaute Rothko zurück, „wie dies kein Maler zuvor je getan hatte“. [Kunsthistorisches Museum Wien. Ausstellungsdauer bis 30. Juni 2019 – Foto: © KHM]
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Mark Rothko (1903-1970), Untitled (Red, Orange, 1968, Öl auf Leinwand, 233 x 175,9 cm © 1998 Kate Rothko Prizel & Christopher Rothko/Bildrecht, Wien, 2019 © Foto: Fondation Beyeler, Riehen/Basel, Sammlung Beyeler/Robert Bayer
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Mark Rothko (1903-1970, Room in Karnak, 1946, Öl auf Leinwand, 94,9 × 69,9 cm © 1998 Kate Rothko Prizel & Christopher Rothko/Bildrecht, Wien, 2019
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Mark Rothko (1903-1970), No. 2, 1947, Öl auf Leinwand, 145,4 × 122,4 cm © 1998 Kate Rothko Prizel & Christopher Rothko/Bildrecht, Wien, 2019 © Foto: National Gallery of Art, Washington, D.C.
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Oskar Kokoschka, Spielende Kinder, 1909 © Lehmbruck Museum, Duisburg Foto: Lehmbruck Museum, Duisburg Foto: Bernd Kirtz © Fondation Oskar Kokoschka/Bildrecht, Wien, 2018
Oskar Kokoschka Expressionist, Migrant, Europäer Oskar Kokoschka (1886–1980) zählt zu den wichtigsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Er überwand den vorherrschenden Jugendstil seiner Zeit und wurde zu einem zentralen Wegbereiter des Expressionismus. Ab 1908 trat er als Maler, Grafiker, Poet und Dramatiker in Erscheinung und provozierte die Kunstwelt als Enfant terrible und radikaler Erneuerer. Auch später, im von zwei Weltkriegen erschütterten Europa, wo realistische Kunst in Verruf geraten war, setzte sich Kokoschka unerschrocken für die Anerkennung der figurativen Kunst ein und wurde so zum Vorbild für nachfolgende Künstlergenerationen. Die politischen Wirren des letzten Jahrhunderts machten aus ihm einen Migranten mit Stationen in Wien, Dresden, Prag, London, bis er sich schließlich 1953 im Schweizer Villeneuve niederließ. Die rund 250 Exponate umfassende
Retrospektive trägt sämtlichen Schaffensphasen Kokoschkas mit hochkarätigen Leihgaben aus internationalen Museen und Privatsammlungen Rechnung und präsentiert den vielseitigen Künstler mit Gemälden, Zeichnungen, Aquarellen, Druckgrafiken sowie seiner Arbeit für Kunstzeitschriften wie Der Sturm oder für das Theater. Anhand von politischen Allegorien, agitatorischen Plakaten und historischen Dokumenten wird Kokoschka als großer, durchaus ambivalenter „Homo politicus“ beleuchtet. Vom nationalsozialistischen Regime als „entarteter Künstler“ diffamiert, setzte er sich sein Leben lang für Humanismus und Pazifismus ein. [Leopold Museum. Daue: 06. April bis 8.Juli 2019. Foto: © Leopold Museum]
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Oskar Kokoschka, Doppelbildnis Oskar Kokoschka und Alma Mahler, 1912/13 © Museum Folkwang, Essen Foto: Museum Folkwang Essen/Artothek, © Fondation Oskar Kokoschka/ Bildrecht, Wien, 2018
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Oskar Kokoschka, Selbstbildnis, eine Hand ans Gesicht gelegt, 1918/19, Leopold Museum, Wien, Inv. 623 © Leopold Museum, Wien / Fondation Oskar Kokoschka/VBK, Wien 2013
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Oskar Kokoschka, Selbstbildnis als „entarteter Künstler“, 1937 © National Galleries of Scotland, Edinburgh. On loan from a private collection, © Fondation Oskar Kokoschka/ Bildrecht, Wien, 2018
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Technologies of Care, 2016 © Elisa Giardina Papa – Foto: Kunstraum Niederösterreich
TechnoCare Notstand überall: Personalmangel im Bereich der Pflege, Vereinsamung als Realität des gegenwärtigen Lebens, globale Zerstörung unseres Planeten. Paradoxerweise sind Tätigkeiten der Fürsorge, die diesem Missstand entgegenwirken, oft unterbezahlt und von abwertenden Zuschreibungen geprägt. Ausgehend vom Spannungsverhältnis zwischen der gesellschaftlichen Relevanz von Fürsorge und ihrer gleichzeitigen Geringschätzung, widmet sich die von Katharina Brandl und Friederike Zenker kuratierte
Ausstellung TechnoCare im Kunstraum Niederösterreich möglichen Neudefinitionen von Fürsorge in unserer algorithmisierten Gegenwart. Von 'Love-bots' über virtuelle Haustier-Vermenschlichung bis hin zur performativen Reflexion von speziesübergreifender Kontaktaufnahme – TechnoCare zeigt Arbeiten österreichischer und internationaler Künstler_innen, die sich mit dem technologiebasierten Knüpfen, Pflegen und Kritisieren von Beziehungen befassen. [Kunstraum Niederösterreich. Dauer bis 15.Mai 2019]
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Aux Gazelles – Savoir Vivre in Wien Le Restaurant, Le Club, Le Design Mit "mehr Funktion und weniger Folklore" ist das gemeinsam entwickelte Design-Konzept von Christine Ruckendorfer und Architekt Alberto Bach perfekt definiert. Bach zeichnet mit seinem Büro Albertoni für viele internationale Prestigebauten verantwortlich und hält Nichts von unnötigem Chi Chi, lauten Farben und orientalischen Klischees. Beide wollten dem Aux Gazelles mehr Spielraum und Bewegung geben. Das Licht wird durch die Neugestaltung tief in den Raum geholt. Auch die Séparées wurden neu interpretiert. "Ich wollte zwei unterschiedliche, elegante Welten kreieren, das Restaurant mit dem großzügigen Gastgarten ist eine helle frische Sommerwelt von großer Klarheit", erklärt Bach. "Verbindend dazu finden sich Designelemente, die klar und schwungvoll sind, mit klassisch marokkanischen Elementen." Eine Formsprache, die in Abwandlungen immer wieder zum Einsatz kommt. Ruckendorfer Für Ruckendorfer ist das Ergebnis "ein zeitgemäßes Lokal auf internationalem Niveau, ohne folkloristisch zu sein." Auf 2000 Quadratmeter wird "Savoir Vivre in Wien" geboten: Essen, Trinken, Tanzen, Verwöhnen, Entspannen & Genießen. Neue Features, wie "Lunch Bazaar", "Signature Drinks", "After Work-Shower" und anderes mehr erwarten den Gast. "Orient Light" nennt sich das frische Food-Konzept, vielfältig, spannend und ideal für die heißen Sommermonate in der City. Im "Lunch Bazaar" werden mittags feine Variationen in Form von libanesischen MezzeGerichten und marokkanischen Vorspeisen das Aux in Form eines All You Can Eat-Buffets angeboten. Abends können diese auch à la Carte bestellt werden. Als Mittagsmenü gibt es Rindsbrochettes mit gratinierten Zucchini, Lammköfte im Tomaten-Zimtfonds mit Dijon Senf und gegrillte Calamari & Garnelen mit Spargel-Fenchel-Salat. Abends kommt regional-österreichisches zum Einsatz, wie bei der Tajine mit Mariazeller Saibling, knusprigem Rinderprosciutto und Granatapfel, einem zarten Kalbsgulasch, Couscous und Kichererbsen. Vegetarier werden mit Gemüse-Tajine oder gebackenen Kartoffeln mit Arganöl, Koriander mit Limetten-Sauerrahmdip verwöhnt.
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Wüstentee on the Rocks meets Bloody Mary Eine schöne Bar braucht exzellente Drinks! Daher hat sich das Aux Gazelles-Team gleich mehrere feine SignatureDrinks überlegt. So wird der berühmte marokkanische Minztee, an dem bereits Winston Churchill im La Mamounia schlürfte, im Sommer "on the rocks" serviert. Zum Feierabend gibt es eine alkoholische Version des Traditionsgetränks aus der Sahara, gemixt mit Gin. Oder ein Gimlet, das berühmt, berüchtigte Getränk der Britischen Navy, favorisiert von Ernest Hemingway und bekannt aus den Philip Marlowe-Krimis. Apropos Hemingway: Zu Beginn einer heißen BarNacht darf ein perfekter Bloody Mary nicht fehlen. Dieser Klassiker wird im Aux Gazelles nach einer klandestinen Rezeptur eines jamaikanischen Barmans gemixt. After Work-Shower Raus aus dem Job und rein in den Feierabend! Doch wo bitte, machen Mann und Frau sich nach einem anstrengenden Arbeitstag frisch und fein? Nicht jeder wohnt im City-Loft um die Ecke. Hammam und Salon de Beauté schaffen Abhilfe. Für 15,- Euro können sich Aux Gazelles-Gäste von 17 bis 20 Uhr duschen, entspannen und für den Abend zu Recht machen. Im Preis inkludiert sind: Handtuch, Erfrischungsgetränk (hausgemachte Limonaden und Eistees). Verwöhnprogramm für Body & Soul Eine alte Hammam-Tradition besagt: Politik, Geld und Sorgen bleiben draußen! Insofern sind Hammam & Salon de Beauté nicht gerade der geeignete Ort für das nächste Business Meeting, wohl aber um sich von Kopf bis Fuß verwöhnen zu lassen und zu entspannen. Auf 500 Quadratmetern befinden sich ein klassisches Dampfbad, Behandlungs- und Entspannungsräumlich-keiten in bester Orient-Manier. Hammamcis verwöhnen mit Waschungen, Peelings, wohlriechenden Salben und einer Haarwäsche – falls gewünscht. Mehr Info unter www.auxgazelles.at
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350 Milliarden Euro harren ihrer Ausschüttung Die aktuellen News des Tages gibt’s 07/24 auf www.boerse-express.com
Europäische Unternehmen werden heuer eine Rekordsumme von etwa 350 Milliarden Euro ausschütten – das sind 4,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Und bringt im Schnitt der Eurozone eine Dividendenrendite von 3,25 Prozent. Im Vergleich dazu liegt die Umlaufrendite der Staatsanleihen bei 0,37 Prozent. Rein statistisch müssten Aktieninvestmentsdamit heuer 8,0 Prozent an Rendite abwerfen.
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„Das unterschiedliche Risiko spiegelt sich in der Höhe des Zinskupons wider” Robert Gillinger
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Frank Weingarts übernahm am 9. April den Vorsitz im Vorstand des Zertifikate Forum Austria. Im Börse Express-Gespräch fällt immer wieder das Stichwort Know-how.
F
rank Weingarts, Head of Private Investor Products Austria im Team onemarkets der UniCredit und Mitglied des Vorstands des Zertifikate Forum Austria seit der Gründung im Jahr 2006, folgt Heike Arbter, die ihr Vorstandsmandat im Vorfeld ihrer Berufung zum Vorstand der Raiffeisen Centrobank zurücklegte. Arbter wechselt in den Aufsichtsrat des Zertifikate Forum Austria und übernahm das Mandat von Wilhelm Celeda, der den Vorstandsvorsitz der Kathrein Bank übernehmen wird, und wurde als dessen Vorsitzende gewählt. Im Börse Express-Gespräch mit Frank Weingarts fällt immer wieder das Stichwort Know-how. Denn die Weitergabe von Know-how in Form von (Finanz-)Ausbildung der Kunden – aber auch der Berater – bleibt, wie schon bei Weingarts Vorgängerin Heike Arbter, auch nach dem Stabswechsel ganz oben auf der Agenda des ZFAs. Eine Praxis, die für Weingarts nichts Neues ist, da er dieses Programm bereits bei der UniCredit umsetzt. „In der Regel kauft der Selbstentscheider Zertifikate. Das ist meistens jener Anleger, der bewusst Risiko eingeht. Daher bedarf es eines sehr hohen Produkt-Know-hows“, sagt Weingarts. Diverse (Finanz-)MesseAuftritte, Webinare etc. zeigen das. Aber was ist mit dem Großteil an Kunden, denen das entsprechende Know-how fehlt? „Die Masse setzt sich nicht so mit Produkten auseinander, das stimmt“, sagt Weingarts. Und: „Das sind aber ohnehin jene Kunden, die in die Bank, zu ihrem Anlageberater gehen. Und da haben wir auch ein konservativeres Produktuniversum im Angebot“. Was laut Weingarts auch zunehmend angenommen wird: „Wir haben uns in der Bank Austria enorm weiterentwickelt, den Marktanteil in Österreich ordentlich gesteigert“. Das erklärt Weingarts unter anderem mit dem Vorteil des Vertriebskanals über die Bankfilialen der UniCredit-Tochter Bank Austria. „Wir haben im Berater den Mehrwert erkannt. Er ist derjenige, der Produkte erklären kann, der die Brücke von der normalen Geldanlage übers Sparbuchsparen zu Wertpapieren bildet.“ Dieser erste Schritt geht laut Weingarts fast immer über Garantie-Produkte. Etwa eine Zins Garant Anleihe für jene Anleger, die trotz des niedrigen Zinsniveaus regelmäßige Zinseinnahmen bei höchstmöglicher Sicherheit haben möchten. „Das bieten wir mit fixen 0,5 Prozent - und der Chance,
Frank Weingarts, UniCredit
Foto: ZFA
an einer eventuellen positiven Wertentwicklung etwa eines Aktienindex-Baskets zu setzen. Aber eben mit der Garantie eines 100prozentigen Kapitalschutzes.“ Schritt zwei in die Welt der Wertpapiere erfolgt dann zumeist über Garant-Anleihen mit einer dahinterstehenden Anlagestory: „Da geht es dann nicht mehr um den fixen Zinskupon, nur noch um die Story, aber eben auch mit einer Kapitalgarantie versehen“, sagt Weingarts. Themen sind dabei etwa sogenannte Megatrends wie Wasser, die zunehmende Überalterung der Bevölkerung oder disruptive Gelegenheiten. Das dann oft auf Basis bereits etablierter Fondslösungen. Spezialthemen gibt es im nächsten Schritt auch ohne Kapitalgarantie – etwa ein neues Index-Zertifikat auf den eigens kreierten Bang-Index: „Bei FANG (Anm. Facebook, Amazon, Netflix, Google) sind unsere Kollegen im Research der Meinung, dass die Story schon sehr weit gelaufen ist – und es jetzt in Richtung BANG geht – das Minen- und Goldthema. Der BANG-Index setzt sich aus Barrick Gold, Anglogold Ashanti, Newcrest Mining und Gold Road Resources zusammen. Nächster Schritt in der Anlageberatung sind dann Expressbzw. Aktienanleihen. Wobei nur Produkte auf Basiswerte angeboten werden, denen das Researchteam von Kepler Cheuvreux zumindest ein Rating von Neutral vergibt. „Wir setzen in der Anlageberatung keine Basiswerte ein, von denen wir nicht überzeugt sind, dass diese auch steigen können“, sagt Weingarts. Und verweist gleich auf noch etwas, das Bank Austria-Produkte auszeichnet: Aktien-Produkte weisen eine Barriere von 60 Prozent des Startwerts auf, bei Index-Produkten sind es 70 Prozent. Das unterschiedliche Risiko zwischen den Basiswerten spiegelt sich dann in der Höhe des Zinskupons wider. Was es in der Beratung auch leichter anschaulich macht, wenn das Thema Risiko auf dem Tapet ist. <
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Vergütungstransparenz wie in der Steinzeit
Ö
sterreichs Topmanager haben im vergangenen Jahr gut verdient. Während die Gewinne der im Leitindex ATX notierten Unternehmen von 2017 auf 2018 um 16,9 Prozent (Median) zurückgegangen sind, stieg die Vergütung der Vorstandschefs im Durchschnitt um 16 Prozent. Das hat der europäische Unternehmensberater hkp berechnet, der alljährlich ein Vergütungsranking erstellt. Demnach kassierten die 14 CEOs, die bereits 2017 ganzjährig im Amt waren, im Durchschnitt 2,2 Mio. Euro. „Es handelt sich dabei um die Direktvergütungen”, erklärte hkp-Partner Michael Kramarsch, also das Festgehalt und variable Anteile, aber nicht z.B. die betriebliche Altersversorgung. Nur sechs der untersuchten Unternehmen weisen die Altersversorgung aus, „obwohl fast alle eine haben”, kritisiert Kramarsch. „Das ist ein Unding, denn ob ich jemandem das Geld bar in die Hand drücke oder in eine Pensionskasse einzahle, ist ja beides ein gleichwertiger Vergütungsbestandteil.” Spitzenverdiener war 2018 OMV-Chef Rainer Seele mit einem Jahressalär von 4,47 Mio. Euro. Zu den Gagen-Kaisern gehörten laut hkp-Berechnungen auch BAWAG-Chef Anas Abuzaakouk (4,45 Mio. Euro), voestalpine-Chef Wolfgang Eder (3,76 Mio. Euro), Immofinanz-CEO Oliver Schumy (3,43 Mio. Euro), Andritz-Chef Wolfgang Leitner (3,12 Mio. Euro) und Erste-Group-Chef Andreas Treichl (3,06 Mio. Euro). Über dem ATX-Durchschnitt von 2,13 Mio. Euro lagen auch die Direktvergütungen von Post-Chef Georg Pölzl (2,55 Mio. Euro), CA-Immo-Chef Andreas Quint (2,54 Mio. Euro) und Wienerberger-Vorstandsvorsitzenden Heimo Scheuch (2,30 Mio. Euro). Alejandro Plater, der die Telekom Austria nur bis Ende August 2018 führte, kassierte dafür immerhin 1,58 Mio. Euro. Sein Nachfolger Thomas Arnoldner erhielt für die restlichen vier Monate des Jahres 549.000 Euro - mehr als FACC-Chef Robert Machtlinger, der fürs ganze Jahr mit 387.000 Euro entlohnt wurde. Unter dem ATX-Schnitt lagen 2018 auch die Vergütungen der Vorstandschefs von AT&S (Andreas Gerstenmayer, 1,44 Mio. Euro), Verbund (Wolfgang Anzengruber, 1,41 Mio. Euro), Lenzing (Stefan Doboczky, 1,37 Mio. Euro), SBO (Gerald Grohmann, 1,36 Mio. Euro), Vienna Insurance Group (Elisabeth Stadler, 1,21 Mio. Euro), UNIQA (Andreas Brandstetter, 1,18 Mio. Euro), RBI (Johann Strobl, 900.000 Euro), s Immo (Ernst Vejdovszky, 785.000 Euro) und Do&Co (Attila Dogudan, 734.000 Euro). „Die österreichischen Unternehmen sind im internationalen Vergleich, was die Vergütungshöhe betrifft, unauf-
OMV-CEO Rainer Seele
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fällig moderat”, sagte Kramarsch. „Es muss jetzt keiner in Tränen ausbrechen wegen der österreichischen Vorstände, aber auch wenn das dem einen oder anderen absolut viel erscheint, ist es im internationalen Vergleich moderat.” Vergleichbar sei der ATX hinsichtlich der Unternehmensgröße mit einer Kombination des deutschen MDAX und SDAX. Dabei sei jedoch in Österreich der Anteil der variablen Vergütung im internationalen Vergleich niedrig. Was hkp Jahr für Jahr beanstandet ist die geringe Transparenz bei den individuellen Vergütungsausweisen. „Die Aktionäre können nur abstimmen und beurteilen, was ihnen die Unternehmen im Vergütungsbericht darstellen. Und Österreich befindet sich, was die Vergütungstransparenz betrifft, immer noch in der Steinzeit.” Es gebe als positive Beispiele zwar die OMV, die Telekom Austria und Wienerberger, „aber manche üben sich in Kürze und großer Zurückhaltung”. Allerdings würden sich durch die Umsetzung der europäischen Aktionärsrechte-Richtlinie in Form des österreichischen AktRÄG (Aktienrechts-Änderungsgesetz 2019) die rechtlichen Rahmenbedingungen ändern. Ab nächstem Jahr stimmen bei allen börsennotierten Unternehmen die Aktionäre auf der Hauptversammlung über das gesamte Vorstandsvergütungssystem ab und ab 2021 jährlich über den Vergütungsbericht. Zwar gebe es keine direkte rechtliche Konsequenz, „aber es zeigt sich in der internationalen Praxis: Wenn der Aufsichtsrat nicht hört, dann kriegt er über andere Beschlüsse - Entlastung, Wahlen, Kapitalbeschlüsse - so eine auf die Finger, dass auch dieses unverbindliche Votum eine hohe Bindungswirkung für den Aufsichtsrat hat”. >APA<
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KOMMENTAR VON WOLFGANG MATEJKA MATEJKA & PARTNER AM
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D
as strahlende Wetter der Osterfeiertage noch auf der Haut, die Kalorien darunter und den Kopf noch mit Restgedanken gefüllt, die so ganz nach Urlaub klingen. Solche Tage dienen der geistigen Planung, man findet die Zeit, sich endlich um jene Gedanken zu kümmern, die davor ins hinterste Eck des Großhirns verschoben wurden. Möbelhäuser, Onlineshops und Reisebüros lieben die Tage danach. Mit den Gedanken abzuschweifen ist angeblich ein biologischer Reinigungsprozess. So wie das Träumen auch, dient es dazu, sich von Ballast einer immer wiederkehrenden Problemstellung zu befreien, Frühjahrsputz im Kopf. Und wenn man schon beim Planen ist, ergibt sich auch eine Parallele zu einem anderen, weit größeren Thema: unsere Städte befinden sich inzwischen genauso beim Früh„Und es ist jede jahrsputz im Kopf. Sie wollen Menge Geld im „smarter“ werden. Spiel. Die globaWer nun an irgendwelche len Investitionen oberflächlichen Wahlkampfslogans denkt, dem kann man in Richtung nicht böse sein, es liegt nach „Smart-City“ lieall den Ereignissen und Erfahgen derzeit bei 1 rungen der letzten Jahre auf Billion Euro. In 8 der Hand, in diese Richtung zu denken. In Wahrheit liegt Jahren sollen es aber ein echter und intensibereits 2 Billiover Prozess hinter der Entscheidung zur Smart City. nen sein.” Unsere Ansprüche als Menschen und Konsumenten sind inzwischen so hoch geworden, dass daran sogar gar kein Weg mehr vorüber geht. Was heißt es nun, als Stadt „smart“ zu sein. Was genügt da schon, bzw. was braucht es um ein solches Adjektiv zu erlangen? Es ist interessant, dass es ein echtes Prozedere dafür gar nicht gibt. Es gibt keine ISO-Norm, keine aufsichtsrechtliche Erfüllungsliste, keinen Stempel, den man sich irgendwie besorgen kann. Es ist ein Prozess, der in seinem Umfang einer echten Wandlung innerhalb von Städten entspricht, der zum Zweck hat, ebendiese Stadt effizienter, fortschrittlicher und nachhaltiger zu machen. „Lebenswert“ als Wettbewerbsfaktor. Der Druck in diese Richtung ist sehr hoch, auch weil er aus völlig unterschiedlichen Richtungen kommt. Da ist die technologische Entwicklung die einerseits Lösungen schafft, andererseits aber auch den Bedarf steigert. Da ist die ethisch moralische Entwicklung, die immer mehr das Thema „Nachhaltigkeit“ adressiert. Und da ist auch der
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steigende Kostendruck, der Kommunen zu höherer Effizienz zwingt. Und wer das alles umsetzen will, bzw. muss, der erkennt, dass da etwas Großes auf uns zukommt. Die Ansatzpunkte sind vielfältig und bereits in Umsetzung. Da ist der Energie- und Wasserhaushalt, der immer mehr digitalisiert wurde und wird. Da kommt 5G, das die Erkenntnis aus digitalen Fabriken als Leitbild digitaler Städte ermöglichen wird. Genauso die Mobilitätsansprüche, die bereits weit über die exakte Zeitangabe öffentlicher Verkehrsmittel hinausgehen, weil Parkplatzwesen, halb- oder ganzautomatisierte Autos und intelligente Verkehrsleitsysteme jetzt schon in die Norm drängen. Zusätzlich greifen die gestiegenen Sicherheitsbedürfnisse immer stärker in die Mobilitätsüberwachung ein. Verkehrsleitzentralen, Vignettenkontrolle, Städtemaut sind hier doppelbödige Signale. Smart bedingt keine Größenordnung. Am Globus gibt es laut Studien bereits 12 Städte die als „smart“ gelten, und Wien kommt in einigen Rankings sogar bereits als Vorzeigestadt vor. Und es ist jede Menge Geld im Spiel. Die globalen Investitionen in Richtung „Smart-City“ liegen derzeit bei 1 Billion Euro. In 8 Jahren sollen es bereits 2 Billionen sein. Ob sich die Städte diese Summen leisten können, ist nicht mehr die Frage mit oberster Priorität, weit wichtiger ist geworden, es rasch zu tun. Die globale Urbanisierung schreitet nämlich weiter voran. 60% der Weltbevölkerung lebt bereits in Städten. In 20 Jahren sollen es bereits 70% sein. Dies, in Verbindung mit dem grundsätzlichen Bevölkerungswachstum betrachtet, beleuchtet den notwendigen Prozess. Monsterstädte wie Chongqing oder Mexico City prägen bereits jetzt die teilweise beängstigenden Zukunftsvorstellungen. In 10 Jahren werden die 8 größten Städte der Welt alle in Asien sein. Der Bedarf an „Lösung“ springt förmlich ins Auge. Diese Lösungskompetenz kommt in erfreulich hohem Maße aus Europa. Unsere Industrien sind auf Effizienz und Qualität im Management einer Stadt trainiert. In unser Kapitalmarkbild wird sich dieser industrielle Mega-Trend immer stärker einbinden. Analysen und Reports werden sich sichtbarer dem „Smart-Faktor“ widmen und auch die Wachstumsperspektiven werden weit intensiver von dieser Perspektive dominiert werden. Silicon Valley bekommt Konkurrenz.<
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ZU IMMOBILIEN-AKTIEN VON NICOLAS KNEIP ANALYST WIENER PRIVATBANK
Ode an das Betongold
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ie aktuelle österreichische Berichtssaison neigt sich dem Ende zu und unter den letzten berichtenden Unternehmen befindet sich das Triumvirat des heimischen börsennotierten Immobilienmarktes. Letzte Woche machte CA Immo den Anfang, diese Woche setzte S Immo fort und kommende Woche schließt Immofinanz ab. Nach 2 von 3 Berichten lässt sich derzeit als Zwischenbilanz festhalten: Das Betongold boomt weiter. S Immo berichtete am Mittwoch seine Zahlen, welche wenig überraschend sehr stark waren. Am 14.03. veröffentlichte das Unterneh„Einen durchaus men vorläufige entscheidenden Ergebnisse die bereits eiErfolgsfaktor stellt niges Erhoffen ließen. das aktuelle Der Fokus liegt weiterNiedrigzinsumfeld hin auf Büroimmobilien in Zentral- und Osteudar“ ropa und Wohnimmobilien in den östlichen Wachstumsstädten Deutschlands (Berlin, Leipzig, Erfurt, Rostock, Magdeburg, Halle). Trotz einiger Verkäufe Ende 2017 konnten die Mieterlöse dank einer like-for-like Performance von +4,9% leicht gesteigert werden. Insbesondere das außerordentlich hohe Neubewertungsergebnis und ein deutlich verbessertes Finanzergebnis (niedrigerer Zinsaufwand, hohe Dividendeneinkünfte) waren verantwortlich für den ausgezeichneten Jahresüberschuss (+53%). Aufgrund des deutlich gestiegenen operativen Ergebnisses (FFO I: +43%) entschloss man sich dazu, die Dividende um 75% auf 0,70 Euro/Aktie zu erhöhen. Zum Thema des potenziellen Zusammenschlusses zwischen S Immo und Immofinanz wollten CEO Ernst Vejdovszky und Vorstandsmitglied Friedrich Wachernig keine weiteren Informationen liefern. Im Hinblick auf den Aktienkurs stellten sich die vergangen Monate und Jahre als sehr erfolgsversprechend für S Immo-Investoren heraus. Im 5Jahresrückblick ergibt sich ein Gesamtertrag von 155%, womit man zu den stärksten Titeln am heimischen Markt zählt. CA Immo präsentierte bereits letzte Woche seine Zahlen, auch diese reflektierten ein äußerst erfolgreiches Geschäftsjahr 2018. Die aktuelle Entwicklung, insbesondere der Immobilienneubewertung, haben sich wohl nicht mal die größten Betonwüsten-Fetischisten in ihren kühnsten Träumen ausgemalt. Im Vergleich zu S Immo konnte CA Immo ein sogar noch deutlicheres Aufwertungsergebnis verzeichnen (276,5 Mio. Euro; +166%), was
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einmal mehr das starke Marktumfeld in Deutschland und der CEE Region unterstreicht. Das auf Büroimmobilien spezialisierte Unternehmen lieferte unter dem Strich ein Konzernergebnis von 305,3 Mio.Euro (+28%), was einen neuen Rekordwert in der Unternehmenshistorie darstellt. Die Projektpipeline ist ebenfalls prall gefüllt mit Projekten im Bau im Wert von 830 Mio. Euro, wovon rund 630 Mio. in das eigene Produktportfolio fließen sollen. In den kommenden Jahren will man den Fokus noch stärker auf die definierten Kernstädte (Wien, München, Berlin, Frankfurt, Düsseldorf, Warschau, Budapest, Prag, Bukarest) legen, da man davon ausgeht, dass sich der Trend der zunehmenden Urbanisierung fortsetzen wird. Der FFO I konnte um 11% gesteigert werden, was das Unternehmen zu einer Dividendenerhöhung um 12,5% auf 0,90 Euro/Aktie veranlasste. Im 5-Jahresvergleich konnte CA Immo einen Profit von 103% für seine Anleger generieren. Am Mittwoch kommende Woche folgt mit Immofinanz noch der dritte im Bunde. Nach den starken Zahlen der heimischen Konkurrenten würden gute Immofinanz Ergebnisse wohl keine große Überraschung darstellen. „Zusätzlich nimmt Auch die deutschen Immobilienunternehder Immobiliensekmen Deutsche Wohnen tor in turbulenten und Aroundtown präsenZeiten die Position tierten ihre Zahlen letzte Woche. Höhere Mieten eines sicheren und ein geringerer LeerHafens ein.“ stand seiner Gebäude haben dem Gewerbeimmobilien-Spezialisten Aroundtown im vergangenen Jahr zu einem Ergebnissprung verholfen. Die Nettomieteinnahmen stiegen um 41% und der FFO I konnte um 38% zulegen. Aroundtown fokussiert sich auf Ballungsräume, ist aber auch in mittelgroßen Städten vertreten. In Deutschland etwa besitzt das Unternehmen Immobilien in Frankfurt, Stuttgart, München und Berlin. Trotz des starken Wachstums reagierte der Markt negativ und der Aktienkurs büßte seit der Zahlenveröffentlichung rund 8% ein. Einige Analysten zeigten sich enttäuscht über die Entwicklung des NAV
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ZU IMMOBILIEN-AKTIEN und sahen eine nachlassende Dynamik vor allem beim Ausblick. Das in Berlin ansässige und auf Wohnimmobilien spezialisierte Unternehmen Deutsche Wohnen konnte ebenfalls ein starkes Wachstum verzeichnen, jedoch verlor die Aktie auch rund 4% seit der Präsentation der Zahlen. Obwohl der FFO I erwartungsgemäß stark ausfiel und deutlich um 11% gesteigert werden konnte, hatten sich manche Investoren und Analysten offenbar noch mehr erwartet. Ein zukünftiges Erfolgskonzept des Berliner Immobilienkonzerns könnte zudem der gesetzte Schwerpunkt auf die wachsende Zahl von Pflegebedürftigen in Deutschland (Pflegeheime!) sein. Bei der Aktienperformance in der Immobilienbranche gilt dasselbe Prinzip wie im Fußball: „Ze Germans can’t compete wiz ze Austrians“. Zugegeben, eine dieser beiden Thesen ist und bleibt wohl eher Wunschdenken, jedoch ist die andere durchaus zutreffend (die Zuordnung sei jedem Leser selbst überlassen). Im 5-Jahresvergleich konnte Aroundtown 89% und Deutsche Wohnen 74% Gesamtertrag für seine Anleger erwirtschaften. Um die Entwicklung der gesamten europäischen Immobilienbranche abzubilden wählen wir den STOXX Europe 600 Real Estate, der sich aus 27 Einzeltiteln zusammensetzt. Die gesamte europäische Immobilienbranche befindet sich seit einigen Jahren im Aufwind. Einen durchaus entscheidenden Erfolgsfaktor stellt das aktuelle Niedrigzinsumfeld dar, das für alle europäischen Unternehmen seit Jahren sehr günstige Rahmenbedingungen bietet. Zusätzlich nimmt der Immobiliensektor in turbulenten Zeiten die Position eines sicheren Hafens ein, in den viele Investoren im Hinblick auf steigende politische Risiken gerne flüchten. Nach einem enttäuschenden vierten Quartal 2018, in dem die globalen Aktienmärkte Rückgänge verbuchen mussten, konnte sich der Index seit Jahresbeginn wieder festigen. Seit Jänner konnten die Kurse der größten Immobilienunternehmen aus Deutschland, Frankreich und UK wieder zulegen wodurch für den STOXX Europe 600 Real Estate +13% YtD zu Buche stehen. Insbesondere für die britischen Immobilienunternehmen werden die kommenden Wochen mit dem weiteren Verlauf des Brexit sehr entscheidend. Während sich ein soft Brexit oder gar ein abgesagter Brexit wohl positiv auf die Aktienkurse auswirken würde, könnte ein hard Brexit deutlich negative Folgen nach sich ziehen.< Das sagen die Analysten zu UBM Empfehlungen
Ein Blick auf die Bewertung (im Vergleich) Österreichische Immoaktien performen Europas Quelle: (Bloomberg/BE) Branche klar aus.
Das sagen die Analysten zu Atrium Empfehlungen
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Das sagen die Analysten zu Warimpex
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Kombinierter Jahresbericht 2018
Digitale Transformation Wir treiben den Wandel zu mehr Wirtschaftlichkeit, sozialer Chancengleichheit und Ressourcenschonung voran.
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DER FONDS DES MONATS FONDS DES MONATS MÄRZ 2019 – SIEGER
Profit mit nachhaltigem Mischfonds Christa Grünberg
christa.gruenberg1@inode.at
Im März war auch die Raiffeisen KAG wieder beim Fonds des Monats dabei. Die heimische Fondsgesellschaft trat mit einem gemischten und nachhaltigen Fonds an. Nominiert wurde der Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Mix.
B
ei guter Streuung in unterschiedliche Wertpapierklassen, hätten Kapitalmarktinvestitionen gute Chancen, sich positiv zu entwickeln, sagt Ingrid Szeiler, Chief Investment Officer (CIO) in der Raiffeisen KAG. Dies zeige ein Blick auf die Performance der Renditen der unterschiedlichen Assetklassen in den vergangenen 20 Jahren: 16 herangezogene Anlageklassen haben durchschnittlich zu mehr als 74 Prozent positiv performt. Nur zwei Mal lag dieser Wert unter 50 Prozent, dafür in neun Jahrgängen bei über 80 Prozent und weit darüber. Zwar betrug 2018 die Summe der auf Euro-Basis positiven Vermögenswerte nur 25 Prozent und in einer noch breiteren und langfristigeren Betrachtung der Renditen in Lokalwährung, war 2018 das drittschlechteste Jahr seit 1901. „Doch für langfristige Investoren ist ein Ausreißer wie das vergangene Jahr meist kein gröberes Problem, denn Kapitalmarktinvestments sind keine Einbahnstraße, weder nach oben noch nach unten“, meint Szeiler. Die Raiffeisen-Strategiefonds investieren breit gestreut und sind daher eine Lösung für Investoren, die sich keine Gedanken über die entsprechende Auswahl der Aktien und Anleihen machen möchten. Zu ihnen gehört auch der Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Mix, der weltweit und ausgewogen (zuletzt betrug die Aktienquote 49 Prozent) direkt in die beiden Anlageklassen investiert, allerdings setzt man hier seit 2014 den Fokus auf Nachhaltigkeit.
Ansatz. Für die Auswahl der einzelnen Veranlagungen stehen nachhaltige Kriterien im Mittelpunkt. Das heißt, das Fondsmanagement-Team investiert in Aktien und Anleihen von solchen Unternehmen bzw. Emittenten, die jeweils auf Basis sozialer, ökologischer und ethischer Kriterien als nachhaltig eingestuft wurden. Die Kriterien beziehen sich auf besonders hohe Standards hinsichtlich Unternehmensführung und Kontrollgremien sowie fairem Umgang mit Mitarbeitern und Lieferanten, sozialer Verantwortung für die Gesellschaft und den Umweltschutz.
Nachhaltig, global und ausgewogen investieren
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Gleichzeitig wird in bestimmte Branchen, wie Rüstung oder grüne/pflanzliche Gentechnik sowie in solche Unternehmen nicht veranlagt, die etwa gegen Arbeits- und Menschenrechte verstoßen. Seit 2016 wird auch nicht mehr in Kohleunternehmen investiert. Aktuell (per 28.2.2019) besteht das Portfolio zum Großteil (59%) aus Aktien außerhalb des Euroraums und aus Unternehmensanleihen. Erfolg. Über zehn, fünf und drei Jahre ergeben sich Renditen von 7,52, 6,28 und 5,21 Prozent per anno. Die Jahresperformance beträgt 7,84 Prozent. <
INFO RAIFFEISEN-NACHHALTIGKEIT-MIX ISIN: AT0000805361 (T)*
Verwaltungsgeb.: 1,25% p.a.
Fondstyp: Mischfonds
Rücknahmepreis: 110,62 Euro
KAG: Raiffeisen KAG
Performance -12M: +7,94%
Auflage: 25.08.1986
Total Expense Ratio (TER)**: 1,41%
Fondsvol.: 880,94 Mio. Euro Währung: Euro Ausgabeaufschlag: max. 3,0%
*T=Thesaurierer, **jährlich anfallende Kosten in % des Fondsvermögens
Mehr gibt’s hier
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INTERVIEW - MEHR ZUM FONDS HIER JAN EHRHARDT
„Ich suche ständig Aktien, die ihre Dividende auch steigern können” Redaktion
redaktion@boerse-express.com
Im Interview erlautert Fondsmanager Jan Ehrhardt, welche Kennzahl er bei der Aktienauswahl am stärksten beachtet, warum er den Schwellenländern gegenüber zuversichtlich ist wie er bei der Anleihenauswahl vorgeht. BÖRSE EXPRESS: Der DJE – Zins & Dividende ist 2018 und 2019 mit dem Deutschen und Österreichischen Fondspreis ausgezeichnet worden. Worauf führen Sie diesen Erfolg zurück? JAN EHRHARDT: Mit dem DJE – Zins & Dividende investieren unsere Anleger in einen Fonds, der zu mindestens 50 Prozent in Anleihen und zu maximal 50 Prozent in Aktien anlegen darf. Sie erwarten zu Recht eine stetige, möglichst schwankungsarme Wertentwicklung. Wenn es zu einer Situation wie 2018 kommt, dann sollten die Ausschläge nach unten nicht zu stark sein. „Eine GrundvoGenau das hat der Fonds im raussetzung für vergangenen Jahr unter Beweis stellen konnen. Der Kursmich ist, ein DAX ist 2018 um –20 Prozent Unternehmen zu gefallen, andere Markte in kennen und die Europa oder in Asien zum Teil sogar tiefer, wahrend der VerantwortliFonds – je nach Tranche in chen getroffen etwa vier Prozent verloren hat. In der Aufwartsphase von 2012 zu haben.” bis 2017 gab es dagegen eine gute Wertentwicklung. Ich glaube, dass diese Kombination fur die Kunden wichtig ist und daher auch mit dem Fondspreis honoriert wurde. Im Portfolio gibt es meist nur sehr allmähliche Anpassungen, kaum abrupte Steigerungen etwa der Aktienquote oder von Portfoliopositionen. Kann das auch mit zu dem Ergebnis beigetragen haben? Tatsachlich musste viel passieren, bevor ich von einem Tag auf den anderen die Aktienquote um zehn Prozent heben oder senken würde. Auch wenn man auf langere Sicht bessere oder schlechtere Verhaltnisse erwartet, im Normalfall sind die Veranderungen an den Markten von Tag zu Tag graduell. Darum kaufe oder verkaufe ich Aktien beispielsweise in 0,1er-Prozentpunkten. Auch die Branchen- und Landergewichtungen passe ich in der Regel nur allmahlich an. Wenn
Jan Ehrhardt, DJE Kapital
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wir den Kapitalmarkt negativer einschatzen, reduzieren wir die Aktienquote allerdings kontinuierlich. Das tragt ebenso zu einer schwankungsarmeren Wertentwicklung bei. Nach welchen Kriterien legen Sie die Aktien- und Rentenquote des Fonds fest? Gibt es eine aktive Quotensteuerung, oder sind die Quoten das Ergebnis der Wertpapierauswahl? Die Quoten sind ein Resultat unserer volkswirtschaftlichen Top-down-Analyse und der Asset-Allokation, die wir in unserem monatlichen Strategie-Meeting besprechen. In dem Meeting geht es uns darum festzulegen, wie hoch die einzelnen Lander und Branchen gewichtet werden sollten und wie hoch die Aktien-, Anleihen- und Kassenquote sein sollte. Wir steuern den Investmentprozess uber die FMM-Methode. Hier haben fundamentale Indikatoren den großten Einfluss, gefolgt von monetaren und markttechnischen Kennzahlen, darunter Geldmengenund Inflationszahlen und Stimmungsindikatoren. Stichwort Geldmenge, wie sieht das aktuell aus? In Deutschland haben wir mit einem M1-Wachstum von rund sechs Prozent ein durchschnittliches Niveau. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren nicht besonders hoch, aber es ist im Prinzip genug Geld da, um Aktien zu kaufen. Problematisch wird es, wenn das Geldmengenwachstum negativ wird wie 2002 oder gegen null geht wie 2008. In Europa ist es ahnlich, die Geldmenge M1 wachst mit 6,44 Prozent auf einem guten Niveau, aber langst nicht so stark wie zum Beispiel 2015, als die Europaische Zentralbank mit ihrem massiven Quantitative Easing begonnen hat. Zu der Zeit erreichte das Geldmengenwachstum rund 14 Prozent, und entsprechend stark stiegen auch die europaischen Aktienindizes. In den USA ist das Geldmengenwachstum mit 3,7 Prozent schwacher, aber nicht so schlecht wie etwa 2006 und 2007 vor der Finanzkrise. Hier wirken sich die Zinserhohungen auf die Geldmenge aus. Allerdings ist diese Kennzahl fur Europa wichtiger als fur die USA.
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INTERVIEW - MEHR ZUM FONDS HIER Welche Faktoren sind fur die USA denn entscheidender? Da waren zum Beispiel Aktienruckkaufe, die in den USA eine großere Rolle spielen als in Europa. Sie sind weiter sehr stark und werden – zumindest im Durchschnitt – immer noch nicht mit Schulden finanziert. Bei der Heterogenitat des US-Marktes muss man allerdings genau hinsehen. Da sind zum Beispiel Technologiewerte, die kaum oder gar nicht verschuldet sind und ihre Aktien zuruckkaufen, weil sie uber ausreichend Cashflow verfugen. Aber es gibt eben auch einige Firmen, die bereits verschuldet sind und ihre Aktienruckkaufe mit weiteren Schulden finanzieren, und das ist wiederum ungesund.
„Am wichtigsten ist es mir, dass das Geld auch zurückgezahlt wird.“
Worauf legen Sie Ihren Fokus bei der Aktienauswahl? Eine Grundvoraussetzung fur mich ist, ein Unternehmen zu kennen und die Verantwortlichen getroffen zu haben. Ich komme von der Analyseseite und treffe jahrlich rund 180 Unternehmen pro Jahr. Naturlich muss die Bewertung stimmen, und das Unternehmen muss in den Fonds passen. Da wir das Aktienportfolio stark uber Branchengewichtungen steuern, muss die Branche fur uns attraktiv sein. Wir fragen uns, ob zum Beispiel noch eine Rohstoffaktie ins Portfolio passen konnte oder ob schon genug Chemie- und Rohstoffunternehmen enthalten sind oder ober wir nicht eher bei Gesundheits- oder Nahrungsmittelwerten untergewichtet sind. Falls ja, ware das ein Signal an das Research, hier noch Aktien oder vielleicht auch eine Anleihen zu finden, die ins Portfolio passen. Haben Sie eine bevorzugte Kennzahl? Wenn ja, welche und warum? Mit dem DJE – Dividende & Substanz manage ich seit uber 16 Jahren einen auf dividendenstarke Aktien ausgerichteten Fonds. Das Aktienportfolio konzentriert sich ebenfalls auf diese Aktien. Wenn ich mir nun eine Kennzahl aussuchen darf, die in dieser Zeit fur mich am wichtigsten war, dann ist es die Entwicklung und Hohe des freien Cashflows. Diese Kennzahl umfasst alle Mittel, die dem Unternehmen zufließen, abzuglich aller Kosten und getatigter Investitionen. Sie sagt aus meiner Sicht viel mehr aus als der Gewinn. Der freie Cashflow zeigt, was das Unternehmen fur eventuelle Akquisitionen und Aktienruckkaufe, fur Dividendenausschuttungen oder gegebenenfalls fur zusatzliche Investitionen ausgeben kann. Diese Kennzahl sollte eine gewisse Konstanz aufweisen, wachst idealerweise und muss großer sein als die Dividendenausschuttung. Nur so hat man als Investor eine gewisse Sicherheit, dass die Dividende auch langfristig gezahlt und moglicherweise gesteigert werden kann. Andere achten z.B. besonders auf das Kurs-Gewinn- oder Kurs-Buchwert-Verhältnis ...
Pro Sektor und teilweise sogar pro Aktie macht es einen großen Unterschied, welche Kennzahl man betrachtet. Bei einem großen Nahrungsmittelwert zum Beispiel sagt das Kurs-Gewinn-Verhaltnis in der Vergangenheit nicht viel aus. Bei diesem Wert ist es besser, die Dividendenrendite zu verfolgen, denn hier gibt es einen ziemlich guten linearen Zusammenhang mit der Wertentwicklung. Immer, wenn die Dividendenrendite unter zwei Prozent sank, entwickelte sich der Wert negativ. Ab einer Dividendenrendite von 2,7 Prozent jedoch konnten wir in der Vergangenheit bisher immer einen positiven Verlauf des Aktienkurses beobachten. Das heißt nicht, dass es auch in Zukunft so sein muss, aber eine gewisse Wahrscheinlichkeit spricht dafur. Fur andere Werte aus anderen Branchen sind wieder andere Kennzahlen entscheidend, sei es das Kurs-Buchwert-Verhaltnis, das KGV etc. Es gehort Erfahrung dazu zu wissen, worauf man im speziellen Fall zu achten hat. Lassen sich Querverbindungen herstellen zwischen den einzelnen Indikatoren? Allerdings. Über unsere FMM-Datenbank – wir nennen sie in der neuen Version intern Trendfinder – lassen sich die verschiedensten Daten verknupfen. Beispielsweise wie eine Aktie im Vergleich zu ihren Wettbewerbern bewertetet ist, wie sehen grundlegende Indikatoren aus, wie verhalten sich etwa Autoabsatz, Rohstoffkosten und Kreditvergabe zueinander. Wir konnen verwandte Ticker direkt in Beziehung setzen. Worauf legen Sie Ihren Fokus bei der Auswahl von Anleihen? Auch wenn es sich trivial anhort: Am wichtigsten ist es mir, dass das Geld auch zuruckgezahlt wird – vor allem mit Blick auf Phasen wie 2008, dem Ausbruch der Finanzkrise. Bei Unternehmensanleihen gehen wir daher keine allzu langen Laufzeiten ein, durchschnittlich etwa drei Jahre. Das liegt nicht daran, dass wir nun einen negativen Zinsausblick hatten. Vielmehr konnen wir anhand unserer Analyse relativ sicher sein, dass das Unternehmen die nachsten drei Jahre auch ubersteht, unabhangig davon, was weltwirtschaftlich passiert. Ein Beispiel: Mobilfunkkonzerne haben Mehrjahresvertrage mit ihren Kunden, das heißt, die Firmen generieren relativ stabile Ertrage, auch wenn es in der Wirtschaft bergab gehen sollte. Pharmakonzerne haben Vertrage mit z.B. Kliniken oder Industriewerte haben vielleicht eine Auftragsbestand, der uber die nachsten zwei bis drei Jahre erst einmal abgearbeitet werden muss ... Bei vielen Unternehmen lassen sich die nachsten zwei bis drei Jahre in etwa absehen, und ihr Cashflow lasst sich prognostizieren. Auf zehn Jahre hinaus ist eine seriose Prognose dagegen nicht moglich, selbst bei den heute erfolgreichsten Firmen nicht. Wir nehmen daher durchaus auch Anleihen von Unternehmen, die nur ein BBB- oder BB-Rating haben und dafur eine hohere Verzinsung anbieten. Dank unserer Analyse konnen wir
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INTERVIEW - MEHR ZUM FONDS HIER davon ausgehen, dass diese Firmen die nachsten zwei bis drei Jahre auch uberstehen. Wie sieht es bei Staatsanleihen aus? Bei den Staatsanleihen ist es etwas anders. Hier ist es wichtig, die Entwicklung der Anleihe in den nachsten Jahren einzuschatzen. Ebenso wichtig ist es, die Währung und ihre Aussichten zu bewerten und ob ein Staat gemessen an sei„In der Regel ner Wirtschaftskraft vertrausetzen wir keine enswurdig ist oder ob er im Derivate ein. schlimmsten Fall seine Schulden nur uber die DruckerStattdessen presse zuruckzahlt. Hier ist verkaufen wir erheblich mehr volkswirtRisikopositionen“ schaftliches Research notig. Fallt das positiv aus, gehe ich auch langere Laufzeiten ein. Anleihen stabilisieren das Portfolio, d.h. sie glätten die Volatilität des gesamten Portfolios. Aber lässt sich mit ihnen auch 2019 noch Geld verdienen? Klar. Die durchschnittliche Verzinsung der Anleihen im Fonds, also nicht der Kupon, sondern die tatsachliche jahrliche Verzinsung, liegt bis zur Endfalligkeit bei rund drei Prozent. Damit kann man im Normalfall rechnen, wenn es nicht zu Ausfallen kommt. Nur mit Euro-Anleihen ware das aber kaum zu erreichen. Das heißt, wir haben ein gewisses Wahrungsrisiko, da wir auch Fremdwahrungen im Portfolio haben. US-Anleihen zum Beispiel machen etwa 22% des gesamten Fondsportfolios aus. Sowohl US-Staats- als auch Unternehmensanleihen bieten zurzeit eine ganz gute Verzinsung. Aber sollte der US-Dollar schwacher werden, weil etwa die Zinsen erst einmal nicht weiter steigen, dann kann das die Entwicklung des Anleihenportfolios belasten. Der DJE – Zins & Dividende folgt dem Absolute-Return-Gedanken und versucht, in jeder Marktphase einen stetigen Kapitalzuwachs bei geringer Volatilitat zu erzielen und Verluste weitgehend zu vermeiden. Bedienen Sie sich dabei typischer Stilmittel von Absolute-Return-Fonds wie z.B. Leerverkaufen oder der Absicherung einzelner Positionen? In der Regel setzen wir keine Derivate ein. Stattdessen verkaufen wir Risikopositionen. Beispielsweise waren wir bereits im Sommer 2018 gegenuber der Marktentwicklung negativ eingestellt, und haben infolgedessen die Aktienquote allmahlich gesenkt. Die niedrigste Aktienquote hatten wir Ende Oktober mit ca. 33% erreicht. Das hat dem Fonds im vierten Quartal 2018, als es stark nach unten ging, gut geholfen. Wir steuern also die Aktien- und Anleihenquote aktiv und flexibel. Insofern ist der Name Zins & Dividende fur uns wie fur unsere Kunden Programm. Welche Chancen und Risiken sehen Sie fur 2019?
Der Fonds ist per Ende Marz uber fünf Prozent im Plus. Ich sehe aber noch weitere Chancen, und das hat mehrere Grunde: Auf der Aktienseite halte ich die Bewertungen weltweit nicht fur ubertrieben, sondern wir liegen eher im historischen Mittelfeld. Aktien sind also weltweit weder besonders teuer noch besonders gunstig. Viele Schwellenlander hatten seit 2011 eine im Trend eher schwache Entwicklung und scheinen sich jetzt wieder zu stabilisieren – hier besteht Aufholpotenzial. Auf der politischen Ebene sind einige Unsicherheiten die die Markte im vergangenen Jahr belasteten, dabei gelost oder zumindest geklart zu werden. Wenn dann die Ergebnisse feststehen oder absehbar sind, leitet das nicht selten Phasen ein, in denen sich die Borsen gut entwickeln. 2018 schwebte der von den USA angefachte Handelskonflikt uber allem. Inzwischen kam es zu einem Abkommen mit der NAFTA, ein Abkommen mit China ist wahrscheinlich, und die Differenzen zwischen den USA und der EU scheinen mir uberbruckbar. Was den Brexit betrifft, hatten die Marktteilnehmer inzwischen viel Zeit, sich mit den moglichen Konsequenzen zu beschaftigen und sie durchzukalkulieren. Überraschungen erwarte ich hier eigentlich keine mehr. Auf der Anleihenseite sind die Zinsen in den USA schon viel hoher als noch vor wenigen Jahren, auch da gibt es Chancen aus meiner Sicht. Was asiatische Aktien betrifft, gilt da noch das alte Gesetz „Fällt der Dollar, steigen die Aktien“? Man sollte nicht nur auf den Dollar schauen. Viele Lander haben keine so hohe Auslandsverschuldung mehr wie fruher und stehen besser da als noch vor wenigen Jahren – mit einer effektiveren Verwaltung, weniger Korruption, einer geringeren Verschuldung und einer gesunkenen Rohstoffabhangigkeit. Aber auch rohstoffabhangigen Landern geht es inzwischen besser als noch vor zwei bis drei Jahren, als die Rohstoffpreise so niedrig waren. Von der Wahrungs- und Inflationsseite her sieht es ebenfalls besser aus. China hat im Schattenbankensystem stark eingegriffen und hat dieses Risiko aus diesem System im vergangenen Jahr reduziert. Kurz: Es gibt schon einige Verbesserungen in verschiedenen EMLandern, die mich zuversichtlich machen. Was fur eine Dividendenrendite ist in diesem Jahr zu erwarten? In den vergangenen 16 Jahren lag die Dividendenrendite im DJE – Dividende & Substanz eigentlich immer zwischen drei und vier Prozent. Im Moment liegen wir bei 3,07 Prozent, also etwas unter dem historischen Durchschnitt. Im DJE – Zins & Dividende sind es aktuell 3,12 Prozent. Eine uberdurchschnittliche Dividendenrendite haben die Werte im Fonds aber in jedem Fall, denn fur weltweite Aktien erwartet man fur 2019 eine Dividendenrendite von knapp 2,3 Prozent. Vielleicht ist fur den Fonds aber noch mehr drin, denn ich suche standig Titel, die ihre Dividenden auch steigern konnen.<
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INTERVIEW CORUM ASSET MANAGEMENT
"6% Jahresertrag ist eine sehr gute Gelegenheit" Ramin Monajemi, office@boerse-express.com
CORUM, eine französische Vermögensverwaltungsgesellschaft, lanciert mit CORUM Origin in Österreich einen vielfach ausgezeichneten Immobilienfonds. Im Interview gibt Frederic Puzin, Gründer und Vorstand, interessante Einblicke in die Strategie von CORUM. BÖRSE EXPRESS: Willkommen auf dem österreichischen Markt! Ihr Unternehmen ist interessiert in gewerbliche Immobilienprojekte in Österreich zu investieren? Frederic Puzin, Vorsitzender von CORUM: Wir möchten und versuchen es jetzt seit 5 Jahren, aber es ist fast unmöglich. Österreich ist ein reiches Land mit wohlhabenden Menschen und einem lukrativen Wenn der Markt lokalen Markt. Der Markt ist aber schwer zu betreten. Zum zu perfekt ist, Kauf verfügbare Projekte sind ist es schwierig, gemäß unseren Berechnungen attraktive Mög- und unserer Strategie teuer. Es ist kompliziert für uns und Sie lichkeiten zu müssen vor Ort sein, um entfinden sprechende Informationen zu erhalten. Wir hatten beispielsweise sehr gute Erfahrungen mit Investitionen in Finnland. Wenn der Markt zu perfekt ist, ist es schwierig, Gelegenheiten zu finden. Was erwarten Sie in Bezug auf die jährlichen Zuflüsse österreichischer Investoren in Ihre Fonds? Ich glaube, wir haben ein gutes Produkt, etwas anders als die auf dem österreichischen Markt erhältlichen, und als ersten Schritt sind wir zudem bereit, die Investoren durch unsere professionellen Dienstleistungen zu überzeugen. Wir sind erwartungsvoll und erhoffen, dass wir in Österreich jährlich zweistellige Millionenbeträge in Euro aufbringen. Sie haben kürzlich am britischen Markt in ein Einzelhandelszentrum in Leicester investiert. Sehen Sie durch den Brexit Auswirkungen auf die Anleger? Wir lieben den Brexit, weil er die Konkurrenz in einer der teuersten Ländern der Welt verringert. London ist zu teuer, aber wir sehen Möglichkeiten in anderen Großstädten. Wir überwachen auch das GBP, das im Vergleich zum Juli 2018 um 6 Prozent gestiegen ist. Unsere Investitionen in Großbritannien haben insgesamt 200 Millionen GBP erreicht. Dies gilt jedoch für den Corum XL-Fonds und wirkt sich nicht auf den Corum Origin-Fonds aus, den wir in Österreich auflegen.
Wie sichern Sie diese Währungen in Ihren Anlagen ab? Der Euro ist eine sehr schwache Währung, und deshalb sichern wir die Währung nicht ab. Sie haben kürzlich in die CEERegion investiert. Sie hatten eine Investition, welche einer der größten Schritte war, wie in den Nachrichten veröffentlicht wurde. Haben Sie weitere Pläne, in der Frederic Puzin, Chairman CEE-Region zu investieren? Nein, wir haben bereits stabile Investitionen in Ländern wie Polen, wo wir ein Projekt von Metro für mehr als 20 Millionen Euro gekauft haben. Die Preise werden in ganz Europa teurer. Wir müssen sehr taktisch sein und gute Strategien haben. Bedingungen für die Anleger. 6 Monate Wartezeit für Anleger, um Dividenden zu erhalten. 12% Rücktrittsgebühr. Glauben Sie, dass dies gute Voraussetzungen sind, dass Anleger an Ihren Investitionen teilnehmen? Eine jährliche Rendite von 6% ist in unserem derzeitigen Investitionsumfeld eine sehr gute Gelegenheit. Die 12% sind für uns keine Frage der Vergütung. Anleger sollten langfristig investieren, nicht zwei oder drei Jahre, denn dann können wir keine Strategie entwickeln und keine guten Renditen erzielen. Diese 12% sollten also für einen Zeitraum von 10 Jahren in Betracht gezogen werden. Es ist eine Strategie, die Kunden dazu zu bringen, so lange wie möglich im Fonds zu bleiben. Gibt es eine verbindliche Frist? Nein, aber die durchschnittliche Verweildauer eines Anlegers liegt bei 20-30 Jahren. Wir verpflichten niemanden, so lange zu bleiben. Wir empfehlen 8-10 Jahre als Haltedauer. Wenn sie glücklich sind, bleiben sie. Sie hatten eine jährliche Rendite von 7% im Jahr 2018. Was erwarten Sie für die nächsten 5 Jahre? Ähnlich, weil wir ein Auge haben auf das Fundraising . Wenn wir keine passende Anlage, mit dem Ziel von 6% für den Fonds finden können, würden wir das Fundraising einstellen. CORUM ist eine 2011 gegründete Vermögensverwaltungsgesellschaft mit Hauptsitz in Paris. Das Unternehmen investiert im europäischen Gewerbeimmobilien-Segment und erzielt eine jährliche Dividende von 6% (ohne Garantie). CORUM ist Marktführer in Frankreich und verwaltet ein Portfolio von mehr als zwei Milliarden Euro. Kürzlich hat CORUM in Österreich gestartet, um Investitionen von Privatkunden zu akquirieren. Mehr Information: Click here
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08.04.2019
Seite 8
BÖRSE EXPRESS
ROADSHOW 56 SWISS RESOURCE CAPITAL
„Der Rohstoff-Markt ist richtig billig” Robert Gillinger
robert.gillinger@boerse-express.com
Es sind die zwei großen Themen E-Mobilität und Infrastrukturinvestitionen, die Jochen Staiger, CEO von Swiss Resource Capital, ein positives Bild von den Rohstoffmärkten zeichnen lassen. Denn die Folgen sind absehbar ... Angebots-Defizite.
E
rst ein Blick aufs aktuelle Umfeld: Die Konjunkturprognosen wurden zuletzt zwar nach unten revidiert, ein Plus vor dem Komma gibt’s aber allemal. Und: „Die Zinsen werden sehr, sehr lange nicht steigen”, wagt Swiss Resource Capital-CEO Jochen Staiger eine wohl nicht allzu oft bestrittene Prognose. Womit die Konkurrenz von dieser Seite für ein an sich keine Ausschüttungs-Rendite bringendes Rohstoff-Investment enden wollend ist. Gleichzeitig befinden sich die Preise für „das Lebenselixier des Wirtschaftens”, wie es Staiger nennt, im Vergleich zu Aktienmarktbewertungen auf einem 49-Jahre-Tief (siehe Präsentation Seite 31). „Der Markt ist richtig billig”, nennt das Staiger. Dann ein Blick in die Zukunft. Und da gibt es mehr oder weniger rund um den Erdball das große Thema E-Mobilität. So präsent das Thema in Medien, Politik und Teils am Kapitalmarkt scheint, den Bereich Rohstoffe hat es noch nicht wirklich erreicht, ist Staiger überzeugt: „Das ist der Gamechanger”. Denn: „Ich liebe es, wenn die Märkte in ein Nachfragedefizit laufen. Denn die Preise laufen mit”, so sein Ausblick. Die Rechnung gen Nachfragedefizit ist für Staiger eine einfache: Denn nichts zu erwarten ist von Seiten der Lagerbestände - diese haben sich weltweit geleert. Bei Kupfer etwa sind es rund 360.000 Tonnen; dies bei einem gesamten Kupfermarkt von 26/27 Millionen Tonnen – und einer reinen Minenproduktion von 21/22 Mio. Tonnen. Bei Zink sind die Lagerbestände auf die nur noch 7,5fache Tagesnachfrage gefallen - Werte unter 10 gelten als kritisch; die Bestände an Nickel haben sich gedrittelt, jene bei Aluminium gefünftelt, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Jetzt kommt die E-Mobilität ins Spiel. Denn E-Autos brauchen mehr an Rohstoffen als herkömmliche Verbrennungsmotoren. Hinzu kommt die notwendige Infrastruktur (z.B. öffentliche und private Ladestationen) - abseits von Investitionen in saubere Energieformen wie Windkraft und Solar, die über dicke Kupferkabel zum Abnehmer - wie EAutos - transportiert werden. Allein die einzelne Wind-
Jochen Staiger, CEO Swiss Resource Capital
Foto: BE / Brunhölzl
kraftanlage beinhaltet bis zu 5 Tonnen Kupfer (bis 25 Tonnen kommen bei Offshore-Anlagen durch die Kabel bis ans Land hinzu). Beispiel E-Auto: Diese benötigen rund 60 Kilogramm mehr Kupfer als herkömmliche Verbrennungsmotoren. Ein E-Bus beinhaltet bis zu einer Tonne Kupfer - 150 Kilogramm sind’s herkömmlich. Da lässt sich leicht hochrechnen. Denn 2018 wurden weltweit 2,1 Mio. neue E-Autos zugelassen – in Summe liegt der Bestand nun bei 5,2 Millionen Stück. Neun Millionen an Bestand erwartet die IEA heuer, 2025 sollen es 74 Millionen sein. Ergibt bis zu einer Million zusätzlicher Kupfer-Nachfrage pro Jahr allein aus diesem Titel. „Kupfer steht vor einer riesen Renaissance”, befindet daher Staiger. Denn: „Dieses benötigte Kupfer gibt es gar nicht im Abbau. Ich prognostiziere daher massive Defizite am Kupfermarkt. Das wird den Markt und die Preise bald erreichen.” Wie auch die Tatsache, dass die Investitionen in die Infrastruktur (speziell in Europa und den USA) in den vergangenen Jahren teils sträflichst vernachlässigt wurden, wie auch jüngste Brückeneinstürze belegen, was in Deutschland bereits zu einem Brückensanierungskonzept führte. Wieder ein Nachfrageschub für den Rohstoffsektor. Beim Stichwort Energiewende kommen Anleger aber auch am Edelmetallbereich nicht vorbei. Dies speziell in Fall von Silber, wovon etwa 3 Millionen Unzen gebraucht werden, um 1GW an Solarenergie zu installieren. 3 Millionen Unzen, die für 25 Jahre gebunden sind - und von denen man bis dato nicht genau weiß, wie man diese wieder durch Recycling wieder zurück bekommt ... zumindest zum aktuellen Marktpreis. Hinzu kommt der Blick auf die weltweite Schuldensituation: „Und als Versicherung gegen Inflation und die Risken im weltweiten Finanzsystem”, befindet Staiger ein Investment in den Edelmetallbereich als durchaus angebracht (eine plastische Darstellung allein der US-Staatsschulden finden Sie auf Seite 19).< Mehr zum Unternehmen finden Sie hier - die Präsentation zum Vortrag hier
BÖRSE EXPRESS
INTERVIEW ZUR ROADSHOW 56 BRADFORD COOKE
„Unsere Aktie hat den höchsten Hebel auf den Silberpreis” Christa Grünberg
christa.gruenberg@boerse-express.com
Für Silber beginnt eine interessante Zeit. Der Geologe Bradford Cooke, CEO des Silberproduzenten Endeavour Silver, weiß warum. Im Interview erörtert er außerdem interessante Details zu seinem Unternehmen und blickt optimistisch in die Zukunft. BÖRSE EXPRESS: Was macht Silber so attraktiv für Investoren? BRADFORD COOKE: Silber ist, wie Gold, ein Edelmetall. In den letzten zwanzig bis dreißig Jahren ist Silber vor allem als Industriemetall bekannter geworden, denn es leitet von allen Metallen Elektrizität und Wärme am besten. Den Elektronik-Boom z.B. würde es ohne Silber nicht geben, immerhin umhüllt ein dünner Silbermantel jeden winzigen elektronischen Kontakt in den Geräten. Leiterplatten nutzen Silber für die Leiterbahnen elektronischer Schaltungen und sie sind ein wichtiger Bestandteil aller Elektronikprodukte zur Steuerung von Flugzeugen, Automotoren, Elektrogeräten, Sicherheitssystemen, Telekommunikationsnetzen, „Silber als grüMobiltelefonen und Fernsehnes Metall. Ohne empfängern. Die meisten Computertastaturen nutzen Silber gäbe es Schalter mit Silberfolien. z.B. keine Zwar verwenden wir dabei immer weniger Silber, aber Elektroautos, der explosionsartige Anstieg keine Solarzeldes Bedarfs all dieser Geräte len, keine Washat die industrielle Nachfrage serreinigungsge in den letzten Jahrzehnten angetrieben. Es gibt aber noch räte, keine wieeinen dritten Aspekt, der das deraufladbaren Edelmetall attraktiv macht: Batterien...” Silber als grünes Metall. Ohne Silber gäbe es z.B. keine Elektroautos, keine Solarzellen, keine Wasserreinigungsgeräte, keine wiederaufladbaren Batterien. Es entstanden neue spannende Anwendungen wie die Silberoxid-Zink-Batterie für Knopfzellen, die – wie in Armbanduhren oder Fernbedienungen von Autos – als langlebige Energiequellen mit geringer Leistung benötigt werden. Als nächstes großes Anwendungsgebiet steht die Nutzung von Silber für Stromspeicher bevor. Wenn Sie die Rollen von Silber und Gold vergleichen, was hat es mit der sogenannten Gold/Silber-Ratio auf sich?
Bradford Cooke, CEO Endeavour Silver
Foto: BEX/Brunhölzl
Dieser Ratio spiegelt die relative Attraktivität des Silberpreises im Vergleich zum Gold wider. Gold als Edelmetall spielt eine weitaus größere Rolle als Wertanlage bzw. Absicherung gegen Inflation als Silber. Befürchten die Menschen eine Abwertung der eigenen Währung, dann investieren sie zuerst in Gold. Daher steigt der Goldpreis und bewegt sich vom Silberpreis weg. Diese Bewegung haben wir in den letzten drei Jahrzehnten immer wieder gesehen. Nach einer gewissen Zeit wenden sich die Investoren dann auch Silber zu, der Silberpreis holt auf und zwar in der Regel ziemlich rasant. Und wo stehen wir derzeit? Gold hat in den letzten zwei Jahren an Boden gewonnen und sich erholt, von rund 1100 auf 1300 US-Dollar, und die Zukunft schaut gut aus. Oder anders gesagt, die Zukunft für den Euro bzw. den US-Dollar sieht eher schlecht aus, deren Kaufkraft sinkt. Noch merkt man nicht viel von steigenden Inflationsraten aber das kommt noch. Die massive Liquidität, die in die Märkte gepumpt wurde, wird in die Konsuminflation überschwappen. Das heißt also, Gold ist schon gestiegen und wir wissen, Silber wird stark aufholen. In den letzten Jahren hat sich also der Gold/Silber Ratio stetig nach oben bewegt und ist zuletzt auf über 80 angewachsen. In der Vergangenheit haben wir folgendes gesehen: Wann immer der Ratio auf Niveaus über 80 kletterte, befanden wir uns am Ratio-Top bzw. am Beginn eines Zyklus steigender Edelmetallpreise, in denen Silber outperformte. Es ist also eine sehr interessante Zeit für Silberinvestoren.
BÖRSE EXPRESS
INTERVIEW ZUR ROADSHOW 56 Welche Investment-Möglichkeiten gibt es, um von steigenden Silberpreisen zu profitieren? Nun, man kann direkt in das physische Edelmetall investieren. Ich zum Beispiel habe einen 10-Kilo-Barren im Tresor, aber das mache ich mehr wegen der Erinnerung und weniger wegen des Werts. Das war nämlich der erste Barren, den wir 2004 produzierten. Wesentlich einfacher für Investoren sind Silber-ETFs. Sie sind liquide und geben die Bewegung des Silberpreises eins zu eins wieder. Am herausforderndsten, aber auch am lohnendsten, ist schließlich das Investment in Minenaktien, vor allem, weil sie dem Anleger einen Hebel auf den Edelmetallpreis bieten. Hat Endeavour Silver bezüglich des Hebels nicht Vorteile gegenüber anderen Silberaktien? Ja, genau. Wir sind nämlich „Wir sind einer einer der ganz wenigen Silder ganz weniberproduzenten, deren Umgen Silberprodu- satz zu mehr als der Hälfte, nämlich zu 57 Prozent, aus zenten, deren der Silberproduktion geneUmsatz zu mehr riert wird. Bei den meisten als der Hälfte aus anderen macht der Umsatzanteil von Silber weniger als der Silberprodie Hälfte aus, weil sie mehr duktion Gold, Kupfer, Zink oder Blei generiert wird. ” produzieren. Daher hat die Endeavour Silver-Aktie das höchste Beta oder den höchsten Hebel auf den Silberpreis, laut Bloomberg liegt das Beta auf ein Jahr gesehen bei 1,7, über drei Jahre bei 1,5 und über fünf Jahre bei 1,3. Wie begann eigentlich die Erfolgsgeschichte von Endeavour Silver? Im Jahre 2003 haben wir, mein damaliger Partner Godfrey Walton und ich, das Unternehmen gegründet. Eigentlich hatten wir damals nur die Idee, ins Business einzusteigen, bevor der Silberpreis zu steigen begann. Und es stellte sich heraus, dass unser Timing sehr gut gewesen war, denn im November 2003 hat der Silberpreis abgehoben. Wir hatten damals 300.000 Dollar in der Tasche und suchten nach strategischen Vermögenswerten in Mexiko, die wir erwerben konnten. Wir haben dann die Kontrolle über ein Unternehmen übernommen, das als 10 Cent-Aktie an einer der kanadischen Börsen notierte und haben es im Laufe der letzten fünfzehn Jahre zu einem mittelgroßen Silber- und Goldproduzenten entwickelt, dessen Aktie in New York und Toronto gelistet ist. Unsere Bilanz ist sehr gesund, wir haben keine Schulden und Ende des Jahres hielten wir Cash in Höhe von 33 Mio. Dollar und 55 Mio. Dollar an Working Capital. Unser Senior Management Team besteht aus sehr erfahrenen Managern aus Kanada, Australien, Mexiko und China, die schon lange zusammenarbeiten. Auch im Aufsichtsrat sitzen Personen mit viel Erfahrung im Minenbe-
Die Guanaceví Mine in Mexiko
Foto: Endeavour Silver
reich, z.B. zwei Kanadier, die früher im Vorstand des kanadischen Goldproduzenten Placer Dome waren, bevor sie ihn dann an Barrick Gold verkauften. Wie steht es bei Ihnen um das Thema Nachhaltigkeit, das gerade im risikoreichen Minenbereich sehr wichtig aber auch eine große Herausforderung ist? Wir haben uns an dieses Thema, das in den letzten Jahren in unserem Business an Bedeutung gewonnen hat, angenähert, als wir 2004 bei unserer ersten Lagerstätte in Mexiko, der Guanacevi Mine, ankamen. Guanacevi ist eine kleine Stadt mit rund 2000 Einwohnern. Damals brauchten wir 500 Mitarbeiter, um die Mine in Produktion nehmen zu können. Weil es allerdings dort in jener Zeit keine staatlichen Dienstleistungen gab, lag es in unserer Verantwortung, allen ein gewisses Maß an Lebensqualität zu bieten. So haben wir gemeinsam mit dem damaligen Bürgermeister und der Gemeinde für medizinische Versorgung gesorgt und eine Schule gebaut. Damals haben wir realisiert, dass es ohne unser Engagement und unsere Investitionen keine Mine gegeben hätte und von nun an wurde dieses Vorgehen zu einem unserer Schlüssel-Aspekte in unternehmerischer Sozialverantwortung. Seit 2012 geben wir einen Nachhaltigkeitsbericht gemäß der Global Reporting Initiative (GRI) 4.0 heraus. Das heißt, wir berichten jährlich nach strengen Nachhaltigkeits-Kriterien über unsere fünf Säulen Sicherheit & Gesundheit, unsere Menschen, Gesellschaft, Umwelt, wirtschaftlicher Effekt und über deren Basis, Unternehmensführung. Was z.B. den Umweltschutz anbelangt, so haben wir 2017 etwa 90 Prozent des Wassers recycelt bzw. wiederverwendet und dadurch eine fünfprozentige Senkung des Wasserverbrauchs erreicht. Sie beschreiben Endeavour Silver als Produzenten mit dem besten organischen Wachstumsprofil im Silberminensektor. Könnten Sie das näher erklären?
BÖRSE EXPRESS
INTERVIEW ZUR ROADSHOW 56 Wenn man als Minenunternehmen wachsen will, muss man entweder neue Lagerstätten explorieren oder zukaufen. Eine Lagerstätte zu finden, die hauptsächlich Silbererz enthält, ist allerdings schwierig, weil Silber vor allem als Beiprodukt von Gold, Kupfer oder Zink vorkommt. Als Geologe mit Erfahrung bei der Exploration ist das allerdings genau mein Metier. Wir finden Silber-Explorationsprojekte und entwickeln sie weiter und zwar so lange, bis sie zu produzierenden Minen werden und einen Beitrag zum organischen Umsatzwachstum leisten. Unter den sechs, sieben Top-Unternehmen im Sektor sind wir da die einzigen. In „Wir werden in den letzten Jahren sind alle den nächsten anderen Minenunternehmen drei Jahren wach- gewachsen, in dem sie Untersen, in dem wir nehmen übernommen bzw. gekauft haben. Wir werden in drei Entwickden nächsten drei Jahren lungs- bzw. wachsen, in dem wir drei EntExplorationswicklungs- bzw. Explorationsprojekte zu produzierenden projekte zu Minen machen und damit am produzierenden Ende nicht mehr über drei, Minen machen sondern über sechs operative und damit am Minen verfügen, was fast zu Ende über sechs einer Verdoppelung der Produktion und einer Halbierung operative Minen der Kosten führen sollte. Zwar verfügen.“ kaufen auch wir von Zeit zu Zeit etwas zu, wenn die Preise unten sind. Aber das sind meist noch wenig entwickelte Lagerstätten. Wie lief das vergangen Jahr für Endeavour Silver? Die operative Performance auf unseren drei mexikanischen Minen konnten wir steigern: El Cubo und Bolanitos liefen weiterhin zufriedenstellend, nur Guanacevi stellte uns weiterhin vor operative Herausforderungen. Dennoch konnten wir hier neue hochgradige Erzkörper entwickeln, und die Reserven um 150 Prozent steigern, sodass für das operative Geschäft bald der Turnaround eingeläutet werden kann. Die Entwicklung und Kommissionierung der neuen und damit vierten Mine in Mexiko, El Compas, wurde vorangetrieben. Für das ebenfalls in Mexiko liegende Entwicklungsprojekt Terronera konnten wir eine Wirtschaftlichkeitsstudie anfertigen lassen. Auch finanziell lief es rund. Zwar musste ein dreiprozentiger Rückgang beim Cashflow hingenommen werden, was allerdings den niedrigeren Edelmetallpreisen geschuldet war. Schlimmeres verhinderten die gestiegenen Produktionsleistungen der Betriebe - die Produktion konnte um sieben Prozent gesteigert werden - und die gesunkenen Produktionskosten. Demzufolge musste das Jahr 2018 mit einem Gesamtverlust von
Bolañitos Mine, Mexiko
Foto: Endeavour Silver
12,4 Mio. US-Dollar oder 0,10 US-Dollar je Aktie abgeschlossen werden. Der Umsatz aus dem Verkauf von rund 5,5 Mio. Unzen Silber und etwas mehr als 51.000 Unzen Gold lag mit 150,5 Mio. US-Dollar auf Vorjahresniveau. Auf der einen Seite konnten zwar die Gesamtförderkosten um neun Prozent gesenkt werden, auf der anderen Seite hatte man mit einem prozentual gleichhohen Rückgang des Silberpreises und einem leicht niedrigeren Goldpreis zu kämpfen. Was sind die Highlights für 2019? Wir erwarten, dass wir unsere operative Performance in diesem Jahr verbessern werden, insbesondere bei Guanacevi, wo die Erschließung von zwei neuen hochgradigen Erzkörpern eine höhere Produktionsleistung und geringere Kosten ermöglichen sollte, und bei El Compas, die wir kürzlich in Produktion genommen haben. Die Produktion bei El Cubo wird jedoch auf etwa die Hälfte jener im Jahr 2018 zurückgeschraubt werden, um unserer Explorationsgruppe mehr Zeit für die Erkundung neuer Ressourcen zu geben. Weitere signifikante Entwicklungen im laufenden Jahr verspreche ich mir zudem von der in Planung befindlichen fünften Mine Terronera. Sie hat das Potenzial, unsere größte und kostengünstigste Mine zu werden. Bei einer positiven Produktionsentscheidung wird ein weiterer Katalysator freigesetzt, der das Unternehmen in eine noch bessere Ausgangslage versetzt, weiter stark zu wachsen. Alles in allem zeichnet sich 2019 bereits als ein Jahr der Veränderungen ab, nachdem sich der Schwerpunkt vom Turnaround der alten Minen auf den Aufbau neuer Minen in Mexiko und den Ausbau der Pipeline der Explorations- und Erschließungsprojekte in Chile verlagert. < Mehr zum Unternehmen finden Sie hier - die Präsentation zum Vortrag hier
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Dies ist eine Werbemitteilung. Die vollständigen Informationen zum jeweiligen Finanzprodukt [Basisprospekt, Endgültige Bedingungen, allfällige Nachträge, ggf. Basisinformationsblatt („BIB“)] liegen am Sitz der Emittentin Erste Group Bank AG, Am Belvedere 1, 1100 Wien während der üblichen Geschäftszeiten kostenlos auf bzw. sind auf der Website www.erstegroup.com/emissionen abrufbar. Stand: Februar 2019