BAUSTEINE DER STADT
1. Stadtbaustein Freiraum UIrbBevter
v_ StOdte .sind rrittletwelle zu einet ausgedehnten Stodtlandschaft angewochsen. DIe Au1\ösung der GIanzen
ZWischen Stadt und land hat zu ei'lem patchwor1cartigen Bild von Gebcutem e1nerse11I und Landschaft ondereBeits gefülTt. Dabei Ist landschaft rVcht zu verwechseln mit Na-
tur. Sie ist vielmelY ein Toll der vIeIfölligen KuHurlandschaft,
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in der die alten Stadtzentren nur Akzente dorsteßen. Vor diesem Hintergrund sind Stadt und Landschaft nIcht mehr die tradil10nellen Gegenspieler, sondern ledigOch verschiedene Ausdruclaformen der IruHureilen Pragung unserer Umwelt. Der Gedankengang, mit Landschaft Stadt zu machen. Ist keineswegs abwegig. Im Gegenteil: Er ist nohe liegend. Landschan kcm otYIe weiteres In der stadt ehen gleichberechtigten Port Im urbanen Gefüge tHden. Dabei istcie Funktion der londschoft entsprachend der jeweigen Sitvotion untef1Ctiedlc:h. Im ~ Kontext bJnn loodscho:ft cis st6c:tteboulches Element LItboritöt stützen
und stOrken. londschoft und FreWoum srICf vieloch n.m ~ von SIMen geworden. Das heI!t. dass an äffereMer1es Angebot on hochwertigen. gepflegten und ~ nutmoren ffWöumen n runetmendem Maße n.m AushOngeschId oilef Stadt Md. &'I gut veme1ztes F1ei'oumsystem entwickelt sich dso mmer metr zu einem bedevtenden Stondottfoktor.:r:. B. bei der Ansiedu'Ig von
hochwertigen NbeltspIöfmn, und v.t'd damit neben der OIcoIogischen Bedeutung ru einem wichtigen Wrtschaf1lfattor für eine Stadt. AUch die BMung ~ Familien on eine Stadt wird nicht zuletzt am qualifizierten Angebot on Frei"äumen festgemacht.
Demgegenüber sind c:Ie Stödte uoo Gemeinden in ~ bellQChl her knappen Budgets kaum metY In der Lage. Ihren fTeIroJmbestand odOquot zu pl'legen. zu m0dernisieren oder gar neue FreItIöch&n zu entwiclcE*L So wird d'1e Frage noch der Verbesserung der Lebensqooftöt dm;h hochwef1Ve Fmi'övme eJCistenljel und fordert zum HcJnc:IetI auf. Zudem IcIoftt d'e Schere iTvner 'Heiter 0Jf Z'Mschen den Wochstumsreglonen und den Ragionen Im SctrufTl)tungsprozes:s:. In den BoonTegIonen wtd In zuneIYTlendem Maße Landschoft verbraucht. d. h. dass die physische QuoIitOt der Region leidet. In den "StWn:i1Q dtysM werden Röchen vorfOgbor; die dem Oko- und Freiraurnnulzungssystem zvrOek;geben werden kömen.
Historisch. Enlwlcldung Der Garten entstand In der Vergangenheit als ein von Mauer; Zaun oder Hecke umgebener. geschützterOrt. der WIlden. ungezöhmten Natvr abgetrotzt oder ausgegrenzt aus der offenen, kultivierten Landschaft. Als Nufzgarten diente er der Vel'lOrgvng mit Lebensmtttein und dem AIr bau von Hellpnanzen. Im Mittelalter lagen die privaten Garten meist vor der Kompakten. steinernen Stadt. fungierten als private Nutzgäten. Sie waen. tTotz der Gatenabeit, meist Orte der R\Jhe und der Entspannung. In den MoIJem der Stadt steHen PIOf2e. Gassen. Wege lnd Höfe ckIs steinerne "Frel-Raum M _ System der. das Ver- und Entsagung ragette. 'lefbindungsfunklbn imehctta. Wmchofts- (Markt) und YeßammlungsrOJm (Vob- mcI (Khanfeste) daßtelte und cie poitische Macht wIdenpiegeIte (Gericht. Exer-
_h)o In der Renaissance beSCI'Y'\ man sich -Meder der Ver1cOfpenxlg des Göttlichen In der Non.; der Sc:hörYleit und Harmonie. Die feudcien Görten der itaienischen Renassance mit itYer komplexen. auf syrrmelrische Harmonie bedachten Geometrie sind Zeugen dieser vorstenllrlQen.
..'.'_l'IOhIIOck'...bc Othft,Mo..... 'IU (IIIQ1. ....u _ . . . . . . . . w_w_(NC'*), '911
C. Reicher, Städtebauliches Entwerfen, DOI 10.1007/978-3-8348-8257-8_5, © Vieweg+Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2012
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Das Volk zog zu bestimmten Festen aus der engen Stadt vor Ihre Tare, begab sich In die Landschaft, um dort zu fei-
ern.
Größere, parkähn~che Gartenanlagen woren bis in das 18. Jahrhundert der herrschenden Schicht, dem Adel oder Klerus varbehalten und für die Öffentlichkeit nicht zugönglIch, wie beispielsweise der Park: von Versa111e (Barock:, Absolutismus) oder die Engßschen Görten der Romantik:. Mit dem steigenden Selbstbewusstsein der Kaufmannschaft und der freien Bürger sowie aufSJ1)nd prosperierenden Handels wurden im 18. und 19. Jahrhundert SChmuCk:plö1ze, Bürger- und Volk:sgörtenzum Lustwondeln für die Bürgerschaft angelegt. Die ersten In DeLJtschland durch die BOrgeochaft angelegten öffenllichen Grünanlagen sind die Wallanlagen in Bremen, die bis hellte das Bild der Innenstadt prägen. Im Zuge der Industrialisierung und der damit einhergehenden Verdichtung goßstOdtischer ArbeIterquartiere der Gründerzeit entstanden Anfang des 20. Jahrhunderts Volk:sporla, die bewusst zur hygienischen und gesundheitlichen Verbesserung für die in ungesunden Verhältnisse lebende Bevölkerung als nlJlzbore Räume beitragen sollten. Sporlflöchen, Gymnoslik:wiesen, Planschbecken, L1cht- und LuftbOder gehörten u. a. zum Gesundungsprogramm. Parallel zu dieser Entwicldung wurde vomehmlich in der Phase der Montanindus1rie die ldeinteilige Werksiedlungsstruldur aus England übemommen, spöter die Gartensladtidee des Ebenezer Howord, um die stöndig fluktuierenden facharbeiter und mit Ihnen das ercrbeltete Know How an die ProdukHonsstötte zu binden. Die groBen Nutzgartenareale woren lebensnotwendige Freiraume für die Werksangehörigen. Sie woren gleichzeitig Rück:zugsräume bzw. Ergänzungsraume für die sehr engen, überbelegten Wohnungen. Nach dem 2. Welt1crieg woren Mieterg~n auch im Geschosswohnungsbau oder großftaehiges Grabeland an der Peripherie der Städte eine weit verbreitete, überlebenswichtige Strategie zur Versorgung der Bevölkerung. Auch beim Wiederaufbau nach dem I<rieg besann man sich auf die Charta von Athen (1933), die als Reak:tlon auf die unmenschlichen Lebensbedingungen In den verdichteten Großstadtstrulduren eine Entftechtung der Nutzungsstruk:turen, geg~edert durch großzügige Grünraume, forderte und fCl- die Wohnbereiche eine deutliche Durchgrünung propagierte. In den prosperferenden 1960er und 1970er Jahren wurde dieses: Prinzip der FunkHonsfrennung weiterentwick:elt und lrulminierte in der verk:ehrsgerechten Stadt. Der zunachst verlockende Ansatz des sicheren FuBwegene1zes unabhöngig vom Straßennetz verkehrte sich melY und mehr ins Gegenteil, indem sich die StraßerYÖume zu rein funktionalen, unüberwIndbaren Barrieren mitten In den Stodten entwick:elten. WIChtige, sladtbndprOgende Frei- und
StraßenrOume gingen verloren, Stadtteile wurden voneinander abgeschnitten. Viele Stödte verloren IlTen historischen Bezug zum Russ, der durch Straßen vom Stadtraum getrennt wurde. Heute sind viele Stodte mit dem Rückbau dieser problematischen Verlcehrsochsen in angemessene, alltagstaugliche und stadtgestolterisch integierte SIraßen-Röume befasst. Besonders die ÖkologIebewegung ging mIt der Forderung nach der Wohnumfeldverbesserung gegen den funk:tionarlSierten Städtebau an. Sie trat einen für eine Rück:erorderung des Stadtraums durch seine Bewohner ein, zum anderen für eine Berücksichtigung ökologischer Belange zur Sicherung der natürtichen Ressourcen und zur Erhöhung der ökologischen Vielfalt In der Stadt.
Der Blick. auf die historische Entwicldung des städtischen Freiraums zeigt, dass Inhalt und Ausprägung der Freiräume immer die alduelle gesellschaftspolitische und lrulturelle Haltung der jeweingen Epoche widerspiegelten.
4.1.2 _ S1Ich" engIIct.n Larodsc:h..."II.....1'kI 'ICIn Staowe
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STÄD1EBAUUCHES ENTWERFEN
Heutige Herausforderungen
Die aktuellen Themen der Stadtenfwicldung wirlcen sich auch auf dos Freiraum-System und -Design aus. Demograftsche Schrumpfungsprozesse fOhren fOr die verbleibenden Bewohnern zu mehr nutzbarem Raum. Damit sind gute Voraussetzungen für mehr lebensqualitöt und eine positive ökologische Bilanz gegeben. Dennoch findet gerade in attraktiven Quartieren eine zunehmende Entmischung der Freiraumnutzung statt. die in gesellschaftRchen Verdrängungsprozessen begründet ist. Die Überalterung der Bevölkerung stellt neue Anforderungen: Der verminderten Mobilitöt dieser wachsenden Bevölkerungsschicht muss auch im Freiraum und im öffentlichen Raum Rechnung getragen werden. Banierefreiheit. altengerechte Aufenthalts- und Bewegungsräume sowie die geh- und Rollator-freundliche Gestaltung von Oberflöchen sind auch im Freien ein aktuelles Thema. um älteren Menschen ein möglichst selbstständiges und selbstbestimmtes leben zu ermöglichen.
Der Klimawandel beeinträchtigt Fauna und Rora in großem Maße. Eine Verbesserung des lokalklimos kann durch ausreichende Vegetation erreicht werden: Ein ausgewachsener laubbaum verbraucht pro Tag ca. 10000 I CQ2 und produziert 9 000 I Saueßtoff. Gleichzeitig wirkt hohe Vegetation als Temperaturpuffer. da der B0den durch die Beschattung vor extremer Aufheizung bzw. starlcer Auskühlung geschützt wird.
Anforderungen an das Planen und Entwerten von
Frei'äumen
In Anbefracht der knappen öffentlichen Haushalte ist es wichtig. Freiflächen so zu slrukturieren. dass sie mit möglichst geringem Pflegeaufwand den Dreildang von hohem ästhetischen Wert. hoher Nutzungs- und ebenso hoher ökologischer Qualität erreichen. Die Qualität der freiräume und damit die Zufriedenheit der Bewohner mit ihrem Wohnumwelt hängen nicht zuletzt von dem Pflegezustand der Freiflöchen ab. Mit geeigneten Konzepten kann durch gezielte und effektive Maßnahmen die Pflege zu einem entscheidenden gestalterischen Faktorwerden. Mit der gestiegenen kulturellen Vielfalt unserer Gesellschaft sind auch die Ansprüche und Nutzungsgewohnheiten der freiräume vielfältiger geworden. Dieser Tatsache müssen die Freiräume Rechnung fragen. Sie sollten nutzungsoffen. also vielföltig interpretierbar sein. dem zunehmenden Bewegungsdrang gerecht werden. also verfügbare. robuste Rächen. ober auch ein differenziertes Wegenefz mit unteßchiedlichen Erlebniswelten und Distanzen für Jung und Alt anbieten.
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Die Möglichkeit der Aneignung von Freiraum zur individuellen Nutzung ist von großer Bedeutung für die lebensqualität. Dies gDt besondeß für familiengerechtes Wohnen. wenn Familien in der Stadt verbleiben sollen und nicht in die ländliche Peripherie abwandern. So sind Gärten nicht nur in den Einfamilienhausquartieren gefragt. sondem gerade auch als Mietergärten im Geschosswohnungsbau. Hierarchisch geordnet vom großflächigen landschaftsraum bis zum ldeinteDigen WOhngarten lassen sich folgende Freiraumtypen unterscheiden, die im Zusammenspiel ein vernetztes Freiroumsystem ergeben:
IDEALTYPISCHES GRQNSYSTEM
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landschaftsroum im Außen bereich (Agrarroum. WÖlder. Gewässer). Siedlungsrond. Brachen. Zwischenräume. IINiemandsländer". Grünverbindungen, Freiräume der Gewerbegebiete. Grün-Infroslruktur (Friedhöfe. Sportflächen, Kleingärten). Parks, StraBenräume. Plätze, Quartiersgrünflöchen. Wohnfreiräume, private Gärten, Spielräume. RückzugsrOume/dysfunktionale Röume.
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LandschatlJraum Im AußenbareIch
Sowohl für den stEldtischen Nuldeus umgeben von Landschaft als auch für das dichte Stadt-Landschafts-PatchworkderBaliungsrtlume stellt Landschaft die Basis des verfügbaren (Stodt-)Raumes dar. Die Landschaft, Raum der PrlmörprodulcHan, d. h. der BlomasseprodulcHan, stellt die natOrliche Ressaurce im Ökosystem da und ist somit Lebensgrundlage für den Menschen. Der Landschafuraum im AuBenbereich ist einerseits geprägt durch die naturräum~chen Gegebenheiten wie Topographie, Geologie, Baden, Wasserhaushalt, Klima, Fauna und Flora. Zum anderen Ist Landschaft geprtlgt durch die anthropogenen Nulzungsformen wie Garten-, Land- und Forstwirtschaft. Diese NUlzungsformen sind aboongig von den gesellschaft~ch kulturellen Bedingungen und prägen die unterschiedlichen Landschaftsbilder.
4., .. _ LaftdlclWlllMlull'l .... Allhl'lbotNk::h GroS1\Ochige LandY.ttscha1't RheInland. ROmers1raIle
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Die Wechselv.t1cung zv.1schen Landschafts- und Stadtraum wird Im AuBenberek::h der Großstödte besonders am starken Nutzungsdruck sichtbar, der vom Siedlungsraum ausgeht. Die Landschaft wird aus Sicht der Stadt als Erholungsraum betrachtet. Um Nutzungsironffilde zu vermeiden, ist es wichtig, glJ!e wegeanbindungen mit Runclwegecharolder zu schaffen, die den Raum nicht nur wirtschaftlich, sondern auch "IoLIIstlsch" erschßeßen. In Ballungsröumen mit extrem hohem Nulzungsdrucksind für die Randzonen Konzepte zu en1wickeln, welche die landwirtschaft mit den Ansprüchen der Bewohnerverknüpfen.
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Sladlungsrand Im Umgang mit den Randzonen zur Landschaft Ist Im Berek::h der Siedlungsrönder eine deutliche Abgrenzung zwischen Stadt- und Landschaftsraum zu formulieren. Hier sind unterschied~che Ansätze denkbar: Zum einen kann durch eine deut~che bauliche Abgrenzung zur Landschaft ein ablesbarer Siedlungsrond ausgebildet werden. Die Verzahnung 2'Mschen Stadtraum und Landschaft mit nngeratigen GrOnrtlumen, die In den stadlroum hIneIn führen, ist eine weitere MOglichkeit. um den übergang von Stadt- und Landschaft auszuprägen. ebenso wie die Pufferzone vrx dem Siedlungsrand. Grenzen dichte Siedlungsslruldl.Ken an den Lanetschaflroum, sind übergangszonen zu schaffen, die FrelroumnutzungsonsprOche aus dem SIedlungsraum aufnehmen und dIe gleichzeitig auch mit hoher ökologischer Qualitöt auf den Landschafuraum wirken. Sie können Ausgleichsmaßnohmen der 8ngriffsregelung und notwendige 8nrichtungen für die Regenwasserbehondlung (z. B. Mulden/Rigolen) beinhalten. Die Gestaltung dieser Röume muss sich mit dem angrenzenden LandschaHstypus auselnondersetzen. Die Landschaft 1st nicht auszugrenzen, sondern visuell mit einzubeziehen.
4.1.6_lIiIdIIn._d
Bauliche BgÖnzLflg des Sledllrgsrmct des . n 0r1skerns Unterhactlrg.
Dill H6fe tilden trit den a/!umen lIi'Ie klare Kante ZlXlnlien FeIdIIur lrechts)
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Brachen. ZwIschenräume. Nlemand.länder
Der Slruldurwandel hot goBflächige Brachflächen hinterlassen. Für viele Sföctte ist es nicht mögnch. diese Flöchen slödtebaullch oder grOnplanerisch zu enlwickeln oder zu nutzen. Sie werden daher sukzessive von Vegetation erobert. Darin liegt allerdings eine Chance. Sie können dazu beitragen, das Lokalldima zu verbessern und die Biotopvemetzung zu fördern. Zudem stellen sie wichtige ROck-
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zugs- und Streifröume für unterschiedßche Nutzergruppen dar. In den Regionen des Slruldurwandels werden diese loH Bahn-jUnlen zu neuen Wegeverolndungen durch die Stadt hinaus aufs Land ausgebaut. um die Stadtraume zu vernetzen.
GrünverbIndungen GrOnverbindungen sind Wegeverbindungen absetß der Straßen. Diese lcönnen Grünfugen zv.1schen den Quartieren sein, aber auch an den oben genannten Infrastrulcturbandem entlang fUhren. Die Durchlässiglceit und damit die &1ebnisvielfolt der Stadt werdem dadurch erhöht.
GrOnftächen-lnfrastruktur (friedhöfe, Sportftächen, Kleingärten)
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friedhOfe sind meist großflOchige GrOnrtlume mit hohem Anteil an Gehölzen. Sie sind kontemplative Erholungsrtlume und meist nach traditionellen Mustern gestaltet. Neue Ansätze mit Grabsteinen oder Kreuzen in weiten Wiesen, wie sie in Schweden oder in der Schweiz schon in den 1960er Jahren entwtck:elt wurden, sind In Deutschland k:aum zu finden. Die Bestattung in sogenannten Friedenswaldem Icommt dem WUnsch nach natumaher Gestaltung der le1zten RuhestäHe nahe. SporiflOchen sind Schulen oder größeren Pa1conlagen zugeordnet, bedingt durch den größeren EInzugsbereIch und den nolwendlgen Abstand zu Wohngebieten. 8ne Gliederung von Sport1\öchen durch Baumreihen ist zwar im Bezug auf Beschattung und räumliche Gesfaltqualität wünschenswert, stöBt aber aus Sicht der Pflege bei den verantwortlichen meist auf Ablehnung. Informeller Sport bekommt hevte eine zunehmende Bedeutung. Aus diesem Grunde Ist die IntegraHon von offenen Sport1\öchen in Parkanlagen ein wichtiger Aspekt wenn auch weiterhin hochwertige Wetflcampfflächen fOr den Vereinssport aus GrOnden der Pflege eingezäunt bleiben müssen . Kleingartenanlagen werden über das Bundesldeingatengesetz IBKlelngGj geregelt und sind der nlchterwerbsmOBigen görtnerischen Nutzung vorbehalten. Die Parzellen der Kleingartenanlagen sollen eine GröBe von mehr als «Xlm" nicht übellictveiten. Lauben dürfen höchstens 2<4m" an Grundfläche umfossen. Die Kleingärten sind wichtige WOhnergOnzungsräume, wenn am Wohnbereich k:eine Mletergörten angeboten werden. Die Anlagen sollten auch ohne PKW von den WohnbereIchen aus gut erreichbar sein. Da über die Satzungen der Kleingartenvereine besondere Bedürfnisse an Gartennutzungen nicht voll befriedigt werden können, gibt es experimentelle Ansätze zu altemativen Gartenformen: multik':ulturelle Gäten, Okologlsch orfenllerte Görten, Görten mit Klelntlerhaltung, die auch bezOglich der Parzellengrößen variieren IcOnnen. 8ne öffentßche Durchwegung sollte immer gewOhrieistet sein. Die GrOnflächeninfraslruldur. also die Ausweisung und Festsctveibung von Friedhöfen, SportflOchen und Kleingarten, wird durch die Bauleltplanung festgelegt.
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Porta: sind die repräsentativen Gr\jn~chen eiler Stadt und zugleich wichtige Erholungs~ume. Sie sind nicht melY
nur Kulisse rur den Sonnlagsspazlergong, sondem gehören zum Aßtog, zum Erholen in der M1Hogspouse, zum Volleyball cm feierabend, zum P\c:knlclctreff om Wochenende. Dos seit dem Eng6chen Landschotl5part klassische Bk! ohes Paria - Wiese mit Bäumen. Wasser und TopograpHe - hot sich seit Jotm.Klderten als gOngges Bid verfest%Jt.
Ale drei Elemente sind wichtige Bausteine eines Ffeilst raurrilld&nd. da ~ <Je drtI1e Dlmension hdie Fr9i1k'khe bmgt. Er spendet nk:ht ruScIlatten. sondern auch Sauerstoff und VGrbroucht gleichzeiflg CO". Er bremst den Wnd und midert om Tag die Auft1eizung fOI..mS: Der Bwm
durch Some und bei Nacht die AU5kühlung. Oie WIese 1st die "Nul2er-oberftöche", auf der sich die A1cItvltöfen abbilden lassen. Sie !cenn geschorener Rasentepp/ch, ober auch hüfthohe BIumenwIese sein oder beide5:. 'Nenn Rt1SI.X8n in die Wiese geschritten 'H8Iden und so iTvnef wieder neue Räume entstehen.
DIe Topogiophie ist cf., \b'oussetzung lVr cfe t6ul"r'iche Prögung der 0berI0che. Entsprechend der feweIIgen funktion kam Öle OberIöche ZLm SpIelen eben und gott gespannt sein. Sie kam nr HOgeIondschott werden. h deren Töler die Besucher sich zurOclaJehen können. oder durch Wasser atmosphärisch geprOgt sein. Paria: werden heute In unterschiedlicher Welse verliert, Interpretiert und angelegt:
Cer Park als Inferpretation von Lanc::tschoft Mit deJer Parkverslon wrd der Noturroumtypus oder die entwicklung der Landschaft idealisIert und Oberzeichnet. Der Parlt als Interpretation der Kultur1andschaft Dieser Typus greift die agrarische Landnulzung als
ParIcthema auf und veranlasst c:Ie Besucher mit dieser ",tatlon das fTcdItfoneIe Part:bld zu rel\elctleren L.nd cie AgaOOndschoft rm andetan Augen zu betrach-
ten.
Cer Park als Mpattem" Engrnoschige Muster werden zu Porttstrulduren entwickelt. die nahezu gleichförmig den Raum Ober2iehen, durch dIe Addition eine Irrgarten-Ohnrrche Anml1lung schaffen und die Ideinraumlge AneJgnung zufassen. Der ~neare Parlt Avfgegebene oder ~gedeclcelteM InfrastnJkturbönder werden zu lnearen Parb entw1ckelt, die Oberro.scheode P9ßP9Idiven in die Stadt eröffnen lXld in nt.r l..II'UI.Keiche mit GnJrrotm v8l'SOl'gten Stadtteien neue fTeroune bieten. 8eIostende Stra8etIbmierel. werden abgedeckt oder aufgegeben vnd so die
Trennung Oberwunclen.
QIJOrtfengrOn1löchen SIe haben die Aufgabe. die Quartiere ZlJ gßedem, wohnvngsnahe Spiel- und AufenthaltsmOglichkeiten ZIJ bieten, ökologische AusgleIchsfunktionen zu erfOIIon vnd, weM möglich, den Umgang mit dem Regenwasser zu regeln.
Der konzep1ionele Pcrt Der Pcn wird orYDld einer Obergeordneten ideeIen Kora:epIion entwickelt, ef.e ungewohnte ZuscmmenhOnge herstellt. AbU"c*te StrlIkMen werden In dekonstruIdIvIstI Welse Oberiogert und bIden den ungewOhnichen Raum far den modernen Typ efies
Oie Wohnrrain1.me sild - nsbasondere ax:h in Form der Hausgärten - wichtige Komponenten der städtischen Lebensql..lOttät. S"e selten von hoher.....m..ngsvlelfctt und Gestoltquolität sein, um das Wohnen in der
VcrgrlÜgungspc:rts.
Stadt v.1eder attraldlv zu machen.
"1.11 _Do..kIodG.n.h .......... ~ .... d sw...... Enlw!~ng .n... Brac:tlfl<lchlo tllXl:lHldorf GerlBleTm
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WohnfreirOume
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Folgende Enlwurfslaiterien sind zu berücksichtigen: Auf der Erschlleßungsseite 1st auf eine Differenzierung des Grads
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der Öffentßchlceit zu achten. WOnschenswerilst eine vermiHelnde. gleichzeitig aber nutzbare und nicht nur deIrorative Pufferzone zwischen öffentlichem ErschrleBungsraum und dem privaten Hauseingang. Auf der Wohnseite ist auch im Geschosswohnungsbau der Obergang zwi-
schen Wohnraum und Garten-/Hofraum besonders zu be-
achlen, um Störungen zu vermeiden. Es muss geprüft werden. ob Mietergörten an dem en15prechenden Standort möglich und gefragt sind. Den Erdgeschosswohnungen direkt zugeordnete Gärten soIHen in jedem Fall ermögrl-
chi werden. Ein rOckwärtiger Garfenweg erschließt die
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gemeinschofHich nutzbaren Spiel- und Aufentholtsröume und eventuell auch für die oberen Geschosse vorgesehenen. Heckel'HJmgrenzten MietergElrten. Dieser Gartenweg sollte mit dem weiteren übergeordneten Wegesystem veme1zt sein. Für die Gärten der vellichiedenen Formen der Einfamilienhäusergilt dies enf5prechend . "'.12_Gumm~Acbnng"""""~IHAAIdI"""undSkl""',,,
mll'aNrgnlppe OlNlhclwen En1wIclWng eherlnnenstadlnghen llrachllflche, Wohnen lX1d~.
Freiräo..me alsza'ltrale 8e~te
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SpIelräum.. lückzugsräum. und dysfunldlonal. Räum.
In der Stadt sind heute Spieroume zur Aneignung keine Selbstverstöndlichkeit; vielfach müssen sie als solche ausgewiesen werden. Dysfunldionole Röume, die im Spiel ver'Öndert werden kOnnen, stehen Immer seltener zur Verfügung. Dies bedeutet. dass zunöchst bei der Gestaltung des: Wohnumfeldes die Bes:pielbarkeit der gesamten Anlage Beachtung finden muss. Die Alltagswelt sollte für das Kinderspiel umdeutbar sein, um der kindlichen Fantasie möglichst viel Spielanloss zu bieten.
Bei der Anlage der ausgewiesenen Spielrllume sollte die Gestaltung in die Gesomtanlage integriert sein und die beliebige Aneinonderreihung von funktional einseitigen Spielgeräten vermieden werden. Neben den dysfunldionalen Röumen sollten aus den wohnungen möglichst elnsehbare SpIelorte fOr KIelnlclnder und ROckzugsrOume für Schulkinder und Jugendliche angeboten werden, die im Kontrast zur geregelten, geordneten Wohnwelt stehen. Für die kindliche Entwicklung im Spiel ist die Balance zwischen Abenteuer und Sicherheit, zwischen Ungewissheit und Geborgenheit, zwischen Ordnung und Chaos, zwischen Provokation und Imitation der Erwachsenen von en13cheldender Bedeutung. Ebenso en13cheldend Ist das selbs'ßtOndige &weitem des: rlIumßchen Horizonb:, also die MögliChkeit des: sicheren Weges zu den jeweils altersgemäßen Einrichtungen und Spielorten. Durch sukzessive Besiedlung wi"d Landschaflsroum in Anspruch genommen, dem ökologischen Kreislauf und der land'Nirtschaftßchen Produldion weitgehend en1zogen. Die Kulturlalldschaft 'Nird mit Siedlungsräumen überlagert und zum komplexen Stadtraum entwiclcell. der durch ein differenziertes System unterKhiedlicher Freircumkategorien strukturiert 'Nird. Dieses Freircumsyslem ist so zu ent'NIckeln, dass die unterschiedlichen NulzungsansprOche aller Bevölkerungsgruppen In adöqualer Errelchbarkelt erfOllt werden kOnnen. Einseitige funldionale Freroumstrukturen sind nicht mehr zeitgemäß, da sie den komplexen Anforderungen im Ne1zwerk.: Stadt nicht hinreichend gerecht werden.
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2. Stadtbaustein Öffentlicher Raum
Auslousch und Handel der Waen Die Pl6tze .spietten als Orte des poItIschen, ötanorrischen und Ia.ttlxeI&n Zentrums eine mntrae Role n der Stodt. Die Römer Obemchman dese Sfrukh.ren und entwki:alten sie 'H9iter. Der öffentiche Rcun, wie ..w ivl heute Ic.ennen. ist eine B1indung des 19. Jo~ Erst Zuge derlnduslrialsIenJng und der einhergehenden lrto~ WI.I'den Offentlche POI1cs und PIOtm angelegt. Es begam eine bis dahin nicht gelccmte Verdchtung und cusdifferen2ierte Vertaiung '1011 Nutzungen n den bestehenden Stadien.
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Def Offentiche Rcx.m und das n lYn stottf'ndende leben prOgen cIe IdentftOt L.W'IS8feI' Stödte. SITaßen und M1ze sind Aushangeschlld und IWcvat der stodtenlwlcldung, ob m QuartIer, auf der Ebene von Stadt oder im regi0nalen lContext. Offentlche Röume sind für die Städte von essentieller Bedevlvng. sie formulieren das Gerüst sind Gliederungselemente des Stodtroumes und mochen ihn dadurch oblMbOr. Mit dem öffentßchen Raum sind die Röchen in unseren Städten und Siedlungen gemeint. die öffentliche Funldi-
onen übernehmen. Dleso Funktionen sind im Wesentlichen die trsch6eBung und der Aufenthalt. Dabei ist der Begriff des "Offentichen Raums" In unserem Sprachgebrouch
vergleichsweise ~ und wird am seit 1950 In dieser Form verwendet - er leitet sich aus dem engIschen Begriff ,.pu-
bic spoceMob. ZwcswcxeherdJe Rede von Möffentichen StreBen und P1ötzen~ oder auch von Höffentichen Anl0gen", OIe Begffl'e nOffentlcher Rolm" und •.stodtrCl..m" sind eng mtenander vertcnOpft. MIt Stodtroum sind aIe eUch Bauten gebldeten HoIWtiume n SiedLngsstrukh.ran beschriebeo. In dieser Oel'lition f6It dI7 8egff zusammen rrit dem wg. NegafMoum. ciso den von BoIJ«itpem und Anlogen freigelassenen Röchen. Diese dreidimensionoI Hohlform v.td c:iJrch den negolfllen Abdruck: der Sebcuung gebildet. Demzufolge entsteht deser stad1Tal.m dxch das Zusammenwirten von metYar9n Dimensionen: der physischon Dimension. der Nutzung, der Materialität
sowie spezftbchen Rahmenbedingungen und Falctoren, die den Jewe~igen Ort prögen. Der öffentßche Raum mit seinem Netz an Straßen und seiner Folge von PIOtzen Ist Ausdruck der Lebensquarrtöt einer Stadt, gleichzeitig aber auch ein Indikator der jeweiligen GeseUschaft. Der Charakter des öffenliichen Raumes ist Au$druck einer be$tirrvnten Kultur und Lebensweise, diese wiederum wird beelnftusst von Klimo, Tradition, jeweils altlueIen geseKschcJf1IIchen leitbildern und nk::ht zule1zt vom technischen Standard.
Hbtvrllcho !ntwlclclung Die lhpNnge des öffentlchen Raumes, nsbesondere des europOischen P\ab:!es. snd eng mit der Entstehung der StodtgeselSChaft verbI.nden. In Etxopa lst der BegffI' "Platz" so alt wte cIe StMe selbst. Auf der SUche noch den öJtesteo ~ 1ttfft man out cie Stodta Loto und GmliaaA defgnectischen Re! Kreta, wo Plätze mitTreppenoriagen ds Orte fCl" die Seto1urg der 8üger cienten. In der grfechischerI Antice WLIden die Pl61ze Os nAgoroM bezeichnet vnd dienten ebenfals als VersanYTlkJngsslOtte
fOr poltIsche Wllensbklung des VoIces und als Mcrtt fOr
Die Planer gaben den St6dten en neues Aussehen. lndem sie sich den Raliona&töten von Mobilität und Okonomie onpassten und nach neuen stödtebaulichen Prinzipien handelten - das Raster, die Achse und ßneare SIroBen, Obemommen von den Römern - sind unter anderem Ausdruck: dessen. Die Möglichkeit, das Auto In Massenproduldion herstellen zu ItOnnen, löste rodlk.ale Verönderungen im Stödtebau der 1920er Jahre aus und fond seinen Ausdruck In W&gen, StreBen und Plö1%en, die nach den Regeln der lndividuellen Mobllitöt entMckelt oder umgebaut wurden. Diese MobitOt el1aubte es. die Funttionen Women und 4.1t _ ~
0III_1IIIId ......... _ _ .., 1,.
ArbeIten r6..mich deu1icher voneinander:zu tremen. Da gleichzeitig cIe DlxchgrOnung der Stadt rum zentralen Anliegen der modernen Planung 'MJrde, prOgten die autogerechte Straße, der aufogerechte Platz oder der grüne Palt den öffentlichen Raum der StOdte. In der gegliederten und aufgelockerten Stadt, die maßgeblich fOr die W1ederaufbauphQSe noch dem 2. Weltkrieg wa,1öste sich der öffentlche Roum tenden1ieI auf. OIe Zentren wurden autovencetngeracht ausgebaut, Stroßentrassen Wrchschritten cie Qvatiera und öffentichct Plötze verkamen oftmals Zl.I YefkeMknoterpJn1den l.Kld r'nseh. Als c.ie negativen Folgen n den lnnenstOdten QJCh fCK den HondeI deutlich W\Xden, Ia:m es ru weiteren FunIct\onstrelVlUngen. In den Zentren richtete man dIe ersten FußgOngerzonen ein.
Wandel der Proportfonen des Slrarsenraumes
Wenn man die Straße in den verschledenen historischen Phasen betrochtet, kann man untCtl'SChiedliche Geselz~ßlgk:elten feststelen . hVttek:llteriche Straßen 'NCI'en sctYnal htlutIg wer eine PmportkJn von Höhe (H) zu Breite
(8) von 2 : 1 fesbtellxlr. Renaissance- und BaocIcstödte hatten 2- bis 3-geschossige BeboJUngCtn und ein Verhöltvon Gebäudehöhe und SfToBenbteite von I :1 bis I : 2. Im 19. JoMu'Idert wvrde in vielen Stödten ein ßreitenH6henverhOltnls von 1:1 festgelegt. OIe ruIOsstge GebOudehöhe entsprach der SfToßenbr'8lte. Heute linden wir Je
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noch funktionaler Anforderung sowie der Lage im StadtgefOge sehr unterschiedfiche rOumßche Ausprägungen des SfToBetrroumes.
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letrac:hlung _
Plalzfurm
Die PIOtze des MittelalteB witen geschlouen. wai meist
nur schmale Gassen herausfütTen. Die lJryegelmäBigkeit der Plötze führt zu dynamischen RaumelndrCicken und slöndig wechselnden Perspektiven. Die Plötze nOhem sich Im YerhOltnls von Ausdehnung zu umgebender Bebauung meistens derldealen Proportion J: 1 an. was den Elndruclc einel: geschlossenen Binnervaums vem1'ttelt. WI9 die Wönde den Chaaktel eines Raumes, $0 beeintlJssen äe Hausfossoden <ie WrIcung von f'tötzen. DIe Beibehatlung der setvnoIen Pou:elo... fülTle ovch noch Jotvhunderten noch mner zu obwechslngsrelch und det'V"Ioch öhnIch oufgebcufen Fossoden. Kkhen. Rathöusef und andere besondere Gebäude wuden in die P\ctzwOnde und SfToBenwönde mit einbezogen. Die gesamte Plaizftäche wer bcfal'vbar und benulzba. Ober die Jahrhunderte hinweg gab es verschIedene VorsteUungen von der Beschaffenheit des Idealen Platzes: SeIne Maße waren groB genug. um die VoIlv9ßCmmlung aufzunehmen. doch auch wieder nicht zu goß. damit
der Redner überaI deutich zu vemetvnensei. Theoretisch seite sk:h der zentrale Platz aus der Ordn..ng der Stodt 81geben. Noch den vier HmmeIsrichlungen wurden die belden Hca.JptslTClBen orientiert, de sich gencaJ in der SfroBermltte lcrBuzen sollen. Diese Kreul\.r\g wer wiederum zum Platz erweitert. Doch das.. was nach den Regeln $0 sein sollte. war vielerom oft schwer zu verwitdichen aufgrund der Topogaphie. Erwöhnt werden muss der Campe In Siena. der die markante Form einer MutChel hat. An dem oberen Rand be'ftndet sIch der Marktbrunnen, auf der gegenOberfiegenden Seite schafft der Palazzo PubblIca einen WIXdigen BCh1enIlintergrund. ROUmk:h hat man auf diesem Platz a'ljedem standpunkt den Eindruck. sich
in der lYVtte des Stodfrcumes nJ beftncletn.
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STÄDTEaAULlCHES ENTWERFB-I
Mit der Aushöhlung der mittelalterlichen Stadtrechte durch den Absolutismus ging auch eine Wandelung des öffentlichen Raumes einher. War der Stadtraum bisher erweiterter Nu1zroum der BOrger und Ort gemeinschofHicher Entscheidungen, wurde er nun zur Bühne für die Dal5tellung der absoiutis1ischen Macht. Im 19. Jahrhundert vollzog sich mit dem Boulevard und mit den groBmaBstöbnchen Stadtröumen der Wandel von der FußgOngerstadt zur Verkehrsstadt. Es entwiclcelten sich speziarlSierte Plä1ze wie Verkemplä1ze, Schmuckpla1ze, Gebäudevorplä1ze und Paadeplä1ze.
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Das Ende der gemischten Nuizung und der geschlossenen Bebauung, wie EH die Modeme propagiert hat, fOlTte zwongslöung zu einem Ende des traditionellen Platzes. Ledig~ch in den Resten der alteren Strulcturen blieben die früheren Qualitäten erholten.
Heutige Anforderungen, AusfOhrungen und Planungen Der B~ des "öffentlichen Raums" bedarf einer syste-
matischen Ausdifferenzierung seiner Bedeutung und funktion, um seiner V!elschichtigireit gerecht zu werden. Seine Nutzung geschieht in unterschiedlicher Art und Weise: als Verlrehrsraum, als Konsumraum, als Kommunllcotlonsraum, als Erholungsraum etc. Damit Ist auch schon eine wesentliche Eigenschaft Offentlicher Röume benannt - ihre Mullifunlctionarrtät (wie im Mittelalter). Den vielfältigen Bedeutungen des öffentflChen Raums können sechs wesentliche Aspekte zugeordnet werden: östhetische, kulturelle, soziale, ökologische, politische und ökonomische. Ästhetische Aspelcte Die östhetische Qua~tät des öffentlichen Raums prägt das Stadtbild en15cheidend mit. Als VISitenkarte der Stadt ist er Aushängeschik::t und Indikator für die Attraktivitöt einer jeden Stadt. Sn schöner. attraktiver öffentncher Raum IOdt zum Aufenthalt ein und Ist die Vorausseizung fOrWohlbennden. Kulturelle Aspekte Öffentliche Räume haben eine elementare Bedeutung für die Stadtlwltl,K, für die Außendal5tellung, das Image der Stadt sowte fC)" die Prösentatlon der Menschen, dIe sich In Ihr aufhalten. Gute öffentlIche Röume tragen zur erlebbaren Qualitöt der Kultur einer Stadt bei. Darüber hinaus sind viele Kulturveranstoltungen auf öffentliche Räume angewiesen. SozIale Aspelcte Im öffentlIchen Raum nnden zahlreiche soziole Prozesse statt: Auf der einen Seite vollziehen sich Aneignungsprozesse. Kommunikation. SoziarlSation, Spielund Sportoldivifäten, Freizeit und Erholung. In dieser Hinsicht wi'd der öffenlliche Raum besonders von Kindern hoch geschöizt. Auf der anderen Seite ist der öffentnche Raum aber auch der Raum einer Stadt, In der Bedrohung, Unsicherheit und Ausgrenzung erlebt werden.
ökologische Aspelcte Durch dIe Etablierung der ZIele nachhaltiger Stadtentwlcldung erfuhr die Betrachtung ökologischer Aspekte Anfang der 1990er Jahre einen Bedeutungszuwachs. Ökologische Fragestellungen wurden in der Stadtentwicldung fortan, zumindest offiziell, gleichrangig mit sozialen und ökonomischen Fragen behandelt. DabeI geht es In erster LInie um die Bedeutung dieser öffentnchen Röume unter stadtölrologlschen bzw. stadtldimalischen Gesichtspunkten und ihren Wert als zusa1zliche Freiräume für die Stadtbewohner. Pol'rtische Aspekte Den Zusammenhang zwischen porrlik und öffentlichem Raum gIbt es schon seIt dem spöten Mittelalter. So wird in stadlbeschreibungen von der Gestalt und dem Zustand der Straßen und Pla1ze auf eine "gute Regierung" geschlossen. Zudem gilt der öffent~che Raum, im Zuge der Auslagerung hoheitlicher Aufgaben, als eines der le1zten Kerngeschötte der direlcten politischen Verantwortung. Andersherum wird der öffentliche Raum aber auch als Plattform des Aufstandes und der Demonstration der Bürgerschaft gegen die Politik genuizt. Ökonomische Aspekte In vorindustriellen Zelten war der öffentnche Raum In Form von Marktplölzen. Stadtplö1zen und Straßen Umschlagsplalz jegrlCher Waren. Doch Handwerk: und Handel wurden allmählich "verhäuslicht" und verlagerten sich in Warenhäuser und Fertigungshallen. Der öffentliche Raum blieb vor ollem als Transporlroum von wirtschaftlicher Bedeutung. über eine longe Zeit waren fOr Unternehmensansiedlungen dementsprechend nur die "harten" Standortfaktoren von Bedeutung (straße. Schiene etc.). doch mit dem Struldurwandel von der Induslrie- zu einer Dienstleistungsgesellschaft kommen auch vermehrt "weiche" Standortfoldoren zum Tragen. Kultur, Natur, Erholungs- und FreIzeItangebot. das Image einer Stadt etc. werden von den Arbeltnehmem zunehmend nachgefrcgt und dadurch zu einem wesent~chen Standortfaktor
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für Untemehmen. Dabei vermag der öffentliche Raum diese Faktoren zu beeln'llussen, so wie er auch einen wachsenden 8nl1uss auf den Lagewert von Immob111en und von ganzen Stodtvierteln hat. Vernachlössigte oder stark. verlcehrsbeloslete Räume Können zur Abwanderung von Nu1zungen führen, die Aufwertung öffentlicher Räume hingegen kann das Gegenteil bewlrlcen und zur Steigerung von Lagewerten beIIrogen. Für das stOdtebauliche Entwerfen ist die Kenntnis dimer einzelnen Aspekte relevant. ebenso das WISSen um ihr Zusammerl'Nirlcen.
Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen des öfhtnHlchen Raume. Die in den le1zten Jahren und Jahrzehnten aufgetretenen negativen EntwiCklungen wie Funlclionsverlust Nu1zungskonkurrenz. Privatisierung, Kommerzialisierung, Vernachlässigung und Vandalismus beschäftigen die Planer. Die Ansä1ze für die Lösung der Probleme stecken zum Teil noch In den AnfOngen, doch der Trend "Vom Marldpla1z zum Parlcpla1z. .. " hat sich an vielen stellen umgekehrt in eine EntwiCklung " ...vom Parlcpla1zzum Marldpla1z". Beispielhaft werden zwei problematische Tendenzen aufgezeigt Prlvatlslerung Assoziiert werden mit der Privatisierung von öffentlichem Raum in erster Unie Shopping Malls. Einkaufspassagen oder andere baurlChe Komplexe, die sich in privatem Eigentum befinden, aber der Offentlichkeit - wenn auch potentiell selektiv - zugönglich gemacht werden. Eine PrivatisIerung In dem Sinne, dass eIn Wechsel der 8gentumsverhöttnisse von öffentlich zu privat stattfindet kann durch die Planungspraxis nicht bestätigt werden. Unbestritten ist hingegen die Tendenz. Projektenlwicklern oder gar einzelnen GroBnu1zem Stadtentwicldung zu übertragen. Die Projektentwickler bmchrönk:en sich dabei nicht ausschließlich auf ihr eigentliches Objekt. sondern sie sind zum Beispiel auch verantwortlich für Sfra8enbaumaßnahmen, die GestaHung von Grünl1ächen oder das Herstellen von PKW-Stellllöchen. Im Zuge dessen kommt es zu einer verstOr!cten Prtvatlsierung, also eIner Verlagerung von Alctivltöten (vor allem im Bereich Konsum und Freizeit] in privat erstellte und bewirtschaftete scheinbar öffentliche Räume. Diese Form der Privatisierung hat vielfach negative Konsequenzen: Sie forciert eine selektive, soziale Ausgrenzung, womit dIe ohnehin zu beobachtenden Tendenzen In den StOdten noch versfOrld werden. Die Stodt 'Nird mehr und mehr eingerichtet für den k:aufk:röftigen, erwachsenen Kunden. Alte Menschen. Kinder; Arme und teilweise auch Frauen werden an den Rand gedrängt. Damit verliert die Stadt ein wesentliches Element von Urbanitöt, nömnch ihre bunt gemischte Öffenffichkelt, und bOBt damit Insgesamt an QualItOt ein. Dies ist jedoch als eine allgemeine
Entwicldung in der Stadtplanung anzusehen und kein spezielles PhOnomen Im Hinblick auf öffentnche ROume. Kommerzialisierung Der Trend zur Kommerziolisierung öffentflCher Räume steht im engen zusammenhang mit ihrer Privatisierung. Das Resultat dieser Entwicklung Ist ein breltesSpeldnJm an Nu1zungen mIt unterschiedlichen AnsprOchen an den öffentlichen Raum: Zunehmend 'linden sich gastronomische Angebote, Feste, Events. Ausstellungen, Sport- und KulturveranstaHungen etc. im öffentlichen Raum 'Nieder. Touristen-, Kneipen- und Flaniermeilen bilden sich heraus, zum Teil künsHich angelegt, zum Tell hlstortsch gewachsen und aufgewertet. AU diese Nutzungen sind in unterschiedlichem Grcd darauf ausgerichtet. dem öffenffichen Raum die QualitElten von Vielfalt. metropolitoner Atmosphäre, Flair und Nutzungsintensität zu verleihen. Da sich diese Kommerzialisierung oft in diesen neuen öffentlichen Röumen oder anderen hoch frequentierten ROumen der InnenstOdte abspielt, enWeht ein gefOhrliches GefOlie zwischen den kommerzialisierten REIumen und den weniger bedeutenden Logen, die schnell von Leerstand und Entleerung in den Erdgeschossen betroffen sind.
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STÄDTEBAULICHES ENTWERFB-I
Die Kommerziolisierung zentroler öffentncher Räume Ist bereits "AlltogsgeschOft" und wird sich Im Zuge des anholtenden "Attroktlv1tö'ßwettkampfes" der Stödte zukünftig eher noch vemtlrken ols obschwöchen. Die Herausforderung besteht dorin, sich dieser Entwicklung aus einer gesom15tädtischen Per5pektive zu stellen, um räumliche Selektivitäten zwischen Zentrum, StodMerteln und Stadtrand zu vermelden und um diese vlelfOlHg erglffenen MoBnahmen stadlverlrögllch zusteuem.
Entwurfselemente
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Räumliche Typisierung des äffentnchen Raums Die unterschiedrlChen Sfodlroumkotegorien und ErschneBungssysieme kann mon von verschiedenen Gesich'13punkten aus betrachten: den Gestalt- und Roumquolitäten oder den technischen Anforderungen (Funldionolität) Beide Ebenen sind wichtig für das städtebounche Entwerfen, denn sie mOssen Im Zusammenhang betrachtet und im stEldteboulichen Entwurf zu einer Einheit zusommengefügt werden. Bei der räumlichen Ausprägung von Stodtraum lossen sich verschiedene Kotegorien unterscheiden: Gefasster Roum - fließender Raum Als gefassten Raum bezeichnen wir StadtrEIume, die von durchgehenden vertikalen seitlichen Begrenzungen gebildet werden. Solche Grenzen können dl.KCh Gebäude, durch Hecken oder durch dichte Boumplonzungen gebildet werden. Durch Idore räum4.1.f _ G.IaIIIw !laum. ......nct.r !laum
liche Greruen en15teht eine eindeutige DifferenzienJng zwischen "vorne" und "hinten" sowie von "privat" und "Offentlich". BeIm 1I1eßenden Raum fehlen hingegen eindel1lige Raumkanten. DerPositiv-und Nego!ivraum sind annähemd gleichwertig. Oft dominieren auch die ZWischenräume, wie bei Streusiedlungen oder ouch Gewerbegebielen. Optische Führung und Orientlerung geschehen Ober Wege und Straßen. Ohne dIese Unearen Orlenlierungshllfen Ist eIne Nulzung oft schwierig. Diese Unterscheidung bedeutet für das Entwerfen, dass eine Vorstellung davon zu entwickeln ist welche Art von Raum geschaffen werden soll und mit welchen Elementen dieses Ziel erreicht werden soll. Uneorer Raum - Plal2rcum Mit den nneeren RElumen sind va allem die straßen gemeint. die in el5ter Unie unsere Stedte prasenlieren. An den Straßen reihen sich die Nulzungen, sie sind dynamische und sehr komplexe Gebilde mit einer Fülle von Funktionen, unter onderem auch östhetischen. Das EIsIhetische Bnd der Straße ist oft ein Abbild der sozialen Wirklichkeit. Da die Straßen als öffenffiche Räume jedermann zugänglich sind, verbinden sie die verschiedenen LebensweHen einer Stadt - und seien sie noch so konträr - in einem gemeinsomen öffentlichen Bewegungsne1z. FOr das stEldtebouliche Entwerfen ist die Raumwirkung in Abhängigkeit von der FülTung und Ausbildung der Straßenräume von Bedeutung.
4.2.7_ U-1laurn.l'IIDaum
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UntersuChungen der lOngen- und Tiefenwi'kung von StroBen haben zu folgendem Ergebnis gefOhrt: Konvex gebogene RaulTlWÖnde vermitteln den Bndruck. eines "endlosen" StroBenraums. Konkave Raumwände in verse1zter Abfolge schaffen die Wirkung begenzter RaumabschnItte. Lange gerade Raumkanten betonen die lOnge der Stroße. GelcrOmmte bzw. gebogene RaumwOnde verkürzen die Längenwirkung.
Während das Dreieck. den formalen Ausdruck der Weg-
Idee dennlert, gilt der Kreis als Manifestation des Zentralen;
die Ellipse jedoch als Verbindung belder Formen. Aus der Kreisform entstand das römische Amphitheater - als Ellipse, zur besseren Anordnung als Bühne, um möglichst viele Zuschauer zu fassen.
Die unterschied~che Anordnung der Raumwände führt zu verschiedenen Raumwirkungen, welche für das Entwerfen relevant sind.
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RaurnMkung VrIruv schlägt für die Dimensionierung eines Platzes und seine ideale Proportion eine Grundftäche mit den Seiten im Verhältnis von 3 : 2 vor. Die Dimension des Platzes stellt ein wesentliches Element dar. um ein günstiges Verhältnis zu realisieren. Zur Wahrnehmung und RaumqualttOt des Platzes ist ebenso das Verhältnis der Wandflächen zur Grundftäche en13cheidend. In der ersten RenaissanceAbhandlung empfiehlt Leon Battista Alberti (l404-1.04n), dass ein Platz doppelt so lang wie breit sein soll und die Höhe der ihn umgebenden Gebäude zwischen einem Drfttel und einem Sechstel der Breite des Platzes betrogen soll, damit eine gefölllge Harmonie der Proportionen erzielt werde. Niedrige Gebäude lassen allgemein einen Platz gröBer, höhere einen Platz Ideiner erscheinen. Um eine Räche als Platz bezeichnen zu können, sollte sie als Breite ebenfalls die dreifache Geböudehöhe aufweisen. Bedeutend 1st zudem die Wahl der Lage der Gebäude an der Grundfläche für den Gesamteindruck. ob an der Breitseite im Zentrum (Breitenplatz) oder an der Schmalseite (Tiefenplotz). Der Standort und die Quarrtät der Architeldurelemente der PIoIzwOnde sind auch entscheidend für den Freiraum.
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Breilenplalz
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OosGuodral
Der Tiefenplatz wirfct also nur dann gOnstig, wenn das dominierende Geböude im Hintergrund (also an derSchmalseite) eine gleichartige Dimensionierung aufweist, wie dies meist bei Hauptfassaden von Kit:hen der Fall ist. Im Gegensatz dazu der Breitenplatz, bei dem das dominierende Bauwerk an der Breitseite steht: Uegf der Platz vor einem Geböude mit vorwiegender Breitenwirkung, wie es meist bei Rathäusern der Fall ist, so soll auch der Platz eine Ohnliche Breitenbildung erhalten.
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Oos Rechlec~
Die Elipse
Formen
Welche Dominanz erhOlt nun erst die eigentliche Platzform, welche RaumwIrkung hat die Abweichung von den orthogonalen Grundrissen, das Trapez. das Polygon, der Kreis, die Ellipse? Aus dem Grundriss, der den Platz zweidimensional definiert, 'Nird somit ein ganz bestimmter Raumcharakter festgelegt. Es ist ein groBer unterschied, ob man sich in einem runden, rechteckigen oder dreieckigen Raum benndet. Oos
Drei ec~
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OosTrapez
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STÄDTEBAULICHES ENTWERFEN
Die Trapezform eines Platzes soll zugleich die Bühnenwirkung noch weiter verstärken - mit offenen Seiten und flankierenden Raumabschlüssen. Eine theatralische Stimmung kann durch eine besondere Ausbildung der Wandflächen noch gesteigert werden, um eine Sogwirkung zu erzielen, mit gekrümmten Flächen, unregelmäßigen Fluchtlinien, ja selbst mit wellenförmigen Begrenzungen. 4.2.' _ Plotztypen
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Halboffener Platz
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Offener Platz
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Zentrierter Platz
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Gruppierter Platz
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Slrulpturaler Platz
Ebenso bilden die Konturen der Platzwände den Abschluss zur Decke des gesamten Raumes. Das Luftbild wird durch eine silhouettenartige Abschlusslinie der Wandflöchen begrenzt - und der Himmel als das beeindruckendeste Element von Licht und Dunkel, sowie stetig verändemdem Farbenspiel und Bewegungen wahrgenommen. Zur Wirkung der Silhouette als wichtige Charakteristik dienen Türme und selbst Dachreiter. so dass das Gebaute• während es in das blaue Gewölbe aufsteigt, dies gleichzeitig einfängt, an sich bindet und bis zum Gebauten wieder ankommt(Knirsch 2004, S. 12).
FunktIonen
Der Platz in seiner Form und Nutzung ist immer von seiner Lage und Größe abhängig. Während ein großer Platz in der Stadtmitte als zentraler Markplatz für Veranstaltungen genutzt wird, geht es auf einem Ideineren Platz in einem Wohnquartier eher beschaulich zu. Daher können die Plätze in verschiedene Kategorien eingestuft werden, die alle unterschiedliche Nutzungen und Größen aufweisen. Es gibt Plätze vor Kirchen oder öffentlichen Gebäuden, die als Kulturplätze bekannt sind. Hier findet das öffentliche Leben in Form unterschiedlicher Veranstaltungen und Aneignungen statt. Aufgrund der meist zentralen Lage dieser Plätze im Stadtgefüge siedeln sich rund um die Platzfläche GeschäHe, öffenlliche Gebäude, repräsentative Büro- und Gewerbeflächen. Restaurants und Museen an, die vom Leben auf dem Platz profitieren. Eine andere Platzform ist der Bahnhofsvorplatz,. der sich zwischen dem Bahnhof und dem Stadtzentrum beflndet. Bahnhofsvorplätze sind in erster Linie "eine Verkehrsschleuse. ein Transformator, der Fußgänger. Radfahrer, Bus- und ÖPNV-Reisende und schließlich Autoreisende auf die Bahn und zurück bringt. Dafür sind die Omnibusbahnhof-, Straßenbahnhaltestelle, Fahrradstellplätze, Vielfach-Vorfahrten, Kurzparkplätze, Taxisfandplätze und Dauerparkplatzflächen nöfig" (Aminde 1994; S. 115). Die Größe von Bahnhofsplätzen muss entsprechend der Art des Bahnhofes ermittelt werden, insbesondere, wenn weitere Geschäfte. öffentliche Einrichtungen und Hotels berücksichtigt werden müssen.
zume~t
In Wohngebieten und Stadtteilen sind Quartiersplätze sehr beliebt. denn sie dienen als Treffpunkt der Anwohner und sind aufgrund ihres intimen Charakters ausschließlich diesen vorbehalten. Quartiersplätze sind eher Ideiner, entsprechend der Bebauung, die sie umgibt. Quartiersplätze spielen eine multifunktionale Rolle innerhalb der Siedlung. Sie
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können als Mischflöche, als Aufentholtsroum, zum Spielen, RadfalTen und nicht zuletzt als FestplatzfOr einen Stadtteil oder ein Quartier dienen.
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GeslaHung des ötIentIchen Ral.mS,
Gestaltung Bei der Gestaltung von Flächen im öffentlichen Raum spielt die Einbindung in den baulichen zusammenhang eine wichtige Rolle. DIe Lage Innerhalb des SfodtgefOges und die hiermit einhergehenden Funktionen bestimmen die Anforderungen an die Gestaltung des öffentlichen Raums. Der zentrale Stadtplalz hat aufgrund seiner Nutzung andere Anspruche und 1Criterien zu erfüllen als ein Quartiers- oder Nachbarschoftsplalz. StraBen-, Wege- und Plalzflöchen sollen in Material und Ausführung die Wirkung der roumbegenzenden WOnde ergOnzen und steigern.
MöbOerung und MalerlaOen
Zur Gestaltung des öffent~chen Raumes gehört der bewusste gestoHerische Einsatz von Materia~en und Möblierungselementen. Ortsübliche Belöge und ihre traditionelle, materlalgerechte Verlegung gaben unseren alten Dörfern und Stödten eine charolderistische und unverwechselbare Erscheinung. Auch heute kann dieser ortsbezogene Umgang mit Materiarlen dazu beitragen, Straßen, Wege und Parkflächen in die Umgebung einzubinden und die Identifikation mit dem Wohnort anzuregen. BelagsmaterialIen können bewusst Im EInIdang mit den Materialien der angrenzenden Fassaden eingesetzt werden, aber auch hierzu einen spannenden Kontrast bilden. Gleiches gnt für die Materia~en der MÖblierungselemente. Erstrebenswert ist es, einen gestoHerischen Zusammenhang zwischen den unterschiedlichen Elementen herzustellen.
Atmosphärische GestaHung Der Einsatz von Ucht in der GestaHung von öffentlichen Raumen hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Bis ins 18. Jahrhundert blieben die Städte eher unbeleuchtet, allenfalls gab es mal ein Wach6cht an den Stadttoren oder einen Lampenschein, der aus einem fenster nel. Seit etwc 200 Jahren gibt es eine buchstöbllche Eskolalion der Uchtmedien, die das nOchtflChe Sfodtbnd rodikaler veranderten als jede Mechanisierung. Beleuchtungskonzepte im öffent~chen Raum sind im Dialog mit der Beleuchtung von wichtigen Objekten zu sehen. Sie sollen die gestalterische Gesamlidee unterst01zen und diese nicht konterlcorleren.
NutzungsmöglichkeIten
Der öffentliche Raum ist im Zusammenspiel mit den angrenzenden Nulzungen zu sehen, insbesondere mit den ErdgeschossnlJlzungen. Ein Einldang aus GestoHungs- und Gebrouchsonforderungen macht den öffentlichen Raum erst zu einem lebendigen Ort. Dabei gilt die Devise: Ein Raum zur Aneignung ist wichtiger als oberftOchliches Design.
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Ökologische .elange: Minimierung der Verslegelung
8n wesentfIChes fiel ist es, die Ver5iegelung des Bodens möglichst gering zu halten, Dieses Anliegen IOsst sich vielfach nicht in zentralen, innerstödtischen Situationen, die aus funlcHonalen und gestalterischen Gesichtspunkten eine urbane LOsung erfordern, rearlSieren.
Bei Quartiers- und Nachbarschaftsplätzen sind durchlässige Beläge (wie Schotterrasen, offenporiges P'ftaster ...) zu bevorzugen, wenn die verlcehriiche Belastung dies zulösst. Falls mögnch, sollte das Wasser aus befestigten Pla1znOchen in annagenden Sick:ercnlagen in den Boden durchgelassen werden, um den natüriichen Wasserhaushalt des Bodens und seine Funktionen zu untemü1zen. Auch die Bepflanzung bei StraBen. Zufahrten und Part::plOlzen hat verschiedene gestalterische Funktionen. Rich11g eingesetzt. hilft sie. ROume zu bnden und zu gnedem. Rk::htungen zu betonen, Bereiche abzuschirmen sowie Röchen zu beleben. Ober itwe gestalteriSChen Funktionen hinaus übernehmen Bep'flanzungen Ideinldimatische und stadthygienische Aufgaben. Durch ihre Verdunstung reduzieren sie an heißen Tagen die Lufttemperatur. spenden Schatten und filtern Staub. was wesentlich zur Nutzungsqualltot bellrögf. Die Betrachtung der verschiedenen En1wurfsaspekte des öffentnchen Raumes - vom übergeordneten städtebau6chen Konzept bis hin zum Detail - macht deutnch. dass ein funktionierendes Konzept nIX entsteht. wenn alle Ebenen zu einem Oberzeugenden Gesamtbild gefügt werden.
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3. Stadtbaustein Wohnen
Seit der Industrioisiervng. Insbesondere ob dem Begim des 20. JdYhunderb, hat sich die Ausbld.Jng des Stac:nbausteins women c:fft'erenziart. Anfang des 20. JaIYhunderb wuchsen die Stödte mner WIriger docIurdl. dass sie h ZonfMn oobouton.. sondern indem sie n zunehmend mvnenlier1ere und aufgelockerte periphere AnsiedkKlgen
Eine wesentkhe Aufgabe des Stödtebous liegt n der AiJT bIdung der Stadt als WoMort und der Gestaltung einer
wohnlchen Stadt. Wohnbauten dienen nicht alei1 der AbdecIcung von ndiv\dUe1en Wohnbec:lCririssen, sie sind gleichzeitig euch cio wesentliche SUbstooz. aus der die
Stadt als Gemeinschafts. und GeseDschaftsrcum gebildet wird. Der StOdtebou wor schon immer verpftichtet, Wohn-
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raum zur VerfOgung zu stellen und An1worten auf Rahmenbedlngungen wie &evölKerungswcchstum und heute auch -schrumpfung zu linden.
HIstorische I!ntwfcldung Von der Steinzeit bis zum Mittelalter wurde das Wohnen
überwiegend in einfachsten Wohnformen reorl$iert, bei denen es kcum zu tunldionalen TreMUngen Innerhalb der Gebaude 1Com. Oftmals lebten Mensch und Tier auf engstem Raum zusorrvnen. Dos ZuscrrmerHben metverer Generationen fOI'wtc zwcngsläuftg zu ~ engen s0zialen Kontakten. Mt dem Zeitalter der ndustriaIsierun setzte cie l.Q~t. also ein mossiver Zuzug vom Land In da Stadt, eh D6e BcvNaIsa Innerhab stOdflscher Bereiche WlIde i'nmer wetter verdchtet, als Felge entstand da nach w8en abgeschlossene Mietwohnung. n der cie Röume über einen AlK eßdiossen wuden. Oie öm-
norrischen VefheItriise der Bewohner besftnmten Qö6e und AusstatM'g Ihrer W~ Fo~ - i'Isbesondera aus der Arbeltetschlcht - wohntetn auf engstem Rcun
ZUSCmmerl. aIerdIngs 'NU'den Mndes1normen fCX WohnungsgrOßen aufgeJtelt.
--er.
Noch dem ZweIten WelfiMg ferd er.e Neuousr1ch1ung in der Stadtplcn.Jng und Im Slödlebau statt. Die Ab1ehnung der Großstadt WI.K'de auf unterschiediche Weise gefördert. zunetvnendo Motorisierung tütYte nr Ausdehnung der Stodte. Wo/'v'IIiedlungen am Rande der Stadt entstanden und die Stadtbereiche wurden zunelvnend funldfonal getrennt. Die Innenstödte pronOarlen sich als Handels- und Diensllelrtungszenlren und Immer weniger als Produktiol'"l!- oderWohnstötten. Die Suburbanisierungsprozesse verstärkten sich ab den 1960/70er Jahren mit dem Bou von GroBwohnsiedlungen Im Umland pn»per1erender StOdte. e,e verkehrsgerechte Planung hat den Nul7ungswondel In den Stödten gefOrdert. Wät-rend sich die ErTek:1"b:Irkeit für Dienstleistungs- und HondeIsnutzungen, hOuftg m Zentrum der Stadt. verbessert hat, Ist das WohiIen regefecht OU$ der Stodt auf cIe gOne WIese nit den kOstengOnstlgeren Grundstoclcen und Mietpreisen veraöngt worden rriI dem Resuttat - 'Me es Wolfgang PetYrt 100nuIert hol - der "endlosen StreusiedkJngen an Eilfomienhöusem" , cIe er. ,J'et'ltables MassenvMehtsmittei ausschie6en". Diese Enlwicldung hat nicht I"IIX unerfT'eiJiche sie<:Iungs:stnJ Konsequenzen mit sich gebracht, sondern auch des Vertstncuf1commen massiv befördert und l\X rOI..wnIchen SIT8l.ulg von Versorgungseirrichtungen und Infrastn.AchK beigetragen. Ab Mitte der 1970er JalYo verdichteten sich nicht nur in Deutschlond. sondern europoweit die Anzeichen für eine "Renaissance" urbanen Wohnens und es entwickelten sich eine Vl9Izchl neuer Haus- und Wohnungslypen. Der demograIIsche Wandel, die zunehmende Individuansierung der Gesellschaft, Schrumpfungsprozesse und steigende regionoie Untersch1ede beeinflussen die WohnungsmOrIde. bedingen zukOnftlg neue Aufgaben für die Wohnungswlrtschafl und erfordern neue Strategien .
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Anforderungen. Ausführungen und Planungen
Guter Wohnungsbau ist mehr als das einzelne Haus: Verkehrsanbindung, Städtebau, Eneichbarkeit von infrastrukhJrellen Einrichtungen, Ersch~eßungssiluation und die Ausformung und Gestaltung von Zwischenbereichen haben en13cheldenden 8nftuss auf die Wohnquantöt und das soziale Miteinander der Bewohner. Dabei ist eine AuSlichhJng auf unterschiedliche Nachfragen und Bewohnergruppen gefordert. Die Individualisierung derGeselischafi fordert neben typischen Wohngrundrissen melT Flexibilität im Neubau und im Bestand. Aufgrund der Differenzierung der Haushalts- und FamlllenkonstellaHonen und den daraus resultierenden AnsprOehen an das Wohnen mOssen neue Grundrisse verwirklicht und bestehende Grundrisse an sich ändernde Anforderungen angepasst werden.
PlanerllCher Umgang
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Der Stadtbausteln Wohnen bedient sich ganz unterschiedlicher Entwurfselemente und stödlebaulk::her S1rukhJrtypen, die sich an den BedOrfnissen der Bewohner. den Funktionen unlerschiedficher Wohnformen und an äußeren Rahmenbedingungen orientierten.
4.U _ w.rIcbundaulft.llung • • Wohnung",~, 1927
21 8nze1bcl.Jten. 17 ArcNlllIden, u. a. Scncroun, HllbeßlleIlIlIIt 1.11 CorbuITer
4.M_~Iung.
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STÄDTEaAULlCHES ENTWERFB-I
Nutzungutruldur
Die Mischung von Wohnen, Arbeiten, Dienst1eis1ungen und Versorgung sollte im städtebaulichen Entwurf berücksichtigt werden. Dabei kann die Nufzungsmischung innerhalb von Geböuden erfolgen, z. B. durch die Ansiedlung von Einzelhandel oder Dienstleistungen In den reprtlsentativen 8dgeschosszonen und Wohnungen in den oberen Geschossen. Auch auf der Quartiel!9bene ist die NUfzungsmischung durch die Ansiedlungen von Versorgungseinrichtungen, wohnungsnahen Dienst1eis1ungen etc. zu erreichen. u.t Mud:: 11 Iftl'fanlclurt • .M.,lftZ.l"'(PIanung)
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lIaul'lruktur und Wohngebletstypen
Die Slrulclur eines Wohngebiete5, das GefOge seiner BauKörper zu StraBen-, Pla1z- und Grünräumen, ist mit dem System der Ersch~eßung eng verknüpft. FOrd\e Auswahl bestimmter Strulclurtypen sind ÖltUche Gegebenheiten wie GrundstOckszuschnitt und -grOße, topographische VerhEIltnisse, bestehende Verbindungswege, 85chließung 5O'Nie die finanzielle Leis1ungsfähigkeit der Bauherren ausschlaggebend. Die Typisierung von Wohngebieten erfolgt anhand der BaukOrper, es wird unterschieden zwischen: Mehrfamlllenhaul: Geschosswohnungsbau, ausgebildet als Riegelbauten, Pun1clhäuser und Wohnhochhäuserund SnFomllenhouI: Freistehendes Einzelhaus, Doppelhaus, Reihenhaus, Kettenhaus. Diese Wohnungsbautypen gehen oft mit verschiedenen 8gentumsformen einher, Geschosswohnungsbau als Mietwohnungsbau, 8nfammenhaus als Eigentumswohnung5bau. Die Aufgabenstellung fOr eine stOdtebaullche Planung kann untersch\edOch sein, meist sind Mischlronzepte mit einer intemen Zonierung gefragt, d. h., die beiden Wohnund Eigentumsformen sollen in einem bestimmten Mischungsverhältnis in den einzelnen Bauabschnitten rearlsiertwen:len. So wird auch eine soziale Durchmischung der Bewohner In einem Quartier verfolgt. Die Grundprlnzlp/en und Typen werden im Folgenden getrennt dargestellt.
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Einfamilienhaus U ' _ LIIbmI 'pI'CIWI, 'UR CIy b-' PhOll,*, AIIzona, USA
Haurlypen Das ........h....d. &.romllenhou. besitzt zu allen GrundstOcksgrenzen und somit zur Nachbarbebauung den notwendigen Mindestabstand. Einfam111enhOuser sind aufgrund itwes höheren Material-, FIOchen- und Energieverbrauchs teurer als andere Wohntypen. 8n Dopp..haUl bezeichnet zwei aneinander gebaute, elgenstOndlge Bnfamn1enhOuser. die durchgehend mit eIner Brandwand getrennt sind. DerprIvate Garten betlndet sich auf der rOcltwörligen Seite des GebOudm. Als hII.nhäUMl' bezeichnet man Hausgruppen mit mindestens drei aneinander gebauten, eigenstöndigen Wohngeböuden. Reihenmittelhöuser müssen bis an die belden seltßchen GrundstOclagrenzen gebaut werden, ReihenendhOuser müssen an der freistehenden Hausseite die jeweiOgen Abstandsbestimmungen einhalten. Sie besitzen eine geringere Gebäudebreite und sind damit ein flächensparender Baulyp. Die privaten Gärten befinden sich hinterden Geböuden. GartenhofhOuser oder Win1celhOuser werden in der Regel als Reihungen von L-förmigen Grundrissen angelegt. Vorteil dieser Bauweise sind die hohe Dichte und die Privatsphäre aufgrund des innen6egenden Gartenhofes.
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Beim Ahtumhou. ist der Innenhof vierseitig von Wohnräumen umbaut, wodurch das GrundstOck: sehr gut ausgenutzt wird. Flach geneigte OOcher und eine niedrige Geschossigk':eit (meist eingeschossig) sind notwendig, um den innenliegenden, privaten Bereich nicht zu verschatten. Atriumhäuser werden häufig nicht als einzelne Gebäude enichten, sondern als zusammenhängende Reihen oder Cluster.
Gebäudesteilung und RaumbDdung Bei der strengen Reihung von 8nfam~ienhäusem entlang einer WohnstraBe ist es wichtig, dass die monotone StrukhJr aufgebrochen wird, z. B. durch Gruppierung mehrerer Höuser um einen gemeinsamen Erschließungshof. Die Geböudes+ellung IOss1 unterschiedliche FrelrOume mit Bereichen vor und hinter dem Haus en'ßtehen.
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STร DTEaAULlCHES ENTWERFB-I
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Mehrfamilienhaus Spännerlypen (Vertikale Enchlleßung) Als Spännertyp wid im Allgemeinen ein Geschosswohnbau bezeichnet, bei dem die wohnungen direkt von einem vertikalen Strang aus - einer Treppe und ggf. einem Aufzug - erschlossen werden. Die horizontale Verteilung erfolgt in der Regel vor dem Geböude. Die Basis für die grundsätzliche Entscheidung für eine horizontale oder verlikale Erschließung eines Wohngebäudes wird bereits mit der städtebaunchen Planung geschaffen. Umgekehrl ergeben sich aus dem stOdtebaunchen Zusammenhang für die Verlenung und Anordnung der vertikalen Erschließungen Pröferenzen, u. a. aus der: Form der Bebauung (Zene, Block,. Punkthaus ... ), Orientierung (Himmelsrichtung, Aussicht, Störungsquellen ... ), Anblndung an ein Wegenelz (Erschließung ... ), GebOudelconsteilation (Innen-, AuBeneclce, T-Anschluss ... ), Definition einer Wohn- und einer Erschließungsseite evenhJelien Anbindung anderer Funldionen (z. B. Tiefgarage). Unter wi'tschaHnchen Geslchbpunlden 1st das Hauptzlel eine möglichst geringe Zahl von TreppenhElusem zur ErSChließung möglichst vieler Wohneinheiten. 1m HinbliCK auf die Wohnqualität geht es um einen möglichst wenig störenden, direkten, aber auch identifizierbaren Weg zu der einzelnen Wohnung. U1S_lpä....typen
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STÄDTEBAULICHES ENTWERFB-I
(Lauben-)Gangtypen (Horizontale ErschDeßung) GrundsEllzlIch wIrd unteochieden zwischen eIner Treppenhaus- und eIner Laubengangel5ch~eBung. Eine Laubengangel5chlieBung soll Aufenthaltsqualitat bieten, die sie als Erweiterung des Wohnraums nvlzbar macht. Laubengang-ErschlleBungen können dann sinnvoll sein, wenn die Anbindung eines Aufzugs notwendig wird. Als Gangtyp wird im Allgemeinen ein Geschosswohnungsbau bezeIchnet, bei dem die Wohneinheiten entlang einer horizontalen Verk.ehoochse aneinanclergereiht und miteinander verbunden sind. Die vertikale Erschr.eBung erfolgt über Treppen und ggf. AufzOge, die nach Bedarf pla1zlert werden können. Je nach Lage des Ganges wrn zwischen eIn- oder zweIhüffigen Typen - Außen- oder Innengangtyp - unterschieden.
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Schon im Stadium der städtebaulichen Planung können sich Pröferenzen fOr horizontale ErschlleBungssysieme ergeben, auf die ROclcslcht zu nehmen 1st: Orientierung (Himmelsrichtung, Schallquellen, Aussicht
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AuBenraurnsituation (öffentlicher; halböffenttIcher Raum) Geböudekonstellolion {Block. Zeile ... J Anblndung an ein Wegenelz Mit der Möglichkeit eines Wohnungszuganges an nahezu jeder Stelle bietet ein AuBengang die Grundvoraussetzung für eine flexible Aufteilung vielfältiger wohnungsgröBen. DIe Ausweisung "banierefreier Wohnungen" auch für Obergeschosse 1st In Verbindung mit einem Aufzug sowie einem AuBengang eine besondeß: wirtschaftliche
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und kommunikotionsförderliche Lösung. Diese Lösung bietet sIch Insbesondere auch bel einem hohen Anten von Idelneren Wohnungen an. AuBenganger5Chließung hat Konsequenzen für die innere und äuBere Zonierung:
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einseitige Orientierung aller Zimmer zur "Wohnseite": strikte Zonierung von Wohn-ISchlafräumen und abschirmenden Sanitärräumen/Küchen, Ausbildung einer nufzbaren "halbprivaten" VOrzone im Eingangsbereich, dIstanzbIldende Maßnahmen vor den Fenstern zum Außengang, Option zur zweiseitigen AusriChtung des Wohnens (.. Durchwohnen"). Der hohe Wohnwert einer Lösung von vertikaler Kombination (MarsoneHe) ergibt sIch - wie beIm Reihenhaus - aus der Möglichkeit, das zweite Geschoss uneingeschrönkt nach beiden Seiten zu orientieren.
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4.3.11_Jladhaul, NO!NINAL.aJS AlCHßI!OUI, !üb!....... EßchIe&Jrg/GNndrlssorgarisallon (InksI, AnsIcht (rechtsI
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STÄDTEBAULICHES ENTWERFEN
GebäudesteIlung und Raumbildung Wohnsiedlungen mit Mehrfamilienhäusern/Geschosswohnbauten weisen zwar oft gut erschlossene, aber wenig gegliederte und schlecht nutzbare Freiräume auf. Günstiger für die Nutzung der Freiräume sind in ihrer Erschließung und Lage aufeinander bezogene Gebäude. Im Geschosswohnungsbau ist eine Gliederung sowohl im Gebäude selbst als auch im Wohnumfeld möglich. Im Schnitt sind die Gebäude über eine gemeinsame Straße erschlossen und der Straßenraum durch Bäume und bauliche Millel, zum Beispiel Mauern und Pergolen, räumlich gegliedert. Dient die Straße nur den Anliegem, lässt sie sich zugunsten kleiner Wohngärten vor den Erdgeschosswohnungen in ihrer Breite deutlich vermindern. Hinter den Häusern lassen sich sowohl Wohngärten für die Erdgeschosswohnungen als auch Nachbarschafts- und Mietergärten für die oberen Geschosse anlegen; sie leiten über in den gemeinschaftlichen und öffentlichen Bereich.
"3.19 _ Sladlquartfer Osnabrüek-Wüste. Carsten Lorenzen APS,
Kopenhagen. DK
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Individuelle $Iodthöu$er
· SllIdttMuslein Wohnen· Arbeiten · Sladrlerrassenhaus
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AUFNAHME VON THEMEN DER OSNA8RÜCKER WÜSTE:
• variierte 8ebouung am Blockrand
• Hof
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STÄDTEBAULICHES ENTWERFB-I
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_ _IWohnu_ WOhnen beschrörict sich nicht nl,K ouf die eigenen vier WOnde. die Gestaltung des Wohnumfelds spielt eine wesent~che Rolle für die Wohnzufriedenheit. Das Wohnumfeld und dos gebaute Quartlor sind ganzheitlich ols lebensrcum und als rOumOch81 und sozlales BezIehungsge1lecht lJJ verstehen. Die AnsprOche, die on dos Wohnl..mfeld gestall warden. sind viBlfOttig. Es soU Raum bieten I\X Indlvlduai5ierung. Raum fiX Gemei'nschaftdtivitäten und Zl.KTl Rückzug. lTägt nx Wohngesunclleit bei und ist unter Otologischen Gesichlspuriden wichtig f\J' das !deinrOumlQ8 KIma. en gutes Wohnumfeld ermOgIcht KorM'MJ_ """"""'" ood ••••••g..'"g. Im unmittelbaren Umfeld von Haus und WoIn.Jng regt
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der private Freiraum als Garten, Hof. Balkon. Loggia oder Dachgarten. Diese privaten Frei'öume prOgen zugleich
auch die gemeinschafHlch oder öffentßch genutzten
Bereiche des Wohnumfeldes. DIe Bindeglieder Z'NIschen prfvotam und öffentichem Raum sind da HauseingOnge und -vorbereiche sowie die halböffentichen WohnstraBon. Wege und Plätze. Zuscrrrnen mit Gfünverbind..ng und GfUnzügen vertnüpfen sie die einzehen TeI:»ereiche
enes Quortiers und leiten über n das erweiterte Wo/vtumfeld - den Sladttel. cIe Stadt. cIe umgebende Land-
schoft.
Bn" positive 8nstellung zum Wohnumfeld wird durch be-
stimmte bauliche und soziale VorcuS$01ZIJngen gefördert. Dazu gehören gestalterische Guarrtöt und menschlicher Maßstab ebenso wfe M6g1chl:elten zur sebs1bes1i'nmten Gestottung und NubLng sowie eine vlelOItlge, nafunahe Umwelt. Das Wohnumfeld sol GelegenheIl Lnd Raum 1JX fnHt*ung bieten. Dabei ist rW:h1 cie GrOße einer GnJnfläche etllscleidend. sondern er. cffterenrlerles offenes Reumangebct und sehe Ausgestatung. Der Fre1raum wrd wesentlich dun:h cIe Anordnung und Gesteltung der GeböLJde besHmmf. Deshalb kammt den Bebauungs- und GnJnardnungsplOnen eine große Bedeutung zu. In ihnen werden z. B. neben der Grundstüebftäehe. den Bebauungstiefen, Bcu6nlen und Baugrenzen euch Offenflic:he, gemeinschoftiche und prtvote Bereiche festgelegt.
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STADTEßAUUCHES ENTWERFEN
Zonlerung und Nulzung Wesenffiche VOIOusselzung für die indIViduelle Nulzung des Wohnumfeldes ist dessen sinnvolle Giedel\Jng in private, gemeiruchoftlche, holböffenllche und öffenfllche Bereiche. Wie bei der Schale einer Zwiebel ist das Wohn-
umfeld im Idealfa. vom privaten bis zum öffentfichen Raum in verschiedene aufeinander folgende und ineinander übergehende Bereiche untergliedert. Entschei-
WohnsIraßen und Wohnwege gehören zum unmitleibcren Wohnumfeld und zum örtflChen Verkehrsnetz. Neben der Erschließung von Wohnquartieren dienen sie dem AulenthaII, der Begegnung und dem Spiel. Um UnsicherheIlen Im
Verhalten zu vermeiden, müssen Aufenthalts- und ErschieBungsfunldionen für jeden erk.ennba sein. Bevorzugt zu behandeln sind fußgänger und Radfahrer. Um Störungen durch den Krafffahrzeugver1cehr gering zu halten, werden
und dem öffentlichen Raum, also der gemeinschaftliche
mehr und mehr StraBen in WOhnquartieren verkehrsberuhigt aus- oder umgebaut.
und halböffentliche Bereich. Fehlen diese oder sind die übergönge zwischen Privatheit und Öffentlichkeit zu hart, mindert dos die Qualität des Wohnumfeldes.
Tendenzen des Wohnens - Welchenstenung für die Zukunft
dend dafür sind die übergänge zwischen dem privaten
Terrasse, Balkon und Loggia, die traditionellen Freisitze am Haus, lassen am Leben im Wohnumfeld teihaben, bewolven ober dennoch weitgehend die Privatsphöre. Bei der Planung sind Anforderungen wie der Schu1z gegen Einblcke, gegen Wind und Wetter. eine besonnte, mög-
lichst ruhige loge sowie eine ausreidlende DimensiorVe-
I\Jng und Raumtiefe zu beachten. Belkone und Loggien sind die höuflgste Form eines Freisitzes im Geschosswohnungsbau. Wintergarten und Glascnbcuten ermögichen - fast unabhöngig von der Wlttel\Jng - ein Gefühl von" Wohnen im
Freien". Sie können ober nicht nur den Wohnraum erweitern. sondern können - richtig geplant - im Obergangsbereich zwischen Wohnung und Wohnumfeld als Klimapuffer wirKen.
Die Wohnung zählt zur sozialen Grundausstatfung eines jedes Menschen, auch wenn sich im Augenblick die Dislrusslen über die Zukunft des Wohnens stark auf die Wohnung als Wrfschaftsgut konzentriert. Der Verkauf von großen
Wohnungsbeständen an private Investoren. die Prtvatisie-
/Ung kommunaler Wohnungsunternehmen und nicht zuletzt der Rendrte versprechende Beubcom im Bereich des Alfenwohnens haben die Bedeutung der Wohnung a~ wichtiges Sozialgut last in Vergessenhell geraten lassen. Dennoch: Die Wohnung und ihr Umfeld sind noch wie vor ein uneingesclYänld wichtiges nGut", auch wenn dieses in den zurücldiegenden JalYzehnten gravierenden Veröndel\Jngsprozessen unteriag und zukünftig große Herausfor-
derungen anstehen. Hinsichtlich der Suburbanisierung haben wir eine Trendwende zu verzeichnen. Schon seit einigen Jahren herrscht
Der Hausvorbereich Ist ein täglich eriebter und genutzter Tell des Wohnumfeldes. Er dient sowohl der Erschließung
Einigkeit darOber, dass "die Abwandel\Jngstendenzen In
als auch als Aufenthalts- und Kontaldbereich Z'Wischen
spuren" (FAZ 31.10.2003) zeigen. Bnen nicht unwesentlichen Beilrag hierzu leisten die steigenden Energiepreise. Der Trend einer Rückkehr der Wohnungssuchenden in die Städte ist mittlerweile auch in den GroB- und Mltteistädten des RulYgebietes angekommen. Der Weg von der Wohnsiedlung zurück ins städtische Wohnquorfier ist der erste Schrilt hin zu einer Stadt, die a~ offen zugöngliches, gemeinschaltllch genutztes System Urbonltöt und IndMduaIItöt wieder vereint.
Prtvalsphöre und Öffenflichkeit. Je nach Anordnung und Gestoltung bieten Hausvort:>erelche Platz für unterschiedliche Nutzungen, z. B. für Unterstell- und Abstellmögich-
keifen, Raum zum Wrtschaften, Wencen. Reparieren und
gärtnerische Töligkeiten und Gelegenheit zum AufenthaH und Spiel.
nahezu allen europäischen Metropolen deutliche Brems-
Neben dieser generel positiven Entwicldung müssen wir feststellen, dass in Zeiten eines entspannten Wohnungsmar1des Haushalte unattraktive Wohnquarffere und Sled-
lungsberelche verlassen. Wanderungsstudien welsen darauf hin. dass ein relevanter Anteil der abgewanderten Haushalte zunöchst in den Städten bzw. in bestimmten
Quartieren nach Wohnungen gesucht hat. hier ober kein den Wohnpräferenzen entsprechendes Angebot gefun-
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Der demografische und gesellschaftliche Wandel wi"d sich auf den Wohnungsmor1d auswirken. Die Zahl der Geburten in Deutschland ist auf den niedrigsten Stand nach dem 2. Weif1aieg zurOckgegangen. Zugleich ist jeder Voerfe Oller a~ 60 Jahre. In 20 Jahren könnten wi" angenommen wir kehren diesen Trend nicht um - meIT Großeltern haben a~ Enkel. Der demographische Wandel
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mit den Pl'\önomenen der Abnahme, der zunehmenden Alterung und der Heterogenlslerung der Bevöllcerung hat auch dielcte Konsequenzen fOr das Wohnen und das Stadtquartier. Das Patchwork an Lebensformen, die Vielfalt an Lebensstilen führt dazu, dass sich Pluralismus und Individualität zukünftig störker Im Wohnbouselctor durchsetzen werden. Die Wohnformen von morgen werden zum bunten Spiegelbild der vie/föltigen. individuellen Lebensstile. Eine sich ausdifferenzierende Gesellschaft mit vielföltigen und unteochiedlichen Wohnbedürfnissen verlangt ein adäquates Angebot an neuen, auch experimentellen Wohnformen. Flexibirrtöt gewinnt auch im Wohnbereich on Stellenwert. Neue Kommunllcotlonstechnlken lassen Wohnen und Arbeiten nöher zusammenrOcken.
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Die ReorlSierung der sich ousdifferenzierenden AnsprüChe wird nur schwer In dem existierenden Wohnungsbestand möglich sein. In der Konsequenz bedeutet dies. dass 1ro1z verhöllnismöBig hoher Leemandsquoten in bes1immten Slodlquariieren zugleich auch Neubau von Wohnungen gefordert ist, bei dem das Einlösen sich verändernder quorrtativer AnsprüChe im vordergrund steht. Die Nachfrage nach flexibel nu1zborem, noch verdichtetem WohlTOum In zentralen slödHschen Logen 'HÖchst, auch durch die Bedeulungszunahme exogener Folctoren wie des Klimawandels und der dadurch ausgelösten Imperative für ein ökologisch veranlwortungsbewusstes. energiesparendes Wohnen in städtischer Dichte.
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ExperImentelle Wohntormen
Der Trend zu vielfältigen Hauss1rulcluren, der mit einer VeKänderung der Alters:strulclur der Bevölkerung einhergeht, fordert innovative und experimentelle Möglichkeiten des Wohnens ein, FlexiblTrtöt, NulzungsneutralitOt und das besondere Flair einer Wohnung odeK elnm Hauses werden immer sfOrlcer auf dem Wohnungsmarlct nachgefragt:
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AIJI dem Arval der slIlgeleglen Zeche ITrvrnoriIX tI'11 Ronde der Innen-
stoclllrlim AlII'Irllg .... WohmlWlR GbR ein ölalloglsch o~enllertes Wohnpftljekt fOr o~e Lebensphasen en~den. 21 WolTlenhellen zwischen 55 und 150 qm. O~lISOmt borrierl!llrei eBl':liossan. guppieren sich um einen gememomen Polio.
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Das "wachsende Haus" bietet Möglichkeiten der langfristigen Erweitung. Dos Mehrgenerotionen-Wohnen schafft über den WohnungsmIx und Gemeinschafts1lOchen ein Miteinander unteochiedlicher Bewohnergruppen. Dos Boardinghaus und Hometel Kann den Anspruch eines Wohnens auf Zeit befriedigen. Floating Home werden an Wassertagen entwickelt, um dem Wunsch noch einerbesonderen AlrnosphOre gerecht zu werden.
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4. Stadtbaustein Gewerbe und Industrie
Erlt ab Mitte des 19. JoIYhunderts setzten Betriebsverlagerungen on dle Stoc:1tttlnder eh DIe neuen GebOude entwickelten )edoch In der Regel keinerlei eigene Formensprache. da stödteboulchen S1ruIctlJen der rnntödfischen Bebauung wurden in Form von McherWrtensiven Holen und Stockwefbbouten auf cie P~ übertra-
gen.
Dos PIonen und 80uen für Gewetbe und h:Mtrie steif hohe AnfCfdeM"tgen: StOr1cer cis bei anderen P\cn..Ing$aufgaben steht die wttschaftlchmlt an hoher stele. Gewerbebcuten mOssen t'IaxibeI L.X'Id anpassungsfähig sein. tectrische ArlOgcn müssen komplexe Bemebsabläufe ermöglichen. Angesichts dieser nulzungsbedingten Anforderungen und der Folcussierung auf die zweckmäßige GebOudehOl1e wurden In der Vergangenheit andere Aspekte hOullg vernochlOssigl. In der Folge entstanden Gewerbegebiete. denen es on stödtebauOcher und architektonischer Quolitöt fehlt. Neue Technologien und die
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ProdukHonsoblOufe und deren Ro11onaIIsIerung. StOdteboLMch ordnende S1ruIch.ren spielten in der danoigen Plo~ von Gewerbe- und
Indus1riearecIen kehe Roie.
Erlt mit der ICrItik an den unwVttlchen WoIvwerhöltnissen in den StOdten durch die Zunol\me von Industrie wurden neue Modelle In der Organisation des StadtgefOges antwlclcelt. GroBunternehmer wie OWen In England (1817) und I(rvpp in Deutschland (IB73) errichteten Arbeitersiedlungen in röumlJcher Zuordnung nJ den Fabrikanlagen.
Ausdehnung des OiCInsttolstungssektors zwingen zum Umdenken, weg von reiner funkt10n und damit hin zu neuer QuolilOI.
Hnru korTYnl. dass das Planen und Bauen fOr Gewerbe und lndu3trie eil nicht zu unteBChötzender Feldor imerhalb der IkJuwttschoft und des stadtrilurrWchen Gefüges ist h den vetga'lgOnon Jam,n hat der baugewerbiche Umsatz n Devbehlond für den Gewerbe- und lndJstrlebau etwa de gleiche Iiöhe -Me der Umsatz fOr den Womungsbau erreicht, was dl& Notwencigkeit ZU" Quaiftzien.ng deses Stod1boustai'ls verdeu1icht (vgI. 0beßta Boubehörde im SayMschen S~m des Imem
'ffA'~.~'([H'1!I:
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1996) .
EIne qualtOtvoie ArchItektur. lcostert"lbe'Nusste Planung und AusfOtwung. ~ VertrögIchKalt, 1Iöchensparende Konzeptionen, die Bnblndung i1 den stödtebcuH:hcn lC:ontoxt sowie eine s02iale Qualität sind Kriterien. die Gebiete fOr Gewerbe und Industrie erfüllen müssen. Gewerbegebrete sind mittlerweile als elementare Bau$leiM der Stadt er1canntworden: SIe sind Arbelbumfeld fOr die Beschömgten, lebernraum für die Bnwohner und ein wichtiger Elnnussfolctor auf den Naturhaushatt. Planerische und gestalterische lösungen müssen aufzeigen, i'l welcher Form diesen unterschiedfichen Anfordervngen Rechnung getrogen werden kaM mit dem Ziel, LKbane Orte der ArbeIt zu schoffen bzw. Gewerbe- und In<Mh1egeblete ob _ _ und _ "'_ Teile von Stodt zu gestatten.
_ho_1dung
&st mit fOl"bchlllitender tndustr\cJlsetun n der zweiten HOlte des 19. Ja~ Qe'M:II'Y'I cIe ~ fOf flOchen KIr ~ und ~ 0"1 Bedeutung. sie ist dorRt ehe setv" jmge Plonungsoufgobe. Bis dahin war der Nbeitsort n '*eIder NOOe der WoMung zugeordnet und daTit rn [je Stadlstn.tnx integiert. !Setriebe Iconnten meist cbch An- und Umbauten in den in-
nemOdllschen aIoclch-.enberelchen eJqXIncieren.
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Die Gc:rienstodtbewegung von Howord, der sein "GarerstmoDg 1902 prösenfferfe, sleDte der GroBstodt die Idee einer Oberschoubaren, durchgrOnten Gartenstadt gegenOber. die antsprachend her Funlctionsbcroichc Wohnen. Arbeiten. GerrIenschottsemchtungen und &"hoM'lg gegiedert wa. den-Clty~-Konzept
HeutIge Anfolderungen, AuJf(lhl'ungen. Planungen OIe jUngsten witschaftichen Entv.icklungen zeigen. dass
die Bedürfnisse von Industrie und Gewerbe einem stetigen Wandel unterzogen sind. Der einzelne Betrieb muss seine Wetfbewerbsföhigkeit durch eine grOßtmOgliche Anpassung an die Bedingungen des Mar1ctes erreichen, dementsprechend mOssen Stödtebau und Archite1ctur diese Flexibitot ermöglichen: .Gewarbegebiete brcuchen Gestallungsvokabukx das städtebotAiche Erladenisse berGcbichfigt und zugleich auf (je 5ed\riTisse von !Seh(eben und Kommunen im Umgang mit den sich teIweise sd'neIwcndehden Befrlebsstruktl.K eingeht.· fSchnW:tt et al 2006, S. 36-37)
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tungso1entierte Betriebe heute wichtige Stondortkriterien,
ebenso wie der magewert '"" Ortes, der cIe Idenl1töt
elneJ Unternehmens auch durch Architektur und stOdtebauliche QualitOten prOgt. Eine gute stOdtebaufiche I(onzeptlon von Gewerbegebiefen Ist heute Teil lolroler und regionaler Wirtschaftsförderung Dc:rteben cf1'ferenzleren sich cIe AnsprOche aufgrund neuer TedYloIogIen 1rrmer deu1k:her aus. Neue Geböude1ypobgIen bIden sich deaeit insbesondere im 8eraich der "rnovotfven" TechlOlogien heraus.
oe AulOsung fr'acftioneh' Arbeitszeiten und -verhältnisse. Im 1'e11i6en Bereich, macht eine Hinwendung 2UI' Nulru'lgsm/schung sInnvoI. 8n rtIomIches NebenelVO'Y'OI iQig
Der anhcJttende Strulcturwcndel" der Wi1!chcJft zeigt sich am deut~chsten ., der farbclvettenden Verschiebung vom Produldionssektor hin zum Dlensfteisfungsse1ctor. der sog. TertlOrislerung, einhergehend mit VerOnderungen In der ArbeIborganisalion, der ArbeitsteDung und der Anwendung neuer ProduIctions-, Transport- und InformationstectYlologien. OIe Nähe zum Kunden, die EfrBichbakeit und das städtebauiche Umfeld sind für ~ dienstIeis-
nander von Wohnen. Arbeiten und anderen Lebensfunk:tionen stallt die Vorte~e in den Vordergrund. Bel der Integration gewerblicher Betriebe In Wohn· und Mischgebiete sind die geltenden irTVTlissionsschutzrochftlchen und pIanungsrechtlic:hen Anforderungen.zu beachten.
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STADTEBAUUCHES ENTWERFEN
Gewerbetypen
Entwurfselemente
Heute besteht ein breites Nebeneinander vom kleinen Handwerksbe'hieb bis zur hoch technisierten Forschungsund Entwicldungseinheit. Funldional lassen sie sich unterscheiden in Produldion und Fertigung, Lagerung, Vermarktung mit angegliedertem Sozialbereich, Entwicklung, Ausstellung und Verkauf. Diese funldionale Zuordnung bedingt unterschiedliche Größen und Anforderungen an die Erschließung und Gebäudestruktur. weshalb sich aus städtebaulicher Sicht folgende Be'hiebstypen unterscheiden lassen: Handwerksbetriebe und Ideinere bis mittlere Fertigungsbetriebe großflächige Indus'hiebe'hiebe "sauberes Gewerbe" (Dienstleistungsunternehmen, Forschungs- und Entwicklungsbe'hiebe) sowie Sondertypen mit besonderen Standortanforderungen (z. B. Speditionen).
Das städtebauliche Konzept für ein Gewerbegebiet entwickelt sich aus der zusammenhängenden Betrachtung der einzelnen Struldurmerkmale. Die folgenden Entwurfselemente bestimmen die Planung: die Nutzungsstruldur. die der Anordnung der unterschiedlichen Funlctionsbereiche eines Gewerbegebietes zugrunde liegt, die Baustruldur, die aus der Nufzungsstruldur und dem städtebaulichen Gesamtkonzept abgeleitet wird, die Parzeliierung. die auf unterschiedliche Be'hiebsgröBen eingeht. die Erschließung eines Gebietes, die Grünordnung. die Grün- und Freiflächen. Gewässer mit ihrem Umgriff und die Bepflanzung im Straßenraum im städtebaulichen Kontext (vgl. Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innem 1996).
Bei größeren Gewerbegebieten können soziale Infrastruktureinrichtungen erforderlich sein, z. B. 8nkaufsmöglichkeiten, gastronomische oder kulturelle Einrichtungen sowie Kindergärten und -tagesstätten.
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4.4.3 _ Gewerbegebfel IUWn-Yogeliang. Refnhard Ange/ll Planu!'ICJ, Archlleldur, GeIIaIIu!'ICJ, Kaln Stödtebouliches Konzept (unten) und Enlwurfsschichten (rechts)
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STÄDTEBAULICHES ENTWERFB-I
Nutzung und Zonlerung Wie ein Gewerbeareal mit unterschiedlichen Nu1zungen belegt wird. hängt zum einen davon ab. welche Gewerbefypen für eine Ansiedlung vorgesehen sind, und zum anderen von den betriebsspezifischen Erfordernissen und deren Organisation. Folgende Nu1zungselnhelten sind - Je nach Gewerbetyp unterschiedlich ausgeprögt - zu berücksichtigen: Verwaltung Produldionsflächen LogerflOchen Anlleferungs- und RanglerflOchen Stellplö1ze für Beschöfligle und Besucher Infrastruldurflächen begrünte Freiftächen link:l. RegenwasserTÜclchaltung) VerhaHeflächen für mögl. Betriebserweiterung
Es können Nulzungselnhelten zusammengefasst und auf dem GrundstOck so angeordnet werden. dass eine einheitliche Zonierung im Gebiet möglich wird. Diese Zonierung kann im Bebauungsplan festgesetzt werden. Der Verteil dieser additiven Baukörperstruldurisl die Flexibilität der Anlage. da bei ModemisienJngen bestimmter Bereiche nur einzelne Geböude erselzl oder umgebaut werden mOssen. Unterschiedliche Nu1zungen können aber auch in einem Baukörper zusammengefasst werden, so dass die bebaute Flache deutlich verringert wid.
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aAUSl"8NE DER St4.DT
laustruldur
Die Bauslruktur ergibt sich aus der Auswahl und der Anordnung der unteochiedlichen Funldionsbereiche eines Gewerbegebietes. Die Bauslruktur ist zu entwickeln in Abhöngigkeit von den funktionalen Erfordernissen der Betriebe, den stödtebaunch-stadtröumlfchen ZIelen des Gesamtkonzeptes. und den Vorgaben des Ortes:, z. B. der Umgebungsbebauung. derTopographie und der Erschrl9ßung. Auch wenn zu Planungsbeginn die Anforderungen anzusiedelnder Betriebe bekannt sind, sollte die BauslrukhJrso flexibel sein, dass sie noch Raum für sich wandelnde Anforderungen zulössl. Im Sinne eines ressol.l'Censchonenden Umgangs mit B0den sollten die Gebäude kompakt und in der städtebaulichen Lösung eine hohe Dichte abzulesen sein. Niedrigenergiebauweise, paSSive Sonnenenergienulzung und Abwönnenulzung sind auch 1m Gewerbebau obngatorlsch.
laukörper
Da - andel5 als im Wohnungsbau - im Gewerbebau jeder Betrieb eine auf seine Anforderungen zugeschnittene Lösung benötigt, ist eine Typisierung von Geböuden nur schwer mögnch. Deshalb muss das stödtebauliche Konzept einen ausreichenden Spleraum fOr die elnzelbelrleblichen 8fordernisse zulassen. zumindest wenn die kOnftigen Nulzer noch nicht feststehen. Charclcteris1ische Baukörper im Gewerbebau sind folgende: Uneare Bau](örper, bei denen die Belriebsfunldionen hintereinander geschaltet werden, z. B. VerwaltungEntwicklung - PrcdulcHon - Lager. Baukastensysteme. bei denen einzelne Gebäudeteile in einem modularen System miteinander kombiniert werden. Die Gebäude sind durch Anfügen einzelner Bausteine flexibel erweiterbor. Gewerbehöfe, bel denen die Belriebsfunktlonen In mel'vere Baukörper aufgeteilt und um einen Innenhof gruppiert sind . ..Spine facilily"-Anlagen. bei denen eine zentrale ErschneBungs- und Vel50rgungsachse einzelne Gebäude und Gebäudeteile verbindet (vgl. Oberste Baubehörde Im Bayerlschen Staatsmlnlsterfum des Innem 1996, S. 26). In der Kombination der Baukörper lassen sich unterschiedliche Slrulduren erzeugen: Kammsysteme ermögDchen ein einheitliches öuBeres Erscheinungsbild. Die rückwörligen Bereiche können den untel5chlec:lllchen Funktionen angeposslwerden. Additive Bauslrukturen geben ein Uneares Wachstumsmuster voc Die Einzelelemente sind normiert und können innerhalb eines Rastern unlerschiedDch kombiniert werden (Baukastensystem). Blockslrulduren erfauben die Ausbildung unterschiedncher Blocldypen, die auf die BedOrfnlsse der Betriebe abgestimmt werden können.
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STÄDTEaAULlCHES ENTWERFB-I
Pmzeliierung
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Mit der Fe5tlegung von Baustrulcturen und 83chließungssystemen werden die Rahmenbedingungen für die Pazellierung fixiert. Die in Gewerbegebieten geforderte Yaiabilitöt Ironn beispielsweise erreicht werden durch die Fesllegung von zusammenhOngenden Baunöchen, die nexlbel und bedarfsgerechttenbar sind. So wird die Möglichkeit der gemeinsamen NlIIzung von Parzellen durch zwei benachbarte Betriebe (gemeinsame Betriebshöfe, innere Ersch~eBung, Lagerflächen) eingeräumt.
EnchneSung Nach innen sollte ein Gewerbegebiet durch klare Grundstrulctur und ein einfaches und lesbares Ordnungsprinzip der Baukörper stadlräumliche 8genidentilät erhalten. Das Grundraster der Straßen und Wege schafft hierfür die Basis durch die Differenzierung in Haupt- und Nebenwege, dlXCh Ausbildung von Schwerpunlden Im Gebiet und durch topographische Besonderheiten (vgl. Lorenz 1993,5.67). Eine ökologisch verträgliche Verkehrseochließung hat folgende Zielsetzungen: Reduzierung des Flöchenbedarfs der Verkehrsanlagen Freiraumk:ompatibles 83chließungssysfem als Grundgerüst rur PalZellierung und Nulzungsstruldur Positive Gestaltung des Arbeilsumfelds. Bei der Stra6enerschDeBung sind der Pkw- und Lkw-Verkehr, FuB- und Radverk:e1T sov.4e ggf. der SchIenenverkehr gleichwertig zu berücKsichtigen. Besonders bei der Ansiedlung von arbeißplalzintensiven Betrieben ist auf ein allraldive5 Rad- und FuBwegenelz, oder auch die 8nbeziehung in das Nefz des öffentlichen Nahverk:ehrs ZIJ achten. Ziel muss es .sein, den Anteil des motorisierten Individualverkehrs auf das notwendige MaB zu beschrOnk:en. Das interne ErschneBungssysiem sollte beda'fsgerechte Grundsruck:szuschnille für untel'5chiedliche gewerbliche Nutzungen und Betriebsanspriiche zulassen sowie eine sukzessive Inanspruchnahme und Entwicklung der Flöchen ermöglichen. DIe Mehrfacheochlleßung von Geböuden sollte vermieden und der Flöchenbedarf fOr Verkehrsanlagen und Parkplötze im öffentlichen Bereich auf das erforderliche MaB reduziert werden. Folgende 83chiieBungssysteme bieten sich in Gewerbegebieten an:
Kammerschllel!ung Von einer Haup'ßtraße zweigen Irommart'ig die Erschließungsstra6en ab. Zwischen den Stichen entstehen überschaubare Parzellen. 8ne gute Orientierung wird ermöglicht. Die Rückseiten der Gewerbegebiete Degen sich störungsfrei gegenOber, die Stiche lassen jedoch nur eine beschrOnlcte ErschlieBungstiefe zu.
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RlnvfönnIge Enchlelung OIe El1ChIie8ung des Gewerbegebletes erfolgt von der Houplstrcße in Form einer Schleife. So werden nur xwei Kre:uzungspun~ an der ObergeOrdneten Zubringerstraße notwendig. Mit der Erschließungsschleife werden viele Par7Bllen auf sparsame Welse angebunden. Die ROckselten der Betriebe orientieren sich zur fralen LandschaH. Problematisch leönnen die POIZ8IerYOclCseiten zum Zubri1ger" sWl. ~e lässt sich mt Bepftanzvng oder begünten SchutzwOlen erreichen.
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Bel der RasterersctH8ung entstehen regMnö8ige BaublOcKe. die von vier Seiten anlatYbar und damit in der Regel Obereochlossen sind. Die FlmcNtOt in der Parzelierung
Ist durch das stare Erschließungssystem eingeschränld.
Nur bestimmte BelriebsgröBen poS$en in dieses Erschließungsschema.
DIe Vtelfalt der EßchIießungsmöglchkeitan zeigt, dass bereiß im stödtebauichen EnfwI.xf Faldoren wie Zugangsund Schauseite, GrOnlöchenanon:h.Kl oder Ansiedlung von Zusalznulzungen. ab« auch Erweilertxneit von 6n%&betrieben betücksichrlgl werden Neu anzulegende Qe\vemebefrlebe geben dabei die fret'IeIt zu ganzhei1lch abgesfmmten KonzepflOn in stadtgestolterischer und verketvstechnlscher Hinsicht. (vgL Loranz
rn:nsen.
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1993)
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FOr den Ziel- und Quellvertehr Im Gewerbegeblet Ist eIne ounlchende Zahl von SteUpl6tzen nachzuweisen. Im Ge-
'N9I'begebiet warden öffentVche SteIpIötza in der Regel fUr Teie des BesucheIveft:er angelegt. Oie no1weneigen Stelpläfze M Öle Be:s<:tl6ft1gten und J:underl sind von den Gewerbetreibenden sebst ovf den Gn..w'IdsfücIcen nachzuwelsen. Die Zahl berris:lt sich In der Regel noch der N.JtzMche des Betriebes, der Zahl der BeschOflIgten sowie bei IcundenarlentJerten Betrieben nach der Besuc:horzahl. Besuc:herparkpllHze SOliton gut aufftndbar In den Vorbereichen der Betriebe angelegt sein mit diNJf
leider Verbindung zum Eingang. ParkplOtze für Mitarbeiter können sell1lch oder hinter den GebOuden untergebracht werden.
Es hOngt von den stödtebculchen Zielen des PIarY..ngskonz:eptes ab, wie die Sielplötzo auf den GIunc:Istücken
CWlQBOI'dnet werden solen. ~ zepte sotten 'IorsctII6ge für cie cIezerrIroIe StelplatzunterbTlgung In k.ompalten, l"I'Vt Gr'CrI eingefassten EInhetIen enthdten und standortgerechte Alternativen IOr da stelpla1IUnterbringung auf den privaten GrundstücKen aufzeigen. GroBpcrtplä1ze soßten vermieden werden.
frelftOchen und GrOnordnung En attralc11v gestaltetes Gewerbegebiet Ist Irrmer eine gute Adresse, mit der geworben und das Image des Betriebs und des Standorts gesteigert W9Iden [(am. Die Umsetzung umwettvertrögticher ZlefvOfilell.x)gen in Ge'Nefbegebie1en trägt zudem nJ einem quailaliv hoch-
wertIgen Arbeilsumfeld bei und vertcn,jpH Okonomische Entv.tcktungstortsclYltte lTtt Verbesserungen der UmweI1-
sIIuotion. Daher sollten dIe Fremumstrukturentwlclclung und FreiftOchengestclfung eine besondere Bedeutung in Planung und Ausführung, abercuch In dorWoitorentwiclclung von bestehenden gewerblichen SfrVlduren mangen. DIe GrOnordnung soIte fester Bestandtel bei der Planung von Gewerbegebleten sein. GrOnotdrlel1sche Ma5nahman sind insbesondefe I'(X das 0rfsbId und als ßeitrag rum Ausgleich des Natuhaushats in Gewerbegeblet nolw'9ndIg und leisten wichtgen BeHrog zur StodtökoIogie. Ma8nctmen sild vieIfatig: Aricge von 8i0t0p1löchen, Gran- und Footlöchen, gro&öurrige Vernelzung mit GranzOgen und Trtttstenblotopen, Pftege und EntwrclckJng von NatLl" und LandschcH im Umfeld von GewerbegebIeten, naturnahe BegrOnung von Stra8enMchen und StellplOfZen, die Begünung von DOchern und Fassaden sowie die AnJage von Erholungs.- und Aufenthaltsftächen für Be5chOHigte.
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Geweroe- l.nd IndJstrieMchen sind Integraler Bestandteil der Stadt und rrussen gestalterisch und ötoIo5jsch in die StodIs1rukIuren angebunden werden. Als Motor der AnsIecb1g muss auf qucitätvaIe ~ geachtet werden. Gewerbegebiete sollen folgende lriterfen erfOIen: SIraßenrcumgestcliung zur AdrassbUdung z. B. durch Alleen (auch zur Verbesserung des lolealldlmcs}, Anbfndung an dcs städtische Fuß- und Rcdwegenelz. Durchl6ssiglceit des Gebie1s, Ausstattung mt GrOntächen als 6'holungsrOume für die AtbeitslaOfte und ols 0Ic0I0gische Ausgleichröume,
Ilocrbogrl>nung ' " .....,..,.,.,., und des Ragenwos.sen2)l'AJs:ses.
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STÄDTEaAULlCHES ENTWERFB-I
Welterentwlcldung von Gewerb.gableten
In der WeiterentwiCklung und Nachverdichlung bereits bestehender Gewerbegebiete liegt ein wesentliches Entwicldungspotenlial fOr Kommunen, da der Bedarf an Neuausweisungen von Flöchen gemindert Ykd. Zum anderen erreicht man durch die Förderung eines bereits etablierten Gebietes eine Sicherung des Bestande5. Durch funktionale und gestalterische Maßnahmen wird eine Aufwertung des Stond0rte5 erzielt und damit die Attrcldivität der bestehenden Betriebe erhöht. Ein weiterer Vorteil der Weiterentwicklung etablierter Standorte ist die bestehende Integration In das SlodlgefOge und das Nebeneinander von Wohnen und Arbeiten. Dos bestcndsorienlierte und schriHweise Weiterentwickeln einer vorhandenen Struldur ist deshalb nicht nur eine nöchensporende und kostengünstige, sondern auch eine nachbol5Chaftsverträgliche Alternative der Gewerbeansiedlung.
NeuausweIsung von Gewerb.gebleten Die Neuausweisung von Gewerbenochen seiHe nicht ohne Oberprüfung aHemativer Ansiedlungsmög~chlceilen und eine bedarfsorientierle Nachfrcgeanalyse erfolgen, auf deren Grundlage Typus und Struldur des Gebietes festgelegt werden. Ziel muss ein sparsamer Umgang mit der Ressource Boden bleiben sowie eine Dl.IChmlschung von Funldionen, um urbane Orfe der Arbeit zu schaffen und Gewerbegebiele als eigenslöndige und zugleich integrierte Teile von Stadt zu geslalten. Steht eine abschniHweise Rea~sierung von vomherein fest, so sollte jeder Bauabschnitt im Hinblick. auf die Funldionseinheit im Endausbauzustand Iconzlplerl werden. Bel ausbleibender Expansion sollten die Vorhaltenöchen aber auch getrennt nutzbar sein.
Der stOdtebauliche Entwurf lenld die Entwicldung und dIe spOtere bauliche Ausformullerung eInes Gewerbegebiets. Daher Ist diesen Gebieten ebensoviel Engagement hinsichtlich der QualilOt und landschafts- und freircumrelevcnlen Merkmalen enlgegenrubringen, wie es für Bürostandorle und Wohngebiele üblich ist. Stichworte sind dabei: "gute Adresse", "Imagebildung" und "In-WertSetzung".
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HC&Jpts1rc1le bsgAlnzt lKld !cann dcWIsr rk:hl die bestehende Struldur l.mWa~ zen. Der lIesIand koncttlonlerl den Entwurf, der die konIvxIuele SladlentwicldJng il :i'rrachsn !oI9iIIU'I farmulcrt und Vsr&1dU'IXIgU'l iTI L.caJre der Zelt rk:hl mr nlchl ausscl'ls8t sondern als asr.IchSlUI1iI akzllpllcrt.
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netes Ordrurgssystem: ,,.'.ußere Ordrurg und "mere KampllllCltOt" schaffen ein rtlb'-'fles ...,d fIe>a"ble$ Grundge.ost. in dem sich verschiedenste BaulcOrpertonIIglXallonen verwHclchen lauen. Es werden 8ebaJungssllall'en als; Ordrurgssystem deIIMlrt. de zu den ErschIeBurgsslrtl3en klar begenzt sind [BalAinien) und i'n Inneren eine Vielzahl an 8ebouungun6glichl<eilen
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STÄDTEBAULICHES ENTWERFB-I
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unterteilt werden.Um g~8ere Ehhelten ZlJ erhalten, können l'armlen zu
Zweier- ader Dnsiermadulen zwammengmc1iassen werden. Die Pcrzelen lassen sich jewels van der 1'Itn~- und Sekund~Be IIßChIeBen. DIe Anliefenng und Zvfalri zu den StelplOlzen tel ~Iieillich Ober die Sel<undOfS!rciIe erlagen.
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Die Pgrzolo muss ...,tor fIonj~ung derseitlchon Ab$kIrdsIIOchon Ober die gllSClml'll P'lf2lllllllnbnlW. gn der PrI~hl.Bung bebcl.Jl ~n.
ZVrSokl.nd&enchle8ung shd mlnd. 040" derGosamtpgrmlonbrelte zu
bebcl.Jen. um die RcIumlronten zur Sekund1!nrJchlllllung zu gew채l'rlllisltln.
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Io....,t ............... DI. Poclcalpaks lind .ha dwSOlA.n das stOdtabalAlch landlchartsplanerlschun EnIwuis. Die alf Pockelparkli vorgesehenen Rรถchen dienen Z!Jm
.lnan alfn.rlpunlct und Aulan!hallsMch. flrdla M/larballar; ZUTI andanln kann die notwendige Retentlonsllรถche fOr das anfalende Nledersch!agr wasser i1 cf. PoclCl'Jtpa1cgeslallung inla(Jierl-.:len.
Die Pockelparb fOtnIn Z!J einer Nard-$Od-Gn:lrroumYemelzung. DIe Y8ftaIzIa AnardlY.Jng gelRlnll.rt .... aI1n:I~ IuBaJftga DlXC'"-glKlg. Dar รถflenllche Weg saliin der Regel n1I1tI eUch cfe Pocketpab gefOtrt werdan. sn dass ENfIi gI.i::h gaB. GrUnpazeilan .nlslehan. Die Pockelparkli bieten die Mรถglichkeit. <:ie noIwer>digen Relenlionsll&:han n cf. AuBarroumgaslallung Z!J hlaglaran. DadLfCh v.td <:ie AuI.n!ha1lsllc). ehe fOr die Mllabelter anziehend gestaltet lKId elna Mlkroldmaverbesserung arraichl. Dia WCIIII8I1Il!ehen IdIrYI8n alf aacmn oder MJldan harglUllllt ward.n. DIa AusfOhrung a. flach. Rasan-Naallit danlcb<r.
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Das GebIet Ist aufgund IllnerVergalgenhelt eH KasemIInrtandorl und derumgebenden \Itol:e! • ......nsen st<:n< iJoIert, Darum g1t es. neben einer Internen Neuarall.nll die umgebenden BarIenIn des .SportPcrts" zu Oberwlnden und Ihn beRern Jene Umgeburg eI"1zulJl"lden. Im Sinne des ilberglifenden Themas Sport sollen "Bai1nlln" das Gebiet VIII'I"I81mn. die ~Ichz1IJIIg ein WlIlieIeIIsystem darstellen,
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5. Stadtbaustein Soziale und schulische Infrastruktur PäIvIlCataildto
Museen. Thealat
KronksnhOuser. SchUen und l.WvenItöten sind wk:htige Stodtbid prOgende GebOude oder EI"ISOr11bkls; als sozDe und klitI.Jrda Infrastruktur stelen sie eh unverzichlbcres Element" der Stodt dar. Sie md nicht no1wendgefweise öffentliche E'rY\chtunQen, erfüIen je-
doch orIglnOr öffentnche Aufgaben: So wurden die ersten
Schulen und UnIversItöten rumeIst von KIrchen gegrOndet und auch noch heule ist die KIrche TrOger vieler konfesslon.Uer Blldungseinrichrungen. Daneben wurden in den
lo1zten Jalyen vermetvt Priva1schulen. Privattandergäten und Prtvatuniversitöten gegri'xldet. Die Zunotvne an 81dungseinrichh.mgen ""letstreicht den grOBer werdenden Sielenwert von BIdl.ng: Ir't'vnef mehr MeNchen verbrfngen Immer metY Zeit mit dem ErweIb und der VerrrittkJng von BbJno. dem rrit dem Obergang von der IndJstriezur Wi1.sensgeseIschaft werden Bb..ong und Wissen zum wlchtig5ten Rohstoff für cfle Zukunft. DIes bedeutet Jedoch nIcht. dass elnzlg mehr Schulen und Unlvarsltöten zu bauen sein werden. Auch dIe bereits vorhandenen Blldungseinrichtungen müssen an ihre neue RoDe und die damit verbundenen Herausforderungen angepasst werden: Neue Formen und Formate de5 Lemens
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den SctUen. Mehr und meN'
~en werden flTVTl8f höuIQer kombiniert mt anderen SOliaIen oder kuttuaIen Ei'lrichfmgen und s0llen mit BleI:: auf eine möglcttst efllzlente I'+JIzung auch für nlcht-sctJ.Jische ZWecke Z).X Verfügung stehen. Für
UnIversitöten bleibt die enge YerknOpfung mit privaten
FOI'$Chungseinrichtungen, Existenzgründer- und Technologlemntren von Bedeutung; IIYe Campus sollen Immer hOunger mit Freizeit-, Sport- und Kulturalnrichtungen oder WolY\gebOuden für Hochschulangeh6rfge "nachurbanisIort" werden. damit sie sich zu vitalen Wissenschaftsvierteln der Stadt en1wickeh.
SctMen sßj mitunter S02IaIe Slcdsotoren In SICt'NIIerigen, otImaIs benochtMg1en StadlQUCJrtleren. Da! fungieren sie als Zentren des loIcaIen Gernehwesens. indem sie Bidvng und Erzieh.Jng mit S02IaIer und kultureler Stad'tteiarbeit verbinden. Darüber hrIaus werden Schulen irTvner hOuliger auch Impulsgeber für Stodtumbou und Stodterweiterung. Sie sind In diesen FOlien weniger Wohnfolgeeinrichtung, sondern Attralcloren fOr neue Wohnbevöllcerung, die sich in solchen Stadtgebieten ansiedelt, die Ober die vermeintlich besten SchUen verlOgen. Für Hochsch.JIen gIIl Ahniches. wem auch auf der regionalen Ebene.
Die Aufgobenfelderfü' Arctitekh..r'und PIon.Jng sind demnach seIT vIeIfOtHg: bestehende Bldungselnrlchtungen mOuen saniert und rOumlich neu orgonlslert werden; EH sind neue Bildungseinrichtungen zu pionen und zu bouen, dia sinnvon in die umgebende stadt zu IntosJleren sind. Schulen und Kindergärten sollen In zunehmendem Maße untereinonderund mit onderen flN'ichtvngen zu BildungsIondschanen ver1cnOpn werden - mt anderen Worten: Gerade BId.Jngsbauten und -landschonen werden prOgende Bausteine der i'l der Wissa ISg8S8Ischafr
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BklungseinrlchtungEtn hoben als
stOdtische Orte eine
'IIeIe Jahrhunderte lange Tradition. Von Anfang an standen sie meist im Zentrum von StOdlen und DOrfern: Die Idasslsche Dorf- oder Volksschulen etwa bildeten zusammen mit Kit:hen und Rathäusern die prOgenden Gebäude elnOl Ortes. GröBere Stödte besoßen Universitäten. Die eilten Universit6tsgrOndungen Im deutschsprachigen Roum fanden 1m 1.04. und 15• .Jahrhundert stott.1A'ld noch heute snd einige dieser Stodle YOf oIem als 1..IriveßI10isstädte bekannt (Tubingen, Götfngen, M<Jrt:ug.. Frei:lUg oder HeidebelgJ. Oie Uriversiläten umfassten seinerzeit nur setT wenige FcmiIäten. me1:st Theologie oder MedIzin, und bescIYOnIden sich daher auf wenige Geböude, die In der Regellnrnltten der rrittelotterlchen SIOdle !agen. Auch die Volksschulen, die auf konf95Slonelle Lese-, Schreib- oder Rechenschulen zurOckgingen, bestanden melst aus einem Gebäude, das In Kriegszelten des Otteren auch onderweitig (z. B. als LozorettJ genutzt wurde. Die Zahl der Volksschulen wuchs erst nach der 5nKihrung der olgerneinen Schulpflicht und dem damit verbundenen ZIel, latsOchIc:h eine l\Oc:hendectend SchlAbIk1.ng 2lJ ennOgichen. Die back:stailemen GebOude aus der GIOnderzeit WUden zum besIinmenden Typus im Sch.JbN.
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STÄDTEaAULlCHES ENTWERFB-I
Im Veriouf des 20. Johmunderts stieg nicht nl.K die Anzohl der Blidungselnrk::htungen weiter on, sie benötigten oufgrund Ihrer Inneren AusdifferenzIerung (mehr FOcher; mehr Schultypen, melT Falrultöten) ouch immer melT Raum. Der Campus wird zum gängigen räumlichen Modell für Universitäten. Für Schulen gilt ÄhnrlChes: ein breiteres Angebot, gröBere 8nzugsbereiche für die weiterführenden Schulen - on dos führt zu einem MoBslobssprung vom Bnzelgebllude (plus Tumhalle und Sportplatz) hin zu ousgedehnten Schulkomplexen, die sich dort wo sich verschiedene Schulen bestimmte 8nrichtungen teilen (Sporlholle, Menso, Bibliothek), dem (univeOOären) Compus-Modell onnöhem. In den 19SOer bis zu den 1970er Johren sind eine Vielzahl von Schulen und Hochschulen gebout worden, die mittlerweile dringend sonierungsbedürflig sind. Dieser Sonierungsbedorf fällt zusommen mit einem notwendigen Umbau der BildungsbaiJlen: Neue Lern- und Unterrichhformen erfordem neue rOumnche Prinzipien (weg von Geböuden, die ouf Instruktion und Belehrung setzen, hin zu flexiblen "Lemlandschoflen", in denen dos selbslver-
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aAUSl"8NE DER St4.DT
ontworlliche Lernen zum Moßstab wird). Schulen müssen ols Gonztogselnrlchfungen nicht nur LemrOume, sondern ebenso Röume für dos "Nicht-lernen", fOr freizeit und Regeneration berei'ßteilen (Mensen, Spiel- und Freizeitraume etc.). Auch viele Univel5itätscompus werden in den nächsten Johren nicht nur soniert, sondem umfossend neu gestoltet werden. Aus den monofunldionolen Sondergebieten sollen urbane StodtrOumewerden, gerade dort, wo In den 1960er und 1970er Johre Hochschulstondorte ouf der grOnen Wime errichtet worden sind.
PlanerIscher Umgang Die Stondorte von öffentlichen Bildungseinrichfungen werden zumeist ouf der Grundloge von longfristigen Infrostruldurplonungen (z. B. Schulentwlcldungs- tmv. Hochschulentwicldungsplonungenl festgelegt. Für den Bou von Bildungseinrichtungen existieren unterschied~ch konkrete Richtlinien oder Empfehlungen (z. B. zu Mindestgrößen und AussioHungsmerkmolen von Gebäuden und Außenonlogen), die zumeist ouf Lönderebene geregelt sind. In Deutschlond sind die Bundmlönder fOr Bndung zustöndlg. DorOber hinous hoben mittlerweile ouch einige Stödte kommunoie Schulbourichllinien erarbeitet.
Typologien Schulen und UniversitOten sind schon wegen ihres unterschiedlichen Moßstabs sehr verschiedene Entwurfsoufgoben: Schulen tmv. Schulzentren, die ols Bildungslondschaften orgonisiert werden, sind in der Regel fCl" 100 bis zu 2000 Schülerinnen und Schüler ousgelegt. während Hochschulen zwischen 500 bis hin zu mehr ols 30.000 Studierende hoben können, olso die Größe eines Stadtteils onnehmen können. In solchen Föllen müssen Universitöten ouch wie Slodtquortiere geplant und enlwk::kell werden - mit Nl1Izungs-. Bebouungs-. Freinöchen- und Ersch~eBungskonzepten. denen ein nexible und dennoch eindellfig identifizierbore Roum- und Siedlungsstruldur zu Grunde ~egt. Solche Areale müssen über einen längeren Zeilroum in mehreren Etoppen enlwickelt werden können. Die om weitesten verbreiteten Typologien sind der stOdlische Compus ("aty Compus") und der Compus in Stodlrondloge ("Green Compus"). Der Compus in Stodtrandloge wid vor ollem dort gewählt, wo innel'5tädtisch nicht genügend Flächenpotentiole vorhonden sind, ober eine gute verkehrliche Anbindung des Gebiets gew6hrleistet werden Iconn. In den letzten Johren sind Jedoch In vielen Stödten ouf ehemaligen Industrre-, Bohn- oder MIlilOrnOchen betrOchtliche FIOchenpolenziole entstanden, die für den Neubou oder die Erweiterung von Universitäten genutzt werden können. Dort werden in der Regel historische Gebäude umgenufzf und in den Compus mit einbezogen. Zenlrole Bnrlchtungen einer UniversltOI (Bibliothek, Audlmox. Menso etc.) sind entweder Im Zentrum oder im Eingongsbereich ongeordnet.
Schulen werden onders ols in den 1960er und 1970er Johren Icoum noch In Stodlrondloge errichtet, es sei denn, sie fungieren ols Auftolct fOr ein neuas Stodtquortier, das on dieser Stelle enlwk::kell werden soll. Zumeist werden Schulen in der Mitte eines Quortiers tmv. eines StodHeils ongeordnet, häufig kombiniert mit onderen öffentlichen, sozialen und kuHureilen Einrichtungen. Wegen ihrer erforderlichen Größe werden sie In der Regel In mehrere Gebllude oder zumindest Geblludetelle gegnedert: Je noch pödogogischem Konzept sind dezenlrole Johrgongssfufen- oder Lernhauser um die gemeinschafHich zu nutzenden Bereiche einer Bildungseinrichfung guppiert (Bibliothek. Menso/Aula, Sportholle, Sportplofz etc.I. Die Geblludefypologien sind einel'5eits obhOngig vom konkreten Roumprogomm, ondererselts vom Stondort und seinen stödtebounchen Bedingungen. Wöl'vend in suburban geprägten Umgebungen ein- bis zweigeschossige Bouten dominieren, sind in innel'5tädtischen Logen ouch höhergeschossige Gebäude und kompolctere Bouformen übßch. Bei sehr beengten Grundstücken können unter Umstönden Teile des Geblludes unterirdisch ongeordnet oder FreirOume "gestopelt" werden (wie bspw. in Honnes Meyers Entwurf für die Peternchule in Bosel ous dem Johr 1926).
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STÄDTEBAULICHES ENTWERFB-I
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Die sttidtebauliche Koruepffon und Gestalhmg ist gekoppelt an das Jewelnge pOdagoglsche Progromm einer 811dungseinrIchtung, so dass Planer und Pödagogen mOgfichst frOhzeitig in einen gemeinsamen Berotungs- und Planungsprozess eintreten sollten. Bildungshäuser bzw. Iokole Bildungslandschoften umfassen in der Regel mehrere Bnrichtungen (Kinderlogesstötte, Grundschule, weiterfOhrende Schule etc.] mtt Jeweils Individuellen und gemelnschoftnch zu nutzenden Bereichen. Als so genannte "stadtteilschulen" nehmen sieweitere Funldionen auf und stehen auch fOr nicht-schulische Nulzergruppen aus dem Stadtteil zur Verfügung. Wie weit sich jedoch Bildungseinrichtungen in den Stadtteil hinein öffnen, wid gerade in sozial benachteiligten Quortieren individuell unterschiednch bean1wor1et: In einigen Föllen fungieren Schulen dort eher als Schon- und ROclczugsroum, in dem Kinder und Jugendliche erst neue Werte und Haltungen entwickeln können.
ErschlleBung/Gestanung der Fr8öume
FOr Bndungselnrlchtungen Ist eIne sehr glfle Anblndung durch den Öffentnchen NahverlcelT besonders wichtig. Das gilt fOr Hochschulen, die in der Regel mit leistungsfähigen U- oder S-Bahnen erschlossen sein soIHen, genau so wie für Schulen, für die eine Ersch6eBung mit Straßenbahnen oder Bussen meist ausreichend ist. Ebenso wichtig Ist eine fußgOnger- und rodfahrerfreundllche Anblndung der Schul- und Hochschulstandorte, die sich In der GestaHung der FreirOume innerhalb der Areale for13etzen sollte. Konkrete Slellplalzbedarfe für PKW sind nicht nur abhängig von der GröBe und dem Profil der Bildungseinrichtungen, sondem auch von der Erschließungsquantät durch den NahverlcelT bzw. die Einbindung in Mnche Radver1cehrsnetze. Geböude und Freiräume besitzen unterschiedliche Grade von Öffentlichkeit. Dies muss sich in der Zonierung der Freiflächen, iiTer Zuordnung zu den jeweingen Gebäuden, aber auch in der OrientienJng der Gebäude zum umgebenden Stadtquarller wledernnden. Wenn z. B. einzelne Geböude für außerschulische AJctivitElten genutzt werden, sollte sie Ober eigene Ein- bzw. Zugänge verfügen.
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DIe RWT1-I Aachen wtu lIYe UnlveßltOtssta1dor1e In den nOchsten Jauen massiv ausbauen: lierenlsleht der g68le UriveBiläbcampus ~. Der stOdtabaulche Errtv.u1' IBfert das GerOst fOr die Weltefeni'Mct:lmg des
1k1iver3lO1ss1andories Im Westen der Siodl Aachen. Dc. Konzept basiert auf einem p~gnanten Landtchattslalnzepl rnt Mlflm zentralen Pak lXId einem gnlnen IIouIevad cD ROckgral. DIe enzenon CUierhct1en lIYe Adresse zum .mentIchan RalXl1. Sie si1d IleJabei i1 il'lrl'lr Nutzung und i1 ihrI'lr BebeNurgsstruldur.
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Der ~1ebalA::he EnlWJrf Ist cIe Gl\Jndlags flrdls ZlJ(QntHgs EnIwIcIdlXlg des CoITllUi Nord der Un1vefSltOt Kai5eL GrundIdee kI eine "Bldun~ l~dlChall" milll"""""'n Blöcken zwischen Stadt und Pak. Dill Baublöcl<e "nd polygonal geformt und all mcrtantes 8ament von einer mntralen
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6. Stadtbaustein Handel und Versorgung
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Handel prOgt ots Stodtboustein das Aussehen der St6dte und landschaften h ehern n\cht 2U unterschötzenden Maße. Er ist v\eIa'orts Grundelement des Stodtischen und beein1'kJsst In seiner Entwicldung und baulichen Erschehung den gosomtst6dtischen. sogar regionalen I::onte.xt. Die Stadttandschaft Ist irrrner auch eile 8nkaufslandschaft. rn der der Bnzelhandel Nulzungen in der Stadtstruldur darstellt (vor allem als LOden). aber auch Raum als eigensföndlge Stadtboustelne beansprucht. sei es in Farm eines Koulhaus8S, elnesShapping CenteI!. einer Markthalle oder eines Elnkaufsmarldes. War der Handel einst vorwiegend auf das Zentrum der Stadt konzentriert. sind Handelbouten heute In Stadtstrulcluren aßen Alters zu ftnden. hlduslYe StadIrandlagen und Gewerbegebieten. Stand bisvore1nem.Jatna/'vlt h Deutscliand die BesiedelJng der Per1:>herie mt Ehlcaufszentr&n.. Verbraucher- und Foctrn6:kten Vorderg\.nd, Iconlentriert sich das hJe!'eSSe der Investoren und [()nsumenten heute wieder auf cie Zentren.. Die Reoisletung von Verkoufsll6chen auf innentOdlischen Qnteg\ertenJ Standorten Ist ene Folge. \b oIem ~ter-Pro;&lde und Lebensrrittamörl sind CPJf dem Vormmch n da Stadt- und 0rfszBn1r9n. Diese EntwIcIdI.KIg hol positive AspeIde rur cie Stadt, wie cie Storblng der lnnonstödte und Nebenzenfren sowie
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Ne1zes der Natl'''ersorgt.W'Ig. En groBes Problem stelt jedoch die ungenOgende funlctionale und stödfebal..jche Integration der 8nze1landalstypologien in cia StadtstrUctvr und den Stadtraum dar. Mit ihren Anforderungen noch großzügigen Verkoufsflöchan und einer großen Zahl an ParkplO1zen sprengt der Handel nrcht selten den Rahmen des Stödtlschen. Die standardisierten. In-slcJ\.gekalYtan, nachen Marldbouten nehmen nur ungenOgend Rüclaicht auf den städtischen Raum und I::ontexl. Tro1z qualitativ hoch angese1zter Hürden für die Gestaltung nnerstödtischer Bnzelhandelspro.felde werden SttoBen zu AnIIefeßIraßen degradiert. öffentliche WegabeZlet'vJngen Oberbaut. vorhandene Bau""-.Ichten und -h6hen negiert. Aufgabe der Planung ist es. da peripheren StandortonsprOcha der HandeIstypoIogi
sI&:ftebauich so zu behandeln. dass ene quaitätvole Inlegation n den stodtlconteJd erre\chi Md.
HlItoftIche und heuttge ENwk:IdUftgM'l In seiner langen Geschichte hat dar Handel verschie-
dene Phmen dtxcHoufen: '10m Halde! auf enem freien. IA'"bebouten Platz VOf und n der Stadt (Ma'dplaIzJ. 00: integliertet. IJI'TIergeotdneter Iktstondtel von Stadt in Wom- und Ge5chO'ftshOuse (LOden). bis hin zu eigenstöndigen Handelsbouten (Mar1dhaIlen. BnkaufsmOr1cte,
~hoU$, Shopping Center u. 0.). Dabei WUI'den lU" ReolsIerung der groSformot1gen Haf'ldelsbauten - also beretts beim Bau von ~ und KaufhOusem Ende des 19. Jotrtv.Jnderfs - oft altere Stadtstrutturen ZBrStt:Irt und der S~ quosI dem HmdeI angepasst.
Durch seine infe9'\efte Lage m Sladtgefüge WO( der EhImmer auch stod~ als ßestandtel und Nutzefdes Offenlk:hen R:aumas, als NutzsrderErdgeschosszonen In GebOudan. abarauch Ober da FassadengestaltlKlg dlXCh große Schaufenster und Werbasc:hiIder. Organisotionsformen Im EhzetlClndel. wie cie Fiaisten und Genossenschaften. begünstigen schon zu Beginn des 20. JohrhunderIJ eine einheitliche Schaufenster- und Fassadengestaltung In den gewachsenen Bnkoufslagen und Stadlmntren. Gleichzeitig spiegelten sich Verlcoufskonzepte immer auch baulich wider. Die 8nfOhrung des Selbstbedienungskonzeptes, verbunden mit technischen Imavationen und einem vel'Önderten Elnkaufsverhalten der BevOlkerung, verlangte noch gOBeren Verkoufsflöchen und mOndete schDeßHch h der Betrlebs- und Bauform des SUpef11'lOl'k:les. Das DlscountprYmp kann wiederum als R:esultatelnes starken Wettbewerbes im Lebensmitteleinzelhondel gesehen 'NOrden. Sone Ehfüt'vung zeigte sich zunäc:rnt u, a. in enerroduzierten Ladenousstattung/gestdtung und spöter h der Stondortwohl und slor odorcflsierten Boutypologlen.
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N'lCht Metzt kOm9n h den bauIchen strutluen auch stödtetx:Micha lAMtbIder V8I'gCI"IQ9ner PknJI gsapcx:hen obgeleJen~. BomIts gatenstödtischen und genossenschaftich Siedungsbau waen lOOen1\ächen und KoufhOvser Inlegrlet1et ßeslandtei von st6dlebou-
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STÄDTEBAULICHES ENTWERFEN
lichen Gesamtkonzepten. Dabei wurden in den Sied-
lungen zentralisierte (Marktplatz. Laden- und Einkaufszentren) und dezentrale Standortkonzepte (Solitärlagen in Kopfbauten oder einzelne solitäre Lebensmittelmärlde o. ä.) verfolgt. Gerade im Nachkriegsstädtebau wurde dann der Handel als eigenständige, monofunktionale
Bautypologie im Siedlungsbau befördert. Freistehende Einkaufsmärlde, Laden- und Einkaufszentren wurden in den Siedlungen - später mit der steigenden Motorisierung der Bevölkerung in den 1950er Jahren auch am Stadtrand - realisiert. Dieser Entwicldung wurde erst mit der Novel-
lierung der Baunutzungsverordnung (BauNVO) 1977 ein planerisches Instrument entgegengesetzt mit dem Ziel. wohnortnahe Geschäftslagen und Innenstädte gegenüber großflächigen Ansiedlungen von Einkaufsmärlden
und Shopping Centem am Stadtrand zu stärken.
BETRIEBSFOIM
AN6EBOT~
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noolood
SCHWERPUNKT
leben_ ~90zLlll"i*'uI),
leben_, _ Bolofs
leben_, _
Supermarkt
men neuer Angebotskonzepte und Betriebsformen und daraus resultierend veränderte Standortstrukturen. Erlebnis, Entertainment, Festivalisierung des Einkaufens (Urban Entertainment Center, Factory Outiet Center, Shopping Center) stehen einer Discountisierung des Handels (auf
Lagerbauten
reduzierte
Bautypologien)
gegenüber.
Gleichzeitig erfolgt über das Planungsrecht in Verbindung mit Einzelhandels- und Zentrenkonzepten eine planerische Steuerung der Ansiedlung von großflächigen Einzelhan-
(ab BOO qm Verkaufsfläche), emeut um zentrale Geschättslagen der Städte zu stärken. Sichtbar wird de~projekten
dies unter anderem in dem Bau neuer Lebensmittelmärlde und der Realisierung von Shopping-Center-Projekten an
zentralen Standorten seit Mitte der 1990er Jahre. Sie wird auch getragen vom demografischen Wandel und anderen wirtschaftlichen, ökologlischen und sozio-kulturellen Entwicklungen. Angesichts steigender Mobilitätskosten, einer Überalterung der Bevölkerung und der steigenden Be-
SB-Wallllmarkt Kaufhaus _hws
tiger hande~geografischer Verträglichkeit. die nicht Gegenstand der folgenden Ausführungen ist - kommt dem Städtebau die Aufgabe zu, Entwicldungs- und Flächenoptionen in den Zentren aufzuspüren (vgl. Tabelle: Exemplarische Flächengräßen von Einzelhandelsbauten) und den
Baustein Handel in Form und Gestalt in den baulichen Kontext der Stadt einzufügen.
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ab 1.600 qm ab 5.000 qm
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des mgr.,,, Bol,..
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Braila' IIId 'liefer QIS1ftIa5 Wennund Dienslleislungsangrjlot als lIxh_aftsze_
8.000 bis 1\.000 qm
Regiooala Shop~JJt Cllllar(Maplmiela' 'MIen- und Wnuser, SB-Wallllhaus, Fadt
U....... AngobotsspotlTum (Eil1l8llaK1al, Dienslleisluno. Gaslmlnie, u. a. FreiMtangebole)
graB. als 15.000 qm, _ 30.I11III ~s 40.0ooqm
Iriobe)
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*FIIkIl., die dem Verkll~ dient, 00'" ~geriIlchen und KuIliOlI"IicpMtlze 4.6.2 _ Exemplarische R6chen~n von Bnzelhandellbauten
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tigkeit in vielen Partnerschaften immer noch den Einkauf erledigen) werden Angebotskonzepte unterstützt, die gut erreichbar sind auch ohne Pkw. Das Vorhandensein von
Um jedoch eine qualitätvolle Integration der Einzelhandelsbauten in zentrale Lagen zu erreichen - bei gleichzei-
des mgr.,,,
bngfri"" Bol,,, u. a. Baustoffe, Werkzqe, MasthilWl, GarIBnladwora lnI
Baumarlct
rufstätigkeit von Frauen (die im übrigen trotz beruflicherTä-
Läden im Quartier bietet heute Flexibilität und Erleichterung im Alltag.
lOO bis 1.000 qm
leben_, _ des Bolofs U.raichas Sortiment an Labe milllln und lIOItfaad des kull", milla~ und la_gen Bedlrfs z. B. Texll1ien ~ebolssc:hwelpun~ u. a. im Balli:h lIekIeÖllg, Schuhe, IbIsldlw«lrtn, manchmal lebl1Snillll und Gostranamie
Wesentliche Entwicldungstrends im Einzelhandel sind heute die Expansion der Verkaufsfläche, rückläufige Anzahl
der Betriebsstätten, MaBstabsprung der Baufyplogien, fortschreitende Untemehmenskonzentration, Aufkom-
mgr.,,,
des
Bolofs
VarbnllCMnn,rkt
um 200 qm
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weiteres PI1rWp ist in Anlehnung on Khobovten der 1920er JotV'e (1OnoprNIp/Malkt~1 denkbar. DOOeI beftndet sich IedIgUch ein sclYnalar Bngon; an der StreBe neben anderem Geschöftsbesotz. der Marlet entwickelt sich ebenfalls in die flefe des Blockes.
Bel Shopping Centern werden geschlossene und offene bzIN. telloffene Center unterscNeden. Er! psc:hIouenu CenMr Iccnn Os IanggesITeclte Mal oder In eh9r sternfonn ~ werden. Sn...".. c.rt.r dagegen ~ sftI'ker c:ie typische SIruIcl\K der europOischen Stadt ouf. Es
vertelt sich auf mel.eie Geb6ude. de d'1e bestehende StrcBenstruktvrsaumen fnOpen-Spoce-KonzepfNI.
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STADTEßAUUCHES ENTWERFEN
Städtebaußche Anforderungen an Bnzelhandelsbauten Ober die dargestellten Aspelde hinous sind folgende wesentlchen Anforderungen bei Einzelhondelsprojelden In Städtebou und Archnektur zu diskutieren: Aufnahme van Stadtstrukturen und Wegebeziehungen BezOge zum vorhandenen Freiraum Sichtbezfehungen zu traditionellen Geschäftslagen Bildung von Raumkanten Ein Einzelhandelsprojekt ist kein isolierter Baustein. Es muss in einen Dialog mit der Umgebung treten und Bezüge zur bestehenden baulich-fäumlichen Struktur und dem vorhandenen Frei"aum aufbauen und so einen positiven Beitrog Z\X städteboulichen Snuofion leisten. Dies konn erfolgen u. a. durch die Aufnohme oder Interpretofion der Bauwefse, der Baulinien und der Materialen der Umgebung sowie die FortfülYung von Freiraumstrukturen und bestehenden Wegebeziehungen.
Da die Qualtät von öffentlchen und privaten Räumen maßgeblich durch ihre eindeutige Formulierung und Begrenzung bestimmt wid, die vorwiegend opt~ch woIYgenommen werden. müssen Raumkanten an Straßen und auch zu Porkplatzflöchen gebildet werden. In vielen stödtebaulichen Situationen sind mehrgeschossige Bauten zur Bildung von Raumkanten notwendig. Eine Raumwir1<ung kann durch die Anordnung, die Kubatur und Höhe des Geböudes, ober auch durch sonstige bauliche Anlagen (perforierte Mauerni und teilweise durch roumbildende Grünbepflanzungen erzeugt werden. Werbetafeln können in der Regel nicht die gewünschte Wirkung erzeugen.
daher Transparenz. Offenheit und Kommunikation in der Fassadengeslallung im Vordergrund stehen. Dos kann durch entsprechende Glasflächen, die Einblicke in den Innenraum gewätven, und durch GltedenJng der Fassade erreicht werden. Auch die Präsenz und Sichfioorkeit der Einzehandelseinrichtung wid unterstützt. Das jeweilige Fassadenthema muss durchgöngig alle Seiten des Baukörpe.. behandeln. Dies gilt auch fOr den Ar>lieferungs bereich, der neben seiner funktionalen lage auch auf unmittelbar angrenzende Nachbamufzungen reagieren sollte, indem Lärmschutz. Einsehbar1<eit. Flächen für Altmaterialien und Wertstaffbehölter gestalterisch thematisiert werden. Die Materialität der Fassade sollte sich aus dem baulichen Kontext begründen lassen. Werbealllagen dienen der Jdentifil<ation und Aufflndborkeit einer Einzelhandelseinrichlung. Sie müssen jedoch auch den Charalder und die jeweilige Atmosphäre des Stadtrcumes positiv unterstützen und sich dem Kontext unterordnen. Daher sollte Werbung auf ein notwend;g.,s MaB reduziert und gestallerisch eingeordnet werden. Die Art der We<beonloge (Schilder, Banner. Giebelogo ... j, ihre GröBe und ihr Standort müssen auf das Erscheinungsbild der Umgebung und des jeweiligen Raumes abge-
stimmt sein.
Die Elngang••Huaffon muss auf die Bedürfnisse der Fußgänger und Fahrradfahrer eingehen. Auch ein Autofahrer wird zum Fußgänger, wenn er sich zum Eingang des Marktes bewegt. Daher sollte der Eingang neben dem AspeId der Orientierung auch für alle Benutzergruppen barrterefrei und sicher erreichbar sein. Dies ist In der Regel gegeben, wenn der Eingang am öffentlichen Fußweg gelegen ist oder Bereiche für Fußgönger auf dem Parkplatz gekennzeichnet sind. Je größer der Parkplatz. desto eindevfiger sollten die Bereiche markiert bzw. durch Hochbordsteine abgetrennt werden. Daneben sind Abstellmögichkeiten fiX FalYröder genauso notwendig wie Silzgelegenheiten, Öle den Bedürfn~n öllerer Mer>schen entgegenkommen.
Auch Ö.. Umnutzung (historischer) Geböudestrulduren trägt dazu bei, dass ein Einzelhande1sprojeld ein integraler Bestandtel _ städtebouflchen Struktur wid und gleichzeitig einen unverwechselboren Choralder erhö~. Dies ist von Bedeutung. da z. B. Shopping Center und Lebensmittelmärlde in zentrahan logen mitunter auch eine wichtige Funldlon a~ Orte _ Begegnung und Kommunikation übernehmen. Diese soziokutturele Funktion kann auch über die Nutzungsstruldur des Einzelhandelsprojeldes gefördert werden. die eine monofunldionale Nutzung ausschließlich über Handelsflächen vermeidet. Gezielte mischgenutzte Objelde (Handel kombiniert mit Wohnen, öffentlichen Einrichtungen, Büronufzungen u. a.), ein verträgliches Maß an additiven Nutzungen (Gastronomie. Dienstleistungen) genauso wie die Mehrfachnutzung des Parkplafzeswerten einen sonst monofunlctionalen Ort auf.
neben einem guten Verkehrsfluss vor a llem Belastungen auf angrenzende Wohnnutzungen gering zu halten. Das kann durch die eigentliche loge der Ein- und Ausfahrten geschehen, ggf. ergänzt durch bauliche Maßnahmen. Bel der Konzeption der Anlleferung sind wendungsfreie An- und Abfahrten des Lieferverkeh .. funldlonal von Vorteil. Da Anlieferungsbereiche in der Regel auch Wertstoffund Müllcontainer vorhalten müssen, ist eine beschrönkte Elnsehbarkeit von der Hauptfassade aus anzustreben.
Bei den Bauten des Einzelhondels spielen vor alem die a l ~eitige Behandlung des Boukörpers, die Eingangsund Anlieferungssiluatlon sowie die We<beonlagen eine besondere Rolle. Dvrch die Fassaden hiII der BaukOrper In einen ai<tlven Austausch mH der Umgebung. Die Öffnung der Fossode, insbeso~ zum öffentlichen Raum, verhindert zudem die Entstehung von AngsIröuman. Gegenüber dem öffenffichen Stadtraum müssen
Stellplätze ~nd in Abhängigkeit von der Lage und dem Charalder des Standartes und der angrenzenden Nutzungen zu realisieren. Wenn andere höherrongige Zentren oder EinzelhandeJslogen durch das geplante Einzelhor>delsprajeld in i1Yer Funkfion nicht beeinträchtigt werden, werden fiX integrierte Standarte keine restrildiven Vorgaben empfohlen. Analysen der StellpJolzanzahl und -auslastung bei Lebensmiffelmörlklen hoben gezeigt (Uffke
Bel Loge und Gesta~ng des An- und Ablalvverketn ~nd
BAUST8NE DER STADT
20(9), dass folgende Orientierungswerte Grundlage einer D~kussion um die standortangemessene Anzahl von Stellplätzen sein können; für Lebensmitlelmärkte bis 700 qm VK: ca. 1 Stellplatz je 30--40 qm VK, für Lebensmittelmär1de von 700 qm VK und mehr: ca. 1 Stellplatz je 15-25 qm VK, für kombinierte Standorte von zwei LebensmittelmärIden und anderen Einzelhandelsbetrieben: ca. 1 Stellplatz je 20 qm VK. Ein Mehrbedarf könnte sich beispielsweise aus der Erreichbarkeit des Standortes durch den Verbraucher und einer Mehrfachnutzung der Stellplatzanlage begründen.
dem Grundstück nicht möglich ist - in benachbarte Grünflächen oder in die Grünstreifen im Rand- oder Mitlelbereich des Parkplatzes geleitet werden. Bne Mulden- oder Rigolenversickerung und andere kombinierte Verfahren sind denkbar. Eine Gestaltung der Dachflächen als Gründächer ist genauso möglich wie das Aufbringen von Photovoltaik-Anlagen.
Neben der Anzahl von Stellplätzen sind ihre Anordnung und Unterbringung von noch großerer Bedeutung. Die Vielfalt an Möglichkeiten muss thematisiert werden. z. B. ebenerdige Stellplätze vor, neben und hinter dem Gebäude, offene Parkdecks, Parkhäuser. Ober die Verteilung von Stellplätzen im Stadtgefüge kann bei Shopping-Center-Projelden zudem erreicht werden, dass die Besucher des Shopping Centers auch angrenzende Bnkaufslagen besuchen. Besonders Stellplätze für Spitzenauslastungen (Overtlow-Parking) sind für solch ein dezentrales Stellplatzkonzept geeigenet. Positiv ist zudem eine Mehrfachnutzung von Stellplatzanlagen durch verschiedene Nutzer während der Öffnungszeiten und nach Ladenschluss.
2. Stadtbaustein Öffentlicher Raum
Grünräume können nicht nur die stadtgestalterische Einbindung der Gesamtanlage erhöhen, sondern sie dienen bei ebenerdigen Stellplätzen auch der Beschatlung und der Verbesserung der ökologischen Situation vor Ort (z. B. Staubabsorbtion, Schaffung von Versickerungsflächen). Gerade ebenerdige Parkplafzanlagen können durch Grünstrukturen - v. a. Baumanpflanzungen - gegliedert und "humanisiert" werden. Die Anzahl der Bäume ergibt sich aus der Parkplatzk:onzeption. EmpfOhlen wird die Anpflanzung in einem durchgehenden Grünstreifen am Kopf oder an der Seite des Stellplatzes. Wird der Grünstreifen in einem Abstand von 5 bis 10m mit Bäumen bepflanzt, kommt bei dieser Anordnung auf drei bis vier Stellplätze ein Baum. Pflanzbeete und Baumscheiben müssen mit einem ausreichenden Erdkontakt dimensioniert und bewässert werden, um einen artgerechten Pflanzenwuchs zu ermöglichen. Ein 2 m breiter Pflanzstreifen sollte Minimum sein (von Innenkante Bordstein bis zur gegenüberliegenden Innenkante Bordstein). Hieraus ergibt sich die Anforderung, dass Baumscheiben mindestens eine Größe von 4 qm haben sollten, um den gepflanzten Bäumen geeignete Wachsturnsbedingungen zu bieten. In die Freiraumgestaltung integriert werden müssen notwendige Retentionsflächen für anfallendes Niederschlagswasser. Zumindest auf den PkwStellplätzen sind sickerfähige Beläge, zum Beispiel in Form von Pflasterbelägen, möglich. Flächen für "Over1low-Parking" können als mehrschichtig aufgebaute Splittbeläge oder als Schotterrasen wirtschaftlicher und Ökologischer gegenüber einem Kompletfausbau gestaltet werden. Das Regenwasser sollte - sofem eine Versickerung auf
lJIeratur
1. Stadtbaustein Freiraum
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3. Stadtbaustein Wohnen
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6. Stadtbaustein Handel und Versorgung
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