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DAS LESEN DER STADT -


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1. Sehen und Wahrnehmen

sehieckhe ZvgOnge und Theorien zu diesen Themen. cie auch ehen entsche\denden BnIuss out den StOdtebau hatten. WuI ....... MI8-I1t mthr aII ein paut....

Wotmehmen 5Chie8t

Dos Wohmehmen

V()(I

GeseIzrnöBiglceiten und Eigen-

arten ehe5 Ortes sr.d die Gnx'dbedIngung fOr <Ie elnzelnen Schrffte 1m Eni'-Nufspromss. DIe Äußerung von WoIfgang Goethe "Mon sieht nur. was man weilt U hat auch iTe Relevanz für die WotYnetmung der gebauten Stadt.

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Wollrnehmunfill...... oll ein S.lworgonlii Die Alltagserfahrung belegt, dass die Wahrnehmung Ober den rainen SehVOrgang hinausgeht. DIe funldional bedeutsamen AuSSChnitte dar Umwelt werden einem Lebewesen über seIne Sinnesorgane vermittelt. Reize, verstanden als chemisch-stofftlcho und energetische Vorgänge,

lösen dabeI IndlvlduoDo Empftndungen und Walmehmungen und damit das Erleben ous.

WatYnetmung gelt Ober den biologischen Vorgang h Si-n-Schichlen ein. Diese Erkarvltri!; hat sich aIerdings ent im 19 . ..Ic1"rh..ndcrt verfestigt. Bis datWt gdt das "Postulat einer dem Menschen vorgegebenen RaurnvorstelkJng. cie von der Empiie unobh6ngig ist-. Der Fotscher Johames MOIer ging davon CIU!, dem ..da &l1wickU'Igen rtAJmicher WclmetYnung 1m Mutterleib rM den seb5t wsgeIOstBn KOrpefbewagungen lJld der~ung unsere" imeren Orgono" begme. Die Fähigkeit der Wotw"neI'YnI.xlg W\Kde cis etwas angesehen.. was 5Chon bei der GebI.rll.X"lT'littelbo" lX'Id voIstOncig vori'londen sei.

Ieobac'_,

one adive leirdme mit ein. Ge-

rade dieser reinahrno a. der Atchiteldur, on dem Gebovten. 1cann sich nIer'nc:rId entziehen. Das Wotygenorrmene nehmen 'lkricht nursrrich wahr. es Ist vie1me/y i'l Gefühlssllvctionen ei'lgebettef. die Ernnerungen und wanschen entsprechen. von denen es sich

abhebt. Das ist der wesentliche unterschied zur üterotur (ein Buch 1com man zuklappen, weM es zu langweilig ist) oder Musik: [eIn RadIo k':ann mon ICLJizerhand ausschaHen, wenn einem die Musik nicht mehrgeföllt). aberdie Gestalt eines Raumes. ein&! GebOudes. gerede sein AuBeres. die Fassade. beelnftusst uns Immer. Im negativen und im positiven Falle. Watmelimunsr... Ist ......ubjeldlve Angelegenheit Sowohl objektIVe olS ouch Paometer der persönnchen Verfassung sind mit dem Besuch eines Ortes verbunden. Die Bezugssystemtoochung geht davon aus. dass sich cfleSe subjektiven WoI'vneIYTY.Jnge im A1tag auch ver-

Ondem ItOmen. Wo/'W.1I und [ohn 10m", OUS, dass Mensehen. cIe aus eher KlensIodIln ehe Gro&toctt 0betsIedein. <fie Gm6s1od1 Mutig 1ou1er; versctvnutzter und enger einschOtmn als cIe Iont;.f'lt'igen Gro6stodtbewohner. Kommen sie noch einer gewissen Zell wieder ZlriK:k i'l cis Kleinstadt, dann sch01z:en sie ÖIeSe as ru~ und sauberer eil als VO( iYem Umzug i'i öe Gro8stodt.

In deremen ~tte des 19. JalYhunderts Icam es aufgund verschiedener Entwlcldungen, vor eiern der neuen Naturwissanschatton. zu einer Umstruldurierung des Sehens.

Seh- und

wa~nelYnungstheoretische

Fragen zählten zu

den brennenden Themen der Wissenschaft. Wie funktio-

nIert dIe rOumllche Wohmehmung' Was Istom Seher1ebnls betenlgt9 Von der physIologischen BegOndung des Wohrnehmungsprozeues bohnt sIch dIe Erlcenntnis Ober die psychologischen Anteße doren zunehmend ihren Weg.

Theoclor Fechner hot sIch In sehem Beitrag "vorschule der Asthetik~ (1876) mit der expetlrnentenen Erforschung von WoIYnetmungsbellehungen, Reiz und Empftndung beschönigt. Ein 1m gebauten Oi"tg legender öuBerer ZWeck: wird durch subjeIdive Assozfanonen zum ästheflSChen. 1m Zentrum cer AssozIotk:lnen Ist cie NaIlx des Menschen. In einer "Phiosophie von Lnten" werden systematisch BeobochI\rIgen und Erlotv\Jngen über EndrVcte und 'Wrkmgen zusamrneooetrogen. HehhoIIz erla:rnte rOl.mIche Wohrnetlrl"llng ols auf der Grunc:Ioge von &fohrung 8f1ernt lnt als "fort1outenden i'llerok:liven lemprozsss zwischeo dem fnetoIfduum lnt der Aussenwelt al-. Der Sehvorgang sei defTnoch "nicht in gs'ngsfen von Cietblen oder angeborenen onotorMd'ten und physiologischen Mechanismen be$fmmt" . Theodor FedYIer, Ernst BrOck:e, Hermam von He1rnho1tz und andere entwlc:lce1ten unter-

C. Reicher, Städtebauliches Entwerfen, DOI 10.1007/978-3-8348-8257-8_6, © Vieweg+Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2012

1.1.1 _Opillillinoiro, iCJIcIpp AppQPO,zur~g dllrAugIl~rgen


DAS LE$8>J DER St4.DT

Wahrnehmung ••• wftt unterstUlzt durch Autf6llg_ In der Archlteld1Jr und Im StOdteoou suchen Planer aH HllfsmHtel, um AuffOlliges zu erzeugen, den Bnck: auf sich zu lenk:en. Auffölliges geht jedoch nicht unbedingt einher mit Quarrtät. Ober Farbe, Vor- und Rück:sprunge, Materialbrüche, Masse, HÖhenentwicldung und vieles mehr wird der BlIck: gelenld, die wahrnehmung verstärkt, ohne dass wir dIe Interessen, dIe dahlnterslehen, unmHteibar er1cennen. Wahrnehmung wird bewusst gesteuert. Wahrnehmung.•. Ist die Vorauuelzung für die Erkerlntnk Die Vorstellungen, die wir von Räumen entwicic:eln. sind in erster UnIe Bildvorstellungen. Unser Erk:ennen ist gebunden on den Raum und an die Anschauung, wie dIes In Ohnlicher Form schon Karl Jaspers geOuBert hat. Dass Vorstellungen vor allem BUdvorsiellungen sInd. wird durch die Psychologie bes1öfigt. Allerdings '!si diese Feststellung nur mit 8nschränic:ungen gült'ig. Der Grad der BUdhaftigic:eit '!si auch vom Typus des jeweUigen Menschen abhängig. Es gibt im StOdtebau - also der Disziplin, der im Rahmen dIeser Belrachl1Jng die Prlorftöt elngerOumi wird - sIcherlich sehr abslrald und ungegenstöndlich denk:ende Menschen. EIn TeIl der Idealstadtentwürfe der Renaissance. aber auch vIele unsere Verkehrsanlagen zeugen davon. Das wohrgenommene BUd trOgt zu einer Erk:enntnis bei, zugleIch verarbeiten wir das gewonnene Bild IndMdueil weiter. Blldvorstellungen sind "nicht die Dinge selber, sondem ihre sinnlich empfangenen Bilder liegen dort (im Gedächtn'is) bereit für den Aufruf des tätigen Ge'istes. der sich nrererinnert." (Augustinus) Auf die Erk:enntnis folgt der indivIduen geprögte Prozess der umsefzung.

die Bewegung, überlappungen und Verdeclctes machen neugIerig und laden ein, dahInter zu schauen. Wohmehmungspsycholog\sche Wechselwlrk:ungen zwischen Gegenstand und Betrachter sollten nach Gibson Kriterien für ArchIte1den etwa bei der Gestaltung von Häuserfronten sein. Sie bestimmen dIe funktionale Aussage eInes Gebäu-

des.

Die verschiedenen Theorien vom Sehen und Wahmehmen unserer Umgebung machen deulflCh. dass stödtebaulIches Denk:en auch eIner räumlich dreidImensionalen Auffassung bedarf. Städtebau geht über dIe reine technische ProblemlOsung hInaus, die ästhetische Qualitöt des Raumes ergreiH über die Wahrnehmung unser innerstes Bewusstsein. "Man sIeht nur; was man weiB.": Je gröBer dIe Kenntn'!sse über dIe EntwicldungsgeschIchte eIner Stadt. eInes Quartiers, eInes Planungsraums, von sozkllräum~chen Zusammenhängen sind, desto melT nimmt man sie auch wohr. Daher 1st es no1wend'ig, bereits Im Schritt der Bestandsaufnahme und Analyse erste Leitideen und Rahmenbedingungen des Entwurfs zu ermitteln, spriCh: eine problemorientierte Bestandsaufnahme durchzuführen. "EI bt Injedem Avgenbkkmehrvomonden. ab da$Avge zu.sehen und das Ohr zu hÖAtn vetmag - immer gibt es Binen Hinlvrgund oder Bine AlJ$$ICht. die darauf werten. et10ßcht w werden. NIcht I<'ttd dU'Ch tIch .se.bst etfahren. oIe~ $/eht Im ZI.t$Ommenhong mit ~erUmgebl.lng. mit der ...uffllnandflrlo/gfl von fntignissen. cJe zu ihm hinfiJhAJn. mit der Erinnet'lJSlQ on vergonoene ft1ebnisse. " {Kevin LynchJ

Wahrnehmung... lIt ein Angebot für den Betrachter Gibson geht davon aus. dass die wahrgenommene Welt für einen Beobachter aus Gegenstönden mit bestimmten Oberflächen besteht. Die Oberllächen "machen Angebote" für den Beobachter: Der weiche Moosboden lödt zum Liegen und Ruhen ein. Eine steile Oberflöche stoppt 1.1.2_ 1hItaIN de ....1'ICOII, Claudll trkaIIa ladDuz

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STÄDTEBAULICHES ENTWERFB-I

5.1 A _~. S!IIIN LSNIN ... La,..,..,.,.ItaIlllGlKullur NIW

ZWlscken Augusl2OO'i und Old'ober 2(110 loo..rIe die 7 m I 7 m I 12 m go8e

SEHSTATKlN des ArcNleIden lV'oaf BRll.t'U!ls- n ZusalTYTlflrabelllnt NlcoIe!te llaumelster. KorrmlXllcatlonsmodule, und ctrIs1Ian SchOler,1I'agwerbp!a....r"G -, ergänzt durch 10 übercirTll!lrUianalll Farbrahmen. dLfC:h die Städte Nordtleh-WestfalBnl. Die an den Balg einer BoxenbJmeRl emnemde Halzkonl"tn.lldian soll den Bick dlIrÖffentrochkeii guf GellXlg_ und Misslungenes. lIesIahendes lXld ZUkOnl'llgas ~ehlen. D1B SB-ISli'\I10N 151 Selillle und Dlskusslanrort zugleich. SEHSTATK>N und Oberdlmensianale RctuTlBn waren ein Angebot gn iTteressil!lrle llürger, lieh i"I lpiI!IIePiJcMi"lriieherWeile eine ntIUII PeßpeIdIye des geb<JJ1en Umfeldes gllZlJelgnen lXld daober l"lnaus gldiv i"I den Dialog mit Fachleuten zu inJlen.


DAS LESe.! DER STADT

2. Bestandsaufnahme und Analyse

und QuoItöt und folgert dO"ous M6nge1, Oloncen. Re$ltt:tlonen und Besonderhetten de$ PIongebIeI$. Dc*>eI besteht ein OJS dem lWeck und der Bedeutung der AUr gebe abgeIefteter ZusorrmertKJng zur Art und nm Umfang der ArdiysO. Es findet ehe Bewertung und Beu1eiJung des Besttndes. d . h. eine Ardyse der Ausgangssitu-

ation. statt, c:ie cie spezfftschen PtobIemzusorrrnenhönge

Jeder stOdtebcl..fehen Planung. jedem Prozess st6dtebovIchetn Entwerfens, legt die AbsIcht zugrunde, In bestehende ZusfOnde eIn1vgreIfen, enen En1wlclciJngsprozass anzustoßen. der ZUkOnttigen 8edOrfrissen und Forderungen be5tmöglich dienen Icam. Fundierte Kenntnisse und eile intensive Auseinondm"izung mt dem PlanungslOum, .seinen Problemen und Mögllchlceiten sind wichtige VoIOLmefllJngen fOr das stOdtebaullche Entwerfen. DIe Bestandsaufnahme und Bewertung Ist Grundlage der stOdtebaußchen Planung und somit ein wesentßcher Arbeißschritt im Gesomtlcontext planenscher Oberiegungen und rconzeplionen. fiel von Bestandsaufnahme und Analyse ist es, die örtlich s~flschen Gegebenheiten. Problem- und Hondlungsschwerpunlde zu erkeMen, und sie mit ongemessenem TIefgang zu erheben und zu bewerten. Dabei komnt es ouf . , problemorientiertes Vorgehen an. Ehe voIsttIndIge ErlCSSU"lg aIer Purkte und Untersuchungsktiterlen Ist weder praKli::abel noch et'SIrebenswert: Die Be:schrOriaJng ouf das Wesentlc:he und dornt OJI' die lncIvIc1IeIe ZIelsetzung des )awelgen Projekts Ist hIfnrich und wichtig. dcnVt eine sich er. die Aufnahme des Bestandes onsc*8ende Ardfss auch effeldiv ist. Dem: ~ Bestoodsoufnatm muss ouch ausgewertet werden. Ehe probIemor\entierle Best~ wid geleitet von verontworiungsvol forrnuierten Rohmenbecfngvngen, leHvorsteilungen und den spe2lftschen Problemstelungen des Je'NeIIgen ProfeIdi. ,.Das DI..n:hIouren etles /tetoftolen KI'eIJItMs von InfoImaIlonen/Ar1aIy$e. $)nft1• • vnd ~ fOM von der Kon/I:relfHNng zvr nOchst.n. Um sc:hfeSktl _ ein.- Plar!ungskonzep zu kommen, bedClf. m.reN mhftllcher ROcJdcopp/UnQen auf votMQegOIIgej I. $t1J/en eIN &I~J." (DIelmar RelnbomJ

.ner w. "-aIsaIion

Um sich mit dem PIangebiet vertraut zu machen und den Ist-Zustand für den Vergleich mit dem spöter geplanten Son-Zustand fes1llJhalten.1st die Vor-Ort-Begehung mit Kartermaterial fOr Notizen. crhebungen, ersten Skizzen sowie die Erfassung von st6dteboußchen und gestalterischen Besonderheiten mit Hlfe enas Fotoopporots hlfreich. DIe Auswertung vorhandener Datengunclo98n i'l Form von PIOnen. rcarten. Stattsliken etc. ist ebenfals elementa.

Auch ge:samtgeselschaftlche Prozesse, z. B. der demogaptjsche woncleL die sich In der eigenen. rcurrbezo.. genen Bestondsovfnatvne rjchf unbedngf niedetschIogen. lcOnnen fOr Plcn.Jngsentsct"lekiJngen relevant sen und shd deshalb zu beIOcbIchtigen. Ivl cie probIemorien1iee Bestoodsoufnatm 5Chie8t sich cfe Nd:yse der gescrrmelten Informationen on. Oie Bestondsonotyse bescl'v"ebt den Prozess der bi1ischen AU$8InandeBem..lrlg mit bc:IIAc:hen und rOumIchen S1T\AcI\.ren, her NutaJng und Ver1\echh.mg sowie her Gestelt

_sol.

Auf der Gr\xdoge der Anotyseergebnisse werden der jeweilige HondIungSbedaf abgeleitet und Ziele famUiert. Analyse und dorcM r8S\Atlerende ZieIse1zungen si-1d als Austausch von Argumenten und Folgerungen eng miteinander ver1Iochten •

Da Planung aber nicht linear abilluft und neue informationen auch In spOtel8n Arbelbphasen aufgenommen werden müssen. sollen In leder Stllfc des Entwerfens RüclcIcopplungen ZIJ Analyse und formulierten Zielsetzungen stattftnden. DotenhJeken müssen eventuen nachtrOgllch aufgefOllt werden. Externe Hinweise (von Experten, Be'NOIYlern atc.) fOtYen ebenfolls dazu, die Analyse zu erweitem und zu v ....oIstendgen. Planungsoufgaben shd selten gleich und tremschaf obgrenzbor, ovch PIongebiete sr.d je noch PrQiet=t und AufgabeNt.ng niemals gleich. Und so verschieden cIe Planungsaufgaben und Plangeblete md. shd des auch cfs einzelnen Anatysen. Trotz cIeser Untersctiede haben sich besti Imte Anotys.&Mathoden und Anolyse-lnhotte heraJsgebidet. cfe höuftg bei bestnmten Aufgaben ongewendet werden,

.. .....,.Ib......

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idelM1I<!illhOglll"und~

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STÄDTEBAULICHES ENTWERFB-I

6.2.2_Ardrn·und"-plpAd............ IHA~undSbllpbl..­ mit Planergruppe ObMIaUMn aestandsaufname Imensladt Remscheld

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Gri.in- und Freroumsln.d"Ullln

~ VerknOplung des OtIenIIchen Raums

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Encliie&.ng der lmenstadt


DAS LESEN DER STADT

KRITERIEN UNO ASPEKTE

QUELLEN UND METHDDEM (AUSWAHL)

Hisrorisch, Enlwic~ung

6es<hidTllich, Enlwic~ung des Plonungsmums, Hisl<lrisch, NUizungen und Funktion"" Gebäude, Slnrkturen, Oenkmols<hUlz, OkonomisdJe Entwicklungen, Demogmphi~he Errlwic~ungen, SllIltlmuhistorisdJe Boonlnung

Kori1lnmrrlerial zur Si,dlunll'" und Smd1errtwicklung, risches Korrenmalerial, Slulislislhe Dolen, Smd1err1wicklungskonzeple, FNp, GEp, Gurochren, hisl<lrische Farns, Falos heutiger Spuren der Hisiorie, Texre, VeRlflenfl, chungen, wissenschoflfich, AIb""n, Oenkmallisron, Bouak1en, Archive

NoIOrlich, Vo~oben

Topogmphislh, EI,m""", Boden, Schulzwllnligkeit von Fauna und lnnds<holt, Gm"", ~imo

Themalislh, Kori1ln, Slulisfiken, Gumchl&n, Umwoltb~ richl&,lnndsdJofl!plnne, Grünonlnungsplnne

lnndsct.flsstruktur, G~n- und

großräumig: Rngiono~ G~~ und lnndsd1Dflssysi&me, S111dlislh, G~~ und lnndschol1ssysrom" G~nzOg" SchUln\ilrdigkeil, R,dTllich, Vo~oben, ChomkierislisdJe Merkmale, Typos, NUizungen Id.inräumig: Grünflüchenslruktur des Pkrnungsmums, Öffen1fiche Grü~ fliid1en, PriwIe Grünfliidlen, Porkanlogen, Zugünglid1ke~, Gestnhung, Arrleil versiegrrlter F~chen, S!hUln\ilniigke~, V,m'lzlrng m. s111rflischen / regiooolon GrünSjSlemon

Kori1lnmrrl8rial auf regionaler, s11lrflischer sowie O~iI­ ,bene, Enlwicklungskonz,pIe, Mosro~~.., Farns, lnndschrrflssdJUizkorren, lufrbnder, Grünordnungsp~ne, lnndschofrspfüne

Po~~~nslruktur, BosiIzverh11llniSSG, Bodenridllwllri1l, Besmhondes Bo~ rodlt, B,beuungsplonverfuhron

lieg,rochoflskomsror, Bod"nrid1l1..r1infonnolfio,",~lenlB, B,bouungsp~..

MUlIung.n: Kuhur, Freizri1fSpo~, Soziales, Bildung, V",o~ung, Wohnoo, Wirischolt,t1ndoshio/6owerbo, V,rkehr MulIungsslruktur. Nulzlrngsfonnen, NUizungsverrenung und «hwerpunk1e, Nulzlrngsgeliige, Nulzlrng'1le~ichre, Zenlrenslruktur, Bnzugsb~ reiche, Nelze, Quolitotive Auestnllung, Quonfitoliw Ausstolluno, Bedarfu,

Flnchennulzlrngsplon, Freizeilkori1ln, Th,nxrlislh, Kori1ln, Beg,hungon, Irrlemet

Frei~um,

Bodoored1llich, Vorgoben, Plonungs",h~idIe Vo~oben

NUizungen und Nulzlrngsslnrktur

~anungen

Bebowngsstrukturen,

Anonlnungsformen, Sffid1eboulid1er Grundriss, Pa~ellenslnrktur, Slmß.,. IOhrung, OrienlillUng der Bebauung, Beulluchl&n, BaOOichl&, G,sdJe". fliidlenzahl, Grundflnch,nzahl, Siedlungsdichle, Bauepoche und Ah1Ir, Zusrond und Gesroltvon Gebiiud"" Hähenenlwic~ung, GesdJossigkeit, Dodrfunnen, Blickbezjehung"',lnnd",rken, Orienlierungspunkre

Schwnrzpfäne, Fotos, Smnillll, pe.peklM~e Skizzen, Hisiorisches Manwork. lufrbi~er, Ortsb,g,hungen

Öllen~cher Rnum

Typen, Gesamlslruktur, Verknüpfungen, Beuliche Fassung, Gestnhquolf Iö1en, Aussmllung, Miiblierung, Vegelulion, Nulzergruppen, NUlzunll'" irrlensilüt, Konflkle

S!hworzpfäne, Fotos, Smnillll, pe.pek1M~e Skiz,,,,, Boobochrung"" Befragungen, Ortsbegehung

ErsdJlie8ung, Verkehr

Hiemrmien, Verkeh"'l'1&ne, ~rIen, Fuß., Rndverkehr, Obenegionrr~ und sliidtische An~ndung des Planungsmums, HiemrchisillUng und Funktion der Slmflen, G,srolrungfErscheinungsbnd, Halleslolloo ÖPNV, Borri,ren, Gefuhrenpunk1e Wegeliihrung

Unien~üne, Mosrorplüne, Rndwegekolosler, Fohrrodknrlen, Wanderkarten, Radverkeh.nelz NRW, rfj,,",

lJJftimmissionoo, lIIrmimmissianen, Aflfasron, Aflfasronvonloch~lDchoo Bodonbelestungoo, NUizungshistori'

Planw<lr~ Af1fos1&nkolosler F~ch.. nulzlrngsplon, Ih,msch, Kori1ln, Farns, Hisrorisch"

Af1erss1ruktur, Sozialslruktur, Bildungsniww, Sozial~umlid1e Verleilung, Ah1I Menschen, Jugoodliche, ~1'i1ozi,hond" Familien, Migmrrlen Sozi,l. RaumnulIunl: Treffpdde, Sjielpfiilze, Vemnslllhungsriime, GemeinsdJJli3riiume Aufenrhahsbereiche, NUizungskonfll1e Übergeordne1e Enlwj,ldungen: Oe"'gmphischer Wandel, Sozirler Wtnfrrf, lebensslil,

SluIisIisIIte Dolen, Befragungen, Beobodltungen

Typo~gien

Umwelt

Irrlem,~",lIoo

5.2.3 _ Aspekte und KrtIerIen der ledandsaufnahme und Analyse

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STÄDTEBAULICHES ENTWERFB-I

Gescmtstcdt

OPNV - AnDindung

MIV-Anol'ldurg

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InfraslrukMelnrichlungen

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V\erSeiten eherFllk:he

Sequenzen eTner Promenade

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----Lagequartmen


DAS LESEN DER STADT

3. Morphologische Analyse Um in einem Stadtraum planerisch agieren und entwerfen zu können, ist es notwendig, die Zusammenhänge und innere Logiken der Bau- und Freiraumstrulduren zu erfassen und zu verstehen. Die Morphologische Analyse bzw. Morphologie eines Ortes gibt dazu auf struktureller Ebene Anhaltspunkte. Das griechische Wort "morphe" bedeutet Gestalt. Form. Aussehen. "Loge", zu griechisch ,,16gos", bedeutet "wissenschaftliche Untersuchung, Lehre". "Morphologie" ist also die Gestalt- und Formlehre, die Wissenschaft von den Formveränderungen. Übertragen auf den Stadtkontext bedeutet Morphologie den Zusammenhang von äußerer Form zu Gestalt und Gestaltbildung.

Die morphologische Analyse geht von dem Verständnis aus, dass städtebauliches Entwerfen mit der Weiterführung. der Verknüpfung und der Neuerstellung von Strukturen zu tun hat. Die räumliche Ordnung und die räumlich bestimmenden Elemente des Stadtgrundrisses bilden das Grundgerüst für die weitere Entwicklung eines Ortes. Bei der Analyse wird nach den der Struldur zugrundeliegenden Gesetzmäßigkeiten von Netzen. Flächen und Baus1ruldvren gesucht, die sich im Laufe der Entwicklung.. geschichte eines Ortes herausgebildet haben. Warum sieht eine Struldur so aus wie sie aussieht? Welche Entwicldungen, Brüche, Stabilitäten, Flexibilitäten, Bindungen, Freiheiten. Permanenzen. Veränderungen gab und gibt es? Dies sind Fragen. die mit der Analyse beantwortet werden sollen. Baustruldur und Freiraumstruldur sind dabei gleichermaßen von Bedeutung. Die so analysierten in der Stadtstruktur ablesbaren Formen werden als Morphologie der Stadt bezeichnet. Jede Stadtstruldur ist geprägt durch die gegebenen topographischen Rahmenbedingungen und die jeweils spezifischen historischen Entwicklungs- und Veränderungsprozesse. Dabei bleiben trotz der über die Zeit permanenten Veränderung von Einzelkomponenten bestimmte strukturelle Merkmale bestehen. Sie haben einen Beharrungscharalder. eine Trägheit. und sorgen dafür, dass Grundstrulduren in ihrer Entwicklung erkennbar bleiben. Curdes definiert die Morphologie als "zwei- und dreidimensionale Gestalt im Sinne der baulich-physischen Struktur der Stadt". Betrachtet man die stadtstrukturellen

Grundelemente, so stellt man fest, dass diese zusammenhängen und in unterschiedlichen Maßstabsebenen gegenseitige Abhängigkeiten bewirken. Humpert beschreibt vier räumliche Ebenen: Region und Stadt Stadt und Stadtgrundriss Stadtfelder Parzellenstruktur Innerhalb dieser Ebenen sind jeweils Elemente und Strukturprinzipien enthalten. die auch in untergeordneten Ebenen zu finden sind und die miteinander korrespondieren. Die StadtmorphOlogie entsteht aus der Addition, Division und der Iteration dieser Prinzipien und Elemente. Das Strukturgefüge einer Stadt wird gebildet aus den ablesbaren Formen der Netze, der Stadtfelder, der Parzellen und der Gebäude sowie die Logik derer Entstehung. Dabei gibt es bestimmende Elemente (z. B. Infrastrulduren. Gewässer, Sonderbausteine) und Eigenschaften (Qualitäten, Mängel, Stabilität. Homogenität etc.). Alle Teile zusammen liefern Anhaltspunkte für das städtebauliche Entwerfen an einem Ort. Im Verständnis der Begründer der neuzeitlichen morphologischen Betrachtungen aus der "italienischen Schule" (Saverio Muratori, 1910-1973) geht die Analysemethode davon aus, dass sich in der Stadtstruldur zeitlich nachfolgende Entwicklungen auf die vorangegangenen beziehen und das System Stadt haben entstehen lassen. Das Interesse ist dabei nicht primär historisch. wenngleich der Stadtgrundriss zur historischen Quelle wird und sich die Entwicldungslinien durch das Studium von historischen Planmaterialien und Stadtgrundrissen ablesen lassen. Es sind die topographischen Grundordner - Wehranlagen, Handeiswege. Tor- und Netzstrulduren in verschiedenen Maßstäben. historische Ereignisse, Erfindungen, neue Technologien etc. -, die im Zusammenspiel Aufschluss über die Entwicklung geben und die strukturelle Stadtwerdung beeinflusst haben. Wird nun beispielsweise ein Einzelbaustein wie ein Gebäude verändert, so finden die Eingriffe im Rahmen eines bestimmten modularen Systems satt, nämlich innerhalb einer definierten Erschließungs- und Parzellenstruldur. Dieses Gefüge übt dabei auch eine bewahrende Wirkung auf die Gesamtstruldur aus, so dass es zu einer Rückwirkung des Stadtgefüges auf die punlduelle Veränderung des Gebauten kommt. Das nachfolgend gezeigte Beispiel der Entwicklung der Innenstadt von Dortmund zeigt diese Systematik anhand einer Abfolge von einzelnen historischen Schritten.

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STÄDTEBAULICHES ENTWERFB-I

ti.s.1 _ Enlwlddunll da iihrfle"-n lIGy .... kI ... Dorfm ....... kI~,

1610l1li1_

1610

""

""

ti.J.2_Enlwlddunll_~und~ln_DorImu""

klnllllltacll, 1610 l1li1'"

_

... .


4. Subjektive Analyse AImosphllrhche l-.ng &l n der r6urrilchen PknxIg neves Feld der Atdyse ist cIe Besctveb..ng und ~ von AtmosphOren stOdttscher Rllume. m Vordergrund steht dabei die Osthetlsche WalYnetYTII.mg von ROI..men. hen Stmmungen und ihren affektiven. also gefOHsbetonten Quaitöten und Wr-

kungen ouf den Menschen. Die Atmosphäre eines Stadtraums. eines Gebc!lvdeJ oder einer Landschaft wird höufig nur unbewu$st wohrgenommen; die ofmosphOrische Kartierung verfolgt das Ziel, solche Wahrnehmungen zu systematisieren, sie Ie$- und dislrutierbar zu machen. um sie Im weiteren Schritt In das Planen und En1werfen ein-

Mental Maps

Oie ErarbeitLng Icogritlver Karten geht moßgebich auf KeW1 l~ nMfIck. der in seinen Stucien zum Bid der Stadt das subfeIdIve RoumverslOnd'lis und entsprechende Rou~er UI1tefluchIe. Sdche Korten t6nnen reale S"tn..lktlxeIemte (Wege. Berge, GebOude o. be!nhaI1en. sie kOnnen ober euch he "nichen Quaitoten bzw. offelcttven WiOO..ngen rt:unich darsteIen..

Ö.,

fologtGfIon. _ Sie sind die om höuflgslen verwendeten Methoden. um atrnosphllrlsche Wl'kungen von Röurnen zu dolaJmentleren; inYner wichtiger werden jedoch auch Audio-Portrci1! bzw. so gaMmte HOr~logan, weil sie einen longe vernachlöss/glen Zugang zur Stimmung eines Stodtroums ermöglichen.

"ieBen lassen zu kOnnen. Angehende Planer sollen sich für diese Aspelde roumlicher Planung und Gestaltung sensibi~sieren, denn die Schaffung spezifischer Afmosphören ist ein Entwurts::zlel, dos Immer wichtiger werden wird, wen die affektiven QuolltOten von ROUmen, die Art und Waise, wie sie Sima und GefOhie 0I1$pr9Chen. n Zukunft noch meIY an Bedeutung gowimen. in5besondere auch im Wettbewem der Städte untereinander.

Kar1IeM"lg I::oM LrltetSChle<:khe formen und Methoden der Daßtet..ng umfassen:

-

[)(e a~

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Dies k6men subjekttve AutzeictnJngen. auch ttercrische BesclYeibungen von StinYl"M'lgen und ofrnosphCrische Guott6ten enes Ro..wm sein; ge;cI ,foIs mOglch sind beispIebwe/se Interviews brw. BeIrogungen. um die affektiven Wi1rungen eir"\e$ Raums auf andere Menschen erfassen zu können.

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DAS LESEN DER STADT

Weg-Analyse ("Methade 16neraires") Die Weg-Analyse ist in den 1970er Jahren von Jean-Petiteau unter dem Namen "Methode des Itineraires" entwickelt und vor allem in französischen Städten erprobt worden. Was zunächst als Analyse und Wirkung der Architektur auf den einzelnen Menschen begonnen hatte, entwickelte sich im Laufe der Jahre zu umfangreichen Studien über das RaumerIeben und die sozialen Beziehungen im Stadtquartier (vgl. Petiteau, Pasquier2001. S. 74). Der Kern dieser Analysemethode besteht darin, dass Forscher und Testperson ihre Rollen tauschen; der Forscher überlässt einer außenstehenden Person die Erprobung eines Raumes. Die Analysemethode gliedert sich in ein dreistutiges Verfahren, das aus einer Kombination von qualitativen Instrumenten der empirischen Sozialforschung besteht.

Die Chance dieser Analysemethode, die auf einem Deligieren der Beobachtung auf eine Testperson basiert, besteht darin, dass sie Einblicke in die subjektive Sicht des Einzelnen liefert. Studien aus den vergangenen Jahren haben gezeigt, dass diese Form der Stadtspaziergänge bei einer entsprechenden Vorbereitung und umsichtigen Durchführung ein vielversprechendes Instrument für eine sensible Lesart städtischer Räume sind.

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VERHÄLTNIS FORSCHER·TESTPnSON

Das Kernelement der Methode besteht aus dem Spaziergang. An dem Tag des Spazierganges wechseln Forscher und Testperson ihre jeweiligen Rollen. Der Forscher vermittelt noch einmal kurz die Fragestellung und beschränkt sich ansonsten auf die Rolle einer zuhörenden Begleitperson.

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Am Ende dieser Analysemethode steht die Konfrontation der Testperson mit den Ergebnissen in Form des Fotoromans. Dabei kann der Forscher Nachfragen zu UnIdarheiten stellen oder auch die Sachverhalte vertiefen, die während des Spaziergangs nur punktuell angesprochen worden sind. Diese Art der Konfrontation stellt einen wichtigen methodischen Schritt dar, um mögliche fehlinterpretationen zu vermeiden.

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Stufe 3: Die Konfrontation mit den Ergebnissen ("ConfrontaHon")

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Stufe 2: Der Tag des Spaziergangs ("Journ" de l'IHneraire")

Während des Spazierganges steht die Testperson im Mittelpunkt. Sie bestimmt den genauen Venaut des Weges. Indem die Testperson nur die Dinge erwähnt, die ihr wichtig erscheinen, gewinnt der Forscher einen unverfälschten Einblick in die subjektive Sichtweise des Bnzelnen. Der Spaziergang wird auf Tonband aufgenommen sowie fotographisch dokumentiert. Im Anschluss an den Spaziergang werden die Erzählungen der Testperson mit der Fotodokumentation überlagert, so dass eine Art "Fotoroman" entsteht. Methodisch stellt diese Art der Erkundung eines Ortes oder einer Situation eine Art teilnehmende Beobachtung dar, die lediglich durch ein narratives Interview im Bezug auf die Fragestellung ergänzt wird.

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Stufe 1: Das Vorab-Interview ("Pre-Entretien") Eine erste Kontaktaufnahme (das sog. Pre-entretien) des Forschers (oder auch des Entwerfers) mit der Testperson soll diese mit dem Ziel des Vorhabens und der Methode vertraut machen. Dabei erfährt die Testperson im Gespräch die näheren Absichten und Anforderung an das Vorhaben, die Erkundung eines Zustandes oder einer Situation.

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Uleratur

1, Sehen und Wahrnehmen Fechner, Gustav Theodor 1876: Vorschule der Aesthetik. Leipzig: Breitkopl und Härtel.

2, Bestandsaufnahme und Analyse Curdes, Gerhard 1995: Stadtstrukturelles Entwerfen. Stutigort, Benin, Köln: Kohlhammer. Humpert, Klaus 1997: Einführung in den Städtebau. SStuttgart, Benin, Köln: Kohlhammer.

3, Morphologische Analyse Curdes, Gerhard 1993: Stadtstruktur und Stadtgestaltung. Stuttgart, Benin, Köln: Kohlhammer.

4, Subjektive Analyse Pelileau, Jean-Yves: Pasquier. Elisabeth 2001: La Melhode des Itineraires - recits et parcours. Grosjean. Micheie; Thibaud, Jean-Paul (Hrsg.): L'espace urbain en methodes. Marseille: Ed. Parentheses.

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