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ISC Konstanz e.V
ISC Konstanz | Mit der Ratifizierung des Pariser Klima-Abkommens hat sich die EU zu einer massiven Reduzierung der Treibhausgasemissionen verpflichtet. Da jedoch China der größte Produzent von PV-Technologie ist, ist die EU in hohem Maße von Einfuhren aus China abhängig. Jedoch sollten grüne Energiequellen idealerweise ohne weltumspannende Lieferketten produziert werden. Die Einführung umfangreicher Produktionskapazitäten in der EU für PhotovoltaikProdukte, die der Nachfrage auf dem EU-Markt entsprechen, ist von entscheidender Bedeutung, um die Umsetzung der PV-Wachstumsszenarien zu gewährleisten.
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Am Rande des Konstanzer Industriegebietes sitzt das private unabhängige Forschungsinstitut „International Solar Energy Research Center Konstanz e.V.“ (ISC Konstanz), das über 60 Mitarbeiter bei 6-7 M€ Jahresumsatz beschäftigt. Hier werden seit 2005 erfolgreich hoch effiziente Siliziumsolarzellen, Solarmodule und Gesamtenergiesysteme entwickelt und weltweit verwertet. In der mit modernsten Geräten ausgestatteten Pilotlinie werden in Reinraumatmosphäre Muster im großen Produktionsmaßstab gefertigt, die als Basis für Technologietransfers zu Solarzellen- und Solarmodulherstellern, momentan meist in Asien, dienen. 8. Weltkonferenz für PhotovoltaikEnergieerzeugung
Wegen seiner internationalen Ausrichtung war der ISC Konstanz im September 2022 Mitorganisator der 8. Weltkonferenz für Photovoltaik-Energieerzeugung (WCPEC-8), die in Milano stattfand. Der ISC Konstanz hat den Münchener Veranstalter WIP unterstützt, drei internationale IndustrieForen auf die Beine zu stellen und die Ausstellungshalle wieder zu füllen, so wie vor 15 Jahren als die PV Herstellung in Deutschland und in der EU geboomt hatte. Außerdem wurde im Plenarvortrag vom ISC-Technologievorstand Dr. Kopecek vor knapp 1.000 Zuschauern die ISC-Technologie vorgestellt und Wissenschaftler und die Industrie zur Kooperation aufgerufen.
Es gibt, wegen den neusten Entwicklungen, mittlerweile mehrere Kooperationspartner in der EU. Einer davon, ValoeCell, fertigt die Konstanzer Technologie bereits in Vilnius, Litauen. Der Kooperationspartner CARBON plant diese bis 2025 im 5GW Maßstab (entspricht dem Strombedarf von 1,5 Millionen privaten Haushalten im Jahr) zu produzieren. Weitere 20GW Fabriken sind auch bereits bis 2030 angedacht.
Plenarvortrag über die ISC Konstanz Technologie
CARBONs geplante Fertigung in Europa
Erstes Elektro-Kursschiff MS INSEL MAINAU der Bodenseeschiffsbetriebe. Links: Photovoltaik-Sonnendeck. Rechts: Stapellauf vor der Werft in Friedrichshafen.
Konstanzer PV Tage
Am 21./22. November 2022 veranstaltete der ISC Konstanz einen weiterführenden Workshop über diese Technologie als Heimspiel in Konstanz, um die internationale Forschungslandschaft und die Industrie über diese im Detail zu informieren, um dieses gemeinsam noch schneller ausrollen zu können. Im Anschluss trafen sich die Fördermitglieder des ISC Konstanz zur Beiratssitzung mit mittlerweile 40 Akteuren aus der Industrie. Als Abschluss der „Konstanzer PV Tage“ fand ein Kick-off des großen EUProjektes IBC4EU unter der Koordination von ISC Konstanz statt.
Das EU-Projekt IBC4EU, mit einem Fördervolumen von 13,5 Millionen Euro soll dazu beitragen, die PhotovoltaikProduktion zurück nach Europa zu holen. Inhalt des Projektes ist es, IBC-Solarzellen- und -Modultechnologien der nächsten Generation für die Massenproduktion mit hohem Wirkungsgrad und wettbewerbsfähigen Kosten über die gesamte Wertschöpfungskette vom Siliziumkristall bis zum fertigen Solarmodul für den Europäischen Markt zu entwickeln. IBC steht dabei für „Interdigitated Back Contact“ was letztendlich bedeutet, dass beide Elektroden, Plus- und Minuspol, auf der Rückseite der Solarzellen wechselseitig angeordnet sind. So entfallen die sonst üblichen silberfarbenen Kontaktstreifen auf der Vorderseite der Solarzellen, das Abschattungsverluste vermeidet und dem Solarmodul eine hochwertige Anmutung gibt. Das IBC4EU-Projekt von 17 Partnern der European Rear Contact Alliance (EURECA) durchgeführt, die sich aus weltweit führenden Instituten, Anlagenherstellern und PV-Produzenten aus der gesamten Wertschöpfungskette zusammensetzt.
Foto: BSB
Solarmodule auf der MS INSEL MAINAU
Eine Anwendung der in Konstanz entwickelten Solarmodule kann man im Sonnendeck auf dem ersten voll elektrisch betriebenen Kursschiff der Bodenseeschiffsbetriebe, der MS INSEL MAINAU bewundern, das im September 2022 in Betrieb ging. Das Schiff erzeugt einen Teil der benötigten Energie also selbst. Berücksichtig man, dass die MS INSEL MAINAU auch in den Pausen und über den ganzen Winter Sonnenlicht in Strom umwandelt und in das Netz einspeist, kann man davon ausgehen, dass es in der Jahresbilanz seine gesamte benötigte Fahr-Energie selbst erzeugt.
Der ISC Konstanz koordiniert die Clusterinitiative solarLAGO, in der relevante Akteure in Konstanz und am Bodensee regionale Umsetzungsprojekte im Bereich der Erneuerbaren Energien forcieren (Beispiel MS INSEL MAINAU, grünes Energiequartier Allensbach, Solaroffensiven der Stadt und des Landkreises Konstanz, u.a.).
Aufgrund des stark wachsenden Platzbedarfs für Mitarbeiter und Equipment benötigt der ISC Konstanz dringend ein größeres Forschungsgebäude. Die Pläne dazu werden derzeit geschmiedet.
ISC Konstanz e.V. Ansprechpartner: Dr. Kristian Peter Rudolf-Diesel-Str. 15, D-78467 Konstanz Tel. +49 7531 3618365 Kristian.Peter@isc-konstanz.de www.isc-konstanz.de