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Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg

An einem Strang ziehen

IM GESPRÄCH | Mathias Auch, neuer Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg, über Fördermöglichkeiten, den demografischen Wandel und qualifizierte Zuwanderung

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Herr Auch, seit Anfang 2019 gilt das Qualifizierungschancengesetz. Was steckt dahinter und welche Erfahrungen konnte man in den drei Jahren sammeln? Wir haben gute Erfahrungen gemacht. Von den erweiterten Fördermöglichkeiten haben zahlreiche Unternehmen und Beschäftigte in der Region profitiert. Früher waren wir bei den Personengruppen aber auch bei den finanzierbaren Möglichkeiten eingeschränkt. Das hat sich geändert. Wir können nun Weiterbildungen für Beschäftigte unabhängig von Ausbildung, Lebensalter und Betriebsgröße fördern. Dies kommt uns vor allem in Engpassberufen zugute. So haben wir haben zum Beispiel zahlreiche LKW- und Busführerscheine und IT-Fortbildungen ganz oder teilweise finanziert.

Ein weiterer, wichtiger Fokus liegt auf allen Beschäftigten, deren Tätigkeiten vom Strukturwandel betroffen sind. Wer also befürchtet, durch technologischen Fortschritt seinen Arbeitsplatz zu verlieren, erhält von uns die erforderliche Unterstützung, um sich fit zu machen für den Arbeitsmarkt der Zukunft.

Die Förderung ist abhängig von der Betriebsgröße und umfasst die Weiterbildungskosten (z.B. Lehrgangskosten) für den einzelnen Beschäftigten. Darüber hinaus können Arbeitgeber sogenannte Arbeitsentgeltzuschüsse für weiterbildungsbedingte Arbeitsausfallzeiten ihrer Beschäftigten erhalten. Das gilt sowohl für abschlussbezogene Weiterbildungen als auch für Anpassungsqualifizierungen. Je nach Fall können wir bis zu 100 Prozent der Kosten übernehmen. Der demografische Wandel zwingt zum Handeln. Der Mangel an Fachkräften wird größer. Wie sind die Prognosen für die kommenden Jahre (für die Region Konstanz-Ravensburg)? Perspektivisch wird sich das Thema Fachkräfteengpässe noch verschärfen, schon allein aus Gründen der Demografie. Hinzu kommt, dass die Nachfrage nach Fachkräften am See und in Oberschwaben auf absehbare Zeit hoch bleiben wird. Den einen Lösungsweg gibt es dafür nicht. Wir müssen neben der Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland auch das inländische Erwerbspersonenpotenzial voll ausschöpfen. Dazu gehört Weiterbildung von Arbeitslosen und Beschäftigten zu fördern, Erwerbsbeteiligung von Frauen, Chancen für Benachteiligte und ein bestmöglicher Übergang von der Schule in den Beruf.

Wie können, wie von der Bundesregierung gefordert, Firmen, Land, Kommunen, Sozialpartner, die Bundesagentur für Arbeit und Bildungsträger stärker zusammenarbeiten, um dem demografischen Wandel und dem Fachkräftemangel entgegenzutreten? Bei dieser Frage sind mir zwei Punkte ganz wichtig. Zum einen, dass es nur gemeinsam geht. Alle Partner am Arbeitsmarkt müssen an einem Strang ziehen. Seien es Arbeitgeber, Gewerkschaften, Verbände, Kammern, Jobcenter und natürlich auch die Agentur für Arbeit. Nur im gemeinsamen Schulterschluss lassen sich nachhaltige und erfolgsversprechende Lösungen finden. Zum anderen ist es mit einer einzelnen Maßnahme nicht getan. Nur wenn mehrere Bausteine zusammengefügt werden, kann dem Fachkräftebedarf erfolgreich begegnet werden. Zu den

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