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Singen

Ausgezeichnet im Klimaschutz

SINGEN | Die Stadt Singen ist seit einigen Jahren engagiert dabei, ihren Energieverbrauch zu reduzieren und setzt zunehmend auf regenerative Energieträger – das Ziel der Klimaneutralität bis 2035 immer fest im Blick. Im Folgenden sollen einige Beispiele vorgestellt werden.

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Solarcomplexgebäude

Solarenergie

Im Stadtteil Beuren an der Aach entsteht derzeit ein Solarpark mit einer Leistung von ca. 1 MW. Die Anlage wird als Bürgerprojekt realisiert, d.h. die Photovoltaikanlage wird zum Teil von Bürgern finanziert, die anschließend über Renditeauszahlungen profitieren. Der regional erzeugte Strom wird auch regional verbraucht. Dazu hat der Bürgerverein einen Vertrag mit der Stadt Singen geschlossen, welche den kompletten Strom der Freiflächenanlage aufkauft. Die Anlage erzeugt jährlich etwa eine Million Kilowattstunden, was rund 20 % des jährlichen städtischen Energiebedarfs entspricht. Hierbei ist zu erwähnen, dass die Stadt Singen bereits seit etlichen Jahren ihren Strombezug aus rein erneuerbaren Quellen deckt.

Außerdem sind bereits Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 1,4 MW auf Dächern der städtischen Gebäude installiert. Derzeit sind weitere Anlagen in Planung. Alle Dächer, auf denen die Installation von PV-Anlagen statisch möglich ist, werden belegt.

Mit Fondium plant auch ein industrieller Großbetrieb den umfassenden Einsatz von Photovoltaik auf einer Reservefläche von ca. fünf Hektar im Süden des Werksgeländes. Eine entsprechende Planung ist bereits genehmigt und soll über 7 MWp Strom liefern, was bis zu 10 % des vom Unternehmen benötigten Stroms entspricht. Erneuerbare Energie im Heizungsbereich

Die Stadt Singen verfügt über mehrere Pelletheizungen und eine große Hackschnitzelheizung. Des Weiteren werden im Aachbad und seit 2007 auch in der Stadthalle Flusswasserwärmepumpen betrieben. Dabei wird dem Flusswasser Wärme entzogen und über die Wärmepumpen wird diese Energie nutzbar gemacht. Außerdem verfügt das Aachbad über eine Solarthermieanlage, welche die Sonnenenergie zur Heizung der Becken nutzt.

Bürgerprojekte: Solarpark Beuron an der Aach (links), Photovoltaik-Dachanlage CURANA (rechts)

Moderne LED-Straßenbeleuchtung

Eine weitere effiziente Erzeugung von Wärme stellt der Einsatz von Blockheizkraftwerken (BHKW) dar. Dabei wird neben Heizenergie auch gleichzeitig Strom erzeugt, welcher dann direkt vor Ort genutzt wird. Die Stadt Singen betreibt zwei Blockheizkraftanlagen, ein BHKW befindet sich in der Ekkehard-Realschule und eines im Bürgerzentrum. Beim BHKW im Bürgerzentrum handelt es sich um ein Brennstoffzellen-BHKW.

LED-Straßenbeleuchtung und Smart Lighting

Zum 1. Januar 2013 haben die Stadtwerke Singen die Straßenbeleuchtung von der Thüga Energienetze Singen übernommen. Im Jahr 2013 fand eine erste Umrüstaktion auf LED-Beleuchtung statt, die eine Energieeinsparung von über 65 % einbrachte. Zudem sprachen geringere Betriebsführungskosten aufgrund der Langlebigkeit und der geringeren Wartungsanfälligkeit der LED-Leuchten für die Umrüstung. Inzwischen ist die Umstellung auf LED vollständig erfolgt. Oberbürgermeister Bernd Häusler ist begeistert von dem Ergebnis: „Nach der Umstellung von konventioneller Straßenbeleuchtung auf die moderne LED-Straßenbeleuchtung konnte insgesamt eine Energieeinsparung von ca. 3 Millionen kWh auf ca. 1 Millionen kWh erreicht werden.“

Aktuell wird eine intelligente Straßenbeleuchtung (Smart Lighting - Vorstufe zu Smart City) getestet. Als erster Versuch wurde der Randenbahnweg mit intelligenter Straßenbeleuchtung ausgestattet. Intelligente Straßenlaternen bieten die Möglichkeit, dass die Beleuchtungsintensität nach Bedarf angesteuert wird. So können mit Hilfe eines integrierten Sensors Bewegungen in der Umgebung erfasst und die Beleuchtungsintensität von einem Grundniveau für kurze Zeit erhöht werden. Die intelligente Straßenbeleuchtung kann auch ein Ausgangspunkt für weitere Smart City Anwendungen sein. Abwärmenutzung Industrie

Bereits seit 2009 wird Abwärme der energieintensiven Eisengießerei bei Fondium für Garprozesse in der Lebensmittelproduktion bei Maggi verwendet. Jährlich werden so ca. 24.000 MWh Abwärme genutzt, die nun sinnvoll eingesetzt werden können und nicht ungenutzt in die Umwelt abstrahlen.

Kommunale Wärmeplanung

Ein Konzept zur kommunalen Wärmeplanung wurde 2021 als Planungsgrundlage für den Wärmenetzausbau vom Gemeinderat beschlossen. Hierzu zählt die Datenerhebung und eine detaillierte Potenzialanalyse. In einem weiteren Schritt steht die Schaffung von Vorranggebieten für Wärmenetze und eine dezentrale Wärmeversorgung an. In diesem Zusammenhang arbeitet die Thüga Energie GmbH derzeit an drei Quartierskonzepten. Ziel ist eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2040.

Der Lohn für die vielfältigen Bemühungen konnte nun eingefahren werden. Erstmals hat die Stadt Singen den European Energy Award (eea) in Gold erreicht. Der Preis ist für Oberbürgermeister Bernd Häusler „ein toller Erfolg und Bestätigung für unsere vielfältigen Aktivitäten sowie auch ein wichtiger Ansporn, nicht nachzulassen auf unserem Weg zur angestrebten Klimaneutralität bis 2035“.

Stadtverwaltung Singen Stabsstelle Wirtschaftsförderung Erzbergerstr. 8b D-78224 Singen Tel. +49 7731 85-106 wirtschaftsfoerderung@singen.de www.singen.de

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