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Schwäbisch Media
Satellit vom Bodensee
Ozeane unter Beobachtung
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Der ESA-Satellit „Sentinel-6 Michael Freilich“ ist im November 2020 erfolgreich von einer SpaceX-Trägerrakete in die Erdumlaufbahn gebracht worden. Der Satellit wurde von Airbus Defence and Space in Friedrichshafen/Immenstaad gebaut und ist Teil des europäischen Erdbeobachtungsprogramms „Copernicus“. Zweck der Sentinel-6-Mission ist die präzise Kartierung und Vermessung der Ozeane, vor allem soll der Anstieg der Meeresspiegel infolge des Klimawandels punktgenau vermessen werden. Der 1,2 Tonnen schwere Satellit wird die Erde in rund 1.300 Kilometer Höhe umkreisen und zunächst direkt hinter seinem Vorgänger Jason-3 herfliegen. Im Abstand von 30 Sekunden werden beide Satelliten ein Jahr lang den Meeresspiegel parallel vermessen. Ist die Kontinuität der Langzeit-Messreihe gewährleistet, übernimmt Sentinel-6 die Führungsposition und wird von Jason-3 unterstützt. Als erster Meereshöhen-Satellit wird dabei die Radartechnik „Synthetic Aperture Radars“ genutzt, um hochaufgelöste Höhenmessungen durchzuführen. Die exakte Meereshöhe wird ermittelt, in dem das Radar-Altimeter die Zeit misst, welche die von ihm ausgesendeten Radarpulse zur Meeresoberfläche und zurück benötigen. Auch Seegang und Meeresströmungen in den Ozeanen sollen erfasst werden.
Einzigartige Daten
Gesteuert wird der Satellit vom EUMETSAT-Kontrollzentrum in Darmstadt. Anderthalb Stunden nach dem Start seien bereits erste Signale des Satelliten empfangen worden. „Die mit Sentinel 6 gewonnen Daten werden die Datenaufzeichnungen der Meeresspiegel durch eine größere Küstennähe und Messungen von bisher unerreichter Genauigkeit wesentlich verbessern“, sagt EUMETSAT Generaldirektor Alain Ratier. Auch Wetterextreme wie Hitzewelle, tropische Wirbelstürme könnten zuverlässiger vorhergesagt werde. Die von den Copernicus-Satelliten gesammelten Daten sind frei zugänglich. „Sentinel-6 wird dazu beitragen, den globalen Anstieg des Meeresspiegels kontinuierlich und zuverlässig zu überwachen“, erklärt Dr. Walther Pelzer, Vorstand für das Raumfahrtmanagement im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). „Mit der Mission bauen wir daher unsere führende Rolle in der weltraumgestützten Klimabeobachtung weiter aus.“ Bis 2025 soll Sentinal-6 im Einsatz sein. Nach Ende der Mission wird Sentinel 6B die Mission fortführen.
Mehr Informationen unter www.eumetsat.int und www.d-copernicus.de/daten/datenzugang/