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näC hs T e aU sgabe weihnaC h T e T es voll g UT. maC h mi T !
illkommen in U nse R em e-book
UR j U biläU msaU sgabe 25jah R e
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CURT yo UR lo C als
ok T obe R / novembe R 20 22
Viel Spaß beim Durchflippen und Lesen!
Natürlich ist das gedruckte Magazin ein ganz anderes Erlebnis. Solltet Ihr also eine Printausgabe wünschen, dann sendet einfach eine Mail an info@curt.de mit dem Betreff „Print ist hübscher als Online“, dazu die Nummer der Ausgabe und dann kümmern wir uns darum.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Ihr dieses E-Book liked oder teilt, hier bei Issuu geht das ja sehr einfach: auf SHARE klicken, Facebook oder Instagram auswählen - los geht‘s. Danke!
Habt Spaß - wir haben das auch!
Euer curt-Team
PS: Für alle weitere Infos und Storys empfehlen wir www.curt.de/nbg
25 jahRe
CURT yoUR loCals 3.0 ff Usw
wir wollen auch an dieser Stelle gar nicht lange aufhalten, denn ihr habt viel zu tun. Ihr müsst heut noch nach dem Standort der nächsten roten Tonne für Elektroschrott googeln, den Hund massieren, den Kopf aus dem Fenster strecken, das Gulasch auftauen, die Nachbarin über die Straße tragen, die Schei benbremsen einschmieren und euch vor schlechten Nachrichten fernhalten. Wahrscheinlich. Aber gebt uns ein par Minuten, wendet euren Blick nicht ab, curt ist da, curt ist da für dich! Wir wollen nicht weiter stören, nur mal kurz über den Rücken streicheln, aber nicht zu weit runter und bissl ins Ohr flüstern, aber nicht zu flüsterig, dass ganz bestimmt alles gut wird. Der Sommer ist vorbei und vielleicht liegt es daran, dass wir uns schon so flauschig und versöhnlich fühlen. Und unser Matze hat schon seine Wintermütze mit dem Geweih rausgekramt und schwingt tippend seinen schönen Körper zu dem Gospelsound, der in seinem Oberstübchen vor sich in dudelt. Aber wir lassen ihn, weil Zank & Zwist gibt‘s schon genug auf der Welt. Und überhaupt müssen die drei alten Männer vom curt sich jetzt auch mal zusammenreißen, weil wir in diesem Herbst Zuwachs bekommen und eine neue weibliche Redakteurin mit einsteigt, die zum Glück so neu nicht ist und deshalb weiß, worauf sie sich einlässt: Welcome back, Helene! Helene ist eine Unterstützung, die wir schlicht benötigen, um weiterhin die uns von ganz oben anvertraute Arbeit tun zu können. Wir wollen euch umfassend und maximal lückenlos wie gewohnt auf dem Laufenden halten, damit ihr rausgeht und teilnehmt am öffentlichen Leben dieser Stadt, wir wollen die Guten supporten und die Schlechten nicht weiter Erwähnung finden lassen. Wir wollen den Puls der Zeit fühlen, wie wenn man an den Elektrozaun packt, aber die ganze Zeit und ganz fest, wir wollen für euch da sein, auch und gerade in schweren Zeiten. Dass der Sommer vorbei ist, heißt nämlich gar nicht, dass es hier mit Kunst, Kultur und dem ganz anderen feinen Zeug auch vorbei wäre. Nürnberg entlädt die aufgestaute Energie, zwei große Festivals stehen vor der Tür: NüRNBERG POP und NUEJAZZ. Aber auch das Filmhaus ist aus der Sommerpause zurück. Die Kunst zeigt sich pfauenartig an jeder Ecke, die Poetry-Slam-Szene macht ihr Poetry-Slam-Ding, Literatinnen und Literaten wagen sich aus dem Schutze der Dunkelheit und auf die Bühnen – und curt hat seine Fingerchen mit am Filmprojektor, im Farbeimer, am Mikro, in euren Ohren, an den Reglern, in eurem Bier und in der Suppe sowieso. Was wollt ihr dagegen machen, uns verklagen? We don‘t think so. Was ist in echt gemeint: curt findet ganz viel auf der Straße und in den Kulturorten statt. Immer dann z.B., wenn unser Andi ins Gostner zur SUPPKULTUR lädt (diesmal mit Christian Vittinghoff und Nora Gomringer –WOW!) oder der Matze zum Swappen der Plants und zum Quizzen um die Quizkrone in die Kulturwerkstatt auf AEG. Und dann haben wir ja auch noch Theo mit seinen Lesungen, Egi mit seiner Comedy und Tommy mit seinem NBG POP FESTIVAL, dieses hatten wir ja schon erwähnt. Da passiert schon viel.
Ihr seht: curt ist potentiell überal – auf den größten Bühnen des Landes und in eurer winzigen Abstellkammer zwischen Bierkasten und Apfelmus.
Und wie immer unser Appell an euch Heavy Leser*innen und Hardcore Fans: Macht exakt das, was wir tun, dann wird es maximal super. Und bald ist Weihnachten, es läuft also alles.
Eure krass coole curt-Gang
inhalT #257
CURT magazin
Nürnberg
0172-7423960
info@curt.de / Web: www.curt.de/nbg
leiTUng
Lamprecht / lampe@curt.de
kolUmnisTen / RedakTeURe
Thamm / Redaktionsleitung
Matze Gründl / Orga + Gastro
Moni Maroni / curt Wanderbaum
Helene Schütz / Fotografie + Social Media
Theo Fuchs / Kolumnist – Redaktion
Marian Wild / Kolumnist – Kunst & Co & mehr
Matthias Egersdörfer + Michael Jordan / Ausflüge
Thomas Wurm / Redaktion – Musik & Comedy
Frank Braun / Kolumnist Nachhaltigkeit
Kathi Mock / Kolumnistin – Poetry Slam & Co Nadine Zwingel / Redaktion
Sandra Wendorf / Leitung curt/KIDS
D anke an: Katharina Winter, Andreas Radlmaier, Axel Eisele, Daniel Holzheid, an unsere Freunde der Agentur Bloom und an unsere Hosts von glore.
anzeigenleiTUng
Reinhard Lamprecht
E-Mail: anzeigen@curt.de. Tel.: 0172-7423960
CURT media gmbh
Geschäftsführer: Gerald Gömmel
+ Reinhard Lamprecht (V.i.S.d.P.)
Köhnstr. 38, 90478 Nürnberg E-Mail: lampe@curt.de www.curt.de/nbg
CURT YOUR LOCALS
erscheint zum Monatsanfang und wird kostenlos in Nürnberg, Fürth und Erlangen verteilt. Auflage: 7.500. Zielgruppe: Perfekt.
Für Infos und Programmhinweise sind wir dankbar, können aber keine Gewähr übernehmen. Nachdruck nur mit Genehmigung.
CURT #257
– immeR noCh
25 jahRe CURT
Seit dem ersten Corona-Lockdown gibt es unser Magazin im alle zwei Monate. Das schont Ressourcen, kostet weniger und ist für alle Beteiligten entspannter. Dazu passt unser neues, zeitgemäß kleines Büro. Wir nennen es liebevoll „GLORE HOLE“, weil der Fairtrade Fashion-Dealer glore dieses ganze Haus übernommen hat. Von hier aus leiten wir die Geschicke der Stadt. Steht ja immer noch an: Besichtigung, Grillwurst & Bier auf die Dachterrasse. Infos folgen. Irgendwann. Bis dahin basteln wir noch weiter an unserem neuen Refugium herum, verteilen dieses Heftchen und tun, was curt eben so tut: gut. Und feiern nebenbei noch den Rest des Jahres unseren Geburtstag ... auf diverse Art und Weise. Stay tuned!
maCh T halT besseR miT! curt lädt euch ein zum mitgestalten
Du findest: curt ist gut gut? Finden wir auch. Aber auch gut geht besser und bunter. Und dabei könnt ihr uns helfen, liebe Leserinnen und Leser! Gebt uns Feedback, Kritik, Anregung. Gebt uns Tipps und Themen und eure Meinung. Und wir schauen, was wir tun können.
füR eURen sUppoRT, paRTneR, fans, helfeR, leseR, loveR, sChReibeR, veRTeileR, veRsoRgeR, hUnde, fReUnde, familie!
Sollen wir jemanden portraitieren? Einen Shop vorstellen, oder eine neue Bar? Her mit den Infos – und dann schauen wir mal! Genau so hat das auch der Nürnberger Illustrator und ComicZeichner JEFF ChI gemacht und uns zärtlich sein großartiges Comic-Werk „WHO‘S THE SCATMAN?“ unter die Nase gerieben. Und wir reiben sowas natürlich an euch weiter – auf Seite 83. Genau so kann das laufen! Daher: Meldet euch, wenn ihr Ideen und Themen habt! Wir wollen alles wissen, kennenlernen und supporten, woran es uns und euch fehlt. Aber auch Beschwerden dürft ihr uns um die Ohren hauen. Diese Schellen verteilen wir dann fair in der Redaktion auf die Backen vom Matze, versprochen.
Weiterhin NICHT im Heft, und so bleibt´s natürlich: Schwurbelkacke, Verschwörungsmist, rechter Dreck. Und: Beschissene Bands, doofe Menschen, schlechte Vibes. Denn: curt tut Gut gut.
geRmanisChes naTionalmUseUm RaUmkompass sTRassenkReUzeR zUkUnfTsmUseUm mfkommUnikaTion neUes mUseUm nbg
Da wir bekanntlich wesentlich pfiffiger sind als der Rest der Welt, haben wir, vor allem aus Faulheit, die besten Koops der Stadt eingetütet. Immer in den ersten beiden Wochen nach curt-Erschei nung nimmt die L´OSTERIA bei jeder Lieferung unser Magazin mit oder drückt es den hungrigen Abholern in die Hand. Die „beste beste Pizza“ und das beste allerbeste Magazin, das passt einfach bestens. Noch einfacher geht´s bei ebl NATURKOST: Hier liegen unsere Hefte prominent im Eingangs/Ausgangsbereich bereit. Und auch das coole Team vom LIEFERAMT nimmt curt mit: Prost + Read! Aber klar, curt gibt es auch an gaaanz vielen anderen Spots, die zu curt passen. Dort, wo es schön ist!
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CURT sUChT CURT-veRTeileR!
übrigens können wir noch mehr stadtkundige Verteiler*innen gebrauchen. Eigenes Auto, gepflegtes Erscheinungsbild und etwas Anstand wären von Vorteil, sind aber nicht zwingend erforderlich. Anfragen bitte per Mail an info@curt.de, Stichwort „Verteilung“. Also melden, mitmachen, Fame und $ abgreifen!
CURT dRUCkT jeTzT fsC + klimaneUTRal ... immerhin
Wir erstellen und drucken ein Printmagazin, seit 25 Jahren, da geht ein Haufen Holz dabei drauf. Darum kompensieren wir die Emissionsmenge, die beim curt-Druck anfällt, durch ein Klimaschutzprojekt, das sich an Naturwaldaufforstung & regionale Waldökologie in Deutschland beteiligt.
Was genau die CO2-Kompensation und die FSC-Gratifizierung jetzt bringen ... ? Es ist ein Versuch, unseren ökologischen Fußabdruck etwas kleiner zu halten. Aber klar, wir sind hier erst am Anfang.
CURTs loCked-oUT aUssTellUngspRojekT
Im März 2020, kurz nach Beginn des ersten Lockdowns, starteten wie mit der Interviewreihe LOCKED IN ein Kulturprojekt mit zuletzt 61 Beiträgen, in der sich Nürnberger Kunstschaffende aus alle Sparten und Bereichen der digitalen Öffentlichkeit vorstellten. Gekoppelt an die Mitwirkung war der Plan einer großen LOCKED OUT-Ausstellung, sobald die Pandemie ihren Würgegriff lockern würde. Alle Teilnehmer*innen haben im Sommer 2021 Werke für diese geplante Ausstellung eingereicht, die vom unserem Kunstredakteur Dr. Marian Wild, der über die Coronazeit auch die Interviews und Einleitungstexte verfasste, gesammelt und sortiert wurden.
Im Juni 2023 wird diese Gruppenausstellung nun in und vor der Kulturkirche St. Egidien das Licht der Welt erblicken, mit einer Laufzeit, die fantastischerweise die Tage des Evangelischen Kirchentags 2023 umfassen würde. In Anlehnung an das Kirchentagsmotto „JETZT IST DIE ZEIT“ versteht sich die Ausstellung „HIER IST DER RAUM“ als soziokulturel les Projekt für die immer noch schwer gebeutelte Kulturszene, das den tollen Akteur*innen der Metropolregion die verdiente Sichtbar keit für ihre Anliegen verschaffen kann. Die Ausstellung ist für eine Laufzeit von vier bis sechs Wochen konzipiert und versteht sich während des Kirchentags als Kunst baustein in einem nochmals größeren interdisziplinären Kontext, der noch abzustimmen und zu füllen sein wird. Kuratorisch wird die Ausstellung von Marian Wild für curt verantwortet und organi siert. Mehr dazu natürlich in den kommenden curt-Ausgaben.
das vielleiChT besTe bUCh deR welT!, besTes XmasgesChenk deR welT!
CURT SCHREIBKRISE: Texte und Bilder von 39 regionalen Schreiber*innen und 10 Fotograf*innen in einer Anthologie, die das Jahr 2020, den ersten lockdown und den Output dieser Zeit auf einzigartige Weise festhält. Der Erlös kommt den beteiligten Künstler*innen zugute. Verkaufspreis: Euro 11, 90.
Erwerben kann man die CURT SCHREIBKRISE hier: Buchhandlung Jakob / Gostenhofer Buchhandlung / Buchladen am Kopernikusplatz / Balkon am Handwerkerhof / Bücher Edelmann / Kaffe Hörna ... und im Onlineshop des KunstKulturQuartiers und natürlich bei den Schreibkrise-Lesungen ... Folgende Lesetermine stehen an: BALKON AM HANDWERKERHOF / AFTERWORK BAR / DER-GEIER.COM / MUSEUM FüR KOMMUNIKATION / HERRENGARAGE. Termine: tba / Line-up: tba
dIe schReIbKRIse
Wo ihr das Buch überall kaufen könnt und alle Infos über die anstehenden Lesungen findet ihr hier: www.curt.de/nbg
CURT-Team 2.0 – jeTzT sogaR miT fRaUen!
Da muss man ja mittlerweile ganz vorsichtig sein beim Formulieren. Versuch: Wir gönnen uns fürs Büro (und auch so) jetzt endlich wieder Frauen. Klingt komisch, ist aber korrekt, denn die letzten Monate, gar Jahre, waren hier drei teils nicht unalte und einigermaßen teigige, kalkweiße Männer zu beobachten. Zweifelsohne großartiges Material und eine hervorragende Basis, aber nicht die letztendliche Idealbesetzung für die Zukunft der Kultur- und Nachhaltigkeits- und Diversity- und Gesellschafts-Berichterstattung. Das alles können wir besser, wenn wir uns ein bisschen jünger und weiblicher aufstellen und deshalb freuen wir uns a), dass HELENE ins Team zurückkehrt – hauptverantwortlich für die spektakulären Covershootings der vergangenen Monate, Social-Media-Hexerin und flink am Layout. Und b) dass wir in der Riege unserer freien Schreiber*innen (ein exklusiver Club der Besten) Nadine begrüßen dürfen: Autorin, Kulturschaffende, schlau, gut. Ihr seid die Besten, wir arbeiten euch nur zu! Und wir lernen jeden Tag von euch! Herzlich Willkommen!
„Hi Lampe, bleibt das so? Weil dann lieber nicht.“ She did it anyway.
nadine
Freelance Writer & Narrative Creative aus dem GoHo-Kiez, aber geboren und aufgewachsen im fränkischen Kleinod ohne Anbindung. Früh gelang ihr die Flucht ins Berliner Exil, wo sie den soziokulturellen Blick auf die Welt genoss. Erst das Vergnügen, dann die Arbeit. No judgement, sie hat feste geheult, als nach vier Jahren Hauptstadt-Fun der Studienplatz aus Franken winkte. Tapfer kehrte sie zurück. TH Nürnberg, Design mit Schwerpunkt Text, neun Semester später, coole Studies lassen sich Zeit. Danach aus Versehen paar mal Festanstellung, aber seit dem Weltfrauentag 2020 schließlich freie Texterin, Autorin und Narrative Creative. Zufall? So seriös wie nötig, so schräg wie verständlich und so humorvoll wie möglich. Nebenbei engagiert sie sich ehrenamtlich gegen psychischen Miss brauch bei KISS MITTELFRANKEN und ist Vorstandsmitglied des VEREINS ZUR FÖRDERUNG äSTHETISCHER PROZESSE
EDEL ExTRA E. V. in Nürnberg.
nadIne ZWIngel serious: www.writeforyourtype.de not so serious: @dinzl_washington
helene
aka toxic pixie ist die
nicht ganz so neue, aber jetzt festangestellte –ACHTUNG! – Junior Art Direktorin auf ROLLER
DERBy-Rollschuhen bei curt.
Geboren in Nürnberg und beheimatet in der Nordstadt, hat sie den Easy Way of Life genommen und ihr Abi im Kunstzweig gemacht. Kein Scheiß: Da malt man als Abschlussprüfung ein Bild … Zum Studieren hat es trotzdem gereicht: Mit den Schwerpunkten Fotografie, Text und Interaktive Medien hat sie 2022 ganz frisch ihren DesignBachelor der TH-Nürnberg in der Bauchtasche. Bekannt und Teil des Teams ist sie aber schon seit 2020, als sie sich den Pflichtpraktikumsplatz beim Tucher Eisstockschießen unter starkem Glühweineinfluss erspielt hat. Seitdem zieht sie im Hintergrund die Social-Media-Strippen und knipst viele curt-Cover. Wenn sie nicht gerade mit Rollschuhen auf dem Track steht oder damit auf Ponys in den Sonnenuntergang reitet, ist sie mit ihrem selbst ausgebauten Bus unterwegs. Dazu passt dann auch ihre Abschlussarbeit: Ersatzquartier – Wahrheiten über das Campen . Ein Fotobuch über die Facetten deutscher Campingkultur. Anseh- und ausleihbar in der Stadtbibliothek Nürnberg. Ansehen kann man auch: Helene auf diesem curt-Cover oder auch links. (Tipp: Es ist die Lady mit dem Helm). helene schüTZ / toxic pixie www.schuetz-helene.de @helen_cainstal
Gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Nürnberg entwi ckeln wir im OM7 einen Ort für interdisziplinären Austausch, Wissenstransfer, sowie neue Ideen, Impulse und Trends.
Bei unserem Open House Event habt Ihr die Möglichkeit, diesen neuen Ort kennenzulernen. Werft einen Blick in die flexiblen Workshopräume und den neuen Coworking-Space, der im Nürnberger Norden entsteht. Natürlich könnt Ihr auch die Möglichkeit nutzen, Euch mit den Teams des NIK e. V., des XR HUB Nürnberg und des OM7 auszutauschen.
OPEN
kleine aUsflüge vom egersdörfer und dem herrn Jordan
bahnhOf füRTh
Auf der blauen Himmelsleinwand über dem sandsteinernen Bahn hofsgebäude wurde ein Pinsel mit weißer Tünche immer wieder über die ganze Fläche abgestreift, um die Farbe aus den Borsten zu bekommen. Daneben im grauen Hochhausklotz glotzten die hundert schmalen Fensteraugen in müder Verschlagenheit. Auf den Bahn steigen hingen blau gerahmte Displays in der Luft und zeigten den Reisenden die nächsten und übernächsten Anschlüsse hin zu ande ren Bahnsteigen. Ein Mädchen mit weißen Steinchen im Ohr bewegte die kreidebleichen Turnschuhe mit ihren munter wiegenden Füßen und sprach und lachte mit einer Person an einem anderen Ort. Sanft griff sie in eine lange Strähne und zwirbelte das blonde Haar. Der Mann daneben löste seine Maske vom Ohr und trank vorsichtig aus der Mineralwasserflasche. Ein anderer hielt sich fast klammernd am Riemen der Tasche. Eine Bahn fuhr heran. Seine Beine liefen zu den sich öffnenden Türen. Er verschwand. Die Türen schlossen sich. Die Bahn fuhr davon. Eine Frau mit gradem schwarzen Scheitel ließ eine Tasche unter dem Hintern nach vorne und hinten baumeln. Sie trug noch einen Beutel über der Brust und einen Rucksack am Rücken, als wolle sie sich von allen Seiten beschweren, um der Gefahr zu entgehen davonzufliegen wie der fliegende Robert. Dann pfiff hinten eine braune Lok, die sogleich geschäftig vorbeirollte, als habe sie im Lotto gewonnen. Dem geduldigen Postgebäude zur linken war ein Lederdach aufgesetzt worden. Wie braune Kappen auf den Köpfen von Knechten die im Viereck, Schulter an Schulter stumpf mit gestrecktem Rücken nebeneinender harren, stand es da und wartete auf Befehle. Direkt davor hatte man schwarze und gelbe Tonnen in einen engmaschigen Zwinger gesperrt. Die Quer- und Längsverstrebungen eines grünen Metallmasten überkreuzten sich im Blick darauf. Mit einer daran befestigten grauen Stangenkonstruktion wurde die elektrische Oberleitung recht aufwendig in die Luft gehalten. Weiße
parallele Streifen flankierten im Sonnenlicht die Bahnsteigkante. Der Kabarettist stieg in die nächste Bahn nach Hersbruck ein und setzte sich zum Grafiker, der schon im Waggon saß.
gasThaus und meTZgeReI mIchelmühle, heRsbRucK, RechTs deR PegnITZ
Im Außenbereich direkt vor der Tür der Gaststätte war ein Tisch reserviert worden. Die Kuratorin, der Geograph, Grafiker und Kabarettist setzten sich auf die holzgerippten Stühle zu zwei Seiten des Tischs. Darüber hielten schwarze Holzbalken die verwitterte, schmutzige Plastikfolie über der Dachkonstruktion. Eine Fototapete an der Hausseite zeigte den nicht weit entfernten Michelsberg im grünen Baumbestand unterm zwischenzeitlich ausgebleichtem Himmel. Der Geograph sagte den Beteiligten der Exkursion, er habe vier mal das Tagesgericht „Rippchen mit Kloß“ vorbestellt. Freilich könne sich aber jeder auch für ein anderes Gericht aus der Speisekarte entscheiden. Ein junger Mann in kurzen Hosen kam an den Tisch und erkundigte sich nach den Getränkewünschen. Die Kuratorin, der Geograph und der Kabarettist bestellten Bier. Der Grafiker entschied sich für ein Spezi. Aus seiner Gürteltasche entnahm der Ober einen Block und notierte die Wünsche und fragte dann die Biertrinker direkt: „Im Henkel oder Pokal?“ Auf Nachfragen beim Geographen wurde erläutert, dass mit dem „Henkel“ ein Bierkrug gemeint war und mit dem „Pokal“ ein gläsernes Bierglas, auch bekannt unter der Bezeichnung „Willibecher“. Als die Bedienung wieder verschwunden war, holte der Grafiker sogleich seinen Block aus der Tasche und begann wortlos zu zeichnen. Der Kabarettist schrieb da schon stumm in sein aufgeschlagenes Notizbuch. Der Geograph und die Kuratorin unterhielten sich währenddessen. Hinter einem Jägerzaun floß laut los und blaugrau ein kleines Flüsschen vorbei. Der Grafiker hatte sich erkundigt, welches Gewässer er da vor sich habe. Der Geograph hatte
Auskunft gegeben, dass es die Pegnitz sei, die hier fließe. Der Grafiker meinte, da könne er sich ja von hier aus direkt auf den Wellen zurück nach Erlangen treiben lassen. Denn dort befand sich dessen Hauptwohnsitz. Der Geograph bestätigte, dass diese Annahme richtig sei. Vier zusammengeklappte rote Sonnenschirme standen ohne Zweck zwischen den Tischen. Am Tisch neben den vier Exkursionsbeteiligten saß ein junger Mann und aß von einem großen Teller Stadtwurst mit Musik. Sein linkes Hosenbein war mit einem Toten kopf verziert. Auf dessen Seite des Tischs saßen drei weitere Herren. Graue Haare. Blaugrünes Gittermuster auf dem Hemd. Ein blaugrün
kariertes Oberteil trug der andere. In Beige mit dunklen orangen Streifen war der dritte gewandet. Gegenüber die Damen. Rosa West chen, hellgrüne Hose, florale Muster in braun. Rosa Farbverläufe auf kurzärmligen T-Shirt. Braun und weiß geblümt. Biere, Pils, dunkles Weizen. Teller mit Klößen und Fleischscheiben in Sauce, Schnitzel und Rippchen. Neben dem einen Ende der Fototapete öffnete sich ein schmaler Durchgang zu einem kleinen Hof. Dort tauchte jetzt ein Mann mit umgebundener Schürze auf, schaute kurz auf die Gäste an den Tischen und verschwand wieder so schnell wie er aufgetaucht war. Die drei Biere und das alkoholfreie Mixgetränk wurden serviert. Auf Nachfrage gaben alle Beteiligten an, dass sie sich für das Tagesgericht entschieden hätten. Hinterm Rücken wucherten Schlingpflanzen und Farn durch den dunklen, hölzernen Sichtschutz. Wenn die Wolken es zuließen, malte die Sonne rautenförmige Zaunschatten auf den rötlich gepflasterten Boden. Wasser-Sonnen-Reflexionen flimmerten dort. Zwischen den Holzstreben schillerten silbrig-glitzernde Spinnweben. Am anderen Ufer wiegten sich die grünen Zweige der zarten Bäumchen sachte im Wind. Zum Teil waren die Blätter schon gelb von der Hitze der letzten Wochen. Auf dem Bierdeckel rannte ein Hirsch mit erhobenem Haupt auf einem schmalen Steg zwischen zwei runden Türmen hinauf. Der junge Mann servierte vier weiße Tellerchen mit gemischtem Salat. Einige Zeit später kam das Hauptgericht. Zum Schluss hin sollte dann die Kuratorin über zu wenig Sauce bei den Rippchen und dem Kloß klagen. Der Grafiker und der Kabarettist reichten dieser ihre Teller mit den flüssigen Restbeständen. Es wurde in der Gruppe über die sprachlichen Unterschiede in der österreichischen und deutschen Sprache gesprochen. Der Geograph arbeitete nämlich in Leoben in der Steiermark. In Österreich wird der Salat abgemacht während er in Deutschland angemacht wird. Sessel sagen die einen und meinen damit den Stuhl. Wobei die anderen wiederum den Stuhl nur als Ausscheidung kennen. Staniolpapier sagt man dort, während auf der anderen Seite Alu gesagt wird. In selbiges ließ sich
die Kuratorin den Rest ihres Rippchens zum Mitnehmen verpacken. Der Geograph trank noch einen Schnitt und der Kabarettist gab an, dass er besser auch ein Spezi bestellt hätte, weil er jetzt müde sei und sich eine Trägheit in seinem Inneren ausbreite. Eine Wespe flog über den leeren Tisch und erforschte, ob dort noch etwas Essbares zu finden wäre.
maTThIas egeRsdöRfeR
12. 10. Ein letztes Mal EGERSDDÖRFER UND ARTVERWANDTE im E-Werk in Erlangen // 27.10. EGERSDÖRFER UND FAST ZU FüRTH: „Fürchte Dich nicht“ im Kunstverein Nürnberg // 23.11. Christiane Schleindel und Egi zeigen komische Kurzfilme im Filmhaus Nürnberg www.egers.de
mIchael JORdan
GALERIE Ex-PFEIFFER, Hauptstr. 52, Erlangen. Mail: jordan@mur.at / Insta: @galerieexpfeiffer www.ansichten-des-jordan.de
Der Egersdörfer schaut gern langsam. Michael Jordan ist Zeichner und Druckgrafiker und wohnt in Erlangen. Gelegentlich machen sie gemeinsame Ausflüge, dann zeichnet der Jordan den Teil der Welt, den er von seinem Platz aus sehen kann. Der Egers schreibt, was er erblickt. In einer Allee haben sie schon Zeit verbracht. Und ein Walderlebniszentrum besucht, auch einen Weinberg. Und noch mehr. Der diesmalige und der kommende Text erscheinen in dem Buch „DIE REGION - EINE BEGRIFFSERKUNDUNG“, in Kürze bei transcript in open access .
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deR loRenzeR plaTz
dass curt sich in Nürnberg ein wenig auskennt, wisst ihr ja. Wie schön für uns, dass wir hier in dieser Koop mit der Congress& Tourismus-Zentrale Nürnberg, in der wir euch die Schönheit einiger Altstadtquartiere präsentieren, noch einiges lernen können. bisher haben wir den Weinmarkt, den Augustinerhof, den Jakobsmarkt, den handwerkerhof und das burgviertel unter die Lupe genommen. diesmal präsentieren wir das Zentrum des Zentrums, den Knotenpunkt der Stadt: den Lorenzer Platz. Es komplettiert den ersten Reigen aus sechs besonderen Quartieren, die jederzeit online abrufbar sind. Wie es weitergeht, erfahrt ihr natürlich bei uns. bis dahin und sowieso gilt: Entdeckt Neues im Alten! besucht die Quartiere und lasst euch überraschen, welche Perlen es dort gibt und wie wunderschön wir es hier haben, in unserer grandiosen Stadt.
Die Content Creator Kristof und Lena, Geschwister aus Nürnberg, porträtieren im Rahmen der CTZ-Kampagne die ausgesuchten Quartiere und bündeln ihre Fotos, Texte, Porträts und Stories in einem digitalen Quartiersguide. Um den abzurufen, muss man lediglich vor Ort den QR-Code im Quartier scannen, Kopfhörer aufsetzen und den Geschichten lauschen, die uns durchs Quartier begleiten. Einfacher gehen Stadterkundung und Flanieren wirklich nicht. Probiert es aus! Diesmal: Der Lorenzer Platz rund um die imposante Stadtkirche im Herzen Nürnbergs. In diesem Quartier ist definitiv immer was los und das liegt nicht nur daran, dass wir uns hier im Kreuzungs gebiet der größten Einkaufsstraßen befinden. Der Lorenzer Platz an sich ist der Treffpunkt schlechthin: „Lass an der Lorenzkirche treffen“, das geht leicht von den Lippen, auch wenn das Treffen am Ende immer so schwierig wird, wenn sich nunmal alle da treffen. Von hier aus lässt es sich ideal weiterstromern. Die Wege in den nächsten Laden, das nächste Restaurant, die nächste Kneipe oder
den nächsten Kulturort sind kurz. Spätestens seit der Begrünung kann man aber auch direkt hierbleiben, und sich am Lorenzer Platz selbst niederlassen. Unsere Freunde vom Fotoszene e.V. bespielen seit einiger Zeit den Bauzaun an der Kirche mit Fotografie, die Marktstände bieten frisches Obst und Gemüse an, am OpenAir-Antiquariat findet man immer fantastischen Lesestoff und meistens spielt auch noch irgendwo ein Straßenmusiker. Eigentlich ganz gemütlich, so inmitten der Geschäftigkeit.
Katzentempel Genuss trifft auf vierbeinige Gesellschaft: Hier werden Tiere nicht auf dem Teller serviert, sondern unter dem Tisch gestreichelt. Miauz. Die Betreiber*innen des Nürnberger Katzentempels finden, nicht nur den hauseigenen Katzen soll es möglichst gut gehen, sondern allen Tieren. Deshalb setzen sie sich nicht nur für Tierrechte ein, sondern servieren ausschließlich pflanzenbasierte Kulinarik. Was als Café begann, hat sich mittler weile zu einem veritablen kleinen Restaurant mit einer vielfältigen Speisekarte entwickelt. Die selbstgebackenen veganen Kuchen gibt es natürlich immer noch, dazugekommen sind andere süße, aber auch deftige Speisen, sowie ein saisonal wechselndes Ange bot. Alles nach hauseigenen Rezepten, frisch und gesund – und das früh, mittags und abends. Ein Highlight ist das täglich frisch gebackene Dinkelbrot. „Leider denken immer noch viele Men schen, veganes Essen geht automatisch mit Geschmackseinbußen einher. Wir wollen zeigen, dass dem ganz und gar nicht so ist!“, erklärt die stellvertretende Geschäftsführerin Julia. Wer hier isst, isst mit bestem Gewissen, nicht nur, weil auf Tier verzichtet wird. Das Thema Nachhaltigkeit bezieht der Katzentempel auch auf Regionalität, Wasserverbrauch und fairen Handel. Kurz: Auf der Karte stehen nur Lebensmittel mit einem möglichst kleinen ökolo gischen Fußabdruck. Der Küchenbetrieb achtet außerdem penibel auf seine Müllproduktion, vom Plastik bis zum Lebensmittel: „Bei
uns wird kein Essen weggeworfen“, verspricht Julia. Das eigentliche Highlight des Katzentempels sind aber natürlich seine anbetungswürdigen Bewohner*innen: Hier haben sechs Katzen aus Pflegeprogrammen ein neues Zuhause gefunden. Unter liebevoller Beobachtung wurden sie langsam an ihr neues Leben im Café herangeführt. Julia: „Zuerst waren alle eher schüchtern, davon ist jetzt kaum noch was zu spüren. Ich stehe oft hier, schaue den Katzen zu und muss lächeln, weil sie sich so gut entwickelt haben.“ Und weil die Katzen natürlich nicht rund um die Uhr von Gästen liebkost werden wollen, haben sie einen eigenen Rückzugsraum, wenn es zu aufdringlich wird oder die Katzenblase drückt.
Seinen Ursprung hat das Katzentempel-Konzept übrigens in München. Dort hatten Kathrin Karl und Thomas Leidner ihre LebensPhilosophie rund um Tierschutz und Nachhaltigkeit in eine Geschäftsidee verwandelt. Inzwischen gibt es insgesamt sechs Niederlassungen – weitere sind in Planung. Nürnberg gehört seit 2017 zur Franchise, somit sind die Katzen schon fast alte Hasen.
Zeit&Raum Das „Zeiti“ befindet sich im Wespennest, der kleinen Gasse, die die Peter-Vischer-Straße, in der man den Katzentem pel findet, mit dem Gewerbemuseumsplatz mit Cinecittá und Stadtbibliothek verbindet. Gemütlich ist das richtige Stichwort, in dem Café/Restaurant mit großer Frühstückskarte kann und soll man es sich richtig muggelig machen. Dabei genießen wir erneut, wie schon im Tempel der Katzen, vegetarische und vegane Spei sen. Die Speisenkarte hat einen gewissen französischen Touch, es gibt unter anderem Flammkuchen und Galettes, wobei die Zutaten nicht vom Atlantik angeliefert werden, sondern bevorzugt aus der Region stammen. Beliebt ist das Zeit&Raum auch bei der stetig wachsenden Spezies der Frühstücker*innen, die sich hier über große, feine Frühstücksplatten freuen dürfen.
Wer lange genug bleibt, begiebt sich dann direkt in die dazugehö rende Rote bar und trinkt bis spät nachts hervorragende Cocktails und Hochprozentiges.
Weinerei Katzentempel und Zeit&Raum sind wirklich leicht zu finden, das kriegt ihr hin, auch wenn wir euch nicht an die Hand nehmen. Ein bisschen anders sieht es aus mit Nürnbergs Kul turlocation Weinerei aus. Zu finden in der Ostermayr-Passage, die ihr von der Königsstraße aus betretet, handelt es sich um ein echtes Kulturwohnzimmer im besten Sinne. Hier geht es nicht um Konsum und Gewinnmaximierung, sondern darum, einen guten Ort zu schaffen, den sich potentiell jede*r leisten kann. Der Eintritt ist stets kostenfrei, auch an den Abenden mit Livemusik. Weine und andere Getränke gibt‘s auf Spendenbasis (auf Bier wird hier verzichtet). Das funktioniert, weil die Weinerei von einem Verein auf ehrenamtlicher Basis betrieben wird – und weil es Unterstützer*innen gibt, die das Prinzip nicht ausnutzen, sondern auch so mal was spenden, um diesen besonderen, wilden, unangepassten Ort weiter zu erhalten. An den Wänden hängt im übrigens meist interessante Kunst und die Gäste lümmeln auf alten Sofas. So weinen wir gerne!
QuaRTIeR #6: lORenZeR PlaTZ
Präsentiert von CTZ, Lena + Kristof, supportet von curt + auf www.curt.de/nbg Web: www.nuernberg.travel/stadtquartiere Web-App: quartiere-nuernberg.de
Aufruf An quArtiErsfrEundE & -ErkundEr*innEn
Sendet uns Tipps, Ideen, Stories, Bilder zu den Quartieren an info@curt.de, Stichwort „QUARTIERE“. Wird belohnt!
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LORENZER PLATZ UND DU.
quartiere-nuernberg.deJETZT ENTDECKEN:
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wine and TasTe fesTival
Die moderne, urbane Form der Wein-Messe kommt zum fünften Mal in die Stadt – und präsentiert 300 Weine von mehr als 40 Weingütern. Zahlreiche Winzer*innen beraten die Besucher persönlich, ungezwungen und kompetent. Zusätzlich gibt es kompakte Mini-Seminare, die für Hintergrundwissen sorgen – z.B. zum Auftrumpfen auf der nächsten Party.
Einen Schwerpunkt des Festivals bilden junge Winzer*innen aus zahlreichen deutschen Anbaugebieten. Die „Generation Riesling“ macht mit viel Enthusiasmus tolle Weine und verbinden die oft lange Weinbautradition ihrer Familien mit frischem Wind. Auch am Start: Weine aus Österreich, Italien und Frankreich und aus den übersee-Weinbauländer Chile, Argentinien und Südafrika, sowie spannende Entdeckungen aus dem Libanon, aus Maze donien, Moldawien und Ungarn. Wer trinkt, der hat auch bald Hunger. Darum gibt´s natürlich vor Ort auch Catering. Und damit beim Genuss das Wohlfühlen nicht zu kurz kommt, sorgt ein DJ für die musikali sche Begleitung.
Fr 18.11. 17–22 Uhr / Sa 19.11. 13–20 Uhr. MEISTERSINGERHALLE, Nürnberg Eintritt: 15 Euro/Tag inkl. Verkostung,
Messe-Katalog und Bestellgutscheinen im Gesamtwert von 12 Euro. Infos + Tickets: www.wineandtaste.de
blaUe naChT weTTbeweRbs-Call
So, jetzt schon mal Kalender raus: Die BLAUE NACHT, Nürnbergs große Kunstschau in der Nacht (Deutschlands größte in der Art), findet statt am 6. Mai 2023. Kunstliebhabende wissen, was das heißt: Schon am 5. Mai kann man sich die Beiträge des BLAUE-NACHT-Wettbewerbs previewmäßig reinziehen und sich ein Urteil bilden und eine Stimme für den Publikumspreis abgeben. So machen wir das. Ihr hingegen seid vielleicht Künstler*innen oder Artverwandtes, dann dürft ihr das hier als Arbeitsauftrag verstehen: Noch bis 11. Dezember könnt ihr euch mit Kurzkonzept, Kostenaufstellung, Vita usw. um eine Teilnahme bewerben. Eine Fachjury wählt dann bis Januar die Projekte aus, die sie im Mai gerne an verschiedenen Orten in Nürnberg sehen würde. Die Kunstwerke können aus der Bildenden Kunst genauso kommen wie aus der Performance, Audio-In stallationen, Lichtkunst, etc. Es muss nur eben im BLAUE NACHT-Kontext funktionie ren: Es gibt keinen White Cube und das Werk
muss über fünf Stunden hinweg funktionie ren. Thema der 2023er-Ausgabe: „Bot schaften“. Die Teilnehmenden erhalten ein Honorar in Höhe von 1.500 Euro + Material kosten, der Publikumspreis ist dann mit 5.000 Euro dotiert. Immer ran da, wir wollen tolle Dinge sehen! www.blauenacht.nuernberg.de
adfC-fahRRadklima-TesT
Liebe Strampelnde, wie fährt es sich denn so? In Paris und Kopenhagen z.B. supi, in Nürnberg dafür not so much? Ja, das kennen wir (also Nürnberg). Und machen deshalb mit beim alljährlichen, bundesweiten Fahrradklima-Test des ADFC.
Heißt natürlich: Man kann auch mitmachen, wenn man die Fahrradfahr-Situation in Nürnberg extrem gut findet. Oder wenn man von woanders herkommt, denn erhoben wird ganz Deutschland. Je genauer das Ergebnis am Ende die jeweiligen Stärken und Schwächen einer Region darstellt, desto besser kann von den zuständigen Stellen in Zukunft daran gearbeitet werden, dass die Stärken noch stärker werden und die Schwächen verschwinden. Der ADFC wird beim Fahrrad klima-Test vom Bundesverkehrsministerium unterstützt, das ist ja schon mal ein großer Hebel. Der Test ist die weltweit größte Erhe
bung zum Thema Fahrradverkehr. Er wird seit zehn Jahren durchgeführt und besteht aus zehn gleichbleibenden Fragen zu Themen wie Erreichbarkeit, Sicherheit, Parkplätze, usw. Hier entlang: fahrradklima-test.adfc.de
bRaChland ensemble: lokal eURopa
Ausgerechnet Muggenhof!, möchte man viel leicht ausrufen. Europa legt sein Schicksal in die Hände dieses Viertels. Das Publikum in der Kulturwerkstatt auf AEG wird zum Entscheidungsträger großer Beschlüsse. Lokal Europa, eine Produktion des Brachland Ensembles ist ein interaktives, theatrales Planspiel, das das Publikum zum Parlament macht, das entscheidend mitbestimmt, wie dieser Abend verlaufen wird. Die Schauspieler greifen die getroffenen Entscheidungen auf und spielen entsprechend weiter, jeder Abend im Lokal Europa sieht dementsprechend anders aus. Uraufgeführt in Aachen, am 06.10. in der Kulturwerkstatt auf AEG. www.kuf-kultur.de/muggenhof
CURaToRiUm alTeRn gesTalTen sUChT ehRenamTleR
Zwischendurch schnell auf ein Käffchen im die Katz, durch eine Ausstellung schlendern, die im curt steht oder einfach einen Arztter min wahrnehmen: Ist für die meisten easy machbar, für pflegende Angehörige aber ein
organisatorischer Kraftakt. Das CURATO RIUM ALTERN GESTALTEN plant für genau solche Fälle eine bürokratische Lösung – mit eurer Hilfe. Im Café des Heilig Geist Spitals soll unter dem Motto „Pause von Zuhause“ noch im Herbst eine stundenweise Betreuung von assistenzbedürften Menschen ermöglicht werden. Ein Gästeassistenzteam sorgt für Unterhaltung, gemeinsames Musikmachen oder Kreativangebote. Für dieses Team sucht ALTERN GESTALTEN noch ehrenamtliche Mitarbeiter*innen, die das Modellprojekt „Pause von Zuhause“ zu einer guten, wertvollen Sache machen. Die notwendige Schulung ist kostenfrei, für die Arbeit erhält man eine Ehrenamtspauschale. Alle Infos: www.alterngestalten.de
jUgendTanzensemble: aUdiTions
Wenn eure Leidenschaft wie unsere dem Tanz und nur dem Tanz gehört (und wenn ihr noch dazu jung seid), dann habt ihr sicherlich schon vom Jugendtanzensemble gehört, Kulturpreisträger der Stadt immerhin! Und zwar zurecht, weil Manuela Liszewski und Lina Wagner auf hohem Niveau mit jungen Menschen in Sachen Contemporary Dance arbeiten. Wer mitmachen möchte, muss vortanzen und das geht bei den regelmäßigen Auditions in der TANZerei in der Kaiserstraße in Fürth. Nächster Termin: 22.10. Der Work
shop dauert von 10 bis 13 Uhr und beinhaltet Warm-up, Tanztechnik, Improvisation und Choreografie. Am Abend erfahrt ihr dann, ob ihr dabei seid. Die Mitgliedschaft im Jugend tanzensemble ist kostenlos, setzt aber eine regelmäßige Teilnahme an Trainings und Auftritten voraus.
Alle Infos: www.jugendtanzensemble.de
aUssTellUng: nüRnbeRg naChhalTig
Da soll noch einer sagen, deutsche ämter wären verstaubt und würden nur Dienst nach Vorschrift machen. In Nürnberg z.B. haben sich das AMT FüR KULTUR UND FREI
ZEIT und das AMT FüR INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN zusammengetan, um im Kulturladen Röthenbach eine Ausstellung zu realisieren, die sich mit Nürnberg vor dem Hintergrund der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen beschäftigt.
Die beiden ämter haben nämlich bereits 2018 eine gemeinsame Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt. Nun zeigen sie, welche konkreten Maßnahmen daraus bisher erwachsen sind. Die Ausstellung ist bis 27.10. immer diens tags und donnerstags zwischen 15 und 17.30
Uhr oder nach Vereinbarung geöffnet, der Besuch ist kostenfrei.
Am 12.10., 19 Uhr, sind Interessierte eingela den, sich unter dem Motto Zusammen mehr erreichen gemeinsam Gedanken über neue
Lösungsvorschläge zu Themen wie Ernäh rung, Mobilität und Biodiversität zu machen. Die gesammelten Ideen werden potentiell im „World Café“ des Amts für Internationale Beziehungen umgesetzt. www.nuernberg.de/internet/kuf_kultur
gasTspiel: füRTheR aTelieRwoChenende
Die Bandbreite reicht von Malerei und Grafik über Skulptur, Klangkunst, Installation bis Film, Fotografie und Blasmusik! Das ist GASTSPIEL, die Ateliertage des Kulturring C, einem freien Zusammenschluss von Künstler*innen in Fürth. Heißt konkret: Am 15. (15-21 Uhr) und 16.10. (11-18 Uhr) öffnen zahlreiche kreative Leute ihre Ateliers und Studios und zeigen, was sie da machen und stellen einen oder mehrere Gastkünstler*innen vor. Mit dabei sind so bekannte Leute wie Michael Jordan, Ludwig Hanisch oder Sascha Banck. Die anzusteuernden Orte verteilen sich übers gesamte Fürther Stadtgebiet. www.kulturringc.net
sUppkUlTUR
feaT. ChRisTian viTTinghoff
Die SuppKultur, das kennt ihr jetzt ja mittlerweile, macht immer so mehr oder weniger crazy Veranstaltungen mit Text, Musik und Suppe und was curt-Andi und seinem Kompagnon Stephan Goldbach (Trio
Miosko, Orchester Ventuno, See See Riders, etc.) noch so alles einfällt. (Fast) immer der erste Dienstag im Monat im Gostner Hoftheater Loft. Am 01.11. tun sich die Suppis mit dem Künstler und Gostner-Bühnenbild ner Christian Vittinghoff zusammen, der im Erlanger homunculus-Verlag ein Buch mit Nürnberg-Bildern aus einer gar nicht mal so touristischen Perspektive herausbringt. Zu den Bildern gehören Texte, von Andi z.B. oder auch Nora Gomringer. Beide werden an diesem Abend lesen. Musik von Stephan Goldbach & friends und Suppe sowieso. Das wird wieder was werden, Leute, Leute. www.gostner.de, www.homunculus-verlag.de
digiTal seRviCe jam
Herrlicher Termin, insbesondere für Freunde des binären Codes: 10.11., 11.11 Uhr bis 11.11., 11.11 Uhr. Passt perfekt, denn auch vor Ort, beim DIGITAL SERVICE JAM, werden diese Freunde benötigt. DSJ heißt: Gemeinnützige Einrichtungen bekommen, organisiert von ISKA - TüREN ÖFFNEN, einen kostenfreien Zugang zum Know-how der absoluten IT-Expert*innen. Denn Digitalisierung wird in allen Lebensbereichen immer wichtiger, ist für Vereine und Nonprofit-Organisationen aber oftmals schwer zu stemmen. Wer einen entsprechenden Bedarf in seiner, ihrer Ins titution identifiziert hat, meldet diesen über das Anmeldeformular des ISKA. Im zweiten
Schritt werden Projekte und Expert*innen gemachted – und ab 10.11., 11.11 Uhr werden dann gemeinsam Probleme gelöst! Wir finden das 1010110 1101111 1101100 1101100 100000 1110011 1110101 1110000 1100101. Alle Infos: www.iska-nuernberg.de
sUCkeR pUnCh RolleR disko
Schnürt euch die Rolltreter fest an die Waden, denn es ist wieder soweit: Sucker Punch, Nürnbergs absolut bester Roller DerbyVerein, lädt am 12.11. zum nunmehr dritten Mal zur ROLLER DISKO in den Z-Bau. Keine Angst, der Sportsgeist der SuckerPunch-Girls macht an diesem Abend mal Pause, heute soll nur friedlich gerollt und gegleitet werden. Auch Inliner und Rollstühle sind erlaubt und gern gesehen.
Für funky, electronic und 80s-Tunes sorgen Mela Soul, DJ Flake And Her Gogo Boys und Felix Felicis. Und curts Helene rollt sicherlich auch da irgendwo rum! Let‘s roll`n`roll! www. rollerderby-nuernberg.de
planT swap
OMG, denn: NBG swapt wieder seine Plants!
Ihr versteht nix? Das ist Jugendsprache, denn die jungen Leute gehen heutzutage derbe steil auf Grünzeug und damit ist kein Kiffgras gemeint, sondern Monstera, Geldbaum und Erdbeere oder so. In der heimischen Bude und auf den Balkongs wird fröhlich
gegrowt und zwar kein ... Na, haben wir ja schon gesagt. curts Matze ist vorn mit dabei und (mit)organisiert seit einiger Zeit in der Kulturwerkstatt auf AEG den sympathi schen, nonkomerziellen und einfach netten PLANT SWAP. Nächster Termin: 15.11., 18 Uhr. Gesucht werden Menschen mit grünen Daumen oder gleich mit ganz grünen Händen, die Lust haben, Ableger, Stecklinge, Pflanzen und Zubehör zu tauschen. Matze freut sich über Anmeldungen, aber auch spontan vorbeikommen und lostauschen ist erlaubt. Außerdem finden Workshops zum Einstieg ins Pflanzengame statt. Mehr Pflanzen, ökologisch, überall, so könnte es klappen. Instagram: @plantswap_nuernberg
delikaTessen
So, ob ihr das so haben wollt oder nicht – wir hören schon die Glöckchen klingeln, die da künden von der Weihnachtszeit und die uns, das ist kein Geheimnis, direktissimo ins delikatEssen locken. Warum? Ab dem letzten Samstag im Oktober, 29.10. ,gibt es hier die Tres Aromas Leib und Lebkuchen, die auf der Basis des Traditionsgebäcks altbekannter Art, ganz neue und edle Geschmackserlebnisse eröffnen. Z.B. in den Sorten Oriental, Verde (Kaffirlimette) oder Olive Noir (ganz recht, so ist es). Das Produkt stammt aus dem Hause ESSIGBRäTLEIN, what more can we say? Und auch die beliebten Lebkugeln
von CHOCOALTIER WOLFGANG MARx ziehen
ins delikatEssen ein. Genauso wie Glögg (Glühwein aus Finnland) und eine Auswahl luftgetrockneter Salamis auf Frankreich. Es ist die schönste Zeit des Jahres, außer Frühling und Sommer, die sind besser. www.delikatessen-nuernberg.de
„kUlTUR&fReizeiT“: die heRbsTaUsgabe
80 Seiten full of Kultur, inklusive alle Termine der Nachhaltigkeitsreihe 11xGRüN der Nürnberger Kulturläden°, das Rahmenprogramm um die FUSSBALL-KULTURPREIS-GALA, Ausstellungen mit Fotos aus Nürnbergs ukrainischer Partnerstadt Charkiw und Angebote für die Kleinsten mit Kindertheater, Zirkus aus Palästina und einer Rückkehr des vollen Sternenhaus-Programms zur Vorweihnachtszeit. Das ist die Kultur & Freizeit aus dem Amt für Kultur und Freizeit, KUF, mit Gültigkeit von September bis Dezember. Liegt aus in den Kulturläden, städtischen Dienststellen, im Einzelhandel und Arztpra xen. Ab sofort, kostenlos und oder auch unter www.kuf-kultur.de
aUssTellUng: gesChiChTe von sChloss almoshof
Ein Schloss für die schönen Dinge des Lebens: Ist Schloss Almoshof der schönste aller 3.269 Nürnberger Kulturläden? Das
wollen wir nicht beantworten, aber: vielleicht. Was wir nicht wussten ist, welch bewegte Geschichte der Herrensitz aus dem 16. Jahr hundert im Knoblauchsland hat: Abgebrannt, wiederaufgebaut, Notunterkunft im Zweiten Weltkrieg, später Sitz der Neonazis von der Wehrsportgruppe Hoffmann, Begegnungs stätte ... und schließlich Kulturladen.
Das bewegte Leben eines Schlosses und seiner Menschen wird in der multimedialen Ausstellung Ein Dorf und sein Schloss ab 29. Oktober erzählt und aufgearbeitet werden. Zentraler Bestandteil der Ausstellung sind Zeitzeug*innen-Interviews mit ehemaligen Bewohner*innen, Nachbar*innen und Weggefährt*innen. Definitiv spannend. www.kuf-kultur.de/almoshof.de
design & bahn
Endspurt bei „Design & Bahn“: In der letzten Woche der großen Forschungsausstellung (8. bis 13. November) zeigen die Kurator*innen bei kostenlosen Führungen ihre Lieblingsexponate. Kurator Max Dümler gibt am 10. November bei seinem Vortrag „Vom InterRegio zum InterCity“ zudem einen Einblick zur historischen Entwicklung des modernen Schienenfahrzeugdesigns. Täglich können die Besuchenden erstmalig die Interviews mit ehemals Beteiligten an den Gestaltungspro zessen in voller Länge sehen. Am letzten Tag der Ausstellung (13. November 2022) ist der
Eintritt für alle Museumsgäste frei.
Am 30.10. stellt außerdem die deutsch-israe lische Jazzsängerin EFRAT ALONy ihr neues Album im Museum vor: Hollywood isn‘t calling Aber NBG callt dafür umso mehr! www.deutschebahnstiftung.de
11xgRün – gReen ThURsday
Der GREEN THURSDAy ist die neue Nürn berger Veranstaltungsreihe zum Thema Nachhaltigkeit, ansässig in der Kulturwerkstatt auf AEG. Die Netzwerkbörse der nachhaltigen Macher*innen ist der Ort, an dem wir gemeinsam die Hirne anwerfen, um den grünen Wandel zu verwirklichen. Wer zündende DIy-Ideen, Erfindungen oder Projekte zum sozial-ökologischen Wandel pitchen will – hier ist die richtige Plattform. Am 20.10. stellt Katrin Schwanke das Bildungsprojekt „Der Nürnberger Weltacker“ vor. Selina Kahle vom Netzwerk Nachhaltigkeit in Kunst und Kultur e.V. berichtet von der Initiative Culture4Climate. Und Gregor Common liefert einen Einblick in das Renaturierungs projekt MyForest.
engagemenTpReis:
iRfan TaUfik
Seit zehn Jahren engagiert sich der Theatermacher Irfan Taufik in der Flüchtlingshilfe. Zum Beispiel, denn das ist seine Leiden schaft, mit kostenlosen Theaterkursen für
Menschen ab 16 Jahren, aus allen Kulturen, mit und ohne Behinderung. Das ist das Theaterlabor von Irfan Taufik, in dem unter schiedlichste Menschen aufeinandertreffen, gemeinsam kreativ arbeiten und auf diesem Weg Vorurteile abbauen. Daneben unterstützt Irfan die jungen Menschen bei den Hürden des Alltags wie Wohnungs- und Ausbildungssuche oder Behördengängen und ist ein Ansprechpartner bei psychischen Krisen. Irfan Taufik – einer der goodesten good guys dieser Stadt, ist für den Deutschen Engagement Preis des Bundesfamilienministeriums nominiert worden. Eine Jury entscheidet über die Gewinner*innen in fünf Kategorien.
Und wir alle entscheiden über den mit 10.000 Euro dotierten Publikumspreis. Immer ran da und abstimmen – für Irfan Taufik: www.deutscher-engagementpreis.de
kalTsCheR: kUnsTsChaU miT semmelknödel
Der Maler, Autor, Musiker und Koch und ungekrönte Semmelknödelkönig Lothar R. Böhm lädt ab Oktober wieder regelmäßig in seine Galerie KALTSCHER. Die Kombination schmeckt in doppelter Hinsicht, denn es gibt Kunst & Knödel, zunächst am 20.10. ab 18 Uhr. Die Galerie ist geöffnet für alle. Wer knö deln will, melde sich bitte bis zum Dienstag davor an: info@lothar-boehm.de Die Knödel kommen übrigens im herbstlichen Pilzrahm,
auf Wunsch auch vegan. www.lothar-boehm.de
URban lab: was wäRe wenn 2035
Neues Großprojekt aus dem kreativen Hots pot urban lab: WAS WäRE WENN 2035 – EINE STADT PROBT IHREN UNTERGANG
Anhand eines Krisenszenarios (Nbg wird von einer anhaltenden Hitzewelle getroffen, der Wöhrder See wird zum Hot Tub) ist die Nürnberger Stadtgesellschaft dazu aufgerufen, Visionen und Lösungen zu entwickeln. Ausgereifte Projekte und vage Ideen werden vom lab mit Expert*innen, Infrastruktur und Finanzierung ausgestattet. So entsteht ein einzigartiges Umfeld, in dem Ideen, Menschen und Netzwerke, die sich für ihre Stadt einsetzen, gedeihen können.
Erster Schritt: Gesucht werden Tagebucheinträge aus dem Jahr 2035, und zwar schon jetzt. Einzelne sollen für Radio Z vertont werden. Einfach direkt ans URBAN LAB schi cken. www.waswaerewenn2035.de
11 jahRe vinTys
Der größte Second-Hand-Laden der Stadt feiert einen gerade so nicht mehr runden Geburtstag: 11 Jahre feinste Waren aus zwei ter Hand in Gostenhof. Das wird mit verschie denen Aktionen und Rabatten gefeiert.
Z.B. am 30.11. beim DIy-Workshop mit der
Fürther Designerin cinta.case. Ihr lernt, Lieb lingsteile zu reparieren und Altbekanntes mit einfachen Mitteln neu zu gestalten. Anmeldung: nuernberg@vintys.de. curt gratuliert von Herzen zum 11.! www.vintys.de
om7: neUes gRündUngsUnd kReaTivwiRTsChafTszenTRUm
Wie sagte, bzw. sang ein deutscher Liedermacher einstmals so schön: Macht kleine, geile Firmen auf, macht kleine, geile Firmen auf! Und so weiter. Diesem Appell wollen wir uns gerne anschließen, denn wenn schlaue Leute ihr eigenes Ding machen, ist damit viel getan gegen den Einheitsbrei, der Städte ununterscheidbar macht. Aber! Das Ding zu machen ist schwer und beim Anfang hilft bestimmt professionelle Unterstützung von Menschen, die sich damit auskennen. Eine neue Anlaufstelle für diese Art von Unterstützung findet man im neuen Gründungszentrum in der Obermaierstraße 7: OM7, das im Oktober öffnet. Angestoßen von der Wirtschaftsförderung und mitfinanziert von der Stadt, richtet sich das OM7 speziell an die junge Kreativwirt schaft. Rund 1.000 Quadratmeter stehen den jungen Gründer*innen hier zur Verfügung, eingerichtet und gestaltet als Kreativ- und Co-Working-Spaces. Perspektivisch soll hier
ein summender, brummender Thinktank entstehen, aus dem die neuen Projektideen nur so rauspurzeln. Betrieben wir das OM7 vom NIK e.V., dem Netzwerk der Digitalwirtschaft der Region. Unter der Leitung von Sabine Blassmann werden nun drei Programmlinien ange stoßen: Begleitung von Gründenden beim Unternehmensaufbau in der KREATIV Garage, Infoveranstaltungen rund um Kreativität, Digitalisierung, Gründung im KREATIV Punkt und gemeinsames Experimentieren und Visionen entwickeln im KREATIV Labor. Das Angebot richtet sich auch an freiberufliche Gründer*innen. Am besten vor Ort mal ein Bild machen von allem, z.B. beim Open house am 14.10. von 11 bis 15 Uhr. www.om7.de
deUTsCheR fUssballkUlTURpReis 2022
Fußball mögen wir bei curt meistens mittelgerne. Und aber sehr gerne, wenn „Fußballkultur“ draufsteht und sich die in Nürnberg ansässige AKADEMIE FüR FUSSBALLKUL TUR drum kümmert. Dann wird ein Fußballschuh draus! Auch in diesem Jahr verleiht die fleißige Akademie die Deutschen Fußballkul turpreise. Die schöne Gala findet am 28.10. in der Tafelhalle statt. Die Grande Dame der deutschen Sportberichterstattung, Kathrin Müller-Hohenstein, führt durch den Abend,
an dem fünf Preise verliehen werden: Der Walther-Bensemann-Preis, Das Fußballbuch des Jahres, der Fußball-Bildungspreis, der Fanclub des Jahres und der Fußballspruch des Jahres – darüber entscheidet das Publikum vor Ort und vorher im Internet. Im Anschluss, wie es sich für eine Gala gehört: große Aftershow-Party. Auch online im Stream unter: www.fussball-kultur.org
5. CsR Tag: welT im wandel
Dass das mit der Welt gerade schwierig ist, müssen wir euch nicht erzählen. Um halbwegs unbeschadet durch alles durchzukommen, müssen wir uns und die Welt sich ändern. Was das für Unternehmer*innen, vor allem solche, die verantwortungsvolle Unternehmer*innen sein wollen, bedeutet, ergründet der 5. NüRNBERGER CSR TAG
am 21.10. CSR steht übrigens für Corporate Social Responsibility . Ein Thema, das immer wichtiger wird. Keynotes an diesem Tag halten Prof. Veronika Grimm, seit 2008 Inhaberin des Lehrstuhls für Wirtschaftstheorie an der Universität Erlangen-Nürnberg und Direktorin des „Laboratory for Experimental Research Nuremberg“ und Prof. Dr. Bolsin ger, Experte für nachhaltige und werteorien tierte Unternehmensführung und angewandte Ethik. Alle Infos: www.nuernberg.de/internet/csr_nuernberg
Kaum haben wir in der Vergangenheit 252 curt Magazine herausgebracht, berichten wir direkt und exklusiv aus der Zukunft. Nein, aus dem Zukunftsmuseum – man muss schon korrekt bleiben. Extra dafür haben wir einen unserer schlaueren Mitarbeiter engagiert, den ThEObALd O.J. FUChS, seines Zeichen doktor der Physik und Röntgenforscher. Mit ihm in dieses Museum zu gehen, das ist schon sehr nerdig. Alles wird kommentiert, gewusst, besser gewusst. Und selbst kann man nur zuhören und sich wundern. ähnlich ergeht es uns mit diesem wissenschaftlich fundierten Fachartikeln. Aber lest selbst!
curt im zukunftsmuseum, teil 5 die evolUTion Und die pRoToTypen
Die Evolution hatte eine Schaffenskrise. Ihr fiel nix mehr ein, so leer wie ein ausgeblasenes Hühnerei fühlte ihr Hirn sich an. Daher beschloss sie, zu verreisen und eine Einladung anzunehmen, die sie vor etlichen Jahren vom CURT bekommen hatte. Zur Weihnachtsfeier im August – wie es die Tradition ist. Als sie in Nürnberg aus dem Zug gestiegen war, damals mit dem 9-Euro-Ticket, suchte sie als erstes nach einem Telefonhäuschen, aber sie konnte keines finden. Alle Leute trugen ihr eigenes Taschentelefon mit sich herum, nicht einmal die Nummern musste man sich noch merken – die standen alle im Internet, das Gedächtnis des Menschen langweilte sich in Dauerschleife. Wie sich die Technik seit ihrem letzten Besuch weiter entwickelt hatte! Die Evolution kam aus dem Staunen kaum noch heraus. Ein Verkäufer des Straßenkreuzers konnte ihr dann aus der Pat sche helfen und die korrekte Adresse der CURT-Redaktion verra ten. Die Evolution verließ den Bahnhof durch den Südausgang und spazierte los. Sie hatte Glück, dass ihr das Hoftor geöffnet wurde, denn natürlich funktionierte die Klingel nicht, aber eine Frau mit Fahrrad und Kinderanhänger verließ gerade das Gebäude. Nun zeigte sich wieder einmal, dass die Evolution einen hervorragenden Draht zum Zufall hatte, denn im Büro des CURT im ersten Stock
war jemand zu Hause. Und das ausgerechnet in der Mittagspause zwischen 11 und 16 Uhr. Eigentlich unglaublich!
»Hey Leute, da bin ich!« rief die Evolution fröhlich, doch niemand reagierte, als sie die Räume der CURT-Redaktion im ersten Stock betrat. Alle schienen höllisch beschäftigt zu sein: sie sägten, löteten, hämmerten, klebten, ondulierten.
»HALLO!?« rief die Evolution noch lauter, um den Lärm des Gewer kels zu übertönen.
Nun gab‘s eine Reaktion. Ohne aufzuhören, an einer rätselhaften Sperrholzkugel von der Größe eines Kühlschranks herumzusägen, wandte sich der Chef um und erkannte die unerwartete Besuche rin. »Hei, Evolution! Alte Hacke, warum hast du nicht Bescheid gesagt?«
Es kam zur angemessenen Begrüßung, eine frische Tasse Kaffee wurde kuratiert und bald waren entspanntes Abhängen und ein erster Gedankenaustausch terminiert.
»Was treibt ihr denn Schönes?« »Wir bauen Prototypen«, sagten die Typen und Typinnen, die die Redaktion bevölkerten, wie aus einem Munde. »Prototypen? Habe schon davon gehört«, lachte die Evolution, »aber so richtig kapiert habe ich dieses Konzept noch nie.«
»Im Zukunftsmuseum gibt‘s demnächst eine Sonderausstellung zu Prototypen, oder genauer gesagt: zu Herstellung und Funktion von Prototypen, eben dem sogenannten Prototyping. Wir wollen uns daran rege beteiligen«, erklärten die CURT-Düsentriebs, »Wir tüfteln auch schon an einer bunten Reihe von Erfindungen.« »Dann lasst mal sehen, was ihr euch so ausgedacht habt«, schlug die Evolution vor. Wenn man es darauf anlegen hätte wollen, hätte man eine Spur von vorauseilendem Hohn in ihrer Stimme wahrnehmen können. Doch CURT wäre nicht CURT, wenn er sich von ein bisschen Spott beirren lassen würde. Und so schritt man Hand in Hand zur Besichtigung. Die erste Apparatur, an der gebastelt wurde, war rund und groß wie ein Fußball für Elefanten und sollte in der Tat nichts anderes als ein Kühlschrank werden. Die Idee war, dass das Ding nicht nur kühlen, sondern auch cool aussehen, außerdem sich leicht von einer Stelle zur anderen rollen und ganz nebenbei einen schönen Blickfang für Kinder und Hunde abgeben sollte. Zwei Kleinigkeiten mussten noch gelöst werden, nämlich die Fächer im Inneren so zu konstruieren, dass der Inhalt beim Rollen nicht durcheinander purzelte, und der Stromanschluss. »Aber deswegen baut man ja Prototypen, um solche Probleme rechtzeitig zu entdek ken und entsprechend zu lösen«, erläuterte der CURT-eigene Q, ein fusselbärtiger Lulatsch mit Verrückter-Wissenschaftler-Frisur. Ein anderer Redakteur tüftelte an einem frei schwebenden Mund aus rotem Gummi, der an einem Radio steckte. Dank einer künst lichen Intelligenz, die unter dem Tisch versteckt war, bewegten sich die Lippen synchron zu den Worten, die aus dem Lautspre cher klangen. So sollte es auch für gehörlose Menschen möglich werden, den Sprecher*innen im Rundfunk zu folgen. »ächem«, räusperte sich die Evolution, »ich habe ja nicht wirk lich Ahnung von moderner Technik, aber gibt es das nicht schon längst? Nennt sich Fernsehen?«
Sie ließen den sichtlich irritierten Erfinder bei seinem plappernden Radio stehen und wandten sich zum nächsten Bastler. Der hantierte mit Schraubendreher und Lötkolben scheinbar in der leeren Luft, als gäbe er eine pantomimische Vorstellung.
»Der hier ist wirklich verrückt, oder?« »Nein, ganz im Gegenteil! Er hat einen Roboterhund erfunden, der unsichtbar ist. Die vierbeinige Maschine trägt einen Unsichtbarkeitsmantel aus Metamaterial. Das Gerät soll als Lieferservice arbeiten, Deep-Fried-Pizza, Bowls&Burger, vegane Getränke, eingeschweißte Gurken und so weiter, direkt in die Schlafküche.« »Jaaaaa...?« »Naja, dann kann man so viel bestellen wie man will, ohne dass es die Nachbarn mitbekommen. Und das Stadtbild wird auch weniger verschandelt von den ganzen Lieferdiensten, mit ihren peinlichen SUV-Bikes und Isokisten-Rucksäcken in Fahrradhelm-Farben.«
Die Evolution runzelte die Stirn, äußerte aber nichts weiter als ein nachdrückliches »Aha!«
Dann zeigte sie in eine ruhige Ecke des Büros. »Und das hier? Dieses schwarz-weiß gefleckte Wesen mit den grimmigen Reiß zähnen?«
»Das? Das ist Weber, der Redaktionshund. Den müsstest du doch kennen, ihn hast du höchstselbst hervorgebracht.« »Wie ich? Dieses Wesen? Ich kann mich gar nicht daran erinnern.« »Wer sonst? Das sieht dir wieder ähnlich: erst haufenweise Wesen erschaffen, sie in die Welt hinausschicken und abwarten, wer über lebt. Aber gut – schau dich um: hier sind die überlebenden.« »Ok, gut, stimmt ungefähr. Jedenfalls was meine Methode angeht. Aber ich meine, was dabei bisher herausgekommen ist, kann sich schon sehen lassen, oder? Weshalb besteht ihr immer auf euren Prototypen? Einfach machen, sage ich immer!«
»Wir sind eben vom Protoyping überzeugt! Deswegen gibt’s auch die Sonderschau im Zukunftsmuseum. Dort kann man sich mit
eigenen Augen vom Zweck der Prototypen überzeugen. Mit ihnen erprobt man die Funktionsfähigkeit zukünftiger Produkte. Also ob Geräte und Apparate die Zwecke, die ihnen zugedacht sind, auch wirklich erfüllen. Aber auch Bedienbarkeit, Robustheit, Herstellbarkeit und ähnliches muss man ja austesten, ehe man die Serienproduktion startet.«
»Moment mal! Demnach, wenn ich das richtig verstehe, ist das Museum selbst ein Prototyp – das ist faszinierend! Man muss Dinge ausprobieren, sich an die perfekte Lösung herantasten, richtig? Da dürfen auch Fehler gemacht werden, und erst wenn alles passt, geht es in die Serienherstellung von Zukunftsmuseen. Dann kann jeden Tag in einer anderen Stadt ein neues Zukunftsmuseum eröffnen.«
»Genau so. Ein Prototyp ist ja auch ein Kniff, um die Zukunft in die Gegenwart zu holen. Eine Art Zeitreise, und wir denken, dass dir das gefallen wird. Daher: auf geht’s!« »Top!«, sagte die Evolution und steckte dem kleinen Weber heim lich eine Bratwurst zu, an der er drei Tage lang knabbern konnte.
cuRT-leseR*Innen-challenge @ ZuKunfTsmuseum:
[A] Sei der Prototyp deiner selbst!
[B] Sei wie der LV25048 im Bike Mode und im Boat Camp Mode gleichzeitig: Stehe mit einem Bein in einer Pfütze, mit dem anderen daneben! (Pro-Hack: Nimm statt Pfütze die Pegnitz!)
[C] Mach´s dir leicht und sei der Prototyp eines Plagiats!
deuTsches museum nüRnbeRg – ZuKunfTsmuseum
Augustinerhof, 90403 Nbg Öffnungszeiten: Di-So 10–18 Uhr. Montags geschlossen. www.deutsches-museum.de/nuernberg
Sonderausstellung:
PROTOTyPen – einen versuch ist es wert.
Was ist ein Prototyp? Prototyping-Prozess. Scheitern. Partizipation. Programm: Exkursionen, Actionbound, Führungen, Vortragsreihe.
alTeR, neUeR kRiegeR
TExT: MARIAN WILD, FOTOS: AxEL EISELE
Beim Flanieren durch die Straße der Menschenrechte in Nürnberg wird einer neugierigen Person die erstaunliche Bronzeplastik neben dem Haupteingang des Germanischen Nationalmuseums auffallen. Die Statue „Il Guerriero“ des florentinischen Bildhauers Marino Marini, die 1966 – damals noch vor dem alten Eingang am Kornmarkt – aufgestellt und 2020 umgesetzt wurde, illustriert durch ihren Blick auf die Stelen der Menschenrechtskolumne präzise die aktuelle Weltlage, in der es letztlich auch um das Primat der Politik geht. Gewalt oder Diplomatie, Krieg oder Kompromiss? Diese Diskussion ist in Deutschland angesichts der menschenlebenverachtenden russischen Aggression nur in sehr engen Grenzen sinnvoll zu führen, seit Februar steckt das diplomatische Pendel der westlichen Nationen fest im tiefroten Bereich der Logik des Kriegs, aus weitgehend verständlichen Gründen. Schaudern lässt es trotzdem. Und es lässt uns Marinis Kunstwerk anders befragen, das übrigens auch einen konkreten Bogen zur aktuellen Sammlung 20. Jahrhundert spannt. Die Figur hat zwei Gesichter, je nachdem von wo man sich ihr nähert. Von Norden kommend meint man, auch wenn man die anderen Plastiken des Künstlers vor Augen hat, einen Reiter zu sehen, der tief über sein Pferd gebeugt nach vorne prescht; der Titel des Werks bedeutet ja auch übersetzt „Krieger“. Von Süden kommend dreht diese Bewegung sich ins Gegenteil, man könnte nun einen zurückgelehnten Soldaten in einem Standgeschütz ausmachen, der vormalige Körper des Reiters ist zum Maschinen gewehr geworden. Die Figur spannt in dieser Interpretation einen Bogen über etwa 3000 Jahre des menschlichen Kriegsgeschehens. Marini, der im Florenz zwischen dem künstlerischen Vermächtnis
Michelangelos und dem philosophischen Geist Machiavellis sein Kunststudium beginnt und später nach Mailand wechselt, hat sich mit seinen so instabil wirkenden Reitenden, seinen Tänzerinnen, technisch vielfältigen Portraits und feinsinnigen Drucken einen Platz in der Kunstgeschichte erarbeitet. Er ist mit seiner Werkreihe „Idea of an Image“ heute im Deutschen Bundestag genauso wie im Israel Museum in Jerusalem und dem Museum of Art in Tokyo vertreten. Der wiederholte Teilnehmer bei den drei ersten documenta-Ausstellungen lernte auf seinen Reisen durch Frankreich und Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Kunstgrößen von Giacometti und di Chirico bis Picasso kennen, und man meint zu merken, dass er dabei auch viele künstlerischen Haltungen durchdrungen und symbolische Darstellungsweisen reflektiert hat.
Marinis Figur hat durch den Ukrainekrieg eine neue Relevanz erhalten, und diese Zeitenwende zeigt sich im GNM eindrucksvoll in der Sammlung 20. Jahrhundert mit vielfältigen Artefakten zu Krieg, Zerstörung und Gewalt, die im Dreimonatsrhythmus wechseln. Es sind Bilder und Eindrücke einer neuen Realität, der sich die globale Kunst und Kultur nun zu stellen hat.
In den Räumen der Sammlung 20. Jahrhundert des GNM finden sich seit Mitte des Jahres wechselnde Artefakte und Kunstwerke, die sich mit dem Thema Krieg und Zerstörung auseinandersetzen.
geRmanIsches naTIOnalmuseum
Kartäusergasse 1, Nbg. Di-So 10-18, Mi 10-20:30 Uhr. www.gnm.de
curt und die Kunst – das gehört längst zusammen. Redaktionell auf jeden Fall, emotional sowieso. diese Strecke im Magazin und Online macht unsere sowieso schon immer feine Partnerschaft mit Nürnbergs erster Adresse für zeitgenössische kunst ganz offiziell.
neUe foRmen interview mit direktorin simone schimpf
WIld. deR @IgeRs_nüRnbeRgder Staffelstab wurde längst weitergegeben: Seit letztem Sommer leitet dr. Simone Schimpf als vierte*r direktor*in Nürnbergs größtes Museum für zeitgenössische Kunst und modernes design. dass diese Zeit langweilig gewesen wäre kann man beileibe nicht sagen, zur Corona-Pandemie und der allgemeinen Krise des Kulturbetriebs gesellt sich seit februar ukrainekrieg und inflation, die Energieknappheit des Winters winkt drohend vom horizont. All diese Fragen gehen an einem zeitgenössischen Kulturort nicht vorbei, darum war es für uns vom curt höchste Zeit für ein ausführliches Interview über Nachhaltigkeit, Zukunftspläne und den feinen Zauber des Konkreten.
MARIAN WILd: Liebe Frau Schimpf, die letzten Monate haben viele liebgewonnene Gewissheiten ins Wanken gebracht. die zeitgenössische Kunst als Seismograph der Gesellschaft müsste eigentlich im roten bereich ausschlagen. Was sind gerade die akutesten herausforderungen für das haus und wie bildet das NMN die Situation inhaltlich ab?
SIMONE SCHIMPF: Die Herausforderungen dürften gerade für alle
Institutionen, Unternehmen und Privatleute sehr ähnlich sein: Wie gehen wir mit den zu erwartenden Preissteigerungen bei Energie und Strom, aber auch generell bei allen Leistungen, um?
Wo können wir sparen? Alles wird überprüft und manch liebgewonnenen Gewohnheit wird hinterfragt. Wir sitzen in enger Taktung zusammen und besprechen die Möglichkeiten der Energieeinspa rungen und prüfen die bisherigen Maßnahmen. Doch als Museum haben wir Auflagen für ein stabiles Klima; Leihverträge und Versicherungen geben da den Rahmen vor. Es ist uns jedoch gelun gen, neue Werte zu verhandeln, was gerade an den heißen Tagen wichtig war. Wir bereiten darüber hinaus eine CO²-Klimabilanz für das Haus vor. Wir möchten genau wissen, wo wir nicht nur Energie verbrauchen, sondern all unsere Abläufe auf den CO²-Verbrauch hinterfragen. Das betrifft beispielsweise auch die Transporte von Kunstwerken, Dienstreisen oder die Abfallentsorgung. Tatsächlich gibt es kaum mehr einen Vorgang, den wir uns in nicht anschauen. Das ist manchmal anstrengend, aber bringt auch vieles in Bewe gung und ich erlebe ein Team, das gemeinsam mit viel Elan diese Herausforderungen angeht.
Ich möchte außerdem erwähnen, dass uns die Frage des Kriegs in Europa umtreibt. Auch da sind wir im stetigen Gespräch, wie wir so ein Thema mit den Mitteln der Kunst aufgreifen. Aktuell zeigen wir beispielsweise den Kriegszyklus von Miriam Cahn, der über alle Zeiten hinweg das Grauen, die Angst und die Gewalterfahrung in bewegende Bilder fasst. Sie leiten das Neue Museum seit dem 1. Juli 2021. Seitdem wurde viel in der Sammlung umgebaut und auch Positionen konkreter
Kunst sichtbar gemacht. Welchen Eindruck haben Sie nach etwas mehr als einem Jahr von den Räumen des Museums?
In diesem ersten Jahr wurde mir zunehmend bewusst, dass wir ganz klassisch zwischen Sammlungs- und Ausstellungsräumen unterscheiden, aber letztlich auch in den sogenannten Samm lungsräumen in etwas größeren Intervallen ständig kleinere Ausstellungen eröffnen. Seitdem ich da bin, haben wir das ganze Erdgeschoss umgeräumt, dort eine neue Design- und Kunstausstellung eingerichtet und im Obergeschoss ebenfalls fünf Räume neu gehängt. Daran zeigt sich, dass diese Begrifflichkeiten –Sammlung hier, Ausstellung dort – nicht mehr richtig stimmen. Wir entwickeln stattdessen Neupräsentationen aus unseren Beständen heraus und leihen uns weitere Arbeiten hinzu. Wir schaffen Bezüge zu unseren Werken und laden Künstler*innen aktiv ein, Räume zu gestalten. Dieses Konzept des lebendigen und bewegten Museums, das nicht nur in seinen Kubusausstellungen mit überraschungen aufwartet, möchte ich gerne hervorheben. Sie haben vorher acht Jahre lang das Museum für Konkrete Kunst in Ingolstadt geleitet, auch die verfügbare Sammlung des Neuen Museums bietet viele konkrete Ansätze. Eine Vorliebe für diese ästhetik scheint Ihnen also im blut zu liegen. Wie ist Ihr persönlicher Zugang?
Ob mir die Konkrete Kunst im Blut liegt, weiß ich nicht (lacht). Aber ich schätze sie auf jeden Fall sehr. Ich habe sie nie als eine abgeschlossene historische Position begriffen, wie das von Man chen vertreten wird. Für mich liegt der Reiz darin, dass sie unserer modernen Welt entspricht. Konkrete Kunst beschäftigt sich mit Strukturen und Systemen. Deshalb führt diese Kunstrichtung auch zur digitalen Kunst, da sie sich immer auch binärer Codes bedient hat. Wir haben in Ingolstadt eine Ausstellung zu Logos und eine zu Diagrammen gemacht. Beides sind visuelle Systeme der Moderne, die es darauf anlegen, Informationen kurz und prägnant darzu
stellen. Diese Aspekte faszinieren mich an der Konkreten Kunst. Wenn sie sich allein um rechte Winkel und bunte Formen drehen würde, wäre sie nur eine banale Kästchenmalerei – manchmal ist das auch die Gefahr, aber tatsächlich stecken dahinter viel größere inhaltliche Fragestellungen, und jede*r Künstler*in stellt wieder neue Fragen und findet ästhetische Antworten. der Startzeitpunkt zur übernahme eines Museums war im Sommer 2021 denkbar schwierig, mitten in einer Pandemie, mit Kontaktbeschränkungen und Einlassobergrenzen, ohne die Möglichkeit größerer analoger Veranstaltungen. Welche Strategie entwickelt man?
Ja, tatsächlich fehlten die Möglichkeiten der realen Begegnungen am Anfang schon sehr. Doch haben wir alle gelernt, auch digital zu kommunizieren, sich auf diesem Wege kennenzulernen und Netzwerke zu aktivieren. Ich hatte durch diese spezielle Situation womöglich etwas mehr Zeit, mich mit dem Haus und dem Team vertraut zu machen, nicht gleich auf Hochtouren laufen zu müssen, sondern mich konzentrieren zu können. Letztlich ist es so, dass ich mich im Museum, in der Stadt, in dem Team sehr wohl fühle und in Nürnberg mit meiner Familie angekommen bin. Mit einer neuen Leitung richtet sich auch ein ganzes haus ein Stück weit neu aus. Unter Gründungsdirektor Lucius Griesebach wurden die wundervollen Räume von Volker Staab noch erprobt und beispielhafte Setzungen vorgenommen, mit einer damals noch klaren Trennung von design (EG) und Kunst (OG). Unter Frau Nollert kamen optisch gewaltige, experimentelle Ein zelausstellungen ans haus wie von Katharina Grosse oder daniel buren, durch die Sammlung böckmann kam mit den GerhardRichter-Werken ein heutiges herzstück der Sammlung ans haus, dazu wurde die designsammlung präzisiert. Unter Eva Kraus zogen erste Fragen der Nachhaltigkeit ins haus ein, daneben stark internationale Positionen und zuletzt mit der „Mixed Zone“
eine genuine Vermischung von design und bildender Kunst im direkten Gegenüber. haben Sie bereits eine thematische Vision für Ihre Zeit?
Ein Thema drängt sich durch unsere aktuelle Situation wirklich in den Vordergrund: Nachhaltigkeit. Wie können wir besser mit unseren begrenzten Ressourcen umgehen? Was bedeutet das für die Programmgestaltung? Auch die Frage, wie sich das Museum als Institution verändert, treibt mich um. Ein wichtiger Schritt war deshalb für mich, eine Besucherbefragung an den Anfang zu stellen und mehr über unser Publikum und seine Erwartungen zu erfahren. In diesem Auswertungsprozess befinden wir uns gerade und dabei überprüfen wir unsere Formate und unsere Kommuni kation. Auch die Digitalisierung möchte ich voranbringen und so werden wir nun dank eines Drittmittelprojekts unseren besonde ren Schatz – den Gerhard-Richter-Bestand – mit einem digitalen Vermittlungsangebot vor Ort und auf der Homepage aufbereiten. In anderen Interviews haben Sie bereits erzählt, dass Sie das haus stark öffnen möchten, auch für die regionale Kunstszene, gleichzeitig hat das NMN einen internationalen Anspruch. Ist das aus ihrer sicht ein konflikt? Wie stellen sie sich die – auch quali tative – Verbindung dieser beiden Welten vor? Nein, das ist für mich kein Konflikt. Ich möchte das NMN von seinem Be-Stand und seinem Stand-Ort her denken. Die Verortung ist für mich ein wichtiger Punkt. Nur ein Haus, das seine Wurzeln kennt und pflegt, kann zu einer kraftvollen Institution werden. Ich finde es wichtig, dass wir immer wieder besondere Positionen aus der Region aufgreifen. Das können Künstler*innen sein, die von hier kommen und schon länger wo anders leben, wie z.B. Raphaela Vogel. Oder es kann jemand sein wie Sebastian Tröger, der vor Ort sehr aktiv ist und ab Oktober unsere Fassadenräume komplett gestalten wird. Qualität ist immer der oberste Maßstab unserer Entscheidungen und die lässt sich bekanntlich überall finden. Für
das Publikum ist es spannend, nicht überall die gleichen zehn angesagten Künstler:innen zu sehen, sondern Neues zu entdek ken. Den Standort zu bedenken, bedeutet für mich auch, dass wir spezifische Themen der Region aufgreifen und vor allem mit den vielen interessanten Partnerinstitutionen zusammenarbeiten. So planen wir beispielsweise zwei große, thematische Ausstellungen gemeinsam mit dem Institut für moderne Kunst und suchen uns aus zahlreichen anderen Gebieten weitere Partner hinzu. Ein französischer Philosoph hat mal geschrieben, Kunst sei das, was sich weiter von einem entfernt, je genauer man es beschreibt. das wäre in der Konsequenz das Ende jeder Museumspädagogik, frech gesagt. Was ist Ihre Meinung, wie lässt sich dieses grundsätzliche Problem lösen, dass man viele Eigenschaften von Kunst mit Sprache und Vermittlung eigentlich nicht greifen kann? Ich glaube, dass die Museumspädagogik heutzutage schon viele Methoden genau zu diesem Aspekt der Nicht-übersetzbarkeit entwickelt hat und dabei deutlich die Message transportiert, dass es nicht die eine letztgültige Erklärung geben kann. Ich verstehe tatsächlich Kunstvermittlung nicht nur als Einbahnstraße, also „einer steht vorne und erklärt, was die Inhalte des Bildes sind“. Das kann und soll es zwar auch geben, aber genauso muss es auch andersherum funktionieren. Das Publikum stellt seine Fragen und wird durch Fragen zum Nachdenken angeregt. Damit arbeiten wir beispielsweise, wenn wir in Double up! direkt um die Meinung zu unserer Stühlepräsentation bitten. Oder in unseren Dialogfüh rungen versuchen wir, das Gespräch gemeinsam vor den Werken zu führen. In den letzten Jahren hat sich da zum Glück viel getan und genau das möchte ich verstärken: Kunstvermittlung ist nicht mehr nur kunsthistorische Erläuterung. Kunst darf heute auch wieder Anlass für eine Unterhaltung sein. Im 18. Jahrhundert gab es speziell in der englischen Malerei die Gattung des „Conversa tion Piece“. So etwas kann man auch sehr gut vor Gerhard Richter
oder Claus Feldmann erleben. Ich möchte unser Publikum dazu einladen, selbst kreativ zu denken, sich womöglich gemeinsam Geschichten zu einem Bild zu überlegen und auch in Workshops selbst handwerklich aktiv zu werden. All das ist für mich eine lebendige Kunstvermittlung, die viele Zugänge erlaubt und auch zu einer gestalterischen und fantasievollen Herangehensweise ermutigt.
Wenn Sie sich völlig frei von anderen Zwängen eine*n Kunstschaffende*n für eine monumentale Einzelausstellung wünschen könnten, lebendig oder verstorben, wer wäre es?
Puh! Das ist wirklich schwierig. Ich habe das Gefühl, dass man in den letzten Jahren wirklich die tollsten Einzelausstellungen sehen konnte. Gerade jüngst habe ich mir Marcel Duchamp in Frankfurt angeschaut. Dort gab es quasi alles von ihm. Tatsächlich dachte ich aber, dass es toll wäre, das gesamte malerische Oeuvre von Richard Lindner zusammenzutragen. In der Ausstellung zu Evelyn Hofer hatten wir einige Highlights von ihm, aber natürlich nicht „The Meeting“ aus dem MOMA oder andere US-amerikanische Leihgaben.
neues museum nüRnbeRg Klarissenplatz, Nbg. www.nmn.de
foto-kooperation
Die Fotografien hier stammen von den igers Nürnberg. Die Gruppe aus Fotograf*innen besucht regelmäßig Ausstellungen und Kulturveranstaltungen auf ihren Instawalks und zeigt die oft spektakulären Ergebnisse auf ihrem offiziellen Instagram-Account: @igers_nuernberg. Danke für die Kooperation!
kaweCo workshop
– schreibgeräte, kunst & mehr
Ja, curt-Leser+innen kennen Kaweco – natürlich! denn: Tolle Schreibgeräte, coole Koops mit regionalen Artists wie hombre SUK, sowie eine feine Zusammenarbeit mit dem Artist unter den Kulturmagazinen, also mit uns, mit curt. Man sieht: Kaweco ist sehr geschmackssicher unterwegs. Und so wurden am 24. September junge Künstler*innen in die ebenfalls sehr stilsichere neue Event- und Kulturlocation Villibald eingeladen, um die Story hinter der Marke und die Produkte zu entdecken und zu erleben. denn obwohl die Marke seit 1994 in Nürnberg ansässig ist, ist sie hier relativ unbekannt. daher lud Kaweco zum Austausch mit der jungen Nürnberger Kunstszene ein, zum gegenseitigen Kennenlernen. Zu einem ganzen Tag voller Kreativität und künstlerischem Austausch mit Workshop, Goodies, drinks, leckerem Essen und Musik. Wir waren auch dabei und freuten uns nicht nur über den Leiter des Workshops, unseren Freund & Künstler Kogan, sondern über einen entspannten Tag. Wir haben das Kaweco-Marketingteam gefragt, was es mit dem diesem ganz besonderen Tag auf sich hatte:
Kaweco ist eine international erfolgreiche brand. Warum ein Event mit regionalen, jungen Artist?
Wir haben eine relativ „junge“ Geschichte hier in Nürnberg. Die Marke Kaweco gibt es zwar schon seit 1883, hier als Standort aber „erst“ seit 1994. Unsere Marke ist international bekannt, regional aber, man mag es kaum glauben, eher weniger. Wir wollen das ändern und uns mehr mit der Stadt und ihren Einwohner*innen, und Künstler*innen verbinden. Es ist uns wichtig, auch die regionale junge Szene zu unter
stützen, denn sie ist unsere Zukunft. Wir wollen supporten, um lokale Künstler*innen in Nürnberg zu halten und die Stadt noch mehr zu dem zu machen, was sie auch ist: Ein wunderschöner Ort, um zu leben, zu sein und zu createn.
Greifbar und erlebbar zu sein, wird für Marken immer wichtiger. Gehört das zu eurer Strategie?
Live-Marketingevents sind ja keine neue Erscheinung und für eine Marke essenziell. Allerdings war es durch den Lockdown die letzten zwei Jahre für uns unmöglich, Events zu planen, geschweige denn sie durchzuführen.
Einer unserer Leitsprüche ist: „Die Qualität guter Dinge spürt man mit allen Sinnen.“ – und so was kann natürlich nur live und vor Ort umgesetzt werden. Wir wollen das auch zukünftig weiterhin verfolgen. Nur durch persönliche Kontakte schafft man letztlich Verbindungen, die halten. Wie war der Output? Wird davon auch etwas von Kaweco umgesetzt? Um ehrlich zu sein, hatten wir keine konkreten Output-Erwartungen an dieses Event. Wir freuen uns, dass die Künstler*innen einen guten Tag hatten und unsere Produkte ausprobieren und näher kennenlernen konnten. Dabei konnten die Künstler*innen vor Ort – und auch im Nachgang – ein Packaging gestalten. Unser Marketing-Team wird davon die drei für uns subjektiv „besten“ Artworks raussuchen und in den kommenden Wochen drei Gewinner mit einer Förderung unterstützen. In der Zukunft würden wir, wenn es passt, sehr gerne auch ein Packaging davon umsetzen und als Umverpackung im Online-Shop anbieten. Sind weitere Events geplant?
Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmer*innen haben uns
CURT: Kogan, du hast den Workshop geleitet und bei den Künstlern genau hingesehen. dein eigenes überwiegendes Zeichengerät ist tatsächlich der Füller. Warum?
KOGAN: Der Füller ist für mich die Feder zum Mitnehmen. Bequem und OG zu gleich. Ich möchte wie die alten Meister sein! Was hat dir dieser „Kaweco-Tag“ gebracht?
Der Austausch mit anderen Kreativen ist immer ein Gewinn und eine Inspiration! Die Styles sind so unterschiedlich wie die Menschen selbst –da kann man immer was lernen. Kaweco, Kogan + curt: Passt super, weil ... ... gute Kunst verbindet! Und zum Zeichnen sowie zum Schreiben braucht es erstmal hoch wertiges Werkzeug. Kaweco kann das.
bestärkt, hier anzuknüpfen und weitere Events zu planen. Konkret ist aber noch nichts. Um dafür up to date zu bleiben, kann man uns auf unseren Social-Media-Kanälen folgen oder auf der Event-Seite auf unserer Website vorbeischauen.
Also: Kaweco-Website checken oder curt lesen, denn wir wissen es wieder zuerst. Und fürs nächste Event dann einfach bewerben – es lohnt sich!
KaWecO & artists @ villibald Ein Rückblick auf einen Kreativtag am 24.09.2022, auch mit curt. www.kaweco-pen.com
workshop: Kirill Kogan
artists
Andreas Iordache
Anna Tenzer
Anne Peschel
Bogi Nagy
Dolores Burger / yfhf Tattoo
Elenie Sellerer
Fabian Cardoso Breiner
Inna Mey
Julian Stampfer
www.Kogancult.com
Lena Probst / yfhf Tattoo
Lucia Novotny
Luzie Schulz
Miriam Blättler
Olivia Schütt
Paula Eberle
Pia Salzer
Sina Simbürger
Sophie Goergen
Willi Jeschar
nbg pop fesTival: musik in der city
2019 erhielt Nürnbergs wichtigstes Showcase-Festival den bayerischen Popkulturpreis. 2022 legen die Veranstalter nun ordentlich nach: das Festival bespielt an drei Tagen vor vor allem Orte in der Innenstadt, greift zum ersten Mal aber auch in Richtung Süden aus: der Z-Bau gehört nun ebenfalls zu den nbg-Pop-venues. hier findet die große, feierliche Eröffnung mit ROY bIANCO & dIE AbbRUNZATI bOYS und ANGER statt – und ist bereits ausverkauft.
Am Eröffnungsdonnerstag wird auch wieder der Nürnberger Popkulturpreis GUNDA verliehen. Danach, am 7. und 8. Oktober, läuft dann parallel zu den Konzerten im Club Stereo, der Katharinenruine, dem Neuen Museum, etc. die POP KONFERENZ im KunstKulturQuartier und im Hotel Adina.
Wir haben Mitveranstalter Tommy Wurm, fast zufällig seit vielen Jahren ein curt-Kolumnist zum Thema regionaler und überregionaler Musik, ein paar Fragen gestellt.
CURT: Nbg Pop steht wieder vor der Tür. diesmal wird es sicher noch besser als jemals zuvor. Was habt ihr am Konzept geändert?
TOMMy: Es wird auf jeden Fall noch besser. Letztendlich ist die größte Veränderung, dass ein Eröffnungskonzert am Donnerstag im Z-Bau stattfindet (welches schon länger ausverkauft ist).
Vor dem Konzert wird im Roten Salon die GUNDA Preisverleihung stattfinden. Wer darauf Lust hat, kann sich für die Preisverleihung über unsere Website akkreditieren. Auch hier gilt: Besser beeilen. Ansonsten haben wir am Freitag und Samstag wieder eine Menge heiße lokale, nationale und internationale Acts wie z.B. Frittenbude, Lime Cordiale,
„Menschen in den
stellen, nicht die finanzielle Rendite.
Oikocredit.“
Mitglied
Edwin Rosen oder auch Slut am Start. Es ist (längst) nicht mehr nur ein Musikfestival. Es gibt eine Konferenz und eine Gunda. Warum diese Erweiterung?
Die Konferenz ist ein Herzens-Projekt von uns. Gerade während der Pan demie hat sich gezeigt, wie viel Redebedarf im Kulturbereich besteht.
Wir stehen hier nach drei Jahren noch am Anfang, aber prominente
Speaker:innen, wie in diesem Jahr unsere Kulturstaatsministerin Claudia Roth, Jan Müller von Tocotronic oder der CEO von Fritz Kola zeigen uns, dass wir hier auf einem sehr guten Weg sind. Und die Themen scheinen, bei der derzeitigen politischen Gesamtsituation, nicht allzu schnell auszugehen.
dein persönlicher bandtipp am Festival?
Da einer unserer Grundsätze ist, dass wir nur Acts buchen, die uns allen gefallen, ist diese Frage nicht leicht zu beantworten. Aber gut, dann möchte ich hier Nand, Lostboi Lino und Ben Caplan empfehlen.
nbg pop / line-Up
dONNERSTAG, 6. OKTObER
Acts: Roy Bianco & die Abbrunzati Boys, Anger, Elena Rud + Verleihung des Nürnberger Popkulturpreises GUNDA
Location: Z-Bau (Saal & Roter Salon)
SOLD OUT
FREITAG, 7. OKTObER
Acts: Edwin Rosen, ätna, Slut, Lostboi Lino, SKAAR, nand, Sparkling, Figure Beach, Skull Sized Kingdoms, Mirrar, apanorama, Donna Savage, Blush Always, anaïs , Philine Sonny, Dr. Umwuchts Tanzpalast, Lasarew, LiAEN, pal_unknown, Cathy Cyfka, Emilia Haar, … + NüRNBERG POP CONFERENCE
Locations: Katharinenruine, Heilig-Geist-Saal, KORN´S, Club Stereo, Neues Museum, KunstKulturQuartier, Hotel Adina, …
nüRnbeRg – music festival & pop conference
6. bis 8. Oktober, in x Venues in Nürnberg www.nuernberg-pop.com
Medienpartner: curt, aus Tradition gut. Wir vergeben Tickets über www.curt.de/nbg
nbg pop / spielsTäTTen
CLUB STEREO, HARLEM BAR, HINZ x KUNZ, KORN‘S, KLARAKIRCHE, KUNSTKULTURQUARTIER, NEUES MUSEUM, ADINA HOTEL, KATHARINENRUINE. Und zum Opening: Z-BAU
Auf der Map auf der Homepage lässt sich nachvollziehen: Livemusik an allen der Ecken der Altstadt, von Pegnitz bis Frauentorgraben!
Preis: 25,- + VVK-Gebühren
SAMSTAG, 8. OKTObER
Acts: Frittenbude, Bruckner, Granada, Lime Cordiale, Ben Caplan, Just Mustard, Cloudy June, Kolossus Däächt, Pudeldame, Like Lovers, futurebae, Byrd, Dhillon, Edle Brüder, Amariz, John Moods, Andrew Cassara, Diana Goldberg, LIENNE, Nun Flog Dr. Bert Rabe… + + NüRNBERG POP CONFERENCE
Locations: Katharinenruine, Heilig-Geist-Saal, KORN´S, Club Stereo, Neues Museum, KunstKulturQuartier, Klara kirche, HINZ x KUNZ, Hotel Adina, … Preis: 25,- + VVK-Gebühren
nUejazz fesTival: die definition eines sounds von Jetzt
Was eigentlich ist zeitgenössischer Jazz, wie hört sich das an? Gefühlt leben wir in einer Zeit, in der alle Jazz irgendwie mögen und nur wenige ihn wirklich bewusst hören – oder wissen, wo man mit dem, was das Genre heute so treibt, in berührung kommen kann. Gerade darum ist es mega spannend, was das hiesige NUEJAZZfestival jedes Jahr auf die Bühnen stellt: ein Line-up, das als definition eines gegenwärtigen Sounds taugt.
In diesem Jahr vom 22. bis 30. Oktober plus Afterburner am 9. November, präsentiert von curt. Wir haben den unvollständigen überblick.
Der sogenannte Afterburner findet, wie auch das Warm-up, im Erlanger E-Werk statt. Los geht es hier am 22.10. mit dem DELVON LAMARR TRIO und der Allgäuer Jazzband TOyTOy feat. Sinto-Gitarrist GIOVANNI
WEISS. Lamarr, Autodidakt an der Hammond Orgel, spielt mit seinen beiden Kompagnons einen Feelgood-Souljazz, der uns in die 60er-Jahre zurückkatapultiert.
Am 25.10. zieht NUEJAZZ in die Kulturwerkstatt auf AEG, wo zunächst traditionell der mit 6.000 Euro dotierte BRUNO-ROTHER-PREIS an eine Nürnberger Hochschul-Band verliehen wird. Das Preisträger-Konzert des Jahres steht unter dem Motto The Music of Bob Dylan. Am 26.10. kombiniert das Festival dann neue östliche mit klassisch
westlichen Jazz-Sounds. Maurice Loca aus ägypten spielt Jazz-Gitarre, aber auch das traditionelle arabische Instrument Oud. Sein ELEPHAN
TINE Ensemble mit zwei Drummern verwebt das Zeitgenössische und das Traditionelle. Das CHRISTIAN SANDS TRIO on the other hand ist ein Jazzpiano-Trio der fast schon alten Schule, das sich frei swingend bewegt ohne Dynamik und Harmonie aus den Augen zu verlieren.
Weiter geht es am 27.10. mit einem international anerkannten Trompeter. Das MATHIAS EICK QUARTETT hat zudem ebenfalls zwei Schlagzeuge und eine Geige. In Kombination mit dem charakteristischen Spiel des Band leaders entsteht eine enorme Wucht. Mit JULIAN LAGE kommt zudem ein Gitarrist, der frisch auf dem legendären Blue-Note-Label veröffentlicht hat: zeitlose Songs mit direktem Bezug auf die Großmeister an der Jazzgitarre.
Im Labor der Kulturwerkstatt hören wir an diesem Abend Musik von und mit Nürnberger Musiker*innen: THE BIG LEPPINSKI und BéATRICE KAHL & GABy SCHENKE.
Sehr cool: Die Labor-Konzerte – siehe auch PAUL SCHEUENPFLUG QUAR TETT, WE DON‘T SUCK, WE BLOW! und FO SHO (29.10.) – sind kostenfrei! Zum Wochenende werden die Abende noch einmal etwas fetter. Am Freitag, 28.10., sind insgesamt sechs Künstler*innen und Ensembles am Start. Unter anderem das RON MINIS TRIO mit seinem irrsinnigen blaubärtigen Frontmann, der mittels Effekt und Pipapo dem Klavier völlig ungeahnte Töne entlocken kann. Und spielt wie der Teufel höchstpersönlich. Das BALIMAyA PROJECT spielt neuartigen Jazz auf Basis uralter Stammeslieder aus Mali und Senegal. Und mit FO SHO ist eine afro-ukrainisches Rap-Trio zu Gast. Seit dem Krieg und ihrer Flucht rappen die drei Schwestern auch auf Ukrainisch.
Mit ROSIE FRATER-TAyLOR spielt am 29.10. eine junge Künstlerin, die unter Beweis stellt, wie auch das Singer/Songwriter-Genre Dank einer gründlichen Ausbildung in Jazz frisch und neu und anders daherkommen
kann. Dieser Festivalsamstag findet im Z-Bau statt. Bei SEED. (mit zwei E) kommen schwarze und weiße Musiker*innen zusammen – und fifty-fifty Frauen und Männer. Zehn sind es insgesamt, die die Grenzen zwischen Souljazz, Afrobeat und Dub step verschwimmen lassen. Einer der legendärsten Drummer des Jazz, Billy Cobham, kommt selber nicht – aber einer seiner Schülern: yUSSEF DAyES Dieser drummt wie ein Wahnsinniger, im Quartett mit Sax, Keys und Bass. Und MELANIE CHARLES zeigt uns, was eine ausgebildete Jazzstimme so drauf hat – flexibel mäandernd zwischen R‘n‘B, Vocal Jazz und karibischem Volkslied. Zum Abschluss bittet DJ TEREZA auf den Dancefloor, es gibt House, Disco, Soul und natürlich immer alles irgendwie mit Jazz.
Wir lassen das Ganze ein bisschen mehr als eine Woche sacken, bevor wir uns im E-Werk wiedersehen, zum bereits erwähnten Afterburner . THE COMET IS COMING und das heißt auch, Shabaka Hutchings is coming: Saxophonist und eine der zentralen Figuren der jungen Szene Londons und längst mit etlichen Preisen dekoriert. THE COMET IS COMING ist Hutchings lauteste Band, ein Trio, das einen unerhörten Mix aus Jazz, Funk, Electronica und Psychedelic Rock spielt, aufgeladen mit Sci-Fi- und B-Movie-Motiven. Das Publikum wird mit maximaler Energie aus diesem Festival hinausgeraved. Ganz nach unserem Geschmack. NUEJAZZ macht noch einmal Feuer unterm Hin tern. Mindblowing!
cuRT lOunge
Wie, eine curt-Lounge? Die gab es doch schon mal beim NueJazz Festival!? Korrekt, ist schon etwas her. Damals bespielten wir den Raum, indem wir junge Künstler live vor Ort malen ließen. Wir selbst hingen ab, erfreuten uns an der dort installierten Bar, an der Kunst und an unseren Gästen, die aus Festivalpublikum bestanden, das in den Spielpau sen flanierte, oder aus Freund*innen, die uns in der Lounge besuchten.
So stellen wir uns das diesmal auch wieder vor.
Wir hängen in der curt Lounge ab, genießen Konzerte vorne im Saal oder gegenüber im Labor, oder freuen uns über Gäste, die uns berichten werden, dass Maurice Locas Oud gerade besonders gut klang. Und dass drei Schlagzeuge mit Geige noch wilder wären als zwei Schlagzeuge mit Geige. Und wir sagen dann ganz fachmännisch: „Haben wir schon immer so gemacht, ist echt wilder. Noch ein Bier?“ Also: Kommt uns besuchen.
nueJaZZ fesTIVal
22. Oktober bis 9. November, im E-Werk, Erlangen und in der Kulturwerkstatt auf AEG, Nbg. www.nuejazz.de
Präsentiert von supersmarten Medienpartner curt, eurem Gastgeber in der cuRT lOunge, Mittwoch, 26.10., bis Freitag, 28.10., hinten in der Kulturwerkstatt. Prost schon mal!
ConsUmenTa: die verbrauchermesse xxl Jetzt neu mit nüRnbeRg-halle
breit gefächert wie so ein japanischer Wedelfächer wäre untertrieben: Während andere Messen sich spezialisieren, z.b. auf hundebedarf, Beton & Zement oder Wahrsagerei & Auralesen, finden wir bei der Consumenta quasi Sämtliches aus folgenden bereichen des guten Lebens: bauen, Wohnen, Einrichten, Lifestyle, haushalt sowie Spiel und Genuss. Fehlt da noch irgendwas? Nicht, dass wir wüssten. deshalb ist die Consumenta, in diesem Jahr vom 26. bis 30. Oktober, ja auch bayerns größte Verbrauchermesse.
2021 war für die Consumenta das Jahr des Restarts mit allen Unwägbarkeiten, die dazugehören. 600 Aussteller*innen und immerhin 69.000 Besucher*innen kamen dennoch, die Geschäftsführer waren zufrieden und sicherlich auch ein bisschen erleichtert. 2022 nun soll nach Möglichkeit bitte wieder normal sein, Messe like it‘s 2019! Wobei, nicht ganz, denn die Consumenta kommt freilich in jeder Neuauflage mit kleineren und größeren Veränderungen ums Eck.
So feiert in diesem Jahr die nüRnbeRg halle ihre Premiere. Ein gewisser regionaler Fokus des Programms war ja schon in den vergangenen Jahren spürbar, jetzt bekommt auch die Stadt selbst ihre prominente Bühne aka HALLE 2. Zentrum dieser Halle ist der „Hauptmarkt“ mit der „Hauptmarktbühne“. Hier bietet der Nürnberger Handel gemeinsam mit Radio Charivari ein buntes Unterhaltungsprogramm. An den unterschiedlichen Ständen des Marktes finden die Besucher ein
breites Angebot – von Mode und Schmuck über individuelle Holzmöbel und feinsten Messer bis zu den großen Handelshäusern wie Thalia und GALERIA . Ob man im Angebot der Goldbachwerkstatt oder bei den Goldund Silbermünzen von Degussa stöbert, man wird von der Bühne herab unterhalten und kann sich gleichzeitig gastronomisch am „Hauptmarkt“ verwöhnen lassen.
Mit dabei in dieser neuen nüRnbeRg halle sind unter anderem Nürnberg spielt und Erlebnis Nürnberg , das Funkhaus , die Feuerwehr , der Bestattungsservice der Stadt , die Ice Tigers und natürlich der Glubb . Eine extrahierte, extravolle Dosis Nürnberg, quasi!
In HALLE 1 haben wir uns zu dem Zeitpunkt bereits mit der gesamten Peripherie vertraut gemacht: In der RegIOnalhalle stellen Direktvermarkter der Metropolregion ihre Produkte vor, einzelne Landkreise zeigen ihre süßesten Schokoladenseiten, die hochschulen machen ihre Standbesucher*innen ein bisschen schlauer und das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten erzählt uns was vom Wald vor unseren Haustüren. Tägliche Live-Kochshows demonstrieren, was man mit den guten Produkten von hier so alles zaubern kann.
Darüber hinaus: lIfe&sTyle in HALLE 3 bedeutet, hier geht‘s um Mode & Beauty und die Suche nach der Miss Beauty Fem . Das reich haltige kulinarische Angebot reicht bis zum Lebkuchen, denn der erste Weihnachtsmarkt des Jahres findet nirgendwo anders als genau hier
statt! HALLE 4 wird in diesem Jahr möglicherweise besonderen Zulauf erfahren, denn hier dreht sich alles um bAUEN, SANIEREN, WOhNEN und eben auch Energiesparen. Halle 4A heißt SPORT UNd SPIEL, verschiedene Sportvereine stellen sich vor, Gerätschaften aller Art können ausgiebigst getestet werden. Und: Consumenta macht Schule. Aussteller*innen bereiten Workshops für Schulen und unterschiedliche Jahrgangsstufen vor und machen die Messe zu einem interaktiven Lernort.
Klassischerweise gehören zur Consumenta immer auch die Begleitmessen, also die Messen in der Messe, die das ganze Programm erst vollständig machen. Am Wochenende, also vom 28. bis 30. Oktober, zieht die heImTIeR messe in die HALLE 5. Inklusive Hundewiese, auf der sich unsere besten Freunde austoben und miteinander messen
können. Stichwort, natürlich: Agility. Klar, dass wir da mit curt-Hund und -Hirn Weber hin müssen, denn Agility ist was, das ist ihm vollkommen neu. Perfekte überleitung zur eRfIndeRmesse Iena. Diese öffnet vom 27. bis 30. Oktober und zeigt uns über 500 Sachen, die ganz frisch erfunden. Zur iena wiederum gehört am 27. und 28. Oktober der Innovationskongress und die Kreativ- und Technikmesse hacK & maKe statt, der alle Besucher*innen dazu einlädt, selbst zum Hacker und Maker und Erfinder zu werden.
Noch einmal zurück in die Regionalhalle, HALLE 1. Schließlich ist bei der Consumenta, Kenner kennen‘s, immer auch Gin-Zeit! Und so zieht hier am Wochenende auch diesmal wieder der gInmaRKeT ein und liefert einen großartigen überblick über die Welt des Wacholderschnapses. Neu in diesem Rahmen ist das GINclubbing am 28. Oktober von 17 bis 21.30 Uhr: Hier werden Gin & Tonic und DJ-Action gemixt. „Drinks & Körper, gerührt und geschüttelt“, könnte man kalauern, wenn man noch Zeilen füllen muss.
So oder so, wer Freude am Konsum, an Testen und Tasting hat, der ist bei der Consumenta genau richtig. Und am Ende trabt man noch mit eigenem Pferd und einer Pferdekutsche voller Gin und Nürnberger Spezereien nach Hause und der agile, rundum energetisch sanierte Hund mit frischer Mitgliedschaft beim 1. FCN flitzt vorneweg. Und wer weiß, vielleicht sprintet auch noch die frisch gekürte Miss Beauty Fem hinterher und hilft beim Striegeln.
cOnsumenTa – bayerns grösste verbrauchermesse mit der Nürnberg Halle, GINmarket, iENA, Heimtier Messe, ENBAU uvm vom 26. bis 30. Oktober in der MesseNürnberg. www.consumenta.de curt vergibt Tickets über www.curt.de/nbg und Instagram!
shifT/walls 8 künstler – und was machen die da?
Schwelender Prozess statt öder, statischer Ausstellungsbetrieb: das Prinzip hinter shift/walls im Künstlerhaus und Kunsthaus bleibt eine feine Idee, auf die curt wegen des frischen Windes ein besonderes Auge wirft. Auge in den Wind, quasi. Vom 14. bis 30. Oktober beherbergt das KunstKulturQuartier wieder Künstler*innen in seine Räumlichkeiten, ein temporäres Studio entsteht und der Prozess, die Arbeit an sich ist das Werk, das wir schauen.
Die Idee entstand in der Hochphase der Covid-Kontaktbeschränkungen, als die Partizipation und das Aufeinandertreffen von Menschen und Personen im öffentlichen Raum stark erschwert waren. Der Zugang ist mittlerweile erleichtert, aber das Konzept an sich hat sich bewährt. Acht urbane Künstlerinnen treffen im KKQ aufeinander. Sie werden miteinander arbeiten, nebeneinander und nacheinander und was dabei entsteht, kann zu jederzeit auf den Social-Media-Kanälen des KunstKulturQuartiers und an den Sonntagen bei den Open-House-Veranstaltungen begutachtet und bewundert werden.
aRTIsTs ALFRED STOLL /Digital und New Media, HADIHOPSASA aka VIO UND TIM / Medienkunst, KASHMANE69 / Tattoo, M. GERSTEN
BERGER / Neo-Urban-Folk-Pop-Outsider-Kunst, OTAKAR SKALA / Performance, RENé RADOMSKy / Multimedia Kunst und SIMONA LEyZEROVICH / Foto, Design, Digital. shIfT/Walls – raum für urbane kunst vom 14. bis 30. Oktober im Kunsthaus im KunstKulturQuartier www.kunstkulturquartier.de Verfolgen kann man den Prozess unter #shift/walls und sonntags um 15 Uhr bei den Rundgängen – und auch das Atelier Extra ist mit Vermittlungsangeboten dabei.
Jazz
riedhammer | armbrecht | wiesengrund
konzeRTe Und fesTivals Und so
T
Rak TRak
Auf ihrer "Tour de Deutschland" hinterließen TRAK TRAK in den letzten Monaten eine von Tanzbeinen aufgewirbelte Staubwolke und bereichern nun auf ihrem letzten Stopp die Nürnberger Heimat. Das Grande Finale der Rundreise steigt am 12.11.22 in der Desi! Und wie das bei so aufgeweckten Mukker*innen wie TRAK TRAK nun mal so ist: Wo eine Tour aufhört, fängt das Produzieren eines neuen Albums an. Dieses Konzert in der Desi kann also getrost eine lang anhaltende Vorfreude auf die nächste Scheibe erzeugen, die 2023 erscheinen wird. Ein genaues Release Date gibt's aber noch nicht. Zwei neue Songs zum überwintern hingegen schon: "La Bulla" (Die Party) und "Un Poco de Amor" (Ein kleines bisschen Liebe) warten seit Ende Juli sehnsüchtig darauf, sich langfristig in euren Ohren einzunisten. Die ersten beiden Auskopplungen grooven nicht nur wunderbar, sondern zeigen abermals die kreative Bandbreite der Band auf. Traditionelle, südamerikanische Rhythmik gepaart mit elektronischer, moderner Dynamik: TRAK TRAK verkörpern eine reine, ungefilterte Spielfreude, die selbst auf Platte einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Auf der Bühne ist die sechsköpfige Tanzkapelle nochmal eine ganz andere Hausnummer und sollte man unbedingt gesehen haben. Ein ganzer Batzen an Genres, zusammengeschnürt zu einem faszinierenden Bündel Energie. Tickets und Infos gibt's bald auf der Programmseite der Desi.
27. nüRnbeRgeR giTaRRennaChT
Auch dieses Jahr hat Stefan Grasse wieder ein stilistisch abwechs lungsgreiches Programm zusammengestellt. So kommt mit Nora Buschmann eine der führenden Gitarristinnen Europas. Ihr neues Programm "Cancion y Danza" bietet spanische und brasilianische Musik von Rodrigo, de Falla, Baden Powell, A.C. Jobim sowie Milongas oder Chacareras aus Argentinien. Als musikalisches Dessert singt Buschmann, sich selbst auf der Gitarre begleitend, Lieder aus Spanien und Brasilien.
Die Montreux Jazz Voice -Gewinnerin Sabine Kühlich tritt als Sängerin, Pianistin und Saxofonistin auf. Der Guitar-Allrounder und Erfolgsautor Peter Autschbach ist auf den unterschiedlichsten Gitarren zu hören und singt ebenfalls. Als Duo lassen die beiden die Seele des Blues hören, machen Ausflüge zu Pop und Fusion mit fetten Sounds, kreieren feine percussive Klänge des Bossa Nova und entführen nach Cuba und in die New yorker Jazzclubs.
Stefan Grasses neueste Kompositionen sind subtile und feinsinnige Musik, die an Philip Glass, Erik Satie oder yann Tiersen erinnert. Den natürlichen Klang der Gitarre präsentiert er pur oder kombiniert ihn mit Sound-Effekten und Samples zu pulsierenden Klanglandschaften. Die Gitarrennacht in der Tafelhalle: fast eine Reise um die Welt!
27. nüRnbeRgeR gITaRRennachT
7. Oktober, 20 Uhr, in der Tafelhalle, Nürnberg www.stefan-grasse.de/dates/gitarrennacht
DER NÜRNBERG-FÜRTHER STADTKANAL
– ein Leuchtturmprojekt
KONGRESS
22. Oktober 2022, 10 Uhr / Villa Leon
Autobahn oder grüne Erholungslandschaft? Der Stadtkanal zwischen St. Leonhard und Gostenhof – so schön kann es werden!
Mit Professor Rolf Kuhn (IBA Lausitz), Professor Harald Kipke (TH Nürnberg), Anne Klein-Hitpaß (difu Berlin), Brigitte Sesselmann (BauLust), Kathi Mock (Moderation), Stefan Grosse-Grollmann (Filme) und vielen mehr!
save the date!
Jazz im ofenwerk meets vibraphonissimo izabella effenbeRg begRüssT shooTingsTaRs
Das von Kulturpreisträgerin Izabella Effenberg kuratierte Festival
VIBRAPHONISSIMO tut sich einmal mehr mit JAZZ IM OFENWERK zusammen. Am 9. Oktober bekommen wir dort allerfeinste Jazzsounds zu hören – mit Vibraphon im Instrumentalpaket, dafür sorgt die Gastgeberin. Für das erste Set formiert Effenberg ein Duo mit der polnischen Sängerin und Violinistin Dorota Miskiewicz, deren Kompositionen auf der Grenze zwischen Jazz und raffiniertem Pop balancieren. Von den Leser*innen des Magazins "Jazz Forum" wurde sie vier Mal zur besten Jazzsängerin ihres Heimatlandes gewählt. Im zweiten Teil des Abends spielt Effenberg im Quartett, unter anderem mit dem Jazz-Shooting-Star Torsten Goods. Goods gehört zu den profiliertesten Sängern und Gitarristen der deutschsprachigen Szene, macht mit Till Brönner, Sarah Connor und Nils Landgren Musik und tourt in ganz Europa, Asien und den USA. Mit ihm und Effenberg stehen Norbert Emminger (Sax) Christian Diener (Bass) und Christoph Huber (Schlagzeug) auf der Ofenwerk-Bühne.
Im OfenWeRK
jegelsCheUne
Konzerte, Stadtführungen, Lesungen: Liest sich fast wie ein curtInhaltsverzeichnis, da genauso abwechslungsreich: die JEGELSChEUNE in Wendelstein hat für den herbst ein schickes Programm für euch auf die beine gestellt!
Am 14.10. ist die vierköpfige Instrumental-Band MAxJOSEPH samt Akkordeons, Gitarre und Tuba zu Gast - in unseren Ohren eine interes sant inszenierte, moderne Variante der Volksmusik.
Am 22.10. liest JAN BEINßEN aus SEBALDS FLUCH, in dem eine Wissenschaftlerin nach Öffnung des Grabes des Nürnberger Stadtheiligen einen qualvollen Tod stirbt.
Seit über 40 Jahren begeistert die AL BLUES BAND Fans und Fach presse. "Nichts Vergleichbares gäbe es außerhalb der USA" sagt man über den Musiker und seine Band, zu hören am 11.11. PARISER FLAIR vereinen am 26.11. Städtetour und Live-Konzert zu einer aufregenden, musikalischen Führung durch die französiche Metropole.
Weitere Termine sind am 9.12. ZyDECO ANNIE & SWAMP CATS
feat. HELT ONCALE sowie TUIJA KOMI am 17.12.
Jegelscheune In WendelsTeIn www.jegelscheune-wendelstein.de
AL JONES KOMMT MIT SEINER bLUESbANd. FOTO: LORENZ MAIR DER GENUSS-FACHHÄNDLER FACHHÄNDLER
DER GENUSS- FACHHÄNDLER
mine "hinüber"
"Ich bin 100 Jahre alt" lässt MINE in den ersten Zeilen ihres neuen Albums "HINüBER" verlauten. Das kann so eigentlich nicht stimmen, denn die neue LP klingt frisch und experimentell, ohne dabei zwanghaft komplex zu wirken. Beim Produzieren und Songwriting wurden offensichtlich bereits viele Gedanken daran verschwendet, wie man das große Arrangement an eingesetzten, oft klassischen Instrumenten nahtlos auf die Bühne bringen kann. Und das, obwohl der Großteil der Platte in der konzertlosen Zeit entstanden ist. "Die Liebe zum Musikmachen und auch die Euphorie waren deshalb noch ein wenig krasser als sonst", sagt MINE, die nun gut und gerne wieder ein halbes, wenn nicht sogar ein ganzes Orchester im Rücken haben kann und auf ihrer derzeitigen Tournee auch zu uns kommt.
mIne --- 19.10.22 // 20 UHR // HIRSCH NüRNBERG www.der-hirsch.com / www.minemusik.de curt vergibt 3x2 Tickets über Insta und über www.curt.de/nbg
jazzkanTine
"discotheQue"
Die Kantinenköche haben auf ihrem neuen Album "Discotheque" etwas Delikates zusammengerührt und rollen nun mit einem Foodtruck voll Disco-Hits durch die Landen. Was wir alle wissen: Disco was never dead, will never be dead, wird immer dafür sorgen, dass auf einer Party statt lahmen Sidesteppen und gesundheitsschädlichem Headbangen auch hin und wieder smoothe Bootyshakes für Aufwind sorgen. Die JAZZKANTINE schnallt sich hinter den Herd im HIRSCH und legt eine Doppelschicht für Disco-Delikatessen ein, bis ihr platzt! Vor Freude natürlich. Vor kurzem ist die Single "Nichts zu verlieren" erschienen und die im Jahre 1994 (!) ursprünglich als HipHop-Combo gegründete Kapelle fusioniert immer mehr zum Gesamtkunstwerk, das mit der neuesten Kreation erneut ein paar Schippen drauflegt!
JaZZKanTIne --- 17.10.22 // 20 UHR // HIRSCH NüRNBERG www.der-hirsch.com curt vergibt 3x2 Tickets über Insta und über www.curt.de/nbg
nbgeR symphonikeR in der heroischen phase
Der große Taschentuch-wedelnde Abschied von Kahchun Wong im Rahmen des Klassik Open Airs liegt hinter uns – Zeit für die Nürnber ger Symphoniker, nach vorne zu schauen, auf die erste Spielzeit des neuen Chefdirigenten Jonathan Darlington. Die führt das Orchester noch im Oktober in die Hamburger Elbphilharmonie: eine Auszeichnung. Wir wollen das neu dirigierte Orchester aber natürlich hier in NBG hören. Mit darlington selbst am Pult geht das am 02.10. mit zwei mega Symphonien von Bruckner und Schubert. Romantisch wird's, wohl auch zwischen den Musiker*innen und ihrem neuen Chef, im besten, künstlerischen Sinne.
Es folgt das symphonische Konzert Alles im Fluss mit chinesischem Programmfokus und dem ehemaligen Chef des Sinfonie Orchesters Berlin als Gast: Renchang Fu (08.10.). Am 23.10. ist der aus Erlangen stammende, weltweit gefragte Solo-Oboist der Berliner Philharmoniker in der Meistersingerhalle: Albrecht Mayer spielt unter anderem Stücke aus Beethovens "Heroischer Phase". Darlington dirigiert dann erneut am 29.10., wenn Christoph Prégardien für das Nürnberger Publikum singt, Tenor und gefeierter Sänger des klassischen Kunstlieds. Wir hören Mahlers Des Knaben Wunderhorn. Der symphonische November beginnt am 06.11. mit dem Besuch eines der aufregendsten jungen Pianisten unserer Zeit: Jean-Paul Gasparian, geboren 1995 in Paris, macht uns unter anderem mit Strawinskys Feuervogel Tanzbeine.
nüRnbeRgeR symPhOnIKeR
Meistens in der Meistersingerhalle. www.nuernbergersymphoniker.de
ALbREChT MAYER PLAyS THE OBOE. BILD: CHRISTOPH KÖSTLINneu: podCasTival eRlangen
Im großen Jubiläumsjahr zum 40-jährigen bestehen liefert das E-Werk eine bunte Palette an veranstaltungen – so auch die Erstauflage dieses POdCASTIVALS. An vier Tagen im Oktober und November dürfen sich große Namen der Podcast-Welt Gehör verschaffen. doch da das E-Werk schon immer ein herz für seine Locals hat, ist eine bühne voll und ganz den Tonaufzeichner*innen aus der Region gewidmet. Mit dabei ist auch
die hauseigene curt-Quasselstrippe Matze mit "Zwei Flaschen Wein".
Am Freitag, 28.10. startet das Festival mit dem Podcast "WIE KANN
ICH WAS BEWEGEN?". Der Aktivist Raul Krauthausen und Politikwis senschaftler Benjamin Schwarz stellen diese Frage in einen politischen Kontext, diskutieren die Möglichkeiten des Wandels und regen an zum kollektiven Mitdenken.
Parallel läuft der lokale Abend mit den Podcast-Projekten "DOCPOD" und "ZWEI FLASCHEN WEIN". Ersterer ist das Projekt vom Erlanger Arzt und Bestsellerautor FALK STIRKAT, der sich gemeinsam mit Expert*innen zur Aufgabe gemacht hat, medizinische Fragen auf zuarbeiten und zu erklären. Zweiter ist curt-Heini MATZE GRüNDL, der mit durstigen Kulturschaffenden an seiner Seite Einblicke in die lokalen Subkulturen bietet und dabei (nicht ganz so gesund) Vino sippt. Die regionale Dreifaltigkeit der Laberei wird vervollständigt durch den wunderbaren E-WERK PODCAST "UNTER STROM", moderiert von LEA KIEHLMEIER, die sich während der Lockdowns als Sprachrohr der Venue etabliert hat.
"BBQ - DER BLACKBROWNQUEERE PODCAST" von Dominik Djialeu und Zuher Jazmati rückt Perspektiven der nicht-weißen queeren Community nach vorne und bereichert am Samstag Abend, 29.10., die Bühne. Die behutsame Auswahl der Projekte und wertvoller Themen zieht sich auch am Samstag, 05.11., wie ein roter Faden durchs Festival: Autorin RICARDA HOFMANN gastiert mit ihrem wahnsinnig erfolgreichen Podcast "BUSENFREUNDIN", in dem gesellschaftsrelevante Themen und Persönlichkeiten der queeren Community unterhaltsam präsentiert werden. Konstant unterhaltsam und deshalb stets ganz oben auf den Hörer*innenlisten ist auch Matze Hielscher mit seinem Interview-Podcast "HOTEL MATZE", der am Donnerstag, 17.11., den krönenden Abschluss des Festivals feiert. Ob er Bubi Ware vors Mikro holt?
POdcasTIVal eRlangen 28.10 – 29.10. / 05.11. / 17.11. Infos und Tickets unter www.e-werk.de
neu: neo-klassik konzeRTReihe
Neo-Klassik war vor zwei Jahrzehnten noch nicht einmal ein begriff, hat mittlerweile aber das geschafft, womit niemand ernsthaft gerechnet hätte: scheinbar disparate Teile der Musikwelt an einem Tisch zusammenzubringen. Und Grenzen zwischen klassischer und populärer Musik verschwimmen lassen.
maRTIn KOhlsTedT & fRedeRIcO albanese 07.10.2022
MARTIN KOHLSTEDT lebt und arbeitet in Weimar. Seine bisherigen Alben Tag, Acht, Strom, Ströme und Flur und deren Begleiter in Form von Reworks erhielten internationale Anerkennung und führten den Komponisten und Pianisten auf Konzertreisen in der ganzen Welt. Neben eigenen Stücken schreibt Kohlstedt Soundtracks für Filme, Theaterstücke, Podcasts und Hörspiele, führt sein eigenes Label und versucht, sein Wirken mit Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein in Einklang zu bringen. Kein Konzert gleicht dem anderen, Kohlstedt folgt live der Idee des modularen Komponierens, die Stücke sind in ständiger Bewegung und folgen keiner festen Form.
Der italienische Komponist, Pianist und Musikproduzent
FREDERICO ALBANESE präsentiert sein beeindruckendes neues Album, "Before And Now Seems Infinite". Eine Fusion der modern-klassischen und elektronischen Klänge mit Spuren von Jazz und Avant-Garde-Pop, die inspiriert ist durch eine bestimmte Erinnerung und die Suggestion.
TasTenclub: neo-klassik im e werk
Start: 07.10. mit Martin Kohlstedt & Frederico Albanese www.e-werk.de
23, 90419 Nürnberg
OKTOBER:
01.10. Party: Pinata Fest 02.10. Soli-Konzert-Abend: ACID SITTER & LOCAL SUPPORT: LILII SYZYGY X MONOKINI
12.10. Konzert: Brezel Göring 13.10. Lesung: Fatma Aydemir 14.10. Konzert+ Party: Zenga Album Release 15.10. Konzert: Compadre 16.10. Konzert: The Slackers 28.10. Konzert: Xeno und Oaklander (Bunkersyndikat) 29.10. Konzert: Chain Cult + Aftershow
02.11. Lesereihe: Lesen für die Demokratie 10.11. Lesereihe: Lesen für die Demokratie 11.11. Konzert mit Party: Kingston Club 12.11. Konzert: Trak Trak
Lesereihe: Lesen für die Demokratie
Konzert mit Party: Zweatlana 19.11. Konzerte: Dunkel. Fast Nacht. Minifest
Konzert: omuamua
Konzert: Mittekill
gastro: des sChaUT gUT aUs!
neu: bonbon iCe CReme baR
Bratäpfel, Lebkuchen, Vanillekipferl, dazu Glühwein. Alles schön cremig, zu einer perfekten Kugel gerollt und eiskalt serviert. Denn nur weil es ein paar Grad kälter wird, müssen wir dank der BONBON ICE CREAM BAR nicht auf puren Eisgenuss verzichten. Hier wird stets fleißig experimentiert und an neuen Eiskreationen gewerkelt, die ihr so bestimmt noch nicht probiert habt.
Das Besondere: Jeden Tag werden die Eiswaffeln in Handarbeit frisch gebacken. Wem eine herbstliche Kugel Pumpkin-Spice dann doch zu kalt sein sollte, kann problemlos auf heiße Crêpes und Waffeln ausweichen. www.bonbon-icecreambar.de Instagram: @bonbon_icecreambar
neu: Tisane ResTaURanT
Ein Abendessen kann ein Erlebnis sein, eine kleine Reise nach neuen Geschmäckern und schönen Gesprächen. Vor allem bei gehobener Küche steht jedoch selbst den passioniertesten Hobbyköchen oftmals ein Fragezeichen auf die Stirn geschrieben: Wie genau ist das gemacht?
Das TISANE setzt mit einem äußerst cleveren Konzept ein Ausrufezeichen. Nur 12 Plätze, rund um die offene Küche, die für Sternekoch René Stein, der vor Kurzem vom renom mierten „Gusto“ als Aufsteiger des Jahres
ausgezeichnet wurde, als Bühne fungiert. Die Finesse des Fine Dinings zum Miterleben, ohne dass Hektik aufkommt, sodass den Gästen selbst die ausgefallensten Kreationen nähergebracht werden können. Noch mehr Einblicke bietet am 06.11. der erste Kochkurs im TISANE, in dem René Stein kulinarische Lehrstunden zum Thema Saucen gibt, inkl. gemeinsamen Kochen, Essen und Trinken. www.restaurant-tisane.de Instagram: @tisane_restaurant
kUhmUhne
Hier kommen die Ausflugtipps zu neuen Burger-Sensationen! Erster Stopp im Oktober: Eine Waldlichtung im Herzen der Rosenau. Ein Sonnenstrahl bringt das pralle Vollkornbrötchen des „Waldläufers“ zum leuchten und läutet die Schwammerl-Show ein. Er schüttelt seinen Schinkenspeck in der Schnittlauchcreme und lädt dich herzhaft zur Pilz-Party ein! Dazu ein Gläschen „Madame Forrest Pumped“: Campari, Espresso, Wermut, Tonic und … Waldpilzessenz. Die trauen sich vielleicht was! Weiter geht’s ins Knoblauchsland, wo der „Auf Wirsing“ stolz sein mit Rosmarin-Roastbeef belegtes und mit Ricotta-Linsencreme bestrichenes Fleisch präsentiert. Wie ein aufdringlicher Pfau bezirzt er uns mit seinen knackigen Wirsing-Chips. Darauf erstmal einen „Red
Canary on a Blueberry“ – Gin Tonic mit Hei delbeeren und Zitrone. Ende Oktober öffnet sich der Palast aus Kürbispüree, karamelli sierten Nüssen und fluffiger Kaffee-Mascar pone von „Sir Salty Pumpkin“. Als Aperitif wird ein „Maple Julep“, bestehend aus Whis key, Ahornsirup, Limette, Walnuss und Minze kredenzt. Winterspeck, here we come! www.kuhmuhne-nuernberg.de Instagram: @kuhmuhne
bRasseRie simone
Zurück aus der Sommerpause viele kulinarischer Attraktionen für euch in pesto: Die BRASSERIE SIMONE ist Teil der Aktionswoche „Deutschland Rettet Lebensmittel“ und hat sich mit ihrem vorbildlichen Zero-Waste-Konzept und saisonaler Küche vollends als nachhaltige Spitzenadresse etabliert. Ende September konnten sich die Gäste auf einem Erntedankfest Tipps für das eigene Heimgärtnern von Obst, Gemüse und Kräuter informieren. Für transparente und äußerst interessante Einblicke in den Alltag einer professionellen Gastronomie mit solch löblichen Ambitionen sollte man der BRAS SERIE SIMONE auf Instagram folgen oder noch besser: Vorbeikommen und sich fein bekochen lassen! Da wären z.B. Wildbrat würste mit Pflaumen-Weißkohl-Salat und Dauphine-Kartoffeln oooder Butternuss-Kür
bis-Gnocchi mit Spinat-Feta-Sahnesauce. Gibt’s nicht überall, aber umso besser hier. www.brasserie-simone.com Instagram: @brasseriesimone
Cafe mondial
Die kalten Monate rücken uns so langsam auf den Pelz und die Versuchung, die eigenen vier Wände nicht mehr zu verlassen, wird gefähr lich größer. Tagelang nicht vor die Tür, da es auf der Couch so verdammt gemütlich ist. Das kann nicht ewig so gehen und deshalb kommt hier die Lösung: Sucht euch einfach ein zweites Wohnzimmer zum Ausweichen! Am besten eines, in dem euch geile Snacks und Heißgetränke serviert werden. Am besten eines, in dem es kuschelig und familiär ist. Am besten, ihr geht ins CAFE MONDIAL in Gostenhof! Selbstgebackene Kuchen und Focaccias, heiß dampfende Kaffee-Spezialitäten und ein hausgemachter Chai Latte. Da lässt es sich doch entspannt überwintern! www.goho-cafemondial.de Instagram: @goho_cafemondial
dampfnUdelbäCk
Der DAMPFNUDELBäCK ist neben Süßspeisen vor allem für seine abwechslungsreiche, herzhafte Küche bekannt – und das bereits seit 40 Jahren! Im Herbst tummeln sich saisonale Köstlichkeiten rund um den Kürbis auf der stetig wechselnden Tageskarte. Extra
zümpftig wird´s jeden ersten Sonntag im Monat beim Weißwoschtfrühschoppen. Die fränkische Bierauswahl rotiert fröhlich, das Frühstück gibt’s bis 22 Uhr und wer einen idealen Ort für Festivitäten rund um die Feier tage sucht, sollte schleunigst reservieren. www.dampfnudelbaeck.de Instagram: @dampfnudelbaeck
aUgUsTe
Letzte Chance, ein Stück Nürnberger GastroGeschichte zu ergattern! Die Auguste hat sich und seinen immersatten Gästen für schwere Hungersnöte eine wunderbare Lösung geschaffen. Hausgemachtes Soulfood, in Dosen konserviert für die Ewigkeit (oder bis es eben in glücklichen Mündern landet). Doch nicht mehr lange! Deshalb zuschlagen, einpacken und reinhauen! Aber zärtlich. So zart wie die Bio-Burger mit Franken Weiderind oder eine der viele veganen Varianten. AUGUSTE besuchen, wohlfühlen, Dose für Zuhause schnappen und mal wieder absolut zufrieden sein. Des isses. www.augustesued.de Instagram: @augustepremiumjunkfood
kaTzenTempel „Tofuwabohu“ – allein für dieses Wortspiel
auf der Speisekarte hat der KATZENTEM PEL schon eine Menge Pluspunkte bei uns gesammelt. Für das umfangreiche Früh
stücksangebot und ein sattes Menü an Beyond-Burgern, Bowls, Sandwiches und Kuchen fahren weitere Punkte aufs Konto ein. Für den Highscore sorgen die kleinsten und fairerweise unproduktivsten Mitarbeiter. Doch das ist so in Ordnung, denn es handelt sich um putzige, gerettete Katzen, die querfeldein durch das Restaurant stolzieren oder anmutig in der Gegend rumliegen. Ab Oktober kann man sich auf die neue Winterkarte freuen. Für Festivitäten in der Location und Catering kann jederzeit angefragt werden. www.katzentempel.de Instagram: @katzentempel
pop-Up-ResTaURanT faRang im parks
Von Donnerstag bis Samstag ab 18 Uhr lädt das Pop-up-Restaurant FARANG wieder dazu ein, sich visuell und kulinarisch nach Fernost zu träumen. „Farang“ steht in Thailand salopp für „Fremde“, doch für Gastgeberin Tina bedeutet es viel, viel mehr. Sie lebte acht Jahre lang an einem der schönsten, damals noch unerschlossenen Strände der Insel Koh Phangan und bekochte ihre Gäste aus aller Welt mit der lokalen Küche. Diese Zeit ist zwar lange passé, doch bis heute blieb ihre Liebe zur ursprünglichen thailän dischen Küche, zu den einfachen und doch so ausdruckstarken Gerichten wie „Kao Man Gei“. Diese original zu kochen ist knifflig, da
manche Zutaten hier nur schwer erhältlich sind. Hier werden die Gäste mit Soulfood von einer der schönsten Inseln im Golf von Thailand verwöhnt. Die Plätze sind begrenzt, deshalb schnell reservieren!
www.parks-nuernberg.de Instagram: @parksnuernberg
sTeiChele
Im Oktober und November wird es ganz wild im STEICHELE!
Das Traditionsrestaurant in der Altstadt serviert fantastisches Festtagsessen. Keine Sorge, auf einen besonderen Anlass müsst ihr nicht warten, denn die Qualität und der Geschmack sind Gründe genug für einen feierlichen Besuch. Vom 15. bis 29.10. sind Wild-Wochen, u.A. mit Rehbraten vom heimischen Wild mit Blaukraut und Spätzle. Ab 11.11. gehen dann die Gänse los! www.steichele.de
Instagram: @dassteichele
afTeRwoRk
Sekt-Specials, Pop-up-Kitchen, Whiskey- und Bier-Tastings ... alles neuartige Wörter für
klassische Kneipen-Events. Die AFTERWORK knallt sich damit regelmäßig den Programmkalen der voll. Dennoch: Bodenständig und herzlich ist es in der After work. Hauptsache hausgemacht muss es sein für die Herren und Damen in der Feierabendstube. Das steht an oberster Stelle. Dicht und zufrieden, gefolgt von dem glorreichen Ziel, dass jedes noch so kleine Körnchen und Tröpfchen aus der Karte aus der direkten Nachbarschaft zu beziehen - oder einfach selber machen. www.afterwork-nuernberg.de Instagram: @afterwork.nbg
lUdwigs
Für diese Instanz der Nürnberger Kneipenkultur fangen wir mit einer ganz simplen Frage an. Warst du schon mal im Ludwigs – auf einem der kostenlosen Konzert vielleicht, die regelmäßig donnerstags stattfinden? Oder bei einem local DJ-Abend? Paar frän kische Bierchen zapfen lassen von den glücklichen Gesichtern hinter und rund um den pulsierenden Tresen? Ein Ründchen aufs Haus, bestimmt schon mal bekommen.
Oder war´s am Ende auf ein entspanntes Tässchen Kaffee mit hausgemachtem Kuchen? Falls ja, dann sehen wir uns ja bestimmt bald wieder. Nein? Dann sollten wir das bald gemeinsam nach holen, denn das LUDWIGS gehört schlichtweg dazu. www.ludwigs-bar.de Instagram: @ludwigsbarcafe
den besTen gasTRosUppoRT deR sTadT
bei Uns. mail an gasTRo@CURT.de
los gehT´s!
ba beef ClUb: wieder da
Der Fine-Dining-Ort für Fleischliebhabende, angesie delt im Hotel PARK PLAZA NüRNBERG, hat die zwei Jahre Coronapause genutzt, um mit beefgestärkten, gebündelten kreativen Kräften an einer spektakulären Wiedereröffnung zu arbeiten. Das neue Motto des BA Beef Clubs heißt demgemäß „Heim- und Fernweh“ – es versinnbildlicht das Zusammentreffen von US Beef und viel regionalem Rind (und Gemüse) auf der Menükarte. Küchenchef Frank Heller, Virtuose am Josper Grillofen, weiß, was die fränkische Natur an guten Sachen hergibt und ist ein emsiger Pilz- und Beerensammler. Gleichwohl, auch seine Zeit in Kroatien schlägt sich im 5-Gänge-Menü seines Restaurants nieder: Fischeintopf im Beef Club! Wer sich von all dem nicht angesprochen fühlt, mag vielleicht lieber kein Fleisch essen und darf sich trotzdem angesprochen fühlen: Der BA Beef Club bietet ab der Wiedereröffnung am 6. Oktober zwei saisonale Menüs an, eines davon ist ganz und gar vegetarisch. Versprochen, wir testen beide!
ba beef club
Geöffnet Donnerstag bis Samstag.
Reservierungen unter info@babeefclub.com. Eingang: Hopfenstraße 6, 90402 Nbg. www.babeefclub.com
evenTpiloTen: open office
– open theke
Die Eventpiloten jagen schon seit 22 Jahren durch den Event- und PR-Himmel und sind für etliche Kunden unterschiedlichster Bran chen ein guter, mega kreativer Partner. So weit, so normal. Die Agentur am Weinmarkt will aber mehr sein als das, denn Agenturarbeit findet ja zumeist hinter verschlossenen Türen statt. Wie wichtig es Rosa und Stefan Frischeisen ist, erleb- und auch anfassbar zu sein, wurde ihnen als Eventagentur im Lockdown bewusst. Und so entschieden sie, ihre Arbeitsstätte ins Erdgeschoss zu verlagern und quasi die Türen offenstehen zu lassen, für Freunde, Kunden und interessierte Flaneure.
EP inside nennt sich das Konzept, das aus der Agentur zu gewissen Zeiten einen Ort für Kultur, Austausch und Leckereien macht. Die besten Gespräche über dies und das und Business kommen nämlich eh nicht im Büro, sondern an der Theke zustande. Theke haben die Eventpiloten deshalb in house. Einkehren kann man hier jeden Donnerstag und Freitag ab 17 Uhr: Die Türen stehen für den kulinarischen Austausch offen, für Weinchen und Häppchen ist gesorgt. Kultur gibt‘s am 21. Oktober bei einer, Huch!, erotischen Lesung. Und mehr Weinchen dann am 11. November, wenn die Jungen Wilden Winzer aus Österreich zu Gast sind. Vielleicht haben sie ja was mitgebracht!
eVenTPIlOTen – ep inside
Kunst, Genuss, Kultur & Kommunikation ... Donnerstag und Freitag ab 17 Uhr. Weinmarkt 4, Nürnberg. www.epinside.space
lokales
bandgesChehen
der herbst ist da und ich friere mir den Allerwertesten in meiner butze ab. die heizung bleibt aber aus. Ich gehe hier mit gutem beispiel voran und ihr geht dafür auf die Konzerte unserer wunderbaren lokalen Musikszene. deal?
Was gehT Im muZ club?
Am 14. Oktober spielen MIDNIGHT STREAMER aus Nürnberg. Die fünfköpfige Female Fronted Retro Rockband verarbeitet Einflüsse von Thin Lizzy, MC5 bis hin zu Wishbone Ash.
Das Powertrio SPACESHUTTLE aus Nürnberg, bestehend aus Saxophone, Gitarre und Drums, bringt seinen Sound, der aus Riffs und viel Improvisation besteht, am 20. Oktober auf die Bühne.
Ein Highlight im Oktober ist sicherlich das Releasekonzert der frisch gekürten GUNDA Preisträgerin ELENA STERI. Eine der größten Nürnberger Pophoffnungen. Notiert euch den 27. Oktober fett im Kalender.
Die gebürtige Eichstätterin LAURA HELLER feiert ihren Albumrelease am 24. November. Lasst euch von Lauras minimalistischem Sound aus Gitarre, Banjo, Blues Harp und Gesang begeistern.
Zusätzlich finden eine Reihe von WORKSHOPS zum den Themen Songwriting, Professionelles Pressekit, Song- und Albumrelease Planung oder der Optimierung eures Bühnensounds statt. Die
Termine und Anmeldungsformalitäten findet ihr auf der Seite des MUZ Clubs und hier, zwei Seiten weiter!
Eine wirklich gute Sache für alle, die ihren Weg als Musiker*in finden und gehen wollen.
Was gehT Im club sTeReO?
Was gehT Im Z-bau?
Am 2. Oktober feiert der Z-Bau seinen siebten Geburtstag. Viel wird hier geboten – und der Biergarten öffnet zum letzten Mal in dieser Saison.
Vier Tage später, am 6. Oktober, findet im Roten Salon die GUNDA Popkulturpreisverleihung im Rahmen des NüRNBERG POP FESTIVALS ab 19 Uhr statt. Wer teilnehmen möchte, muss sich über die Nürnberg Pop-Seite akkreditieren. Die beiden Preisträgerinnen ELENA STERI und LiAEN werden kurzen Kostproben ihres Schaffens zum Besten geben.
A TALE OF GOLDEN KEyS spielen am 2. November im Saal. Wird groß und sollte es auch – weil im Saal. Sicherlich eines der lokalen Highlights.
Gleich drauf am 4. und 5. November, findet das DOTBASS FESTIVAL auf allen Floors und mit allen lokalen Bass Crews statt. Hier ist der Name Programm.
Auch wenn im Club Stereo all die ausgefallenen Konzerte so nach und nach abgearbeitet werden und deshalb wenig Platz für Lokalheld*innen ist, können wir trotzdem ein Highlight vermelden. HILLA, eine der hoffnungsvollsten fränkischen Newcomerinnen, stellt am 21. Oktober ihr Album „Seeleninventur“ vor. Musikalisch zwischen Trap und Pop und hat Hilla zu den heißesten Themen dieser Tage eine starke Meinung.
Was gehT In deR luIse?
Vier Bands teilen sich am 2. Oktober die Bühne. Mit am Start sind IMPVLSE aus Nürnberg, TURN THE COURSE aus Schweinfurth und CIRVIT aus Erlangen.
Am 29.Oktober findet die SCARy ROCK NIGHT mit RC-PLANE, PHEROMON und NACHTKINDER statt. Letztere sollte man auf dem Radar haben.
Zur guter Letzt noch ein kleiner Hinweis auf eine tolle Künstlerin aus unserer Stadt: KI’LUANdA hat ihre erste Single veröffentlicht. „Black & Proud“ ist ein sehr guter Song und ein gleichermaßen gutes Statement. Hört da mal rein!
go pRofessional – muz workshopreihe
Noch neun Workshops für Musiker*innen und andere Akteur*innen des Musikbusiness finden im Herbst in der Musikzentrale statt –mit spannenden neuen Themen.
Herbst ist Workshop-Zeit in der MUZ! Das bedeutet: auch dieses Jahr findet wieder die GO PROFESSIONAL Workshopreihe in der Musikzentrale statt. Mit unterschiedlichen Themen-Schwerpunkten geben renommierte Dozent*innen ihr Wissen an Musiker*innen, Musikmanager*innen, angehende Produzent*innen, Booker*innen und andere Akteur*innen der Musikszene weiter.
Unter der diesjährigen Workshop-Auswahl befinden sich spannende neue Themen wie Ableton, Songwriting oder das professionelle Pressekit. Die Workshops sollen neben der Vermittlung von Wissen den Erfahrungsaustausch fördern und den Teilnehmenden Einblick in professionelle Strukturen des Musikbusiness gewähren.
Themen und TeRmIne
Mo, 10.10. Songwriting
Mo, 17.10. Do-It-yourself-Bandwebsite
Mo, 24.10. Professionelles Pressekit
Mo, 07.11. Ableton Basics (Online-Termin)
Mo, 14.11. Song- und Album-Release-Planung
Mo, 21.11. Optimierung des Band- und Bühnensounds
Mo, 28.11. Wie kommt meine Musik ins Radio?
Mo, 05.12. Mental Health für Musiker*innen
Mo, 12.12. Tontechnik Basics
Unter den Dozent*innen befinden sich renommierte Namen wie Elena Steri (Solo-Künstlerin), Vanessa Leigh Patrick (PULS / Bay erischer Rundfunk) oder Rainer Hartmann (Rainer Von Vielen).
Beginn ist jeweils um 19 Uhr. Die Termine finden – bis auf den Online-Termin am 07.11. – in den Räumen der Musikzentrale (Fürther Straße 63, 90429 Nürnberg) statt. Die Teilnehmer* innenzahl ist auf 15 Personen begrenzt.
Die Workshops finden in Kooperation mit dem Verband für Popkultur in Bayern (VPBy), dem Bayerischen Zentrum für Kultur- und Kreativwirtschaft sowie der Initiative Pop! Rot Weiss im Rahmen der bayernweiten Workshopreihe „Go Professional“ statt.
Die Kosten belaufen sich pro Workshop auf 27,- pro Person. Frühbuchungspreis bis vier Wochen vor jedem Workshop: 22 Euro. Teilnehmende aus dem Bezirk Mittelfranken erhalten pro gebuchtem Workshop einen Rabatt von 10,- durch einen Zuschuss des Bezirks Mittelfranken im Rahmen der INITIATIVE POP! ROT WEISS.
gO PROfessIOnal – workshopreihe im MUZClub. Anmeldung unter www.popkultur.bayern/goprofessional
mUsik aUs fRanken und der welt
The blaCk elephanT band
FIxING GREAT MISTAKES
WITh dUCT TAPE
THEBLACKELEPHANTBAND. BANDCAMP.COM / 11.09.
Nahezu drei Jahre Pandemie und die Musikszene, die bisher unzählige Gigs in den feinen Locations für 50-100 Leute gespielt hat, ist kurz vor dem Kollaps. Jan Bratenstein sagt “Scheiß drauf“ und macht ein neues Album. 15 Songs werden seit dem 11.09. wochenweise auf Bandcamp veröffentlicht und zum Jahresende auf Vinyl. Folk mit Punk-Attitude, rotzig und überaus charmant. Klein, fein, #überleben
oliveR slim
hIdEOUS bASTARd yOUNG / 09.09.
Oliver Slim, besser bekannt als Sänger und Bassist der Formation
THE xx, beglückt uns mit einem Soloalbum. Zehn Songs, die zwar sehr unterschiedlich sind, aber dennoch am Ende ein wunderbar homogenes Album ergeben. Inhaltlich ist das schwerste Kost und gerade deshalb so echt.
Eine wunderbare Platte. Pop Noir, Jimmy Somerville, Tears
gankino CiRCUs
SUOMESSAL
SELF / 16.09.
Wenn die in Dietenhofen gegründete Folkband nicht gerade gemeinsame Sache mit Matthias Egersdörfer macht, nehmen sie gute und durchaus eigene Musik auf. Das neue Album ist das Ergebnis einer Spurensuche in Finnland und wurde auch mit finnischen Gastmusiker*innen aufgenommen. Großartige Songs zwischen Polka, Folk und gerne auch mal ruhig. Elch, Wald, Groove
dR. UmwUChTs TanzpalasT
IM ZENTRUM dER WIRKLIChKEIT
ARCADE FIRE MUSIC / 18.03.
12 neue Songs des Bamberger Sextetts und sie sind gar gut geraten. Im Zentrum Der Wirklichkeit spielt sich im Kosmos der Weltmusik ab und geht gehörig in die Beine. Dazu kommen noch großartige Features von Malonda und Rainer von Vielen. Der Tanzpalast muss auf die Bühne und der Name ist dann selbstverständlich Programm.
(Diese Rezession sollte schon im Juni abgedruckt werden – wurde sie aber nicht! Danke, Lampe!) Move, Your , Feet
kabaReTT, Comedy & Co.
Je politisch aufgeheizter die Lage, desto entspannter das politische Kabarett – so scheint es zumindest momentan. Was hätte Volker Pispers zu sagen? Und ist dieter Nuhrs Zeug von der Kunstfreiheit gedeckt? Am Ende ist einfach mal lachen vielleicht die beste Medizin!?
beRnd RegenaueR – das fRänKIsche seelen-land
6. oktober, burgtheater nürnberg
Das Gerücht, dass die Fränkin und der Franke humorlos seien, hält sich nördlich von Aschaffenburg eisern. Warum eigentlich? Es ist ja nicht so, dass hier keine dicken Fische im Humorteich schwimmen. Unser lieber Egers, der Urban Priol oder auch Bernd Regenauer. Dessen aktuelles Programm ist ein Best-of seines Schaffens und somit auch ein tiefer Blick in die fränkische Seele. Es gibt Auszüge aus seinen Kabarettprogrammen, den Radio- und Fernsehsendungen und seinem Langenscheidt-Sprachführer “Fränkisch für Anfänger“. Sind wir wirklich so verstockt und spaßbefreit? Nein, ich glaube uns versteht nur keiner.
Ohne ROlf: JenseITIg
29. oktober, tafelhalle nürnberg
Christof und Jonas sind OHNE ROLF. Sie kommen aus der Schweiz und machen Kabarett mit Schildern. Bedeutet, dass die Kollegen ein Zwiegespräch führen mit Texten, die sie nach und nach enthüllen. Klingt absurd? Schaut euch das mal an – absurd ist hier eher noch zurückhaltend. Eine Form von Comedy, wie sie einzigartiger nicht sein könnte. Urkomisch und immer überraschend, obwohl nichts spontan passiert. Wer sich jetzt so gar nichts darunter vorstellen kann, sollte mal auf den gängigen Video portalen schauen. Ein Abend, wie ihr ihn noch nicht erlebt habt. Wie auch!
lIssy aumeIeR: JeTZT eRsT RechT!
6. november, im gemeinschaftshaus langwasser nbg
Die ROTE BüHNE geht eine Kulturpartnerschaft mit dem Gemein schaftshaus Langwasser im November und Dezember ein. Da gibt es ein hochkarätiges Programm und 10% der Ticketeinnahmen gehen an ver schiedene Vereine aus Langwasser, die sich einigen Stadtteilproblemen stellen. Lizzy Aumeier war bestimmt sofort sehr angetan und kommt mit ihrem Programm "Jetzt erst recht!".
Die Oberpfälzerin ist in allen Sparten der Kunst zuhause und das neue Programm dreht sich um den Status der Kultur nach der Pandemie. Ein sehr aktuelles Thema und ein hoffentlich nicht allzu optimistischer Ansatz, sich diesem Themenmonster zu nähern.
lIsa ecKhaRT: dIe VORTeIle des lasTeRs
28./29. november, tafelhalle nürnberg
Dass der Gegenwind in Sachen Meinungs- und Kunstfreiheit auch im Kabarett seit geraumer Zeit stärker bläst, musste auch die aus Österreich stammende Kabarettistin Lisa Eckard erfahren.
Hier ist sicherlich nicht der richtige Platz, um in diese Diskussion einzusteigen, aber trotz ihrer Bekundungen, sich nicht den Mund verbieten zu lassen, merkt man ihr in jüngster Vergangenheit doch eine gewisse Zurückhaltung in bestimmten Themenbereichen an. Nichts desto trotz ist ihre Zunge noch scharf genug und ihr top topic, der deutschsprachige Raum und die großen kulturellen Unterschiede im selbigen, ist wohl ein schier unerschöpfliches Becken voller Themen. Immer noch eine durchaus streitbare Ausnahmekünstlerin.
TIl ReIneRs: flamIngOs am KOTTI
11. oktober, e werk erlangen
Ich hab’s vor neun Jahren hier an dieser Stelle prophezeit – der Till Reiners wird so richtig Karriere machen. Jetzt hat er seine eigene Show bei 3Sat, ist fester Bestandteil bei der heute Show und mittlerweile sogar gerngesehener Celebrity bei den schlimmsten Quizshows der Öffis. Seine große Stärke ist aber die Bühne. Er kann wie kein Zweiter dröge und meist unverständliche Dinge wie den Cum-Ex-Skandal inhaltlich einwandfrei erklären und dabei macht sich die Zuhörerin auch noch vor Lachen in die Hose. Sehr zu empfehlen sind auch seine heute Show Urlaubsvertretungsspecials “Till To Go“, bei denen er sich u.a. mit der WM in Katar, der Kirche oder der Klimakrise auf seine im eigen Art kritisch auseinandersetzt. Geht da mal hin!
el magO masIn: 100 JahRe lIegesTuhl
20. oktober, theater fifty fifty erlangen Ich glaube, die Premiere dieses Programms müsste eine der letzten noch stattgefundenen Shows vor dem ersten Lockdown im März ´20 gewesen sein. Inhaltlich geht es um einen Fünfjahresplan, eine Gitarre, eine Pflanze, die gegossen werden muss und um einen Liegestuhl. Klingt absurd? Ja, und wer den Mago kennt, weiß um seine einzigartige Fähigkeit, Absurdes mit seinen kleinen Liedchen einen Zusammenhang zu geben, den es aber gar nicht gibt. Er ist ein Künstler, der sich schlauerweise gleich seine eigene Schublade mitgebracht hat, in der nur er Platz findet. Ganz schön clever.
inTeRview
TheaTeR salz+pfeffeR: theater kann eine stütze für die seele sein
Nürnberg ist, das kann man alle zwei Monate im curt nachlesen, eine kulturell lebendige, umtriebige Stadt. Ständig ploppt irgendwo was auf, neue Kollektive, neue Orte, neue Festivals, plopp, plopp, plopp. daneben, umso wichtiger, bestehen die Institutionen des Kulturlebens, die immer da sind und wie zuverlässige Maschinen Output produzieren, Woche für Woche und Monat für Monat. das ThEATER SALZ+PFEFFER ist eine solche Institution, mittendrin gelegen, am Plärrer, und trotzdem fast versteckt, fast leicht zu übersehen. das mehrfach preisgekrönte Figurentheater ist seit 25 Jahren an diesem Ort. So lange, wie es curt gibt! Wally und Paul Schmidt, die das Theater leiten, ziehen aber schon deutlich länger an den Fäden der Figuren. Wie das kam, Anfang der 80er, was die Magie dieser Kunst ausmacht, wie anders das Publikum nach Corona ist und noch viel mehr, haben sie uns im Interview erzählt.
CURT: Ihr seid seit 25 Jahren in diesem haus. das Theater Salz+Pfeffer gibt es aber schon seit Anfang der 80er-Jahre. Wie hat denn alles angefangen?
WALLy: Wir kommen aus einer Zeit, da konnte man in Westdeutschland kein Figurentheater studieren. Es gab aber schon das internationale figuren.theater.festvial Nürnberg Fürth Erlangen . So sind wir auf Figu rentheater aufmerksam geworden. Damals haben viele Gruppen hier angefangen, einfach aus Lust und Laune Theater zu machen. In dieser Bewegung ist auch die Kindertheaterwelle entstanden, wir sind da mitgeschwommen. Relativ bald haben wir uns dann mit den Kollegen hier vor Ort getroffen, Tristan Vogt und Joachim Torbahn, die Beziehungen zur Ernst-Busch-Schule in Ostberlin mitgebracht haben. Deshalb haben wir sehr schnell nach der Öffnung Kontakte nach Ostberlin geknüpft und von der Schule Dozenten hierhergeholt, um gemeinsam Workshops zu machen.
PAUL: Die Ursprünge liegen etwa 1983. Das figuren.theater.festival war da auch noch recht neu und frisch. Hauptberuflich arbeiten wir in dem Job seit ´86 und die Kontakte zu Tristan entstanden Ende der 80er. Teilweise hat er dann Regie bei uns gemacht, so waren wir schon verwoben, bevor wir dieses Haus gemeinsam eröffnet und umgebaut haben. Der Umbau begann Ende ´96, der Einzug war im Februar ´97. hattet ihr vorher eine feste Spielstätte?
W: Jein. Wir haben unsere Probebühne immer noch am Dianaplatz in Gibitzenhof. Dort hatten wir eine Spielstätte, ich würde es nicht Theater nennen, für 50, 60 Kinder. Als wir dort gerade mit Renovieren fertig waren, es war wirklich in den letzten Zügen, kamen wir hier am Kino vorbei und da hing ein Aushang: Zu vermieten. Wir haben dann tatsächlich kaum in unserer Spielstätte gespielt, weil wir so schnell hierhergezogen sind.
P: Der Drang war mit der Zusammenarbeit mit Joachim Torbahn ver bunden. Wir haben ein Erwachsenenstück mit ihm geprobt und standen kurz vor der Premiere. Wir hatten aber alle das Gefühl, es ist zu eng,
wir platzen in Gibitzenhof aus allen Nähten. Mit einem Auge haben wir also immer nach anderen Spielstätten Ausschau gehalten. Als wir dann hier reinkonnten, dachten wir, Mann, das ist genial! Es war aber zwei Wochen vor der Premiere und wir hatten eigentlich anderes zu tun, als dieses Haus publikumsfähig zu machen. Wir haben die Premiere in Gibitzenhof durchgezogen, es war bis unters Dach voll. Aber jedes Mal, wenn wir hier vorbeikamen, haben wir uns den Schlüssel vom Hausmeister geben lassen, um nochmal reinzuschauen. Das hat dazu geführt, dass wir kurz vor Weihnachten den Schlüssel fürs Haus beka men und es in einer sechswöchigen Tag-und-Nacht-Aktion umgebaut und renoviert haben, gestrichen, Podeste reingezimmert … Sodass wir Ende Februar eröffnen konnten.
Wie erinnert ihr euch an diese Einzugs- und Umbauphase? War das vor allem Vorfreude oder mehr Stress? W: Wir haben nicht gemerkt, dass es anstrengend und stressig war. Nein, es war reine Vorfreude. In der Zeit ist allgemein viel passiert. Gleichzeitig hat das Cinecitta aufgemacht. Es war eine Umbruchszeit. Man spürt, finde ich, ob der Rest der Welt down ist, oder abgeht. Das hat uns in gewisser Weise mitgezogen. Paul hat so ganz lapidar gesagt: Wir brauchen so lange, wie wir für eine Produktion brauchen, sechs Wochen. Damit war das Datum gesetzt und dann wird man auch fertig. Uns haben aber unglaublich viele Menschen geholfen, alles in Eigenarbeit, nur mit ehrenamtlichen Helfern. In unserem Kernteam gibt es zwei Frühaufsteher und zwei Nachtarbeiter, d.h. wir haben uns fast immer den Schlüssel in die Hand gegeben. Während Paul früh um 5 aufsteht, waren Joachim und ich gerade dabei, Schluss zu machen. Wir haben einen kleinen Film gedreht, wenn ich den heute anschaue, denke ich, was haben wir da geschuftet!
Wie seid ihr mit Figurentheater an sich in berührung gekommen und was hat da die Magie für euch ausgemacht?
P: Ich habe damals in einem Heilerziehungspflegeheim als Erzieher gearbeitet. Da bekam einer unserer jungen Erwachsenen von seinen
Eltern eine Hexe als Marionette zu Weihnachten. Ich hatte Weihnachten
Dienst mit meinen 20 Jungs. An einem regnerischen Weihnachtstag saßen wir um den großen Tisch und ich wusste nicht so recht, was ich machen soll. Da fiel mir dieses Geschenk ein. Er bringt mir diese Hexe, eine total komplizierte Figur, ich nehme sie und springe auf den Tisch und spiele und improvisiere herum. Und als ich aufschaue, denke ich: Was ist denn hier los? 20 Jungs sitzen ganz gebannt um den Tisch.
Wenn die mir einmal so aufmerksam zuhören würden, wie dieser Puppe! Das gibt’s doch nicht!
W: So kam Paul nach Hause und ich dachte mir, toll, ich brauche gerade ein Geschenk für Paul, ich kaufe ihm eine Marionette! Pustekuchen!
Wir waren jung und hatten kein Geld. Also habe ich ihm ein Bastelbuch gekauft. So ging es los, dass wir Figuren gebaut haben.
P: Mich hat das von da an nicht mehr losgelassen. Am Anfang habe ich alle Puppen selber gebaut, nachdem ich dann aber auf der Bühne mehr als Spieler aufgetreten bin, hatte ich die Zeit nicht mehr. Durch unser Spiel haben wir Kolleg*innen kennengelernt bis nach Prag, bei denen wir Figuren ordern können.
W: So sind wir relativ schnell zu professionellen Figurenbauern übergangen, was ich manchmal schade finde, weil Paul auch ganz tolle Figuren baut. Aber man kann eben nicht alles auf einmal machen. Ich vergleiche uns immer gern mit Instrumentalisten. Die haben ein Instrument, das manchmal recht teuer ist und kompliziert hergestellt wird, aber dafür können sie auch ganz toll darauf spielen. Ein Sänger hat seine Stimme, die hat er im Griff oder nicht. Wir müssen jedes Mal ein neues Instrument lernen. Das ist der Reiz an der Sache, aber manchmal auch das Mühsame. das heißt, jede Produktion hat einen neuen Satz an Figuren, die gebaut werden. Oder gibt es Figuren, die wiederauftauchen?
W: Inzwischen gibt es ein Wiederauftauchen, aber erst seit kurz vor der Pandemie. Vorher war es ein ständiges Neuerfinden. Es ist fast ein Markenzeichen von uns: Wir haben nicht die eine Spielform. Daher
fangen immer wieder von vorne an. Das macht es unheimlich interes sant, aber auch zeitintensiv. Ich liebe aber diese Zeit, in der man nicht konkret am Stück arbeitet, sondern am Material sucht. Es gibt Theater, die immer die gleichen Figuren verwenden, die ihre Form gefunden haben und diese wiederholen. Wir haben mal ganz kleine Figuren, mal ganz große, mal Klappmaulfiguren, mal arbeiten wir mit Video, mal nur mit Material ...
Wann war der Punkt, an dem ihr gesagt habt, es trägt sich, ihr könnt es beruflich machen?
W: Der Punkt, dass es sich trägt, kam sehr spät. Der Punkt, dass wir beschlossen haben, wir machen es, war an einem Freitagnachmittag, als ich an die Schule kam, keinen Parkplatz fand und mir gedacht habe: Ich kündige jetzt. Ich war Lehrerin vorher. Der Moment war wirklich so profan und ich kam heim und habe Paul gesagt, ich habe gekündigt. Wir haben natürlich vorher schon gemerkt: Nebenbei reicht uns nicht, das ist kein Hobby für uns.
Wie würdet ihr euren künstlerischen Stil, euren Anspruch beschreiben?
W: Ich suche immer wieder Neues, weil ich von Anfang an gesagt habe, ich höre auf, sobald es mich langweilt. Mir geht es da wie kleinen Kindern, die immer wieder etwas Neues zum Spielen brauchen. Ich liebe es, dass wir viele unterschiedliche Regisseure haben. Es ist immer wieder ein Neuanfang. Natürlich greift man auch gerne auf Leute zurück, die man kennt. Ich liebe es sehr, dass wir in diesen Dingen so frei sind.
P: Inhaltlich gibt es immer ein Thema, in das wir uns reinbeißen. Die Unterhaltung darf aber natürlich trotzdem nicht zu kurz kommen. Was war der größte Schritt, den dieses Theater in den 25 oder noch mehr Jahren gegangen ist?
Wally: Ich bin davon überzeugt, dass die Unterstützung, die wir über die Jahre bekommen haben uns sehr geholfen hat. Vor ein paar Jahren haben wir z.B. den Bayerischen Theaterpreis bekommen und uns des halb ein Stück mit zwei Livemusikern gegönnt. Das hätten wir ohne die
Förderung nie machen können. Danach haben wir das natürlich immer wieder wiederholt, weil wir gemerkt haben, da ist noch Potential, das ist etwas ganz Anderes. Das hat uns einen großen Schritt weitergebracht. Es hat uns gezeigt, dass man mit Profis einfach noch eine andere Stufe erreichen kann.
Wie geht’s euch mit der Stadt? Ist es einfacher, schwieriger geworden, in Nürnberg Kultur zu machen?
W: In der Verwaltung muss ich sagen, ist Nürnberg eine gute Stadt. Es war natürlich immer schwierig, Subventionen zu kriegen, einfach weil die Mittel nicht üppig vorhanden sind. Trotzdem haben wir eine gute Stadtpolitik und als freie Szene einen guten Kontakt zur Stadtpolitik. Was die Bürgerschaft angeht, merke ich deutlich, dass wir in einer sehr multikulturellen Stadt leben, es ist sehr bunt. Im Kindertheater kommen alle zu uns, weil sie müssen, dank Schule oder Kindergarten. Im Abendprogramm ist es nicht sehr durchwachsen. Ich glaube, es gibt einen großen Teil der Bevölkerung, den wir nicht erreichen.
Ist das etwas, woran man arbeiten kann, oder ist das einfach so?
P: Wir hatten eine Praktikantin, die während ihrer Ausbildung ein Theaterprojekt mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen gemacht hat. Die haben sich hier ein halbes Jahr lang getroffen und sind aktiv geworden. Aber das war eine zusätzliche Person, die lange bei uns war und das aufbauen konnte. So etwas wäre nötig, um da mehr zu erreichen. Im Moment wären wir personell überfordert.
W: Die soziokulturelle Geschichte der Stadt zeigt ganz deutlich, dass es geht, dass es aber immer ein langer Weg ist. Wenn wir Menschen, die nicht das klassische deutsche Theaterpublikum sind, hier haben, sind es jüngere Leute. Die älteren erreichen wir nicht, die kommen hier an und müssen sich etablieren und zurechtfinden.
Ihr habt eure beiden Sparten angesprochen. Was ist für euch wichtiger oder auf welche würdet ihr eher verzichten?
W: Verzichten!? Auf keine! Niemals!
P: Mit dem Kindertheater verdient man sehr viel leichter Geld, weil
mehr Publikum erreichbar ist. Ich mag daran, dass Kinder so wahn sinnig ehrlich sind, die klatschen nicht aus Anstand. Da weiß man genau, was los ist. Andererseits muss ich beim Erwachsenentheater nicht immer auf Kinder Rücksicht nehmen und an die Pädagogik denken. Das möchte ich nicht missen.
W: In der Dramaturgie ist es tatsächlich eine große Befreiung, weil man ganz anders arbeiten kann. Im Kindertheater will man immer Hoffnung verbreiten. Im Erwachsenentheater kann man Sachen auch mal stehen lassen. Deswegen will ich mich da nie entscheiden. Wie wichtig ist für euch die freie Theaterszene in Nürnberg und das Netzwerk der Theater Pfütze, Gostner, Mummpitz etc.?
W: Ich kann es mir gar nicht mehr ohne vorstellen, einfach, weil wir uns so gut zusammengefügt haben. Das ist auch im bundesdeutschen Vergleich phänomenal. Wir haben in der freien Szene ein gutes Vertrauensverhältnis zueinander, das ist nicht überall so, denn wir konkurrieren ja auch um die finanziellen Mittel. Auch mit dem Staatstheater haben wir einen guten Weg gefunden. Da das Staatstheater damals das Kindertheater an Mummpitz und Pfütze abgegeben hat, ist auch hier der Kontakt sehr intensiv. Wir können da nicht klagen.
P: Es ist kulturpolitisch einfach eine Geschlossenheit vorhanden, durch die man Interessen viel, viel besser vertreten kann, als als einzelne Gruppe. Was sich in letzter Zeit entwickelt: In Bezug auf Nachhaltigkeit entstehen neue Verbindungen, da ging die Initiative vom Staatstheater aus. Jetzt entsteht z.B. ein Fundus-Pool, sodass man Sachen nicht mehr kaufen muss, die andere haben. Oder dass man sich gegenseitig die Fahrzeuge leiht, usw. Wally: Diese Netzwerkarbeit, die mit der Krise entstanden ist, ist ganz spannend. Das ist ein sehr großes Konglomerat, inklusive der städtischen Einrichtungen. Wir haben uns da zu einem Thema gefunden, das uns alle angeht und plötzlich waren alle Schranken abgebrochen. Ein bisschen aus der Not entstanden, weil wir alle gemerkt haben, meine Güte, wir müssen etwas tun. Aber ist ja nicht schlimm, wenn
Ausstellungen
MITTWOCHS
SHIFT/WALLS
ANDREAS
die Not dieses Gemeinschaftliche hervorruft. Gerade vor dem hintergrund dieser seltsamen Zeit, Post-Corona, aber irgendwie auch nicht: Wie ist die Stimmung bei euch?
P: Es ist tatsächlich so, dass wir uns freuen, wenn die Leute nicht mehr so vorsichtig sind. Wir treffen immer noch Leute an der Tür, die früher regelmäßig gekommen sind und momentan lieber noch warten. Auf der anderen Seite: Die Leute, die kommen – es ist unglaublich! Vor dem Lockdown habe ich es im Jahr vielleicht zwei, drei Mal erlebt, dass die Leute nach dem Stück nicht mehr von der Bühne wegkommen. Jetzt ist es kein einziges Mal nicht so. Es ist unglaublich, wie viel Kommunika tion entsteht, da ist ein richtiges Vakuum zu spüren.
W: Natürlich gibt es den zweiten Blick: Was bringt der Herbst? Ich sehe, dass die Krise nicht nur eine kleine ist, sondern eine weltweite, die erst mal noch bleiben wir. Selbst wenn die eine Krise weg ist, die Klimakrise bleibt sowieso und wird nicht übermorgen zu Ende sein. Dieses Bedürfnis unserer Gesellschaft nach Halt spüre ich sehr deutlich. Manchmal weiß ich nicht mehr, woher ich es nehmen soll, aber ich sehe als Aufgabe von uns Theatern an, den Menschen diesen Halt zu eben. Denn wir werden nicht in glückliche Zeiten rutschen. Wir werden weiterhin Probleme bewältigen müssen. Deshalb glaube ich, dass Theater noch wichtiger werden wird. Bisher konnte man sich auch mal larifari unterhalten und froh sein. Jetzt glaube ich, kann Theater eine seelische Stütze sein.
Macht das auch die Auswahl der Stücke schwieriger, weil man einschätzen muss, was das Publikum gerade braucht?
W: Ich kann immer nur dieses Theater machen, das für mich gerade brennend ist, weil ich Sorgen habe oder etwas bewältigen will. Meistens habe ich irgendeinen Bezug zu unserem Thema. Andere Theater haben dann wiederum einen anderen Blickwinkel und so können wir das gemeinsam auffangen. Ich sehe es nicht als meine Aufgabe, alle Themen zu bewältigen. Diese Freiheit brauche ich, sonst wird es wieder Pädagogik.
P: Interessant finde ich: Es entsteht im Gespräch, welche neuen Stücke drankommen. Es ist ein Entwicklungsprozess. Jetzt bei „Der Besuch der alten Dame“: Da kommt jemand und erpresst einen Anderen mit Geld, sie sanktioniert quasi die Bevölkerung. Das ist ein wahnsinniges gesellschaftliches Problem, das da berührt wird. Trotzdem suchen wir nichts schematisch aus. Das ist eher ein Bedürfnis, das auf der Bühne Ausdruck findet.
W: Ich merke sehr oft in meinem Leben, dass die Stücke, die wir aus gesucht haben, irgendwo gegoren sind. Ich hätte nie gedacht, dass Geld nochmal so wichtig wird. Jetzt sitzen wir hier und fragen uns, kann ich es mir noch leisten, die Heizung anzumachen? Das hätte ich, als ich die „Dame“ ausgesucht habe, nie gedacht. Ich vermute, dass das Schicksal uns dahin geführt hat und darauf vertraue ich auch. das heißt, das Stück war ausgesucht, bevor die Zeitgeschichte ihm einen neuen Rahmen gegeben hat?
W: Da war von Krieg z.B. noch gar nicht die Rede, also für mich zumindest nicht …
P: Vielleicht war es ein bisschen angestoßen durch den Lockdown, weil wir im ersten Lockdown völlig vor dem Zusammenbruch standen, wie viele andere auch. Das spiegelt sich in diesem Städtchen Güllen, das ist bankrott, was macht man da?
Was kann man ästhetisch von dem Stück erwarten?
W: Dürrenmatt ist sehr inhaltlich, sehr sarkastisch und dennoch sehr humorvoll. Es ist nicht umsonst ein Klassiker, der immer noch gespielt wird. Diese Klassiker haben es an sich, dass sie Themen, die immer wieder aktuell werden, auf die Bühne bringen. Ich glaube, dieser Zwiespalt, den ich bei Dürrenmatt immer wieder spüre: Ist der Mensch gut oder schlecht? , ist das, was wir auf der Bühne zeigen wollen. Er fragt nach der Moral, gibt aber keine Antwort. Das finde ich ganz toll. Man kann auf manche Sachen keine Antwort geben.
Wie schaut die Zukunft Salz+Pfeffer aus, worauf freut ihr euch?
W: Ich freue mich aufs nächste Gastspiel im Oktober, weil die Gastspiele
lange Zeit kein Thema waren. Und zwar ist das ein Figurentheaterfesti val in Brühl, da machen wir das Abendstück zur Eröffnung. Es ist toll, die Hoffnung zu haben, dass es wieder so richtig losgeht. Und ich freue mich darauf, diese 25 Jahre mit unserem Stadtteil zu teilen. Wir wollen den Stadtteil beleben, bespielen und begrünen. Wir werden ein Auge darauf haben! Lieben dank euch beiden für das Gespräch!
Wally und Paul schmIdT leiten gemeinschaftlich und seit 1983 das TheaTeR salZ+PfeffeR, was nicht nur Arbeit hinter den Kulissen bedeutet, sondern auch: Figuren spielen und als Mensch auf der Bühne stehen. Seit 1997 hat das Theater Salz+Pfeffer als anspruchsvolles Figurentheater für Kinder und Erwachsene in Nürnberg seine Heimat am Plärrer gefunden, im ehemaligen Filmtheater Kali. Das Theater Salz+Pfeffer spielt 100 bis 130 Aufführungen pro Jahr, ist Teil des figuren.theater.festivals und des Kindertheaterfestivals Panoptikum und seit vergangenem Jahr gemeinwohlzertifiziert.
Am 7.10. Premiere von Friedrich Dürrenmatts „Besuch der alten Dame“. www.salzundpfeffer-theater.de
Fröhliche Weihnacht‘ überall Weihnachtskonzert
Sonntag, 11. Dezember 2022
„Wir sind durch Not und Freude gegangen Hand in Hand“ Traditionelles Konzert zum Valentinstag Dienstag, 14. Februar 2023
Alter Ego
Renaissance-Musik aus England Donnerstag, 30. März 2023
Wie des Abends schöne Röte Johannes Brahms total Mittwoch, 26. Juli 2023
Konzerttermine und Karten www.kunstklang-feuchtwangen.de
Kulturbüro Feuchtwangen T 09852 904-44
heaTeR
peR -philhaRmonie: JubelJahr mit drachentöter
das Wichtigste vorweg: das ist ein Jubeljahr für das haus am RichardWagner-Platz! Erstens: Eigentlich und strenggenommen ist das Orchester schon viel älter, aber, vor 100 Jahren wurde es in städtische Trägerschaft übernommen. Und diese 100 Jahre Staatsphilharmonie werden in diesem herbst gefeiert, zurecht. Zweitens: 15 Jahre Goyo Montero als ballettchef in Nürnberg – eine Zeit, in der sich die Compagnie in die oberste Spitzenklasse hinaufgetanzt hat. Ein Nürnberger ballettwunder, das fortgeschrieben wird, denn Montero hat seinen Vertrag bis 2028 verlängert.
Die FESTWOCHE DER PHILHARMONIE dauert vom 9. bis 15. Oktober. Dazu gehören Familienkonzerte und Wandelkonzerte, die durch das Haus führen. Chefdirigentin Joana Mallwitz, in ihrer letzten Nürnberger Spielzeit, dirigiert das Eröffnungskonzert, das gleichzeitig das erste Konzert der Jungen Staatsphilharmonie ist. Das Orchester für 14- bis 19-jährige Talente ist das neueste Projekt aus dem Hause Staatstheater. Weiteres Highlight: Am 12. Oktober finden, in der Altstadt verteilt, kleine, klassische überraschungen, also Stadtkonzerte, statt. U.a. in der Katharinenruine und der Lorenzkirche.
Und damit wenden wir uns dem Theater im Staatstheater zu, das im September bereits zwei Premieren gefeiert hat. Weiter geht's am 28.10. mit DER DAMM, der Uraufführung des neuen Texts von David Lindemann, in der Regie von Kieran Joel, der in Nürnberg zuletzt den Audio-Walk DAS SCHLOSS verantwortete. In DER DAMM steht Deutschland das Meer bereits bis zum Teutoburger Wald, zurückgehalten von einem riesigen Damm. Dahinter hat sich ein Ehepaar den Traum vom Eigenheim verwirklicht. Damit der Damm allerdings hält, muss jemand geopfert werden.
Am 04.11. sehen wir zum ersten Mal die zweite Premiere der Spielzeit in der Regie von Theatersparten-Chef Jan Philipp Gloger: ICH BIN WIE
IHR, ICH LIEBE äPFEL von Theresia Walser setzt die Beschäftigung mit Gegenwartsstücken fort. Darin treffen im Rahmen einer Pressekonfe renz drei Dikatorengattinnen aufeinander. Im nonchalanten Plaudern über Saufgelage bei Stalin und obszöne Geschenke von Fidel Castro werden Terror und Unterdrückung gekonnt kleingeredet.
Ein Wiedersehen gibt es dann am 11.11. mit boris Nikitin, dem Hirn hinter der Online-Theater-Serie ERSTE STAFFEL. 20 JAHRE GROSSER BRUDER, die u.a. zum Heidelberger Stückemarkt eingeladen wurde. Nikitins neuster Streich DAS HAUS IST LEER ODER EIN VERSUCH üBER DAS SCHWEIGEN ist eine große Koproduktion, unter anderem mit dem HAU in Berlin und dem Leipziger Ringlokschuppen und ein ahnenforschendes Solostück. Nikitin erfuhr erst mit dem Tod seiner Großmutter, dass sie aus einer jüdischen Familie stammte, sich über Monate in einer Scheune verstecken musste und den größten Teil ihrer Familie in den Vernichtungslagern verlor. Der Autor/Performer begibt sich auf die Suche nach dem Schweigen und seiner eigenen, neuen Identität.
Jetzt aber mal noch ein Klassiker, bitte. Gerne: DIE NIBELUNGEN, das Deutsche Nationalepos rund um Siegfried, Hagen, Kriemhild und wie sie alle heißen, die sich da gegenseitig piesacken und hinmetzeln. Regisseur Armin Petras nimmt sich die Bearbeitung von Friedrich hebbel und befragt den Mythos hinsichtlich seiner Bedeutung für uns und unser Selbstverständnis, unsere Identität, unseren Umgang mit unseren dunklen Trieben. Was sagt die Nationallegende aus über die Nation?
sTaaTsTheaTeR nüRnbeRg
gosTneR hofTheaTeR
Bereits im September feierte im Gostner Hoftheater die Eigenproduktion NACHT nach Andrzej Stasiuk Premiere. Turbulente Story über Vorurteil und soziale Ungleichheit: Ein polnischer Dieb steigt bei einem deutschen Juwelier ein, der später eine Organspende benötigt – und nur das Herz seines Feindes steht zur Verfügung. Am 20.10. kehrt I Do The Same Job Bleeding ins Programm zurück: ein Angriff auf Scham und Tabu und eine Einladung an alle Geschlechter und Altersgruppen zum Diskurs über die Menstruation. Die nächste Gostner-Premiere folgt dann am 10.11.: Menschen im Hotel nach Vicki Baum sucht die Randzone von Zuhause und Fremdsein auf, einen nicht-alltäglichen Ort, wo sich ungewöhnliche Menschen begegnen. Regie: Laurent Gröflin.
gOsTneR hOfTheaTeR www.gostner.de
sTadTTheaTeR füRTh
Das Stadtheater fürth hat vor Redaktionsschluss seinen Spielzeitstart noch vor sich. Am 08.10. feiert mit ENTROPIE TEIL II – HUMAN eine Tanztheaterperformance der Fürther Bürgerbühne Premiere. Diese fragt nach der Bedeutung des menschlichen Körpers in der Zukunft, wenn die transhumanistische Bewegung bereits die Verschmelzung von Maschine und Maschine in die Wege geleitet hat. Am 21.10. dann die große Tschechow-Premiere, Mona Kraushaar, zuletzt u.a. am Hamburger Ernst-Deutsch-Theater, inszeniert DER KIRSCHGARTEN, das letzte Stück des großen Theaterautors. Der wunderschöne, titelgebende Kirschgarten soll abgeholzt werden, den er ist ertragsarm und dort könnten doch Ferienhäuser stehen. Die ehemaligen Gutsbesitzer*innen trauern und suhlen sich in Nostalgie. Eine gesellschaftskritische Komödie, die viele heute Themen anreißt.
sTadTTheaTeR füRTh www.stadttheater.de
Tafelhalle
Nach dem wichtigen und guten re:festival ist vor der regulären Spielzeit in der Tafelhalle, die uns wieder ihren typischen bunten Strauß unter die Nase hält. Zum Beispiel mit dem großen Kulturpreisträger namens ENSEMBLE KONTRASTE am 09.10.: TRäUMEN TU ICH UNGARISCH ist ein Programm, das uns drei ungarische Komponisten vorstellt – und ihre sehr unterschiedlichen Lebenswege. Am 12.10. gibt's dann eine neue, coole Idee der Tafelhalle: INS BLAUE. Heißt: Sneak-Preview wie im Kino und überraschung für das Publikum! Wir wissen schon, was gespielt wird und dürfen so viel verraten: Das wird sehr super. Nächste Sneak dann am 23.11. Eine Premiere feiern am 20.10. CURTIS & CO. –DANCE AFFAIRS: EVERyBODy: ExPLORING BORDERS – MOVING ON ist eine mixed-able Performance, die fünf Menschen unterschiedlichster Herkunft auf der Bühne aufeinandertreffen lässt, wo sie persönliche und allgemeine Grenzen erkunden. Und noch eine Premiere einer dem Haus verbundenen Choreografin: PLAN MEE./EVA BORMANN spielt am 24.11. UN AMOR ODER DIE ERFINDUNG MEINER MUTTER, eine Solo-Performance, in der Borrmann den Erinnerungen an ihre eigene Mutter nachspürt. Tafelhalle www.tafelhalle.de
DIE
ABOS 2022/23
poetry slam qUo vadis poeTRy slam?
Es wird Oktober, es wird herbst. damit beenden auch die letzten Veranstaltungen ihre Sommerpause und kehren in die Spielstätten und Regelmäßigkeit zurück. Alles wieder ganz normal, so wie früher. Corona ist ja „vorbei“. Nur eins fehlt: ausreichend Publikum.
„Früher, also früher, da war alles ganz anders. Da war Poetry Slam noch Punk und Underground, in dunklen Kellerkneipen, und es gab Haschkekse zu gewinnen“, so die Erzählungen aus den Anfängen in den späten 1980ern.
„Früher, also früher, da war alles ganz anders. Da war Poetry Slam ein Erfolgskonzept, ausverkaufte Veranstaltungen und grölende Mengen“, so erzähle ich es heuer dem neuen Nachwuchs, die Slam für sich entdecken, und weiß nicht so recht, wie dieser Herbst werden wird. Veranstaltungen sind geplant, Künstler*innen gebucht, es kann losgehen, es wird losgehen. Ein mulmiges Gefühl bleibt, und nicht nur, weil vielleicht wieder Corona-Einschränkungen und -Maßnahmen kommen werden. Auch bei Kultur geht’s halt um Wirtschaftlichkeit und die war schon lange nicht mehr so bedroht. Denn auch der Sommer war nicht das, was er mal war. Dabei ist das mitnichten ein reines Poetry-Slam-Phänomen, hier trifft es die gesamte Kulturbranche, insbesondere die Kleinkunst. Theater, Konzerte, Lesungen: alle bangen, alle sitzen im selben Boot. Eigentlich sollte es jetzt doch wieder „normal“ werden, so wie „vor Corona“. Es zeigt sich jedoch ein anderes Bild. Alles Verschobene der letzten zweieinhalb Jahre wurde gefühlt auf einen Schlag diesen Sommer
nachgeholt. Nicht nur Veranstaltungen, auch Familienfeste, Hochzeiten und runde Geburtstage, da blieb halt nicht viel Zeit für anderes. 2022 ist zudem geprägt von Krisen, Inflation und Sorgen. Förderungen wie „Neustart Kultur“ werden auslaufen, denn aktuell gibt es Wichtigeres. Leere Mägen sind nun mal schlimmer als leere Säle. Dennoch geht es hier nicht nur um die Frage, wie systemrelevant Kultur ist, sondern auch, in was für einer Gesellschaft wir leben wollen. Wir alle prägen die Kulturlandschaft von morgen. Wenn wir die Vielfalt und kleinen Schätze erhalten wissen wollen, dann müssen wir uns Karten im Vorverkauf besorgen und zu den Veranstaltungen gehen. Gewöhnt euch die Kulturbesuche wieder an, denn nichts geht über die Experience von Live-Formaten! Und damit meine ich nicht Helene Fischer auf einem hunderte Meter entfernten Screen anzugucken und dafür erstmal 200 km mit dem Auto fahren zu müssen.
Wir wollen doch Melody Mandy, Hackbrett-Schorsch und Piano Joe aus Fivas Song „Kleinkunst“ genauso hören wie yannik, Maron, Lucia, Rahel und all die anderen Slammer*innen aus nah und fern. Und das hier in der Metropolregion, mit dem Fahrrad oder ÖPNV erreichbar. Das soll erhalten bleiben.
Poetry Slam bietet eine Bühne, wo wahre Worte gesprochen, für Verben geworben, mit der Fantasie geflirtet und mit dem Publikum interagiert wird. Ohne Publikum ergibt Slam keinen Sinn. Aber wenn ihr kommt, dann geben alle ihr Bestes. Versprochen.
KaThIs slam-emPfehlungen oktober & november
lesen füR bIeR
MIT LUCAS FASSNACHT UND PAUL WEIGL
MI 19.10. / 18:00 // CINECITTÀ Nürnberg // Eintritt tba O‘zapft ist! Nicht nur Oktoberfest, auch das wahnwitzige Format „Lesen für Bier“ geht wieder los. Im Oktober lädt sich Lucas Fas snacht den performativen Paul Weigl ein, der frisch aus Berlin wieder zurück nach Bayern gezogen ist, und die beiden lesen, was auch immer ihr mitbringt. Nach jedem Vortrag entscheidet das Publikum per Applaus, ob der Text oder die Performance besser war. Hat die Performance überzeugt, geht das Bier an den*die Künstler*in. War der Text besser, erhält die Person das Bier, welche den Text zur Verfügung gestellt hat! Und schon nimmt der Abend seinen Lauf.
fRanKenslam xVI
DIE 16. FRäNKISCHE POETRy-SLAM-MEISTERSCHAFT
SA 12.11. / 19:30 // Stadttheater Fürth / Eintritt ab 8,80 Deutschlands älteste Regionalmeisterschaft im Poetry Slam – der FRANKENSLAM – feiert ihren 15. Geburtstag! Nach 2019 treten am 12. November bereits zum zweiten Mal im Stadttheater Fürth elf der besten fränkischen Poetry Slammer*innen auf, um sich am Ende des Abends die Krone der fränkischen Bühnendichtkunst auf‘s Haupt zu legen. Moderiert von Michael Jakob. Karten gibt es beim Stadttheater Fürth.
alle slam-TeRmIne oktober & november
04.10. / 20:00 WORTGEFEChT / Südpunkt, Nbg
15.10. / 19:30 SLAM IM PARKS / PARKS, Nbg
16.10. / 20:00 POETRY SLAM / E-Werk Saal, Erlangen
19.10. / 19:00 U20 POETRY SLAM / E-Werk Kellerbühne, Erlangen
19.10. / 20:00 LESEN FüR bIER / PARKS, Nbg
25.10. / 20:00 SüdSLAM / Südpunkt, Nbg
12.11. / 19:30 FRANKENSLAM xVI / Stadttheater Fürth
12.11. / 19:30 SLAM IM PARKS / PARKS, Nbg
13.11. / 20:00 POETRY SLAM / E-Werk Saal, Erlangen
16.11. / 19:00 U20 POETRY SLAM / E-Werk Kellerbühne, Erlangen
23.11. / 20:00 LESEN FüR bIER / PARKS, Nbg
29.11. / 20:00 WORTGEFEChT / Südpunkt, Nbg
KaThI mOcK
hat 2010 Poetry Slam für sich entdeckt und seither zahlreiche Auftritte im gesamten deutschsprachigen Raum absolviert. Seit 2014 lebt sie in Erlangen, wo sie seit 2015 den monatlichen U20Poetry-Slam mitorganisiert und moderiert. Seit Februar 2020 organisiert sie zudem die monatlichen Poetry Slams im Nürnberger Parks und Erlanger E-Werk, ist abwechselnd mit Lucas Fassnacht Gastgeberin bei „Lesen für Bier“ im Parks und Mitglied beim Improvisationstheaterensemble „holterdiepolter!“ in Nürnberg. Die Poetry-Slam-Kolumne in curt gibt es inklusive der PandemiePausen seit März 2019.
bücher
jeff Chi: who‘s the scatman
seine geschichte war einfach noch unerzählt
Wir sagen mal nur Folgendes: Ski-bi dibby dib yo da dub dub. Yo da dub dub. Ski-bi dibby dib yo da dub dub. Yo da dub dub. Und wenn ihr jetzt einen Ohrwurm habt, dann wisst ihr, was gemeint ist: Scatman, das One-hit-Wonder von Scatman John aus dem Jahr 1995. den Song kennt wahrscheinlich jede*r und man denkt sich nicht viel dabei, wenn er nochmal im Radio läuft: bisschen kurioser Eurodance halt. dass sich in diesem Song tatsächlich die berührende Geschichte des lange erfolglos gebliebenen, stotternden Jazzmusikers John Larkin verbirgt, wissen auch wir erst seit Who‘s The Scatman, der preisgekrönten Graphic Novel des Nürnbergers Jeff Chi. Wir haben mit Jeff über dieses Comic-Meisterwerk gesprochen – und verlosen zwei Exemplare!
Jeff hat‘s übrigens ganz richtig gemacht und uns sein Thema mundgerecht angeboten. Wir freuen uns und machen was drüber und dann freut sich der Jeff und ihr euch auch. Macht‘s wie Jeff, machts‘s besser und macht mit – per Mail an info @curt.de!
CURT: Jeff, jeder kennt ja irgendwie diesen Song Scatman, aber niemand die Geschichte hinter dem Künstler. Wie bist du auf die gestoßen?
JEFF: Ich selbst bin erst spät bei youTube auf den Song gestoßen. Damals war das schon so eine Art Meme. Die Szene kommt auch im Buch vor. In den Kommentaren bei youTube wurde immer wieder angedeutet, dass das mehr dahintersteckt und ein bisschen was stand natürlich bei Wikipedia.
Mir ist das dann immer präsent geblieben als eine Geschichte, die ich weiß, aber sonst nur wenige Leute und die einfach nicht erzählt wurde. Zur der Zeit kam ja zu allem Möglichen eine Doku oder ein Buch. Aber die Geschichte von Scatman John blieb unerzählt. Wann war dir klar, das taugt für ein ganzes buch?
Das war mir lange klar. Ich hatte gerade die Doku Searching for Sug arman gesehen, das ist ja eine ähnliche Geschichte, wo es um einen Musiker geht, bei dem nicht ganz klar ist: Ist der berühmt oder nicht?
Ich habe da gemerkt, es funktioniert, solche Geschichten zu erzählen. Ganz konkret ist der Anfang von Who‘s The Scatman? dann als meine Bachelorarbeit entstanden.
Man hat beim Lesen das Gefühl, das ist alles sehr faktisch. Wie hast du recherchiert?
Meine größte Arbeit war tatsächlich nicht das Zeichnen, sondern dieser Recherchefall, das aufzuarbeiten und in eine Geschichte einzuarbei ten. John Larkin selbst lebt ja nicht mehr, aber es ist ja nicht lange her und die, die mit ihm zu hatten, leben noch. Das heißt, zuerst habe ich geschaut, welche Plattenfirma war das, gibt es da Kontakte, können die mich weiterleiten …? Bis auf eine Person wollten alle total gerne mit mir sprechen. Außerdem gibt es bei Facebook noch Fangruppen, wo die Leute sich über ihn austauschen.
Bei der Witwe war es ein bisschen schade. Die war in den Jahren zuvor noch total aktiv bei Facebook und hat sein Andenken hochgehalten. Gerade als ich angefangen habe, hat sie sich aber zurückgezogen. du hast in Erlangen den Max & Moritz-Preis für das beste Comicdebüt bekommen, jetzt im November wird dir der bayerische Kunstförderpreis verliehen. Also zwei dicke dinger hintereinander, hast du ansatzweise mit so einem Erfolg gerechnet?
Mit dem Kunstförderpreis kann man nicht so wirklich rechnen, anders als mit Max & Moritz, weil man da selber einreichen muss. Mein Verlag hat mich dabei von Anfang unterstützt. Schon als ich das Buch gepitcht habe, haben die mir gesagt: Das ist ein Stoff, der hat Potential auf dem Markt, mit einem Haken, um auch Leute zu kriegen, die sonst vielleicht keine Comics lesen, mit einem biografischen Stoff und einer journalistischen Herangehensweise. Das geht momentan einfach gut auf dem Markt. Bei der Abgabe des Buches war ich schon sehr zufrieden und stolz. Es kommen manchmal Bücher raus, wo ich selbst denke, die
sehen schön aus, aber es fehlt an Substanz. In diesem Buch steckt ein Jahr nur Konzeptarbeit.
das Konzept war wichtig, die Recherche. Würdest du trotzdem sagen, du bist primär Comiczeichner oder Journalist, Autor …?
Primär bin ich Webentwickler (lacht). Das ist alles schön jetzt und die Preise sind auch dotiert, am Ende verdient man aber trotzdem nicht wirklich Geld damit. Ich bin nicht beruflich Comiczeichner. Es ist aber auch eine besondere Situation in Deutschland, dass alles aus einer Hand kommt. In den USA gibt es Teams, wo einer schreibt, einer zeichnet. Ich selbst finde das Zeichnen eher langweilig und müßig. Nochmal auf deinen Protagonisten: Jeder kennt ja das One-hit-Wonder Scatman. Lohnt sich sein sonstiges musikalisches Werk? Man kann sagen, das ist kein Geheimnis, es ist musikalisch nicht hochwertig. Es ist auch keine schlechte Musik, die hat schon ihren Reiz.
Und die Texte sind alle von ihm, da steckt seine Lebensgeschichte drin. Ich höre mir das nach wie vor manchmal an. Ob man das hören muss, naja … Was aber interessant ist: Wenn man ein bisschen bei youTube sucht, findet man auch Aufnahmen von John Larkin als Jazzmusiker, vor seinem Durchbruch und danach. Da gibt es eine kleine, aktive Fan szene, die diese Sachen auf VHS ausgräbt und hochlädt. Wie geht es bei dir weiter, kommt ein nächstes buch?
Beide Preise, die ich bekommen habe, sind Förderpreise, die den Anreiz dafür geben sollen, eine Karriere zu starten. Aber das Buch war zur Hälfte meine Bachelorarbeit und das war die Hälfte, die schneller ging. Die andere war nebenberuflich. Ich kann es mir nicht wirklich leisten, nur an Comics zu arbeiten. Abgesehen davon ist es noch kein Jahr her und ich konzentriere mich zurzeit auf andere Sachen. Aber es wird schon mal noch was kommen, das wäre schon schade, wenn nicht. Aber jetzt darfst du erst mal curt-hund & -hirn weber malen!
Jeff chI: who‘s the scatman Zwerchfell Verlag, 248 Seiten, 30 Euro.
JEFF ChI Geboren 1993 in Kiel, aufgewachsen nahe Hannover. Lebt seit 2012 in Bayern/Franken. Comic-Zeichner seit 2008, mit Veröffentlichungen auf dem eigenen Web-Blog und in IndependentMagazinen. Verlags-Debut 2022 mit „Who‘s The Scatman?“ beim Zwerchfell-Verlag. Das Buch über den Eurodance-Musiker „Scatman John“ wurde auf dem Comic-Salon Erlangen 2022 mit dem Max-&Moritz-Preis für das beste deutschsprachige Comic-Debüt ausgezeichnet. Ebenfalls 2022 erhielt Jeff den Bayerischen Kunstförderpreis für Literatur.
AChTUNG: curt verlost zwei Ausgaben der Graphic Novel. Schreibt eine Mail Stichwort Scatmann an gewinnen@curt.de!
lesUngen – empfohlen von curt
Buch/Lesung Udo kässmaieR:
casablanca – das haus der rebellen und chaoten
09.10. / 11 UHR / CASABLANCA KINO
Das Casablanca-Kino ist eine Perle der Südstadt. Die Geschichte des Hauses, in dem es sich befindet, erzählt von 50 Jahren alternativer Soziokultur in Nürnberg. Aus den chaotischen Anfangszeiten der Hausgemeinschaft Brosamerstraße, Anfang der 70er-Jahre, entwickelte sich das tak - Theater am Kopernikusplatz, später die Creperie, das vereinsgetragene Kino, die Kneipe ... Udo Käßmaier lebt hier seit 1972. Er hat die Erinnerungen an einen besonderen Ort und eine besondere Gemeinschaft aufgeschrieben und liest mit musikalischer Begleitung von Ulrike Döpfer.
Literatur ohne Grenzen lUCie faUleRová: staubfänger
13.10. / 19.30 UHR / STADTBIBLIOTHEK
In der stets zweisprachigen Reihe in der Stadtbib ist diesmal die tschechische Schriftstellerin, Dramaturgin und Redakteurin Lucie Faulerová zu Gast. Mit "Staubfänger" gelang ihr mit dem ersten Buch gleich ein großer Erfolg in ihrer Heimat, der folgerichtig auch ins Deutsche übersetzt wurde. Der Roman über eine 28-jährige Frau voller Zorn und zynischem Witz, die in einem Call-Center arbeitet und gegen ihre traumatische Vergangenheit ankämpft, ist im Erlanger homunculus-Verlag erschienen.
Lesung
faTma aydemiR : dschinns
13.10. / 19 UHR / DESI
Nach 30 Jahren in Deutschland will Hüseyin nach Istanbul zurück kehren. Er hat sich den Traum einer Eigentumswohnung erfüllt –und stirbt am Tag des Einzugs. Zu seiner Beerdigung reisen sechs grundverschiedene Menschen an, die uns Fatma Aydemir, eine der wichtigsten Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, in diesem großen Gesellschaftsroman über das zufällige Gebilde Familie vorstellt.
LESUNG
jan beinssen: sebalds fluch
20.10. / 20 UHR / JEGELSCHEUNE, WENDELSTEIN
Nur ganz selten wird die Gruft von Nürnbergs Stadtheiligem St. Sebald geöffnet. Ein Glück für den Fotografen Paul Flemming, bei diesem Moment dabei sein zu dürfen. Doch kurz darauf stirbt eine junge Wissenschaftlerin. Sollten tödliche Sporen die Gebeine des Heiligen vor Grabräubern schützen? Oder gibt es eine andere Ursache? Aus dem Fotografen wird wieder einmal ein Detektiv: Jan Flemming ermittel zum 16. Mal. Autor Beinßen wird bei seiner Lesung in Wendestein von Fred Munker am Akkordeon begleitet.
LESEREIHE GEGENWARTSLITERATUR manja pRäkels: welt im widerhall oder war das eine plastiktüte 21.10. / 19 UHR / E-WERK, ERLANGEN
Die letzten Tage der DDR, Rotarmisten auf der Straße, Flüchtlings unterkünfte in Brandenburg, singende Fische im Lichtspielhaus und Aufwachsen zwischen Neonazis: Wie in einem durcheinandergewür
Tafelhalle
felten Fotoalbum fliegt Berlin und seine jüngere Geschichte vorbei.
Manja Präkels, Autorin von "Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß" (Deutscher Jugendliteratur preis 2018), bringt diesmal keinen Roman mit nach Erlangen. Welt im Widerhall oder War das eine Plastik tüte ist eine Sammlung poetischer Essays.
Lesung + Ausstellung + Musik RobeRT segel: so nah
14.10. / 19 UHR / MOPS VON GOSTENHOF
Robert Segel, bekannt und beliebt von der "Schaffenskrise" und der curt Schreibkrise (!), haben wir euch ja bereits vorgestellt, bzw. viel mehr ans Herz gelegt: Sein Buch "So nah" versammelt 26 melancholische, träumerische Miniaturen rund um die Sehnsucht und kombiniert sie mit den stillen Analogfotos von Benno Wagner. Momentan befindet sich Robert auf Lesetour, watch out. Im der Kneipe Mops von Gostenhof hängen dazu auch Bennos Bilder und Kris Rocket macht Musik. Nice.
LESEREIHE die idee von fReiheiTi
15.10., 29.10. / 17.30 UHR / SPIEGELFABRIK + BABy LON KINO, FüRTH
Der Verband der Schriftstellerinnen und Schriftsteller erweist sich grad als äußerst fleißig, insbesondere in Fürth, wohin zu verschiedenen gesellschaftsrelevanten Lesungen hochkarätige Autor*innen gelotst werden, als gäb´s kein Morgen mehr.
Am 15.10. lesen zum Thema "Erinnern": KRySTyNA
KUHN, BETTINA VON MINNIGERODE und KRISTINA
PFISTER, Prag-Stipendiatin des Verbands. Ihr zwei ter Roman "Ein unendlich kuzer Sommer" erschien 2022 bei S. Fischer. Am 29.10. heißt das Programm dann "Geballte Ladung: Der Blick der Frauen" ANGELA KREUZ, ULRIKE SCHäFER und ULRIKE
KLEINERT eröffnen die noch immer unterrepräsen
tierte weibliche Perspektive. Fußball-Show
hendRik von bülTzingslöwen + ole zeileR: doppelsechs live
26.10. / 20 UHR / CLUB STEREO
Wann erhält Bastian Schweinsteiger endlich das Bundesverdienstkreuz für seine messerscharfen Analysen? War Tomáš Galásek der feinste Fuß, der jemals für den Club gespielt hat? Wie revolutioniert Thomas Doll den indonesischen Fußball? Diesen und weiteren wirklich wichtigen Fragen gehen der Schauspieler Hendrik von Bültzingslöwen und der Sportjournalist Ole Zeisler in ihrem Podcast DOP PELSECHS nach.
Der, fragt man die 11Freunde-Redaktion, beste Fussi-Podcast des Landes. Entsprechend spritzig, quirilig und, äh, dribbelstark sind auch die Liveauftritte dieser beiden, die nur zu gut wissen: Es ist keine Nebensache.
PHILIP KRÖMER.ANJA GMEINWIESER
FOTO: MATTHIAS SCHWETHELM
Lesen für die Demokratie anja gmeinwieseR: liveticketicktick
02.11. / 19 UHR / DESI
curt-Schreibkrise-Autorin Anja Gmeinwieser eröffnet die VS Bayern initiierte Reihe LESEN FüR DIE DEMOKRATIE in der Desi. Obwohl sie selbst im Internet lieber den Status einer Beobachterin einnimmt, hat die Digitalisierung Einzug in ihre Texte gehalten. Wir besuchen Venedig online und lauschen dem Ticken der Liveticker.
Lesen für die Demokratie sabine bURkhaRdT: ein wort-tanz in der kniebeuge des windes
10.11. / 19 UHR / DESI
Sabine Burkhardt tanzt in der Vielfalt der Worte und stellt im Schreiben staunende Fragen. Heraus kommen lyrisch-philosophische Entwürfe, in denen sie im Nachhinein nach der Demokratie suchen mag.
Lesen für die Demokratie philip kRömeR: ein vogel ist er nicht
17.11. / 19 UHR / DESI
Und nochmal curt-Schreibkrise-Power: Philip Krömer needs no introduction. Sein Erzählband "Ein Vogel ist er nicht" beinhaltet neun Umschreibungen, in denen sich illustre Personen der Weltgeschichte von Sisi bis van Gogh die Hand und das Ohr reichen. Burleske Lügengeschichten eines sprudelnd kreativen Geistes.
präsentiert:
04.10.2022
Uffa Jensen: Ein antisemitischer Doppelmord (Stadtbibliothek Erlangen)
05.10.2022
Filmgespräch: Begegnung mit einem Dichter (Casablanca Nürnberg)
10.10.2022
Andrej Kurkow: Samson und Nadeschda
02.11.2022 Robert Menasse: Die Erweiterung
08.11.2022
Volker Kutscher: Transatlantik
16.11.2022 Dörte Hansen: Zur See
22.11.2022
Jenny von Sperber und Dag Encke: Fritz, der Gorilla
08.12.2022 Kristina Pster: Ein unendlich kurzer Sommer
Karten sowie nähere Informationen zu diesen und weiteren Veranstaltungen unter www.literaturhaus-nuernberg.de
Literaturhaus Nürnberg e.V. Luitpoldstraße 6 · 90402 Nürnberg info@literaturhaus-nuernberg.de
www.literaturhaus-nuernberg.de
LESUNG ann-kRisTin TlUsTy/ CaRolin wiedemann: süss/zart und frei
19.11. / 19 UHR / E-WERK, ERLANGENI
Zwei Journalistinnen haben sich zusammengetan, denn sie sind beide in der Sprache stark und im Thema vereint: Sexismus und das Ende des Patriarchats. Ann-Kristin Tlustys Buch "Süß" nennt sich in der Unterzeile "Eine feministische Kritik" und ist eine messerscharfe Analyse der gläsernern und zuckrig-klebrigen Wände strukturellen Zwangs.
Bei Carolin Wiedemann kommt nach "Zart und frei" ebenfalls eine Unterzeile: "Vom Sturz des Patriarchats". Wiedemann stiftet uns an, zum rebellisch-zärtlichen Miteinander.
MUSIKALISCHE LESUNG beRnd-m. beyeR/ gymmiCk: 71/72 die saison der träumer
22.11. / Z-BAU
1971/72: Der Bundesligaskandal erschüttert das Land, die Nationalelf um Beckenbauer und Netzer spielt Zauberfußball im Wembley-Stadion und wird Europameister, Willy Brandt übersteht das Misstrauensvotum, die RAF hält Deutschland in Atem, die Band TON STEINE SCHERBEN
liefert den Sound für Aufbruch und Protest. Was für eine aufregende Zeit, zusammengehalten, natürlich, vom König Fußball. Bernd-M. Beyer ist mit Die Saison der Träumer das Fußballbuch des Jahres 2021 gelungen. Im Z-Bau liest er begleitet von Gymmick, dem Deutschen Karikaturisten des Jahres 2022, der ja gerade in Sachen TON STEINE SCHERBEN eine gewisse Expertise hat.
liTeRaTURhaUs nbg: breit aufgestellt
Engagiert für guten Lesestoff und Autoren gespräche: Der Literaturhaus Nürnberg e.V. bereichert seit 2020 das Programm im NüRNBERGER LITERATURHAUS. Das kleine, ehrenamtliche Team präsentiert namhafte Schriftsteller*innen. Schwerpunkte sind Demokratie und Menschenrechte, regionale Autor*innen und die Reihe „Literaturhaus Crime“ – in diesem Herbst mit Bestsellerautor VOLKER KUTSCHER, der seine „Gereon Rath"-Reihe mit „Transatlantik“ abschließt (08.11.).
Das Literaturhaus legt Wert auf Kooperationen mit anderen Kulturschaffenden in der Region. So wird das Gespräch mit Antisemitismusforscher UFFA JENSEN über den Doppelmord von 1980 an den Erlangern Shlomo Lewin und Frida Poeschke am 04.10. in der Erlanger Stadtbibliothek präsentiert. Gespräche zu Literatur-Filmen gibt es im Casablanca-Kino. Im Literaturhaus selbst wird es erstmal politisch: Der Ukraine-Krieg wird Thema beim
Abend mit dem ukrainischen Autor ANDREJ KURKOW sein (10.10.). Auch der Österreicher ROBERT MENASSE befasst sich mit europäischer Politik. Als Fortsetzung seines Romans „Die Hauptstadt“ (Deutscher Buchpreis 2017) stellt er am 02.11. „Die Erweiterung“ vor. DÖRTE HANSEN, deren Roman „Mittagsstunde“ gerade als Film in den Kinos läuft, kommt mit ihrem dritten Buch „Zur See“ am 16.11. ähnlich süffig liest sich „Ein unendlich kurzer Sommer“ der Nürnberger Schriftstellerin KRISTINA PFISTER (08.12.). Und tierisch wird es auch: Fritz, der vielen Nürnbergern bekannte Gorilla, kommt ins Literaturhaus –im Buch von JENNy VON SPERBER, die mit Tiergartendirektor Dag Encke über die Primatenhaltung diskutieren wird (22.11.).
Fränkische Literatur
Ansbach Lauf Schwabach
lITeRaTuRhaus nüRnbeRg Luitpoldstr. 6, 90402 Nürnberg www.literaturhaus-nuernberg.de
aChim bogdahn: unTeR den WOlKen
URsUla sChmid-spReeR: Welche faRbe haT dIe angsT?
Ursula Schmid-Spreer ist in der Vergangenheit als Autorin von Regionalkrimis in Erscheinung getreten. Nun hat sie sich mit viel Herzblut einem Sozialprojekt gewidmet: Für Welche Farbe hat die Angst? sprach die Autorin mit Menschen, die sich am gesellschaftlichen Rand befinden: Obdachlose, Suchtkranke, Prostituierte und besuchte die Orte, an denen sich ihre Interviewpartner*innen aufhalten. Schmid-Spreer möchte mit diesem Buch Aufklärungsarbeit leisten, über das Leben auf der Straße, den Suchtdruck und die Realität in den Schlafstätten. „Was war das Mutigste, das du jemals gesagt hast?“ – „Ich brauche Hilfe.“ (Robert B. - leider mittlerweile verstorben) Das Buch gibt‘s bei der Autorin, der Erlös kommt caritativen Einrichtungen zugute.
uRsula schmId-sPReeR: Welche faRbe haT dIe angsT? Adakia Verlag, 261 Seiten, 14 Euro. www.schmid-spreer.de
Achim Bogdahn kennt man landauf landab als Bayern-2-Moderator (Zündfunk etc.) und Sechzig-Fan. Bodgahn ist aber ein Mann von noch viel mehr Talenten und auch Schauspieler, Theologe, Fußballschiedsrichter und Wanderer/Autor! In den vergangenen zwei Jahren hat Bogdahn die höchsten Berge aller 16 Bundesländer bestiegen. Wobei sich die Herausforderung des Besteigens natürlich krass unterscheidet: Die Erhebung im Bremer Friederhorstpark misst 32,5 Meter, die Zugspitze 2926 Meter, da muss man vielleicht anderes Schuhwerk anziehen. Um beim Wandern nicht so allein zu sein, hat Bogdahn Personen der Öffentlichkeit aus den jeweiligen Bundesländern gebeten, ihn zu begleiten. Mit dabei sind unter anderem Mehmet Scholl (Ba-Wü), Rocko Schamoni (Schleswig-Holstein) oder Margot Käßmann (Niedersachsen). Herausgekommen ist ein Buch, das freundlich und entspannt auf dieses Land blickt, auf seine Menschen und seine Berge.
achIm bOgdahn: unter den wolken. meine deutschland reise auf die höchsten berge aller 16 bundesländer Heyne Hardcore, 416 Seiten, 22 Euro. www.penguinrandomhouse.de
ChRisTian viTTinghof: ansIchTen eIneR beschOlTenen sTadT
Christian Vittinghoff ist ein wichtiger kultureller Player dieser Stadt, auch wenn seine Arbeit häufig im Hintergrund stattfindet. Als Bühnenbildner am Gostner Hoftheater z.B. oder als Gründer des Kunstraums der Lebenshilfe. Jetzt veröffentlicht Vittinghoff im Erlanger homunculus Verlag ein Buch mit Gemälden, die seinen sehr subjektiven Blick auf Nürnberg festhalten: Ansichten einer bescholtenen Stadt zeigt diese Stadt in verwaschenen Farben von ihrer nicht-touristischen Seite und rückt die unscheinbaren Ecken und übersehenen Plätze in den Fokus. Für das Buch hat sich der Künstler 25 Autor*innen mit ins Boot geholt, die sich von den Gemälden zu Texten inspirieren ließen. Dazu gehören Literaturstars wie Nora Gomringer und Fitzgerald Kusz, einige curt-Schreibkrise Autor*innen wie Elmar Tannert, Tobias Falberg und Matthias A. J. Dachwald und die geballte curt-Redaktions-Power von Matthias Egersdörfer, Marian Wild und Andreas Thamm. In diesem poetischen Zusammenspiel entsteht ein ganz neues Panorama unserer alten, bescholtenen Stadt. Besser geht kaum.
chRIsTIan VITTInghOf feaT. VaRIOus aRTIsTs: ansIchTen eIneR beschOlTenen sTadT. homunculus Verlag, 100 Seiten, 32 Euro. www.homunculus-verlag.de
lesaRT– das literaturevent in ansbach – lauf – schwabach
Drei fränkische Kleinstädte schließen sich einmal mehr zur Literatur metropole zusammen. Das ist die LesArt in Ansbach, Schwabach und Lauf, die vom 5. bis 13. November zahlreiche namhafte, preisgekrönte Autor*innen und Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Gesellschaft in die Vortragsräumlichkeiten laden. Das Programm ist mordsmäßig umfangreich. Wir blicken auf einige Schlaglichter.
In allen drei Städten wird so z.B. die Autorin und Journalistin RONJA VON RÖNNE zu Gast sein, deren jüngster Roman ein schwieriges, wichtiges Thema anfasst: Depression. Ende in Sicht erzählt von zwei jungen Frauen, die sterben möchten und durch den Suizidversuch der einen vor dem Auto der anderen unfreiwillig zusammengeschweißt werden.
Los geht's am 05.11. unter anderem mit dem Auftritt von MONIKA PEETZ in Schwabach. Sommerschwestern handelt von vier maximal unterschiedlichen Schwestern, die der rätselhaften Einladung ihrer Mutter in den Ferienort ihrer Kindheit folgen. Am darauffolgenden Festivaltag liest einer der größten fränkischen Literaturnamen in Ansbach: EWALD ARENZ bringt seinen Bestseller Der große Sommer und außerdem eine handvoll fluffiger Kolumnen mit. Ein illustres Duo kommt am 07.11. nach Lauf: Die Illustratorin KAT MENSCHIK hat sich mit dem Mann hinter "Babylon Berlin", Volker Kutscher, zusammengetan. Zusammen präsentieren sie den neuen Briefroman aus dem Kutscher-Kosmos, Mitte, in der Menschik-Ausstellung in der Laufer StadtBib.
Am selben Abend werden in Ansbach Preisträger gekürt. Der mit 5.000
Euro dotierte August-Graf-von-Platen-Literaturpreis geht in diesem Jahr an den in Nürnberg geborenen Schauspieler und Autor HANNS ZISCHLER über den mit 1.500 Euro dotierten Förderpreis freut sich ESTHER BECKER. Ihr Debütroman Wie die Gorillas handelt vom gesellschaftlichen Druck, der auf jungen Frauen lastet.
RAFIK SCHAMI ist seit Jahrzehnten als magischer Erzähler bekannt, sein Werk wurde in 33 Sprachen übersetzt. Am 10.11. kommt er nach Ansbach, wo er verrät, warum sein Sternzeichen der Regenbogen ist. In Schwabach liest an diesem Abend NAHID SHAHALIMI. Die in Kabul geborene Autorin lässt in ihrem aktuellen Buch engagierte und couragierte Frauen aus ihrer Heimat zu Wort kommen: Wir sind noch da! Mutige Frauen aus Afghanistan. Ein wichtiger Beitrag gegen das Vergessen.
Mit DMITRIJ KAPITELMANN findet sich auch ein in der Ukraine geborener Autor im Programm. Mit acht Jahren kam er als Kontingentflüchtling nach Deutschland. In Eine Formalie in Kiew erinnert er sich an die Rückkehr der Familie in die Heimatstadt, eine Reise, um der deutschen Bürokratie Genüge zu tun, erzählt aus der
Perspektive des Sohnes, der stoisch versucht, den deutschen Pass zu bekommen. Am 12.11. in Schwabach.
Genau dort werden auch für uns Kindheitser innerungen wach, die mit diesem freundlichen Mann zusammenhängen: RALPH CASPERS, Gesicht der Sendung mit der Maus, kann nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Geschichten erfinden. Wie die über Milla und die sehr gefräßige Schule, aus der er am 12.11. in Lauf und am 13.11. in Schwabach lesen wird.
lesaRT – vom 5. bis 13. November in Schwabach, Ansbach Lauf. www.ansbach.de www. literatur-tage-lauf.de www. schwabach.de/lesart
filmhaUs: cannes feiert den afrofuturistischen cyberpunk-hiphop
Sommerpause isch over, die Filmkunst wandert von ihren Open-AirSpielorten zurück, wo sie hingehört: ins dunkle Kinokämmerlein. Filmhaus Kino heißt ein solches Kämmerlein, das besonderen Wert auf feinsäuberlich hochqualitativ kuratiertes Programm legt und es euch, liebe Filmfans, damit besonders einfach macht: Reingehen kann man immer.
Zum Beispiel, um sich Ulrich Seidls (Hundstage, Liebe-Trilogie) Berlinale-Beitrag des Jahres zu Gemüte zu führen: Rimini, so heißt der Badeort, in dem der Schlagerstar und Gigolo Richie Bravo im Winter gegen die Wirklichkeit ansäuft. Ein Mann im Glitzerkostüm, dessen Selbstentwurf erst Risse bekommt, als seine Tochter vor der Tür steht – und ihn an seine Unterhaltspflicht erinnert. Ab 04.10.
Noch einmal Berlinale, aber 2021, wo Shenze Zhu den Caligari-Filmpreis gewann. Die Regisseurin stammt aus der Stadt Wuhan, die erst weltweite Bekanntheit erlangte, als dort ein gewisses Virus ausbrach. Ihre Dokumentation A River Runs, Turns, Erases, Replaces erzählt mit großer stilistischer Konsequenz und in stillen Bildern von einem Vorher und einem Danach in dieser Stadt und lässt in Briefen die Hinterbliebenen zu Wort kommen. Ab 11.10.
In der Reihe decolonizing The Screen, die die Geschichte des emanzipatorischen nicht-weißen Kinos von den 60ern bis in die Jetztzeit nachzeichnet, kommt nun eine Gegenwartsperspektive zum Thema auf die Leinwand: Neptune Frost von Saul Williams und Anisia Uzeyman. Eine Gruppe von Bergleuten, die in Burundi aus einer Coltan-Mine flieht,
gründet in der Folge ein antikolonialistisches Hacker-Kollektiv. Das ausbeuterische, autoritäre Regime soll von einer Elektroschrott-Müllhalde aus gestürzt werden. Ein afrofuturistisches Cyber-Punk-HipHop-Musical, das bei seiner Premiere in Cannes gefeiert wurde. Previews am 22.10. und 26.10. und dann regelmäßig ab 22.11.
Und noch ein drittes Mal Berlinale (aber auch Nürnberg, weil Grandfilm-Verleih!): Den Silbernen Bären 2022 nahm Hong Sangsoo mit nach Hause. In seinem Spielfilm die Schriftstellerin, ihr Film und ein glücklicher Zufall geht es um eine, wer hätte es gedacht, Schriftstellerin. Eine erfolgreiche noch dazu, die zufällig auf alte Bekannte trifft: Eine neidische Kollegin und eine Filmemacherin, die ihren jüngsten Roman umsetzen wollte und dann aber einen Rückzieher machte. Frech! Der koreanische Kulturregisseur feiert in lakonischem Stil die Schönheit zufälliger Begegnungen. Ab 08.11.
Zwei Filmhaus-typische, wichtige Specials seien noch erwähnt: Im November wird traditionell dem italienischen Film gehuldigt. In diesem Jahr mit einer Hommage der Schauspielerin Silvana Mangano (1930–1989), unter anderem mit Pier
Paolo Pasolinis Film Teorema. Aber auch der gegenwärtige italienische Film ist im Rahmen der Cinema-Italia-Festival-Tournee vertreten.
Und am 18.11. und 19.11. gibt's einen runden Geburtstag im Filmhaus: Die Reihe Afrikanische Kinowelten findet zum 20. Mal statt! Gemeinsam mit der Nürnberger Initiative für Afrika (NIfA) werden an diesem Freitag und Samstag Filme aus (nicht über) Afrika präsentiert. Die einzelnen Vorstellungen werden im Anschluss stets fachkundig reflektiert und diskutiert. Neben aktuellen afrikanischen Filmen (Details in Bälde online) läuft auch der erste von einem afrikanischen Regisseur in Afrika gedrehte Film, und zwar in einer restaurierten Fassung: Ousmane Sembènes borom Sarret aus dem Jahr 1963.
fIlmhaus nüRnbeRg Programm: www. kunstkulturquartier.de/filmhaus
Achtung! Im Herbst kann man gut auch mal daheimbleiben – gerne mit einem Zugang des Filmhaus-Streaming-Service kino3. curt vergibt 2 Zugänge fürs Onlineangebot! Schreibt eine Mail an gewinnen@curt.de
von deR dRingliChkeiT des RoTTweileRfURzes
LINKS: WERNER büTTNER, dER STAMM, dER ARMEN TEUFEL, 2021, ÖL AUF LEIN WAND. © UND FOTO: THE ARTIST OBEN: WERNER büTTNER, dORNENKRONE, 2022, ÖL AUF LEINWAND © UND FOTO: THE ARTIST RECHTS OBEN: ThOMAS ELLER FEAT. WANG LONGxING, 08111993, AUS DER „THE VACHINA“-SERIE, 2020, HAHNE MüHLE AUF DIBOND © THE ARTISTS RECHTS: ThOMAS ELLER FEAT. WANG LONGxING, 07122008, AUS DER „THE VACHINA“-SERIE, 2020, HAHNEMüHLE AUF DIBOND © THE ARTISTS
Kultur ist Kommunikation. Das lässt sich unmittelbar in der aktuellen Publikation des starfruit-Verlags beobachten, in einem unendlichen E-Mail-Dialog zwischen den Kulturschaffenden Thomas Eller und Werner Büttner, der unter anderem die Verachtung für Malerei, die RAF, Nietzsche, den Turnerpreis und die unerträglichen Zumutungen der Videokunst im Blick hat: Das über ein Jahr währende Gedanken spiel ist ein erfrischend ungewöhnlicher Corona-Kollateralschaden der besonderen Art: Elaboriert und obszön, liebenswert und larmoyant. Die beiden Sprachschürfer bauen eine im Ganzen bemerkenswerte Beziehung auf, die irgendwo zwischen Boomer-Bromance und münd licher Germanistik-Abschlussprüfung abgesiedelt ist; und Werner Büttner, der altmeisterliche Maler des feinsinnigen, gedanklichen Abgrunds und Dichter der deutschen Dystopie, liefert gut gelaunt ab:
Sodomie auf parfümiertem Niveau
Ach, wie das Kleine uns entzückt, und ist es auch noch weiß und bellt, so wird die halbe Welt verrückt, ein weißes Hündchen, das gefällt!
Vor allem Damen, auch in Weiß, sind für das Tierchen leider Gift, sie heizen herzend es ganz heiß und pumpen es voll Lippenstift. (Eller/Büttner, S. 50)
All diesen Tathergang zum Buch sollte man im Hinterkopf haben, wenn man sich emotional auf einen Besuch in der Ausstellung zum Buch vorbereitet. Denn das gebotene Kunstmenü ist von unbestreitbarer, fleischlicher Präsenz. Da malt Werber Büttner nackte, halslose „arme Teufel“, die durch konstruktivistische Hallen wandeln. Oder er lässt Marcel Duchamps Flaschentrockner wiederauferstehen, in der x-ten Defibrillation und doch hier neu als fünffache „Dornenkrone“. Das ist
das Ding ja auch, die überschwänglich-mystisch verehrte Monstranz der modernen Kunst. Wie herrlich unreinlich fügen sich dazu die Werke von Thomas Ellers „THE vaChina“-Serie, hier in Zusammenar beit mit dem chinesischen Maler Wang Longxing. Nichts weniger als bildliche Phantasien des männlichen Coitus, des sexuellen Höhe punkts, werden hier festgehalten; und in den traditionell ausgewa schenen Tintenflecken meint man nicht nur die konkrete Handlung zu erkennen, sondern auch das Konzept der Geschlechtsdekonstruktion zu erahnen: Der so schnell und männlich gemalte Farbklecks verläuft augenblicklich zur poetischen Vulva, der VaChina.
Somit scheint auch vor der finalen Sichtung der Ausstellung eine Erkenntnis für das gesamte Projekt unausweichlich: Ein Rottweilerfurz kann nicht nur einen Panzerwagen öffnen, wie Büttner in einer seiner Ausführungen erläutert, er mag im übertragenen Sinn auch wichtig sein, um uns wieder an die gute, schmutzige Kunst des kulturellen Protests zu erinnern.
WeRneR büTTneR / ThOmas elleR: der stamm der armen teufel Eröffnung am 28.10., 18 Uhr / Laufzeit ab 29.10. AUSSTELLUNGSRAUM DES INSTITUTS FüR MODERNE KUNST im Atelier- und Galeriehaus Defet, Gustav-Adolf-Str. 33, Nbg. www.moderne-kunst.org
Im Sommer 2022 ist das Buch zur Ausstellung im STARFRUIT VERLAG erschienen: „Zuweilen ist Ehrlichkeit die eleganteste Maske. Thomas Eller im Gespräch mit Werner Büttner“. Hrsg.: Manfred Rothenberger in Zusammenarbeit mit dem Institut für moderne Kunst, 136 S., zahlreiche farbige Abbildungen, ISBN: 978-3-922895-51-0.BUs
galeRIen/museen: kUnsT zUR heRbsTzeiT
Hallo liebe Lesenden, der Herbst ist da, seltsame neue Wetterlagen sind entstanden. Die Natur ist völlig verrückt geworden, ich meine, Wasser das einfach so vom Himmel fällt, wo kommen wir denn da hin, bitteschön? Wie Tropfen fallen auch die neuen Ausstellungen auf die Kulturerde unserer Stadt, die Herbstmonate werden bunt, weich, illusionistisch, poetisch, politisch frech und nachdenklich, wenn man die Akteur*innen so ansieht. Und es passiert eine Menge im Neuen Museum. Also raus aus dem Homeoffice und springt fröhlich in die Ausstellungsräume eures Vertrauens, unsere Kunstschaffenden haben es sich redlich verdient!
Wir in der Nürnberger Kunst- und Kulturszene nehmen Russlands schockierenden, völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine sehr genau wahr: Kreative und Kunstschaffende unterstützen seit Monaten mit Ausstellungen, Benefizversteigerungen, Sachspenden und tatkräftigen Händen die Menschen in der Ukraine, die diesen barbarischen Krieg erleiden müssen. Dauerhaften Frieden schaffen wir am Ende nur alle zusammen, hoffen wir also gemeinsam auf so wenige Opfer wie möglich auf allen Seiten und auf einen baldigen Waffenstillstand. Haltet die Augen offen nach den entsprechenden Projekten!
Bis 2. Oktober supermaRT #10
Laurentiu Fellers beliebte „Guck-und-Kauf“Kunstausstellung geht in die sagenhafte zehnte Runde. Präsentiert von curt! OFENWERK
Klingenhofstr. 72, Nbg. kunstsupermart.de
Eröffnung am 6. Oktober, 19 Uhr Laufzeit ab 7. Oktober TeilChen. maleRei von anna maRia sChönRoCk
GALERIE MIT DER BLAUEN TüR
Meuschelstr. 51, Nbg. Mi-Fr 15-19 Uhr, Sa 11-15 Uhr
Bis 15. Oktober hjalmaR leandeR weiss – sTille!
KREISGALERIE – GALERIE AM
GERMANISCHEN NATIONALMUSEUM
Karthäusergasse 14, Nbg. kreis-nuernberg.de
Bis 15. Oktober andRea baRzaghi – don’T feaR The beas
Der Künstler, der an der AdBK in Nürnberg studiert hat und jetzt wieder in Mailand lebt, malt sich in den Raum vor und installiert sich in die Fläche der Leinwand zurück.
KUNSTVEREIN KOHLENHOF
Grasersgasse 15/21, Nbg. kunstvereinkohlenhof.de
Bis 16. Oktober TheResa haRTmann – flaUTe
Es ist still, kein Wind, das Wasser ist sanft. Die Künstlerin hat zuvor den rohen Ort der Galvani Galerie klanglich aktiviert und erforscht. In der Ausstellung wird ein Soundstück aus ebendiesen Raumklängen mit Klängen verwoben, welche mit Wasser bespielten Tonflöten im Raum performativ erzeugt werden. Die Künstlerin ist anwesend an folgenden Tagen: Sonntag, 02.10., 12-16 Uhr, Mittwoch, 05.10., 16-20 Uhr, Sonntag, 16.10., 12-16 Uhr, sonst ist die Ausstellung durch die Schaufenster zu sehen und über einen QR-Code zu hören. [PM]
GALVANI GALERIE
Galvanistraße 12, Nbg. galvani-galerie.jimdosite.com
Bis 16. Oktober RemiXing sChmidT
Die Ausstellung bildet individuelle Perspektiven auf Nürnberg zu zwei unterschiedlichen Zeitepochen ab. Der Blick richtet sich auf Gegenwart und Vergangenheit und behandelt dabei bestehende sowie gewesene Lebens welten. Im Dialog mit historischen Werken
des Malers Georg Schmidt (1847-1922) und des Fotografen Ferdinand Schmidt (18401909) stehen aktuelle multimediale Beiträge aus der Nürnberger Gesellschaft. (PM) STADTMUSEUM IM FEMBOHAUS
Burgstr. 15, Nbg. museen.nuernberg.de/fembohaus
Bis 23. Oktober zwisChen
Man bekommt eine poetische, überraschende, und nicht selten wirklich lustige Gruppenausstellung mit vielfältigen Werken von Ali Hos, Jasmin Franzé, Thomas Willi, Angelika Huber, Johannes Bauer, Eva-Maria Neubauer, Max Hanisch und Michael Grebner zu bieten, unter kuratorischer Leitung von Eva-Maria Neubauer.
BORGO ENSEMBLE E.V. Holzschuherstraße 8, Nbg. borgo-ensemble.
Bis 23. Oktober bRandon lipChik. moonbeams of allegoRy KUNSTPALAIS ERLANGEN
Marktplatz 1, Erlangen kunstpalais.de
seen
IM FEMBOHAUS: GEORG SCHMIDT, SELBST PORTRäT, 1919, AQUARELL © MUSEEN DER STADT NüRNBERG, KUNSTSAMMLUNGEN
FERDINAND SCHMIDT, SELBSTPORTRäT, 1908, FOTOGRAFIE © MUSEEN DER STADT NüRNBERG, KUNSTSAMMLUNGEN
Bis 6. November gRaUzonen. nüRnbeRgeR künsTleR:innen im naTionalsozialismUs
Die Kunstvilla, Nachfolgeinstitution der „Fränkischen Galerie“, widmet sich erstmalig, in Kooperation mit den entsprechenden Archi ven, den Lebensläufen, Handlungsstrategien und Fahrwassern der Nürnberger Künstler*in nen zwischen 1933 und 1945. Gezeigt werden Plastiken, Gebrauchsgrafiken und verschiedene Zeitdokumente, Führungen komplettieren das Diskussionsangebot. KUNSTVILLA Blumenstr. 17, Nbg. kunstvilla.org
Bis 12. November jieUn kim, nian Cheng, kaThy Temin. la la la.
GALERIE SIMA
Hochstraße 33, Nbg. simagalerie.de
Bis 23. Oktober maRy sibande. The wake KUNSTPALAIS ERLANGEN
Marktplatz 1, Erlangen kunstpalais.de
Bis 6. November benjamin moRaveC „an old TiRed heRo losT in The Cave” GALERIEHAUS NORD
Wurzelbauerstr. 29, Nbg. galeriehaus-nuernberg-nord.de
Bis 16. November eine voRTRagsReihe
Dienstag, 11.10., 19 Uhr: THORSTEN SCHNEIDER (Lüneburg, Leuphana Universität): Kunstgeschichte ´68. Zur Kritik einer Wissenschaft ohne Geschichte und Gegenwart. Dienstag, 18.10., 19:00: HANS-JüRGEN
HAFNER (Berlin): Das Neue als Schock und
Tradition. Künstlerische Modernität in Theorie und Praxis nach 1945.
Mittwoch, 09.11., 19 Uhr: JULIA VOSS (Berlin, Deutsches Histori sches Museum): „… nicht ein einziger der deutschen modernen Maler Jude war.“ Werner Haftmann und die erste documenta 1955. Mittwoch, 16.11., 19 Uhr: AMBRA FRANK (München): „Dokumente der Unterwerfung“. NS-Kunst im Frankfurter Kunstverein 1974. Die Vorträge können analog oder digital verfolgt werden, der Zoomlink findet sich jeweils beim aktuellen Vortrag auf der Homepage des Kunstvereins.
KUNSTVEREIN NüRNBERG – ALBRECHT DüRER GESELLSCHAFT
Milchhof, Kressengartenstr. 2, Nbg. kunstvereinnuernberg.de
Bis auf Weiteres emoTionsRegUlaToR – ein mobiles kUnsTpRojekT
Die bunten Kabinen des von Winfried Baumann gestalteten Aktionsraums werden in den kommenden Monaten an verschiedenen Orten im Nürnberger Stadtraum auftauchen. Interessierte können sich in die Sitzplätze der Kabinen setzen und von der installierten Soundanlage in gewünschtem Maß emotional regulieren, ermutigen und zur Diskussion anregen lassen. Das Kunstprojekt ist in der Reihe „ClubKunst“ entstanden, in der Zusammenarbeit zwischen dem Künstler, dem 1. FC Nürnberg, dem Institut für moderne Kunst und Thomas Heyden vom Neuen Museum Nürnberg.
AN VERSCHIEDENEN ORTEN IM NüRNBERGER STADTRAUM emotionsregulator.de
Bis auf Weiteres oliveR bobeRg – meeR
IN DEN FENSTERN DER KUNST GALERIE FüRTH Königsplatz 1, Fürth kunst-galerie-fuerth.de Täglich 24 Stunden
Bis auf Weiteres Tobias bUCkel, moniqUe s. desTo, anna maRia sChönRoCk, phillip selig
IN DEN ÖFFENTLICHEN RäUMEN DES DEFETHAUSES
Gustav-Adolf-Str. 33, Nbg. Geöffnet zu den Öffnungszeiten der Galerie Oechsner oder nach Vereinbarung
Bis auf Weiteres
sChaUfensTeR 2.0
Das Atelier Sohler in der Fürther Theaterstraße zeigt endlich wieder im monatlichen Wechsel Kunstwerke im Straßenraum. Die pfiffige Präsentation im „kleinsten Ausstellungsraum der Metropolregion“ wechselt immer um die Mitte des Monats: Bis 15. Juli war Ilka Helmig zu sehen, bis Mitte August läuft die Präsentation „softshell“ von Anja Bramkamp. Die Sommerpause bespielte der Ateliernachbar Franz U. Janetzko, seit Mitte
September geht es weiter mit Eleonora Kirch gessners Installation „hidden“.
FENSTER VOM ATELIER SOHLER Theaterstr. 20, Fürth andrea-sohler.de Täglich 24 Stunden
Bis auf Weiteres RahmenbedingUngen
FOTOSZENE NüRNBERG E. V.
Gustav-Adolf-Str. 33, Nbg. die-fotoszene.de
Bis auf Weiteres lily zoUmpoUli
Die 1994 in Thessaloniki geborene Fotografin sucht und findet die Schönheit und die gesellschaftliche Handschrift ihrer Generation in poetischen, auf den ersten Blick brutalen, auf den zweiten Blick von großer Verletzlichkeit erzählenden Portraits ihrer Freund*innen.
GALERIE GROSSKIND
Königstr. 33-37, Nbg. grosskind.de 7., 8. und 9. Oktober 7. aRT weekend nüRnbeRg
IM STADTGEBIET VON NüRNBERG artweekendnuernberg.com
Eröffnung am 8. Oktober
Laufzeit von 9. Oktober bis 12. November miChael fRanz - bildeR OECHSNER GALERIE
im Atelier- und Galeriehaus Defet Gustav-Adolf-Str. 33, Nbg. oechsner-galerie.de
Vernissage am 14. Oktober
Laufzeit von 15. Oktober bis 30. November aRTisT-in-ResidenCe 2022: Xia peng
KUNSTRAUM DES KONFUZIUS-INSTITUTS NüRNBERG-ERLANGEN E.V. Pirckheimerstr. 36, Nbg. konfuzius-institut.de
Ab 14. bis 30. Oktober shifT/walls 2022
Siehe auch Beitrag auf Seite 60. KUNSTHAUS
Königstr. 93, Nbg. kunstkulturquartier.de/kunsthaus
15. und 16. Oktober gasTspiel 2022
Künstler*innen und ihre Freund*innen laden ein zum Fürther Kunstwochenende mit 34 offenen Ateliers und Kulturräumen.
IN DER FüRTHER INNENSTADT, SüDSTADT UND IN UNTERFARRNBACH kulturringc.net
Eröffnung am 28. Oktober, 18 Uhr Laufzeit ab 29. Oktober weRneR büTTneR / Thomas elleR. deR sTamm deR aRmen TeUfel
Die Ausstellung zum Buch: Zwei Kunstauffassungen treffen im Raum physisch genauso kompromisslos aufeinander wie zuvor schon die zwei Denkansätze auf Papier. Ausführlicher Review zum Projekt auf S. 116. AUSSTELLUNGSRAUM DES INSTITUTS FüR MODERNE KUNST
im Atelier- und Galeriehaus Defet Gustav-Adolf-Str. 33, Nbg. moderne-kunst.org
Vernissage am 28. Oktober, 19 Uhr Laufzeit von 29. Oktober bis 20. November sUsanne sTiegeleR – ResT in pieCes
Die Künstlerin greift mit ihren manchmal steampunkigen Schreinen und Objekten eine lange kirchliche Tradition der Reliquien und Andachtsobjekte auf, die sich in den barocken Räumen der Kulturkirche prächtig entfaltet. KULTURKIRCHE ST. EGIDIEN
Egidienplatz 1, Nbg. egidienkirche.de
Eröffnung am 4. November, 19 Uhr Laufzeit ab 5. November andReas sChUlze. on sTage KUNSTHALLE NüRNBERG
Lorenzer Str. 32, Nbg. kunsthalle.nuernberg.de
seen
Eröffnung am 5. November, 19 Uhr Laufzeit von 6. bis 20. November idioTaRiUm
Die Badstraße 8 in Fürth zeigt eine Gruppen ausstellung mit Angelika Beck-Weathers, Timo Behn, Adam Cmiel, Tomoe Hikita, Johanna Klose, Kristin Kümmerle, Bernard Ruff, Josefa Schundau, Stella Springhart und André Sousa.
Den Titel kann man ja nur lieben. KULTURORT BADSTRASSE
Badstraße 8, Fürth badstrasse8.de
Vernissage am 11. November, 18 Uhr Laufzeit ab 12. November janUsz dĄbkiewiCz – gesChiChTensammleR_in KRAKAUER HAUS
Hintere Insel Schütt 34, Nbg. krakauer-haus.de
Ab 13. November inTeRvenTion Und spURensUChe.
Regine von Chossy im sTadTmUseUm
STADTMUSEUM ERLANGEN
Martin-Luther-Platz 9, Erlangen stadtmuseum-erlangen.de
Ab 19. November
„UTopisChe lebens(T)RäUme“ künsTleRhaUs, komm, k4, künsTleRhaUs - qUo vadis? KUNSTHAUS
Königstr. 93, Nbg. kunstkulturquartier.de/kunsthaus
27. November winTeR open hoUse
Die erste gemeinsame Adventsöffnung der nah beieinander liegenden Kunstzentren von Defethaus und Tillystudios! Mit offenen Ateliers, Ausstellungen und allem anderen, was sonst so glücklich macht. Finale Infos zu Öffnungszeiten und Programm dann bei Zeiten auf den Flyern und Homepages, den Termin sollte man aber unbedingt vormerken!
ATELIER- UND GALERIEHAUS DEFET, GustavAdolf-Str. 33, Nbg., atelier-galeriehaus.de TILLySTUDIOS, Tillystraße 40, Nbg.
Oktober und November faRben.22
Der Oktober wird SCHWARZ und der November GOLDEN, wenn man seinen Augen auf der Homepage glaubt. :)
W-I GALERIE
Albrecht-Dürer-Str. 1, Nbg. wiring-inspiring.com
neUes mUseUm nüRnbeRg
Fassadenräume, Eröffnung 6. Oktober, 19 Uhr am hebel deR welT. sebasTian TRögeR
Sechs großformatige, monochrome Szenenbilder werden von dem Nürnberger Maler (*1986) für die Fassadenräume des Museums geschaffen. In der Folge entsteht eine bildübergreifende Geschichte in sechs Akten, die vom Klarissenplatz aus erfahrbar wird.
Premiere am 21. Oktober, 20 Uhr maChaRT. jedeR mensCh isT ein künsTleR?
Die poetischen Museumsräume werden zur Theaterbühne für „ein Theatererlebnis mit Tanz, Schauspiel, virtueller Realität und Kunstinstallationen über die Kunst des (Er-)schaffens“. Weitere Vorstellungen finden am 22., 28. und 29. Oktober, jeweils um 20 Uhr statt. Der Eintritt kostet 21 Euro, ermäßigt 14 Euro. Weitere Infos und Kartenbestellung unter schimmert.de.
Ausstellungsraum, Eröffnung am 10. November, Laufzeit ab 11. November miT deR TüR ins haUs fallen. neUeRweRbUngen deR sammlUng des bUndes.
Rund 50 Neuerwerbungen der Sammlung des Bundes aus den letzten fünf Jahren werden in dieser vielfältigen Werk schau gezeigt. Die Arbeiten ermöglichen einen überblick über das zeitgenössische Kunstgeschehen in Deutschland und Themenkomplexe wie Kriegs- und Nachkriegszeit, Wie dervereinigung, Migration und Identität, Europa, Rassismus und Freiheit.
Sammlung Erdgeschoss, bis auf Weiteres doUble Up!
Die zum Jubiläum gestartete „Mixed Zone“ weicht neuen, thematisch konzipierten Raumfolgen mit Exponaten aus der Neuen Sammlung in München und dem eigenen Depot, in einer konzeptionellen Fortführung der Jubiläumsidee, Design und Kunst unmittelbar zu verschränken.
Sammlung Obergeschoss, bis auf Weiteres akTUell in deR sammlUng
SEBASTIAN TRÖGER, ENTSTEHUNG DER GROSSFORMATIGEN ARBEIT „AM HEBEL DER WELT“,
2022 © THE ARTIST, FOTO: TIM HUFNAGL
Katharina Grosse. Wandlungen / Claus Feldmann. Ground Control / Miriam Cahn. Athener Raum und „Krieg“ / Bernd Klötzer. Rund / übungen in Freiheit. Jarosław Kozłowski und Christine Moldrickx / Alfons Lachauer. Frühe Bilder / Gerhard Richter. Werke aus der Sammlung Böckmann. neues museum nürnberg Klarissenplatz, Nbg. www.nmn.de
11x grün für die ganze stadt:
RepaRieRen gehT voR kassieRen!
Uns ist Nachhaltigkeit ein Anliegen. So freuen wir uns sehr, dass die Nürnberger Kulturläden sich eben genau diese Sache intensiv zur Aufgabe machen: 11xGRüN – so der Name – steht für elf Kulturläden, elf städtische, schöne Veranstaltungsorte, die das Thema Nachhaltigkeit, Umwelt, lebenswerte Zukunft gemeinsam mit der Stadtgesellschaft be- und durchleuchten wollen. dabei gehören über 50 Veranstaltungen in diesem Jahr zum Schwerpunkt. curt ist da dabei, Ehrensache, und begleitet 11xGRüN als Medienpartner.
Diesmal haben wir mit Birgit Kretz geplaudert, der Leiterin des Kulturladen Röthenbach. Hier gibt es mittlerweile ein Repaircafé, in das man defekte Dinge bringen kann, um sie, wenn es gut läuft, repariert zu bekommen. Das geht von kleinen Möbeln (Scharniere, Griffe) bis zu Holzspielzeug, Textilien aller Art, Ledertaschen und Geldbeutel, Elektrokleingeräte wie Rührgeräte und andere Küchengeräte, Lampen, Musikanlagen, Lichterketten, Garten- und Weihnachtsbeleuchtung mit Solarmodulen, Staubsauger, Uhren und vieles mehr. Aber hier wird nicht nur gebastelt und repariert, im Café gibt´s selbstgemachtem Kuchen, Kaffee & Tee. Ein Kulturladen eben!
CURT: birgit, Euer Repaircafé ist ein Teil von 11xGRüN. Was bedeutet das und warum ist das wichtig?
BIRGIT KRETZ: 11xGrün ist eine Reihe, die sich besonders der Nachhaltigkeit widmet. Das „Grün“ bezieht sich auf ökologische und Umweltaspekte, im Gegensatz zu sozialen Aspekten. Mit dem Repair café tragen wir zur Vermeidung von Müll und Elektroschrott bei. Und viele Besucher*innen sind sehr interessiert daran, ihre technischen
Fähigkeiten zu erweitern und selbst Reparaturen durchführen zu können. Wichtig ist das Repaircafé aber auch für Leute mit wenig Geld: Sie nutzen es immer wieder, weil sie dort schnelle und gute Hilfe erhalten, gegen eine freiwillige Spende. Was sind eure Repair-Klassiker und was war das schrägste Teil, das ihr bis jetzt repariert habt?
Zu den Klassikern zählen alle möglichen Küchengeräte wie Rührgeräte, Kaffeemaschinen, Toaster oder Wasserkocher. Ungewöhnlich fand ich eine Bettheizung. Und gleich beim ersten Mal kam jemand mit einem echten Walkman. Sollte Reparieren ein Schulfach sein? Ich glaube, es geht weniger um die Fähigkeit des Reparierens. Es geht mehr um den Ressourcenverbrauch und darum, die Hemmschwelle zu erhöhen, etwas wegzuwerfen und es schnell und einfach mit ein paar Klicks im Internet neu zu bestellen.
Welche Kulturläden bieten ebenfalls Repaircafés an?
Das Gemeinschaftshaus Langwasser bietet gemeinsam mit dem Jugendhaus Geiza einmal im Quartal ein Repaircafé an. Und es gibt noch viele andere Reparaturinitiativen in Nürnberg und Umgebung.
danke, birgit. Und wie wir bei curt mit unserem kaputten Zeugs immer sagen: „Reparieren geht vor Kassieren.“
RePaIRcafé im kulturladen röthenbach
15.10., 19.11. (mit Verschenkemarkt) und 17.12., je 10–15 Uhr. www.nuernberg.de/internet/kuf_kultur/repaircafe.html
w T f C o R ona
familien leben k U lTUR
db museum: kinderlesung und adlergeburtstag
Patrick Heppt ist Schauspieler und Radiosprecher. Klar, dass so einer auch besonders gut vorlesen kann. In der Reihe Geschichten für kleine Eisenbahnfans nimmt Patrick sein junges Publikum mit auf eine Reise. Vorgelesen werden Geschichten aus der großen Welt der Eisenbahn, bei jedem Termin neue. Nächster Termin: 06.November, 14.30 Uhr, für Kinder zwischen 5 und 8 Jahren.
Es ist schon ein paar Jahre her, aber wer dabei war, erinnert sich noch gut: Am 7. Dezember 1835 fuhr in Deutschland zum ersten Mal eine Eisenbahn, der Adler, von Nürnberg nach Fürth. 187 Jahre (und drei Tage) später feiert das DB Museum dieses superwichtige Ereignis mit einem großen Familienfest. Dort gibt es wie in jedem Jahr viele überraschungen für große und kleine Eisenbahnfans. Ihr könnt auf einer Miniatur-Dampfbahn mitfahren, an den Mitmachaktionen teilnehmen und euch das Museum im Rahmen der Führungen zeigen lassen. Der Eintritt ist an diesem Tag frei. Sa., 10. Dezember, ab 10 Uhr.
db museum nüRnbeRg www.dbmuseum.de
rüssel im TheaTeR ROOTslöffel
Ihr kennt alle das Dschungelbuch, gell? Der Autor dieser tollen Geschichte hieß Rudyard Kipling und hat natürlich noch sehr viel mehr geschrieben. Zum Beispiel die So-Stories, die Kipling für seine superneugierige Tochter verfasste – in Gedichtform. Noch heuten eignen sie sich für alle klugen, jungen Geister, die wissen möchten, wie der Elefant seinen Rüssel bekommen hat und das Kamel seinen Höcker und warum das Nashorn so schlecht gelaunt ist und warum Hyäne und Hase sich nicht leiden können und wie sich eine Stechmücke fühlt. Thomas Herr hat diese Geschichten neu übersetzt, als Lieder, bei denen er sich mit afrikanischen Instrumenten belgietet. Das Theater Rootslöffel zeigt dieses Erzähltheater für Weltenbummler*innen ab 5 Jahren am 1., 2., 8 und 9. Oktober.
TheaTeR ROOTslöffel www.rootsloeffel.de
mfK: maustüröffner-tag
Die Maus macht‘s – uns zum Beispiel seit vielen Jahren schlau. Und die Maus kümmert sich an ihrem Tag, 03.10., auch darum, das gewisse Türen sich öffnen, die sonst verschlossen bleiben. Auch das Museum für Kommunikation nimmt Teil und lädt euch ein, kostenlos mitzumachen und zu lernen. Zum Beispiel beim Mitmacht-Konzert mit Aline Joers und Franz Tröger, die mit Papier und Alltagsgegenständen Musik machen. Oder bei der großen Schreibwerkstatt, in der Briefpapier, Stifte und Marken ohne Ende für euch bereitliegen.
museum füR KOmmunIKaTIOn: maus-türöffner-tag
3. Oktober www.mfk-nuernberg.de
nueJaZZ fOR KIds: signalhorn und dicke saiten
Völlig klar mittlerweile, wenn das große Jazz-Festival NUEJAZZ in Nürnberg steigt, dass es auch einen Programmpunkt für Kinder gibt. Die Musiker*innen auf der Bühne sind mittlerweile fast schon alte Bekannte: Victoria Fortissima am Klavier ist dabei, Nobbi Wellenbrecher, der früher auf einem Dampfer das Signalhorn spielte, Frankie Flinkfinger, dessen flinke Finger über die Gitarre jagen, Marco Bassone, der Spezialist für dicke Saiten und Matze Haudrauf, der Drummer, der seine Becken selber schmiedet. Was für ein wilder, sehens- und hörenswerter Haufen! Das Besondere an den NUEJAZZ for Kids Konzerten: Diese Combo spielt nicht nur toll, sie stricken drumherum ein kindgerechtes Programm, erklären, was ihre Instrumente so machen und bewegen ihr junges Publikum geschickt zum Mitmachen. Weil nur gemeinsam macht so ein Konzert so richtig Spaß.
nueJaZZ fOR KIds. Im Rahmen des NUEJAZZ Festivals 2022. 30. Oktober, 16 Uhr, Kulturwerkstatt auf AEG. www.nuejazz.de
kindeRTheaTeR: schwere kost und ganz normale albernheiten
die Pause ist vorbei, die Kindertheater öffnen ihre Tore. dahinter (und hinterm Vorhang) warten schon berührende Geschichten, kleine Giggler, mutige Kinder und ein außergewöhnlicher Elch.
Das ThEATER PFüTZE kehrt mit einer Premiere aus der Sommerpause zurück: bLASSE TINTE, bLAUER TAG (12+) ist eine Produktion der jungeMET in Zusammenarbeit mit dem Stadttheater Fürth, die alles andere als leichte Kost verspricht, denn: Die Geschichte führt uns ins Jahr 1942 und ins Ghetto von Warschau, wo der Arzt und Pädagoge Janusz Korczak das dortige Waisenhaus unter schlimmsten Bedingungen, aber mit großem Herz leitete. Seine Ideen vom Umgang mit Kindern mündeten später in den Kinderrechten der UN. Das Stück verbindet eigens komponierte Musik mit Schauspiel, Musik- mit Objekttheater und erzählt in poetischen Bildern von der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Ab 7. Oktober. Eine szenische Lesung hat Christof Lappler vorbereitet: In dAS GROSSE GIGgLEr-gEhEimnis (7+) erzählt er uns als Ein-Mann-Theater-Ensemble von den Gig
glern, die jeden, der gemein zu Kindern war, mit einem Hundehaufen bestrafen.
So ist‘s richtig! Ab 22. Oktober.
Der November gehört dann gänzlich der Pfütze-Produktion in Zusammenarbeit mit dem Staatstheater: ICh bIN VINCENT
UNd ICh hAbE KEINE ANGST (10+) erzählt vom elfjährigen Titelhelden, der von seinen Mitschülern terrorisiert wird.
Zum Glück hat Vincent ein Survival-Handbuch, das ihn auch auf der Klassenfahrt nicht im Stich lässt. Ab 19. November. www.theater-pfuetze.de
Auch im ThEATER MUMMPITZ wird erstmal Premiere gefeiert – und noch dazu Uraufführung. PLöTZLICh TIEF IM WALd (8+) ist ein Live-Hörspiel nach einem Märchen von Amos Oz und erstmals auf einer Bühne zu sehen: Maja und Mati wachsen in einem Dorf auf, in dem es keine Tiere mehr gibt. Nur die Eltern erinnern sich
an diese Geschöpfe und können ihre Laute nachahmen. Doch Maja und Mati kennen ein sehr geheimes Geheimnis. Ab 15. Oktober. Und weil wir alle wissen, dass es Tiere natürlich glücklicherweise sehr wohl gibt, erzählt das MUMMPITZ im November von einem solchen: KASChTANKA (6+) ist die Geschichte einer jungen Hündin, die ihr Herrchen verliert und von einem Zirkusclown gefunden wird, der ihr seine magische Welt zeigt, in der auch Tiere Artisten sind. Das Stück stammt von einem der berühmtesten Theaterautoren der Geschichte, Anton Tschechow, und wird vom MUMMPITZ mit Livemusik und echten Kunststücken gezeigt. Ab 12. November.
Am Ende des Monats feiern wir dann noch ein Wiedersehen mit den drei Bären, die drei verschiedene Wege auf ein und denselben Gipfel finden: dER bäRENbERG (4+). Ab 27. November. www.theater-mummpitz.de
Gewohnt tierisch kommt auch das Figurentheater SALZ+PFEFFER aus der Sommerpause. Zunächst mit dem Dauerbrenner OTTO, dIE KLEINE
SPINNE. Eine Geschichte über Toleranz für Theateranfänger*innen ab 3 Jahre. Ab 1. November. Danach treffen wir Olaf, einen Elch, der sich nur durch sein übergroßes Geweih von seinen Elchkolleg*innen unterscheidet. Die anderen lachen ihn eh schon aus, doch dann bricht auch noch eine Schaufel ab und Olaf ist als Weihnachtselch nicht mehr zu gebrauchen. Zum Glück trifft er in dieser Situation einen einäugigen Weihnachtsmann. OLAF, dER ELCh (9+) st eine berührende Geschichte über die Freundschaft zwischen zwei Einzelgängern. Ab 22. November. www.salzundpfeffer-theater.de
GUTES THEATER FÜR
LIVE UND IN FARBE!
theobald o.J. fuchs beim gedankenzieheR
Ich hatte einen Termin. Besser gesagt: Es war schon der dritte Termin, die ersten beiden hatte ich ausgemacht und ein paar Tage vorher wieder abgesagt. Ich gehöre aber zu den Leuten, die nur Termine, die sie nicht abgesagt haben, einhalten. Also ging ich hin, setzte mich in den Behand lungsstuhl und hörte mir die Belehrung an, die eine sehr freundliche, aber entschiedene Arzthelferin vor mir errichtete.
Dass ich vollkommen nüchtern denken würde, sollte ich bestätigen, und dass ich nach der Behandlung ein paar Stunden lang keine eigenen Ideen haben dürfte. Ich sah in den Räumen der ganzen Praxis von den Gesichtern nur die Augen, der untere Teil war von der Maske verborgen, der obere Teil von einer dunkelgrünen OP-Haube. Dutzende Gedankenärzte und -ärztinnen und hilfreiche Geister bevölkerten die Flure und Gedankenbehandlungszimmer. Meine eigene Haube, die ich beim Betreten der Praxis aufgesetzt bekommen hatte, musste ich natürlich abnehmen, sonst wäre der Eingriff nicht möglich. Ich sagte, dass ich alles verstanden hätte und dass ich jetzt gerne noch ein Selfie von mir machen würde, zur Erinnerung, wie ich in dem Behandlungsstuhl liegend aussah, mit einem weißen Tuch über mein Gesicht gebreitet, dem elektrischen Kabel, das an meine Stirn geklebt war, und dem grünen Tablett mit dem Operationsbesteck, das griffbereit lag.
Nein, das wäre leider nicht möglich, ich solle besser ihr, der Assistentin das Handy geben, damit ich nicht in Versuchung käme, witzige Fotos zu machen. Und nein: Auch den Gefallen könne sie mir nicht machen, alles sei schon vorbereitet und desinfiziert, keine einzige freie Idee befinde sich mehr im Raum – sie könne da unmöglich für mich ein witziges Selfie von mir machen. Auftritt Gedankenärztin. Auch sie kaum zu erkennen. Das einzige Merkmal, das sie von der Gedankenassistentin unterschied, war, dass sie etwas kleiner und zierlicher zu sein schien. Klar, dachte ich, man
brauchte ja auch keine besonders große Kraft, um Gedanken zu ziehen. Die richtige Technik ist bekanntlich alles. Und natürlich eine ordentliche Betäubung aus der dicksten Spritze, die ich je gesehen hatte. »Machen Sie Ihren Geist jetzt mal ganz locker ... wir kriegen das schon hin.«
Sie begann, unterstützt von der Assistentin, an einem kantigen Gedan ken zu wackeln. Dieser eine Gedanke hatte seit Monaten – wenn nicht Jahren! – Probleme gemacht, er war morbide, abgenutzt und unbere chenbar geworden – kurz: fällig. Es war für alle Beteiligten, insbeson dere für mich selbst, besser, wenn ich ihn entfernen ließ.
Sie zog und rüttelte an dem Gedankenklotz. Ich spürte zwar keinen Schmerz, aber nahm doch die gewaltigen Kräfte wahr, mit denen gerade an meinem geistigen Gebäude gerüttelt würde. Langsam schwoll das Krachen und Rucken in meinem Kopf an, es klang wie Schritte eines grimmigen Waldbauern auf harschem Schnee. »Na, da wehrt sich einer aber gewaltig«, lachte die Gedankenärztin nach geschätzt einer halben Stunde, als tolle sie in diesem Moment mit ihrem Golden Retriever und einer getrockneten Rindergurgel im Gras auf der Hundewiese. »Also gut, wenn es nicht anders geht ...«, sprach sie im Raumquadranten halb rechts oberhalb von mir. Der Raum über mir war eine lichtlose Höhle, meine Arme waren mit Kabeln an den Sessellehnen fixiert. Ich wollte unbedingt ein Selfie machen.
»Kann ich ...«, stammelte ich, »Foto? SmartPhone … in meiner Tasche ...« »Nein, leider nicht. Sie wissen doch: Das ist unhygienisch, da kommen sofort schädliche Gedanken auf, die sich in der frischen Lücke einnisten. Ganz böse!«
Ich hörte, wie der Motor einer kleinen Säge auf Touren kam, dann erhob sich ein schrilles Kreischen, der Geruch nach qualmender Flex und verbrannten Hufen erfüllte den Raum. Ein letztes schmatzendes Ruckeln, danach war alles anders.
»Soderle«, sagte die Gedankenärztin, »der hatte sich nur etwas ver klemmt, aber jetzt ist er raus.« Zeitenwende.
»Ginge nicht wenigstens jetzt ein Selfie?«, bettelte ich. »Von dem zer legten Gedanken nur? Damit ich mir das Ding später einmal ansehen kann?«
»Nein, geht leider wirklich nicht. Das wäre so was von kontraproduktiv, absolut schlecht. Nope.«
»Aber ohne Bild ist es mir unmöglich, daran zu glauben, dass die Ope ration wirklich stattgefunden hat. Ich muss doch annehmen, dass dies alles niemals geschehen ist.«
»Das ist ein seltsamer Gedanke! Den schlagen Sie sich am besten gleich wieder aus dem Kopf.«
Das tat ich dann auch – widerwillig, aber ich tat‘s. Auch wenn ich ohne Beweise die Praxis verließ – Hauptsache, ich musste nicht so bald wieder hier her kommen müssen. Was wirklich geschehen war, würde ich mir später in einer ruhigen Minute einfach ausdenken. Und davon dann ein Selfie machen: wie es sich gehört.
TheObald O. J. fuchs
Was treibt er so im Oktober und November?
Am 29.10. gibt´s eine Lesung: „Der zweite Krautwickel“ in SulzbachRosenberg, Gasthaus Landkutsche um 19.30 Uhr. Und ebenso im am 12.11. im Galeriehaus Hof. Nix wie hin!