CURT yo UR lo C als #259
Beim Online-Ticket 2 EUR sparen!
Promocode: CURT23FMN
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Willkommen in U nse R em e-book
feb RUa R / m ä R z 2023
Viel Spaß beim Durchflippen und Lesen!
Natürlich ist das gedruckte Magazin ein ganz anderes Erlebnis. Solltet Ihr also eine Printausgabe wünschen, dann sendet einfach eine Mail an info@curt.de mit dem Betreff „Print ist hübscher als Online“, dazu die Nummer der Ausgabe und dann kümmern wir uns darum.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Ihr dieses E-Book liked oder teilt, hier bei Issuu geht das ja sehr einfach: auf SHARE klicken, Facebook oder Instagram auswählen - los geht‘s. Danke!
Habt Spaß - wir haben das auch!
Euer curt-Team PS: Für alle weitere Infos und Storys empfehlen wir www.curt.de!
Ihr Treuen! Ihr Guten!
Was soll man sagen – das Jahr begann ja quasi mit dem Ende vom Bembers. RiP, du Proll, du wirst fehlen, an so vielen Stellen!
So soll, so darf es nicht weitergehen. Wir müssen schon alle auf uns selbst und auf die Menschen um uns herum gut aufpassen. Zum Gesundbleiben gehören natürlich auch Spaß, Lässigkeit und Leichtigkeit, ein bisschen Am-Arsch-lecken-lassen, der Genuss guter, belebender, anregender Dinge, der Blick nach vorne, hinten, links, oben, unten und so weiter, das Laute und das Leise, das krass Wilde und das unheimlich Ruhige ... und all das bekommt man natürlich hier, in curt, dem Magazin des Vertrauens und Lernens.
Du hältst es bereits in den Händen und hast mithin alles richtig gemacht und damit schon fast alles erreicht, was ein Mensch auf Erden erreichen kann. Begib dich also hinein in den curt-Kosmos und du wirst Wundersames und Abenteuerliches lesen, gar erleben. Du wirst mit Superstars klettern, mit Kabarettisten einen heben, mit Theaterleuten schnacken, mit der Bürgermeisterin übers Gelände flanieren, mit Brüdern musizieren. Und mit uns höchstpersönlich tanzen. Also, mit dem Matze, weil der macht das so schön und geschmeidig, als wäre er der Sohn eines waschechten Tanzbärs und Detlef D. Soost. So geschmeidig kann er tanzen! Es gibt viele Gelegenheiten, abzuklatschen und mit dem Matze herumzuwirbeln, aber am einfachsten geht´s bei unserem UmtrunkHappening-Event CURT KOMMT #259, das exakt dieser Ausgabe hier gewidmet ist. Wir feiern uns und euch und die Kultur usw. Da sind wir komplett open mindend, wenn es darum geht, gediegen mit Bier – Probs gehen hiermit an Schanzenbräu! – anzustoßen, da ist uns im Grunde jeder Grund willkommen.
Wo man sonst noch abdancen, anstoßen und fröhlich sein kann, auch das verraten wir euch hier und natürlich auf www.curt.de, wir sind ja immer im Einsatz, denn die Zivilgesellschaft braucht uns. So, mehr gibt´s eigentlich nicht zu sagen. Ach doch: Unser Thamm hat voll muskulöse Waden und unser Büro ist immer noch nicht das Kreativparadies, das uns Weber seit zwei Wintern verspricht. Dafür machen wir gerade Sticker und Poster, so zum Verschenken, damit verschönern wir zumindest die Welt, so lange es bei uns im Office noch nicht ganz so fein ist. Zu bekommen sind die curt-Devotionalien zuerst bei CURT KOMMT #259, vom Tanzmatze.
Natürlich gilt auch in 2023: Macht einfach exakt das, was wir so tun, dann wird alles mehr als super. Innigst, hochachtungsvollst und in maßloser Bescheidenheit,
Eure krass motivierte curt-Gang
Danke an alle Koop-Partner*innen und Mitwirkenden dieser Ausgabe! CURT YOUR LOCALS!
CURT magazin
Köhnstr. 38, 90478 Nürnberg
Tel.: 0172-7423960 + 0911-433468-60
E-Mail: info@curt.de / Web: www.curt.de/nbg
leiTUng
Reinhard Lamprecht / lampe@curt.de
kolUmnisTen / RedakTeURe
Andreas Thamm / Redaktionsleitung
Matze Gründl / Orga + Gastro
Helene Schütz / Jr. AD / Fotografie, Grafik, SocMed
Theo Fuchs / Kolumnist – Redaktion
Marian Wild / Redaktion – Kunst & Co & mehr
Matthias Egersdörfer + Michael Jordan / Ausflüge
Thomas Wurm / Redaktion – Musik & Comedy
Kathi Mock / Kolumnistin – Poetry Slam & Co.
Nadine Zwingel / Redaktion
Sandra Wendorf / Leitung curt/KIDS
D anke an: Katharina Winter, Axel Eisele, Daniel Holzheid, an unsere Freunde der Agentur Bloom und an unsere Hosts von glore.
anzeigenleiTUng
Reinhard Lamprecht
E-Mail: anzeigen@curt.de. Tel.: 0172-7423960
CURT media gmbh
Geschäftsführer: Gerald Gömmel + Reinhard Lamprecht (V.i.S.d.P.)
Köhnstr. 38, 90478 Nürnberg
E-Mail: lampe@curt.de www.curt.de/nbg
CURT YOUR LOCALS
erscheint zum Monatsanfang und wird kostenlos in Nürnberg, Fürth und Erlangen verteilt.
Auflage: 7.500. Zielgruppe: Perfekt.
Für Infos und Programmhinweise sind wir dankbar, können aber keine Gewähr übernehmen. Nachdruck nur mit Genehmigung.
Winter ist Rodeln, Eislaufen, Ski- und Snowboardfahren.
Aber auch Aprés-Ski und deftiges Essen. Das kann schnell mal auf den Magen schlagen. Zur Linderung von Magenproblemen: Retterspitz Innerlich – das wohltuend bewährte Magenmittel.
HEILEN, PFLEGEN UND WOHLFÜHLEN
www.retterspitz.de
40 P ROF. dR . lehne R IM Tal K
44 OM 7: s UPPORT !
46
Lara Neumeier ist Kletterprofi und bereist die steilsten Felsen weltweit.
57 InTeRVIeW: Rabhansl
Neue Serie: Das ehemalige Reichsparteitagsgelände im Umbruch.
68 Päs I s / KO nze RT e
Lohnt sich für junge, kreative Startups: Förderung und Beratung.
74 Was Wä R e, W enn ...?
4 in 1: Freizeitmesse, Whisk(e)ymesse, Musik-Messe und Aktivmesse inviva.
88 g O sT ne R h OFT heaT e R
Karin Rabhansl ist Gitarristin und singt abwechselnd in Dialekt und Englisch.
curt hat die besten Konzerte im Köcher und vergibt Tickets!
die näChsTe CURT-aUsgabe #260 e
In einem Zukunftsszeniario probt das Urban Lab den Stadtuntergang.
Silke Würzberger leitet Nürnbergs ältestes freies Theater. Andi fragt nach.
2023
ERSCHEINUNGSTERMIN: 31.03.2023 // REDAKTIONSSCHLUSS: 20.03.2023 / ANZEIGENSCHLUSS: 24.03.2023 +/-
Seit dem ersten Corona-Lockdown gibt es unser Magazin alle zwei Monate. Das schont Ressourcen, kostet weniger und ist für alle Beteiligten entspannter. Dazu passt unser kleines Büro. Wir nennen es liebevoll „GLORE HOLE“, weil der Fairtrade Fashion-Dealer glore dieses ganze Haus übernommen hat. Von hier aus – und aus dem Home Office natürlich – leiten wir die Geschicke der Stadt.
Keine Sorge, auch nach 25 Jahren weiterhin NICHT im Heft, und so bleibt´s natürlich: Schwurbelkacke, Verschwörungsmist, rechter Dreck, miese Vibes. Denn: curt tut gut gut.
Achtung: Die Aufzählung wurde aus typografisch-ästhetischen
Gründen nicht gegendert. Nur darum, wisst ihr doch*in.
Wenn man 100 Menschen in Nürnberg fragen würde „Wer macht dieses curt-Heft, bitte?“, würden 100 Menschen antworten: „Dieser kleine Hund mit dem komischen Mann.“ Und das stimmt. Der Hund heißt Weber, ist ein Japan Chin und zwar auf einem Auge blind, aber dafür so schlau wie der ganze Rest der Redaktion zusammen. Weber hält den Laden zusammen, erinnert uns an die Abgabetermine, bezirzt die Sponsor*innen und geht im Rathaus ein und aus. Deshalb: Ehre, wem Ehre gebührt – wir wollen, dass Weber zu Kunst wird, zu einem der ikonischen Wahrzeichen dieser Stadt. Darum rufen wir die Künstler*Innen dieser Stadt und alle, die es werden wollen auf: malt den Weber! Plan: Weber-Ausstellung. Schickt eure Webers an andreas@curt.de! So cool, danke!
Da wir bekanntlich wesentlich pfiffiger sind als der Rest der Welt, haben wir, vor allem aus Faulheit, die besten Koops der Stadt eingetütet. Immer in den ersten beiden Wochen nach curt-Erscheinung nimmt die L´OSTERIA bei jeder Lieferung unser Magazin mit oder drückt es den hungrigen Abholern in die Hand. Die „beste beste Pizza“ und das beste allerbeste Magazin, das passt einfach bestens. Noch einfacher geht´s bei ebl nATURKOST: Hier liegen unsere Hefte prominent im Eingangs/Ausgangsbereich bereit. Und auch das coole Team vom LIEFERAMT nimmt curt mit:
Prost + Read! Aber klar, curt gibt es auch an sehr vielen anderen Spots, die zu curt passen. Dort, wo es gut schön ist!
Übrigens können wir noch mehr stadtkundige Verteiler*innen gebrauchen. Eigenes Auto, Lastenrad, gepflegtes Erscheinungsbild und etwas Anstand wären von Vorteil, sind aber nicht zwingend erforderlich. Anfragen bitte per Mail an matze@curt.de, Stichwort „Verteilung“. Also melden, mitmachen, Fame und $ abgreifen!
Wir erstellen und drucken ein Printmagazin, da geht ein Haufen Holz dabei drauf. Darum kompensieren wir die Emissionsmenge, die beim curt-Druck anfällt, durch ein Klimaschutzprojekt, das sich an Naturwaldaufforstung & regionale Waldökologie in Deutschland beteiligt – dafür gibt´s ein Logo/Zertifikat, siehe Seite 2.
Was genau die CO2-Kompensation und die FSC-Gratifizierung jetzt bringen ... ? Es ist ein Versuch, unseren ökologischen Fußabdruck etwas kleiner zu halten. Immerhin.
hat immer noch ein Süppchen auf dem Herd. Also, Anfang des Monats zumindest: Jeden ersten Dienstag (im April: zweiter) im Monat ist SUPPKULTUR im GOSTNER Loft. 07.02.:
MACHT GESCHICHTEN mit Live-Hörspiel, History-Nerds, experimenteller Musik. 07.03.: MAL KUCKEN!
Fast SuppKultur, aber ohne Suppe dann am 09.03. im KATANA in der Südstadt. Es kommt die Schweizer Freejazz-Band Ramsch und spielt was zu Andis Texten. Geil!
Zudem hat der Suppenheini ab sofort eine ganz neue Aufgabe: Als dramaturgischer Berater der SETANZTHEATER-Produktion feat. Orchester Ventuno: Der Process. Premiere: 2. März in der Tafelhalle! Tanzt der Andi selber mit? Sicher ned!
hält die curt-Männer fest im Griff.
Die Skills dazu baut sie stetig beim Roller Derby aus. Sehen könnt ihr das am 25.03. beim ersten Doubleheader Homebout seit der Pandemie. Es spielt das Nürnberger Team SUCKER PUNCH gegen Brünster und danach noch Rolling Rat Pack B vs. Roller Grrrl Gang Frankfurt. Die Sucker Punch Ultras sind natürlich auch am Start und freuen sich über lauten Publikumszuwachs!
Am 25.03. in Röthenbach Ost Halle, San-Carlos-Straße 4, Nbg
First Whistle SPRG vs. Brünster: 14 Uhr
First Whistle Reg vs. Frankfurt: ca 16:30 Uhr
ab 21 Uhr AFTERBOUTPARTY @Kunstverein
maTze
wird seinem Ruf als Excel-kutierer in der Redaktion weiterhin gerecht und Andis Excel-Kopf wird wohl als erster rollen. Ab Februar gibt‘s endlich wieder neue PodcastFolgen von ZWEI FLASCHEN WEIN, mit schlauen Köpfen aus der Kulturbranche. Rauchende Köpfe findet man bei seinem gefürchteten KNEIPENQUIZ, monatlich stattfindend im Tellerrand (17.02. – schon ausgebucht. Und 10.03. – meldet euch schnell an!)
Mit dem Frühling vor der Tür streckt er seinen dicken Kopf schon nach dem nächsten PLANT SWAP in der Kulturwerkstatt (Termin tba) aus der Erde. Matze freut sich, euch ganz in echt auf seinen Veranstaltungen zu sehen. Dort gibt´s auch immer noch ein curt Heftchen, falls ihr bis dahin noch keins habt, hat er uns versichert!
@zWeIFlasChenWeIn
spaziert gerne mit dem Herrn Jordan durch die Fränkische und berichtet regelmäßg von seinen Ausflügen auf Seite 32. Dort findet ihr auch alle Termine, um den Egi mal live zu sehen, wenn er nicht gerade im Frankentatort hart profiled oder wandert. Wenn der Herr Egersdörfer zum curt-Trunk kommt, dann raunen wir alle immer: „Huhhh, die Prominenz!“.
@MaTThIasegeRs Tommy macht bei uns ja schon seit eh und je die lokalen Mukker, CDs und die Comedy-Übersicht. Im Grunde ist er DJ, Musiker, Produzent und MITVERANSTALTER DES NBG POP FESTIVALS. Und schon gaaanz lange ein curt-Wegbegleiter.
wurde vor Kurzem mal als Kulturwolpertinger der Metropolregion bezeichnet, was ihm ziemlich gut gefällt. Er veranstaltet momentan für die VHS Schwabach die kostenlose Online-Vortragsreihe „Stadt der Zukunft“ (im Februar noch zwei Vorträge, siehe Homepage der VHS Schwabach) und taucht immer mal hier und da als Redner, Autor, Kurator oder Interviewer auf. Oder auch als Art Guide, z.B. in der Führung zur fabelhaften Ausstellung „Mit der Tür ins Haus fallen“ im Neuen Museum Nürnberg (Sa. 11.02., 15 Uhr / So. 12.02., 11 Uhr).
Und falls das für irgendwas wichtig ist: Sein absoluter Lieblingscocktail ist der Frozen Strawberry Margarita.
@MaRIanWIld
@nUeRnbeRgPOP kaThi ist unsere Poetry-Slam Queen und hostet die Slamreihe im E-Werk in Erlangen und slammt selbst gern und gut. Sehen könnt ihr sie auf vielen Bühnen, das steht auch auf Seite 84.
@KaThIMOCK / @POeTRyslaMeRlangen_eWeRK lampe
flaniert, eiert und geistert als Ur-Curt schon seit
Ewigkeiten durch die Stadt. Sein Hund ist quasi sein Hirn, seine Muse, aber auch sein Nemesis. (Aktion: MALT WEBER!, S. 14)
Lampe agiert unter diversen Pseudonymen, bastelt gerne und
opfert sich selbstausbeuterisch regelmäßig fürs curt-Cover, kennt irgendwie alle und ist jetzt passend neu im BERATERGREMIUM FÜR KULTURELLE FRAGEN der Stadt Nürnberg. Verrückt. Termine: Nix. Außer am 09.02. bei CURT KOMMT.
@laMPeKannnIx
ist unser curt Obernerd. Sein zweites Zuhause ist das Stadtkanal und irgendwie fängt er bei den curt-Trinktreffs immer wieder mit diesen Atomen und Molekülen an, dabei wollen wir nur Bier in Schallgeschwindigkeit trinken. In seiner festen Kolumne „Hinten raus“, das Allerletzte im Heft, findet man auch seine Termine, allerdings diesmal halt nicht viel. Auf instagram beschäftigt er sich hauptsächlich mit Stühlen. Und wenn er Bücher schreibt, dann zumeist Krimis.
Gerald macht das, was Administratoren, ITler, Programmierer und solche Wesen oft machen: viel über der Tastatur und vor dem Monitor abhängen. Und wenn er Licht braucht, dann absolviert er für sich alleine Triathlons, nur ohne die lästige Schwimmerei. Regelmäßig schreibt er Mails oder anderweitig Nachrichten, die man aufgrund der Deepness & Broadness, des Wortwitzes und des Intellekts am liebsten abdrucken möchte, aber das darf man nicht, das mag er nicht und zumeist kommt Lampe dabei auch nicht gut weg. So ist das.
@bIggCURT
Der bekennende und stadtbekannte Paprikaesser und Kappentyp
Tim Steinheimer kommt ins curt-Team! Ein Coup, an dem wir lange gebastelt haben, wo wir einige Rädchen drehen und Scharniere
schmieren mussten, damit man am Ende sagen kann: Wir haben ihn, den lustigsten Mann vom Instagram, der eben dort auch für uns in Bewegtbildsachen aktiv werden wird.
Tim ist Miglied des Kollektivs THE SHOWMASTERS, das Theater, Medien, bildende Kunst und Gaming vereint, um neue, coole Showformate zu entwickeln und arbeitet momentan für das Staatstheater.
Mit Lisa Neher legt er seit neulich im Z-Bau Gitarrenmusik auf: KRACHEN! Und auf der Bühne des BRÜCKENFESTIVALS bewunderten wir ihn im vergangenen Jahr in moderierender Fuktion, genauso bei etlichen Sing-in-Galas der vergangenen Jahre in Tafelhalle und Künstlerhaus. Als Mitglied des Vereins Soziokultur Fürth setzt sich Tim für ein selbstverwaltetes soziokulturelles Zentrum in Fürth ein.
Gelernt hat er im übrigen Szenische Künste an der Uni Hildesheim, die sich damit zunehmend zur Talentschmiede für curtis entwickelt.
Wir finden: Top-Mischung, die der Mann mitbringt, jetzt aber mal ran an die curt-Reels!
TIM sTeInheIMeR @tim.steinheimer
fOTO: TATjAnA HUBProjektbüro im Geschäftsbereich Kultur
Der Ticketvorverkauf für Nürnbergs
Lange Nacht der Kunst und Kultur startet am 2. Februar 2023.
Sichern Sie sich bis zum 18. Februar ein Ticket zum Early-Bird-Special (16 Euro statt 21 Euro für ein Zwei-Tage-Ticket)!
Hauptsponsoren:
blauenacht.nuernberg.de
FÜR NÜRNBERG, FÜRTH, ERLANGEN
UND WEIT DARÜBER HINAUS!
DATEN BIS 11 UHR GESENDET, AM GLEICHEN TAG GEDRUCKT & GELIEFERT IN NÜRNBERG, FÜRTH & ERLANGEN!
CURT SCHREIBKRISE: Texte und Bilder von 39 regionalen Schreiber*innen und 10 Fotograf*innen in einer Anthologie, die das Jahr 2020, den ersten covid-lockdown und den Output dieser Zeit auf einzigartige Weise festhält. Der Erlös kommt den beteiligten Künstler*innen zugute. Verkaufspreis: Euro 11, 90.
Erwerben kann man die CURT SCHREIBKRISE hier: Buchhandlung Jakob / Gostenhofer Buchhandung / Buchladen am Kopernikusplatz / Balkon am Handwerkerhof
Bücher Edelmann ... und im Onlineshop des KunstKulturQuartiers oder per Mail an info@curt.de
dIe sChReIbKRIse
Wo ihr das Buch überall kaufen könnt und alle Infos
zum Inhalt findet Ihr hier: www.curt.de
14.10.1966 - 08.01.2023
Du findest: curt ist gut gut? finden wir auch. Aber auch gut geht besser und bunter. Und dabei könnt ihr uns helfen, liebe Leserinnen und Leser!
Gebt uns Feedback, Kritik, Anregung. Gebt uns Tipps und Themen und eure Meinung. Und wir schauen, was wir tun können.
So kam es auch zu
Die machen da immer ihr Zeug und dann sieht und hört man nix mehr von denen, bis zwei Monate später das nächste Heft vor der Tür liegt! Diesen Eindruck konnte man in der Vergangenheit bisweilen von curt haben. Und so wurde an uns immer wieder der Wunsch bzw. die Frage herangetragen: warum gibt‘s eigentlich kein Release-Event, wenn curt erscheint?
Darauf hatten wir keine befriedigende Antwort ... und somit eine Aufgabe! Quasi zeitgleich kam eine Anfrage unserer Freunde vom TELLERRAND, der Gastro auf AEG: „Wollt ihr ned amal was bei uns machen?“
Okeee, machen wir. CURT KOMMT. Das heißt: curt ist vor Ort, in (fast) voller Teamstärke, und zeigt euch das aktuelle Heft. Wir reden drüber, wie das zustande kam, über welche schier unüberwindbaren Hürden wir easy flankten, welche Menschen wir trafen, welche Geniestreiche jedes Mal wieder nötig sind, um ein solches Magazin überhaupt real werden zu lassen. Und wir laden sie alle ein. Die dazugehören, die mitgemacht haben, die ins Heft gehören. Und die, die vielleicht ein Thema für uns haben ...? CURT KOMMT ist endlich unsere Releaseparty, ein simples Get-together mit krass emotionaler Ansprache, mit Plausch und Austausch und ein paar Überraschungen, oder auch nicht.
CURT KOMMT #259 am Do. 09.02. ab 19 Uhr, Tellerrand auf AEG. Der Eintritt ist frei. Es wird getrunken.
Und wir trinken fürn Bembers 12 bis 17 Biere mit. Mindestens.
100 jahRe zündapp: online-aUssTellUng
Meistens grünlich, ein bisschen wie ein aufgemotztes Fahrrad, wunderschön: die Zündapp Z22, produziert in Nürnberg, war das „Motorrad für Jedermann“. Mit diesem Teil begann in Nürnberg eine Ära der Motorradherstellung. Über 600 Mitarbeitende bauten in dieser Zeit per Hand an den sofort stark nachgefragten Motorrädern – ausgeliefert wurde die Z22 derweil häufig noch per Pferdefuhrwerk. Woher wir das alles wissen?
Anlässlich des 100. Geburtstags des Einstiegs der Marke Zündapp ins Motorradgeschäft hat das Museum für Industriekultur eine schicke Online-Ausstellung zusammengestellt.
Einfach durchklicken, schauen, lesen und eine kleine Zeitreise anstellen. Macht Spaß! www.artsandculture.google.com/partner/ museum-for-industrial-culture-nuremberg
CReaTivemonday
im nmn isT zURüCk!
Am 27.03. wird es den ersten postcoronalen Creative Monday geben – natürlich wieder im Neuen Museum am Klarissenplatz. Der CM ist eine Veranstaltungsreihe von Akteur*innen für Akteur*innen der Kulturund Kreativwirtschaft und für alle Kultur-
interessierten. Hier kann man Projekte im Kreativ- und Kulturbereich in der Metropolregion Nürnberg sichtbar machen, sich darüber auszutauschen – und auch unterstützen.
Die Beiträge sind engagiert, lebendig und kurz. Exemplarisch, stellvertretend, einführend. Manchmal provozierend, oft sehr anregend … Und nicht zuletzt ist der CreativeMonday die ideale Gelegenheit zum Netzwerken!
Habt ihr Themen? Dann meldet euch! Seid ihr interessiert? Dann geht hin!
Am 27. März im NMN, 19 Uhr, Eintritt frei.
Schüler*innen oder Bankdirektoren, Jugendliche und Lehrer*innen, Hippies, Mönche, Krawattenträger*innen – alle wollen spielen und für alle ist was dabei, wenn das Nürnberger Spielefest nicht weniger als 800 Spiele aller Art bereitstellt. Vom 10. bis 13. Februar wird im Haus Eckstein und im Pellerhaus gezockt, bis der Würfel bricht. Dahinter steht ein Konglomerat aus spieleverrückten Vereinen und Institutionen vom Ali Baba Spieleclub übers Deutsche Spielearchiv bis zum Jugendamt der Stadt. Der Eintritt ist frei, die Spiele können gegen Pfand ausgeliehen werden. Ein Tisch ist ausschließlich Neuer-
scheinungen gewidmet. Let‘s play! www.nuernberger-spiele-fest.de
Das Haus gehört denen, die es nutzen und bewohnen. Hört sich selbstverständlich an, ist es aber natürlich gar nicht, denn Wohnraum ist, auch in Nürnberg, häufig Spekulationsmasse. Dem Hausprojekt Die jAcht in St. Johannis ist es nun gelungen, das Haus, das die Beteiligten nutzen und bewohnen, diesem Markt zu entziehen. Seit Frühjahr arbeitet die Gruppe daran, aus dem Haus in der Julienstraße 8 ein selbstverwaltetes Wohnprojekt nach dem Konzept und mit Unterstützung des Mietshäuser Syndikats zu machen. Mit Hilfe von 110 Direktkrediten kamen 600.000 Euro zusammen, sodass der Bankkredit-Anteil klein genug wurde, um im November den Kaufvertrag zu unterschreiben. Der Restkredit wird durch die Miete abbezahlt, alle Entscheidungen bzgl. des Hauses trifft ab sofort die Gemeinschaft. Vor allem aber können sie sich ab sofort sicher sein, dass ihr Wohnraum bezahlbar bleibt. Bitte mehr davon!
aus Häusern, Straßen, Flüssen, Gleisen, Baustellen und, und, und. Vor Details nur so wuselnde Wimmelbilder, in denen sich Menschen auf seltsamste und phantastischste Art begegnen. Das allein ist schon wahnsinnig beeindruckend. Umso mehr, wenn man weiß, dass Daniel Moser seine Umwelt wie durch die Röhre eines Kugelschreibers wahrnimmt. Daniel ist Teil des Kunstraums der Lebenshilfe , einem Atelier für Menschen mit Handicap. 2019 konnte er dadurch bereits seine Sichtweise von Paris in Paris ausstellen – festgehalten auf 16 A3-Bögen. Seither entstanden unter anderem Boston, Tel Aviv und London, Sidney ist in Arbeit. Mit dem Bild von New York im Gepäck steht für Daniel Moser und den KunstRaum die nächste große Reise an: Zur Outsider Art Fair Anfang März in New York. Das Atelier der Lebenshilfe ist der einzige Messeteilnehmer aus Deutschland. Neben Daniels Stadtansichten wurden außerdem die Arbeiten von Maaz Ali, Thomas Oram, Efthymia Sampsonidou, Nina Weber und Nilüfer Yildirim für die weltweit größte und bedeutendste Messe für sogenannte Outsider-Kunst ausgewählt.
Lutz Krutein und Christian Vittinghoff, Gründer des KunstRaums, werden Daniel dorthin begleiten. Da er sich wegen seiner Sehbehinderung nicht alleine fortbewegen kann, ist er auf ihre Hilfe angewiesen. Um dieses Vorhaben zu realisieren, benötigt die Lebenshilfe
öffentliche und private Unterstützung und ist ab sofort auf der Suche nach spendenwilligen Menschen und Institutionen. Das freie Atelier der Lebenshilfe Nürnberg versorgt derzeit rund 20 Kunstschaffende mit Arbeitsmaterial, Räumen und Rat. Im Juli veranstaltete es die erste Idyllerei im Z-Bau, ein internationales Festival für inklusive Künste. Das Atelier nennt sich in Zukunft aus diesem Grund Kunstraum-Idyllerei . www.lhnbg.de / www.idyllerei.de
SHIVA, die bereits am 14.02., 19.30 Uhr, im Cinecittá gezeigt wird. Shiva kämpft seit mehr als 35 Jahren für kleinbäuerliche Betriebe und gegen die Vereinnahmung von Saatgut durch multinationale Konzerne. Der Film „Ein Leben für die Erde“ erzählt, wie aus der Frau aus dem Himalaya eine ernstzunehmende Widersacherin von Monsanto wurde.
SAATGUTFESTIVAL, am 18.02., 11–17 Uhr, in der Kulturwerkstatt Auf AEG. Eintritt auf Spendenbasis.
fRiTz oeRTeR
Während in den Messehallen die weltgrößte Biomesse läuft, lohnt sich auch ein Blick in die Kulturwerkstatt auf AEG: Zur Biofach gehört unweigerlich nämlich auch das dortige SAATGUTFESTIVAL. Das dort angebotene
Saatgut genügt nur den höchsten ökologischen Standards. Wir alle haben mit diesen Patronen in der Tasche die Möglichkeit, ein bisschen mehr Artenvielfalt zu stiften – im Garten, aufm Balkon, am nächsten Grünstreifen oder der Baumscheibe vorm Haus.
Natürlich gibt es neben einem vielfältigen Angebot an Saatgut auch wieder Vorträge und Informationen zum Thema.
Dass Saatgut allerdings mehr als ein wohlfühliges Lifestyle-Thema ist, sondern politisch, beweist die Doku über VANDANA
Der Name Fritz Oerter ist heute weitgehend in Vergessenheit geraten. In seiner Heimatstadt Fürth erinnerte bislang nur eine Gedenktafel. Jetzt gibt es nicht nur ein Buch, sondern auch eine Doku aus der Medienwerkstatt über den fränkischen Anarchisten. Oerter war Kriegsgegner, Anarchist, Lithograf, Bibliothekar, Schriftsteller. Gemeinsam mit seiner Frau lebte er in einem windschiefen Haus in der Unteren Fischerstr. 13, wo er Versammlungen abhielt und eine aufrührerische Gruppe gründete. Er starb 1935 im Alter von 66 Jahren an den Folgen der Misshandlungen durch die SA.
Gemeinsam mit Leonhard F. Seidl, der die Memoiren Oerters veröffentlichte („Lebenslinien“) und Menschen wie Oerters Enkel
Alfred Hierer und FürthWiki-Vorstand
KUF: Amt für Kultur und Freizeit
Die Nürnberger Kulturläden°
Die Nürnberger Kulturläden°
Gemeinsame Sache machen
kulturlaeden.nuernberg.de
TANZPERFORMANCE: ExERCISE ON DECONSTRUCTION
IRFAN TAUFIK IN DER DOKU DER MEDIENWERKSTATT LEONHARD F. SEIDL. FOTO: ULRIKE CASTORKamran Salimi, entdeckt die Medienwerkstatt den Fürther Denker wieder. Medienwerkstatt-Autorin Judith Dauwalter zeichnet in der Doku „Ich verwerfe jede Gewalt“ das historische Porträt eines Mannes, der seiner Zeit weit voraus war. Auch im März 1933, als er dies in seinem Tagebuch vermerkte: „Ich verwerfe jede Gewalt, von wo sie auch ausgeht. Sie führt immer zur Katastrophe.“
Nachzuschauen in der Mediathek: www.medienwerkstatt-franken.de
Apropos Leonhard F. Seidl: Der Freund des Hauses und Schreibkrise-Autor erhielt im vergangenen Jahr den Kulturpreis seiner Heimatstadt Fürth. Jetzt soll es weitergehen mit dem Reigen der wohlverdienten Auszeichnungen. Von der SZ wurde Seidl nun für den Tassilo nominiert, ein Kulturpreis für Menschen, die sich um die Regionen um München verdient gemacht haben. Da liegt zwar nicht Fürth, aber Seidls ursprüngliche Heimat Isen. Die Gegend im östlichen Landkreis Erding ist immer wieder Schauplatz der Krimis und Romane von Leonhard
F. Seidl, der diese Heimat nicht in Kitschfarben verklärt, sondern lieber auf die, wie die SZ schreibt, „tatsächlichen Verbrechen und echten Schweinereien gegen Mensch,
Tier und Landschaft“ hinweist. Sein zuletzt erschienener Roman Vom Untergang hat sogar beides, im Sinne von Franken und Bayern: Fürth als Schauplatz des Mordes an einem jungen Sozialdemokraten und Isen, wo Oswald Spengler und Georg Escherisch rechtsextreme Umsturzpläne schmiedeten. Die drei Tassilo -Hauptpreise sind mit je 2.000 Euro dotiert, für sieben weitere Kulturschaffende gibt‘s 500 Euro. Bis Mitte Februar stellt die SZ alle Nominierten vor, dann entscheidet eine Jury.
Der Nürnberger Tiergarten wird im neuen Jahr um eine ziemlich große Attraktion reicher. Kein Tier – ein Pfad! Der Klimawaldpfad führt uns auf bis zu 19 Metern Höhe durch die Baumkronen und beschreibt dabei einen Rundweg, der bei der Waldschänke beginnt und endet. Auf diesem Rundweg erfahren und lernen wir natürlich einiges. Über die Wichtigkeit der Wälder für unser ökosystem, über den Wald als Lebensraum für sämtliche Tierarten und vor allem über die Herausforderungen, vor denen Wälder und ihre Bewohner angesichts des Klimawandels stehen. Die Infotafeln des Klimawaldpfads wurden im Dezember bereits vorgestellt, die Eröffnung folgt in der zweiten Jahreshälfte 2023. Die Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg unterstützt das Projekt mit ihrer
bisher größten Einzelförderung in Höhe von 4,1 Millionen Euro!
www.tiergarten.nuernberg.de
Der Freistaat himself beauftragt jedes Jahr eine unabhängige Expertenjury, eine Empfehlungsliste der zehn besten bayerischen Bücher aus unabhängigen Verlagen zusammenzustellen. Mit dabei ist in diesem Jahr auch eine Publikation des Fürther Fotografen Günter Derleth: Immer viel Licht über Derleths Camera-obscura-Arbeiten entstand im Rahmen einer Ausstellung im KunstKulturQuartier und ist in der edition promenade erschienen. „Ein Augenschmaus und eine inhaltliche Bereicherung für alle“, findet die Jury. Und auch der Erlanger homunculus Verlag findet sich auf der Liste wieder. Die Jury empfiehlt: Slata Roschal - 153
Formen des Nichtseins, ein Romandebüt in Form einer Prosacollage über eine deutsche Jüdin, die bei Zeugen Jehovas aufwuchs und auf der Suche nach der eigenen Identität ist. „Aktuell, humorvoll, bissig!“, sagt die Jury. www.literaturportal-bayern.de
URban lab: öffenTliCheR
Bereits 2018 bis 2020 war der öPNV, das Gewächshaus des urban lab , im öffentlichen Raum in Nürnberg präsent. Beim öPNV geht
es darum, zu erforschen, wie Kräuter, Salat und Gewürzpflanzen auch im Winter energieneutral produziert werden können. Winter kalt, das macht es schwierig. Die Lösung liefert die Nürnberger Fernwärme, bzw. einer ihrer Lüftungsschächte, aus dem warme Abluft strömt, die das Häuschen heizt. Hinzu kommen Solartechnik, intelligente Steuerungstechnik und LED-Pflanzenbeleuchtung, um das bisschen Sonnenlicht im Winter maximal auszunutzen. Wie gut das alles funktioniert, lässt sich dank diverser Sensoren dauerhaft live mitverfolgen. Seit 16.01. ist der öPNV wieder da, diesmal am Hefnersplatz. Das Projekt erforscht und demonstriert also, wie sich öffentlicher Raum gemeinwohlorientiert umnutzen lässt, angetrieben mit urbaner Energie, die sozusagen „eh da” ist. Zugleich entsteht ein Lern- und Inspirationsort mitten in der Stadt. Die Passant*innen stolpern geradezu über ein aktives Modell der Landwirtschaft der Zukunft, bei dem in den nächsten Wochen und Monaten heimische und exotische Kräuter und Gewürze gezogen werden. www.urbanlab-nuernberg.de
Who am i WanT To be:
avaTaRe im mUseUm
füR kommUnikaTion
Heute bin ich Lara Croft und morgen Super Mario und übermorgen, weiß ich noch nicht, vielleicht ein Werwolf oder so. Avatare in
Games machen es möglich, also: steuerbare Figuren, mit denen ich mich identifizieren kann. Noch bis Frühjahr läuft im Museum für Kommunikation die Avatare-Ausstellung, von Studierenden der Theater- und Medienwissenschaften an der Friedrich-Alexander-Universität erarbeitet wurde. Faszinierend, erhellend, sehenswert. www.mfk-nuernberg.de
digiTal RadikalisieRT: eine podiUmsdiskUssion Digitalisierung befeuert und beschleunigt Kommunikation – rund um die Welt. Das ist ja erstmal etwas Gutes. Vom digitalen Austausch profitieren jedoch nicht nur die Guten wie ich und du, sondern auch Rechtsradikale und Rechtsterroristen, die sich vernetzen, gegenseitig inspirieren und ihre Taten und Manifeste online veröffentlichen.
Um Rechtsextremismus bekämpfen zu können, muss man verstehen, wie diese neuen Kommunikationsströme funktionieren, wie die Radikalisierung im Internet vonstattengeht. Das Museum für Kommunikation und das Memorium Nürnberger Prozesse laden deshalb am 14.02. zu einem wichtigen Podiumsgespräch. Eingeladen sind: Christian Huberts (kultur- und medienwissenschaftlicher Publizist), Simone Rafael (Kommunikationswissenschaftlerin, Amadeu Antonio Stiftung ), Karolin Schwarz (Journalistin,
Expertin für Desinformation im Netz), Moderation: Andrea Kuhn (Leiterin des Nuremberg International Human Rights Film Festival ). Die Veranstaltung findet im MfK statt, Anmeldung für vor Ort oder Zoom bitte bis 13.02. Noch bis 01.10. läuft im Memorium die Ausstellung über Rechtsterrorismus.
www.mfk-nuernberg.de www.memorium-nuernberg.de
eRgebnis des gesTalTUngsWeTTbeWeRbs füR das dokUmenaTionzenTRUm
Das Dokumetationszentrum Reichsparteitagsgelände bekommt ab 2025 eine neue Dauerausstellung. Den Inhalt eines derartigen kulturell-historischen Kolosses neu zu erarbeiten, ist eine Mammutaufgabe, mit der nun drei Berliner Büros beauftragt wurden: Bergzwo, Tatwerk und finke.media. Der Prozess geht einher mit der baulichen Erweiterung der Ausstellungsfläche am ehemaligen Reichsparteitagsgelände. 1.600 Quadratmeter stehen für die neue Dauerausstellung künftig zur Verfügung. Auf dieser sollen, so die Zielsetzung, etablierte Grundlageninformationen zu den Reichsparteitagen und dem Gelände in Verbindung mit aktuellen Forschungsergebnissen ansprechend und innovativ sowie zweisprachig in Deutsch und Englisch und barrierefrei präsentiert werden. Die Ausstellung soll mehr als bisher
von tatsächlichen NS-Exponaten getragen werden. Die Arbeitsgemeinschaft aus Berlin überzeugte das Team des Dokuzentrums unter anderem mit ihrem distanzierten, forensisch-analytischen Umgang mit diesen NS-Objekten. Seit Anfang 2021 gibt es am Dokumentationszentrum wegen des Umbaus eine Interimsausstellung in einer dafür konzipierten Halle. Die Macher der neuen Dauerausstellung stellen sich in und ihre Ideen in einem Video vor, das ihr hier findet: www. museen.nuernberg.de/umbau-dokuzentrum/
35 jahRe faChbeRaTUng
füR geWalT an fRaUen Und mädChen: WildWasseR
Es ist ein bisschen schwer, herzlichen Glückwunsch zu sagen, zu einem Geburtstag, den wir in einer besseren Welt gar nicht feiern würden. Deshalb lieber so: Gut, dass es euch seit 35 Jahren gibt, liebes Wildwasser-Team! Der Wildwasser Nürnberg e.V. ist eine Fachberatungsstelle für Frauen* und Mädchen* in Nürnberg, die in ihrer Kindheit oder im Jugendalter sexualisierte Gewalt oder sexuellen Missbrauch erleben oder erlebt haben. Weil sexualisierte Gewalt in unserer Gesellschaft täglich stattfindet, braucht es Organisationen wie diese. Aber noch immer wissen zu wenige Frauen, dass es Wildwasser gibt. Die Beratung und Hilfe bei Wildwasser ist kostenfrei, anonym und vertraulich, das
Angebot kann persönlich oder per Telefon, E-Mail, Chat oder Videochat wahrgenommen werden, es richtet sich sowohl an Betroffene (akut oder in der Vergangenheit) als auch an Angehörige. Die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen sind ausgebildete Sozialpädagoginnen. Bei der Beratung kann es sowohl um Aufarbeitung, als auch um die Vorbereitung eines Gerichtsprozesses oder konkreten Schutz des Kindeswohls gehen. Schon ein vager Verdacht hinsichtlich sexualisierter Gewalt ist Grund genug, sich an Wildwasser zu wenden! Die Beratungsstelle des Wildwasser e.V. befindet sich in der Rückerststr. 1, nahe Friedrich-Ebert-Platz. Telefon: 0911-331 330. Weiter Infos: www.wildwasser-nuernberg.de
Gestaltung, Holz, Glas, Metall, Textil, Theater, Kommunikation, Perspektivisches Zeichnen, Kunstgeschichte, Kunst- und Designtheorie: In all diesen Bereichen kann man sich in Nürnberg an der Werkbund Werkstatt ausbilden lassen. Die gemeinnützige Schule im Künstlerhaus (derzeit Interimsquartier) bietet ein Vorpraktikum, das an Kunsthochschulen etc. anerkannt wird.
Einen Einblick in das, was dort so gestaltet wird, kann man sich ab 15.02. im Künstlerhaus verschaffen. Die Abschlussausstellung des Werkstattsemesters 22/23 zeigt handwerklich-gestalterischen Werke aus den
Werkstätten Holz, Glas, Metall, Textil und der Gestaltung. Vernissage am Di., 14.02.,19 Uhr. Wer danach nach weiterführenden Informationen dürstet, kommt am 30.03. zur Veranstaltung Orientierung durch Gestaltung . Von 14 – 16 Uhr liefern die Dozent*innen Einblicke in die Werkstätten und Informationen zum Unterrichtsverlauf. Künstlerhaus im KuKuQ, II. OG Glasbau.
www.werkbund-werkstatt.de
Das Konzept ist bereits bekannt und erprobt: Gemeinnützige Organisationen müssen, genauso wie gewinnorientierte Unternehmen, irgendwie mitkommen bei allen bürokratischen, digitalen, sonstwie gearteten Herausforderungen, haben aber nicht die gleichen Voraussetzungen, um diesen zu begegnen. Die WissensWerkstatt der ISKA bietet deshalb hilfreiche Workshops für Menschen aus Non-Profit-Organisationen für nur 10 Euro an. Das Programm im ersten Quartal 2023 startet am 15.02. mit dem Thema Fragebogenerstellung (zur Feedback-Gewinnung), weiter geht‘s mit der eigenen Webpräsenz, Stressbewältigung und gewaltfreier Kommunikation. Zudem im Programm: Die WIRtschafts -Impulse von Türen öffner Frank Braun, der Einrichtungen und Unternehmen bei der Entwicklung zu einer nachhaltigeren
Arbeitskultur unterstützt. In den Workshops geht es unter anderem um den Umgang mit Geld oder wertschätzendes Feedback. www.iska-nuernberg.de
e-WeRk sUChT neUe leiTUng in deR gasTRonomie
Das Kulturzentrum in Erlangen sucht „eine dynamische Gastgeberpersönlichkeit mit einem mitanpackenden Organisationstalent und mehrjähriger Gastronomieerfahrung, welche neben der Gesamtorganisation des gastronomischen Bereichs auch die stete Weiterentwicklung des Angebotes im Blick behält.“ Es geht um die Leitung der Abteilung Gastronomie mit den Bereichen Gastroverwaltung, Küche & Catering sowie der Schankgastronomie. Das Ganze in Vollzeit 38,5 oder Teilzeit 30 Wochenstunden. Bewerben kann man sich bis 28.02. Alle Infos auf www.e-werk.de/jobs
Sie wollen ein Fest für Ambivalenz
und Ambiguität feiern, Dysfunktionalität erforschen und einen Kollaps erzeugen, der immer neue Formen hervorbringt. Waffe der Wahl: der eigene Körper, denn bei Exercise on (De-)Construction - Cold Lips handelt es sich um eine Tanzperformance, Uraufführung am 23. und 24.03. im Z-Bau, großer Saal. Kann man sich jetzt erstmal wenig drunter vorstellen, sollte man also umso mehr gesehen haben, sagen wir mal so. Dahinter stehen: Elise Ludinard, Rudyard Schmidt, Senta Hirscheider und Anna Butter. Spannend. www.z-bau.com
medienWeRksTaTT:
WiR WeRden niChT
aUfhöRen zU fRagen
Anlässlich des zweiten NSU-Untersuchungsausschusses, der im Juni seine Arbeit aufgenommen hat, richtet die Medienwerkstatt Franken ihre Kameralinsen auf die Menschen in unserer Region, die das Nie wieder ernst meinen und sich gegen Rechtsextremismus engagieren. Drei Initiativen/ Personen stehen dabei im Fokus: Das NSU-Tribunal, das nicht
Bringen Sie Ihr Rädchen ins Trockene!
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Infos unter fahrradspeicher.de
aufhört hinzuschauen und eine lückenlose Aufklärung fordert, der Theatermacher Irfan Taufik, der Jugendliche mit und ohne Fluchterfahrung zusammenbringt und das Straßenfest gegen Rassismus, das einen Begegnungsort aller Kulturen schafft. „Wir werden nicht aufhören zu fragen“ ist eine Dokumentation von Valeska Rehm. Zu sehen in der Mediathek: www.medienwerkstatt-franken.de/mediathek
nüRnbeRg pop: TeRmin 2023
Kulturell versierte Nürnberger*innen trifft man Ende Januar bekanntlich nur noch mit halbgezücktem Terminkalender an, jederzeit bereit, etwas hineinzuschreiben, worauf die Stadtgesellschaft sehnsüchtig wartet, denn wie soll man sonst Urlaubsplanung und so was machen. Achtung, der NÜRNBERG POP Termin ist da: es ist der 5. bis 7. Oktober 2023. Wieder DREI Tage Nürnberg Pop , denn was im vergangenen Jahr so gut funktioniert hat, soll nicht geändert werden. Für das Eröffnungskonzert am Donnerstag, 05.10., wird wieder der Z-Bau reserviert. Der Rest bleibt gewohnt gut, auch dank eines neuen Hauptsponsors, der direkt für fünf Jahre gebunden werden konnte: die PSD Bank. Das freut die Veranstaltenden und auch uns, die Hingehenden, denn das heißt: Nürnberg Pop wird auch in den kommenden fünf Jahren safe stattfinden.
Die ersten Künstler*innen für die 23er-Ausgabe sollen schon bald bekannt gegeben werden, dann startet auch der Ticketverkauf. www.nuernberg-pop.com
Musik endlich auch mal sehen können – das geht in dieser Foto-Ausstellung im Galerieraum der fotoszene . Zu sehen sind Musikerportraits von Julien Fertl, die auch akustisch zu erleben sind. Einfach Handy und Kopfhörer mitbringen und vor Ort die QR-Codes zu den Bildern scannen!
Matinée: Sonntag, 12.02., 11 Uhr, mit Künstlergespräch mit Julien Fertl in der Galerie der fotoszene im Defethaus. Eintritt frei. www.die-fotoszene.de / www.julienfertl.de
Ein Superblock , das sind etwa drei mal drei Häuserblocks, die als Einheit betrachtet werden können und zwischen denen der Autoverkehr neu organisiert wird. Beispielsweise dürfen hier nur noch Anwohner*innen parken, Durchgangsverkehr wird außenrum geleitet, ein neuer verkehrsberuhigter Bereich und Platz für spielende Kinder entsteht und wo Autos fuhren, können bald Bäume wachsen. Soweit die Theorie! Das Konzept stammt aus Barcelona und soll, wenn es nach der Initiative Nürnberg autofrei
geht, auch in Nürnberg Gostenhof bald umgesetzt werden. Sie betrachtet den Superblock als ein Konzept, um mit den Hitzesommern der kommenden Jahre in der Stadt halbwegs zurecht zu kommen. Eine erste Podiumsveranstaltung gab es bereits, die Parteien des Stadtrats zeigten erste Bereitschaft. curt hält euch auf dem Laufenden! www.autofrei-nbg.de
gegen RassimUs
Misch dich ein! ist das diesjährige Motto der Nürnberger Wochen gegen Rassismus vom 20.03. bis 02.04., die vom Integrationsrat und dem Menschenrechtsbüro/Gleichstellungsstelle der Stadt organisiert werden. Im Vorfeld waren Institutionen, Vereine, Schulen, etc. aufgerufen, ihre Projekte einzureichen. Und was soll man sagen: Der Rücklauf war so groß wie noch nie. Stark!
Insgesamt werden über 50 Programmpunkte angeboten. Mit dabei ist z.B. die Villa Leon, die die Antidiskriminierungsbeauftragte der Bundesregierung Ferda Ataman eingeladen hat (29.03.). we integrate stellt eine große Kundgebung mit antirassistischen Redebeiträgen und anschließender Clubnacht in der Desi auf die Beine (25.03.) und der Bürgerverein Gostenhof bespielt das Gostner Loft mit Texten und Songs zum Thema (20.03.).
www.menschenrechte.nuernberg.de
So, Weihnachten ist geschafft und die ganze Bagage wurde mit Geschenken versorgt. Aber: Das Schenken hört ja nun nicht auf – die nächste Geburtstagswelle kommt, Fasching, Ostern, Namenstag und dann auch am besten schon wieder an Weihnachten denken, damit man nicht wieder alles panisch am 24.12. in der Tanke besorgen muss!
Die einfachste Lösung für dieses soziale Problem heißt so: Nürnberger Zehner. Weil, die die meisten Menschen haben doch eh schon alles, was sie brauchen und mit so einem hunsdgewöhnlichen Gutschein braucht man denen nicht zu kommen, da ist man gleich unten durch und wird nicht wieder eingeladen (außer, wenn das das Ziel war – dann auch herzlichen Glückwunsch). Wie wäre es also mit einem Gutschein für alles? Oder zumindest fast, also, so gut wie alles. Ein Gutschein für einen Bummel durch die Stadt, bei dem man sich schön überraschen lassen kann. Das ist der Nürnberger Zehner, ein Zahlungsmittel, das in rund 160 Geschäften und Lokalen Nürnbergs akzeptiert wird. Von anemoi über delikatEssen und Der Senfladen bis Zeit&Raum und, und, und. Ein Geschenk, das zum Entdecken einlädt, zum Lädenfinden und Stadterkunden. Kann man auch sich selber mal schenken.
nüRnbeRgeR zehneR – eine art regionale Währung
www.n10er.de
Die Nürnberger Kulturläden° laden zu einer neuen Reihe ein: Im Mittelpunkt von 11xFAIR stehen soziale Gerechtigkeit, Teilhabe und Nachhaltigkeit. Alle Angebote sollen dazu beitragen, das Leben der Menschen in diesen Zeiten zu erleichtern – das reicht von Reparaturcafés, Energieberatungen, Seniorentreffs bis zu kostenlosen Kulturveranstaltungen. Klingt fair!
Anfang 2022 starteten die Nürnberger Kulturläden° den Schwerpunkt 11xGRÜN, nun widmen sie sich der zweiten Säule der Sustainable Development Goals (SDGs – die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung): den sozialen Zielen. Dazu gehören beispielsweise „Keine Armut“, „Gesundheit & Wohlergehen“ und „Chancengerechte und hochwertige Bildung“ sowie „weniger Ungleichheiten“. Und noch einige mehr.
Die Beschäftigung der Kulturläden mit den 17 SDGs wird zunehmend von den aktuellen Ereignissen überholt: Der letzte Sommer hat wohl allen verdeutlicht, wie wichtig und drängend Maßnahmen zu Klimaschutz und ökologischer Nachhaltigkeit geworden sind. Hinzu kommen nun Inflation und steigende Energiekosten – wir alle sind betroffen von der Krise und ihren Auswirkungen.
Die Kulturläden fassen sich in der Auseinandersetzung mit den SDGs aber auch an die eigene Nase, und diese reicht von Maßnahmen zur Barrierefreiheit bis hin zu internen Workshops und dem Überprüfen der eigenen Lieferketten. Durch das programmatische Konzept der Stadtteilkulturarbeit sind die Kulturläden Orte der sozialen und kulturellen Teilhabe. Hier sind alle willkommen – unabhängig von finanziellen oder kulturellen Hintergründen.
Als übergreifendes Projekt ist die Reihe 11xFAIR in allen elf Kulturläden von Nord nach Süd, von Ost nach West im Programm verankert. Dazu gehören Beratungen im Energiebereich, Angebote für besondere Zielgruppen wie Geflüchtete und Senior*innen – ob der ukrainische Chor oder Villa IMEDANA, Treffpunkte und digitale Weiterbildungen für Senior*innen oder Kunstprojekte mit Schulklassen, Sharing- und Tauschformate, DIY-Workshops, Werkstätten und Repaircafés. Geplant sind außerdem Diskurse über Benachteiligung – ob aus Alters-, Geschlechts, Gesundheits-, Sexualitäts- oder sozialen Gründen. Alles gute, wichtige Themen, die durch das Netz der Kulturläden in absolut jeder Nachbarschaft präsent sein werden.
Das Programm ist auf Durchlässigkeit hin konzipiert: Die Nürnberger Kulturläden wollen flexibel auf Wünsche und Anregungen ihres Publikums eingehen, also auf uns alle. Daher: Dein Thema ist zwar fair, aber noch nicht dabei? Einfach vorbeikommen oder direkt bei den Kulturläden melden!
die nüRnbeRgeR kUlTURläden° – 11xfaiR
– das Jahresmotto und das Angebot der Kulturläden der Stadt Nürnberg.
www.kulturlaeden.nuernberg.de
SPARKASSE nüRnBERG
Die Reihe 11xFAIR wird von der Sparkasse Nürnberg unterstützt.
Am späten Sonntagnachmittag, Mitte Januar des Jahres ´23, saßen an den Tischen im Café des Lammkinos einige Menschen und ließen bei Kaffee und Gesprächen auf angenehme Weise die Zeit vergehen. Michael Jordan zeichnete währenddessen am Ende des Ganges, der gesäumt ist von Filmplakaten in Vitrinen, das altehrwürdige Kassenhäuschen,
in dem man die Karten für die Filmvorführungen in den beiden Sälen erwerben kann, nebst Getränken und süßen oder wahlweise salzigen Snacks. Ich hatte mich an einem großzügigen Holztisch im angenehmen Licht niedergelassen und stellte Elisa Coburger und Peter Zwingmann, den beiden Betreibern des Lamm-Kinos, einige Fragen.
Angenehm duftete der Espresso zwischen Worten und Blicken. Ich mochte wissen, welchen Film sie gesehen haben, als sie das erste Mal in ihrem Leben im Kino gewesen sind. Peter konnte sich nicht mehr genau erinnern. Ob es da um irgendwelche Rehe ging oder irgendetwas anderes, konnte er nicht mehr sagen. Aber woran er sich immer noch genau erinnerte, war „Der Duft der gelben Papaya“. Da muss er ungefähr siebzehn Jahre alt gewesen sein. Elisa antwortete: „Arielle, die Meerjungfrau“. Ich fragte, ob sie damals schon wusste, dass sie einmal ein Kino betreiben möchte. Sie lachte. „Das wusste ich noch nicht einmal mit Anfang 20. Ich glaube auch, das wissen die wenigsten, weil alle Kinobetreiber eigentlich reinrutschen in diesen Beruf.“ Elisa hatte BWL studiert bis zum Vordiplom. Sie wollte eigentlich Vorstandsvorsitzende von BMW werden. Als Werkstudentin bei Siemens merkte sie, dass ihr die Betriebswirtschaft doch zu dogmatisch war. Peter Zwingmann ist ausgebildeter Elektriker und Sozialpädagoge. Während seines Studiums musste er ein Praktikum absolvieren. Es gab unter anderem die Möglichkeit, in einem Jugendzentrum zu arbeiten oder sich im Nürnberger Komm-Kino zu engagieren. „Und dann sagte ich mir: „Da bin ich dabei. Kino finde ich auf jeden Fall spannender, als am Abend im Jugendzentrum zu kickern.“ Peter war hauptsächlich für Technik und Layout zuständig und lernte, was es bedeutet, ein Kinoprogramm zu erstellen. Er blieb im Komm auch über die Zeit des Praktikums hinaus. Am Ende des Studiums stellte sich wieder die Frage, wie es weitergehen sollte. Wieder blieben dieselben Möglichkeiten: Kickern oder Kino.
Im Komm-Kino hatte er den filmversessenen Thomas Susemihl kennengelernt. Beide mieteten das lehrstehende Lamm-Kino in der Zeit, als alle kleineren Kinos in Erlangen zugemacht wurden und überall im Land die Multiplex-Kinos aus dem Boden sprossen. Peter und Thomas sahen das neue „Lamm“ als Mischung aus Komm-Kino und Programmkino. Außerdem sollten an ein oder zwei Tagen in der
Woche die Originalfassungen von ein paar Hollywoodfilmen gezeigt werden. Die Rechnung ging nicht auf. Oft saßen die beiden mit nur wenigen Gästen bis spät in die Nacht. Zwingmann nannte den Zustand nach einigen Monaten im Rückblick „mental angeschlagen“. Susemihl stieg aus. Peter machte alleine weiter. Aus dem Lamm wird ein Programmkino. Im Jahre 2007 kommt das Manhattan-Kino dazu. „Als er das Manhattan angeboten bekommen hat, hat er jemanden für die Gastro gesucht“, sagt Elisa. „Da war mir aber klar, dass mir das nicht reicht für ein zufriedenes Dasein. Ich habe gesagt, ich mache mit, aber nur, wenn wir alles halb-halb machen.“ „Streitet ihr da eigentlich manchmal wegen solcher Themen wie Film-Auswahl oder sowas?“, frage ich. „Wir streiten eigentlich permanent“, gibt Elisa zur Antwort und grinst. „Also auch über solche Themen wie Film-Auswahl. Zu Manhattan-Zeiten musste man nicht streiten, denn da hatten wir sowieso zu viele Säle. Da konnte man einfach machen, was man wollte. Jetzt ist es schon so, dass wir uns beschränken müssen. Und öfter haben wir auch einmal verschiedene Ansichten. Ich bin immer der Meinung, dass ich jünger bin und mehr am Puls der Zeit als er. Aber wir kriegen es eigentlich auch immer irgendwie hin. Ich würde sagen, wir beide haben eine ähnliche Trefferquote. Interessanterweise war es so, als ich den Peter schon kannte und hier nur so ein bisschen hinein geschnuppert habe und selbst noch nicht so tief in dem Business drin gewesen bin, dass ich da besser Filme einschätzen konnte als jetzt. Ich hatte da eine Trefferquote von 95 bis 98 % bei der Beurteilung, ob ein Film erfolgreich wird oder nicht. Irgendwann, wenn man zu lange in dem Geschäft ist und alles weiß, bei welchem Verleih der Film zum Beispiel ist usw.. da ist man dann verblendet. Man hat dann zu viele Details, die man kennt, um überhaupt noch einschätzen zu können, ob ein Film läuft.“ Peter vergleicht das Kino-Geschäft mit einem Poker-Spiel. Mit guten Karten könne man zwar auch verlieren, aber meistens gewinne man damit. „Und wir haben viele Chancen im Jahr. Jede Woche ein neuer Film“, sagt Peter und zwinkert verschmitzt.
Das Risiko ist nicht so hoch wie beispielsweise beim Verleiher, der nur wenige Filmprodukte im Jahr herausbringt. Seit zwei Jahren läuft neben dem Hauptprogramm Freitag und Samstag die „Lammkeule“. Filmbeginn nach 22 Uhr. „Die ideale Alternative zum Saufen“, erklärt Zwingmann. Den Titel der Reihe hat sich Elisa ausgedacht. Hier laufen andere Filme, die nicht ruhig plätschern, sondern den Zuschauer fordern. Peter zeigt hier Werke für Zuschauer, die einmal „etwas anderes“ sehen wollen. Plötzlich nehme ich den stillen Jordan hinter mir wahr. Er zeichnet hinter meinem Rücken in dem belebten Lokal. „Alle zehn Jahre muss etwas passieren“, postuliert Zwingmann. Elisa und er haben den Bau eines neuen Kinos in Erlangen geplant, mit Freiluftkino auf dem Dach und einem Saal. Peter bezeichnet die Bemühungen als einen ewigen Hürdenlauf im Kreis, in dessen Verlauf immer wieder neue Hürden dazu kämen. Das Ziel ist gefasst. Jetzt muss man nur
mit den Zuschauerzahlen noch dort hinkommen, wo man sich einmal vor Corona befunden hatte. Während unseres Gesprächs lag im Arm von Elisa die sanft schlummernde Tochter Alma, die im Dezember des letzten Jahres geboren wurde. Elisa erklärt mir: „Nächstes Jahr wird Alma schon Tickets scannen beim Open-Air-Kino in der Bleiche und übernächstes Jahr macht sie dann Abitur.“ Ich bestelle mir daraufhin erst einmal ein gutes Bier und Michael Jordan trinkt ein Glas Rotwein.
MaTThIas egeRsdöRFeR www.egers.de
MIChael JORdan www.ansichten-des-jordan.de
Der Egersdörfer und Michael Jordan machen gelegentlich gemeinsame Ausflüge. Dann zeichnet der jordan den Teil der welt, den er von seinem Platz aus sehen kann. Der Egers schreibt, was er erblickt.
egIs TeRMIne In FebRUaR/MäRz
16.02. „Nachrichten aus dem Hinterhaus“ in der Comödie in Fürth // 01.03. Egers und Scheidl zeigen Filme / Filmhaus Nbg
MIChael JORdan
In seiner Galerie: EINE SERIE VON LAUFENDEN SERIEN mit der neuen Ausstellung ANJA KORHERR UND EDDA STROBL – serielle
Zeichnung, Comic und Malerei, aktuell in Arbeit – feat. AMATUS
STEINHAUSER – Stickerei. Die Künstler stammen aus österreich.
Vernissage: Freitag, 10.02., 17 Uhr. Ausstellung bis 31.03.
öZ: Do–Fr 17–20 Uhr, Sa + So 15 –18 Uhr.
GALERIE Ex-PFEIFFER, Hauptstr. 52, Erlangen.
Insta: @galerieexpfeiffer
Lara war schon klettern, bevor sie richtig laufen konnte: ihre Eltern haben sie früh mit an den Fels genommen. Erst nur im Kinderwagen, recht schnell dann aber schon im Gurt. Heute klettert Lara neben ihrem Studium die schwersten Routen auf der ganzen Welt. Die Reisen dorthin finanziert sie sich durch Sponsorings von adidas und Petzl.
CURT: Ursprünglich kommst du aus dem Allgäu. was hat dich nach nürnberg gebracht?
LARA NEUMEIER: Ich wollte für den Marketingmaster in eine neue Stadt, etwas anderes sehen. Und dadurch, dass ich so viel klettere, wusste ich dann: Ich brauche eine Stadt, die nahe an Felsen liegt. Dadurch kamen für mich nur Innsbruck oder Nürnberg infrage. Nürnberg natürlich wegen des Frankenjuras. Andere wählen den Studiengang nach Fach aus, ich nach den Klettermöglichkeiten. Das war mir wichtig.
Also ist Nürnberg offensichtlich generell ein guter Ort zum Klettern. Ja, mega gut. Es gibt zwar keine hohen Berge, aber zum Sportklettern ist es super. Zum Alpin- und Tradklettern fahre ich dann Richtung Berge.
was ist Tradklettern?
Normalerweise hat man beim Sportklettern Bohrhaken im Felsen. Beim Tradklettern sichert man sich mit Friends und Keilen in Felsstrukturen wie Rissen und Spalten ab. Im Frankenjura gibt es allerdings hierfür nur wenige Möglichkeiten. Dafür ist aber das Angebot zum Sportklettern riesig. Also alles zwischen Bayreuth, Bamberg und noch
weiter außenrum. Und: Hier ist im Winter das Angebot an Hallen gut. Hast du eine Lieblingshalle?
Ich finde alle Hallen ganz gut. Aber am liebsten mag ich den Steinbock , weil die ein Kilterboard (kippbares Trainingsboard mit leuchtenden Griffen, die den Boulder vorgeben) haben. Der Steinbock in Zirndorf hat auch noch ein Moonboard , das ist so ähnlich wie das Kilter, nur etwas kleiner.
wie bist du eigentlich zum Klettern gekommen?
Ich war schon im Klettergurt, bevor ich richtig laufen konnte. Dadurch, dass wir aus dem Allgäu kommen, waren wir schon immer viel draußen. Meine Eltern sind früher auch viel geklettert und im Familienurlaub haben wir immer Outdoor-Sportarten wie Klettern, Wandern und Radeln gemacht. Es gibt Bilder von mir, auf denen ich drei Jahre alt bin und im Klettergurt hänge. Mit elf hatte ich eine Phase, da war ich total motiviert fürs Klettern, also ging ich in eine Schulklettergruppe, mit der ich dann auch das erste Mal in einer Halle war. Irgendwie war ich da schon ganz gut und dann bin ich erst einmal, dann zweimal die Woche und später noch öfter in die Kletterhalle zum Trainieren gegangen. wann hast du angefangen wettbewerbe zu klettern?
Mit elf, zwölf Jahren habe ich bei regionalen Spaßwettbewerben mitgemacht und mit 13 das erste Mal bei der Bayerischen Meisterschaft. Das lief auch gleich mega gut, da wurde ich Dritte. Ich bin dann für drei Jahre auf deutschen Meisterschaften und auf einmal auf einer Europameisterschaft gestartet. Das war eine coole Zeit. Mit 17 habe ich allerdings mit Wettkämpfen aufgehört und erstmal mein Abi gemacht.
Danach hab´ ich mir fürs Klettern und Reisen zwei Jahre freigenommen. warum war das mit den wettbewerben nichts für dich? Durch meine Eltern und mein Umfeld war ich schon von klein auf viel am Fels. Anders als bei den meisten heutzutage, die in der Halle zum Klettern und Bouldern anfangen. Die Wettkämpfe sind immer in Kletterhallen und auch beim Training ist man viel in der Halle. Ich bin gern draußen in der Natur und die langen Tage am Fels geben mir viel zurück. Deswegen gab es irgendwann einen Punkt, an dem ich mich entscheiden musste: Konzentriere ich mich jetzt komplett auf die Wettkampf-Kletterei und gehe nur noch in die Halle, oder höre ich auf und mache Vollgas Fels. Beides nur halb zu machen, kam für mich nicht infrage.
Möchtest du das Klettern irgendwann zu deinem Beruf machen? Im Sommer/Herbst werde ich mit der Masterarbeit fertig. Dann werde ich den Fokus nochmal voll aufs Klettern setzen. Ich denke, komplett vom Klettern zu leben ist schwierig, aber eine Kombi aus Klettern und einem Teilzeitjob kann ich mir gut vorstellen.
Studium, Familie, Freund*innen und so viel Sport zu vereinen, das klingt stressig. wie oft und viel trainierst du überhaupt?
Jeden Tag. Nur in den stressigen Unizeiten schaffe ich es nur viermal die Woche. Wenn ich in die Kletterhalle gehe, dann sind das schon so drei Stunden am Stück. Wenn ich daheim was am Hangboard mache, ist es kürzer. In den Semesterferien fahre ich dann raus und mache meine Projekte am Fels, das sind dann meistens Klettertrips in andere Länder, über ein paar Wochen. Das viele Training und die Projekte sind aber nicht immer leicht mit dem Studium zu kombinieren, darum freue ich mich jetzt schon auf die Zeit danach, wenn ich frei habe. Hältst du dich neben dem Bouldern und Indoor- und Outdoor-Klettern noch anderweitig fit?
Ja. Mit Yoga, Laufen, Dehnen oder öfter auch mal CrossFit. CrossFit ist super für die Körperspannung und man macht etwas, was auf die Pumpe geht. Beim Klettern hat man nie etwas für die Ausdauer und
das brauche ich ab und zu mal: mich richtig auszupowern. Klettern ist wie fast jede Sportart männerdominiert. Wie ist das für dich als frau in der Profikletterszene?
Klar, es gibt sicher mehr Männer, die Klettern, als Frauen. Aber ich kenne zu viele coole Mädels, mit denen ich oft klettern und trainieren gehe. Und allgemein finde ich, dass die Menschen in der Kletterszene mega entspannt sind und hatte nie negative Erfahrungen bisher. Manchmal kommt es vor, dass Männer sehen, wie man als Frau einen Boulder oder eine Route macht und probieren es dann auch gleich. Wahrscheinlich denken sie, dass es nicht so schwer sein kann. Aber da merken sie dann meistens ziemlich schnell, dass es doch echt schwer ist.
Hast du auch ein vorbild, dem oder der du die Routen nachkletterst?
Früher war es Chris Sharma. Mittlerweile ist mein großes Vorbild Babsi Zangerl, die auch eine gute Freundin von mir geworden ist. Sie klettert einfach in allen Disziplinen am Fels die schwersten Routen und ist als Allrounderin die stärkste Frau weltweit, würde ich sagen. Ich schätze sehr an ihr, dass sie trotz ihrer Erfolge so bodenständig ist. was war bisher dein eigener, persönlich größter Erfolg?
Hotel Supramonte in Sardinien gehört zu meinen größten Erfolgen. Das ist eine Mehrseillänge im Schwierigkeitsgrad 8b mit vielen schweren Seillängen. Wir sind damals um 5 Uhr in der Früh gestartet und waren um 1 Uhr nachts erst wieder zurück. Man muss einfach den ganzen Tag voll konzentriert sein und alles geben – ich war noch nicht so fertig wie an dem Tag.
Klettern kann durchaus beängstigend sein. Sicher hattest du auch schon wirklich brenzlige Momente ...
Ja! 2018 war ich in den Bugaboos in Kanada mit einer guten Freundin und einem befreundeten Paar. Wir haben uns entschieden, zusammen einen Klassiker zu klettern und sind um circa 3 Uhr nachts vom Gletscher aus gestartet. Als wir oben am Gipfel ankamen, war es 8 Uhr abends und schon wieder dunkel. Bei uns war alles gut, aber das
Samantha Fish Bernard Allison
Jesper Munk King King
Philipp Fankhauser Whitney Shay
Vanja Sky Delgres Andreas Kümmert
Ellis Mano Band Dorrey Lin Lyles
Gregor Hilden Laura Chavez The Jules Band
Wolfgang Kalb Karin Rabhansl Band
befreundete Paar hatte nur eine 1-Liter-Trinkflasche zu zweit dabei. Während dem Abseilen im Dunkeln hat unser Kumpel dann fast keine Luft mehr bekommen, weil sein Hals so trocken war. Es ging ihm richtig schlecht und wir Mädels hatten echt Angst, dass er uns beim Abseilen wegkippt. Zum Glück hat dann doch noch alles geklappt und wir sind um Mitternacht heil am Zelt auf dem Gletscher angekommen.
Hast du eine Lieblingsroute hier bei uns in der fränkischen?
Im Sommer bin ich Mastermind geklettert, das ist eine 8b+. Eine richtig coole Tour! Ansonsten sind alle Klassiker von Wolfgang Güllich empfehlenswert.
Welchen urbanen Spot würdest du gerne mal in Nürnberg beklettern?
Einfach mal die Stadtmauer hoch. Das habe ich mir schon gedacht, als ich hergezogen bin.
Welche Ausrede würdest du dir ausdenken, wenn die unsportlichen Männer aus der curt-Redaktion mit dir gemeinsam diese Stadtmauer hochklettern wollen würden?
(Lacht) Wahrscheinlich müssen die sich dann eher eine Ausrede ausdenken. Wenn sie mit mir klettern wollen, dann ist das kein Problem!
Thamm hat sehr starke Waden, aber Lampe und Matze scheinen ungeeignet – die Klettertour ist also ein echtes Wagnis. Ich befürchte jedoch, sie nehmen dein Angebot und die challenge an ...
boUldeRn
& kleTTeRn
laRa neUMeIeR
wurde 1998 geboren und startete 2009 mit dem Klettern.
Ursprünglich kommt sie aus dem Allgäu, für ihren Marketingmaster und wegen der Fränkischen Schweiz zog sie nach Nürnberg. Lara ist eine der aufstrebendsten deutschen Kletterinnen in den Bereichen Sport-, Trad- und Alpinklettern.
Aktuell ist sie auf dem curt-Cover – und im Frühjahr wird sie mit dem curt-Team die Nürnberger Burgmauer bezwingen. Wir berichten!
www.instagram.com/laraneumeier
baMbUle KleTTeRhalle
Industriestraße 21a, 90441 Nürnberg
www.bambule-kletterhalle.de / @ bambule_kletterhalle
ClIMbIng FaCTORy KleTTeRhalle
Fahrradstraße 58, 90429 Nürnberg
www.climbing-factory.de/ / @ climbing.factory
blOCKhelden bOUldeRhalle
Kurt-Albert-Str. 1, 91088 Bubenreuth
www.blockhelden.de/boulderhalle-erlangen
@ blockhelden.erlangen
CaFé KRaFT bOUldeRhalle
Gebertstraße 9, 90411 Nürnberg
www.cafekraft.de / @ cafekraft_nuernberg
e4 bOUldeRhalle
Allersberger Str. 185E, 90461 Nürnberg
www.boulderhalle-e4.de / @ boulderhallee4
deR sTeInbOCK bOUldeRhallen
www.dersteinbock.de
nüRnbeRg Leyherstraße 54, 90431 Nürnberg
@ dersteinbocknuernberg
zIRndORF Steinweg 9, 90513 Zirndorf
@ dersteinbockzirndorf
eRlangen Bierlachweg 45, 91058 Erlangen
@ dersteinbockerlangen
daV bOUldeR- Und KleTTeRhallen
FeUChT Schulstraße 28, 90537 Feucht
www.dav-feucht.de
eRlangen Hartmannstraße 116, 91052 Erlangen
www.kletter-und-vereinszentrum.de
sChWabaCh Heilsbronner Str. 1a, 91126 Schwabach
www.dav-sc.de
WERBUNG
boUldeRn x ReTTeRspiTz mUskelRolleR
Der perfekte Begleiter – auch für ambitionierte Boulderbegeisterte und für Boulder-Rookies. Denn der Muskelroller hilft nicht nur bei Überanstrengung und Muskelkater, sondern auch bei stumpfen Verletzungen – und die können schon mal passieren, wenn man auf dem Weg zum richtigen Griff mit einem anderen Sportler kollidiert, weiß curt-Mitarbeiterin Helene. Und freut sich, dass der Muskelroller smart, klein und einsteckbar ist und somit nicht nur in jede Sporttasche, sondern auch ins Seitenfach des Chalkbags passt.
ReTTeRspiTz flagship-sToRe Augustinerhof 3, 90403 Nürnberg
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Das „Gelände“ beschäftigt die Nürnberger Stadtgesellschaft seit vielen Jahrzehnten, motiviert zu Diskussion, Kritik, Kunstaktionen und Theorietexten, auch weit über das Stadtgebiet hinaus. Aktuell wandelt sich der Umgang mit dem giftigen Erbe des nationalsozialismus. Grund genug für curt, tiefer zu bohren: Prof. Dr. Julia Lehner, zweite Bürgermeisterin der Stadt Nürnberg, hat uns Einblicke in das komplexe Thema gegeben.
Frau Prof. Dr. Lehner, als Stadträtin, als Referentin und seit 2020 auch als Bürgermeisterin stehen Sie seit über 20 Jahren in der Verantwortung für Nürnbergs Kultur. Ist in dieser langen Zeit schon jemals öffentlich so intensiv über den Umgang mit den baulichen Hinterlassenschaften der NS-Diktatur am ehemaligen Reichsparteitagsgelände diskutiert worden wie im vergangenen jahr?
Julia Lehner: Tatsächlich kann ich mich an einen so intensiven Diskurs nicht erinnern. Seit Mitte der 1990er Jahre darf ich in und für Nürnberg Kulturpolitik machen. Seither erlebte die Erinnerungskultur einen großen Bedeutungswandel, der sich etwa auch in der Eröffnung des Dokumentationszentrums und des Memoriums Nürnberger Prozesse ausdrückte. Aber die öffentliche Diskussion um eine erweiterte kulturelle Nutzung der Kongresshalle, darum, ob und wie hier künftig das
Staatstheater und Künstlerinnen und Künstler aller Sparten wirken können, besaß bis zu den grundsätzlichen Entscheidungen des Stadtrates, diese Nutzungen zuzulassen, schon eine besondere Dynamik. Hat Sie das erstaunt?
Im Gegenteil – ich habe mich nicht darüber gewundert, sondern gefreut. Es zeigt ja, dass sich große Teile der Stadtgesellschaft mit der Frage nach dem Umgang mit dem historischen Erbe der Stadt auseinandersetzen und sich hierzu eine Meinung gebildet haben. Schlimm wäre es gewesen, wenn sich die Nürnbergerinnen und Nürnberger den Fragen nach einer angemessenen Nutzung des Geländes und seiner Bauten gegenüber völlig indifferent positioniert hätten. was verbinden Sie mit dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände? Gibt es ein Leitmotiv für den Umgang mit diesem Erbe?
Die Geschichte des Nationalsozialismus wurde in weiten Teilen Nachkriegsdeutschlands oft totgeschwiegen, schlicht ignoriert, das war auch in Nürnberg so. Erst 1985 setzte mit der Ausstellung „Faszination und Gewalt“ in der Zeppelintribüne ein grundsätzlicher Wandel ein, der richtungsweisend für einen aktiven didaktischen Ansatz war und zur Gründung des Dokumentationszentrums führte. Ganz wichtig sind auch die Leitlinien, die die Stadt Nürnberg 2004 für den Umgang mit dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände festgelegt hat. Hier ist festge-
im gespRäCh miT pRof. dR. jUlia lehneR zum ehemaligen reichsparteitagsgelände
halten – und das ist mir besonders wichtig mit Blick auf die aktuellen Debatten –, dass jede Generation die Möglichkeit haben soll, sich neu mit dem Gelände auseinanderzusetzen. Jede Generation ist stets aufs Neue aufgerufen, diese Debatte zu führen. Knapp 80 Jahre nach dem Ende des NS-Terrors befinden wir uns in einer Zeit tiefgreifender Veränderung: Die Generation der Zeitzeugen tritt ab, und ich stimme denjenigen zu, die glauben, dass damit den Architekturen des Nationalsozialismus ein neuer Zeugniswert zukommt. Das ehemalige Reichsparteitagsgelände ist das Stein gewordene Dokument des nationalsozialistischen Größenwahns, Dokument einer menschenverachtenden Ideologie. Die Architektur ist aber auch in gleicher Weise Auftrag an uns Heutige. Sie ist ständige Aufforderung, den gefährlichen aktuellen Entwicklungen eines neuen Nationalismus und besonders dem Antisemitismus in unserer Gesellschaft mit Macht entgegenzutreten. Zur Geländegeschichte gehört auch die Historie vor und nach 1933 und 1945, die des Volksparks Dutzendteich mit seiner Nutzung für Sport und stadtnahe Erholung. Und wie verhält es sich mit der Kultur – in der Kongresshalle wird seit Jahrzehnten durch die Symphoniker und im Serenadenhof musiziert, das Dokumentationszentrum ist Nürnbergs besucherstärkstes Museum. Wie kam es zu der Idee einer erweiterten kulturellen Nutzung des Gebäudes?
Die historische Verpflichtung der Stadt angesichts ihrer Rolle im Nationalsozialismus war zentral für Nürnbergs Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas. Wir hatten hier nach den Bedingungen für eine „Menschlichkeit als Maß“ in unserer Gesellschaft gefragt und welche Antworten Kunst und Kultur hier formulieren können. Und ich bin zutiefst davon überzeugt, dass Kunst im Sinne eines demokratischen Umgangs mit dieser Verpflichtung die passenden Antworten finden und entscheidende Impulse aussenden kann. So wurde bereits vor Jahren die Idee formuliert, in der Kongresshalle Ermöglichungsräume für Kunst und Kultur zu platzieren; Räume für die Produktion und Präsen-
tation von Kunst und Kultur aller Sparten. Hinzu kommt nun, dass für das Staatstheater während einer Sanierung des Opernhauses hier eine Ausweichspielstätte eingerichtet wird.
wer arbeitet im Geschäftsbereich Kultur der Stadt an diesem Projekt?
Ein so großes Vorhaben tangiert die gesamte Stadtverwaltung. Der Geschäftsbereich Kultur ist hier ebenso adressiert wie der Oberbürgermeister, das Baureferat, das Wirtschafts- und Wissenschaftsreferat, Kommunikationsamt sowie eine Vielzahl an Dienststellen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die alle gemeinsam zum Gelingen des Projektes beitragen. Federführend bei der inhaltlichen Konzeption der Ermöglichungsräume ist sicherlich die 2019 eingerichtete Stabsstelle ehemaliges Reichsparteitagsgelände, Zeppelinfeld und Zeppelintribüne . Hier wird auch die Entwicklung des Lern- und Begegnungsortes Zeppelintribüne und Zeppelinfeld koordiniert.
wie sieht das zukünftige Gelände in ihrer vorstellung aus?
Das ehemalige Reichsparteitagsgelände hat wie erwähnt eine doppelte historische Dimension, die „ablesbar“ bleiben muss. Zum Gelände gehören Rekreation und Sport. Deshalb sind Veranstaltungen wie das
Norisring-Rennen und das Rock im Park-Festival auf dem Gelände richtig verortet, wie auch der 1. FCN oder die Ice Tigers. Die zweite Dimension ist jene des Nationalsozialismus. Das Gelände steht seit 1973 unter Denkmalschutz- Es ist ein sogenanntes Flächendenkmal und die Stadt Nürnberg dazu verpflichtet, dieses in seinem heutigen Zustand zu erhalten. Die Diskussion über „Erhalt“ oder „Verfall“ der vorhandenen Bauten ist abgeschlossen. In diesem Zusammenhang ist die Entwicklung von Zeppelinfeld und Zeppelintribüne zu sehen. Feld und Tribüne werden damit zu einem weiteren zentralen Bestandteil der historisch-politischen Aufklärung, für die das Dokumentationszentrum steht.
International in den Fokus wird insbesondere die Kongresshalle rücken, wenn hier Oper, Ballett, Musiktheater, Ateliers, Werkstätten, Proberäume und Ausstellungsflächen die bisherige kulturelle Nutzung deutlich erweitern und somit auch die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Geländes noch stärker als bislang mit den Mitteln der Kunst geführt werden wird, wie es eben auch die Leitlinien des Stadtrates vorsehen.
Schließlich ist es dringend geboten, dem würdigen Erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus auf dem Gelände einen Ort zu geben. Der Bahnhof Märzfeld, von dem aus die Juden aus Nürnberg und Franken 1941 und 1942 in die Vernichtungslager deportiert wurden und an dem im Zweiten Weltkrieg Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter ankamen, wird zu einem Erinnerungsort entwickelt. Wie wird die Bürgerschaft bei der Entwicklung dieser Vorhaben involviert?
Mit Blick auf eine noch stärkere kulturelle Nutzung der Kongresshalle wurde seit 2019 ein breit aufgestellter partizipativer Prozess durchgeführt, der unterschiedlichste Formate anbot und auch umfassend genutzt wurde – angefangen bei Tagen der offenen Tür über Workshops, World Cafés und Podiumsdiskussionen bis hin zu Eins-zu-EinsInterviews mit Künstlerinnen und Künstlern. Die Entwicklung des
Lern- und Begegnungsortes Zeppelinfeld und Zeppelintribüne wurde durch eine intensive Debatte vorbereitet und wird in den nächsten Monaten durch partizipative Formate auf mehreren Ebenen begleitet. Vor allem die inhaltliche Dimension des Vermittlungsangebots soll in mehreren Etappen gemeinsam mit dem verantwortlichen Ausstellungsbüro erarbeitet werden. Die Vermittlung kann nur dann gelingen, wenn die Angebote mit den Lebensrealitäten der Menschen zu tun haben.
Wir müssen uns aber auch immer wieder die Frage stellen, wer auf welchem Weg erreicht werden kann. Es ist unsere Aufgabe an dieser Stelle noch mehr in die Breite zu gehen, noch mehr Menschen zu erreichen. Andererseits haben wir in den zahlreichen Formaten die Erfahrung machen können, dass ein großes Interesse an einem offenen und konstruktiven Dialog besteht. Der Lern- und Begegnungsort und die Kongresshalle als Ort der Kunst finden großen Rückhalt in der Bevölkerung – nicht nur in Nürnberg, sondern weit darüber hinaus.
PROF. dR. JUlIa lehneR
ist 2. Bürgermeisterin der Stadt Nürnberg mit Geschäftsbereich Kultur. www.instagram.com/julia.lehner_buergermeisterin
gelände IM UMbRUCh
In der nächsten Ausgabe setzen wir die Interviewreihe GELÄNDE
IM UMBRUCH mit Prof. Dr. Hajo Wagner fort, der die 2019 eingerichtete Stabsstelle Ehemaliges RPG, Zeppelinfeld und Zeppelintribüne bei der Stadt Nürnberg leitet. In den kommenden fünf curt-Ausgaben legt er seine komplexe und für die vielen Einzelorte vielfältige Strategie für das Gelände dar und denkt laut über die zahlreichen gordischen Knoten des besten Umgangs mit dem Ort nach. Die Interviews wird Dr. Marian Wild führen – der Kunsthistoriker bei curt.
Das om7 ist ein noch neuer Ort – seit Oktober 2022 – für interdisziplinären Austausch, Wissenstransfer, sowie neue Ideen, Impulse und Trends. Gefördert von der Wirtschaftsförderung Nürnberg, richtet sich das om7 speziell an die junge Kreativwirtschaft. Rund 1.000 Quadratmeter stehen hier zur Verfügung, eingerichtet und gestaltet als Kreativ-zentrum mit Coworking-Space.
Hier soll ein summender, brummender Thinktank entstehen, aus dem die neuen Projektideen nur so rauspurzeln, denn die Gründenden und junge Unternehmen aus der Kreativwirtschaft werden bei der Entwicklung neuer, innovativer Geschäftsmodelle und der digitalen Transformation quasi allumfassen unterstützt – das geht bis zum Coworking Space für kreativen Austausch und Arbeitsplätze mit ausgestatteter Infrastruktur. Und da auch kreativste Unternehmer*innen sich nicht alles selbst erarbeiten können und sollen, gibt´s im OM7 natürlich auch Themenworkshops, Seminare und Networking-Events, sowohl online, als auch analog und live vor Ort. curt begleitet das Gesamtprojekt OM7.
KReaTIV gaRage – JeTzT beWeRben!
Das klingt schon alles wunderbar rund. Noch besser wird es dank des neuen Gründungsprogramms, das zusammen mit der Wirtschaftsförderung Nürnberg gestartet wird. Dafür kann man sich genau jetzt bewerben: Für ein Jahr lang kostenlose Hilfe beim Aufbau des eigenen Unternehmens, von Businessplanerstellung, Marketing & Vertrieb, Netzwerkaufbau bis Digitalisierung und Markterschließungin Form von Workshops und Coachings.
Aber auch noch nach dem Anschluss des einjährigen Programms
bleibt man im Spiel, genauer: im Alumni Netzwerk, um damit weiterhin vernetzt zu bleiben und um neue Kontakte aus den nachfolgenden Jahrgängen zu knüpfen.
Leiterin Sabine Blassmann: "Ich freue mich schon sehr auf viele neue und kreative Geschäftsideen, die mit unserer Unterstützung hier in Nürnberg entstehen werden!"
curt ist ebenfalls gespannt, was sich aus dem OM7 heraus entwickelt. Nutzt also die Chance in der Nürnberger Nordstadt: bewerbt euch!
KReaTIV gaRage IM OM7
Bewerbungszeitraum bis 30. März, Start am 25. April.
OM7 – business innovation center für existenzgründungen und Junge unternehmen der kreativWirtschaft
Obermaierstr. 7, 90408 Nürnberg. www.om7.de
Betrieben wir das om7 vom nik e.v., dem Netzwerk der Digitalwirtschaft der Region. Unter der Leitung von Sabine Blassmann werden drei Programmlinien umgesetzt: Begleitung von Gründenden beim Unternehmensaufbau in der kreativ garage. Infoveranstaltungen rund um Kreativität, Digitalisierung, Gründung im kreativ punkt. Und: Gemeinsames Experimentieren und Visionen Entwickeln im kreativ labor.
Freizeit, das klingt verlockend, wir haben auch schon einmal davon gehört, uns aber wegen unseres 24-7-Daseins für curt letztlich dagegen entschieden. Aber für euch ist das was! Ihr wisst doch bisweilen gar nicht, was ihr mit all der Zeit noch anstellen sollt! Deshalb empfehlen wir auch in diesem Jahr wieder die Freizeitmesse.
Die Freizeitmesse Touristik & Garten hat sich in den vergangenen Jahren beständig weiterentwickelt, sodass man in diesem Jahr getrost sagen kann: Freizeitmesse ist vier Messen. Und jede*r findet in seiner/ ihrer Halle und auf seiner/ihrer Messe sein/ihr liebstes altes oder neues Hobby. Acht Hallen werden insgesamt bespielt, dazwischen breiten sich die Foodtrucks aus. 41.500 Besucher*innen kamen zum Neustart 2022, in diesem Jahr dürften es noch einmal deutlich mehr werden. Denn: Die Messen sind zurück und wir haben Bock!
Die eigentliche Freizeitmesse im Rahmen der FREIZEIT bietet alles, was die aktive und faulenzende Gestaltung des Lebens angeht. Was das Leben lebenswert macht, sozusagen. Der größte Bereich (Halle 7 + 7A) ist wie immer den CARAVANS und REISEMOBILEN gewidmet. Auch die Tipps für das beste Reiseziel mit dem Reisemobil unterm Hintern kann man sich auf der Messe abholen. Der Fokus liegt dabei auf dem Alpenraum und den regionalen Zielen, denn: Die Heimat zu entdecken
ist stressfrei und nachhaltig! Oder man bleibt gleich daheim, weil man sich im GARTEN- & HAUS-Bereich so viel Inspiration geholt hat und jetzt erst mal so richtig mit dem Umgraben anfängt. Die regionalen Garten- und Landschaftsbaubetriebe zeigen euch im Rahmen der Messe nämlich, wie man das alles richtig macht und welche Trends ihr im Garten umsetzen solltet, um nicht von den Nachbarn über den Gartenzaun hinweg verlacht zu werden. Oder man hat weder fürs Reisemobil noch für den Garten so richtig Zeit und Geld übrig, weil man sich vor Ort in eine neue Sportart verknallt hat – z.B. ins Stand-up-Paddling (mit und ohne Hund). Oder ins Kraxeln an der Kletterwand, an der sogar Expert*innen mit den entsprechenden Tourentipps für euer jeweiliges Niveau stehen bereitstehen.
Die ALLRIDE-FAHRRADMESSE findet ihr übrigens nicht wie den Rest vom SPORT in Halle 11, sondern bei HAUS & GARTEN in Halle 9. Fahrradhändler der Region zeigen hier ihr Angebot, das ihr im Parcours direkt einem Belastungstest unterziehen könnt.
InVIVa
Die Halle Nummer 8 gehört den Vereinen und Verbänden, die hier die Möglichkeit bekommen, ihre Angebote für eure Freizeit vorzustellen. Das ist die INVIVA AKTIVMESSE. Ehrenamtliche Arbeit ist nämlich auch Freizeit, aber super sinnvoll und wichtig. Mit dabei sind z.B. auch die Johanniter, die immer engagierte Menschen gebrauchen können.
neU: MUsIK-Messe
Neu in diesem Jahr ist die erste MUSIK-MESSE NÜRNBERG vom 24. bis 26. März, die allen Besucher*innen der Freizeitmesse ohne zusätzliches Ticket offensteht. Sie präsentiert uns vor allem die handwerkliche Qualität des Instrumentenbaus. Unter den 100 Aussteller*innen findet man kleine Handwerksbetriebe, mittelständische Industriebetriebe, Zulieferer, Hersteller von Zubehör, Notenverlage und Großhändler. Die Instrumente können natürlich vor Ort angespielt werden. Das Angebot richtet sich an Profis und Musikstudierende, genauso wie an uns, weil wir uns ganz dringend vorgenommen haben, bei der nächsten Lagerfeuergelegenheit Wonderwall klampfen zu können. Oder Ein Männlein steht im Walde. Die MUSIK-MESSE ist deutschlandweit der einzige Ort, der Musiker*innen ein Angebot in dieser Breite machen kann.
Natürlich gibt es hier auch: Musik! Auf der Central Stage werden Orchester und Big Bands auftreten. Das Programm findet man bald auf musikmesse-nuernberg.de.
Hinzu kommt das Education Center , in dem drei Tage lang Workshops von Expert*innen der Branche gegeben werden.
Und die MUSIK-MESSE ist auch der neue Ort, an dem das Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz den renommierten Deutschen Musikinstrumentenpreis verleiht.
Themenwelten: Sport – Aktiv & Outdoor – Kulinarium – Allride –Haus & Garten – Foodtruck Park – Inviva – Touristik – Caravaning
Vom 24. bis 26. März in der Messe Nürnberg.
www.freizeitmesse.de
curt vergibt 10x 2 Tickets über www.curt.de
Manchen Menschen, die Musikinstrumente spielen oder sonstwie ihre Freizeit verbringen, genehmigen sich gelegentlich einen winzigen Schluck Whisk(e)y. Mehr ein Kulturgut, als ein Getränk, ist dieser Brand und hat deshalb natürlich auch eine eigene Messe mehr als verdient. THE VILLAGE, Deutschlands größte Whisk(e)-Messe, öffnet am 25. und 26. Februar ihre Tore für euch – wenn ihr schon über 18 seid!
Und was gibt‘s? Nicht weniger als 2.800 verschiedene Whisk(e)ys!
Es lohnt sich also, mehrmals zu kommen, wenn man wirklich alle probieren will. Logisch, ein Gutteil der Whisk(e)ys stammt aus Irland und Schottland, den traditionellen Herkunftsländern. Es gibt aber auch Whisk(e)ys aus unserer Region und: der Fokus der diesjährigen Messe
THE VILLAGE liegt auf dem asiatischen Raum. Indien, Taiwan und Japan tun sich diesbezüglich hervor. Da gibt es einiges zu entdecken, wo selbst der größte Whisk(e)y-Nerd noch nicht dran geschnuppert hat. Der taiwanesische Hersteller Kavalan bringt sogar eine exklusive Asian-Edition mit, die es wirklich nur hier bei dieser Messe gibt.
Die offizielle The-Village-Limited-Edition ist in diesem Jahr ein ein Filey Bay Whisky von der Spirit of Yorkshire Brennerei im Norden Englands. Das Besondere: Bei diesem Whisky wird besonders auf Regionalität und Nachhaltigkeit geachtet. Jeder Schritt des Destilliervorgangs – vom Feld bis in die Flasche – wird vor Ort durchgeführt, verwendet wird ausschließlich die auf dem eigenen Feld angebaute Gerste. Und weil man aus der Gerste auch Bier machen kann, gibt‘s auch dieses – ausnahmsweise! – auf der Whisk(e)y-Messe zum Verkosten.
Das ganze Thema Whisk(e)y ist ja, wie gesagt, mehr als nur eine Notiz auf dem Einkaufszettel, sondern eine Welt für sich, die sich zu entdecken lohnt. Hilfreich dabei sind möglicherweise die Experten, die im Rahmen von THE VILLAGE ihr Expertenwissen in den Masterclasses weitergeben. Hier werden Raritäten und Spezialabfüllungen vorgestellt sowie Whisk(e)ys aus verschiedenen Ländern und Regionen, von Israel über Deutschland bis hin zu den schottischen Highlands. Die Whisk(e)ySzene schickt ihre Promis nach Nürnberg, die ausführlich über exklusive Abfüllungen referieren. Und weil Whisk(e)y mehr ist als ein Getränk, kann man natürlich auch den Look, den Kilt, das Glas dazu erwerben, Livemusik hören und Haggis verspeisen.
Wer lieber Rum mag, muss THE VILLAGE nicht fernbleiben, sondern bewegt sich zielsicher auf die kleine Messe in der Messe zu, die auf den Namen BODEGA DEL RON hört.
Im Angebot sind hochwertige Rumsorten und besondere Geschmacksnuancen. Aber, aber, hören wir euch rufen, wir wollen Sherry und Portwein süffeln! Ja, gut, dann Obacht, Sherry und Portwein spielen, wir ihr alle wisst, für die Fasslagerung von Whisk(e)y eine besondere Rolle und dürfen auf einer solchen Messe deshalb nicht fehlen. In La Bodega zeigen die Port- und Sherry-Hersteller ihre feinen Waren.
The VIllage – dIe WhIsK(e)yMesse
25. und 26. März. Pre-Opening am 24. März. In der Messe Nürnberg. Achtung: Hier braucht man eigene Tickets – und Volljährigkeit. www.whiskey-messe.de
Die Rother Bluestage, das ist längst nicht mehr einfach nur ein Festival mit etwas Blues & Jazz. Man ist versucht zu behaupten: Dieses Event hat Roth doch überhaupt erst auf die Karte gebracht – zumindest auf die Karten der Bluesfans aus aller Welt, die in die Kulturfabrik und die nebenspielstätten pilgern. Die Rother Bluestage finden in diesem jahr zum 30. Mal statt, vom 25. März bis 2. April. Die Acts kommen natürlich aus den USA, aber auch aus Schottland beispielsweise – und aus unserer Region. Wir schauen ausschnittsweise (!) aufs Programm.
Headliner ist einer, den der Musikfan von heute nicht unbedingt, automatisch und sofort mit dem Blues in Verbindung bringt, sondern vielmehr mit entspanntem 90er-Jahre-Rap: thomas d von den Fanta 4! Ja, er ist es, der Echte, am ergrauten Kinnbart eindeutig erkannt, begleitet allerdings nicht von den altbekannten Rap-Kollegen, stattdessen kommt er mit der Hamburger Band The kbcs, die ihm einen warm und organisch orgelnden Vintage-Sound um die Rapstrophen webt. Am 1. April – und curt geht auch hin, haben wir ausgemacht.
Eröffnet werden die Bluestage am 25. März von der aus Kansas stammenden Gitarristin samantha fish, die innerhalb von wenigen Jahren von Null nach ganz oben auf sämtlichen Beste-Gitarrist*innenaller-Zeiten-Listen geklettert ist. Fish kommt vom traditionellen
Memphis Blues, stößt von dort ziemlich virtuos die Türen in Richtung Country, Soul und Punk auf und ist zudem eine energiegeladene Wucht auf der Bühne.
Was man noch alles, ganz anderes mit dem Blues anstellen kann, demonstriert das Trio delgrès aus Frankreich, das stark von karibischer Musik und psychedelic Rock beeinflusst wird. Die Musik des Trios ist den Arbeitern der Welt gewidmet und richtet sich gegen alle Formen moderner Sklaverei. 2021 bekam unter anderem das Publikum des Montreux Jazz Festivals diesen fiebrigen Sound um die Ohren geschlagen. Am 26. März schlägt delgrès in Roth Funken!
Kurz Anreise für Jesper munk: Dieser Blueser kommt bekanntlich aus München, ist seit 2013 aus der Deutschen Szene nicht mehr wegzudenken und bereits zum dritten Mal Gast der Rother Bluestage. Nach vier Studioalben mit eigenen Songs hat sich der Multiinstrumentalist mit der unfassbar rauen Stimme diesmal seinen persönlichen Held*innen von J. J. Cale bis Jacques Brel gewidmet und mit der Band the cassette heads ein Coveralbum aufgenommen. Am 29. März.
Am selben Abend, an dem Munk in der Kulturfabrik auf der Bühne steht, gehört der karin rabhansl band die galaxy bar lounge.
rabhansl, bekannt und geliebt als Energiebündel aus dem Bayerischen Wald, klingt auf ihrem neuen Album deutlich rougher und rockiger als je zuvor. Karin Punkhansl, möchte man fast sagen, aber „Rodeo“ ist auch eine Verneigung vor Led Zeppelin, Weezer und Radiohead. Ein stilsicheres und vielseitiges neues Album dieser lokalen Heroin. Das Interview mit Karin gibt´s auf Seite 58.
Julia fischer kennt sich hier aus, in der galaxy lounge bar, denn sie war ja gerade erst mit Karin Rabhansl da. Am 30. März ist dann the Jules band dran, Julias Band, die ihrer Version des Blues mit sanfter Stimme viel Soul mitgibt. Schön, dass die Region das hochkarätigen Festival mit so viel geiler Musik versorgen kann!
Auch gut: Dass es den Rother Bluestagen im Gegensatz zu immer noch zu vielen anderen bekannten Festivals mit Leichtigkeit gelingt, ganz viele tolle Frauen im Lineup zu haben. Doppel-Female-Power gibt‘s am 31. März. Den Abend eröffnet die, wie die Bluestage so schön schreiben, kroatische Antwort auf Sheryl Crow und Norah Jones: vanJa sky, die das Rother Publikum schon 2019 mit ihrem ehrlichen Retrorock überzeugt hat. Und retromäßig, oder besser: traditionell, geht´s weiter mit der Whitney shay band feat. laura chavez, eine ausgezeichnete Kombination, in der Shay für den rauchig-souligen Gesang und Chavez für die beeindruckende Bluesgitarre zuständig ist.
Am 1. April zieht die Bluesgemeinde nochmal um in den Schwanensaal, um dort eine Art Supergroup zu erleben. Drei etablierte Musiker der deutschen R&B-Szene, das gregor hilden organ trio, stellen sich in den Dienst von dorrei lin lyles, die als Pfarrerstochter quasi direkt in den Gospelchor hineingeboren wurde und später als Mitglied der weltweit erfolgreichen Weather Girls bekannt wurde. Na, was war nochmal von denen? Richtig, „It‘s Raining Men“.
Zum Abschluss am 2. April regnet‘s schottische Männer. Das Magazin Blues Rock Review schreibt: king king seien die beste Blues-RockBand der Welt. Eine Publikation mit diesem Namen sollte das beurteilen können! Seit 2010 unterwegs haben king king sich mit jedem neuen Album eine größere Fanbase und höhere Chartplatzierungen erspielt. Eine Entwicklung, die uns in unserer modernen Welt zeigt, der Blues Rock, der Classic Rock, gerne mit jaulenden Gitarren und einer fast 80er-Jahre-mäßigen Ladung Kitsch, Schweiß und Tränen ist nicht tot. Wir schwingen die Kilts und freuen uns drauf!
ROTheR blUesTage
vom 25. März bis 2. April in der Kulturfabrik + weitere Venues in Roth. Das vollständige Programm auf: www.bluestage.de
curt vergibt Tickets auf www.curt.de
Nach dem BLAU ist vor dem BLAU – seit 2000. Nicht ganz, denn ab 2024 geht die Lange Nacht der Kunst und Kultur mit jährlich bis zu 130.000 Besuchenden aufgrund von Haushaltseinsparungen in den Zwei-Jahres-Rhythmus. Was das Projektbüro im Geschäftsbereich Kultur mit dem diesjährigen Motto „Botschaften“ erst recht motiviert, am 6. Mai die Vielfalt der Nürnberger Kultur zu zeigen.
Am Freitag, 5. Mai, kann man bereits 12 Kunstprojekte (7 davon mit internationaler Beteiligung) aus den Sparten Bildhauerei, Figurentheater, Performance, Video/ Klang/Licht/Multimedia-Installation – allesamt aus dem 11. BLAUE NACHT-Kunstwettbewerb – an außergewöhnlichen Orten in der Altstadt erleben.
Am Samstag bespielt der aus Rothenburg o. T. stammende Bildhauer Stefan Reiss, unterstützt durch seinen Berliner Soundkollegen Steffen Krebber, den Hauptmarkt mit der dreiteiligen Objekt/Video/Klanginstallation TRANSFORMATION xYZ.
Der Inszenierung der Kaiserburg widmet sich der curt-Buddy und Graffiti-Künstler HOMBRE SUK unter dem Titel „Beneath the surface“ – mit kräftigen Farben, klaren Linien, Comic-haftem Style und versteckten Botschaften (inkl. curt-Gruß !?).
Darüber hinaus beteiligen sich wieder über 60 große und kleine Kulturplayer wie das Germanische Nationalmuseum, der Bildungscampus (Stadtbibliothek und Planetarium), das Interkulturbüro mit zahlreichen Nürnberger Vereinen, das KulturDREIeck (DB Museum, Staatstheater und Museum für Kommunikation), nbgrooves mit der Silent Disco sowie das Figurentheater Salz+Pfeffer, die EVENTPILOTEN, die Altstadtfreunde, die KulturKellerei u.v.a.
dIe blaUe naChT. Sa, 6. Mai, 19–1 Uhr, Familienprogramm ab 17 Uhr.
Preview Kunstprojekte: Fr., 5. Mai, 20–24 Uhr
Earlybirds: Von 2.–18. Februar 2-Tage-Tickets EUR 16,- (statt 21,-).
Alle Tickets gibt´s im Webshop der Kultur Information, an allen bekannten VVK-Stellen und auf www.blauenacht.nuernberg.de
Die Symphoniker sind mit ihrem neuen chefdirigenten Jonathan Darlington zu einem normalen Spielzeitbetrieb zurückgekehrt. Das Programm der kommenden Wochen steckt voller Highlights und hochkarätiger Gäste, gespielt werden die Big Names genauso wie avantgardige Entdeckungen. Damit da jede*r Bescheid weiß, gibt es ein neues Einführungsformat namens "Auftakt": Immer 45 Minuten vor Beginn der Symphonischen Konzerte interviewt caroline Geier Solist*innen und Dirigent*innen im Foyer und liefert Einblicke in das Programm und dessen roten Faden. curt schaut unvollständig auf die Highlights im Spielplan.
Symphoniker-Intendant Lucius Hemmer verlieh ihm den Spitznamen
Mr. Einhundertausend Volt und den hat sich christiand Lindberg redlich verdient. In der Corona-Lockdown-Zeit hielten ihn die Einschränkungen nicht davon ab, in seinem Hotelzimmer einen Triathlon auf kleinstem Raum zu absolvieren. Er lief die Strecke auf einem Laufband, radelte auf einem Fitnessrad und „schwamm“ seine Kilometer in der Hotelbadewanne. Verrückt? Ja. Und solche Leute wollen wir gerne auf den Bühnen unserer Stadt sehen! Lindberg ist im Hauptberuf Komponist, Dirigent und Posaunist. Beim 11. Symphonischen Konzert am 15. Februar wird er in allen drei Rollen zu Gast sein, solierend und dirigierend: Brahms, Tschaikowski und sein eigenes Stück, Fake News.
Anfang März laden die Symphoniker dann zu einem Doppelkonzert, das es in der Form noch nie gab. Zu Gast ist ein gefeierter Konzertorganist und hochangesehener britischer Kirchenmusiker aus Oxford namens Stephen Darlington. Moment amal, Darlington, der kommt euch bekannt vor?
Jawohl, es ist nämlich sein Bruder Jonathan, der die Stelle des Chefdirigenten in Nürnberg innehat. In der Konstellation Dirigent und Solist standen die beiden Brüder, kaum zu glauben eigentlich, noch nie gemeinsam auf der Bühne. Das wird am 11. und 12. März endlich geändert, wenn die Königin der Instrumente im Mittelpunkt des Geschehens steht, die Orgel. Stephen Darlington spielt das Orgelkonzert g-Moll von Francis Poulenc, das die Zuhörer aus den gotischen Pariser Kathedralen hinaus auf die Rummelplätze rund um den Montmartre, zum Eiffelturm und in die Tuilerien führt. Danach zieht er alle Register der Meistersingerhallen-Orgel bei der Franz Liszt gewidmeten Orgelsymphonie von Saint-Saëns.
Die Pandemie hat so einiges verschoben, selbst Geburtstage. Statt den 100. Geburtstag von Astor Piazzola feiern die Symphoniker am 23. und 24. März halt den 102. Macht gar nix. Der legendäre argentinische Komponist und Bandoneon-Spieler gilt als TangoMeister schlechthin. Um ihn zu feiern, sind zwei außergewöhnliche Musiker zu Gast: Norbert Nagel an Klarinette, Saxofon und Bassklarinette, sowie am Dirigentenpult. Und Michael Dolak am Bandoneon. Tangotanzbein schwingen erlaubt? Wir fragen für einen Freud.
nüRnbeRgeR syMPhOnIKeR
Meistersingerhalle und Kongresshalle. nuernbergersymphoniker.de
Seit nunmehr elf Jahren ist Karin Rabhansl als Musikerin aktiv. Die Pandemie hat sie gut überstanden, die Finger sind für die anstehende Tour wundgeprobt und mit „Rodeo“ hat sie nun ihr fünftes Album am Start. Beste Voraussetzungen also, curt Rede und Antwort zu stehen.
TOMMY: Hi, Karin. Du stehst kurz vor dem Release deines neuen Albums. wie geht es dir?
KARIN RABHANSL: Viel zu tun gerade. Aber große Vorfreude auf alles, was kommt. Im Moment kursieren fünf verschiedene Setlisten für die Tour. Mal schauen, welche es wird. Das Album trägt den Titel “Rodeo“. Gibt es dazu eine Geschichte? Es ist kein Konzeptalbum, aber man kann schon einen roten Faden finden. In den 13 Liedern auf „Rodeo“ geht es um den Ritt des Lebens – mal gemächlich, mal Parforce; mal fühlt man sich sicher und macht schön Strecke und dann gibt es wieder Phasen, in denen man sich gut festhalten muss, um nicht abgeworfen zu werden. Ende November 2020 saß ich alleine im Proberaum und klampfte auf der schönen schwarzen Tele von meinem Gitarristen Joschi herum. Plötzlich fiel mir das Rodeo-Riff ein und ich hatte sofort Bilder von staubigen Western und Cowboys im Kopf. Großen Einfluss auf das Lied hatten auch die Filme „Dallas Buyers Club“, „The Rider“ von Chloé Zhao und eine Prise der Verliererromantik aus „The Wrestler“. Rodeo fällt im Vergleich zu den anderen Lie-
dern auf dem Album aus dem Rahmen. So etwas habe ich vorher noch nie geschrieben. Deshalb war irgendwann auch klar, dass „Rodeo“ der Albumtitel wird.
Da ist 80er-Jahre-Rock, aber auch Anleihen aus der NDW und natürlich viel Blues, der in seinen besten Momenten an Arctic Monkeys erinnert. Schlagen so viele musikalische Herzen in deiner Brust?
Jawohl, es schlagen unfassbar viele musikalische Herzen in meiner Brust. Deshalb finde ich zum Beispiel das letzte St. Vincent Album „Daddy’s Home“ so großartig: weil es so vielfältig ist. Ein richtig schönes Konzeptalbum über die Entlassung ihres Vaters aus dem Gefängnis und über die Musik, die sie als Kind zusammen mit ihm gehört hat. Räudige Gitarrensoli, wabernde Beats, psychedelisches Geschrei … um dann Joni-Mitchell-mäßig auf der Urlaubsparty schon früh die Rotweinlippen zu haben. Ja, ich steh auf Zitate in der Kunst. Natürlich werde ich es nicht schaffen, das Rad neu zu erfinden. Deshalb: Warum sich nicht von den ganz Großen inspirieren lassen? Der bunte Stilmix kommt aber auch zum Teil durch die Band. Ich schreibe zwar alle Songs und alle Texte, aber das NDW-Keyboard in der ersten Single „Amor“ stammt beispielsweise von Julia Fischer. Wo und mit wem hast du das Album aufgenommen und welchen Einfluss hat eine Produzentin bzw. ein Produzent auf das Ergebnis?
Die Demos habe ich knapp zwei Jahre lang allein im Proberaum
kaRin Rabhansl: neues album zWischen punk und ndW, mundart und hochdeutsch
zusammengeschustert. Als ich zufrieden und die Richtung der Songs klar war, habe ich sie der Band vorgespielt und wir haben alles zusammen arrangiert und die Vorproduktionen im Proberaum eingespielt. Mein Gitarrist Joschi Joachimsthaler ist da echt fit, was Aufnehmen und Mixen angeht. So hatten wir hervorragende Vorproduktionen von allen Songs und konnten noch mal daran feilen. So sind wir ziemlich perfekt vorbereitet im Audio Lodge Studio von Sven Peks in Gaibach eingeritten. Elf konzentrierte Tage im Studio und das Ding war im Kasten. Sven hat echt superkreative Ideen und hat den Liedern nochmal den letzten Schliff gegeben. „Er oder I“ oder „Vampyr“ wären ohne Sven nie so geworden, wie sie jetzt auf dem Album sind. Aber es ist definitiv eine Gesamtleistung der kompletten Band: Julia Fischer an den Keys, Joschi Joachimsthaler an der Gitarre und Simon Weber am Schlagzeug haben all ihr Herzblut in „Rodeo“ gesteckt.
Wir hatten eine wunderschön harmonische und produktive Zeit im Studio, fast wie auf Klassenfahrt. Ich finde, das hört man. Du springst von Song zu Song vom Dialekt zum Hochdeutschen. Warum bleibst du nicht bei einer „Sprache“?
Weil ich keine Lust habe. Ich will mich nicht einschränken. Niederbayerisch ist meine Muttersprache. Der Sprachfluss ist weich und fließend, fast wie im Englischen. Außerdem gibt’s wunderschöne Begriffe, die einfach großartig klingen. Die Geschichte vom „Schaufema“ würde auf hochdeutsch nullkommanull funktionieren. Solche bayerischen Sagengestalten haben etwas Mystisches, Dunkelbuntes und Derbes, das reizt mich. Hochdeutsch ist härter, exakter und geradliniger. Ich finde, da kommt man schneller auf den Punkt und ist nicht so verführt, den Sprachfluss großartig auszuschmücken. Mal kommt ein hochdeutscher Song aus mir raus, mal ein niederbayerischer – ich habe das nie groß hinterfragt. Ähnlich wie bei den Musikgenres mag ich mich auch sprachlich nicht festlegen.
Ganz subjektiv verändert sich auch je nach Dialekt deine Art zu singen. Fällt nur mir das auf, oder ist das eine bewusste Entscheidung?
Witzig: Du bist der Erste, der das sagt. Ich habe schon öfter gehört, dass meine Stimme anscheinend anders klingt, wenn ich englisch singe. Keine Ahnung. Eine bewusste Entscheidung ist das jedenfalls nicht. Wie so oft, kommt bei mir ganz viel aus dem Bauch. Hatte die lange Zeit der Pandemie einen Einfluss auf dich als Künstlerin?
Seit 2019 spiele ich Bass in meiner Band. In der Pandemie habe ich mir endlich einen Basslehrer gesucht – Grüße gehen raus an Jakob Winterstein! Ich kann mich echt nicht beschweren. Während Corona habe ich gemerkt, dass ich den Scheiß doch schon ganz schön lange mache. Viele Veranstalter, mit denen ich seit Jahren zusammenarbeite, haben mich plötzlich angerufen: „Karin, ich habe gestern eine Genehmigung von der Stadt bekommen – hast du Bock, übermorgen bei mir zu spielen?“ Da habe ich gemerkt, dass Menschen an mich denken, und das hat mich schon sehr gefreut. Auch, dass in meinem näheren Bekanntenkreis niemand abgeschwurbelt ist, fand ich sehr angenehm. Klar: Existenzängste und Respekt vor diesem bedrohlichen Virus waren da, aber bisher bin ich echt gut durchgekommen. was steht in naher Zukunft an?
Spielen, spielen, spielen! Ich übe gerade wie blöd, damit ich mich am 9. Februar bei meinem Heimspiel im Z-Bau nicht blamiere.
Natürlich gibt es 2023 Konzerte mit der Karin Rabhansl Band , mit dem Duo Fischer&Rabe (Julia Fischer #nichtdiegeige und ich), mit der Punkband Pets , bei der ich Gitarre spiele, und natürlich auch nach wie vor solo.
Die weltpolitische Lage ist grauenhaft. Muss, kann oder darf die Kunst bzw. die Künstler:innen konkret Stellung beziehen?
Müssen tut man gar nichts. Ich persönlich tue mich schwer, Poli-
tisches in meine Lieder einfließen zu lassen. Meine Songs sind oft sozialkritisch. Wenn man versucht, weltpolitisch Stellung zu beziehen, zieht man sich schon große Schuhe an. Da warten Falltüren, denen fühle ich mich (noch) nicht gewachsen. PJ Harvey, die ich sehr verehre, hat ihr erstes politisches Album „Let England Shake“ mit 42 geschrieben, weil sie sich vorher als Texterin einfach noch nicht erfahren genug gefühlt hat. welche Ziele verfolgst du als Künstlerin? Bist du ambitioniert?
„Sie hat sich bemüht.“ – Nein, ich bin sehr glücklich darüber, was ich schon alles erreicht habe. Ich genieße komplette künstlerische Freiheit, bin meine eigene Chefin, habe eine hervorragende Band, ein tolles Netzwerk und darf großartige Konzerte und Festivals spielen.
Von meinen Musikschülerinnen schreiben die ersten eigene Songs, spielen Konzerte und sind richtig gut – da bin ich als Lehrerin schon sehr stolz. Außerdem habe ich in meiner Wahlheimatstadt Nürnberg, in der ich mich sehr wohlfühle, inzwischen fast alle meine Lieblingsbühnen bespielt. Da fehlt eigentlich nur noch der KV (Kunstverein).
KaRIn Rabhansl
kommt ursprünglich aus Hutthurm, hat in Dinkelsbühl an der Berufsfachschule für Musik ihren Abschluss als Sängerin und Gitarristin gemacht und veröffentlichte zwei Jahre danach, 2011, ihr erstes Album. Im selben Jahr zog sie nach Nürnberg. Seitdem ist sie in verschiedenen Projekten beteiligt: bei der Punkrockband Pets, dem Duo Fischer&Rabe und ihrer Solokarriere.
www.karinrabhansl.de
@karinrabhansl
28.04.
Jan Garbarek Group feat. Trilok Gurtu
German Brass
Andrea Motis
Jörg Widmoser & Stephan Holstein Quintett
Nick Woodland Band
04.05.2023
Abi Wallenstein –Ludwig Seuss –
Henry Heggen
Armstrong’s Ambassadors
Leo Betzl Trio
JAZZBABY!
Jasmin Bayer Quintett
DAS NEUE ALBUM
ERSCHEINT AM 14. APRIL
DAS INTERVIEW DAZU IN CURT 05/06-2023
nEUiGKEiTEn UnD fRiSCHE vERöffEnTLiCHUnG DER MUSiKALiSCHEn HELDinnEn UnD HELDEn AUS DER REGiOn.
Die Vierköpfige Band aMbIVIOlenz aus Nürnberg veröffentlicht am 24.02.ihr Debütalbum „Schwindelig“. Aufgenommen wurde das Ding im Studio Schwarzkopf im Heizhaus. Um das Ganze gebührend zu feiern, steigt am selben Tag die Releaseparty im MUZ Club. Als Gäste werden ANTRIEB, DER und NUN FLOG DR BERT RABE am Start sein und danach gibt’s noch das DJ-Duo Gitty und Harry.
Im November haben sie noch eine EP rausgebracht und jetzt also das Ende. beTaMensCh machen Schluss. Ein, vorerst, letztes Mal konnten wir sie am 27.01. im Club Stereo erleben und schön wars. Danke, Betamensch!
Jetzt ist die Katze aus dem Sack: RObOCOP KRaUs, Frankens größte Indie-Band, veröffentlichen am 14.04. ihr neues Album „Smile“. Wir werden den Herrschaften in der nächsten Ausgabe hart auf den Zahn fühlen.
hey, BANDS:
IMMeR heR MIT DeN INFOS!
PERMANENT DAMAGE
BOLD CUT / 13.01
Der Schotte Joesef macht einfach den sweetesten Soul im Moment. Aber auch den traurigsten.
Sam Smith und auch Mark Ronson sind große Fans seiner Kunst. Der Sound der Platte ist warm und legt sich wie eine Decke der Jahreszeit entsprechend über die Hörer:innen. Also zündet ein paar Kerzen an und kuschelt euch aneinander – wir haben es alle nötig!
R&B, Mood, Love
cAcTI
INVADA RECORDS / 13.01.
Das Album der aus Bristol stammenden Künstlerin wurde von keinem anderen als Geoff Barrow produziert, dem Mastermind der Band Portishead. Musikalisch bewegt sich die Platte irgendwo zwischen Postpunk und 80s Pop. Mich erinnert ihre Art zu singen hier und da an Kate Bush. Eine tolle Platte, die trotz des eigentlich kalten Sounds viel Wärme verbreitet.
Pop, British, Thereishope
nEvER GOinG UnDER LOWER THIRDPIAS / 13.01.
"Never Going Under" ist das mittlerweile fünfte Album der Indierock-Band aus Liverpool. Es klingt wie ein Best-of eines Discoabenda im Club Stereo. Da hört man Phoenix, Wombats oder auch The Kooks. Das ist alles sehr eingängig, recht tanzbar und macht Spaß. Aber da kann ich mir auch ein Tape dieses besagten Discoabends anhören.
UK, Stolen, Dance
TURn THE CAR AROUnD
CAZ COOMBES LTD / 13.01. Caz Coombes war Sänger bei Supergrass. Mit seinem vierten Soloalbum tritt er an, den Britpop zu retten – und macht das richtig gut. Die Referenzen sind mannigfaltig und sehr britisch. Aber im Gegensatz zu Circa Waves schafft er seine ganz eigene Stimmung und ist weit entfernt davon, Kopien zu entwerfen. Könnte sich wie guter Wein entwickeln.
England, Pop, Rock
RED ROSES OR FALLEN LEAVES
SUNDAY MORNING
ORCHESTRA / 13.01.
Sonntagmorgen, die Sonne scheint und eine schöne Tasse Kaffee in der Hand (gerne auch einen Corretto) – und dann die wunderbare neue Platte des Sunday Morning Orchestras auflegen! Perfect Match, würde ich sagen.
Die Scheibe ist entspannt und macht einfach beste Laune. Ein Juwel aus unserer Gegend.
Vibe, Sun, Wärme
RADIO SONGS
COOKING VINYL / 20.01. Mit jungen 58 Jahren veröffentlicht
Blur-Schlagzeuger Dave Rowntree sein Solodebüt – ein wirklich schönes Indiepop-Album mit viel elektronischen Elementen.
Rowntrees Stimme erinnert tatsächlich hier und da an Damon Albarn und obwohl wir wahrscheinlich nicht viele seiner Songs im Radio hören werden, ist die Platte durchaus eingängig.
Pop, UK, Blur
Das selbstverwaltete Kulturzentrum in Johannis nimmt im neuen Jahr direkt Fahrt auf und präsentiert mit INTERRUPT eine weitere, hauseigene Veranstaltungsreihe, erstmalig stattfindend am 24.02., u.A. mit Jamera, Too Fated, Neve, Anna Butter und Ulf Herold. Die Programmgruppe versucht mit Interrupt „einen authentischen Austausch zwischen kontemporärer elektronischer Musik und Clubkultur zu schaffen und bietet einen Erfahrungsraum für ein breites Spektrum an elektronischer Musik, inklusive all ihrer Sub- und Postgenres.“ Das klingt äußerst vielversprechend und vor allem repräsentativ für das Haus und sein Konzept. Konzerte, Club, Lesungen, Workshops, Gastro – alles unter einem friedvollen, kreativen Dach. Auch unter der Woche! Mittwochs haut das Kneipenkollektiv bspw. immer feine Schnitzel raus und jeden Donnerstag ist Volxküche.
Unsere curt-Highlights im Februar/März: Die nächste Arsch&Frida
Show RIOT GRRRLS am 11.02, mit Lesung aus dem Buch „Our piece of punk - Ein queer_feministischer Blick auf den Kuchen“ und anschließendem Punkkonzert. Zudem feiert die Workshop-Reihe
BODIES AND BORDERS zur Sensibilisierung von Körper- und Grenzwahrnehmungen von Melina Geitz an regelmäßigen Terminen ihre Fortsetzung. Zauberhaft und ein wenig melancholisch wird es, wenn am 03.03. nach drei Jahren Pause die bunte Truppe von DAS MAGISCHE THEATER zurück ins Stadtteilzentrum kehrt.
sTadTTeIlzenTRUM desI
Infos und Tickets: www.desi-nbg.de
Instagram: @desi_nuernberg / @desi_kneipe
Wie aus dem Ei gepellt und neu hier bei unseren Veranstaltungsstätten der Herzen: Die KANTINE. Deshalb hier ein paar schnelle Facts zur Location und dem Musikverein, kurz MV, der eigentlich im Künstlerhaus/K4 (ex-KOMM) zu Hause ist und bis Juli 2018 das meiste Programm dort im Zentralcafé veranstaltet hat. Seit September 2018 passiert das nun eben in der KANTINE, da die ursprüngliche Wirkungsstätte derzeit einer großen Renovierung unterzogen wird. Das wird noch ein paar Jahre dauern und das Team fiebert den neuen Räumlichkeiten im Künstlerhaus schon entgegen. So eine Übergangslösung bedeutet jedoch keinesfalls einen Rückgang der überaus wertvollen Kulturarbeit, die derzeit in der KANTINE passiert. Allein im Februar/März finden unzählige, fantastische Konzerte und Festivitäten statt, die mit Grunge, Punk, Rock, Indie, Rap, Electronic alles abdecken, was die Herzen der Konzertliebhaber:innen aufgeregt höher schlagen lässt. curt-Kalender und MV-Homepage checken!
Damit nicht genug: Vorträge zu aktuellen Themen und Diskussionsabende ergänzen das Programm und setzen der Location in Sachen gesellschaftlichem Mehrwert nochmal einen drauf. Auch hier gilt: Wer Bock hat mitzumachen, um einen Beitrag zum kulturellen Treiben der Stadt zu leisten, ist bei einer Institution wie dem Musikverein bestens aufgehoben. Wir freuen uns auf die gemeinsame Liebelei!
Infos und Tickets: www.musikverein-concerts.com
Instagram: @musikverein_nbg
Winterpause rum! MUZ Jubiläum an zwei pickepackevollen Tagen gebührend gefeiert! Und nun? Ja, weiter geht‘s natürlich in der Zentrale des lokalen Musik-Supports! Die MUZ ist und bleibt nicht nur weiterhin eure Anlaufstelle des Vertrauens für jegliche Band- und Musiker:innen-Fragen aus der Region, sondern schraubt auch fleißig an neuen Konzepten zum Austausch und Umsetzung von Projekten der hießigen Szene. Besonders schick finden wir dabei fix etablierte Nummern wie das BANDKARUSSEL, in dem sich alle paar Wochen für einen schmalen Taler vier bis fünf Bands aus dem regionalen Netzwerk der Musikzentrale Nürnberg auf zwei verschiedenen Bühnen im Kreis drehen (nächste Runde am 23.02., u.A. mit Indie-Synthie-Duo HLRD). Eine richtig heiße Kiste werden mit absoluter Sicherheit die Albumfeierlichkeiten von AMBIVIOLENZ am 24.02., mit freundlichster Unterstützung von ANTRIEB, DER und NUN FLOG DR. BERT RABE, inklusive gitarrenlastiger Aftershow-Party! Mehr Musik, mehr neue Platten! Mehr Highlights! Am 01.04. feiern auch MELONBALL ihre fetzen Album-Release-Show und setzen dem Line-up mit den Gratulant:innen von MONEY LEFT TO BURN, HEATHCLIFF und DRUNKTANK das Punk-Krönchen auf.
Ey, und noch was ... Falls jemand ausnahmsweise eine kurze Konzert-Verschnaufpause brauchen sollte: Triff uns am Kickertisch und mach dich auf eine saftige Abreibung gefasst!
MUsIKzenTRale / MUz ClUb
Infos und Tickets: www.musikzentrale.com
Instagram: @musikzentrale_nuernberg
Fast ein wenig wehmütig äußerste sich der Club Stereo Anfang des Jahres mit einem Statement auf Instagram zu den neuerdings erhobenen 3 Euro Eintrittspreis für den traditionellen STEREOLIEBEDonnerstag. Dabei ist dieser Schritt angesichts der überall steigenden Kosten nicht nur nachvollziehbar, sondern auch super fair. Und damit teilen wir auch die durchwegs zuckersüße und unterstützende Reaktion der #Stereoliebe-Fanbase, die sich im Februar/März wieder auf eine ganze Welle schöner Events freuen darf.
Im März beginnt NBG SOUNDS, die neue Konzertreihe aus dem Hause NBG POP zur nachhaltigen Förderung der Musikszene in der Metropolregion. Hierfür stehen bereits 3 Termine mit jeweils 3 Livebands fest (17.03., 21.04., 17.05.). Zeitgleich zu den Konzerten trifft sich in der Kneipe über dem Stereo die hießige Musikszene zum Austauschen, Diskutieren und Netzwerken – alles präsentiert von curt!
Der Kneipenvorraum hat übrigens jeden Freitag und Samstag eine Stunde vor Club-Start bereits ab 22 Uhr geöffnet und versorgt euch mit wechselnden Specials, Live-DJ-Mukke und Mottoabenden. Mit Pauken und Trompeten endet hier am 18.2. auch der KLARAGASSENFASCHINGSUMZUG. Am 10.03. startet im Stereo zudem eine neue Konzert- und Partyreihe, die auf den klassischen Stereo-Indie eine harte Schippe drauflegt und dem guten alten Metal- und Posthardcore eine Bühne bieten wird. Wie Hetfield sagen würde: Yeehöaah!
ClUb sTeReO
Infos und Tickets: www.club-stereo.net
Instagram: @stereonuernberg
Apropos NBG POP! Natürlich ist der Z-Bau ebenfalls mit von der Pop-Partie und auch wenn es noch ein bissi hin ist, könnt ihr euch schon jetzt den 05.10. als Termin für das Eröffnungskonzert in den Kalender schreiben. Bis dahin wird auch im Zetti konstant an neuen Konzepten geschraubt, um allen musikalischen und kulturellen Vorlieben vollends auf den Zahn zu fühlen: Neu im Sortiment ist die Partyreihe mit dem klangvollen Namen KRACHEN, bei der Indie, Rock’n’Roll und Punk zum Tanzen auf die Teller kommen! Wir werden ausführlich auf Instagram berichten, da Tim S. aus S. 12 seine zarten Gitarrenfingerchen bei der Nummer mit im Spiel hat. Hervorzuhebene Spitzen-Acts gibt‘s im Februar/März wie Sand am Meer, deshalb immer fleißig unseren curt-Eventkalender und die Z-Bau Website checken. Nur so könnt ihr das Risiko eines verpassten Konzerthighlights im Jahre 2023 bereits im Keim ersticken! Wir freuen uns ganz besonders auf MILLIARDEN (am 10.3.) und JAYA
THE CAT (am 25.03. / Ersatzshow vom 14.01. im Hirsch).
Desweiteren strotzen die alten Backsteinwände auch abseits der lauten Feierlichkeiten vor kreativen Unterhaltungsmöglichkeiten. Am 04.03. steigt die mittlerweile sechste Ausgabe des MUSIKER:INNEN
FLOHMARKT, inklusive kleiner Livestage. Präsentiert wird diese schöne Nummer neben dem Z-Bau von BTM-Guitars und der Musikzentrale Nürnberg. Der Eintritt ist frei.
z-baU - haUs FüR gegenWaRTsKUlTUR
Infos und Tickets: www.z-bau.com
Instagram: @z.bau
Ein neues Jahr und erneut stehen über 200 sagenhafte Liveacts aller Genres in den Startlöchern, um auf einer der vielen Bühnen im E-Werk ihre Kunst zu präsentieren. Wir curt-Heinis nutzen die 23 Minuten vom Nürnberger Hbf bis vor die Pforten des E-Werks immer für ein Bierchen und eine Butterbreze. Für mehr reicht es selten, immerhin ist das nur einen Steinwurf entfernt! Nur mal so als klitzekleine Verdeutlichung, weshalb sich ein regelmäßiger Blick ins E-Werk-Programm lohnt.
Allererste und wärmste Empfehlung: Sichert euch ein Ticket für die KULTURINSEL WöHRMÜHLE (13.–23. Juli)! Mit dabei sind u.A. ROY BIANCO UND DIE ABBRUZANTI BOYS, CLUESO, SPORTFREUNDE
STILLER, GENTLEMAN, u.v.m.
Im Febraur/März springen uns direkt LADY BLACKBIRD am 25.02. und BLACKBERRIES am 17.03. (präsentiert von FUZZ OVER NUERNBERG) ins Auge. Euren eigenen Augen werdet ihr spätestens dann nicht mehr trauen, wenn SIEGFRIED UND JOY am 29.03. mit euch fertig sind und ihr zwischen Las Vegas und dem zauberhaften Erlangen kaum mehr unterscheiden könnt.
Zum Schluss ein kleines Chapeau, Glückwunsch & Juchee! An Veranstalter:innen und ans E-Werk als Zuhause des ANTI-STADL FESTIVAL, das im Januar ein unglaubliches 20-jähriges Jubiläum feiern konnte. Wer´s nicht kennt, sollte das nachholen. Wilde Nummer...
KUlTURzenTRUM e-WeRK
Infos und Tickets: www.e-werk.de
Instagram: @ewerk_erlangen
"Würdet ihr 2023 mit uns ausgehen?", fragen AnnenMayKantereit und 8 Millionen Menschen in Deutschland, mindestens, schauen in die sanften Augen dieser barfüßigen Wuschelbuben und schreien: Jaaaa! So ist das mittlerweile für die 2011 gegründete Band, der mit Pocahontas, Oft gefragt und wie sie alle heißen so schmachtig zum Schmettern geeignete Hits gelangen, dass ganz viele schmachtig schmettern wollten und jetzt nur noch die größten Hallen groß genug sind, um der Nachfrage nach Annen, May und Kantereit Herr zu werden. Zwar singt Henning May in Drei Tage am Meer, dass er eine Pause brauche. Tatsächlich kommt die im Leben seiner Band aber kaum noch vor. Der Tourkalender ist gut vollgepackt, AnnenMayKantereit versprechen neue Songs, viele Überraschungen und die frisch aufgebügelten alten Gassenhauer. Das wird groß und schön und ausverkauft. Nur der crazy curt, der hat noch Tickets für euch. Say what! annenMaykanTeReiT 30. MÄRZ // ARENA NÜRNBERGER
Schwarzer Humor, Wiener Dialekt, wunderbar windschiefe Arrangements zwischen Rock, Folk und ösi-Soul. Voodoo
Jürgens ist ein Phänomen, dem sich niemand entziehen kann.
Schon mit seinem ersten Album Ansa Woar ging er auf die 1 der Albumcharts. Im Dezember erschien sein drittes großes Werk, Wie die Nocht noch jung wor, begleitet von so wunderbaren
Singles wie Federkleid und Es geht ma ned ei, die uns ganz wehmütig schunkeln und tanzen, nach der Ottakringer-Dose greifen und wieder mit Rauchen anfangen lassen. Wunderbar.
Eine Frau, ein Klavier und was für eine Stimme! Die NueJazzOrganisator*innen holen im Rahmen ihrer Clubseries mit Lady Blackbird eine Künstlerin nach Erlangen, die nicht viel braucht, um Zuhörende im Sinne des Fanseins gefügig zu machen.
Die in New Mexico geborene Jazz- und Soul-Sängerin entfaltet mit traditionellen Mitteln eine Wucht, die, wenn man das sagen darf, an das große Vorbild erinnert: Nina Simone. Tatsächlich stammen die Songs auf dem ersten Album von Lady Blackbird u.a. von Simone und anderen Künstler*innen der 60er-Jahre. Lady Blackbirds
Stimme und ihr Gefühl hauchen diesen Songs neues Leben ein, voller ergreifender Melancholie.
lady blaCKbIRd
25.02. // 20:00 // E-WERK
Irgendwann wird es heißen: Wir haben den Lostboi noch im Club Stereo gesehen, beim Nürnberg Pop war das. Da hat er noch Clubs gespielt! Ein gutes halbes Jahr später ist der junge Schmerzensmann aus der Indie-Rap-Grunge-Ecke dem Club entwachsen und muss flugs vom Stereo in den Z-Bau verlegt werden. Weil: wegen Nachfrage! Wir hängen hier wir dort an den Lippen des Schlaks mit den pinken Haare und wenn wir weinen, denken wir an ihn. Eh klar!
lOsTbOI lInO
30.03. / 20 UHR / Z-BAU
curt vergibt 3x2 Tickets über Insta und über www.curt.de
Er hat sämtliche Superlative im Regal stehen. Und: coolster, wichtigster und bester (erfolgreichster sowieso) Drummer seiner Generation darf sich nur einer nennen! Entsprechend liest sich die Liste der internationalen Topstars mit denen Wolfi bereits zusammengearbeitet hat. Er trommelt aber nicht nur im Dienste anderer, sondern stellt sich selbst immer wieder neue Bands zusammen und sucht sich dafür die besten der Besten: die Musiker*innen, von denen er selbst Fan ist und/oder die er teilweise selbst entdeckt und produziert hat. Auf WOLFGANG HAFFNERS DREAM BAND folgt nun WOLFGANG HAFFNERS
MAGIC BAND, für die Haffner Jazz-Stars aus Deutschland gewinnen konnte: Sängerin Alma Naidu, Keyboarder Simon Oslender, Bassist Thomas Stieger und Trompeter Sebastian Studnitzky. Heraus kommt: gepflegter Groove, klangschöne Melodien und ein tiefes Gespür für die zwischenmusikalische Atmosphäre auf der Bühne. Man könnt' fast sagen: It's magic. It´s Haffner-Sound! Auch zauberhaft: curt hat 3x2 Tickets für euch!
WOlFgang haFFneR MagIC band
Sa. 25.03. / 20 Uhr / Meistersingerhalle Nbg. www.wolfganghaffner.de curt vergibt Tickets über Insta und über www.curt.de
losT
Wer die entsprechende Rubrik in unserem kleinen Heftlein aufmerksam verfolgt, der weiß: 2023, das wird ein gutes Jahr für die regionale Musik. Auch Melonball werden daran einen nicht unwesentlichen Anteil haben. Die Skatepunk-Band, die noch relativ jung ist, aber quasi schon auf allen großen Festivals zu Hause, weil halt gut, released am 01.04. ihr erstes Album. Melonball spielen einen sehr charakteristischen Punkrock mit eingängigen Hooks und dreistimmigen Gesangmelodien. Macht mega Spaß.
Melonball haben sich ihre Lieblingsbands aus der hiesigen Skatepunk-/Punkrock-Szene eingeladen – und sie werden kommen!
MelOnball.
SUPPORT: MONEY LEFT TO BURN, HEATHCLIFF, DRUNKTANK. 01.04., Muzclub. curt vergibt Tickets. www.melonball.bandcamp.com
Ramsch sind ein frei improvisierendes akustisches Trio, bestehend aus Klavier, Kontrabass und Schlagzeug, anreisend aus der Schweiz. Das Instrumentarium wird gern um Flöte, Spinett und allerhand Kram aus Küche und Baumarkt erweitert. Wer dabei war, erinnert sich an den 12.10.2021, als Ramsch bei Andis SuppKultur im Gostner mit dem Erlanger Björn Bischoff zu einer spektakulären Einheit für einen Abend zusammengeschnürt wurden. Im Aufeinandertreffen von Text und Musik auf diese Art entstand etwas Neues, nie Dagewesenes, ständig Überraschendes.
Ramsch sind auf den Geschmack gekommen und machen das Prinzip zur Tour, die sie erneut nach Nürnberg führt, diesmal ins Kunst- und Kurhaus Katana und mit curts Andi selbst mit auf der Bühne. Andi liest Ausschnitte aus Geschichten, die von Ramsch überrumpelnd, laut und gefährlich vertont werden. Das wird ein herrliches Chaos!
RaMsCh
09.03., KATANA, www.katana18.de
Best-of-Oper in der Australian Bar: Die Pocket Opera Company kommt mit einem Opern-Cocktail ins Restaurant hinterm Hauptmarkt. Dabei konkurrieren eine Sängerin und ein Sänger, flankiert von einem SaxDoppel. Waffe der Wahl: Arien! Carmen, Fledermaus, Turandot, Wallküre und wie sie alle heißen. Die beiden wissen am Ende selbst nicht mehr so recht, wer und wo sie sind. Berauschend für Ohren, Herz und Gaumen: Jeder Gast erhält einen exotischen Cocktail!
sax On The beaCh
23.03., 24.03., 30.03., 31. 03., Australian Bar & Kitchen (Down Under Club)
www.pocket-opera.de
selbst wer ihn nicht kennt, kennt ihn, z.B. vom TV. Johannes Oerding ist ein Superstar der deutschen Popwelt, gold- und platinveredelt und Host bei Erfolgsshows wie Sing meinen Song oder The Voice of Germany. Und wenn er zwischendurch wieder Zeit findet, eine neue Single zu droppen, dann wird die logischerweise ein Hit, denn der Oerding weiß, wie's geht. Zuletzt so geschehen mit "Plan A". Kein Plan B, sondern A: fette Hallenkonzert spielen – z.B in Nürnberg.
JOhannes OeRdIng
27.03., ARENA NÜRNBERGER Versicherung, www.johannesoerding.de
Nürnberg Pop, POP! ROT WEISS und die PSD Bank starten in diesem Frühjahr eine neue Konzertreihe, die uns die heißesten Newcomer der Stadt präsentieren wird. Medienpartner: Natürlich curt.
Im Januar endete der Bewerbungsschluss für Nürnberg Sounds, jetzt stehen die Termine für die Konzertabende fest: 17.3., 21.4., 17.5. Zeitgleich zu den Konzertabenden findet jeweils im Vorraum (Kneipe über dem Stereo) ein Netzwerktreffen der Musikbranche und Musikszene der Metropolregion Nürnberg mit Keynotes, Diskussion, Netzwerken usw. statt.
Das Konzept ist auf Nachhaltigkeit ausgelegt. Und die Bands bzw. Künstler*innen sollen nicht nur Bühnenerfahrung in einem professionellen Rahmen sammeln, sondern in dem Zuge gleich auch noch Kontakte knüpfen. Ziemlich cool, finden wir, präsentieren das alles und sind sehr gespannt auf die erste Bandwelle! Sobald wir was hören, erfahrt ihr alles auf curt.de.
Die neue Konzertreihe im Stereo und anderswo. 17.3., 21.4., 17.5. Präsentiert von curt, dem einzigartigen NÜRNBERG READS.
www.nuernberg-pop.com/nbgsounds
Wir wissen, wo die Musik spielt.
Messe Nürnberg
Messe Nürnberg
musikmesse-nuernberg.de
musikmesse-nuernberg.de
Messe Nürnberg
musikmesse-nuernberg.de Messe Nürnberg
musikmesse-nuernberg.de
nbg soUnds: die neue konzertreihe für die nächste generation
Hey, Leute, schwer vorstellbar gerade, aber der Sommer naht. Die Freibäder machen bald wieder auf, der Wöhrder See kippt, die Innenstadt wird zum Backofen, der Reichswald steht in Flammen, das Wasser wird knapp, die Freibäder machen wieder zu. Gut, in dieser Eskalationsstufe vielleicht noch nicht in diesem Jahr, aber 2035 ... ! In dieses Jahr beamt uns das neue Projekt des URBAn LAB, das uns ab Februar das ganze Jahr über begleiten wird: wAS wäRE wEnn ...?
EinE STADT PROBT iHREn UnTERGAnG. Es ist diese, unsere Stadt.
Die Stadtentwickler*innen vom URBAN LAB nehmen sich mit Hilfe der Förderung durch die Nationale Stadtentwicklungspolitik ein Thema und bearbeiten und transformieren es mit Hilfe der Stadtgesellschaft, also uns. Es ist in dem Fall das unausweichliche, wichtigste Thema: das Klima ändert sich, it‘s getting hot in here !
Das Projekt WAS WÄRE WENN ...? will die Menschheitskrise mit Hilfe unterschiedlichster Inszenierungsformen in den öffentlichen Raum holen. In den vergangenen Monaten fanden zu dem Zweck bereits die ersten Krisenjams zusammen mit interessierten Bürgern und kreativen Köpfen statt. Die Teilnehmer*innen mussten sich in diesem Rahmen mit wissenschaftlich fundierten Szenarien auseinandersetzen, also: Was bedeutet das denn konkret, wenn sich die globale Temperatur bis 2035 um 1,5 bis 2 Grad erhöht? Wie entwickelt sich das Grundwasser, wie reagieren Pflanzen, welche gesundheitlichen Auswirkungen haben wir zu befürchten und wie reagiert wahrscheinlich die Politik?
Die Perspektive ist einem nicht völlig unbekannt und wir sind mittlerweile in der Lage, das zu lesen und die Worte zu verstehen, ohne in Panik zu geraten und unser Leben auf den Kopf zu stellen. Deshalb will
das URBAN LAB die Krise erfahrbar machen. Los geht‘s mit der Krisenerfahrung bereits im Februar mit der Inszenierung zum Thema Hitze-Dürre-Krise an einem Platz im öffentliche Raum Nürnbergs. Hier wird das Leben in 2035 exemplarisch dargestellt.
Die Inszenierung in Form künstlerischer Intervention soll die Bedrohungslage vergegenwärtigen, jedoch nie, ohne zum Finden neuer
Lösungen aufzurufen. Am Ende des Jahres sind mehr Menschen qualifiziert, langfristig an einer klimaresistenten Stadt Nürnberg mitzuarbeiten. Auf welchen Platz genau sich URBAN LAB und die Stadt am Ende geeinigt haben, erfahrt ihr schnellstmöglich online.
Der zweite Teil des Projekts ist der Partizipation gewidmet. Wie aus der vorangegangenen Urban-Lab-Arbeit Quartier U1 bekannt, können sich Einzelpersonen und Gruppen mit Projektideen an das Lab wenden. Ab Mitte Februar und bis Mitte Mai können Projektideen eingereicht werden, über die Umsetzung und die Verteilung von insgesamt 60.000 Euro für diese Projekte wird in einem kollaborativen Vergabeprozess im Mai entschieden. Zudem öffnet das AMT FÜR IDEEN wieder seine Tore. In den wöchentlichen Ideensprechstunden kann man sich Hilfe holen,
z.B., wenn es um Ansprechpartner*innen bei der Stadt geht. Und, hier gibt‘s die unkomplizierten Mikroförderungen in Höhe von 400 Euro. Das ganze Projekt und die Art der Umsetzung ist so besonders – es wandert jetzt bereits ins Museum und zwar nicht in irgendeines, sondern ins Germanische Nationalmuseum. WAS WÄRE
WENN ...? wird Teil der neuen Ausstellung Horizonte – Geschichten und Zukunft der Migration, die das Unterwegssein im Kontext der Menschheitsgeschichte thematisiert. Dazu werden in Zukunft natürlich vermehrt auch Fluchtbewegungen aufgrund veränderter klimatischer Bedingungen gehören. Eine Ideen-Jam findet zudem im Germanischen Nationalmuseum statt.
Auch curt begleitet WAS WÄRE WENN ...? Wir werden ebenfalls einen Beitrag zur bewusstseinschaffenden Inszenierung leisten. Infos: tba.
save the date
21.02.
25.04.
URban lab: Was WäRe Wenn ...?
– eIne sTadT PRObT IhRen UnTeRgang
Ideen-Jam: Wasser: 17.02., 16 Uhr, Südpunkt
Ideen-Jam: Umwelt: 24.03., 16 Uhr, Ort tba.
Ideen-Jam: Soziale Krise: 22.04., 10 Uhr, GNM www.waswaerewenn2035.de
20.05. Beatgarten
15.06.
02.10. 8 Jahre Z-Bau
Infos & Tickets unter z-bau.com
Masta Ace (US) + Marco Polo (US) BrucknerZerrissen Tour 30.04. Bummelkasten 06.05. Biergarteneröffnungf R ü H j AHRSPUTZ ERLED i GT , ALLE v ORS äTZE ER fOLGRE i CH in DE n SA n D GESETZT , ZE i T fü R E in E BELOH n U n G ! CURT ni MMT EUCH A n D i E HU n GR i GE n H än DCHE n U n D GELE i TET EUCH ZU DE n KUL in AR i SCHE n SP i TZE n LOKAL i TäTE n DER STADT !
wiRTSCHAfT.
In der Sperberstraße 27 wurde ein neues Restaurant gemalt. Mit fetten Eddings bewaffnet hat im CAFÉ LADIDA eine Bande Künstler*innen ein abgefahrenes Konzept mit klaren Linien kreiert. Mediterrane Küche trifft Kunst. So einfach, aber schwer zu erklären, jedoch sehr leicht zu erkunden. Es wird traditionell italienisch gekocht, mittags wie abends, mit einem vielversprechenden, modernen Touch. Die angerichteten Speisen springen vor lauter Farbkontrast förmlich ins Auge. Denn: Der Laden glänzt von oben bis unten ausschließlich in schwarz-weißem Comic-Style und schafft ein komplett anderes Gastroszenario, das man sonst nur aus den ganz großen Großstädten kennt. Jetzt aber auch in Nürnberg. Riskiert auf jeden Fall mal einen Blick und Bissen, denn für so eine Nummer braucht es einen Haufen Mumm – und Talent. www.cafe-ladida.de
Instagram: @cafe.ladida
Neu entdeckt und direkt ins Herz geschlossen!
Unser erster curt-Besuch steht direkt im Februar an und wir fasten bereits seit geraumer Zeit, um das Maximum an iberischer Kochkunst und feinstem Vino in uns aufnehmen zu können. Das MANO bietet sich für einen dieser Abende an, an denen man sich voll und ganz
auf Kulinarik konzentrieren und den Genuss in den Fokus stellen möchte. Nix zwischen Tür und Angel, stattdessen mal wieder richtig Zeit nehmen und am besten mit einem ganzen Schwung weiterer, hungriger Leute. All das, um die größtmögliche Tapas-Vielfalt am Tisch zu garantieren, denn dann macht es doch am meisten Laune. Die beiden Betreiber Phil und Khan geben angenehm transparent Einblick in ihre Idee und Inspiration für das Restaurant, das sich besonders durch ein nachhaltiges und regionales Konzept etabliert. Wir sind am Start! www.mano-nbg.de Instagram: @mano.iberica
Das TELLERRAND auf AEG ist nicht nur regelmäßiger Schauplatz des Kneipenquiz, bei dem unser Laber-Matze seinen Gästen die Grenzen ihres Intellekts und ihrer Trinkfestigkeit aufzeigt, nein, hier findet am 09.02. ab 19 Uhr auch die allererste Ausgabe unserer neuen Veranstaltungsreihe CURT KOMMT! statt: die erste Live-Release-Party zum Heft. Das TELLERRAND hat sich zudem mehr und mehr zur verlässlichen Anlaufstelle für allerlei Events gemausert. Von gemütlicher Kneipenabend-Unterhaltung bis mehrtägigen Zirkusparaden, immer randvoll mit regionalen Acts. Alles dabei und stets mit dem Fokus auf local heroes. Kein Wunder also, dass wir mit
curt zum Kuscheln kommen. Ein Blick ins Programm lohnt sich, ein weiterer Blick in die abwechslungsreiche Speise- und Getränkekarte sowieso.
www.zum-tellerrand.de
Instagram: @tellerrand_gastro
Ein neues, wenngleich altbewährtes Motto schallt zünftig durch die Stube der WIRTSCHAFT: Back to the roots! Auf liebevollen Wunsch der Gäste gibt es nun zusätzlich zu den modernen, fränkischen Gerichten und der Sonntagskarte eine neue Linie: „Nürnberger Originale“, d.h. traditionelle Klassiker wie Schäufele, Nürnberger Bratwürstchen, Sauerbraten oder Baggers bekommen einen festen Platz auf der Speisekarte. Die „Gudzerla“ (fränkische Tapas) bleiben aber selbstverständlich Kernbestandteil und bieten die Möglichkeit, die fränkische Küche in all Ihrer Vielfalt und auf eine lockere Sharing-Art mit Friends & Family zu genießen.
Sollte also eine minimale Restchance bestehen, dass ihr die eigene Heimatkost noch nicht in all ihrer Pracht ausgekostet haben solltet, seid ihr hier genau richtig. www.die-wirtschaft-nuernberg.de Instagram: @die_wirtschaft_nuernberg
Kulinarisch balanciert das LUDWIGS im
optimalen Gleichgewicht zwischen Café, Bar und Restaurant, mit immer wechselnder Karte. Das wirkliche Besondere ist jedoch der niemals abreißende Strom an künstlerischen Neuentdeckungen, die der Laden zu bieten hat. Derzeit schmückt die Ausstellung „Graffl und Glombatsch – Ranz“ die Wände, von denen ihr Erschaffer Felix zwar meint, es stünde ein Gedanke am Anfang, aber in der Regel steht er, wenn überhaupt, am Ende. Abwechslungsreich, unentschlossen, aber immer sehenswert. Passt also gut hier rein. Musikalisch holt sich das LUDWIGS allein im Februar und März gleich sieben Konzerte auf die Kneipenbretter, u.A. Vincent Klein (14.02.) und Max Rogue & The Vagabonds (14.03.). C heckt auf jeden Fall das LUDWIGS Programm und kommt rum, es lohnt sich. www.ludwigs-bar.de Instagram: @ludwigsbarcafe
Der Laden in der Klaragasse, der neben ausnahmslos regionaler Küche und feinen Drinks vor allem durch sein breites Programm punktet, hat schon wieder Zuwachs in Sachen
Unterhaltungswert bekommen: Für sechs Termine gastiert das Format „Podcastbrause“ immer am ersten Mittwoch des Monats. An jedem Abend stehen drei regionale Podcast-Projekte auf der Bühne. Da schlackert nicht nur curt-Heini Matze mit seinem „Zwei
Flaschen Wein“-Podcast mit den Ohren! Gute Sache, extrem wertvoll für die Szene und mit der AFTERWORK an einem Ort, der sich mit seinem Konzept ganz stark dem lokalen Support verschrieben hat. Passt perfekt!
Weitere Highlights: Barquiz, Wein- und Bier-Tastings, Jamsessions, 12min.me und, und, und. Kurzum: In der AFTERWORK geht auch noch einiges nach der Arbeit!
www.afterwork-nuernberg.de Instagram: @afterwork.nbg
Von Dienstag bis Freitag bietet das PARKS zusätzlich zum eh schon breiten Kulinarik- und Unterhaltungsprogramm ein neues Mittagsangebot im Lunchcafé: In eurer Mittagspause könnt ihr ab sofort ein 2-GangMenü mit wechselnden, frisch zubereiteten Gerichten aus hochwertigen Zutaten der Region in entspannter Atmosphäre mitten im Stadtpark genießen. Bestens geeignet für einen Abstecher mit den Kolleg:innen! Abends und am Wochenende haben sich zudem namhafte Veranstaltungsreihen etabliert und machen das PARKS zu einer schicken Anlaufstelle für diverse Livekunst und Kultur. Poetry Slam und „Lesen für Bier“ (beides u.A. gehostet von unserer curt-Kolumnistin Kathi Mock), Nightmarket, Afterwork-Partys, Kneipenquiz – nur um ein paar rauszupicken. Ein Highlight für die Narren-
freiheit wird der Rosenmontagsfasching am 20.02. ab 20 Uhr. www.parks-nuernberg.de Instagram: @parksnuernberg
Echt feines Special: Ein exklusives 4-Gänge-Menü erwartet euch in der BRASSERIE SIMONE am
Burger-Gesetz! Natürlich stehen auch fleischlose Alternativen auf der bunten, ausgefuchsten Speisenkarte. Ein klitzekleines Restrisiko für schlechtes Gewissen bleibt also immer bestehen, wenn man sich vollends durch das Angebot futtern möchte und sich am Rande der Bewegungslosig-
Inmitten geretteter Katzen kann man im Katzentempel ausschließlich vegane Köstlichkeiten schnabulieren – seit 2022 übrigens auch in einer neuen Filiale in Erlangen. Das Angebot reicht von frischen Bowls, Burgern und Sandwiches für Mittagspause und Abendessen,
lungsreichen Frühstücken. Beste Voraussetzungen also, um den weiter durchzuziehen. Inspiration und Motivation findet ihr hier zu genüge. Bei allen Gerichten wird auf biologischen Anbau und regio-
nale Produkte geachtet. Der KATZENTEMPEL zeichnet sich weiterhin als spitzen Adresse für neuartigen Restaurantbesuch aus. Ob es nun an den Streicheleinheiten, dem kulinarischen Angebot oder schlichtweg der Kombi aus beidem liegt, müsst ihr selber rausfinden.
www.katzentempel.de Instagram: @katzentempel
Jetzt ist Feierabend!
MO–SA | 17–22 Uhr Klaragasse 9 | @afterwork.nbg
Die L’Osteria Fürth eröffnete am 6. April 2018 – mit dabei beste beste Pizza mit satten 45 cm Durchmesser
Pasta d’amore. Das Allerbeste: Zu jedem Hauptgericht gibt es gegen Vorlage dieser Anzeige ein Piccolo
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FragolaWettstreit! Künste! Das hat Poetry Slam als Format so beliebt gemacht. Ohne Zweifel ist der Wettbewerbscharakter, der dem Publikum eine Beteiligung und Mitgestaltung ermöglicht, eins der Erfolgsgeheimnisse von Poetry Slam. Doch nicht nur beim Poetry Slam, auch beim Improvisationstheater, kann das Publikum mitbestimmen. Bei sogenannten „Matches“, wo Impro-Teams gegeneinander um die Gunst des Publikums spielen, können sogar auch hier Sieger*innen gekürt werden. warum also nicht beides vereinen?! Poetry Slam und Improvisationstheater.
Genau das haben sich der Improvisationstheaterspieler Michael Müller und der Poetry Slammer Nils Nektarine aus Nürnberg gedacht und „Wettstreit der Künste“ entwickelt. Bei diesem einmaligen Wettkampf trifft Improtheater auf Poetry Slam. Das Prinzip ist so simpel wie auch genial: Zuerst trägt ein*e Poetry Slammer*in einen Text vor, der anschließend von einer Impro-Gruppe nachgespielt werden muss. Am Schluss darf das Publikum entscheiden, was ihnen besser gefallen hat: der Text oder die Impro-Performance. Das Ganze wird einige Male wiederholt, bis man am Ende sagen kann, welche Kunstform diesen spannungsgeladenen Wettstreit gewonnen hat.
Trotz Gemeinsamkeiten unterscheiden sich Poetry Slam und Impro-
visationstheater dennoch. Beim Poetry Slam stehen Einzelpersonen mit ihren akribisch vorbereiteten Texten allein auf der Bühne. Beim Improvisationstheater entwickeln mehrere Personen gemeinsam und völlig spontan eine Szene nach Vorgaben des Publikums. Hier ist es wichtig, aufeinander zu hören und sich gut die Bälle zuzuspielen. Slammer*innen sind Einzelkämpfer*innen und mitunter ganz schöne Rampensäue, die ihre 6 Minuten Bühnenzeit im Scheinwerferlicht auskosten. Beides hat seinen Reiz.
Die Improtheater-Szene in Nürnberg ist groß und vielfältig. Viele Gruppen agieren und florieren in der Metropolregion. Man kennt und mag sich, hier gibt es keine Konkurrenz, alle haben ihren eigenen Auftrittsort und -stil. 6 AUF KRAUT, die verrückte Kultgruppe aus Fürth, spielt jeden 6. des Monats in der Kofferfabrik und gibt es schon seit 1990. Kurz danach erblickte auch HOLTERDIEPOLTER! das Bühnenlicht in Hosenträgern und VOLLE MöHRE sowie ROLLENRAUSCH, letztere sind im Südpunkt zu Hause, feiern heuer beide ihr 20-jähriges Bestehen. Und ich habe gerade erst angefangen, die Gruppen aufzuzählen!
Zu verschiedenen Gelegenheiten gab es Treffen und gemeinsames Spielen der verschiedenen Gruppen. Wenn es einen Wettbewerb gibt, ist der bei Impro noch viel spielerischer und weniger ernstzunehmen als beim Poetry Slam. Das neu wiederaufgelebte Format „Impro-Gwerch“,
eine offene Bühne für Improvisationstheater in Nürnberg, lädt regelmäßig Personen aus allen ansässigen Gruppen zum gemeinsamen Spielen ein. Haltet die Augen offen nach den nächsten Terminen!
Auch WETTSTREIT DER KÜNSTE wird vor allem ein Treffen von Kleinkünstler*innen der Region werden. Die Premiere wird am 4. März im Keck (Kultur im Eckstein) in Nürnberg stattfinden. Die Improspieler*innen für diesen Wettstreit sind Max Windholz (projekt-i42, Wasserburg), Christopher Kny (Rollenrausch, Nbg) und Ela Schefter (Allmächd Knud, Nbg).
Das Team Poetry Slam besteht aus Nils Nektarine (Nbg), Hannah Haberberger (Erlangen) und weiteren. Es moderiert Michael Müller (Volle Möhre, Allmächd Knut etc., Nbg). Kommt vorbei, genießt die Show und entscheidet über Sieg und Niederlage der Künste! Was wird euch besser gefallen: die Poetry-SlamVorlage oder die improvisierte Umsetzung?
Am Ende wird hoffentlich eins gewinnen: die lokale Kleinkunst. Und die lieben wir!
WeTTsTReIT deR KünsTe – improtheater vs. poetry slam
Am 04.03., Einlass 19:30, Beginn 20 Uhr im Keck (Kultur im Eckstein), Burgstr. 1-3, Nbg
KaThI MOCK
mitorganisiert und moderiert seit 2015 den monatlichen U20-PoetrySlam in Erlangen. Seit Februar 2020 organisiert sie zudem die monatlichen Poetry Slams im Nürnberger Parks und im E-Werk, ist abwechselnd mit Lucas Fassnacht Gastgeberin bei „Lesen für Bier“ im Parks und Mitglied beim Improvisationstheaterensemble „holterdiepolter!“. Die Poetry-Slam-Kolumne in curt gibt es seit März 2019.
wORTGEfECHT #142 - nüRnBERGS ORiGinAL POETRY SLAM
DIENSTAG, 14.03., 20 UHR, SÜDPUNKT NBG
Das Wortgefecht - Nürnbergs original Poetry Slam - geht in die 142. Runde. Nach der legendären Weihnachtsausgabe freut sich der Kulturschock-Verein darauf auch 2023 wieder regelmäßig Poetry Slam auf der Bühne des Südpunkts zu veranstalten!
Wie immer präsentiert Michl Jakob Slammer*innen aus nah und fern. Einlass ist bereits um 19:15 Uhr, Karten können nur an der Abendkasse erworben werden, Platzreservierungen für Gruppen sind jedoch möglich.
U20 POETRY SLAM ERLAnGEn – finTA SPECiAL
MITTWOCH, 15.03., 19 UHR, E-WERK ERLANGEN
MÄRZ – feministischer Kampfmonat. Das E-Werk weitet den 8. März heuer einfach auf 31 Tage aus und prägt sein Programm den ganzen Monat mit FINTAs, also Frauen, inter, nonbinäre, trans und agender Personen. Auch beim U20 Slam werden somit nur FINTA-Personen auf der Bühne stehen, die diesmal bis zu 25 Jahre alt sein dürfen. Im Publikum sind alle Gender- und Altersklassen erlaubt und erwünscht, denn wenn sich junge FINTAs ihren Raum nehmen, sollten wir zuhören!
Denn wie schon Beyoncé trällerte: Who run the world?! FINTAs!!!
alle slaM-TeRMIne / februar & märz
01.02. / 20:00 LESEn füR BiER / E-Werk Kellerbühne, Erlangen
11.02. / 19:30 SLAM iM PARKS / Parks, Nbg
12.02. / 20:00 POETRY SLAM iM E-wERK / E-Werk Saal, Erlangen
15.02. / 19:00 U20 POETRY SLAM ERLAnGEn / E-Werk Kellerbühne
21.02. / 20:00 SüDSLAM / Südpunkt, Nbg
22.02. / 20:00 LESEn füR BiER / Parks, Nbg
23.02. / 19:00 nExT-GEnERATiOn-POETRY-SLAM / Zett 9, Fürth
04.03. / 20:00 wETTSTREiT DER KünSTE / Keck (Kultur im Eckstein), Nbg
11.03. / 19:30 SLAM IM PARKS / Parks, Nbg
12.03. / 20:00 POETRY SLAM iM E-wERK / E-Werk Saal, Erlangen
14.03. / 20:00 wORTGEfECHT POETRY SLAM / Südpunkt, Nbg
15.03. / 19:00 U20 POETRY SLAM ERLAnGEn / E-Werk Kellerbühne
22.03. / 20:00 LESEn füR BiER / Parks, Nbg
Sa 18.03. Großer KafkaDoppelabend Der Process + Max Rohland & Garbor Kovacs: Die Verwandlung (on Drums)
SETanztheater & Orchester Ventuno: Der Process
Nach dem gleichnamigen Roman von Franz Kafka
Als ich 18-jährig als DJ auf dem Boot angefangen habe, hat mich alles eingeschüchtert. Da waren all die hübschen Frauen hinter den Tresen, die finster dreinschauenden Türsteher, die anderen Djs, die nicht so richtig mit mir spielen wollten und der berühmte Bautrupp, der sich um alle Bretter und Lampen und überhaupt alles gekümmert hat. Einer dieser Bautrupp-Typen war viel lauter und lustiger als alle anderen. Und er war groß, hatte viele Haare und meinte zu mir: “Dein Sound ist echt grausam, aber scheiß drauf – ich bin der Roman“. Mach’s gut, Bembers!
eVa eIselT – Wenn schubladen denken könnten
10. FEBRUAR / BURGTHEATER, NBG
Eva Eiselt, Jahrgang 1975 ist eine Schauspielerin und Kabarettistin. Gemeinsam mit Christine Prayon bildete sie das Duo Top Sigrid. Ihr Credo ist, dass Kabarett nicht ohne Klischees auskommt und da hat sie vollkom-
men recht. Also bemüht sie nicht nur die klassischen geschlechtsspezifischen Eigenheiten, sondern auch die geographischen. Und wenn dann noch das männliche Alphatier aus Bayern kommt, kann man sich gut vorstellen in welche Richtung sich ihr Programm entwickelt. Die Dame hat einen guten Humor, gepaart mit bester Sprache und auch genug zwischen den Zeilen. Das verspricht einen wunderbaren Abend.
saRah haKenbeRg – Wieder da!
25./26. FEBRUAR / BURGTHEATER, NBG
Also doch. Immer mehr fantastische Künstlerinnen bereichern die Kleinkunstbühnen, wenn man sie nur lässt. Sarah Hakenberg ist jetzt keine Newcomerin mehr, aber ihre Sichtbarkeit wächst stetig. Thematisch arbeitet sie sich an den großen Problemen unserer Zeit ab. Der Klimawandel, die Gleichberechtigung und natürlich alle Kriege und Pandemien. Aber anstatt mit ihrem erhobenen Zeigefinger rumzuwedeln oder gar in eine “woke“ Angriffshaltung überzugehen, verpackt sie alles in kleine Liedchen, die nur so von Ironie, Sarkasmus und Witz strotzen. Denn sie weiß: Ihr Publikum ist klug genug den Wink zu verstehen und alle anderen... Naja, mit denen machen wir alle ja so unsere Erfahrungen.
alFRed dORFeR – und... ,
11. MÄRZ / TAFELHALLE, NBG
Alfred Dorfer ist mit Sicherheit einer der bekanntesten Kabarettisten im deutschsprachigen Raum. Der ausgebildete Schauspieler, der an der Seite von Joseph Hader u.a. in Indien, Hinterholz 8 und Poppitz gespielt hat, ist seit 30 Jahren in Sachen Kabarett unterwegs. Seit je her besticht seine Kunst durch Wissen und Philosophie. Er spannt gerne einen Bogen in die Geschichte um klarzumachen, dass wir aus selbiger nichts, aber wirklich rein gar nichts gelernt haben. Thematisch lässt er kaum was aus und dieser verdammte Spiegel, den er sich und auch uns vorhält ist nicht schön. Das ist Kabarett im besten Sinne – immer dahingehen, wo’s am schmerzlichsten ist und dann schön mit dem Finger in der Wunde bohren.
nICOle JägeR – prinzessin arschloch
3. MÄRZ / THEATER FIFTY-FIFTY, ERLANGEN
Nicole Jäger hasst Menschen – durchaus nachvollziehbar dieser Tage. Diesen Menschenhass zelebriert sie ausgiebigst auf der Bühne. Sie hasst Sport und vor allem die neuesten TikTok-Sporttrends. Sie hasst ihre Schwester, Verkäuferinnen und ihre Eltern, die anscheinend nicht die hellsten Kerzen auf der Torte sind. Vieles bringt sie, meist selbstironisch mit ihrer üppigen Figur in Zusammenhang. Das ist oft lustig, manchmal aber auch eher ermüdend und eigentlich lässt sie offen, ob hier eine Kunstfigur oder sie selbst spricht. Der Name des Programms passt auch jeden Fall.
MaThIas TReTTeR – sittenstrolch
10. MÄRZ / THEATER FIFTY-FIFTY, ERLANGEN
Der Unterfranke stand mit seinem Programm Sittenstrolch Anfang 2020 in den Startlöchern. Jetzt endlich bringt er es auf die Bühne und ein Update samt Corona und all den anderen Blödsinn hat er auch noch draufgepackt. Tretter ist Tretter, egal welchen Namen er seinen Programmen verpasst. Er ist ein steter Beobachter unserer Zeit und das Absurde hat ja immer Konjunktur. Bei Tretter ist wie bei einem guten Bekannten, den man von Zeit zu Zeit einlädt weil er einfach die besten und klügsten Dinge zu erzählen weiß und dabei immer kurzweilig und lustig ist. Wenn’s bei einem ernst wird, lädt man sich aber die wirklichen Freunde ein.
2. FEBRUAR / KULTURWERKSTATT AUF AEG, NBG
Der Comedy Mix hat die letzten drei Jahre gut überlebt und ist in gewohnter Form am Start. Was auch bedeutet, dass außer Ort und Zeit dem Internet nichts Inhaltliches zu entlocken ist. Der Eintritt ist immer noch frei, was eine bedeutsame (freiwillige) Spende nach sich zieht. Infos dazu dann asap auf www.curt.de
Das Gostner Hoftheater kommt frisch aus der Pandemie, wie wir alle – und muss direkt eine neue Kraft einarbeiten, in leitender Position. Zum 1. Januar übernahm Silke Würzberger die Geschäftsführung von Isabelle Pyka. Wobei "neue Kraft" natürlich relativ ist: Silke kennt das Haus seit vielen jahren sehr gut. Andi traf die Chefin und ihre rechte und linke Hand: Laurent Gröflin, künstlerischer Leiter, und Christine Haas, chefdramaturgin.
CURT: Silke, ich weiß ja, du bist dem Gostner schon lange verbunden. wie bist du denn ursprünglich zum Theater gekommen und infiziert worden?
SILKE: Ich wusste nicht so richtig, was ich studieren soll und dachte mir: irgendwas mit Literatur. Nachdem ich so schlechte Dinge über Germanistik gehört habe, habe ich mir gedacht, mache ich lieber Theater- und Medienwissenschaften und noch Pädagogik dazu. Im Rahmen des Studiums muss man ein Pflichtpraktikum machen und ich habe einfach mal hier angefragt. Die Antwort von Radi (Joachim Rader) war: Äh, ja, komm doch morgen! Also kam ich morgen und war dann erstmal Praktikantin im Büro. Zu der Zeit gab es eine Produktion der Lumpenbrüder Quo vadis, Gostenhof. Da ist eine Regieassistenz abgesprungen und deswegen war ich dann plötzlich Regieassistentin. Seitdem war ich mit freiberuflichen Aufträgen immer wieder hier. Irgendwann hieß es dann: So, jetzt mach doch mal was Eigenes, dann habe ich was Eigenes gemacht.
INTERVIEW: ANDREAS THAMM
was war das erste Eigene?
SILKE: Nichts. Was im Leben wichtig ist von Janne Teller. Ein super heftiges Stück, wo am Ende auch einer umgebracht wird. Damit habe ich mich auch ein wenig übernommen. Irgendwann kam noch die Theaterpädagogik dazu, also die Jugendkurse. Und so hat sich das entwickelt. Hättest du dir damals vorstellen können, irgendwann in dieser Leitungsposition angestellt zu sein?
SILKE: Das war eigentlich nie ein Thema. Und tatsächlich wurde es das erst jetzt, ungefähr ein halbes Jahr, bevor überhaupt klar wurde, dass diese Stelle frei wird. Ich habe mich selbst zu der Zeit gefragt: Hey, wohin geht es bei mir? Die Prioritäten haben sich so verschoben, die Bedürfnisse sind andere als noch vor zehn Jahren. Und deswegen war für mich klar, dass ich eine feste Stelle suchen und finden will. Da kam zum ersten Mal die Idee auf, vom aktiven Machen eher ins Ermöglichen zu gehen. Als ich diese Entscheidung für mich getroffen hatte, kam plötzlich die Info, dass Isabelle aufhört. Das Vorstellungsgespräch war ja eine besondere Situation, einfach, weil ihr euch gut kennt, oder?
SILKE: Ich hatte einen absoluten Blackout. Also so, dass ich gerade noch wusste, wie ich heiße. Es war ein bisschen absurd, weil ich eigentlich davon ausgegangen bin, dass die Aufregung, dadurch, dass man sich so gut kennt, ein bisschen geringer sein würde. Das Gegenteil war der Fall und ich war, für mein Empfinden, absolut lost in diesem Gespräch, obwohl ich mich wahnsinnig vorbereitet und mir ja auch sehr
viele Gedanken gemacht hatte.
CHRISTINE: Ja, du hast das da auch gesagt, aber es hat nicht so gewirkt. Du hast schon abgeliefert, sonst hätten wir dich ja auch nicht genommen.
womit geht's jetzt los? in welcher Phase treffe ich euch an?
LAURENT: Wir planen die nächsten Schritte und sind mit den Künstler*innen im Gespräch, die in der nächsten Spielzeit hier arbeiten möchten und sollen. Ich finde das immer so einen speziellen, aufregenden Moment: Man ist mittendrin ist in einer Spielzeit und dann mit dem halben Kopf schon der nächsten. Das, was real hier geschieht, ist ja auch schon vor über einem Jahr verabredet worden.
SILKE: Also ich bin im Kopf definitiv nicht in der nächsten Spielzeit aktuell, weil ich natürlich einfach noch damit zu tun habe, mich einzufinden, meine eigenen Strukturen zu schaffen, bestimmte Dinge bis ins Letzte zu begreifen. Der ganz normale Anfangsprozess, würde ich sagen. Ich habe von Isabelle eine gute Übergabe bekommen und nichtsdestotrotz merkt man dann, dass Dinge für einen selbst vielleicht nicht so funktionieren, oder dass man was verändern muss oder möchte.
Gibt es Sachen, die du tatsächlich schon nennen kannst, die du ändern möchtest?
SILKE: Was ich definitiv ganz pragmatisch ändern werde, ist die Buchhaltung. Ich habe ein großes Strukturbedürfnis und dementsprechend versuche ich gerade viel zu optimieren, bestimmte Dinge zu hinterfragen, die schon ganz lange so sind, weil sie halt so sind. Ein ganz großes Veränderungsanliegen habe ich außerdem noch im Bereich Nachhaltigkeit und Inklusion. Da schauen wir jetzt, wie wir da als Theater den nächsten Schritt machen können. Wie geht es dem Theater denn, nicht nur, aber natürlich auch vor dem Hintergrund der pandemischen Situation, aus der es herauskommt?
CHRISTINE: Auf der Publikumsebene wird es seit November wieder besser, das ist sehr schön. Finanziell ist es so, dass wir wie alle Theater jetzt vor der Herausforderung der Mindestgagenerhöhung stehen, die ja
eine ganz großartige Sache ist, die aber bisher noch nicht bis zum Ende durchdacht wurde. Es gibt einfach noch keine konkreten Pläne dazu, wie die Theater das überhaupt finanzieren sollen. Mit der Erhöhung der Mindestgagen müssen natürlich auch alle Löhne der Festangestellten um denselben Prozentsatz angehoben werden, um da Gerechtigkeit zu gewährleisten. Wir müssen viele Gespräche mit Stadt, Land, Bezirk führen, damit wir mehr Förderung bekommen, denn wir haben einfach ein großes Defizit.
LAURENT: Diese Unterfinanzierung kommt noch aus der Zeit, als es als reines Privattheater als Verein von einer Gruppe Menschen geführt wurde. Wir alle, die jetzt hier sind, haben damit nichts mehr zu tun. Dieser Schritt hat Kosten verursacht, die vorher nicht bedacht wurden. Dass plötzlich Menschen bezahlt werden für ihre Arbeit, die vorher einfach ehrenamtlich war. Unsere Aufgabe ist es, das Theater aus diesem sehr kleinen Umfeld von damals herauszubekommen in eine Struktur,
die von der öffentlichen Hand so gestützt ist, wie es das bräuchte. Wir sind da dran, auch, dass die Stadt sich klar dazu positioniert. Aber habt ihr das Gefühl, dass so ein Anliegen bei der Stadt auf offene Ohren stößt?
CHRISTINE: Der Kämmerer war toll, an anderen Stellen ist es schwieriger.
LAURENT: Und bisher gibt es noch keine Plattform oder Möglichkeit, eben genau diese Thematiken an die richtigen Stellen zu bringen, weil es teilweise auch einfach sehr, sehr schwierig ist, an diesen Stellen überhaupt Termine zu bekommen. Das ist eigentlich der erste Schritt: Die Möglichkeit zu bekommen, zu erklären, dass die Situation nicht nur mit der Pandemie und nicht nur mit der Gagenerhöhung zusammenhängt. Es geht hier um ein Grundproblem und wir brauchen eine Haltung, eine Positionierung dazu, damit wir planen können, damit wir wissen, wie es bei uns weitergehen kann.
Wie würdet ihr die Rolle des Gostner in dieser Nürnberger Kulturlandschaft beschreiben? was für eine Aufgabe hat es?
SILKE: Ja, per se ist es im Erwachsenenbereich erst mal die einzige Alternative zum Staatstheater …
LAURENT: Ich glaube, wir haben ein Format, das es uns ermöglicht, Dinge auszuprobieren, also im Loft genauso, wie auf der Bühne.
Damit sind wir, glaube ich, auch für die Szene hier wichtig, weil bei allen Produktionen die Hälfte der Menschen, die spielen oder sonst wie involviert sind, hier leben. Das ist ein Ort, wo Schauspieler*innen, Künstler*innen, die hier ihren Lebensmittelpunkt gewählt haben, ihre Kunst ausführen können.
Was ist für dich, Silke, die Art von Theater, die dich am meisten anspricht und die du auch umgesetzt sehen willst, hier in in "deinem" Haus?
SILKE: Die eine ganz spezielle Form gibt es bei mir nicht. Aber ich mochte letztes Jahr z.B. Stummes Land wahnsinnig gerne, was eben eine sehr, sehr formale, sehr durchgetaktete Sache war. Wenn alles so ganz auf den Punkt ist, entwickelt das teilweise eine Gewalt, so eine Wucht. Bei Stummes Land haben Leute teilweise wirklich den Saal ver-
lassen, weil sie es nicht ausgehalten haben im letzten Drittel. Und so was finde ich toll. Also nicht, dass die Leute den Saal verlassen, aber dass die Leute bewegt werden von den Dingen und ich danach im Hof stehe und da diskutiert wird. Dann ist es ein gelungener Abend.
CHRISTINE: Das Schlimmste sind Theaterabende, die fünf Minuten nach Ende der Vorstellung schon vergessen sind.
LAURENT: Das Erste für mich ist immer, Künstler*innen zu suchen, die uns interessieren, von ihrer Art her und ihrer Arbeit und dann mit ihnen gemeinsam danach zu suchen, was sie machen möchten. Es geht immer darum, was beschäftigt dich gerade, was treibt dich um, warum treibt es dich um? Man merkt, dass es immer einen Grund gibt, diese Arbeit zu machen und nicht jemanden, der Auftragsarbeit xY am Theater Z abliefert, weil es halt ein Money Job ist. Alle stehen hinter den Stücken, weil sie sie selbst ausgewählt haben.
CHRISTINE: Das ist mit den Schauspielenden genauso. Die entscheiden sich dafür, in dieser Produktion dabei zu sein. Es ist eben nicht wie im Stadttheater, wo man auf dem schwarzen Brett sieht, wer was spielt. Deswegen, finde ich, haben wir immer so eine ganz schöne Energie hier.
Gibt es momentan ein, zwei Dinge, die ihr nennen könnt, auf die ihr besonders hinfiebert?
SILKE: Ich bin jetzt erst mal gespannt auf unser licht.blicke-Festival. Ich bin sehr gespannt auf die Produktionen, bin sehr gespannt, ob alles gut läuft. Ich versuche, mich da gut vorzubereiten, aber wie Festivals halt so sind: Ich gehe nicht davon aus, dass alles genau so läuft, wie wir uns das jetzt vorstellen und wie wir das jetzt planen. Und dann muss man kreativ sein und irgendwie trotzdem Lösungen finden. Ich finde das sehr aufregend, dass so kurz nach meinem Beginn hier gleich dieses Festival losgeht.
LAURENT: Ich freue mich selbstverständlich auf die nächste SuppKultur . (lacht)
Endlich eine richtige Antwort. licht.blicke ist aber ein gutes Stichwort,
weil es ein Festival für ein jugendliches Publikum ist. Habt ihr das Gefühl, es ist schwierig oder einfach, diese Zielgruppe zu erreichen und mitzunehmen?
SILKE: Es ist hilfreich, dass wir immer im Juni ein Jugendstück im Hubertussaal haben. Und daran angekoppelt ist der Kultur-Rucksack für Förder- und Mittelschulen.
CHRISTINE: Ja, ich würde sagen, wenn man über die Schulen geht, dann erreichen wir sie ganz gut. Im Freizeitbereich wird es schwieriger.
SILKE: Wobei wir am Haus mittlerweile auch drei Jugendgruppen haben. Im Jugendclub waren es am Anfang 20 Leute, jetzt ist es ein fester Kreis von 16 geblieben, was für uns schon relativ viel ist. Und in der Peergroup ist es jetzt auch ein fester Kreis und die sind wahnsinnig interessiert und bringen die jungen Leute mit her. Und das merken wir schon, dass dann Formate wie die Soap einfach gut funktionieren. Ich möchte jetzt gerne auch noch so eine Bewerbungsgesprächfrage stellen: Wie und wo seht ihr das Gostner in fünf Jahren und was wird dann vielleicht komplett anders sein als jetzt?
LAURENT: Noch mehr junges Publikum. Also dieser Generationenwechsel. Dass wir noch besser vernetzt sind in die Stadt hinein, in den Stadtteil. Dass wir noch mehr Partnerschaften innerhalb Nürnbergs geknüpft haben. Und dass wir hier unterm Loft überraschenderweise einen Tresor gefunden haben, der einen unendlichen Finanzschatz in sich birgt ...
SILKE: Das Loft floriert auch als Kneipe!
CHRISTINE: Also, ich würde mir in fünf Jahren wünschen, dass diese Lüftungsanlage endlich fertiggestellt ist … (alle lachen)
LAURENT: Dass wir nicht an Dynamik verlieren, dass wir neugierig bleiben auf möglichst viele spannende Projekte und Kooperationen innerhalb und außerhalb der Metropolregion.
SILKE: Ich glaube, in fünf Jahren ist es machbar, dass wir auf jeden Fall deutlich barriereärmer sind. Aber eigentlich wünsche ich mir, dass wir es bis dahin schaffen, wirklich barrierefrei zu werden und auch
Menschen mit Behinderung hier die Möglichkeit geben können, ins Theater zu gehen. Und vielleicht sind wir bis dahin auch energietechnisch besser aufgestellt mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach. Wir müssen halt jetzt Dinge anstoßen, die dann in fünf Jahren Früchte tragen … vielleicht auch schon früher. wirst du denn auch weiterhin in der Regie arbeiten?
SILKE: Nein, das ist für mich tatsächlich aktuell einfach kein Thema mehr. Also keine Ahnung, ob es für mich einfach rein hobbymäßig, persönlich irgendwann noch mal ein Thema wird. Aktuell ist es das nicht. Das Einzige, was ich in der Richtung weiterhin mache, ist der Jugendclub, gemeinsam mit unserer Leiterin der Theaterpädagogik. Das ist für mich auch so ein persönlicher Ausgleich, weil ich diese Arbeit mit den jungen Menschen einfach wahnsinnig gerne mag. Und für mich ist jetzt alles andere viel bürolastiger, ist ja logisch. Da habe ich meinen Ausgleich und kann mit jungen Leuten Kunst machen und am Ende des Jahres eine Aufführung haben und diese geballte Freude und die Emotionen miterleben.
Ich habe noch eine richtige Kulturjournalistenfrage für euch zum Abschluss. warum ist Theater wichtig und bleibt wichtig?
CHRISTINE: Das ist meine Lieblingsfrage. Ich mache das, weil man im Theater etwas mit anderen Menschen erlebt. Weil da Menschen auf der Bühne sind, die für mich spielen und wir alle zusammen diese Verabredung eingehen, dass das wahr ist. Ich muss mich mit den Menschen, die neben mir sitzen, gar nicht unterhalten, weil wir das ja gemeinsam erleben. Und je nachdem, wie so ein Theaterabend abläuft, entsteht dabei ein ganz tolles Gemeinschaftsgefühl. Und das geht alleine nicht. Und deswegen gehe ich gern ins Theater.
SILKE: Es bedeutet per se schon Kommunikation. Man ist aktiv, man geht raus, man sieht eine Geschichte und kommt in jedem Fall in irgendeiner Form mit anderen Menschen in Kontakt. Wenn ich erlebe, wie schnell heute alles geworden ist, ist Theater für mich auch immer ein Ruhepol.
CHRISTINE: Es ist so einfach, eigentlich! Das Publikum kreiert den Abend mit, weil jede Aufführung anders ist, je nachdem, wie das Publikum drauf ist. Und deswegen kann ich mir Theaterabende ganz oft angucken, weil ich weiß, es wird anders sein, das wird mir nicht langweilig. das gOsTneR hOFTheaTeR
ist Nürnbergs ältestes freies Theater, gegründet 1979 und von Anfang an in der ehemaligen Spielzeugfabrik in der Austraße beheimatet. Mit seinem anspruchsvollen Programm mit vielen Gegenwartsautor*innen hat es sich als zweites großes Theater der Stadt etabliert. Zudem sind das Gostner und insbesondere die Theaterkneipe Loft Orte für Projekte der freien Szene, wie für Andis SuppKultur , die sich da suppig eingezeckt hat wie die Made im Speck. www.gostner.de
Seit Anfang des Jahres hat sIlKe WüRzbeRgeR die Geschäftsführung am Gostner Hoftheater inne. Sie war dem Haus seit 2011 als Regieassistentin und seit 2014 als Regisseurin verbunden (u.a. Nichts. Was im Leben wichtig ist, Phantom (Ein Spiel), Rabensommer). Gemeinsam mit ihrem Mann Phil hat Silke die gemeinnützige UG Wolfsherz gegründet und einen ehemaligen Hochseilgarten zu einer kulturell-pädagogischen Oase umgebaut, den WOLFSGARTEN.
lIChT.blICKe.FesTIVal
Das 12. LICHT.BLICKE-FESTIVAL im Gostner Hoftheater markiert einen Neuanfang: Erstmals findet das Festival für ein jugendliches Publikum im Frühjahr, nicht im Herbst statt. Sieben Theaterproduktionen aus fünf Ländern sind in diesem Jahr zu sehen, los geht's am
Der Tod. Der ist erstmal ein Downer. Aber einer, der uns alle irgendwann betrifft und der von allen meist erfolgreich verdrängt wird. Schluss damit!, findet der Autor und Regisseur wenzel winzer und holt den Tod ab Februar nach Nürnberg – auf die Staatstheaterbühne.
viele weitere Ausdrucksformen von Rache zu verkörpern, bittet Gloger Künstler*innen aller drei Sparten von Bayerns größtem Dreispartenhaus auf die Bühne. Das ist mindestens selten, wenn nicht sogar überhaupt noch nie dagewesen!
Winzer fertigt Recherchearbeiten für Theater an. 2021 widmete er sich fürs Nürnberger Staatstheater bereits der Sexarbeit, also der Prostitution. Diesmal geht's ans Ende. In Exit – Sterben für Anfänger*innen kommen Menschen zu Wort, die tagtäglich mit dem Tod zu tun haben: Sterbegleiter*innen, Mediziner*innen, Seelsorger*innen. Ihre Perspektiven finden Eingang in einen Theaterabend, in dessen Verlauf der Tod selbst von sich erzählen soll. Premiere am 3. Februar.
Am 5. Februar laden Mitglieder des Staatstheater-Ensembles in die Kirche. Die musikalische Leiterin am Schauspiel, Vera Mohrs, gestaltet die Vesperkirche in der Gustav-Adolf-Gedächtniskirche. Wir hören Lieder aus den Inszenierungen Alice im Wunderland und Where I end an You begin (das ab 15. Februar in den Spielplan zurückkehrt) sowie aus Veras Soloprogramm, das uns detailverliebt und versponnen in seinen Bann zieht.
Schauspielchef Jan-Philipp Gloger huldigt dann ab 10. Februar einem Gefühl mit schlechtem Leumund: der Rache. Vendetta Vendetta heißt der Text von Thomas Köck, der in Glogers Regie Premiere feiert. Köck weiß: In der Realität mag die Rache geächtet sein, in der Literatur jedoch ist sie unverzichtbar. Man denke an Medea, Michael Kohlhaas, Dr. Bartolo oder, endlich einer, den wir auch kennen, Batman. Um diese und
Blick gen Ende März. In Moskitos von Lucy Kirkwood lernen wir zunächst zwei Schwestern kennen, Alice und Jenny. Alice ist hochbegabt und arbeitet am CERN in der Schweiz, Jenny ist weniger hochbegabt und arbeitet in einem Callcenter. Mit ihrer Mutter, einer brillanten Forscherin, führen sie einen nie enden wollenden Streit. Am Vorabend eines wegweisenden Experiments am Teilchenbeschleuniger treffen die beiden ungleichen Frauen aufeinander und verzetteln sich in einer Debatte über die Beziehungen, die Politik, die Welt und überhaupt alles. Moskitos wird inszeniert von der österreichischen Regisseurin Bérénice Hebenstreit (Nestroy-Preis-nominiert in 2021). Premiere am 25. März.
Blick zurück: Bereits im Januar feierte die gewitzte Uraufführung Gaia rettet die Welt in der Regie von Branko Janack Premiere. Der Text, der von der Schöpfung der Leute durch Gaia, Zeus und Prometheus erzählt und davon, wie die dann alles Schöne kaputtgemacht haben, stammt von der jungen, aufstrebenden Autorin Nele Stuhler. Theater über das Thema unserer Zeit, den Klimawandel, aber mit viel Witz und Frechheit.
Richard-Wagner Platz 2-10, Nürnberg
www.staatstheater-nuernberg.de
Ein Briefwechsel findet den Weg auf die Bühne – da müssen zwei besondere Menschen geschrieben haben. Es waren der Dichter Paul Celan und die Autorin Ingeborg Bachmann, die zu Lebzeiten über 20 Jahre lang ihre Sehnsucht auf Distanz zueinander pflegten. In Wir sagen uns Dunkles machen sich zwei Schauspieler*innen, begleitet von einem Drummer, auf die Suche nach dem, was Paul und Ingeborg sich wirklich sagen wollten – und was sie einander verschwiegen. Nur am 25.Februar! Ab 9. März kommt dann eine Uraufführung auf den Gostner Spielplan: In Nora oder ein Puppenheim geht das Ensemble gemeinsam mit der Regisseurin und Autorin Antigone Akgün der Frage nach, wie es nichtkonformen Menschen in unserer Gesellschaft gelingen kann, auszubrechen und die eigene Autonomie zu behaupten.
gOsTneR hOFTheaTeR
www.gostner.de
Verworren erscheint so mancher Shakespeare in der reinen Inhaltsangabe. Da geht's um zwei verfeindete Brüderpaare, wobei der Eine den Anderen in den Wald verbannt, ihre Töchter bleiben auf dem Hof, wobei dann die eine vom Onkel ebenfalls verbannt wird, sich dann aber als Mann Ganymed verkleidet ... Expert*innen wissen, worum es geht: Wie es euch gefällt, ein Stück über Intrigen, Erbstreitereien, die liebe Familie und die große Liebe. Auf die Schnelle nicht korrekt nachzuerzählen. Deshalb erst recht nachzuschauen im Theater Salz+Pfeffer, das für diese Produktion mit dem Nürnberger Bildhauer Hardy Kaiser zusammenarbeitet, den man für seine kantigen Kerle kennt: recht große Figuren aus alten Telegrafenmasten oder sonstigen historischen Balken. Die Kerle schlüpfen in Shakespeares-Rollen und sind für Paul und Wally Schmidt die idealen Werkzeuge, um die Wahrheiten der Liebe zu ergründen. Ab 4. Februar.
Welche Parallelen lassen sich herstellen zwischen dem Stammhirn und den Akkorden C-G-Am-F? Was bringt die Diskokugel unserer Filterblase zum Leuchten? Solcherlei Fragen stellt sich das musikalischtheatrale Trio Manuela Neudegger, Jakob Jokisch und Florian Kenner auf der Bühne der Tafelhalle. Lieder unseres Lebens nennt sich die Lecture Performance und verspricht einen kuriosen Abend mit Höhen und Tiefen und viel persönlichen Reflexionen über die Welt und alles. Am 24. und 25. Februar. Die nächste Premiere folgt dann am 30.03.: Alexandra Rauh und Juliette Villemin und Team bereiten einen Doppelabend mit zwei Tanzperformances vor. Glitching Bodies einerseits betrachtet den menschlichen Körper als natürliche Fehlerquelle und thematisiert den gesellschaftlichen Umgang mit körperlichen Schwächen. Intimacy andererseits verhandelt das Private in der öffentlichkeit und lenkt den Blick auf verborgene Seiten des Menschen.
TaFelhalle www.tafelhalle.de
Mit insgesamt 57 veranstaltungen, 24 Spiel- und Dokumentarfilmen sowie zehn Kurzfilmen und über 25 filmgesprächen sowie Rahmenveranstaltungen treten an zehn Festivaltagen die Kinokulturen der Türkei und Deutschlands wieder in einen lebendigen Dialog. Darunter sind Filme mit zwei Weltpremieren und sechs internationale Premieren aus der Türkei sowie zahlreiche Deutschland-Premieren, die zusammen mit ihren Filmteams ihre Präsentationen in Nürnberg feiern werden.
Mit fünf tollen Filmen aus der Türkei und vier herausragenden Spielfilmen aus Deutschland ist der Wettbewerb im Langfilmbereich sehr stark besetzt. Große Regie-Namen wie Christian Petzold, Angela Schanelec, özcan Alper und Mahmut Fazil Co kun sind vertreten. Die deutsch-türkische Jury wird vom international renommierten Regisseur Dominik Graf geleitet, der vor zwei Jahren bei diesem Festival selbst den Hauptpreis gewann.
Das Filmfestival Türkei Deutschland hat in diesem Jahr 13 Filme ausgesucht, die außerhalb der Konkurrenz und fernab vom Wettbewerbsdruck den Cineasten präsentiert werden.
Es sind Filme dabei, die man vielleicht im Kino verpasst hat, die aber gesehen werden sollten. Darunter sind auch Deutschland-Premieren als Entdeckungen von den Festivalkuratoren, die man nur auf diesem Festival sehen kann. Für eine große Themenvielfalt ist also gesorgt, für
alle Kinoliebhaber*innen ist ganz gewiss etwas dabei.
Eine große Attraktion ist der Kurzfilmwettbewerb, den das Festival seit 1994 veranstaltet. Viele frühere Talente, heute aber längst Regie-Stars wie Fatih Akin aus Hamburg oder Nuri Bilge Ceylan aus Istanbul, haben ihre ersten Kurzfilme hier präsentiert.
In diesem Jahr sind zehn Kurzfilme aus beiden Ländern zum Kurzfilmwettbewerb nominiert worden, der längst ein Publikumsmagnet ist. Es gibt genau einen Abend, an dem alle zehn Filme in Anwesenheit der Regisseur*innen aus beiden Ländern präsentiert werden.
Neben zahlreichen Filmgesprächen mit angereisten Künstlerinnen und Künstlern veranstaltet das Festival vier Festivalbegegnungen mit renommierten Referenten, um den Finger am Puls der Zeit zu halten. Mit Livemusik-Abenden in der Festivallounge, sowie einer GTIF Festival-Party am Freitag, 17. März, ist auch für die musikalische Unterhaltung gesorgt.
27. FIlMFesTIVal TüRKeI deUTsChland
vom 10. bis 19. März in Nürnberg. Eröffnungsgala: 10. März, 19 Uhr, in der Tafelhalle. www.fftd.net
@ filmfestival_fftd
Wir alle lieben Listen. Wir küren gerne unsere Lieblingsbands, die tollsten Bücher oder die Serien, die wir am besten finden. im Kino ist das nicht anders, es gibt zahllose Hitparaden der besten Filme, ob von Einzelpersonen erstellt oder in großen Abstimmungen ermittelt. Wenn aber alle zehn Jahre das British Film Institute mit der hauseigenen Zeitschrift Sight & Sound rund um die Welt Kritiker*innen, Kurator*innen und Kinoprogrammmacher*innen befragt, welche denn die wichtigsten Filme seien, dann hält die Filmwelt kurz den Atem an. Denn „The Greatest Films Of All Time“, wie dieser Poll ganz bescheiden heißt, wird bereits seit 1952 ermittelt und gilt als renommierteste und kenntnisreichste Abstimmung ihrer Art mit über 1600 Teilnehmenden.
Anfang Dezember war es mal wieder so weit, und die Spannung war groß. Würde VERTIGO von Alfred Hitchcock, der 2012 den jahrzehntelangen Spitzenreiter, Orson Welles‘ CITIZEN KANE, ablöste, die Pole Position halten können? Wird es diesmal vielleicht Stanley Kubrick gelingen, auf Platz 1 zu kommen? Oder David Lynch? Und dann das: Hitchcock, Welles, Kubrick und Lynch in den Top 10, aber an der Spitze ein Film, den viele erstmal bei Wikipedia nachschlagen mussten: Jeanne dIelMan, 23 QUaI dU COMMeRCe, 1080 bRUxelles von der belgischen Regisseurin Chantal Akerman. Ein sperriger Titel – und ein 201 Minuten langer Film! Während die einen ratlos waren, brachen andere in Jubel aus: endlich findet ein Film, der seit seinem Erscheinen 1975 mit jedem Jahr einflussreicher und wichtiger wurde, die große Anerkennung! Und was für eine längst fällige Ehre für Akerman, die aus einer Familie von Holocaust-Überlebenden stammende und 2015 verstorbene Filmemacherin!
Worum geht es also in diesem „besten Film aller Zeiten“? Im Mittelpunkt steht die titelgebende Jeanne Dielman, gespielt von Starschauspielerin Delphine Seyrig, eine verwitwete Frau Anfang vierzig, die mit ihrem erwachsenen Sohn in einer Wohnung in Brüssel wohnt. Jeanne ist Hausfrau, entsprechend spielen in der Handlung, die über drei Tage angesiedelt ist, alltägliche Verrichtungen eine wichtige Rolle: Kaffeekochen, Kartoffeln schälen, die Wohnung putzen. Alles normal also? Zunächst scheint es so, doch schnell wird klar, dass Jeanne ständig wechselnden Männerbesuch in der Wohnung hat, nicht aus romantischen Gründen, sondern weil sie sich prostituiert. Und dann sind da noch die zwanghaften Verhaltensweisen, die sie immer wieder an den Tag legt. Der Film entfaltet diese Geschichte in einer strengen Ästhetik, in der wir die Figuren in sorgsam komponierten Bildern präsentiert bekommen. Das unvergessliche Ende wollen wir natürlich hier nicht spoilern, jedenfalls ist JEANNE DIELMAN ein Film, nach dem wir eine Frau, die in einem Film Kartoffeln schält oder eine Schere benutzt, nie wieder so sehen werden wie zuvor.
Warum es Chantal Akerman auf Platz 1 geschafft hat, darüber wurde in den letzten Wochen viel diskutiert. Lag es daran, dass mehr Frauen (oder besser: Nicht-
Männer) in die Abstimmung einbezogen wurden?
Haben die Bemühungen, das Filmschaffen von Frauen bekannter zu machen, Wirkung gezeigt?
Tatsächlich fällt auf, dass neben Akerman auch Filmemacherinnen wie Claire Denis, Agnès Varda oder Céline Sciamma viel höher auf der BFI-Liste platziert sind als zuvor. Ein Fortschritt also für mehr Gleichstellung und Diversität im Kino. Und selbst, wenn das manchen nicht schmecken mag – der Regisseur Paul Schrader vermutete sogar eine „geheime Absprache“ hinter der Nr. 1 für JEANNE DIELMAN – entdeckt die Filmwelt nun voller Neugierde dieses einflussreiche Werk.
Im Filmhaus wird JEANNE DIELMAN am Sonntag, 5. März, um 18 Uhr gezeigt. Der Termin ist zugleich der Auftakt für eine neue monatliche Reihe mit Filmklassikern, die jedes Mal von einem interessanten Gast präsentiert wird. Diesmal, bei JEANNE DIELMAN, ist es Andrea Kuhn, Leiterin des Nuremberg Human Rights Film Festivals , die in den Film einführen wird.
FIlMhaUs nüRnbeRg
Vorführung von Jeanne dIelMan, den besten Film aller Zeiten, am Sonntag, 5. März, 18 Uhr. www. kunstkulturquartier.de/filmhaus
curt vergibt 2x2 Tickets für die Vorstellung.
Lesung + Gespräch
jaCqUeline sChReibeR ungeschönt
04.02. / 20.00 UHR / E-WERK
Über 40.000 Menschen. Das ist die Masse an Zuschauern, die Jacqueline Schreiber als minusgold bei Instagram an ihrem Leben teilhaben lässt.
Ungeschönt: Sie schreibt über den plötzlichen Tod ihres Partners, sie zeigt ihre Dehnungsstreifen, thematisiert psychische Erkrankungen.
Schreibers Posts sind unbequem und stoßen deshalb auf Dankbarkeit wie auch auf Ablehnung. In ihrem Buch "Offenheit" reflektiert sie, warum sie es für wichtig hält, die eigene Stimme zu erheben und sich in aller Verletzbarkeit an die öffentlichkeit zu wenden. "Ungeschönt" ist die überarbeitete und erweiterte Fassung dieses Buchs.
Lesung
Thomas bRUdeRmann die kunst der ausrede
06.02. / 19.30 UHR / BUCHHANDLUNG JAKOB
Kurz wegfliegen wegen Urlaub, doch wieder Fleisch essen, weil lecker, der Einkauf voller Plastikmüll ... Wir alle würden gerne immer alles richtig machen, aber es ist schwer.
Da muss ein Psychologe helfen: Thomas Brudermann ist einer und Experte für menschliches Entscheidungsverhalten noch dazu. In seinem Buch Die "Kunst der Ausrede" beschäftigt er sich mit den Entschuldigungen, die vorgebracht werden, wenn Klimaschutz zu anstrengend wird. Und er richtet seinen analytischen Blick auf die psychologischen und verhaltensökonomischen Effekte, die hinter unseren Ausreden stecken.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit Nürnberg autofrei .
Lesung & Gespräch
emine sevgi özdamaR
ein von schatten begrenzter raum
06.02. / 20 UHR / LITERATURHAUS
Der Bayerische Buchpreis 2021 ging an einen richtigen Wälzer:
763 Seiten hat dieses Epos von Emine Sevgi özdamar, die in der Geschichte einer Frau, die nach dem Militärputsch in der Türkei 1971 nach Europa flieht, vieles ihrer eigenen Biographie verarbeitet hat. Die Erzählerin in "Ein von Schatten begrenzter Raum" landet im geteilten Berlin und auf den Boulevards von Paris und fühlt sich in der Kunst zuhause. Der Roman ist ein Loblied auf das utopische Nachkriegseuropa und ein liebevoller Nachruf auf die Wegbegleiter*innen.
2022 folgte für özdamar die höchste deutsche Schriftsteller*innenauszeichnung, der Georg-Büchner-Preis.
Lesung + Konzert
baRbaRa lüdde + joT veTTeR
our piece of punk
11.02. / 18 UHR UHR / DESI
Arsch & Frieda, das feministische Veranstaltungskollektiv, lädt ein zu einem Event, das eigentlich Riot Grrrls heißt und viel mehr ist als bloß eine Lesung. Am Anfang steht aber die Buchpräsentation von Barbara Lüdde und Jot Vedder. "Our Piece of Punk" ist ein neues Manifest der Bewegung und eine kritische Bestandsaufnahme: Wie queer-, trans-, homofeindlich, wie sexistisch ist eigentlich die Punkszene heute?
Der "queer_feministische Blick auf den Kuchen" versammelt Zeichnungen, Comics, Textbeiträge, Diskussionen, Liebeserklärungen von 40 Akteur*innen der Punkszene. Nach der Lesung gibts Mucke von Get Jealous, Wenn einer lügt dann wir und Kapa Tult.
Lesung
13.02. / 19.30 UHR / STAATSTHEATER, KAMMERSPIELE
Bereits mit seinen ersten beiden Büchern Desintegriert euch! und Gegenwartsbewältigung hat Max Czollek sehr effektiv Zweifel an deutschen Leit-Geisteshaltungen gestreut. Mit Versöhnungstheater setzt er diesen Weg fort, wieder auf Basis eines schmissigen Schlagworts. Vor dem Hintergrund historischer Gesten wie dem Warschauer Kniefall befragt Czollek die gegenwärtige Praxis der Vergangenheitsbewältigung und konstatiert viel hohle Selbstbestätigung.
Lesung & Gespräch lUCas fassnaChT
tartarus
15.02. / 19.00 UHR / LITERATURHAUS
Ein exzentrischer Milliardär will im Alleingang mit genetisch fragwürdigen Mitteln den Hunger besiegen. Eine investigative Journalistin stirbt – und ein mysteriöses Projekt namens Tartarus ruft internationale Geheimdienste auf den Plan. Doktorand Leon Gärtner gerät zwischen diese Fronten im neuen Thriller von Local Hero und Lesen für Bier -Erfinder Lucas Fassnacht. Da hat der curt-Buddy Lucas wieder eine Bombe gebaut, sollte man sich anhören!
Lesung
heike kleen
geständnisse einer teilzeitfeministin
23.02. / 19.30 UHR / KUNO
Kleen hat ihr Leben einer schonungslosen Betrachtung unterzogen. Und ist zu einem klaren Urteil gelangt: Morgens Texte über Gleichberechtigung schreiben, nachmittags allein für die Kindererziehung zuständig – sie ist eine Teilzeitfeministin, eine Halbtags-Feministin, die sich noch immer zu häufig in der traditionellen Rolle als Hausfrau und Mutter wiederfindet. In ihren Geständnissen begibt sie sich auf die Suche nach den Ursachen für dieses an sich selbst beobachtete Phänomen. Wer ist schuld am Teilzeitfeminismus?
Lesung & Gespräch
ClaUdiUs seidl
helmut dietl – der mann im Weissen anzug
23.02. / 19.00 UHR / LITERATURHAUS
Wem Helmut Dietl jetzt auf Anhieb nix sagt (weil wir so junge Leser*innen haben), der kriegt gleich noch eine Watchlist mitgeliefert: Schtonk!, Monaco Franze, Rossini – sollte man alles mal gesehen haben, lohnt sich. Claudius Seidl, langjähriger Feuilleton-Chef der FAS, hat dem legendären Filmemacher aus der Münchner Schickeria ein Buch gewidmet. Ein abenteuerliches Leben und ein Buch, in dem man u.a. auch ins München der 60er-Jahre eintauchen kann.
Lesung & Gespräch
fRanzobel
einsteins hirn
01.03. / 20.00 UHR / LITERATURHAUS
Erfundene, wahre Geschichten sind das Ding des österreichischen Schriftstellers Franzobel, der in den vergangenen Jahren fast schon so ziemlich alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gibt. In "Einsteins
Hirn" erzählt er von einem US-amerikanischen Pathologen, der sich vor der Verbrennung das Gehirn des Physikers sichert und anfängt, mit ihm durch die USA zu tingeln. Mit dem Hirn an seiner Seite erlebt Thomas Harvey Mondlandung, Woodstock, Watergate. Und irgendwann fängt es an, mit ihm zu sprechen.
das schloss der schriftsteller
14.03. / 20.00 UHR / LITERATURHAUS
06.03. / 19.00 UHR / LITERATURHAUS
Und wie hieß noch gleich die Autorin von Frankenstein? Jawohl, das war eine Frau – und zwar Mary Shelley, eine der emanzipiertesten ihrer Zeit. Und voll drin in der Literatenzene von damals, anbandelnd mit dem verheirateten Dichter Percy Shelley, während ihre Halbschwester Claire eine Beziehung zum Schriftsteller Lord Byron pflegte. 1816 trafen sich die vier am Genfer See zu exzentrischen Spielen. Ein Aufenthalt, der auch zum ersten Frankenstein-Entwurf führte. Markus Orths hat das historische Ereignis kunstvoll in einen Roman gegossen. Comiclesung
Erich Kästner war hier und Erika Mann, John Dos Passos, Willy Brandt und xiao Qian. 1946 teilten einige der berühmesten Schriftstellerinnen und Reporter eine Bleibe bei Nürnberg: das Schloss Faber-Castell. Sie waren angereist, um den Naziverbrechern in die Gesichter zu schauen und von den Prozessen zu berichten. Aber sie genossen auch ihren Feierabend im Schloss, diskutierten, tanzten und tranken. Rückkehrer trafen auf Überlebende, Kommunisten auf Starreporter. Von dieser spannenden Episode handelt das Buch "Das Schloss der Schriftsteller" aus der Feder des Literaturwissenschaftlers und -agenten Uwe Neumahr.
Lesung & Gespräch
pippo pollina der andere
21.03. / 19.00 UHR / LITERATURHAUS
08.03. / 19.30 UHR / E-WERK, ERLANGEN
Susanne Kalwin arbeitet in einer Firma für Eierproduktionsanlagen. Ihre Leidenschaft sind aber Roboter. Einen eigenen zu bauen, will ihr jedoch einfach nicht so richtig gelingen. Auf ihrer Reise durch die Etagen der Firma wird sie jedoch bereits von Asix 1.0 begleitet, einem Prototypen. Beide träumen von Japan, dem Eldorado für Roboter. Der neue Comic der Erlanger Comiczeichnerin und Mit-Initiatorin des Comicmuseums, Lisa Neun, erzählt von Erfindergeist, großen Träumen und komischen Businessmenschen.
Fast ein Doppelschlag: Der italienische Liedermacher Pollina veröffentlicht sein 23. Studioalbum und, quasi in diesem Atemzug, seinen ersten Roman. Darin erzählt er von einem Nürnberger Journalisten, der im wiedervereinigten Deutschland auf den Sizilianer mit Mafia-Connections Leonardo Conigliaro trifft. Der lüftet ein altes Familiengeheimnis und beide Männer stehen vor einer Entscheidung, die ihr Leben für immer verändern wird. Pollina weiß, wovon er spricht, war er als junger Mann doch selbst in der Anti-Mafia-Bewegung engagiert, bis sein Chef ermordet wurde, Pollina daraufhin seine Heimat verließ und sich zunächst als Straßenmusiker durchschlug.
Im Jahr 2021 entdeckte der Hausmeister des Club-Geländes am Valznerweiher graue, unscheinbare Kartons im Keller. Was sich darin befand, war eine mittlere Sensation: Die Mitgliederkartei des 1. FC Nürnberg für die Jahre 1928 bis 55, die sofort dem Vereinshistoriker Bernd Siegler übergeben wurde. Anhand dieser Dokumente lässt sich die Entwicklung des 1. FCN in der Zeit des Nationalsozialismus nachvollziehen und damit auch, wie viele Menschen jüdischen Glaubens nicht Mitglied bleiben durften.
142 Juden wurden bereits im April 1933 ausgeschlossen. Bernd Siegler hat sich auf die Suche nach den Geschichten dieser Menschen gemacht. Das Ergebnis ist nun im Fürther starfruit Verlag erschienen: heulen mit den Wölfen erzählt die Schicksale der vom Club Verstoßenen, handelt aber auch davon, wie die Täter nach dem Krieg teils ungestraft davonkamen und wie präsent der Antisemitismus im Fußball noch heute ist. Ein wichtiges Kapitel der Aufarbeitung.
beRnd sIegleR: heulen mit den Wölfen starfruit publication, 472 Seiten, 28 Euro www.starfruit-publications.de
Wir haben es immer gewusst – diesem Erlangen haftet doch etwas eindeutig Düsteres, Morbides an, da stimmt was nicht! Die beiden sehr geschätzten Autoren Philip Krömer und Björn Bischoff, die an diesem obskuren Ort leben, haben sich, zunächst für die Erlanger Nachrichten, auf die Spuren der dunklen Seiten ihrer Stadt gemacht. Und sind dabei auf Lynchmorde, fliehende Maler und unheilbringende Bauprojekte gestoßen. Alle zwölf Geschichten, die der nun im Erlanger homunculus Verlag erscheinende Band versammelt, beruhen auf sorgfältig recherchierten Begebenheiten der Stadtgeschichte. Was Krömer und Bischof mit den Fakten dann anstellen, ist dann natürlich stark von künstlerischer Fantasie unterfüttert. Die Stories erscheinen erstmals ungekürzt, zwei sind sogar noch unveröffentlicht. Spannend, informativ und regional – unterstützenswert! Erscheint im März.
PhIlIP KRöMeR/bJöRn bIsChOFF: erlangen noir homunculus verlag, 120 Seiten, 23 Euro www.homunculus-verlag.de
beRnd siegleR heulen mit den Wölfen: der 1. fc nürnberg und der ausschluss seiner Jüdischen mitglieder
Der liebe Lucas, bekannt u.a. als Lesen-für-Bier-Erfinder und jetzt neuer Kulturpreisträger der Stadt Nürnberg, hat sich in den vergangenen Jahren als erfolgreicher Autor von Hochspannungsliteratur etabliert. Tartarus heißt sein neuer Wälzer. Auf fast 500 Seiten entfaltet Lucas Fassnacht die Geschichte von Leon Gärtner, einem Doktoranden der Evolutionsbiologie, der auf einer Konferenz die geheimnisvolle und schöne Journalistin Valérie kennenlernt – die kurz darauf vor seinen Augen ermordet wird. Ein zweiter Toter folgt wenig später und Leon beginnt selbst zu ermitteln und befindet sich bald auf einer rasanten Reise um die Welt und inmitten eines komplexen Geflechts aus Genforschung und Biotechnik. Wie weit will Leon gehen, um seinen Glauben an die Wissenschaft zu retten?
lUCas FassnaChT: tartarus
Blanvalet, 480 Seiten, 13 Euro. www.penguinrandomhouse.de
deR UmTRUnk
zUm magazin do. 09.02. im TelleRRand in deR
kUlTURWeRksTaTT aUf aeg
LINKS: HAARMUSEUM REGINE VON CHOSSY. FOTO: CAROLINE HEINECKE
Regine von chossys Ausstellung „Intervention und Spurensuche“ im Stadtmuseum Erlangen feiert die natürliche Kopfbedeckung des Menschen in allen Dimensionen.
Wortspiele lassen sich im folgenden Artikel über Haarkunst beim besten Willen nicht ausschließen. Der Autor hat sich zu lange bewusst und unbewusst mit den wundervollen Namen von Friseursalons befasst, um dieses Wissen nun nicht endlich in einen Artikel einfließen zu lassen. Es sind mitunter schneidige Poesien unter diesen Unternehmensnamen: "Selda's Haarmonie" (Fürth), "Hairy Potter" (Passau), "Haarchitektur" (Lüneburg), oder am guten alten Prenzlberg in Berlin: "Komm heim, Haare schneiden".
Haare sind kulturelles Phänomen und Rohstoff, Statussymbol und Gesprächsthema, Statement und sogar eigene Mythologie, siehe Samson, also sowohl den Bibeltypen als auch den wuscheligen Fellbär aus der Sesamstraße. Und sie sind eben auch Kunst. Das beweist Regine von Chossy eindrücklich, wenn sie Haare filzt, knotet, webt und wickelt, wenn sie riesige Haarfollikel in anderen Materialien nachbaut und kleine zipfelige Wichtel, ihre "Guglmanderl", in der Sammlung versteckt. Vieles in dieser Welt ist Haar, eigenes und fremdes, und vieles hat auch auf den zweiten Blick mit der zehntausendfachen mehr oder weniger dünnen Chitinschnüren zu tun, die so auf unserer Kopfhaut wachsen. Viele Locken ließ sie sich schicken, von den verschiedensten Menschen der Zeitgeschichte. Die sind alle sauber sortiert und gekämmt im persönlichen Haarmuseum zu finden, das komplett mit eigenem Kurator Martin Ratzinger kommt, der auch für die Ausstellungsstruktur verantwortlich zeichnet. Daneben geht es aber auch um
wurmige Röhrenplastiken, brummende Geräusche und selbstgesungene Soundinstallationen, Hüte und Mützen, flauschige Felle, Fundstücke und wuselige Zeichnungen.
Es wäre aber ein Ausdruck von – pardon – zu vielen Haaren auf den Zähnen, die Ausstellung nur auf eine Fixierung der Künstlerin auf den üppigen menschlichen Hauptbewuchs zurückzutrimmen. Die entstehenden Fragen beim wachen Durchwandern der Dauerausstellung fördert eine Vielzahl von weiteren Positionen jenseits der Haarwurzel zu Tage. In der archäologischen Sammlung im Keller wurden neben einer Klangarbeit auch verschiedene ästhetische Kuckuckseier eingeschleust, so charmant und still, dass man sie fast neben den echten Funden übersieht, bis einem die Erkenntnis wie Schuppen aus den Augen fällt. In der Industriesammlung wuseln die kleinen wächsernroten Hauswichtel fröhlich durch die Räume und treiben ihren Schabernack mit den historischen Artefakten und Vitrinen. Oder man betrachtet die klassischen Zeichnungen und Setzungen der Förderstipendiatin in den Sonderausstellungsräumen. So kann man wirklich viel entdecken und seinen Spaß haben, und dabei auch die klassische Rolle des Stadtmuseums hinterfragen, das den einen oder anderen konzeptionellen Zopf bereits fröhlich abgeschnitten hat.
STADTMUSEUM ERLANGEN, bis 12. März 2023
Martin-Luther-Platz 9, Erlangen www.stadtmuseum-erlangen.de
RegIne VOn ChOssy hat die Akademie der Bildenden Künste in München als Meisterschülerin beendet und arbeitet seit 1999 unabhängig von Galerien. Sie doziert im Fach der Porträt- und Aktzeichnung an der AdBK München, hält Seminare und hat eine Gastprofessur an der Vestlandets Kunstakademie.
MARIAN SICHTET UND KOMMENTIERT DIE KUNSTANGEBOTE IM FEBRUAR UND MÄRZ 2023.
LINKS: iM KUnSTPALAiS: RACHEL MACLEAn, wORK in PROGRESS STiLL fROM ‘DUCK’, 2023 © THE ARTiST
RECHTS: SOPHIA SÜSSMILCH, CONTENANCE (RAKETE ODER ZÄPFCHEN), 2022, öL AUF LEINWAND, 130 x 100 CM © THE ARTIST
Hallo liebe Lesenden, frohes Neues, da sind wir wieder. Nach einem gefühlt wirklich langen Jahr 2022 konnten wir alle im Januar das Krönchen und den Blick gen Frühling richten. Auf dem noch vor uns liegenden Weg zu 19 Grad Celsius und blühenden Pflanzen (wie schon an Silvester) liegen einige Kunsthingucker, die ihr nicht verpassen solltet, wie die Editionen der Sammlung René Block im Neuen Museum, Regine von Chossys haarige Stadtmuseumsausstellung in Erlangen oder die bezirzenden Schweinereien von Wicky Reindl im Galeriehaus Nord. Besonders neuralgisch sind diesmal der 5. Februar und der 5. März: Da machen jeweils mehrere Ausstellungen zu, die man vorher unbedingt noch angucken hätte sollen. Also viel Freude und wühlt euch durch den Kalender, ihr kleinen Schnuckis.
Wir in der Nürnberger Kunst- und Kulturszene nehmen Russlands schockierenden, völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine sehr genau wahr: Kreative und Kunstschaffende unterstützen seit Monaten mit Ausstellungen, Benefizversteigerungen, Sachspenden und tatkräftigen Händen die Menschen in der Ukraine, die diesen barbarischen Krieg erleiden müssen. Dauerhaften Frieden schaffen wir am Ende nur alle zusammen, hoffen wir also gemeinsam auf so wenige Opfer wie möglich auf allen Seiten und auf einen baldigen Waffenstillstand. Haltet die Augen offen nach den entsprechenden Projekten!
Bis 5. Februar jüRgen kRaUse – WeRk/zeUg/zyklUs
Der Frankfurter Konzeptkünstler Jürgen Krause hat Humor, wenn man sich sein Taschenmesser und sein Japanmesser ansieht. „Wer soll diese Messer benutzen? Ameisen?“ würde wohl Derek Zoolander im gleichnamigen Film fragen. Und er hätte recht.
KUNST GALERIE FÜRTH
Königsplatz 1, Fürth. Täglich 24h. kunst-galerie-fuerth.de
Bis 5. Februar veRonika feRk - oRganiC female Tools
GALVANI GALERIE, Galvanistraße 12, Nbg. galvani-galerie.jimdosite.com
Bis 5. Februar lebens(T)RäUme. komm - k4 - künsTleRhaUs
Die umfangreiche Ausstellung zur Wirkung eines wichtigen Nürnberger
Kulturortes läuft parallel mit der Fertigstellung der Haussanierung und der Aufstellung von Heidi Sills pinker Flagge. Ganz schön was los im „HOME OF THE KOMM“.
KUNSTHAUS, Königstr. 93, Nbg. kunstkulturquartier.de/kunsthaus
Bis 11. Februar
oRTWin miChl
faRbe – RhyThmUs – RaUm
KREISGALERIE
am Germanischen Nationalmuseum, Karthäusergasse 14, Nbg. kreis-nuernberg.de
Bis 12. Februar
andReas sChUlze. on sTage
KUNSTHALLE NÜRNBERG
Lorenzer Str. 32, Nbg. kunsthalle.nuernberg.de
Bis 18. Februar
ChRisTina ChiRUlesCU
– Rosy Cheeks
GALERIE SIMA
Hochstraße 33, Nbg. simagalerie.de
Bis 26. Februar
Clemens söllneR
– geRn gesehene gäsTe
GALERIE BERNSTEINZIMMER
Großweidenmühlstr. 11, Nbg.
galerie-bernsteinzimmer.de
Bis 5. März paTTeRn ReCogniTion
Ein Wiedersehen mit der Städtischen Sammlung Erlangen.
KUNSTPALAIS ERLANGEN
Marktplatz 1, Erlangen kunstpalais.de
Bis 5. März WiCky Reindl. aiaia
– insel deR kiRke
GALERIEHAUS NORD
Wurzelbauerstr. 29, Nbg. galeriehaus-nuernberg-nord.de
Bis 12. März inTeRvenTion Und spURensUChe. Regine von Chossy
Die Künstlerin und ihr Kurator hatten wegen der Coronaverschiebungen deutlich mehr Zeit zur Ausstellungsplanung – und die haben sie genutzt. Das ganze Stadtmuseum wuselt und folikelt. Ein ausführlicher Review findet sich auf Seite 110.
STADTMUSEUM ERLANGEN
Martin-Luther-Platz 9, Erlangen stadtmuseum-erlangen.de
Februar und März
RosaRoh, spezial, bUnT
Bis 14. Februar bleibt´s rosaroh,
vom 17. bis 25. Februar kommt ein mystisches Spezialangebot, und von 2. bis 30. März wird’s dann ziemlich bunt.
Die Gruppenausstellungen in schneller Folge beackern den gaaaaaanzen Regenbogen. W-I GALERIE, Albrecht-Dürer-Str. 1, Nbg. wiring-inspiring.com
Bis auf Weiteres ReChTsTeRRoRismUs. veRsChWöRUng Und selbsTeRmäChTigUng 1945 bis heUTe
Bis in den Oktober 2023 finden eine Ausstellung und diverse Vermittlungs- und Diskursformate zum Thema Rechtsterrorismus statt. Der Besuch und die Teilnahme ist kostenfrei.
NÜRNBERGER PROZESSE
Fürther Straße 104, Nbg. memorium-nuernberg.de
Bis auf Weiteres, täglich 24 Stunden sChaUfensTeR 2.0
Das Atelier Sohler in der Fürther Theaterstraße zeigt endlich wieder im monatlichen Wechsel Kunstwerke im Straßenraum. Die pfiffige Präsentation im „kleinsten Ausstellungsraum der Metropolregion“ wechselt immer um die Mitte des Monats. Zuletzt bespielten Anja Bramkamp, Franz U. Janetzko, Eleonora Kirchgessner und Eva-Maria Raschpichler und der „ost-westfränkische Divan“ das Fenster.
IN DER KUNSTVILLA: ACHIM WEINBERG, ZWEI ZENTREN, 1998, 85 x 55 x 5 CM; KERN 1999, 2 M HOCH; KLEINES
Seit Mitte Januar ist der begnadete Reiner Bergmann eingezogen, bis Mitte Februar zeigt der wundervolle Wolfgang Gillitzer sein Können, und ab Mitte März kommt dann der tolle Tim Trantenroth.
FENSTER VOM ATELIER SOHLER
Theaterstr. 20, Fürth. andrea-sohler.de
Bis auf Weiteres emoTionsRegUlaToR
– ein mobiles kUnsTpRojekT
Die bunten Kabinen des von Winfried Baumann gestalteten Aktionsraums werden in den kommenden Monaten an verschiedenen Orten im Nürnberger Stadtraum auftauchen. Interessierte können sich in die Sitzplätze der Kabinen setzen und von der installierten Soundanlage in gewünschtem Maß emotional regulieren, ermutigen und zur Diskussion anregen lassen. Das Kunstprojekt ist in der Reihe „ClubKunst“ entstanden, in der Zusammenarbeit zwischen dem Künstler, dem 1. FC Nürnberg, dem Institut für moderne Kunst und Thomas Heyden vom Neuen Museum Nürnberg.
AN VERSCHIEDENEN ORTEN IM NÜRNBERGER STADTRAUM emotionsregulator.de
Bis auf Weiteres naTURsToff/kUnsTsToff.
maTeRialiTäT in deR nüRnbeRgeR kUnsT.
Was brauen die Künstler*innen da eigentlich immer so in ihren alchimistischen Laboren zusammen? Die Ausstellung erzählt von den vielfältigen Grundstoffen, mit denen gekunstet wird, von Schellack über Glas, von Plastik bis Wachs.
KUNSTVILLA
Blumenstr. 17, Nbg. kunstvilla.org
MITTWOCHS von 18 bis 20 Uhr in allen Häusern
EINTRITT FREI
OLIVER VAN DEN BERG
Blinde Passagiere
4. März bis 4. Juni 2023
Kunsthalle Nürnberg
ANDREAS SCHULZE
On Stage bis 12. Februar 2023
Kunsthalle Nürnberg
NATURSTOFF / KUNSTSTOFF Materialität in der Nürnberger Kunst bis 11. Juni 2023
Kunstvilla
SPECTRES
Thomas Bergner & Katsuhito Nakazato
11. März bis 18. Juni 2023
Kunsthaus
Vernissage am 10. Februar, 18 Uhr
Laufzeit ab 11. Februar
Gruppenausstellung mit den Künstler:innen
Adam Cmiel, Dashdemed Sampil, Justyna
Smole, Vladislav Yudin und Kostiantyn Zorkin.
in der U-Bahnpassage Lorenzkirche, Nbg. krakauer-haus.de & modulgalerie.de
Ab 10. Februar bis 11. März poliTik sUCk‘s
RAUM FÜR ZEITGENöSSISCHE KUNST. LAURENTIU FELLER, Bergstraße 11, Nbg rfzk-feller.de
Ab 11. Februar bis zum 18. März eiTel klein
– aRbeiTen aUf papieR
GALERIE MIT DER BLAUEN TÜR
Meuschelstr. 51, Nbg.
Vernissage am 12. Februar
Laufzeit von 13. Februar bis 5. März paUl sChobeR
GALVANI GALERIE
Galvanistraße 12, Nbg. galvani-galerie.jimdosite.com
Vernissage am 18. Februar, 19 Uhr
Laufzeit ab 19. Februar
geRhaRd mayeR – UngefähR
10 odeR 12 von milliaRden
OECHSNER GALERIE, im Atelier- und Galeriehaus Defet Gustav-Adolf-Str. 33, Nbg. oechsner-galerie.de
Eröffnung am 18. Februar
Laufzeit ab 19. Februar das abC deR klUgen
enTsCheidUng
Wer Sophia Süßmilchs Instagram-Account kennt, wird sich im Klaren sein, dass ihre Ausstellung in gleichem Maße Humor wie einen ausgeprägten „Das hat sie nicht wirklich gemacht“-Effekt in sich tragen wird. Die Stipendiatin war jetzt mehrere Monate auf Residency im Defethaus, hatte also viel Zeit zum Planen des Keulenschlags. Auszug aus der Einladungskarte: „Sophia Süßmilch wurde im letzten Jahrtausend in Bayern geboren und stirbt in diesem. Sie studierte Bildhauerei in München und Malerei in Wien. Süßmilch arbeitet in vielen Medien – sie malt zur Beruhigung und ist in ihren Fotografien gerne nackt …“
AUSSTELLUNGSRAUM DES INSTITUTS
FÜR MODERNE KUNST im Atelier- und Galeriehaus Defet, Gustav-Adolf-Str. 33, Nbg. moderne-kunst.org
Ab 25. Februar bis 25. März
ChRisTian viTTinghoff
– ansiChTen eineR
besCholTenen sTadT
Dieses Ausstellungs-Lese-Publikationsprojekt ist in jeder Hinsicht wundervoll. Mit meinen curt-Kollegas Andreas Thamm und Matthias Egersdörfer – und mir – sind drei Curtis in der Multiautorentextsammlung vereint, in der es auch sonst nicht an Literaturgöttinnen und -göttern fehlt. Alle haben sich Stadtansichten von Christian Vittinghoff vorgeknöpft und darüber geschrieben, gedichtet und anderweitig gewortet. Die feingestrichelten, poetischrealistisch bescholtenen Nürnbergbilder gibt es nun im Kunstverein Kohlenhof zu sehen, und flankiert wird durch jede Menge Lesungen durch die 29 Autor*innen. Stay in touch!
KUNSTVEREIN KOHLENHOF
Grasersgasse 15/21, Nbg. kunstvereinkohlenhof.de
Ab 4. März oliveR van den beRg. blinde passagieRe
KUNSTHALLE NÜRNBERG
Lorenzer Str. 32, Nbg. kunsthalle.nuernberg.de
Vernissage am 12. März, 17 Uhr
Bis auf Weiteres miChael Und maTThias lUdWig – TWin paRks
GALERIE BERNSTEINZIMMER
Großweidenmühlstr. 11, Nbg. galerie-bernsteinzimmer.de
Ab 25. März
Die Konzeptkünstlerin arbeitet sinnesfreudig an der Schnittstelle zwischen Design, Fotografie und Kunst und hat unter anderem eine Mühle für ein einzelnes Pfefferkorn gebaut, was ich großartig finde, weil ich dazu neige meinen Salat zu verpfeffern.
Die Ausstellung wird magische Geräte und freundliche Tätigkeiten präsentieren, man kann sich drauf freuen.
KUNST GALERIE FÜRTH.
Königsplatz 1, Fürth. kunst-galerie-fuerth.de
Täglich 24 Stunden
Vernissage am 31. März, Laufzeit ab 1. April
„Relax – none of this is real“. Die Werke der multimedial arbeitenden Künstlerin Rachel Maclean bestechen durch aufwendig produzierte Virtual Reality, extravagante Kostüme und grelle Fantasiewelten.
Mit DUCK präsentiert sie nun im Kunstpalais ihre neueste Videoarbeit. Für den in Zusammenarbeit mit dem Kunstpalais produzierten Film verwendet Maclean erstmals sogenannte Deepfake-Technologien. Mittels „face swapping“ tauscht die Künstlerin, die alle Rollen in ihren Filmen selbst spielt, ihr Gesicht und ihre Stimme mit den Gestalten von Sean Connery in seiner Rolle des britischen Geheimagenten James Bond und dem Hollywoodstar Marilyn Monroe. In dem Film DUCK finden sich sowohl der britische Spion als auch die Zuschauer*in in einer surrealen, sich immer weiter aufgliedernden Realität, in der die feste Definition von Identität sowie die Vertrauenswürdigkeit von Geschichte und Nachrichten in Frage – oder gar auf den Kopf gestellt wird. Zusammen mit neuen Gemälden der Künstlerin wird die Videoarbeit in einer viele Räume umfassenden Installation gezeigt, die die Besucher:innen in die Welt des britischen Geheimdienstes entführt. (PM)
KUNSTPALAIS ERLANGEN, Marktplatz 1, Erlangen kunstpalais.de
Eröffnung am 31. März Laufzeit ab 1. April
lUdWig hanisCh
– ghosT in The painT
GALERIEHAUS NORD, Wurzelbauerstr. 29, bg.galeriehaus-nuernberg-nord.de
Vernissage: 10. März um 18 Uhr
Laufzeit ab 11. März
nUe noW
– jUnge posiTionen
aUs nüRnbeRg
KUNSTRAUM, Pirckheimerstr. 36, Nbg.
Ab 26. Februar
WeiTe
Gruppenausstellung mit Gerd Weiland, Cornelia Effner, Korbinian Huber und Monika Ritter
BORGO ENSEMBLE E.V., Holzschuherstraße 8, Nbg. borgo-ensemble.de
in DER KUnST GALERiE füRTH: iSABELLE EnDERS, SCHAMPUS, 2022, fOTOGRAfiE © THE ARTiST, FOTO: THOMAS BERGNER
Sammlung Obergeschoss, ab 10. Februar dRei hUbWagen Und ein blaTT papieR. die ediTion bloCk 1966 – 2022
Kunst geht alle an, und jeder sollte sie sich leisten können. Mit dieser Vision hat der Berliner Galerist René Block seit Mitte der 1960er Jahre bis heute ganze 122 Kunsteditionen verwirklicht, also Serien von Kunstobjekten, die international bekannte Kunstschaffende konzipierten und damit auch hochwertige Arbeiten erschwinglich machten. Eine Auswahl dieses Schaffens wird präsentiert.
Fassadenräume, bis 19. März am hebel deR WelT. sebasTian TRögeR
Sechs großformatige, monochrome Szenenbilder werden von dem Nürnberger Maler (*1986) für die Fassadenräume des Museums geschaffen. In der Folge entsteht eine bildübergreifende Geschichte in sechs Akten, die vom Klarissenplatz aus erfahrbar wird.
Ausstellungsraum, bis 12. Februar miT deR TüR ins haUs fallen.
neUeRWeRbUngen deR sammlUng des bUndes.
Rund 50 Neuerwerbungen der Sammlung des Bundes aus den letzten fünf Jahren werden in dieser vielfältigen Werkschau gezeigt. Die Arbeiten ermöglichen einen Überblick über das zeitgenössische Kunstgeschehen in Deutschland und Themenkomplexe wie Kriegs- IM NEUEN MUSEUM: SEBASTIAN JUNG, BESORGTE BÜRGER, CHEMNITZ, 2018, BLEISTIFTZEICHNUNG © THE ARTIST
und Nachkriegszeit, Wiedervereinigung, Migration und Identität, Europa, Rassismus und Freiheit.
Sammlung Obergeschoss, bis auf Weiteres akTUell in deR sammlUng
Sammlung Erdgeschoss, bis auf Weiteres doUble Up!
Die zum Jubiläum gestartete „Mixed Zone“ weicht neuen, thematisch konzipierten Raumfolgen mit Exponaten aus der Neuen Sammlung in München und dem eigenen Depot, in einer konzeptionellen Fortführung der Jubiläumsidee, Design und Kunst unmittelbar zu verschränken.
Katharina Grosse. Wandlungen / Claus Feldmann. Ground Control / Miriam Cahn. Athener Raum und „Krieg“ / Bernd Klötzer. Rund / Übungen in Freiheit. Jarosław Kozłowski und Christine Moldrickx / Alfons Lachauer. Frühe Bilder / Gerhard Richter. Werke aus der Sammlung Böckmann / A. R. Penck
neUes MUseUM
Klarissenplatz, Nbg. nmn.de
Ohne Fleiß kein Preis, sagt sich Frau Holle, lässt ihr Kissen liegen und macht sich auf den Weg. Eine Meisterin der Übertreibung, die erzählt, singt und tanzt und ihr Publikum dabei mit nimmt zu den komischsten Figuren ihrer märchenhaften Welt. Das Theater Rotes zebra macht aus dem alten Stoff ein frei improvisiertes, freches Musiktheater für Kinder ab 4 Jahren. Am 15.02. in Schloss Almoshof.
Nur drei Tage später, am 18.02., heißt es dann: Rein ins Kostüm, es ist schließlich Fasching und auf nach Almoshof, wo der australische Liedermacher Ben van Haeff euch begrüßt! Van Haeff entzückt schon seit einigen Jahren die Kinder unserer Region mit seinen zweisprachigen Musikprogrammen. Entzückt ihn zurück, mit euren coolen Verkleidungen! Das wird ein Fest.
Die Kindertheaterreihe auf Schloss Almoshof wird dann am 22. März fortgesetzt. Das Theater-Duo Morgenroth und Schwester bringt seine Erfolgsproduktion Kleiner ärger, riesen Zorn in den Nürnberger Norden. Ein Stück, das von zwei Menschen handelt, die so richtig sauer sind, die so viel Wut haben, dass sie sie verkaufen können. Ab 4 Jahren.
KUlTURladen sChlOss alMOshOF
www.kuf-kultur.de/almoshof.de
Ein Laden, in dem man Ohrwürmer kaufen kann, eine Busfahrerin, die weiß, wie man Aale fängt und drei eitel gackernde Hühner: Gibt‘s alles in echt. Und zwar auf den Bühnen unserer Kindertheater. Und noch so viel mehr!
In den Februar starten wir im THEATER PfüTZE mit einer Geschichte über Geheimnisse. Jeder Mensch hat Geheimnisse, Sachen, die besser kein anderer wissen darf. Sachen über die man nicht spricht, an die man am besten gar nicht mal denkt. Aber wie geht das eigentlich, an etwas nicht denken? Das und noch viel mehr fragt sich auch Christof in dem Musiktheater-Stück VIELE KLEINE ELEFANTEN (6+), der seit seiner Kindheit ein Geheimnis bewahrt. Ab 2. Februar.
Geheim ist auch, was Juliette in Wahrheit über die Frau denkt, die jeden Tag den Bus zur Schule fährt. Sie findet sie unansehnlich und stinkig. Doch eines Tages schläft Juliette auf dem Weg zur Schule ein und wacht erst im Busdepot wieder auf. Die nächsten Stunden wird sie, oh, oh, ausgerechnet mit der Busfahrerin verbringen müssen. Aber was für ein Tag das wird! Juliette lernt, wie man Aale fängt, Erbsen auslöst, Flipper spielt und noch so viel mehr. DiE BUSfAHRERin (7+) ist ein französischer Roadtrip, der vom Ende der Vorurteile erzählt. Ab 4. März.
Im THEATER MUMMPiTZ geht es weiterhin um drei kleine Bären, die gern einen Berg besteigen wollen, dabei aber drei verschiedene Wege wählen: DER BäRENBERG (4+), eine Kooperation mit dem Staatstheater,
ab 4. Februar. Und es gibt ein Wiedersehen mit dem Alien, das auf dem Dach des Kachelbaus landete: GRITTA VOM DAcH (8+), die Forscherin aus dem All, braucht dringend unsere Hilfe. Am 25. und 26. Februar ist die Musikschule zu Gast im Mummpitz. Ihre Lehrkräfte erzählen in OHRwURMALARM (4+) von Herrn Klingelmann, der einen Laden betreibt, in dem man Ohrwürmer kaufen kann. Bis die fiesen Tonfresserchen bei ihm einfallen und anfangen, seine Lebensgrundlage zu verspeisen. Und im März begeben wir uns wieder in den Wald. Maja und Mati machen sich auf die Suche nach den Tieren, die sie nur noch aus den Geschichten ihrer Eltern kennen. PLöTZLiCH TiEf iM wALD (8+), nach einer Erzählung von Amos Oz, ab 11. März. www.theater-mummpitz.de
Kuschelig wird‘s im THEATER SALZ+PFEFFER, das heißt: hoffentlich. Mika liebt nämlich Kuscheln und Pfannkuchen und Mama und Papa. Aber nicht die neue Wohnung, in der spukt es nämlich und um sich zu schützen, muss man eine große Kuschelburg bauen. DER SPUK in DER KUSCHELBURG (3+) ist eine niedliche Geschichte für die allerersten Theatererfahrungen. Ab 5. Februar. In DAS SCHönSTE Ei DER wELT (5+) gibt‘s wieder Streit im Hühnerstall: Das Federvieh zankt sich, wer wohl das schönste Huhn sei. Der König sagt: Die Frage ist, wer von euch legt das schönste Ei? Ab 22. Februar. Und KARni UnD niCKEL (5+) sind wieder da, die beiden Kaninchen, die eigentlich immer ein Herz und eine Seele waren. Bis plötzlich ein Streit ausbricht, bei dem keiner von beiden hinterher weiß, weshalb er eigentlich ausbrach. Doch können Karni und Nickel sich auch wieder vertragen? Ab 18. März. www.salzundpfeffer-theater.de
Der Ritter Eisenfraß und der Ritter Schlagetot sind zwei ganz gefährliche Gesellen. Warum sie allerdings so aufs Blut miteinander verfeindet sind, das wissen sie selbst nicht mehr so genau. Es ist im Grunde ein klassischer Nachbarschaftsstreit, nur eben in der Ritterzeit. Aber auch die Grusel-Grausund-Schreck-Maschine, das Gespenst Gregor und das Burgfräulein Schwertleite spielen wichtige Rollen in dieser Oper für Kinder von Jacques Offenbach. Am Ende helfen alle mit, damit zwischen den Streitrittern wieder Frieden einkehren kann. Ritter Eisenfraß in der Inszenierung von Sebastian Häupler mit Mitgliedern des Internationalen Opernstudios Nürnberg und Musiker*innen der Nürnberger Staatsphilharmonie und der Orchesterakademie ist eine Oper für Kinder von 5 bis 10 Jahren. Die Bearbeitung kommt von Wiebke Hetmanek. Die Geschichte entführt uns in eine malerische Mittelalterkulisse und stellt die Frage, wie sinnvoll es ist, alte Vorurteile ungeprüft zu übernehmen. Ab 4. Februar.
www.staatstheater-nuernberg.de
Die nUEjAZZ for Kids Combo hat in den vergangenen Jahren schon etliche Kinder der Region zum Swingen gebracht und ins Weltall entführt (und auch wieder zurückgebracht). Jetzt haben sich die Musiker*innen etwas ganz Neues ausgedacht und sich mit dem Geschichtenerzähler Martin Elrodt und der Künstlerin Sascha Banck zusammengetan. Heraus kommt ein Abend voller spannender, witziger Geschichten, die von Musik begleitet und von Sascha live in tolle Bilder verarbeitet werden. Samstag, 26.02., 16 Uhr, in der Kulturwerkstatt auf AEG, für Kinder ab 4 Jahren. Aber auch für die noch Kleineren hat die Kulturwerkstatt etwas im Programm. Das Kaliana Quartett gibt am 19.03. um 14 und um 16 Uhr Babykonzerte. Dabei handelt es sich um vier Streicherinnen aus den Reihen der Nürnberger Staatsphilharmonie. Das plätschernd, wogende Programm ist genau auf die Hörvorlieben von Babys von 0 bis 2 Jahren abgestimmt. Die Musikerinnen bewegen sich durch den Raum, sodass die Musik hautnah erlebt werden kann. Kinderwagenparkplätze und Wickelmöglichkeit vorhanden. Für die größeren Geschwister gibt‘s eine Betreuungsmöglichkeit.
Am 26.03. kehrt dann die nUEjAZZ for Kids Combo zurück, diesmal ohne Martin und Sascha, aber mit dem Papiertheater. Auf einer großen, weißen Papierwand wird die Musik der Band zum Leben erweckt. Mit Licht und Schatten, Schere und Pinsel wird der Jazz nicht nur hörbar, sondern auch sichtbar.
Der Beruf des Optikers ist generell ein hochangesehener. Haben‘s alle bemerkt? Hochan-»gesehener«, genau: ein Wortspiel. Und das ist erst der Anfang!
Weiter im Text: Optikergeschäfte gehören im Kiez gleich nach den Buchläden zu den am strengsten geschützten Einrichtungen. Erst stirbt der Optiker – dann das Dorf, so lautet die alte Weissagung des IndianerHäuptlings Trüber Blick.
Sei es die in der Ferne nahende Polizeistreife, sei es in der Nähe die sechs-Punkt-Schrift auf dem Flugblatt einer marxistisch-leninistischen
Splittergruppe bei der 1.-Mai-Demo: mit scharfer Sicht ist man in unserem Viertel klar im Vorteil. Der Optiker ist systemrelevant und darüber hinaus ein beliebter Mensch.
Letzteres vor allem, wenn man Leute fragt, die keine Brille benötigen. Die stellen sich unter dem Augenglasschnitzer eine Art ALF mit roter Fliege und randlosem Gestell vor. Als Brillenträger allerdings sieht (!) die Sache ganz anders aus. Konkret: links plus vierkommafünf, rechts minus fünfkommanull. Früher, als man noch nicht im Internet hochwertiges Sehgerät indischer Machart bestellen konnte und als es auch noch keine Billig-Plastik-Wegwerfbrillen an der Kasse jedes Discounters gab, war unsereins auf den Optiker angewiesen. Auf Gedeih und Verderb. Hatte man es ohne Sehhilfe bis in sein Geschäft geschafft, ohne schwer zu verunglücken – beispielsweise auf Grund eines fehlenden Kanaldekkels, beim Zusammenstoß mit einem Mammut oder einem Informationsstand der MLPD – dann kam man OHNE Brille nicht mehr raus aus der Nummer.
Nach Betreten des Ladens begann umstandslos eine nicht mehr abreißen wollende Kette der Demütigungen. Dioptrien, Achse, Pupillenab-
stand, maximale Nasentraglast – das alles hatte der Augenarzt in einer amtlichen Urkunde festgesetzt. Doch was nützen die sachlichsten Gläser ohne ein Gestell?
Ein Dialog wie »Suchen Sie etwas Bestimmtes?« – »Nein, ich will mich nur ein wenig umsehen« kommt im Optikerladen relativ selten zustande. Ebenso wenig wie »Kann ich Ihnen helfen?« – »Nein, ich muss es ganz alleine schaffen. Ich meine, wieder aus der Perlenketten-Dekoration im Schaufenster zu finden, in die ich gestolpert bin, weil ich die Stufe am Boden übersehen und das Spiegelbild eines Passanten draußen auf der Straße für meine Frau gehalten hatte, die gerade nackt mit einer Anakonda im Arm auf einem Fliegenpilz Cha-Cha-Cha tanzt.«
Typisch ist vielmehr folgender Gesprächsverlauf:
»Eine runde Brille würde ihr ovales Gesicht betonen.«
»Ich habe doch kein ovales Gesicht, mein Gesicht ist breit wie ein Fernsehbildschirm!«
»Nun, dann hätte ich etwas besonders gut passendes für Sie: ein fünfeckiges Gestell, schwarzer Rahmen, CFK, nur 1.099 Euro. Quasi der Porsche Cayenne unter den Sehhilfe-Turbos.«
Das ist die zentrale Lehre, die den Optiker-Schülern auf der OptikerSchule vom Optiker-Meister immer wieder in die Optiker-in spe-Köpfe gehämmert wird: Jedes Gestell passt zu jedem Gesicht – wenn nur der, der bezahlt, nicht erkennt, was er bezahlt.
Optiker werden selten ermordet – sie befinden sich in der auserwählten Lage, dass ihre Feinde große Probleme haben, auf sie zu zielen. Nur im Nahkampf können sich Kunden eine realistische Chance ausrechnen. Bisweilen kommt es zu Kollateralschäden, weil der*die unzufriedene Kund*in den Optiker nicht erkennt und einen anderen unschuldigen
Brillenkäufer erwürgt. Aber gut: niemand hat behauptet, dass ein Leben unter farbigen Nebeln und mit schwankenden Schatten zwischen unscharfen Konturen frei von Gefahren ist.
Dies soll keine hyperventilierende Lobhuldigung des Internethandels sein, aber erst der digitale Brilleneinkauf hat uns Fehlsichtige von unseren Unterdrückern emanzipiert. Jedenfalls zum Teil. Spätestens wenn der nächste Besuch beim Friseur ansteht, weil man halt vor lauter Haaren das eigene Gesicht auch mit Sehhilfe nicht mehr im Spiegel erkennt, ist das peinliche Finale unvermeidbar. Das Nasenfahrrad liegt außer Reichweite auf dem Toilettentisch, irgendetwas bewegt sich im Nebel vor mir, ungefähr in dem Bereich, aus dem die Stimme des Coiffeurs zu mir spricht, keine Ahnung.
»Uuuuund...?« flötet es, »passt es so... ?«
Und w as treibt er so im Februar und im März?
Am 19. Februar ist er in München im Vereinsheim bei den Schwabinger Schaumschlägern. Am 25. März in Hersbruck im Kulturbahnhof zusammen mit Michael Ströll, Lesung „Der zweite Krautwickel“. Und natürlich stark am Glas am 9. Februar bei CURT KOMMT #259 im Tellerrand.