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In Südtirol sind Jugendliche zu den Gemeindewahlen geschritten

Schattenwahlen

In sechs Südtiroler Gemeinden sind heuer auch Jugendliche zur Wahl geschritten: Südtiroler Jugendring (SJR) hat „Schattenwahlen“ durchgeführt

Am 20. und 21. September fanden in 113 Südtiroler Gemeinden die Gemeinderatswahlen statt. Parallel dazu organisierte der Südtiroler Jugendring (SJR) in Kooperation mit den Gemeinden und den Jugenddiensten, Jugendtreffs, Ortsjugendringen und Jugendbeiräten vor Ort sogenannte Schattenwahlen in sechs Gemeinden Südtirols. Eppan, Lana, Kaltern, Truden, Klausen und St. Martin in Passeier ließen Jugendliche „zur Wahl schreiten“. „Schattenwahlen sind Wahlen, an denen Menschen ihre Stimme abgeben, wissend, dass das daraus resultierende Ergebnis rechtlich nicht bindend ist“, erklärt Tanja Rainer, SJR-Vorsitzende. „Wir wollen damit die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen, dass auch Jugendliche sich Gedanken um die Zukunft ihrer Gemeinde machen, politisch interessiert sind, sich einbringen und mitentscheiden wollen“, so Rainer weiter. Schon seit Jahren fordert der Südtiroler Jugendring eine Herabsenkung des aktiven Wahlalters auf 16 Jahre. Darüberhinausgehend will der SJR mit den Schattenwahlen auch zur Thematisierung jugendpolitischer Themen vor Ort beitragen und Gemeindepolitik für Jugendliche erlebbar machen. „Durch die Beteiligung von Jugendlichen bei demokratischen Prozessen fühlen sie sich ihrer Gemeinde stärker zugehörig und erfahren als wichtiger Teil der Gesellschaft Anerkennung“, ist sich Peter Grund, Leiter der Abteilung Partizipation im SJR, sicher. „Wir hoffen, dass durch das Projekt der Schattenwahlen auch in Zukunft Jugendliche in Entscheidungsprozesse der Gemeinden verstärkt miteingebunden werden“, so Grund weiter. Um diese Ziele zu erreichen, sah der Ablauf des Projektes folgendermaßen aus: In den sechs Gemeinden wurde zuerst eine Ideenwerkstatt mit den Jugendlichen – moderiert durch SJR-ModeratorInnen für Partizipationsprozesse – durchgeführt. Im Rahmen dieser bekamen die Jugendlichen die Möglichkeit, vorzubringen, wie sich die Gemeinde aus ihrer Sicht in den nächsten fünf Jahren entwickeln soll. Diese in der Ideenwerkstatt erarbeiteten Wünsche und Anliegen der Jugendlichen wurden in einem anschließenden Austausch, zu dem die Kandidaten und Kandidatinnen aller Parteien eingeladen worden sind, diskutiert. Zudem bekamen alle Jugendlichen der Gemeinde anschließend die Möglichkeit „zu wählen“. Hierfür gab es eigens angefertigte Stimmzettel, und sie hatten dieselben Listen und KandidatInnen zur Auswahl, wie die wahlberechtigten BürgerInnen der jeweiligen Gemeinde. Die Wahllokale wurden von Partnern der Jugendarbeit vor Ort betreut. „Als Südtiroler Jugendring ist uns die Nachhaltigkeit dieses Projektes ein wichtiges Anliegen“, so Kevin Hofer, SJRGeschäftsführer. Daher werden den gewählten politischen VertreterInnen die Ergebnisse der Schattenwahlen und der Ideenwerkstatt in Form einer Dokumentation ausgehändigt. Diese Übergabe soll gemeinsam mit Jugendlichen der jeweiligen Gemeinde stattfinden. Rückblickend zieht der SJR ein sehr positives Resümee in Bezug auf die „Schattenwahlen“. „Man hat in den Workshops gesehen, wie innovativ Jugendliche denken und wie sehr sie

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