Häufig tendieren wir dazu, Harmonie als höchstes aller Güter hoch zu preisen, streben nach der möglichst reibungsfreien Lösung – im Alltag, in der Beziehung, im Beruf. Ist es nicht so, dass wir das Aufeinandertreffen von Gegensätzlichem und die daraus entstehende Reibung häufig mit rein negativen Qualitäten verbinden?
Und dennoch kann gerade durch dieses Aufeinanderprallen von Ideen, Meinungen und unterschiedlichen Herangehensweisen etwas entstehen. Dabei muss das Resultat eines solchen Aufeinanderprallens nicht zwingend etwas Neues sein. Vielmehr ist es möglicherweise ein Indikator dafür, dass man nicht zum Stillstand kommt. Erst durch das Nebeneinandersetzen von Gegensätzlichem können uns feine Unterschiede bewusst werden und Details ins Auge treten. Und - dialektisch gedacht - muss ja nicht immer nur Konflikt entstehen, wenn zwei gegensätzliche Pole aufeinandertreffen – es können sich auch Symbiosen, Synergien und Synthesen entwickeln ...