Augen auf beim Lebensmittelkauf! Roter Faden durch die Lebensmittelkennzeichnung
Zusätzlich haben österreichische Lebensmittel einen sehr hohen Qualitätsstandard und werden streng kontrolliert. Ursprüngliche Lebensmittel = Mittel zum Leben Bewusster Einkauf, sorgsamer Umgang mit »LebensMitteln« sowie das Selberkochen schaffen Ernährungssicherheit, mehr Genuss und schonen den Geldbeutel. ÖR Ing. Franz Reisecker Präsident LK OÖ
LAbg. ÖR Annemarie Brunner Vorsitzende der Bäuerinnen
Liebe Konsumentin, lieber Konsument, Heimat schmeckt gut und tut dem Körper gut! Bewusstes Einkaufen und Essen = aktiver Klimaschutz Kurze Transportwege schonen die Umwelt und halten den CO 2 -Ausstoß gering. Jeder Einzelne kann durch sein Einkaufs- und Ernährungsverhalten zur Schonung der Umwelt und der Ressourcen beitragen. Saisonale Lebensmittel aus der Region = mehr Genuss, mehr Frische, mehr wertvolle Inhaltsstoffe Frisches Obst und Gemüse, das keine weiten Transportwege hinter sich hat und reif geerntet wird, schmeckt einfach besser und enthält auch mehr lebensnotwendige und gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe.
Verantwortungsvoller Konsum = mehr Lebensqualität Unsere Einkaufs- und Essethik hat einen wesentlichen Einfl uss auf unsere Umwelt und Kulturlandschaft, auf die Qualität des Bodens, auf den Umgang mit Nutztieren (Haltung, Transport etc.), auf die Qualität unserer Lebensmittel und somit auf unsere persönliche Lebensqualität. Denn wir leben in und mit der Region. »Fair Play« bei Lebensmitteln = Faire Preise + faire Löhne Weltweit faire Preise für die Bäuerinnen und Bauern ermöglichen die Sicherung ihres Einkommens und erhalten bzw. schaffen Arbeitsplätze. Sichere Lebensmittel = Qualität + Transparenz Lebensmittel mit den behördlich genehmigten Gütesiegeln garantieren höchste Qualität, nachvollziehbare Herkunft und unabhängige Kontrollen. Achten Sie beim Einkauf auf das AMA-Gütesiegel, AMA-Biozeichen und auf »Gutes vom Bauernhof«.
AMA-Gütesiegel Beim rot-weiß-roten AMA-Gütesiegel stammen die Rohstoffe zu 100 % von österreichischen Bauernhöfen. Auch die Be- und Verarbeitung erfolgt im Land. Bei zusammengesetzten Lebensmitteln mit mehr als einer Zutat müssen alle wertbestimmenden Rohstoffe zu hundert Prozent aus Österreich stammen. Einzig Zutaten, die in Ö nicht verfügbar sind, dürfen aus dem Ausland bezogen werden, aber maximal ein Drittel des Produktes ausmachen (zB Bananen im Joghurt, Pfeffer in der Wurst). Die Qualitätsvorgaben sind strenger als die gesetzlichen Vorschriften. Regelmäßige Kontrollen durch unabhängige Prüfer über alle Stufen der Wertschöpfungskette.
Rund 47.000 landwirtschaftliche Erzeuger nehmen an den einzelnen Programmen teil, rund 800 Lizenznehmer dürfen ihre Produkte mit dem AMA-Gütesiegel auszeichnen. Folgende Produktgruppen kommen dafür in Frage: – Obst, Gemüse und Speisekartoffeln – Rind-, Kalb-, Schweine-, Huhn-, Puten- und Lamm-Fleisch – Fisch und Fischprodukte – Wurstwaren und Fleischerzeugnisse – Milch und Milchprodukte – Eier – Brot und Gebäck – und einige verarbeitete Produkte wie Tiefkühlgemüse, Speiseöl, Bier, Fruchtsäfte, Honig, etc.
Mehr Infos zum »AMA-Gütesiegel« fi nden Sie unter: www.ama-marketing.at
Was ist Bio? Biologische Landwirtschaft bedeutet: – Verzicht auf chemisch-synthetische Pfl anzenschutzmittel – Schonende Bodenbearbeitung – Natürliche Dünger und ausgewogene Fruchtfolge – Förderung der natürlichen Regulationsmechanismen für intakte Ökosysteme – Völliger Verzicht auf Gentechnik – Artgerechte Tierhaltung und Fütterung mit biologischem Futter Die Biolandwirtschaft erfolgt nach klaren gesetzlichen Richtlinien der EU. Deren Einhaltung wird mindestens einmal jährlich von unabhängigen, staatlich anerkannten Kontrollstellen überprüft.
AMA-Biozeichen Das in rot gehaltene AMA-Biozeichen mit der Herkunftsangabe AUSTRIA steht für ein Bioprodukt, dessen Rohstoffe zu 100 Prozent aus Österreich kommen. Bei zusammengesetzten Lebensmitteln mit mehr als einer Zutat müssen alle wertbestimmenden Rohstoffe zu 100 Prozent aus Österreich stammen. Einzig Zutaten, die in Österreich nicht verfügbar sind, dürfen aus dem Ausland bezogen werden, aber maximal ein Drittel des Produktes ausmachen, zB Bananen im Joghurt oder Pfeffer in der Wurst. Das schwarze AMA-Biozeichen ohne Ursprungsangabe garantiert die biologische Produktion, gibt aber keine Hinweise über die Herkunft der verwenden Rohstoffe.
Mehr Infos zum »AMA-Biozeichen« fi nden Sie unter: www.ama-marketing.at
EU-Bio-Logo Die Produkte müssen zu mindestens 95 % aus Bio zutaten bestehen, gentechnikfrei erzeugt werden und gemäß den Vorgaben der EU-Verordnung zum Biologischen Landbau erzeugt, verarbeitet und gekennzeichnet werden.
Bio Austria (Verbandszeichen)
Im gleichen Sichtfeld wie das Logo selbst muss der Kontrollstellencode und die Herkunft der landwirtschaftlichen Rohstoffe angegeben werden, zB »Österreichische Landwirtschaft« – wenn mehr als 98 % der landwirtschaftlichen Rohstoffe aus Österreich stammen.
Steht für den Verband von rund 13.000 österreichischen Biobäuerinnen und –bauern. Es garantiert, dass die Rohstoffe gemäß den strengen BIO AUSTRIA Richtlinien produziert werden, die über den Anforderungen der EU-BioVerordnung liegen und jährlich von unabhängigen Kontrollstellen zertifi ziert werden. BIO AUSTRIA Produkte die aus einem Rohstoff bestehen, stammen zu 100 % von Betrieben, die von BIO AUSTRIA anerkannt sind. Bei zusammengesetzten Verarbeitungsprodukten müssen mindestens zwei Drittel der Rohstoffe von BIO AUSTRIA Betrieben stammen. Das BIO AUSTRIA Zeichen fi ndet sich überwiegend auf Bio-Produkten bäuerlicher Produktion.
Weitere Informationen über alle Aspekte der EU-Politik zur biologischen Landwirtschaft: www.ec.europa.eu/agriculture/organic/home_de
Bio-Produkte, Bio-Einkaufsquellen, Veranstaltungen, Ab Hof - Adressen und Bauernmärkte unter: www.bio-austria.at
Es gibt Auskunft über die Herkunft landwirtschaftlicher Rohstoffe des Produktes.
Gutes vom Bauernhof – Die Qualitätsmarke für bäuerliche Direktvermarkter Garantiert echte bäuerliche Lebensmittel direkt vom Bauernhof. Steht für die Verarbeitung eigener Rohstoffe zu traditionellen bäuerlichen Spezialitäten. Garantiert bäuerliche Herstellung von handverlesenen Qualitätsprodukten unter Einhaltung aller Hygiene- und Produktionsvorschriften. Bäuerliche Lebensmittel erhalten ein Stück österreichische Kultur und Tradition. »Gutes vom Bauernhof«-Betriebe stehen im direkten Kontakt mit ihren Kunden und können individuelle Wünsche bestmöglich erfüllen. Regelmäßige Kontrollen unabhängiger Prüfer.
Wie kommt man zu »Gutes vom Bauernhof«Spezialitäten? Ab-Hof, auf Bauernmärkten, in Bauernläden, in Bauernecken und Supermärkten mit Bauernregal. Auf der »Gutes vom Bauernhof«-Homepage sind Direkt vermarkter und Einkaufsmöglichkeiten beim Bauern zu fi nden. NEU: Schmankerl-Radar »Gutes vom Bauernhof«App – einfach und bequem die nächstgelegenen Einkaufsmöglichkeiten für Produkte direkt vom Bauernhof aufspüren. Gratis-Download für Android und iOS: – https://play.google.com/store/apps – https://itunes.apple.com/at/genre/ios/id36?mt=8
Mehr Infos zu »Gutes vom Bauernhof« fi nden Sie unter: www.gutesvombauernhof.at
Geschützte Ursprungsbezeichnung – g.U. Die geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.) garantiert, dass die Erzeugung, Verarbeitung und Herstellung in einem bestimmten geografi schen Gebiet nach einem festgelegten Verfahren erfolgt ist. Die Angaben und das Logo dürfen nur verwendet werden, wenn das Produkt allen Vorgaben der Spezifi kation (das ist die genaue Beschreibung des Produktes mit Aussehen, Herstellungsverfahren, Gebiet etc.) entspricht.
Geschützte geographische Angabe – g.g.A. Eine der Herstellungsstufen wie Erzeugung oder Verarbeitung muss in einem bestimmten Herkunftsgebiet stattfi nden. Der Rohstoff muss somit nicht aus dem angegebenen Gebiet stammen. Die Zulassung erfolgt auf nationaler Ebene und auf EU-Ebene.
Die Zulassung und Kontrollen erfolgen auf nationaler Ebene und auf EU-Ebene.
Infos zu den Logos »g.U.« bzw. »g.g.A.« unter: www.ec.europa.eu/agriculture/quality/schemes/ index_de.htm
Fairtrade
Gentechnik frei
Fairtrade steht für fairen Handel, Nachhaltigkeit und soziales Engagement. Fairtrade garantiert, dass die Produzenten ihre Produkte unter fairen Bedingungen produzieren und zu fairen Preisen verkaufen können. Ein Großteil der Fairtrade-Produkte kommt als Bio-Produkte auf den Markt. Achtung: »Fairtrade« bedeutet nicht automatisch »bio«! Produzentengruppen, Händler und Lizenznehmer werden regelmäßig von der internationalen Zertifi zierungsstelle »FLO-CERT« kontrolliert.
Dieses Zeichen garantiert, dass die Produkte während der gesamten Produktion (vom Feld bis zur Verpackung) nicht mit Gentechnik in Berührung kommen. Bio-Produkte müssen nach der EU-Verordnung generell gentechnikfrei sein. Vergeben wird dieses Zeichen vom Verein »ARGE Gentechnik-frei«. Die Einhaltungen der Bedingungen werden durch eine von der »ARGE Gentechnik-frei« autorisierten Kontrollstelle geprüft.
Mehr Infos zu »Fairtrade« fi nden Sie unter: www.fairtrade.at
Mehr Infos zum Zeichen »Gentechnik-frei« fi nden Sie unter: www.gentechnikfrei.at
EAN Code (Europäische Artikelnummerierung)
Identitätskennzeichen (Genusstauglichkeitszeichen)
Die meisten Produkte weisen auf der Verpackung einen maschinenlesbaren Strichcode auf. Es handelt sich dabei um die Europäische Artikelnummerierung, kurz EAN genannt, die eine Art computerlesbares Etikett darstellt. Die ersten beiden Ziffern geben das Land der Registrierung an – zB steht »90« oder »91« für Österreich. Sie geben allerdings keinen Hinweis auf die Herkunft der Rohstoffe.
Enthält Angaben über den Betrieb, in dem das Produkt erzeugt, verarbeitet bzw. abgepackt wurde. Es gibt jedoch keine Information über die Herkunft der Rohstoffe. Zu fi nden ist es auf Verpackungen tierischer Produkte (Milch und Milchprodukte, Fleisch und Wurstwaren). Es besagt, dass alle EU-Regelungen bezüglich Veterinärrecht und Hygiene eingehalten wurden.
Foto U1 Foto S5 Foto S6 ©
klimaneutral
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LK OÖ, 2014. Alle Rechte vorbehalten. ooe.lko.at
Mindesthaltbarkeits-/ Verbrauchsdatum
Genussland OÖ
Der Hersteller garantiert, dass das Produkt bei ordnungsgemäßer Lagerung seine volle Genussfähigkeit mindestens bis zu diesem Zeitpunkt behält; um wie viel länger es genießbar bleibt, ist abhängig vom Produkt und von seiner Lagerung. In der Regel wird das Mindesthaltbarkeitsdatum bei länger haltbaren (zB Trockenwaren, Getränken, etc.) und das Verbrauchsdatum bei schnell verderblichen Waren (zB Fleisch, Fisch, etc.) verwendet. Wenn bei Farbe, Aussehen oder Geruch keine Auffälligkeiten zu bemerken sind, besteht kein Grund ein derartiges Produkt nicht zu verzehren. Wenn das Verbrauchsdatum »zu verbrauchen bis« angegeben ist, sollte ein derartiges Produkt nach Ablauftermin nicht mehr verzehrt werden!
Standort des Betriebes (bäuerlich oder gewerblich) in Oberösterreich. Produkte, deren Wertschöpfung in der Produktion und in der Verarbeitung mehrheitlich (70 %) in Oberösterreich erfolgt. Mindestens eines der folgenden Gütezeichen: – Gutes vom Bauernhof, – Bio-Zertifi zierung, – AMA-Gütesiegel, – Ursprüngliche (nicht industrielle) Herstellungs verfahren. Sollte einer der o.a. Punkte nicht erfüllt werden können, entscheidet eine Jury nach vorgegebenen Zusatzkriterien über die Aufnahme.
Mehr Infos zu diesem Thema fi nden Sie unter: www.ages.at
Mehr Infos zum »Genussland OÖ« fi nden Sie unter: www.genussland.at
Seminarangebote des LFI Wissen rund um regionale Lebensmittel Das Ländliche Fortbildungsinstitut der Landwirtschaftskammer OÖ bietet eine Vielfalt an Weiterbildungsangeboten rund um regionale Lebensmittel – wie zB Vorträge zum Thema »Lebensmittel leicht durchschaut«, Workshops für Schulen (von Milchlehrpfad bis Geschmacksschule) und eine genussvolle Auswahl an praktischen Kochkursen für Erwachsene, Jugendliche und Kinder an. Kontakt Ländliches Fortbildungsinstitut der Landwirtschaftskammer Oberösterreich Auf der Gugl 3, 4021 Linz Telefon: +4 3 (0)50/6902-1500 info@lfi-ooe.at | www.lfi-ooe.at
Angebote für Schulen: www.schuleambauernhof.at