LIFT Stuttgart - Leseprobe November 2013

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DAS STUTTGARTMAGAZIN

DER NOVEMBER IN STUTTGART & REGION

Euro 2 ,40_November 2013_2 3 . J ahrgang E3 0481 _www.lift-online.de

LIFT NOVEMBER 2013

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DAS STUTTGARTMAGAZIN

SEXY RIESLING Die 100 besten Weine aus Stuttgart und Region

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HEIMSPIEL IN MOLL End of Green sind der Silberstreif am Gitarren-Horizont BETEN MIT BAHAI So leben Aleviten, Mennoniten und Co. ihre Religion in Stuttgart ESSEN OHNE TIERE Auf veganer Tour durch die Stadt


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DAS BESTE IM NOVEMBER

DAS BESTE... 62 7 DER FRANZ-KAFKA-CODE Zwei Ausstellungen huldigen dem großen Schriftsteller

BETEN MIT BAHAI So leben Aleviten, Mennoniten und Co. ihre Religion in Stuttgart

INHALT STADT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6 LEBEN STUTTGART KAUFT EIN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27 STUTTGART FLIEGT AUS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32 STUTTGART FÜR KINDER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34 STUTTGART GEHT AUS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37 ABO-AKTION . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40 STUTTGART FEIERT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42 DIE 100 BESTEN WEINE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46 KULTUR SEHEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .57 ENTDECKEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .62 LESEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .67 HÖREN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .70 SPIELEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .76 PLANEN VERANSTALTUNGSKALENDER . . . . . . . . . . . . . . . . . . .81 KINDERKALENDER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .123 A BIS Z . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .132 VERANSTALTER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .142 KLEINANZEIGEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .145 IMPRESSUM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .152 LIFT LIEBT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .154

70 HEIMSPIEL IN MOLL Die Stuttgarter Dunkelrocker von End of Green sind der Silberstreif am deutschen Gitarren-Horizont


DAS BESTE IM NOVEMBER

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IM NOVEMBER

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12

DIE MUTTER ALLER ROCKDISCOS Mit Motörhead und Guido Buchwald: 30 Jahre Rockfabrik in Bildern

ESSEN OHNE TIERE Mit der Vegan-Expertin auf tierloser Tour durch Stuttgart

46 57 AUCH OHNE DENEUVE Der Filmherbst in Stuttgart und Region lockt mit drei außergewöhnlichen Festivals

42 19 VERBLÜHT Droht in Stuttgart die nächste Grünen-Schlappe?

POPNOTPOP-FESTIVAL Den heißen Scheiß von morgen hören

SEXY RIESLING Und noch viel mehr: Das sind die 33 besten Winzer und die 100 besten Weine aus Stuttgart und Region


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Foto: Strider/photocase.com

STADT

SO LEBEN BAHAI, ALEVITEN UND CO. IHRE RELIGIONEN ................7 ESSEN OHNE TIERE: AUF TOUR MIT FRÄULEIN TOFU ......................12 ROBERT WICKENS IST EINER DER BESTEN DTM-FAHRER .................14 RITTERLICHER WEIN: JOCHEN BEURERS ALTE REBEN ........................15

MEIN MONAT, FRIEDENSGALA UND BART-WM .......................................16 THEATRALE IRRFAHRTEN MIT LOKSTOFF UND SCHAUSPIEL .......20 VOR ORT: MIT STEPHAN HURST IM MÄRCHENGARTEN ..................22 MUTTER ALLER ROCKDISCOS: 30 JAHRE ROFA IN BILDERN ..........24


STADT

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SO LEBEN BAHAI, ALEVITEN UND MENNONITEN IHRE RELIGIONEN IN STUTTGART

BETEN MIT BAHAI In einem unscheinbaren Wohnhaus in Zuffenhausen, einem abgelegenen Gemeindehaus im Industriegebiet oder als Gäste in der evangelischen Friedenskirche: Religionsgemeinschaften wie die Bahai oder Mennoniten leben ein recht unauffälliges Leben in Stuttgart. In der Landeshauptstadt können sie ihrer Religion frei nachgehen – und sind dabei auch noch bestens integriert.

Die weltlichen Weltverbesserer: Die Bahai lesen Texte aus Bibel und Koran

Fotos: Schönebaum

BAHAI: ES GEHT NICHT UM EINEN PLATZ IM HIMMEL Ein Elternabend in einer Kita, ein vorweihnachtliches Familientreffen im Elternhaus oder vielleicht ein religiös angehauchter Bürgerverein? Der Besuch einer Andacht der Bahai-Gemeinde lässt sich schwer einordnen. Eines wird aber schnell deutlich: Die Gemeindemitglieder führen gerne Gespräche. Und das nicht zwingend über religiöse Themen, sondern vor allem über die Gesellschaft mit all ihren Problemen. „Die Bahai sind sehr weltlich und sozialpolitisch orientiert“, sagt Hartmut Nowotny, einer der Andachtsteilnehmer. „Wir sind zwar im Kern gleich wie andere Religionsgemeinschaften, allerdings orientieren wir uns mehr am heutigen Leben als am Jenseits.“ Es gehe nicht um einen Platz im Himmel, sondern darum, wie man die Welt verbessern kann. Bahai achten zwar den Koran, aber sie sehen Mohammed nicht als den letzten Propheten – was für strenggläubige Muslime ein Affront ist. Im Iran werden die Bahai deshalb seit über 30 Jahren systematisch verfolgt, diskriminiert und verhaftet – obwohl sie die größte nichtmuslimische religiöse Minderheit sind. Im Gegen-

satz zu Christen oder Juden genießen sie jedoch keinen staatlichen Schutz. In Deutschland können sie ihrer Religion frei nachgehen. Um eine Kerze sitzen sie bei ihrer wöchentlichen Andacht in einem Stuhlkreis. Der Raum könnte auch das Wohnzimmer eines gut situierten Stuttgarter Lehrerehepaars sein: Von außen wie von innen sauber renoviert und hübsch hergerichtet, viel helle Farben und modernes Design. Die Teilnehmer schließen die Augen beim Singen oder wenn sie einander zuhören beim Lesen von Gebeten. „Wir lesen Texte aus der Bibel oder dem Koran“, sagt Patrice Hübsch, der wie Nowotny als Lehrer arbeitet. Meist sind es aber Texte von Baha’u’llah , dem Religionsstifter der Bahai, der im 19. Jahrhundert in Persien lebte. Seine Anhänger wurden verfolgt, Bahá'u'lláh wurde bis zu seinem Tod verbannt. Das Haus, in der die Andacht stattfindet, hat für die Bahai auch eine wichtige geschichtliche Bedeutung. 1913, also genau vor 100 Jahren, hat Abdul-Baha, der zu dem Zeitpunkt geistiger Führer der Bahai war, die Stuttgarter Gemeinde in diesem Haus besucht, das schon

damals in Besitz einer Bahai-Familie war. Der Mantel, den er damals getragen hat, und ein Gästebucheintrag erinnern daran. Dieses für eine deutsche Bahai-Gemeinde einmalige Ereignis wurde dieses Frühjahr im Wilhelma Theater gefeiert. Selbst Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat an die 60-köpfige Gemeinde ein Grußwort geschickt. Weltweit gibt es rund acht Millionen Bahai. In Asien und Afrika wächst die Gemeinschaft schnell. In Zuffenhausen ist vor allem der Nachwuchs aktiv: Regelmäßig sind sie mit anderen Jugendlichen in Kontakt, sprechen mit ihnen über ihre Probleme. Eine Missionierung streitet Nowotny jedoch ab: „Wichtig ist, dass auf der Welt ein Gleichgewicht herrscht und die Menschen sich auf einer Ebene begegnen.“ Man sei auch kein Gegner von Materialismus. Die Menschen sollten nur mit ihren Besitztümern nicht zu sehr verhaftet sein. „Bei uns gibt es sowohl reiche als auch ärmere Mitglieder.“ So wie in einer Kita oder einem Bürgerverein Thomas Miedaner eben auch. [www.stuttgart.bahai.de]


STADT

WER HAT DEN SCHÖNSTEN? IM NOVEMBER IST BART-WM IN LEINFELDEN

BELLES MOUSTACHES

WER MORD SÄT,

WIRD ERWIN ERNTEN Erwin Düsedieker stapft gern mit einer Polizeimütze auf dem Kopf über Äcker und Wiesen. Begleitet von Lothar, seiner treuen Laufente. Erwin ist herzensgut, gilt aber als beschränkt – ein Polizist könnte er nie sein. Eines Tages aber strauchelt er in einen Kriminalfall mit geradezu höllischen Dimensionen ...

Sachen gibt’s, die gibt’s wirklich: Anfang November findet in Leinfelden die Bart-WM 2013 statt. Bartträger aus über 20 Nationen wetteifern dann einen Tag lang um den schönsten Schnauzer, Voll- oder Backenbart. Veranstalter ist der Leinfeldener Bart-Club Belle Moustache. Deren Vorsitzender Jürgen Burkhardt, selbst natürlich auch ein passionierter Bartträger, weiß nicht nur, dass Bartträger die freundlicheren Menschen sind, sondern auch, welche bekannten Stuttgarter Bartträger – rein theoretisch – gute Chancen auf den Titel hätten.

„Tunay Torun trägt einen kurzen Vollbart, sehr gepflegt und mit gleichmäßigem Wuchs. Junge Bartträger haben im Vergleich zu älteren eine gleichmäßige Färbung, das sieht einfach gut aus. Leider wäre der Bart für die WM aber etwas zu kurz.“

MICHAEL SETZER, GITARRIST DER ROCKBAND END OF GREEN

CEM ÖZDEMIR, BUNDESVORSITZENDER DER GRÜNEN

„Generell passt der Bart gut zu ihm, da er seinem Gesicht einen unverwechselbaren Charakter gibt. Allerdings schreiben unsere Regeln vor, dass Bärte nicht eingefärbt werden dürfen. Außerdem müsste er ihn noch etwas in Form föhnen. Wenn der Bart dann noch seine Naturfarbe hätte und er sich einen Oberlippenbart wachsen ließe – der gehört einfach dazu–, könnte er gut an der WM teilnehmen.“

„Die langen Koteletten gehen leider nicht als Bart durch. Backenbärte brauchen eine klare Abgrenzung zum Ohr. Herrn Özdemir würde ein Bart aber sicher gut stehen, er hat sicher einen guten, kräftigen Bartwuchs. Ein kurzer Verdi-Bart (ein Bart wie Komponist Giuseppe Verdi, Anm. d. Red.) würde zu ihm passen.“

TUNAY TORUN, SPIELER BEIM VFB STUTTGART

304 Seiten · € 9,99 [D] ISBN 978-3-453-41152-4 Auch als E-Book

und Hörbuch, gelesen von Dietmar Bär

ROBIN T. TREIER, DJ

Fotos: PR

CHRISTOPH SONNTAG, KABARETTIST

„Christoph Sonntag ist eines unserer Ehrenmitglieder und war 2012 sogar unser Bart des Jahres. Er trägt einen sogenannten Trendbart. Eine Klasse, die dieses Jahr zum ersten Mal bewertet wird. Der Bart passt gut zu ihm, da er Sonntag jugendlicher wirken lässt. Mit diesem Bart könnte er sofort an der WM teilnehmen. Mit einem einrasierten Muster hätte er sogar gute Chancen auf den Titel.“

„Dieser Bart ist ein absoluter Blickfang! Ein dichter, gut gewachsener Vollbart und toller Oberlippenbart – hier passt einfach alles. Er sollte unbedingt bei der WM teilnehmen! In seiner Klasse, die der Verdi-Bärte, herrscht allerdings eine starke Konkurrenz. Aber Herr Treier hätte sicher Chancen auf den Titel!“ BART-WELTMEISTERSCHAFT 2013 [2.11. ab 12 Uhr, Filderhalle, Bahnhofstr. 61, Leinfelden, Anmeldung bis zum Veranstaltungstag unter www.bartweltmeister.de]

»Ein fantastiscshBuch!« verrückte Bär Dietmar

Leseprobe unter heyne.de


LEBEN STUTTGART KAUFT EIN

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S KAUFT EIN LIFT LIEBT

VON ÖKOLOGISCH BIS HIP: DIE BESTEN MESSEN UND MÄRKTE IM NOVEMBER

RING FREI UND NACHTEULEN LOS Der Herbst bringt nicht nur Nieselregen und Nebel: Bei zahlreichen Messen und Märkten gibt’s Nachhaltiges für den Alltag, handgefertigte Designerstücke, kulinarische Köstlichkeiten und viele ausgefallene Schmuckstücke. Wir stellen die diesjährigen Highlights des Messe-Herbstes vor. HELDENMARKT

In der Alten Kelter in Fellbach dreht sich alles um nachhaltigen Konsum – von Lebensmitteln über Mode und Wohnen bis hin zu Energie, Mobilität und Geldanlagen. Mit dabei sind unter anderem die Macher des Online-Wikis Umwelt Handbuch Stuttgart, die bayerischen Ökomode-Experten von Lori, das DemeterWeingut Fuchs-Jacobus und die Energie-Profis von Polarstrom. [2.11. 10-19, 3.11. 11-18 Uhr, Alte Kelter, Fellbach, www.heldenmarkt.de]

eingebettet in die Messe „Mineralien, Fossilien, Schmuck“ und startet am Freitag mit einer großen Vernissage. [15.11. 14-18, 16.+17.11. 10-18 Uhr, Messe Stuttgart, Leinfelden-Echterdingen, www. dekumo.de] STUTTGARTER MESSEHERBST

Auch der Stuttgarter Messeherbst geht in eine neue Runde und präsentiert gleich vier Highlights: Auf der „Familie und Heim“ gibt’s Tipps für Urban Gardening und ökologisches Feiern. Slacklinen kann man auf der „Spielemesse“, und wer es kreativ mag, häkelt auf der „Kreativ- und Bastelwelt“ eine Myboshi-Mütze. Die „Babywelt“ gibt Tipps für (werdende) Eltern und präsentiert recycelte Mode von Lässig – für jeden verkauften Shopper aus der grünen Kollektion wird ein Baum gepflanzt. [16.-24.11. tägl. 10-18 Uhr, Messe Stuttgart, Leinfelden-Echterdingen, www.messe-stuttgart.de]

RING FREI

Neues von den Dekumo-Organisatoren Björn Peters und Oliver Scholz: Im November findet zum ersten Mal die „Ring frei“, ihre Messe für Schmuckgestaltung, statt. Rund 20 regionale und überregionale Schmuckhersteller stellen ihre Einzelstücke, Kleinserien und Arbeitsweisen vor. Das Ganze ist

KULINART

Die Messe für Genuss-Trends: 60 Händler und Manufakturen überraschen mit regionalen und internationalen Leckereien – ob Weine aus Untertürkheim, Monkey 47 Gin aus dem Schwarzwald oder Cupcakes von American Heritage. Zudem beweisen Spitzenköchin und Sommelière Ana de la

BOOKLET

Liebe Leser des Lift, in dieser Ausgabe finden Sie ein Booklet des tip Berlin für Ihre schönste Reise nach Berlin!

Rubia sowie Konditorin Aline John live ihr Können. Probieren vor Ort inklusive! [16.11. 12-22, 17.11. 10-19 Uhr, Phoenixhalle, Naststr. 43, S-Bad Cannstatt, www.kulinart-messe.de] HANDFESTMARKT

Auf 1.000 Quadratmetern zeigen Designer und Künstler schöne Dinge, die in den Ateliers in Stuttgart und der Region entstehen. Zum Beispiel Diana Hummels Zeichnungen auf Keramik oder Ledertaschen und Stoffkissen aus der Nachteulen-Werkstatt. [23.11. 12-20, 24.11. 1118 Uhr, Wendler-Areal, Ziegelweg 1/1, Reutlingen, KD www.hand-fest.com]


LEBEN STUTTGART KAUFT EIN

Ab 21.11. im Buch- und

ANDERS FASHION – NICHT NUR WAS FÜR FRAUEN

Zeitschriftenhandel

MODE MAL ANDERS

Vor Kurzem haben Chris und Ina Wolfer mit ihrer Boutique die hellen Räume der ehemaligen Galerie Self Service in S-Mitte bezogen. Nur einen Steinwurf vom Marktplatz entfernt, bietet ihre Boutique Anders Fashion ausgefallene Labels wie Villa Gaia, Le Solim, Masha & Kate oder The Hip T. „Wir verkaufen Marken, die nicht weit gestreut sind“, sagt Wolfer. Bei der Auswahl legen die beiden Wert auf hochwertige Produkte. Die Cashmere-Pullis, -Mützen und

-Schals von Villa Gaia werden in Deutschland produziert, die Accessoires von Hüftgold in Handarbeit gefertigt. Besonderer Hingucker sind die Wendehosen von Bleulab – eine Seite ist eher schlicht, die andere gemustert. Der Großteil des Sortiments ist zwar für Frauen, eine „Mini-MänSNI nerecke“ gibt’s aber auch. ANDERS FASHION [Eichstr. 8, S-Mitte, Tel. 0711/300 55 12 63, Mo-Fr 11-19, Sa 10-18 Uhr]

EIN KESSEL BUNTES: SHOPPING-NEWS

NEUES & GROSSES Mehr Platz im FLAMING STAR: Der Retroshop in S-Mitte hat sich ordentlich vergrößert. Jetzt gibt’s noch mehr dufte Fashion und auch mehr Raum für den integrierten Friseursalon Melli’s Dos’n’ Dyes. [Nesenbachstr. 48, S-Mitte, Tel. 0711/620 21 17, www.flamingstar.eu]

Ausgezeichnet einkaufen:

Mehr Spenden dank ROSABRAUN KAFFEE & WOHNKULTUR: Beim Adventsverkauf am 16.

Die 1.200 besten Shops in Stuttgart und Region

November gibt’s nicht nur schöne Möbel zu erstehen, sondern auch eine Spendenaktion zugunsten der Kinder- und Jugendpsychiatrie Stuttgart. [9-18 Uhr, Guten-

Fotos: Schönebaum

bergstr.57, S-West, Tel. 0711/50 44 24 77, www.rosabraun-stuttgart.de]

Mehr Kinderschuhe bei KORBMAYER in S-Mitte: Zum 150. Geburtstag hat das Kinderfachgeschäft umgebaut und auch seine Schuhabteilung vergrößert. Die ist jetzt im ersten Obergeschoss

mit neuer Lasermessstation, mit der sich die optimale Schuhgröße herausfinden lässt. [Schulstr. 2, S-Mitte, Tel. 0711/22 98 10, Mo-Sa 10-19 Uhr, www.korbmayer.de]

Mehr Handwerk im SCHAUFENSTER AUF ZEIT: Die Ledermanufaktur Michael Mayer in Dettingen/Teck hat nun auch in Esslingen einen kleinen, aber feinen Laden. Die zeitlosen handgefertigten Taschen und Accessoires kann man hier samstags erstehen oder in Auftrag geben. [Webergasse 1, Esslingen, Tel. 0172/718 69 13, Sa 11-15 Uhr, www.ledermanufaktur.de]


LEBEN STUTTGART FÜR KINDER

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S FÜR KINDER LIFT LIEBT

BUNT STATT BRAUN: DIE JUGENDKULTURWOCHE WILL RECHTES GEDANKENGUT IM KEIM ERSTICKEN

TOTAL EXOTISCH, DIESE DEUTSCHEN Eines wollen die Veranstalter der Jugendkulturwoche nicht: Geschichte aufarbeiten. „Das wird im Schulunterricht schon genug getan“, sagt Cornelius Wandersleb vom Kulturhaus Schwanen. Stattdessen setzen die Organisatoren auf Aufklärung. Bereits zum neunten Mal findet die Jugendkulturwoche für Vielfalt und gegen Rassismus unter dem Motto „Bunt statt Braun“ statt. „Unsere Reihe spielt im Jetzt und Hier“, so Wandersleb. Dass sie ausgerechnet in Waiblingen stattfindet, hat einen guten Grund: „Rechte Umtriebe gibt es hier viele, der RemsMurr-Kreis ist einer der sogenannten braunen Kreise in der Gegend.“ Die Zielgruppe von vielen Rechtsextremen seien Schüler – des Öfteren sei es schon vorgekommen, dass auf Schulhöfen kostenlose CDs mit rechtsradikalem Gedankengut verteilt wurden. „Deswegen ist es wichtig, dass wir die Jugendlichen erreichen, noch bevor sie sich den rechten Ideologien öffnen können“, erklärt der Veranstalter. Die Jugendkulturwoche steht ganz im Zeichen von Workshops, Filmen und Theater, bei denen genau auf die Zielgruppe eingegangen wird. Einige Veranstaltungen sind die gleichen wie im vorherigen Jahr, beispielsweise wird wieder der Film „Gran Paradiso“ gezeigt. Neu ist etwa ein Workshop unter dem Motto „Total exotisch, diese Deut-

schen“. Damit soll den Teilnehmern ein neuer Blickwinkel aufgezeigt werden – besonders auf die deutsche Kultur. „Wir wollen auf lebendige und unterhaltsame Art und Weise die Besonderheiten und exotischen Aspekte der deutschen Kultur vor Augen führen und vermitteln, wie diese Eigenheiten von Migranten aufgefasst werden“, so der Veranstalter. So wird der Ägypter Naser El Bardanohi von seinen Erfahrungen in Deutschland berichten und erzählen, wie er die deutsche Kultur wahrnimmt.

Ganz besonders freuen sich die Organisatoren aber auf das Wettbewerbs-Konzert am letzten Abend der Jugendkulturwoche. Über 20 Bands haben sich beworben, die besten acht werden zum Konzert-Abend eingeladen. „Das ist immer ein besonders schöner AbDJ schluss der Woche“, sagt Wandersleb. BUNT STATT BRAUN [18.-22.11. Kulturhaus Schwanen, Winnender Str. 4, Waiblingen, ab 12 Jahren]

DIE STUTTGARTER PHILHARMONIKER INSZENIEREN „PETER UND DER WOLF“

TIERISCHE ORCHESTER-SHOW Die Geschichte von Peter und dem Wolf ist bereits in unzähligen Versionen auf die Bühne gebracht worden. Ursprünglich wurde die Geschichte über den kleinen Jungen, der mit seinem Großvater im ländlichen Russland lebt, komponiert, um Kinder mit den verschiedenen Instrumenten eines Sinfonieorchesters vertraut zu machen. Auch in Stuttgart können sich Familien und junge Zuschauer im November auf ein Wiedersehen mit Peter und seinen tierischen Freunden

Ente, Vogel und Katze freuen. Die Stuttgarter Philharmoniker inszenieren das Stück mit dem Studiengang Figurentheater und dem Studiengang Sprechkunst und Sprecherziehung der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst. Da sollte man nicht allzu lange zögern und sich schleunigst eine der heißbegehrten Karten sichern. RD PETER UND DER WOLF [14.-18.11. versch. Uhrzeiten, Gustav-Siegle-Haus, Leonhardsplatz 28, S-Mitte]


LEBEN STUTTGART FEIERT

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S FEIERT LIFT LIEBT

HEUTE DEN HEISSEN SCHEISS VON MORGEN HÖREN: DAS POPNOTPOP-FESTIVAL WIRD ELEKTRONISCHER

DIE JAGD NACH DEM BESTEN KONZERT DES ABENDS

Entgeht uns natürlich nicht, der deutliche Ruck in Richtung Elektro beim diesjährigen Popnotpop-Clubfestival. Wo vergangenes Jahr noch vermehrt die Gitarren schrammelten und dezent bärtige Röhrenjeansträger ins Mikrofon lamentierten, rücken 2013 eher Grenzgänger zwischen Elektro und Pop an, um Stuttgarts hipstes Indoor-Event zu beschallen. Schlimm ist das natürlich nicht, auffällig schon. Der Grund? „Die meisten jungen, aufstrebenden Bands machen zur Zeit Elektro-Pop“, weiß Andreas Puscher. Eigentlich logisch, immerhin bewegt sich der Veranstalter gemeinsam mit Hannes Steim und Anselm Peyer seit jeher so nah wie möglich an dem, was gerade angesagt ist. Am heißen Scheiß, auf gut Deutsch. Und den gibt es auch dieses Mal. Claire, die Bit Brothers und besonders Children bringen brummende und surrende Sequenzer mit den großen Gesten des Pop zusammen, an der Indie-Front sorgen Yalta Club (Bild re.), Okta Louge und Sea+Air für schrammelnde Gitarren oder wohlige Piano-Melancholie. Mit Ausnahme von Sea+Air (Bild li.), die den Durchbruch längst geschafft haben, greift das

altbekannte Credo der musikalischen Spürnasen. „Wie immer versuchen wir, vielversprechende Acts auf dem Weg nach oben für unser Festival zu gewinnen“, sagt Puscher und meint damit: Hier spielen Bands, bevor sie in aller Munde und einem breiten Publikum bekannt sind. „Das ist unser Anspruch und letztlich das Trademark des Popnotpop-Festivals.“

STUTTGART KEINE MUSIKSTADT? BLÖDSINN! Rekrutiert werden die Bands auf großen Vorbildern wie der Berlin Music Week oder dem Reeperbahnfestival. Den fehlenden Ruf Stuttgarts als relevante Musikhauptstadt bekommen die drei dabei regelmäßig zu spüren. Dass das Blödsinn ist, müssen wir nicht betonen. Für ein mehr als ordentliches Programm reicht es dennoch jedes Mal – auch wegen des lokalen Faktors, der ein wichtiges Element des Festivals ist. „Die Balance muss stimmen. Herausragende lokale Acts finden in einem Line-up aus überwiegend nationalen und internationalen

Bands viel mehr Aufmerksamkeit. Im besten Fall schaffen wir dazu einen besonderen Moment – wie in diesem Jahr mit Konstantin Sibolds Premiere seines Live-Sets“, so Puscher. Der ist ja eh gerade in aller Munde. Apropos höher: Auch das Popnotpop hätte nichts gegen eine Expansion. „Die Ausdehnung in die Breite, sprich mehr Bands, bringt für den Besucher keinen Mehrwert, weil er dadurch nicht mehr Bands sehen kann“, schränkt Puscher im Hinblick auf die teilnehmenden Clubs Rocker 33, Schocken, Keller Klub, Zwölfzehn und Bar Romantica ein. Vielleicht dann bald ein zweitägiges Event? So wäre zumindest sichergestellt, dass man das Festival weiterhin als das erleben kann, was Puscher sich vorstellt: „Das Popnotpop ist die Jagd nach dem besten Konzert des Abends. Außerdem kann man ständig die Location wechseln und Gin-Tonic-VergleiJonathan Rabe che anstellen.“ POPNOTPOP [9.11. 21 Uhr, versch. Orte in S-Mitte. WIR VERLOSEN 3x2 Tickets. Mail, Fax oder Karte mit dem Stichwort „Jagd“ an LIFT.]


LEBEN STUTTGART FEIERT

LIFT LIEBT

LIFT LIEBT

VIER MUSIKSTILE, VIER LOCATIONS

TAPETENWECHSEL

Mutig, mutig, die Idee, eine Partyreihe in einer wöchentlich wechselnden Location etablieren zu wollen. Ob es sich die umtriebigen Partygänger merken können, dass die neue Reihe mit Namen „Liebevoll“ am ersten Donnerstag des Monats zukünftig im Rocker 33, am zweiten im Mono, am dritten im Zwölfzehn und schlussendlich eine Woche später im Stereo stattfindet?

43 DIE LADY GAGA DES DRUM’ N’ BASS: JOHN B

BUNT, SCHRILL, LAUT

Zumindest wird den Gästen bei einem wöchentlichen Tapetenwechsel nicht langweilig. „Guerilla-Aktionen“ sollen die potentielle Donnerstag-Kundschaft in die wechselnden Clubs locken. Was sich dahinter verbirgt, wird aber noch nicht verraten. Nur so viel steht fest: Mit der Location wechselt auch die musikalische Richtung. So will „Liebevoll“ im Rocker 33 Elektronisches unters Volk bringen, im Mono die gemischte Schlachtplatte, im Zwölfzehn geht es in Richtung Indie und Indietronic, und im frisch renovierten Stereo 5.1 läuft guter, alter HipHop. Ob das funktioniert? Mutig, mutig auf jeden Fall! ELBE LIEBEVOLL [jeden Do ab 22 Uhr, Rocker 33, Mono, Zwölfzehn, Stereo, alle S-Mitte. WIR VERLOSEN 3x2 Tickets für ein Date nach Wahl. Mail, Fax oder Karte mit dem Namen der Wunschlocation an LIFT.]

Auch wenn man zur Musik im Tiefdruck-Bassbereich keine innige Verbindung pflegt, dürfte der Drum’n’Bass-Produzent John B zumindest optisch vielen im Gedächtnis geblieben sein. Seine schrägen Outfits erinnern gerne mal an Lady Gaga – oder erinnert sie an den Robo-Punk aus London? Egal wie – John B ist eine der schillerndsten Charaktere der internationalen Clubszene und zieht Fans scharenweise an. Kein Wunder – schließlich geht’s bei seinen Sets ja immer bunt, schrill und vor allem laut zu. Wie kein Zweiter mixt er 80er-Synthie-Sounds, Indie-Rock und Drum’ n’ Bass. Nine Inch Nails, Soft Cell oder Bloc Party – keine Band ist vor seinen Elektro-Clashs sicher. Sieht somit nicht nur krass aus, sondern hört sich auch verdammt gut an! Wer sich schon mal vorab von John Bs Qualitäten überzeugen möchte, sollte sich eine seiner

über 100 Podcast-Folgen anhören. Der Paradiesvogel ist nämlich auch ein Arbeitstier. JWI JOHN B [8.11. 23 Uhr, Universum, Charlottenplatz 1, S-Mitte. WIR VERLOSEN 3x2 Tickets. Mail, Fax oder Karte mit dem Stichwort „Gaga“ an LIFT.]


Foto: mys/photocase.com

DIE 100 BESTEN WEINE

DIE 100 BESTEN WEINE AUS STUTTGART UND REGION .................47 DIE BESTEN WEINHÄNDLER ................................................................................54

EVENTS RUND UM DIE TRAUBE .........................................................................55


SONDERTHEMA DIE 100 BESTEN WEINE

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Top-Sommelier Frank Kämmer und die LIFT-Redaktion haben gewählt: Das sind die 33 besten Winzer und die 100 besten Weine der Region

VIEL SPASS BEIM SCHMECKEN Gar nicht so einfach, die 100 besten Weine der Region aufzuspüren. Zum Glück hatten wir dabei Unterstützung von Wein-Experte Frank Kämmer. Selbstlos haben wir uns duch die Region getrunken und präsentieren stolz: Die 33 Top-Winzer mit ihren drei besten Weinen. FELIX GRAF ADELMANN VOM WEINGUT GRAF ADELMANN

GERHARD ALDINGER VOM WEINGUT ALDINGER

LIFT Was sollte man einmal im Leben getrunken haben? ADELMANN Einen Wein, der einen dermaßen beeindruckt, dass man danach genau weiß, wonach man sucht. LIFT Mein Lieblingswein ist... ADELMANN ... ein 99er oder 2001er „Guado al Tasso“ aus der Antinori Familie. So muss das sein – sofern wir voraussetzen, dass Geld keine Rolle spielt.

LIFT Was sollte man einmal im Leben ge-

TOPWEIN 2011 Rotweincuvée „Vignette“ trocken, € 33,GUT & GÜNSTIG 2012 Spätburgunder „Brüssele“ trocken, € 7,50 LIFT LIEBLING 2009 Rotweincuvée „Herbst im Park“ trocken, € 16,90

Burgund. LIFT Mein Lieblingswein ist... ALDINGER ...nach dem Skifahren in Lech eine Flasche Ried Lamm von meinem Freund Micki Moosbrugger von Schloss Gobelsburg.

TOPWEIN 2011 Lemberger Bergmandel Großes Gewächs, € 32,90 GUT & GÜNSTIG 2012 Riesling trocken, € 5,90 LIFT LIEBLING 2011 Hanweiler Berg Lemberger ** trocken, € 14,10

IRIS UND HANS BADER VOM WEINGUT BADER

THOMAS ZERWECK VON DEN WEINGÄRTNERN BAD CANNSTATT

LIFT Was wären Sie geworden, wenn nicht Winzer? BADER Daktari. LIFT Was sollte man einmal im Leben getrunken haben? BADER H-Milch. LIFT Es darf auch mal Bier sein, wenn.... BADER ...es aus einer kleinen Privatbrauerei kommt.

LIFT Was wären Sie geworden, wenn nicht Winzer? ZERWECK Ich kann mir keinen schöneren Beruf vorstellen! LIFT Was sollte man einmal im Leben getrunken haben? ZERWECK Hugo aus unserem Muskateller Secco und Holunderblütensirup von meiner Mutter.

TOPWEIN 2012 Sauvignon blanc „Visavis“ trocken, € 10,50 GUT & GÜNSTIG 2011 Stettener Lindhälder Spätburgunder trocken, € 7,80 LIFT LIEBLING 2012 Kerner „Justinius K.“ trocken, € 8,20

Fotos: Schönebaum

trunken haben? ALDINGER Einen Romanée-Conti aus dem

TOPWEIN 2009 Rotweincuvée „Condistat“ trocken, € 23,50 GUT & GÜNSTIG 2012 Cannstatter Zuckerle Lemberger** trocken, € 8,80 LIFT LIEBLING 2012 Grauer Burgunder *** trocken, € 14,-

JOCHEN BEURER VOM WEINGUT BEURER

CHRISTEL CURRLE VOM WEINGUT CURRLE

LIFT Was wären Sie geworden, wenn nicht

LIFT Was sollte man einmal im Leben ge-

Winzer? BEURER Mountainbike Downhill-Profi. LIFT Was sollte man einmal im Leben getrunken haben? BEURER Wein aus einer Amphore. LIFT Gegen Kater hilft... BEURER ...Riesling. LIFT Es darf auch mal Bier sein, wenn... BEURER ...es keinen guten Wein gibt oder wir mal wieder selbst gebraut haben. TOPWEIN 2009 Stettener Mönchberg Lemberger trocken, € 25,GUT & GÜNSTIG 2012 Weißweincuvée „Weiss“ trocken, € 8,LIFT LIEBLING 2011 Riesling „Schilfsandstein“ trocken, € 9,80

trunken haben? CURRLE Einen Château Pétrus. LIFT Mein Lieblingswein ist... CURRLE ...im Sommer ein Weißer, im Win-

ter ein Roter – aber auf jeden Fall immer trocken. LIFT Gegen Kater hilft... CURRLE ...ein Glas Sekt. LIFT Es darf auch mal Bier sein, wenn... CURRLE ...es keinen gescheiten Wein gibt. TOPWEIN 2012 Uhlbacher Götzenberg Weißburgunder Spätlese trocken, € 10,50 GUT & GÜNSTIG 2012 Uhlbacher Götzenberg Kerner Spätlese trocken, € 9,LIFT LIEBLING 2012 Uhlbacher Götzenberg Riesling Spätlese trocken, € 9,50


KULTUR ENTDECKEN

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ENTDECKEN LIFT LIEBT

KAFKA AUF DER SPUR: ZWEI AUSSTELLUNGEN HULDIGEN DEM GROSSEN SCHRIFTSTELLER

DER FRANZ-KAFKA-CODE

Innerlich zerrissen, gepeinigt von Selbstzweifeln, entfremdet von sich selbst, seiner Familie, seinen Wurzeln und seiner Umwelt – Worte waren seine psychische Stütze. Der tschechische Schriftsteller Franz Kafka wäre 2013 130 Jahre alt geworden. Im August 1914 begann er an einem der berühmtesten Romane der Moderne zu schreiben: „Der Process“. Das nächste literatur-historische Jubiläum steht also unmittelbar bevor. Es sind große Daten, die große Ereignisse schaffen. Für das Deutsche Literaturarchiv in Marbach und das Literaturhaus in Stuttgart

Anlass genug, das Projekt „Kafka 2014. Original und Verwandlung“ auf die Beine zu stellen, das neben einem dreitägigen Symposium auch zwei Ausstellungen beinhaltet. Die zeigen zwei völlig unterschiedliche Herangehensweisen an Kafkas Werk und veranschaulichen das Fantastische gleichermaßen wie das Merkwürdige daran. „Während sich das Literaturarchiv auf die Präsentation des Originalmanuskripts von Kafkas Prozess konzentriert, versuchen wir die Person Kafka und im Kern die Werke ‚Der Prozess’ und ‚Das Schloss’ aus Sicht von drei inter-

national renommierten Comiczeichnern zu beleuchten“, erklärt Erwin Krottenthaler, stellvertretender Leiter des Literaturhauses. Grundlage für die von Comicautor David Zane Mairowitz und Malgorzata Zerwe kuratierte Ausstellung mit dem Namen „K. KafKa in KomiKs“ bilden drei KafkaGraphic Novels, die dieses Jahr neu oder wieder erschienen sind. „Die Ausstellung hat ausdrücklich zum Ziel, Kafka für ein Leserpublikum zu entmystifizieren. Das Vorurteil, Kafka sei schwer zu lesen, sein Werk sei düster, negativ und humorlos, hält sich hartnäckig“, so Kurator Mairowitz. Begleitend bietet das Literaturhaus Workshops für Lehrer und Schüler an. Zur Eröffnung der Ausstellung wird auch die tschechische Band Kafka zugegen sein, die gemeinsam mit Mairowitz, dem Comikzeichner Jaromir 99 und dem Autor Jaroslav Rudis den Soundtrack zur Comicadaption von Kafkas „Das Schloss“ komponiert hat. Das Deutsche Literaturarchiv in Marbach beschäftigt sich indes mit dem Manuskript zu „Der Process“. Ursprünglich im Besitz von Kafkas Vertrautem Max Brodt, wurde es 1988, folglich noch lange vor den Streitigkeiten um Kafkas Nachlass, vom Literaturarchiv ersteigert. Besonders interessant ist die Ausstellung hinsichtlich der Frage, was denn nun eigentlich ein Original-Manuskript ist. Kafka schrieb seine Worte nämlich auf die unterschiedlichsten Blätter, in die verschie-

densten Hefte, riss sie wieder heraus, fügte sie anders zusammen, ordnete sie neu. Was geschieht mit seinem Roman, wenn man ihn nunmehr als Leser so sehen kann, wie es Kafka einst getan hat – mit all seinen Streichungen, Verbesserungen, Blatt für Blatt? Das interessiert auch Ulrich Raulff, Direktor des Literaturarchivs: „Zum ersten Mal wird die ganze Original-Handschrift Blatt für Blatt ausgestellt, alle Manuskriptseiten sind in ihrem ursprünglichen Heft-Zusammenhang zu sehen. ‚Der Prozess’ besteht aus 161 handschriftlich beschriebenen Blättern, die Kafka zu 16 Konvoluten geordnet hat.“ Ziel ist es, das Fragment für den Betrachter im Detail sichtbar zu machen und so ein kleines bisschen Licht in das Mysterium eines der bedeutendsten Schriftstellers der Moderne zu bringen. Eine solche Gelegenheit wird es auf absehbare Zeit nicht mehr geben. Charlotte Luther KAFKA 2014 – ORIGINAL UND VERWANDLUNG DER GANZE PROCESS [7.11.-9.2.2014, Deutsches Literaturarchiv Marbach, Schillerhöhe 8-10, Marbach, Di-So 10- 18 Uhr, Vernissage: 7.11. 19:30 Uhr] TAG DER OFFENEN TÜR – KAFKA FINDEN [10.11. 10-18 Uhr, Deutsches Literaturarchiv Marbach, Schillerhöhe 8-10, Marbach] KAFKA IN KOMIKS [8.11.7.2.2014, Literaturhaus, Breitscheidstr. 4, S-Mitte, Mo-Do 917, Fr 9-13 Uhr, Vernissage: 8.11. 21 Uhr]


KULTUR ENTDECKEN

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WILLI BAUMEISTER Protest zu gestalten ist immer eine Herausforderung. Politisch führt man Protest, schreit ihn, legt ihn ein. Künstlerischer Protest ist zwar eine akzeptierte Ausdrucksform politischen Kontras, verliert sich aber häufig in einer artifiziellen Überdeutlichkeit. Anders gestaltet der türkische Medienkünstler Serhat Köksal alias 2/5 BZ seine Ästhetik des Protests. Seine Arbeiten als „2/5 BZ“ verstehen sich als Projekt, das sich seit 1986 in immer wieder neuen musikalischen und visuellen Formationen präsentiert. Hauptmerkmal ist die exzessive Wiederverwertung unserer Massenkultur in Wort, Ton und Bild. Da wird orientalischer Dubstep zusammen mit der Videoperformance zur trashigen Bilderflut. In seiner Heimat längst Kult, ist der Künstler in Deutschland spätestens seit seiner Flucht vor den Unruhen am Taksim-Platz, bei denen ihm von Sicherheitskräften beide Arme gebrochen wurden, bekannt geworden. Im November kann man den umtriebigen Medienkünstler endlich auch mal hier live erleben: Köksal ist am 4. und 5. November zu Gast an der Freien Kunstakademie Baden-Württemberg (FKBW) in Nürtingen. Er wird zwei Tage lang einen Workshop geben, bei dem er nicht nur über seine Arbeit spricht und das artifizielle Gefüge

von Kunst und Protest erläutert, sondern auch mit den Teilnehmern ein Köksal-typisches Mashup-Protest-Projekt erarbeiten wird. Zentral für seine Ausdrucksform politischen Kontras ist die Verwendung traditioneller Arabeske. Mit der Arabeske als typisch orientalischem Genre mischt Köksal politischen Protest mit dem melancholischen Temperament der eigenen Kultur. Wut über die Zustände kippt durch die Wurzeln türkischer Volksmusik nicht in Nostalgie, sondern bewahrt sich den Stolz gegenüber der Nation. Der Workshop an der FKBW ist ein Angebot, diesem Ansatz nachzugehen, Protest zu gestalten, indem man ihn zur Kultur führt, Beats ihn schreien und Rhythmen ihn vorgeben. Und wem der Weg nach Nürtigen zu weit ist, schaut am 5. November in der Dresden Bar in SMitte vorbei. Dort stellt Köksal sein neuestes Projekt „Nottoman Gezilla Revolt/Istanbul Courthousestep“ vor. Eine audiovisuelle Liveperformance mit SoundCollagen, Dubstepbeats und der bereits bekannten Bilderflut. ELH SERHAT KÖKSAL [Workshop: 4.+ 5.11., FKBW, Neckarstr. 13, Nürtingen, Anmeldung unter: www.fkbw.de; Performance: 5.11. 21 Uhr, Dresden Bar, Hirschstr. 2, S-Mitte]

gefördert durch die

19.10.2013 – 02.03.2014

BEATS SCHREIEN PROTEST

Willi Baumeister, A I Orange-Grün (Detail), 1923, Archiv Baumeister im Kunstmuseum Stuttgart, © VG Bild-Kunst, Bonn 2013

SERHAT KÖKSAL RÜTTELT AM TÜRKEIVERSTÄNDNIS


KULTUR HÖREN

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HÖREN LIFT LIEBT

HEIMSPIEL IN MOLL: DIE STUTTGARTER END OF GREEN SORGEN IM LKA FÜR ROCKIGE SCHWERMUT

ROCK'N'MOLL

So plump es klingen mag – End Of Green in Stuttgart live zu erleben ist etwas Besonderes. Obwohl sie hier schon gefühlte hundert Mal gespielt haben und regelmäßig das LKA vollmachen. Oder vielleicht genau deswegen? Auch mit „The Painstream“ ist den Stuttgartern ein bockstarkes Dunkelrock-Album gelungen, das sich die symbolische 13 in den Charts holte. LIFT-Autor Björn Springorum sprach mit Gitarrist Michael Setzer alias Sad Sir über Hoffnungsschimmer am düsteren Riffhorizont. LIFT Früher waren eure Alben viel deutlicher von Weltschmerz, Zerrissenheit und Agonie geprägt. Woher kommt der Silberstreif unter all den dunklen Wolken? SAD SIR Ich hasse es, das zu sagen, aber wir sind tatsächlich etwas reifer geworden: Mit Mitte 20 steht der Weltuntergang irgendwie schneller vor der Tür als mit 30 oder 40. Nimm den ersten Liebeskummer deines Lebens. Das war damals das Ende, ein Weltuntergang! Heute schaust du zurück und fragst dich, welche Augenfarbe die Dame überhaupt hatte. Ich glaube, wir lassen mittlerweile mit Recht auch etwas Licht in unserer Dunkelheit zu.

LIFT Um Zynismus seid ihr dennoch nicht verlegen. Das zeigt schon der Albumtitel „The Painstream“. SAD SIR Zynismus kann das Leben erleichtern. Oder er hilft dir, nicht komplett wahnsinnig zu werden. Da muss aber mehr sein, sonst endest du als menschenfeindliches Arschloch. LIFT Ist Humor wichtig, um den Alltagswahnsinn unbeschadet zu überstehen? SAD SIR Wenn dich das Leben auf die Matte haut, ist es Ehrensache, aufzustehen und das mit dem nötigen Humor zu nehmen. Ich glaube fest daran, dass Humor Grundlage und Kraft schafft, mit erhobenem Haupt weiterzumachen. LIFT „The Painstream“ hat es fast in die deutsche Top Ten geschafft – ein Grund zum Feiern? SAD SIR Natürlich. Aber es schadet auch nicht, sich bewusst zu machen, dass es letztendlich nichts über die Qualität von Musik aussagt, ob sie in den Charts vertreten ist oder nicht. Für mich sind die Melvins nach wie vor erfolgreicher als Royal Republic, One Republic oder wie sie alle heißen. Die Melvins haben etwas Bleibendes geschaffen.

LIFT Das Album reicht von Post-Punk über klassischen Achtziger-Rock, Doom bis hin zu Gothic. Wieso gibt’s da kein fürchterliches Durcheinander? SAD SIR Wir haben uns nie Gedanken darüber gemacht, wahrscheinlich geht’s nur so. Wir machen die Musik, die aus uns rauskommt. Das sind wir. Ich glaube, letztendlich gibt es nur eines: Liebe zur Musik. Wenn ich ein gutes Lied höre, dann ist mir wirklich egal, welche Hosen der Sänger trägt. LIFT Euer Sänger Michelle Darkness singt auf diesem Album deutlich rauer, fast wie ein junger Tom Waits. Was war da los? SAD SIR Michelle Darkness hatte eine miese Erkältung, und gerade bei Gesangsaufnahmen ist das etwas kontraproduktiv. Einige der wirklich kranken Takes, die Michelle gesungen hat, bevor wir eine Pause einlegen mussten, haben wir tatsächlich auf der Platte verwendet. Die Lust auf Ingwer und Zitronentee sollte bei ihm nun auch über Jahre hinweg gestillt sein. END OF GREEN [16.11. 20 Uhr, LKA/Longhorn, Heiligenwiesen 6, S-Wangen. WIR VERLOSEN 3x2 Tickets. Mail, Fax oder Karte mit dem Stichwort „Moll“ an LIFT.]


KULTUR SPIELEN

78 LIFT LIEBT

VON THEATERPIONIEREN BIS KLEZMER-PUNK: DIE JÜDISCHEN KULTURWOCHEN STUTTGART

ZWISCHEN GEDENKEN UND AUFBRUCH

LIFT LIEBT

Das Motto lautet „Aufbruch in die Moderne – Judentum heute“ – nur auf den ersten Blick ein Gegensatz: „Die Geschichte ist das Fundament, auf dem unser Heute ruht“, so IRGW-Sprecherin Barbara Traub. Wie wirkungsmächtig historische Fundamente auf heutigen Bühnen sind, behandelt eine

INTERKULTURELLE BÜHNENKUNST AUS GANZ DEUTSCHLAND

WAS BEDEUTET ZUHAUSE?

Vor über 60 Jahren kamen die ersten Gastarbeiter nach Deutschland. Trotzdem ist die lange Geschichte der Migration bis heute geprägt von Fragen, Problemen und Missverständnissen zwischen Deutschen und Einwanderern aus allen Teilen der Erde. Um dem entgegenzuwirken, geht das interkulturelle Theaterfestival „Made in Germany“ dem vielschichtigen Verhältnis von In- und Ausländern auf den Grund. Im Mittelpunkt

stehen persönliche Migrationsgeschichten, Chancen und Konflikte der Einwanderungsgesellschaft. Elf Produktionen aus ganz Deutschland entern dabei die Stuttgarter Bühnen. Darunter das Ensemble Ballhaus Naunynstraße aus Berlin, das sich in „Telemachos – Should I stay or should I go?“ dem Problem der Arbeitsmigration aus dem krisengebeutelten Griechenland widmet. „Telemachos“ bedeutet übersetzt „Kämpfer in der Ferne.“ Die Gruppe Boat People Projekt erzählt in „Black Beauty“ von Alice, die nach Deutschland reist, um ihren Verlobten Jabu wiederzufinden. Der ist inzwischen aber mit einer Deutschen verheiratet und hat die ihm versprochene Alice vergessen. Glücklichere Geschichten erzählt „Die deutsche Ayse“, in der drei Türkinnen über ihren Weg von Istanbul in die deutsche Provinz, von ihren Hoffnungen und Wünschen berichten – und davon, was „Zuhause“ eigentlich beKH deutet. MADE IN GERMANY [6.-10.11., versch. Orte in Stuttgart, alle Termine im LIFT-Kalender. WIR VERLOSEN 3x2 Tickets für eine Vorstellung nach Wahl. Mail, Fax oder Karte mit dem Titel an LIFT.]

JÜDISCHE KULTURWOCHEN 2013 [4.-17.11., versch. Orte, alle Termine im LIFT-Kalender]

DER SPASS, SICH SELBST ZU FINDEN

LEBENSGEFAHR Leben birgt Gefahren. Etwa Unterwäsche, die beim Casting unter der Kleidung hervorlugt. Oder schlecht rasierte Achseln. Solche Unwägbarkeiten des Daseins untersuchen Nana Hülsewig, Fender Schrade und Mona Kuschel in ihrer Performance „Nana not alone“. Dabei kommt manch Tradiertes unter die Räder. Hülsewig zitiert aus der Weltliteratur wie auch aus „Germany’s next Topmodel“, garniert mit eigenen Erlebnissen. „Letztlich geht es um den Spaß, sich selbst zu finden und die Frage, ob wir uns bei allem gesellschaftlichen Zwang zur Positionierung verbiegen lassen“, sagt Hülsewig. PEM NANA & FRIENDS [Premiere am 30.10. 20:15, Theaterhaus, Siemensstr. 11, S-Feuerbach, alle Termine im LIFT-Kalender]

Foto: Kuschel (u.r.), Quast (u.l.)

Vor 75 Jahren, am 9. November 1938, brannten in der Pogromnacht in ganz Deutschland die Synagogen. Zumindest zeitlich bildet die Gedenkveranstaltung daran den Mittelpunkt der zehnten jüdischen Kulturwochen der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg (IRGW).

Matinee im Renitenztheater (10.11. 11 Uhr): Hartwin Gromes spricht über „Das moderne deutsche Regietheater und seine jüdischen Väter“ – zum Beispiel Otto Brahm, der das naturalistische Theater auf die Bühne brachte, oder Max Reinhardt, dessen Klassiker-Inszenierungen und Einsatz moderner Theatertechnik bis heute als bahnbrechend gelten. Am gleichen Ort singt Sandra Kreisler, Tochter des legendären Wiener Sängers und Kabarettisten Georg Kreisler, tags darauf jüdische Lieder und Chansons (11.11. 20 Uhr). Den vielleicht furiosesten Ritt zwischen Tradition und Moderne versprechen schon einige Tage früher Daniel Kahn & The Painted Bird (Bild) im Merlin (7.11. 20 Uhr). Mit ihrer explosiven Mischung aus Klezmer, Folk, Punk, Jazz und politischem Kabarett hat sich die Band 2011 den Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik erspielt. OLST


KULTUR SPIELEN

LIFT LIEBT

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CHOREOGRAPH CHRISTIAN SPUCK KEHRT NACH STUTTGART ZURÜCK

TANZ AM ABGRUND Passend zur dunklen Jahreszeit widerspricht das Tanzforum Ludwigsburg allen gängigen Vorstellungen einer Ballettaufführung: Statt leichter Unterhaltung werden Facetten des menschlichen Daseins thematisiert, die bei Schwanensee backstage bleiben: Eifersucht, Ängste, Tod. All die großen philosophischen Fragen der Menschheit eben. Zu Gast ist das Balé da Cidade aus São Paulo, das in den 80er-Jahren durch seine engen Kontakte zur Kunstszene und Experimentierfreude bekannt wurde. Mit „Uneven“ von Cayetano Soto, „Abrupto“ von Alex Soares und „A Sagração da Primavera“ von Luis Arrieta zeigen die Tänzer an einem Abend drei Stücke, die durch eigentümliche Bewegungen das Seelenleben der Choreografen widerspiegeln. Zudem kommt Christian Spuck, ehemaliger Haus-Choreograf des Stuttgarter Balletts, heute Intendant des Balletts Zürich, mit seiner eigenen Kompanie zum ersten Mal ins Schwabenland zurück. „Ich freue mich wahnsinnig in meine künstlerische Heimat

ANNA DEPENBUSCH SOLO am Klavier 26.11. 20 Uhr VORSCHAU NOVEMBER 01.+ 02.11. 03.11. 05.11. 06.11. 07.11. 08.11. 09.11. 10.11. 10.11. 11.11. 12.11.

zurückzukehren“, sagt Spuck. „Trotzdem bin ich auch nervös, da ich das Publikum nicht enttäuschen möchte.“ Das Ensemble zeigt eine Neufassung von Spucks „Woyzeck“. Das Stück basiert auf dem Dramenfragment von Georg Büchner, der als Bahnbrecher der literarischen Moderne gilt. Spuck setzt auf eine klare, mitreißende Körpersprache der Tänzer, ein düsteres, minimalistisches Bühnenbild und Kostüme, die sich perfekt in die schwermütige Stimmung integrieren.

Mit im Gepäck hat er die beiden ehemaligen Stuttgarter Tänzer Katja Wünsche und William Moore (Bild), die als Woyzecks Partner Marie und Tambourmajor eine Affäre beginnen und damit des Protagonisten tiefste Abgründe entlocken. MH BALÉ DA CIDADE DE SÃO PAULO/BALLETT ZÜRICH [9.11. 20 Uhr/ 27.11. 20 Uhr, Forum am Schlosspark, Stuttgarter Str. 33, Ludwigsburg. WIR VERLOSEN jeweils 3x2 Tickets. Mail, Fax oder Karte mit dem Wunschtermin an LIFT.]

MEHR DRAMA UND DEKONSTRUKTION

Foto: Schlosser (o.), Novitzky (u.)

steht. Der dreiteilige Ballettabend „Fort//Schritt//Macher“, den das Stuttgarter Ballett am 8. November erstmals präsentiert, hat genau das zum Thema. So sind Stücke von drei Choreografen zu sehen, die Pionierarbeit in Sachen Tanz geleistet haben. Im Programm ist Hans van Manens „Frank Bridge Variations“. Das Gründungsmitglied des Nederlands Dans Theaters schuf das Stück zu Benjamin Brittens gleichnamiger Komposition. Grenzgänger William Forsythe dekonstruiert genial das klassische Bewegungsrepertoire in seinem „workwithinwork“. Und Marco Goecke (Bild), Erster Haus-Choreograf in Stuttgart,

19.11. 20.11. 21.11. 22.11. 23.11. 24.11. 27.–30.11.

Karten 0711 / 29 70 75 www.renitenztheater.de

LIFT SONDERTHEMA

WEIHNACHTEN UND SILVESTER

PREMIERE DER MACHER DES TANZ-FORTSCHRITTS IM STUTTGARTER BALLETT

Choreografen erschaffen Schritte und manchmal auch Fortschritte, wenn etwas Neues ent-

13.11. 14.11. 15.+ 16.11. 17.11.

Ernst und Heinrich Matthias Egersdörfer Froggy Night mit TOPAS Robert L. Griesbach & Santina M. Schrader Helmut Schleich Ulan und Bator Christoph Sieber Hartwin Gromes & Rudolf Guckelsberger Jüdische Kulturwoche Werner Koczwara Sandra Kreisler Jüdische Kulturwoche Kabarettmeisterschaft 2013/2014 Philipp Scharri / Christian C. Heiland Ernst Mantel Claus von Wagner Bernd Kohlhepp zu zweit (Häussermann & Schläper) Emmi & Willnowsky Alfred Mittermeier Kabarett Distel Thomas Reis Ass-Dur Werner Koczwara Malediva

der mit seiner fiebrigen, skulpturalen Bewegungssprache den zeitgenössischen Tanz radikal neu auslotet, steuert seine Uraufführung „On Velvet“ zu Kompositionen von Sir Edward Elgar und Johannes Maria Staud bei, deren feine Instrumentation ihn fasziniert. „In der Vergangenheit arbeitete ich oft mit Werken von Komponisten wie Györgi Ligeti, die schwer und nüchterner waren“, so Goecke. „Diesmal will ich etwas mehr Drama im musikaliPEM schen Spiel.“ FORT//SCHRITT//MACHER [Premiere am 8.11. 19 Uhr, Stuttgarter Ballett, Oberer Schlossgarten 6, S-Mitte, alle Termine im LIFT-Kalender]

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