LIFT Stuttgart - Leseprobe Januar 2015

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DAS STUTTGARTMAGAZIN

MIT VOLLGAS INS NEUE JAHR Die LIFT-Jahresvorschau 2015 zwischen Wunsch und Wirklichkeit: Von Feinstaubpest bis Helene Fischer

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DER JANUAR IN STUTTGART & REGION

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BILD WEITER

LEBEN AUF DER STRASSE Warum obdachlose Frauen in Stuttgart Schutz suchen LEBEN HINTER GITTERN Wie der J ailhouse Rock von Stammheim klingt LEBEN AM LIMIT Warum Exitgame nichts für Klaustrophobiker ist

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DAS BESTE IM JANUAR

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DAS BESTE... 58

55 INHALT

GESCHRIEBEN, VERTONT, GESPIELT Live-Hörspiele erobern die Bühnen der Region

GOOD LUTZ, BAD LUTZ? Eine Doku über den Stuttgarter Hells Angels-Präsident

STADT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6

LEBEN STUTTGART GEHT AUS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25 STUTTGART FLIEGT AUS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30 STUTTGART FÜR KINDER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32 STUTTGART KAUFT EIN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34 ABO-AKTION . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38 STUTTGART FEIERT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40

KULTUR HÖREN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43 ENTDECKEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .50 LESEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .55 SEHEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .58 SPIELEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .65 AUS- UND WEITERBILDUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .70 PLANEN

SILVESTER-HIGHLIGHTS ................................99 VERANSTALTUNGSKALENDER .................102 KINDERKALENDER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .137 A BIS Z . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .144 VERANSTALTER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .152 KLEINANZEIGEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .155 IMPRESSUM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .160 LIFT LIEBT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .162

7 MIT VOLLGAS INS NEUE JAHR Die LIFT-Jahresvorschau für 2015 zwischen Wunsch und Wirklichkeit von Feinstaubpest bis Helene Fischer


DAS BESTE IM JANUAR

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IM JANUAR

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DAS GUTE KONSUMGEWISSEN Shopping mit sozialer Verantwortung im Kessel

LEBEN HINTER GITTERN Wie der Jailhouse Rock von Stammheim klingt

16 LEBEN AM LIMIT Exitgame ist nichts für Klaustrophobiker

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STERNSINGER Wenn Kids zu Königen werden

12 LEBEN AUF DER STRASSE Warum obdachlose Frauen in Stuttgart Schutz suchen

70 NICHT NUR FÜR STREBER Das große Sonderthema Aus- und Weiterbildung


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Foto: sam88 / photocase.de

STADT

WUNSCH UND WIRKLICHKEIT: LIFT-JAHRESVORSCHAU 2015 .....7 OBDACHLOSE FRAUEN: WOHNUNGSLOS IM WINTER .......................12 MEN’S CLUB: UNTER UNS SIND WIR GELASSENER .................................15

EXITGAME: NICHTS FÜR KLAUSTROPHOBIKER ......................................16 MEIN MONAT, GRAFFITI AM BAHNHOF UND REGIO-NEWS .........18 VOR ORT: MIT BRIGITTE VOLZ IN DER ALTSTADT ...............................22

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ZWISCHEN WUNSCH UND WIRKLICHKEIT: DIE LIFT-JAHRESVORSCHAU 2015

HELENE FISCHER BEENDET S21 Am Silvesterabend mal wieder vorgenommen, im nächsten Jahr die Welt zu retten? Sorry, aber solange zum Dank nicht unsere Initialen in den Himmel projiziert werden, bleibt das Cape im Schrank. Dafür haben wir in die Glaskugel geschaut, die Orakel von Selfie bis Urinella befragt und wissen jetzt: So wird 2015! Schade nur, dass sich die Realität überhaupt nicht mit unseren Vorstellungen decken wird.

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KAUFHAUSSTERBEN VS. BOOMENDE MALLS

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ZWISCHENNUTZUNGSPROJEKT FLUXUS

Das temporär bis Ende Januar angelegte Zwischennutzungsprojekt in der Calwer Passage in S-Mitte darf bleiben. Die Stuttgarter SzeneBoutiquen und hippen Gastros halten sich wie Gallien gegen die großen Einkaufszentren und bleiben der alternative Haupteinkaufspunkt der Stadt. Fluxus forever! Z

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Kurz vor dem Ende des Zwischenmietverhältnisses folgt noch eine Ver!?! längerung bis Ende März. Dann fällt dem Vermieter auf, dass das Geschäft gut läuft, und er die Mieten wieder anziehen kann. Die kann sich die Fluxus-Familie nicht mehr leisten. Stattdessen besetzt der nächste H&M auch noch diese Freifläche und die Calwer-Passage wird zum Milaneo-Geschwisterchen. Zumindest für kurze Zeit: Wegen Kundenmangel schließt die Passage schon bald wieder. Und steht vorerst leer. @

Feb FEINSTAUBMEKKA STUTTGART

In einem fraktionsübergreifenden Beschluss einigen sich Bund, Land und Stadt darauf, das Projekt S21 einzustampfen. Damit erübrigen sich auf einen Schlag fast alle Baustellen und binnen Jahresfrist fällt Stuttgart vom Platz 1 auf die hinteren Ränge des Feinstaub-Rankings. Z

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Milaneo und Gerber stellen weite Teile ihrer Flächen als Spielwiese für Kreative und alternative Wohnprojekte zu unschlagbaren Preise zur Verfügung. Auf den insgesamt fast 80.000 Quadratmetern finden nun massenhaft Familien, Studenten und Künstler ihren Lebensmittelpunkt inklusive Hüpfburg. Damit hat auch die Flut der Teenager, die sich bei Primark mit Billigstklamotten eindecken, endlich ein Ende. Z

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Das Europaviertel erstickt in braunen Primark- und weißen Pappbechern von Fastfood-Ketten. Auf der anderen Seite des Bahnhofs herrscht Stille. Nur noch wenige Menschen sind in der Innenstadt unterwegs. Daran ändert auch das schnucklige, kleine Einkaufszentrum nichts, das die inhabergeführten Einzelhandelsgeschäfte gemeinsam im ehemaligen Karstadtgebäude aufgezogen haben.

Am Bahnhof laufen die ersten Menschen mit Mundschutz herum, um sich vor Feinstaub zu schützen. Durch die Baustellen und Staus macht Stuttgart bereits im ersten Quartal Peking in Sachen Smog Konkurrenz. Dabei hatte man uns doch immer gesagt, das Bahnhofsprojekt würde uns kaum belasten. Haben wir wohl missverstanden. @

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STADT

COMPUTER-ADVENTURES IN ECHT: BEIM EXITGAME HAT MAN 60 MINUTEN ZEIT, UM SICH SELBST ZU BEFREIEN

NICHTS FÜR KLAUSTROPHOBIKER

In einem unscheinbaren Hinterhof, zwischen Computer-Zocker kennen das Spielprinzip aus Mülltonnen und Bauschutt liegt der Eingang zu Adventure-Games. Neu ist, dass diese Spielidee einer mysteriösen Welt. Leicht flau ist uns in die reale Welt übertragen wird. Seit etwa eischon zumute, als wir an einem trüben Sonn- nem Jahr erobern diese Escape Games auch tagnachmittag bei den Machern der Stuttgar- Deutschland – Räume gibt es bislang in Berlin, ter Exitgames anklopfen. Es öffnet eine hüb- Köln, München und seit März 2014 auch in Basche junge Frau mit dunklem Haar. Ihre den-Württemberg. mädchenhafte Art täuscht nur kurz darüber Der Verein Exitgames machte es vor, mittlerweile kann man auch in hinweg, dass Chantal Treinen hier nicht nur alFilderstadt in das AbenDIE SPIELIDEE les im Griff, sondern vor teuer eintauchen. Ins KOMMT AUS ASIEN Ländle importiert hat das allem den Schlüssel hat. „Ihr spielt heute im 60erPrinzip Danila Bierhahn. In Jahre-Raum. Bevor es losgeht noch ein paar Budapest hörte sie zum ersten Mal von solchen Dinge…“, erklärt sie. Die Spielregeln sind ein- Räumen. Dort kennt man Escape-the-Room fach: Gleich werden wir, eine Gruppe von sechs seit 2011. Das Prinzip komme so gut an, dass es Rätselfreaks, in den Gewölbekeller hinabstei- allein in Budapest über 30 Spiele gebe, verrät gen und uns einsperren lassen. Ab dann tickt die Schwäbin. die Uhr. Wir haben 60 Minuten Zeit, um den Die Idee kommt aber – wer hätte das gedacht? Schlüssel zu finden. Alles kann wichtig sein, je- – aus Asien. „Mein Mann und ich sind im Urdes Detail einen Hinweis bergen, jeder Zettel laub zufällig drauf aufmerksam geworden und haben gleich mehrere Räume gespielt“, erzählt ein Puzzlestück zur Lösung des Rätsels sein. Die Spielidee, sich durch ausgetüftelte Rätsel sie. Zurück in Deutschland machte sie sich auf aus einem Raum zu befreien, ist nicht neu. die Suche nach etwas Ähnlichem – vergeblich.

Zusammen mit einigen Freunden gründete sie den Verein Exitgames. Vor einem Jahr hatte die Gruppe auch die passende Location an der Hohenheimer Straße gefunden. „Das Gewölbe hat eine tolle Atmosphäre“, sagt unsere Schlüsselmeisterin Chantal. Davon wollen wir uns überzeugen. Mit mulmigem Gefühl steigen wir die schmale Treppe hinab, wo die Stuttgarter Schlüsselmeisterin in einer gefliesten Lounge Softdrinks anbietet, bevor sie uns einschließt. Auf dem Sofa sitzt Alex Strohkörndl, der sich im Verein um die Finanzen kümmert und gerade eine Gruppe im FreakyRaum beobachtet. Das blutige Horror-Abenteuer kann man seit einigen Wochen spielen. „Es wurde Zeit für einen zweiten Raum“, sagt Strohkröndl. Da die Truppe den „ganz schön aufwendigen Ausbau“ selbst gestemmt hat, sind die Vereinsmeier mächtig stolz. Zu Recht – immerhin betreiben sie Exitgames „spaßeshalber nebenher“. Ein erschrockener Aufschrei dringt durch die abgeschirmte Tür und hallt auf dem iPad nach, das Strohkörndl nicht aus den Augen lässt, um [LIFT 01.15]


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die Szenerie zu überwachen. Mit ruhiger Stim- nicht knacken können. Allerdings brauchen wir me spricht er zu den Eingeschlossenen: keine Viertelstunde mehr, um den erlösenden „Braucht ihr Hilfe?“ Nervöses Kichern und ein Schlüssel in Händen zu halten. Mit glühenden Wangen, leuchtenden Augen und stolz wie Bol„Nein, nein…“ sind die Antwort. Unser Raum ist alles andere als gruselig, wenn le stehen wir im Vorraum und brauchen noch man keine Großeltern-Traumata oder Abnei- ein paar Minuten, um unseren Adrenalinspiegung gegen Sixties-Möbel, Gelsenkirchener gel auf Normalniveau abzusenken. Chantal und ihr Kollege Barock und SpitzenAlex beobachten schmundeckchen hat. Chantal HORROR-SHOW UND zelnd, wie wir aufgekratzt schließt die Tür und wir SPITZENDECKCHEN wie Teenies vor einem halten inne. „Wie gehen wir vor?“, versucht einer Cro-Konzert nochmal die Highlights der letzten Dreiviertelstunde durchstrategisch an die Befreiung heranzugehen. Doch als eine von uns ein Puzzleteil entdeckt, hecheln. Die beiden kennen das schon. Selbst stürmen alle los – stecken die Finger in Ritzen, Spielemuffel und analytische Köpfchen werden Spalten, drehen Kissen, Bilderrahmen und in ihrem Gewölbekeller wieder zu Kindern. DesSchubfächer um und untersuchen jede Ecke halb gibt es in der Lounge auch eine „Wall of des – plötzlich gar nicht mehr so kleinen – Fame“, an der man sich mit einem Foto und der Raumes. Wir wollen nicht zu viel verraten, des- gespielten Zeit verewigen kann. halb nur das: Nach etwa 35 Minuten fragt Wer jetzt denkt, das wäre nur etwas für Nerds, Chantal per Walkie-Talkie zum zweiten Mal, ob die in ihrer Freizeit noch immer am liebsten wir nicht doch einen Hinweis erhalten möch- vorm Computer sitzen und Myst zocken – weit gefehlt. Das 1993 veröffentlichte Spiel ten. Zerknirscht sagen wir ja. Die Bestzeit von 34 Minuten haben wir also Myst revolutionierte zwar das Genre der Ad[LIFT 01.15]

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venturegames, indem das Geschehen aus der Ich-Perspektive dargestellt wurde, und zählt bis heute zu den bestverkauften Spieleserien der Computergeschichte. Das Ende der Erfolge dieses Genres läuteten übrigens neue Techniken ein, die Ego-Shooter wie Doom oder Quake hervorbrachten. Einzige Einschränkung beim Real-Life-Adventure in der Stuttgarter City: In den Gewölbekeller gelangt man nur über eine steile Treppe – also nichts für Rollifahrer. Und Klaustrophobiker sollten sich vielleicht eine Exitstrategie überlegen – denn der Raum ist verschlossen und hat keine Fenster. „Der Spielleiter hat aber immer alles im Blick“, wiegelt Chantal ab. Sollte ein Spieler eine Klaustrophobie-Attacke erleiden, könne er jederzeit den Raum verlassen. Und für alle anderen Fragen gibt es ja das Walkie-Talkie… Kathrin Stärk EXITGAMES [Hohenheimer Str. 54, S-Mitte, www.exitgames-stuttgart.de] LIVE ROOM Escape [Gutenbergstr. 14, Filderstadt, www.liveroomescape.de]


LEBEN STUTTGART GEHT AUS

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GOLDRAUSCH AM PRAGSATTEL: DIE GASTRONOMIE IM FRIEDRICHSBAU VARIETÉ SOLL FÜR GLAMOUR SORGEN

MATTER GLANZ UND NOCH KEIN GLITZER Das Friedrichsbau Varieté hat mit einer Elvis-Tribute-Show das neue Haus am Pragsattel eingeweiht. Die passende kulinarische Begleitung zu all dem Glitzer und Glamour liefert die angeschlossene Gastronomie, die ganz treffend Goldrausch getauft wurde. Eine Stunde vor und während der Show können die Varieté-Besucher entweder à la carte speisen oder ein fixes Menü für 30 Euro ordern, im Frühjahr soll ein Bistro dazukommen. Die Ausstattung versprüht bei unserem Besuch noch wenig Glanz, was aber alsbald behoben werden soll. Noch wirkt der Raum eher wie eine Turnhalle, in der leicht überfordertes Personal durch die Gänge scharwenzelt. Mehr Glitter verspricht da die Küche mit Krea-

tionen von Michael Braun. Der erkochte bereits im Restaurant 5 einen Stern und ist nun im Mercedes-Benz-Museum. Die Zeichen stehen also auf Genuss, und wir beginnen mit einer Variation vom Bachsaibling für 9,20 Euro sowie mit einer Karotten-Ingwer-Suppe mit Erbsenmousse (€ 6,90). Der Hauptgang, Rindersteak mit gebratenen Tiger Prawns, Bohnen und Kartoffelpüree, landet allerdings als Surf ‘n Turf mit Hummer (€ 34,-) auf unserem Teller sowie der Rechnung. Abgesehen davon, dass das Fleisch durchgebraten ist, eine solide Leistung. Das Hüftsteak vom Bio-Wiesenrind mit Kräuterkruste und Polentaschnitten (€ 18,50) ist ebenfalls vom Durchbratwahn infi-

ziert. Aber aller Anfang ist schwer, und wir sind sicher: Dem Erfolg der neuen (Küchen-)Show sollte nach kleinen Veränderungen CLU nichts im Wege stehen.

Feuerbach, Tel. 0711/225 70 70, geöffnet nur während des Varieté-Programms, www.friedrichsbau.de] ESSEN AMBIENTE SERVICE

GOLDRAUSCH [Siemensstr. 15, S-

DAS GINYUU IN S-MITTE ENTTÄUSCHT ASIA-FANS

PINCHO: MULTINATIONALE FREUDEN IN S-DEGERLOCH

SYSTEM AUS FERNOST

TAPAS MIT SITZFLEISCH

GINYUU [Mailänder Platz 7, S-Mitte, tägl. 11-23 Uhr, www.ginyuu.de] ESSEN AMBIENTE SERVICE

Die Tapas-Bar in Spanien funktioniert so: Man ordert an der Theke, isst im Stehen, Reste und Servietten fliegen auf den Boden und danach sieht’s aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Das geht in Stuttgart natürlich nicht. Tapas gibt’s hier aber trotzdem, im Pincho in Degerloch etwa, das frisch renoviert wurde und nun neben Appetithäppchen auch Flammkuchen und Pastagerichte anbietet. Was uns Spanisch vorkommt: Über unseren Köpfen hängt ein Mafia-Kochbuch und die Wände sind mit europäischen Tageszeitungen gepflastert. Tapas Multikulti? Aber hallo! Wir stellen uns den Tisch voll mit Tellerchen von Orangensalat mit Schafskäse (€ 5,90), krossem Röstbrot mit Paprika-Tatar und Garnelen (€ 4,90), PortweinPflaumen im (leider wenig krossen) Speckmantel (€ 3,90) bis zum Omelette mit Kartoffeln und Kirschtomaten (€ 4,90). Chorizo in Rotwein (€ 4,90), Pulpo (€ 6,50), Ofenkürbis (€ 5,90)

und Albondigas (€ 5,50) schwimmen in feiner Tomatensoße. Das galizische Estrella-Bier (€ 3,-) verzückt die spanische Begleitung und der Weißwein Verdejo versetzt uns trotz Schmuddelwetter ans Mittelmeer. Trotz behaglicher Einrichtung beweisen wir schwäbisches Sitzfleisch, bevor wir unseren Tisch ganz ordentlich verlassen. ABA

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PINCHO [Epplestr. 30, S-Degerloch, Tel. 0711/22 66 98 98, tägl. 18-23 Uhr] ESSEN SERVICE AMBIENTE

Fotos: Schönebaum

Die Einrichtung ist stylish, das Personal höflich, das Prinzip jedem Vapiano-Besucher wohl vertraut: Das Ginyuu im neuen Shopping-Paradies Milaneo in S-Mitte will sich als panasiatisches Gegenstück zum schnellen Italiener etablieren. Daran erinnern die Ausstattung der offenen Küche, das System der Selbstbedienung und die abgetrennte Bar, ja sogar die Süßigkeiten am Bezahl-Desk. Die standardisierten Speisen leider auch. Die CalifornicationSushi-Portion mit Lachstatar,

Mango und Edamame-Bohnen ist mit 9,75 Euro nicht billig, viel zu kalt, der Reis körnig und zudem mit erschreckend unspektakulärem und viel zu dickem Tatar belegt. Das war nichts, also von Japan schnell weiter nach Vietnam: Die Sommerrollen mit Garnelen, würzig süßer Soße und knackiger Salatfüllung (€ 6,75) sind deutlich besser, der Thai-Mangosalat für 7,50 Euro wird allerdings von viel zu kräftiger Fischsoße, muffigen Krabbenchips und gerösteten Erdnüssen überrollt. Die lauwarmen Nudeln mit Lachs, Viktoriabarsch und Koriander (€ 9,75) sind ein Lichtblick, doch auch hier fehlt das gewisse Etwas. Für den schnellen Hunger ist das in Ordnung, mehr aber BS nicht.

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LEBEN STUTTGART GEHT AUS

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DER PFAUEN IN SCHORNDORF MUSS SICH NOCH VOM BETREIBERWECHSEL ERHOLEN

KRUMMES HOLZ KANN MAN NICHT GERADE BIEGEN Das Positive zuerst: Der Pfauen in Schorndorf ist ein hübsches Lokal auf zwei Etagen, unten gemütlich, im ersten Stock edel. Hier finden wir auch ein Wand-Zitat, das uns schmunzeln lässt, denn der Satz über krummes Holz, das man nicht gerade biegen kann, trifft in diesem Fall genau ins Schwarze. Nachdem der frühere Betreiber Insolvenz anmelden musste und damit auch der Stern verloren ging, ist nun ein neues Team am Werk. Dabei scheint viel schief zu laufen – zumindest unser Besuch geht voll in die Hose. Der Service ist überfordert, die Küche grenzwertig und die Wartezeiten unterirdisch – wir brau-

chen für zwei Gänge drei Stunden. Es dauert bereits 20 Minuten bis wir bedient werden, auf die Getränkekarte warten wir ebenso – gerade seien alle unterwegs, heißt es. Fragen zu Speisen kann die Kellnerin nicht beantworten, sie sei zum ersten Mal da. Wir stellen fest, dass die Gambas in Chinchon (€ 12,-) unverschämt scharf sind, das Forellenfilet-Tatar (€ 11,-) ist schwer zumutbar und die versprochene Kaviar-Creme suchen wir vergeblich. Die 300 Gramm Pommersches Rinderfilet dagegen sind gelungen, kosten mit zwei Beilagen aber auch 41 Euro; wer Kräuterbutter ordert, zahlt zwei Euro ex-

LIFT LIEBT

tra. Beim soufflierten Lachs in Safransoße (€ 15,80) haben wir nichts zu meckern. Immerhin: Sekt und Wein wurden am Ende von unserer Rechnung gestrichen. Wer aber in der gehobenen Gastronomie mitspielen möchte, der sollte auch

die Regeln beherrschen.

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PFAUEN [Höllgasse 9, Schorndorf, Tel. 07181/669 90 10, tägl. 12-14+18-22 Uhr, www.pfauen-schorndorf.de] ESSEN SERVICE AMBIENTE

HIPSTER-TREFF ZWISCHEN FIFTIES-MÖBEL: DAS CAFÉ LIEBREICH IN S-WEST

Fotos: Schönebaum

SUCHE NACH DEM ROTEN FADEN Wohnzimmer-Atmosphäre wollten Robert und Tomislav Lovric schaffen, so haben sie mit FiftiesMöbeln und Kronleuchtern die Räume der ehemaligen Pizzeria La Strada immens aufgehübscht. Mit Koffeinhaltigem kennen sie sich aus, seit 2009 versorgen sie Stuttgarter Lokale mit feinem Kaffee. In ihrem Café servieren

sie dazu vegane Kuchen, Mittagund Abendessen sowie Bier von einer Berliner Mikrobrauerei. Beim Essensangebot experimentieren die Brüder noch: Vegetarierer knabbern an griechischem Salat (€ 7,90) oder löffeln Gemüsesuppe (€ 3,80), alle anderen schmausen Burger, Fleischkäse oder Steak mit Salat (€ 19,50).

Sobald die Lovrics den roten Küchen-Faden finden, könnte das echt liebreizend werden. KAS CAFÉ LIEBREICH [Rotebühlstr. 151, S-West, Tel. 0176/56 38 79 98, Mo-Do 7-0, Fr 7-2, Sa 9-2, So 9-0 Uhr] ESSEN SERVICE AMBIENTE

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Hagen‘s Das Neue Gourmet-Restaurant der Region – im Golfclub Hammetweil in Neckartenzlingen.

Hammetweil 10 72654 Neckartenzlingen www.restaurant-hagens.de 07127 - 81 45 29


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LEBEN STUTTGART FÜR KINDER

S FÜR KINDER LIFT LIEBT

AN DEN NEUJAHRSTAGEN ZIEHEN DIE STERNSINGER WIEDER VON TÜR ZU TÜR

WENN KIDS ZU KÖNIGEN WERDEN

Sternsinger-Aktion zurzeit regelrecht, jedes Jahr wollen mehr Kinder in die Dreikönigskostüme schlüpfen. Im protestantischen Kessel sieht man die Kids zwar weniger als im katholisch geprägten Umland, doch auch in Stuttgart gibt es einige katholische Gemeinden, die Sternsinger aussenden: St. Maria im Stuttgarter Süden, St. Fidelis und St. Elizabeth im Westen, St. Barbara in Hofen oder St. Michael in Sillenbuch. Dass Sternsinger auf den Stäffele eine eher seltene Erscheinung sind, hat aber auch damit zu tun, dass in größeren Städten einzelne Adressen abgewandert werden – in kleineren Gemeinden laufen die Kinder jede Straße ab, erklärt Pfarrer Schöpe. In Oppenweiler bei Backnang wird auch kaum jemand Lukas, Adrian, Philip und Bianca übersehen können. Sie tingeln durch die Straßen und klingeln bei jedem Haus. „Auslassen müssen wir fast keines“, erzählt Lukas. Doch was schreiben die Kids da eigentlich an die Türen? „Die jeweilige Jahreszahl und die Buchstaben C+M+B“, erklärt Adrian. Die stehen aber nicht für die Anfangsbuchstaben der drei Könige, sondern für einen Segen in lateinischer Sprache: Christus Mansionem Benedicat, Christus möge dieses Haus segnen. Dass man jedes Jahr aufs Neue loszieht, ist für die vier normal. Lukas ist schon das siebte Jahr dabei, Adrian ist zum fünften Mal unterwegs. Am 6. Januar auf Achse: Adrian, Bianca, Philip und Lukas Bianca jedoch hat dieses Jahr Premiere: „Ich „Können wir den guten Weihrauch haben?“ Kinder in Not – und schwenken dazu symbo- weiß noch gar nicht, wie es wird“, sagt sie. Auf fragt Lukas, und Pfarrer Frank Schöpe nickt: lisch das Weihrauchfass. „Das haben die drei die Weihrauch-Schwaden freue sie sich aller„Also gut, nimm ein bisschen davon.“ Mit gut- Könige dem Jesuskind als Geschenk gebracht“, dings nicht so. Sternsinger-Experte Lukas weiß dagegen genau, was ihn erwartet: „Süßigkeiem Weihrauch meint Lukas den römischen, erklärt Lukas. der kratzt weniger im Hals als der übliche und Heute ist Probe und aus den vier Schülern wer- ten, mit meinen Freunden losziehen und anderen Kindern helfen“. riecht außerdem besser. den Caspar, Melchior, Warum das Quartett mehWozu Lukas das gewöhnungsbedürftige Räu- Balthasar sowie der STERNSINGER AUF rere Tage lang in die Sterncherzeug braucht? Der 14-Jährige ist Sternsin- Sternträger. Und das singer-Kostüme schlüpft? ger und zieht am 6. Januar mit Philip (9), Bian- ganz stilecht: Sie stülDEN STÄFFELE? „Wir sammeln für Kinder, die ca (9) und seinem Bruder Adrian (11) von Tür pen sich gelbe und lizu Tür. Die Schüler singen Lieder über die Hei- lafarbene Umhänge aus Brokat mit Goldrand zu wenig zu essen haben“, erklärt Adrian. „Und ligen Drei Könige und ihre Wanderschaft, über ihre Klamotten, setzen sich Kronen auf damit Schulen für sie gebaut werden können“, schreiben mit Kreide den Segen für das kom- den Kopf. Adrians Gesicht wird mit brauner ergänzt Lukas. Dieses Jahr geht der Erlös der Sternsinger-Aktion übrigens an Kinder auf den mende Jahr an die Türbalken der Haus- und Farbe geschminkt, er spielt den Caspar. Wohnungseingänge, sammeln Spenden für Wie Pfarrer Schöpe berichtet, boomt die Philippinen. Franziska von Stieglitz [LIFT 01.15]

Foto: Schönebaum

Am 6. Januar ist der Tag der Heiligen Drei Könige. Vor allem auf dem Land ziehen dann kleine Sternsinger als Caspar, Melchior und Balthasar verkleidet von Haus zu Haus. Warum sie das machen? Wir haben bei vier kleinen Königen nachgefragt.


LEBEN STUTTGART FÜR KINDER

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KINDER AN DIE INSTRUMENTE: REGIONALWETTBEWERB JUGEND MUSIZIERT IN STUTTGART

BÜHNE FREI FÜR NACHWUCHSMUSIKER Junge Musiker, die gegeneinander antreten? Na klar gibt’s das, und zwar beim Wettbewerb Jugend musiziert. „Es ist eine Bühne für junge Menschen, die ihr musikalisches Können als Solisten oder im Ensemble zeigen wollen“, erklärt Friedrich-Koh Dolge, Direktor der Stuttgarter Musikschule. Beim Wettbewerb gehe es aber auch darum, dass sich musikbegeisterte Jugendliche treffen und über ihre Leidenschaft austauschen können. Die Teilnehmer präsentieren je nach Alter und Kategorie ein sechs bis 30 Minuten langes Programm. Eine Jury vergibt daraufhin

Punkte und je nach Altersgruppe und der erzielten Punktzahl kommen die Preisträger dann eine Runde weiter – denn der Termin in Stuttgart ist nur einer von vielen verschiedenen Regionalwettbewerben. Auf sie folgen Landeswettbewerbe und schließlich der Bundesentscheid. Wir sind gespannt, wer dieses Jahr an den Tasten, Saiten oder Trommeln brilliert! AM JUGEND MUSIZIERT 2015 [30.1.-1.2. Stuttgarter Musikschule im Treffpunkt Rotebühlplatz, S-Mitte, www.jugend-musiziert.org]

LIFT LIEBT

SPANNENDE WELTEN FÜR KIDS BEIM STUTTGARTER FILMWINTER

AUF FILM-ENTDECKUNGSREISE Gibt es heute noch jemanden, der noch nie ein eigenes Filmchen mit der Handykamera gedreht hat? Vermutlich nur wenige. Denn auch Kids werden mehr und mehr zu Regisseuren ihres eigenen Lebens – da wird draufgehalten, was geht. Welche Rolle „echte Filme“ bei Kindern spielen, fragen sich die Macher des diesjährigen Filmwinters – und bieten kindgerechte Touren durch die Welt des Kurzfilms an. Am 15. Januar geht es da zum Beispiel für Drittbis Sechstklässler und am 16. Januar für Achtbis Elftklässler jeweils ab zehn Uhr auf Filmreise. Und die beginnt zunächst dort, wo sie

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STUTTGART FÜR KINDER: SPIEL- UND TOBEPLÄTZE FÜR ALLE

beginnen sollte: Bei den Anfängen der Filmgeschichte vor über 100 Jahren. Danach gibt’s Klassiker zu sehen, aber auch topmoderne Stoffe, analoge wie digitale. Auch der Einfluss des Films auf uns steht im Fokus. Wer entscheidet, wie man eine Geschichte erzählt? Und wie könnte man die Story vielleicht mal ganz anders aufziehen? Spannende Fragen, auf die es bei der FilmreiBS se sicherlich eine Antwort geben wird. FILMWINTER [15.-18.1. Theater Rampe, Filderstr. 47, S-Süd, www.filmwinter.de]

BUCHTIPP: KLEINE GROSSE FRAGEN

BLICK IN DIE ZUKUNFT

ABENTEUERTRIP

„In Stuttgart gibt es fast nichts, was für Kinder nicht zugänglich ist“, beschreibt Maria Haller-Kindler die Situation im Kessel. Ist das so? Auch wenn das fast nach paradiesischen Verhältnissen klingt, hat die Kinderbeauftragte der Stadt 180 sechs- bis dreizehnjährige Kids für eine Zukunftswerkstatt ins Rathaus geladen, um die Stadt durch die Vorschläge der Kleinen noch kinderfreundlicher zu machen.

Das „Buch des Lebens“ erzählt die Geschichte des Waisenjungens Tim, der bei seiner Großmutter aufwächst und sich an seinem zehnten Geburtstag mit drei Freunden auf eine magische, abenteuerliche Reise begibt, um das geheimnisvolle Erbe seiner verstorbenen Eltern zu finden. Dabei erleben sie viele Abenteuer, bevor sie den Schatz aller Schätze finden. In ihrem liebevoll gestalteten DebütRoman erklärt die Stuttgarter Autorin Nicole Lehmann zusammen mit Alexander Glogg Kindern die Zusammenhänge des Lebens. RED

LIFT Welche Ziele verfolgen Sie mit der Zukunftswerkstatt? HALLER Die Bedürfnisse und Ideen der Kinder sollen in das Konzept des kinderfreundlichen Stuttgarts einbezogen werden, das im [LIFT 01.15]

Sommer veröffentlicht wird. LIFT Was sehen die Kinder als besonders verbesserungswürdig? HALLER Sie wünschen sich mehr Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten. Aber auch Sicherheit und Sauberkeit auf dem Spielplatz oder in der Schule spielen eine große Rolle. LIFT Warum haben Sie die Kinder direkt befragt? HALLER Wir Erwachsenen nehmen manches einfach anders wahr – und wichtig ist es doch, was die Kinder sich wünschen. LIFT Und was ist Ihr persönliches größtes Anliegen? HALLER Benachteiligte Kinder zu fördern und ihnen Chancengleichheit zu ermöglichen. [Mehr zum Konzept unter www.stuttgart.de]

[Nicole Lehmann und Alexander Glogg: Buch des Lebens, Fostac Verlag, € 27,50]


KULTUR FEIERN

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FEIERN LIFT LIEBT

SIEBEN JAHRE KAPUTTRAVEN IN STUTTGART – EIN RÜCKBLICK AUF DIE BESTEN DANCEFLOOR-RIOTS

RAVE HARD, DIE YOUNG! Alle kommen! Alle tanzen! Alle durchdrehen! Wer am Wochenende gerne richtig aufdreht, ist in den vergangenen Jahren um die Partyreihen Stuttgart Kaputtraven, Kaputtdubben oder die Dancefloor-Riots nicht herumgekommen. Und da bekanntlich auch mal hart fällt, wer hart feiert, haben wir zwei Stuttgarter Profi-Kaputtnix nach ihrer wildesten Nacht gefragt.

FELIX VOGT, 27, WIRTSCHAFTSINGENIEUR UND TECHNOJÜNGER MIT MASSIVER SEHSCHWÄCHE: „Meine ver-

rückteste, aber geilste Nacht der vergangenen Jahre war definitiv beim Kaputtraven mit Supershirt im LKA. Da habe ich beim Dancen meine Brille verloren und bin mit minus 9 Dioptrien maulwurfgleich in der Feiermeute auf allen Vieren auf dem Boden rumgerobbt. Das war der absolute Horror: Ich hab dann auf die Bühne gerufen, ob

hab’ mir beim Kaputtdubben mal den Finger kaputt gedubbt – das war ’ne Nacht! Da bin ich beim Hüpfen gegen die Wand geflogen und habe mir dabei den Mittelfinger derart verbogen, dass er fast im 90 Grad Winkel abstand. Ich musste aber irgendwie lachen, weil ich so voller Adrenalin war. Doch als ich meinen Mitbewohnern im Getümmel grinsend meine Hand gezeigt habe, musste sich einer von ihnen übergeben. Danach haben sie den Krankenwagen gerufen. Die anderen sind mit dem Taxi hinterhergekommen und haben allesamt sternhagelvoll in der Notaufnahme auf mich gewartet, wobei kei-

nem auffiel, dass wir alle noch diese bunten Partyhütchen auf dem Kopf hatten. Als ich aus dem Behandlungszimmer kam, waren die Knalltüten alle auf ihren Stühlen eingepennt, die Köpfe gegen die Wand gelehnt, während einem von ihnen eine Zigarette falsch herum im Wundwinkel hing. Auf meinem Diagnosezettel stand übrigens neben der Sache mit dem Finger: ‚Foetor Alcoholicus’ – ich hatte wohl eine monströse Alkohol-Fahne. Darüber lachen wir in meiner WG heute noch!“

Illustration: Werner

THOMAS FECKER, 25, SERVICETECHNIKER UND KAPUTTRAVENFAN DER ERSTEN STUNDE: „Ich

die Band kurz aufhören könnte zu spielen, um mir bei der Brillensuche zu helfen – natürlich vergebens! Dann musste ich so dringend aufs Klo, dass ich mich an der Wand entlang gehangelt habe und dabei aus Versehen hinter die Bar gelaufen bin. Die haben mich dann rausgelotst. Am Ende hab’ ich’s doch noch auf’s Klo geschafft, ohne mich einzupieseln – oder ich war zu blind um’s zu sehen. Die Brille wurde am nächsten Tag gefunden – natürlich total im Arsch und verbogen wie ’ne Brezel. Seitdem habe ich eine Brillenversicherung – safety first!“

SIEBEN JAHRE STUTTGART KAPUTTRAVEN [16.1. 23 Uhr, Lehman Club, SMitte] [LIFT 01.15]


KULTUR FEIERN

BIGG UP! CATCH A FIRE GEGEN WINTERDEPRESSION

LIFT LIEBT

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VON DEN WAGGONS IN S-NORD IN DEN CLUB

ALLES. WIRD. GUT.

ERKAN BARAN IM CLIMAX

Die Weihnachtstage sind vorbei, Silvester ist abgefeiert, der Kater hoffentlich überstanden, et voilà, da sind wir: im ungemütlichsten Monat des Jahres. Mit braunen Matschschnipseln überall in der Stadt. Welch Wonne, dass gleich ‘ne Party ansteht: Neben Sirenengeheul und Breakansagen fährt Bigg G allerhand hochkarätige Gäste

Wer schon etwas länger im Stuttgarter Nachtleben unterwegs ist und elektronischer Tanzmusik frönt, weiß, dass im Climax der erste Freitag im Monat dem Electronic Biscuits-Kollektiv gehört. Ein Termin, der sich völlig zurecht zu einem der stärksten Tage im Monatsprogramm gemausert hat, denn die Gäste wissen, wie die elektronischen Kekse serviert werden: frisch, knackig und mit jeder Menge Spaß. Das gilt natürlich auch für den ersten Freitag 2015. Mit Erkan Baran haben die Macher Oli Brünemann und Mark Mautz einen Liveact aus dem Dunstkreis der ehemaligen subkulturellen Spielstätte Waggons geladen. Er ist in der Künstlerszene am Stuttgarter

auf: Ronny Trettmann etwa, der der Szene auch heute noch mit seinen kritischen und humorvollen Texten den Spiegel vorhält. Außerdem zu Gast: der Stuttgarter Nasou, sowie Fizzle und das Lucky Punch Soundsystem. DSK Also: Weiterfeiern. CATCH A FIRE [5.1. 23 Uhr, Universum, Charlottenplatz 1, S-Mitte]

Nordbahnhof fest verwurzelt und konnte dort erste Erfahrungen sammeln. In Kombination mit den beiden Gastgebern kann man sich auf energetischen und gefühlvollen Sound freuen, der auch mal technoid durch die Kellerräume ML des Climax vibriert. ELECTRONIC BISCUITS [2.1. 23 Uhr, Climax Institutes, Calwer Str. 25, S-Mitte]

ENFANT TERRIBLE IM KELLER KLUB: KILL ALL HIPSTERS

DÜSTERE TECHNO-NACHT IM FRANZ K IN REUTLINGEN

MORD IN DER DISCO

AUF DER DUNKLEN SEITE

Der Hipster, ein subkulturelles Phänomen des 21. Jahrhunderts? Denkste! Ursprünglich bezeichnete man so bereits in den 1950er Jahren eine amerikanische Szene, die hauptsächlich aus jungen Erwachsenen der weißen Mittelschicht bestand, die den Lifestyle der schwarzen Jazz-Musiker imitierten – auch bekannt unter dem Begriff „Beat Generation”. Der moderne Hipster hat nur noch wenig mit diesem Ursprung zu tun, doch begegnet man ihm in den einschlägigen Quartieren größerer Städte auf Schritt und Tritt – er ist allgegenwärtig und spaltet die Gesellschaft. Dieser Hass-Liebe ist

[LIFT 01.15]

auch das Kollektiv Kill all Hipsters um DJ und Musikjournalist Arnold Scheepmaker aus Amsterdam verfallen. Seit nunmehr zehn Jahren hat er es sich zur Aufgabe gemacht, kurzlebige, inhaltslose MusikTrends erfolgreich in die Tonne zu treten. Dabei setzt Scheepmaker seinen Fokus auf Indie, Elektro-Pop und Indietronica und will vor allem eins sein: das Enfant terrible, das alle fürchten, aber auch alle lieben. Wie Hipster eben. Darauf einen Club Mate! CLU KILL ALL HIPSTERS [31.1. 23 Uhr, Keller Klub, Rotebühlplatz 4, S-Mitte]

Der Kanzler gibt die Marschrichtung vor – nicht nur in der Politik. Auch Torsten Kanzler, seines Zeichens Techno-DJ und Chef der Labels TKR, Killaz und Error, weiß, wo es lang geht. Nämlich ganz klar nach vorne! Seine kompromisslosen TechnoTunes brachten ihm nicht nur Auftritte auf Elektro-Festivals wie der Mayday oder der Nature One ein, seine Kanzlernacht im Berliner Kult-Club Tresor ist legendär. Der Künstler aus der Hauptstadt setzt auf harten Techno mit klaren Strukturen und extremen Bassläufen, die auch mal etwas schräger klingen dürfen. Eigentlich sollte man meinen, dass ein

hochkarätiger DJ wie Kanzler für eine gelungene Techno-Nacht reichen sollte. Aber da die Macher der Traumwelt-Partyreihe Fans von gebündelter Bass-Power sind, haben sie für ihre Party im Januar außerdem Sven Schaller eingeladen, den Boss des Abstract-Labels. Das wiederum gehört zu den derzeit angesagtesten deutschen Techno Labels und zeigt sich gerne laut und heftig. Eine Extra-Portion Traubenzucker kann an diesem Abend nicht schaden. CLU TORSTEN KANZLER UND SVEN SCHALLER [16.1. 22 Uhr, Franz K, Unter den Linden 23, Reutlingen]


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KULTUR ENTDECKEN

ENTDECKEN DREI STUTTGARTER AUSSTELLUNGSMACHER VERRATEN IHRE PLÄNE FÜR 2015

VOLLES KUNSTPROGRAMM Überregional strahlende Künstler, Graffiti-Kurse für Rentner und boomende Museen – für 2015 kündigen sich einige Ausstellungs-Highlights an. LIFT-Autorin Mara Veigel hat mit drei wichtigen Vertretern der Stuttgarter Kunst- und Kulturszene gesprochen.

Foto: Schönebaum

SEIT 1980 FÜHRT ER SEINE GALERIE IN S-MITTE: RAINER WEHR LIFT Sie gelten als Galerie-Instanz

in Stuttgart und als großer regionaler Kunstförderer. Wie wichtig ist Ihnen der Bezug zur Region? WEHR Wenn ich hier lebe und arbeite, ist es mir wichtig, auch Künstler von hier zu rekrutieren und zu fördern. Da kommt dann häufigdas Totschlagargument: Alles sei zu regional und provinziell. Aber: Kunst hat eben immer auch etwas mit der Region zu tun, in der sie entsteht. Mich macht es glücklich, wenn Künstler von hier auch überregional strahlen. So wie zum Beispiel Peter Holl oder Philip Loersch. LIFT Sie sind Teilnehmer von Ver-

anstaltungen wie die Lange Nacht der Museen und dem Art Alarm. Sind Sie auch 2015 wieder dabei? WEHR Auf jeden Fall. Ich finde, dass wir da eine Verpflichtung haben, die Galerie zu öffnen und sich so auch einem breiteren Publikum zu öffnen, das vielleicht sonst nicht unbedingt in eine Galerie oder ein Museum reinschaut. Das sollten übrigens auch die öffentlichen Kunsthäuser machen: Mal über den Tellerrand gucken und bei solchen Veranstaltungen teilnehmen. Ich bin generell für mehr gemeinsame Aktionen, andere Galerien haben aber oft Berührungsängste. LIFT Woran könnte das liegen? WEHR Für viele Galeristen ist die Öffnung zu anderen ein Einge-

ständnis: Wenn ein Galerist in eine andere Galerie geht, gibt er quasi zu, dass es auch andere Kunst gibt, als seine. LIFT Was zeichnet für Sie Stuttgarts Kunst-szene aus? WEHR Stuttgart hat vielleicht nicht so viele Privat-Galerien wie etwa Düsseldorf oder München. Aber die hiesige Szene ist vielseitig und es gibt viele unterschiedliche Positionen. Klar, es fehlt das absolut Hippe. Dafür muss man dann eben nach Berlin gehen. Aber Stuttgart hat genügend Angebote für Kunstinteressierte. LIFT Können Sie welche nennen? WEHR Sowas wie den Projektraum Lotte. Ich bin da nicht mehr

so drin in der jungen Szene, bin ja eher ein älteres Kaliber, aber da bewegt sich was – und das ist gut. Auch meine Nachbarn im AK2 machen spannende Sachen. Ich kann damit zwar nicht wirklich was anfangen, aber finde es wichtig, dass es das gibt. LIFT Was könnte in Stuttgart besser gemacht werden? WEHR Es wäre schön, wenn sich das Künstlerhaus noch mehr in die Stadt integrieren und mit anderen vernetzen würde. Das Haus wirkt manchmal sehr hermetisch. Das ist schade! GALERIE RAINER WEHR [Alexanderstr. 53, S-Mitte, Tel. 0711/24 26 72, Di-Fr 14:30-18:30, Sa 11-14 Uhr] [LIFT 01.15]


KULTUR ENTDECKEN

MARTIN OTTO-HÖRBRAND VOM LINDEN-MUSEUM IN S-MITTE LIFT Was waren die Highlights

2014 im Raum Stuttgart? OTTO-HÖRBRAND Mein persönlicher Favorit war die Ausstellung Kunst & Textil in der Staatsgalerie: eine anregende und sinnliche Schau, die europäische Kunst und ethnografische Objekte in einen spannenden Dialog gesetzt hat. Für unser Museum freue ich mich, dass es gelungen ist, mit Myanmar einen sehr differenzierten Blick auf ein Land im Umbruch zu präsentieren. Schön war auch die enge Kooperation zur Inka-Ausstellung mit Landesmuseum und Kunstmuseum. LIFT Welche Kooperationsprojekte stehen bei Ihnen 2015 an? OTTO-HÖRBRAND Diesmal arbeiten wir nicht mit anderen Museen zusammen. Aber ab Oktober zeigen wir die Sonderausstellung Die Welt des Schattentheaters in Kooperation mit dem Internationalen Schattentheater Zentrum in Schwäbisch Gmünd. Außerdem werden wir für Veranstaltungen wieder mit vielen Partnern in der Stadt zusammenarbeiten – unter anderem auch mit dem Fantastikfestival Dragon Days.

Foto: Schönebaum

DANIEL GEIGER, STREET-ARTIST UND OFF-SPACE-GALERIST LIFT Im Super Popular Sanchez

oder auch im Kap Tormentoso sieht man Ihre Bilder. Haben Sie bald Stuttgart vollgemalt und genug von der Stadt? GEIGER Nein, eigentlich nicht. Ich bin verwurzelt in Stuttgart, mit Menschen und Orten. Außerdem mag ich es, Veränderungen und Entwicklungen mitzuerleben. Das gibt einem eben dieses Heimatgefühl. Auch in Bezug auf die Kunst: Hier bekomme ich immer mit, was geht und muss mir kein neues Netzwerk aufbauen. LIFT Seit knapp einem Jahr gibt es Ihr Galerie-Projekt Tisch Decke im Stuttgarter Westen. Was steht dort 2015 an? GEIGER Wir haben auf jeden Fall einiges in der Tisch Decke geplant. Zum Beispiel wollen wir vermehrt Workshops anbieten. [LIFT 01.15]

Tisch Decke ist quasi eine Art Projektraum, wo Kunst nicht nur ausgestellt, sondern auch gemacht wird. LIFT Was sind das für Workshops? GEIGER Zum Beispiel audiovisuelle Projekte, also technische Work-shops. Es soll aber auch einen Graffitikurs für Rentner geben. Da schweben uns schon so einige Ideen vor. LIFT Worauf freuen Sie sich sonst 2015 in Stuttgart? GEIGER Interessant wird es auf jeden Fall am Contain’t: Da soll Atelier- und Ausstellungsfläche entstehen. Wie es an den Waggons und Wagenhallen weitergehen wird, bleibt spannend. Ich freue mich wieder auf die Junge Nacht in der Staatsgalerie und finde solche Projekte wichtig für die Stuttgarter Kunstszene. TISCH DECKE [Schwabstr. 2, S-West]

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LIFT Was genau hat das LindenMuseum mit den Dragon Days zu tun? OTTO-HÖRBRAND Die Dragon Days im Juni haben Star Wars zum Thema. Und tatsächlich hat Star Wars-Erfinder George Lucas auch mal einige Semester Ethnologie studiert. Darth Vader ist afrikanisch inspiriert, einige Gewänder japanisch. Wir haben also mehr mit Star Wars gemein, als man denken könnte. LIFT Wie kommt man auf so eine Zusammenarbeit? OTTO-HÖRBRAND Einfach wach sein für das, was in der Stadt passiert und sich mit vielen vernetzen. Kooperationen sind dann aufregend, wenn etwas ungewohntes entsteht. Die generelle Offenheit in der Kulturszene und kurze Laufwege erleichtern vieles in Stuttgart. LIFT Ihre Wünsche für 2015? OTTO-HÖRBRAND Ich freue mich auf weitere gute Zusammenarbeit mit diversen Einrichtungen und hoffe, dass die Museen der Stadt weiterhin boomen. LINDEN-MUSEUM [Hegelplatz. 1, S-Mitte, Tel. 0711/202 23, Di+Do-Sa 10-17, Mi 10-20, So 10-18 Uhr]


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Foto: jala/photocase.de

AUS- UND WEITERBILDUNG

DIE FAHRRAD-SERVICE-STATIONEN DER NEUEN ARBEIT ...............71 STARTUP-ZENTREN, PC-KURSE UND E-LEARNING ..............................72 WIE SICH DER MINDESTLOHN AUF STUTTGART AUSWIRKT ........74 WILHELMA-AZUBI LISA KÜHN GEHÖRT ZU DEN BESTEN ...............76

IMMER MEHR STUDENTEN KLAGEN GEGEN IHRE NOTE ................78 WIE WIRD MAN EIGENTLICH TATORTREINIGER? ..................................79 DIE VHS FÖRDERT DIE INKLUSION IN SPEZIELLEN KURSEN .........80 DIE 150 BESTEN ANGEBOTE FÜR AUS- UND WEITERBILDUNG ....82 [LIFT 01.15]


SONDERTHEMA AUS- UND WEITERBILDUNG

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NICHT NUR FÜR STREBER: ALLES RUND UMS THEMA AUS- UND WEITERBILDUNG IN STUTTGART UND REGION

AUF ZWEI RÄDERN ZURÜCK IN DEN JOBALLTAG Wer einmal längere Zeit aus dem Berufsalltag draußen ist, hat es oft schwer, den Einstieg wieder zu finden. Das Sozialunternehmen Neue Arbeit will helfen: An vier Fahrrad-Service-Stationen im Stuttgarter Stadtgebiet und einer Radstation in Ludwigsburg werkeln Langzeitarbeitslose und Benachteiligte, um endlich wieder im Berufsleben Fuß fassen zu können. LIFT-Autorin Lena Lammers hat eine Station besucht.

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Fotos: Wunsch

Noch ein paar Schräubchen, dann klappt’s auch mit dem Jobeinstieg

Der Weg führt uns unweit vom Cannstatter Bahnhof zu einem kleinen Häuschen. Vor der Theke stehen Fahrräder, die Wand schmücken Schraubenzieher und Ersatzteile. In der heutigen Schicht arbeiten drei Mitarbeiter. Auf ihrer Tagesordnung steht das Bewachen von geparkten Fahrrädern, Rad-Checks und allerlei Reparaturen. Was wie eine normale Fahrrad-Service-Station aussieht, ist ein Projekt des Sozialunternehmens Neue Arbeit. Die Mitarbeiter sind Langzeitarbeitslose und benachteiligte Menschen, denen man damit eine Perspektive bieten und ihnen den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt erleichtern möchte. Michael arbeitet seit elf Monaten hier. „Ich bin Langzeitarbeitsloser und bin krank, manisch depressiv“, erzählt er offen. Dass der gelernte Koch wieder in den Joballtag zurückgefunden hat, hat er der Neuen Arbeit zu verdanken. Das Jobcenter schickte ihn zur Bad Cannstatter Station. [LIFT 01.15]

Michael ist froh darüber, auch wenn er kaum jemand durch uns Fuß fasst“, sagt Rinne. Deretwas verdient: Als Arbeitsgelegenheitsaus- zeit schulen acht seiner Mitarbeiter um. gleich erhielt er in den ersten drei Monaten ei- Doch nicht immer ist der Alltag erfolgreich: nen Euro pro Stunde, jetzt sind es 1,50 Euro. Manchmal legen ihm die Unpünktlichkeit, Unzuverlässigkeit und teilweise „Nicht viel, aber immerhin Arbeit“, sagt er. LEBENSQUALITÄT fehlende Selbstkontrolle seiner Leute kleine Stolperfallen. Ohne Toomas Rinne würde es FÜR 1,50 EURO Michaels Job nicht einmal ge„Ich muss hinter allem her sein, permanent eigentlich“, ben. Gemeinsam mit Claus Köhnlein gründete der Sozialarbeiter 2001 die sagt er. Für seine Mitarbeiter ist er Betreuer, erste Radstation in Möhringen. Es kamen vier Freund und Ansprechpartner in einem – und weitere in Vaihingen, Ludwigsburg, Feuerbach das zu jeder Tages- und Nachtzeit. Das Konzept zahlt sich aus: Nicht nur den Kunund zuletzt in Bad Cannstatt dazu. Alle, die dort arbeiten, kommen vom Jobcen- den gefällt es, auch die Stadt Stuttgart ist beter oder Jugendamt. Da nicht jede Maßnahme geistert. Gut möglich, dass es bald weitere vergütet wird, „müssen wir auch schon mal Fahrradstationen gibt. „Es gibt Orte wie den Motivationsarbeit leisten“, so Rinne. Was für Hauptbahnhof, die geradezu nach einer Radihn zählt, ist nicht Geld, sondern vor allem station schreien“, findet Rinne. In denen könnten dann noch ein paar mehr Menschen wie„Freundlichkeit und gegenseitige Hilfe“. Bei Michael ist der Anfang gemacht, gerade der Fuß fassen. läuft ein Antrag auf Umschulung zum Fahrradmonteur. „Das gibt mir ein gutes Gefühl, wenn [www.neuearbeit.de]


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