LIFT Stuttgart - Leseprobe Mai 2013

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DER MAI IN STUTTGART & REGION

Euro 2,40_Mai 2013_23. Jahrgang E30481_www.lift-online.de

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DAS STUTTGARTMAGAZIN

GRÜN-ROTE SCHLACHTEN

Zwei Jahre Landesregierung zwischen Liebe, Hass und S21

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DAMENWAHL DELUXE Drei starke Singer/Songwriter-Mädels versüßen den Stuttgarter Mai WOHLFÜHLEN GALORE Mit Yoga, Tee und Tiefenentspannung relaxt in den Frühling starten RADIO GAGA Warum regionales Radio wieder richtig cool ist


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Foto: Helfferich

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UNSERE FAVORITEN AUS DEM BÜRGERHAUSHALT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7 ZEHN DINGE, DIE WIR GERADE SCHEISSE FINDEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9 DAN WELLS IST EIN MANN FÜR GEWISSE GRUSELSTUNDEN . . . . . .10 RADIO GAGA: DIE BESTEN SENDUNGEN AUS DER REGION . . . . . . . . . . . . . .12 EURO-GEGNER: WIE AUS EINEM FDP- EIN AFD-MANN WURDE . . .14

WARUM URLAUB IN BA-WÜ SO ANGESAGT IST . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16 MEIN MONAT, KONTEXT UND SCHLOSSFESTSPIELE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18 2 JAHRE GRÜN-ROT: EINE BILANZ ZWISCHEN LIEBE & HASS . . . . . . .20 VOR ORT: MIT MAGDALEN HAYES IN DER ALTEN KELTER . . . . . . . . . . . . .22


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VON FREIER LIEBE BIS SUBKULTUR: UNSERE FAVORITEN AUS DEM BÜRGERHAUSHALT

SCHMUSEN UNTERM SPRUDELPILZ Bis zum 8. April durften die Stuttgarter über ihren Bürgerhaushalt abstimmen. Fast 3.000 Vorschläge, wohin das Geld aus der Stadtkasse fließen soll, gingen ein. Viele davon sinnvoll, andere sinnlos, manche ganz schön schräg. Die Vorschläge mit den besten Bewertungen prüfen jetzt die Fachämter, bevor der Gemeinderat über ihre Umsetzung entscheidet. Der LIFT-Redaktionsrat hat aber längst entschieden: Das sind unsere Lieblingsvorschläge aus dem Bürgerhaushalt, die wir am liebsten sofort umsetzen würden.

NR. 5756: FREIE LIEBE IN SCHWIMMBÄDERN

Foto: emanoo/photocase.com (o. li.), luckyboo/photocase.com (o. re.), bastografie/photocase.com (u. li.)

Eine nicht-repräsentative Kurzumfrage in der LIFT-Redaktion ergab: In aller Öffentlichkeit im Nichtschwimmerbecken Liebe machen, gehört nicht zu den beliebtesten Feierabend-Aktivitäten der Kollegen. Trotzdem ist der Vorschlag, Freie-Liebe-Themenabende in den städtischen Schwimmbädern und Saunen einzuführen, irgendwie schön. Weil er uns für einen Moment von den echten Problemen dieser Stadt ablenkt und sich die Initiatoren ja auch um Hygiene bemühen wollen. „Den Gästen sollte nahegelegt werden, das Wasser nicht zu verunreinigen“, heißt es in der Beschreibung. Na bitte. Sollten Sie uns mal im Schwimmbad suchen – wir schmusen unterm Sprudelpilz.

NR. 5513: AUTOFREIE SONNTAGE IM KESSEL

Früher soll ja nicht alles besser gewesen sein, aber manches. Feinstaub war zum Beispiel niemandem ein Begriff und von einer „Stauhauptstadt Stuttgart“ keine Rede. Dafür aber von autofreien Sonntagen. Die hingen zwar mit der Ölkrise 1973 zusammen, haben rückblickend aber durchaus Charme. Einen Tag lang weniger Lärm, weniger Stress, weniger Gift in der Luft und weniger Lebensgefahr für Radfahrer – was für eine paradiesische Vorstellung. Freiheit für die Heilbronner Straße! Zumindest an ein paar Sonntagen im Jahr.

NR. 3425: KOMMUNALES KINO

OB Fritz Kuhn spricht ja gerne mal von der „Filmstadt Stuttgart“, die er vor seinem inneren Auge sieht. Die Realität sieht anders aus: Im Gegensatz zu Städten wie Freiburg, Karlsruhe und Esslingen hat Stuttgart kein Kommunales Kino mehr. Mitte 2008 schloss es seine Pforten – bis heute eine Lücke im Kulturbetrieb der Stadt. Seither fordert der Verein Neues Kommunales Kino ein Haus für Film- und Medienkunst. Für die Umsetzung fehlt es wie immer an Geld. Ein Filmhaus würde die Stadt etwa 500.000 Euro pro Jahr kosten. Wir finden: eine lohnenswerte Investition. Und ein Happy End in dieser Geschichte würde Stuttgart mehr als gut tun.

NR. 3190: GEBT UNS DIE RÖHRE ZURÜCK!

Eine der unzähligen Kuriositäten rund um S21 war die Schließung der Röhre. Die Älteren erinnern sich: Eine mega Clublocation für tolle Konzerte und gute Partys in der Stuttgarter Innenstadt, gleich neben dem Wagenburgtunnel. Den Platz vor dem Club wollte man für die Baulogistik für S21 nutzen und beendete dabei ganz nebenbei eine fast 30jährige Clubgeschichte. Seither ist an Ort und Stelle nichts passiert. Gar nichts. Die Röhre liegt brach. Dürften wir mitentscheiden, die Wiedereröffnung der Röhre stünde ganz oben auf unserer To-Do-List.


NR. 3196: WILHELMSPALAIS RETTEN

Zwischennutzung ist ein Zauberwort, das die Kulturszene seit Jahren begleitet. Und tatsächlich klappt das hin und wieder ganz gut. Das Wilhelmspalais in der Innenstadt etwa, in dem einst die Stadtbibliothek beheimatet war, ist wie geschaffen für die Künstler dieser Stadt. Konzerte und Theaterstücke auf der Außentreppe oder drinnen, Ausstellungen und Gastronomie passen perfekt in den Bau. Ende August hat die Zwischennutzug dort leider ein Ende. Dann wird das Wilhelmspalais für fast 40 Millionen zum neuen Stadtmuseum umgebaut. Zeitgleich zerfällt die einst sehr hübsche Villa Berg in S-Ost allmählich in ihre Einzelteile. Wieso also aus der Zwischennutzung des Wilhelmspalais keine ständige Kulturlocation machen und das Stadtmuseum in die Villa Berg einziehen lassen? So der Vorschlag im Bürgerhaushalt. Klingt nach einem Plan.

NR. 3986: NEUE FLÄCHEN FÜR SUBKULTUR

Wo wir gerade mal wieder von Schließungen und Subkultur sprechen: Nach dem Ende der Röhre mussten dieses Jahr auch die Clubs Zapata und KimTimJim dicht machen. Vor allem letzterer war für sein feines Programm und gute Musik bekannt. Die Stadt mag für die Schließungen ihre Gründe gehabt haben und womöglich waren manche sogar gut – aber ein herber Schlag für die Subkultur waren die beiden Schließungen dennoch. Deswegen schließen wir uns dem Elektro-Blog „Es ist Liebe“ an. Dessen Forderung: Für die verlorenen Veranstaltungsflächen muss es Ersatz geben. Und wenn wir gerade dabei sind, könnte man das Verhältnis und die Kommunikation zwischen Stadt und Betreibern ja auch nochmal überdenken – wobei sich letzteres wohl nicht mit Geld aus dem Bürgerhaushalt regeln lässt.

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NR. 3197: MEHR NECKARFREUDE

Ex-OB Wolfgang Schuster hatte bei seinem Amtsantritt 1997 versprochen, dass wir am Ende seiner Amtszeit wieder im Neckar baden könnten. Wäre schön gewesen. Hat aber nicht geklappt. Die Brühe ist leider immer noch braun und brackig. Ins Wasser wollen wir auch gar nicht unbedingt, ans Wasser würde uns schon reichen. Denn an den wenigen Stellen, an denen wir jetzt schon ein bisschen was von unserem Fluss haben (Stadtstrand, Neckar Käpt’n, Ruderverein) ist es traumhaft schön. „Stuttgart liegt am Fluß, aber leider merkt das keiner“, schreiben die Neckarfreunde in ihrem Vorschlag für den Bürgerhaushalt und wollen den Fluss wieder erlebbbar machen – mit Bootsvermietungen, Biergärten, Uferpromenaden und Liegewiesen. Sind wir voll dafür. Einmal Füße im Wasser baumeln lassen und wir wären mit dieser Stadt versöhnt.

NR. 6191: WEG MIT DEM FLUGHAFEN

Wer will schon nach Portugal, Spanien oder Griechenland, wenn er die Schwäbische Alb vor der Tür hat? Wir. Manchmal zumindest. Trotzdem fasziniert uns die Idee, den Flughafen in Leinfelden-Echterdingen zu schließen. Einfach so. Weg. Macht man mit manchen Clubs ja genauso. Der ursprünglich im Bürgerhaushalt eingegangene Vorschlag spielt zwar auf die CO2-Emissionen an, wir denken da schon weiter: Man könnte die Fläche ja anderweitig nutzen, zum Beispiel, um den dringend nötigten Baggersee in Stadtnähe auszuheben. Mit Löchern graben hat man hier ja Erfahrung. Für Sommer 2015 planen wir dann schon mal das Southflight Festival – dafür brauchen wir dann aber Gelder aus dem nächsten Bürgerhaushalt. Bitte schon mal vormerken. David Hilzendegen/Sabrina Schuler

Fotos: ombradime/photocase.com (o. re.), Flughafen Stuttgart (u. re.)

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WIR LIEBEN DIESE STADT, UND WIE! ABER ZUR ZEIT IST IRGENDWIE IN STUTTGART DER WURM DRIN

ZEHN DINGE, DIE WIR HIER GERADE SCHEISSE FINDEN Es war einmal eine Stadt mit einem Wahrzeichen, dem Fern1 sehturm. Er thronte hoch über dem Kessel und Touristen wie

„Jaaaa, der VfB“ macht uns diese Saison noch total verrückt. Erst 6 mischt er wieder munter im Abstiegskampf mit, scheidet pein-

Einheimische liebten die Fahrt mit dem Aufzug nach oben. Denn vom Turmkorb aus erkannte man eines auf den ersten Blick: diese Stadt ist umwerfend schön. Dass OB Kuhn den Turm plötzlich aus Brandschutzgründen schließen ließ, finden wir nicht nur scheiße sondern auch wirklich richtig traurig.

lich in der Euro League aus und dann das: Wir fahren plötzlich nach Berlin! Sag mal, geht’s noch? Am Pokalfinale sind wir im Urlaub! Lange schon gebucht, direkt nach dem 1:4 gegen Bremen! Wir konnten ja nicht wissen, dass Boka und Co. auch außerhalb der B10 Gas geben können. Scheiße ist das! P.S. Gibt’s auf Lanzarote televisión alemán?

Fast wie ein Witz lesen sich mittlerweile hingegen die 2 schlechten Neuigkeiten aus dem Schauspiel Stuttgart. Ein Jahr sollte die Renovierung des Theaters in der Innenstadt dauern – mittlerweile geht sie ins vierte Jahr. Zuletzt war die Wiedereröffnung rechtzeitig zum Antritt des neuen Intendanten Armin Petras im Oktober geplant. Wird jetzt aber wohl auch wieder nichts. Das überrascht zwar niemanden mehr, ist aber trotzdem scheiße. Ganz schön enttäuscht sind wir von unserem Mini3 sterpräsidenten Winfried Kretschmann. Warum muss Kretsche mit seiner Megakarre, einem Mercedes S-Klasse, S 350 BlueTEC 4Matic, bitteschön 193 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen – und damit mehr als die meisten anderen Politiker? Das hügelige Ländle sei daran schuld, heißt es. Was ist denn das für eine Scheiße? uns gar nicht gefällt: Die Zukunft der Wagenhallen 4 imWasStuttgarter Norden steht gerade in den Sternen.

Und weil wir im Gegensatz zum VfB gerade richtig in Fahrt sind: 7 Wir hassen auch das Internet. Warum das denn jetzt? Ganz einfach: Weil viele ihr Geld lieber bei Amazon, Ebay und Co. ausgeben, anstatt den lokalen Einzelhandel zu unterstützen. Die Liste der geschlossenen Läden wird immer länger: Buchhandlung Undercover, Modehaus Fischer und jetzt verkleinert auch noch Spielwaren Kurtz seinen Laden. Wir sind traurig und brauchen ein neues Schnuffeltuch, jetzt sofort! Bestellen wir gleich mal im Netz. Schon mal wie unser Kollege Jan Votteler (S. 90) eine be8 zahlbare Wohnung in Stuttgart gesucht? Nicht geklappt? Kennen wir, ist richtig scheiße. Der Stuttgarter Wohnungsmarkt ist momentan so leergefegt wie die Aussichtsplattform des Fernsehturms. Deprimierende Massenbesichtigungen, Makler, die Prämien auf Grundstücke aussetzen, exorbitante Mietpreiserhöhungen – wann hört dieser Wohn-Wahnsinn endlich auf? Stuttgart-Wangen du bist echt ein klasse Stadtteil. Pittoresk ist 9 zwar was anderes, aber hier zeigt sich Stuttgart von seiner ur-

Nachdem im Herbst 2012 Schäden am Dach aufgetreten waren, lässt die Stadt nun die Statik des Gebäudes prüfen. Der Gemeinderat entscheidet dann bis zum Sommer, wie es mit der Location weitergeht. Die Wagenhallen-Macher haben längst einen Plan in der Schublade, wie man den Ort für immer als Spielstätte etablieren könnte. Finden wir gut. Stuttgart ohne Wagenhallen? Wäre scheiße.

bansten Seite mit Schräggastros, Baumärkten und, ähm, noch vielem mehr. Aber warum muss eigentlich gerade jedes Konzert im LKA stattfinden? Das sind von der LIFT-Redaktion aus fast zehn Kilometer! Kann da nicht wer einen Shuttle-Service einrichten? Oder noch viel besser: Wer kümmert sich eigentlich gerade um mehr Konzertlocations in der Innenstadt? Keiner? Scheiße.

Auch schön ist diese Meldung: Stuttgart ist Deutschlands 5 Stauhauptstadt Nummer eins. Moment, wir fassen das

Und stimmt es eigentlich, dass der Club Rocker 33 bald aus 10 seinen vor kurzem erst renovierten Räumen im Filmhaus in

mal kurz zusammen: Autofahren in Stuttgart ist scheiße, Fahrradfahren auch – was heißt das jetzt? Müssen wir jetzt alle wieder Inliner fahren?

der Innenszadt ausziehen muss? Momentan ist das noch ein Nachtleben-Gerücht. Wäre aber echt..... Jana Braun/Sabrina Schuler




LEBEN STUTTGART FEIERT

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S FEIERT LIFT LIEBT

REIST VOM ZAPATA INS LKA: UNTERWEGS MIT FRITZ KALKBRENNER

EIN LEBEN AUS DEM KOFFER

Fritz Kalkbrenner bekam das Stuttgarter ClubSterben am eigenen Leib zu spüren. Sein Gig wurde vom Zapata ins LKA verlegt, in einen Schuppen, nicht unbedingt geeignet für elektronische Musik. Dem Berliner wird das egal sein. Außerdem ist er eh ständig unterwegs. Das zeigt er auch mit seinem neuen Album: „Sick Travellin'“ heißt es – ganz so sick ist es aber gar nicht. Eher unaufgeregt. Soulig. Fritz Kalkbrenner erklärt, dass der Titel gar nicht konkret auf die Musik zu beziehen ist. „Wenn man, wie ich, sein halbes Leben in der ElektroSzene unterwegs ist, merkt man schnell, dass sich Vernunft und Exzess gegenüberstehen. Der Titel soll untersuchen, ob meine Reise bislang eher vernünftig war – oder ungesund.“ Aber wer ist schon vernünftig, wenn sonntags nach zwei durchfeierten Tagen noch das Berghain lockt? „Das Album ist ein metaphorischer Aufruf an mich und andere, die Balance aufrecht zu erhalten. Vielleicht ist es dem Alter geschuldet, doch mir gelingt das derzeit sehr gut.“ Er hat leicht reden: Geboren und aufgewachsen in Berlin, schon mit 17 in der Clubszene aktiv. „Die Stadt und ihre Verheißungen, aber auch ihre Grausamkeit, ist nichts Neues für mich.“ Auch das Reisen ist nicht neu, ein Leben aus dem Koffer. „Die Reiserei tut heute nur noch halb so weh“, meint er. Mittlerweile geht er es entspannt an, hängt auch mal nach einem Gig einen Urlaubstag dran.

Aber erstmal tritt er im LKA auf. „Im Kern ist die Show noch immer ein elektronischer Liveact“, berichtet er, „als Neuerung werden wir das Set um Livegesang ergänzen.“ Die heute schon fast obligatorischen Visuals fehlen natürlich auch nicht. „Ich möchte meine Show stetig weiter ausdehnen, anstatt mit einem festgefahrenen Konzept durch die

Welt zu tingeln.“ Das sollte er auch, wenn er seinen Bruder Paul überholen will. Von Konkurrenzdenken will Fritz aber natürlich nichts wissen. Deshalb hören wir sofort wieder auf damit! BS FRITZ KALKBRENNER [5.5. 20 Uhr, LKA, Heiligenwiesen 6, S-Wangen]

DAS DJ-DUO LOO & PLACIDO SETZT ALLES AUF DIE MASH-UP-KARTE

RETRO-FUTURE-SHOCK Wer behauptet, Mash-up sei tot, muss sich eines Besseren belehren lassen. Denn man könnte sagen, dass aktuelle Kollaborationen von Acts wie Afrojack und Sting erst durch die leicht wahnsinnige Vision von jungen Künstlern, die im Zusammenstellen von Songmaterial ganz neue Wege gehen, geebnet wurde. Die DJs Loo & Placido beschreiten diese Route beispielsweise schon seit 1999.

Das Duo nimmt für seinen Partymix die aktuellsten Clubbanger und verwurstet sie mit Popund Partyklassikern: Skrillex trifft Queen trifft Rob Zombie trifft Knife Party. Muss man live erleben. Für alle Electro-Fans und Neugierigen ohne musikalische Scheuklappen, heißt es am 18. Mai: Her mit dem Retro-Future-Shock! JWI LOO & PLACIDO [18.5. 23 Uhr, Rocker 33, Friedrichstr. 23A, S-Mitte]


LEBEN STUTTGART FEIERT LIFT LIEBT

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ENDLICH EINS: DIE REIHE „HEUTE SCHON GETANZT?“ FEIERT IM ZOLLAMT JUBILÄUM

DAS KUNTERBUNTE TECHNO-KNALLBONBON

Erst kaputtraven, dann kaputtdubben, jetzt auch, äh, kaputttanzen: Der Stuttgarter Veranstalter

Thomas Geyer hat ein feines Gespür dafür, was die Feiermeute momentan will. Das verhält sich

mit seiner Partyreihe „Heute schon getanzt?“ nicht anders. Schon die erste Ausgabe sorgte für einen rekordverdächtig frühen Einlass-Stopp, und auch die folgenden Termine waren allesamt ausverkauft. Das Rezept: Verdiente Techno-DJs plus eine liebevolle bis wahnwitzige Deko – Techno als kunterbuntes Durchdreh-Happening. Zum Einjährigen spielen gleich zwei Headliner: Daniel Steinberg (Bild) aus Berlin und der Hamburger Rich vom Dorf. Steinberg ist für seine hypnotischen Techno-Tracks mit Soul und viel Wär-

me bekannt. Bei Rich vom Dorf treffen exzessive Beats mit viel Rumms auf Trompeten und allerlei analoges Geschepper. Ebenfalls mit dabei ist die Stuttgarter Techno-Truppe Lenny, Nemelka, Miss Evoice – dazu gibt’s eine Schippe Wahnsinn in Form von Hüpfburg, Bällebad und einer Zuckerwattemaschine. JAV HEUTE SCHON GETANZT? [29.5. 23 Uhr, Club Zollamt, Frachtstr. 25, S-Bad Cannstatt. WIR VERLOSEN 3x2 Tickets. Mail, Fax oder Karte mit dem Stichwort „Bonbon“ an LIFT.]

COMMON SENSE PEOPLE FEIERN DIE MOJUBA LABELNIGHT

LIFT LIEBT

KLANG-RAUM-MATRIX

ZWEI NÄCHTE, EINE MISSION

Dass die Common Sense People seit Jahren große Fans der Berliner Electro-Labels Mojuba, Artless und Wandering sind, ist kein Geheimnis. Somit lag es nahe, die Protagonisten alsbald ins Rocker 33 einzuladen. Die Klang-Raum-Matrix der drei Labels wird von den Vektoren Detroit-Techno, Deep-House, Dub, Ambient, Minimal und experimentelle Electronica aufgespannt. Das ist unter dem Strich ein akustisches wie tanzsportliches Vergnügen für echte Liebhaber der elektronischen Hochkultur. Mit Sven Weisemann und Oracy schicken die Berliner gleich die beiden Stars dieser eingeschworenen

3 JAHRE GOLDMARK’S: IM GITARRENHIMMEL

Gemeinde nach Stuttgart. Weisemann gilt als Vollblutmusiker, der neben seinen technisch perfekten, dubbigen, reduzierten DJ-Sets in aller Welt auch Klavierkonzerte gibt. Oracy wiederum macht aus seiner Identität ein Geheimnis, produziert etwas clubbigeren Sound als Weisemann, der sich zwischen Chicago und Detroit einpendelt. Und dass sich der Abend auf hohem Niveau bewegt, ist klar. ELBE MOJUBA LABELNIGHT [10.5. 23 Uhr, Rocker 33, Friedrichstr. 23A, S-Mitte. WIR VERLOSEN 3x2 Tickets. Mail, Fax oder Karte mit dem Stichwort „Weisemann“ an LIFT.]

Das Paradies für Rock’n’Roller, Alternative-Liebhaber und PunkFans liegt direkt unter dem Charlottenplatz: An den Wänden des Goldmark’s hängen Schallplatten, in der Luft der gemütlichen Location liegt Gitarrenmusik. Undergroundig und unprätentiös geht’s hier zu, statt Turnbeutelvergesser-Indie wird es hier musikalisch auch gerne mal richtig ungestüm. Jetzt feiert die Kneipe ihr dreijähriges Bestehen – an zwei Tagen. Das Motto: „Mit 100 Prozent Vinyl gegen den Mainstream“. Das sollte nicht schwer einzuhalten sein: Am ersten Tag spielt die aufstrebende Stuttgarter Band Human

Abfall saftigen Noise-Punkrock, davor und danach gibt’s PostPunk und Independent mit den DJs Sad Sir und Reverend Reichsstadt. Tags drauf legen Mad Man Markus und Jens-O-Matic NewWave und Punkrockhits auf die Teller, dazu serviert die Band Dr. Aleks & The Fuckers Balkan-Party-Sound. Sollte sich bis zu diesem Geburtstags-Wochenende so etwas wie Frühling in Stuttgart eingestellt haben, wird auch die Sommerbar eröffnet. JAV 3 JAHRE GOLDMARK‘S [3.+4.5. 20 Uhr, Goldmark’s, Charlottenplatz 1, S-Mitte]


KULTUR SEHEN

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„SMASHED“ BEEINDRUCKT MIT DEM HOCHPROZENTIGEN ABSTURZ EINER LEHRERIN

NÜCHTERN BLEIBEN Den kleinen Absacker genehmigt sich Grundschullehrerin Kate gerne schon am frühen Morgen. Nach einer durchzechten Nacht mit ihrem Gatten Charlie soll ein heimlicher Schluck aus dem Flachmann den Kreislauf vor Unter-

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richtsbeginn in Schwung bringen. Als sie sich vor ihrer Klasse übergeben muss, lügt sie den Kindern und dem Lehrerkollegium eine Schwangerschaft vor. Zum Umdenken kommt es bei der fröhlichen Alkoholikerin nach

HOCHSPANNUNG PUR IM THRILLER „STOKER“

ES BLEIBT IN DER FAMILIE Mit dem Tod ihres geliebten Vaters bricht für die 18-jährige India Stoker eine Welt zusammen – im Gegensatz zu ihrer Mutter Evelyn: Nach ein paar Tagen nach außen getragener Trauer, blüht sie bei der Beerdigung so richtig auf, als sie Charlie, den Bruder ihres Mannes, trifft. Weder Evelyn noch India haben Onkel Charlie jemals zuvor persönlich getroffen und doch zieht er prompt in das Haus der Familie ein und nimmt auf merkwürdige Weise den Platz seines verstorbenen Bruders ein.

Evelyn versucht gar nicht erst, sich seines Charmes zu erwehren, und auch India fällt es zunehmend schwer. Bis seltsame Dinge passieren und klar wird, dass Onkel Charlie ein erschreckendes Geheimnis in sich trägt. Der südkoreanische Regisseur Park Chan-Wook („Joint Security Area“, „Oldboy“) wirkt bei seiner ersten US-Produktion wie ein junger Hitchcock. In bestem Suspense lässt er sowohl India als auch das Publikum stets im Unklaren, ob es sich um ein Familiendrama oder einen Thriller handelt. Obwohl man Park Chan-Wook deutlich blutiger kennt, verführt der gewiefte Regisseur hier mit klassischen Mitteln, ohne seine filmische Herkunft über den Haufen zu werfen. Großes Kino! HOPE STOKER [USA 2013; R: Park ChanWook; mit: Mia Wasikowska, Nicole Kidman; Start: 9.5.] !!!!!

einer weiteren exzessiven Sauftour, bei deren Finale sie Crack raucht. Orientierungslos findet sich Kate am nächsten Morgen an einem Strand wieder – Anlass für sie, endlich die Reißleine zu ziehen. „Dann fahren wir den Alkohol eben runter und trinken nur noch Wein zum Abendessen“, meint Ehemann Charlie. Die guten Abstinenz-Vorsätze halten jedoch nicht lange. Als Kate im Supermarkt kein Bier mehr bekommt, dreht sie durch. Unerwartete Hilfe kommt aus der Schule. Aufgrund seiner eigenen Erfahrung erkennt Kollege Dave die Symptome der Sucht und überredet Kate zum gemeinsamen Besuch der Anonymen Alkoholiker. Doch erst ein radikaler Schnitt in ihrem Leben führt schließlich zum Erfolg.

Eine solche Story könnte schnell zum sentimentalen Schmachtfetzen abschmieren. Dass sie es nicht tut, liegt an der Glaubwürdigkeit, mit der die Figuren gezeichnet werden: Co-Autorin Susan Burke hat dieses Schicksal am eigenen Leib erlebt. Als großer Pluspunkt erweist sich auch Mary Elizabeth Winstead, die alle Facetten so unaufgeregt präsentiert wie ihre Auftritte als Volltrunkene, bei denen sie ohne das übliche Torkeln und Gelalle auskommt. Dem 35-jährigen Independent-Regisseur James Ponsoldt ist mit seinem zweiten Film ein guter Wurf gelungen. OSS SMASHED [USA 2012; R: James Ponsoldt; mit: Mary Elizabeth Winstead, Aaron Pau; Start: 9.5] !!!!!

DAS RUSSISCHE FILMFESTIVAL ZEIGT MONUMENTALES

MYSTERIUM RUSSLAND Trinken Russen Wodka wirklich aus Zahnputzbechern? Das Russische Filmfestival „Filmost“ bietet eine willkommene Möglichkeit, in eine fremde (Film-)Kultur einzutauchen und vom 8. bis 13. Mai jede Menge über die Heimat von Pussy Riot zu erfahren. Veranstalterin Nelly Eichhorn vom Theater am Olgaeck zeigt in ihrem Haus und im Delphi-Kino neun russische Filme – vom Monumentalschinken „Krieg und Frieden“ über den Streifen „Onkel Wanja” (Bild) bis hin zum aktuellen

russischen Kino mit „Der weiße Tiger“. Bevor auf der Russen-Party am 11. Mai im Schlesinger im großen Stil abgestürzt wird, steht unter anderem auch die Buchpräsentation „Russisch kochen“, eine Fotoausstellung über Moskau sowie ein Vortrag über das deutsch-russische Verhältnis an. BS RUSSISCHES FILMFESTIVAL [8.13.5., Delphi, Tübinger Str. 6, S-Mitte; Theater am Olgaeck, Charlottenstr. 44, S-Mitte]


KULTUR SEHEN

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AMOUR FOU UND POLITDRAMA: „NACH DER REVOLUTION“ „STARLET“ IST EINE SENSIBLE CHARAKTERSTUDIE

AUFRUHR IN ÄGYPTEN

BINGO, PORNO, KOHLE

„Essen, Freiheit und Würde“, das wünscht sich das ägyptische Volk nach dem 2. Februar 2011, dem Beginn der Revolution. An der Werbekampagne, die das verdeutlichen soll, ist die junge Reem aktiv beteiligt. So lernt sie Mahmoud kennen, einen Reiter, der von Mubaraks Anhängern rekrutiert wurde, den Aufstand in Kairo niederzuschlagen. Zu seiner Schande fiel er dabei vom Pferd. Es wird viel diskutiert in diesem, die Ereignisse der ägyptischen Revolution aufarbeitenden, Polit-

Die 21-jährige Jane (gespielt von Ernest Hemingways Urenkelin, Dree Hemingway) lebt ziellos in den Tag hinein und verdient ihr Geld als Pornosternchen. Janes Leben erfährt jedoch eine Wende, als sie einer alten Dame auf dem Flohmarkt eine Thermoskanne abkauft und darin 10.000 Dollar findet. Wegen ihres schlechten Gewissens sucht sie später den Kontakt zu ihr. Doch die Wahrheit stellt beide auf eine Probe. Hemingway und die über 80jährige Schauspieldebütantin Be-

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drama, das durch eine Amour Fou weiter an Brisanz gewinnt. Man wundert sich jedoch über die künstliche Aufgeregtheit und überbordenden Aktivismus. Klar wird: Ägypten hat nach 60 Jahren Diktatur viel aufzuholen. Als Mahmoud am Ende auf eine Pyramide kraxelt, wird deutlich: Bis nach oben ist es noch ein weiter Weg. TV NACH DER REVOLUTION [EG/F 2013; R: Yousry Nasrallah; mit: Menna Shalabi, Bassem Samra; Start: 30.5.] !!!!!

sedka Johnson bilden ein ungleiches Duo. Regisseur Sean Baker lässt zwei einsame Menschen aufeinander treffen, die sich normalerweise nie begegnet wären. Damit ist ihm ein feinfühliges Drama über Vertrauen und Zufall gelungen, das bei den Independent Spirit Awards den Robert Altman Award holte. OZ STARLET [USA 2012; R: Sean Baker; mit: Dree Hemingway, Stella Maeve; Start: 9.5.] !!!!!

SCHONUNGSLOS UND AUFRICHTIG: DAS DRAMA „FÜNF JAHRE LEBEN“

DAS SYSTEM GUANTÁNAMO Der türkischstämmige Bremer Murat Kurnaz entdeckt nach einem Todesfall in seinem Freundeskreis den islamischen Glauben für sich. Bei einem Bildungsurlaub in Pakistan wird er verhaftet, verschleppt und an die USA ausgeliefert. Er steht unter Verdacht ein Taliban zu sein. Bei den Verhören in Guantánamo gesteht er nichts, es gibt für ihn auch nichts zu gestehen. Doch der Verhörspezialist Gail Holford lässt kein sadistisches Spiel aus, um ihn zu brechen. Kurnaz bleibt standhaft. Doch wie lange kann er das durchhalten? Regisseur Stefan Schaller legt mit „Fünf Jahre Leben“ einen außergewöhnlichen Abschlussfilm an der Filmakademie Ludwigsburg vor. Dass Abschlussfilme kein Wellness-Arthouse sind, ist be-

kannt. Dieser hier könnte jedoch zu einem Stück Menschenrechtskino avancieren. So eindringlich wurden Foltermethoden und psychische Grausamkeiten selten gezeigt. Und der ein oder andere wird sicher auch noch die Nachrichten- und Talkshow-Bilder des echten Murat Kurnaz deutlich vor Augen haben.

Die Tour de Force wird durch Rückblicke in Murats Vergangenheit in Bremen gebrochen, was dem Zuschauer etwas Raum zum Atmen lässt. Sascha Alexander Gersak gelingt die Darstellung des jungen Mannes, der auch unter größtem Druck zu seiner Aufrichtigkeit steht, hervorragend. Ben Miles erweist sich als hervor-

ragender, aalglatter Gegenspieler. Ein wichtiger Film, der schonungslos die viel diskutierte Seite der USA nach dem 11. September 2001 darstellt. HOPE FÜNF JAHRE LEBEN [F/D 2012; R: Steffen Schaller; mit Sascha Alexander Gersak, Ben Miles; Start: 23.5.] !!!!!


KULTUR LESEN

ARIS FIORETOS BAUT SICH (S)EINEN VATER

PAPARATUR

Autobiografisch sei er nicht, sagt Aris Fioretos über seinen Fünftling „Die halbe Sonne. Ein Buch über einen Vater“. Tatsächlich dreht sich der Roman aber um den Vater des Autors. Die liebevoll erzählte Geschichte handelt von einem griechischen Vater, der als 19-Jähriger seine Heimat verlässt und wegen der Militärdiktatur lange nicht zurückkehren kann. Fioretos erzählt rück-

wärts – vom Tod des Vaters bis in die Zeit vor dem ersten Kind. Bewusst hat der schwedische Autor mit griechischen Wurzeln die Geschichte von hinten aufgerollt. „Wenn wir unser Leben zu verstehen versuchen, tun wir dies rückwärts“, sagt Fioretos. „Paparatur“ nennt er die Methode, mit der er sich ein Bild von seinem Vater gemacht hat: „Man nimmt alles, woraus ein Mensch in der Erinnerung besteht, schüttelt die Bruchstücke und baut sie wieder zusammen.“ Im Literaturhaus liest Fioretos einzelne Kapitel aus seinem Buch, im Anschluss diskutiert er mit der Literaturkritikerin Ina Hartwig. NAY ARIS FIORETOS [14.5. 20 Uhr, Literaturhaus Stuttgart, Breitscheidstr. 4, S-Mitte. DIE HALBE SONNE Carl Hanser, 192 S., € 18,90]

UNSERE LESETIPPERIN Eva Kobler ist Literatur-Stipendiatin der Kunststiftung BadenWürttemberg IRINA LIEBMANN: DREI SCHRITTE NACH RUSSLAND

Schon davon gehört, dass es den Eisernen Vorhang bereits seit mehr als 20 Jahren nicht mehr gibt? In unseren Köpfen lebt er leider oftmals weiter. Irina Liebmann versucht eine Annäherung an Russland. Ein Land, das ihr fremd ist, obwohl sie in Moskau geboren wurde. Dreimal reist sie hin. Sie erzählt vom Verstehen und vom Nichtverstehen: nüchtern und ehrlich. Sie eröffnet einen Raum. (Berlin Verlag, 160 S., € 16,99) GAYE BORALIOGLU: DER HINKENDE RHYTHMUS

„PROVOKANTE WEIBSBILDER“ IN DER GESCHICHTE

FRAUEN MIT KNACKS

Provokante Frauen gibt es nicht erst seit Lady Gaga, sondern schon seit vielen Jahrhunderten. Die Tübingerin Dorothea Keuler beschreibt in ihrem Buch „Provokante Weibsbilder“ eben solche aus Baden und Württemberg. Zum Beispiel die Bettlerin Anna Maria Christmann (1697-1791), die 1715 als Mann verkleidet in den Türkenkrieg zog. Als sie wegen Fahnenflucht zum Tode verurteilt wurde, outete sie sich und entging damit der Strafe.

„Skandale sind spannend. Frauen mit Knacks sind einfach die interessanteren Frauen“, erklärt Keuler. Provokateurinnen werden öffentlich angefeindet, aber im Stillen auch bewundert, so die Autorin. Das war damals so. Und ist es noch heute. MAK DOROTHEA KEULER [13.5. 19:30 Uhr, Stadtbibliothek im Kulturzentrum, Wilhelmstr. 9/1, Ludwigsburg. PROVOKANTE WEIBSBILDER, Silberburg, 208 S., € 19,90]

UNSER LESETESTER LIFT-Redakteur David Hilzendegen erlebt schicksalhafte Albträume SCOTT G. BROWNE: SCHICKSAL

Sergio hat schon alles erlebt, schließlich ist er das Schicksal und wandelt seit Jahrtausenden in seinem Menschenanzug über die Erde. Seine Aufgabe besteht darin, den Menschen ihre Schicksale zuzuordnen und sie auf Ihrem Pfad zu begleiten, ohne emotionale Nähe aufkommen zu lassen. Doch dann tritt Sara in sein Leben. Ein Buch voller Philosophie, Sarkasmus und Humor – und ein riesen Lesespaß. (Droemer Knaur, 416 S., € 9,99) IM SCHATTEN DER ZAHNRANDBAHN – DAS THEATER RAMPE IN STUTTGART

Eine Liebe? Ein Spiel? Ein Kampf auf Leben und Tod? Das RomaMädchen Güldane, berauscht von der eigenen Schönheit, und den einsamen Fahrer Halil verbindet etwas, von dem sie selbst nicht wissen, was es ist und wo es enden wird. Gaye Boralioglu schreibt unkonventionell, märchenhaft und eigen: ein großartiger Roman. (Binooki, 260 S., € 15,90)

15 Jahre lang leitete Eva Hosemann das Theater Rampe im Stuttgarter Süden, zum Abschluss gibt’s ein Buch. Der Journalist Thomas Rothschild, Eva Hosemann selbst und einige ihrer Begleiter blicken auf die Zeit zurück und ordnen die Rampe innerhalb der deutschen Theaterlandschaft ein. Unterfüttert ist der Überblick von Impressionen aus den vergangenen Spielzeiten. (Theater der Zeit, 104 S., € 10,-)

ANDRZEJ STASIUK: KURZES BUCH ÜBER DAS STERBEN

Keine Sorge, Pelewin hat keine weitere, trockene Tolstoi-Biographie verfasst und auch keine Neuauflage von „Krieg und Frieden“. Tolstois Albtraum ist vielmehr ein skurriles, bisweilen aberwitziges Buch über den Grafen T., der sich seiner Existenz als Romanfigur bewusst wird und gegen seinen Schöpfer, den Autor, rebelliert. Der Albtraum steckt voller Wendungen, Humor und einer gehörigen Prise Satire. (Luchterhand, 448 S., € 21,99)

Vier Geschichten vom Ende des Lebens. Stasiuk tastet sich heran und bemüht sich, zwingt sich, das Wort „Tod“ auszusprechen. Er beschreibt, wie mühsam es ist, beim Sterben zuzusehen. Einziger Trost sind die Erinnerungen. Und das Bild einer jungen Katze, die sich neben einen sterbenden Hund legt „in die Wärme des erkaltenden Körpers“. (Suhrkamp, 112 S., € 8,-)

VIKTOR PELEWIN: ALBTRAUM

TOLSTOIS

Foto: Schönebaum (l.u.), MacKey (l.o.)

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KULTUR HÖREN

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HÖREN LIFT LIEBT

IM MAI REGIEREN DIE FRAUEN ZWAR NICHT DIE WELT, ABER DIE STUTTGARTER INDIE-CLUBS

DAMENWAHL

EINZELGÄNGERIN: DEAR READER Veränderung ist gut. Fast immer. So drastisch wie Cherilyn MacNeil krempeln allerdings wenige ihr Leben um. Eben noch veröffentlicht sie mit ihrem Kollegen Darryl Torr das Dear Reader-Debüt in Südafrika, dann schmeißt sie ihn aus der Band, verlässt ihre Heimat und zieht nach Berlin. Plötzlich ist sie eine Fremde in einem fremden Land. Wundert es da, dass das Nachfolgewerk „Idealistic Animals“ düster, gar hoffnungslos klingt? Dass sie sich mittlerweile gefangen hat, unterstreicht das neue Album „Rivonia“. Nach wie vor der melancholischen Singer/Songwriter-Attitüde ergeben, gesteht Cherilyn ihren Stücken mittlerweile auch ein wenig Hoffnung zu. Wenn die Streicher in „Good Hope“ aufwallen, rührt das zwar immer noch zu Tränen; im Schocken wird sie dennoch beweisen, dass sie regelrecht beschwingt aufspielen kann. Freud und Leid liegen manchmal nah beieinander. BS

GRENZGÄNGERIN: NEW FOUND LAND Ist das noch Pop? Ja, das ist ja das Schöne! New Found Land sind eine dieser Bands, die dem Rest der Welt zeigen, wie klug, anrührend und tief Popmusik sein kann. Vielleicht muss man dafür aus Schweden kommen, vielleicht muss man aber auch einfach nur etwas zu sagen haben. Beides trifft auf Anna Roxenholt zu. Sie ist Sängerin und Komponistin des losen Kollektivs und hat ihre Heimat zugunsten Berlins verlassen. Folklore und Blues finden ebenso Eingang in ihre Musik wie Singer/Songwriter-Labsal und Indie. Darf man das? Man muss! Schließlich ist diesem nonchalanten Eklektizismus ein Album wie „New Found Land“ zu verdanken. Das wird mehr denn je von Annas Stimme durchdrungen: Mal stark, mal verspielt, mal wehmütig und weich fließt sie durch die Stücke – so wird sie dem Publikum eine flächendeckende Gänsehaut bescheren. BS

DRAUFGÄNGERIN: MIRIAM BRYANT Die Gebrüder Grimm sind tot, Disney will keine traditionellen Zeichentrickfilme mehr produzieren. Wo bekommt die Welt also fortan ihre Märchen her? Aus der Musikwelt, völlig klar. Miriam Bryants Geschichte hört sich so an: Es war einmal ein junges Mädchen, das unbedingt Sängerin werden wollte. Der Vater Engländer, die Mutter Finnin, wuchs sie wohlbehütet in Göteborg auf. Das Mädchen nahm Gesangsunterricht, schrieb schnell erste Stücke. Eines Tages fiel Miriam die umwerfende Gesangsmelodie von „Finders Keepers“ ein. Das Stück verbreitete sich durch das Internet, kurz darauf bekam sie einen Plattenvertrag. Mit einer Stimme wie Adele gesegnet, umgarnt sie ihre Hörer mit sehnsüchtigen Kompositionen und klassischen Arrangements; Piano und elektronische Beats dominieren die ersten beiden Singles. Ein Album hat die 22-Jährige noch nicht veröffentlicht, die Welt aber längst erobert. BS

DEAR READER [13.5. 21 Uhr, Schocken, Hirschstr. 36, S-Mitte. WIR VERLOSEN 3x2 Tickets. Mail, Fax oder Karte mit dem Stichwort „DR“ an LIFT.]

NEW FOUND LAND [17.5. 21 Uhr, Merlin, Augustenstr. 72, S-West. WIR VERLOSEN 3x2 Tickets. Mail, Fax oder Karte mit dem Stichwort „NFL“ an LIFT.]

MIRIAM BRYANT [13.5. 20 Uhr, Universum, Charlottenplatz 1, S-Mitte. WIR VERLOSEN 3x2 Tickets. Mail, Fax oder Karte mit dem Stichwort „MB“ an LIFT.]


KULTUR SPIELEN

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DAS GOTTESHAUS ALS BÜHNE: „INVERSION“ BRINGT TANZ UND PERFORMANCE IN DIE KIRCHE

UMKEHR HINTER DER KONSUMMEILE

Ab Mai ist die Marienkirche unter der Paulinenbrücke in S-Süd Plattform für sechs multimediale, zeitgenössische und spartenübergreifende Musik-Tanz-Theaterstücke internationaler Künstler. Choreografin Antje Jetzky (Bild), die gemeinsam mit dem Musiker

Ulrich Wedlich die künstlerische Leitung der Reihe bildet, spricht mit LIFT-Autorin Petra Mostbacher-Dix über „Inversion“. LIFT Wie wurde die Marienkirche zur Bühne? JETZKY In Stuttgart ist es schwer, Aufführungsorte zu finden. Seit

drei Jahren versuchen wir, eine dauerhafte Spielstätte zu finden, was nie möglich war. Die Marienkirche bietet diese Möglicheit – und ist nicht nur architektonisch, sondern auch his-torisch spannend, als erste neue katholische Kirche nach der Reformation. Mittlerweile ist die städtebauliche Situation schwierig. Durch die Bespielung des offensichtlich vergessenen sakralen Raumes wollen wir eine Umkehrung, also Inversion, schaffen. LIFT Die Kirche ist vergessen? JETZKY Vom Milaneo hinter dem Bahnhof zieht sich in einer Achse die Einkaufsmeile bis zur Baustelle des neuen Einkaufszentrums Gerber. Zudem eingekreist von Caleido und Paulinenbrücke, droht die Kirche optisch zu verschwinden. Zwar wurde ihr Vorplatz samt Beleuchtung verschönert, dennoch wirkt er seltsam leblos. Neben wenigen Gläubigen kommen ab und zu Touristen und

Obdachlose, deren Treffpunkt der benachbarte Rupert-MayerPlatz ist, sowie Patienten aus dem Furtbachkrankenhaus ins Kirchenschiff. LIFT Die Reihe „Inversion“ zeigt Stücke, die bereits zu sehen waren. Warum keine Premieren? JETZKY Die Stücke konnten sich nie richtig einspielen. Dadurch, dass wir sie in den sakralen Raum einpassen müssen, verändern sie sich auch. Wir starten mit „Superschwestern“ am 11. Mai, worin zwei Frauen ihre schwesterlichen Idole erkunden. Die Songs dieser multimedialen Revue bekommen eine zweite Gesangssowie eine Flötenstimme. Die „Sonata 4 two“, ein Duett zwischen Tänzerin und Gitarrenspieler am 16. Mai, erhält eine konsequentere Projektionsdramaturgie. INVERSION [11.5.-19.10., Katholische Kirche St. Maria, Tübinger Str. 36, SSüd, alle Termine im LIFT-Kalender]

DIE GESCHICHTE DES „JUD SÜSS“ AUF DER BÜHNE

IMMER EISKALT Neuzeit mit NSU-Morden und NPD-Wählern. „Wie kann es sein, dass die NPD nicht verboten ist und der Verfassungsschutz Rechtsradikale finanziert?“, sagt Langner. Antisemitismus sei kein gestriges Phänomen. Die Zuschauer erwartet „kein Abzieh-

bild: Oppenheimer war in erster Linie nicht Jude sondern eine Person mit Ecken und Kanten.“ ELH KAUFMANN VON STUTTGART [Premiere am 2.5. 20 Uhr, Altes Schauspielhaus, Kleine Königstr. 9, S-Mitte, alle Termine im LIFT-Kalender]

Foto (o.): Schönebaum

„Kaufmann von Stuttgart“ adaptiert Joshua Sobols „Jud Süß“ und erzählt die Geschichte des Bankiers Joseph Süß Oppenheimer, der im 17. Jahrhundert wegen seines Glaubens hingerichtet wurde. Regisseur Manfred Langner spannt dabei den Bogen in die


KULTUR SPIELEN

NACH 39 JAHREN: OFF-BROADWAY IN STUTTGART

GANZ FANTASTISCH Auf dem Off-Broadway läuft „The Fantasticks“ seit 53 Jahren. Stuttgart bekam das Musical zuletzt vor 39 Jahren zu sehen – zum Unverständnis von Charles C. Urban. „Wenn ich es sehen möchte, muss ich es selbst inszenieren“, dachte sich der Gründer des New English American Theatre (NEAT) und entwickelte eine neue Inszenierung des Klassikers um die

etwas andere Romeo-und-JuliaStory: Die Freunde Mr. Bellomy und Mr. Hucklebee wollen ihre Kinder verheiraten, nur leider machen die Gören nie, was man ihnen sagt. Also entfachen sie eine künstliche Familienfehde und verbieten den Kindern jeglichen Kontakt. Die Sprösslinge verlieben sich sofort. Am Ende ist aber leider doch nicht alles so einfach.

Urban setzt bei seiner Inszenierung auf eine bunte Truppe aus 13 verschiedenen Ländern. Die Sprache ist englisch, auch auf der Bühne. Eine Herausforderung, die sich lohnt, um ein Musical der anderen Art zu erleben. KH THE FANTASTICKS [26.+27.4., 2.+3.5. 20:30 Uhr, Kulturwerk, Ostendstr. 106A, S-Ost]

SERDAR SOMUNCU – DER HASSPREDIGER

HASS AUS LEIDENSCHAFT

Foto (o.): Meissner

Es gibt wohl keinen Kabarettisten, der so polarisiert wie Serdar Somuncu. Seine Show „Hate Night“ sperrte Youtube nach 50 Folgen. Sprüche wie „Hässliche Frauen

wie Angela Merkel sollten eine Burka tragen“ waren der Videoplattform offenbar zu krass. Verständlich, verschluckt man sich bei Somuncus Aussagen doch oft

am eigenen Lachen. Meint er seine Hasstiraden ernst? Sind diese ständigen Tabubrüche nötig? Mit der Beantwortung dieser Fragen beschäftigt sich Somuncu gar nicht erst. Er will eher diejenigen entlarven, die sich in seinen Sprüchen wiederfinden, um der Gesellschaft ihre perversen Denkstrukturen aufzuzeigen. Tatsächlich ist es einfacher, ihn zu missverstehen als seine Aussagen zu reflektieren. Man muss schon ganz genau zuhören, um den Mann zu begreifen, der selbst sagt: „Hass ist unsere Leidenschaft, weil unser Hass dem Leid der Welt Abhilfe schafft.“ Hassen um Leid zu überstehen? Ganz TG schön paradox. SERDAR SOMUNCU [2.5. 20 Uhr, Theaterhaus, Siemensstr. 11, S-Feuerbach]

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Foto: Tettzel/photocase.com

PLANEN

VERANSTALTUNGSKALENDER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .............93

VERANSTALTER

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KINDERKALENDER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .....................................134

KLEINANZEIGEN

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A BIS Z

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LIFT LIEBT

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PLANEN VERANSTALTUNGSKALENDER

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KALENDER Mi

01

1.Mai: Tag der Arbeit, Tag des Wanderns Heute geht’s traditionell mit dem Bollerwagen über Felder, Wiesen und Weinberge. Zum Beispiel vom Marienplatz über den Degerlocher Scharrenberg zum Santiago de Chile Platz oder von Ostfildern-Nellingen durchs Körschtal zum Kloster Denkendorf – Wege gibt’s rund um Stuttgart ja genug. ROCK, POP, JAZZ & STUTTGART Second Sun mit der Band sind 99 Prozent Funk & Soul und 200 Prozent Spaß garantiert, Clara-Zetkin-Haus, Sillenbuch, 15:00 New-Solid-Jazz Jazzstandards in neuem Gewand, Traditional Jazz Hall, Mitte, 20:00 LIFT LIEBT The Ataris Independent-Rockband mit Punk-Einschlag, Zwölfzehn, Mitte, 20:00 Momofoko angesagter, schwedischer Indie-Pop, Café Galao, Süd, 20:30 Roland Weber Quintett feat. Martin Keller Blue Note Groove & Jazz der 60er Jahre, Bix, Mitte, 20:30, € 8-16 Antoine Fillon présente Trio-Jazz, Kiste, Mitte, 21:00 MURRHARDT Jazzfrühschoppen Patrick Siben mit seinem Saloniker String and Swing Orchestra, Villa Franck, 11:00, € 30 inkl. Weißwurstfrühstück SCHORNDORF The Howling Trees Indie & Alternative im Freien, Manufaktur, Garten, 17:00 ! PARTYS STUTTGART 0711 Ping Pong Disko zu dem Ping und dem Pong gibt es auch noch das richtige Bumm-Tschak, heute mit Paule, Zwölfzehn, Mitte, 20:00, Eintritt frei Rosenberg oder Tal Klassiker der Popmusik, deutsches Liedgut und Musik vom Rest

! = Open-Air-Veranstaltung

der Welt, mit DJ Chris David und anderen, Perkins Park, Nord, 20:00 Latin Wednesday mit DJ Jorge Aliaga, SI-Centrum, Sonderbar, Möhringen, 21:00, Eintritt frei Keller Mixtape Indie & Alternative mit DJ Romanov, Keller Klub, Mitte, 22:00, € 3 Stereo loves HipHop der Name sagt alles, Stereo Lounge, Mitte, 23:00

Abrissparty: Atelierhaus Nord Nach 34 Jahren verabschiedet sich das Atelierhaus am Nordbahnhof mit Pauken und Trompeten: mit 64 Künstlerinnen und Künstlern, zwei Bands, Live-Performances und Hofraumgrillen. [1. Mai ab 15 Uhr Abrissparty; 3.5.19.5. Abschlussausstellung „Wir sind hier“, Fr-So 15-19 Uhr, Atelierhaus Nordbahnhofstr. 45, S-Nord] S. 55 Scary Movie V amerikanische Horror-Komödie von Michael D. Lee mit Charlie Sheen, Lindsay Lohan und Mike Tyson, Autokino Drive In, 0:00 WAIBLINGEN My Week with Marilyn amerikanische Filmbiografie von Simon Curtis mit Michelle Williams, Eddie Redmayne und Julia Ormond, Traumpalast, 20:00, € 5

FILM

THEATER

Alle Kinos: www.lift-online.de ESSLINGEN Un amor: Eine Liebe fürs Leben argentinisches Drama von Paula Hernandez mit Elena Roger, Diego Peretti und Luis Ziembrowski, Kommunales Kino, 19:00 Kon-Tiki englisch-norwegisches Biopic von Joachim Ronning und Espen Sandberg mit Pal Sverre Valheim Hagen, Anders Baasmo Christiansen und Gustaf Skarsgard, Kommunales Kino, 21:15 KORNWESTHEIM Iron Man III amerikanische Comic-Verfilmung von Shane Black mit Robert Downey Jr., Gwyneth Paltrow und Don Cheadle, Autokino Drive In, 21:30 Mama (2013) spanisch-kanadischer Horrorfilm von Andres Muschietti mit Jessica Chastain, Nikolaj CosterWaldau und Megan Charpentier, Autokino Drive In 2, 21:30, 0:00

STUTTGART Die Scheinschmecker lustiges Psychodrama rund um eine Kochshow, Theater tribühne, Mitte, 19:30 Familie Flöz: Hotel Paradiso eine sehr komische Kriminalgeschichte, Theaterhaus, Feuerbach, 19:30, € 21 Faust der Tragödie erster Teil. Goethes Drama rund um Glaube, Liebe, Macht und Tod, Theater der Altstadt, West, 19:30, € 12-18 Das Wetter vor 15 Jahren über einen Liebesroman, den der Autor Wolf Haas nie geschrieben hat, aber in einem fiktiven Interview viel davon redet, Theater Rampe, Süd, 20:00 Der Vorname Komödie von Delaporte & de la Patellière, Komödie im Marquardt, Mitte, 20:00 Kasper-mat eine musikalische Kasperl-Straßen-Nummern-Show des Studiengangs Figurentheater, Wilhelmspalais, Mitte, 20:00 ! Sei lieb zu meiner Frau turbulente Geschlechter-Komö-

die um den Fremdgeher Karl, dessen Ehefrau Mona, die Geliebte Sabrina & Ehemann Oscar, Theaterschiff, Bad Cannstatt, 20:00, € 21,5026,50 LIFT LIEBT Tschick nach dem Jugendroman. Über die ungewöhnliche Freundschaft von einem Jungen aus bürgerlichen Verhältnissen & einem verwahrlosten Spätaussiedler, Theaterhaus, Feuerbach, 20:00, € 13/17 Lärm Figurentheater mit dem Ensemble Materialtheater & Skappa, Fitz, Mitte, 20:30, € 9/14 ESSLINGEN Podium: Die Geschichte vom Soldaten Strawinskys Stück in einer multimedialen Inszenierung an den Schnittstellen von Musik, Theater und Filmanimation, Scala, 20:00, € 15/30

Die Wochenzeitung Kontext wird zwei Vor zwei Jahren ging die Kontext: Wochenzeitung erstmals online – mittlerweile ist sie aus der hiesigen Presselandschaft nicht mehr wegzudenken. Kritisch und investigativ blicken die Kollegen in den Kessel und über ihn hinaus. Heute wird ein rauschendes Fest gefeiert. [Theaterhaus, S-Feuerbach, 19:00 Uhr] S. 18 Zwei Jahre Kontext: Wochenzeitung die in Stuttgart erscheinende Taz-Beilage feiert Jubiläum mit Volxtanz, Florian Schroeder, Joe Bauer, Peter Unfried & Uli Reinhardt, Theaterhaus, Feuerbach, 19:00, € 12 50 Jahr blondes Haar deutsche Schlager aus fünf Jahrzehnten. Schnulzen fürs Vergessen und Lieder zum Wirtschaftswunder, Wortkino, Mitte, 20:00, € 11/18 KLASSIK & TANZ MURRHARDT Kaffeekonzert Wiener Kaffeehausmusik, wie sie zu Zeiten der Jahrhundertwende üblich war, Villa Franck, 15:00, € 30 (inkl. Kaffee & Gebäck) REUTLINGEN Württembergische Philharmonie Reutlingen präsentiert Carl Orffs „Carmina Burana“, Stadthalle, 18:00 AUSSTELLUNGEN

BÜHNE STUTTGART Mamma Mia! mit den Hits von Abba, Palladium Theater, Möhringen, 18:30 Sister Act der GospelKomödien-Kino-Welterfolg, Apollo Theater, Möhringen, 18:30

STUTTGART VERNISSAGE Wir sind hier zum Abschluss präsentieren sich Künstler und Künstlerinnen, die schon einmal im Atelierhaus ausgestellt haben (bis 19.5.), Atelierhaus OP Nord, Süd, 19:00 S. 55 SPORT GÖPPINGEN Frisch Auf Göppingen - MT Melsungen Handball, 1. Bundesliga, EWS Arena, 19:00

DIES & DAS STUTTGART 1. Mai-Fest mit Musik der Düsseldorfer Band „Mighty Mammut Movement“ und Kulturprogramm, Linkes Zentrum Lilo Herrmann, Heslach Frühlingsfest Riesen-Rummel für die ganze Familie, Cannstatter Wasen, Bad Cannstatt, 11:00-23:00, Eintritt frei Grill-Hocketse mit Fingerfood vom Grill, Live-Musik und Programm für die ganze Familie wird der Außenbereich eröffnet , 87, Bad Cannstatt, 12:00-22:00 OP-Nord Festival mit einem großem Fest und einer Abschlussausstellung verabschiedet sich das Atelierhaus, Atelierhaus OP Nord, Süd, 15:00 S. 55 Entdeckungen im Kosmos eine Reise zu den fernsten Galaxien, Planetarium, Mitte, 16:00, € 4/6 Karaoke Party sing your Song!, Biddy Earlys Irish Pub, Mitte, 21:00 LUDWIGSBURG Barocke Gartentage abwechslungsreiches Einkaufsund Ideenparadies für alle Gartenbesitzer und Pflanzenfreunde, Blühendes Barock, 9:00-18:00 UNTERGRUPPENBACH Mittelalterliches Burgfest mit Ritterturnier zu Pferde, Musik, Tanz, Gauklern, Geschichten und Kinderprogramm, Burg Stettenfels, 11:00-19:00 !


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LIFT 0513

STUTTGART FLIEGT AUS ist ganz regional und


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