LIFT Stuttgart - Leseprobe Juli 2012

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DAS STADTMAGAZIN STUTTGART & REGION Euro 2,20 / Juli 2012 22. Jahrgang E 30481

www.lift-online.de

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CRO Zum Kopfnicken: Wie gut ist das Panda-Debüt wirklich?

SWR

Zum Heulen: Der Sender nutzt die lokale Filmkompetenz nicht

GEMA

Zum Teufel: Steigende Gebühren bedrohen unsere Clubs

AKA

Zum Abfeiern: Steigende Gebühren bedrohen unsere Clubs

PC & CO.

Zum Durchstarten: Weiterbildung leicht gemacht

Mit 80 Seiten Sonderheft

ALLE FLIEGEN AUF ERIC Die Gauthier Dance Company feiert Fünfjähriges im Theaterhaus


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MENSCHEN

Der neue Rap-König aus Stuttgart Zum Debüt-Album: Wie gut ist Cro, der HipHopper mit der Panda-Maske, wirklich?

Foto: Pfisterer

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Kurze Rückschau: Im Dezember 2011 kamen eine hübsche Staatstheater-Schauspielerin namens Minna Wündrich und ein junger HipHopper aus Stuttgart zum gemeinsamen Covershooting für LIFT in ein Ludwigsburger Fotostudio. Der HipHopper hatte gerade ein Video im schicken Retro-Look auf Youtube veröffentlicht, das schon nach wenigen Wochen ein paar hunderttausend Zuschauer gesehen hatten. „Easy“ klang schon im Winter sommerlich, viel versprechend und irgendwie neu. Das Besondere an dem jungen Rapper namens Cro: Er versteckt sein Gesicht in der Öffentlichkeit hinter eine Pandabär-Gummimaske. Privat steckt darunter ein ziemlich junger, fröhlicher Kerl namens Carlo, der in einer klapprigen Karre zum Shooting gezuckelt kam. Ein halbes Jahr später treffen wir Cro wieder. Seine Musikkarriere ist in den vergangenen Monaten ganz schön steil gegangen, Cro hat sich verändert: Mit ordentlich Augenringen auch unter der Pandamaske, popstarmäßig unrasiert und nicht mehr ganz so unerfahren wie noch im Winter sitzt er im Büro seines Labels Chimperator am Rotebühlplatz in S-Mitte. Er postet noch kurz per Smartphone ein Foto, legt die Beine hoch und das Smartphone beiseite. Mittlerweile hat er das schon alles zigfach gemacht, das sieht man: „So, kann losgehen.“ Was sich denn im letzten halben Jahr alles verändert hat, möchten wir wissen. „Von keinem Facebook-Fan zum meistgeliketen deutschen Rapper. Ansonsten bin ich immer noch derselbe.“ Im Privatleben habe sich nicht wirklich was verändert, „aber beruflich natürlich krass. Ständig unterwegs, nicht mehr zu Hause, ständig Interviews. Aber es ist alles cool, es macht alles Spaß, jeder Tag ist geil.“ Mittlerweile liegt auch eine erste Tour mit den Kollegen Ahzumjot und Rockstah hinter ihm, das Album steht in den Startlöchern. „Ich war viel un-

terwegs“, sagt Cro, „jetzt bin ich live richtig fit.“ Klar, er hatte es auch einfach. Manche Musiker eiern jahrelang durch die Clubs, spielen vor 20 Leuten und lassen den Zirkus irgendwann frustriert wieder. Cro dagegen spielte von Anfang an vor ausverkauften Häusern: „Es war rappelvoll, alle hatten Bock. Ich hätte mich ausziehen können und die hätten applaudiert. Das macht dann schon Spaß, da wird man locker. Eine perfekte Tour!“ Dass alle Bock auf ihn haben, sieht man auch an Cros Facebook-Profil, auf dem er sehr aktiv ist, 870.000 Fans hat er bei Redaktionsschluss. „Es kommen jeden Tag immer noch drei- oder viertausend dazu“, sagt er.

870.000 Fans bei Facebook Woher die ganzen Facebook-Likes kommen, weiß er selbst nicht so genau. Wahrscheinlich spiele das Radio eine Rolle, eben weil seine recht poppigen Tracks da, im Gegensatz zu „reinem“ HipHop, gut ins Programm passen, oft gespielt werden und so eine große Reichweite erzielen. Es könnte aber auch daran liegen, dass der deutsche HipHop in den letzten Jahren unter einer schweren Durststrecke gelitten hat. Einzig der Berliner Aggro-Rap hatte vereinzelte Erfolge zu verzeichnen. Allerdings fühlten sich Jugendliche aus Reutlingen, Remseck oder Renningen von den Textinhalten über Großstadtgewalt, Titten und Drogen scheinbar nicht recht in ihrer Lebenswirklichkeit abgeholt. Cro hat diese Lücke gefüllt: „Ich mache einfach das, was ich will. Ich denke nicht nach, sondern mache alles so lockerleicht. Vielleicht spricht das die Jugend an, die eben ähnlich denkt. Es ist jetzt irgendwie die Zeit dafür. Für den Sommer-Gute-Laune-Hipster-Backinthedays-Rap“, sagt er und lacht sich über seine gerade erfundene Schublade kaputt. Überhaupt ist es nett mit Cro, weil er nicht auf das achtet, was er er-

zählt. Es gibt keine vorgefertigten Interview-Antworten zu hören, er plappert einfach so vor sich hin. Meistbenutzte Wörter: krass, geil, wasgehtab. Genauso lockerleicht klingen auch die Tracks auf seinem Debüt-Album „Raop“, der Name ist eine Eigenkreation aus Rap und Pop. Das Album hat er im Heimstudio in seinem Zimmer zu Hause produziert. Echte HipHopHeads, das sagt auch Cro selbst, werden mit den meisten Liedern auf dem Album nicht viel anfangen können. Dafür sind viele der dreizehn Songs zu poppig, und auch textlich richten sie sich an Zuhörer unter 20 Jahren – die Facebook-Kiddies eben. Gerade bei denen hat er aber das Zeug zum erfolgreichsten Musiker aus Stuttgart seit Freundeskreis und Co. Trotz aller Coolness, zu der das Genre verpflichtet, wirkt Cro ganz schön geerdet. Nie würde er zum Beispiel nach Berlin ziehen, „ich geb doch nicht hier mein Leben und mein Ding auf!“ Oder er spricht aufgeregt über „das schlechteste Konzert der ganzen Tour“ – das im Stuttgarter Universum im April. „Ich habe mich total unter Druck gesetzt gefühlt! Ich dachte ,Oh Gott, hier muss ich gut aussehen, hier muss ich glänzen, das ist meine Heimat‘ – und dann hab ich direkt bei zwei oder drei Liedern den Text verkackt.“ Klar sieht er sich auch als Teil der HipHop-Tradition Stuttgarts aus den 90er Jahren. Und genauso klar bekennt er sich zu seinem Stuttgarter Label Chimperator. „Ich scheiß auf Major“, heißt es auf dem neuen Album im Song „King of Raop“, eine echte Liebeserklärung von ihm an das kleine IndieLabel, dem er trotz Angeboten von allen großen Major-Labels treu geblieben ist und auf dem jetzt auch „Raop“ erscheint. Im Herbst geht es auf große Tour, und die ist, natürlich: fast ausverNikolai Worms kauft.

° Cro – Raop erscheint am 6.7. ° Hip Hop Open 14.7. ab 11 Uhr, Reit-

stadion, S-Bad Cannstatt, mit Cro, Max Herre, Kolchose, Marsimoto u.v.m.

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+ LEBEN

AUSGEBEN

+ Haben bis 2014 Baustaub und doofe Werbesprüche vor der Tür: Stephan Kalbfell, Viola Hermann und Melanie Deiniger (v.l.)

Mit dem Gerber soll Stuttgart zusammenwachsen, so der Slogan – bisher spaltet es eher die Meinungen im Viertel

Krise rund ums Gerber Erst schippen, dann shoppen?! Das Einkaufszentrum Gerber in S-Mitte wirbt schon vor der Eröffnung mit beknackten Werbesprüchen. Die Begeisterung über den Shopping-Riesen hält sich in Grenzen. Die ersten Läden hauen schon ab. Freitagmittag, 14 Uhr. Die Sonne brezelt auf die Paulinenbrücke. Bei einer kühlen Limo sitzt Schmuckdesignerin Viola Hermann mit einer Kundin vor ihrem Laden. Das Leben kann so schön sein oder besser: könnte? „Heute schippen, Morgen shoppen“ prangt über der Baustelle des neuen Einkaufszentrums, das bislang nur mit besonders bescheuerten Slogans glänzt. Ansonsten staubt’s hier nämlich gewaltig. Wenn ein Kunde ihren Laden betritt, schließt Hermann sofort die Tür hinter ihm. Vor lauter Kehrmaschinen- und LKWLärm versteht man sein eigenes Wort nicht mehr, Betonstaub und Baustellendreck machen die Situation auch nicht gerade kuscheliger. Hermann wischt mit der flachen Hand über ihren Verkaufstisch, den sie jeden Tag putzt. Die Hand dunkelgrau vom Staub und den Lumpen immer griffbereit erklärt sie: „Ich kann mich hier nur wegen der letzten 15 Jahre halten.“ Sie ist zwiegespalten in ihrer Meinung über das neue Einkaufszentrum Gerber: „Es ist gut, dass die Stadt sich entwickelt.“ Andererseits bedauert sie die Unkreativität, mit der Veränderungen hier durchgezogen werden. „Das ist völlig aus-

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tauschbar und charakterlos. Individuelle Läden werden aufgrund der hohen Mietpreise ohnehin schon in die Mischgebiete gezwungen, durch solche Einkaufszentren wird diese Entwicklung noch forciert“, sagt Hermann. „Hier wächst Stuttgart zusammen“, kontert das hiesige Baustellenmarketing.

Abhauen oder durchhalten? Nebenan dröhnt laute Musik aus der Boutique von Melanie Deiniger. „Damit ich den Baustellenkrach für ein paar Minuten nicht hören muss“, erklärt die Besitzerin von Fräulein Sonntag. Sie ist das krasseste Beispiel für die leidenden Läden im Viertel. Wegen der Baustelle zieht sie um, nach S-Botnang. „Laufkundschaft kommt keine mehr und alles ist saudreckig!“ Deiniger lässt sich auch nicht von positiven Zukunftsvisionen besänftigen: „Wer im Einkaufszentrum parkt und einkauft, den interessiert der Rest drum herum sowieso nicht, das ist ein anderes Klientel. Ich glaube nicht, dass sich Durchhalten hier lohnt.“

Stephan Kalbfell vom Mode-Laden Ave sieht die Situation anders. „Es wird hier keine Parkplatzprobleme mehr geben, die Leute können im oder um das Einkaufszentrum herum ganz entspannt shoppen. Ich sehe das positiv.“ Ob man sich das Durchhalten leisten will, ist die eine Frage, ob man es kann, die andere. Boutiquenbesitzer Sebastian Gawlitta beklagt starke Umsatzeinbrüche durch die Baustelle. „Wie wir kleineren Läden das finden, hat bislang niemanden interessiert. Zwei bis drei Jahre Baustelle muss man erst einmal überstehen“, sagt er. Statt des Gerbers hätte er sich, wie die meisten hier, ein Zentrum für Kreative gewünscht. Vielleicht wären dort weniger beknackte Slogans für die nächste Stuttgarter Kathrin Waldow Baustelle entstanden?

+ Viola Hermann Paulinenstr. 16, S-Mitte, www.viola-hermann-schmuck.com + Fräulein Sonntag Froberger Str. 7, S-Botnang, www.fraeulein-sonntag.de + Ave Sohienstr. 32, S-Mitte, www.ave-anziehsachen.de + Krojer & Gawlitta Sophienstr. 14, S-Mitte, www.krojer-gawlitta.de

Foto: Schönebaum

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AUSGEBEN LEBEN Katharina Krumbholz präsentiert ihre...

Einkaufs-News aus Stuttgart und Region

Lieblingsstücke

Mode, Kunst und Kultur

Foto: Schönebaum

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Die 25-jährige Katharina liebt das Meer, den Strand, Beachvolleyball und VW-Busse. Mit ihrem eigenen Bus will sie die Strände und Campingplätze Europas abklappern, bis dahin muss sie nur noch ihren Master in Print & Publishing fertig machen. + Knäufe (Flohmarkt Karlsplatz, S-Mitte): „Flohmärkte sind meine große Leidenschaft. Die Knäufe sind vom Samstags-Flohmarkt auf dem Karlsplatz. Sie verwandeln meine Ikea-Kommode zu einem Einzelstück.“ + Tasche (Lederschmiede Heusteigstr. 69, S-Süd): „Die Lederschmiede fertigt Taschen aus LKWPlanen. Das knallige Rot und die Form dieser kleinen Kosmetiktasche sind super. Und: Hier arbeiten sozial benachteiligte Menschen – man tut mit dem Kauf also was Gutes.“ + Uhr im Shabby-Look, (TeeLaden Anita Prontzas, Bei der Ka-

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tholischen Kirche 2, Ludwigsburg): „In diesem kleinen Laden gibt’s Tee, Tassen und süße Kannen, aber auch Deko-Sachen. Bei der Uhr konnte ich nicht widerstehen.“ + Einkaufstipp (Chacha-StoreSeestr. 19, Ludwigsburg): „Hier ist die Atmosphäre ganz entspannt, ganz anders als in den Läden auf der Königstraße. Außerdem gibt’s meine Lieblingsmarken Quicksilver und Cheap Monday.“

DIE 1.200 BESTEN SHOPS IN STUTTGART UND REGION JETZT D - UN H C U B M I NE T F I R H C ZEITS DEL. HAN

Mode trifft Musik I: Cro trug sie beim LIFT-SommermodenShooting, Grandprix-Achter Roman Lob ist schon lange Fan: Die Mützen (Bild unten) der Stuttgarter Designerin Heinke Rathje treffen einfach den Nerv der Zeit. (www.heinke-store.com) + + + Das Schüler-Ferien-Ticket ist wieder am Start: Sechs Wochen gilt es in ganz Baden-Württemberg für Bus, Bahn und sogar das Bodenseeschiff! Aufgepasst Kids: Wer mag kann damit den Sommerferien-Express nutzen oder bei der Löwen-Schnitzeljagd mitmachen. (www.schueler-ferien-ticket.de) + + + Mode trifft Tanz: Sehen und Staunen ist bei der Modenschau Sampling, Moving, Streaming der Staatlichen Modeschule Stuttgart angesagt. Die Absolventen präsentieren ihre Abschlussstücke und werden dabei von Choreograf Marco Goecke vom Stuttgarter Ballett unterstützt. (12.7. 19+21 Uhr, 13.7. 16, 19+21 Uhr, L-Bank, Börsenplatz 1, S-Mitte) + + + Design trifft Kunst und Literatur: Im Gerberviertel eröffnet am 14. Juli der Laden Artefaktum. Hier gibt es Möbel, Leuchten und Kunsthandwerk aber auch Ausstellungen und Lesungen. (Ab 14.7. Mo-Fr 11-19, Sa 10-16 Uhr, Nesenbachstr. 50, S-Mitte) + + + Design trifft Blume: Das Floristikhandwerk hat viel mit Designbewusstein zu tun. Und das wird bei Nina Seemann in der Floristikmanufaktur Blattgold in der Vogelsangstr. 57 in S-West täglich neu erprobt. (Di+Mi 12-18, Do+Fr 9-15, Sa 9-13 Uhr, www.ninaseemann.de)

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+ LEBEN

FEIERN

HipHop is coming home: Mit den Hip Hop Open startet in Stuttgart ein echter Party-Marathon

Party-on in der Mutterstadt

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„HipHop is coming home“: Stuttgart freut sich auf die ersten Hip Hop Open in der „Mutterstadt“ seit 2008, bis zum Redaktionsschluss war das Festival fast ausverkauft. Und die Massen wollen nach den Konzerten weiterfeiern. Deswegen hat man neben einer Pre-Party in der Schräglage mit DJ Nobodys Face, der sonst im Dienste von Marteria steht, gleich vier Aftershow-Partys organisiert. Wer die weiten Wege vom Reitstadion in die Innenstadt scheut, stiefelt einfach rüber ins Zollamt. Auf mehreren Floors legen hier das Heidelberger Urgestein Torch, Hank, Henster, Gossip Girl sowie Reggae Bash HipHop und Dancehall auf. In der Schräglage hingegen setzt man auf die Chimperator-Fraktion um Cro-DJ Psaiko Dino (Bild), Jopez, Budget und

verspricht einen Special Guest – vielleicht ein Kerl mit Panda-Maske? Das Rocker kooperiert mit den Kaputtdubbern, sprich hier wird es etwas brachialer. Hinter den Pulten stehen DJs aus der Dubstepund elektronischen HipHop-Szene wie Skeptiks, Robot Koch, Tua, Autodidakt und Tease. Wem das alles zu erdig ist, der kann im Perkins Park die schicke Variante wählen. Traditionell tummeln sich hier prominente Festival-Acts und -Besucher, prominent auch die DJs: Bass Ill Euro aka Schowi und Passion. ELBE

+ Pre- & Aftershowpartys Hip Hop Open 13.7. 23 Uhr, Schräglage, S-Mitte; 14.7. 23 Uhr, Zollamt, S-Bad Cannstatt; 14.7. 23 Uhr, Schräglage, S-Mitte; 14.7. 23 Uhr, Rocker 33, S-Mitte; 14.7. 23 Uhr, Perkins Park, S-Nord

Rückenschule war gestern: Im K28 in der Kriegsbergstraße eröffnet im Juli das Kowalski

Nachhaltig elektronisch

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Das H7 ist Geschichte: Filmhaus, O8 und K28 sind die neuen Anlaufstellen für die Kreativköpfe der Stadt (s. auch 82-83). In der Gunst der kreativen Partymacher liegt natürlich das Filmhaus ganz weit vorne, schließlich ist mit dem Rocker 33 die Stuttgarter Club-Institution dort eingezogen. In Sachen Ausgehtauglichkeit holt jetzt aber auch das K28 auf: Mitte Juli eröffnet im Untergeschoss das Kowalski. Dahinter steckt Sasa Mijailovic (Bild li.), bekannt als DJ aus Finca und Climax. Zusammen mit seinem Freund Mladen Behtan hat er die leerstehenden 450 Quadratmeter zum Club umfunktioniert: „Wir hatten unsere eigenen Vorstellungen und haben die komplette Inneneinrichtung rausgerissen“, so Mijailovic.

Nach mehrmonatigen Umbauarbeiten ist die Handschrift der beiden Neu-Club-Besitzer auch deutlich erkennbar – aus der ehemaligen Rückenschule ist ein schicker Laden mit Bar-, Lounge- und Partybereich geworden. Hingucker ist die sechs Meter lange Holzbar, die nicht nur optisch was hermacht: „Hochwertige Getränke sind ein Muss für uns. Wer mag, kriegt hier auch ein Glas Champagner“, so Mijailovic. Mit dem in der Hand macht man es sich auf der Couchlandschaft oder auf der kleinen Terrasse gemütlich oder geht zu späterer Stunde zu elektronischen Sounds ab. „Unserer Meinung nach gibt es zu wenige Läden in Stuttgart für anspruchsvolle elektronische Musik. Das wollen wir jetzt ändern.“

Wer jetzt denkt, toll, die bleiben wie KimTimJim und Co. nur ein Jahr und verschwinden dann wieder: Das Kowalski darf bis 2016 im K28 bleiben. Nachhaltig elektronisch, sozusagen. JMB

+ Kowalski Kriegsbergstr. 28, S-Mitte, Do-So ab 20 Uhr, www.kowalskistuttgart.de

Aus dem Stuttgarter Nachtleben: Boulevard Theo

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In der letzten Ausgabe beklagte sich dieses Magazin über das Downgrading meinereiners. Der Theo sackt immer mehr ab, hieß es. Pinks’n’Drinks, Sausalitos und Tische mit einem Club – sie alle lassen mich schäbig aussehen. Ich vergieße eine Träne und verziehe mich zurück an den Charlottenplatz. Da ist es jetzt nämlich total schön. Trotz größter Kreuzung auf dieser Erde. Die Kreuzung muss lebendig sein, sagte einst Bruce Willis in „Stirb Langsam“. Langsam stirbt auch das Wilhelmspalais. Zumindest als Zwischennutzung hat es ab Juli nur noch gut 14 Monate zu leben. Schon blöd, wenn

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man seinen Todeszeitpunkt kennt. Der Theo wird nie sterben! Zum Beweis überschütte ich mich mit Frittierfett aus pinken Plastikbechern, verbrenne mir tierisch die Haut und bin ab sofort: Pink Burrito, der Wächter der Theo, der Hüter der Freizeitgastronomie, die heilige Maria der abgestumpften, selbstverliebten Massen, die nach schneller Unterhaltung lechzen! Pink Burrito ist überall und verbreitet auch abseits der Theo Angst und Schrecken. So wie Ende Mai, da hat sich die Stuttgarter Hochpolitik zum Schulterklopfen im Wilhelmspalais versammelt, ein perfektes Ziel für Pink Burrito! Als

da geschachert wurde, schlich er sich in das Gebäude ein, um die Meute mit seinen Maiskolben-Wurfsternen zu vernichten. Aber seine ewige Rivalin Iron-Suzie Eisenmann durchkreuzte in letzter Sekunde seine Pläne – Showdown! Sie erlegte Pink Burrito mit ihrer stärksten Waffe: der Zwischennutzungskulturfangnetzrede! Pink Burrito schlief einfach auf der Monitorbox ein. Danach übergab Iron-Suzie Inspektor Sebastian Törner, der Pink Burrito seit Jahrzehnten jagt – endlich herrscht jetzt wieder Love and Order in Stuttgart! Pink Burrito wurde zu lebenslanger Haft auf Zapata Island verurteilt...

Foto: Schönebaum (unten)

Love and Order


FEIERN LEBEN Labelchefs, DJs, Dance-Vorreiter: Wolf + Lamb im Rocker 33

Gefühlvolles aus New York

Vote N Win Wähl deinen Favoriten auf zeigzun

ge.de

s Monster Beat 5 iPads und 10 nnen! wi ge zu r re Kopfhö

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Auch im neuen Rocker ist alles beim Alten: Fast jede Woche sind hier angesagte Elektro-Acts aus aller Welt zu Gast. Im Juli etwa Wolf + Lamb, die zum ersten Mal in Stuttgart sind. Der Wolf und das Lamm sind zum einen ein angesagtes Label aus Brooklyn/New York und zum anderen ein gleichnamiges DJ-Duo – bestehend aus den Labelgründern Gadi Mizrahi und Zev Eisenberg. Vor bald zehn Jahren begannen die beiden als Partyveranstalter, um mit elektronischen Events der HipHop-Übermacht im Big Apple zu trotzen. Dafür schallisolierten sie regelmäßig das Marcy Hotel in Brooklyn (das heute übrigens The Wolf + Lamb Marcy Hotel heißt) und legten selbst auf – erst härteren Techno, später dann gefühlvol-

len Deep-House. Aus diesen Partynächten entwickelte sich in New York eine neue, vitale und spannende Dance-Szene, deren Ergüsse später auch auf Tonträgern festgehalten wurden. Dank Wolf + Lamb finden Acts wie Seth Troxler, Soul Clap oder Nicolas Jaar weltweit Beachtung, und auch das Gründer-Duo selbst legt längst international auf oder steuerte seinen Teil zur berühmten Musikserie DJ-Kicks bei. Wer auf emotionalen House und Techno steht, ist an diesem Abend im Rocker also genau richtig. TINE

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Wolf + Lamb 20.7. 23 Uhr, Rocker 33, S-Mitte + Verlosung Wir verlosen drei mal zwei Plätze auf der Gästeliste. Mail, Fax oder Karte mit dem Stichwort „New York“ an LIFT.

Neben dem konsequent elektronischen Programm am Samstag öffnet sich das KimTimJim an Freitagen nun auch für Fremdveranstaltungen und andere Musik-Genres. Am vorletzten Juli-Freitag ziehen Dancehall und „Modern Reggae“ im ehemaligen China-Restaurant ein. DJ Meska und Shotta Paul, die bis vor kurzem noch zu Sentinel gehörten, machen nun unter dem Label Jugglerz ihr eigenes Ding. Unter diesem Namen treten die beide nicht nur als Soundsystem auf, sondern hosten auch eine wöchentliche Internet-Radioshow. Zur Labeltaufe im KimTimJim feiern Etzia aus Schweden, der deutsche Newcomer Miwata und Jr. Blender, Selector bei Supersonic Sound, mit dem Duo. (20.7. 23 Uhr, KimTimJim, S-Mitte)

ACADEMIC

– ARTS – COMPETITION

Eine Nacht, die bleibt. Mit dem Baden-WürttembergTicket Nacht rein ins Partyleben.

Nur 17 Euro und 4 Euro je Mitfahrer. Ab 18 bis 6 Uhr – in den Nächten von Samstagen, Sonntagen und Feiertagen bis 7 Uhr. Mit persönlicher Beratung für 2 Euro mehr. Informationen und Kauf unter www.bahn.de/erlebnis

Die Bahn macht mobil.

Ticket gilt innerhalb der Verkehrsverbünde auch in:

Wir fahren für:

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LEBEN FERIEN IN STUTTGART

Planen Juli 2012 30.6.-1.7. 24-Stunden-Lauf für Kinderrechte Auch beim sechsten 24-

Stunden-Lauf für Kinderrechte zählt jede Runde, denn sie „Macht Kinder stark“: Je mehr Kilometer große und kleine Läufer zurücklegen, desto größer fällt die Unterstützung für Kinderhilfsprojekte in Stuttgart aus. (Auf der Waldau, S-Degerloch, ab 14 Uhr, www.24h-laufkinderrechte.de, ab 4 Jahren) 1.7.-1.10. Ferien in der Bibliothek Zum

Schmökern, Lesen und Forschen stehen in allen Stadtteil-Bibliothek Comics, Romane, Bilderbücher, Lexika, CDs, DVDs und internetfähige Computer bereit. Die Lesepaten schauen immer wieder mal mit tollen Geschichten rein. (alle Angebote und Adressen auf www.stuttgart.de/bibliotheken, ab 3 Jahren)

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1.7. Spielsachenflohmarkt Puzzles,

um ihre eigens entwickelten Stuttgart-Stücke vorzustellen. (JES –

Bücher, Teddys, CDs, Spiele, Roller, Fahrräder, Sandförmchen, Bälle und Playmobilfiguren warten auf ein neues Zuhause. (Kinder- und Ju-

Junges Ensemble Stuttgart, S-Mitte, www.jes-stuttgart.de, ab 6 Jahren)

gendhaus Birkach, Grüningerstr. 18, S-Birkach, 14.30-17 Uhr, www.jugendhaus.net, für alle) 1.-6.7. Märchenhafte Festwoche Im Höhenpark Killesberg

gibt’s das ganze Spektrum des Figurentheaters zu sehen: Für die Märchenhafte Festwoche lädt das Theater in der Badewanne Figurentheatergruppen aus ganz dem ganzen Land ein. (Theater in der Ba-

5.-15.7. Hamburger Fischmarkt 20 Jah-

re Hamburger Fischmarkt in Stuttgart heißt nicht nur lecker Matjes und Seezunge für Mama und Papa, sondern auch buntes Wochenend-Programm für die Lütten. Im Angebot sind Kinderschminken, Ratespiele, ein Piraten-Basteltisch und T-Shirts oder Beutel bemalen. (Karlsplatz, S-Mitte, 11 Uhr, www.stuttgart-tourist.de, ab 3 Jahren)

dewanne, S-Nord, www.theater-inder-badewanne.de, ab 3 Jahren)

5.-14.7 Kinderjazz & Jazzopen Stuttgart Während der Jazzopen spielen

3.6.-6.7. Drama 30 Die Schülertheaterta-

musikalische Größen aus aller Welt auf. Zum Abschluss der Konzerte gibt’s einen Tag lang Kinderjazz: Bei Workshops und Konzerten lernen kleine Musikfans am 14.7. jazzige Lieder und tolle

ge werden 30 und die Festivalwoche glänzt mit acht Premieren! Während der Schultheatertage treffen sich Theater-AGs und Literaturkurse aus der ganzen Region,

Jazzmusiker kennen. (MercedesBenz Museum, S-Bad Cannstatt, 12 Uhr, www.jazzopen.com, ab 3 Jahren) 6.-8.7. Stadtfest Böblingen Musik,

Theater, Tanz, Schlemmerei sowie ein Floh- und Krämermarkt locken Besucher in die Böblinger Innenstadt. In den Gassen rund um den Schlossberg ist auch für kleine Festrüben beste Unterhaltung garantiert! (Innenstadt, Böblingen, www.boeblingen.de, für alle) 6.-8.7. Esslinger Bürgerfest Wenn die

Esslinger ihr Fest feiern, wird natürlich auch an kleine Bürger gedacht: In der Innenstadt laden unzählige Aktionen zum Gucken und Genießen ein, der Stadtpark Maille verwandelt sich in eine Spielwiese. (Innenstadt und Maille, Esslingen, www. esslingen.de, für alle) 6.+7.7. Kindercampus Der tra-

ditionelle Dies Academicus


FERIEN IN STUTTGART LEBEN und der Tag der offenen Tür sind nicht nur was für Studenten und Professoren. Der Campus Hohenheim heißt an beiden Tagen auch kleine Forscher willkommen. Bei freiem Eintritt in Labore, Gärten und Bibliotheken gibt es viel zu entdecken. (Universität Ho-

Spiel- und Bastelstationen, Musik und Tanz bleiben hier keine Wünsche offen.

henheim, S-Plieningen, 12-18 Uhr, www.uni-hohenheim.de, ab 4 Jahren)

(Stadtpark und Innenstadt, Leonberg, www.leonberg.de, für alle)

6.-8.7. Afrikafestival Im Kinderzelt

10.-15.7. Sommerfestival der Kulturen

geht’s mit der Schminkstation und beim Masken- und Instrumentebasteln kunterbunt zu. Auf Kinderspaßrädern erlebt man ein völlig neues Fahrgefühl, außerdem erzählen Max und die Riesenschnecke Wa bibio spannende Geschichten aus Afrika. (Erwin-Schött-

Exotische Gerüche, fremdländische Folklore und ein Markt zum Schlendern und Stöbern machen Kids aller Nationalitäten Spaß, vor allem wenn dazu spezielle KinderHighlights wie Schminken, Henna-Kunst oder Zöpfe flechten auf dem Programm stehen. (Marktplatz,

le-Platz, S-Süd, www.afrika-festivalstuttgart.de, ab 3 Jahren)

S-Mitte, bis 22 Uhr, www.forum-derkulturen.de, für alle)

6.-8.7. Kinder- und Jugend-Literatursommer Beim Literaturfest im

12.7.-16.9. Sommer am See Kunst, Musik,

Deutschen Literaturarchiv lesen Jugendbuchautoren aus ihren neuesten Werken, Lyriker diskutieren mit Gymnasiasten, Studenten der PH Ludwigsburg geben Lesetipps für Kids und Großeltern schreiben mit ihren Enkeln Zukunftsgeschichten. (Deutsches Literaturarchiv, Schillerhöhe 8-10, Marbach, www.dla-marbach.de, ab 6 Jahren) 7.-8.7. Kinder- und Jugendtage Leonberg Mit mehreren Bühnen im

Stadtpark und in der Innenstadt,

Für

Theater, Spezialitäten und viele Überraschungen sorgen am Böblinger Anlagensee für dufte Sommerferien. Dieses Jahr ist eine große Kinder-Olympiade geplant! (Unterer See, Böblingen, www.boeblingen.de, ab 3 Jahren) 14.-15.7. Schwörtag Zwar star-

tet am Samstag um 16 Uhr schon die Stadtführung für Kinder (Anmeldung: 07121/303 28 38), doch vor allem am Sonntag ist der Reutlinger Schwörtag ein Fest für

Naturforscher

Mitmachstationen, familiengeeignete Führungen, Kindergeburtstage, Museumsstunden ab 5 Jahren, mit lehrreichen Rätselheften auf eigene Faust durchs Museum …

Für

die ganze Familie. Um 12:30 Uhr beginnt das Kinderfest mit einer historischen Seilerei und der ZunftSiegel-Werkstatt des Heimatmuseums. (Reutlinger Innenstadt, www.

Festumzug am Sonntag bitte bloß nicht das Kostüm vergessen! (Ortskern, S-Möhringen, www.liederkranzmoehringen.de, für alle)

reutlingen.de, für alle)

16.7.-3.9. Strandleben Für den schönsten

14.+15.7. Kinder- und Heimatfest Der

Stadtstrand lassen die Vaihinger rund 400 Tonnen Sand anfahren. So wird der Marktplatz zum Strand der Begegnungen und zum Sommer-Eldorado für Kids. Der große Brunnen liefert genug Wasser, um ausgiebig Sandburgen zu bauen. (Marktplatz, Vaihingen a.d.

Württembergische Ingenieursverband lässt sich für sein Fest immer etwas Besonderes einfallen. In einem regendichten Zelt sind kleine Versuche und Experimente aufgebaut. An der Werkstation wird gebohrt, gedübelt und geschraubt. (Vaihinger Markt, S-Vaihingen, www. stuttgart.de, ab 3 Jahren) 14.7. Stuttgarter Lichterfest Jonglie-

ren, auf dem Trampolin toben, Feen treffen, im Mitmachzirkus auftreten oder im Lindenhain spielerisch die Kunst entdecken: Beim Lichterfest tauchen Kids in eine Welt aus Farben, Klängen, Licht und Schatten ein. Krönender Abschluss ist das funkelnde Feuerwerk am Abend. (Höhenpark Killes-

Enz, www.vaihingen.de) 19-21.7 Bohnenviertelfest

Willkommen zum Fest im romantischsten Viertel Stuttgarts mit „majestätischen“ Stadtführungen für Familien, mit Kinderwerkstatt und vielen anderen Highlights für Kids. (Bohnenviertel, S-Mitte, www.das-bohnenviertelfest.de, für alle) 20.7. Minigolfturnier Wer puttet den

berg, S-Nord, 16 Uhr, www.lichterfest-stuttgart.de, für alle)

kleinen Ball am schnellsten ein? Mit Spaß am Spiel lassen sich beim Minigolfturnier alle Herausforderungen trickreich meistern! (Kin-

14.-15.7. Möhringer Kinderfest Seit 106 Jahren hat

der- und Jugendhaus Birkach, Grüningerstr. 18, S-Birkach, 16-18 Uhr, www.jugendhaus.net, ab 12 Jahren)

das Kinderfest des Liederkranz Möhringen einen festen Platz im Festkalender der Stadt. Musik spielt dabei die Hauptrolle, auch der Junge Chor ist mit von der Partie. Zum

Tierfreu nde

Museum am Löwentor und Schloss Rosenstein im Rosensteinpark, Stuttgart Informationen unter: www.naturkundemuseum-bw.de

Für

21.7. Botnanger Straßenfest Hier

warten Live-Musik, Hocketse und Kulinarisches auf die großen, ein Mitmachzirkus und viele Spiele

Dinofans

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* KULTUR

LESEN Die Autorin

Die Literaturtesterin

Nina Blazon liest auf den Dragon Days aus ihrem Buch „Zweilicht“ und empfiehlt auch mal ein Kinderbuch.

Kathrin Waldow ist LIFT-Redakteurin und empfiehlt US-Kritisches, Bilder und Bildung aus dem Ländle.

LIFT-Twitter-Literatur: 140 Zeichen für den Autor

Japan und die Jungen Die japanisch-österreichische Autorin Milena Michiko Flašar zeigt in ihrem Buch „Ich nannte ihn Krawatte“ die Leiden der jungen japanischen Generation auf. Isolation, Angst und Stigmatisierung sind ihre täglichen Begleiter. „Eine Parkbank in Tokyo, darauf zwei

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Männer. Jung und alt. Was sie verbindet: Momente der Schuld. Und wer weiß? Vielleicht ein Freispruch“, twittert die Autorin. Mehr davon bei ihrer Lesung mit anschließendem Gespräch.

* Milena Michiko Flašar 10.7. 20 Uhr, Literaturhaus, S-Mitte, www.literaturhaus-stuttgart.de

* George R. R. Martin: Ein Tanz * Paul Auster: Sunset Park mit Drachen

Lesen im Freien: Im Juli gibt’s wieder Frischluft-Literatur

Mord und ein paar Kurze Lektüre ist ja an sich eher was Intimes, so alleine, zuhause, im Sessel. Im Sommer locken jedoch viele Leseveranstaltungen ins Freie – wir stellen die drei besten vor. Dass es beim Lesen nicht immer beschaulich zugehen muss, beweist Gerald Friese, der in den Spitalhof der Stadtteilbibliothek Möhringen zur Grusel-Soirée einlädt. Hier widmet sich der Schauspieler und Literatur-Performer Mephisto und den dunklen Mächten. „Im Banne des Schwarzen“ lautet das Motto des Abends. Wem das zuviel Mord und Moder, Gift und Graus ist, der ist bei der dienstältesten Lesebühne der Stadt besser aufgehoben. Die Get Shorties geben ein sommerliches Gastspiel im Lapidarium. In idyllischer Gartenatmosphäre präsentieren unter anderem Karin Wiemer, Joe Bauer und Ingo Klopfer ihre neuesten Kurzgeschichten. Und spätestens wenn das Gitarrenduo „Luft & Hess“ in die Saiten greift, beamt einen der toskanisch anmutende Garten in andere Sphären.

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Dritter Vorleser im Bunde ist Tino Hanekamp. Der liefert in seinem Debütroman „So was von da!“ eine Mischung aus Party und Begräbnis. Protagonist Oskar Wrobal bereitet für Silvester seine Abrissparty vor, Schulden und widrige Umstände lassen ihm keine Wahl. Skurrile Persönlichkeiten, Partydilemmas und eine leidenschaft liche Beziehung zur Musik erwarten die Hörer. Gespickt wird das unterhaltsame Werk durch Situationsromantik und einer TurboErzählweise, die durch die Wand, äh durch den Garten, geht. Wer jetzt noch alleine drinnen liest, dem ist auch nicht mehr zu KAS/FF helfen. Grusel-Soirée 7.7. 20 Uhr, * Stadtteilbibliothek Möhringen (Spitalhof), Filderbahnstr. 29, S-Möhringen * Tino Hanekamp 20.7. 19:30 Uhr, Lapidarium, S-Süd * Get Shorties 21.7. 19 Uhr, Lapidarium, S-Süd * Verlosung Wir verlosen für jeden Abend drei mal zwei Tickets. Mail, Fax oder Karte mit dem Stichwort „Lesen” an LIFT.

Eine Fantasy-Saga, auf deren Fortsetzung Fans gerne warten. Das hat sich auch bei Band Zehn wieder gelohnt! Daenerys Targaryen, die Königin der Drachen, schickt sich an, den eisernen Thron von Westeros zu erobern. Auch die „Anderen“ jenseits der großen Mauer wetzen die Waffen. Vielschichtige Charaktere und ein fesselnder Machtkampf – fantastische Literatur über Liebe, Politik und Krieg. (Penhaligon, 800 S., € 16,-)

Miles ist auf der Flucht: Vor der Vergangenheit und den Dämonen seiner Jugend. Mit drei Freunden, die einen genauso großen Knall haben wie er, besetzt er ein Haus. Trotz der geschickt konstruierten Gemengelage gelingt es Auster nicht, die Geschichten der vier zu verschmelzen. Am Ende bleiben vier Einzelporträts interessanter Persönlichkeiten. Vielleicht ein Hinweis auf die fortgeschrittene Individualisierung in der US-Gesellschaft? (Rowohlt, 320 S., € 19,95)

* Olaf Nägele: Das Flädle-Orakel * J. Ulrich Binggeli: Heimweh Was soll schon aus einem werden, den sein Vater nur „Spacken“ nennt und dessen Stiefmutter „Mr. Mum“ heißt? Kleinganove Arndt schlägt sich tapfer in St. Pauli durch, bis er sich bei der Russenmafia verzockt. Auf der Flucht verschlägt es ihn auf den Esslinger Mittelaltermarkt. Tiefgründiger und satirischer Eulenspiegel-Roman über einen, der auszog, die Wahrheit zu sagen. (Sil-

nach Freiheit

berburg, 250 S., € 12,90)

Wolfgang Berger, Uwe Lohrer: BildBildung Hanns Lohrer

Tanya Lieske: Oma, die Miethaie und ich

Oma Henriette sprüht vor guter Laune und verrückten Einfällen und ist manchmal etwas durcheinander. Aber warum kümmert sie sich nicht um den Brief des „Miethais“, in dem steht, dass sie und Enkelin Salila aus der Wohnung ausziehen müssen? Omas Geheimnis ist: Sie kann gar nicht lesen und schreiben. Jetzt kann nur noch ihr Freund Mehmet helfen. Ein kleines Buch über große Herzen. (Beltz &

Noch ein Jubiläum: Hanns Lohrer (1912-1995), visueller Kommunikationskünstler der 50er bis 70er Jahre, würde 2012 seinen 100. Geburtstag feiern. Der Stuttgarter entwarf Plakate für das DRK, Olympia, Porsche und MercedesBenz. Im Herbst gibt’s eine Ausstellung über ihn im Porsche-Museum und vorab diesen Sammelband des Grafik-Avantgardisten. (AVE, 160

Gelberg, 208 S., € 12,95)

S., € 29,90)

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50 Jahre nach Hermann Hesses Tod liefert dieses Buch einen Überblick über sein Werk und spiegelt auch dessen Rezeption wider. Passagen aus „Siddhartha“ reihen sich an Gedichte, während aktuelle deutsche Autoren wissenschaftlich und literarisch das Werk kommentieren. Schön zu lesen für Hesse-Fans, aber auch für alle, die sich langsam an den LiteraturGroßmeister heranwagen wollen. (Klöpfer & Meyer, 350 S., € 19,90)

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LESEN KULTUR Mal ganz ohne Drachen: der Comic „Steam Noir“ von Felix Mertikat und Verena Klinke

Ganz schön fantastisch: Das erste Dragon-Days-Festival im Literaturhaus bietet Lesungen, Filme und Diskussionen

Von Hobbits und Drachenkindern Stuttgart ist Animationshochburg und Heimat vieler Comicverlage. Höchste Zeit, das Genre Fantastik einem breitem Publikum zu öffnen, dachte sich Tobias Wengert und rief kurzerhand das Festival Dragon Days ins Leben. Beim Stichwort Fantasy denkt mancher weckt werden, zeigt im Anschluss das Stuttgargleich an fliegende Elfen, verrückte ter Animationsstudio unexpected. Zwerge und bärtige Zauberer. So Herr-derUnd das ist nur der Anfang: Das Publikum Ringe-Kram eben. Deshalb sagt Tobias Wen- erwartet ein Mix aus crossmedialen Vorführungert, Kurator des neuen Festivals Dragon Days, gen, Gästen, Diskussionen und Kinderproauch lieber „Fantastik“, um zu beschreiben, was gramm. Kleine Fantastik-Fans dürfte vor allem der Dreh- und Angelpunkt der viertägigen die Drachenkinder-Nacht in der BuchhandSpektakels im Literaturhaus ist. lung Hugendubel begeistern. Alles in allem ein „Fantastik umfasst die Genres Fantasy, vielseitiges Programm, nicht nur für Experten. Science Fiction und Horror“, so Wengert. Das Festival, das zum ersten Mal stattfindet, soll Stuttgart kann sich als neue diese Gattung als literarische, filmische, digiFantasy-Hochburg sehen tale und grafische Kunstform vorstellen und die Einflüsse auf unsere Kultur zeigen. „Den So werden Alan Moores und letzten Anstoß gab mir die fantastische „Der Hobbit“-Verfilmung von Peter Jackson“, so der David Lloyds Comic-MeisterInitiator Tobias Wengert, der auch schon Aus- werk „V wie Vendetta“ und dessen Verfilmung, bei der stellungen über Animationsfilme kuratierte. J.R.R. Tolkiens Romanvorlage ist nun auch sich die Occupy-Bewegung die Grundlage des Eröffnungsabends am 5. Ju- die beliebten Guy-Fawkesli: ARD-Literaturkritiker Denis Scheck wird Masken abschaute, ebenso mit dem deutschen Tolkien-Entdecker Micha- zum Programm gehören, el Klett über das Buch und den Autor sprechen, wie die „Enzyklopädie der Gollum-Synchronsprecher Andreas Fröhlich Drachen“ von Mircea CărGehört zu den aufsteigenden jungen Schriftstellern wird „Der Hobbit“Cornelia lesen. Auf welche Wei- tărescu. Einen weiteren Fesamaus Literaturhimmel: Travnicek se Figuren wie Gollum im Film zum Leben er- tival-Schwerpunkt bildet

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Steampunk, ein Science-Fiction-Subgenre, das sich an Zukunftsvisionen aus dem 19. Jahrhundert à la Jules Verne anlehnt. So wird im Literaturhaus der zweite Teil des beim Ludwigsburger Verlag Cross Cult erschienenen Steampunk-Comics „Steam Noir“ vorgestellt, dessen Zeichner Felix Mertikat als Hoffnungsträger der deutschen Comicszene gilt. „Stuttgart ist für so ein Festival prädestiniert“, sagt Wengert, „hier ist der Sitz der Hobbit Presse, dem Fantasy-Bereich des Klett-Cotta-Verlags, der auch die Romane von Tolkien vertreibt. Dazu kommen Panini und Cross Cult, zwei Comicverlage mit breitem FantastikSegment, und zahlreiche Animationsfilmstudios“, erklärt er. Dass er ARD-Literaturexperte Denis Scheck für das Festival gewonnen konnte, freut den Kurator besonders, auch wenn Scheck etwas ironisch auf die Frage nach den besten Fantastik-Romanen geantwortet habe: „Sie meinen außer Odyssee, OLST Don Quijote und Gullivers Reisen?“ Dragon Days – Das Cross-Media-Festival * Literaturhaus, S-Mitte, 5.-8.7., alle Termine im LIFT-Kalender, www.dragondays.de

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* KULTUR

HÖREN

Who the fuck is Sommerloch? Im Juli gibt’s die heißesten Open-Air-Konzerte des Jahres

Von Marsimoto bis Melua Der Juli in Stuttgart und Region hat so viel Musik unter freiem Himmel zu bieten, dass Konzertfans schon mal schwindelig werden kann. Wir haben die sechs besten Open-Airs des Monats unter die Lupe genommen.

Andere Kulturen erleben, ohne zu verreisen: Das geht am besten beim Sommerfestival der Kulturen. Die Welt zu Gast bei Schwaben, sozusagen. Unter den Gästen ist Emel Mathlouthi, die „Stimme des arabischen Frühlings“. Die Tunesierin lebt mittlerweile in Frankreich und unterstützte die Proteste im vergangenen Jahr aus der Ferne. In Frankreich sind auch Babylon Circus längst moderne Legenden. Die Songs zwischen Ska, Reggae, Jazz und Klezmer sind etwa bei Fans von Manu Chao sehr beliebt. Ein weiteres Highlight ist der Auftritt von Toto La Momposina, der Grande Dame der afrokolumbianischen Musik. Aus Kolumbien kennen die meisten ja eigentlich nur Shakira – aber die wird waka-wakawahrscheinlich nicht unter den Zuschauern sein. Sommerfestival der Kulturen 10.-15.7., Marktplatz, S-Mitte, alle Termine im LIFT-Kalender Verlosung Wir verlosen drei mal zwei Festivalpakete. Mail, Fax oder Karte mit dem Stichwort „Momposina“ an LIFT.

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Jüngstes Line-up: das Reutlinger Kurt-Festival Okay, zugegeben, ein paar vertraute Gesichter wie Young Rebel Set, Herrenmagazin oder Olli Banjo haben sich die Veranstalter vom Reutlinger Verein Kultur für Reutlingen, kurz Kurt, schon eingeladen. Daneben gibt es beim kostenlosen Festival aber auch wieder Neues zu entdecken: Auf keinen Fall sollte man I Heart Sharks verpassen, die mit ihrer Mischung aus Britpop und Berliner Electronica die Tanzschuhe zum Glühen bringen. Ebenfalls unverpassbar sind die Jungs von Vierkanttretlager, die neulich erst im Stuttgarter Keller Klub zu Gast waren. Ihr smarter Indie-Rock („Wir sind Gold“) hat ebenso Hit-Potenzial wie der Song „Sepia zu Gold“ von Rapper Ahzumjot, der ebenfalls am Start ist. Keine Frage, diese Kids und überhaupt das ganze Kurt-Festival sind so tight und fresh, da können sich andere mal bitteschön eine fette Scheibe von abschneiden.

* Kurt-Festival 5.-7.7., Bruderhausgelände, Reutlingen * Verlosung Wir verlosen drei mal zwei Festivalpakete. Mail, Fax oder

Karte mit dem Stichwort „Fresh“ an LIFT.

Große Gefühle, große Diven: die Jazzopen Eben noch beim Jubiläum der Queen vorm Buckingham Palace und jetzt schon auf dem Schlossplatz! Wer hätte gedacht, dass Madness auch im graumelierten Herbst ihrer Karriere noch solche Ehre zuteil wird? Die britische Ska-Kultband eröffnet am 5.7. die Jazzopen, ist aber natürlich nicht das einzige Highlight bei der diesjährigen Schlossplatz-Bespaßung. Der fernseherprobte Castingshow-Juror und Haargel- sowie Trompetenspezi Till Brönner gibt nicht nur ein Solo-Konzert (9.7.), sondern steht auch gemeinsam mit Katie Melua und dem Schmuse-SwingBarden Roger Cicero (8.7.) auf der Bühne. Welch starkes Trio, da sind Gänsehautfeeling und große Gefühle vorprogrammiert. Deutlich souliger wird der Auftritt von Melody Gardot und Jill Scott (7.7.), zwei der Soul-Jazz-Highlights der vergangenen Jahre. Und Kenner freuen sich auf die Show von Bugge Wesseltoft, dem großen Avantgardisten (10.7.). Klare Sache: Die Queen wäre ebenfalls very amused Jazzopen 5.-14.7., Schlossplatz, Bix, Musikhochschule, alle S-Mitte; Mercedes-Benz Museum, S-Bad Cannstatt, alle Termine im LIFT-Kalender

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Foto: Jannik Rulitschka, Dieter Roth (mi.), Carsten Höller (ob. re.), Daniel Spoerri (u.re.)

Marktplatz-Spektakel: das Sommerfestival der Kulturen


HÖREN KULTUR Bärtiger Barde: Bon Iver auf dem Killesberg So viel kann man auch als Nicht-Singer/Songwriter-Fan feststellen: Von allen schluffigen Liedermachern, die sich seit ein paar Jahren allgemeiner Beliebtheit erfreuen, ist Bon Iver der Reinste, Klarste und Eindringlichste. Wenn alle Musiker der Welt eine Supermarktsorte sein müssten, dann wäre der Folksänger ein sympathischer Bio-Kaufmannsladen. Sein Falsettgesang kann mitunter zwar nerven, doch wer sich das tonale Gesamtpaket auf den Ohren zergehen lässt, stellt verwundert fest: So ätherisch und tiefgründig klingt aktuell kein anderer. Wie so oft bei Kritikerlieblingen hat man auch bei Bon Iver den ständigen Eindruck, als dass er Musik fortwährend auf ein neues künstlerisches Niveau transportieren will, anstatt alte Helden zu zitieren oder beliebte Muster und Hörgewohnheiten zu bedienen. Das Konzert wird daher ein kollektives und andächtiges Staunen sein, wenn der Mann mit der Engelsstimme die Freilichtbühne am Killesberg zum Schweben bringt.

* Bon Iver 31.7. 19:30 Uhr, Freilichtbühne Killesberg, S-Nord * Verlosung Wir verlosen drei mal zwei Plätze auf der Gästeliste. Mail,

Fax oder Karte mit dem Stichwort „Bart“ an LIFT.

Die Hip Hop Open: zurück in der Mutterstadt HipHop ist der berühmteste Musikpatient Deutschlands. Totgesagt, auferstanden, zwischendurch der dunklen Seite der Macht (Aggro-Berlin) in den Schoß gefallen. Halten wir fest: Nach Jahren der Konsolidierung ist deutscher HipHop zu großen Teilen wieder mit Inhalt gefüllt. Einen guten Querschnitt der besten Vertreter ihres Fachs kann man auf den, nach kurzem Zwischenspiel in Mannheim zurückgekehrten, Hip Hop Open abnicken. Okay, der größte Newcomer des vergangenen Jahres, Casper, ist zwar nicht dabei, dafür aber andere aktuelle Reimschmiede wie Cro, Ahzumjot oder Marsimoto. Vor allem Erstgenannter (s. auch S. 14) sorgte mit seinem unfassbar lässigen Hit „Easy“ für die Revitalisierung des Deutsch-HipHops jenseits von Knarren, Kohle und Karriere. Während Cro sich stets mit seiner knuffigen Pandabär-Maske vermummt, steckt hinter dem grünen Superheldendress von Marsimoto eigentlich Rapper Marteria, der sein Alter Ego dafür nutzt, das Kiffen zu kultivieren. Aber auch alte Helden aus den Ursprungstagen sind im Reitstadion dabei: An Max Herre, Kolchose und Kool Savas erfreuen sich wohl vor allem diejenigen im Publikum, die HipHop bereits in den 90ern abgefeiert haben.

* Hip Hop Open 14.7. 11 Uhr, Reitstadion, S-Bad Cannstatt Da gehören sie hin: In Extremo auf der Esslinger Burg Was die Toten Hosen für die Punkmusik sind, verkörpern In Extremo für die Gothic-Szene: radiotaugliche Mitgrölmusik, handwerklich einwandfrei vorgetragen, Opium für die Massen. Schon viele Journalisten haben versucht, die Faszination für die düsteren Mittelalter-Rocker zu ergründen, so richtig gelungen ist es keinem. Vielleicht weil der Kern ihrer Anziehungskraft im Verborgenen bleibt – wie ein verwachsener Gnom in dicht bewachsenem Blätterwald. Oder man muss einfach auf deutschen Mittelaltermärkten das geheime In-Extremo-Elixier finden, das auch den letzten Skeptiker bekehrt. Die Bandmitglieder tragen sonderbare Namen wie „Das letzte Einhorn“, „Specki“, „Die Lutter“ oder „Flex, der Biegsame“. Sie sind wohl die einzige Band, die seit Einführung der Musikcharts zwei NummerEins-Alben hintereinander mit so ausgefallenen Instrumenten wie Piccoloflöte, Darbuka, Trumscheit, Marktsackpfeife und Hackbrett platzieren konnte. Für Fans von mittelalterlichem Hobbit-Rock sind die Extremos so etwas wie Musik „in Vollendung“ – das bedeutet zumindest der BandDavid Siems name, aus dem Lateinischen übersetzt.

* In Extremo

21.7. 20 Uhr, Innenhof der Burg, Esslingen

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AUS- UND WEITERBILDUNG Die besten Tipps, Tricks und Adressen zum Thema Aus- und Weiterbildung für Stuttgart und Region

Wären ohne die günstigen Mieten fast vor dem Aus gestanden: Marlene Selz (li.) und Alice Kiener vom Modelabel Splitterfaser

Die Beats wummern in der Pan DJ School und keinen stört’s

Findet den Austausch mit den Nachbarn klasse: Xenia Richter

Wir erinnern uns: Mit einer ganz eigenen Dynamik hatte sich einst das Gründerzentrum H7 am Stuttgarter Hauptbahnhof zu einer bunten Ansammlung von Kreativen gemausert, irgendwo zwischen modernem Unternehmergeist und dörflicher Nachbarschaftsliebe – bis die Mietverträge Ende 2011 früher als erwartet gekündigt wurden. Vergangenen Dezember mussten die Büros und Ateliers geräumt werden, da Teile des Gebäudes S21 zum Opfer fielen. Glück im Unglück für die Vermieter: Die Agentur Raumaufzeit, die als Hauptmieter die Räume des H7 weitervermittelt hat, bekam mithilfe der Wirtschaftsförderung bereits zu Beginn des Jahres drei Ersatz-Gebäude und die kreativen Geister damit wieder Ateliers und Büros zu günstigen Konditionen. Unsere Reise zu Stuttgarts Gründern beginnt im Herzen der Stadt: Einigen H7-Flüchtlingen wurde im Filmhaus in der Friedrichstraße Asyl gewährt. Der Club Rocker 33 sowie Film- und Musikmacher sind hier seit Anfang 2012 beheimatet. Einer davon ist Amar Andreas Scharr, Inhaber der Pan DJ School und selbst DJ: „Als DJ war es für mich schwer, einen pas-

Und wie kommt das neue Atelier bei den Kunden an? „Unsere Laufkundschaft hat leider abgenommen“, sagt Kiener. Noch scheint das O8 nicht im Bewusstsein der Stuttgarter angekommen zu sein, meinen die Modemacherinnen. Doch das kann sich bald ändern, seit Ende Mai hat das O8 zumindest ein großes Namensschild am Eingang. Ein weiteres Gründerzentrum könnte ein Schild dringend gebrauchen: Das K28 in der Kriegsbergstraße. Neben Designern, Künstlern, Grafikern und anderen Kreativen hat sich im Untergeschoss die Personal Trainerin Xenia Richter ihr Studio Sport Affairs eingerichtet. Die 39-Jährige bietet ihren Kunden ein Rundum-Programm aus Fitness, Ernährungsberatung und Entspannung. Begeistert ist Richter von der engen Vernetzung mit ihren Nachbarn: „Das Modelabel Friends of Cavada wird in meinen Räumen seine neue Kollektion vorstellen, dazu werde ich einige Sportangebote machen.“ Etwa 20 Prozent der Räume in den Stuttgarter Gründerzentren sind derzeit noch zu vergeben, strikte Aufnahmekriterien gibt es nicht: „Meist reicht ein Anruf und

ein Besichtigungstermin, bei dem man schaut, ob es auf beiden Seiten passt“, so Alexander Matthies, Geschäftsführer von Raumaufzeit. Bis 2016 sind die Räume erst einmal gesichert. Danach wird man sehen, wie es weitergeht, denn alle Stuttgarter Gründerzentren sind Zwischennutzungsprojekte, irgendwann werden die Gebäude anderweitig verwendet oder abgerissen – nur deshalb sind die Mieten so günstig. Nicht nur in Stuttgart, auch in Fellbach hat man ein Herz für Kreative. Auf dem ehemaligen Gelände des Unternehmens Alfred Kill an der Schorndorfer Straße entstand vor wenigen Monaten ein Kunst- und Kulturzentrum. Im Kunstwerk Fellbach – den Namen haben sich die Mieter selbst gegeben – haben neben der Freien Kunstakademie Baden-Württemberg zahlreiche Kreative ein neues Zuhause gefunden. Ein großer Raum im Erdgeschoss dient als Ausstellungsfläche, im Obergeschoss sind mehrere Ateliers. Hier treffen wir Hannah Schröder-Klings, die seitens der Stadt für die Vermietungen des Kunstwerks zuständig ist, und Michael Nothdurft, Gitarrist, Künstler und Vorstandsvorsitzender des Kunstwerk

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senden Raum zu finden. Gründerzentren sind genau die richtigen Orte für unsereins.“ Wenn Scharr mit einem Schüler hinter den Turntables steht, wummern laute Beats durch die Hausflure – im Filmhaus stört das niemand. „Gerade für Kreative aus der Subkultur sind Gründerzentren eine sehr gute Lösung“, findet Scharr. „Die Toleranz ist hoch, man ist flexibel und profitiert vom Austausch mit den anderen.“

Tolerante Nachbarn Vom Filmhaus geht es über den Uni-Campus Stadtmitte in die Ossietzkystraße 8. Das O8, wie das Gebäude genannt wird, stand bereits seit September 2011 als H7Nachfolger fest, die Räumung kam für einige Mieter trotzdem überraschend. „Innerhalb von zwei Wochen haben wir unsere ganze Einrichtung in Einkaufswägen vom H7 rübergerollt“ sagen Alice Kiener und Marlene Selz, Inhaberinnen des Modelabels Splitterfaser. Räumlich konnte sich das Duo sogar etwas vergrößern. „Ohne die günstige Miete wäre es uns nicht möglich gewesen, einfach so weiter zu machen“, so Selz

Fotos: Schönebaum

Gib den Gründern einen Raum


AUS- UND WEITERBILDUNG Mit der 3D-Brille sieht man besser? Als Werbetexter reimt man besser und als Pool-Bauer lebt sich’s besser ? Das große Sonderthema Aus- und Weiterbildung liefert die besten Adressen für Ihr Karriere-Sprungbrett.

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Hat sich seine eigene Bühne gebaut: Michael Nothdurft

100 Euro Warmmiete? Perfekt für Günter Peterhoff

Vereins. „Ich habe bei mir hier sogar eine kleine Bühne für Konzerte installiert“, sagt Nothdurft, dessen Raum in geordnetem Chaos versinkt. Fotografien, Möbelstücke, Papier und Leinwände treffen auf Holzklötze und Skulpturen. Welche Kriterien muss ein Kreativer erfüllen, um eines der Ateliers zu ergattern? „Wir suchen vor allem Bildende Künstler und Bildhauer. Die Akquise ist aber fast abgeschlossen, wir können vielleicht noch fünf Prozent der Räume vergeben“, so Schröder-Klings.

gners, einem Label, das Betonmöbel produziert. Er führt uns durch die beiden Stockwerke und erzählt, dass Depato kein klassisches Kreativzentrum ist, eher ein Shop-Sharing: Ein Vermieter gibt Ladenfläche zu günstigen Konditionen weiter, man teilt sich Wasser, Strom und die Kasse. Für fünf Quadratmeter zahlt Peterhoff gerade mal 100 Euro Warmmiete. „Ich nutze den Laden vor allem, um meine Ware zu präsentieren. Die Leute sehen meine Möbel und erinnern sich vielleicht daran, wenn sie das nächste Mal etwas in der Richtung suchen.“ Stuttgart, Fellbach, Esslingen – die Beispiele zeigen: Gibt man den Kreativen Raum, dann machen sie auch etwas daraus. Und vom Ergebnis haben alle was: Gute Musik, eine lebendige Subkultur und schöne Produkte, unter denen sich vielleicht das nächste LieblingsAnn-Katrin Auch stück befindet.

Ein Herz für Kreative Von Fellbach geht’s nach Esslingen. In einem Altbau erspähen wir den Depato Concept Store. Ein großes Schild fehlt bislang – aufgrund des Denkmalschutzes, denn das Gebäude stammt aus dem 16. Jahrhundert. Knarrende Bodendielen, alte Holztreppen und krumme Wände sind charmant und durch das Sortiment aus Taschen, Kissen, Schmuck, Mode, Möbeln und Porzellan wird das kleine Häuschen so richtig zur Villa Kunterbunt. Im Laden treffen wir auf Günter Peterhoff, Inhaber von Urbandesi-

Filmhaus Friedrichstr. 23A, S-Mitte, www.filmhaus-stuttgart.de O8 Ossietzkystr. 8, S-Mitte, www.o-acht.de K28 Kriegsbergstr. 28, S-Mitte Kunstwerk Schorndorfer Str. 33, Fellbach Depato Concept Store Küferstr. 8, Esslingen, www.depato-store.de

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x PLANEN HIGHLIGHTS

MEIN MONAT

DAS BESTE IM JULI Die wichtigsten Konzerte

x Andreas ‚Pese’ Puscher ist Künstlermanager und Veranstalter. Neben Konzerten organisiert er das Stuttgarter Clubfestival Pop.Notpop. x „Mein Monat Juli beginnt am 1.7. mit dem Finale der Euro 2012 und dem Titel für die deutsche Nationalelf (vielleicht). Und zwar im aktuell zwischengenutzten Wilhelmspalais am Charlottenplatz. Dort steht eine Riesenleinwand und in der Pause kann man auf zwei großen Terrassen entspannen oder die zahlreichen Leckereien genießen. Ganz hervorragendes Essen und tollen Wein gibt es auch im portugiesischen Wirtshaus Beja im Westen. Das sympathische Restaurant von Inhaberin Steffi Mehling feiert am 7.7. sein einjähriges Jubiläum. Als Live-Act ist meine Stuttgarter Lieblingsband Melody Lala eingeladen. Zu hören gibt es wunderbare Popsongs, vorgetragen von zwei bezaubernden Sängerinnen inklusive pulsierender Band. Noch nicht ganz ein Jahr alt ist die tolle Boutique Là Pour Là. Dort findet man angesagte Labels aus Großbritannien und Skandinavien. Am Sonntag, den 15.7. veranstaltet das Là Pour Là den Eastside Market in der Kulturhaus Arena in der Ulmer Str. 241, ein Vintage-Flohmarkt mit Klamotten, Accessoires, Platten und Möbeln. Kuchen, Drinks sowie Livemusik und DJs gibt es auch. Meinen Freiluftkick hole ich mir innerhalb der Stadtgrenzen am liebsten auf dem Hasenberg, einem der höchsten Punkte Stuttgarts. Alternativ sitzt man wunderschön bei Wein und Fisch auf der Terrasse des spanischen Restaurants Laguna in der Filderstrasse – sozusagen mein Wohn-

zimmer. Und am Dienstag, 31.7. werde ich auf keinen Fall den phänomenalen Bon Iver auf der Freilichtbühne Killesberg verpassen. Denn schönere Musik hat im vergangenen Jahr keiner gemacht.“

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x LIFT präsentiert Kurt-Festival...weil die Sause mit einem superjungen Line-up (Bild: I Heart Sharks) punktet. (5-.7.7. Bruderhausgelände, Reutlingen) S. 66 x Hip Hop Open ...weil das fette Festival endlich zurück in der Mutterstadt ist. (14.7. ab 15 Uhr, Reitstadion, S-Bad Cannstatt) S. 66 x Billy Idol ...weil der immer noch dieses Ding mit der Oberlippe drauf hat. (8.7. 20 Uhr, Porsche-Arena, S-Bad Cannstatt) S. 69 x Jazzopen...weil sich beim Spektakel wieder die Altmeister die Klinke in die Hand geben. (5.-14.7. versch. Orte in Stuttgart) S. 66 x LIFT präsentiert Bon Iver ...weil der bärtige USBarde das Songwriter-Highlight des Jahres ist. (31.7. 19:30 Uhr, Killesberg, S-Nord) S. 67

x LIFT präsentiert John Spencer Blues Explosion ...weil lange nichts von den Jungs zu hören war – jetzt explodieren sie wieder. (16.7. 21 Uhr, Schocken, S-Mitte) S. 133 x LIFT präsentiert Nikki Corvette ...weil man bei der Königin des Power Pop die schönsten Kaugummiblasen machen kann. (13.7. 21 Uhr, Goldmark’s, S-Mitte) S. 127 x LIFT präsentiert The Kids ...weil die Belgier immer noch voll Punk sind. (21.7. 22 Uhr, Schlesinger, S-Mitte) S. 70 x LIFT präsentiert Matanza ...weil dieser chilenische Anden-Techno richtig Bumms hat. (14.7. 23 Uhr, Zapata, S-Bad Cannstatt) S. 70

Alle HighlightTermine im Kalender sind extra gekennzeichnet

Die stärksten Stücke x LIFT präsentiert Gauthier Dance: Celebration (Bild) ...weil die Company fünfjährigen Geburtstag feiert! (Premiere am 12.7. 20 Uhr, alle Termine im LIFT-Kalender) S. 74 x Flamenco Festival ...weil das feurigste Fest des Jahres den Tanzboden zum Beben bringt. (29.7.-3.8., Produktionszentrum Tanz & Performance und Theaterhaus, beide S-Feuerbach) S. 76 x Don Giovanni ...weil das Oper fürs Volk ist: live im Opernhaus, auf Leinwand und im TV. (Premiere am 25.7. 19.30 Uhr, Oper, S-Mitte) S. 145 x Tatort Paprikastraße ...weil der Stuttgart-Krimi ein interkulturelles Bühnenstück ist. (Premiere am 29.6. 19:30 Uhr, weitere Vorst. 30.6., 6.+7.7. 20:30 Uhr, Laboratorium, S-Ost) S. 77 x Was heißt hier Liebe? ...weil die Neuinszenierung um die beiden wichtigsten Dinge der Welt kreist: Liebe und Facebook. (Premiere am 16.7. 19 Uhr, Theaterhaus, S-Feuerbach) S. 76


HIGHLIGHTS PLANEN x

VERANSTALTER-ANZEIGEN 115 . . . Bang Your Head

69 . . . . Forum der Kulturen

139 . . . Kulturhaus Schwanen

113 . . . Music Circus

71 . . . . Tollhaus

117 . . . C2 Concerts

115 . . . Friedrichsbau Variete

11 . . . . Kulturschiene

69 . . . . Musikhochschule

77 . . . . Württ. Landesbühne

141 . . . Concetera

63 . . . . Galerie Stihl

117 . . . Kulturwerk

79 . . . . Renitenz Theater

39 . . . . Das Fest für Kinder

45 . . . . Kinder und Jugendfestival

117 . . . Manufaktur

79 . . . . Theater am Faden

77 . . . . Fest der Caritas

147 . . . Kulturhaus Osterfeld

139 . . . Merlin

131 . . . Theaterhaus

Die wichtigsten Filme x Woody Allen: A Documentary ...weil Regisseur

Robert B. Weide hier zu einer dokumentarischen Führung durch Allens Werk und Leben einlädt. (Start: 5.7.) S. 52 x Sleep Tight ... weil dieser spanische Psychothriller so gut gemacht ist, dass man jetzt vor jedem Hausmeister Angst hat. (Start: 5.7.) S. 53 x Filmgalerie 451+Kickfair ... (Bild) weil die Videothek ihre Jubiläumsfeier mit Fußball und sozialem Engagement verbindet und einen Film über die Arbeit des Bildungsvereins Kickfair zeigt. (10.7.) S. 52 x Das Haus auf Korsika ...weil der belgische Film mit Tiefgang und wunderschönen Landschaftsaufnahmen von Korsika punkten kann. (Start: 12.7.) S. 53 x LIFT präsentiert Open-Air-Kino in Ludwigsburg und Esslingen ...weil die beiden größten Open-AirKinos in der Region zum nächtlichen Filmschauspiel unter freiem Himmel rufen. (Start: Esslingen, 25.7., Ludwigsburg, 27.7.) S. 50/51.

Die spannendsten Ausstellungen

Die heißesten Partys

x LIFT lockt Rundgang ...weil die Sommerausstellung der Aka eine studentische Werkschau der Superlative ist. (13.-16.7. Kunstakademie, S-Nord) S. 60-61 x It’s John. John Cage ...weil der berühmte Komponist auch Pilzfan und Kunstrevoluzzer war. Wer hätt’s gewusst? (21.7.-11.11. Staatsgalerie, S-Mitte, Mi, Fr-So 10-18, Di+Do 10-20 Uhr) S. 62 x 72 Hour Urban Action ...(Bild) weil der Kreativwettkampf sicher einige gute Ideen für das Nordbahnhofsviertel hervorbringt. (11.7.-14.7. Wagenhallen, S-Nord) S. 62 x Flüchtiges Beben ...weil der Stuttgarter Georg Winter für die Verbesserung urbaner Zustände eintritt. (7.7.-7.10. Kunstmuseum, S-Mitte, Di-So 10-18, Mi+Fr 10-21 Uhr) S. 63 x Stadt am Abend ...weil der Stuttgarter Daniel Eltinger einen inversiven Blick auf seine Heimatstadt wirft. (23.7.-24.8. Rathaus Stuttgart, 2.OG, S-Mitte, Mo-Fr 8-18 Uhr ) S. 144

x LIFT präsentiert Wolf + Lamb...weil uns das New Yorker Duo mit seinen emotionalen House- und Techno-Sounds zum Weinen bringt. (20.7. 23 Uhr, Rocker 33, S-Mitte) S. 31 x LIFT präsentiert Soul Explosion ...weil King Dynamite seine legendäre Plattensammlung nach dreimonatiger Pause endlich mal wieder in Stuttgart auspackt. (21.7. 23 Uhr, Bix, S-Mitte) S. 140 x Jackmode Night ...weil uns der groovige TechHouse des Schweizer Duos Round Table Knights inzwischen besser schmeckt als Schweizer Bergkäse! (27.7. 23 Uhr, KimTimJim, S-Mitte) S. 148 x DJP ...weil die Live-Video-Scratching-Show des Briten vor der berühmten LED-Leinwand besonders gut abgeht. (6.7. 22 Uhr, Speakeasy, S-Mitte) S. 114 x Pre- & Aftershowpartys Hip Hop Open ...(Bild) weil das Comeback der Hip Hop Open mit einem beeindruckenden Partymarathon abgefeiert wird! (13.+14.7. versch. Locations Stuttgart) S. 30

Der bunteste Kessel x Dragon Days.. weil man auf das erste crossmediale Fantasy-Festival gespannt sein darf. (5.7. -8.7., Literaturhaus, alle Termine im LIFT-Kalender) S. 57 x Kessel TV Jubiläum ...weil das Stuttgart-Blog vier wird und die Bloggern wieder einen Abend voller Wahnsinn garantieren. (11.7. Speakeasy) S. 59 x Lichterfest ... weil hier Groß und Klein auf der Liegewiese, bei Musik und großem kulinarischen Angebot das Lichterspektakel des Jahres verfolgen können. (14.7., Höhenpark Killesberg, 16-24 Uhr) S. 129 x LIFT präsentiert Tino Hanekamp ...(Bild) weil uns der Wahl-Hamburger mit seinem skurilen Buch „So was von da!” ganz gewaltig die Ohren durchbläst. (20.7., Lapidarium, S-Süd) S. 58 x Marienplatzfest... weil das erste Fest auf dem Platz uns den neuen Hotspot in S-Süd mit Vegi-Food, Kunst und Kinderprogramm näherbringen will. (20.22.7., Marienplatz, S-Süd) S. 138 x Eastside Market... weil hier Flohmarkt, DJs, Tischkicker und Poetry zum kollektiven Chill-out einladen. (15.7., Kulturhaus Arena, S-Wangen) S. 132 x LIFT präsentiert Sommerfestival der Kulturen... weil hier die besten Weltmusiker nach Stuttgart kommen. (10.-15.7., Marktplatz, SMitte) S. 66

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